Das Vier-Tage Modell

Fünf Tage, jeweils acht Stunden - das ist die Standard-Arbeitswoche in Deutschland. Heutzutage
haben einige Unternehmen in Bayern das vier-Tage Modell eingeführt und damit bereits gute
Erfahrungen gemacht.
Die Personen, die mit dieser Alternativ gearbeitet haben, sehen es sehr positiv und sagen, dass
die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen durch die vier–Tage–Woche mehr Freizeit gewinnen
und bessere Work-Life Balance haben. Sie haben mehr Zeit für Hobbys, Familie oder die eigene
Erholung.
Auf der anderen Seite gibt es das Gehaltsproblem. Bei einer Arbeitszeitverkürzung wird
entsprechend das Gehalt sinken, was sich auf die Produktivität auswirkt.
Meiner Meinung nach ist diese Gleichung nicht ausgewogen. Man muss nicht zwischen Freizeit
und Lohn auswählen, und es gibt noch kein Modell, das den Arbeitsnehmer und
Arbeitsnehmerinnen zugutekommt.

Viele Länder haben das 4-Tage Modell übernommen, das Ergebnis dieser Erfahrung war jedoch
unterschiedlich. Im Jahr 2019 gab ein Unternehmen in Japan seinen Mitarbeitern einen Monat
lang alle Freitage frei und verzeichnete in diesem Zeitraum eine Produktivitätssteigerung von 40
%. Es war ein kurzes Experiment und das Unternehmen ging mit dem Modell nicht weiter.
Das spanische Unternehmen El Sol hat bereits auf eine 4-Tage-Woche ohne Lohnkürzung
umgestellt und seine Belegschaft seit Testbeginn um 15 % erhöht.
Nach der Corona-Pandemie versuchen viele Unternehmen in verschiedenen Ländern dieses
Modell, jedoch befindet es sich noch in einer Testphase und es gibt keine konkreten Ergebnisse,
die die Wirksamkeit dieses Modells belegen.
Ich bin dafür, dass Mitarbeiter nur 4 Tage die Woche arbeiten, und es kann auf viele
Unternehmen in verschiedenen Branchen geeignet sein. Aber für andere sehe ich das nicht
umsetzbar, z.B Start-ups. Besonders in der Startphase müssen Gründer mit Service und
Flexibilität beim Kunden punkten. Das ist schwer umsetzbar, wenn ein kompletter Tag pro
Woche direkt zu Beginn weg fällt. Treehouse war ein Startup, das von Anfang an das 4-Tage-
Modell übernommen hat, und seine Mission und sein Geschäft litten unter der verkürzten
Arbeitswoche, wodurch der Gründer 65 Stunden pro Woche arbeiten musste.
Ich glaube auch, dass dieses Experiment alle Branchen abdecken und konkrete Daten über ihren
Erfolg präsentieren sollten. Bis dahin kann dieses Modell nicht für alle Branchen geeignet sein.