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N T I E RT Ralf Hauner
Finanzielle Hilfen
für junge Familien
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hwangere und
eht und welche
us,
behörden erleich-
or.
Hauner
4142
29.07.2021 11:56:36
WISSEN FÜR DIE PRAXIS
• V E R S TÄ N D L I C H
Finan
Familienleistungen kennen und nutzen
für ju
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ISBN 978-3-8029-4142-9
€ 14,95 [D]
4142
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Ralf Hauner
Finanzielle Hilfen
für junge Familien
Schutz für Schwangere – Mutterschaftsgeld – Elternzeit –
Elterngeld – Kindergeld – Steuerliche Entlastung
WALHALLA Rechtshilfen
WALHALLA Digital:
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| 5
Inhaltsverzeichnis
Vorwort.................................................................................... 9
Abkürzungen........................................................................... 12
1.
Mutterschutz für Arbeitnehmerinnen.............................. 15
Schutz- und Geltungsbereich des Mutterschutzgesetzes....... 16
Mitteilung der Schwangerschaft............................................. 20
Mitteilung darüber, ob gestillt wird........................................ 22
Kein Fragerecht des Arbeitgebers bei Einstellung.................. 23
Beschäftigungsverbote............................................................ 23
Freistellung von Untersuchungen........................................... 38
Kündigungsverbot................................................................... 38
Urlaubsansprüche.................................................................... 41
2.
Geldleistungen rund um die Geburt................................. 43
Mutterschutzlohn.................................................................... 44
Mutterschaftsgeld................................................................... 46
Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld......................... 56
3.
Leistungen der Krankenkasse............................................. 61
Ambulante Leistungen bei Schwangerschaft und
Mutterschaft............................................................................ 62
Gesundheitsuntersuchungen für Kinder................................. 68
Medizinische Vorsorgeleistungen........................................... 71
Vorsorgeleistungen für Mütter und Väter............................... 74
4.
Elternzeit.................................................................................... 77
Übersicht................................................................................. 78
Anspruchsvoraussetzungen.................................................... 78
6 |
Anmeldung, Ankündigungsfristen......................................... 79
Dauer und zeitliche Aufteilung............................................... 81
Teilzeitarbeit in Elternzeit...................................................... 85
Kündigungsschutz in der Elternzeit........................................ 88
Wiedereinstieg nach der Elternzeit......................................... 90
5.
Elterngeld................................................................................... 91
Berechtigter Personenkreis..................................................... 92
Dauer des Anspruchs auf Elterngeld....................................... 95
Höhe des Elterngelds............................................................... 99
Elterngeldstellen..................................................................... 106
Landeserziehungsgeld............................................................. 108
Sonderregelungen aus Anlass der COVID-19-Pandemie........ 111
6.
Kindergeld.................................................................................. 113
Anspruchsberechtigung.......................................................... 114
Höhe des Kindergeldes............................................................ 115
Antragserfordernis.................................................................. 117
Mitwirkungspflichten............................................................. 119
Abzweigung Kindergeld.......................................................... 119
7.
Kindererziehung und rentenversicherungsrechtliche
Auswirkungen........................................................................... 125
Kindererziehungszeiten.......................................................... 126
Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung.................. 128
8.
Hilfen für finanziell schwache Familien.......................... 131
Hilfe bei Schwangerschaft, Mutterschaft, Gesundheit........... 132
Sicherung des Lebensunterhalts............................................. 132
Kinderzuschlag........................................................................ 134
| 7
9.
Durchsetzung Ihrer Ansprüche........................................... 139
Durchsetzung Ihrer Ansprüche............................................... 140
10.
Hilfreiche Adressen................................................................. 145
Elterngeldstellen..................................................................... 146
Für den Kündigungsschutz zuständige Aufsichtsbehörden... 156
Stichwortverzeichnis.............................................................. 157
Vorwort | 9
Vorwort
Die verschiedenen gesetzlichen Regelungen sind für „junge“ Familien
aufgrund der Komplexität der Vorschriften oft sehr unübersichtlich.
Aus diesem Grund ist es für Eltern sehr schwierig, die ihnen zustehen-
den Möglichkeiten zu erkennen und dementsprechend auch Ansprüche
geltend zu machen. Die Schaubilder auf den Seiten 10/11 geben einen
ersten Einblick über die verschiedenen Leistungen für junge Familien.
Hier soll der vorliegende Ratgeber allen Familien eine Hilfestellung
geben. Thematisiert werden insbesondere
■■ Leistungsansprüche und Schutzvorschriften im Zusammenhang
mit Schwangerschaft und Entbindung inklusive der arbeitsrecht-
lichen und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte (insbesondere
Mutterschutz),
■■ Elterngeld und Kindergeld sowie die Elternzeit als Kernleistungen
zur Förderung junger Familien.
Darüber hinaus werden auch die rentenrechtlichen Ansprüche gegen
die Rentenversicherung aufgezeigt und insbesondere die Anrechnung
von Kindererziehungszeiten bei der Berechnung der zukünftigen Rente
berücksichtigt. Mit Datum vom 15.02.2021 wurde mit Artikel 1 das
Zweite Gesetz zur Änderung des Bundeselterngeld- und Elternzeitge-
setzes beschlossen. Dieses Gesetz reformiert das Elterngeld, das dann
mit Stichtag 01.09.2021 gilt. Ziel des Gesetzgebers ist, das Elterngeld
flexibler, partnerschaftlicher und einfacher zu machen. So wird etwa
die zulässige Arbeitszeit während des Elterngeldbezugs und der Eltern-
zeit angehoben; Gleiches gilt für den Partnerschaftsbonus.
Nähere Details zu den neuen Ansprüchen ab dem 01.09.2021 finden
Sie in Kapitel 5. Aufgrund der Vielzahl von zuständigen Stellen und
Vorschriften fällt es Eltern manchmal schwer, die für sie zuständigen
Behörden zu kennen. Dieser Ratgeber soll sie dabei unterstützen, sich
auch u. a. bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten an die richtigen
Stellen zu wenden und ggf. Sozialhilfe zu beantragen. Denn, wer seine
Ansprüche kennt, kann diese bewusst und auch zielgerichtet einsetzen.
München, im August 2021
Ralf Hauner
Keine Arbeits-
10 | Vorwort
Entgeltfort-
Weiterzahlung zahlung nach Mutterschafts-
Elterngeld
des Entgelts dem Entgeltfort- geld
zahlungsgesetz
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gegebenenfalls
ggf. Krankengeld
Krankengeld
29.07.2021 09:54:02
Ansprüche bei Schwangerschaft und Mutterschaft und zuständige Stelle
ratgeber.indd 11
Anrech-
Sach- nung
Kündi- Zuschuss
Elternzeit leistun- Mutter- Elterngeld Kinder-
Mutter- gungs- zum
(Mütter gen, wie schafts- (Mütter erzieh- Kinder-
schutz schutz Mutter-
und Väter) ärztliche geld und Väter) ungszeiten geld
(Mütter schafts-
Behand- (Mütter
und Väter) geld
lung usw. und Väter)
Arbeitgeber Renten- Familien-
gesetzliche gesetzliche
Arbeit- versiche- kasse der
Kranken- Kranken- Bund
geber rungs- Agentur
kasse kasse
träger für Arbeit
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eventuell:
eventuell:
ggf. auch:
Bundesamt gesetzliche
für Soziale Kranken- Land
Sicherung kasse
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oder:
Bundesamt
für Soziale
Sicherung
Vorwort | 11
29.07.2021 09:54:02
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12 | Vorwort
Abkürzungen
Abs. Absatz
BEEG Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz
BGB Bürgerliches Gesetzbuch
BKGG Bundeskindergeldgesetz
BMA Bundesministerium für Arbeit und Soziales
BMFSFJ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend
BSG Bundessozialgericht
bzw. beziehungsweise
d. h. das heißt
EG Europäische Gemeinschaft
ELFE Einfach Leistungen für Eltern
EStG Einkommensteuergesetz
EU Europäische Union
EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft
g Gramm
ggf. gegebenenfalls
GKV Gesetzliche Krankenversicherung
i. V. m. in Verbindung mit
MuSchG Mutterschutzgesetz
Nr. Nummer
OZG Onlinezugangsgesetz
SGB Sozialgesetzbuch
SGB II Sozialgesetzbuch – Zweites Buch (Grundsicherung für
Arbeitsuchende)
SGB III Sozialgesetzbuch – Drittes Buch (Arbeitsförderung)
SGB IV Sozialgesetzbuch – Viertes Buch (Gemeinsame Vorschriften
für die Sozialversicherung)
SGB V Sozialgesetzbuch – Fünftes Buch (Gesetzliche Krankenver-
sicherung)
Abkürzungen | 13
1
1.
Mutterschutz für Arbeitnehmerinnen
Mehrfach- Unständig
Frauen in einem
beschäftigte beschäftigte
Arbeitsverhältnis
Frauen Frauen
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Weibliche
Teilzeit- Familienange- Frauen in einem In Heimarbeit
beschäftigte hörige in einem Leiharbeits- beschäftigte
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Mutterschutz gilt auch für versicherungsfreie Beschäftigungen, z. B. Mini-Jobber und kurzzeitig Beschäftigte.
Schutz- und Geltungsbereich des Mutterschutzgesetzes | 17
29.07.2021 09:54:02
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Beispiel:
Eine Arbeitnehmerin teilt ihre Schwangerschaft erst bei Beginn der
Schutzfrist vor der Entbindung mit. Die Frau ist in einem kleinen Betrieb
als sog. Schlüsselkraft mit drei Angestellten tätig. Durch die verspätete
Meldung ist es für den Arbeitgeber nicht mehr möglich, rechtzeitig eine
Ersatzkraft zu finden.
Er verliert dadurch einige Aufträge von Kunden, da die Arbeitsbelastung
von den anderen zwei Angestellten nicht aufgefangen werden kann. Da-
durch entstehen ihm Umsatzverluste. Hier droht der Arbeitnehmerin ein
Schadensersatzanspruch.
Praxis-Tipp:
Teilen Sie die Schwangerschaft dem Arbeitgeber rechtzeitig mit. In der Praxis
wird als allgemeiner Zeitpunkt der dritte Schwangerschaftsmonat angesehen.
Sind allerdings aufgrund der Arbeitsplatzsituation frühzeitige Maßnahmen
des Arbeitgebers notwendig, ist auch eine frühere Mitteilung erforderlich.
Die gesetzliche Sollbestimmung gilt nur für Frauen, die in einem Ar-
beitsverhältnis stehen. Heimarbeiterinnen sollen die Mitteilung dem
Auftraggeber oder Zwischenmeister vorlegen.
Eine bestimmte Form ist für die Mitteilung nicht vorgesehen. Sie
kann deshalb mündlich oder schriftlich erfolgen. Als Empfänger der
Mitteilung kommen neben dem Arbeitgeber selbst auch die von ihm
zur Entgegennahme befugten Personen in Betracht.
In der Praxis erfolgt die Mitteilung in der Regel an die Personal-
abteilung, was vollkommen in Ordnung ist. Nicht ausreichend dagegen
ist, wenn die Mitteilung an die Arbeitskolleginnen oder Arbeitskollegen
erfolgt oder an den Betriebsrat gerichtet wird.
Bezüglich des Zugangs ist anzumerken, dass bei einem direkten Ge-
spräch – auch Telefongespräch – die Mitteilung in dem Zeitpunkt die
Beispiel:
Von einem „normalen“ Unternehmen ausgehend:
In den Machtbereich des Empfängers gelangt
■■ ein Brief, wenn er in den Briefkasten eingeworfen oder dem Emp-
fänger direkt übergeben wird,
■■ ein Fax, wenn es von seinem Empfangsgerät gespeichert wurde,
■■ eine E-Mail, wenn sie im E-Mail-Account des Empfängers (bzw. auf
dem Server seines Providers) abgespeichert wurde.
Üblicherweise darf mit einer Kenntnisnahme nur zu den Bürozeiten ge-
rechnet werden.
Wichtig: Der Arbeitgeber ist verpflichtet, dem Betriebsrat alle ihm be-
kanntwerdenden Fälle der Schwangerschaft von Arbeitnehmerinnen nach
vorheriger Einwilligung der Schwangeren unaufgefordert mitzuteilen.
Eine solche Mitteilung ist erforderlich, damit der Betriebsrat seine Auf-
gaben in Bezug auf den Mutterschutz wahrnehmen kann.
Beschäftigungsverbote | 23
Beschäftigungsverbote
Individuelles Beschäftigungsverbot
Der Arbeitgeber darf eine schwangere Frau nicht beschäftigen, soweit
nach einem ärztlichen Zeugnis ihre Gesundheit oder die ihres Kindes
bei Fortdauer der Beschäftigung gefährdet ist (§ 16 Abs. 1 MuSchG).
Dieses individuelle Beschäftigungsverbot setzt voraus, dass die Frau
schwanger ist. Es spielt keine Rolle, ob die Schwangerschaft normal
verläuft oder mit Komplikationen verbunden ist.
Die Bestimmung des Beginns der Schwangerschaft erfolgt durch
Rückrechnung um 280 Tage von dem ärztlich festgestellten voraus-
sichtlichen Entbindungstermin.
Beschäftigungsverbote | 25
Praxis-Tipp:
1
Gehen die Schwangerschaftsbeschwerden über das übliche Maß hinaus, liegt
eine Krankheit vor. Damit besteht für gesetzlich Krankenversicherte ein An-
spruch gegenüber ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Diese Erkrankung kann
ggf. bei Arbeitsunfähigkeit zum Anspruch auf Entgeltfortzahlung gegenüber
dem Arbeitgeber führen.
Generelle Beschäftigungsverbote
Ein generelles Beschäftigungsverbot im Sinne des Mutterschutzgeset-
zes ist nur ein Beschäftigungsverbot nach den §§ 3 bis 6, 10 Absatz 3,
§ 13 Absatz 1 Nummer 3 MuSchG. Sie zielen auf Zeiten vor und nach
der Entbindung, in denen es dem Arbeitgeber gesetzlich verboten ist,
die Frau zu beschäftigen:
■■ § 3: Schutzfristen vor und nach der Entbindung (sog. Mutterschafts-
urlaub)
■■ § 4: Verbot der Mehrarbeit
■■ § 5: Verbot der Nachtarbeit
■■ § 6: Verbot der Sonn- und Feiertagsarbeit
■■ § 10 Abs. 3: nur Tätigkeiten, für die der Arbeitgeber die erforderli-
chen Schutzmaßnahmen getroffen hat
■■ § 13 Abs. 1 Nr. 3: ggf. Arbeitsplatzwechsel
Diese Beschäftigungsverbote werden im Folgenden erläutert:
Mutterschaftsurlaub
Schutzfrist vor der Entbindung
Der Arbeitgeber darf eine schwangere Frau in den letzten sechs Wochen
vor der Entbindung nicht beschäftigen (Schutzfrist vor der Entbindung),
soweit sie sich nicht zur Arbeitsleistung ausdrücklich bereit erklärt (§ 3
Abs. 1 MuSchG). Sie kann die Erklärung jederzeit mit Wirkung für die
Zukunft widerrufen. Für die Berechnung der Schutzfrist vor der Ent-
bindung ist der voraussichtliche Tag der Entbindung maßgeblich, wie
er sich aus dem ärztlichen Zeugnis oder dem Zeugnis einer Hebamme
oder eines Entbindungspflegers ergibt. Entbindet eine Frau nicht am
Beispiel:
Beispiel:
Beschäftigungsverbote | 27
Ergebnis: Die Schutzfrist nach der Entbindung von acht Wochen ver-
längert sich um 16 Tage und endet nunmehr am 12.12.2021.
Beschäftigungsverbote | 29
Beschäftigungsverbote | 31
Wichtig: Soweit es verantwortbar ist, ist der Frau auch während der
Schwangerschaft, nach der Entbindung und in der Stillzeit die Fortfüh-
rung ihrer Tätigkeiten zu ermöglichen. Nachteile aufgrund der Schwan-
gerschaft, der Entbindung oder der Stillzeit sollen vermieden oder aus-
geglichen werden.
Beschäftigungsverbote | 33
Beschäftigungsverbote | 35
Beschäftigungsverbote | 37
Der Arbeitgeber darf eine stillende Frau folgende Arbeiten nicht aus-
1 üben lassen:
■■ Akkordarbeit oder sonstige Arbeiten, bei denen durch ein gesteiger-
tes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann,
■■ Fließarbeit oder
■■ getaktete Arbeit mit vorgeschriebenem Arbeitstempo, wenn die Art
der Arbeit oder das Arbeitstempo für die stillende Frau oder für ihr
Kind eine unverantwortbare Gefährdung darstellt.
Kündigungsverbot
Die Kündigung gegenüber einer Frau ist unzulässig
■■ während ihrer Schwangerschaft,
■■ bis zum Ablauf von vier Monaten nach einer Fehlgeburt nach der
zwölften Schwangerschaftswoche und
■■ bis zum Ende ihrer Schutzfrist nach der Entbindung, mindestens
jedoch bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Entbindung,
Kündigungsverbot | 39
Beispiele:
Dauerhafte Betriebsstilllegung; hier kommt eine betriebsbedingte Kün-
digung in Betracht.
Grobe Pflichtverletzung oder Straftat gegenüber dem Arbeitgeber; hier
kommt eine verhaltensbedingte Kündigung in Betracht.
Aufhebungsvertrag
Ein Aufhebungsvertrag muss bestimmte formelle Voraussetzungen
erfüllen, damit er wirksam ist:
■■ Schriftform: Ein Aufhebungsvertrag muss von beiden Seiten unter-
schrieben werden. Keinesfalls rechtswirksam sind Aufhebungsver-
Urlaubsansprüche | 41
träge per E-Mail oder Fax. Auch eine mündliche Vereinbarung ist
nicht gültig. 1
■■ Bedenkzeit: Ein Aufhebungsvertrag darf nicht ohne Bedenkzeit ge-
schlossen werden, der Arbeitnehmer darf also nicht „überrumpelt“
werden. Hintergrund ist, dass der Abschluss eines Aufhebungs-
vertrages gravierende sozialversicherungsrechtliche Folgen haben
kann (z. B. Sperrzeit beim Arbeitslosengeld) und der Arbeitgeber
keine Hinweispflichten gegenüber dem Arbeitnehmer hat.
Arbeitnehmer sollten sich hier dringend rechtlich beraten lassen, bevor
eine Unterschrift unter einen solchen Vertrag gesetzt wird. Denn eine
Anfechtung dieser Unterschrift ist schwierig. Dies gilt auch für schwan-
gere Arbeitnehmerinnen. Das gilt selbst dann, wenn die Schwangere
bei Unterzeichnung noch nichts von ihrer Schwangerschaft weiß. In
einem Grundsatzurteil ließ das Bundesarbeitsgericht die Anfechtung
nicht zu und erklärte den Aufhebungsvertrag als wirksam. Das Gericht
sah das alleinige Risiko bei der Schwangeren, schließlich hätte sie auch
den Vertrag nicht anfechten können, wenn sie von ihrer Schwanger-
schaft gewusst, sich allerdings über die mutterschutzrechtlichen Fol-
gen lediglich geirrt hätte.
Urlaubsansprüche
Für den Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub und dessen Dauer gel-
ten die Ausfallzeiten wegen mutterschutzrechtlicher Beschäftigungs-
verbote als Beschäftigungszeiten.
Hat die Frau ihren Urlaub vor Beginn der Beschäftigungsverbote nicht
oder nicht vollständig erhalten, kann sie nach Ablauf der Fristen den
Resturlaub im laufenden oder im nächsten Urlaubsjahr beanspruchen
– also nach Ende des Mutterschutzes bzw. einer an den Mutterschutz
anschließenden Elternzeit.
Der Urlaub verfällt also nicht – auch nicht über den 31.03. des Fol-
gejahres. Dies gewährleistet die Sonderregelung in Satz 2 des § 24
MuSchG.
2.
2
Geldleistungen rund um die Geburt
Mutterschutzlohn.......................................................................... 44
Mutterschaftsgeld.......................................................................... 46
Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld............................... 56
Mutterschutzlohn
Eine Frau, die wegen eines Beschäftigungsverbots außerhalb der
2 Schutzfristen vor oder nach der Entbindung teilweise oder gar nicht
beschäftigt werden darf, erhält von ihrem Arbeitgeber Mutterschutz-
lohn. Als Mutterschutzlohn wird das durchschnittliche Arbeitsentgelt
der letzten drei abgerechneten Kalendermonate vor dem Eintritt der
Schwangerschaft gezahlt. Dies gilt auch, wenn wegen dieses Verbots
die Beschäftigung oder die Entlohnungsart wechselt. Beginnt das Be-
schäftigungsverhältnis erst nach Eintritt der Schwangerschaft, ist das
durchschnittliche Arbeitsentgelt aus dem Arbeitsentgelt der ersten drei
Monate der Beschäftigung zu berechnen (vgl. § 18 MuSchG).
Nähere Einzelheiten zu den jeweiligen Beschäftigungsverboten
finden Sie im Unterkapitel „Beschäftigungsverbote“ (Kapitel 1). Der
Mutterschutzlohn bezweckt einen finanziellen Ausgleich für die Ein-
kommensverluste, die eine Frau aufgrund der Beschäftigungsverbote
erleidet. Ein Anspruch besteht allerdings nur, wenn eine Kausalität
zwischen dem Beschäftigungsverbot und dem Einkommensverlust vor-
liegt. Die Regelung schützt keine Einkommensverluste, die die Frau
auch ohne Schwangerschaft hätte hinnehmen müssen.
Der Anspruch nach § 18 MuSchG ist privatrechtlicher Natur und regelt
die Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitnehmerin und Arbeitgeber. Der
Mutterschutzlohn ist ein sog. mutterschutzrechtlicher Lohnersatz-
anspruch.
Anspruchsvoraussetzungen
Ein Anspruch auf Mutterschutzlohn verlangt, dass
■■ die Frau wegen eines Beschäftigungsverbotes teilweise oder gar
nicht beschäftigt werden darf oder die Beschäftigung oder die
Entlohnungsart wechselt und deshalb eine Verdienstminderung
hinnehmen muss
■■ und sie kein Mutterschaftsgeld bezieht.
Liegt für die Zeit eines ärztlicherseits angeordneten Beschäftigungs-
verbots gleichzeitig eine krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit vor,
besteht kein Anspruch auf Mutterschutzlohn. In diesen Fällen be-
Mutterschutzlohn | 45
Mutterschaftsgeld
Übersicht
Sofern die Frau Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse ist, erhält
sie für die Zeit der Schutzfristen vor und nach der Entbindung sowie
für den Entbindungstag Mutterschaftsgeld der Krankenversicherung
nach den Vorschriften des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (vgl. ins-
Mutterschaftsgeld | 47
besondere § 24i SGB V; siehe dazu ausführlich gleich) oder nach den
Vorschriften des Zweiten Gesetzes über die Krankenversicherung der
Landwirte.
Eine Frau, die nicht Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist (z. B. 2
private Krankenversicherung oder eine Familienversicherung in der
GKV), erhält für die Zeit der Schutzfristen vor und nach der Entbindung
sowie für den Entbindungstag Mutterschaftsgeld zulasten des Bundes
in entsprechender Anwendung der Vorschriften des SGB V über das
Mutterschaftsgeld, jedoch insgesamt höchstens 210 Euro. Das Mutter-
schaftsgeld wird dieser Frau auf Antrag vom Bundesamt für Soziale
Sicherung gezahlt.
Mutterschaftsgeld | 49
Mutterschaftsgeld | 51
Lösung:
Die Schutzfrist vor der Geburt (11.02. bis 11.03., 29 Tage anstelle von
42 Tagen) konnte aufgrund der früheren Entbindung nicht vollständig
in Anspruch genommen werden. Die noch fehlenden 13 Tage (42 Tage –
29 Tage) verlängern damit die Schutzfrist nach der Geburt.
Die Kinder wurden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (12.03. und
13.03.) geboren. Damit sind beide Tage als Entbindungstag zu berück-
sichtigen. Die nachgeburtliche Schutzfrist beginnt daher am 14.03. Sie
verlängert sich aufgrund der Mehrlingsgeburt von 8 auf 12 Wochen
(84 Tage) und verläuft grundsätzlich bis 05.06. Zudem ist sie um den
Zeitraum der Verkürzung der Schutzfrist vor der Entbindung (13 Tage) zu
verlängern. Damit endet die Schutzfrist am 18.06.
Mutterschaftsgeld | 53
Beispiel:
Lösung:
Die Schutzfrist ist verkürzt vom 12.06. bis 13.07.
Dadurch werden 10 Tage nicht in Anspruch genommen (14.07. bis 23.07.).
Der Anspruch auf Mutterschaftsgeld von 8 Wochen nach der Entbindung
(Ende 08.09.) verlängert sich um 10 Tage und endet nunmehr am 18.09.
Beispiel:
Anspruch auf Mutterschaftsgeld bei Ende des Arbeitsverhältnisses am
Tag vor Beginn der Schutzfrist
Versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis 30.06.
endet am
Beginn der Schutzfrist nach § 3 Abs. 1 MuSchG 01.07.
am
Lösung:
Die Schutzfrist beginnt unmittelbar am Tag nach Beendigung des Arbeits-
verhältnisses, welches eine Mitgliedschaft mit Krankengeldanspruch
begründete. Daher besteht Anspruch auf Mutterschaftsgeld in Höhe des
Krankengeldes ab dem 01.07.
Mutterschaftsgeld | 55
Nicht-Arbeitnehmerinnen
Zu den anspruchsberechtigten Nicht-Arbeitnehmerinnen gehören:
■■ freiwillig versicherte Selbstständige, die mit Anspruch auf Kran-
kengeld nach § 44 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 SGB V oder (nach Erfüllung 2
einer ggf. bestehenden Wartezeit) § 53 Abs. 6 SGB V versichert sind
■■ Empfängerinnen von Arbeitslosengeld nach dem SGB III
■■ Frauen, deren Anspruch auf Arbeitslosengeld wegen einer Urlaubs-
abgeltung oder wegen einer Sperrzeit zu Beginn der Schutzfrist ruht
■■ Mitglieder, deren Versicherungspflicht z. B. wegen Bezuges von
Krankengeld erhalten bleibt, und Frauen, deren Arbeitsverhältnis
unmittelbar vor Beginn ihrer Schutzfrist nach § 3 Abs. 1 MuSchG
endet und die am letzten Tag des Arbeitsverhältnisses Mitglied
einer Krankenkasse waren (ausgenommen sind Versicherte, deren
Arbeitsverhältnis zwar beendet ist, deren Mitgliedschaft aufgrund
einer Elternzeit, des Bezuges von Elterngeld oder Erziehungsgeld
erhalten bleibt, vgl. Urteil des BSG vom 08.08.1995 – 1 RK 21/94)
■■ Künstlerinnen und Publizistinnen
■■ Teilnehmerinnen an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben mit
Anspruch auf Übergangsgeld
■■ Frauen mit Behinderungen
■■ Antragstellerinnen auf eine Rente aus der gesetzlichen Rentenver-
sicherung mit gleichzeitigem Bezug von Arbeitseinkommen
■■ Bezieherinnen von Renten wegen teilweiser Erwerbsminderung,
Hinterbliebenenrenten mit gleichzeitigem Bezug von Arbeitsein-
kommen
Ist eine Frau für mehrere Arbeitgeber tätig, sind für die Berechnung
des Arbeitgeberzuschusses die durchschnittlichen kalendertäglichen
Arbeitsentgelte aus diesen Beschäftigungsverhältnissen zusammen-
zurechnen. Den sich daraus ergebenden Betrag zahlen die Arbeitgeber 2
anteilig im Verhältnis der von ihnen gezahlten durchschnittlichen
kalendertäglichen Arbeitsentgelte.
Beispiel:
Die Arbeitnehmerin hat ein kalendertägliches Nettoarbeitsentgelt von
49 Euro und erhält ein kalendertägliches Mutterschaftsgeld von 13 Euro
(Höchstbetrag). Der Differenzbetrag zum Nettoarbeitsentgelt beläuft sich
auf 36 Euro. Dieser Betrag ist vom Arbeitgeber kalendertäglich während
der Mutterschutzfristen als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld zu zahlen.
Praxis-Tipp:
Der Zuschuss des Arbeitgebers unterliegt nicht der Lohnsteuerpflicht und
damit auch nicht der Beitragspflicht zur Sozialversicherung.
Während der Elternzeit sind Ansprüche auf Leistungen des Arbeitgeber-
zuschusses aus dem wegen der Elternzeit ruhenden Arbeitsverhältnisses
ausgeschlossen. Für den nach Ende der Elternzeit verbleibenden Zeitraum
der Schutzfristen besteht jedoch ein Zuschussanspruch.
3.
Leistungen der Krankenkasse
3
Ambulante Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft... 62
Gesundheitsuntersuchungen für Kinder....................................... 68
Medizinische Vorsorgeleistungen................................................. 71
Vorsorgeleistungen für Mütter und Väter..................................... 74
Praxis-Tipp:
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob evtl. auch die Kursgebühren
für Männer als Satzungsleistung übernommen werden.
Praxis-Tipp:
Eine Liste der zugelassenen Hebammen erhalten Sie bei Ihrer jeweiligen Kran-
3
kenkasse. Des Weiteren kann die Krankenkasse in ihrer Satzung zusätzliche
vom Gemeinsamen Bundesauschuss nicht ausgeschlossene Leistungen von
Hebammen bei Schwangerschaft und Mutterschaft vorsehen.
Entbindung
Die Versicherte kann zwischen einer ambulanten und einer stationären
Entbindung wählen. Bei einer ambulanten Entbindung im Rahmen
einer Hausgeburt kommt eine Leistungserbringung sowohl durch Ver-
tragsärzte als auch durch Hebammen in Betracht. Weiterhin kann eine
ambulante Entbindung auch in einer ärztlich geleiteten Einrichtung,
Praxis-Tipp:
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob es einen Zuschuss für eine
Entbindung im Geburtshaus gibt.
Erfolgt die Entbindung in einer Einrichtung, mit der kein Vertrag zur
ambulanten oder stationären Durchführung der Geburtshilfe besteht,
ist eine Kostenübernahme nicht möglich.
Praxis-Tipp:
Hier bitte bei der Krankenkasse vor der Entbindung erkundigen, ob die Kosten-
übernahme erfolgen kann.
Der Anspruch beginnt mit dem Tag, an dem die Schwangere in ein
Krankenhaus zum Zwecke der Entbindung aufgenommen wird, also
u. U. bereits einige Tage vor der Entbindung. Der Charakter der Leis-
tung ändert sich nicht dadurch, dass die Frau vor der Entbindung wieder
aus der stationären Einrichtung entlassen wird. Die Leistungsdauer der
Entbindung ist nicht begrenzt. Sie endet daher mit der Entlassung aus
der stationären Einrichtung nach der Entbindung.
Sofern eine Frau nicht zum Zwecke der Entbindung, sondern wegen
der über das gewöhnliche Maß hinausgehenden Schwangerschaftsbe-
schwerden in ein Krankenhaus aufgenommen wird, handelt es sich um
Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V. Die Entscheidung darüber
trifft der behandelnde Arzt.
Praxis-Tipp:
Prüfen Sie die Ansprüche auf Familienversicherung des Neugeborenen gegen-
über der Krankenkasse.
Häusliche Pflege
Die häusliche Pflege kommt in erster Linie als Ergänzung zur Heb-
ammenhilfe und zur ärztlichen Betreuung infrage. Sie umfasst Grund-
pflege (Waschen, Hygiene usw.) ohne hauswirtschaftliche Versorgung.
Ziel ist, dass die Versicherte zu Hause verbleiben kann.
Der Antrag auf häusliche Pflege ist bei der Krankenkasse grund-
sätzlich vor dem Tätigwerden der Pflegekraft zu stellen. Diesem Antrag
ist eine ärztliche Bescheinigung oder die einer Hebamme beizufügen,
die Angaben über
■■ den Grund der häuslichen Pflege,
■■ die Art der Pflege,
Haushaltshilfe
Haushaltshilfe nach § 24h SGB V – also eine Unterstützung für haus-
wirtschaftliche Tätigkeiten (z. B. Beschaffung und Zubereitung von
Mahlzeiten, Wäschepflege, Reinigung der Wohnung) – erhält die Ver-
sicherte nur, soweit ihr wegen Schwangerschaft oder Entbindung die
Weiterführung des Haushalts nicht möglich ist und eine andere im
Haushalt lebende Person den Haushalt nicht weiterführen kann.
Eine zeitliche Begrenzung ist nicht vorgesehen. Die Hilfe ist deshalb
solange zu gewähren, wie sie von einem Arzt oder einer Hebamme
wegen Schwangerschaft oder Entbindung für notwendig und begründet
erachtet wird.
Die Haushaltshilfe ist vor ihrer Inanspruchnahme bei der Kranken-
kasse zu beantragen. Diesem Antrag ist eine Bescheinigung eines Arz-
tes oder einer Hebamme beizufügen mit folgenden Angaben:
■■ Grund der Haushaltshilfe (Diagnose)
■■ täglicher Umfang
■■ voraussichtliche Dauer des Unterstützungsbedarfs
Kann die Krankenkasse keine Haushaltshilfe stellen oder besteht Grund
davon abzusehen, so sind der Versicherten die Kosten für eine selbst-
Praxis-Tipp:
In der Praxis erinnern die Krankenkassen ihre Versicherten an die jeweiligen
Untersuchungstermine. Bitte wenden Sie sich an Ihre Krankenkasse bei Be-
handlungsbedarf.
Ergeben die Untersuchungen das Vorliegen oder den Verdacht auf das
Bestehen einer Krankheit, hat der Arzt dafür Sorge zu tragen, dass diese
Fälle im Rahmen der Krankenbehandlung einer gezielten Diagnostik
und ggf. Therapie zugeführt werden.
Die Kinderuntersuchungen sollen Ärzte durchführen, welche die vor-
hergesehenen Leistungen aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen
erbringen können, nach der ärztlichen Berufsordnung dazu berechtigt
sind und/oder über die erforderlichen Einrichtungen verfügen. Der
untersuchende Arzt dokumentiert die vorgenommenen Untersuchun-
gen im Kinder-Untersuchungsheft. Dort ist anzugeben, ob aufgrund
der Untersuchungen weitere Maßnahmen veranlasst oder empfohlen
werden.
Zu den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder zählt auch die
Früherkennung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten. Diese um-
fasst insbesondere:
■■ die Inspektion der Mundhöhle
■■ die Einschätzung oder Bestimmung des Kariesrisikos
■■ die Ernährungs- und Mundhygieneberatung
■■ Maßnahmen zur Schmelzhärtung der Zähne und zur Keimzahl-
senkung
Die Leistungen werden bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres
erbracht und können von Ärzten oder Zahnärzten erbracht werden.
Medizinische Vorsorgeleistungen | 71
die Möglichkeiten und Hilfen zur Vermeidung und zum Abbau gesund-
heitsschädigender Verhaltensweisen hinweisen.
Wird im Verlauf der aufgeführten Untersuchungen das Vorliegen einer
Erkrankung entdeckt oder ein Krankheitsverdacht erhoben, so soll der
Arzt dafür Sorge tragen, dass die betroffenen Jugendlichen im Rahmen
der Krankenbehandlung einer weitergehenden gezielten Diagnostik 3
oder Therapie zugeführt werden.
Untersuchungen sollen diejenigen Ärzte durchführen, welche die
vorgesehenen Leistungen aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen
erbringen können, nach dem Berufsrecht dazu berechtigt sind und über
die erforderlichen Einrichtungen verfügen. Hierzu zählen Fachärzte
für Allgemeinmedizin und praktische Ärzte, Fachärzte für Kinder- und
Jugendmedizin und Fachärzte für Innere Medizin, die sich für die Teil-
nahme an der hausärztlichen Versorgung entschieden haben.
Medizinische Vorsorgeleistungen
Versicherte haben Anspruch auf ärztliche Behandlung und Versorgung
mit Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmitteln, wenn diese notwendig
sind,
■■ eine Schwächung der Gesundheit, die in absehbarer Zeit voraus-
sichtlich zu einer Krankheit führen würde, zu beseitigen,
■■ einer Gefährdung der gesundheitlichen Entwicklung eines Kindes
entgegenzuwirken,
■■ Krankheiten zu verhüten oder deren Verschlimmerung zu vermei-
den oder
■■ Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
Reichen bei Versicherten diese Leistungen nicht aus oder können sie
wegen besonderer beruflicher oder familiärer Umstände nicht durch-
geführt werden, kann die Krankenkasse aus medizinischen Gründen
erforderliche ambulante Vorsorgeleistungen in anerkannten Kurorten
erbringen.
Wichtig: Die Leistung ist eine Komplexleistung, die ihre Wirkung erst
durch das Zusammenspiel von medizinischen Maßnahmen (Heilmittel-
Die Satzung der Krankenkasse kann zu den übrigen Kosten, die Ver-
sicherten im Zusammenhang mit dieser Leistung entstehen, einen
3 Zuschuss von bis zu 16 Euro täglich vorsehen. Bei ambulanten Vorsor-
geleistungen für versicherte chronisch kranke Kleinkinder kann der
Zuschuss auf bis zu 25 Euro erhöht werden.
Zu den übrigen Kosten, zu deren Finanzierung der Zuschuss beitragen
soll, zählen insbesondere Unterkunft, Verpflegung, Kosten der An- und
Abreise und die Kurtaxe.
Sowohl im Zusammenhang mit der Leistungsgewährung im Rahmen
ambulanter Behandlung als auch im Rahmen der ambulanten Vor-
sorgekuren sind die Vorschriften über Arznei- und Verbandmittel,
Heilmittel, Hilfsmittel sowie über ausgeschlossene Arznei-, Heil- und
Hilfsmittel zu beachten. Es gelten auch die Regelungen der Eigenbetei-
ligung für Arznei- und Verbandmittel sowie für Heilmittel – bis zur in
der gesetzlichen Krankenversicherung festgelegten Belastungsgrenze.
Reichen bei Versicherten die ambulanten Leistungen nicht aus, kann
die Krankenkasse Behandlung mit Unterkunft und Verpflegung in einer
Vorsorgeeinrichtung erbringen.
Stationäre Vorsorgeleistungen
Die stationären Vorsorgeleistungen können im Übrigen auch in einer
Eigeneinrichtung der Krankenkasse durchgeführt werden.
Die ambulanten und stationären Vorsorgeleistungen sollen für längs-
tens drei Wochen erbracht werden.
Bitte beachten Sie, dass eine Verlängerung möglich ist, wenn sie aus
gesundheitlichen Gründen dringend erforderlich ist.
Die vorstehende Regelung gilt nicht, soweit der Spitzenverband Bund
der Krankenkassen gemeinsam und einheitlich nach Anhörung der
für die Wahrnehmung der Interessen der ambulanten und stationären
Vorsorgeeinrichtungen auf Bundesebene maßgeblichen Spitzenorga-
nisationen in Leitlinien Indikationen festgelegt und diesen jeweils
eine Regeldauer zugeordnet hat. Von dieser Regeldauer kann nur abge-
Medizinische Vorsorgeleistungen | 73
Praxis-Tipp:
Wollten Sie eine ambulante oder stationäre Maßnahme vor Ablauf von vier
Jahren erneut antreten, dann lassen Sie sich dies von Ihrem behandelnden
Arzt bescheinigen und legen Sie diese Bescheinigung zusammen mit Ihrem
Antrag der jeweiligen Krankenkasse vor.
Die Krankenkasse wird die Angelegenheit ggf. dem Medizinischen Dienst
vorlegen, der eine entsprechende Prüfung durchführt. Ist die Entscheidung
des Medizinischen Dienstes negativ, wird die Krankenkasse Ihren Antrag
ablehnen.
Gegen diese Ablehnung können Sie Widerspruch erheben und eventuell im
Klageverfahren vorgehen. Die Erhebung des Widerspruchs bzw. der Klage soll-
te allerdings nur dann erfolgen, wenn die Angelegenheit Aussicht auf Erfolg
hat. Auch hier empfehlen wir eine Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wichtig: Das gilt für Versicherte, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Zu zahlen ist je Kalendertag ein Betrag von 10 Euro. Die gleiche Zu-
zahlungspflicht besteht bei medizinischen Vorsorgeleistungen für Mütter
und Väter, wenn die Kosten der medizinischen Vorsorgeleistungen voll
von der Krankenkasse übernommen werden.
4.
Elternzeit
Übersicht........................................................................................ 78
Anspruchsvoraussetzungen.......................................................... 78 4
Anmeldung, Ankündigungsfristen................................................ 79
Dauer und zeitliche Aufteilung...................................................... 81
Teilzeitarbeit in Elternzeit............................................................. 85
Kündigungsschutz in der Elternzeit.............................................. 88
Wiedereinstieg nach der Elternzeit............................................... 90
78 | Elternzeit
Übersicht
Die Elternzeit soll berufstätigen Eltern die Betreuung und Erziehung
ihres Kindes in den ersten Lebensjahren ermöglichen und erleichtern.
Deshalb wurde mit der Elternzeit folgendes Konstrukt geschaffen:
■■ Freistellung von der Arbeitspflicht bei Fortbestand des Arbeitsver-
hältnisses für den/die Beschäftigten
■■ Freistellung des Arbeitgebers von der Vergütungspflicht
4 Das Arbeitsverhältnis ruht somit während der Elternzeit; die sich aus
dem Arbeitsverhältnis ergebenden Pflichten leben erst nach Beendi-
gung der Elternzeit wieder auf.
Anspruchsvoraussetzungen
Der Anspruch auf Elternzeit steht allen Arbeitnehmern und Arbeitneh-
merinnen zu, also allen
■■ Angestellten,
■■ Arbeiterinnen und Arbeitern,
■■ Auszubildenden,
■■ in Heimarbeit Beschäftigten und die ihnen Gleichgestellten.
Stehen sowohl Vater als auch Mutter im Berufsleben, haben sie die
Wahl: Entweder Vater oder Mutter nimmt Elternzeit oder beide gleich-
zeitig. Ist nur einer von beiden berufstätig, so hat automatisch derjeni-
ge Anspruch auf Elternzeit, der im Berufsleben steht. Ist ein Elternteil
arbeitslos oder befindet sich in Ausbildung, kann der andere Elternteil,
der im Berufsleben steht, in Elternzeit gehen.
Anmeldung, Ankündigungsfristen | 79
4
Wichtig: Falls Sie nicht das Sorgerecht für das Kind haben – etwa als
nichtehelicher Vater –, benötigen Sie die Zustimmung des sorgeberech-
tigten Elternteils, um Elternzeit nehmen zu können. Diese Zustimmung
muss dem Arbeitgeber des sorgeberechtigten Elternteils nachgewiesen
werden.
Praxis-Tipp:
Der Anspruch auf Elternzeit ist unabdingbar (§ 15 Abs. 2 Satz 6 BEEG), das
heißt, der Arbeitgeber kann den Anspruch auf Elternzeit nicht durch Vertrag
ausschließen, beschränken oder an Bedingungen knüpfen.
Auch seit kurzer Zeit beschäftigte Arbeitnehmer oder geringfügig beschäftigte
Arbeitnehmer haben daher einen Anspruch auf Elternzeit.
Anmeldung, Ankündigungsfristen
Wer Elternzeit beanspruchen will, muss sie
■■ für den Zeitraum bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes
spätestens sieben Wochen und
■■ für den Zeitraum zwischen dem dritten Geburtstag und dem voll-
endeten achten Lebensjahr des Kindes spätestens 13 Wochen
vor Beginn der Elternzeit schriftlich vom Arbeitgeber verlangen.
Verlangt die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer Elternzeit bis
zum vollendeten dritten Lebensjahr, muss sie oder er gleichzeitig erklä-
ren, für welche Zeiten innerhalb von zwei Jahren Elternzeit genommen
werden soll.
80 | Elternzeit
Beispiel:
Geburt des Kindes am 05.08.
Normalerweise wird die Arbeitnehmerin die Elternzeit ab dem Tag nach
dem Ende der Schutzfrist nach der Entbindung verlangen.
Die Schutzfrist dauert acht Wochen (bei Mehrlingsgeburten und Früh-
geburten zwölf Wochen zuzüglich der Tage, die von der Schutzfrist vor
der Entbindung wegen der früheren Geburt nicht in Anspruch genommen
werden konnten).
Ende der Mutterschutzfrist: 30.09.
Frühester Beginn der Elternzeit: 01.10.
Sieben Wochen, also 49 Kalendertage, vorher = 13.08.
Spätestens am 13.08. muss der Antrag der Arbeitnehmerin beim Arbeit-
geber vorliegen.
Beispiel: 4
Die Arbeitnehmerin aus vorherigem Beispiel war am 25.08. sehr schwer
erkrankt und befand sich ab diesem Zeitpunkt im Krankenhaus. Sie war
nicht in der Lage, den Antrag auf Elternzeit zu stellen. Nach ärztlichem
Attest konnte sie dies frühestens ab dem 16.09. tun. Deshalb läuft ab dem
17.09. die Frist von einer Woche, die dann am 23.09. endet.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Antrag gestellt worden sein.
Beispiel:
Bei Geburt des Kindes am 05.09.2020 besteht zum Beispiel bis zum
04.09.2023 ein Anspruch. Das dritte Lebensjahr des Kindes ist am Tag vor
dem dritten Geburtstag vollendet.
82 | Elternzeit
Wichtig: Ein Anteil von bis zu 24 Monaten kann dabei auch zwischen dem
dritten Geburtstag und dem vollendeten achten Lebensjahr des Kindes
in Anspruch genommen werden (vgl. § 15 Abs. 2 BEEG). Grundsätzlich
kann die Elternzeit in bis zu drei Zeitabschnitte aufgeteilt werden (siehe
dazu gleich).
Die Zeit der Mutterschutzfrist wird für die Elternzeit der Mutter auf
die Begrenzung der Elternzeit angerechnet. Bei mehreren Kindern
4
besteht der Anspruch auf Elternzeit für jedes Kind, auch wenn sich die
Zeiträume der Elternzeit überschneiden.
Bei einem angenommenen Kind, bei einem Pflegekind oder einem
Kind in Adoptionspflege (also während des Adoptionsverfahrens) kann
Elternzeit von insgesamt bis zu drei Jahren ab der Aufnahme bei der
berechtigten Person, längstens bis zur Vollendung des achten Lebens-
jahres des Kindes genommen werden.
Beispiel:
Eine Arbeitnehmerin kann Elternzeit ab 31.08.2020 in Anspruch nehmen
(unter Anrechnung der Mutterschutzfrist nach der Entbindung, die seit
06.07.2020 läuft) und sie bis zum 05.07.2020 beantragen. Ab 06.07.2021
– also nach Ablauf eines Jahres – soll ihr Ehemann, der Vater, das Kind
betreuen. Er muss deshalb rechtzeitig, das heißt sieben Wochen vor dem
06.07.2021, den Antrag auf Genehmigung von Elternzeit bei seinem Ar-
beitgeber beantragen.
Die Arbeitnehmerin muss aber zusammen mit ihrem Antrag auf Genehmi-
gung von Elternzeit ab 31.08.2020 angeben, dass ihre Elternzeit nur bis
zum 05.07.2021 dauern soll.
Der Ehemann soll die Elternzeit aber zunächst nur bis zum 30.06.2022
nehmen. Er soll danach für seine Firma einen Auslandsauftrag durch-
führen. Ab 01.07.2022 solle also ein zweiter Wechsel in der Durchführung
der Elternzeit vorgenommen werden. Nun soll die Mutter wieder das Kind
betreuen.
Nach seiner Rückkehr aus dem Ausland soll der Ehemann ab 01.11.2022
diese Aufgabe übernehmen. Dies ist dann der dritte Wechsel und der
vierte Abschnitt der Elternzeit.
4
Die Elternzeit soll also wie folgt aufgeteilt werden:
06.07.2020 (da die Schutzfrist nach der Entbindung auf die Elternzeit
angerechnet wird, ist von diesem Datum auszugehen) – 05.07.2021
(1. Zeitabschnitt)
06.07.2021 – 30.06.2022 Vater (1. Wechsel – 2. Zeitabschnitt)
01.07.2022 – 31.10.2022 Mutter (2. Wechsel – 3. Zeitabschnitt)
01.11.2022 – 05.07.2023 Vater (3. Wechsel – 4. Zeitabschnitt)
Wichtig: Es reicht nicht aus, die weiteren Zeiträume jeweils sieben Wo-
chen vorher zu beantragen. Diese Frist hat hier keine Bedeutung.
84 | Elternzeit
Eine Verlängerung der Elternzeit kann verlangt werden, wenn ein vor-
gesehener Wechsel der Anspruchsberechtigten aus einem wichtigen
Grund nicht erfolgen kann.
Eine Änderung in der Anspruchsberechtigung hat der Arbeitnehmer
oder die Arbeitnehmerin dem Arbeitgeber unverzüglich mitzuteilen.
Beispiel:
Ein wichtiger Grund liegt im vorherigen Beispiel zweifellos vor, wenn der
Vater des Kindes am 01.11.2022 die Betreuung nicht übernehmen kann,
weil sich seine Rückkehr aus dem Ausland verzögert. Deshalb beantragt
Teilzeitarbeit in Elternzeit | 85
4
Stirbt das Kind während der Elternzeit, endet diese spätestens drei
Wochen nach dem Tod des Kindes. Arbeitnehmer und Arbeitgeber
können sich in diesem Fall auch darauf verständigen, dass die Arbeit
früher wieder aufgenommen wird.
Teilzeitarbeit in Elternzeit
Während der Elternzeit darf höchstens 32 Wochenstunden (bis
31.08.2021 galten noch 30 Wochenstunden) im Monatsdurchschnitt
gearbeitet werden.
Eine Ausnahme gibt es bei Tagesmüttern/-vätern: Sind sie als ge-
eignete Tagespflegeperson im Sinne des § 23 SGB VIII anerkannt,
können sie bis zu fünf Kinder in Tagespflege betreuen, auch wenn die
wöchentliche Betreuungszeit 32 Stunden übersteigt.
Sind beide Eltern gemeinsam in der Elternzeit, können beide eine
Erwerbstätigkeit von jeweils bis zu 32 Wochenstunden (zusammen
64 Stunden) ausüben.
86 | Elternzeit
Teilzeitarbeit in Elternzeit | 87
Praxis-Tipp:
Wenn Sie vorhaben, während der Elternzeit oder zu einem späteren Zeitpunkt
in Teilzeit zu arbeiten, sollten Sie dies dem Unternehmen schon bei der An-
meldung der Elternzeit signalisieren. Außerdem empfiehlt es sich, Vorschläge
zum Zeitpunkt und der Lage der Arbeitszeit zu unterbreiten. So kann sich der
Arbeitgeber in Ruhe auf die Situation einstellen und man vermeidet damit
eventuell unnötige Konflikte.
88 | Elternzeit
Beispiel:
Wegen der Weigerung der Arbeitnehmerin, bei ihrem Arbeitgeber an-
stelle für das andere Unternehmen tätig zu sein, muss dieser jetzt eine
Ersatzkraft einstellen.
Praxis-Tipp:
Wechseln sich die Eltern bei der Elternzeit ab, gilt der Kündigungsschutz
für den Elternteil, der sich gerade in der Elternzeit befindet. Deshalb haben
selbstverständlich auch Väter einen Kündigungsschutz während ihrer Eltern-
zeit.
Beispiel:
Sollte die Elternzeit erst am 01.06. beginnen, wurde dies aber bereits am
05.04. beantragt, kann der Arbeitgeber bis zum 05.04. eine Kündigung
aussprechen. Die letzten acht Wochen vor Beginn der Elternzeit beginnen
am 06.04.
90 | Elternzeit
Praxis-Tipp:
Der Arbeitnehmer selbst kann das Arbeitsverhältnis zum Ende der Elternzeit
nur unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten kündigen (§ 19
BEEG).
4
Wiedereinstieg nach der Elternzeit
Mit Ablauf der Elternzeit leben die Leistungspflichten aus dem Arbeits-
vertrag wieder in vollem Umfang wieder auf. Der Arbeitnehmer oder die
Arbeitnehmerin schuldet dem Arbeitgeber wieder die Arbeitsleistung
wie im Vertrag vereinbart.
Er oder sie hat jedoch keinen Anspruch auf seinen/ihren alten Ar-
beitsplatz, es besteht lediglich Anspruch darauf, entsprechend den
Abmachungen im Arbeitsvertrag beschäftigt zu werden. Im Rahmen
seines Gestaltungsrechts (sog. Direktionsrechts) kann der Arbeitgeber
den/die Beschäftigten auf allen Arbeitsplätzen einsetzen, auf denen er/
sie die arbeitsvertraglich vereinbarte Leistung erbringen kann und der
dem bisherigen Arbeitsplatz entspricht („gleichwertiger Arbeitsplatz“).
Auch ein Anspruch auf Umwandlung eines Vollzeitarbeitsplatzes in
einen Teilzeitarbeitsplatz besteht nicht. Das gilt auch, wenn während
der Elternzeit in Teilzeit gearbeitet wurde.
Befristete Arbeitsverhältnisse enden zum vereinbarten Beendigungs-
zeitpunkt. Die Elternzeit verlängern den Befristungszeitraum nicht.
Ausnahme: Berufsausbildungsverhältnisse verlängern sich hingegen
automatisch um die Zeit der Elternzeit (§ 20 Abs. 1 Satz 2 BEEG).
5.
Elterngeld
Berechtigter Personenkreis........................................................... 92
Dauer des Anspruchs auf Elterngeld.............................................. 95
Höhe des Elterngelds..................................................................... 99
Elterngeldstellen............................................................................ 106 5
Landeserziehungsgeld................................................................... 108
Sonderregelungen aus Anlass der COVID-19-Pandemie............... 111
92 | Elterngeld
Berechtigter Personenkreis
Unerheblich für den Anspruch auf Elterngeld ist, ob Elternzeit besteht
oder nicht. Auch die Arbeitnehmereigenschaft ist hier nicht ausschlag-
gebend. Elterngeld kann daher bei Vorliegen der Voraussetzungen
auch an Beamtinnen und Beamte und Selbstständige gezahlt werden.
Gleiches gilt für Auszubildende, Schüler/innen und Studierende, un-
abhängig davon, ob sie ihre Ausbildung unterbrechen.
Der Elterngeldanspruch ist auch nicht vom Geschlecht abhängig.
Keinen Anspruch auf Elterngeld haben Paare, die im Kalenderjahr vor
5
der Geburt ihres Kindes gemeinsam ein zu versteuerndes Einkommen
ab 300.000 Euro (ab 01.09.2021; bis 31.08.2021 waren es 500.000 Euro).
Für Alleinerziehende liegt die Einkommensgrenze bei 250.000 Euro.
Anspruch auf Elterngeld hat, wer
■■ einen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutsch-
land hat,
■■ mit seinem Kind in einem Haushalt lebt (siehe dazu aber gleich
unten),
■■ dieses Kind selbst betreut und erzieht und
■■ keine bzw. nur eine eingeschränkte Erwerbstätigkeit bis zu 32 Wo-
chenstunden ausübt.
Wer nicht in Deutschland wohnt, kann nach § 1 Abs. 2 BEEG dennoch
Anspruch auf Elterngeld haben, wenn er/sie
■■ von seinem deutschen Arbeitgeber ins Ausland entsandt wurde,
■■ als Entwicklungshelfer tätig ist oder
■■ in einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung tätig ist.
Ausschlaggebend ist hier, dass der Auslandsaufenthalt vorübergehend,
also nicht länger als die erforderliche Zeit zur Erfüllung der Aufgaben,
sein muss. Diese Regelung gilt auch für den mit dem Entsandten in
einem Haushalt lebenden Ehegatten oder (gleichgeschlechtlichen)
Lebenspartner.
Wie gerade dargestellt, ist eine Anspruchsvoraussetzung, dass der/die
Berechtigte mit „seinem/ihrem Kind“ in einem Haushalt lebt. Es muss
sich bei dem Kind also dem Wortlaut des Gesetzes folgend grundsätz-
lich um das eigene Kind handeln (leibliches Kind). In § 1 Abs. 3 BEEG
Berechtigter Personenkreis | 93
Zulässige Teilzeitarbeit
Wie gerade dargestellt, ist eine Anspruchsvoraussetzung für das El-
terngeld, dass keine oder keine volle Erwerbstätigkeit ausgeübt wird.
94 | Elterngeld
Praxis-Tipp:
Die neue Regelung zum 01.09.2021 gilt sowohl für Arbeitnehmer als auch für
5 Selbstständige und mithelfende Familienangehörige.
Wichtig: Diese Möglichkeit lohnt sich vor allem, wenn die Arbeitslosigkeit
erst kurz vor der Geburt des Kindes eingetreten ist. Denn: Die Höhe des
Elterngeldes wird aus dem durchschnittlichen Einkommen der letzten
zwölf Monate errechnet (siehe ausführlicher dazu auf S. 99). Monate,
in denen Lohnersatzleistungen gezahlt werden – dazu gehört auch der
Bezug von Arbeitslosengeld –, werden mit null Euro berücksichtigt.
Praxis-Tipp:
Lassen Sie sich im Falle der Arbeitslosigkeit unbedingt von der Elterngeld-
stelle oder für Sie zuständigen Agentur für Arbeit beraten, welche Variante
für Sie die „günstigere“ ist.
96 | Elterngeld
ElterngeldPlus
Seit 01.01.2015 gibt es das ElterngeldPlus. ElterngeldPlus kann bis zur
Vollendung des 32. Lebensmonats bezogen werden, solange es ab dem
15. Lebensmonat in aufeinanderfolgenden Lebensmonaten von zu-
mindest einem Elternteil in Anspruch genommen wird. Für angenom-
mene Kinder kann Elterngeld ab Aufnahme bei der berechtigten Per-
son längstens bis zur Vollendung des achten Lebensjahres des Kindes
bezogen werden.
Statt für einen Monat Elterngeld zu beanspruchen, kann die berech-
tigte Person jeweils zwei Monate lang ein Elterngeld beziehen, das sog.
ElterngeldPlus. Das Elterngeld Plus beträgt monatlich höchstens die
Hälfte des Basiselterngeldes, das der berechtigten Person zustünde,
wenn sie während des Elterngeldbezugs keine Einnahmen hätte oder
hat. Für die Berechnung des ElterngeldPlus halbieren sich:
■■ der Mindestbetrag für das Elterngeld (300 Euro),
■■ der Mindestgeschwisterbonus,
■■ der Mehrlingszuschlag sowie
■■ die von der Anrechnung freigestellten Elterngeldbeträge (je Kind
300 Euro).
Die Eltern haben gemeinsam Anspruch auf zwölf Monatsbeträge Basis-
elterngeld. Erfolgt für zwei Monate eine Minderung des Einkommens
Partnerschaftsbonus
Wenn beide Elternteile in vier aufeinanderfolgenden Lebensmonaten
gleichzeitig
■■ nicht weniger als 24 und nicht mehr als 32 Wochenstunden im
Durchschnitt des Monats erwerbstätig sind und
■■ die übrigen Voraussetzungen für Elterngeld erfüllen,
hat jeder Elternteil für diese Monate Anspruch auf vier weitere Monats-
beträge ElterngeldPlus (Partnerschaftsbonus). 5
Die Eltern haben je Elternteil Anspruch auf höchstens vier Monats-
beträge Partnerschaftsbonus. Sie können den Partnerschaftsbonus nur
beziehen, wenn sie ihn jeweils für mindestens zwei Lebensmonate in
Anspruch nehmen.
Die Eltern können den Partnerschaftsbonus nur gleichzeitig und in
aufeinanderfolgenden Lebensmonaten beziehen.
Treten während des Bezugs des Partnerschaftsbonus die Voraus-
setzungen für einen alleinigen Bezug von Elterngeld ein, so kann der
Bezug durch einen Elternteil unter bestimmten Voraussetzungen fort-
geführt werden.
Das Erfordernis des Bezugs in aufeinanderfolgenden Lebensmonaten
gilt auch dann als erfüllt, wenn sich während des Bezugs oder nach
dem Ende des Bezugs herausstellt, dass die Voraussetzungen für den
Partnerschaftsbonus nicht in allen Lebensmonaten, für die der Part-
nerschaftsbonus beantragt wurde, vorliegen oder vorlagen.
98 | Elterngeld
Absatz 1 und 3 EStG) vorliegen und der andere Elternteil weder mit
ihm noch mit dem Kind in einer Wohnung lebt,
2. mit der Betreuung durch den anderen Elternteil eine Gefährdung
des Kindeswohls im Sinne von § 1666 Absatz 1 und 2 des Bürger-
lichen Gesetzbuchs verbunden wäre oder
3. die Betreuung durch den anderen Elternteil unmöglich ist, ins-
besondere, weil er wegen einer schweren Krankheit oder einer
Schwerbehinderung sein Kind nicht betreuen kann; für die Fest-
stellung der Unmöglichkeit der Betreuung bleiben wirtschaftliche
Gründe und Gründe einer Verhinderung wegen anderweitiger Tätig-
5 keiten außer Betracht.
Liegt eine der drei genannten Voraussetzungen vor, so hat ein Eltern-
teil, der in mindestens zwei bis höchstens vier aufeinanderfolgenden
Lebensmonaten nicht weniger als 24 und nicht mehr als 32 Wochen-
stunden im Durchschnitt des Lebensmonats erwerbstätig ist, für diese
Lebensmonate Anspruch auf zusätzliche Monatsbeträge Elterngeld-
Plus.
Ein Elternteil kann höchstens zwölf Monatsbeträge Basiselterngeld
zuzüglich der vier zustehenden Monatsbeträge ElterngeldPlus bezie-
hen. Er kann Elterngeld nur beziehen, wenn er es mindestens für zwei
Monate in Anspruch nimmt.
Lebensmonate des Kindes, in denen einem Elternteil anzurechnende
Leistungen oder nach § 192 Absatz 5 Satz 2 des Versicherungsvertrags-
gesetzes Versicherungsleistungen zustehen, gelten als Monate, für die
dieser Elternteil Elterngeld bezieht.
Ein Elternteil kann abweichend zusätzlich auch die weiteren Monats-
beträge Elterngeld beziehen, wenn für zwei Monate eine Minderung des
Einkommens aus Erwerbstätigkeit erfolgt, und wenn
■■ bei ihm die Voraussetzungen für den Entlastungsbetrag für Allein-
erziehende nach dem Einkommensteuergesetz vorliegt und der an-
dere Elternteil weder mit ihm noch mit dem Kind in einer Wohnung
lebt,
■■ mit der Betreuung durch den anderen Elternteil eine Gefährdung
des Kindeswohls im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuchs verbunden
wäre oder
Beispiel:
Ein Kind wird am 05.06.2021 geboren. Heranzuziehen sind die Monate
Juni 2020 bis Mai 2021.
100 | Elterngeld
Beispiel:
Eine Arbeitnehmerin entbindet im Juni 2019 und beantragt für zwei Jahre
Elternzeit. Als sie im Juni 2021 wieder die Arbeit aufnimmt, ist sie erneut
schwanger. Das zweite Kind wird im Oktober 2021 geboren.
5 Hier werden zunächst die Monate vor der zweiten Geburt des Kindes
herangezogen (Juni bis September 2021). Da für die Bemessung zwölf
Monate heranzuziehen sind, fehlen acht Monate. Hier werden die recht-
lichen acht Monate in die Zeit vor Beginn des Elterngeldbezugs für das
erste Kind verschoben.
Beispiel:
Eine Arbeitnehmerin, die Elterngeld beantragt hat, erzielte in den letzten
zwölf Monaten vor der Geburt ihres Kindes ein zu berücksichtigendes
monatliches Einkommen von 3.000 Euro.
Ergebnis: 67 Prozent von 3.000 Euro belaufen sich auf 2.010 Euro. Da das
Elterngeld aber höchstens in Höhe von 1.800 Euro im Monat gezahlt wird,
wird dieser Betrag monatlich an die Frau gezahlt.
Beispiel:
5
Eine Arbeitnehmerin erzielt ein durchschnittliches monatliches Entgelt
von 900 Euro.
Ergebnis: Das Entgelt liegt damit um 100 Euro unter dem Grenzwert von
1.000 Euro. Das bedeutet, dass 50 × 2 Euro zu berücksichtigen sind. 50 ×
0,1 % = 5 %. Deshalb sind statt 67 % nunmehr 72 % zu berücksichtigen.
Der Frau sind demnach 648 Euro (72 % von 900 Euro) monatlich aus-
zuzahlen.
Beispiel:
Eine Frau entbindet im Mai 2021. In den letzten zwölf Monaten vor dem
Monat der Geburt des Kindes (Zeitraum Mai 2020 bis April 2021) erzielte
sie ein durchschnittliches Einkommen von 3.000 Euro. Im September
102 | Elterngeld
und Oktober 2021 hat sie in ihrer Firma ausgeholfen und erzielte ein
monatliches Einkommen von 1.700 Euro.
Ergebnis: Als durchschnittliches Einkommen vor der Geburt des Kindes
sind monatlich 2.770 Euro zu berücksichtigen. Diesen sind die tatsäch-
lich erzielten 1.700 Euro gegenüberzustellen. Die Differenz beträgt
1.070 Euro. Hieraus sind 67 % an Elterngeld zu zahlen. Das ergibt einen
monatlichen Betrag von 716,90 Euro.
Geschwisterbonus
5 Lebt die berechtigte Person in einem Haushalt mit
■■ zwei Kindern, die noch nicht drei Jahre alt sind, oder
■■ drei oder mehr Kindern, die noch nicht sechs Jahre alt sind,
wird das Elterngeld um 10 Prozent, mindestens jedoch um 75 Euro
erhöht (Geschwisterbonus).
Zu berücksichtigen sind alle Kinder, für die die berechtigte Person die
Voraussetzungen des Anspruchs auf Elterngeld erfüllt und für die sich
das Elterngeld nicht aufgrund einer Mehrlingsgeburt erhöht.
Beispiel:
Eine Frau bezieht Elterngeld in Höhe von 1.500 Euro im Monat. Sie hat
außer dem Kind, das der Grund für den Elterngeldbezug ist, noch zwei
weitere Kinder, insgesamt lebt sie also mit drei Kindern in einem Haus-
halt. Alle Kinder haben das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet.
Ergebnis: Das Elterngeld der Frau erhöht sich um 10 Prozent, das heißt
um 150 Euro im Monat und beträgt insgesamt 1.650 Euro.
Hat sich nach den obigen Regelungen das Elterngeld erhöht, endet der
Anspruch auf den Erhöhungsbetrag mit dem Ablauf des Monats, in dem
eine der aufgeführten Anspruchsvoraussetzungen entfallen ist.
Mehrlingsgeburt
Bei Mehrlingsgeburten erhöht sich das Elterngeld um je 300 Euro für
das zweite und jedes weitere Kind (Mehrlingszuschlag). Dies gilt auch,
wenn ein Geschwisterbonus gezahlt wird.
drei und mehr Kindern die noch nicht sechs Jahre alt sind
Erhöhung des 5
Elterngelds
um 10%
mindestens um
75 Euro
kein Mehrlings-
Voraussetzungen
zuschlag
104 | Elterngeld
Wichtig: Bis zu einem Betrag von 300 Euro ist das Elterngeld von der
Anrechnung frei, soweit nicht Einnahmen aus Mutterschaftsgeld auf das
Elterngeld anzurechnen sind. Dieser Betrag erhöht sich bei Mehrlings-
geburten um je 300 Euro für das zweite und jedes weitere Kind.
106 | Elterngeld
Elterngeldstellen
Wer für die Zahlung von Elterngeld zuständig ist, wird in den einzelnen
Bundesländern unterschiedlich geregelt. In Kapitel 10 sind die jeweils
zuständigen Stellen einschließlich Adresse aufgeführt. Diese Stellen
zahlen nicht nur das Elterngeld, sondern auch das Landeserziehungs-
geld, falls es in den jeweiligen Bundesländern eine solche Leistung gibt.
Die Elterngeldstellen sind auch Auskunftsstellen für alle im Zusam-
menhang mit dem Elterngeld entstehenden Fragen.
Elterngeldstellen | 107
Beispiel:
Praxis-Tipp:
Wechseln Sie Ihr Konto während des Bezugs von Elterngeld möglichst nicht.
Wenn es dennoch erforderlich ist, sollten Sie die Elterngeldstelle frühzeitig
informieren. Geschieht dies nicht zwei Wochen vorher, müssen Sie ggf. mit
Verzögerungen rechnen.
ElterngeldDigital beantragen
Künftig sollen Eltern in der Phase rund um die Geburt ihres Kindes von
Bürokratie entlastet werden. Der Gang zum Amt soll durch eine um-
108 | Elterngeld
Landeserziehungsgeld
In zwei Bundesländern wird aktuell Landeserziehungsgeld oder eine
vergleichbare Leistung gezahlt, nämlich in Bayern und Sachsen. Die
Voraussetzungen und die Höhe sind in den Ländern unterschiedlich
geregelt.
Bayern
Das Bayerische Familiengeldgesetz (BayFamGG) ist zum 01.08.2018 in
Kraft getreten.
Landeserziehungsgeld | 109
Sachsen
Eltern, die im Freistaat Sachsen leben, können im zweiten oder im
dritten Lebensjahr ihres Kindes auf Antrag ein Landeserziehungsgeld
erhalten – im Anschluss an den Bezug von Basiselterngeld oder parallel
zum ElterngeldPlus.
Anspruch auf Landeserziehungsgeld hat, wer
■■ seine Hauptwohnung oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Frei-
staat Sachsen hat,
■■ mit seinem Kind in einem Haushalt lebt und dafür die Personen-
sorge hat,
110 | Elterngeld
6.
Kindergeld
Anspruchsberechtigung................................................................ 114
Höhe des Kindergeldes................................................................... 115
Antragserfordernis........................................................................ 117
Mitwirkungspflichten.................................................................... 119
Abzweigung Kindergeld................................................................. 119
6
114 | Kindergeld
Anspruchsberechtigung
Kindergeld für seine Kinder erhält, wer nach den Vorschriften des
Einkommensteuergesetzes nicht unbeschränkt steuerpflichtig ist und
auch nicht nach den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes als
unbeschränkt steuerpflichtig behandelt wird und
■■ in einem Versicherungspflichtverhältnis zur Bundesagentur für
Arbeit nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch steht oder ver-
sicherungsfrei ist oder
■■ als Entwicklungshelfer Unterhaltsleistungen erhält oder als Mis-
sionar der Missionswerke und -gesellschaften, die Mitglieder oder
Vereinbarungspartner des Evangelischen Missionswerkes Hamburg,
6 der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen e. V., des Deut-
schen katholischen Missionsrates oder der Arbeitsgemeinschaft
pfingstlich-charismatischer Missionen sind, tätig ist, oder
■■ seine beamtenrechtliche Tätigkeit bei einer Einrichtung außerhalb
Deutschlands zugewiesene Tätigkeit ausübt oder
■■ als Ehegatte oder Lebenspartner eines Mitglieds der Truppe oder
des zivilen Gefolges eines NATO-Mitgliedstaates die Staatsangehö-
rigkeit eines EU-/EWR-Mitgliedstaates besitzt und in Deutschland
seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat.
Kindergeld für sich selbst erhält, wer
■■ in Deutschland einen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufent-
halt hat,
■■ Vollwaise ist oder den Aufenthalt seiner Eltern nicht kennt und
■■ nicht bei einer anderen Person als Kind zu berücksichtigen ist.
Ein nicht freizügigkeitsberechtigter Ausländer erhält Kindergeld nur,
wenn er
■■ eine Niederlassungserlaubnis oder eine Erlaubnis zum Dauerauf-
enthalt-EU besitzt.
Als Kinder werden auch berücksichtigt
■■ vom Berechtigten in seinen Haushalt aufgenommene Kinder seines
Ehegatten oder Lebenspartners,
■■ Pflegekinder (Personen, mit denen der Berechtigte durch ein fami-
lienähnliches, auf Dauer berechnetes Band verbunden ist, sofern
116 | Kindergeld
Ausnahme Kinderbonus:
Um die Familien durch die Belastungen der Corona-Pandemie finanziell
zu entlasten, wurde über den Kindergeldbezug hinaus für jedes Kind im
September 2020 ein Einmalbetrag von 200 Euro und im Oktober 2020 ein
Einmalbetrag von 100 Euro gezahlt (Kinderbonus). Im Jahr 2021 beträgt
dieser Bonus 150 Euro pro Kind. Er wurde für alle Kinder, für die im Mai
2021 Anspruch auf Kindergeld bestand, im Mai 2021 ausgezahlt.
Welches Kind bei einem Berechtigten erstes, zweites, drittes oder wei-
teres Kind ist, richtet sich nach der Reihenfolge der Geburten. Das
älteste Kind ist stets das erste Kind.
Kinder, für die kein Kindergeldanspruch mehr besteht, zählen in der
6 Reihenfolge nicht mehr mit.
Beispiel:
Ein Berechtigter hat vier Kinder. Er erhält als Kindergeld:
Für die beiden älteren Kinder 2 × 219 Euro = 438 Euro
Für das dritte Kind 225 Euro
Für das vierte Kind 250 Euro
Kindergeld erhält immer nur eine Person. Dies gilt auch, wenn die Part-
nerschaft gescheitert ist und die Eltern getrennt leben oder geschieden
sind. Es kommt dann aber gegebenenfalls das sog. „Zählkind“ zum
Tragen.
Als Zählkinder bezeichnet man bei der Festsetzung des Kindergeldes
Kinder aus einer anderen Beziehung, die bei einem Elternteil zu berück-
sichtigen sind, ohne dass dieser das Kindergeld hierfür erhält. Zähl-
kinder haben die Wirkung, dass ein höheres Kindergeld ausgezahlt
wird, da die Anzahl der Kinder rechnerisch höher gesetzt wird. Dieser
Antragserfordernis | 117
Vorteil gilt aber nur bei einer entsprechenden Anzahl von Kindern und
beschränkt sich auf höchstens vier Kinder.
Beispiel:
Maria und Josef sind geschieden und haben zwei gemeinsame Kinder. Die
Kinder leben bei Maria; sie erhält ein monatliches Kindergeld in Höhe von
438 Euro (für jedes Kind 219 Euro).
Josef heiratet wieder und bekommt mit seiner zweiten Frau Dagmar zwei
gemeinsame Kinder. Die beiden Kinder aus der Ehe mit Maria sind nun
Zählkinder. Konsequenz: Die beiden Kinder mit seiner Frau Dagmar gelten
nicht als Kind 1 und Kind 2, sondern als Kind 3 (225 Euro) und Kind 4
(250 Euro); es entsteht ein Kindergeldanspruch in Höhe von 475 Euro –
dies ist aufgrund der Zählkinder-Regelung ein Plus in Höhe von 37 Euro 6
pro Monat.
Antragserfordernis
Für die Gewährung des Kindergeldes ist die Bundesagentur für Ar-
beit zuständig. Sie führt im Zusammenhang mit der Gewährung von
Kindergeld die Bezeichnung „Familienkasse“.
Das Kindergeld ist bei der Familienkasse schriftlich zu beantragen.
Der Antrag muss vom Antragsteller eigenhändig unterschrieben sein.
Eine bloß mündliche Antragstellung genügt nicht.
Der Antrag kann, außer vom Kindergeldberechtigten, von jedem
gestellt werden, der ein „berechtigtes Interesse“ an der Kindergeld-
zahlung hat, z. B. auch vom leistenden Sozialamt (siehe dazu Kapitel
„Abzweigung Kindergeld“).
118 | Kindergeld
Rückwirkende Beantragung
Kindergeld kann auch rückwirkend beantragt werden.
Praxis-Tipp:
6 Die Frist zur rückwirkenden Zahlung von Kindergeld beträgt sechs Monate.
Beantragen Sie Kindergeld daher rechtzeitig und vermeiden Sie finanzielle
Nachteile.
Beispiel:
Für ein am 25.03.2020 geborenes Kind wird am 28.11.2020 Kindergeld
beantragt.
Das Kindergeld ist rückwirkend ab 01.05.2020 – für sechs Monate vor dem
Monat der Antragstellung – zu zahlen. Für die Monate März bis April 2020
kann Kindergeld nicht mehr beansprucht werden.
Beispiel:
Für ein am 31.01. geborenes Kind wird ab 01.01. Kindergeld gezahlt.
Für ein Kind, das am 15. eines Monats die Ausbildung beendet, besteht
Anspruch auf Kindergeld für den gesamten Monat.
Wichtig: Wann das Kindergeld auf Ihr Konto überwiesen wird, richtet
sich nach der letzten Ziffer Ihrer Kindergeldnummer. Die Auszahlungs-
termine je „Endziffer“ können auf den Seiten der Bundesagentur für
Arbeit eingesehen werden: www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/
auszahlungstermine.
Mitwirkungspflichten
Bestimmte Angaben zum Antrag auf Kindergeld müssen im Original
nachgewiesen werden.
Praxis-Tipp:
Die Geburtsurkunde bzw. die Geburtsbescheinigung ist jeweils im Original
6
bzw. als beglaubigte Urkunde erforderlich. Die restlichen Unterlagen können
als Kopie eingereicht werden.
Abzweigung Kindergeld
Unter dem Abzweigungsantrag versteht man die direkte Weitergabe
des Kindergeldes an ein volljähriges Kind, wenn die Eltern ihrer Unter-
haltspflicht nicht oder nicht ausreichend nachkommen. Grundsätzlich
können Kinder keinen eigenen Antrag auf Kindergeld stellen. Berech-
tigt zum Bezug von Kindergeld ist in der Regel immer nur ein Elternteil.
120 | Kindergeld
Voraussetzungen
Voraussetzung dafür ist, dass das Kind einen eigenständigen Haushalt
führt und sich selbst versorgt. Es bekommt also keinen Unterhalt von
6
den Eltern.
Wenn die Kinder das Kindergeld selbst beziehen möchten, sollten Sie
einen sogenannten Abzweigungsantrag („Antrag auf Auszahlung des
anteiligen Kindergeldes“) bei der zuständigen Familienkasse stellen.
Der Abzweigungsbetrag kann sich von dem Kindergeldbetrag für das
jeweilige Kind unterscheiden. So wird er berechnet: Gesamtsumme des
Kindergeldes geteilt durch die Gesamtzahl der Kinder.
Den Abzweigungsantrag muss das Kind schriftlich stellen. Den An-
trag können Sie direkt online ausfüllen oder per Formular bei der zu-
ständigen Familienkasse einreichen.
Eine Abzweigung des Kindergeldes ist nur dann möglich, wenn die
entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehört, dass noch
ein Kindergeldanspruch besteht und dass der Kindergeldberechtigte
seiner gesetzlichen Unterhaltspflicht nicht entsprechend nachkommt.
Zum Anspruch auf Kindergeld wird auf die obigen Ausführungen
verwiesen. Die zweite Voraussetzung ist, dass der Kindergeldberech-
122 | Kindergeld
Beispiel:
1. Bei nur zwei Kindern, von denen eins die Abzweigung beantragt, wäre
der Anspruch analog dem regulären Kindergeld von 219 Euro, da das
Kindergeld für die ersten beiden Kinder jeweils 219 Euro beträgt
(Stand: 2021).
2. Bei drei Kindern würde der Abzweigungsbetrag vom tatsächlichen
Kindergeldanspruch abweichen. Für die ersten beiden Kinder sind es
jeweils 219 Euro und für das dritte Kind 225 Euro, in der Summe also
663 Euro. Diese müssen nun durch die drei Kinder geteilt werden,
sodass sich eine Abzweigung in Höhe von 221 Euro ergibt.
3. Hat der Kindergeldberechtigte Anspruch auf Kindergeld für vier Kin-
der, so beträgt die Gesamtsumme des Kindergeldes 913 Euro. Bei
6 einer Abzweigung würden auf ein Kind somit 229 Euro entfallen.
7.
Kindererziehung und rentenversicherungsrecht-
liche Auswirkungen
Kindererziehungszeiten................................................................. 126
Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung........................ 128
Kindererziehungszeiten
Kindererziehungszeiten sind Zeiten der Erziehung eines Kindes in des-
sen ersten drei Lebensjahren. Für einen Elternteil wird eine Kinder-
erziehungszeit angerechnet, wenn
■■ die Erziehungszeit diesem Elternteil zuzuordnen ist,
■■ die Erziehung im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland erfolgt ist
oder einer solchen gleichsteht und
■■ der Elternteil nicht von der Anrechnung ausgeschlossen ist.
Die Kindererziehungszeit beginnt nach Ablauf des Monats der Geburt
und endet nach 36 Kalendermonaten.
Anspruchsberechtigte
Kindererziehungszeit kann immer nur ein Elternteil zur selben Zeit
in Anspruch nehmen. Der Elternteil, welcher das Kind in dem Monat
7
überwiegend erzieht, bekommt die Zeit angerechnet. Wird das Kind
gemeinsam erzogen, so hat grundsätzlich die Mutter Anspruch auf die
Kindererziehungszeit. Soll sie der Vater erhalten, benötigt die Renten-
versicherung hierfür eine gemeinsame, übereinstimmende Erklärung.
Wichtig: Diese Erklärung gilt immer nur für die Zukunft und für maximal
zwei Monate rückwirkend. Die Erklärung über die Aufteilung der Kinder-
erziehungszeiten ist gegenüber dem zuständigen Rentenversicherungs-
träger abzugeben. Sind beide Elternteile aber bei verschiedenen Ren-
tenversicherungsträgern versichert, können die Eltern wählen, welcher
Rentenversicherungsträger zuständig sein soll.
Neben den leiblichen Eltern können auch andere Personen die Kinder-
erziehungszeit erhalten:
■■ Adoptiv-, Stief- oder Pflegeeltern
■■ Großeltern oder Verwandte, wenn das Kind dort dauerhaft in häus-
licher Gemeinschaft wohnt; ein Obhuts- und Erziehungsverhältnis
zwischen den leiblichen Eltern und dem Kind darf in diesem Fall
nicht mehr bestehen
Kindererziehungszeiten | 127
Beispiel:
Das Kind ist am 17.03.2020 geboren. Die Kindererziehungszeit begann am
01.04.2020 und endet am 31.03.2023.
Dies bedeutet, Sie würden für die Zeit der Kindererziehung 2,9988 Ent-
geltpunkte erhalten. Dies entspricht einem monatlichen Rentenanspruch
von ca. 90 Euro monatlich.
Zusätzlich können Ihnen Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung
im Umfang von bis zu 10 Jahren angerechnet werden (siehe dazu gleich).
Beispiel:
Geburt des ersten Kindes: 17.04.2018
Geburt Ihres zweiten Kindes: 02.01.2020
Bei der Geburt des zweiten Kindes waren erst 21 Monate von insgesamt
36 Monaten der Kindererziehungszeit verstrichen. Ab Februar 2020 wer-
den deshalb noch 51 Monate Erziehungszeit (36 Monate für das zweite
Kind plus die noch verbliebenen 15 Monate vom ersten Kind) ange-
rechnet. Insgesamt werden somit 72 Monate an Kindererziehungszeiten
berücksichtigt.
7
Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung
Zeit
Zeit bisbis
zumzum vollendeten
vollendeten 10. Lebensjahr
zehnten eines
Lebensjahr Kindes
eines Kindes
Diese wirken sich ebenfalls positiv auf die Rente aus. Während Kinder-
erziehungszeiten sich direkt auf Ihre Rentenhöhe auswirken, sind die
Berücksichtigungszeiten wertvoll für die Mindestversicherungszeit
(sog. Wartezeit) – können also Lücken in der Erwerbsbiografie und im
Versicherungsverlauf zur Rentenkasse schließen oder füllen.
Die Kinderberücksichtigungszeiten wird demjenigen Elternteil zu-
geordnet, dem auch die Kindererziehungszeiten zugeordnet werden.
Damit sollen vor allem Frauen, die neben der Geburt und Erziehung der
Kinder keiner weiteren versicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen
können, im Rentenrecht ein wenig bessergestellt werden.
Die Berücksichtigungszeit beginnt am Tag der Geburt und endet an
dem Tag, an dem das Kind das 10. Lebensjahr vollendet. Werden in
diesem Zeitraum weitere Kinder geboren, verlängert sie sich nicht.
Beispiel:
Das erste Kind wird am 01.06.2009, das zweite Kind am 10.05.2015, das
dritte Kind am 10.08.2018 und das vierte Kind am 05.06.2021 geboren.
Die Berücksichtigungszeit besteht vom 01.06.2009 bis zum 04.06.2031.
8.
Hilfen für finanziell schwache Familien
Regelbedarf
Sowohl in der Sozialhilfe als auch in der Grundsicherung für Arbeit-
suchende wird bei Vorliegen der Voraussetzungen monatlich eine Geld-
pauschale zur Verfügung gestellt (sog. Regelbedarf). Dieser Regelbedarf
Kinderzuschlag
Der Kinderzuschlag wurde zum 01.01.2005 mit den sog. Hartz-Ge-
setzen (Arbeitslosengeld II) eingeführt und soll Familien finanziell
entlasten, bei denen die Eltern zwar für sich gesehen mit dem Ein-
kommen zurechtkommen würden, nicht aber wenn man das Kind/die
Kinder mit in die Betrachtung nimmt. Im Prinzip soll dieser Zuschlag
also Familien davor bewahren, nur aufgrund der Kinder Leistungen
der Grundsicherung für Arbeitsuchende (sog. Hartz IV) beantragen zu
müssen. Der Vorteil ist, dass neben dem Kinderzuschlag auch Wohngeld
bezogen werden kann. Reichen diese beiden Sozialleistungen aus, um
den Bedarf der gesamten Familie zu decken, entfällt der Anspruch auf
Hartz IV-Leistungen.
Im Vergleich zum Kindergeld (vgl. Kapitel 6), bei dem es sich um eine
steuerliche Ausgleichszahlung handelt, ist der Kinderzuschlag nach
§ 6a Bundeskindergeldgesetz (BKGG) also eine Sozialleistung. Den ein-
zigen Zusammenhang, den die beiden Leistungen gemeinsam haben,
8 ist, dass für den Zuschlag auch gleichzeitig ein Anspruch auf Kindergeld
bestehen muss.
Erweiterter Zugang
Zum 01.01.2020 wurde im Zuge des Starke-Familien-Gesetzes unter
anderem ein erweiterter Zugang zum Kinderzuschlag eingeführt. Die-
ser ermöglicht den Anspruch auf die Zuschlagszahlung, wenn folgende
Voraussetzungen erfüllt sind:
■■ kein Bezug von Leistungen nach SGB II (Grundsicherung für Arbeit-
suchende),
■■ mit Erwerbseinkommen, Kinderzuschlag und gegebenenfalls Wohn-
geld fehlen höchstens 100 Euro zur Vermeidung der Hilfebedürftig-
keit (SGB II-Anspruch).
Anspruchsberechtigte
Personen erhalten für in ihrem Haushalt lebende unverheiratete oder
nicht verpartnerte Kinder, die noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet
haben, einen Kinderzuschlag, wenn
Kinderzuschlag | 135
Höchstbetrag
Der monatliche Höchstbetrag des Kinderzuschlags deckt zusammen
mit dem für ein erstes Kind zu zahlende Kindergeld ein Zwölftel des
steuerfrei zu stellenden sächlichen Existenzminimums eines Kindes
für das jeweilige Kalenderjahr mit Ausnahme des Anteils für Bildung
und Teilhabe. Für 2021 bedeutet das einen Höchstbetrag von 205 Euro.
9.
Durchsetzung Ihrer Ansprüche
Praxis-Tipp:
Die Arbeitsgerichte unterhalten in der Regel einen kostenlosen Beratungs-
dienst. Dort bekommen Sie insbesondere Auskunft darüber, ob eine Klage vor
dem Arbeitsgericht gegen Ihren Arbeitgeber Erfolgsaussichten hat.
Wenn Sie Klage einreichen wollen, dann hat dies bei dem für Sie örtlich
zuständigen Arbeitsgericht zu erfolgen. Berufungsmöglichkeiten gegen
eine Entscheidung des Arbeitsgerichts gibt es vor dem Landesarbeits-
gericht. Als abschließende Instanz ist das Bundesarbeitsgericht für
zugelassene Revisionen zuständig.
Das Gericht entscheidet im Urteil, ob die Kosten für einen Anwalt oder
sonstigen Rechtsbevollmächtigten notwendig waren und ob diese bei
erfolgreicher Klage auch vom Urteilsspruch mit umfasst sind. Das Glei-
che gilt, wenn Ihr Widerspruch gegen einen Verwaltungsakt (Bescheid)
der Krankenkasse erfolgreich war. Dies gilt auch für die Verfahren vor
den Arbeits- und Verwaltungsgerichten.
Ist man mit einer Entscheidung der Familienkasse zum Kindergeld
(vgl. Kapitel 6) nicht einverstanden, kann ein Einspruch eingelegt wer-
den. Die Entscheidung wird daraufhin angenommen und der Bescheid
noch einmal überprüft. Der Einspruch muss innerhalb von einem Mo-
nat nach der Bekanntgabe der Entscheidung in schriftlicher Form bei
der Familienkasse eingereicht werden. Alternativ dazu kann man den
Einspruch auch persönlich bei einem Mitarbeiter der Familienkasse zur
Niederschrift erklären. Das Einspruchsverfahren ist für Sie kostenfrei.
Kann die Familienkasse dem Einspruch nicht folgen, bekommt der
Kindergeldbezieher eine sogenannte Einspruchsentscheidung. Inner-
9
halb eines Monats nach Bekanntgabe der Einspruchsentscheidung kann
der Kindergeldbezieher dann beim Finanzgericht Klage erheben.
Welches Finanzgericht dabei zuständig ist, kann der Einspruchs-
entscheidung entnommen werden. Meistens ist das in der Nähe des
Wohnortes des Klagenden. Hier ist das Klageverfahren im Gegensatz
zum einfachen Einspruch allerdings mit Kosten verbunden. Hilfe bei
der Finanzierung können Sie ggf. mit einer Rechtsschutzversicherung
bekommen.
Unterhaltsvorschuss
Anspruch auf Unterhaltsvorschuss haben Kinder, die bei einem allein-
erziehenden Elternteil leben und keinen oder keinen regelmäßigen
Unterhalt von dem anderen Elternteil erhalten.
Hierbei gibt es keine Einkommensgrenze für den alleinerziehenden
Elternteil. Eine gerichtliche Entscheidung über den Unterhalt gegen den
anderen Elternteil ist nicht erforderlich. Ist der andere Elternteil ganz
oder teilweise leistungsfähig, wird er vom Staat in Höhe des gezahlten
Unterhaltsvorschusses in Anspruch genommen.
Es gilt:
■■ Bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres (12. Geburtstag) können
Kinder ohne zeitliche Einschränkung Unterhaltsvorschuss erhalten.
■■ Kinder im Alter von zwölf Jahren bis zum vollendeten 18. Lebens- 9
jahr (18. Geburtstag) können ebenfalls Unterhaltsvorschuss er-
halten. Voraussetzung dafür ist, dass sie nicht auf Leistungen von
SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) angewiesen sind oder
dass der alleinerziehende Elternteil im SGB II-Bezug mindestens
600 Euro brutto verdient.
Die Höhe des Unterhaltsvorschusses richtet sich nach dem Alter der
Kinder und beträgt seit dem 01.01.2021 monatlich:
■■ für Kinder von 0 bis 5 Jahren bis zu 174 Euro
■■ für Kinder von 6 bis 11 Jahren bis zu 232 Euro
■■ für Kinder von 12 bis 17 Jahren bis zu 309 Euro.
10.
Hilfreiche Adressen
Elterngeldstellen............................................................................ 146
Für den Kündigungsschutz zuständige Aufsichtsbehörden.......... 156
10
Elterngeldstellen
Für die Durchführung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes
sind die Länder zuständig. Sie haben die Elterngeldstellen unterschied-
lichen Behörden zugeordnet.
Baden-Württemberg
Landeskreditbank Baden-Württemberg, Familienförderung; Schloss-
platz 10, 76113 Karlsruhe; E-Mail: familienfoerderung@l-bank.de;
www.l-bank.de
Bayern
Region Mittelfranken
Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS)
Bärenschanzstraße 8c, 90429 Nürnberg; E-Mail: poststelle.mfr@zbfs.
bayern.de;
Region Niederbayern
Friedhofstraße 7, 84028 Landshut; E-Mail: poststelle.ndb@zbfs.
bayern.de
Region Oberbayern
Die Anträge aus der Region Oberbayern werden je nach Geburtstag
10 des Kindes in folgenden Dienststellen bearbeitet:
Geburtstag des Kindes: 1. bis 5. eines Monats; Gebrüder-Netzsch-Stra-
ße 19, 95100 Selb; E-Mail: poststelle.ofr-selb@zbfs.bayern.de
Geburtstag des Kindes: 6. bis 10. eines Monats; Landshuter Straße 55,
93053 Regensburg; E-Mail: poststelle.opf@zbfs.bayern.de
Geburtstag des Kindes: 11. bis 26. eines Monats; Bayerstraße 32,
80335 München; E-Mail: poststelle.obb@zbfs.bayern.de
Geburtstag des Kindes: 27. bis 31. eines Monats; ZBFS - Region Ober-
pfalz; Elterngeldstelle; Stadtplatz 27, 95478 Kemnath; E-Mail: team13.
ofr@zbfs.bayern.de
Region Oberfranken
Hegelstraße 2, 95447 Bayreuth; E-Mail: poststelle.ofr@zbfs.bayern.de
Elterngeldstellen | 147
Region Oberpfalz
Landshuter Straße 55, 93053 Regensburg; E-Mail: poststelle.opf@
zbfs.bayern.de
Region Schwaben
Morellstraße 30, 86159 Augsburg; E-Mail: poststelle.schw@zbfs.
bayern.de
Region Unterfranken
Georg-Eydel-Straße 13, 97082 Würzburg; E-Mail: poststelle.ufr@zbfs.
bayern.de
Berlin
Die Bezirksämter (Jugendamt); Zentrale Auskunft; Tel.: 030/115
Bezirksamt Berlin-Mitte
Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin; E-Mail: elterngeld@ba-mitte.berlin.
de
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Frankfurter Allee 35–37; 10247 Berlin; E-Mail: familienservicebue-
ro@ba-fk.berlin.de
Bezirksamt Pankow
Berliner Allee 252–260, 13088 Berlin; E-Mail: post.jugendamt@ba-
pankow.berlin.de
Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf 10
Hohenzollerndamm 174–177, 10713 Berlin; E-Mail: elterngeld@char-
lottenburg-wilmersdorf.de
Bezirksamt Spandau
Klosterstraße 36, 13581 Berlin; E-Mail: elterngeld@ba-spandau.
berlin.de
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
Kirchstraße 1–3, 14163 Berlin; E-Mail: bundeseltergeld@ba-sz.berlin.
de
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
Rathausstraße 27, 12105 Berlin; E-Mail: elterngeld@ba-ts.berlin.de
Bezirksamt Neukölln
Rathaus Neukölln; Hermannstr. 214, 12049 Berlin; E-Mail: eltern-
geld@bezirksamt-neukoelln.de
Bezirksamt Treptow-Köpenick
Groß-Berliner Damm 154, 12489 Berlin; E-Mail: jugfs7070@ba-tk.
berlin.de
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
Riesaer Straße 94, 12627 Berlin; E-Mail: elterngeld@ba-mh.berlin.de
Bezirksamt Lichtenberg-Hohenschönhausen
Große-Leege-Straße 103, 13055 Berlin; E-Mail: juginfo@lichtenberg.
berlin.de
Bezirksamt Reinickendorf
Eichborndamm 215, 13437 Berlin; E-Mail: elterngeld@reinickendorf.
berlin.de
Brandenburg
Landkreis Barnim
Am Markt 1, 16225 Eberswalde; E-Mail: elterngeld-bafoeg@kvbar-
nim.de
Landkreis Dahme-Spreewald
Beethovenweg 14, 15907 Lübben; E-Mail: elterngeld@dahme-spree-
wald.de
Landkreis Elbe-Elster
Grochwitzer Straße 20, 04916 Herzberg; Tel.: 0 353 5/4 60
10 Landkreis Havelland
Platz der Freiheit 1, 14712 Rathenow; E-Mail: buergerservice@havel-
land.de
Landkreis Märkisch-Oderland
Puschkinplatz 12, 15306 Seelow; E-Mail: elterngeld@landkreismol.de
Landkreis Oberhavel
Adolf-Dechert-Straße 1, 16515 Oranienburg; E-Mail: FB-Soziales@
oberhavel.de
Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Dubinaweg 1, 01968 Senftenberg; E-Mail: jugendamt@osl-online.de
Landkreis Oder-Spree
Breitscheidstraße 7, 15848 Beeskow; E-Mail: elterngeld@l-os.de
Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Heinrich-Rau-Straße 27–30, 16816 Neuruppin; Tel.: 0 33 91/68 80
Elterngeldstellen | 149
Landkreis Potsdam-Mittelmark
Niemöllerstraße 1, 14806 Bad Belzig; E-Mail: elterngeld@potsdam-
mittelmark.de
Landkreis Prignitz
Berliner Straße 49, 19348 Perleberg; Tel.: 0 38 76/71 30
Landkreis Spree-Neiße
Heinrich-Heine-Straße 1, 03149 Forst/Lausitz; Tel.: 0 35 62/98 60
Landkreis Teltow-Fläming
Am Nuthefließ 2, 14943 Luckenwalde; Tel.: 0 33 71/60 80
Landkreis Uckermark
Karl-Marx-Straße 1, 17291 Prenzlau; E-Mail: sekretariat-jugendamt@
uckermark.de
Stadt Brandenburg
Wiener Straße 1, 14772 Brandenburg/Havel; E-Mail: elterngeld@
stadt-brandenburg.de
Stadt Cottbus
Karl-Marx-Straße 67, 03044 Cottbus; Tel.: 03 55/61 20
Stadt Frankfurt/Oder
Logenstraße 8, 15230 Frankfurt/Oder; Tel.: 03 35/55 20
Stadt Potsdam
Friedrich-Ebert-Straße 79/81, 14467 Potsdam; E-Mail: bundeseltern-
geld@rathaus.potsdam.de 10
Stadt Schwedt/Oder
Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 5, 16303 Schwedt/Oder; E-Mail: buer-
geranliegen.stadt@schwedt.de
Bremen
Stadtgebiet Bremen
Amt für Soziale Dienste; Elterngeldstelle; Hans-Böckler-Straße 9,
28217 Bremen; Tel.: 04 21/36 19 43 00; E-Mail: sozialzentrum-mitte@
afsd.bremen.de
Bremerhaven
Amt für Familie und Jugend; Hinrich-Schmalfeldt-Straße 40, 27576
Bremerhaven; Tel.: 04 71/5 90 20 27
Hamburg
Die Bezirksämter; Tel.: 040/42 82 80 (verbindet mit allen Dienststellen)
Hamburg-Mitte
Bezirksamt Hamburg-Mitte-Fachamt; Grundsicherung und Soziales-
Elterngeld; Caffamacherreihe 1-3, 20355 Hamburg; E-Mail: eltern-
geld@hamburg-mitte.hamburg.de
Altona
Alte Königstraße 29–39, 22767 Hamburg; E-Mail: bezirksamt@altona.
hamburg.de
Bergedorf
Weidenbaumsweg 21, Eingang C, 21029 Hamburg; E-Mail: sdz-berge-
dorf@bergedorf.hamburg.de
Eimsbüttel
Grindelberg 62–66, 20144 Hamburg; E-Mail: bezirksamt@eimsbuet-
tel.hamburg.de
Hamburg-Nord
Kümmellstraße 7, 20249 Hamburg; E-Mail: elterngeld-erziehungs-
geld@hamburg-nord.hamburg.de
Harburg
Harburger Rathausforum 1, 21073 Hamburg; E-Mail: elterngeld@
harburg.hamburg.de
10
Wandsbek
Wandsbeker Allee 62, 22041 Hamburg; E-Mail: elterngeld@wandsbek.
hamburg.de
Hessen
Die Ämter für Versorgung und Soziales
Darmstadt
Schottener Weg 3, 64289 Darmstadt; E-Mail: poststelle@havs-dar.
hessen.de
Frankfurt
Walter-Möller-Platz 1, 60439 Frankfurt/Main; E-Mail: post@havs-fra.
hessen.de
Elterngeldstellen | 151
Fulda
Washingtonallee 2, 36041 Fulda; E-Mail: postmaster@havs-ful.hes-
sen.de
Gießen
Südanlage 14a, 35390 Gießen; E-Mail: postmaster@havs-gie.hessen.
de
Kassel
Mündener Straße 4, 34123 Kassel; E-Mail: poststelle@havs-kas.hes-
sen.de
Wiesbaden
Mainzer Straße 35, 65185 Wiesbaden; E-Mail: poststelle@havs-wie.
hessen.de
Mecklenburg-Vorpommern
Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern;
Abteilung Soziales/Versorgungsamt
Dezernat Neubrandenburg
An der Hochstraße 1, 17036 Neubrandenburg; E-Mail: elterngeld.
neubrandenburg@lagus.mv-regierung.de
Dezernat Rostock
Erich-Schlesinger-Straße 35, 18059 Rostock; E-Mail: elterngeld.ros-
tock@lagus.mv-regierung.de 10
Dezernat Schwerin
Friedrich-Engels-Straße 47, 19061 Schwerin; E-Mail: elterngeld.
schwerin@lagus.mv-regierung.de
Dezernat Stralsund
Frankendamm 17, 18439 Stralsund; E-Mail: elterngeld.stralsund@
lagus.mv-regierung.de
Niedersachsen
Zuständig für das Elterngeld sind in Niedersachsen die kreisfreien
Städte, einige kreisangehörige Städte und Gemeinden, die Städte und
Gemeinden der Region Hannover und die Landkreise.
Nordrhein-Westfalen
Zuständig für das Elterngeld sind in Nordrhein-Westfalen die Kreise
und kreisfreien Städte. Die für Ihren Antrag zuständige Elterngeldstelle
finden Sie unter: www.elterngeld.nrw.de
Rheinland-Pfalz
Zuständig für das Elterngeld sind in Rheinland-Pfalz die Jugendämter
der Kreis- und Stadtverwaltungen. Die für Ihren Wohnort zuständige
Elterngeldstelle finden Sie unter: www.elterngeld.net/elterngeldstel-
len/rheinland-pfalz.html
Saarland
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie; Elterngeld-
stelle; Hochstraße 67, 66115 Saarbrücken; Tel.: 06 81/5 01 00; E-Mail:
elterngeld@soziales.saarland.de; www.elterngeld.saarland.de
Sachsen
10 Zuständig sind die Landkreise und kreisfreien Städte.
Stadt Chemnitz
Abt. Soziale Leistungen/Elterngeld; Bahnhofstraße 53, 09111 Chem-
nitz; E-Mail: soziale.leistungen@stadt-chemnitz.de
Landeshauptstadt Dresden
Jugendamt; Seidnitz-Center; Enderstraße 59, 01277 Dresden; E-Mail:
elterngeld@dresden.de
Stadt Leipzig
Rathaus Wahren; Georg-Schumann-Straße 357, 04159 Leipzig;
E-Mail: ja-51-24@leipzig.de
Landkreis Erzgebirgskreis
Sachgebiet Elterngeld; Uhlmannstraße 1–3, 09366 Stollberg
Landkreis Mittelsachsen
Abt. Jugend und Familie; Am Landratsamt 3, 09648 Mittweida
Elterngeldstellen | 153
Landkreis Vogtlandkreis
Amt für Jugend und Soziales SG V; Eltern- und Erziehungsgeld; Post-
platz 5, 08523 Plauen
Landkreis Zwickau
Jugendamt; Sachbereich Elterngeld; Königswalder Straße 18, 08412
Werdau; E-Mail: wirtleistungen@landkreis-zwickau.de
Landkreis Bautzen
Sozialamt; Bahnhofstraße 9, 02625 Bautzen; E-Mail: information@
lra-bautzen.de
Landkreis Görlitz
Jugendamt; Robert-Koch-Straße 1, 02906 Niesky; E-Mail: erziehungs-
geld@kreis-gr.de
Landkreis Meißen
Kreissozialamt; Loosestraße 17/19 Haus A, 01662 Meißen; E-Mail:
kreissozialamt@kreis-meissen.de
Landkreis Leipzig
Sozialamt; Stauffenbergstraße 4, 04552 Borna
Landkreis Nordsachsen
Jugendamt; Friedrich-Naumann-Promenade 9, 04758 Oschatz; E-Mail:
info@lra-nordsachsen.de
Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Abt. Soziale Leistungen/Elterngeld; Hüttenstraße 14, 01705 Freital; 10
E-Mail: elterngeld@landratsamt-pirna.de
Sachsen-Anhalt
Zuständig sind die Landkreise und kreisfreien Städte.
Landeshauptstadt Magdeburg
Sozial- und Wohnungsamt, Elterngeldstelle; Wilhelm-Höpfner-Ring
4, 39116 Magdeburg; E-Mail: sozial-und-wohnungsamt@magdeburg.de
Stadt Dessau-Roßlau
Amt für Soziales und Integration, Elterngeldstelle; Zerbster Straße
4, 06844 Dessau-Roßlau; E-Mail: elterngeldstelle@dessau-rosslau.de
Stadt Halle/Saale
Sozialamt, Elterngeldstelle; Hansering 20, 06108 Halle/Saale; E-Mail:
bundeselterngeld@halle.de
Altmarkkreis Salzwedel
Jugendamt; Karl-Marx-Straße 32, 29410 Salzwedel; E-Mail: info@
altmarktkreis-salzwedel.de
Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Jugendamt, Elterngeldstelle; Am Flugplatz 1, 06366 Köthen (Anhalt);
E-Mail: post@anhalt-bitterfeld.de
Landkreis Börde
Jugendamt, Elterngeldstelle; Farsleber Straße 19, 39326 Wolmirstedt;
E-Mail: jugend@boerdekreis.de
Burgenlandkreis
Jugendamt, Elterngeldstelle; Schönburger Straße 41, 06618 Naum-
burg; E-Mail: jugendamt@blk.de
Landkreis Harz
Jugendamt, Elterngeldstelle; Kurtsstraße 13, 38855 Wernigerode;
E-Mail: bundeselterngeld@kreis-hz.de
Landkreis Jerichower Land
Jugendamt, Elterngeldstelle; In der alten Kaserne 4, 39288 Burg;
E-Mail: jugendamt@lkjl.de
Landkreis Mansfeld-Südharz
Jugendamt; Rudolf-Breitscheid-Str. 20/22, 06526 Sangerhausen;
E-Mail: landkreis@mansfeldsuedharz.de
10 Landkreis Saalekreis
Jugendamt; Kloster 4, 06217 Merseburg; E-Mail: jugendamt-avu@
saalekreis.de
Salzlandkreis
Jugendamt, Elterngeldstelle; Friedensallee 25, 06406 Bernburg (Saa-
le); E-Mail: beeg@kreis-slk.de
Landkreis Stendal
Jugendamt, Elterngeldstelle; Hospitalstraße 1–2, 39576 Stendal;
E-Mail: jugendamt@landkreis-stendal.de
Landkreis Wittenberg
Bürgerbüro, Elterngeldstelle; Breitscheidstraße 3, 06886 Lutherstadt
Wittenberg; E-Mail: information@landkreis-wittenberg.de
Elterngeldstellen | 155
Schleswig-Holstein
Die Außenstellen des Landesamts für soziale Dienste Schleswig-Hol-
stein
Lübeck
Große Burgstraße 4, 23552 Lübeck; E-Mail: post.hl@lasd.landsh.de
Heide
Neue Anlage 9, 25746 Heide; E-Mail: post.hei@lasd.landsh.de
Schleswig
Seminarweg 6, 24837 Schleswig; E-Mail: post.sl@lasd.landsh.de
Kiel/Neumünster
Steinmetzstraße 1/11, 24534 Neumünster; E-Mail: post.nms@lasd.
landsh.de
Thüringen
Zuständig für das Elterngeld in Thüringen sind die Jugendämter der
Landkreise und kreisfreien Städte. Die für den Antrag zuständige Stelle
finden Sie unter: www.elterngeld.net/elterngeldantrag/thueringen.
html
10
Stichwortverzeichnis | 157
Stichwortverzeichnis
158 | Stichwortverzeichnis
Genehmigungsfiktion 86 Kündigungsschutz 88
Geschwisterbonus 102 Kündigungsverbot 88
gesetzliche Krankenversiche-
rung 47, 62 Landeserziehungsgeld 106, 108
Gestaltungsrecht 90 Lohnrisiko 24
Gesundheitsgefährdung 24
Machtbereich des Empfängers
Gesundheitsuntersuchungen für
22
Kinder 68
Massage 63
Günstigkeitsprüfung 50
Mehrarbeit 27
Gütetermin 140
Mehrbedarf 133
Härtefälle 93 Mehrlingsgeburt 26, 52
Haushaltshilfe 67 Mehrlingszuschlag 102
häusliche Pflege 66 Mitwirkungspflichten 119
Hebammenhilfe 62 molekulargenetischer Test 63
Heilmittel 64 Mutter-Kind-Maßnahme 74
Hilfe bei Schwangerschaft und Mutterschaftsgeld 46
Mutterschaft 132 Mutterschaftsleistungen 105
Hilfe zum Lebensunterhalt 132 Mutterschaftsurlaub 25, 50
Hilfsmittel 64 Mutterschutzfrist 80, 82
Mutterschutzgesetz 20
Insolvenzverfahren 59 Mutterschutzlohn 44
11
Jahresarbeitsentgeltgrenze 48 Nachtarbeit 28
Jugendgesundheitsuntersuchung Nettoarbeitsentgelt 48
70 Nicht-Arbeitnehmerinnen 55
Stichwortverzeichnis | 159