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H. Meller/F. Knoll/J. Filipp, Rot − vom Leben bis zum Tod. Prähistorische
Rötel- und Hämatitfunde aus Mitteldeutschland. In: H. Meller/C.-W.
Wunderlich/F. Knoll (Hrsg.), Rot − Die...

Chapter · January 2013

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1 author:

Harald Meller
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
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Early Bronze Age Societies View project

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VORGESCHICHTE HALLE
LANDESMUSEUMS FÜR
TAGUNGEN DES
Rot – Die Archäologie bekennt Farbe
Rot – Die Archäologie bekennt Farbe
5. Mitteldeutscher Archäologentag
vom 4. bis 6. Oktober 2o12 in Halle (Saale)

Herausgeber Harald Meller, Christian-Heinrich Wunderlich


und Franziska Knoll

I S B N 97 8 - 3 - 9 4 4 5 0 7- 01- 0 9
I S S N 18 6 7- 4 4 0 2
10 10 2013 TAGUNGEN DES L ANDESMUSEUMS FÜR VORGESCHICHTE HALLE
Tagungen des
Landesmuseums für Vorgeschichte Halle
Band 10 | 2013

Rot – Die Archäologie bekennt Farbe


5. Mitteldeutscher Archäologentag vom
o4. bis o6. Oktober 2o12 in Halle (Saale)
Tagungen des
Landesmuseums für Vorgeschichte Halle
Band 10 | 2013

Rot – Die Archäologie bekennt Farbe


5. Mitteldeutscher Archäologentag
vom o4. bis o6. Oktober 2o12 in Halle (Saale)

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt


landesmuseum für vorgeschichte

herausgegeben von
Harald Meller,
Christian-Heinrich
Wunderlich und
Franziska Knoll

Halle (Saale)
2o13
Die Beiträge dieses Bandes wurden einem Peer-Review-Verfahren unterzogen.
Die Gutachtertätigkeit übernahmen folgende Fachkollegen: Prof. Dr. François Bertemes,
Prof. Dr. Helga Bumke, Dr. Stefan Dreibrodt, Prof. Dr. Gerhard Eggert, Dr. Michal Ernée,
Prof. Dr. Peter Ettel, Prof. Dr. Andreas Furtwängler, PD Dr. Jürgen Golz, Prof. Dr. Hans
Peter Hahn, Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm von Hase, Dr. Olaf Jöris, Dr. Flemming Kaul,
Dr. Mechthild Klamm, Dr. Regine Maraszek, Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick, PD Dr. Jörg
Orschiedt, Prof. Dr. Andreas Ranft, Dipl.-Phys. Thomas Richter, Dr. Ralf Schwarz,
Dr. Burkard Steinrücken, PD Dr. Thomas Weber, Dr. Christian-Heinrich Wunderlich.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek


Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet
über http://portal.dnb.de abrufbar.
isbn 978-3-9445o7-o1-9
issn 1867-44o2

Wissenschaftliche Redaktion Franziska Knoll, Dorothee Menke, Sven Roos, Manuela Schwarz, Wolfgang Schwarz,
Andrea Welk
Redaktion der englischen Texte Orla Mulholland, Louis D. Nebelsick
Organisation und Korrespondenz Dorothee Menke
Technische Bearbeitung Thomas Blankenburg, Nora Seeländer, Mario Wiegmann

Für den Inhalt der Arbeiten sind die Autoren eigenverantwortlich.

© by Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für


Vorgeschichte Halle (Saale). Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist
ohne Zustimmung des Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfil­-
m­u ngen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Papier alterungsbeständig nach din/iso 97o6


Satzschrift FF Celeste, News Gothic
Konzept und Gestaltung Carolyn Steinbeck • Berlin
Layout, Satz und Produktion Nora Seeländer
Druck und Bindung Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG
Inhalt

9 Vorwort der Herausgeber

Kulturgeschichte und Ethnologie


13 Christian-Heinrich Wunderlich
Scharlach, Rötel und anderer Zinnober. Zur Kulturgeschichte roter Farbmittel

33 Daniela Niesta Kayser


Der motivationale Einfluss der Farbe Rot auf Attraktivität und Status

43 Gregor Borg and Margaret Jacobsohn


Ladies in Red – mining and use of red pigment by Himba women in Northwestern Namibia

53 Alexandra Wessel
Rot in Melanesien: Eine Farbe zwischen Menschen und Ahnen

65 Annemarie Schlerka
Rot im Wandel der Zeit durch Religionen und Kulturen

Archäologie: Paläolithikum bis Mesolithikum


79 Josef Eiwanger
Farbgebrauch im Paläolithikum der Ifri n’Ammar (Nordost-Marokko)

89 Harald Floss und Monika Ostheider


Die Farbe Rot in der paläolithischen Kunst

99 Constantin Rauer
Die blutende Felswand. Zur Ikonografie der Farbe Rot im Jungpaläolithikum

113 Marcel Weiß


Unsere Spuren sind ROT!

121 Judith M. Grünberg


Rot in paläolithischen und mesolithischen Bestattungen

135 Christine Neugebauer-Maresch, Vera M. F. Hammer, Thomas Einwögerer,


Marcel Händel und Ulrich Simon
Die gravettienzeitlichen Rötelgräber und die Farbstoffe des Fundplatzes Krems-Wachtberg/
Niederösterreich
Archäologie: Neolithikum bis Spätantike
145 Harald Meller, Franziska Knoll und Juliane Filipp
Rot – vom Leben bis zum Tod. Prähistorische Rötel- und Hämatitfunde aus Mitteldeutschland

185 Andreas Siegl und Christian-Heinrich Wunderlich


Moulin Rouge. Die Farbproduktion in der frühneolithischen Siedlung bei Breitenbach,
Burgenlandkreis

199 Elke Kaiser


Die Ockergrabkultur. Kritische Würdigung eines forschungsgeschichtlichen Konstruktes

217 Dovydas Jurkėnas, Xandra Dalidowski und Susanne Friederich


Handwerkerdepot und rituelle Niederlegung? Ein außergewöhnlicher Befund der schnur­
keramischen Kultur bei Köthen, Sachsen-Anhalt

221 Tünde Horváth


The use of red painting in the Late Copper Age. Two case studies and their comparison

229 Timothy Darvill


Fifty shades of red: The basic colour category red in the monuments and material culture of
Neolithic and Bronze Age communities in Atlantic Northwest Europe

243 Torsten Trebeß


Rotsandstein im Grabbau des Neolithikums und der Bronzezeit in Nordostdeutschland

251 Juliane Filipp


ROT – RÖTER – Roteisenstein. Rotfunde in älterbronzezeitlichen Gräbern des
Nordischen Kreises

265 Bernhard Steinmann


Frühkykladische Marmorschalen mit roter Ausmalung: Grabkult oder Prestige?

275 Fritz Blakolmer


Die Farbe Rot in Symbolik, Bildkunst und Sprache der bronzezeitlichen Ägäis

287 Vicente Lull, Rafael Micó, Cristina Rihuete Herrada und Roberto Risch
Rot in der Unterwelt: Die chthonischen Rituale der Spätbronzezeit auf den Balearischen Inseln

307 Franziska Knoll, Christian-Heinrich Wunderlich, Maral Asgarzadeh und Vanessa Sever
Alles Rot in der spätbronze-/früheisenzeitlichen Wandmalerei Mitteldeutschlands?

317 Susanne Friederich, Christian-Heinrich Wunderlich und Hans Szédeli


Bunte Farbmaterialien – ein Alltagsgegenstand? Sechs Farbscheiben aus Niederröblingen,
Lkr. Mansfeld-Südharz

325 Karina Iwe


Die Farbe Rot in der Pazyryk-Kultur

333 Lukas Thommen


Der Purpur Spartas

341 Marco Schrickel und Klaus Bente


Bedeutung und Bedeutungsverlust roter Korallen: Archäologische und naturwissenschaftliche
Studien zu eisenzeitlichen Fibeln

353 Dominika Reich


Rot gegen das »Böse Auge« – die apotropäische Rolle der roten Farbe auf römischen Fußboden-
mosaiken
Historische Wissenschaften
361 Doris Oltrogge
Von Purpur zu Parisrot – zur Nutzung roter Farbmittel in mittelalterlichen Handschriften

371 Caspar Ehlers


Otto II. »der Rote« oder »der Blutdurstige« – Beobachtungen zur Symbolik der Farbe Rot in
schriftlichen Quellen des Mittelalters

Naturwissenschaften
385 Annemarie Elisabeth Kramell, Christian-Heinrich Wunderlich und René Csuk
Identifizierung von historischen Textilfarbstoffen aus der Bestattung Königin Edithas

393 Henrik Helbig, Wolfgang Kainz und Mechthild Klamm


Rötliche Färbungen in Böden: anthropogen oder natürlich? Fallbeispiele aus Sachsen-Anhalt

407 Manuela Frotzscher


Hämatit in Mitteldeutschland

415 Wolfhard Schlosser


Urknall und Rotverschiebung
Rot – vom Leben bis zum Tod
Prähistorische Rötel- und Hämatitfunde aus Mitteldeutschland
Harald Meller, Franziska Knoll und Juliane Filipp

Summary Zusammenfassung

For this conference, a survey has been compiled of finds of Anlässlich der Tagung wurden erstmals Rötel-/Hämatit­ -
ochre/haematite, i. e. pigments containing iron (III) oxide, funde, also Eisen(III)-oxid-haltige Farbstoffe, aus prähisto­
from prehistoric archaeological contexts in Central Ger- rischen Befunden Mitteldeutschlands zusammengetragen2 .
many1. The focus of this catalogue is on Saxony-Anhalt, Der Schwerpunkt des Kataloges liegt bedingt durch den
matching the conference venue. As this collection of material Tagungsort auf Sachsen-Anhalt. Da diese Sammlung größten-
is for the most part based on published finds and contexts, it teils nur anhand der publizierten Funde und Befunde mög-
does not claim to be exhaustive. Thus while the evidence pre- lich war, ist kein Anspruch auf Vollständigkeit gegeben. Wenn
sented here may just be the tip of the iceberg, it can nonethe­ folglich hier nur die Spitze des Eisbergs erfasst sein mag, so
less serve as the basis for future work and as a contribution to kann der Artikel doch als Basis für künftige Arbeiten dienen
our knowledge of the distribution, use and changing signifi- und einen Beitrag zu Verbreitung, Verwendung und dem
cance of this mineral pigment in prehistoric times. In particu- Bedeutungswandel des mineralischen Farbstoffes durch die
lar, the dominance of findspots in a settlement context calls Prähistorie leisten. Insbesondere die Dominanz der Fund-
the significans that the colour red is frequently held to have punkte im Siedlungszusammenhang relativiert die oftmals
borne in funerary ritual into question. herausgestellte Bedeutung der Farbe Rot im Bestattungsritus.

Die Farbe Rot spielt seit dem Paläolithikum eine wichtige größtenteils auf Literaturangaben, aber auch Hinweisen
Rolle in der Vorstellungswelt der prähistorischen Men- von zahlreichen Kollegen zu unpublizierten Befunden4.
schen. Dieser Umstand kann sicherlich nicht alleine durch Erschwert wurde die Recherche dadurch, dass »Farbe«
die ubiquitäre Verfügbarkeit des Farbrohstoffes Hämatit/ nicht als eigenständige archäologische Fundkategorie
Eisenoxid (Fe2O3) begründet werden. Ein kurzer Blick auf behandelt wird und deshalb oft keinen Einzug in die Daten-
ethnologische Vergleiche zeigt, dass gerade Rot in Verbin- banken, Kataloge oder Veröffentlichungen findet. Dennoch
dung mit Schwarz, Weiß und in manchen Fällen auch konnten über 18o Fundstellen mit mehr als 24o Einzelfun-
Ocker die Bildsprache schriftloser Kulturen bis heute domi- den vom Paläolithikum bis zur älteren vorrömischen Eisen-
niert (Beitrag Wessel in diesem Band). zeit erfasst und kartiert werden.
Einer solchen gezielten Farbwahl wären nun die Über­ Ein erster Blick auf die Fundverteilung offenbart, dass
lieferungsbedingungen entgegenzusetzen. Alle im archäo- fast zwei Drittel der Funde eindeutig einen Siedlungsbezug
logischen Spektrum vertretenen Farben, also eben jenes aufweisen. Lediglich ein Viertel stammt aus Gräbern
Rot und Ocker, Weiß und Schwarz, bestehen in der Regel (Abb. 1). Eine gehobene Bedeutung des roten Farbstoffes im
aus mineralischen Pigmenten 3. Organische Färbemittel, Zusammenhang mit Bestattungen sollte vor diesem Hinter-
die in einer wesentlich breiteren Farbpalette eingesetzt grund überdacht werden (s. u.).
worden sein dürften, sind archäologisch meist nicht mehr Farbdepots bestehend aus gebrauchsfertigen Farbpul-
fassbar. vern spielen offensichtlich eine untergeordnete Rolle. Als
Im Fundgut Mitteldeutschlands vertreten sind »rote einziges gesichertes »Farbstofflager« ist der spätbronzezeit-
Funde« vom Rohstoff, über die Verarbeitung bis hin zum liche Depotfund aus Niederröblingen (Kat. 175) anzuspre-
Endprodukt. Die Einteilung für die Erfassung erfolgte chen. Der größte Fundniederschlag ist, wie zu erwarten
daher in eben diesen drei Kategorien. Die vorliegende Mate- war, im Neolithikum – insbesondere im Frühneolithikum –
rialsammlung der roten Funde Mitteldeutschlands fußt zu verzeichnen.

1 The term »Central Germany« is understood gende Regionen zusammengefasst: west­ Weiß konnte Gips, Kalk, Kaolin oder einfach
to comprise the following regions, on the liches Sachsen, Nordostthüringen, südliches helle Tonerde dienen.
basis of modern political borders: Western Sachsen-Anhalt. Sie entsprechen im Wesen­ 4 Den Kollegen gilt unser besonderer Dank,
Saxony, Northeast Thuringia, Southern tlichen den folgenden geographischen Regi- ohne sie wäre dieses Vorhaben nicht möglich
Saxony-Anhalt. These correspond in essence onen: Harz-Umland, Halle-Leipziger Tief- gewesen; insbesondere H. Stäuble, der die
to the following geographical regions: the landbucht sowie Thüringer Becken bis hin noch unpublizierten Daten der sächsischen
area around the Harz Mountains, the Halle- zum Thüringer Wald. Bodendenkmalpflege großzügig zur Verfü-
Leipzig basin and the Thuringian basin to 3 Zur Gewinnung von Schwarz wird neben gung stellte.
the Thuringian forest. Holzkohle und Graphit Manganerz verwen-
2 Unter dem Begriff »Mitteldeutschland« wur- det, ein Gestein, das wie Hämatit verarbeitet
den nach modernen politischen Grenzen fol- wird. Als Rohstoffgrundlage für die Farbe

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146 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Abb. 1 Die Katalogeinträge wurden nach Sied-


lung (hierzu zählen Siedlungsreste im Allgemei-
nen, also auch Freilandstationen, Höhlen, Erd-
werke, etc.), Grab, Sonderbestattung und nicht
Einzelfund
näher bestimmbarem Fundzusammenhang
Sonderbestattung unterteilt. Das Diagramm gibt die Verteilung
Grab der Funde aller Perioden auf den Fundkontext
140
wieder. Fast die Hälfte aller Befunde stammt
Siedlung aus dem Frühneolithikum. Auf dieser Daten-
120
grundlage wird die Dominanz der Siedlungs-
100 funde besonders deutlich.

80

60

40

20

0
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M
Ju

Form der Rohstoffe – Problem der Klassifizierung zu einem Roteisenstein von etwa 1 kg (Kat. 18). Die Stücke
konnten aber im geförderten Zustand durchaus ein Gewicht
Von 244 »Rotfunden« macht die Kategorie »Farbrohstoff« von mehreren Kilogramm erreichen, wie ein Fund aus
gut ein Drittel der Funde aus. 83 Befunde mit einem oder Lamersdorf 2 (Lkr. Düren, Nordrhein-Westfalen; Löhr/Zim-
mehreren Rohstoffstücken ließen sich in diese Kategorie mermann 1977, 171) zeigt. Im Siedlungskontext sind jedoch
einstufen (Liste 1). In der Regel handelt es sich bei den durch in erster Linie kleine, bereits abgeriebene Gesteinsstücke zu
Eisen(III)-oxid rot färbenden Gesteinen um Erzstücke oder erwarten, die wohl als Abfallprodukt betrachtet werden dür-
Gesteinsstücke mit Hämatitanteil verschiedenster Form. fen (Weller 2oo3, 97). Bis zur Unbrauchbarkeit abgerieben
Dazu zählen oolithische und sandig-siltige Eisenerze sowie wurden sie zusammen mit anderem Abfall in Gruben ent-
eisenschlüssige Sandsteine, denen ein sedimentärer Ent­ sorgt. Solche Eisenerze, Roteisensteine oder Hämatite klei-
stehungsprozess zugrunde liegt, aber auch Eisenkieselerze neren Formates mit Abriebspuren oder Schlifffacetten
bzw. kieselige Hämatiterze, die vulkanosedimentär geformt waren in den mitteldeutschen Befunden immerhin zwölf-
werden. Ebenso häufig sind Nachweise von Verwitterungs- mal vertreten (Abb. 3e,g,h). Sechs weitere Exemplare zählen
produkten, die verallgemeinert als Rötel- oder Ockererden zu sog. durchlochten Farbsteinen, die, obwohl am Körper
angesprochen werden können. Eine erste, einfache Unter- getragen5, sicherlich nicht als Schmuck, sondern ebenfalls
scheidung wäre folglich die nach der Struktur des Stückes, als Rohstoff einzustufen sind (Kaufmann 1976, 69). Zeitlich
also hart und ohne Abrieb – »Erze« – und weich mit star- sind diese Anhänger, wie auch die wohl zugehörigen Reibe-
kem Abrieb – Verwitterungsprodukte – (Horsch/Keesmann platten, auf einen Abschnitt vom Jungpaläolithikum bis in
1982; Zimmermann 1988, 622–623; Siegl/Wunderlich 2o11). die Bandkeramik beschränkt6.
Leider existiert für die Beschreibung der Rohstofffunde
im archäologischen Kontext keine einheitliche Termino­
logie. Sie werden in der Literatur fast durchweg als »Rötel« Herkunft der roten Pigmente
oder »Rötelstück« bezeichnet. Zudem werden die oftmals
unansehnlichen Stücke in den seltensten Fällen bildlich wie- Rötel- oder Ockererden sind nahezu überall verfügbar. Als
dergegeben. Eine genaue Ansprache der Funde war deshalb Verwitterungsprodukt diverser eisenhaltiger Gesteine wer-
auch in vorliegendem Katalog nur bedingt möglich. den sie aufgelesen.
Rötelstücke aus Erden wurden in eher kleineren Teil­ Auch Eisenerze sind in Mitteldeutschland zahlreich ver-
stücken aufgefunden (Abb. 3a). Die Größe der roten Gesteins- treten. Hämatitvorkommen sind für den Harz, Thüringer
stücke variierte zwischen daumengroßen Stückchen bis hin Wald, Thüringer Schiefergebirge und ferner Erzgebirge und

5 Ü ber die Tragweise geben die linienbandke- (Fritsch u. a. 2o11, 81; 183). Wahrscheinlich Fund in Gönnersdorf, Konzentration IV
ramischen Bestattungen von Derenburg führte man die Steine an einer Schnur um (Terberger 1997, 289).
Aufschluss: Hier wurden sechs Gräber mit den Hals oder am Gürtel mit sich. Von der 6 Eine Bestattung der Glockenbecherkultur
Farbsteinen gefunden. Allerdings handelt es Fundstelle Laurenzberg 7 ist sogar ein Boh- aus Rössen enthielt der Literatur nach eben-
sich um Manganerz (Pyrolusit) mit schwar- rer, mit dem diese Anhänger durchlocht falls einen Farbstein (Gerhardt 1953, 6 f.).
zer Strichfarbe. Die Steine wurden allesamt wurden, erhalten (Zimmermann 1988, 624). Ob dieser jedoch die für die bandkerami-
im Hals- oder Beckenbereich der überwie- Bekannt sind die Farbsteine seit dem Jung- schen Exemplare charakteristische Durch­
gend juvenilen Bestatteten gefunden paläolithikum, nachgewiesen durch einen lochung aufwies, ist nicht bekannt.

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178
Siedlung
168 135
Grab
Sonderbestattung
Lesefund
20

Farbcode
101 Jungpaläolithikum
89
Mesolithikum
78 83
79 81
Bandkeramik
25 80 7
173
LBK
99 18 SBK
29 17
38 91 30 75 39
111 Mittel- bis
100
150 145
180 136 Endneolithikum
103 146
177 172 151 Metallzeiten
82 95 174
14 169
139 152/158 Bronzezeit
26

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37
84 140 ältere Eisenzeit
87/88 24
undatiert
176 104 109 36
138
92 144 90
74 157146
98
76 93 56
51 175 28
141 21 57
156 110
1 97 160 19 70
50 8 125 143 64 142
170 33 6 69 61 132
155 126 165
27 9 164 10
115 77 166 62
179 159 72
127 96 148 85 153
13 16 167
41
73 181
123 23

älteren vorrömischen Eisenzeit. Die Nummern neben den Fundpunkten entsprechen den Katalognummern.
94 35
114 154
31 34 58–60
32 22 102 55
63
121 107/108 65/66
45 112 86
149 105/ 47 67/68
113 48 12
53 116 106 15 134 133 137
54
117 46
130 119 40
52 162 131
42 43/ 49
128 122 124
120 44 71
5 129
163 161 118 11 182

171
3 0 50 km
2

Abb. 2 Verbreitung der »Rotfunde« in Mitteldeutschland (inkl. Gebiet um Dresden). Kartiert wurden prähistorische Befunde vom Paläolithikum bis zur
Rot – vom Leben bis zum Tod
147
148 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Abb. 3 Prähistorische Rohstoffe auf Eisen(III)-


oxidbasis im Überblick.
a Rötelklümpchen, Ranis, Saale-Orla-Kreis
(Kat. 2);
b geformte Scheibe aus Rötelerde, Nieder­
röblingen, Lkr. Mansfeld-Südharz (Kat. 175);
c Eisenerz rezent, Harz;
d Eisenerz, Bad Frankenhausen, Kyffhäuser-
kreis (Kat. 1);
e Roteisenstein mit Schliffspuren, Ranis,
Saale-Orla-Kreis (Kat. 2);
f Roteisenstein mit stark verwitterter Ober­
fläche, Stößen, Burgenlandkreis (Kat. 1o5a);
g Hämatit mit Schliffspuren, Bad Franken­
hausen, Kyffhäuserkreis (Kat. 1);
h Roteisensteinplatte mit Schlifffacetten,
Eilsleben, Lkr. Börde (Kat. 2oc);
i Hämatitbröckchen, Bad Dürrenberg, Saale-
kreis (Kat. 6b).

Lausitz bekannt (vgl. Beitrag Frotzscher in diesem Band). Farbgewinnung und -aufbereitung
Eine prähistorische Nutzung der Erze in Form von Abbau-
spuren konnte bislang allerdings nicht beobachtet werden. Weder Erde noch Gestein sind im Rohzustand für das
Dieser fehlende Nachweis ist in erster Linie dem derzeitigen Anmischen von Farbe geeignet. Der Rohstoff muss zerrie-
Forschungsstand zuzuschreiben. Der älteste bekannte ben, zermahlen oder geschlämmt werden, um einen kleine-
bergmännische Abbau von Hämatit datiert bereits in die ren Körnungsgrad zu erhalten. Diesen Prozess belegen die
Linienbandkeramik. In Sulzburg, Lkr. Breisgau-Hoch- 17 Reibeplatten, bzw. Mahlsteine aus dem mitteldeutschen
schwarzwald, wurde Hämatit gefördert7, dies wäre im Harz Umfeld (Liste 2). Zu den Reibeplatten gehörige Reibsteine
gleichfalls möglich gewesen. oder Läufer fehlen in den Befunden, da die hämatithaltigen
Für die Nutzung der Hämatitvorkommen spricht weiter- Gesteine direkt auf der Unterlage zerrieben wurden. Um die
hin die Verteilung der Rot-Fundstellen rund um den Harz eisenoxidhaltigen Gesteine aufzubereiten, mussten diese
und dessen Vorland sowie im daran anschließenden Tief- oftmals, bevor sie zerrieben werden können, mit einem
land (Abb. 2). Der Farbrohstoff könnte für die Bandkerami- Klopfstein zerkleinert werden8. Solche Werkzeuge sind im
ker auch bei der Wahl des Siedlungsplatzes willkommen Arbeitsgebiet immerhin fünfmal, zumeist in Kombination
gewesen sein. So beschreibt D. Kaufmann eine Siedlung der mit einer Reibeplatte belegt (Abb. 4f, g). Anstelle der Schlag-
linien- und stichbandkeramischen Kultur bei Röpsen- steine könnten die Erze auch mit ausgedienten Beilen zer-
Dorna, die in nur 15o m Entfernung zum Eichberg – einer schlagen worden sein. Ein Amphibolithbeil aus einer stich-
Buntsandsteinkuppe, auf der Rötel ansteht – liegt (Kat. 49 bandkeramischen Siedlung bei Roßleben (Kat. 125) trägt
und 124; Kaufmann 1976, 68). eindeutige Rötelspuren auf der Bruchfläche.

7 Der Hämatitbergbau bei Sulzburg datiert um großen Stück Roteisenstein aus Wollbrands- genen Beilschmuckes mit Ocker- oder Rötel-
5ooo v. Chr. und ist somit nicht nur der erste hausen, Lkr. Göttingen erkannt (Lönne 2oo3, erde und organischen Materialien zu
Nachweis für die bergmännische Gewin- Kat.-Nr. 88.17; Taf. 51:17). interpretieren. Vergleiche hierzu sind zahl-
nung von Hämatit, sondern gleichzeitig der 9 Kaufmann 1976, 69. Weitere Literatur bei reichen ethnologischen Zeugnissen zu ent-
erste Beleg für einen Untertagebau in Mittel- Weller 2oo3, 97. nehmen. Siehe beispielsweise Musée Saint-
europa (Goldenberg/Steuer 1998). 1o Die Farbspuren auf den Steingeräten des Germain-en-Lay 2oo6, 254 (87 669).
8 Auch Schlagmarken belegen dieses Vorge- Depots von Dresden-Nickern sind mit höhe-
hen. Solche wurden z. B. auf einem ca. 3 cm rer Wahrscheinlichkeit als Reste des vergan-

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Rot – vom Leben bis zum Tod 149

Abb. 4 Archäologische Nachweise vom Auf­


bereiten und Anmischen der Farbe.
a Farbtopf (li.) mit Hämatitpulver (re.) gefüllt,
Westerhausen, Lkr. Harz (Kat. 38);
b Blick in Maltopf. An der Innenseite ist noch
der Stand der mit Wasser angerührten Farbe
abzulesen, Westdorf, Salzlandkreis (Kat. 177);
c Malpalette. Die Wandungsscherbe eines
Kumpfes mit Farb­r ückständen auf Innenseite
und Brüchen diente als Farbbehältnis, Breiten-
bach, Burgenlandkreis (Kat. 15c);
d Farbstift. Metatarsus eines Rehs. In der Spon-
giosa haben sich Rückstände von roter Farbe
erhalten, Bad Dürrenberg, Saalekreis (Kat. 6a);
e Schminkpalette aus Ton, Altmarkkreis
Salzwedel (Kat. 178);
f Set aus Reibstein, Roteisenstein und Klopf-
stein, Minsleben, Lkr. Harz (Kat. 29);
g Reibstein mit Resten von Hämatitpulver,
Eilsleben, Lkr. Börde (Kat. 2ob).

Einen anderen Interpretationsvorschlag für Rötelreste spuren der Erze und Hämatite vom Abrieb zur Gewinnung
an Steingeräten verfolgte W. A. Graf. Er postulierte eine der Pigmente her.
Nutzung der Hämatitbrocken als Schleifmittel bei der Fels- Einen weiteren Erklärungsansatz für rote Farbreste an
geräteproduktion9. Steinwerkzeug mit eindeutigen Rötel- Steinklingen könnte die Verwendung von Roteisenstein und
spuren ist im Mitteldeutschen Gebiet allerdings sehr spär- Feuerstein als Feuerzeug liefern. Das rote Erz muss eine
lich vertreten. Neben dem eben erwähnten Beil sind nur ein schwefelhaltige Komponente aufweisen und dient bei der
linienbandkeramisches Depot bei Dresden-Nickern mit sie- Feuergewinnung – vergleichbar mit Pyrit oder Schwefel-
ben Schuhleistenkeilen und Felsgesteingeräten10 sowie eine kies – als Ambos, der bis zum Funkenflug mit dem Schlag-
paläolithische Spitzklinge aus der Ilsenhöhle bekannt stein bearbeitet wird. Als Schlagsteine kamen durchaus
(Kat. 67, Kat. 2; Abb. 5d). Vielmehr rühren die Schleif­ auch Silexklingen zum Einsatz (Seeberger 1977). Ein solches

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Abb. 5 Mögliche prähistorische Verwendung


der Eisenoxidfarben.
a bemalter Kumpf, Oechlitz, Burgenlandkreis
(Kat. 33);
b Wand­malerei, Wennungen, Burgenlandkreis
(Kat. 179);
c bandkeramisches Idol mit roter Haarpracht,
Eilsleben, Lkr. Börde (Kat. 2oa);
d Klinge mit Farbrest, Ranis, Saale-Orla-Kreis
(Kat. 2a);
e Randscherbe mit roten Farbresten auf der
Außenwandung, Wallendorf, Saalekreis
(Kat. 11oa);
f Fragment einer Zipfelrandschale mit roten
Farbspuren im Inneren, Minsleben, Lkr. Harz
(Kat. 29c);
g Spritzer von roter Farbe auf der Außen­
wandung eines Gefäßfragments, Stößen,
Burgenlandkreis (Kat. 1o5b);
h rezente Rotspuren durch den Abrieb von
Roteisenstein, Stößen, Burgenlandkreis
(Kat. 1o5), im Gegensatz zu den prähistorischen
Farbresten haftet die Farbe schlecht an;
i stichbandkeramisches Idol mit Eisenstein­
magerung, Stößen, Burgenlandkreis (Kat. 1o 6);
j verzierte Wandscherbe eines linienbandkera-
mischen Gefäßes mit Eisensteinmagerung,
Stößen, Burgenlandkreis (Kat. 34);
k Randstück einer Schale mit Eisensteinmage-
rung, Gatersleben, Salzlandkreis (Kat. 82).

Ensemble zur Feuererzeugung ist beispielsweise aus einem lich von einem organischen Behältnis geschützt in eine
Grab der älteren Eisenzeit aus Bescheid, Lkr. Trier-Saarburg Siedlungsgrube (Kat. 175; Abb. 3b; vgl. Beitrag Siegl/Wun-
bekannt. Der Bestattete trug auf Hüfthöhe einen Roteisen- derlich in diesem Band). Die gängigere Aufbewahrungs-
stein mit einer Feuersteinklinge, die, wie zwei eiserne Ring- weise für das rote Pigment scheinen Keramikgefäße zu sein
lein nahe legen, wohl am Gürtel befestigt waren (Cordie- (Abb. 4a). Insgesamt neun solcher Farbtöpfe sind im Arbeits-
Hackenberg 1993, 94; 193 f. Taf. 76). gebiet bekannt. Die Hälfte der Farbpulvertöpfe wurde aus
Die häufigste Verwendung von roten Gesteinen, wie auch Gräbern geborgen (vgl. Liste 2). Oftmals handelt es sich um
Rötelerden ist jedoch die Gewinnung von rotem Farbpulver. besondere Bestattungen, die mit reichen Beigaben versehen
Das Pulver ist je nach Ausgangsprodukt – Hämatit oder waren12. Neben einer rituellen Bedeutung für den Totenkult
eisenoxidhaltige Erde – mehr oder weniger rein. Nun konnte wird der großen Menge an Farbpulver folglich ein gewisser
das mineralische Pigment mit Wasser oder Bindemittel ent- materieller Wert nicht abzusprechen sein. Mit solchen Farb-
weder sofort zu Farbe angerührt11 oder aber verwahrt wer- töpfen ist freilich auch im Siedlungskontext zu rechnen, teils
den. Das Farbdepot aus einer spätbronzezeitlichen Siedlung in wahrscheinlich rituellem Kontext, wie der wie der stich-
bei Niederröblingen enthielt mindestens sechs scheibenför- bandkeramische Befund aus Salzmünde belegt (Kat. 1o4a;
mig gepresste Fladen aus aufbereiteten Rötel- und Ockerer- Schunke in Vorb. a). Doch lassen sich die zahlenmäßig stark
den. Die Scheiben aus Farbpulver gelangten wohl ursprüng- vertretenen Wandungsscherben mit Rötelspuren an der

11 Organische Bindemittel auf Basis von frühe Neolithikum sind weiterhin oftmals hier um einen Kenotaph handelt, oder die
Kasein, pflanzlichen oder tierischen Fetten Pech und Harz auf Keramik mit roten Farb- Knochen bereits vergangen waren, ist nicht
oder Extrakten sind nach Bodenlagerung resten festgestellt worden (z. B. Kat. 14; 16). mehr zu klären. Vgl. hierzu Beitrag Jurkénas
chemisch nicht mehr nachzuweisen. Diese 12 Der schnurkeramische Befund aus Köthen u. a. in diesem Band.
Tatsache sollte die Existenz solcher Farb­ (Kat. 151) ist nicht eindeutig als Grab zu iden-
mischungen jedoch nicht negieren. Für das tifizieren, da Skelettreste fehlen. Ob es sich

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Rot – vom Leben bis zum Tod 151

Innenfläche nicht gesichert mit den Gefäßen zur Farbauf­ Rot- oder Brauneisenstein wurden in der neolithischen
bewahrung in Verbindung bringen. Keramikproduktion nicht nur zur Bemalung eingesetzt. Die
Magerung mit den Gesteinspartikeln ist für Mitteldeutsch-
land von der Linienbandkeramik bis zum Spätneolithikum
Verwendung der roten Farbe nachzuweisen. Die meisten Funde stammen aus stichband-
keramischem Kontext. Den so aufbereiteten Ton verwendete
Das mineralische Rot dürfte primär zur Bemalung genutzt man nicht nur zur Herstellung von Keramik. Ein tönernes
worden sein (Liste 3). Als weitere Verwendungsmöglichkeit Idol aus Stößen weißt an Bruch und Oberfläche ebenfalls die
– bei der die Farbgebung eine untergeordnete Rolle spielt – charakteristischen Partikel auf (Kat. 1o6; Abb. 5i).
wäre außer dem bereits erwähnten Schleifen von Steinge­ Nicht nur die Keramik, auch der für die Gebäude genutzte
räten eventuell ein Einsatz bei der Gerbung von Fellen in Lehm wurde mit mineralischem Pigment geziert. Wenn-
Betracht zu ziehen (Zimmermann 1988, 624 mit weiterfüh- gleich für das mitteldeutsche Neolithikum nur ein einziger
render Lit.). Hämatit dürfte als Gerbstoff aufgrund seiner Fund von bemaltem Hüttenlehm bekannt ist (Kat. 138), ist
Feuchtigkeit ziehenden Eigenschaft allerdings eher weniger mit solchen Wandmalereien in den klassischen Farben Rot,
geeignet sein. Ocker, Weiß und Schwarz, wie ein Vergleich mit anderen
Reste der roten Farbe sind am häufigsten auf Keramik Fundregionen zeigt13, seit dem Beginn des Hausbaus zu
erhalten: Reste von 67 Gefäßen tragen Farbspuren. Davon rechnen. Die älteste erhaltene rote Wandfassung eines Gra-
aber sind nur 27 Exemplare gesichert als intentionelle Bema- bes stammt aus Leuna-Göhlitzsch (Kat. 143). Zwar sind die
lung anzusprechen. Erhalten hat sich die Bemalung oftmals teils mit roter Farbe hinterlegten Ritzungen ebenfalls dem
nur in der eingetieften Verzierung. Als seltenes Beispiel für Neolithikum zuzuordnen, doch nicht als Wandmalerei im
die Bemalung erhabener Zier kann der rote Farbauftrag eigentlichen Sinne zu werten. Farbige Wandmalerei mit
eines linienbandkeramischen Kumpfes aus Oechlitz heran- eben jenem roten Pigment ausgeführt begegnet erst wäh-
gezogen werden (Kat. 33, Abb. 5a). Der Großteil der Farb­ rend der späten Bronze-/frühen Eisenzeit in Gräbern. Für
spuren dürfte auf anderweitigen Kontakt mit der Farbe, eben diese Perioden häufen sich auch die Nachweise für
etwa durch die Verwendung als Farbtopf oder Malpalette Wandmalerei in Gebäuden (Abb. 5b; vgl. Beitrag Knoll u. a.
zurückzuführen sein. Den bereits erwähnten neolithischen in diesem Band).
Farbtöpfen ist ein weiteres Exemplar aus einer spätbronze- Schwieriger als der Nachweis der roten Bemalung von
zeitlichen Siedlung aus Westdorf an die Seite zu stellen Häusern und deren Inventaren sind Hinweise auf Körper­
(Kat. 177, Abb. 4b). Dieser Topf aber enthielt bereits mit bemalung zu finden. Das rote Farbpulver dürfte hierfür mit
Wasser streichfertig angerührtes Farbpulver aus zerrie­ Fetten oder Öl, ähnlich den rezenten Beispielen aus ethno­
bener Rötelerde und war auch auf der Außenseite farb­ logischem Kontext, vermengt worden sein (vgl. Beitrag
beschmiert (Wunderlich 1998). Daher wird die Terrine der Borg in diesem Band). Als Beleg für die rote Bemalung der
jüngeren Saalemündungsgruppe, wie zwei weitere Gefäße Körper kann eine Spondylusmuschel aus einem linienband-
der Linienbandkeramik, als »Maltopf« bezeichnet. Auch keramischen Grab aus Sondershausen herangezogen wer-
bereits zerbrochene Vasen wurden für Farbzubereitung den (Kat. 51). Hinter dem Rücken der weiblichen Bestatteten
und -auftrag benutzt. Scherben, die sekundär als Malpalette aus Grab SO/32 lag die zerbrochene Muschel, die an den
dienten, sind über Farbreste auf dem Bruch zu identifizieren. Rändern rote Farbspuren aufwies. Bei einer Interpretation
Belegt sind solche Spuren auf gut sieben Fragmenten (z. B. der Muschel als Körperschmuck wären die roten Reste als
Kat. 95d; 96a; 11ob), die allerdings einer genaueren Unter­ Abrieb der Körperbemalung zu deuten. Weitere Muscheln
suchung bedürften, um den Verwendungsnachweis zu mit Spuren roter Farbe stammen aus der jungpaläolithi-
erbringen. Exemplarisch sei hier auf das Fragment eines schen Kniegrotte bei Döbritz (Kat. 3)14. Deren Durchlochung
linienbandkeramischen Kumpfes aus Breitenbach verwie- macht eine Verwendung als Kette wahrscheinlich. Auch die
sen, über das, um die Farbe zu schützen, der Rest des Mal- Beigaben der mesolithischen Bestattung der sog. Schamanin
topfs gestülpt worden war (Kat. 15b, c; Abb. 4c, vgl. Beitrag aus Bad Dürrenberg legen eine Bemalung des Körpers,
Siegel/Wunderlich in diesem Band). Auch die Randscherbe zumindest partiell, nahe. Das reiche Inventar enthielt
eines stichbandkeramischen Gefäßes aus Minsleben könnte diverse »Schminkutensilien«. Allen voran einen gespal­
als Palette gedient haben (Kat. 29c; Abb. 5f). Die Farbe kann tenen Metatarsus eines Rehes mit Resten von Spongiosa, an
aber auch zufällig an das Gefäß gelangt sein, wie ein roter der sich noch rote Farbe befand. Dieser Stift diente zum Auf-
Farbspritzer auf der Außenwandung eines Gefäßes aus Stö- bringen der roten Farbe, die zuvor durch das Zerreiben eines
ßen zeigt (Kat. 1o5b, Abb. 5g). Von zufälligen Kontakten mit Rötelstückes auf einem Reibstein gewonnen wurde (Kat. 6a;
dem Farbstoff zeugen außerdem rezente Spuren an Scher- Abb. 4d)15. Falls die tönerne Palette mit Griff aus der Alt-
ben, die unbeabsichtigt zusammen mit dem Rötelrohstoff mark aufgrund der Rötelreste als »Schminkpalette« inter-
gelagert wurden (Abb. 5h). pretiert werden darf, wäre ein Hinweis für die Spätbronze-

13 Rote Motive auf geweißten Lehmwänden miller erhielt 1997 die Auskunft über die tar eines Körpergrabes bei Offenau, Lkr.
sind für das frühe Neolithikum beispiels- unpublizierten Funde von F. Gall (Lohmiller Heilbronn mit einem Rohstofffragment (mit
weise aus Hurbanovo (Slowakei) bekannt. 1999, 45, Anm. 134). Schlifffacetten), einem Reibstein und einem
Vgl. Fries-Knoblach 2oo9, 445 f. mit weiter- 15 Solche »Schminksets« sind selten, ein zeit- knöchernen Spatel zum Auftrag der Farbe.
führender Literatur. gleiches Ensemble ist bislang nicht bekannt. Leider wurde die Bestattung nicht fachge-
14 Die Muscheln befinden sich im Museum für Durchaus zum Vergleich heranzuziehen ist recht geborgen, demnach ist eine Datierung
Ur- und Frühgeschichte Weimar. R. Loh­ das wahrscheinlich nicht vollständige Inven- nicht möglich (Maier 1964).

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zeit erbracht (Kat. 178; Abb. 4e). Ob die Rotfärbung von umreißen, da alle Fundarten sowohl aus Siedlungs- als auch
Skelettteilen als Indiz für eine vergangene Bemalung des aus Grabkontexten stammen. Auch eine rituelle Färbung der
Körpers herangezogen werden kann, ist fraglich. Wahr- Verstorbenen, die analog zu ethnologischen Vergleichen aus
scheinlicher ist die Verfärbung der Knochen während der Australien vorgeschlagen wurde (Timm 1964, 4o f.), kann
Lagerung im Boden. Im Falle der linienbandkeramischen durch die Befundlage nicht gestützt werden. Lediglich die
Bestattung aus dem Tagebau Domsen (Kat. 35) wird sogar Streuung von Rötelpulver ist ausschließlich in Gräbern
über eine Rotfärbung nach der Entfleischung analog zu eth- nachweisbar und in immerhin neun Fällen vom Mesolithi-
nologischen, australischen Befunden diskutiert (Timm kum bis in die Schnurkeramik im Arbeitsgebiet belegt.
1964, 39–41). Lediglich drei weitere, gleichfalls schwer zu
interpretierende neolithische Skelettfunde mit Farbspuren
sind im mitteldeutschen Gebiet bekannt (Kat. 39, 155, 158). Rot diachron – im Wandel der Zeiten
Mit Rot wurde nicht nur der Körper geschmückt, auch
beim Färben der Haare wurde diese Farbwahl beibehalten. Der älteste Nachweis von mineralischem Rot in Form eines
Der Nachweis für die rote Haarpracht gelingt für Mittel- Rohstoffstückes stammt aus der Höhle von Qafez/Israel.
deutschland leider nur indirekt: Auf dem Schopf der linien- Während des Jungneolithikums häufen sich die roten Funde
bandkeramischen Figurine aus dem Erdwerk von Eilsleben und Befunde und zählen auch in Mitteldeutschland zum
konnten eindeutig Reste von Eisenoxid identifiziert werden gängigen Inventar. Für Paläo- und Mesolithikum sind häma-
(Kat. 2oa, Abb. 5c). Zum eigentlichen Färben der Haare tithaltige Fundstellen im mitteldeutschen Gebiet zwar recht
wurde wahrscheinlich ein pflanzlicher Farbstoff benutzt. überschaubar, gliedern sich aber in das bekannte Fundbild
Das Schneiden und Färben des Haupthaars der Toten mit ein. Felskunst ist nicht bekannt, dafür massive Rohstoff-
Krapp führen eindrucksvoll die Befunde eines bronzezeit­ nachweise. Tuben zur Aufbewahrung des Farbpulvers, wie
lichen Kollektivgrabes aus Menorca vor Augen (vgl. Beitrag sie beispielsweise aus Frankreich bekannt sind, fehlen16. Die
Risch in diesem Band). magdalènienzeitliche Wildpferdjagstation bei Bad Franken-
Inwieweit die Farbe Rot im Bestattungsritus Mittel- hausen erbrachte gleich drei verschiedene rote Rohstoff­
deutschlands eine spezifische Rolle spielt, ist nicht klar zu arten: Eine Eisenkonkretion (Geode), Eisenerz und ein Stück

Abb. 6 Rekonstruktion der bandkeramischen


Lebenswelt. Die Front des Hauses ist in den
klassischen Mineralfarben Rot, Schwarz und
Weiß bemalt. © Karol Schauer.

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Rot – vom Leben bis zum Tod 153

Hämatit mit Schlifffacetten (Kat. 1). Aus dem Abri Theure


bei Lausnitz (Kat. 4) stammt eine vergleichbare Geode. Eine
Reibeplatte zur Verarbeitung des roten Rohstoffes ist aus
der Kniegrotte bei Döbritz bekannt. Rotes Farbpulver muss
bereits zu dieser Zeit im alltäglichen Gebrauch verankert
gewesen sein. Auch die Plattenpflaster der zeltartigen Jagd-
lager bestanden oftmals aus rotem Gestein. Ob diese Farb-
wahl gezielt erfolgte, ist nicht zu beurteilen. Immerhin steht
neben der Jagdstation bei Bad Frankenhausen in nur ca.
5oo m Entfernung das Rotliegende an17. Vielleicht ist es kein
Zufall, dass auch die Wohnoberfläche des Jagdlagers bei
Nebra rot gefärbt war (Mania 2oo4, 235 f.). Die Färbung
dürfte in diesem Fall wohl eher auf die Herstellung des Farb-
pulvers innerhalb der Behausung schließen lassen.
Weitere Rohstoffnachweise, sowohl in Form von Gestein
als auch Rötelerde liegen aus der Ilsenhöhle bei Ranis
(Kat. 2; vgl. Beitrag Weiß in diesem Band) und der Knie­
grotte bei Döbritz (Kat. 3) vor. Bei letzterer ergab die Unter-
suchung von C. Höck einen intensiven Gebrauch von Rötel,
die magdalenienzeitliche Schicht schien regelrecht »ver-
färbt« zu sein. 1o % der organischen und 7 % der lithischen
Artefakte weisen rote Farbspuren auf (Höck 2ooo, 146). Die
Intensität der Färbung könnte Aussagen zur Aufenthalts-
dauer der Jäger am »Siedlungsplatz« ermöglichen, wie
T. Terberger für Gönnersdorf herausgestellt hat (Terberger
1997, 1o2). M. Küßner sieht in der Nutzung der roten Farbe
sogar »ein verbindendes geistig-kulturelles Element« (Küß-
ner 2oo9, 117).
Mesolithische Spuren von Eisenoxid sind nur in Gräbern
anzutreffen, nahezu ausschließlich in Form von Rötelstreu-
ungen. Lediglich das bereits besprochene Grabinventar der Abb. 7 Rekonstruktionsvorschlag für die bandkeramische Körperbema-
Schamanin von Bad Dürrenberg bildet mit der Beigabe eines lung. Um die rote Farbe für den Körperschmuck zu gewinnen, wurde das
Hämatitpulver – analog zu ethnologischen Parallelen – wahrscheinlich
»Schminksets« eine Ausnahme. mit Fett oder Öl vermengt. © Karol Schauer.
Erst mit dem einsetzenden Neolithikum boomt der rote
Farbstoff in Mitteleuropa. Auch in Mitteldeutschland domi-
nieren die Fundpunkte der Bandkeramik das Verbreitungs-
bild (Abb. 2). Die neolithischen Innovationen, allen voran Das Bild eines enormen Rohstoffbedarfs kann auch für
die Keramikproduktion, bieten vielseitige neue Verwen- Mitteldeutschland skizziert werden. Die Rohstoffe selbst
dungsmöglichkeiten und sind bei Bodenlagerung beständig. nehmen während der älteren Bandkeramik etwa ein Drittel
Die Welt der Bandkeramiker muss zumindest den Überliefe- der Gesamtfunde ein. Stichbandkeramische Rohstofffunde
rungsbedingungen entsprechend leuchtend rot gewesen belaufen sich immerhin noch auf ein Viertel der Fundmasse.
sein. Rot erstrahlten Gebäude, Gebrauchsgegenstände und Die meisten Funde sind in beiden Fällen jedoch dem roten
die Menschen selbst (Abb. 6–7). Endprodukt, also beispielsweise der Bemalung oder Mage-
Die Art der Nutzung des roten Farbstoffes weist enge Ver- rung zuzuschreiben. Auffällig ist die häufige Vergesellschaf-
bindungen zum vorhergehenden Paläo- und Mesolithikum tung der drei Fundkategorien: Reibeplatten und Schlag-
auf. Abgesehen von der neuen Materialgattung Keramik steine wurden häufig zusammen mit Rohstücken, seltener
sind alle Fundarten im Grab- und Siedlungskontext bereits mit bemalter Keramik gefunden. Die Verarbeitung erfolgte
aus der älteren Steinzeit bekannt (vgl. dazu auch Kahlke also vor Ort. Als Beispiele mögen hier das Inventar einer
1954, 126). Weiterhin lässt der Fundniederschlag von Roh- bandkeramischen Siedlungsgrube aus Minsleben oder
stücken im Frühneolithikum auf einen hohen Bedarf von Apolda (Kat. 29, Kat. 112) dienen.
rotem Farbstoff schließen (Spatz 1999, 124). Neben dem Wie bereits eingangs erwähnt, dominieren die Befunde
großmaßstäblichen Abbau wird die ebenso expansive Ver- aus dem Siedlungskontext die restlichen Fundkategorien.
handlung des Rohstoffes im bandkeramischen Verbrei- Für beide bandkeramische Kulturen sind jeweils etwa
tungsgebiet postuliert. E. Biermann geht sogar von Gewin- 4o Fundpunkte in Siedlungen anzuführen. Ein Großteil der
nungs- und Verteilungszentren für den roten Rohstoff aus Siedlungen ist über beide Abschnitte des Frühneolithikums
(Biermann 2oo3a, 247–249). belegt, da die Siedler der Stichbandkeramischen Kultur

16 Zur Aufbewahrung des Farbpulvers diente dem Abri von La Ferrassie (Streit 1935, genden (verkieselte Stücke, Sammlung Uni
z. B. eine Tube aus Rentierknochen in der 115). Jena). Der jungpaläolithische Horizont trat
Grotte des Cottés bei Saint-Pierre-de-Maillé 17 Auch die Freilandstation von Oelknitz befin- an der Basis einer 2 m mächtigen Schicht aus
oder eine Büchse aus Vogelknochen aus det sich in unmittelbarer Nähe zum Rotlie- rotem Sand zu Tage (Hemmann u. a. 2oo8, 2).

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weithin die Lage am Hochufer bevorzugten (Ostritz 2ooo, men bis zum Endneolithikum vor allem aus Gräbern,
Abb. 18). Das Verbreitungsbild der bandkeramischen Rot- beschränken sich in der Regel aber auf kleinere Rötelstücke
Fundstellen fügt sich in das Gesamtverbreitungsgebiet bei- oder Bemalungsspuren auf Gefäßen. Drei schnurkerami-
der Kulturen (Kaufmann 1976, Karte 9; 11; Meller 2oo8, sche Farbtöpfe (Kat. 151, 153, 156) bilden die Ausnahme,
17; 25)18 . hier scheint die frühneolithische Tradition weiterzuleben.
Gräber mit roten Beigaben sind mit 15, bzw. fünf Exem­ Ein gravierender Bedeutungsverlust des mineralischen
plaren hingegen spärlich vertreten, selbst unter dem Ein­ Farbstoffes scheint mit der Frühbronzezeit einherzugehen.
bezug der insgesamt sechs bandkeramischen Sonderbestat- Die Rötelbeigabe im Grab ist mit nur noch zwei Funden aus
tungen. Demzufolge scheint die Farbe Rot keineswegs für Haldensleben und Köthen (Kat. 168, 169) belegt. Ein Zusam-
Bestattungen reserviert gewesen zu sein. Vielmehr sind alle menhang mit dem Aufkommen des neuen Rohstoffs Metall
Fundarten – Rohstoffe, Verarbeitungsnachweise und Spu- seit der Kupferzeit kann nur vermutet werden.
ren des Rohstoffs am Endprodukt – sowohl in Gräbern, als Die Nutzung von eisenoxidhaltigem Pigment für Bema-
auch in Siedlungen vertreten; ausgenommen die Rötelstreu- lungszwecke wird jedoch beibehalten. Keramik mit rotem
ung, die bereits behandelt wurde. Die nun seit fast einem Farbauftrag ist bis in die Eisenzeit belegt, wenn auch die
Jahrhundert pauschalisierte Interpretation des roten Farb- eigentliche späthallstattzeitliche Produktion Mitteldeutsch-
stoffes als Symbol für Blut und Leben in Verbindung mit land ausspart 20.
dem Bestattungsritus sollte folglich revidiert werden19. Rot Das vorläufige Ende des Farbstoffes markieren neue rot-
war in der Welt der Lebenden allgegenwärtig, so auch in der färbende Stoffe, die aufgrund ihrer limitierten Verfügbar-
Welt der Toten. keit und des hohen Preises als Statusanzeiger dienten. Zin-
nober, Mennige und Krapp hielten im Laufe der römischen
Kaiserzeit Einzug in die Germania magna. Herausragende
Das Ende der Rötel-Ära Befunde wie das Grab von Gommern zeugen von der unge-
brochenen Begeisterung für rote Farbstoffe, die nun aber der
Mit dem einsetzenden Mittelneolithikum nimmt die Zahl herrschenden Elite vorbehalten sind.
der Rotfunde drastisch ab. Über die Fundverteilung sind
kaum mehr Aussagen möglich. Die wenigen Funde stam-

18 Bei den zitierten Verbreitungskarten handelt Zuge archäologischer Eingriffe untersucht (1976, 234) schlägt vor, Rot im Grab- und
es sich um Fundpunktkartierungen. Sie wurden, erfasst und schließlich deren Werte Siedlungskontext als Symbol für Blut als
beinhalten neben Siedlungsfunden auch in Kartogrammen wiedergegeben (Ostritz Lebenselixier zu interpretieren.
Gräber und Einzelfunde. Die Modelle zur 2ooo, 1o –19). Aktuellere Fundpunktkar­ 2o Roter Überzug/Firnis auf Keramik wurde
Besiedlungsdichte – basierend auf reinen tierungen zu einzelnen Regionen Mittel- im Katalog nicht berücksichtigt, da es sich
Siedlungsfunden – nach Ostritz 2ooo (98 deutschlands: Nord-Ostthüringen bei bei der eigentlichen Farbe um Tonschlicker
Karte 1; 99 Karte) decken sich nicht mit der Einicke 2o12, 335; Nordharzvorland bei handelt, der erst durch einen kontrollierten
Verteilung der Rot-Fundstellen. Die Ursache Nestmann 2o12, 329. oxidierenden Brand ihre Farbe erhält.
für diese Divergenz liegt in der verwendeten 19 Z . B. Timm 1964, 48: »…dem Toten« sollte »in
Datenbasis begründet. Für die Modelle Form von Blut und rotem Ocker Leben und
Ostritz’ wurden Siedlungsstellen, die im Kraft zugeführt werden.« Auch Maringer

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156 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Höck 2ooo Begleitband zur Sonderausstellung (Halle Müller 1974


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Rot – vom Leben bis zum Tod 157

Schunke in Vorber. b Streit 1935 Wagner 2o12


T. Schunke, Bestattungen am Rand. Arch. C. Streit, Unbewegliche Körperzier in vor­ T. Wagner, Führbronzezeitliche Bestattungen.
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Schunke in Vorber. c 1o7–134. seiner ZEIT. Archäologische Ausgrabungen
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münder Graben. Sachsen-Anhalt Sonderbd. nierung der späten Bronzezeit? Arch. Sachsen- Weller 2oo3
In Vober. Anhalt Sonderbd. 14, 2o11, 143 f. U. Weller, Steingeräte der Linearbandkeramik
Seeberger 1977 Teetzmann 19 o5 im Leinetal zwischen Hannover und Nort-
F. Seeberger, Steinzeitliches Feuerschlagen. A. Teetzmann, Eine steinzeitliche Ansiedlung heim. Eine technologisch-archäologische
Ein experimenteller Beitrag zur Archäologie. bei Lockwitz. Sitzungsberichte und Abhand- Analyse. Beiträge zur Archäologie in Nieder-
Arch. Korrbl. 7, 1977, 195–2oo. lungen der Naturwissenschaftlichen Gesell- sachsen 4 (Rhaden/Westf. 2oo3).
Siemoneit 1998 schaft ISIS in Dresden 19o5, 73–79. Wunderlich 1998
B. Siemoneit, Das Kind in der Linienband­ Terberger 1997 C.-H. Wunderlich, Ein roter Farbtopf aus der
keramik. Befunde aus Gräberfeldern und T. Terberger, Die Siedlungsbefunde des Mag- Bronzezeit. In: S. Fröhlich (Hrsg.), gefährdet–
Siedlungen in Mitteleuropa. Internat. dalénien-Fundplatzes Gönnersdorf Konzent- gerettet–geborgen. Ausstellung Landes-
Arch. 42 (Rahden/Westf. 1998). rationen III und IV (Stuttgart 1997). museum Halle (Halle 1998) 69–72.
Siegl/Wunderlich 2o11 Timm 1964 Zimmermann 1988
A. Siegl/C.-H. Wunderlich, Das Rot der ersten K. Timm, Blut und rote Farbe im Totenkult. A. Zimmermann, Steine. In: U. Boelicke/
Siedler. Fund des Monats August 2o11. EZA 5, 1964, 39–55. D. v. Brandt/J. Lüning/P. Stehli/A. Zimmer-
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vorgeschichte/fund_des_monats/2o11/ U. Veit, Studien zum Problem der Siedlungs­ Langweiler, Gemeinde Aldenhoven, Kreis
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Spatz 1999 Tübinger Schriften zur ur- und frühgeschicht- der Aldenhovener Platte III,2. Rheinische
H. Spatz, Das mittelneolithische Gräberfeld lichen Archäologie 1 (Münster 1996). Ausgrabungen 28, 1988, 569–787.
von Trebur, Kreis Groß-Gerau. Materialh. zur Wagener 1933
Vor- u. Frühgesch. Hessen 19 (Wiesbaden H. Wagener, Die erste Verwendung von Eisen-
1999). erz. Mannus 25, 1933, 59–62.

Abbildungsnachweis

1 Verf. 5 a K. Schwerdtfeger, LDA


2 Verf.; N. Seeländer, LDA b, e–k Verf.; c, d J. Lipták,
3 a, b, d, e, g, i J. Lipták, München; München
c G. Alper, LDA; f, h Verf. 6–7 K. Schauer, Hameln
4 a, c, e, h, J. Lipták, München:
f B. Fritsch, LDA; b, g Verf.

Anschriften

Prof. Dr. Harald Meller Franziska Knoll M.A. Juliane Filipp


Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Friedrich-Schiller-Universität Jena Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Sachsen-Anhalt Bereich Ur- und Frühgeschichte Institut für Kunstgeschichte und Archäologien
Landesmuseum für Vorgeschichte Löbdergraben 24 a Europas
Richard-Wagner-Str. 9 o7743 Jena Brandbergweg 23
o6114 Halle (Saale) franziska.knoll1@gmx.de o612o Halle (Saale)
sekretariat@lda.mk.sachsen-anhalt.de jul.fil@gmx.de

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
158 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Listen

Die Listen 1 bis 3 dienen dem Überblick über das gesamte zu berücksichtigen, dass mehrere Kategorien von einem
erfasste Material und orientieren sich unmittelbar am Kata- Fundplatz bekannt sein können und deshalb Wiederholun-
log. Die Reihenfolge und Benennung der Listen erklärt sich gen möglich sind. Die Reihung der Fundorte erfolgt chrono-
aus den von den Autoren vergebenen Kategorien. Dabei ist logisch. Zu den Kürzeln der Datierung siehe Katalog.

Liste 1 – Rohstoffe

Art des Rohstoffs Fo. Fk./Bef. Dat. Kat.-Nr.


Eisenerz/Hämatit/Rot-, Brauneisenstein Bad Frankenhausen Freilandstation JPaläo. 1
Burg Ranis Höhle JPaläo. 2
Döbritz Höhle JPaläo. 3
Lausnitz Abri JPaläo. 4
Breitenbach Siedlung LBK 15
Derenburg Gräberfeld LBK 18
Eilsleben Erdwerk LBK 2o
Minsleben Siedlung LBK 29
Naumburg-Almrich Siedlung LBK 31
Trotha Sonderbestattung LBK 36
Kleinfahner-Gierstädt Grab LBK 45
Eythra Siedlung LBK 61
Grauschwitz Siedlung LBK 62
Deersheim Siedlung SBK 78
Hausneindorf Siedlung SBK 91
Minsleben Siedlung SBK 99
Teuchern Einzelfund SBK 1o7
Trotha Siedlung SBK 1o9
Wulfen Siedlung SBK 111
Ballstädt Höhensiedlung SBK 113
Gotha Einzelfund SBK 12o
Röpsen-Dorna Siedlung SBK 124
Schlotheim Siedlung (?) SBK 127
Weimar Siedlung SBK 131
Eythra Siedlung SBK 132
Eythra Grab Baalb 142
Dölau Siedlung BbK 146
Mügeln Siedlung Metallz. 167
Wiesenthal Grab MBZ 171
Schlagwitz Siedlung undat. 182
Eisenerz/Hämatit/Rot-, Brauneisenstein Bad Frankenhausen Siedlung JPaläo. 1
mit Schlifffacetten/Abriebspuren Burg Ranis Höhle JPaläo. 2
Döbritz Höhle JPaläo. 3
Bad Dürrenberg Grab Mesol. 6
Casabra Siedlung LBK/SBK 1o
Eilsleben Erdwerk LBK 2o
Walbeck Siedlung LBK 37
Bruchstedt Gräberfeld LBK 41
Tüngeda Siedlung LBK 53
Neunheilingen Siedlung SBK 123
Röpsen-Dorna Siedlung SBK 124
Cauerwitz Grab SK 149
Rötel/Ocker/Rotocker Burg Ranis Höhle JPaläo. 2
Cochstedt Siedlung LBK 17

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
Rot – vom Leben bis zum Tod 159

Eilsleben Erdwerk LBK 2o


Hettstedt Siedlung LBK 26
Nachterstedt-Königsaue Siedlung LBK 3o
Naumburg Grab LBK 32
Trotha Sonderbestattung LBK 36
Erfurt Grab LBK 44
Sondershausen Gräberfeld LBK 51
Tüngeda Siedlung LBK 53
Weimar – LBK 54
Cotta Siedlung LBK 6o
Leubnitz-Neuostra Siedlung LBK 63
Mockritz Siedlung LBK 65
Mockritz Siedlung LBK 66
Zauschwitz Sonderbestattung LBK 72
Goseck Sonderbestattung SBK 85
Profen Grab SBK 1o2
Salzmünde Siedlung SBK 1o4
Stößen Siedlung SBK 1o5
Wulfen Siedlung SBK 111
Erfurt Süd Gräberfeld SBK 117
Neunheilingen Siedlung SBK 123
Roßleben Siedlung SBK 125
Roßleben Grab SBK 126
Tüngeda Einzelfund SBK 13o
Nickern Kreisgrabenanlage SBK 134
Storkau Grab RÖ 135
Wulfen Grab JM 136
Alsleben Grab, Grube Baalb 139
Zörbig Grab Baalb 14o
Salzmünde Erdwerk SMK 144
Burgscheidungen-Tröbsdorf Gräberfeld SK 148
Köthen Grab SK 152
Buttstädt Grab SK 154
Helfta Grab GBK 157
Wandersleben Grabgruppe GBK 163
Haldensleben Grab FBZ 168
Köthen Grab FBZ 169
Coswig Grab SBZ 173
Niederröblingen Siedlung SBZ 175

Liste 2 – Verarbeitung/Farbaufbereitung

Art der Verarbeitung/Farbaufbereitung Fo. Fk./Bef. Dat. Kat.-Nr.


Reibplatte/Mahlstein Döbritz Höhle JPaläo. 3
Schlagwitz Siedlung LBK/SBK 11
Breitenbach Siedlung LBK 15
Eilsleben Erdwerk LBK 2o
Minsleben Siedlung LBK 29
Nachterstedt-Königsaue Siedlung LBK 3o
Erfurt Siedlung LBK 42
Lehesten-Nerkewitz Siedlung LBK 46
Sondershausen Gräberfeld LBK 51
Stregda Siedlung (?) LBK 52
Altscherbitz Brunnen LBK 57
Cotta Siedlung LBK 59
Leubnitz-Neuostra Siedlung LBK 63
Minsleben Sonderbestattung SBK 1oo
Stößen Siedlung SBK 1o5
Apolda Siedlung SBK 112

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
160 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Bruchstedt Siedlung SBK 114


Schlagstein Minsleben Siedlung LBK 29
Derenburg Gräberfeld LBK 18
Deersheim Siedlung SBK 78
Apolda Siedlung SBK 112
Bruchstedt Siedlung SBK 114
Topf mit Farbpulver (Farbtopf) Derenburg Gräberfeld LBK 18
Westerhausen Sonderbestattung LBK 38
Altnickern Siedlung LBK 55
Altscherbitz Gräberfeld LBK 56
Schlagwitz Siedlungsgrube LBK 71
Salzmünde Siedlung SBK 1o4
Köthen Siedlung (?) SK 151
Poserna Grabhügel SK 153
Bad Lauchstädt Siedlung SK 156
Maltopf (Farbtopf) Breitenbach Siedlung LBK 15
Gröben Siedlung LBK 22
Westdorf Siedlung SBZ 177
Mal-/Schminkpalette Bad Dürrenberg Grab Mesol. 6
Breitenbach Siedlung LBK 15
FO unbek., Kr. Altmark – SBZ 178
»Farbstift« Bad Dürrenberg Grab Mesol. 6
Langendorf – – 181
Farbstein Döbritz Höhle JPaläo. 3
Erfurt Grab LBK 43
Wulfen Siedlung SBK 111
Gispersleben Siedlung SBK 119
Siebleben Siedlung SBK 128
Rössen Grab GBK 16o

Liste 3 – Verwendung der Farbe

Art der Verwendung Fo. Fk. Dat. Kat.-Nr.


Rotspuren auf Keramik Döbritz Höhle JPaläo. 3
Oelknitz Freilandstation JPaläo. 5
Ballenstedt Siedlung LBK 14
Minsleben Siedlung LBK 29
Mittelhausen a.d. Gera Siedlung LBK 48
Altnickern Siedlung LBK 55
Cotta Siedlung LBK 58
Balgstädt Siedlung (?) SBK 73
Beyernaumburg Siedlung (?) SBK 74
Bernburg Einzelfund SBK 75
Brücken Siedlung SBK 76
Deersheim – SBK 79
Egeln Gräberfeld SBK 8o
Grana Siedlung SBK 86
Großörner Siedlung SBK 88
Hadmersleben Siedlung SBK 89
Hausneindorf Siedlung SBK 91
Helfta Siedlung SBK 92
Korbetha Einzelfund SBK 93
Lißdorf Siedlung SBK 94
Mehringen Siedlung SBK 95
Memleben Siedlung SBK 96
Meuschau Einzelfund SBK 98
Oschersleben Siedlung SBK 1o1
Stößen Siedlung SBK 1o5
Teuchern Siedlung SBK 1o7

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Rot – vom Leben bis zum Tod 161

Wallendorf-Friedensdorf Siedlung SBK 11o


Apolda Siedlung SBK 112
Donndorf Siedlung SBK 115
Erfurt Nord Siedlung SBK 116
Erfurt Süd Gräberfeld SBK 117
Gamstädt Siedlung SBK 118
Großschwabhausen Einzelfund SBK 122
Röpsen-Dorna Siedlung SBK 124
Roßleben Siedlung SBK 125
Gera-Tinz Siedlung SBK 129
Zabitz Grab KAK 147
Apfelstädt Grab GBK 161
Wennungen Siedlung FBZ 17o
Rotspuren auf Steingerät Burg Ranis Höhle JPaläo. 2
Nickern Siedlung LBK 67
Roßleben Siedlung SBK 125
Rotspuren an Skelett Tornau Sonderbestattung LBK 35
Wulfen Grab LBK 39
Roßleben Grab SK 155
Köthen Grabgruppe GBK 158
Bemalung Keramik Bad Bibra Siedlung LBK 13
Burgscheidungen-Tröbsdorf Siedlung LBK 16
Gröben Siedlung LBK 22
Großörner Siedlung LBK 24
Karsdorf Siedlung LBK 27
Naumburg-Almrich Siedlung LBK 31
Oechlitz Siedlung LBK 33
Röpsen-Dorna Siedlung LBK 49
Seehausen Grab LBK 5o
Maschwitz Siedlung LBK 64
Burgscheidungen-Tröbsdorf Einzelfund SBK 77
Egeln Gräberfeld SBK 8o
Göttnitz-Löbersdorf Einzelfund SBK 84
Grana Siedlung SBK 86
Großörner Siedlung SBK 87
Helfta Siedlung SBK 92
Salzmünde Siedlung SBK 1o4
Teuchern Siedlung SBK 1o7
Donndorf Siedlung SBK 115
Salzmünde Erdwerk SMK 144
Drosa Grab BbK 145
Lobitzsch Grab GBK 159
Gispersleben Einzelfund GBK 162
ehem. Cröbern Einzelfund GBK 164
Schweta Gräberfeld GBK 165
Zwenkau Grab und Siedlung GBK 166
Bemalung Hauswand Zschernitz Siedlung TBK 138
Rottelsdorf Siedlung SBZ 176
Wennungen Siedlung FEZ 179
Quedlinburg Siedlung FEZ 18o
Bemalung Grab Leuna-Göhlitzsch Grabhügel SMK 143
Baalberge Gräberfeld SBZ 172
Großwirschleben Grab SBZ 174
Keramikmagerung Aylsdorf Siedlung LBK 12
Dölkau – LBK 19
Friedensdorf Siedlung LBK 21
Gröben Siedlung LBK 22
Gröbitz Siedlung LBK 23
Merseburg Siedlung LBK 28
Stößen Einzelfund (?) LBK 34

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162 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Altenburg Siedlung LBK 4o


Meuselwitz Siedlung LBK 47
Weideroda-Zauschwitz Siedlung LBK 69
Egeln Gräberfeld SBK 8o
Egeln Siedlung (?) SBK 81
Gatersleben Einzelfund SBK 82
Gödnitz-Flötz Siedlung SBK 83
Großörner Siedlung SBK 88
Halle (Saale) Siedlung SBK 9o
Mehringen Siedlung SBK 95
Merseburg Siedlung SBK 97
Quedlinburg Siedlung SBK 1o3
Stößen Siedlung (?) SBK 1o6
Gräfentonna Siedlung (?) SBK 121
Lockwitz Siedlung SBK 133
Wulfen Siedlung, Gräber JM 136
Heidenau Siedlung JM 137
Wallendorf Siedlung Hutberg 141
Rötelstreuung Bad Dürrenberg Grab Mesol. 6
Unseburg Grab Mesol. 7
Bottendorf I,II Grab Mesol. 8
Derenburg Gräberfeld LBK 18
Halberstadt Gräberfeld LBK 25
Westerhausen Sonderbestattung LBK 38
Nickern Gräberfeld LBK 68
Portitz Grab LBK 7o
Hausneindorf Grab SK 15o
Körperbemalung Döbritz Höhle JPaläo. 3
Sondershausen Gräberfeld LBK 51

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Rot – vom Leben bis zum Tod 163

KATALOG

Der vorliegende Fundkatalog umfasst mitteldeutsche Rot- der Fundorte innerhalb einer Zeitstellung richtet sich dabei
funde (d.h. Rötel, Hämatit, Roteisenstein, Ocker) unter- zunächst nach den drei Bundesländern (Sachsen-Anhalt,
schiedlicher Zeitstellung. Der nachfolgenden Legende sind Thüringen und Sachsen), innerhalb dieser Einteilung nach
die einzelnen Kategorien der Materialerfassung zu entneh- dem Alphabet.
men. Sollten – in der Regel durch die Publikationslage Die Angaben zum Verbleib sind oftmals auf das gesamte
bedingt – Kategorien nicht angeführt sein, waren hier keine Fundmaterial der Fundstelle oder des Fundvorganges for-
näheren Informationen zu gewinnen. Die Gliederung des muliert. Teilweise werden deshalb mehrere Institutionen
Materials erfolgte in chronologischer Reihung. Die Abfolge aufgeführt, die in einigen Fällen nicht mehr existieren.

Legende

Fst. Fundstelle
Fu. Fundumstände (Grabung/Lesefund)
Fk. Fundkontext (Siedlung/Gräberfeld)
Bef. Befund (Grab/Grube/Sonderbestattung/Einzelfund)
Fg. Fundgegenstand (Rotfund/-e; falls mehrere Funde vorlie-
gen, sind diese durch Kleinbuchstaben getrennt in Folge
aufgeführt)
Beschr. Beschreibung; nähere Angabe zur Fund-/Befundlage
VB. Verbleib
Lit. Literatur (Katalognummern sind in Klammer angegeben)
Bem. Bemerkung

Abkürzungen Datierung Sonstige Abkürzungen

JPaläo. Jungpaläolithikum B. Breite


Mesol. Mesolithikum Bdm. Bodendurchmesser
Dat. Datierung
Frühneolithikum Dm. Durchmesser
BK Bandkeramik Fußh. Fußhöhe
LBK Linienbandkeramik H. Höhe
SBK Stichbandkeramik LDA Halle Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-
RÖ Rössener Kultur Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte –
Mittelneolithikum LfA Sachsen Landesamt für Archäologie Sachsen
JM Jordansmühler Gruppe L. Länge
TBK Trichterbecher Kultur Mdg. Mündung
Baalb Baalberger Kultur N Norden, nördlich
SMK Salzmünder Kultur O Osten, östlich
Spätneolithikum S Süden, südlich
BbK Bernburger Kultur Slg. Sammlung
KAK Kugelamphorenkultur Stk. Stück, Stücke
Endneolithikum TLDA Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und
SK Schnurkeramik Archäologie
GBK Glockenbecherkultur W Westen, westlich

Metallz. allgemein Metallzeiten

Bronzezeit
FBZ Frühbronzezeit
MBZ Mittelbronzezeit
SBZ Spätbronzezeit

FEZ Frühe Eisenzeit/Ältere Vorrömische Eisenzeit

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
164 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Jungpaläolithikum 4 (JPaläo.) Lausnitz, Saale-Orla-Kreis


Thüringen Fst. Abri Theure
Fu. Entdeckung durch A. Rohleder 1928 und unsys­
1 (JPaläo.) Bad Frankenhausen, Kyffhäuserkreis tematische Grabungen bis 1931; Grabung durch
Fst. »Kosackenberg«; Magdalénienzeitliche Wild- R. Feustel 196o
pferdjägerstation Fk. Schichtpaket Jungpaläolithikum
Fu. Ausgrabung 1954 Fg. a) Halbgeode aus Hämatit
Fk. Siedlung/Sommerjagdlager/Zeltplatz b) plattiges Stück Rötel/roter Sandstein mit paral-
Bef. Kulturschicht lelen Kratzspuren
Fg. a) Geode aus Hämatit/Eisenkongregation c) Stück Roteisenstein mit Quarzkristallen
(Feustel 1977) VB. Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar
b) Stk. Hämatit mit Schlifffacetten 462/6o (a), Museum Ranis IV 1576 (b), IV 1577 (c)
c) Stk. Eisenerz Lit. Küßner 2oo9, 22o
d) Plattenpflaster aus dem Rotliegenden (in 5oo m
Entfernung vom Jagdlager anstehend) 5 (JPaläo.) Oelknitz, Saale-Holzland-Kreis
VB. L DA Halle, HK-Nr. 79:7o (Geode), HK-Nr. 79:71c Fst. Sandberg
(Hämatit) Fu. 1932 2 Schnitte durch G. Neumann (seit 2oo3 Auf-
Lit. Behm-Blancke 1956, 263–266; Behm-Blancke arbeitung durch Uni Jena); 1957–67 Freilegung
196o; Feustel 1977, 25–59; Porr/Wunderlich 2oo4, der 85o m² großen Freilandstation (Museum
261–262 Weimar)
Fk. Freilandstation, ganzjähriges Jagdlager (3 Behau-
2 (JPaläo.) Burg Ranis, Saale-Orla-Kreis sungen)
Fst. Ilsenhöhle Fg. a) mit Rötel bedeckte Steinplatte
Fu. Grabungen 1926–1938 b) Steinplatte mit rot gefärbter Oberfläche und
Fk. Nutzungshorizont Ilsenhöhle evtl. Ritzung (ca. 5 cm x 5 cm)
Bef. Fundschicht Ranis 3 VB. Museum für Vor- und Frühgeschichte Weimar (a);
Fg. a) lateral retuschierte Sitzklinge mit Rötelspuren Sammlung Universität Jena, Institut für Ur- und
auf der Ventralseite Frühgeschichte (b)
b) 11 kleine Ockerklümpchen Lit. Behm-Blancke 196o, 2o6 (a); Lohmiller 1999, 46 (a)
c) 3 Roteisensteine
d) quaderförmiges Stück Roteisenstein mit abge-
riebener Eisenader Mesolithikum
VB. L DA Halle, Studiensammlung: HK-Nr. 4:314 (c), Sachsen-Anhalt
HK-Nr. 4:221 (d), HK-Nr. 4:325 (a),
HK-Nr. 4:2oo (b) 6 (Mesol.) Bad Dürrenberg, Saalekreis
Lit. Hülle 1977, 63; 84; siehe Beitrag M. Weiß im Fst. Kurpark
vorliegenden Band Fu. 1934 bei Kanalisationsarbeiten entdeckt, unter-
sucht durch Präparator der Landesanstalt für
3 (JPaläo.) Döbritz, Saale-Orla-Kreis Volkheitskunde (heute LDA Halle) und Verbrin-
Fst. Kniegrotte gung ins Museum
Fu. Entdeckung durch M. Richter 193o und folgende Bef. Grab
8-jährige Ausgrabung Fg. a) gespaltener Metatarsus eines Rehes mit Resten
Fk. Schicht 8 (magdalénienzeitlich) von Spongiosa zum Auftragen von roter Farbe
Fg. a) durchlochte Muscheln mit rötlicher Färbung (Farbreste an der Spitze)
(wahrscheinlich als Kette getragen) b) ein Stk. Hämatit/Rötel mit Abriebfläche (3o g)
b) unbearbeitete Muscheln mit Rötelfüllung c) Palette (unbearbeitetes, dreieck-/plattenförmi-
c) 18 Hämatitstücke (13 mit Abriebflächen) ges Stk. aus Amphibolschiefer) und Reibstein
d) 2 Hämatite mit Durchlochung, 1 Fragment (unbearbeitetes, oval rundliches Schiefergeröll)
ritzverziert d) Rötelstreuung ? (Grünberg 2oo4)
e) Reibeplatte aus Grauwacke mit roten Farb­ VB. LDA Halle, HK-Nr. 34:823
spuren Lit. Grünberg 2oo4, 275–278; Porr 2oo4, 297 f. (mit
VB. Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar älterer Literatur)
Lit. Höck 2ooo, 146–148 (c–d); Lohmiller 1999, 45
(a–b) 7 (Mesol.) Unseburg, Salzlandkreis
Fst. »Weinberg«, ca. 1,5 km vom Ort entfernt
Fu. systematische Geländeaufnahmen und Ausgra-
bungen im Vorfeld des geplanten Braunkohle­
abbaus seit 1981, Juli 1984 Entdeckung des
mesolithisches Grabes
Bef. Grab

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Rot – vom Leben bis zum Tod 165

Beschr. m ind. 5o Jahre alte Frau mit Blick nach O, Rötel Linienbandkeramik
sowohl in der Grubenfüllung als auch auf dem Sachsen-Anhalt
Skelett
VB. LDA Halle 12 (LBK) Aylsdorf, OT Zeitz, Burgenlandkreis
Lit. Grünberg 2oo4, 284–286 (mit älterer Literatur) Fk. Siedlung
Fg. Keramik mit Hämatitmagerung
Thüringen VB. Museum Zeitz
Lit. Biermann 2oo3, 32 (278); Biermann 2oo3a, 554
8 (Mesol.) Bottendorf, Kyffhäuserkreis (Liste 1)
Fst. Kiesgrube
Fu. März/April 1939 beim Sandabbau in der Kies- 13 (LBK) Bad Bibra, Burgenlandkreis
grube entdeckt Fst. 1
Fk. Mesolithischer und frühbronzezeitlicher Bestat- Fu. Erweiterung Molkereigenossenschaft; Unter­
tungsplatz suchung durch LDA Halle (M. Klamm)
Bef. z wei Gräber mit Rotfärbung der Grabgrube Fk. Siedlung
(Bottendorf I,II) Bef. Lesefund
Beschr. Bottendorf I: adulter Mann, Hocker mit Gesicht Fg. bandkeramische Scherbe mit roter Bandfüllung
nach S. Skelettreste in stark rotgefärbtem Sand VB. LDA Halle, HK-Nr. 96:7349
bestattet. Lit. unpubl., Ortsakte LDA Halle (frdl. Mitt.
Bottendorf II: Skelettreste von zwei Kindern und M. Klamm)
einem Erwachsenen, in aufrecht sitzender Hock-
lage beigesetzt. Grab mit stark rotgefärbtem Sand 14 (LBK) Ballenstedt, Lkr. Harz
gefüllt. Fst. NO/O des Ortes, Lehmgrube Ziegelei Linde am
VB. LDA Halle Fuß der Hohe (auch Ziegelei Schwertfeger),
Lit. Grünberg 2oo4, 279–284 »Fundplatz 3o«
Fu. Erdarbeiten/Grabung (1937, 195o –57), Lesefund
(o2.o6.1961)
Bandkeramik Fk. Siedlung
Sachsen Fg. zwei Gefäßscherben mit Farbspuren (Rötel, Pech)
VB. Museum Ballenstedt, Inv. 1o95, 1o96
9 (BK) Zauschwitz, Lkr. Leipzig Lit. Behrens 196o, 12–13; Biermann 2oo3, 52 (455)
Fst. Ziegelei Finzel »Neue Grube« (PEG-1o)
Fu. Grabungen im Vorfeld des Lehmabbaus, 15 (LBK) Breitenbach, Burgenlandkreis
1952–1978 Fst. »Schneidemühle« , etwa 6 km südwestlich von
Fk. Siedlung Zeitz in der Gemarkung Schlottweh nordöstlich
Bef. Siedlungsschicht von Breitenbach; auf einem nach Südosten verlau-
Fg. Steingerät mit Rötelspuren fenden Geländesporn über der Aga, einem Zufluss
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen der Weißen Elster
Lit. Nebelsick 2oo6, 56; Taf. 69 Fu. zufällig entdeckt bei Bauarbeiten in den zwan­
ziger Jahren des 2o. Jh.; seit 2oo9 planmäßige
1o (BK) Casabra, Nordsachsen archäologische Untersuchungen durch das LDA
Fst. Lehmanns Feld Halle
Fu. Notbergung Ende 19. Jh. Fk. Siedlung
Fk. Siedlung Bef. Siedlungsgruben
Bef. unbestimmt Fg. a) mehrere Rötelstücke
Fg. Stück Roteisenstein mit angeschliffener Seite b) rote Farbspuren auf der Innenseite eines
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Kumpfes (Maltopf)
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) c) unter den Scherben des Kumpfes »Malpalette«
d) Reibstein mit roten Farbspuren
11 (BK) Schlagwitz, Lkr. Nordsachsen VB. LDA Halle
Fst. südöstlich von Mügeln, nördlich von Schlagwitz, Lit. Siegl/Wunderlich 2o11
südlich Grauschwitzer Straße (SWX- o3)
Fu. Grabungen im Zuge der Ortsumgehung Mügeln- 16 (LBK) Burgscheidungen-Tröbsdorf, Burgenlandkreis
Schweta S31, 2o12 Fst. A n der Lehmgrube, W-Ortsrand, »Fundplatz 6«,
Fk. Siedlung etwa 75 m westlich des Biberbaches, 13o ü. NN
Bef. Siedlungsgrube Fu. Erdarbeiten (1898–19o2, 1955), Notgrabung
Fg. Mahlstein/Lieger mit rotbraunen Pigmentresten (1961), Lesefunde (1976)
auf konvexer Arbeitsfläche Fk. Siedlung
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Bef. Siedlungsgrube
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) Fg. Keramik mit Pech- und Bemalungsresten (rot)

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166 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

VB.  useum Freyburg, LDA Halle, Museum Burg-


M 21 (LBK) Friedensdorf (ehem. Kriegsdorf), OT Leuna, Saal-
scheidungen, Museum Schloß Neuenburg kreis
(Kriegsverlust) Fst. Pfaffenbreite, Kiesgrube Kitzing/Kiesgrube Otto
Lit. Biermann 2oo3, 1o5–1o6 (938) im Südosten des Ortes
Fk. Siedlung
17 (LBK) Cochstedt, Salzlandkreis Fg. Keramik mit Hämatitmagerung
Fst. Westlich von Cochstedt, Lehmgrube, Ziegelei VB. Mus. Merseburg; LDA Halle
Silberschlag Lit. Biermann 2oo3, 232 (2o16); Biermann 2oo3a, 554
Fu. Erdarbeiten (Liste 1)
Fk. Siedlung
Fg. Rötel 22 (LBK) Gröben, Burgenlandkreis
VB. LDA Halle Fst. Froschknarre, südlich des Ortes, zwischen
Lit. Biermann 2oo3, 116 (1o26) Gartenanlage und Sportplatz
Fu. Erdarbeiten/Notgrabung (Juni 1981)
18 (LBK) Derenburg, Lkr. Harz Fk. Siedlung (?)
Fst. Meerenstieg II Bef. Siedlungsgrube (?)
Fu. Grabung LDA Halle 1997–2oo1 Fg. a) Farbreste/Rötel in einem Gefäß (Maltopf)
Fk. Gräberfeld b) Nachweis von bemalter Keramik
Bef. Gräber DBG/559 (männl., adult, linker Hocker, c) Keramik mit Hämatitmagerung
Blick nach S) und DBG/7o8 (weibl., adult, linker Lit. Biermann 2oo3, 273 f. (2383); Biermann 2oo3a,
Hocker, Blick nach S) 554 (Liste 1)
Fg. a) DBG/599 mit Rötelrohstück von 925 g auf Höhe
des Hinterkopfes 23 (LBK) Gröbitz, Burgenlandkreis
b) DBG/7o8 mit flächiger Rötelstreuung und Fst. Nordabhang Lohmühle, SW des Ortes
Gefäß mit Farbpulver (Topf mit Farbpulver); auch Fu. Grabung durch K.-H. York und B. Schmidt 197o
Mahlstein und Läufer/Klopfstein, die evtl. Farb- Fk. Siedlung
reste aufwiesen Fg. Keramik mit Hämatitmagerung
VB. L DA Halle, HK-Nr. 99: 5o9 (DBG/599); VB. LDA Halle
HK-Nr. 99:364, 365, 367 (DBG/7o8: Gefäß, Mahl- Lit. Biermann 2oo3, 274 (2386); Biermann 2oo3a, 554
stein, Läufer) verschollen (Liste 1)
Lit. Fritsch u. a. 2o11, 81 f.; 114 f.; 131 f.
24 (LBK) Großörner, Lkr. Mansfeld-Südharz
19 (LBK) Dölkau, Saalekreis Fk. Siedlung
Fg. Keramik mit Hämatitmagerung Fg. Keramik mit Farbresten in Verzierung
Lit. Biermann 2oo3, 142 (1235); Biermann 2oo3a, 554 VB. LDA Halle
(Liste 1) Lit. Behrens 196o, 13

2o (LBK) Eilsleben, Lkr. Börde 25 (LBK) Halberstadt, Lkr. Harz


Fst. östlich an Grabungsfläche 1981/82 anschließend, Fst. Sonntagsfeld
1 ooo m² großes Areal Fu. Grabung LDA Halle 1997–2oo1
Fu. Grabung 1984 Fk. Gräberfeld
Fk. Befestigung/Erdwerk Bef. Grab HBS/847 (weibl., matur bis senil, linker
Bef. Siedlungsgrube 14/84 (a), Grube 1/77 (b, d, e); Hocker, Blick nach SW)
Grube 37/76 (c); Grube 8/77 (f) Fg. Rötelstreuung, ab ca. 15 cm oberhalb des Kopfes
Fg. a) Frauenstatuette mit Rötelresten im Haarbereich über den gesamten Oberkörperbereich
(erhaltene Größe: 9,7 cm) Lit. Fritsch u. a. 2o11, 82; 153 f.
b) Reibeplatte mit Rötelspuren (L. max. 28,3 cm;
B. max. 8,o cm) 26 (LBK) Hettstedt, Lkr. Mansfeld-Südharz
c) Roteisensteinplatte mit Schlifffacetten Fst. Strumpfhalde
d) Stk. Ocker mit Schleifspuren (Dm. max. 4,3 cm) Fu. Notgrabung (1954)
e) 2 kleine Stk. Roteisenstein Fk. Siedlung
f) Roteisenstein mit beilartig geschliffener Bef. Siedlungsgrube
»Schneide« Fg. Rötel
VB. L DA Halle, HK-Nr. 85:14oa und HK-Nr. 85:1o2d VB. Museum Hettstedt (Verlust)
(a), HK-Nr. 78:172f (b), HK-Nr. 77:93b (c), Lit. Biermann 2oo3, 344 (3o14)
HK-Nr. 78:177h (d), HK-Nr. 78:235d (e)
Lit. Kaufmann 1986, 246–247; Kaufmann 1995; Kauf- 27 (LBK) Karsdorf, Burgenlandkreis
mann 2oo1, 236 f.; Meller 2oo8, 114 f. Fu. Grabung LDA Halle 2oo6/2oo7
Fk. Siedlung
Bef. 34 (Grube/Pfostenloch ?)

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Rot – vom Leben bis zum Tod 167

Fg. Randscherbe Kumpf, Linienverzierung mit Rot Fk. Siedlung


gefüllt Bef. Grube, Bef. 212oo
VB. LDA Halle, HK-Nr. 2oo6:14355 Fg. Kumpf mit roter Bemalung
Lit. Behnke 2o12, 39 VB. LDA Halle, HK-Nr. 2671:212oo:1
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. M. Fröhlich)
28 (LBK) Merseburg, Saalekreis
Fst. Domplatz 34 (LBK) Stößen, Burgenlandkreis
Fk. Siedlung Fst. Lohmühle, NW des Ortes
Fg. Keramik mit Hämatitmagerung Fu. Lesefunde ?
VB. Museum Merseburg, LDA Halle Fg. Keramik mit Hämatitmagerung
Lit. Biermann 2oo3, 513 (4484); Biermann 2oo3a, 554 VB. Privatbesitz, LDA Halle
(Liste 1) Lit. Biermann 2oo3, 745 (66o4); Biermann 2oo3a, 555
(Liste 1)
29 (LBK) Minsleben, Lkr. Harz
Fst. 27, Kaninchenberg-West 35 (LBK) Tornau, Burgenlandkreis
Fu. Grabung Bode 1986 II, 1987 Fst. N des Ortes, O von Söhesten, Braunkohletagebau
Fk. Siedlung Domsen
Bef. Siedlungsgrube 25/87 (Bericht vorhanden) Fu. Erdarbeiten (Frühjahr 196o –1961)
Fg. a) Reibeplatte und Klopfstein Fk. Siedlung
b) Stück Roteisenstein Bef. Siedlungsbestattung
c) insg. 5 Fragmente einer Zipfelrandschale mit Beschr. Reste eines menschlichen Skelettes wurden in
Rötelresten (stark versintert) einer Siedlungsgrube gefunden; verschiedene
VB. LDA Halle, HK-Nr. 92:712g, 92:652 (c) Knochen mit fleckiger Rotfärbung (am Schädel
Lit. Biermann 2oo3, 521 (4558); Kaufmann 1976, über den Schläfen, Oberarmknochen, besonders
2o5 (52o) stark an Oberschenkelknochen, Schienbein,
Wadenbein). Rotfärbung der Knochen mit Rötel
3o (LBK) Nachterstedt-Königsaue, Salzlandkreis nach der Entfleischung ?
Fst. »Fundplatz 8« O des Ortes am Braunkohle­ VB. Museum Zeitz
tagebau, Abraumtrasse Lit. Biermann 2oo3, 778 (68o3); Böttcher 1963, 123;
Fu. Erdarbeiten (1967, 1968) Timm 1964, 39 f.; Veit 1996, 128 (B66)
Fk. Siedlung
Bef. Siedlungsgrube 36 (LBK) Trotha, Stadt Halle
Fg. a) Reibeplatte mit Rötelspuren Fst. K iesgrube Parsch, N des E-Werkes am Weg
b) zwei Rötelbruchstücke Richtung Morl
VB. LDA Halle Bef. Grab 1 (Siedlungsgrube ?) linker Hocker
Lit. Biermann 2oo3, 546 (4777); Kaufmann 1969, 27 f. (weiblich, spätadult)
Fg. ein Stk. Eisenoxid
31 (LBK) Naumburg-Almrich, Burgenlandkreis Beschr. h inter dem Kopf ein kleiner Stein; vor dem Leib
Fst. A ltenburg, Weinberg, Straße Richtung Nieder- ein umgestülptes, linienbandkeramisches Gefäß
möllern VB. LDA Halle
Fu. Untersuchung 1913 Lit. Biermann 2oo3, 311 (2726); Veit 1996, 128 (B68)
Fk. Siedlung
Fg. a) rote Farbreste an Keramik 37 (LBK) Walbeck, Lkr. Mansfeld-Südharz
b) Rötel Fu. Grabung 2oo3; Aufarbeitung Steingeräte im
VB. LDA Halle, Museum Berlin Rahmen einer Magisterarbeit
Lit. Biermann 2oo3, 55o –51 (4817) Fk. Siedlung
Fg. Hämatitstein mit Schlifffacetten
32 (LBK) Naumburg, Burgenlandkreis VB. LDA Halle
Fst. Eckardstraße Lit. unpubl. (frdl. Mitt. J. Schüler)
Fu. Grabung 1934/35 (4 Hockerbestattungen)
Fk. Siedlung der LBK/SBK, 7 Gräber der LBK 38 (LBK) Westerhausen, Lkr. Harz
Bef. Bef. 1935/2; linksseitiger Hocker N-Ausrichtung Fst. III
Fg. ein Stück Rötel über den Knien Fu. Grabung B6n durch LDA Halle
VB. LDA Halle Fk. Siedlung
Lit. Butschkow 1935, 127; Fischer 1956, 27, 26o Bef. 764 (Säugling-/Sonderbestattung)
Fg. a) Rötelstreuung im Kopfbereich
33 (LBK) Oechlitz, Burgenlandkreis b) Gefäß mit Rötelpulver gefüllt auf dem Kopf des
Fst. Aktivitätsnr. 2671 Kindes (Topf mit Farbpulver)
Fu. Grabung ICE-Trasse durch LDA Halle VB. LDA Halle
(K. Schwerdtfeger) Lit. Moos 2oo6, 71–72; Moos 2o12

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
168 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

39 (LBK) Wulfen, Lkr. Anhalt-Bitterfeld ein mandelförmiger Feuerstein


Fst. V EB Zuckerfabrik, W der Fabrikstraße, betriebs- Fg. Stk. gelber Eisenocker in der Fußgegend
eigene Kiesgrube, bzw. Teichwiese, »Wulfen I« VB. ehem. Sgl. Zschiesche, verloren
Fu. Erdarbeiten (1922, 1957, 196o) Lit. Butschkow 1935, 145; Fischer 1956, 27, 259
Bef. Grab
Beschr. Rötelspuren an den Skeletten 45 (LBK) Kleinfahner-Gierstädt, Lkr. Gotha
VB. Museum Köthen Fst. Hopfenberg
Lit. Biermann 2oo3, 869 (76o6) Fu. Notgrabung (1986)
Fk. Grab
Thüringen Bef. Grab 2
Fg. Roteisenerzbrocken
4o (LBK) Altenburg, Lkr. Altenburger Land Lit. Biermann 2oo3, 4o4 (3549); Siemoneit 1998, 2o6
Fst. Körnerstraße und Eisenbahnsiedlung und (99)
Krematorium
Fk. Siedlung 46 (LBK) Lehesten-Nerkewitz, Saale-Holzland-Kreis
Fg. Keramik mit Hämatitmagerung und 2 Stk. Rötel Fst. Doberau oder Thalfrau
VB. Museum Altenburg Fu. Erdarbeiten (1931)
Lit. A mende 1936, 16f; Biermann 2oo3, 14 (115; 12o); Fk. Siedlung
Biermann 2oo3a, 554 (Liste 1) Fg. Mahlsteinfragmente u. a. mit Rötelresten
VB. Museum Jena, Museum Weimar
41 (LBK) Bruchstedt, Unstrut-Hainich-Kreis Lit. Biermann 2oo3, 452 (3964)
Fst. W des Ortes, 1oo –13o m SW Ferne-Bach, S des
Weges zwischen Bruchstedt und Höhe 231.6 m 47 (LBK) Meuselwitz, Lkr. Altenburger Land
ü. NN Fst. Gemarkungsgrenze zu Zipfendorf
Fu. Grabung 1959–1961 Fk. Siedlung
Fk. Gräberfeld Fg. Keramik mit Hämatitmagerung
Bef. Grab VB. Museum Zeitz, Museum Altenburg
Fg. Grab BR/43 (inf. II, 7–8 J.): u. a. durchlochter Lit. Biermann 2oo3, 518 (4535); Biermann 2oo3a, 555
schwarzer Farbstein, etwa 5 cm vom Femur ent- (Liste 1)
fernt ein Stk. Rötel (Hämatit) mit Gebrauchsspuren
VB. Museum Langensalza, LDA Halle, Museum 48 (LBK) Mittelhausen a. d. Gera, Stadt Erfurt
Weimar, Anthropologisches Institut Jena Fst. Gemeindelehmgrube am Gerasteilhang
Lit. Kahlke 2oo4, 86; Biermann 2oo3, 98–99 (877) Fu. Erdarbeiten (1889)
Fk. Siedlung
42 (LBK) Erfurt Bef. Siedlungsgrube
Fst. Rudolfstraße/Stolzestraße, W Petersberg Fg. Scherbe mit roten Farbresten
Fu. Lesefunde (seit 19oo, 193oer, 195oer) VB. LDA Halle, Museum Erfurt
Fk. Siedlung Lit. Biermann 2oo3, 525 (4598)
Bef. Siedlungsgrube
Fg. Mahlsteine z. T. mit roten Farbresten 49 (LBK) Röpsen-Dorna, Lkr. Gera
VB. LDA Halle, Museum Erfurt Fst. Baumgarten, Gelände der Ziegelei, Lehmgrube
Lit. Biermann 2oo3, 182 (1579) und Umgebung, 23o m ü. NN
Fu. Lesefunde
43 (LBK) Erfurt Fk. Siedlung
Fst. Freiligrathstraße Fg. Scherben mit roter und schwarzer Bemalung
Fu. 1924 gefunden VB. Museum Gera, Museum Jena, Privatbesitz,
Bef. Linksseitiger Hocker, Ausrichtung NO-SW in klei- Museum Hohenleuben, Museum Mainz
ner Grube unter bandkeramischer Kulturschicht. Lit. Biermann 2oo3, 676 (5924)
Fg. faustgroßer roter Farbstein mit glatter Reibfläche Bem. 15o m westlich der Siedlung steht auf dem west­
auf Beckenhöhe (einzige Beigabe) lichen Teil der Eichbergkuppe Rötel an
VB. Museum Erfurt
Lit. Butschkow 1935, 144; Fischer 1956, 27, 259; 5o (LBK) Seehausen, Kyffhäuserkreis
Lehmann 1927, 19o f.; Veit 1996,123 (B4o) Fst. Sportplatz
Fu. bei Planierungsarbeiten zum Bau eines neuen
44 (LBK) Erfurt Sportplatzes 1955 entdeckt und untersucht
Fst. Ecke Scheffel- und Freytagstr. (Villa Warnecke) Fk. Gräberfeld ?
Fu. 19o9 gefunden Bef. Grab 2 (weiblich ?, adult)
Fk. 2 Gräber LBK Fg. Kumpf mit roten Farbresten (Rötel) in der Ver­
Bef. Linksseitiger Hocker, Ausrichtung NO-SW. In der zierung
Hüftgegend Schleifstein, ein Silex-Klopfstein und Lit. Kahlke 1957, 65

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Rot – vom Leben bis zum Tod 169

51 (LBK) Sondershausen, Kyffhäuserkreis Fg.  umpf mit Rötelspuren an der Außenwand;


K
Fst. Gelände des IFA-Schlepperwerkes mit Rötel gefüllt (Topf mit Farbpulver)
Fu. Grabung (1949, 1951, 1952, 1955) VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Fk. Gräberfeld Lit. Brestrich u. a. 2ooo; Brestrich 2oo6
Bef. Gräber, Grube
Fg. Grab SO/3 (männlich, frühmatur): auf der Brust 56 (LBK) Altscherbitz, Lkr. Nordsachsen
lag ein großer unbearbeiteter Buntsandstein mit Fst. SK-5o
Rötelspuren Fu. Grabung im Zuge des Neubaus DHL, Flughafen
Grab SO/8 (weiblich, frühadult): Kopf ruhte auf Leipzig-Halle, 2oo4/2oo5
einer konkaven Reibplatte aus Sandstein mit Fk. Gräberfeld
roten Farbspuren (Rötel) Bef. Grab
Grab SO/2o (inf. II, 12–14 J.): Konkave Reibeplatte Fg. 2 LBK-Gefäße ineinander, das innere enthielt
aus Sandstein mit roten Farbspuren (Rötel) Rötel (Topf mit Farbpulver)
Grab SO/26 (inf. II, 11–13 J.): neben den Händen VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
fanden sich kleine Rötelstücke Lit. Friederich 2oo5, 7
Grab SO/31 (männlich, spätadult): Kumpf mit
intensiver Rötelfärbung in der Verzierung 57 (LBK) Altscherbitz, Lkr. Nordsachsen
Grab SO/32 (weiblich, frühadult): am Rücken Fst. ASC-31
lag eine absichtlich zerbrochene Schale aus Fu. Grabung im Zuge des Neubaus DHL, Flughafen
Spondylusmuschel mit roter Färbung am Leipzig-Halle, 2oo4/2oo5
Außenrand Fk. Siedlung
Grube G1: 3 Reibeplatten mit roten und schwar- Bef. Brunnen
zen Farbspuren Fg. Großer Stein mit an einer Seite flächiger
Grube 11: größeres Stk. Rötel ohne Gebrauchs­ »Bemalung« mit geriebenem Rötel (Reibeplatte/
spuren Mahlstein)
VB. Museum Weimar, Heimatmuseum Sonders­ VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
hausen, Anthropologisches Institut Jena Lit. Objekt nicht publiziert; allg. Elburg 2o1o
Lit. Biermann 2oo3, 738 (6459); Kahlke 2oo4, 16–45 (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)

52 (LBK) Stregda, kreisfreie Stadt Eisenach 58 (LBK) Cotta, Stadt Dresden


Fst. Ziegelei S des Ortes Fst. Dresdener Elbkessel, im Westen von Dresden,
Fk. Siedlung (?) nordnordwestlich von Cotta
Fg. Mahlsteinfragmente z. T. mit Rötelspuren Fu. Ausgrabung Nov. 1993 bis März 1994 durch
VB. Museum Eisenach R. Elburg (LfA Sachsen)
Lit. Biermann 2oo3, 757 (6625) Fk. Siedlung
Fg. a) Gefäßmagerung mit »zerkleinerten rötlichen
53 (LBK) Tüngeda, Warburgkreis Eisenkonkretionen« (Pratsch 1999, 42)
Fst. Hermannsdorf (Wüstung), W des Ortes, etwa b) 6 LBK-Gefäße mit schwarzer, roter und weißer
296 m ü. NN Farbe
Fk. Siedlung c) zwei weitere Scherben mit »dunkelroter Farbe«
Fg. a) 7 Rötel- und Ockerstücke Lit. Pratsch 1999, 42 f.; 1o3
b) 7 unterschiedlich große und schwere Braun­ Bem. Neben LBK-Gefäßen sind auch einige wenige
eisensteinknollen (partiell geschliffen) SBK-Gefäße mit Roteisensteinmagerung in der
VB. Museum Gotha, Museum Jena Siedlung nachgewiesen. a) soll nach Aussage der
Lit. Biermann 2oo3, 783 (6843); Kaufmann 1976, Autorin auf Eisenhydroxidaussscheidungen aus
138 (53); Wagener 1933, 59–62 dem Sandstein des Elbsandsteingebirges zurück-
zuführen sein, die bis in den Elbkessel transpor-
54 (LBK) Weimar tiert wurden (Pratsch 1999, 42). Ob es sich bei
Fst. Ziegelei Schleyer der roten Farbe unter c) um die gleiche Substanz
Fg. Rötel handelt wie bei a), kann durch eine rein optische
VB. Museum Weimar Autopsie nicht beurteilt werden.
Lit. Biermann 2oo3, 824–25 (721o)
59 (LBK) Cotta, Stadt Dresden
Sachsen Fst. Bebauung Ockerwitzer Str. 13 (CDD- o5)
Fu. Grabung 2oo4
55 (LBK) Altnickern, Stadt Dresden Fk. Siedlung
Fst. Bebauung Fritz-Meinhardt-Straße (DD-23) Bef. Siedlungsgrube
Fu. Grabung 1995 Fg. Stein mit Rötelabrieb (Reibeplatte/Mahlstein)
Fk. Siedlung VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Bef. Gefäßdepot Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
170 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

6o (LBK) Cotta, Stadt Dresden Fg. Rötelfragment


Fst. Bebauung Mobschatzer Str. (DD-33) VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Fu. Grabung 1996 Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)
Fk. Siedlung
Bef. Siedlungsgrube 66 (LBK) Mockritz, Stadt Dresden
Fg. Rötelfragment Fst. Bebauung Münzteichweg (DD-26)
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Fu. Grabung 1995
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) Fk. Siedlung
Bef. Siedlungsgrube
61 (LBK) Eythra, Lkr. Leipzig Fg. 13 Rötelfragmente
Fst. südwestlich Eythra (ZW- o1) VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Fu. Grabungen im Vorfeld des Braunkohlentagebaus Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)
Zwenkau, 1993–2ooo
Fk. Siedlung, ca. 3o ha 67 (LBK) Nickern, Stadt Dresden
Bef. 8 Siedlungsgruben, 1 Längsgrube, 1 Grab Fst. G ewerbegebiet, dicht N, NW und W des alten
Fg. Hämatitbruchstücke Ortskerns, N und S-Seite Fritz-Meinhardt-Straße
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen (ehemals Büttigstraße-Straßenecke Alt Nickern,
Lit. Objekt unpubl.; allgemein Cladders u. a. 2o12 NW Ortsrand, LPG Einheitstyphäuser der LPG
(frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) »Florian Geyer«), »Fundstelle 1o6«
Fu. Grabung 1961
62 (LBK) Grauschwitz, Lkr. Nordsachsen Fk. Siedlung
Fst. südöstlich von Mügeln, unmittelbar nordwestlich Bef. Depotfund in Siedlungsgrube
von Grauschwitz, nördlich Grauschwitzer Straße Fg. a) 1 Schuhleistenkeil (graugrüner Amphibolit-
(GWC- o1) schiefer) mit roten Farbspuren
Fu. Grabungen im Zuge der Ortsumgehung Mügeln- b) 3 Flachhacken (graugrüner Amphibolit­
Schweta S31, 2o11/2o12 schiefer) mit roten Farbspuren
Fk. Siedlung VB. Landesmuseum Dresden
Bef. 1 Längsgrube und 1 Siedlungsgrube Lit. Baumann 1962, 69 f.; Biermann 2oo3, 151 (1316)
Fg. Hämatitbruchstück
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen 68 (LBK) Nickern, Stadt Dresden
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) Fst. Bebauung Fritz-Meinhardt-Straße (ehem.
Büttigstr. 56) (NIE- o4)
63 (LBK) Leubnitz-Neuostra, Stadt Dresden Fu. Grabungen 1958/59 und 2oo2
Fst. Bebauung Leubnitzer Höhe (DD-8o) Fk. Gräberfeld
Fu. Grabung 1998–2ooo Bef. Grab 8, 9 und 14
Fk. Siedlung Fg. Rötelstreuungen
Bef. Siedlungsgrube VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Fg. Bröckchen roten Materials und Rötelabrieb auf Lit. Bartels u. a. 2oo3, 116; A. Thümmel (MA-Arbeit
Mahlstein Leipzig, in Vorb.)
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) 69 (LBK) Weideroda-Zauschwitz, Lkr. Leipziger Land
Fst. Ziegeleilehmgrube Finzel, ca. 5oo m westlich des
64 (LBK) Maschwitz, Lkr. Leipzig Ortes
Fst. PEG- o5 Fu. Not- und Plangrabungen (195o, 1952, 1954, 196o,
Fu. Grabung im Vorfeld der Rohstoffleitung Rostock- 1965, 197o)
Böhlen, 1996/1997 Fk. Siedlung (3,6 ha ergraben)
Fk. Siedlung Fg. Keramik mit Hämatitmagerung
Bef. Siedlungsgrube VB. Museum Pegau (teilweise Verlust), Museum
Fg. rote Farbspuren in der Ritzlinienverzierung der Zwenkau, Landesmuseum Dresden, Museum
Keramik Leipzig, Museum Rochlitz
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Lit. Biermann 2oo3, 821 (7182); Biermann 2oo3a, 555
Lit. unpubl., allgemein Friederich et al. 1997 (Liste 1)
(frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)
7o (LBK) Portitz, Stadt Leipzig
65 (LBK) Mockritz, Stadt Dresden Fst. Stralsunder Str., grenzt im Südosten an die Alte
Fst. Bebauung Boderitzstr., »Am Kaitzbach« Theklaer Straße und im Nordwesten an die Auto-
(DD-27) bahnbrücke (PTI- o7)
Fu. Grabung 1995 Fu. Grabungen im Vorfeld der Fahrbahnerweiterung
Fk. Siedlung der BAB 14, 2oo7
Bef. Siedlungsgrube Fk. Siedlung

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
Rot – vom Leben bis zum Tod 171

Bef. ovale Grube, wahrscheinlich Grab 76 (SBK) Brücken, Lkr. Mansfeld-Südharz


Fg. Rötelstreuung im Bereich der Grubensohle; keine Fst. Südabhang des Taubenborn/Taubenbornsberg,
weiteren Funde SO des Ortes, 14om ü. NN, 17o m nördlich eines
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Nebenarmes der Kleinen Helme
Lit. K. Beutler (MA-Arbeit Leipzig, in Vorb.) Fk. Siedlung
Bef. Einzelfund
71 (LBK) Schlagwitz, Lkr. Nordsachsen Fg. a) Wandungsscherbe eines Kumpfes mit Rötel-
Fst. a n Kreuzung zwischen Gaudlitzer Weg-Döbelner spuren an der Bruchkante
Straße (SWX- o2) b) Randscherbe eines Bechernapfes mit Rötel­
Fu. Grabungen im Zuge der Ortsumgehung Mügeln- spuren auf der Außenwandung
Schweta S31, 2o11/12 VB. LDA Halle, Museum Berlin
Fk. Gräberfeld/Siedlung Lit. Biermann 2oo3, 99 (882); Kaufmann 1976,
Bef. Siedlungsgrube 188 (4o7)
Fg. dünne Rötelstreuung in Kumpf (Topf mit Farb-
pulver) 77 (SBK) Burgscheidungen-Tröbsdorf, Burgenlandkreis
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Fst. ohne Fundstellenangabe
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) Fu. durch Kriegseinwirkung verschüttete Funde des
ehem. Museum Burgscheidungen
72 (LBK) Zauschwitz, Lkr. Leipzig Bef. Einzelfund
Fst. Ziegelei Finzel »Neue Grube« (PEG-1o) Fg. Wandungsscherbe einer Schale mit Ockerfarbe in
Fu. Grabungen im Vorfeld des Lehmabbaus, den Einstichen der Innen- und Außenwandung
1952–1978 VB. Museum Freyburg o. Inv.-Nr.
Fk. Siedlung Lit. Kaufmann 1976, 183 (363)
Bef. Sonderbestattung, Grab 34/1959
Fg. Rötel 78 (SBK) Deersheim, Lkr. Harz
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Fst. G elände der Hühnerfarm, NW des Ortes, 1oo m N
Lit. S. Bergemann (Dissertation Kiel, in Vorb.) des Steinbaches, »Fundplatz 19«, 14o m ü. NN
Fu. Untersuchung durch A. Siebrecht, Halberstadt
Fk. Siedlung
Stichbandkeramik Bef. Siedlungsgrube
Sachsen-Anhalt Fg. a) Brauneisenstein
b) runder Schlagstein mit Rötelresten auf Unter-
73 (SBK) Balgstädt, Burgenlandkreis und Oberseite (5,5 cm x 5,o cm; H. etwa 4,o cm)
Fst. ohne Fundstellenangabe c) Schlagstein aus Silex mit einseitiger Rötel­
Fk. Einzelfund (Siedlung ?) färbung
Fg. Wandungsscherbe einer Schale mit Rötel auf der VB. Museum Halberstadt, LDA Halle,
Außenwandung HK-Nr. 67:29oa–k
VB. LDA Halle, Museum Naumburg Lit. Biermann 2oo3, 124–125 (1o94); Kaufmann 1976,
Lit. Kaufmann 1976, 181 (349) 195 (452)

74(SBK) Beyernaumburg, Lkr. Mansfeld-Südharz 79 (SBK) Deersheim, Lkr. Harz


Fst. Am Eulenberg, W des Ortes Fst. ohne Fundortangabe
Fk. Einzelfunde (Siedlung ?) Fg. eine Scherbe mit Rötel auf der Außen- und Innen-
Fg. Kumpfscherbe mit Rötel in der Innen- und wandung
Außenwandung VB. Museum Osterwiek IV 98/91
VB. Museum Sangerhausen III/54/1o32–33, 1o55, Lit. Kaufmann 1976, 194 (451)
1226
Lit. Biermann 2oo3, 69 (61o); Kaufmann 1976,188 (4o5) 8 o (SBK) Egeln, Salzlandkreis
Fst. »Fundplatz 4«, Mühlenbreite, S Ortslage, ehe­
75 (SBK) Bernburg, Salzlandkreis malige Kiesgrube, 7o –71 m ü. NN, 1oo –175 m
Fst. Kalksteinbruch Solvay, W und O Straße Richtung nordöstlich der Ehle
Altenburg, Sodafabrik/Solvaywerke am Wein- Fu. Erdarbeiten (1959)
berg = Versuchsgarten (?), nördlich von Bernburg, Fk. Gräberfeld
9o m ü. NN Bef. Grab
Fu. gefunden bei Erdarbeiten 1883 Fg. a) dreikantiges Füßchengefäß mit Roteisenstein-
Bef. Einzelfund magerung
Fg. Becher mit Rötelspuren b) Randscherbe einer Schale in der Innen­
VB. Museum Bernburg III/55/297 wandung Rötelreste
Lit. Biermann 2oo3, 66 (588); Kaufmann 1976, c) Schale mit anthropomorpher Darstellung
156 (184) (innen) und Roteisensteinmagerung

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
172 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

d) Wandungsscherbe einer Flasche oder Bechers Bef. Grube 139/o3, vom Palisadengräbchen geschnit-
mit Rötelspuren und weißer Paste ten, SO Durchlass des Palisadengräbchens
VB. Museum Egeln »Sonderbestattung«
Lit. Biermann 2oo3, 163 (1423); Kaufmann 1976, Fg. Ocker/Ockerfarbreste ?
2o1 (5o2) VB. LDA Halle
Lit. Bertemes/Northe 2o12, 18 Abb. 9
81 (SBK) Egeln, Salzlandkreis Bem. Der »Ockerrest« ist nicht erhalten
Fst. Friedhof, W Ortslage, 7o –75 m ü. NN; 175 m west-
lich des Mühlengrabens; 1oo m westlich eines 86(SBK) Grana, Burgenlandkreis
Verbindungsbaches zwischen Schäfergraben und Fst. ehemalige Tongrube Fikentscher, Richtung Osida
Mühlengraben Fk. Siedlung
Fk. Einzelfunde (Siedlung ?) Bef. Einzelfund
Fg. Bodenscherbe eines Bechers mit Roteisenstein­ Fg. Unterteil eines Kumpfes mit Rötelspuren auf der
magerung Außenwandung und besonders in den Einstichen
VB. Museum Egeln VB. Museum Zeitz
Lit. Biermann 2oo3, 164 (1427); Kaufmann 1976, Lit. Biermann 2oo3, 27o (2355); Kaufmann 1976,
2o1 (5o19) 192 (433)

82 (SBK) Gatersleben, Salzlandkreis 87 (SBK) Großörner, Lkr. Mansfeld-Südharz


Fst. W des Ortes, »Fundplatz 7«, neuer Sportplatz Fst. südlich und südöstlich des Molmecker Friedhofs,
(196o) 185 m ü. NN, 4oo –425 m westlich der Wipper
Fu. Lesefunde (1961, 1964) Fu. Untersuchung 1965 durch W. Matthias
Bef. Einzelfund Fk. Siedlung
Fg. R andscherbe einer Schale mit Roteisenstein­ Bef. Siedlungsgrube
magerung Fg. R andscherbe eines geradwandigen Bechers mit
VB. LDA Halle, HK-Nr. 64:81a,h Rötelspuren in den Einstichen
Lit. Biermann 2oo3, 241 (2o96); Kaufmann 1976, VB. LDA Halle
154 (165) Lit. Biermann 2oo3, 287 (25o7); Kaufmann 1976,
164–165 (24o)
83 (SBK) Gödnitz-Flötz, Lkr. Anhalt-Bitterfeld
Fst. Voßkuten, südlich der Straße Flötz-Güterglück, 88 (SBK) Großörner, Lkr. Mansfeld-Südharz
nördlich der Eisenbahn, 64–65 m ü. NN, 125 m Fst. Hüttenberg, östlich der ehemaligen »Gottesbeloh-
südlich eines Baches nungshütte«, NO des Ortes, 17o m ü. NN,
Fu. Grabung O. Müller (Neuhaldensleben) 1935, 1937 1oo –11o m westlich der Wipper
und 1938 im Auftrag des Landesmuseums Halle Fu. Grabungen durch K. Ziegel (1934–1937) und
(ein Teil der Funde ist durch Kriegseinwirkung Th. Voigt (1939)
verlorengegangen) Fk. Siedlung
Fk. Siedlung Bef. Siedlungsgrube
Bef. Siedlungsgrube Fg. a) eine Rand- und zwei Wandungsscherben einer
Fg. a) Rand-und Wandungsscherben mit Roteisen- unverzierten Füßchenschale mit Rötespuren in
steinmagerung der Innenwandung
b) Randscherbe eines Bechers mit Roteisenstein- b) Randscherbe einer Schale mit Brauneisenstein-
magerung magerung
VB. LDA Halle, Museum Zerbst c) Wandungsscherbe einer Schale mit Rötel auf
Lit. Biermann 2oo3, 258 (2248); Kaufmann 1976, der Innenwandung
2o7–2o8 (543) d) Bodenscherbe eines Bechers mit Standboden
und Rötelresten in der Innenwandung (außerdem
84 (SBK) Göttnitz-Löbersdorf, Lkr. Anhalt-Bitterfeld Ocker, weiße Farbe und möglicherweise schwarze
Fst. »Fundplatz 1o«, SW-Ortsteil, S der Straße Farbe oder Harzspuren)
Richtung Radegast VB. L DA Halle, Museum Hettstedt (Verlust), Museum
Bef. Einzelfund Sangerhausen
Fg. Wandungsscherbe eines Bechers mit intensiver Lit. Biermann 2oo3, 287 (2511); Kaufmann 1976,
Rötelfärbung in der Verzierung 163–164 (239)
VB. Museum Zörbig
Lit. Biermann 2oo3, 268 (2334); Kaufmann 1976, 89 (SBK) Hadmersleben, Lkr. Börde
158 (2o1) Fst. Schafstall des VEG in Kloster Hadmersleben,
W Ortslage, 8o –9o m ü. NN
85 (SBK) Goseck, Burgenlandkreis Fk. Siedlung
Fst. Pflaumenweg Fg. R andscherbe einer Schale mit Rötelspuren auf
Fk. Kreisgrabenanlage der Innenwandung

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Rot – vom Leben bis zum Tod 173

VB. Museum Ummendorf Chemische Werke Buna, O des Ortes,


Lit. Biermann 2oo3, 3o3 (2648); Kaufmann 1976, 95–1oo m ü. NN, 37o m südlich der Saale
2o3 (512) Bef. Einzelfund (Siedlung ?)
Fg. Wandungsscherbe einer Schale mit Rötel auf der
9o (SBK) Halle (Saale) Außenwandung
Fst. G elände des Landesmuseums, Wettiner Platz, VB. LDA Halle, Museum Merseburg
Richard-Wagner-Straße, Mozartstraße, Trift- Lit. Biermann 2oo3, 415–416 (3647); Kaufmann 1976,
straße, 1oo m ü. NN, 55o m nordöstlich des 174 (294)
Saalenebenarmes
Fu. Grabung, Lesefunde 94 (SBK) Lißdorf, Burgenlandkreis
Fk. Siedlung Fst. 3oo m W des Ortes, 1oo m N der Straße Richtung
Bef. Siedlungsgrube Eckartsberga, 22o –23o m ü. NN
Fg. Wandungsscherbe eines Kumpfes mit geringen Fu. Untersuchung 19o9–1911 durch C. Schuchhardt
Rötelresten auf der Bruchkante und Hagemann
VB. LDA Halle Fk. Siedlung
Lit. Biermann 2oo3, 3o9 (27o2); Kaufmann 1976, Bef. Siedlungsgrube
162 (232) Fg. Wandungsscherbe eines Kumpfes mit Rötelresten
auf der Innenwandung
91 (SBK) Hausneindorf, Lkr. Harz VB. LDA Halle, Museum Berlin
Fst. Provinzialkiesgrube am Schäferberg, N von Lit. Biermann 2oo3, 472 (413o); Kaufmann 1976,
Gatersleben, »Fundplatz 1«, 11o –115 m ü. NN, 179 (327);
1oo m nördlich vom See- oder Hauptgraben
Fu. Untersuchung durch H. Gebser, 95 (SBK) Mehringen, Salzlandkreis
W. Matthias 1948 Fst. Ortsausgang nach Aschersleben, 1o5–11o m ü. NN
Fk. Siedlung Fu. Untersuchung 1968 durch Schochhardt und Korb
Bef. Siedlungsgrube, Siedlungsbestattung (?) (Museum Aschersleben)
Fg. a) Gefäß mit 18 Feuersteinabsplissen und einigen Fk. Siedlung
Stück Rötel (Ergebnis der Untersuchung 1959 Bef. Siedlungsgrube
durch E. Schwarze/Halle [Saale]: Eisenhydroxyd- Fg. a) zwei Scherben mit Rötelspuren auf der Außen-
knollen mit hohem Eisenanteil und kohlensaurer und Innenwandung
Kalk, keine Tonerde) b) zwei Scherben mit Rötelspuren auf der Außen-
b) Rötelreste auf der Innen- und Außenwandung wandung
von Scherben c) eine Scherbe mit Rötel auf der Innenwandung
c) atypische verzierte Scherbe mit Rötelspuren d) eine Scherbe mit Rötel auf der Bruchkante und
auf der Innenwandung Innenwandung
d) Becher mit Rötelspuren e) Scherbe einer Schale mit Roteisenstein­
e) Schale mit intensiver Rötelfärbung auf der magerung
Innen- und Außenwandung VB. Museum Aschersleben
VB. Schulslg. Gatersleben, Museum Quedlinburg, Lit. Biermann 2oo3, 5o9 (445o); Kaufmann 1976,
LDA Halle 155–156 (176)
Lit. Biermann 2oo3, 321 (2816); Kaufmann 1976,
154–155 (168); Veit 1996, 238–239 (B12) 96 (SBK) Memleben, Burgenlandkreis
Fst. »Fundplatz 1«, Nähe Klosterruine, Ortsausgang
92 (SBK) Helfta, Lutherstadt Eisleben, Lkr. Mansfeld- Richtung Nebra, O Ortslage; 12o m ü. NN
Südharz Fu. Grabung 1936 durch H. Butschkow und
Fst. Langelochsbreite und Topfsteinbreite, südlich G. Mildenberger, Erdarbeiten (3o.o6.1964)
vom Ort, 15o –16o m ü. NN Fk. Siedlung
Fu. Lesefunde, Grabung Fg. a) Wandungsscherbe eines Kumpfes mit Rötel­
Fk. Siedlung resten auf der oberen Bruchkante
Fg. a) Randscherbe eines Kumpfes z. T. mit intensiver b) zwei Wandungsscherben mit Rötelresten auf
Rötelfärbung in der Verzierung der Innen- und Außenwandung
b) Wandungsscherbe einer Schale mit Rötel­ VB. LDA Halle, Museum Freyburg
spuren auf der Innen- und Außenwandung Lit. Biermann 2oo3, 51o (4465); Kaufmann 1976,
VB. Museum Eisleben 183 (362)
Lit. Biermann 2oo3, 486 (4248); Kaufmann 1976,
16o (217) 97 (SBK) Merseburg, Saalekreis
Fst. Stecknersberg, Kiesgrube und Umgebung,
93 (SBK) Korbetha, Saalekreis N Ortslage, zwischen 95 und 1oo m ü. NN
Fst. Ehem. Sandgrube Rödel und ehem. Acker Fk. Siedlung
Gürtsch, Wohnlager des ehemaligen VEB Fg. Wandungsscherbe einer innen verzierten Schale

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174 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

(anthropomorphe Darstellung ?) mit Roteisen- Fk. Gräberfeld


steinmagerung Bef. Grab einer Frau, Bef. 7616
VB. Museum Berlin, Museum Jena, Museum Merse- Fg. Reste schmieriger roter Farbe neben einem
burg, LDA Halle Becher in der SO-Ecke (Schminke ?)
Lit. Biermann 2oo3, 513 (4487); Kaufmann 1976, VB. LDA Halle
175 (297) Lit. unpubl. (frdl. Mitt. S. Friederich)

98 (SBK) Meuschau, Saalekreis 1o3 (SBK) Quedlinburg, Lkr. Harz


Fst. Hügel »Hoym« an der Luppe, N Ort, 83 m ü. NN Fst. Schenkendorfstraße, N Ortslage, etwa 13o m ü. NN
Bef. Einzelfund Fk. Siedlung
Fg. R andscherbe einer Schale mit intensiven Rötel- Fg. Scherbe einer Schale mit Roteisensteinmagerung
spuren auf der Außen- und Innenwandung VB. Museum Quedlinburg
VB. LDA Halle Lit. Biermann 2oo3, 642 (5633); Kaufmann 1976,
Lit. Biermann 2oo3, 518 (4533); Kaufmann 1976, 185 (376)
176 (3oo)
1o4 (SBK) Salzmünde, Saalekreis
99 (SBK) Minsleben, Lkr. Harz Fst. Ortsausgang Salzmünde Richtung Halle-Dölau,
Fst. Kaninchenberg, O des Ortes, 19o –193 m ü. NN nordwestl. Ende der Hochfläche
Fu. Notgrabung (1o.o5.197o) Fu. Ausgrabung vor Autobahnbau BAB 143
Fk. Siedlung Fk. Stichbandkeramisches Gehöft
Bef. Siedlungsgrube 1 Bef. a) zylindrische Speichergrube, Bef. 15632
Fg. 2 Stk. Roteisenstein b) Speichergrube, Bef. 15638
VB. Slg. Klatt (Minsleben), LDA Halle c) Pfostengrube, Bef. 15713
Lit. Biermann 2oo3, 521 (4558); Kaufmann 1976, Fg. a) auf Sohle im südl. Teil der Grube: Rippen und
2o4–2o5 (52o) Wirbelsäule von Schaf/Ziege sowie Knochen
eines Ferkels. Darauf zerbrochenes Gefäß mit
1oo (SBK) Minsleben, Lkr. Harz roter Farbe an der Innenseite; Deutung als kul­
Fst. Hinter der Turnhalle/O der Turnhalle, O Ortsrand tische Deponierung ?
Fu. Grabung b) Gefäßfragment Kumpf mit Bemalung aus
Fk. Siedlung Rotocker
Bef. Siedlungsbestattung/ Skelett in der Nähe von c) kleine Stücke von Ocker/Rötel
Grube 1 VB. LDA Halle
Fg. Reibeplatte mit intensiver Rötelfärbung auf der Lit.  Schunke in Vorber. a, Abb. 27(a); Schunke in
Reibefläche Vorber. a, Abb.  29,4 (b)
Beschr. Linksseitiger Hocker mit angewinkelten, zum
Gesicht erhobenen Armen; der Kopf lag auf der 1o5 (SBK) Stößen, Burgenlandkreis
Rückseite der Reibeplatte (s. o.) Fst. A m Kurtsberg, Goßlerscher Acker, W/NW des
VB. Slg. Klatt, Minsleben Ortes, 22o m ü. NN
Lit. Biermann 2oo3, 521 (4562); Kaufmann 1976, Fu. Untersuchung 1914 durch N. Wehr (Stößen)
2o3–2o4 (518); Veit 1996, 13o (B7o) Fk. Siedlung
Bem. Datierung nach Kaufmann 1976, 2o3 jüngere LBK Bef. Grube 1 und 2
oder späte SBK Fg. a) zwei Rötelstücke
b) Mittescherbe mit Rötelresten auf der Innen-
1o1 (SBK) Oschersleben, Lkr. Börde wandung
Fst. »Fundplatz 17«, Kiesgrube hinter dem Neuen c) flacher, runder Reibstein (Amphibolith) mit
Friedhof, vor dem Bruche, W des Ortes, 85 m ü. NN Rötelspuren auf der Unterseite
Fu. Untersuchung 1963 durch A. Proksch VB. LDA Halle
Fk. Siedlung Lit. Biermann 2oo3, 754 (66o1); Kaufmann 1976,
Bef. Siedlungsgrube 167 (255)
Fg. a) Wandungsscherbe einer Schale mit Rötel­
spuren auf der Innenwandung 1o 6 (SBK) Stößen, Burgenlandkreis
b) Boden- und Wandungsscherbe einer Schale mit Fst. Bereich der Lohmühle, NW des Ortes, 18o m ü. NN
intensiven Rötelspuren auf der Außenwandung Bef. Lesefunde (Siedlung ?)
VB. Museum Halberstadt Fg. Fragment eines Idols mit Brauneisenstein­
Lit. Biermann 2oo3, 614 (5381); Kaufmann 1976, magerung
199 (487) VB. LDA Halle
Lit. Biermann 2oo3, 754 (66o4); Kaufmann 1976,
1o2 (SBK) Profen, Burgenlandkreis 166 (254)
Fst. Braunkohletagebau, Aktivitätsnr. 215o
Fu. Augsgrabung LDA Halle April 2o11 (V. Hoffmann)

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Rot – vom Leben bis zum Tod 175

1o7 (SBK) Teuchern, Burgenlandkreis VB. Museum Köthen, Museum Dessau


Fst. Schule/Gelände der Schule, »germanischer Lit. Biermann 2oo3, 869 (76o5); Kaufmann 1976,
Töpferofen«, SW Ortslage, 17o –18o m ü. NN 17o (275), Taf. 54/37
Fu. Grabung 1937
Fk. Siedlung Thüringen
Fg. Bodenscherbe eines steilwandigen Bechers mit
Rötelspuren in der Innen- und Außenwandung 112 (SBK) Apolda, Lkr. Weimarer Land
und besonders in der Verzierung Fst. SW Ortslage, zwischen Weststraße, Müllerstraße,
VB. LDA Halle Beethovenstraße, Balthasarstraße, 25o m W und
Lit. Biermann 2oo3, 774 (6765); Kaufmann 1976, 3oo m N des Herressener Baches
168 (257) Fk. Siedlung
Fg. a) Randscherbe eines Kumpfes mit Rötelspuren
1o8 (SBK) Teuchern, Burgenlandkreis b) bechernapfartiges Siedlungsgefäß mit Rötel-
Fst. L öblich, Am Oberschwöditzer Kirchweg, spuren
O der Langen Wiese c) Schlagstein aus Silex mit Schlagspuren und
Bef. Einzelfund Rötelresten
Fg. Stk. Roteisenstein d) Fragment einer Reibeplatte aus Sandstein mit
VB. LDA Halle intensiven Rötelspuren auf einer der Reibflächen
Lit. Biermann 2oo3, 774 (6766); Kaufmann 1976, (L. 8,5 cm)
167 (256) e) Reibeplatte aus Sandstein mit Rötelspuren auf
den Reibflächen (L. 9,3 cm)
1o9 (SBK) Trotha, Stadt Halle VB. Museum Weimar
Fst. Wohnstadt Nord, W Ortslage, 85 m ü. NN, 44o m Lit. Kaufmann 1976, 129 (1)
nordöstlich eines Saalearmes
Fu. Lesefunde, Erdarbeiten (1966) 113 (SBK) Ballstädt, Lkr. Gotha
Fk. Siedlung Fst. Großer Heuberg, NO des Ortes, 28o m ü. NN,
Bef. Siedlungsgrube 38o m NO der Tonna
Fg. a) vier kleinere und ein größerer Roteisenstein­ Fk. Siedlung (Höhensiedlung)
stücke Fg. Stück Roteisenstein
b) zwei kleine und zwei größere Brauneisenstein- VB. Museum Gotha
stücke Lit. Biermann 2oo3, 53 (463); Kaufmann 1976,
VB. LDA Halle 135 (28)
Lit. Biermann 2oo3, 311 (2727); Kaufmann 1976,
163 (233) 114 (SBK) Bruchstedt, Unstrut-Hainich-Kreis
Fst. W des Ortes, 1oo –13o m SW Ferne-Bach, S des
11o (SBK) Wallendorf-Friedensdorf (ehem. Kriegsdorf), Weges zwischen Bruchstedt und Höhe 231.6,
Saalekreis 225 m ü. NN
Fst. Weinberg, 5o m N des höchsten Punktes, SW von Fu. Grabung 1959 durch H. D. Kahlke, Wolfram und
Wallendorf, 9o m ü. NN; 75 m östlich eines Nolte
Gewässers Fk. Siedlung
Fk. Siedlung Bef. Siedlungsgrube 62
Fg. becherartige Siedlungsgefäße: Fg. Schlag- und Reibstein aus Silex mit Rötel-
a) Wandungsscherbe mit intensiven Rötelspuren spuren
auf der Außenwandung VB. Museum Langensalza, LDA Halle, Museum
b) Wandungsscherbe Rötel an der Bruchkante Weimar, Anthropologisches Institut Jena
und Harzspuren an Bruchkante Lit. Biermann 2oo3, 98–99 (877) Kaufmann 1976,
VB. LDA Halle 137 (49)
Lit. Biermann 2oo3, 233 (2o23); Kaufmann 1976,
177 (312) 115 (SBK) Donndorf, Kyffhäuserkreis
Fst. Grundstücke Schulze und Kirschmann, unweit
111 (SBK) Wulfen, Lkr. Anhalt-Bitterfeld Pkt. 123.6, SO Ortslage, 123 m ü. NN, 2oo, südöst-
Fst. L ehmgrube/Tongrube Hundt, »Fundplatz 1«, lich eines Bachlaufes
SO des Ortes Fu. Lesefunde, Notgrabung
Fu. Notgrabungen (1944, 1949, 1953) Fk. Siedlung
Fk. Siedlung Bef. Siedlungsgrube 2
Bef. Siedlungsgrube 2 Fg. a) Scherbe einer Schale mit »Krötenkreuz«, mit
Fg. a) großes Stk. Rötel Rötelspuren in der Innenwandung und in den
b) Farbstein mit Durchlochung und Abriebspuren Einstichen
b) 2 Stk. gebrannter Roteisenstein b) unverzierte Schale mit Rötelrest in der Innen-
c) 4 kleinere Stk. Rötel wandung

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
176 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

VB. LDA Halle 121 (SBK) Gräfentonna, Lkr. Gotha


Lit.  iermann 2oo3, 143 (1245); Kaufmann 1976,
B Fst. SW des Lohberges, N des Ortes, 5o m N der Tonna
151 (141) 25o m S der Unstrut, 175–195 m ü. NN
Fu. Lesefunde (1928–197o)
116 (SBK) Erfurt Nord Fk. Siedlung (?)
Fst. »Hungerbachsiedlung«, im Bereich Pappelstieg, Fg. Wandungsscherben eines Bechers mit Roteisen-
östlich der Straße nach Gispersleben, NW der steinmagerung
Stadtmitte VB. Slg. Reich, Museum Gotha
Fu. Siedlung Lit. Biermann 2oo3, 269–27o (2347); Kaufmann 1976,
Fk. Siedlungsgrube 138 (5o)
Fg. a) Bodenscherbe eines Bechers mit intensiver
Rötelfärbung auf der Innenwandung 122 (SBK) Großschwabhausen, Lkr. Weimar
b) Randscherbe einer Schale mit intensiver Rötel- Fst. An der Bahn
färbung auf der Innenwandung Fk. Siedlung (?)
VB. LDA Halle, Museum Erfurt Bef. Einzelfund
Lit. Kaufmann 1976, 132 (2o) Fg. Bechernapf mit Rötelspuren in der Innen­
wandung
117 (SBK) Erfurt Süd VB. Museum Weimar
Fst. Nordabhang des Steiger, Geibelstraße Lit. Biermann 2oo3, 291 (2543); Kaufmann 1976,
Fu. Erdarbeiten u. a. 193o –1936 143 (94)
Fk. Gräberfeld
Bef. Grab 123 (SBK) Neunheilingen, Unstrut-Hainich-Kreis
Fg. a) Bodenscherbe eines Bechers mit Rötelspuren Fst. Wüstung Ottenheilingen, westlich der Höhe 3o7,1
auf der Innenwandung und des Heidenloches, nördlich vom Ottelweg,
b) Rötelbruchstücke 31o m ü. NN
VB. LDA Halle, Museum Erfurt Fu. Lesefunde von W. Limpert
Lit. Biermann 2oo3, 184 (1599); Kaufmann 1976, Fk. Siedlung (?)
133 (22) Bef. Einzelfunde
Fg. a) 4 polierte Roteisensteine
118 (SBK) Gamstädt, Lkr. Gotha b) 5 Stk. Rötel
Fst. Wüstung Hattstädt, nördlich des Weges nach VB. Museum Mühlhausen
Nottleben, O des Hattstädter Brunnes, etwa Lit. Biermann 2oo3, 56o –61 (49o5); Kaufmann 1976,
298 m ü. NN, im Bereich der Quelle 138 (51)
Fk. Siedlung
Bef. Einzelfunde aus Siedlung 124 (SBK) Röpsen-Dorna, Lkr. Gera
Fg. R andscherbe einer Schale mit geringen Rötelres- Fst. Baumgarten, Gelände der Ziegelei, Lehmgrube
ten auf der Innen- und auf der Außenwandung und Umgebung, 23o m ü. NN
VB. Museum Gotha Fu. Lesefunde
Lit. Biermann 2oo3, 239 (2o83); Kaufmann 1976, Fk. Siedlung
134–135 (24) Fg. a) Wandungsscherbe einer Flasche mit intensive
Rötelfärbung auf der Innenwandung
119 (SBK) Gispersleben, Stadt Erfurt b) große Zahl Roteisensteinbruchstücke, z. T. mit
Fst. Nordhäuser Straße, NW von Erfurt, 185 m ü. NN Reibeflächen
Fk. Siedlung VB. Museum Gera, Museum Jena, Privatbesitz,
Bef. Grube 49 Museum Hohenleuben, Museum Mainz
Fg. konzentrisch durchbohrter Anhänger aus Rot­ Lit. Biermann 2oo3, 676 (5924); Kaufmann 1976,
eisenerz (Farbstein) 147–148 (111)
VB. Museum Weimar Bem. 15o m westlich der Siedlung steht auf dem west­
Lit. Kaufmann 1976, 132 (19); Müller 1974, 233 f. lichen Teil der Eichbergkuppe Rötel an

12o (SBK) Gotha 125 (SBK) Roßleben, Kyffhäuserkreis


Fst. Wüstung Alschleben, W der Straße Richtung Fst. Grundstücke Witzlebener Straße, N Ortslage,
Goldbach, NW des Ortes, 29o m ü. NN, 75–11o m 35o m N der Unstrut, Grundstück Geißler,
westlich eines kleinen Bachlaufs 13o –136 m ü. NN
Bef. Einzelfunde (Siedlung ?) Fu. Untersuchung 1926 durch H. Apitz
Fg. 3 kleine Stk. Roteisenstein und Manganerz Fk. Siedlung
(abgeschliffen) Bef. Siedlungsgrube
VB. Museum Gotha Fg. a) Fragment eines Schuhleistenkeils (Amphi­
Lit. Biermann 2oo3, 263 (2295); Kaufmann 1976, bolith) mit Arbeitsspuren auf der Bruchfläche
136 (35) und auf dem Nacken sowie Rötelreste auf der

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Rot – vom Leben bis zum Tod 177

Bruchfläche, L. 7,o; Br. 3,6; H. 4,9 cm 13o (SBK) Tüngeda, Wartburgkreis


b) Stk. Rötel Fst. Sachsdorf (Wüstung), W des Ortes, 75o m SO der
c) unverzierte Wandungsscherbe mit Rötelspuren Wüstung Herrmannsdorf, etwa 297 m ü. NN
unter anhaftender Erde und Sinterschicht Bef. Einzelfunde
VB. LDA Halle Fg. 17 Rötelstücke
Lit. Biermann 2oo3, 683 (5978); Kaufmann 1976, VB. Museum Jena
152 (15o) Lit. Kaufmann 1976,138–139 (54)

126 (SBK) Roßleben, Kyffhäuserkreis 131 (SBK) Weimar


Fst. Baumschule der Gärtnerei Schaffner, Ortslage Fst. Kreuzung Meyer-Fries-Straße
Fu. Untersuchung 1935 durch H. Apitz Fu. Untersuchung 1957 durch G. Behm-Blancke,
Bef. Grab (Mehrfachbestattung in einer Art Toten- Barthel und Wolfram
hütte) Fk. Siedlung
Beschr. 5 Individuen (davon 2 Kinder) wurden in Huf­ Bef. Siedlungsgrube (Verfärbung I/57)
eisenform bestattet; angeblich wies ein Indivi- Fg. Fragment einer Roteisensteinknolle
duum an der rechten Schläfe Schlagspuren auf; VB. Museum Weimar
Beigaben Individuum I: durchbohrtes Steingerät Lit. Biermann 2oo3, 825 (7211); Kaufmann 1976,
und Knochenpfriem, ferner drei Feuersteinmes- 142 (91)
ser, ein Mahlstein, 2 Stk. Rötel und einige runde,
durchbohrte Muschelscheiben, Lehmbewurf, Sachsen
Tierknochen und SBK-Scherben
Fg. 2 Stk. Rötel 132 (SBK) Eythra, Lkr. Leipzig
VB. LDA Halle Fst. südwestlich Eythra (ZW- o1)
Lit. Biermann 2oo3, 683 (5981); Kaufmann 1976, Fu. Grabungen im Vorfeld des Braunkohlentagebaus
153 (162); Veit 1996, 239 (B14) Zwenkau, 1993–2ooo
Fk. Siedlung, ca. 3o ha
127 (SBK) Schlotheim, Unstrut-Hainich-Kreis Bef. Siedlungsgrube
Fst. Auf der Ohm, S Ortslage Fg. Hämatitbruchstücke
Fk. Siedlung (?) VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Bef. Grube Lit. Objekt nicht publiziert; allgemein Cladders
Fg. 4 Stk. Roteisenstein u. a. 2o12
VB. Museum Mühlhausen
Lit. Biermann 2oo3, 7o8 (62o3); Kaufmann 1976, 133 (SBK) Lockwitz, Stadt Dresden
14o –141 (75) Fst. N des Ortes, beiderseits Straße, über Lockwitz-
bachaue, Kiesgrube, »Fundstelle 173«
128 (SBK) Siebleben, Stadt Gotha Fu. Erdarbeiten (seit 1882, 19oo, 19o2, 19o5, 191o,
Fst. G eierslache, N-Seite des Großen Seeberges, SO des 1932)
Ortes, 295–3oo m ü. NN, 21o m südwestlich einer Fk. Siedlung
Quelle Bef. Grube
Fk. Siedlung Fg. Keramik mit Roteisenstein-/Hämatitmagerung
Fg. facettiertes Roteisenerz mit Bohrung (Dm. 1,7 cm; VB. Landesmuseum Dresden
H. 1,2 cm) Lit. Biermann 2oo3, 15o (1311) Teetzmann 19o5, 77
VB. Museum Gotha
Lit. Biermann 2oo3, 264 (2299); Kaufmann 1976, 134 (SBK) Nickern, Stadt Dresden
136 (37) Fst. Bebauung Fritz-Meinhardt-Straße (DD-98)
Fu. Grabung 1999
129 (SBK) Tinz, Stadt Gera Fk. Siedlung
Fst. Elsterterrasse, Flurstück Mißlitzens Erben, SW Bef. Kreisgrabenanlage
der Brauerei, N des Ortes, etwa 275 m östlich eines Fg. 2 Brocken Rötel
Quellbaches zur Weißen Elster; 75o m östlich der VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Weißen Elster Lit. Objekt nicht publiziert; allgemein Bartels u. a.
Fu. Lesefunde, Erdarbeiten (1957), Grabung (1962) 2oo3 (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)
Fk. Siedlung
Bef. Siedlungsgrube 7
Fg. Wandungsscherben mit geringen Rötelspuren Rössener Kultur
auf der Außenwandung Sachsen-Anhalt
VB. Museum Weimar, Museum Gera
Lit. Biermann 2oo3, 25o (2175); Kaufmann 1976, 135 (RÖ) Storkau, Lkr. Stendal
146 (1o9) Fst. Mühlberg/Windmühlenberg, »Fundplatz 2«,
Sandgrube

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178 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Fu. Notgrabung (1972, 1979) VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen


Bef. Grab (Kind) Lit. Dalidowski u. a. 2oo4, 73
Fg. Rötel Bem. Datierung über Lage in TBK-Umfeld, kein datier-
VB. LDA Halle, Museum Stendal bares Inventar.
Lit. Biermann 2oo3, 754 (6599)

Baalberger Kultur
Jordansmühler Gruppe Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
139 (Baalb) Alsleben, Salzlandkreis
136 (JM) Wulfen, Lkr. Anhalt-Bitterfeld Fst. SO von Alsleben auf einer saalezeitlichen Hoch-
Fst. Fpl. 2, Kiesgrube am Kapellenteich, am ö Orts- terrasse, 11o m ü. NN
rand Fu. bei Bauarbeiten Fundament eines ehem. LPG-
Fu. in den ersten Jahrzehnten des 2o. Jh. untersuchte Wirtschaftsgebäudes am 1o.o2.1987 durch
W. Götze (Köthen) mehrere Grab- und Siedlungs- A. Stier entdeckt und Bergung am 13. und
grubenbefunde der Jordansmühler Gruppe 14.o2.1987 durch H.-J. Döhle, K. Wagner und
Fk. Siedlung und Gräber J. Weigelt
Bef. Grab 1, 3; Grube 1 Fk. Grab und Siedlung (?)
Fg. a) Grab 1 (Frau und Kind; lag etwa 4o m ö von Bef. Stelle 1: Grabgrube (zwei frühadulte Frauen);
Siedlungsgrube 3): unverzierte Standringfuß- Stelle 2: Grube
schale z. T. mit Roteisenstein gemagert Fg. jeweils Spuren von Rötel
b) Grab 3 (untersucht 19o8; SO-NW ausgerich­ VB. LDA Halle, HK-Nr. 87:1223–1225
teter Hocker): hinter den Lendenwirbeln ein Lit. Döhle u. a. 1992, 51–54
»roter Farbklumpen, in dem 14 Silexmesser
steckten« (Funde nicht auffindbar) 14o (Baalb) Zörbig, Lkr. Anhalt-Bitterfeld
c) Grube 1 (untersucht 1915; Grube mit 12 Fst. N des Ortes, auf ehem. Geländekuppe
z. T. kopflosen Statuetten): kleine massive, plump Fu. Notgrabung 1997 Ortsumgehung Zörbig
geformte anthropomorphe Plastik, an deren (Bau B 183)
»rechtem Schulterbereich ein Stk. Roteisen- Fk. Trapezgrabenanlage
stein (?) zu erkennen« ist Bef. Grab (Bef. 2) außerhalb des Trapezes, mit mög­
VB. Museum Köthen lichem Grabeinbau
Lit. Fischer 1956, 42 f.; 262.; Kaufmann 1995, 49–66 Fg. Stk. Rotocker (polygonal, L. ca. 1,5 cm)
VB. LDA Halle, HK-Nr. 97:25867
Sachsen Lit. Hornig 2oo3, 16–17; 24–25

137 (JM) Heidenau, Landkreis Sächsische Schweiz- 141 (Hutberg nach Beran 1993) Wallendorf, Saalekreis
Osterz­gebirge Fst. Hutberg
Fst. Fpl. 6, S vom alten Ortskern, Kiesgrube Fu. A ktivitätsnr. 5281, Grabung 2o11 durch LDA
Fu. durch unsachgemäßes Ausheben einer Grube Halle (H. Heilmann)
im November 1932 konnte eine wissenschaftliche Fk. Erdwerk
Untersuchung nicht mehr durchgeführt Bef. G etreidespeicher (Bef. 9; Dat. 39oo –37oo v. Chr./
werden AMS-Datierung), Siedlungsgrube (Bef. 19)
Fk. Siedlung Fg. Keramik mit Hämatitmagerung
Bef. Siedlungsgrube VB. LDA Halle
Fg. 6 Randscherben mit kleineren Hämatitbrocken Lit. In Vorbereitung (Dissertationsprojekt
gemagert J. Schroeter)
VB. Landemuseum Dresden
Lit. Kaufmann 1995, 44–45 Sachsen

142 (Baalb) Eythra, Lkr. Leipzig


Trichterbecher Fst. südwestlich Eythra (ZW- o1)
Fu. Grabungen im Vorfeld des Braunkohlentagebaus
Sachsen
Zwenkau, 1993–2ooo
138 (TBK) Zschernitz, Lkr. Nordsachsen Fk. vereinzelte Gräber und Siedlungsspuren
Fst. ZNT- o8 Bef. Grab
Fu. Grabung im Vorfeld der Erdgastrasse Bernburg- Fg. Hämatitbruchstück
Wiederitzsch, 2oo2 VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Fk. Siedlung Lit. Funke 2ooo
Bef. Grubenhaus
Fg. geweißtes Wandfragment mit Rotbemalung

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Rot – vom Leben bis zum Tod 179

Salzmünder Kultur durch Prof. Georges 19o4 nach teilweiser Zerstö-


Sachsen-Anhalt rung durch Sprengung
Fk. Grabhügelfeld
143 (SMK) Leuna-Göhlitzsch, Saalekreis Bef. Mehrfachbestattung in Ganggrab
Fst. wohl zwischen den Orten Göhlitzsch (heute Fg. Tasse mit Bandhenkel; in der Furchenstichver­
Leuna) und Daspig, nicht näher bekannt zierung stellenweise Reste einer rötlichbraunen
Fu. gefunden bei der Kaninchenjagd 175o und weißen Farbmasse
Fk. Grabhügel Lit. Schulze 193o, 77; Taf. 12, Abb. 31
Bef. Steinkammer (2,4o m x 1,55 m), Steinkistengrab
mit insgesamt sechs verzierten Sandsteinplatten 146 (BbK) Halle-Dölau, Stadt Halle (Saale)
Fg. verzierte Sandsteinplatten mit z. T. roter Bema- Fst. Dölauer Heide, Fpl. 1, N des Langen Berges
lung (Südwand, große Platte: mögliche Rötung Fu. Grabung
der Bildseite, Axtstiel mit roter und Axt mit Fk. Siedlung
schwarzer Farbe; Südwand, kleine Platte: Spuren Bef. Grube 2o2
der ursprünglichen Ausfüllung mit roter Farbe Fg. »rötelähnliches Gestein«
vielleicht noch vorhanden, weitere rot aufgemalte VB. LDA Halle, HK-Nr. 73:51 a–k
Ornamente unterhalb der Verzierungsmuster; Lit. Beier 1988, 128 (2o4 g)
Ostgiebel, gelblichgraue Sandsteinplatte: horizon-
tale Wellenlinie die sich schwach rot zwischen
den am Rand hängenden Dreiecken und der Kugelamphoren Kultur
weiter abwärts verlaufenden horizontalen Linie Sachsen-Anhalt
befindet, die teils eingegrabenen Linien sind teils
ausgemalt, weitere Linien und Muster sind zusätz- 147 (KAK) Zabitz, Lkr. Anhalt-Bitterfeld
lich mit Farbe aufgetragen worden; Westgiebel, Fst. Kiesgrube am Bahnwärterhaus
gelblichgraue Sandsteinplatte: Strichlinien mit Fu. unbekannt
schwachen Spuren wohl von ursprünglich roter Bef. Grab
Farbe) Fg. 4 kl. Tonbrocken mit rötlichen Farbspuren (?)
VB. LDA Halle, HK-Nr. 21:337a–f VB. Museum Köthen EK 32/163
Lit. Hoppenhaupt 175o; Matthias 1982, 45–47; Müller Lit. Beier 1988, 118 (167)
1999, 199–214; Müller 2oo1, 4o –43 Bem. Zugehörigkeit zum Grab nicht gesichert
Bem. Die Datierung ist noch unklar. Die Ornamentik
der Steinkammer soll nach D. W. Müller älter
(Salzmünder Kultur) sein als das Inventar beste- Schnurkeramik
hend aus Amphore und facettierter Streitaxt Sachsen-Anhalt
(Schnurkeramik).
148 (SK) Burgscheidungen-Tröbsdorf, Burgenlandkreis
144 (SMK) Salzmünde, Saalekreis Fst. »Bühnzchen«
Fst. Ortsausgang Salzmünde Richtung Halle-Dölau Fu. Ausgrabung am 1. Oktober 1897
Fu. Ausgrabung vor Autobahnbau BAB 143 Fk. Hügelgräberfeld
Fk. Erdwerk Bef. Hügelgrab mit Bestattung in zentraler Stein­
Bef. a) Kinderbestattung (Sonderbestattung), kammer
Bef. 6812 auf Grabensohle in Außenwand Fg. »mehrere, fast faustgroße Erdstücke« (Rötel oder
b) Grube, Bef. 15628 Eisenocker) vor der Mitte der Nordwand; chemi-
c) Grab, Bef. 5533 sche Untersuchung durch Herrn Hüttenfaktor
Fg. a) Kind auf »Placenta« aus Sandsteinlehm­ Koch, Eisleben: 75–79 % Kieselsäure, 7–1o %
gemisch mit einem Überzug aus rotem Lehm Eisenoxid und Tonerde, o,3o –1,5o % Kalkerde
b) Stücke von Ocker/Rötel und Wasser
c) rote Bemalung an Gefäß VB. Ehem. Museum Burgscheidungen, Verbleib
VB. LDA Halle un­bekannt
Lit. unpubl., Schunke in Vorber. c (a); Schunke in Lit. Größler 19oo, 89; Taf. 4
Vorber. b, Abb. 32 (c); unpubl. (freundl. Mitt.
T. Schunke) (b) 149 (SK) Cauerwitz, Burgenlandkreis
Fst. »Heidenickel«
Fu. Mitteilung von Teetzmann, Torgau
Bernburger Kultur Fk. Grabfunde
Sachsen-Anhalt Bef. Hügelgrab
Fg. vielseitig geschliffenes Stück Roteisen
145 (BbK) Drosa, Lkr. Anhalt-Bitterfeld Lit. Fischer 1956, 131, 277; Götze u. a. 19o9, 331
Fst. ehem. Riedescher Acker
Fu. Bereits um 17oo Grab geöffnet; Erforschung

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180 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

15o (SK) Hausneindorf, Salzlandkreis einem grobmaschigen Netz stammen, in dem


Fst. Gemeindekiesgrube, o,5 km südöstlich des Ortes der Rötel aufbewahrt wurde, H. 6,5 cm; Mdg.
Fu. gefunden 1935 8,o cm; gr. Dm. 1o,o cm; Bdm. 5,o cm (Topf mit
Fk. keine konkrete Angabe; möglicher Bestattungs- Farbpulver)
platz VB. Kgl. Museum Berlin (?)
Bef. Grab 1; in den Löss eingetieftes Flachgrab, angeb- Lit. G ötze 19o9, 191–193, Taf. XX, 1 a–b; Kaufmann
lich unter Röteldecke rechter Hocker NW-SO, 1966, 21 f.
Blick SW
Lit. Matthias 1968, 39 Thüringen

151 (SK) Köthen, Lkr. Anhalt-Bitterfeld 154 (SK) Buttstädt, Lkr. Sömmerda
Fst. 52 Fst. Tongrube Mehner, südl. von Buttstädt, an der
Fu. Grabung 2o11 B 6n – A 5o22 Chaussee nach Niederreissen
Fk. Siedlung ? Fu. 1899
Bef. relativ flache rechteckige Grube (21o cm x 215 cm; Fk. 2 weitere Erdgräber 19o2, 6 weitere 19o4 (Zei-
2o cm tief) mit 3 Gefäßen tungsnotiz); früher aufgefundene Gräber wurden
Fg. ein Töpfchen mit Rötel auf der Innenwandung nicht beachtet
(Farbtopf) Bef. Flachgrab mit linkseitigem Hocker (adulte Frau),
Beschr. In der Grube (Bef. 951) standen 3 vollständige NO-SW/NO-Ausrichtung; Beigaben: Becher,
Gefäße (Bef. 13o1) dicht nebeneinander, darunter Silexmesser, Armband und Halsschmuck aus
zwei Amphoren und ein Töpfchen mit Rötel Hundezähnen
(Maltopf); dazu 1 Felsgestein mit Schlifffläche Fg. haselnussgroßes Rötelstück an der linken Kopf-
(Reibstein ?), 2 unbearbeitete Steinobjekte, seite
4 Silexgeräte bzw. Klingen, eine davon mit VB. Slg. Verworn, Göttingen
Retusche, 1o g gebrannter Lehm Lit. Götze u. a. 19o9, 292; Fischer 1956, 131, 277
VB. LDA Halle, HK-Nr. 5o22:13o1:2 (Rötelgefäß)
Lit. Jurkènas u. a. Beitrag in diesem Band 155 (SK) Roßleben, Kyffhäuserkreis
Bem. ca. 2oo m südlich davon schnurkeramische Fu. Grabung H. Apitz 1925
Bestattungen und Siedlungsreste; Interpretation Fk. Mehrere Grabhügel und Erdgräber
des Befundes nicht eindeutig zu klären. Es könnte Bef. Grab 3/1925: rechtseitiger Hocker (adulter Mann),
sich sowohl um eine Siedlungsgrube als auch um W-O/S-Ausrichtung
eine vergangene Bestattung handeln. Fg. Rötelfleck an einem Oberschenkel
VB. LDA Halle ?
152 (SK) Köthen, Lkr. Anhalt-Bitterfeld Lit. Fischer 1956, 131, 286
Fst. Hindenburgstraße
Fu. Bergung W. Götze 193o
Fk. 2 jungneolithische Gräber Glockenbecher
Bef. Grab 2 mit zwei übereinander bestatteten Indivi- Sachsen-Anhalt
duen. Unten linker Hocker, O-W-Ausrichtung
(männlich) mit Ketten aus Hundzähnen/Hirsch- 156 (GBK) Bad Lauchstädt, Saalekreis
grandeln, Muschelpailletten, Fleischbeigaben Fst. ICE-Trasse östlich von Bad Lauchstädt, südlich
und Rötel; oberes Individuum mit Becher und der Laucha
Näpfchen niedergelegt. Fu. Grabung LDA Halle
Fg. k leines Rötelstück am Rücken der unteren Fk. Mehrphasiger Siedlungs (?)- und Begräbnisplatz
Bestattung Bef. Siedlungsgrube
VB. Museum Köthen Fg. 2 - oder 4-henkliges Großgefäß; im Inneren bis
Lit. Fischer 1956, 131, 282; Götze 1933, 139 unter den Rand Anhaftungen von Rotocker in
unterschiedlicher Stärke
153 (SK) Poserna, Burgenlandkreis VB. LDA Halle
Fst. auf Posernaer Flur, dicht an der Grenze nach Lit. Schunke in Vorber., Abb. 13.1
Kreischau, auf einem steil abfallenden Plateau
Fu. Untersuchung 19o4 durch A. Götze 157 (GBK) Helfta, Lutherstadt Eisleben, Lkr. Mansfeld-
Fk. mehrphasiger Grabhügel Südharz
Bef. Grab 2, rechteckige Grube, 1,75 m x 1,36 m, Reste Fst. u
eines Holzeinbaus Fk. Grabhügel (?)
Fg. kumpfartiges Gefäß mit eingezogener Mündung Bef. Grab 2
und eingeschwungenem Unterteil; darin Rötel, Fg. Tonklumpen »Rötel«
der die Innenseite des Gefäßes intensiv rot VB Römisch-Germanisches Museum, Köln 6719–
gefärbt hatte; auffällige netzartige, kalkhaltige 6721
Abdrücke, die nach A. Götze (19o9, 193) von Lit. Hille 2o12, 169 (262), Taf. 24.3

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Rot – vom Leben bis zum Tod 181

158 (GBK) Köthen, Lkr. Anhalt-Bitterfeld Fg.  lockenbecher mit rot bemalten Verzierungs­
G
Fst. T7/17; S der Altstadt, Ringstraße 69 (Hindenburg- bändern
straße; Willy-Lohmann-Str.), Baugelände Mieter- VB. Stadtmuseum Erfurt V 2721
verein Lit. Hille 2o12, 239 (816), Taf. 73.13
Fu. a mtliche Notbergung 1926/1927, Museum
Köthen, W. Götze; W-O gestreckter Höhenrücken 163 (GBK) Wandersleben, Lkr. Gotha
im Süden der Stadt, etwa 7o –8o m von der Stelle Fst. südwestlich vom Ortsausgang Wandersleben;
nach West 3 weitere Hocker unbeobachtet zer- westlicher Teil des Lachenberges
stört Fu. a mtliche Notbergung 11/1937 durch das Museum
Fk. Erdgräberfeld mit 1o Gräbern Erfurt im Zuge des Autobahnbaus
Bef. Grab 1: NNW-SSO, linker Hocker, männl., senil Fk. Grabgruppe
Grab 6: linker Hocker, WNW-OSO/NO-Aus­ Bef. Grab 2 (7,5o m O von Grab 1); Steinkiste,
richtung, männl. (?) o,9 m x o,7 m x o,36 m; Reste eines Hockers,
Fg. Grab 1: Seitenwandbein und Teile des Ober­ Kopf fehlt
schenkels mit roten Farbspuren (Spuren der Fg. Rötel am rechten Unterarm
Kleidung ?) VB. Stadtmuseum Erfurt
Grab 6: Zinnoberfarbe in der Sagittalgegend des Lit. G erhardt 1953, 4; Fischer 1956, 167, 3o1; Hille
Schädels 2o12, 263 (1o42)
VB. Prähistorische Sammlung, Schloss Köthen EK
26/1o8 Sachsen
Lit. Fischer 1956, 167; Gerhardt 1953, 11 f.; Hille 2o12,
18o (354); Schulze 193o, 113 164 (GBK) ehem. Cröbern (jetzt Tagebau Espenhain),
Leipziger Land
159 (GBK) Lobitzsch, Gem. Uichteritz, Burgenlandkreis Fst. 1; westlich vom Ort; südlich des Weges Cröbern–
Fst. a m nördlichen Ortsrand; Sandgrube an der Gaschwitz, Hopfenberg
Schule Fu. Lesefunde Ende 19. Jh.
Fu. amtliche Notbergung 1o/1934 Fk. Einzelfunde
Fk. Grab Fg. kalottenförmige Vierfüßchenschale, rotbraun,
Bef. »Grab« einer maturen Frau überfangen, vermutlich bemalt, H. 15,1 cm; Mdg.
Fg. Böhmischer Becher (?) mit roter Bemalung 27,5 cm; Fußh. 4,7 cm
VB. LDA Halle, HK-Nr. 35:95 a–b VB. Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden ZugK
Lit. Hille 2o12, 186 (394), Taf. 35.8 2o/19o7 (c) auf Zettel 8o53; Slg. Presspich
Lit. Hille 2o12, 268 (1o84), Taf. 93.2
16o (GBK) Rössen, Saalekreis
Fst. Südlich des Rössener Hügels 165 (GBK) Schweta, Lkr. Nordsachsen
Fu. P. Berger 1915 Fst. ca. 3oo m östlich von Schweta (SWQ-1o)
Bef. Erdgrab mit linksseitigem Hocker, N-S/O-Ausrich- Fu. Grabungen im Zuge der Ortsumgehung Mügeln-
tung Schweta S31, 2o12
Fg. roter Farbstein an der linken Fußwurzel Fk. Gräberfeld
VB. L DA Halle, HK-Nr. 15:2o56 a–c Bef. 2 Gräber, wahrscheinlich männlich
Lit. Gerhardt 1953, 66 f; Fischer 1956, 167, 3oo Fg. 3 verzierte Glockenbecher mit roter Bemalung
(davon einer mit Henkel)
Thüringen VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)
161 (GBK) Apfelstädt, Lkr. Gotha
Fst. Untersuchungen im Vorfeld der WINGAS 166 (GBK) Zwenkau, Leipziger Land
Pipeline Fst. ZW- o1
Fu. Grabung Landesamt Thüringen 2oo5 Fu. Grabungen im Vorfeld des Braunkohletagebaus
Fk. 5 Gräber der GBK durch das Landesamt Sachsen 1999/2ooo
Bef. Grab 5/Bef. 2 (Holzeinbau): Bestattung eines Fk. Grab und Siedlung
35–5o -jährigen Bogenschützen mit Elektron- Bef. reiches Brandgrab (männl. adult und weibl.
Lockenringen. Leichenbrand) und Bef. 1 (ovale Grube)
Fg. Böhmischer (?) Becher mit rot glänzenden Resten Fg. rotbemalter Glockenbecher
VB. TLDA Lit. Conrad 2oo7, 6–8
Lit. Küßner 2oo6, 6o f., Abb. 12.

162 (GBK) Gispersleben, Stadt Erfurt


Fst. St. Viti; rechtes Ufer der Gera, Roter Berg
Fu. Slg. Sahlender
Fk. Einzelfund

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182 H a r a l d M e ll e r , F r a n z i s k a K n o ll u n d J u l i a n e F i l i pp

Metallzeit Fg. z wei Rötelsteine (zur Lage keine genauen


Sachsen Angaben vorhanden)
VB. Heimatmuseum Dermbach
167 (Metallz) Mügeln, Lkr. Nordsachsen Lit. Felsch 1939, 77; Feustel 1958, 96–97
Fst. westl. am Ortseingang von Mügeln, nördlich
Stadtbad, südlich an Leisniger Straße (MUE- o8)
Fu. Grabungen im Zuge der Ortsumgehung Mügeln- Späte Bronzezeit
Schweta S31, 2o11 Sachsen-Anhalt
Fk. Siedlung
Bef. Grube 172 (SBZ) Baalberge, Salzlandkreis
Fg. Hämatitbruchstück Fst. Langer Berg
VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen Fu. 1631 (Christian II. von Anhalt-Bernburg) und
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble) 1852/1853 Abtrag durch die Bauersfamilie
Reinicke
Fk. Gräberfeld
Frühbronzezeit Bef. Gräber (Saalemündungsgruppe)
Sachsen-Anhalt Fg. inwendig rot bemalte Steinkisten
Lit. Knoll u. a. in Vorber.
168
(FBZ) Haldensleben, Kreis Börde Bem. nur schriftliche Überlieferung
Fst. Beberdüker
Fu. Ausgrabung LDA Halle 173 (SBZ) Coswig, Lkr. Wittenberg
Bef. Grab (rechter Hocker, männlich [?]), Bef. 247o Fst. Buroer Feld
Fg. 3 Rötelstücke vor dem Körper in Höhe des Fu. 1994 Grabung LDA Halle
Bauches Fk. Gräberfeld der späten Bronze-/frühen Eisenzeit
VB. LDA Halle Bef. Bef. 18/1994: Brandschüttungsgrab mit Scherben-
Lit. Wagner 2o12, 66 pflaster (P IV, Lausitzer Kultur)
Fg. rotbrauner Farbstein
169 (FBZ) Köthen, Kreis Anhalt-Bitterfeld VB. L DA Halle, HK-Nr. 96:576o, 5761, 5764, 5794–
Fst. Edderitzerstraße, Gelände der Junkerssiedlung 58o2, 5912
Fu. W. Götze 1935 Lit. unpubl. (frdl. Mitt. T. Schunke)
Bef. Erdgrab mit rechtseitigem Hocker, SSO-NNW/
O-Ausrichtung, weibl., matur. Felsblöcke auf 174 (SBZ) Großwirschleben, Salzlandkreis
Schädel und Brustkorb. Scharf profilierte Tasse Fst. Galgenberg
Fg. neben der Tasse ein kleines Stück roter Farbstoff Fu. Entdeckung am 16. April 1916, in der Folge Ber-
VB. Museum Köthen gung durch O. Schönemann (Museum Bernburg)
Lit. Götze 1937, 1o8; Fischer 1956, 18o, 3o5 Bef. Grab (Saalemündungsgruppe)
Fg. inwendig mit Lehm verstrichene Steinkiste;
17o (FBZ) Wennungen, Burgenlandkreis Bemalung mit roten und schwarzen umlaufenden
Fst. Aktivitätsnr. 2365 horizontalen Bändern
Fu. Ausgrabung ICE-Strecke durch LDA Halle VB. Schlossmuseum Bernburg, Inv.-Nr. Grw III:57:553
(M. Fröhlich) Lit. Schönemann 1928; Knoll u. a. in Vorber.
Fk. Siedlung
Bef. Entnahmegrube, Bef. 2o17 175 (SBZ) Niederröblingen, Lkr. Mansfeld-Südharz
Fg. Scherbe mit roter Farbe Fst. Autobahndreieck Südharz
VB. LDA Halle, HK-Nr. 2365:2o17:2 Fu. Ausgrabung vor Bau BAB  71 durch LDA Halle
Lit. unpubl. (frdl. Mitt. M. Fröhlich) Fk. Siedlung
Bef. Grube, Depot (?), Bef. 377o
Fg. Rötel
Mittelbronzezeit Beschr. Rötelerden in verschiedenen Rot- und Gelbtönen
Thüringen zu »Fladen« gepresst (scheibenartige Objekte)
VB. LDA Halle, HK-Nr. 2oo7:25499
171 (MBZ) Wiesenthal, Bad Salzungen Lit. Szédeli/Wunderlich 2o11, 143
Fst. Oberer Roßberg, Schlag a und b
Fu. Teil des Grabhügels wurde 1939 für Schotter­ 176 (SBZ) Rottelsdorf, Lkr. Mansfeld-Südharz
gewinnung zerstört, Rest konnte durch W. Felsch Fst. Ortsakte LDA Halle, Fst. 2
untersucht werden (genauer Fundbericht nicht Fu. Aushub für die Anlage eines LPG-Stalles 1954
vorhanden) Fk. Siedlung
Fk. Grabhügelkette Bef. Siedlungsgrube, Bef. 1
Bef. Grabhügel C, bei Bestattung vier Steinset- Fg. Bemalter Lehmputz in mind. 1o Schichten, rote
zungen Motive auf weißem Grund

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Rot – vom Leben bis zum Tod 183

VB. LDA Halle, HK-Nr. 55:34–42 18 o (FEZ) Quedlinburg, Lkr. Harz


Lit. Müller 1959; Beitrag Knoll u. a. in diesem Band Fst. Lehof, Kiesgrube
Fu. Grabungen LDA Halle 1999
177 (SBZ) Westdorf, Salzlandkreis Fk. Siedlung
Fu. Grabung LDA Halle 1994/95 Bef. Siedlungsgrube, Bef. 185
Fst. Am Landgraben Fg. Bemalter Lehmputz (2–3 Schichten): rot und weiß
Fk. Siedlung VB. LDA Halle, HK-Nr. 99:2145–46
Bef. Siedlungsgrube, Bef. 76 Lit. Beitrag Knoll u. a. in diesem Band
Fg. Terrine (jüngere Saalemündungsgruppe) mit
Rückstand von roter Farbe an Innen- und Außen-
wandung (Maltopf) undatiert
VB. LDA Halle, HK-Nr. 95:11187 (Dauerausstellung) Sachsen-Anhalt
Lit. Wunderlich 1998
181 Langendorf, OT Weißenfels, Burgenlandkreis
178 (SBZ) FO unbekannt, Altmarkkreis Salzwedel Fg. Farbstift mit Rötel
Fg. Tönerne Schminkpalette mit roten Farbresten auf VB. ehem. Slg. Weißenfels; LDA Halle, HK-Nr. 17:29o
der Innenseite Lit. unpubl., (freundl. Mitt. R. Mischker)
VB. Danneil-Museum, Salzwedel, Inv.-Nr. V 1551
Sachsen

Frühe Eisenzeit/Ältere Vorrömische Eisenzeit 182 Schlagwitz, Lkr. Nordsachsen


Fst. südlich von Mügeln, nördlich Gaudlitzer Weg
Sachsen-Anhalt
(SWX- o1)
179
(FEZ) Wennungen, Burgenlandkreis Fu. Grabungen im Zuge der Ortsumgehung Mügeln-
Fst. Wennunger Sporn Schweta S31, 2o11/12
Fu. Grabung ICE-Trasse durch LDA Halle Fk. Siedlung
Fk. Befestigte Siedlung Bef. Pfostengrube
Bef. Siedlungsgruben, Bef. 4377 (a) und Bef. 4747 (b) Fg. Hämatitbruchstück
Fg. a) Bemalter Lehmputz (Flechtwerkwand), geomet- VB. Archäologisches Archiv, LfA Sachsen
rische rote Motive auf weißem Grund Lit. unpubl. (frdl. Mitt. LfA Sachsen/H. Stäuble)
b) Fragmente einer außen rot bemalten Schale
VB. LDA Halle
Lit. K noll/Fröhlich 2o12 (a); Fröhlich 2o12, 142,
Abb. 23 (b)

Ta g u n g e n d e s L a n d e s m u s e u m s f ü r V o r g e s c h i c h t e H a ll e • B a n d 10 • 2 013
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