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o Interessenausgleichfunktion: Parteien sollen innerparteiliche Konflikte – die
auch Spiegel gesellschaftlicher Konflikte sein können – mit dem Ziel eines
befriedenden Kompromisses moderieren
o Rekrutierungsfunktion: Parteien sollen dazu dienen, politisches Personal
aufzufinden und auf Ämter vorzubereiten bzw. sie dafür zu bestimmen
o Vermittlungs- und Bündelungsfunktion: Sie sollen die unendlich vielfältigen
Interessen der Bevölkerung bündeln und eine Verbindung herstellen
zwischen dem Souverän und seinen Repräsentanten
o Legitimationsfunktion: Parteien sollen das politische System als Ganzes
stabilisieren und gegenüber dem Souverän rechtfertigen
o Funktionen von Partizipation für die Demokratie:
Interessenartikulationsfunktion: Im Rahmen des politischen
Diskussionsprozesses bringen die Parteien die politischen Positionen,
Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitglieder und Wähler zum Ausdruck
Parteiensystem:
Beeinflussung vor allem durch 3 Faktoren:
• Fragmentierung = Anzahl der Parteien (im Parlament)
• Polarisierung = ideologische & programmatische Entfernung der Parteien
voneinander
• Segmentierung = Kompromiss- & Koalitionsfähigkeit
o Ausformung des Parteiensystems eines Staates hängt von dem jeweiligen
Wahlrecht, den Konfliktlinien und den Parteitypen ab
Parteitypen
• Nach Inhalten, Ideologie & Programmatik
o z.B. kommunistisch, sozialdemokratisch, liberal, konservativ oder
rechtspopulistisch
• Nach der Organisationsstruktur
o z.B. Professionelle Wähler-Partei
• Nach der Struktur der Anhängerschaft
o z. B. Volks-, Regional- oder Klientelpartei
• Nach der Kompromissbereitschaft
o z.B. Weltanschauungspartei („Propheten“) oder Patronage-Partei
(„Pragmatiker“)
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Entstehung von Parteien
Die Cleavage-Theorie (Theorie der Konfliktlinien):
• Parteien entstehen aus Konfliktlinien in der Gesellschaft
• tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen lassen Spannungen zwischen
verschiedenen Gruppen aufbrechen
• beteiligte Akteure reagieren unterschiedlich auf diese Veränderungen: sie sind
Befürworter oder Gegner, Gewinner oder Verlierer der Situation -> „Kampf“ an den
aufgebrochenen Konfliktlinien um die Gestaltung der weiteren Entwicklung
• Mittel dieses Interessenkampfes kann z.B. die Gründung einer Partei sein =
Institutionalisierung der Interessen
• Kulturelle Konfliktlinie (libertär- autoritär)
• Ökonomische Konfliktlinie (Staatsorientierung – Marktorientierung)
• Globalisierung (erklärt erstarken rechtsgerichteter Parteien)
• Anti-Establishment (e.g., Trump)
Die Milieutheorie:
zentrale These = Parteien repräsentieren gesellschaftliche Milieus
Prägung der Sozialstruktur in westeuropäischen Gesellschaften bis ins 21. Jhd. durch
feste, relativ einheitliche Milieus
Pluralisierung der Gesellschaft -> Bürger fühlen sich weniger von den traditionellen
Parteien repräsentiert, was zur Entstehung von neuen Parteien führt
Politische Akteure im politischen Entscheidungsprozess
Interessenverbände:
Art. 9 GG (Vereinigungsfreiheit): verfassungsrechtlicher Schutz des
Zusammenschlusses von Bürgern zu Vereinigungen; Voraussetzung: keine
Gefährdung der verfassungsmäßigen Ordnung durch deren Zielsetzung
Interessenverband: dauerhafter Zusammenschluss von Personen mit dem Ziel,
gemeinsame Interessen durchzusetzen (themenspezifisch) -> Chancen zur
Durchsetzung partikularer Interessen; Repräsentation der gesellschaftlichen Vielfalt
in einer pluralistischen Gesellschaft
Schaffen von Partizipationsmöglichkeiten zwischen den Wahlterminen; Erhöhung der
Akzeptanz politischer Entscheidungen durch gesellschaftliche Rückkopplung
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Parteiarbeit: Unterstützung bei Wahlkämpfen -> Ziel: Berücksichtigung der
Verbandsziele im Parteiprogramm
Parlament: Kontakt zu Abgeordneten
Regierung und Bürokratie: Ministerialbürokratie als wichtigster Kontakt für
Lobbyisten, da hier Gesetzentwürfe und Entwürfe für Verordnungen angefertigt
werden
Kritik:
Unterschiedliche Durchsetzungskraft
o Benachteiligung einzelner gesellschaftlicher Gruppen
Intransparenz politischer Entscheidungen
Dominanz der Interessen einflussreicher Verbandsfunktionäre
Blockade notwendiger politischer Reformen
Wahlbeteiligung:
Allgemeine/gesamteuropäische Trends: sinkende Wahlbeteiligung, starke
Wahlhierarchisierung (höhere Wahlbeteiligung an nationalen Wahlen), zunehmend
sozial ungleiche Wahlbeteiligung (Unterrepräsentation der Interessen sozial
schwächerer Gesellschaftsgruppen)
o Repräsentations- und Legitimationskrise der repräsentativen Demokratie?
Gründe für sinkende Wahlbeteiligung:
o Parteien- und Politikverdrossenheit
o Soziale und ökonomische Unzufriedenheit (Protest-Nichtwahl statt
Protestwahl)
o Geringes Vertrauen in die staatliche Souveränität und die Wirksamkeit der
Stimmabgabe
o Mangelnde Unterscheidbarkeit des Angebots v.a. der Volksparteien
o Entfremdung der Politik von den Wählern
o Undurchsichtiger Einfluss von Lobbyismus auf Politiker
Wenig Jungwähler: Jungwähler sind unterrepräsentiert; demografiebedingt
(„Überalterung“ der Gesellschaft)
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Unterschiedliche Partizipationsformen und repräsentative Demokratie:
Breites bürgerschaftliches Engagement in unterschiedlicher Form als Leitbild
moderner politischer Ordnungen; Einheit von Partizipation und Repräsentation
Problem: politische Aktivisten außerhalb der formellen Beteiligungsmöglichkeiten
bilden keinen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung
Gini-Koeffizient = wissenschaftl. Eingeführtes Maß für Ungleichheit -> vergleicht Primär- und
Sekundär – EK (S. 66/67)
Alle Materialien bestätigen, dass die sog. „soziale Schere“ weiter auseinander geht, wobei
insbesondere das oberste Dezil und das unterste Dezil die stärkste Ausprägung zeigen.
Die vier Grundtypen sozialer Gerechtigkeitsvorstellungen sind nicht alle vereinbar. Wer
Leistungsgerechtigkeit fordert, befürwortet die Verteilung von ungleich hohen Belohnungen,
also soziale Ungleichheit. Wer sich jedoch für Bedarfsgerechtigkeit ausspricht, sieht gleich
oder ähnliche Belohnungen als Kern der Gerechtigkeit. Diese Konzeptpaare stehen also im
Widerspruch zueinander und können nicht ohne weiteres gleichzeitig gefordert werden.
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1. Die Soziale Marktwirtschaft basiert auf den Funktionen eines beweglichen und sich
dynamisch entwickelnden Marktes.
2. Die Soziale Marktwirtschaft ist angetreten mit dem Anspruch, durch den
marktwirtschaftlichen Prozess nicht nur die Gütererzeugung anzuheben, den Bereich
persönlicher freier Gestaltungsmöglichkeiten für die einzelnen zu erweitern, sondern
auch soziale Fortschritte zu bringen
3. Die Soziale Marktwirtschaft fordert keinen schwachen Staat, sondern sieht in einem
starken demokratischen Staat die Voraussetzungen für das Funktionieren dieser
Ordnung. Der Staat hat sich für die Erhaltung eines echten Wettbewerbs einzusetzen.
Die vom Staat zu sichernden Wettbewerbsordnung wehrt zugleich Machteinflüsse
auf dem Markt ab.
4. Garant des sozialen Anspruchs der Marktwirtschaft ist nicht nur der Markt, dessen
wirtschaftliche Leistungen sehr oft schon sozialen Fortschritt bedeuten. Der Staat hat
vielmehr die unbestrittene Aufgabe, über den Staatshaushalt und die öffentlichen
Versicherungen die aus dem Markt resultierenden Einkommensströme umzuleiten
und soziale Leistungen, wie Kindergeld, Mietbeihilfen, Renten, Pensionen,
Sozialsubventionen und so weiter, zu ermöglichen.
6. Die Ordnung der Sozialen Marktwirtschaft schließt also alle Ziele, die wir auch für
eine weitere Zukunft ins Auge zu fassen haben, ein. Sie bleibt insofern
Marktwirtschaft, als sie darauf besteht, dass das durch freie Bestätigung aller
Gruppen gesicherte Privateigentum, eine gesicherte Rechtsordnung und stetes
Wirtschaftswachstum auch in der Zukunft die besten Grundlagen bieten, um die Fülle
der vor uns stehenden Aufgaben im staatlichen und privaten Bereich zu fördern.
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Wirkung von Wirtschaftspolitik: Einflussnahme des Staates auf das „Wirtschaften“
Berücksichtigung von Entwicklungen im Ausland aufgrund weltweiter
Verflechtungen (z.B. Ex-/Import) wichtig
Unterteilung in Ordnungs- und Prozesspolitik
Ordnungspolitik: bezieht sich auf Rahmenbedingungen (Wirtschaftsordnung eines
Landes)
Prozesspolitik: nimmt direkt Einfluss auf Wirtschaftsprozesse und wird unterteilt in
o Konjunkturpolitik
o Wachstumspolitik
o Strukturpolitik
Konjunkturpolitik:
Ziel: Vermeidung von Konjunkturschwankungen (Rezession, Inflation)
Anwendung fiskalpolitischer u. geldpolitischer Maßnahmen
Beispiele für fiskalpolitische Instrumente:
o Erhöhung der Staatsnachfrage (mehr staatliche Investitionen)
o Setzen von Anreizen für private Konsum- oder Investitionsnachfragen (z.B.
Steuersenkungen)
Beispiele für geldpolitische Instrumente:
o Veränderung der Geldmenge
o Veränderung der Zinssätze
Durch eine Erhöhung/ Senkung der Geldmenge bzw. eine
Erhöhung/Senkung der Zinssätze wird auf das Ausgabeverhalten der
Haushalt Einfluss genommen; wer mehr Geld zur Verfügung hat bzw.
sich billig Geld leihen kann und wenig Zinsen auf Ersparnisse
bekommt, neigt vermehrt zum Konsum
Strukturpolitik:
Umfasst regionale und sektorale Maßnahmen
Ziel der regionalen Strukturpolitik: Verringerung der Nachteile ländlicher Gebiete
(z.B. Ausbau von Infrastruktur, Schaffung von Investitionsanreizen, Subventionen)
Ziel der sektoralen Strukturpolitik: Strukturwandel soll sozial aufgefangen werden
(z.B. Subventionen für absterbende Industriezweige)
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Unterscheidung zwischen nachsorgender Strukturpolitik (z.B.
Subventionen für Bereiche, denen es schlecht geht) und
vorausschauender Strukturpolitik (z.B. Förderungen für
zukunftsträchtige Bereiche, Forschungssubventionen)
In der Sozialen Marktwirtschaft greift der Staat in begrenzte Maße in die Wirtschaft ein. Im
Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 sind vier Ziele festgelegt, (die noch auf zwei
erweitert werden können) an denen sich die Wirtschaftspolitik in Deutschland orientieren
soll. Die wirtschaftspolitischen Ziele sind kein Selbstzweck, sondern dienen letztlich der
Verwirklichung übergeordneter Ziele wie Freiheit, Gerechtigkeit, Fortschritt und Sicherheit.
Die wirtschaftspolitischen Ziele sind somit ein Mittel um die gesellschaftlichen Ziele zu
erreichen.
1. Preisniveaustabilität:
i. Ist erreicht, wenn die jährliche Inflation unter 2% liegt
ii. Steigende Preise u. Wert der Guthaben vom Sparen wird verloren, weil
Zinsen unterhalb des Preisanstiegs liegen
iii. Ziel: Verhinderung von Inflation u. Deflation; konstante Kaufkraft
iv. Leitzins als zentrales Instrument der Geldpolitik
a. Bei inflationärer Entwicklung: Erhöhung des Leitzinses („sich Geld
leihen wird teurer“) -> Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen
geht zurück; Preise steigen nicht weiter an
b. Bei deflationärer Entwicklung: Senkung des Leitzinses („sich Geld
leihen wird billiger“) -> Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen
steigt; Preise steigen
2. Hoher Beschäftigungsgrad:
i. Grundannahme: hohe Beschäftigung und damit niedrige Arbeitslosenquote
wirken sich positiv auf die Wirtschaft und die Lebensbedingungen der
Menschen aus
ii. Messgröße ist Arbeitslosenquote, Vollbeschäftigung ist erreicht, wenn die
Arbeitslosenquoten zwischen 1-3% liegen
iii. Hohe AL-Quote führt zu gesamtwirtschaftlichen Problemen;
a. Steuereinnahmen sinken
b. Staatsausgaben für Arbeitslosenquote steigt
c. Sozialversicherungsbeiträge steigen
d. Nachfrage nach Waren u. Dienstleistungen geht zurück
e. Gefahr von politischer Radikalisierung
iv. Typen von Arbeitslosigkeit:
a. Friktionelle AL: zwischen zwei Arbeitsstellen, kurz,
konjunkturunabhängig
b. Saisonale AL: jahreszeitenabhängig (z.B. Baugewerbe), bis neun
Monate
c. Konjunkturelle AL: abhängig von Konjunkturschwankungen, Dauer
entsprechend des Konjunkturzyklus (ca. ein bis drei Jahre)
d. Strukturelle AL: geht über konjunkturelle AL hinaus; Untergliederung
in regionale (z.B. durch Abwanderung), sektorale (z.B. durch
Strukturwandel), institutionelle (z.B. durch arbeitsrechtliche
Regelungen) und Mismatch – AL (Nachfrage und Angebot an Stellen
passen nicht zusammen)
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v. Folgen von AL:
a. Individuell: psychische Belastung, finanzielle Belastung
b. Volkswirtschaftlich: Mehrausgaben und Mindereinnahmen
c. Politisch: Gefahr radikaler Entwicklungen
3. Wirtschaftswachstum:
i. Gemessen an Veränderung des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP)
a. BIP folgt dem Inlandskonzept: Wert der wirtschaftlichen Vorgänge
innerhalb der Landesgrenzen unabhängig von der Nationalität der
Handelnden
ii. Wirtschaftswachstum von 2-4% als notwendig angesehen
iii. Wünschenswert, weil keine AL entsteht, steigendes Wachstum und
erleichtert Umverteilung in der Gesellschaft ohne jemanden etwas
wegzunehmen
4. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht:
i. Import muss Wert der Exporte entsprechen
ii. Importüberschuss: Land zahlungsunfähig, da Geld aus dem Land abgeflossen
wird
iii. Exportüberschuss: wachsende Geldmenge steht einer geringere Gütermenge
gegenüber und dadurch droht eine Inflation
5. Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung:
i. Schere zwischen Arm und Reich soll verringert werden
ii. Wenn bestehende Einkommensverhältnisse von der Bevölkerung akzeptiert
werden, kann der soziale Frieden in einer Gesellschaft bewahrt werden
iii. Maßnahmen: höhere Steuern für Reiche u. Einhaltung des Mindestlohnes
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Unternehmen werden durch strenge Umweltvorschriften beschränkt. Um nicht
gegen die Gesetze zu verstoßen, müssen zusätzliche Investitionen und teure
Aufwendungen gezahlt werden
Mögliche Besteuerungsobjekte:
Einkommen: Berücksichtigung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit
Vermögen: Problem doppelter Besteuerung (ursprüngliches Einkommen bereits
versteuert)
Konsum: effizient, aber überproportionale Belastung von Geringverdienern aufgrund
höherer Konsumquote (= Anteil der Konsumausgaben am verfügbaren Einkommen)
Ausgestaltung des Steuersystems in Deutschland:
Prinzip der Leistungsfähigkeit:
o Orientierung in erster Linie an Konsum und Einkommen (abhängig von
Steuerart)
o Ziel: gerechte Verteilung der Gesamtsteuerlast
o Progressives Steuersystem: Besteuerung höherer Einkommen mit höheren
Prozentansätzen
Berücksichtigung gesellschaftlicher Leistung (z.B. Ehegattensplittung,
Kinderfreibeträge)
Kritik am deutschen Steuersystem: überproportional hohe Belastung für Verdiener
mittlerer Einkommen („Mittelstandsbauch“); komplizierte und teure Erhebung
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Diskussion: Bedingungsloses Grundeinkommen?
Stattliche Transferleistung (also ohne Gegenleistung), die jeder Bürger unabhängig
von seinem Einkommen- und Vermögensverhältnissen ohne Bedarfsprüfung erhält
Ziel: Garantie einer materiellen Grundlage für moderne
Freiheitsrechte
Unterschiedliche Modellvarianten
Steht im Widerspruch zum Leistungsprinzip des aktuellen Sozialsystems
(Grundsicherung abhängig von der Arbeitsbereitschaft)
Beurteilung anhand der Grundwerte der Sozialen Marktwirtschaft (Freiheit,
Gerechtigkeit, Sicherheit)
Pro: Förderung der individuellen Freiheit und Verantwortung; Entlastung von
Haushalten mit geringerem Einkommen; weniger Bürokratie; kein Zwang, prekäre
Jobs anzunehmen; zeitgemäße Reaktion auf digitalisierte Arbeitswelt, die
menschliche Arbeitskraft teils überflüssig werden lässt
Contra: Finanzierung; fehlende Leistungsanreize; keine bedarfsgerechte
Umverteilung möglich
Nein:
Die Sekundäreinkommen sind in Deutschland weniger ungleich verteilt als in anderen
wichtigen Wirtschaftsnationen (USA, GB), deren Wirtschaftspolitik sehr liberal ist
(Gini-Koeffizient). Dies ist darauf zurückzuführen, dass die staatliche
Umverteilungspolitik am Markt entstehende Ungleichheiten deutlich korrigiert.
Einkommensungleichheit korrespondiert mit verbreiteten
Gerechtigkeitsvorstellungen, wonach Einkommen auch die mit der verrichteten
Arbeit einhergehende Verantwortung belohnen sollte
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Konjunkturzyklus:
Die Wachstumsdebatte:
„Pro“ quantitatives Wirtschaftswachstum:
o Erhöhung des Wohlstands und des Lebensstandards der Gesellschaft
o Abschwächung des Generationenkonflikts
o Größerer staatlicher Handlungs-/Finanzierungsspielraum: Abschwächung
sozialer Konflikte
o Größerer Investitionsspielraum der Unternehmen: Investitionen in
Forschung und Entwicklung, in Mitarbeiterqualifikation und Produkte führen
zu Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit
„Kontra“ quantitatives Wirtschaftswachstum:
o Umweltschäden
o Hoher Ressourcenverbrauch
o Oft Verschärfung der Kluft zwischen Arm und Reich
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Kritik am BIP als wichtigste Messgröße für Wachstum und Wohlstand:
BIP nicht (z.B. Gemüse aus dem eigenen Schrebergarten, Hausarbeit, Schwarzarbeit)
Subsistenzwirtschaft, Schattenwirtschaft und informeller Sektor werden in der Regel
nicht erfasst (S. 39, M3)
Die Bewaffnung von Bürgern oder der Verkauf von Sicherheitstechnik pusht das BIP –
eine Senkung der Kriminalität wäre aber wohlstandsfördernder
Die Abholzung von Wäldern oder der Abbau fossiler Ressourcen steigern das BIP,
zerstören aber die Umwelt und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen
Post-Wachstum Degrowth:
Vorteile:
o Nicht Wandel der Produktionsweise, sondern der Denkweise -> Bedarf neuer
Wertemaßstäbe
o Selbstbestimmtheit Gestaltung von Gesellschaft im Globalen Süden
o Unabhängigkeit
Nachteile:
o Gesellschaftlicher Wandel, Individuell
o Umdenken schwierig zu implementieren, da es gegen die menschliche Natur
ist
Überlebensstrategien!!!
Homo oeconomicus im anonymen Kontext
Green Growth:
Vorteile:
o Wachstum geht weiter, aber durch Transformation nachhaltiger
o Im Gegensatz zu fossilen ist nachhaltige Energie unendlich
o Im Einklang mit demokratischen Grundrechten, keine Verbote,
Bevormundung
o Forderung von Innovation
o Nachhaltigkeit
o Effizienz
o Machbarkeit/ Durchsetzbarkeit
o Gerechtigkeit (Generationsgerechtigkeit)
Nachteile:
o Wirksamkeit + Schnelligkeit:
Weiterhin Verbrauch von fossiler Energie bis zur Vollendung der
Transformation
Im globalen Süden, da Transformation zu teuer ist
Kosten!!!!
Umweltpolitische Instrumente:
Verbote u. Auflagen:
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o Vorteile:
starke Anreize bei glaubhafter und betriebswirtschaftlich
empfindlicher Strafandrohung (oberhalb der Reinhaltungskosten)
potenziell hohe ökologische Wirksamkeit, sofern strenge Grenzwerte
verordnet werden
politische Durchsetzbarkeit auf nationaler Ebene prinzipiell gegeben,
es droht jedoch „Verwässerung“ durch Lobbyismus
o Nachteile:
Schwierigkeiten, das technisch Mögliche zu definieren –>
Orientierung an technisch wenig innovativen Unternehmen
gefährdet umweltpolitische Wirksamkeit
Ökonomisch ineffizient im Vergleich zu Handel mit
Verschmutzungsrechten, da die Emissionsgrenzen für alle
Unternehmen gleich gelten, unabhängig von ihren tatsächlichen
Reinhaltungskosten
Öko-/CO2 – Steuern:
o Vorteile:
starke Anreize bei hinreichend hohen Steuersätzen (oberhalb
Reinhaltungskosten)
somit auch ökologische Wirksamkeit prinzipiell hoch.
o Nachteile:
Schwierigkeiten, einen volkswirtschaftlich und ökologisch optimalen
Steuersatz festzulegen
Gefahr, soziale Ungleichheit zu verstärken, da Steuern auf
Energieträger einkommensarme Haushalte überproportional stark
treffen
Problem der Wettbewerbsnachteile für Unternehmen, die von einer
nationalen Öko-Steuer betroffen sind
Daher: politische Durchsetzbarkeit aufgrund mehrerer Vetospieler
problematisch
Handelbare Verschmutz Zertifikate:
o Vorteile:
Anreize zu ökologischem Handeln gegeben, wobei (in der Theorie)
ökonomisch effiziente Entscheidungen zwischen Reinhaltung und
Kauf von Verschmutzungszertifikaten getroffen werden können
Ökologische Wirksamkeit prinzipiell hoch, wenn Kriterien der
Ausgestaltung (spürbare Reduktionsziele, sukzessive
Verknappung/Entwertung, Versteigerung statt Vergabe) beachtet
werden.
o Nachteile:
Vetomacht von Wirtschaftsinteressen steht einer wirksamen
Ausgestaltung vor allem auf nationaler, aber auch auf
supranationaler Ebene (EU-Emissionshandel) im Wege
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Verdeckte Anreize durch Default-Regeln, Bezug auf soziale Normen
usw. gegeben, die ggf. auf andere Lebensbereiche ausstrahlen –>
dann ökologische Wirksamkeit durchaus gegeben
Ökonomisch effizient, da vielfach mit geringen bzw. keinen Kosten
verbunden
Politische Durchsetzbarkeit eher gegeben
o Nachteile:
Anreize beziehen sich eher auf Verhaltensänderungen im Kleinen;
keine weitreichenden Verhaltensänderungen im Bereich Mobilität
(z.B. Flugreisen) erwartbar,
Daher: ökologische Wirksamkeit im Vergleich zu übrigen
Instrumenten angesichts der klimapolitischen Herausforderungen
begrenzt
Intransparenz der Anreize widerspricht dem Freiheitsideal des
demokratischen Verfassungsstaates (demokratische Legitimität)
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Internationale Kriege und Konflikte
Kriegstypen:
Antiregime-Kriege: Kriege, in denen um den Sturz der Regierenden oder um die
Veränderung oder den Erhalt des politischen Systems oder gar der
Gesellschaftsordnung gekämpft wird
Autonomie- und Sezessionskriege: Kriege, in denen um größere regionale
Autonomie innerhalb des Staatsverbandes oder um Sezession vom Staatsverband
gekämpft wird
Zwischenstaatliche Kriege: Kriege, in denen sich Streitkräfte der etablierten
Regierungen mindestens zweier staatlicher verfasster Territorien gegenüberstehen,
und zwar ohne
Rücksicht auf ihren völkerrechtlichen Status.
Dekolonisationskriege: Kriege, in denen um die Befreiung von Kolonialherrschaft
gekämpft wird
Sonstige Kriege: Zahlreiche Kriege lassen sich nicht eindeutig einem dieser Typen
zuordnen, weil sich verschiedene Typen überlagern oder sich der Charakter des
Krieges im Verlauf der Kampfhandlung verändert, so dass sich Mischtypen bilden
Neue Kriege:
Privatisierung des Krieges: Staaten sind nicht mehr die Monopolisten des Krieges.
Para- und substaatliche Akteure haben einen mindestens ebenso großen Einfluss auf
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das Kriegsgeschehen wie die Staaten und das von ihnen eingesetzte reguläre Militär.
Außerdem haben Warlords einen entscheidenden Einfluss auf das Kriegsgeschehen.
Asymmetrierung des Krieges:
Demilitarisierung des Krieges: Gewaltanwendung meist auf Zivile und zivile
Infrastruktur. Löst klare Unterscheidung zwischen Krieg und Frieden. Teilweise
flexible, eher leicht bewaffnete private Kämpfer; fehlende Unterscheidung von
Kombattanten und Non-Kombattanten
Alte Kriege:
Akteure: Staaten (Völkerrechtssubjekte)
Militarisierung des Krieges: Militärische Objekte, Soldaten
R2P
Das Ziel der Vereinten Nationen besteht u.a. darin, den Weltfrieden und die
internationale Sicherheit zu wahren (Artikel 1 UN-Charta). Gleichzeitig folgt aus der in
Artikel 2 formulierten Souveränität der Staaten ein Interventionsverbot in innere
Angelegenheiten eines Staates. Dies führt dazu, dass in innerstaatliche Konflikte nicht
oder nur sehr eingeschränkt eingegriffen werden kann. Der Bürgerkrieg in Somalia
1992 und der Genozid in Ruanda 1994 haben aber gezeigt, dass die Vereinten
Nationen eine rechtliche Grundlage benötigen, um Verbrechen gegen die
Menschlichkeit zu unterbinden. Dies soll durch das Konzept der Schutzverantwortung
(responsibility to protect, R2P) erreicht werden, das als Weiterentwicklung des
Völkerrechts verstanden werden kann.
Sollten die Vereinten Nationen auf Grundlage der R2P in Syrien intervenieren?
Ja Nein
Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit
Aufgrund divergierender Interessen
wichtiger Staaten der Vereinten
Nationen scheint ein gemeinsames
Agieren der in Syrien nicht möglich zu
sein.
Kategorie: Effizienz
Kriterium: Durchsetzbarkeit
Nach dem R2P-Konzept ist die
Schutzverantwortung für die
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Bevölkerung Syriens auf die
internationale Gemeinschaft
übergegangen. Diese sollte
dementsprechend handeln.
Kategorie: Legitimität
Kriterium: Rechtmäßigkeit
Die syrische Bevölkerung leidet massiv Auch ein Eingreifen der Vereinten
unter den Folgen des langanhaltenden Nationen in Syrien wäre mit zivilen
Krieges im Land. Die Vereinten Nationen Opfern verbunden. Daher sollte ein
sind moralisch in der Pflicht, dieses Leid militärisches Eingreifen vermieden
zu beenden und für Frieden zu sorgen. werden.
Ja Nein
Kategorie: Effizienz
Kriterium: Nebenfolgen
Mit dem R2P-Konzept können schwere Da das Konzept keine allgemeingültigen
Verbrechen gegen die Menschlichkeit Kriterien für ein Eingreifen der inter-
innerhalb eines Staates wirksam nationalen Gemeinschaft beinhaltet,
bekämpft werden. kommt es zu einer Selektivität des
Engagements.
Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit
Das Konzept ermöglicht, die Achtung
der Menschenrechte und die Ziele der
UN-Charta auch in innerstaatlichen
Konflikten durchzusetzen.
Kategorie: Legitimität
Kriterium: Legalität
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Das Konzept bietet die Möglichkeit, Indem das Konzept eine Begründung für
systematisches Unrecht gegen die ein militärisches Eingreifen liefert, wird
Zivilbevölkerung eines Staates zu auf diese Option möglicherweise früher
beenden. als gerechtfertigt zurückgegriffen, wenn
für beteiligte Staaten viel auf dem Spiel
Kategorie: Grundwerte steht.
Kriterium: Frieden
Kategorie: Grundwerte
Kriterium: Frieden
Zivilisatorisches Hexagon
Bedingung Beschreibung
Interdependenz und Die Bürger müssen ihre Affekte unter Kontrolle haben. Dies
Affektkontrolle wird durch z.B. ökonomische Verflechtungen innerhalb
einer Gesellschaft unterstützt.
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Ja Nein
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Kann der Frieden in Syrien durch eine „gesellschaftliche Revolution“ dauerhaft
erhalten werden?
Ja Nein
Helberg nimmt Zivilgesellschaft und Individu- Der Ansatz Helbergs kann nur unter
en in den Blick. Der Vorschlag strebt die den Bedingungen eines
Etablierung einer konstruktiven politischen funktionierenden Gewaltmonopols
Konfliktkultur als Basis eines friedlichen und dessen rechtsstaatlicher
Zusammenlebens an. Einhegung Wirksamkeit entfalten.
Kategorie: Effizienz Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit Kriterium: Wirksamkeit
Die UNO
Die Ziele der Vereinten Nationen werden in Artikel 1 der UN-Charta formuliert:
• Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit
• Achtung der Menschenrechte
Die Grundsätze werden in Artikel 2 aufgeführt. Dazu zählen:
• Gleichheit der Mitglieder
• Souveränität der Staaten
• Friedliche Streitbeilegung
• Gewaltverbot
• Nichteinmischungsgebot
Vom Grundsatz des Gewaltverbots kann abgewichen werden, wenn eine entsprechende Resolution
des Sicherheitsrates vorliegt. Zudem bleibt das Selbstverteidigungsrecht der Staaten erhalten (Art.
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Die Wahrung des Weltfriedens liegt vor allem beim Sicherheitsrat, dafür verfügt er vor allem über
die folgenden Handlungsmöglichkeiten:
• Friedliche Mittel nach Kapitel VI:
➔ Empfehlungen zur friedlichen Konfliktbeilegung (Art. 36 und 38)
• Zwangsmaßnahmen nach Kapitel VII:
➔ Maßnahmen unter Ausschluss von Waffengewalt wie
Wirtschaftssanktionen, Unterbrechungen der Verkehrswege oder Abbruch
diplomatischer Beziehungen (Art. 41)
➔ Militärische Maßnahmen: „Demonstrationen, Blockaden und sonstige
Einsätze“ (Art. 42)
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Ziele/Aufgaben der NATO
Artikel 1: Die Parteien verpflichten sich, in Übereinstimmung mit der Satzung der Vereinten
Nationen, jeden internationalen Streitfall, an dem sie beteiligt sind, auf friedlichem Wege so
zu regeln, dass der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht
gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen jeder Gewaltandrohung
oder Gewaltanwendung zu enthalten, die mit den Zielen der Vereinten Nationen nicht
vereinbar sind.
Artikel 5: Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere
von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird. Jede
Partei soll unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die
Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, treffen, die sie für
erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen
und zu erhalten.
Artikel 6: Im Sinne des Artikels 5 gilt als bewaffneter Angriff auf eine oder mehrere Parteien
jeder bewaffnete Angriff
o Auf das Gebiet eines dieser Staaten in Europa oder Nordamerika, auf das Gebiet der
Türkei oder auf die der Gebietshoheit einer der Parteien unterliegenden Inseln im
nordatlantischen Gebiet nördlich des Wendekreises des Krebses
o Auf die Streitkräfte, Schiffe oder Flugzeuge einer der Parteien, wenn sie sich in oder
über diesen Gebieten oder irgendeinem anderen europäischen Gebiet, in dem eine
der Parteien bei Inkrafttreten des Vertrags eine Besatzung unterhält oder wenn sie
sich im Mittelmeer oder im nordatlantischen Gebiet nördlich des Wendekreises des
Krebses befinden
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Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands – Rolle der Bundeswehr
Aufgaben der Bundeswehr:
Führungs-, Beobachtungs- und Beratungsaufgaben
Aufklärung und Beitrag zum Bild der Gesamtlage (z.B. mit Drohnen)
Lufttransport
Einsatzunterstützung (z.B. Luftbetankung von Flugzeugen der Partner)
Streitkräfte ausbilden
Verteidigungsministerien beraten
Freihandel:
Grundannahme: Erhöhung des Wohlstands aller Beteiligten durch internationale
Arbeitsteilung und das Ausnutzen von Kostenverteilung
Grundsatz der Außenhandelspolitik: freier Austausch von Gütern, Dienstleistungen und
Kapital zwischen den Ländern; freie Preisbildung auf dem internationalen Markt
Konsequenz: internationale Wettbewerbsfähigkeit (absolute und komparative
Kostenvorteile) notwendig, um auf dem freien Markt bestehen zu können
Maßnahmen zur Förderung des Freihandels: Bildung einer Zollunion, Freihandelszonen,
Binnenmarkt, Mitgliedschaft in internationalen Organisationen (insbesondere WTO)
Beispiele für Freihandelszonen: EU, NAFTA, Kanada-Mexiko-USA
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Protektionismus:
Ziel: Schutz heimischer Unternehmen vor der internationalen Konkurrenz
Grundsatz der Außenhandelspolitik: politische Maßnahmen in Form von
Handelshemmnissen; indirekte oder direkte Beeinflussung der Preisbildung -> künstliche
Wettbewerbsvorteile der heimischen Industrie
Protektionistische Maßnahmen: tarifäre Handelshemmnisse wie Zölle auf ausländische
Produkte oder Subventionen für heimische Produkte; nicht-tarifäre Handelshemmnisse wie
Kontingente (Importquoten), technische oder Qualitäts-Normen, hohe Umwelt- und
Sozialstandards, aufwendige und diskriminierende Importabwicklung etc.
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Die WTO (Welthandelsorganisation)
World Trade Organization; 164 Mitgliedsstaaten; umfasst 97% des Welthandels
Zentrale Prinzipien: freier Marktzugang, Gleichbehandlung in- und ausländischer Anbieter
(Inländerbehandlung), Handelsvergünstigungen gelten immer für alle WTO-Mitglieder
(Meistbegünstigungsklausel)
Dachorganisation von drei Vertragswerken: GATT (allgemeines Zoll- und
Handelsabkommen), GATS (Abkommen über Handel mit Dienstleistungen), TRIPS
(Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte des Rechts am geistigen Eigentum)
Zentrale Entscheidungen werden nach dem Konsensprinzip getroffen -> zähe
Verhandlungen
Trotz Liberalisierung Regionalisierungstendenzen durch Freihandelszonen, Wirtschafts- und
Zollunionen (EU, NAFTA in Nordamerika, Mercosur in Lateinamerika, ASEAN in Südostasien
oder SACU in Südafrika) -> diskriminierende Wirkung auf Drittländer
Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik in Zeiten der Globalisierung
Starker Einfluss internationaler Verflechtungen auf die nationale (Wirtschafts-)Politik
-> großer internationaler Wettbewerbsdruck hat Auswirkungen auf folgende
Politikbereiche:
o Sozial- und Arbeitsmarktpolitik: z.B. Wettbewerbsnachteile durch höhere Sozial-
und Sicherheitsstandards -> Anpassungsdruck nach unten
o Konjunkturpolitik: Abfluss aufgewendeter Mittel ins Ausland über den Import von
Konsum- und Investitionsgütern (z.B. „Abrackprämie“)
o Wettbewerbspolitik: Marktmacht durch internationale Zusammenschlüsse, die nicht
dem nationalen Wettbewerbsrecht unterliegen
o Geld- und Währungspolitik: in Deutschland komplett an die EZB abgegeben und
zusätzlich starker Einfluss internationaler Finanzmärkte
o Außenhandelspolitik: stark durch Mitgliedschaft in EU und WTO bestimmt
Europäische Handelspolitik
Gemeinsame Handelspolitik, die den Güter-/Warenaustausch mit Drittländern regelt
Kernelement: gemeinsamer Zolltarif/Zollunion; Innerhalb der EU: freier Handelsverkehr
Recht der Europäischen Kommission, Handelsabkommen mit Drittländern oder
internationalen Organisationen abzuschließen mit dem Ziel, den Handel zu fördern (z.B.
Abkommen mit den Ländern der EFTA und Ländern Asiens und Lateinamerikas); i. d. R. wird
auch eine über den Güteraustausch hinausgehende Zusammenarbeit angestrebt
Entwicklungsländer:
Merkmale
o Unzureichende Versorgung großer Bevölkerungsgruppen mit Nahrungsmittel
o Mangelhafte Gesundheitsversorgung, hohe Kindersterblichkeit, geringe
Lebenserwartung
o Niedriges Pro-Kopf-Einkommen und ungleiche Einkommens- und
Vermögensverteilung
o Dominanz des primären Sektors
o Mangelhafte Infrastruktur
o Schlechte Bildungsmöglichkeiten, hohe Analphabetenrate
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o Kapitalmangel und außenwirtschaftliche Schwierigkeiten aufgrund hoher
Verschuldung
o Hohe Arbeitslosigkeit, ausgeprägter informeller Sektor
o z.B. Ghana, Mali, Costa Rica, Georgien, Samoa, Belarus, Ecuador
Schwellenländer:
Merkmale:
o Länder am Übergang vom Entwicklungsland zur Industrienation
o Umfassender Wandlungsprozess: hohe wirtschaftliche Wachstumsraten und
enorme Steigerung des Pro-Kopf-Einkommens
o Soziale und politische Entwicklung (Gesundheit, Bildung, Wasserversorgung,
demokratische Strukturen) weit hinter wirtschaftlicher Entwicklung
o z.B. Mexiko, Malaysia, sowie die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China
und Südafrika)
o Problem: Wachstum vielfach auf Kosten der Umwelt (z.B. Raubbau an den
Regenwäldern des Amazonas), fehlende soziale Abfederung
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