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Ausgangspunkte:
• Kritik der Theorie (theoretische Sicht auf die Praxis ungleich Praxis)
• Kritik des Objektivismus und Subjektivmus
➔ Ziel: Dialektik von obj. und subj. Betrachtung
Kapital:
• Arbeit in materieller und inkorporierter Form
• Kraft, aneigbar
• Kraft, prägend für soziale Strukturen
• kann Profite produzieren, sich reproduzieren und wachsen
Kapitalformen:
• ökonomisches Kapital, z.B. Geld
• kulturelles Kapital: → inkorporiert, z.B. Fertigkeiten, Wissen, Haltungen
→ objektiv, z.B. Kunstobjekte
→ institutionalisiert, z.B. schulische/akademische Titel
• soziales Kapital, z.B. Netzwerke, müssen aktivierbar sein!
• Symbolisches Kapital, z.B. Ehre/Anerkennung
Habitus...
• ist ein Schema, welches strukturiert ist und selbst strukturiert, klassifiziert und
klassifizierbar ist und zwischen Struktur und Praxis vermittelt.
• erzeugt Praktiken, welche regelmäßig, objektiv an Chancen angepasst und kollektiv
abgestimmt sind.
• ist ein System, das Wahrnehmung und Handeln begrenzt und innerhalb dieser Grenzen
Kreativität erlaubt.
•
Grundlagen des Habitus:
• Kapitalformen
• (Um-)Feld
• Körper
Parsons´ Problem:
• Nutzenorientierung des Handeln verhindert stabile Ordnung
• Individuen können nur den eigenen Vorteil aufgeben, wenn sie die allgemeine Sicht
einnehmen. Dies geschieht nur durch die Erkenntnis, dass sich eigenes und allgemeines
Wohl ergänzen.
• Soziologien geben bisher keine Antwort auf die Entstehung individueller Handlungsziele
Parsons´ Lösung:
• Handlung ist die freie Entscheidung des Handelnden
• Ordnung basiert auf gemeinsamen Werten und Normen
Elemente:
• die handelnden Personen
• das Ziel des Handelns
• die Handlungssituation, welche durch Rahmenbestimmungen und Handlungsmittel
bestimmt wird
• Normen und Werte des Handelns
Ab jetzt Luhmann
Soziales System nach Luhmann besteht aus sozialen Handlungen , welche aufeinander verweisen
und sich von anderen Handlungen abgrenzen.
Handlungs(-un-)sicherheiten:
• Komplexität durch Unsicherheiten (doppelte Kontingenz)
• Erwartungserwartungen („Ich tue was du willst, wenn du tust, was ich will.“)
• Vertrauen (persönlich und Systemvertrauen)
➔ Ziel: Reduzierung von Komplexität
➔ Ergebnis: Reduzierung UND Enttäuschung
➔ Enttäuschung: Wer hat den Fehler begangen: Selbst- vs. Fremdzuschreibung
Moderne Gesellschaft ist ohne Spitze und Zentrum, ist keine Hierachie, und hat Hierachien
innerhalb der Gesellschaft????
Vorlesung 3 – Mikrosoziologie E. Goffmans
Wiederholung Parsons/Luhmann:
Parsons:
• Entwicklung einer „Handlungstheorie“, welche das Handeln ins Zentrum stellt
• Handlung besteht aus einem Akteur mit Zielen & Zwecken, einer Situation und ihren
Bedingungen
• Werte und Normen ermöglichen die Koordination der Akteure
• Handlungsprinzipien: Realisierungs-, Optimierungs-, Konformitäts- und Konsistenprinzip
Luhmann:
• Moderne Gesellschaften sind funktional differenziert
• Soziale Systeme differenzieren sich aus und grenzen sich von ihrer Umwelt ab.
• Systeme sind operativ geschlossen aber kommunikativ offen.
• Systeme erneuern sich aus sich selbst heraus (Selbstreferentialität)
• Sozialisation kann nur … sein?????
Ab jetzt Goffmann
Zwei Handlungsprobleme:
Anforderungen:
1. Erkennen, was in einer Situation vor sich geht: Interpratations- und Handlungswissen
2. Vorteilhafte Selbstdarstellung: Fehler vermeiden bzw. korrigieren
Wichtige Theorietraditionen: Pragmatismus, Symbolischer Interaktionismus, Chicago School, G.
Simmel
Pragmatismus:
• Zusammenhang zwischen Handeln und Bewusstsein steht im Zentrum
• Im Alltag kommt „der Zweifel“ (s. Decartes) nicht vor, Handeln und Denken sind
verbunden!
• Die Handelnden sind zentral.
Exkurs: Mead
Merkpunkte:
• Konzentration auf die Elemente sozialer Situationen und ihrer Sinnhaftigkeit
(„Interaktionsordung“)
• Betonung der Transformation des Rahmens („Rahmenwechsel“)
• Fragilität der Ordnung (Mehrdeutigkeit von Situationssequenzen)
• Zentralität des Körpers: Körper ist Wissen und Zeichen
• Menschen haben verschiedene „Ichs“ („Multiple Identitäten“)
Vorlesung 4 – Garfinkel und die Ethnomethodologie
Wiederholung Goffman
Interaktion wird durch den Körper, Verhaltensweisen und die Mehrdeutigkeit der Situation
gefährdet. Daher formulieren Akteure Interpretationshilfen.
Rahmen und Rahmenwissen dienen als Organisation von Erfahrung.
Es gibt primäre Rahmen (natürliche und soziale Rahmen) und sekundäre Rahmen (Modulationen
und Täuschungen). Rahmen sind kulturell vermittelte und überindividuelle Gegebenheiten.
Person = Maske = Rolle
• eine Rolle einnehmen („spielen“)
• Bemühung der Rolle gerecht zu werden
• Wissen, in der „Aufführung“ beobachtet zu werden
• Identifizierung mit und Distanzierung von der Rolle
Die Interaktionsordung:
1. Menschen reagieren unmittelbar und „reziprok“ aufeinander und erwarten dies auch
(„response presence“)
2. Menschen greifen auf relevantes kollektives Handlungswissen zurück, nutzen es kreativ und
variierend (Rahmen, Modulation)
3. Menschen sind in Interaktionen verstrickt, die dynamisch sind und von den Menschen
getragen werden (Situation und Ordnung)
4. Menschen stellen gegenüber einem Publikum ihr Rahmen- und Handlungswissen dar und
erzeugen ein Bild von sich (für sich und andere) an das sie glauben können (Performanz und
Imagepflege)
Ab jetzt Garfinkel
Ausgangspunkte:
1. Kritik an Parsons:
• Verfahren mit dem Akteure Situationen gestalten ungeklärt
• Verhältnis von Handlungsmotiv und Vollzug bleibt ungeklärt
• Verständnis der Menschen für Normen bleibt ungeklärt
• Ordnung ist nicht Interessensregulierung
2. Phänomenologie:
• Edmund Husserl: Wahrnehmung basiert auf Bewusstseinsleistungen &
Phänomenologische Reduktion
• Alfred Schütz: Verstehen wird durch Rolle des Alltagswissen möglich & Typisierung
von Wissensformen
Garfinkels „Trick“:
Anstatt danach zu schauen, was die Sache stabilisiert, schaut man einfach, was sie instabil machen
könnte. Dies kann uns zeigen, wie soziale Strukturen funktionieren.
Sozialisation
1. Erziehung:
• Erziehung ist die Einwirkung der Erwachsenengeneration auf das Kind, mit dem Ziel in ihm
physische, intellektuelle und sittliche Zustände zu schaffen die die Gesellschaft von ihm
verlangt. (Durkheim)
• Also ist sie planvoll, beabsichtigt und an Werten und Normen orientiert! (Durkheim)
2. Bildung:
• Zeit der Aufklärung und des Idealismus: Mensch als vernunftbegabtes Wesen
• Gottfried Herder: Rechtschaffene Wissenschaften/Künste/Einrichtungen haben den
einzelnen zum Menschen zu machen
• Hegel: Bildung ist Befreiung durch Arbeit an sich selbst
• Heute: ~ Hentig: Bilden der Persönlichkeit
~ Unesco: lernen Wissen zu erwerben, zu handen, zusammen zu leben, für
das Leben
3. Sozialisation:
• Das Konzept der Sozialisation schließt Bildung und Erziehung ein, aber auch
unbeabsichtigte Effekte und Handlungen
• Sozialisation ist kontinuierlicher Prozess
• Differenzen entstehen durch Sozialisation
Sozialisation_1:
• Erwerb und Zuweisung der Mitgliedschaft in einer Kultur
• Mensch kann und muss geprägt werden, was nach den Vorstellungen von Kulturen und
Gesellschaften geschieht. Anhand von kritischen Fällen (z.B. Wolfskinder) zeigt sich die
Sozialisationsbedürftigkeit des Menschen.
Sozialisation_2:
• Sozialisation verbindet Generationen, die ältere übt Einfluss auf die jüngere aus, immer
wieder
• Individuen sind immer Angehörige einer bestimmten Generation
• Gemeinsames Altern: ~ Alfred Schütz: Gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen
~ Bourdieu: Soziales Altern ist die Verzichtleistung, die jemanden
dazu bringt, seine Wünsche und Erwartungen an den jeweils
objektiven Chancen anzupassen
• Selbsteinordnung in den Generationen: jünger/älter/gleichaltrig
Sozialisation_3:
• Sozialisation als Verbindung zwischen Individuum und Gesellschaft
• Aus Sicht der Individuen: Aneignung von Gesellschaft
• Aus Sicht der Gesellschaft: Sozialisieren von Individuen
• Rollenkonzept: ~ verschiedene Rollen lernen
~ Rollen sind Bündel von Erwartungen
~ Sozialisation als erlernen von Rollen ist kein einseitiger Prozess
• Sozialisationsinstanzen: primäre und sekundäre wirken nicht zwingend in eine Richtung
• Inhalte sind schicht- und geschlechtsspezifisch
VL 6 Soziologie der Familie