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Die Post Badens ist seit dem 15. Jahrhundert eng mit der italienischen Kurierfamilie Taxis, später
„Thurn & Taxis“, verbunden. Als Betreiber der Kaiserlichen Reichspost, dem ersten überregionalen
Postunternehmen im „Heiligen Römischen Reich“, organisierte die Thurn & Taxische Familie in
großen Teilen den badischen Postbetrieb. Dies blieb bis 1811 so, als durch den Zessionsvertrag von
Thurn & Taxis die gesamte Postverwaltung in badische Obhut überging. Am 1. Mai 1851 trat Baden
dem Deutsch-Österreichischen Postverein bei. Mit diesem Datum kamen die ersten Briefmarken an
die badischen Postschalter.
Badens Erstausgabe
Die Marken waren in einer Ziffernzeichnung gehalten und in schwarz auf farbigem Papier gedruckt, in
den Wertstufen 1, 3, 6 und 9 Kreuzer. Anhand der Papierfarben, aber auch an der Druckfarbe und der
Papierbeschaffenheit kann man bei der ersten Ausgabe zwei Auflagen bestimmen:
Die Briefmarken der ersten Auflage werden in der Regel etwas höher bewertet. Im Michelkatalog sind
die Marken der verschiedenen Auflagen mit den Kleinbuchstaben „a“, „b“ nach der Katalognummer
unterschieden.
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Wahrscheinlicher ist die erstere Variante, da sonst viel mehr Fehldruckmarken bekannt sein müssten.
Es sind bis heute jedoch nur drei Exemplare bekannt, eines davon befindet sich im „Museum für
Kommunikation und Technik“, ehemals Postmuseum, in Berlin-Mitte.
Der Fehldruck wurde erst 40 Jahre nach seinem Entstehen entdeckt. Zwei der Fehldrucke sind auf
Briefen erhalten geblieben. Auf Auktionen erzielten die Baden-Fehldrucke siebenstellige Beträge.
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Bei den gezähnten Ausgaben sind gut gezähnte und zentrierte Stücke der Normalfall.
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herausgegeben. Hintergrund des Versuchs war, einen gut haftenden Kleber zu finden. Daher wurde
ein Teil der Marken mit österreichischem Knochenleim versehen, ein anderer Teil mit „syrischem
Gummi“ mit Glycerin. Um die Marken im Nachhinein unterscheiden zu können, wurde dem
Knochenleim der rote Farbstoff Fernambuk zugesetzt.
Von den 18-Kreuzer-Marken wurde der nicht verkaufte Restbestand verbrannt, der Rest von den 30-
Kreuzer-Marken blieb erhalten. Aus diesem Grunde kann man die ungebrauchte „30er“
verhältnismäßig günstig erwerben.
Landpost
Die badischen Landpostmarken waren keine Freimarken und durften auch nicht als solche verwendet
werden. Vielmehr dienten diese zu postinternen Verrechnungszwecken. Mit diesen Marken wurden
die Portokosten für unfrankierte, durch die Landpost beförderte Poststücke erhoben, aber auch die
Bestell-Gebühr der Fahrpost sowie andere Gebühren. Die Landpost-Portomarken wurden nicht am
Postschalter verkauft.
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In den Wertstufen zu 3, 6 und 12 Kreuzer 1862 wurden drei Marken herausgegeben. Laut Michel-
Katalog kann man bei den beiden ersteren Werten zwei Papier- und Farbtypen unterscheiden, jeweils
dünnes hellgrüngelbes oder dickeres, dunkelrötlichgelbes Papier. Der Michel-Katalog scheint hier
nicht ganz korrekt. Es sind Landpost-Portomarken in beiden Farben auf beiden Papieren bekannt
geworden, dazu gibt es noch Marken mit Zwischentönen. Die Regel „hell-dünnes Papier“ und „dunkel-
dickes Papier“ gilt also nicht.
Eine besonders rare Briefmarke ist eine gebrauchte 12-Kreuzer Landpostmarke. Die Seltenheit dieser
gebrauchten -als auch der gebrauchten 3 und 6-Kreuzer-Marken liegt in der Art der Verwendung der
Portomarken. Diese wurden auf die unfrankierte Sendung geklebt -bei den badischen
Landpostportomarken sollte dies eigentlich die Rückseite der Sendung sein- und zeigte dem
Postboten an, wieviel Porto zu erheben ist. Ebenso wurde durch den Verbrauch dieser Marken
ermittelt, in welcher Höhe Postgebühren eingetrieben wurden. Zudem wurden die
Landpostportomarken nicht nur auf Briefen verwendet, auch auf zum Beispiel
Gebührenanmeldezettel kamen die Marken zum Einsatz. Die Marken hatten keine Frankaturkraft und
daher war auch die Entwertung, das Stempeln oder die Entwertung mit dem Federstrich oder dem
Blaustift, nicht vorgeschrieben. Daher findet man sehr wenige, als gebraucht anzusehende
Landpostportomarken. Beim 12-Kreuzer-Wert kommt noch hinzu, dass es für diese Wertstufe kaum
eine Verwendungsmöglichkeit gab. Ein normaler Brief kostete 3 Kreuzer, die Masse der Briefe waren
ebendiese normalen Briefe.
Eine echte, gestempelte 12-Kreuzer-Marke, womöglich noch auf einem Brief- oder Briefstück, gehört
zu den großen Baden-Raritäten. Es sind weniger als 120 solcher Briefe bekannt.
Ganzsachenumschläge
Der Vollständigkeit halber sollen die Ganzsachenumschläge der badischen Post nicht unerwähnt
bleiben. Es gab zwischen 1858 und 1867 vier Ausgaben von Briefumschlägen mit Werteindruck:
Zudem gab es von der Ausgabe 1858 Neudrucke in den gleichen Wertstufen, selbstverständlich nur
ungebraucht und durch den Klappenstempel unterscheidbar.
Neudrucke
Von folgenden Briefmarken Badens gibt es Neudrucke:
Die Neudrucke stammen jeweils aus den Jahren 1866 oder 1867 und sind an den abweichenden
Farben und den etwas dickeren Papieren erkennbar.
Am 31. Dezember 1871 ging die badische Post in die Deutsche Reichspost über, die noch
vorhandenen Marken Badens verloren zum 1. Januar 1871 ihre Frankaturkraft und konnten bis zum
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