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Das Shinai

Anfängerinnen und Anfänger sollten unbedingt mit einem Bambus-Shinai ihre Übung
beginnen. Carbon-Shinai (aus Kunststoff) sind ausschließlich für Fortgeschrittene mit
hohem Trainingsaufwand gedacht. Das Bambusshinai entspricht in seinen Einzelteilen,
seiner Proportionierung und Gebrauchsweise dem japanischen Schwert und wird mit der
gleichen Sorgfalt und Achtung behandelt wie ein echtes Schwert.

In unserer Infothek gibt es Anleitungen zum Binden von Tsuru und Nakayui.

Grundsätzlich gibt es drei Shinaigrößen:


36'' für Kinder, 38'' für Damen und Jugendliche, 39'' für Herren.
Es empfiehlt sich, ein Reserve-Shinai mitzuführen, damit das Training in der Übungsstunde
fortgesetzt werden kann, wenn Mängel am Shinai auftreten (Lederteile oder Schnur können
verrutschen, Bambussplitter können auftreten).
Ein Holzschwert (Bokken oder Bokuto) wird erst dann gebraucht, wenn die Kata erlernt
wird. Dies ist in aller Regel erst dann der Fall, wenn sich eine Anfängerin, bzw. ein Anfänger
im Grundtechnik-training verbessert hat (ca. nach 1/2 - 1 Jahr).

Für die Kata benötigst du das Holzschwert, da nur mit diesem die feinen Schwerttechniken
geübt werden können, denn das Bokuto weist wie das echte Schwert Krümmung der Klinge,
Verjüngung zur Spitze und Mittelgrad (Shinogi) auf.
Das Bokuto hält im Gegensatz zum Shinai dauerhaft, da die Schnitte und Stiche in der Kata
nur angedeutet werden. Eine Pflege des Bokken erübrigt sich somit.
Shinai - Die richtige Shinaigröße finden

Shinai für Männer

Für Männer ist ein 39er Shinai das Richtige. Das Mindestgewicht für den Wettkampf muss
außerdem 510g betragen. Das trifft auf den Großteil unserer Shinai zu. Zur Shinai
Gesamttabelle (hier klicken).

Eine Reihe von Shinai gibt es bei uns mit verschiedenen Griffdicken, dazu gehören
das Shinai Tomo (hier klicken), das Shinai Seiken (hier klicken) und das Shinai AA Nito 37
mit rundem Griff (hier klicken), welches für den Einsatz von zwei Shinai (Nito) verwendet
wird. Für Kendoka mit großen Händen ist unser Shinai AA mit extra dickem Griff (hier
klicken) ideal, das am unteren Ende einen Griffdurchmesser von 30 mm hat. In den
Artikelbeschreibungen zu allen Shinai gibt es Angaben zur Griffdicke.
Tsuru binden
1. Die Tsukagawa ist der Lederbezug über dem Shinai-Griff, dem Tsuka.

2. Die Tsuru wir durch die Lederschlaufen der Tsukagawa gezogen und nach oben geführt.
3. Nun wird die Tsuru durch die obere Lederschlaufe gezogen und wieder nach unten
geführt.

4. Die Tsuru wir unter die Lederschlaufen der Tsukagawa geführt und durch starkes Ziehen
an der Tsuru straff gespannt.
5. Damit die Spannung bleibt, sollte die Tsuru vorüber-gehend mit dem Daumen am
Griffleder fixiert werden.

6. Um die Tsuru zu befestigen werden die Lederschlaufen der Tsukagawa jetzt mehrmals
stramm mit der Tsuru umschlungen.
7. Mit der letzten Schlinge bildet man eine Schlaufe und führt die Tsuru nach unten zum
Griffleder.
8. Hinweis: Sollte die Tsuru zu lang sein und überstehen, muss das Reststück
abgeschnitten werden.
Nakayui binden
1. Das Nakayui wird so zu einem Knoten gebunden, dass es nicht mehr verschoben werden
kann. Die richtige Position für das Nakayui ist bei 1/3 der Shinai-Länge, vom Kensen bis
zur Tsuba gemessen.

2. Halte mit dem Daumen das eine Ende des Nakayui am Shinai fest. Binde
das Nakayui stramm um das Shinai.
3. Insgesamt wird das Shinai dreimal umbunden. Die dritte Bahn schließt mit einer
Schlaufe um die Tsuru.

4. Das Nakayui wird nach oben geführt und mit einer Schlaufe um die Tsuru gelegt.
5. Nun wird das Nakayui nach unten geführt und mit einer weiteren Schlaufe um
die Tsuru gelegt.
6. Eine letzte Schlaufe oben und die Tsuru ist fertig gebunden. Das Nakayui muss stramm
sitzen und darf sich nicht mehr verschieben lassen.

Hinweis:
Sollte nach der vierten Schlaufe zu viel Leder überstehen, muss dieses abgeschnitten
werden.

Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=hrIogv2p9bg
Shinaipflege
Über die Details der Shinaipflege kannst du dich am besten bei deiner Trainerin, bzw.
deinem Trainer erkundigen.

Die Schnur (Tsuru) muss so straff gespannt sein, dass sich die Spitze des Shinai
(Kensen/Kissaki) nicht abziehen lässt. Von Zeit zu Zeit montiere das Shinai so, dass sich
die "Schneideseite" abwechselt, so dass alle vier Bambusstreben gleichmäßig beansprucht
werden.

Vergewissere dich vor jedem Training, dass das Shinai keine Beschädigungen aufweist und
sich in einem guten Zustand befindet.

Wässern / Einölen der Shinai vor dem Training:


Löse zuerst das Nagayui. Umwickle dann die Bambusteile mit einem feuchten Handtuch.
Die Lederteile Griffleder und Kensen bitte nicht umwickeln, bzw. nass werden lassen, da
das Leder sonst spröde wird und eher reißt. Nach einem halben Tag wird das Handtuch
abgenommen und das Bambus mit einem Küchentuch mit Speiseöl bestrichen. Nach zwei
Tagen kann das Shinai dann wieder zum Training eingesetzt werden.

Tipp: Ist der Bambus sehr hell oder blass, so ist er zu trocken und sollte nachgeölt werden,
um Bruchstellen zu vermeiden.
Ein gut gepflegtes Shinai hält viele Monate lang, ein schlecht gepflegtes viele Tage...

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