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Der Apfel ist kein Apfel. Der Apfel ist etwas ganz anderes.

Projekt / Thema
Abstract
Für "Der Apfel ist kein Apfel. Der Apfel ist etwas ganz anderes," eine experimentelle
Inszenierung von Theater.Prekariat, ist die Klasse Temporäre Räume der HfK
Bremen zu einer räumlichen Intervention in der Kirche Sankt Maria in Stuttgart
eingeladen. Für den Spielort im beeindruckenden neugotischen Kirchenraum
entwickeln die Studierenden eine Rauminstallation, die vom Motiv des Garten Eden
ausgeht. Dabei wird das Paradiesische als Raum im Raum konzipiert, der sich gegen
das Aussen und mögliche Eindringliche abgrenzt.

Projektzeitraum
Sommersemester 2019, Premiere 3. Okt. 2019

Idee / Zielsetzung
Das Stück entwickelt eine künstlerische Auseinandersetzung damit, wie Angst in
einer diversen Gesellschaft das Verhalten sozialer Gruppen beeinflusst und welche
gesellschaftlichen Dynamiken daraus resultieren. Ziel ist es, Studierende an diesem
akuten Diskurs (grundlegende Texte sind dabei: Ivana Sajko, Szenen mit Apfel; Elias
Canetti, Masse und Macht) und, davon ausgehend, an der Entwicklung einer
experimentellen Theaterinszenierung zu beteiligen. Sie werden sich mit Sprache,
Sound und performativen Prozessen auseinandersetzen, um einen Bühnenraum
zum Motiv des Garten Eden zu entwickeln, der das Spielen ermöglicht und zugleich
herausfordert.

Maßnahmen
In gemeinsamen Workshops mit der Theaterdirektorin, Schauspieler*innen, etc.
nehmen die Studierenden teil an relevanten Debatten zu gesellschaftlichen
Herausforderungen von Migration und Flucht. In einem gemeinsamen Prozess, im
Kontext des Kirchenraums in Stuttgart, übersetzen sie die Momente der Möglichkeit
und Unmöglichkeit von Abgrenzung in einem vermeintlich paradiesischen Innenraum
in materiale Strukturen, Artefakte und erarbeiten mögliche Interaktionen.

Zielgruppe / Lernziele
Studierende aller Disziplinen werden sich in einem ganzheitlichen, kollektiven künstl.
Prozess mit unterschiedlichen Akteuren einzubringen lernen und über den
Zusammenhang von Spiel (Zeit) und Raum erfahren. Sie sind Teil einer
performativen Produktion mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit.

Alleinstellungsmerkmale / Originalität des Projekts


Die Inszenierung thematisiert die Bedingungen und Grenzen von individueller
Freiheit, Kollektiv und Masse und den daraus resultierenden Ängsten. Auf eine neue,
experimentelle Weise integriert das Projekt performative mit räumlichen Aspekten,
das Spielen mit dem räumlichen und atmosphärischen Eingriff in einer Kirche und
das Publikum mit seiner direkten Teilhabe in beidem. Diverse Akteure sind beteiligt:
Stuttgarter*innen, Geflüchtete, Schauspieler*innen und Studierende.

methodisches Vorgehen / Medieneinsatz


Das Projekt startet mit dem Semester und der intensiven Auseinandersetzung mit
Texten von Sajko, Canetti, der Bibelgeschichte und anderen Erzählungen zum
Paradies, vor allem zum Garten Eden. Nach einer gemeinsamen Exkursion nach
Stuttgart entwickeln die Studierenden in engem Austausch mit der Theaterdirektorin
und mit Asli Serbest einen temporären Raum im Kirchenraum von Sankt Maria in
Stuttgart. Der Garten Eden wird ein Leitmotiv sein, das neu interpretiert und
aktualisiert wird. Für den Aufbau und die Endproben, sowie zur Premiere werden die
Studierenden in Stuttgart arbeiten.

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