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Statik kompakt

Bemessung von Ziegelmauerwerk nach


DIN EN 1996-3 (Vereinfachtes Verfahren)

DIN EN 1996 bzw. der Eurocode 6 mit den Teilen 1-1, 1-2, 2 und 3 liegen mit
den zugehörigen nationalen Anhängen vor und wurden in die Muster-Verwal-
tungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVVTB) aufgenommen. Die
bauaufsichtliche Einführung in den einzelnen Bundesländern erfolgte ab 2015
mit einer Übergangsphase zur DIN 1053-1. Nach dieser Übergangsphase mit
paralleler Gültigkeit ist in allen Bundesländern der EC 6 die alleinige gültige
Norm zur Bemessung im Mauerwerksbau.

Mit DIN EN 1996-3 steht für den Mauerwerksbau weiterhin ein vereinfachtes
Berechnungsverfahren zur Verfügung. Für übliche Bauvorhaben im Bereich
des Ein- und Mehrfamilienhausbaus ist das vereinfachte Verfahren in der Regel
ausreichend und führt zu einer deutlichen Verkürzung der Nachweisführung.
Der erhöhte Aufwand des genaueren Verfahrens nach DIN EN 1996-1-1 führt
nur in Ausnahmefällen zu wirtschaftlicheren Konstruktionen. Es besteht kein
„Mischungsverbot“ der Berechnungsverfahren, d.h. für einzelne Bauteile
eines Gebäudes kann zwischen den unterschiedlichen Berechnungsverfahren
gewechselt werden.

Im Dezember 2019 wurden die Nationalen Anhänge zu EN 1996-1-1 und EN


1996-3 aktualisiert und dabei auch die Anwendungsbedingungen für eine
vereinfachte Nachweisführung deutlich erweitert.

Moderne Ziegelprodukte im Mauerwerksbau werden nach allgemeinen bauauf-


sichtlichen Zulassungen (abZ) bzw. allgemeinen Bauartgenehmigungen (aBg)
verwendet und bemessen.

Durch die Zulassungen/Bauartgenehmigungen können Regelungen der Norm


erweitert oder durch abweichende Vorgaben außer Kraft gesetzt werden. Daher
ist es zwingend notwendig, diese Regelwerke zu beachten.
Stand 04/2021

Wienerberger GmbH
Oldenburger Allee 26
D-30659 Hannover
Telefon +49 511 61070-0
info.de@wienerberger.com
www.wienerberger.de
/// 2

1.1 Ziegelkennwerte

STEIN- UND MAUERWERKSKENNWERTE


geeignet für
Erdbeben-
rechn. Max.-wert zonen
Poroton verfügbare charakt. mittlere Querkraft-
Wärmeleit- Roh- Druck- Steinzug- der charakt.
Produkt Wand- Mauerwerks­ Steindruck- tragfähig-
fähigkeit dichte- festigkeits- festigkeit Schubfestigkeit 0–1
Zulassung dicken druckfestigkeit festigkeit keitsfaktor
[W/mK] klasse klasse fbt,cal max fvk 0–3 l
DIBt [mm] fk [MN/m2] fst [N/mm2] kVP
[N/mm²] [N/mm²]

490 4 1,4 5,0 0,130


T7-P
0,07 0,55 30% - l
Z-17.21-1207
365 / 425 6 1,9 7,5 0,195
T7-MW
0,07 0,55 365 - 425 6 1,7 7,5 0,195 100% 0,04 l
Z-17.1-1060
240 4 1,3 5,0 0,130 50% - l
T7-MW
0,07 0,50
Z-17.1-1005
365 - 425 6 1,8 7,5 0,195 50% - l
T8-P
0,08 0,60 300 - 425 ≥6 1,8 7,0 0,182 100% 0,04 l
Z-17.1-982
T8-MW
0,08 0,65 240 - 425 6 2,1 7,5 0,195 30% - l
Z-17.1-1041
T8-MW
0,08 0,55 240 - 425 6 1,8 7,5 0,195 50% - l
Z-17.1-1005
S8-P
0,08 0,75 365 - 490 10 3,6 12,5 0,250 40% - l
Z-17.1-1120
S8-MW
0,08 0,75 490 10 3,6 12,5 0,250 40% - l
Z-17.1-1104
S8-MW
0,08 0,75 365 - 425 10 4,5 12,5 0,325 50% - l
Z-17.1-1187
S9-P
0,09 0,75 365 - 425 12 5,2 15,0 0,390 50% - l
Z-17.1-1173
S9-MW
0,09 0,80 365 - 425 10 4,6 12,5 0,325 50% - l
Z-17.1-1145
S10-MW
0,10 0,80 300 - 425 12 5,2 15,0 0,390 50% - l
Z-17.1-1101
Plan-T8
0,08 0,60 365 - 500 6 2,3 7,5 0,195 33% - l
Z-17.1-1085
300 - 425 6 1,4 7,5 0,195 33% - l
Plan-T9
0,09 0,65
Z-17.1-890
365 - 425 8 1,8 10,0 0,260 33% - l

300 6 1,8 7,5 0,195 33% - l


Plan-T10
0,10 0,65
Z-17.1-889
300 - 365 8 2,3 10,0 0,260 33% - l

240 - 365 8 3,1 8,4 0,218 50% - l


Plan-T14
0,14 0,70
Z-17.1-651
300 - 365 12 3,9 12,5 0,325 50% - l
Plan-T18
0,18 0,80 175 - 240 8 3,7 10,0 0,200 100% -
Z-17.1-678
0,39 0,80 115 8 3,7 8,4 0,168 100% -

0,42 0,90 175 - 240 12 4,7 12,5 0,250 100% -


Plan-T
Z-17.1-868
0,50 1,20 115 20 6,3 20,9 0,418 100% -

0,58 1,40 115 20 6,3 20,9 0,418 100% -


Plan-T – EB
0,42 0,90 175 - 240 12 4,7 12,5 0,250 100% - l
Z-17.1-868
0,50 1,20 175 - 240 20 8,5 20,9 0,418 100% - l
HLz-Plan-T
Z-17.1-1108
0,58 1,40 175 - 240 20 8,5 20,9 0,418 100% - l
HLz-Plan-T
0,58 1,40 175 20 10,2 20,9 0,418 100% - l
Z-17.1-1141
Planfüllziegel 175 - 240 12 5,8 15,0 0,300 100% - l
2,0
PFZ-T -
verfüllt
Z-17.1-537 300 10 5,0 12,5 0,250 100% - l
/// 3

2. Anwendungsgrenzen
Die Anwendung der vereinfachten Berechnungsmethoden ist unter der Einhaltung der folgenden Randbedingungen zulässig.
Ist eine Anforderung nicht erfüllt, so ist das genauere Berechnungsverfahren gemäß DIN EN 1996-1-1 in Verbindung mit dem zuge-
hörigen Nationalen Anhang anzuwenden.

Anwendungsgrenzen des vereinfachten Verfahrens nach DIN EN 1996-3/NA: 2019-12


Bauteil Wanddicke t Max. lichte Wandhöhe h Nutzlast qk1) Windlast wk
mm m kN/m2 kN/m2

≥ 115 ≤ 2,75 2) -
Tragende < 240 ≤ 3,60 3) ≤ 5,0 -
Innenwände
≥ 240 keine Einschränkung -
≥ 115 ≤ 2,75 4) ≤ 3,0 keine Einschränkung
≤ 2,75 2) keine Einschränkung

≥ 175 ≤ 3,0 3)
≤ 1,25
Tragende Außenwän-
de und zweischalige ≤ 3,3 5) ≤ 1,25
Haustrennwände ≤ 5,0
≤ 12 t 2) keine Einschränkung
≥ 240
≤ 3,6 3) ≤ 1,25
≥ 300 ≤ 12 t 2) keine Einschränkung
1)
 inschließlich Zuschlag für nicht tragende innere Trennwände 2) allgemein 3) gilt für Ziegelmauerwerk mit fk ≥ 3,5 N/mm2
e
4)
Als einschalige Außenwand nur bei eingeschossigen Garagen und vergleichbaren Bauwerken, die nicht zum dauernden Aufenthalt
von Menschen vorgesehen sind. Als Tragschale zweischaliger Außenwände und bei zweischaligen Haustrennwänden bis maximal
zwei Vollgeschosse zuzüglich ausgebautes Dachgeschoss; aussteifende Querwände im Abstand b ≤ 4,50m bzw. Randabstand von
einer Öffnung b'≤ 2,0m (vergleiche DIN EN 1996-3/NA Tabelle NA.2, Fußnote a und Bild NA.2).
5)
gilt für Ziegelmauerwerk mit fk ≥ 4,7 N/mm2 (vergleiche DIN EN 1996-3/NA Tabelle NA.2, Fußnote g)

• Das planmäßige Überbindemaß muss mindestens 0,4 ∙ h und mindestens 45 mm betragen.

• Stützweite der aufliegenden Decken l ≤ 6,0 m, sofern nicht die Biegemomente aus dem Deckendrehwinkel durch konstruktive
Maßnahmen, z. B. Zentrierleisten, begrenzt werden; bei zweiachsig gespannten Decken ist für l die kürzere der beiden Stützweiten
einzusetzen;

• Gebäudehöhe über Gelände nicht mehr als 20 m; als Gebäudehöhe darf bei geneigten Dächern das Mittel von First- und Traufhöhe
gelten;

• Die Deckenauflagertiefe a muss mindestens die halbe Wanddicke (0,5 ∙ t), jedoch mehr als 100 mm betragen.
Bei einer Wanddicke von 365 mm darf die Mindestdeckenauflagertiefe auf 0,45 ∙ t reduziert werden.

Es wird vorausgesetzt, dass in der Wand nur Biegemomente aus der


Deckeneinspannung oder -auflagerung und aus Windlasten auftreten.
/// 4

3. Lastannahmen nach DIN EN 1991-1-1/NA (Auszug)

Kategorie Nutzung Nutzlast qk [kN/m2]


A1 Spitzböden 1,0
A2 Räume und Flure in Wohngebäuden, Bettenräume in Krankenhäusern, Hotelzimmer 1,5
A3 wie A2, aber ohne ausreichende Querverteilung der Lasten 2,0 (1,5) 1
B1 Räume und Flure in Bürogebäuden 2,0
B2 Flure in Hotels, Altersheimen, Krankenhäusern etc.; Kellerräume in Wohngebäuden 3,0
C1 Flächen mit Tischen (Schulräume, Restaurants, Kindertagesstätten etc.) 3,0
C2 Flächen mit fester Bestuhlung (Theater, Kinos, Hörsäle, Wartesäle etc.) 4,0
C3 frei begehbare Flächen (Museums-, Ausstellungsflächen etc.) 5,0
D1 Verkaufsräume bis 50 m2 Grundfläche in Wohn- und Bürogebäuden 2,0
D2 Flächen in Einzelhandelsgeschäften und Warenhäusern 5,0
T1 Treppen und Treppenpodeste zu A und B, ohne schwere Geräte 3,0
T2 Treppen und Treppenpodeste zu B2 bis D 5,0
Z Dachterrassen, Balkone, Laubengänge, Loggien etc. 4,0
1)
für die Weiterleitung der Lasten auf stützende Bauteile
Trennwandzuschlag für Wände einschl. Putz qk [kN/m2]
Wandgewicht ≤ 3 kN/m 0,8
Wandgewicht > 3,0 kN/m und ≤ 5,0 kN/m 1,2
bei Nutzlasten von ≥ 5 kN/m2 kann der Trennwandzuschlag entfallen

Eigengewicht gk [kN/m2]
Stahlkonstruktion mit Dämmung und Trapezblech 0,6 bis 1,0 [kN/m2 DF]
Dächer

Holzkonstruktion mit Dämmung, Deckung und Innenausbau 0,6 bis 1,2 [kN/m2 DF]
Flachdach (ohne Standardausbau mit Bekiesung exklusive Begrünung) ca. 2,2 (ca. 1,2) [kN/m2 DF]
Photovoltaikelemente und Sonnenkollektoren 0,1 bis 0,4 [kN/m2 DF]
Stahlbeton d = 20 cm 5,0
Decken

schwimmender Estrich mit Belag ca. 1,5


Doppelboden mit Belag 0,5 bis 0,8
abgehängte Decken ca. 0,3
Kalkzementputz 1,0 cm je Seite 0,2 kN/m2 Wandfläche
Putze

Leichtputz 2,0 cm je Seite ca. 0,3 kN/m2 Wandfläche

Steinrohdichte in
0,55 0,60 0,65 0,70 0,75 0,80 0,90 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2
kg/dm3
Wichte des Mauerwerks in
7,5 8 8,5 9 9,5 10 11 12 14 16
kN/m3 bei Normalmörtel
Wichte des Mauerwerks 16 18 20 22
in kN/m3 bei Leicht- oder 6,5 7 7,5 8 8,5 9 10 11 13 15
Dünnbettmörtel

3.1 Schneelasten nach DIN EN 1991-1-3/NA

s = μ1 · sk Dachneigung α Formbeiwert μ1
0° ≤ α ≤ 30° 0,8
Schneelast auf dem Dach für
30° < α < 60° (60° – α)
einzeln stehende Flach-, 0,8 ·
30° α1 α2
Pult- und Satteldächer
α ≥ 60° 0
mit Schneefanggitter 0,8
/// 5

sk= charakt. Wert der Schneelast auf dem Boden in kN/m2


A = Geländehöhe über Meeresniveau in m

( )
sk = 0,19 + 0,91 · A + 140 ≥ 0,65 kN2
2
Zone 1: In den Zonen 2 und 3 können
760 m für bestimmte Gebiete höhere
Lasten maßgebend sein.
Zone 1a: [ (
sk = 1,25 · 0,19 + 0,91 · A + 140
760 ) ] ≥ 0,81 mkN
2
2

( )
sk = 0,25 + 1,91 · A + 140 ≥ 0,85 kN2
2
Zone 2: Amtliches Gutachten des
760 m Deutschen Weltendienstes
vom Mai 2017 mit Anpas-
Zone 2a: [ (
sk = 1,25 · 0,25 + 1,91 · A + 140
760 ) ] ≥ 1,06 mkN
2

2 sungen nach oben und unten


beachten. Download als PDF
unter: www.irbnet.de/daten/
( )
sk = 0,31 + 2,91 · A + 140 ≥ 1,10 kN2
2

Zone 3: rswb/17109008620.pdf
760 m

3.2 Windlasten nach DIN EN 1991-1-4/NA


Die Windeinwirkungen werden durch eine vereinfachte Anordnung von Winddrücken erfasst.
we = Windaußendruck auf Oberflächen
we = cpe,10 · qp cpe,10 = aerodynamischer Beiwert (Lasteinzugsfläche > 10m²)
qp = Böengeschwindigkeitsdruck
cpe,10 für Außenwände
Windzone Geschwindigkeitsdruck qp in
h/b cpe,10,Druck cpe,10,Sog kN/m2 bei einer Gebäudehöhe h
≥5 +0,8 -0,5 in den Grenzen von
1 +0,8 -0,5 10 m < h 18 m < h
h ≤ 10 m
≤0,25 +0,7 -0,3 ≤ 18 m ≤ 25 m
1 Binnenland 0,50 0,65 0,75
cpe,10 für Sattel- und Flachdächer
Binnenland 0,65 0,80 0,90
α luv lee 2 Küste und Inseln der
0° -0,7 / +0,2 0,85 1,00 1,10
Ostsee
5° -0,6 -0,6 Binnenland 0,80 0,95 1,10
15° -0,3 / +0,2 -0,4 3 Küsten und Inseln der
30° -0,2 / +0,4 -0,4 1,05 1,20 1,30
Ostsee
45° +0,6 -0,2 Binnenland 0,95 1,15 1,30
60° +0,7 -0,2 Küste der Nord- und
h Höhe des Baukörpers 4 Ostsee und Inseln der 1,25 1,40 1,55
b Breite des Baukörpers Ostsee
quer zum Wind
Inseln der Nordsee 1,40 - -

4. Ausfachungsflächen
Bei vorwiegend windbelasteten, nichttragenden 1 2 3 4 5
Ausfachungswänden ist kein gesonderter Nachweis größte zulässige Wertea,b der Ausfachungsfläche
erforderlich, wenn: in m bei einer Höhe über Gelände von
2

Wanddicke
0 m bis 8 m 8 m bis 20 mc
a) die Wände vierseitig gehalten sind (z.B. durch t
[mm] hi / li ≥ 2,0 hi / li ≥ 2,0
Verzahnung, Versatz oder Anker) und hi / li = 1,0 oder hi / li = 1,0 oder
hi / li ≤ 0,5 hi / li ≤ 0,5
b) die Größe der Ausfachungsflächen nach Tabelle
115c,d 12 8 - -
(rechts) eingehalten ist, wobei hi die Höhe und li
die Länge der Ausfachungsfläche ist. 150d 12 8 8 5
175 20 14 13 9
240 36 25 23 16
≥ 300 50 33 35 23
a Bei Seitenverhältnissen 0,5 < hi / li < 1,0 und 1,0 < hi / li < 2,0 dürfen die größten
zulässigen Werte der Ausfachungsflächen gradlinig interpoliert werden.
b Die angegebenen Werte gelten für Mauerwerk mindestens der Steindruck-
festigkeitsklasse 4 mit Normalmauermörtel mindestens der Klasse M5 und
Dünnbettmörtel.
c In Windzone 4 nur im Binnenland zulässig.
d Bei Verwendung von Steinen der Festigkeitsklasse ≥ 12 dürfen die Werte dieser
Zeile um 1/3 vergrößert werden.
/// 6

α1 α2

5. Lastermittlung
In gewöhnlichen Wohnungs- und Bürogebäuden können die veränderlichen Lasten nach EN 1991-1 als gleichzeitig auf einer Decke
wirkend (d. h. die gleiche Last auf allen Feldern oder keine Last, wenn dies maßgebend ist) angesehen werden.
Quelle: DIN EN 1996-1-1, 2.4.2, Anmerkung 2

45° 30°

45° 60°

In2
1 2 3 4 5 30° 45°
60° 45°
I1 I2 I3 I4
Lasteinzugsflächen bei vierseitig
gelagerten Platten
Auflagerkräfte bei einachsig gespannten Decken
Berücksichtigung der
Durchlaufwirkung
Außenwände 1 und 5 Nein N0d
N0d
erste Innenwand
N 2 und 4 ja
0d
Innenwände 3 nur dann, wenn l3 < 0,7 · l2
Effektive Spannweite leff = ln + a1 + a2 mit ai = min {0,5 t ; 0,5 a}
NDd
NDd NDd
5.1 Aufteilung von horizontalen Lasten
d d
Bei statisch bestimmten Wandsystemen erfolgt die Aufteilung der Horizontallast auf einzelne Wandscheiben anhand der Gleichge-
d
wichtsbedingungen. Bei statisch unbestimmten Wandsystemen erfolgt die Aufteilung der Horizontallast anhand der Verträglichkeits-
tv
bedingungen. a t=a t=a
Hierfür wird üblicherweise ein Rechenprogramm eingesetzt. Es dürfen 15% der Horizontallasten einer Wand auf andere Wände
umgelagert werden.

6. Brandschutz
/ NA: 2013-06, Tabellen NA.B.1.1-1.5. Diet bauaufsichtlichen Zulassungen/Bauartgenehmigungen sind zu beachten!
t
t
Siehe DIN EN 1996-1-2

7. Einwirkungskombinationen im Grenzzustand der Tragfähigkeit


NEd NEd
Bei Wohn- und Bürogebäuden darf der Bemessungswert
N der einwirkenden Normalkraft im Allgemeinen vereinfacht mit den folgen-
Ed

den
VEd
Einwirkungskombinationen Vbestimmt werden:
V Ed Ed

NEd = 1,35 · NGk + 1,5 · NQk


σD
εR ≤ 10 -4
In Hochbauten mit Decken aus Stahlbeton, dieh mit charakteristischen Nutzlasten einschließlich
h Trennwandzuschlag von maximal
3 kN/m² belastet sind, darf vereinfachend angesetzt werden:
εD=σD/E
NEd = 1,4 · (NGk + NQk) σDd
VEd
VEd VEd
x lc,lin

Ic,lin
Im Fall größerer Biegemomente,
I I z.B. bei Windscheiben,
c,lin/2
I
c,lin/2 ist auch der
I
c,lin l
Lastfall max M + min N zu berücksichtigen. Dabei gilt:
I

minNEd = 1,0 · NGk

P ≤ 15kN
/// 7

8. Vertikaler Tragwiderstand
Nachweis Grenzzustand der Tragfähigkeit hef Knicklänge h = lichte Geschosshöhe
ρ2 Abminderungsfaktor der Knicklänge von 2-seitig
NEd ≤ NRd (d.h. am Kopf und Fuß) knickgehaltenen Wänden
0,75 für Wanddicke t ≤ 175 mm
Bemessungswert der Druckfestigkeit des Mauerwerks: 0,90 für Wanddicke 175 mm < t ≤ 250 mm In2
1 250 mm 2
NRd = ɸ1,2 · fd · A 1,00 für Wanddicke t >
hef / t ≤ 27
A : Bruttoquerschnittsfläche der Wand A = l ∙ t I1 I2
Eine Abminderung der Knicklänge mit ρ2 < 1,0 ist jedoch nur
ζ · fk zulässig, wenn folgende erforderliche Auflagertiefen a gegeben
fd = γM sind: t ≥ 240 mm a ≥ 175 mm
t < 240 mm a=t
fd Bemessungswert der Druckfestigkeit des Mauerwerks
fk charakteristischer Wert der Druckfestigkeit des Mauerwerks
ζ Abminderungsfaktor zur Berücksichtigung der Langzeitein-
monolithische
wirkungen
Außenwand
= 0,85 für eine dauernde Beanspruchung infolge von
Eigengewicht, Schnee- und Verkehrslasten (= Regelfall)
= 1,0 für kurzzeitige Beanspruchungsarten NEd, Wandfuß
(z.B. infolge Stoßbelastung/Anprall)
γM Teilsicherheitsbeiwert für das Material 1,5 (für gewöhnliche
Bemessungssituationen)
Bei Wand-Querschnittsflächen kleiner als 0,1 m² ist die
Bemessungsdruckfestigkeit des Mauerwerks mit dem
Faktor 0,8 zu multiplizieren. a
ɸ1,2 Abminderungsfaktor zur Berücksichtigung der Bei Außenwänden
Deckeneinspannung und des Knickens
aus Wärmedämm-
ɸ1=
A
 bminderungsfaktor zur Berücksichtigung der De-
ziegeln wird eine
ckeneinspannung
Mindestauflagertiefe NEd, Wandkopf
ɸ2= Ader
 bminderungsfaktor zur Berücksichtigung
Knickgefahr
a ≥ 2/3 t empfohlen.
t
Bei Wänden als Endauflager von Decken:

für fk ≥ 1,8 N 2 : ɸ1 = 1,6 - lf


( ) · at ≤ 0,9 · at Überprüfung der Mindestauflast
mm 6
für fk < 1,8 N 2 : = 1,6 - lf
( ) · at ≤ 0,9 · a Es ist sicherzustellen, dass die Einwirkungen aus Wind von
N
ɸ1
Ed
NEd
mm 5 t den Außenwänden auf die Vangrenzenden Bauteile übertragen
Ed
V Ed

Wird die Traglastminderung infolge Deckendrehwinkel durch werden.


konstruktive Maßnahmen, z.B. Zentrierleisten, vermieden so gilt
a Für Wände, die als Endauflager für Decken oder Dächer dienen
ɸ1 = 0,9 · und durch Wind beansprucht werden, darf der Nachweis der
t
a Mindestauflast der Wand im vereinfachten Verfahren nach
Über dem obersten Geschoss ɸ1 = 0,33 ·
t folgender Gleichung erfolgen:
Bei Wänden, die als Zwischenauflager dienen, wird ɸ1 = 0,9 VEd

Knicken: ɸ2 = 0,85 ·
a
- 0,0011 ·
hef
( )
2
3 · qEwd · h2 · b δDd

t t NEd ≥ Ic,lin/2 Ic,lin/2 Ic,lin

( h
)
I

Maßgebend für die Bemessung ist der kleinere der 16 · a-


Werte ɸ1 und ɸ2 : ɸ1,2 = min {ɸ1; ɸ2} 300
lf Die Stützweite der angrenzenden Geschossdecke in m, bei
zweiachsig gespannten Decken mit 0,5 ≤ I1/I2 ≤ 2,0 darf für lf
h lichte Geschosshöhe
das 0,85-fache der kürzeren Stützweite eingesetzt werden.
qEwd Bemessungswert der Windlast je Flächeneinheit
a Deckenauflagertiefe
NEd Bemessungswert der kleinsten vertikalen Belastung in
t Dicke der Wand
Wandmittenhöhe im nachzuweisenden Wandquerschnitt
P ≤ 15kN
b Einwirkungsbreite der Windlast
Knicklänge von Wänden
a Deckenauflagertiefe
Bei flächig aufgelagerten massiven Plattendecken oder Rippen- a ≥ 1,5m
decken nach DIN EN 1992-1 (mit nationalem Anhang) mit last-
Zu beachten ist, dass günstig wirkendeqkveränderliche
≤ 5kN/m2 Lasten
verteilenden Balken darf bei 2-seitig gehaltenen Wänden die
nicht eingerechnet werden dürfen und die ständigen Einwir-
Einspannung der Wand in den Decken durch eine Abminderung
kungen lediglich 1,0-fach. Treten abhebende veränderliche
der Knicklänge berücksichtigt werden:
hef = ρ2 · h Einwirkungen auf, so sind diese 1,5-fach einzurechnen.
he max 1,15 • h

Reibungs-
/// 8

9. Horizontaler Tragwiderstand
α1 α2
Bemessungswert der Schubfestigkeit fvd
Auf einen rechnerischen Nachweis der Aussteifung darf
nach DIN EN 1996-3 mit nationalem Anhang verzichtet wer- f f
den, wenn die Geschossdecken als steife Scheiben ausge- fvd = γvk = γvlt
bildet sind bzw. statisch nachgewiesene, ausreichend steife M M
Ringbalken vorliegen und wenn in Längs und Querrichtung γM = 1,5 = Teilsicherheitsbeiwert
des Gebäudes eine offensichtlich ausreichende Anzahl von
fvk = fvlt = charakteristische Schubfestigkeit
genügend langen aussteifenden Wänden vorhanden ist, die
α1 Schwächungen
ohne größere α2 und ohne Versprünge bis auf
Für Scheibenschub bei unvermörtelten Stoßfugen gilt:
die Fundamente geführt sind.
45° 30°
Ist bei einem Bauwerk nicht von vornherein erkennbar, dass
seine Aussteifung gesichert ist, so ist gemäß DIN EN 1996-3 mit fvlt = min {fvlt1; 45°
fvlt2} ≤ max fvk* 60°
nationalem Anhang, NDP zu 4.1.1(1) ein rechnerischer Nachweis
der Schubtragfähigkeit nach dem genaueren Verfahren nach
DIN EN 1996-1-1:2010-12, 6.2, in Verbindung mit dem zuge- fvlt1 = 0,5 · fvk0 + 0,4 · σDd
hörigen Nationalen Anhang zu führen. Besondere Hinweise der Reibungsversagen
allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen sind zu beachten. 45° 30°
In2
1 2 3 4f 5 · f 30° ·
√ σDd60°
Es gilt: 45°
vlt2 = 0,45 bt,cal 1+ 45°
VEd ≤ VRdlt 60° fbt,cal 45°
Steinzugversagen
I I2
VEd 1 Bemessungswert der einwirkenden Querkraft
I3 I4
In2 Querkrafttragfähigkeit * bei Zulassungsprodukten
VRdlt Minimaler Bemessungswert der
1 2 3 4 5 30° 45°
fvk t Wird die Haftscherfestigkeit
60°
rechnerisch in Ansatz
45°
gebracht, ist
VRdlt = lcalI1 · γ · c · k vpI2 I3 zusätzlich
I ein Randdehnungsnachweis zu führen
4
M
kvp Querkrafttragefähigkeitsfaktor nach Tabelle 1.1 (Seite 2) fvk0 Haftscherfestigkeit für Dünnbettmörtel = 0,22 N/mm2
t Wanddicke N0d
c Schubspannungsverteilungsfaktor σDd Bemessungswert der zugehörigen Druckspannung N0d für
N0dh/l ≤ 1,0
1,0 für Rechteckquerschnitte gilt:
1,5 für h/l ≥ 2,0 N0d
Ed N0d N
Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.
N
Bei Berücksichtigung einer Einspannung der Wände in Dd σ =
N Dd
0d
Scheibenebene in die Decken: s. Anhang H von NDd c,lin l ·t
DIN EN 1996-1-1 N
NDd
h lichte Wandhöhe Dd NDdfbt,cal rechnerische SteinzugfestigkeitNDd
l Länge der Wandscheibe 0,020 · fst für Hohlblocksteine
lcal = min {1,125 ∙ l ; 1,333 ∙ lc,lin} d 0,026 · fstdfür Hochlochsteine und Steine mit Grifflöchern d
d
Bei Berechnung der Aussteifungsscheibe unter Windlast d oder Grifftaschen d
tals Kragwandsystem, ansonsten: lcal = 1,0 · lc,lin
a t  t = a0,032 · fst für Vollsteine ohne Grifflöcher oder Grifftaschen
t=a
v a t = a t = a
fst umgerechnete mittlere Steindruckfestigkeit nach Tabelle
v
l
lc,lin = 3 · (2 - ew ≤ l ) 1.1 (Seite 2)

lc,lin für die Berechnung anzusetzende Randdehnungsnachweis


MEd Sofern der Rechenwert der Haftscherfestigkeit bei der Ermittlung
ew = überdrückte Länge der Wandscheibe
t
NEd
et w Exzentrizität der einwirkenden t der Schubfestigkeit in Ansatz gebracht wird, ist bei Windschei-
t
t Normalkraft in Wandlängsrichtung t ben mit klaffender Fuge unter charakteristischen Lasten
(ew,k > l/6) zusätzlich die rechnerische Randdehnung
MEd Bemessungswert des einwirkenden Momentes in εR ≤ 10-4 nachzuweisen.
Wandlängsrichtung
N NEd
NEd Bemessungswert der einwirkenden Normalkraft
Ed
N Ed

VEd VEd VEd


NEd NEd
NEd

VEd VEd VEd σD


h εR ≤ 10 -4
h

εD=σD/E
VEd xε lc,lin
σDd
h VEd VEd R≤ 10 -4
h
ew Ic,lin
Ic,lin
l
Ic,lin/2 Ic,lin/2 I
I

 pannungs- und Dehnungs-


S
VEd x lc,lin
Σ
σDd
VEd VEd verteilung bei exzentrisch
Ic,lin
Ic,lin belasteten Querschnitten l
Ic,lin/2 Ic,lin/2 I
I
In2
1 2 3 4 5

I1 I2 In2 I3 I4
1 2 3 4

I1 I2
///
I
9
3

N0d
e
ɸy = 1 - 2 · w
[ ]
N0d
σD I I
εR =
E
·
lc,lin
—1 ≤ 10-4 NDd N0d
NDd
N0d

Kombinierte Beanspruchung
mit E = 1100 · fk NDd
d
Bei einer kombinierten Beanspruchung aus Biegung um die NDd
starke und um die schwache Achse ist zusätzlich ein Biege-
t = a
2 · NEk 2 · NEk tv (Knicknachweis)
drucknachweis a in halber Wandhöhe zu führen.
σD = = d
Vereinfachend dürfen die Abminderungsfaktoren der beiden
Ac,lin lc,lin · t Achsen multiplikativ kombiniert werden:
tv a t=

mit NEk = einwirkende Normalkraft der charakteristischen


Bemessungssituation
NRd,mitte = A · fd · ɸx · ɸy
t t

Biegedrucktragfähigkeit
Bei querkraftbeanspruchten Wandscheiben ist stets auch der
ɸx Abminderungsfaktor
t in Wandmitte für Biegung um die t
schwache Achse (ɸx = ɸ2)
NEd NEd

ɸy Abminderungsfaktor in Wandmitte für Biegung um die


NEd
Biegedrucknachweis um die starke Achse unter Berücksichti- VEd VEd
VEd
gung der Lastfallkombination max M + min N zu führen.
starke Achse
NEd NEd
NEd
Es gilt: VEd VEd VEd

ew,mitte
h

NEd ≤ NRd ɸy = 1 - 2 ·
I VEd
VEd
h

NRd = A · fd · ɸy
σDd

Ic,lin
Ic,lin/2 Ic,lin/2 Ic,lin
I
I
VEd
VEd
σDd

Ic,lin/2 Ic,lin/2 Ic,lin


I

10. Kelleraußenwände I

Voraussetzungen für die Anwendungen des vereinfachen Verfahrens:


P ≤ 15kN
• Wanddicke t ≥ 240 mm
• lichte Höhe der Kellerwand h ≤ 2,60 m a ≥ 1,5m
• Die Kellerdecke wirkt als Scheibe und kann die aus dem Erddruck P ≤ 15kN
entstehenden Kräfte aufnehmen. qk ≤ 5kN/m2
• Im Einflussbereich des Erddruckes auf die Kellerwand beträgt der a ≥ N1,5m
Ed
charakteristische Wert qk der Verkehrslast auf der Geländeoberfläche
heqmax 1,15 2• h
k ≤ 5kN/m h ≤ 2,6m
nicht mehr als 5 kN/m2.
• Geländeoberfläche steigt nicht an he
NEd
• Anschüttungshöhe he ≤ 1,15 · h he max 1,15
2 • ht ≥ 240mm
• keine Einzellast größer als 15 kN im Abstand von weniger als 1,5 m zur h ≤ 2,6m
Kellerwand vorhanden he
• kein hydrostatischer Druck vorhanden (z.B. durch drückendes Wasser) t ≥ 240mm
2
kein hydraulischer Druck
Nachweis der maximalen und der minimalen Auflast in halber Höhe der

{
Anschüttung:
kein 20 für bc ≥ 2h
hydraulischer Druck
t · b · fd ρe · b · h2e · h 60 -
20bc
für h < bc < 2h
NEd,max ≤ NEd,min ≥ ß= h

3 ß·t 40 für bc ≤ h

Folgende Vorgaben zur Verfüllung und Verdichtung des Arbeitsraums sind


unbedingt einzuhalten! bc = horizontaler Abstand zwischen aus-
- Verdichtungsgerät Breite ≤ 50 cm steifenden Querwänden oder anderen
- Wirktiefen z ≤ 35 cm aussteifenden Elementen
- Gewicht bis ca. 100 kg bzw. Zentrifugalkräfte bis max. 15 kN
Die Verfüllung des Arbeitsraums darf erst erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass
die in den rechnerischen Nachweisen angesetzten Auflasten vorhanden sind.

Um ein Gleiten der Wand auf der Bodenplatte zu verhindern, muss die waagerechte Abdichtung in
oder unter Wänden (Querschnittsabdichtung) aus
- besandeter Bitumendachbahn (z.B. R500 nach DIN EN 14967 in Verbindung mit DIN SPEC 20000-202)
- mineralische Dichtungsschlämme nach DIN 18533-3
- Material mit mindestens gleichwertigem Reibungsverhalten bestehen.
/// 10

11. Schlitze und Aussparungen


Nach Abschnitt 8.6 der DIN EN 1996-1-1 mit nationalem Anhang Abstände und Abmessungen der Schlitze und Aussparungen die
sind Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden aus in den Tabellen A und B angegebenen Werte, so sind diese bei
Mauerwerk zulässig, wenn sie die Standsicherheit der Wände der Bemessung der Mauerwerkswände durch eine Verringe-
nicht gefährden. rung der Querschnittswerte zu berücksichtigen. Beträgt die
Schlitze und Aussparungen, welche die in der Tabelle A bzw. Querschnittsschwächung der Wand im Grundriss infolge eines
Tabelle B angegebenen Grenzwerte nicht überschreiten, dürfen vertikalen Schlitzes bezogen auf 1 m Wandlänge nicht mehr als
bei der Bemessung vernachlässigt werden. Überschreiten die 6 %, so darf ein Nachweis der Schwächungen entfallen.

Tabelle A: Ohne Nachweis zulässige nachträglich hergestellte Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden
1 2 3 4 5 6
Wanddicke t Horizontale und schräge Vertikale Schlitze und Aussparungen, nachträglich
in mm Schlitze1), nachträglich hergestellt hergestellt
Schlitzlänge Abstand der
Schlitztiefe4) Einzelschlitzbreite5) Schlitze und
unbeschränkt ≤ 1,25 m2)
in mm in mm Aussparungen von
Schlitztiefe3) in mm Schlitztiefe in mm Öffnungen in mm
≥ 115 - - ≤ 10 ≤ 100
≥ 175 0 ≤ 25 ≤ 30 ≤ 100
≥ 240 ≤ 15 ≤ 25 ≤ 30 ≤ 150 ≥ 115
≥ 300 ≤ 20 ≤ 30 ≤ 30 ≤ 200
≥ 365 ≤ 20 ≤ 30 ≤ 30 ≤ 200
1) H
 orizontale und schräge Schlitze sind nur zulässig in einem Bereich ≤ 0,4 m ober- oder unterhalb der Rohdecke sowie jeweils an einer Wandseite. Sie
sind nicht zulässig bei Langlochziegeln.
2) Mindestabstand in Längsrichtung von Öffnungen ≥ 490 mm, vom nächsten Horizontalschlitz zweifache Schlitzlänge.
3) D
 ie Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn Werkzeuge verwendet werden, mit denen die Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Verwendung
solcher Werkzeuge dürfen auch in Wänden ≥ 240 mm gegenüberliegende Schlitze mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden.
4) S
 chlitze, die bis maximal 1 m über Fußboden reichen, dürfen bei Wanddicken ≥ 240 mm bis 80 mm Tiefe und 120 mm Breite ausgeführt werden.
5) D
 ie Gesamtbreite von Schlitzen nach Spalte 5 der Tabelle A und Spalte 2 der Tabelle B darf je 2 m Wandlänge die Maße in Spalte 2 der Tabelle B nicht
überschreiten. Bei geringeren Wandlängen als 2 m sind die Werte in Spalte 2 der Tabelle B proportional zur Wandlänge zu verringern.

Tabelle B: Ohne Nachweis zulässige vertikale Schlitze und Aussparungen im gemauerten Verband
1 2 3 4 5
Vertikale Schlitze und Aussparungen in gemauertem Verband
Wanddicke t in mm Schlitzbreite1) in Restwanddicke in Mindestabstand der Schlitze und Aussparungen
mm mm von Öffnungen untereinander
≥ 115 -
≥ 175 ≤ 260 ≥ 115 ≥ 2fache
≥ 240 ≤ 385 ≥ 115 Schlitzbreite ≥ Schlitzbreite
≥300 ≤ 385 ≥ 175 bzw. ≥ 240 mm

≥ 365 ≤ 385 ≥ 240


1) Die Gesamtbreite von Schlitzen nach Spalte 2 darf je 2 m Wandlänge die Maße in Spalte 2 nicht überschreiten. Bei geringeren Wandlängen als 2 m
sind die Werte in Spalte 2 proportional zur Wandlänge zu verringern.
Die bauaufsichtliche Zulassung ist aufgrund z.T. abweichender Vorgaben stets zu beachten!

12. Hinweise zum Entwurf


-  Durch einen möglichst regelmäßigen Grundriss kann ein gleichmäßiger Lastabtrag und eine ausgewogene Beanspruchung von
Mauerwerkwänden durch vertikale und horizontale Lasten erreicht werden.
-  Aufgrund unterschiedlichen Schwindverhaltens und wegen der unterschiedlichen Steifigkeit sollte Mischmauerwerk vermieden
werden.
- Um Relativverformungen zwischen Wänden und den aufliegenden Decken zwängungsfrei zuzulassen, ist in diesen Bereichen eine
horizontale Trennschicht erforderlich. Als Trennschicht ist eine besandete Bitumendachbahn R500 zu empfehlen.
- Bei der obersten Geschossdecke ist wegen fehlender Auflast ein Abheben der Ecken zu vermeiden. Dazu kann eine ausreichend
steife Aufkantung oder eine Verankerung in die darunterliegenden Geschosse ausgeführt werden.

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