Deutsches Sprachdiplom der KMK

Niveaustufe B2/C1
Schriftliche Kommunikation

Duales Studium: Studium plus Berufsausbildung

Schreiben Sie einen zusammenhängenden Text zum Thema „Duales Studium:
Studium plus
Berufsausbildung“. Bearbeiten Sie in Ihrem Text die folgenden drei Punkte:

• Arbeiten Sie wichtige Aussagen aus dem Text heraus.

• Werten Sie die Grafik anhand von wichtigen Daten aus.
• Nehmen Sie in Form einer Argumentation zum Thema „Duales Studium: Studium
plus Berufsausbildung“ Stellung.

Sie haben insgesamt 120 Minuten Zeit.

 Duales Studium: Studium plus Berufsausbildung
von Gerd Bahr
Für viele Schüler gibt es nach dem Abitur nur
zwei Alternativen: entweder an einer
Universität studieren oder in einem Betrieb
eine Ausbildung machen. Dass es eine
Kombination aus beidem gibt, ist den meisten
Schülern nicht bekannt. Duales Studium nennt
sich die ungewöhnliche Doppelausbildung, bei
der man eine Berufsausbildung (zum Beispiel
als Chemielaborant) und ein Studium (zum
Beispiel im Bereich Chemie) miteinander
verbinden kann.
Voraussetzung ist ein Ausbildungsvertrag mit
einem Unternehmen, an das die Absolventen
vielfach auch nach ihrem Abschluss gebunden
sind. Auf der Grundlage des
Ausbildungsvertrages finanziert das
Unternehmen faktisch das gesamte Studium. In
den vier bis fünf Jahren Studium müssen sich
die Studenten im Unterschied zu einem
normalen Universitätsstudium auf einen straff
organisierten, stark verschulten und streng
fachbezogenen Stundenplan einstellen, der
zwar praxisnäher, dafür aber weniger
wissenschaftsorientiert ist. In der Regel
verbringen die Studenten mindestens das erste
Semester in dem Betrieb, in dem sie ihre
Berufsausbildung machen. Danach wechseln
sich Theorie- und Praxisphasen ab. Dabei
werden die Semester studierend an der
Hochschule verbracht und die gesamten
Semesterferien arbeitend im Betrieb. So
verlängert sich die Regelstudienzeit nicht.
Nach acht bis zehn Semestern sind die
Studenten fertig ausgebildet. Sie haben im
Studium die Möglichkeit, ihr Fachwissen
unmittelbar im Beruf anzuwenden und
umgekehrt Probleme aus der beruflichen Praxis
in Seminaren zu diskutieren.
Quelle: www.zeit.de 31.3.2009 (zu
Prüfungszwecken bearbeitet)
Das Thema „Duales Stuidum: Studium plus Berufsausbildung“ taucht in vielen Ländern
seit einiger Zeit immer häufiger in den Nachrichten und in öffentlichen Diskussionen auf.
Ein Duales Studium bedeutet, dass Sie einen Studiengang an der Universität absolvieren
und gleichzeitig einige Stunden pro Woche in einem Unternehmen arbeiten, das mit Ihrer
Karriere verbunden ist, und das Gelernte anwenden.

Offensichtlich werden Sie dafür bezahlt, auch wenn es ein geringerer Betrag ist, weil Sie
noch kein Profi sind. Man kann praktisch sagen, dass ein duales Studium wie eine
Ausbildung ist, aber anstatt eine Schule zu besuchen, gehen Sie zur Universität und am
Ende des Studiums erhalten Sie den Bachelor-Abschluss.

Das Thema Duales Studium steht auch im Mittelpunkt des Artikels „Duales Studium:
Studium plus Berufsausblidung“ von Gerd Bahr der am 31.3.2009 auf der Internetseite
www.zeit.de publiziert wurde.

Im ersten Abschnitt schreibt der Verfasser, dass viele Schüler die verschiedenen
Möglichkeiten, die sie nach dem Abitur haben, nicht kennen. Viele von ihnen denken, dass
der nächste Schritt die Universität ist, wissen aber nicht, dass es andere Möglichkeiten wie
das duale Studium gibt. Bei einer solchen Ausbildung können die Jugendlichen den Beruf
ihrer Wahl erlernen und gleichzeitig in Unternehmen arbeiten, die einen direkten Bezug zu
ihrer beruflichen Laufbahn haben.

Eine wichtige Information im dritten Abschnitt ist, dass vor Beginn des Studiums ein
Vertrag mit dem Unternehmen erforderlich ist, mit dem die Studierenden auch nach dem
Studium in Kontakt mit dem Unternehmen bleiben. Darüber hinaus ist es wichtig zu
wissen, dass das gewählte Unternehmen für die Kosten der Studie, die zwischen vier und
fünf Jahren dauert, verantwortlich ist. Der Hauptunterschied zwischen dieser Studie und
einer gewöhnlichen Studie besteht darin, dass junge Menschen eine größere
Verantwortung tragen und sich strikt organisieren müssen, um Aufgaben zu efüllen und
bei der Arbeit zu leisten.

Zum Schluss weist der Autor darauf hin, dass eine der wichtigsten Regeln ist, dass die
Studenten das erste Semester in der gewählten Firma verbringen müssen. Nach diesem
Semester absolvieren die Studenten Semester, in denen sie Theorie an der Universität
lernen, und Semester, in denen sie das, was gelernt haben, praktizieren. Die Studenten
werden für 8 bis 10 Semester ausgebildet, nach denen sie bereit sind, in die Arbeitswelt
einzugreifen. Dank dieses Programms haben die Schüler keine Probleme, sich in ihrer
Arbeit anzupassen.

Ergänzend zum oben besprochenen Text liegen zwei Grafike vor. Die Form des erstens
Diagramms ist eines Tortendiagramms und die Form des zweites ist eines
Balkendiagramms. Die beiden stammen vom TNS Infratest Sozialforschung aus dem Jahr
2009. Beide wurden gemacht, um herauszufinden, ob Studierende des dualen Studiums
wieder diese Form des Studiums wählen würden und warum. In beiden Diagrammen
antworteten 58 Befragte. Im ersten Diagramm sind jedoch die einzigen Antwortoptionen
«Nein» und «Ja» und im zweiten Diagramm gibt es Merkmale der dualen Studium.

Einerseits zeigt die erste Abbildung, dass 51 der 58 Studierenden wieder ein duales
Studium wählen würden, andererseits würden die restlichen 7 eine andere Form des
Studiums bevorzugen. Das zweite Diagramm zeigt die Merkmale des dualen Studiums,
die die 51 Studierenden dazu veranlassen würden, erneut ein duales Studium zu
absolvieren. Der häufigste Grund mit 30 Stimmen ist die Arbeitspraxis, während andere
Gründe mit 12 und 10 Stimmen finanzielle Unterstützung, Vorbereitung für die Zukunft und
eine gute Form des Unterrichts sind.
Auf der Grundlage der Informationen lässt sich sagen, dass die meisten Befragten zwar
wieder ein duales Studium absolvieren würden, aber weniger als ein Fünftel der Befragten
hält dies für eine gute Bildungsform. Es ist bekannt, dass der Hauptgrund, warum junge
Menschen ein duales Studium für gut halten, in ihrer Betriebspraxis und den Erfahrungen,
die sie sammeln, und nicht unbedingt in der Verbesserung der Kurse oder Lernmethoden
liegen. Deshalb ist es fraglich, ob das Studiensemester eine gute Ausbildung bietet und ob
das duale Studium nur im praktischen Teil funktioniert.

Nach der Beschreibung und Analyse den Grafiken, möchte ich im Folgenden Stellung
nehmen.

Ich bin der Meinung, dass ein duales Studium nützlich ist. Ein grundlegender Vorteil des
dualen Studiums ist, dass du dafür bezahlt wirst, dass du arbeitest. Viele Studenten, die
eine normale Karriere machen, müssen sich einen Minijob oder eine andere Arbeit
suchen, um ihren Unterhalt zu bestreiten. Mit einem dualen Studium brauchen die
Studenten keine andere Arbeit zu suchen. Das ist zwar nicht viel mehr als in einer
Ausbildung, jedoch übernehmen manche Unternehmen die Studiengebühren oder man
profitiert von weiteren Benefits wie Vergünstigungen oder Firmenlaptops.

Andererseits, zwei Abschlüsse in kürzerer Zeit bedeuten auch die gleiche Arbeit in
weniger Zeit. Man sollte deswegen bei einem dualen Studium bewusst sein, dass diese
Zeit sehr intensiv werden wird und nichts für Weicheier ist. Schließlich studiert und arbeitet
man gleichzeitig und hat damit eine hohe Doppelbelastung. Das heißt, nach Arbeit oder
am Wochenende muss man noch für Prüfungen lernen und Hausarbeiten schreiben. Da
das duale Studium in kürzerer Zeit viel abarbeiten muss, ist es sehr straff organisiert. Auch
können Themen aufgrund der kurzen Zeit meist nur oberflächlich behandelt werden.

Der Hauptvorteil in deinem dualen Studium ist der große Bezug zur Praxis. Das heißt,
alles, was du im Studium theoretisch lernst, setzt du in deiner Arbeit um. Genau diesen
Vorteil vermissen viele Studenten in einem Vollzeit-Studium, da sie während ihres
Studiums nicht wissen, wie anschließend ihre Arbeit aussehen kannViele Leute, die einen
Minijob haben, arbeiten in Supermärkten oder Bekleidungsgeschäften, und wenn sie
wirklich anfangen zu arbeiten, haben sie keine Erfahrung in ihrer Branche. Wenn man also
sein duales Studium abschliessen, hat man bereits etwa drei Jahre Erfahrung und es
besteht die Möglichkeit, dass sein Unternehmen man nach Abschluss seines Studiums
fest einstellt.

Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Vorträge an Schulen gaben, bei denen die
Schüler über die verschiedenen Formen des Studiums, die es gibt, lernen könnten, damit
sie die auswählen können, die ihnen am besten gefällt.