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Sicherlich ist jedes einzelne Sammelgebiet Altdeutschlands einzigartig. Kaum eine Markenausgabe
gleicht der anderen, die Vielfalt der Briefmarken-Gestaltungen ist nahezu einzigartig in der Welt der
Philatelie. Aber doch ist Helgoland noch etwas „einzigartiger“ als alle anderen deutschen Staaten.
Helgoland ist nämlich kein deutscher Staat. Genau genommen gehörte die Insel Helgoland seiner
Zeit nicht einmal zu Deutschland, sondern war eine britische Kolonie. Warum die Insel trotzdem in
die Liste altdeutscher Sammelgebiete eingereiht wurde, bleibt allerdings ohne Erklärung. Möglicher
Weise, weil Helgoland später zum Deutschen Reich gehörte. Eine genauere Antwort vermag auch die
Fachliteratur nicht zu geben.
Viele Philatelisten fasziniert das Sammelgebiet ebenso im gleichen Maße, wie es sie abschreckt. Der
Grund dafür ist leicht auszumachen: Es gibt von den Helgoländer Marken eine Unzahl Neudrucke,
und leider eben auch viele davon falsch gestempelt, so viele, dass man die Briefmarken Helgolands
grundsätzlich ausschließlich geprüft erwerben sollte, ausdrücklich auch die billigeren Werte. Vielen
Sammlern ist das Risiko einfach zu hoch, ein „faules Ei“ zu erwischen. Auch, weil Manchem die
Unterscheidung zwischen Originalen und Neudrucken schwerfällt.
Briefmarken aus Helgoland: 1/4 in zwei Varianten, 3/4 und 1 1/2 Schilling
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½ Schilling blaugrün/karmin
1 Schilling blaugrün/trübkarmin
2 Schilling rosa/dunkelgrün
6 Schilling graugrün/rosakarmin
Beide Nominalen kommen auf zwei Papiertypen vor: auf gewöhnlichem Papier und auf Papier mit
Webmuster. Die Markenfarben auf beiden Papiertypen weisen zahlreiche Tönungen auf.
2 Pfennig grün/lilakarmin
25 Pfennig lilakarmin/grün
50 Pfennig grün/karmin
Besonders zahlreich sind bei dieser Ausgabe die Farbvarianten beim 10-Pfennig-Wert. Der Michel-
Spezial unterscheidet nicht weniger als fünf Tönungen.
1876
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Im Jahr 1876 gab es nur zwei Marken. Die 3 Pfennig in dunkelgrün/gelb (Töne) und die 20 Pfennig in
lilakarmin-weinrot/graugrün-gelb (viele Töne). Auch bei dieser Ausgabe sticht eine Marke mit
besonders vielen Farbvarianten heraus: der 20-Pfennig-Wert. Acht Farbvarianten werden
unterschieden.
1879
Im Jahr 1879 gab es ebenfalls nur 2 Werte: 1 Mark und 5 Mark, beide in blaugrün/rosa/schwarz
(Töne). Der 1-Mark-Wert kommt in drei Farbvarianten vor.
Wie bei fast allen altdeutschen Markenländern sind postfrische Marken recht selten, so auch bei
Helgoland. Wirklich postfrische Briefmarken von der Insel erzielen dem entsprechend hohe Preise.
Ungebrauchte Briefmarken mit Originalgummi und Falzspur beziehungsweise Falzrest sind häufig
anzutreffen und bei nicht verwendeten Briefmarken üblich.
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Ganzfälschungen von Helgoland-Marken sind selten anzutreffen. Der Mehrfarben-Prägedruck ist sehr
aufwändig, Neudrucke dagegen leicht verfügbar.
Wie oben bereits erwähnt, schrecken viele Sammler vor Helgoland zurück, eben wegen der
Unsicherheiten durch die zahlreich vorhandenen Neudrucke. Es gibt jedoch treffsichere
Unterscheidungsmerkmale: die Gummierung der Originale ist gelblich, etwas rau und brüchig, die der
Neudrucke eher gelblich weiß bis weiß, bis hin zu ganz glatter und weißer Gummierung bei den
Leipziger Neudrucken, bei diesen wurde der Gummi maschinell aufgetragen.
Die Perforation kann ebenfalls Hinweise geben: Der Durchstich der Neudrucke ist sehr scharf, der der
Originale eher breit. Ebenso kann man bei Randstücken beobachten, dass der Durchstich bei
Originalen über die Marke hinaus auf den Rand ragt, bei den Neudrucken ist dies nicht der Fall.
Die Originale sind 13 ½ zu 14 ¼ gezähnt, die Berliner und Leipziger Neudrucke allerdings auch. Die
Hamburger Neudrucke haben allerdings 14:14 und sind so sofort auszumachen. Die Leipziger
Neudrucke kann man jedoch an die eher stumpfen Zähne erkennen, auch an den kleinen
Zähnungslöchern. Im genauen Gegensatzt dazu haben die Berliner Neudrucke eher spitze Zähne mit
größeren Zähnungslöchern.
Unterschiede zwischen den Originalen und den Neudrucken gibt es auch beim verwendenden Papier.
Das der Neudrucke wirkt durchscheinender als das der Originale. Von der Rückseite betrachtet, kann
man bei den Neudrucken die Markeninschriften erkennen, bei den Originalen sollte dies nicht
gelingen. Zudem ist das Papier der Hamburger und Leipziger Neudrucke stark geglättet. Beim
Neudruck des 3-Pfennig-Wertes von 1878 verläuft die Papiermaschung diagonal, dieser Neudruck ist
so recht leicht auszumachen.
Nicht zuletzt können die Farben der Helgoland-Marken Hinweise geben, ob es sich um Originale oder
Neudrucke handelt. Allerdings bleibt die genaue Bestimmung dem versierten Helgoland-Kenner mit
entsprechend umfangreichem Vergleichsmaterial vorbehalten. Wie aus der obigen Aufstellung
ersichtlich, existieren bei einigen Marken recht viele Auflagen, welche sich an den Farben
manifestieren. Der Spezialist verfügt daher über Vergleichstücke und kann mit ihnen die genaue
Farbvariante bestimmen – und eben auch die Neudrucke.
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Typ I: Nackenlocke mit Knoten, vorderes Ende der Büste spitz nach unten gebogen, das hintere Ende
abgerundet.
Typ II: Nackenlocke bildet einen Haken, vorderes Ende der Büste Stumpf und etwas nach oben
gewölbt, das hintere Ende der Büste endet im spitzen Winkel.
Typ III: Nackenlocke sehr klein, ein „Haarlöckchen“, Büste wie bei Typ II. Es gibt noch weiter
Unterscheidungsmerkmale der drei Formen, diese oben erwähnten sollen aber zur Bestimmung
ausreichen. Folgenden Kopftypen kann man den Originalen zuordnen (Nummern nach Michel):
Typ III: 7
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