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Politische Partizipation zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Formen und Funktionen von Partizipation in der Demokratie


Zentrale Funktionen von Wahlen:
 Einfachste und egalitärste Form der Partizipation im repräsentativen System
 Repräsentation der Interessen der Bevölkerung in politischen Institutionen ->
Legitimierung

Wahlrechtsgrundsätze (Art. 38 GG):


 Allgemein: alle Staatsbürger ab 18 verfügen über ein aktives und passives Wahlrecht
 Unmittelbar: die Abgeordneten werden direkt d.h. ohne Zwischeninstanz, gewählt
 Frei: kein Wahlzwang, freie Wahlentscheidung
 Gleich: jede Stimme zählt gleich
 Geheim: die Wahlentscheidung ist anonym

Wahlsystem zum Deutschen Bundestag:


 Wahlturnus: 4 Jahre
 Erststimme: Stimme für einen Wahlkreiskandidaten; Zweitstimme: Stimme für die
Landesliste einer Partei
 Ermittlung der Sitzverteilung im Bundestag entsprechend des Zweitstimmenanteils
nach dem Sainte Lague/Schepers Verfahren
 Besetzung der Bundestagssitze mit den Wahlkreisgewinnern der jeweiligen Parteien;
die übrigen Plätze werden entsprechend der Reihenfolge der Partei-Landesliste
vergeben
 Überhangmandate entstehen, wenn Anzahl der Direktmandate> Anzahl
Listenmandate
 Sperrklausel in Höhe von 5% der abgegebenen Zweitstimmen oder mindestens drei
Direktmandate über die Wahlkreise -> Stimmen für Kleinstparteien gehen verloren

Theorie des rationalen Wählers:


 Dahinterstehendes Menschenbild: homo oeconomicus
 Wahlentscheidung als Kosten-Nutzen-Kalkulation: Wahl derjenigen Parteien, von
der der größte persönliche Vorteil zu erwarten ist

Theorie des sozial eingebetteten Wählers:


 Dahinterstehendes Menschenbild: homo sociologicus
 Individuelles Wählerverhalten sozialstrukturell geprägt
 Wahlverhalten als Gruppenverhalten: Gruppenzugehörigkeit begünstigt gleiche
Wahl
 Stabiles, über längere Zeit konstantes Wahlverhalten

Stellung, Aufgaben und Organisation der Parteien in Deutschland:


 Politische Parteien als unverzichtbarer Bestandteil der repräsentativen Demokratie
->Partizipation der Bürger durch Wahlen und Parteimitgliedschaft; Anerkennung der
Parteien als verfassungsrechtliche Institution (Art. 21 GG)
 Parteienverbot nur durch das Bundesverfassungsgericht (Voraussetzung:
Verfassungswidrigkeit und ausgehende Gefahr für die demokratische Ordnung)
 Zentrale Aufgaben der Parteien:

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o Interessenausgleichfunktion: Parteien sollen innerparteiliche Konflikte – die
auch Spiegel gesellschaftlicher Konflikte sein können – mit dem Ziel eines
befriedenden Kompromisses moderieren
o Rekrutierungsfunktion: Parteien sollen dazu dienen, politisches Personal
aufzufinden und auf Ämter vorzubereiten bzw. sie dafür zu bestimmen
o Vermittlungs- und Bündelungsfunktion: Sie sollen die unendlich vielfältigen
Interessen der Bevölkerung bündeln und eine Verbindung herstellen
zwischen dem Souverän und seinen Repräsentanten
o Legitimationsfunktion: Parteien sollen das politische System als Ganzes
stabilisieren und gegenüber dem Souverän rechtfertigen
o Funktionen von Partizipation für die Demokratie:
Interessenartikulationsfunktion: Im Rahmen des politischen
Diskussionsprozesses bringen die Parteien die politischen Positionen,
Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitglieder und Wähler zum Ausdruck

4 wesentliche Funktionen eines demokratischen Systems:


• Politikformulierung = politische Entscheidungen müssen diskutiert und getroffen
werden
• Politikimplementierung = Parteien übernehmen nicht nur die Vermittlung
zwischen Bürgerschaft und Akteuren des Regierungssystems
o Herrschaftsfunktion: unmittelbares Treffen politischer Entscheidungen &
Ausüben politischer Herrschaft
• Politikkontrolle = rechtliche Kontrolle des politischen Prozesses v.a. durch das
Bundesverfassungsgericht
o direkte politische Kontrollfunktion
• Personalrekrutierung = Regierungsmonopol der Parteien
o Rekrutierungsfunktion: Belegen öffentlicher Mandate auf regionaler,
nationaler und europäischer Ebene

Parteiensystem:
Beeinflussung vor allem durch 3 Faktoren:
• Fragmentierung = Anzahl der Parteien (im Parlament)
• Polarisierung = ideologische & programmatische Entfernung der Parteien
voneinander
• Segmentierung = Kompromiss- & Koalitionsfähigkeit
o Ausformung des Parteiensystems eines Staates hängt von dem jeweiligen
Wahlrecht, den Konfliktlinien und den Parteitypen ab
Parteitypen
• Nach Inhalten, Ideologie & Programmatik
o z.B. kommunistisch, sozialdemokratisch, liberal, konservativ oder
rechtspopulistisch
• Nach der Organisationsstruktur
o z.B. Professionelle Wähler-Partei
• Nach der Struktur der Anhängerschaft
o z. B. Volks-, Regional- oder Klientelpartei
• Nach der Kompromissbereitschaft
o z.B. Weltanschauungspartei („Propheten“) oder Patronage-Partei
(„Pragmatiker“)

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Entstehung von Parteien
Die Cleavage-Theorie (Theorie der Konfliktlinien):
• Parteien entstehen aus Konfliktlinien in der Gesellschaft
• tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen lassen Spannungen zwischen
verschiedenen Gruppen aufbrechen
• beteiligte Akteure reagieren unterschiedlich auf diese Veränderungen: sie sind
Befürworter oder Gegner, Gewinner oder Verlierer der Situation -> „Kampf“ an den
aufgebrochenen Konfliktlinien um die Gestaltung der weiteren Entwicklung
• Mittel dieses Interessenkampfes kann z.B. die Gründung einer Partei sein =
Institutionalisierung der Interessen
• Kulturelle Konfliktlinie (libertär- autoritär)
• Ökonomische Konfliktlinie (Staatsorientierung – Marktorientierung)
• Globalisierung (erklärt erstarken rechtsgerichteter Parteien)
• Anti-Establishment (e.g., Trump)

Entwicklung deutscher Parteien:


 Massiver Mitgliederverlust; sinkende Rekrutierungsfähigkeit des Parteiensystems
 Mangelnde Repräsentation der Bevölkerung: Parteimitglieder überwiegend
männlich, „alt“ und hoch qualifiziert
 Geringes Vertrauen in demokratische Institutionen sowie Politikverdrossenheit bei
Jugendlichen

Die Milieutheorie:
 zentrale These = Parteien repräsentieren gesellschaftliche Milieus
 Prägung der Sozialstruktur in westeuropäischen Gesellschaften bis ins 21. Jhd. durch
feste, relativ einheitliche Milieus
 Pluralisierung der Gesellschaft -> Bürger fühlen sich weniger von den traditionellen
Parteien repräsentiert, was zur Entstehung von neuen Parteien führt
Politische Akteure im politischen Entscheidungsprozess
Interessenverbände:
 Art. 9 GG (Vereinigungsfreiheit): verfassungsrechtlicher Schutz des
Zusammenschlusses von Bürgern zu Vereinigungen; Voraussetzung: keine
Gefährdung der verfassungsmäßigen Ordnung durch deren Zielsetzung
 Interessenverband: dauerhafter Zusammenschluss von Personen mit dem Ziel,
gemeinsame Interessen durchzusetzen (themenspezifisch) -> Chancen zur
Durchsetzung partikularer Interessen; Repräsentation der gesellschaftlichen Vielfalt
in einer pluralistischen Gesellschaft
 Schaffen von Partizipationsmöglichkeiten zwischen den Wahlterminen; Erhöhung der
Akzeptanz politischer Entscheidungen durch gesellschaftliche Rückkopplung

Politische Einflussnahme durch Interessenverbände:


 Lobbyismus: Versuch der Vertreter von Interessengruppen, auf Beamte und
Abgeordnete Einfluss zu nehmen

Adressaten der Einflussnahme:


 Öffentlichkeit: Öffentlichkeitsarbeit über Presse, Radio und Fernsehen,
Pressekonferenzen/Stellungnahmen zu politischen Entscheidungen und Issues

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 Parteiarbeit: Unterstützung bei Wahlkämpfen -> Ziel: Berücksichtigung der
Verbandsziele im Parteiprogramm
 Parlament: Kontakt zu Abgeordneten
 Regierung und Bürokratie: Ministerialbürokratie als wichtigster Kontakt für
Lobbyisten, da hier Gesetzentwürfe und Entwürfe für Verordnungen angefertigt
werden

Kritik:
 Unterschiedliche Durchsetzungskraft
o Benachteiligung einzelner gesellschaftlicher Gruppen
 Intransparenz politischer Entscheidungen
 Dominanz der Interessen einflussreicher Verbandsfunktionäre
 Blockade notwendiger politischer Reformen

Bürgerinitiativen und soziale Bewegungen:


 Bürgerinitiative: breit angelegte Form der Selbstorganisation von Bürgern; zeitlich
begrenzt zur Ausübung öffentlichen Drucks (informelle Macht) auf politische
Entscheidungsträger in konkreten Angelegenheiten, meist auf kommunaler Ebene
 überwiegend gut ausgebildet und wohlhabend
 (Neue) Soziale Bewegungen: heterogene Zusammenschlüsse von Menschen mit
Interessen an gesellschaftlicher Veränderung in einem bestimmten Bereich (z.B.
Umweltbewegung)

Entwicklung politischer Teilhabe


Allgemeine Trends:
 Sinkende Wahlbeteiligung, zunehmende Politikverdrossenheit, wachsende
Unzufriedenheit mit den Politikerergebnissen; aber: gesteigertes Interesse an
Beteiligung und Engagement
 Bildungsgefälle über alle politischen Beteiligungsformen hinweg
 Erleichterte Beteiligungsmöglichkeiten durch die „Neuen Medien“

Wahlbeteiligung:
 Allgemeine/gesamteuropäische Trends: sinkende Wahlbeteiligung, starke
Wahlhierarchisierung (höhere Wahlbeteiligung an nationalen Wahlen), zunehmend
sozial ungleiche Wahlbeteiligung (Unterrepräsentation der Interessen sozial
schwächerer Gesellschaftsgruppen)
o Repräsentations- und Legitimationskrise der repräsentativen Demokratie?
 Gründe für sinkende Wahlbeteiligung:
o Parteien- und Politikverdrossenheit
o Soziale und ökonomische Unzufriedenheit (Protest-Nichtwahl statt
Protestwahl)
o Geringes Vertrauen in die staatliche Souveränität und die Wirksamkeit der
Stimmabgabe
o Mangelnde Unterscheidbarkeit des Angebots v.a. der Volksparteien
o Entfremdung der Politik von den Wählern
o Undurchsichtiger Einfluss von Lobbyismus auf Politiker
 Wenig Jungwähler: Jungwähler sind unterrepräsentiert; demografiebedingt
(„Überalterung“ der Gesellschaft)

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Unterschiedliche Partizipationsformen und repräsentative Demokratie:
 Breites bürgerschaftliches Engagement in unterschiedlicher Form als Leitbild
moderner politischer Ordnungen; Einheit von Partizipation und Repräsentation
 Problem: politische Aktivisten außerhalb der formellen Beteiligungsmöglichkeiten
bilden keinen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung

Soziale Marktwirtschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit


Soziale Ungleichheit und Verteilungsgerechtigkeit
Welche Dimension hat soziale Ungleichheit?
 Materieller Wohlstand, z.b. aber auch Gesundheit, Wohnort
 Status + Prestige
 Bildung
 Macht -> Gestaltung, Einfluss

Gini-Koeffizient = wissenschaftl. Eingeführtes Maß für Ungleichheit -> vergleicht Primär- und
Sekundär – EK (S. 66/67)

Alle Materialien bestätigen, dass die sog. „soziale Schere“ weiter auseinander geht, wobei
insbesondere das oberste Dezil und das unterste Dezil die stärkste Ausprägung zeigen.

Soziale Gerechtigkeit hat mehrere Dimensionen:


 Bedarfsgerechtigkeit: herrscht, wenn die Grundbedürfnisse der Menschen gedeckt
sind, also das soziokulturelle Existenzminimum. Der Gerechtigkeitsindex des Instituts
der deutschen Wirtschaft (IW) berücksichtigt deshalb zum Beispiel den Umfang der
staatlich finanzierten Gesundheitsvorsorge, staatlichen Leistungen für Familie und
Kinder sowie verschiedene Armutsquoten.
 Leistungsgerechtigkeit: jeder einzelne soll in dem Maß vom gesellschaftlichen
Wohlstand profitieren, in dem er auch dazu beigetragen hat. Beurteilen lässt sich
Leistungsgerechtigkeit zum Beispiel anhand der sogenannten Arbeitsarmut: Wie
hoch ist der Anteil der „Working Poor“ – also jener Menschen, die trotz (Vollzeit-)
Erwerbstätigkeit nicht genug zum Leben verdienen – an allen Erwerbstätigen?
Ebenfalls in den IW-Index eingeflossen sind unter anderem die Bildungsrendite und
das Verhältnis der Lohnerhöhung zum Anstieg der Arbeitsproduktivität.
 Einkommens- oder Verteilungsgerechtigkeit (Egalität) zielt darauf ab, dass die
Einkommen und Vermögen möglichst gleichmäßig verteilt sein sollen. Das klassische
Maß dafür ist der Gini-Koeffizient. Weitere Indikatoren sind zum Beispiel die
Frauenerwerbstätigkeit und die Nettolohnersatzrate also die Relation von
Arbeitslosenunterstützung zu vorherigen Nettoeinkommen.

Die vier Grundtypen sozialer Gerechtigkeitsvorstellungen sind nicht alle vereinbar. Wer
Leistungsgerechtigkeit fordert, befürwortet die Verteilung von ungleich hohen Belohnungen,
also soziale Ungleichheit. Wer sich jedoch für Bedarfsgerechtigkeit ausspricht, sieht gleich
oder ähnliche Belohnungen als Kern der Gerechtigkeit. Diese Konzeptpaare stehen also im
Widerspruch zueinander und können nicht ohne weiteres gleichzeitig gefordert werden.

Markt und Staat in der Sozialen Marktwirtschaft

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1. Die Soziale Marktwirtschaft basiert auf den Funktionen eines beweglichen und sich
dynamisch entwickelnden Marktes.

2. Die Soziale Marktwirtschaft ist angetreten mit dem Anspruch, durch den
marktwirtschaftlichen Prozess nicht nur die Gütererzeugung anzuheben, den Bereich
persönlicher freier Gestaltungsmöglichkeiten für die einzelnen zu erweitern, sondern
auch soziale Fortschritte zu bringen

3. Die Soziale Marktwirtschaft fordert keinen schwachen Staat, sondern sieht in einem
starken demokratischen Staat die Voraussetzungen für das Funktionieren dieser
Ordnung. Der Staat hat sich für die Erhaltung eines echten Wettbewerbs einzusetzen.
Die vom Staat zu sichernden Wettbewerbsordnung wehrt zugleich Machteinflüsse
auf dem Markt ab.

4. Garant des sozialen Anspruchs der Marktwirtschaft ist nicht nur der Markt, dessen
wirtschaftliche Leistungen sehr oft schon sozialen Fortschritt bedeuten. Der Staat hat
vielmehr die unbestrittene Aufgabe, über den Staatshaushalt und die öffentlichen
Versicherungen die aus dem Markt resultierenden Einkommensströme umzuleiten
und soziale Leistungen, wie Kindergeld, Mietbeihilfen, Renten, Pensionen,
Sozialsubventionen und so weiter, zu ermöglichen.

5. Neben den engeren Aufgaben der Wettberwerbssicherung und den weiteren


Aufgaben des sozialen Schutzes steht der Staat seit je und heute bewusster als früher
vor Aufgaben der Gesellschaftspolitik, um die Lebensumstände für alle zu verbessern.
Ich nenne Erweiterung der Vermögensbildung, Verbesserungen der Investitionen im
Bereich des Verkehrs, des Gesundheitswesens, Aufwendungen für Bildung und
Forschung, Schutz gegen die wachsende Verschlechterung vieler Umweltbedungen,
Städtebauförderung.

6. Die Ordnung der Sozialen Marktwirtschaft schließt also alle Ziele, die wir auch für
eine weitere Zukunft ins Auge zu fassen haben, ein. Sie bleibt insofern
Marktwirtschaft, als sie darauf besteht, dass das durch freie Bestätigung aller
Gruppen gesicherte Privateigentum, eine gesicherte Rechtsordnung und stetes
Wirtschaftswachstum auch in der Zukunft die besten Grundlagen bieten, um die Fülle
der vor uns stehenden Aufgaben im staatlichen und privaten Bereich zu fördern.

Wirtschaftspolitische Ziele, Maßnahmen und Zielkonflikte

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 Wirkung von Wirtschaftspolitik: Einflussnahme des Staates auf das „Wirtschaften“
 Berücksichtigung von Entwicklungen im Ausland aufgrund weltweiter
Verflechtungen (z.B. Ex-/Import) wichtig
 Unterteilung in Ordnungs- und Prozesspolitik
 Ordnungspolitik: bezieht sich auf Rahmenbedingungen (Wirtschaftsordnung eines
Landes)
 Prozesspolitik: nimmt direkt Einfluss auf Wirtschaftsprozesse und wird unterteilt in
o Konjunkturpolitik
o Wachstumspolitik
o Strukturpolitik

Maßnahmen der Ordnungspolitik:


 Maßnahmen: Gesetze, Regeln und Institutionen, die den Rahmen für eine
Marktwirtschaft vorgeben
 Zielsetzung in Deutschland: freier Markt und sozialer Ausgleich (Soziale
Marktwirtschaft)
 Anerkannte Maßnahmen/Institutionen aus ordnungspolitischer Sich:
o Wettbewerbsschutz: z.B. Befugnisse zur Wettbewerbsaufsicht durch die
Kartellbehörde
o Sozialpolitik nach dem Subsidiaritätsprinzip
o Arbeitnehmerstärkung
o Unabhängige Notenbank

Maßnahmen der Prozesspolitik:

Konjunkturpolitik:
 Ziel: Vermeidung von Konjunkturschwankungen (Rezession, Inflation)
 Anwendung fiskalpolitischer u. geldpolitischer Maßnahmen
 Beispiele für fiskalpolitische Instrumente:
o Erhöhung der Staatsnachfrage (mehr staatliche Investitionen)
o Setzen von Anreizen für private Konsum- oder Investitionsnachfragen (z.B.
Steuersenkungen)
 Beispiele für geldpolitische Instrumente:
o Veränderung der Geldmenge
o Veränderung der Zinssätze
 Durch eine Erhöhung/ Senkung der Geldmenge bzw. eine
Erhöhung/Senkung der Zinssätze wird auf das Ausgabeverhalten der
Haushalt Einfluss genommen; wer mehr Geld zur Verfügung hat bzw.
sich billig Geld leihen kann und wenig Zinsen auf Ersparnisse
bekommt, neigt vermehrt zum Konsum

Strukturpolitik:
 Umfasst regionale und sektorale Maßnahmen
 Ziel der regionalen Strukturpolitik: Verringerung der Nachteile ländlicher Gebiete
(z.B. Ausbau von Infrastruktur, Schaffung von Investitionsanreizen, Subventionen)
 Ziel der sektoralen Strukturpolitik: Strukturwandel soll sozial aufgefangen werden
(z.B. Subventionen für absterbende Industriezweige)

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 Unterscheidung zwischen nachsorgender Strukturpolitik (z.B.
Subventionen für Bereiche, denen es schlecht geht) und
vorausschauender Strukturpolitik (z.B. Förderungen für
zukunftsträchtige Bereiche, Forschungssubventionen)
In der Sozialen Marktwirtschaft greift der Staat in begrenzte Maße in die Wirtschaft ein. Im
Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 sind vier Ziele festgelegt, (die noch auf zwei
erweitert werden können) an denen sich die Wirtschaftspolitik in Deutschland orientieren
soll. Die wirtschaftspolitischen Ziele sind kein Selbstzweck, sondern dienen letztlich der
Verwirklichung übergeordneter Ziele wie Freiheit, Gerechtigkeit, Fortschritt und Sicherheit.
Die wirtschaftspolitischen Ziele sind somit ein Mittel um die gesellschaftlichen Ziele zu
erreichen.

1. Preisniveaustabilität:
i. Ist erreicht, wenn die jährliche Inflation unter 2% liegt
ii. Steigende Preise u. Wert der Guthaben vom Sparen wird verloren, weil
Zinsen unterhalb des Preisanstiegs liegen
iii. Ziel: Verhinderung von Inflation u. Deflation; konstante Kaufkraft
iv. Leitzins als zentrales Instrument der Geldpolitik
a. Bei inflationärer Entwicklung: Erhöhung des Leitzinses („sich Geld
leihen wird teurer“) -> Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen
geht zurück; Preise steigen nicht weiter an
b. Bei deflationärer Entwicklung: Senkung des Leitzinses („sich Geld
leihen wird billiger“) -> Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen
steigt; Preise steigen

2. Hoher Beschäftigungsgrad:
i. Grundannahme: hohe Beschäftigung und damit niedrige Arbeitslosenquote
wirken sich positiv auf die Wirtschaft und die Lebensbedingungen der
Menschen aus
ii. Messgröße ist Arbeitslosenquote, Vollbeschäftigung ist erreicht, wenn die
Arbeitslosenquoten zwischen 1-3% liegen
iii. Hohe AL-Quote führt zu gesamtwirtschaftlichen Problemen;
a. Steuereinnahmen sinken
b. Staatsausgaben für Arbeitslosenquote steigt
c. Sozialversicherungsbeiträge steigen
d. Nachfrage nach Waren u. Dienstleistungen geht zurück
e. Gefahr von politischer Radikalisierung
iv. Typen von Arbeitslosigkeit:
a. Friktionelle AL: zwischen zwei Arbeitsstellen, kurz,
konjunkturunabhängig
b. Saisonale AL: jahreszeitenabhängig (z.B. Baugewerbe), bis neun
Monate
c. Konjunkturelle AL: abhängig von Konjunkturschwankungen, Dauer
entsprechend des Konjunkturzyklus (ca. ein bis drei Jahre)
d. Strukturelle AL: geht über konjunkturelle AL hinaus; Untergliederung
in regionale (z.B. durch Abwanderung), sektorale (z.B. durch
Strukturwandel), institutionelle (z.B. durch arbeitsrechtliche
Regelungen) und Mismatch – AL (Nachfrage und Angebot an Stellen
passen nicht zusammen)

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v. Folgen von AL:
a. Individuell: psychische Belastung, finanzielle Belastung
b. Volkswirtschaftlich: Mehrausgaben und Mindereinnahmen
c. Politisch: Gefahr radikaler Entwicklungen

3. Wirtschaftswachstum:
i. Gemessen an Veränderung des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP)
a. BIP folgt dem Inlandskonzept: Wert der wirtschaftlichen Vorgänge
innerhalb der Landesgrenzen unabhängig von der Nationalität der
Handelnden
ii. Wirtschaftswachstum von 2-4% als notwendig angesehen
iii. Wünschenswert, weil keine AL entsteht, steigendes Wachstum und
erleichtert Umverteilung in der Gesellschaft ohne jemanden etwas
wegzunehmen

4. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht:
i. Import muss Wert der Exporte entsprechen
ii. Importüberschuss: Land zahlungsunfähig, da Geld aus dem Land abgeflossen
wird
iii. Exportüberschuss: wachsende Geldmenge steht einer geringere Gütermenge
gegenüber und dadurch droht eine Inflation
5. Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung:
i. Schere zwischen Arm und Reich soll verringert werden
ii. Wenn bestehende Einkommensverhältnisse von der Bevölkerung akzeptiert
werden, kann der soziale Frieden in einer Gesellschaft bewahrt werden
iii. Maßnahmen: höhere Steuern für Reiche u. Einhaltung des Mindestlohnes

6. Schutz der Umwelt:


i. Umwelt ist ein begrenztes Gut
ii. Politik soll durch Gesetze, die Emissionen regulieren u. verringern

Hoher Beschäftigungsgrad – Stabilität des Preisniveaus:


 Wenn die AL-Quote sehr gering ist, werden zumindest in einigen Branchen und
Regionen die Mitarbeiter knapp
 Unternehmen müssen ihre Löhne anheben, um Beschäftige im
Betrieb zu halten, andererseits aber auch die Preise anheben, um die
steigenden Kosten aufzufangen

Stabilität des Preisniveaus – Wirtschaftswachstum


 Die Phillipskurve zeigt, dass mit steigender Inflationsrate die AL-Quote sinkt. So kann
z.B. durch das Vermehrte Drucken von Geld, der Beschäftigungsgrad kurzfristig
erhöht werden. Mit der Geldmenge erhöhen sich auch der Konsum und die
Investitionen, weshalb Unternehmen zusätzliche Belegschaft brauchen.

Umweltschutz – stetigen Wirtschaftswachstum

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 Unternehmen werden durch strenge Umweltvorschriften beschränkt. Um nicht
gegen die Gesetze zu verstoßen, müssen zusätzliche Investitionen und teure
Aufwendungen gezahlt werden

Wirtschaftswachstum – gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung


 In der Marktwirtschaft soll der Staat möglichst wenig in die ökonomischen Abläufe
eingreifen. Dadurch haben es Unternehmen leichter, selbstständig und effizient zu
arbeiten, was im Endeffekt auch der Volkswirtschaft hilft.
 Auf der anderen Seite ist es für den Staat somit aber auch schwieriger das Vermögen
und Einkommen komplett gerecht aufzuteilen. Ohne strenge Regulierung entstehen
leicht Marktmächte, die die Schere zwischen arm und reich weiter schärfen.

Einkommens- und Vermögensverteilung (primär, sekundär, politische


Konzepte)
Einkommens- und Vermögensverteilung:
 Verbindung mehrerer Prinzipien in der Sozialen Marktwirtschaft:
o Primäre Einkommensverteilung: weitgehend leistungsgerechte Verteilung
der ungekürzten Primäreinkommen Löhne, Gewinne, Mieten, Zinsen etc.)
o Sekundäre Einkommensverteilung durch staatliche Umverteilung:
Umwandlungen von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern in
Versicherungs- und Transferleistungen (z.B. Kindergeld); Steuerprogression
(„Besserverdiener“ werden stärker belastet); Reichensteuer für sehr hohe
Einkommen
 Kritik an der gegenwärtigen Einkommensumverteilung: Leistungsfeindlichkeit
aufgrund von Konstellationen, in denen es fraglich ist, ob sich Arbeit lohnt, da die
Entlohnung nur minimal über den staatlichen Transferleistungen liegt ->
Gegensteuerung durch Mindestlohn

Grundsätze der Besteuerung:

Mögliche Besteuerungsobjekte:
 Einkommen: Berücksichtigung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit
 Vermögen: Problem doppelter Besteuerung (ursprüngliches Einkommen bereits
versteuert)
 Konsum: effizient, aber überproportionale Belastung von Geringverdienern aufgrund
höherer Konsumquote (= Anteil der Konsumausgaben am verfügbaren Einkommen)

Ausgestaltung des Steuersystems in Deutschland:
 Prinzip der Leistungsfähigkeit:
o Orientierung in erster Linie an Konsum und Einkommen (abhängig von
Steuerart)
o Ziel: gerechte Verteilung der Gesamtsteuerlast
o Progressives Steuersystem: Besteuerung höherer Einkommen mit höheren
Prozentansätzen
 Berücksichtigung gesellschaftlicher Leistung (z.B. Ehegattensplittung,
Kinderfreibeträge)
 Kritik am deutschen Steuersystem: überproportional hohe Belastung für Verdiener
mittlerer Einkommen („Mittelstandsbauch“); komplizierte und teure Erhebung

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Diskussion: Bedingungsloses Grundeinkommen?
 Stattliche Transferleistung (also ohne Gegenleistung), die jeder Bürger unabhängig
von seinem Einkommen- und Vermögensverhältnissen ohne Bedarfsprüfung erhält
 Ziel: Garantie einer materiellen Grundlage für moderne
Freiheitsrechte
 Unterschiedliche Modellvarianten
 Steht im Widerspruch zum Leistungsprinzip des aktuellen Sozialsystems
(Grundsicherung abhängig von der Arbeitsbereitschaft)
 Beurteilung anhand der Grundwerte der Sozialen Marktwirtschaft (Freiheit,
Gerechtigkeit, Sicherheit)
 Pro: Förderung der individuellen Freiheit und Verantwortung; Entlastung von
Haushalten mit geringerem Einkommen; weniger Bürokratie; kein Zwang, prekäre
Jobs anzunehmen; zeitgemäße Reaktion auf digitalisierte Arbeitswelt, die
menschliche Arbeitskraft teils überflüssig werden lässt
 Contra: Finanzierung; fehlende Leistungsanreize; keine bedarfsgerechte
Umverteilung möglich

Ziel der gerechten Einkommensverteilung verfehlt?


Ja:
 Einkommen entwickeln sich seit 2000 sehr unterschiedlich: während obere
Einkommensgruppen deutliche Einkommenssteigerungen verzeichnen, müssen
mittlere und untere Einkommensgruppen teils sehr deutliche Einkommenseinbußen
hinnehmen, die Schere der Einkommensungleichheit wird größer.
 Einkommensungleichheit korrespondiert nicht mit verbreiteten
Gerechtigkeitsvorstellungen, wonach Einkommen auch die mit der verrichteten
Arbeit zusammenhängende Anstrengung belohnen sollte
 Ungleiche Vermögensverteilung sowohl in Staaten mit eher sozialdemokratischem
Entwicklungspfad (Frankreich) als auch in Staaten mit neoliberaler Wirtschaftspolitik
(Chile, UK).
 Die Vermögensungleichheit – teilweise als Resultat ungleicher Arbeitseinkommen,
teilweise als Ergebnis einer differierenden Erbschaftssteuerpolitik – ist im OECD-
Vergleich (Schweiz, Frankreich, Großbritannien) in Deutschland stark ausgeprägt
(Gini Koeffizient der Vermögensungleichheit höher als im OECD-Durchschnitt).

Nein:
 Die Sekundäreinkommen sind in Deutschland weniger ungleich verteilt als in anderen
wichtigen Wirtschaftsnationen (USA, GB), deren Wirtschaftspolitik sehr liberal ist
(Gini-Koeffizient). Dies ist darauf zurückzuführen, dass die staatliche
Umverteilungspolitik am Markt entstehende Ungleichheiten deutlich korrigiert.
 Einkommensungleichheit korrespondiert mit verbreiteten
Gerechtigkeitsvorstellungen, wonach Einkommen auch die mit der verrichteten
Arbeit einhergehende Verantwortung belohnen sollte

Wirtschaftswachstum und Schutz natürlicher Lebensgrundlagen

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Konjunkturzyklus:

 Konjunkturzyklen: Schwankungen des Wirtschaftswachstums auf lange Sicht


 Wirtschaftliche Beeinflussung des Wirtschaftswachstums auf makroökonomischer
(gesamtwirtschaftlicher) und auf mikroökonomischer (einzelne Wirtschaftssubjekte)
Ebene möglich:
o Makroökonomie: aggregierte Größen als Grundlage
o Mikroökonomie: Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte als Grundlage,
wobei diese typischerweise modellhaft vereinfacht werden (z.B. Homo
oeconomicus)
 Beispiel für eine Wirkungskette: Leitzinssenkung (Makroebene) -> Senkung der
Bankenzinsen (Mikroebene) -> vermehrte Kreditaufnahme/Investitionen der
Unternehmen
-> vermehrte Produktion -> steigende Nachfrage nach Humankapital usw.
 Die vier Phasen eines Konjunkturzyklus:
o Aufschwung: steigende Produktion -> zunehmende Beschäftigung ->
steigendes Einkommen -> erhöhter Konsum -> mehr Steuereinnahmen
o Boom: Produktion in Richtung Vollauslastung -> durch die gestiegene
Gesamtnachfrage (Aufschwung) kann es zu Produktionsengpässen kommen
-> Preissteigerungen
o Abschwung (Rezession): Preissteigerungen (Boom) -> Nachfragerückgang ->
BIP sinkt
o Tiefstand: Nachfragerückgang (Abschwung) -> Produktion sinkt -> weniger
Bedarf an Arbeitskräften -> sinkende Löhne und/oder Entlassungen ->
weitere Konsumabnahme
o Erneuter Aufschwung: in einer Rezession neigen die Wirtschaftssubjekte
vermehrt zum Sparen, sodass die Einlagen der Banken zunehmen -> Banken
bieten Geld zu günstigeren Zinsen am -> Investitions- bzw. Konsumlust von
Unternehmen und auch privaten Haushalten steigt -> die Wirtschaft wächst
wieder
 Ablauf nur ein Modell: in der Realität Einwirken weiterer Faktoren z.B.
psychologische Faktoren/Pessimismus, Bevölkerungsentwicklung
(Bevölkerungszuwachs -> mehr Konsum -> mehr Produktion -> Zunahme des BIP),
wirtschaftspolitische Maßnahmen

Die Wachstumsdebatte:
 „Pro“ quantitatives Wirtschaftswachstum:
o Erhöhung des Wohlstands und des Lebensstandards der Gesellschaft
o Abschwächung des Generationenkonflikts
o Größerer staatlicher Handlungs-/Finanzierungsspielraum: Abschwächung
sozialer Konflikte
o Größerer Investitionsspielraum der Unternehmen: Investitionen in
Forschung und Entwicklung, in Mitarbeiterqualifikation und Produkte führen
zu Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit
 „Kontra“ quantitatives Wirtschaftswachstum:
o Umweltschäden
o Hoher Ressourcenverbrauch
o Oft Verschärfung der Kluft zwischen Arm und Reich

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Kritik am BIP als wichtigste Messgröße für Wachstum und Wohlstand:

 BIP nicht (z.B. Gemüse aus dem eigenen Schrebergarten, Hausarbeit, Schwarzarbeit)
 Subsistenzwirtschaft, Schattenwirtschaft und informeller Sektor werden in der Regel
nicht erfasst (S. 39, M3)
 Die Bewaffnung von Bürgern oder der Verkauf von Sicherheitstechnik pusht das BIP –
eine Senkung der Kriminalität wäre aber wohlstandsfördernder
 Die Abholzung von Wäldern oder der Abbau fossiler Ressourcen steigern das BIP,
zerstören aber die Umwelt und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen

Post-Wachstum Degrowth:
 Vorteile:
o Nicht Wandel der Produktionsweise, sondern der Denkweise -> Bedarf neuer
Wertemaßstäbe
o Selbstbestimmtheit Gestaltung von Gesellschaft im Globalen Süden
o Unabhängigkeit
 Nachteile:
o Gesellschaftlicher Wandel, Individuell
o Umdenken schwierig zu implementieren, da es gegen die menschliche Natur
ist
 Überlebensstrategien!!!
 Homo oeconomicus im anonymen Kontext

Green Growth:
 Vorteile:
o Wachstum geht weiter, aber durch Transformation nachhaltiger
o Im Gegensatz zu fossilen ist nachhaltige Energie unendlich
o Im Einklang mit demokratischen Grundrechten, keine Verbote,
Bevormundung
o Forderung von Innovation
o Nachhaltigkeit
o Effizienz
o Machbarkeit/ Durchsetzbarkeit
o Gerechtigkeit (Generationsgerechtigkeit)
 Nachteile:
o Wirksamkeit + Schnelligkeit:
 Weiterhin Verbrauch von fossiler Energie bis zur Vollendung der
Transformation
 Im globalen Süden, da Transformation zu teuer ist
 Kosten!!!!

Umweltpolitische Instrumente:
 Verbote u. Auflagen:

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o Vorteile:
 starke Anreize bei glaubhafter und betriebswirtschaftlich
empfindlicher Strafandrohung (oberhalb der Reinhaltungskosten)
 potenziell hohe ökologische Wirksamkeit, sofern strenge Grenzwerte
verordnet werden
 politische Durchsetzbarkeit auf nationaler Ebene prinzipiell gegeben,
es droht jedoch „Verwässerung“ durch Lobbyismus
o Nachteile:
 Schwierigkeiten, das technisch Mögliche zu definieren –>
Orientierung an technisch wenig innovativen Unternehmen
gefährdet umweltpolitische Wirksamkeit
 Ökonomisch ineffizient im Vergleich zu Handel mit
Verschmutzungsrechten, da die Emissionsgrenzen für alle
Unternehmen gleich gelten, unabhängig von ihren tatsächlichen
Reinhaltungskosten
 Öko-/CO2 – Steuern:
o Vorteile:
 starke Anreize bei hinreichend hohen Steuersätzen (oberhalb
Reinhaltungskosten)
 somit auch ökologische Wirksamkeit prinzipiell hoch.
o Nachteile:
 Schwierigkeiten, einen volkswirtschaftlich und ökologisch optimalen
Steuersatz festzulegen
 Gefahr, soziale Ungleichheit zu verstärken, da Steuern auf
Energieträger einkommensarme Haushalte überproportional stark
treffen
 Problem der Wettbewerbsnachteile für Unternehmen, die von einer
nationalen Öko-Steuer betroffen sind
 Daher: politische Durchsetzbarkeit aufgrund mehrerer Vetospieler
problematisch
 Handelbare Verschmutz Zertifikate:
o Vorteile:
 Anreize zu ökologischem Handeln gegeben, wobei (in der Theorie)
ökonomisch effiziente Entscheidungen zwischen Reinhaltung und
Kauf von Verschmutzungszertifikaten getroffen werden können
 Ökologische Wirksamkeit prinzipiell hoch, wenn Kriterien der
Ausgestaltung (spürbare Reduktionsziele, sukzessive
Verknappung/Entwertung, Versteigerung statt Vergabe) beachtet
werden.
o Nachteile:
 Vetomacht von Wirtschaftsinteressen steht einer wirksamen
Ausgestaltung vor allem auf nationaler, aber auch auf
 supranationaler Ebene (EU-Emissionshandel) im Wege

 Alternative Verhaltensanreize (Nudges):


o Vorteile:

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 Verdeckte Anreize durch Default-Regeln, Bezug auf soziale Normen
usw. gegeben, die ggf. auf andere Lebensbereiche ausstrahlen –>
dann ökologische Wirksamkeit durchaus gegeben
 Ökonomisch effizient, da vielfach mit geringen bzw. keinen Kosten
verbunden
 Politische Durchsetzbarkeit eher gegeben
o Nachteile:
 Anreize beziehen sich eher auf Verhaltensänderungen im Kleinen;
keine weitreichenden Verhaltensänderungen im Bereich Mobilität
(z.B. Flugreisen) erwartbar,
 Daher: ökologische Wirksamkeit im Vergleich zu übrigen
Instrumenten angesichts der klimapolitischen Herausforderungen
begrenzt
 Intransparenz der Anreize widerspricht dem Freiheitsideal des
demokratischen Verfassungsstaates (demokratische Legitimität)

Wirtschaftswachstum vs. Umweltschutz


 Ausrichtung der Wirtschaftssysteme moderner Industriestaaten auf
Wirtschaftswachstum bzw. Steigerung des BIP
o -> Folgen: Umweltprobleme wie Luft- und Wasserverschmutzung durch
erhöhte Schadstoffemissionen, Klimawandel, Übernutzung der Ressourcen
 Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz (Zielkonflikt)
 Schutz der Umwelt als zentrale Herausforderung des 21. Jahrhundert
o -> Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften als politische Kategorie
(Konzept einer ökosozialen Marktwirtschaft)
 Probleme:
o Häufig Durchsetzung der Unternehmerinteressen: divergierende Interessen
von Umweltschützern und Wirtschaftsvertretern; politische
Entscheidungsträger geben (im Interesse der Wiederwahl) häufig der
Arbeitsplatzsicherung und der Abwendung konjunktureller Krisen Vorrang
vor Umweltschutz
o Marktversagen

Marktversagen bei öffentlichen Gütern/ Kollektivgütern


 Marktversagen: Marktmechanismus aus Angebot und Nachfrage führt nicht zu
volkwirtschaftlich wünschenswerten Ergebnissen
 Umweltgüter (z.B. saubere Luft) als „öffentliche“ Güter, von deren Konsum niemand
ausgeschlossen werden kann (Nichtausschließbarkeit) und die gleichzeitig von
mehreren genutzt werden können (Nichtrivalität)
 Negative externe Effekte durch Trittbrettfahrerverhalten; keine Zahlungsbereitschaft
für entstehende Kosten, da sie die Allgemeinheit trägt (z.B. Waldschäden durch
schlechte Luft)
 Preisverzerrungen: umweltbelastende Produkte/ Produktion zu günstig ->
Übernutzung der Umweltgüter -> Notwendigkeit von Staatseingriffen

Friedenssicherung als nationale und internationale


Herausforderung

15
Internationale Kriege und Konflikte
Kriegstypen:
 Antiregime-Kriege: Kriege, in denen um den Sturz der Regierenden oder um die
Veränderung oder den Erhalt des politischen Systems oder gar der
Gesellschaftsordnung gekämpft wird
 Autonomie- und Sezessionskriege: Kriege, in denen um größere regionale
Autonomie innerhalb des Staatsverbandes oder um Sezession vom Staatsverband
gekämpft wird
 Zwischenstaatliche Kriege: Kriege, in denen sich Streitkräfte der etablierten
Regierungen mindestens zweier staatlicher verfasster Territorien gegenüberstehen,
und zwar ohne
Rücksicht auf ihren völkerrechtlichen Status.
 Dekolonisationskriege: Kriege, in denen um die Befreiung von Kolonialherrschaft
gekämpft wird
 Sonstige Kriege: Zahlreiche Kriege lassen sich nicht eindeutig einem dieser Typen
zuordnen, weil sich verschiedene Typen überlagern oder sich der Charakter des
Krieges im Verlauf der Kampfhandlung verändert, so dass sich Mischtypen bilden

Ursachen für Kriege:


 Territorialansprüche: Die Beteiligten streiten sich um den genauen Verlauf von
Grenzen
 Durchsetzung wichtiger Interessen, etwa bei der Konkurrenz um knappe Rohstoffe:
Streitpunkt ist der Zugang zu wichtigen Rohstoffen, wie z.B. Erdöl, oder auch zu
Wasser.
 Macht- und Herrschaftsansprüche: Staaten kämpfen um eine Vormachtstellung in
einer Region
 Ideologische Ziele: Eine bestimmte Religion oder Ideologie soll mithilfe eines Krieges
verbreitet werden.
 Präventivkriege: Ein Staat will einem tatsächlichen oder nur vermeintlich geplanten
Angriff des Gegners zuvorkommen.
 Innenpolitische Schwierigkeiten: Ein Staat beginnt einen Krieg, um von seinen
innenpolitischen Problemen, wie z.B. Arbeitslosigkeit, Armut, Korruption in der
Regierung, abzulenken
 Anti-Terror-Kriege richten sich gegen Staaten, die Terrorgruppen unterstützen

Neue Kriege:
 Privatisierung des Krieges: Staaten sind nicht mehr die Monopolisten des Krieges.
Para- und substaatliche Akteure haben einen mindestens ebenso großen Einfluss auf

16
das Kriegsgeschehen wie die Staaten und das von ihnen eingesetzte reguläre Militär.
Außerdem haben Warlords einen entscheidenden Einfluss auf das Kriegsgeschehen.
 Asymmetrierung des Krieges:
 Demilitarisierung des Krieges: Gewaltanwendung meist auf Zivile und zivile
Infrastruktur. Löst klare Unterscheidung zwischen Krieg und Frieden. Teilweise
flexible, eher leicht bewaffnete private Kämpfer; fehlende Unterscheidung von
Kombattanten und Non-Kombattanten
Alte Kriege:
 Akteure: Staaten (Völkerrechtssubjekte)
 Militarisierung des Krieges: Militärische Objekte, Soldaten
R2P
Das Ziel der Vereinten Nationen besteht u.a. darin, den Weltfrieden und die
internationale Sicherheit zu wahren (Artikel 1 UN-Charta). Gleichzeitig folgt aus der in
Artikel 2 formulierten Souveränität der Staaten ein Interventionsverbot in innere
Angelegenheiten eines Staates. Dies führt dazu, dass in innerstaatliche Konflikte nicht
oder nur sehr eingeschränkt eingegriffen werden kann. Der Bürgerkrieg in Somalia
1992 und der Genozid in Ruanda 1994 haben aber gezeigt, dass die Vereinten
Nationen eine rechtliche Grundlage benötigen, um Verbrechen gegen die
Menschlichkeit zu unterbinden. Dies soll durch das Konzept der Schutzverantwortung
(responsibility to protect, R2P) erreicht werden, das als Weiterentwicklung des
Völkerrechts verstanden werden kann.

Sollten die Vereinten Nationen auf Grundlage der R2P in Syrien intervenieren?

Ja Nein

Ein geschlossenes internationales


Eingreifen im Rahmen der Vereinten
Nationen in Syrien könnte zu einem Ende
des Krieges führen und so die syrische
Bevölkerung schützen.

Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit
Aufgrund divergierender Interessen
wichtiger Staaten der Vereinten
Nationen scheint ein gemeinsames
Agieren der in Syrien nicht möglich zu
sein.

Kategorie: Effizienz
Kriterium: Durchsetzbarkeit
Nach dem R2P-Konzept ist die
Schutzverantwortung für die

17
Bevölkerung Syriens auf die
internationale Gemeinschaft
übergegangen. Diese sollte
dementsprechend handeln.

Kategorie: Legitimität
Kriterium: Rechtmäßigkeit
Die syrische Bevölkerung leidet massiv Auch ein Eingreifen der Vereinten
unter den Folgen des langanhaltenden Nationen in Syrien wäre mit zivilen
Krieges im Land. Die Vereinten Nationen Opfern verbunden. Daher sollte ein
sind moralisch in der Pflicht, dieses Leid militärisches Eingreifen vermieden
zu beenden und für Frieden zu sorgen. werden.

Kategorie: Grundwerte Kategorie: Grundwerte


Kriterium: Frieden Kriterium: Frieden
Hier werden lediglich Argumente aufgeführt und kategorial geordnet. Die
Urteilsbildung selbst muss den Schülerinnen und Schülern überlassen bleiben.

Ist das R2P-Konzept eine sinnvolle Weiterentwicklung des Völkerrechts?

Ja Nein

Das Konzept birgt die Gefahr, dass es zur


Durchsetzung der Interessen der Groß-
mächte missbraucht wird.

Kategorie: Effizienz
Kriterium: Nebenfolgen
Mit dem R2P-Konzept können schwere Da das Konzept keine allgemeingültigen
Verbrechen gegen die Menschlichkeit Kriterien für ein Eingreifen der inter-
innerhalb eines Staates wirksam nationalen Gemeinschaft beinhaltet,
bekämpft werden. kommt es zu einer Selektivität des
Engagements.
Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit
Das Konzept ermöglicht, die Achtung
der Menschenrechte und die Ziele der
UN-Charta auch in innerstaatlichen
Konflikten durchzusetzen.

Kategorie: Legitimität
Kriterium: Legalität

18
Das Konzept bietet die Möglichkeit, Indem das Konzept eine Begründung für
systematisches Unrecht gegen die ein militärisches Eingreifen liefert, wird
Zivilbevölkerung eines Staates zu auf diese Option möglicherweise früher
beenden. als gerechtfertigt zurückgegriffen, wenn
für beteiligte Staaten viel auf dem Spiel
Kategorie: Grundwerte steht.
Kriterium: Frieden
Kategorie: Grundwerte
Kriterium: Frieden

Zivilisatorisches Hexagon

Bedingung Beschreibung

Um die bewaffnete Austragung von Konflikten innerhalb


Gewaltmonopol einer Gesellschaft zu verhindern, müssen die Bürger
entwaffnet werden.

Damit es nicht zu einem Missbrauch des Gewaltmonopols


Verfassungsstaat kommt, muss dieses durch einen rechtlichen Rahmen
eingehegt werden.

Interdependenz und Die Bürger müssen ihre Affekte unter Kontrolle haben. Dies
Affektkontrolle wird durch z.B. ökonomische Verflechtungen innerhalb
einer Gesellschaft unterstützt.

Demokratische In einer pluralistischen Gesellschaft müssen alle


Beteiligung Interessengruppen die Möglichkeit haben, ihre Interessen
zu artikulieren und in den politischen Prozess einzubringen.

Damit sich die Mitglieder einer Gesellschaft fair behandelt


Soziale Gerechtigkeit fühlen, muss die Politik für ein Mindestmaß an Chancen-,
Verteilungs- und Bedarfsgerechtigkeit sorgen.

Konflikte sind in einer pluralistischen Gesellschaft


Konstruktive unvermeidlich. Bestehen faire Chancen unterschiedliche
politische Interessen zu artikulieren und auszugleichen, ist die
Konfliktkultur Bereitschaft zur produktiven Auseinandersetzung mit
Konflikten wahrscheinlich.

Kann der Frieden in Syrien durch Föderalismus dauerhaft erhalten werden?

19
Ja Nein

Durch eine föderale Strukturierung Syriens Möglicherweise wird durch eine


wird die Integration unterschiedlicher Inter- föderale Strukturierung Syriens „die
essen in den politischen Prozess verein- Herausbildung von großflächig ange-
facht. Dies kann Konflikte zwischen den legten Verflechtungen […]“ zwischen
Bevölkerungsgruppen zukünftig reduzieren. den Bevölkerungsgruppen
erschwert. Dies könnte sich negativ
Kategorie: Effizienz
auf den Punkt der „Affektkontrolle“
Kriterium: Wirksamkeit
auswirken.
Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit

Die Strategie lässt die Interessen der


internationalen Konfliktakteure
unberücksichtigt. Bspw. wird sich die
Türkei kaum auf einen kurdischen
Bundesstaat im Norden Syriens
einlassen.
Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit

Das von Wolffsohn skizzierte


Nationalparlament ermöglicht die
Integration der Interessen der
unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in
den politischen Prozess des Gesamtstaates
und kann so dessen Akzeptanz erhöhen.
Kategorie: Legitimität
Kriterium: Repräsentativität

20
Kann der Frieden in Syrien durch eine „gesellschaftliche Revolution“ dauerhaft
erhalten werden?

Ja Nein

Helberg nimmt Zivilgesellschaft und Individu- Der Ansatz Helbergs kann nur unter
en in den Blick. Der Vorschlag strebt die den Bedingungen eines
Etablierung einer konstruktiven politischen funktionierenden Gewaltmonopols
Konfliktkultur als Basis eines friedlichen und dessen rechtsstaatlicher
Zusammenlebens an. Einhegung Wirksamkeit entfalten.
Kategorie: Effizienz Kategorie: Effizienz
Kriterium: Wirksamkeit Kriterium: Wirksamkeit

Eine Entwicklung der von Helberg genannten


Fähigkeiten (M 15b, Z. 28 f.) kann als
gesellschaftliche Grundlage für eine
gemeinwohlorientierte Politik fungieren.
Kategorie: Legitimität
Kriterium: Gemeinwohlorientierung

Die UNO
Die Ziele der Vereinten Nationen werden in Artikel 1 der UN-Charta formuliert:
• Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit
• Achtung der Menschenrechte
Die Grundsätze werden in Artikel 2 aufgeführt. Dazu zählen:
• Gleichheit der Mitglieder
• Souveränität der Staaten
• Friedliche Streitbeilegung
• Gewaltverbot
• Nichteinmischungsgebot
Vom Grundsatz des Gewaltverbots kann abgewichen werden, wenn eine entsprechende Resolution
des Sicherheitsrates vorliegt. Zudem bleibt das Selbstverteidigungsrecht der Staaten erhalten (Art.
51)

Die Wahrung des Weltfriedens liegt vor allem beim Sicherheitsrat, dafür verfügt er vor allem über
die folgenden Handlungsmöglichkeiten:
• Friedliche Mittel nach Kapitel VI:
➔ Empfehlungen zur friedlichen Konfliktbeilegung (Art. 36 und 38)
• Zwangsmaßnahmen nach Kapitel VII:
➔ Maßnahmen unter Ausschluss von Waffengewalt wie
Wirtschaftssanktionen, Unterbrechungen der Verkehrswege oder Abbruch
diplomatischer Beziehungen (Art. 41)
➔ Militärische Maßnahmen: „Demonstrationen, Blockaden und sonstige
Einsätze“ (Art. 42)

21
Ziele/Aufgaben der NATO
 Artikel 1: Die Parteien verpflichten sich, in Übereinstimmung mit der Satzung der Vereinten
Nationen, jeden internationalen Streitfall, an dem sie beteiligt sind, auf friedlichem Wege so
zu regeln, dass der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht
gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen jeder Gewaltandrohung
oder Gewaltanwendung zu enthalten, die mit den Zielen der Vereinten Nationen nicht
vereinbar sind.
 Artikel 5: Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere
von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird. Jede
Partei soll unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die
Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, treffen, die sie für
erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen
und zu erhalten.
 Artikel 6: Im Sinne des Artikels 5 gilt als bewaffneter Angriff auf eine oder mehrere Parteien
jeder bewaffnete Angriff
o Auf das Gebiet eines dieser Staaten in Europa oder Nordamerika, auf das Gebiet der
Türkei oder auf die der Gebietshoheit einer der Parteien unterliegenden Inseln im
nordatlantischen Gebiet nördlich des Wendekreises des Krebses
o Auf die Streitkräfte, Schiffe oder Flugzeuge einer der Parteien, wenn sie sich in oder
über diesen Gebieten oder irgendeinem anderen europäischen Gebiet, in dem eine
der Parteien bei Inkrafttreten des Vertrags eine Besatzung unterhält oder wenn sie
sich im Mittelmeer oder im nordatlantischen Gebiet nördlich des Wendekreises des
Krebses befinden

Drei Hauptorgane sind von Bedeutung für die Friedenssicherung:


• Generalversammlung:
 Formalia:
 Versammlung aller Mitgliedstaaten
 Jedes Mitglied besitzt bei Abstimmungen eine Stimme
 Funktionen:
 Nach Innen legislative Funktionen
 Entscheidung über neue Mitgliedstaaten
 Wahl der nichtständigen Mitglieder des Sicherheitsrates
 Abgabe von (unverbindlichen) Resolutionen
• Sicherheitsrat:
 Formalia:
 15 Mitgliedstaaten, davon 5 ständige (China, Russland, USA, Frankreich und
Großbritannien)
 Jedes Jahr werden fünf nichtständige Mitglieder für zwei Jahre durch die
Generalversammlung gewählt
 Funktionen:
 Hauptverantwortung für Wahrung des Friedens
 Verabschiedung völkerrechtlich verbindlicher Resolutionen
• Generalsekretär:
 Formalia:
 Auf Vorschlag des Sicherheitsrates für fünf Jahre von der
Generalversammlung gewählt
 Funktionen:
 Koordination der Arbeit der Hauptorgane (Ausnahme: IGH)
 Aufstellung von Haushaltsplänen
 Aufmerksamkeit des SR auf relevante Themen lenken
22
UN-Sicherheitsrat Strukturelle Probleme
Zusammensetzung:
o Stellung der ständigen Mitglieder spiegelt heutige Machtverhältnisse nicht mehr
wider,
o Europa ist bezogen auf den Anteil an der Weltbevölkerung überrepräsentiert,
dagegen sind Asien, Afrika und Südamerika unterrepräsentiert.
Mehrheitsregel:
• Vetorecht schränkt Effizienz des Sicherheitsrates ein.
„Wahrung des Weltfriedens“:
• Vor allem das Vetorecht führt dazu, dass Konflikte, in denen die Vetomächte
divergierende Interessen verfolgen, kaum durch Maßnahmen des Sicherheitsrates
zu lösen sind.

Konzept „Agenda für den Frieden“:


• Gewaltförmige Konflikte werden als Prozess verstanden, die durch kluges
präventives Handeln der internationalen Gemeinschaft zu einem möglichst frühen
Zeitpunkt gestoppt und durch Verhandlungen überwunden werden können
• Wenn der Konflikt bereits eskaliert ist, gilt der Grundsatz, die Gewalt durch eine
begrenzte Intervention einer vom Sicherheitsrat mandatierten Friedensmission aus
Militär, Polizeikräften und zivilen Expert/innen möglichst schnell und wirksam zu
stoppen
• Nach dem Ende der Gewalt wird durch die Friedensmission ein Rahmen geschaffen,
um den ausgehandelten Frieden zu erhalten.
• Die Schaffung und Sicherung eines nachhaltigen Friedens verlangt besondere
Anstrengungen in Formen des Wiederaufbaus der Institutionen und Infrastrukturen
der vom Bürgerkrieg und bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzung zerrissenen
Nationen sowie die Herstellung von friedlichen und gerechten Beziehungen
zwischen den vormals kriegführenden Parteien.
 Angewiesen auf Mitwirkung von nichtstaatlichen Organisationen,
Bildungseinrichtungen, Parlamentarisierung, der Geschäftswelt und
Berufsorganisation sowie der Medien und der breiten Öffentlichkeit

23
Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands – Rolle der Bundeswehr
Aufgaben der Bundeswehr:
 Führungs-, Beobachtungs- und Beratungsaufgaben
 Aufklärung und Beitrag zum Bild der Gesamtlage (z.B. mit Drohnen)
 Lufttransport
 Einsatzunterstützung (z.B. Luftbetankung von Flugzeugen der Partner)
 Streitkräfte ausbilden
 Verteidigungsministerien beraten

Deutschlands sicherheitspolitische Grundsätze


Im sogenannten Weißbuch, das vom Bundesverteidigungsministerium erstellt und von der
Bundesregierung verabschiedet wird, wird die sicherheitspolitische Lage Deutschlands beschrieben
und es werden die Grundprinzipien sicherheitspolitischen Handels festgelegt.
Dabei wird ein enger Zusammenhang zwischen Krisen, Staatsverfall und humanitären Notlagen in
anderen Staaten und der sicherheitspolitischen Lage in Deutschland gesehen. Insofern sei es
geboten, präventiv, (militärisch) stabilisierend und nachsorgend Konflikte anzugehen. Nach dem
Ernüchtigungsansatz sollen dabei primär die betroffenen Staaten „zur eigenständigen Übernahme
von Sicherheitsverantwortung in einem umfassenden Sinne“ befähigt werden.

Die Bundeswehr als „Parlamentsarmee“


Jeder Einsatz der deutschen Bundeswehr steht dem unter dem sogenannten Parlamentsvorbehalt.
Das bedeutet, dass der Bundestag von der Bundesregierung konzipierte und beantragte
24
Bundeswehreinsätze mit der absoluten Mehrheit der Stimmen beschließen muss, bevor Soldaten
eingesetzt werden. Nach dem Parlamentsbeteiligungsgesetz hat der Bundestag zwar
Entscheidungsgewalt über die Auslandseinsätze der Bundeswehr, formal aber keine
Gestaltungsmacht bei deren Planung. Vielmehr ergreift die Bundesregierung die Initiative zur
Entsendung deutscher Soldaten und gestalten den Einsatz auch konkret aus.

Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU


Es gibt die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (GASP). Der
Europäische Rat (das Gremium der Staats- und Regierungschefs) muss die Leitlinien der GASP
einstimmig beschließen. Ebenso einstimmig müssen die Außenminister im Rat der EU unter Vorsitz
des Hohen Vertreters für Außen- und Sicherheitspolitik über die konkreten außen- und
sicherheitspolitischen Maßnahmen befinden; eine Parlamentsbeteiligung ist nicht vorgesehen. Drei
Beschlusstypen sind möglich: 1) Aktionen der EU, also beispielsweise Sanktionen gegen einen Staat,
Entsendung von Beobachtern oder (Kampf-)Truppen; 2) Gemeinsame Standpunkte, also Leitlinien
für die jeweils nationalen Außenpolitiken; 3) Durchführungsbeschlüsse, die die
Umsetzungsmodalitäten dieser Standpunkte regeln. Anders als zum Beispiel beim Binnenmarkt
handelt es sich aber bei der GASP nicht um ein supranationales, sondern ein vorwiegend
intergouvernementales geregeltes Politikfeld der EU.

Kritik an der EU als außen- und sicherheitspolitischer Akteur


 Mitgliedsstaaten der EU schaffen es nur unzureichend, schnell und kohärent gemeinsame
Antworten zu formulieren
 Es mangelt am politischen Willen und oft auch an den materiellen Fähigkeiten, diese
umsetzen
 Die verschiedenartigen, oft geographisch bedingten Interessen sowie die Unterschiede in
der Wahl außenpolitischer Mittel hindern die EU-Staaten daran, eine Außenpolitik zu
betreiben
 Es fehlt in der EU eine exekutive Kraft mit der Befugnis, getroffene Entscheidungen
umzusetzen
 Mangelnde Bereitschaft der EU-Mitgliedsstaaten, die Beschlüsse auch auszuführen

Chancen und Risiken weltwirtschaftlicher Verflechtungen


Außenhandelspolitik und Handelsregime

Freihandel:
 Grundannahme: Erhöhung des Wohlstands aller Beteiligten durch internationale
Arbeitsteilung und das Ausnutzen von Kostenverteilung
 Grundsatz der Außenhandelspolitik: freier Austausch von Gütern, Dienstleistungen und
Kapital zwischen den Ländern; freie Preisbildung auf dem internationalen Markt
 Konsequenz: internationale Wettbewerbsfähigkeit (absolute und komparative
Kostenvorteile) notwendig, um auf dem freien Markt bestehen zu können
 Maßnahmen zur Förderung des Freihandels: Bildung einer Zollunion, Freihandelszonen,
Binnenmarkt, Mitgliedschaft in internationalen Organisationen (insbesondere WTO)
 Beispiele für Freihandelszonen: EU, NAFTA, Kanada-Mexiko-USA

25
Protektionismus:
 Ziel: Schutz heimischer Unternehmen vor der internationalen Konkurrenz
 Grundsatz der Außenhandelspolitik: politische Maßnahmen in Form von
Handelshemmnissen; indirekte oder direkte Beeinflussung der Preisbildung -> künstliche
Wettbewerbsvorteile der heimischen Industrie
 Protektionistische Maßnahmen: tarifäre Handelshemmnisse wie Zölle auf ausländische
Produkte oder Subventionen für heimische Produkte; nicht-tarifäre Handelshemmnisse wie
Kontingente (Importquoten), technische oder Qualitäts-Normen, hohe Umwelt- und
Sozialstandards, aufwendige und diskriminierende Importabwicklung etc.

Freihandel vs. Protektionismus

Argumente für Freihandel und gegen Protektionismus:


 Mehr (internationaler) Wettbewerb führt zu Innovation und sinkenden Preisen
 Sicherung der Versorgung mit national nicht verfügbaren Gütern und von Arbeitsplätzen
 Durch Spezialisierung und Nutzung von absoluten und relativen Kostenvorteilen optimale
Nutzung der Ressourcen und Erhöhung des Wohlstands alle Beteiligten
 Förderung des Friedens durch internationale Herausforderungen

Argumente für Protektionismus und gegen Freihandel:


 Verhindern einseitiger Spezialisierung und Verringerung der Importabhängigkeit
 Schutz vor gesundheits- und umweltgefährdenden Einfuhren und unfairen
Handelspraktiken
 Zeitwilliger Schutz junger Wirtschaftszweige, bis sie Wettbewerbsfähigkeit erlangt haben
 Zölle und Steuern auf Importe als Einnahmequelle für den Staat
 Länder mit Wettbewerbsnachteilen (z.B. Entwicklungsländer) als Verlierer Freihandels
 Negative soziale Effekte bei unreguliertem Freihandel (z.B. Umweltverschmutzung)

Außenhandelspolitik gegenüber Außenhandelspolitik gegenüber


Staaten des „globalen Nordens“ Staaten des „globalen Südens“
(M 4, Infobox S. 172) (M 5, Infobox S. 173)
Strategien Dominanz der Strategie der Strategie der Exportförderung und
wechselseitigen Marktöffnung und Marktöffnung für europäische
des intensiven Warenaustauschs Produkte bei gleichzeitig
beschränktem Marktzugang für
Importe aus dem „globalen
Süden“.
Maßnahmen  Im internationalen Vergleich  Zolleskalation, also deutlich
ausgesprochen niedrige Import- höhere Einfuhrzölle für
zölle (sowohl gewichtet als auch verarbeitete („veredelte“)
ungewichtet). Produkte als für Rohprodukte.
 Aushandeln von (bilateralen)  Strenge Ursprungsregeln und
Freihandelsabkommen, um Produktstandards bei Import mit
möglichst weltweit weitgehend niedrigen Zollsätzen (in
26
ungehinderten Marktzugang zu Präferenzabkommen)
erwirken, wobei (vgl. JEFTA)  Exportsubventionen für die
gleichermaßen tarifäre wie auch eigene Agrarwirtschaft.
nicht-tarifäre Handelshemmnisse
abgebaut werden.
Auswirkungen  Ausgeprägte  Volkswirtschaften des
Handelsverflechtungen „globalen Südens“
zwischen der EU und anderen exportieren vorrangig
Staaten des „globalen Rohstoffe und Vorprodukte, die
Nordens“ sowie aufstrebenden einen deutlich geringeren
Schwellenländern. Ertrag einbringen als veredelte
 Stärkung der europäischen Produkte, sodass die
Wirtschaft durch Exporte, Exporterlöse geringer ausfallen,
zugleich aber auch Anfälligkeit als dies aufgrund der
durch Exportabhängigkeit in geographischen
Krisenzeiten. „Grundausstattung“ möglich
 Produktvielfalt und wäre.
vergleichsweise niedrige  Volkswirtschaften des
Verbraucherpreise innerhalb „globalen Südens“
der EU. importieren in größerem
 Zusätzlich: Stärkung der Umfang und Warenwert
Verhandlungsmacht der EU in Agrargüter aus der EU als sie
anderen Feldern der selbst dorthin exportieren; in
internationalen Politik. Folge der (künstlich) billigen
Konkurrenz aus der EU können
sich viele lokale Produzenten
nicht am (heimischen) Markt
halten ( Arbeitsplatzverlust
usw.)
Einordnung Starke Orientierung an Für Importe in die EU dominiert
außenwirt- Freihandelsdoktrin, wobei vor eine protektionistische
schaftliche allem tarifäre Handelshemmnisse Außenhandelspolitik, die im
Leitbilder in großem Umfang abgebaut Kontext der Verhandlungen um
wurden, wohingegen nicht-tarifäre „Wirtschaftspartnerschaftsab-
Handelshemmnisse kommen“ bzw.
(Produktstandards) auch im Handel Präferenzabkommen von einer
mit dem „globalen Norden“ Freihandelsrhetorik überwölbt
durchaus noch fortbestehen. werden.
Die Forderung nach Freihandel
wird angesichts ungleich verteilter
Verhandlungsmacht jedoch
weitgehend nur für EU-Exporte in
den „globalen Süden“ realisiert.

27
Die WTO (Welthandelsorganisation)
 World Trade Organization; 164 Mitgliedsstaaten; umfasst 97% des Welthandels
 Zentrale Prinzipien: freier Marktzugang, Gleichbehandlung in- und ausländischer Anbieter
(Inländerbehandlung), Handelsvergünstigungen gelten immer für alle WTO-Mitglieder
(Meistbegünstigungsklausel)
 Dachorganisation von drei Vertragswerken: GATT (allgemeines Zoll- und
Handelsabkommen), GATS (Abkommen über Handel mit Dienstleistungen), TRIPS
(Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte des Rechts am geistigen Eigentum)
 Zentrale Entscheidungen werden nach dem Konsensprinzip getroffen -> zähe
Verhandlungen
 Trotz Liberalisierung Regionalisierungstendenzen durch Freihandelszonen, Wirtschafts- und
Zollunionen (EU, NAFTA in Nordamerika, Mercosur in Lateinamerika, ASEAN in Südostasien
oder SACU in Südafrika) -> diskriminierende Wirkung auf Drittländer
Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik in Zeiten der Globalisierung
 Starker Einfluss internationaler Verflechtungen auf die nationale (Wirtschafts-)Politik
-> großer internationaler Wettbewerbsdruck hat Auswirkungen auf folgende
Politikbereiche:
o Sozial- und Arbeitsmarktpolitik: z.B. Wettbewerbsnachteile durch höhere Sozial-
und Sicherheitsstandards -> Anpassungsdruck nach unten
o Konjunkturpolitik: Abfluss aufgewendeter Mittel ins Ausland über den Import von
Konsum- und Investitionsgütern (z.B. „Abrackprämie“)
o Wettbewerbspolitik: Marktmacht durch internationale Zusammenschlüsse, die nicht
dem nationalen Wettbewerbsrecht unterliegen
o Geld- und Währungspolitik: in Deutschland komplett an die EZB abgegeben und
zusätzlich starker Einfluss internationaler Finanzmärkte
o Außenhandelspolitik: stark durch Mitgliedschaft in EU und WTO bestimmt
Europäische Handelspolitik
 Gemeinsame Handelspolitik, die den Güter-/Warenaustausch mit Drittländern regelt
 Kernelement: gemeinsamer Zolltarif/Zollunion; Innerhalb der EU: freier Handelsverkehr
 Recht der Europäischen Kommission, Handelsabkommen mit Drittländern oder
internationalen Organisationen abzuschließen mit dem Ziel, den Handel zu fördern (z.B.
Abkommen mit den Ländern der EFTA und Ländern Asiens und Lateinamerikas); i. d. R. wird
auch eine über den Güteraustausch hinausgehende Zusammenarbeit angestrebt

Schwellen- und Entwicklungsländer im ökonomischen Globalisierungsprozess

Entwicklungsländer:
 Merkmale
o Unzureichende Versorgung großer Bevölkerungsgruppen mit Nahrungsmittel
o Mangelhafte Gesundheitsversorgung, hohe Kindersterblichkeit, geringe
Lebenserwartung
o Niedriges Pro-Kopf-Einkommen und ungleiche Einkommens- und
Vermögensverteilung
o Dominanz des primären Sektors
o Mangelhafte Infrastruktur
o Schlechte Bildungsmöglichkeiten, hohe Analphabetenrate

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o Kapitalmangel und außenwirtschaftliche Schwierigkeiten aufgrund hoher
Verschuldung
o Hohe Arbeitslosigkeit, ausgeprägter informeller Sektor
o z.B. Ghana, Mali, Costa Rica, Georgien, Samoa, Belarus, Ecuador

Schwellenländer:
 Merkmale:
o Länder am Übergang vom Entwicklungsland zur Industrienation
o Umfassender Wandlungsprozess: hohe wirtschaftliche Wachstumsraten und
enorme Steigerung des Pro-Kopf-Einkommens
o Soziale und politische Entwicklung (Gesundheit, Bildung, Wasserversorgung,
demokratische Strukturen) weit hinter wirtschaftlicher Entwicklung
o z.B. Mexiko, Malaysia, sowie die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China
und Südafrika)
o Problem: Wachstum vielfach auf Kosten der Umwelt (z.B. Raubbau an den
Regenwäldern des Amazonas), fehlende soziale Abfederung

Einbindung der Entwicklungsländer in den ökonomischen Globalisierungsprozess


 Welthandel: Dominanz der Industrieländer beim Welthandel, hohe Wachstumsraten der
Schwellenländer, keine nennenswerten Zuwächse bei den Entwicklungsländern
 Handelshemmnisse gegenüber den Entwicklungsländern:
o Neigung zum Protektionismus in Branchen, in denen die Entwicklungsländer über
komparative Kostenvorteile verfügen (z.B. Agrarsektor)
o Regionalisierungstendenzen/ Freihandelszonen, von denen die Entwicklungsländer
ausgeschlossen sind (z.B. NAFTA, EU)
 Auf Rohstoffe konzentrierte Exportstruktur:
o Zum Teil geringe Gewinnspannen
o Ungleiches Warenaustauschverhältnis zulasten der „Dritten Welt“ („Terms of
Trade“: Verhältnis der Einfuhrwerte eines Staates zu dessen Ausfuhrwerten)
o Große Abhängigkeit von der Weltwirtschaftslage
o Bei Export hochwertiger Rohstoffe (z.B. Öl): Aufwertung der lokalen Währung durch
hohe Deviseneinnahmen -> Schwächung der heimischen Industrie und nachlassende
Kaufkraft
o Zerstörung heimischer Märkte durch Billigimporte aus Industrie- und
Schwellenländern (z.B. subventionierte Agrarprodukte wie Milchpuder, Tomaten)

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