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Hieronymus Bosch (1450-1516) (war ein bedeutender niederländischer Künstler des

Mittelalters mit einer außergewöhnlichen, genialenVision für seine Zeit.

2016, 500 Jahre nach seinem Tod, wurde die Ausstellung “Hieronymus Bosch – Visionen
eines Genies“ in seiner Heimatstadt Hertogenbosch, im Museum Brabant, organisiert. (Nach
seiner Stadt wählte er seinen Namen, oft auch kurz Den Bosch genannt.) Seine Gemälde stellen
den Alltag, seine Vision von Himmel, Hölle, enigmatische Figuren, Engel und Monster und die
Hauptthemen der Zeit: die Versuchung, die Sünde, die Abrechnung, dar.

Es wurden 24 Gemälde (davon 17 hier ausgestellt: das Triptychon Der Heuwagen, Vier Visionen
aus dem Jenseits ), 20 Zeichnungen (19 ausgestellt). Der Garten der Lüste, sein Meisterwerk,
kann man nur im Prado Museum in Madrid bewundern. (In Spanien wird Bosch El Bosco
genannt.) Das Narrenschiff (um 1500, ursprünglich ein Tritychonflügel) wurde aber aus dem
Louvre in Paris gebracht.

Das Narrenschiff hat den Titel des bekannten Buchs von Sebastian Brant (1494, Basel), das
auch ins Niederländische übersetzt wurde. Das Gemälde von Bosch schaut eher wie ein kleines
Boot, wie eine Nussschale aus. Für Brant und Bosch fahren die Leute, die sich auf dem Schiff
befinden ins Ungewissen (All unser Fahren ist ohn Ende), lachend ihrem Untergang entgegen
gehen. Sie sind sich aber dessen nicht bewußt. Sie sind sehr froh, lachen, singen, haben keine
Sorgen. Die Passagiere sind sehr komisch/merkwürdig,betrunken, (ein Mönch und eine Nonne
beteiligen sich ebenfalls)ihre Gestaltung ist lächerlich, beweist, dass sie keinen Sinn haben. Auf
dem Schiff sieht man einen Weinfass, Krüge, Gläser.

Laut Brant : „Es lebt die Welt in finstrer Nacht


Und tut in Sünden blind verharren;
All Straßen, Gassen sind voll Narren.“

Genauso sinnlos, ohne jeden Halt, schauen die Menschen im Gemälde aus. Auf dem Schiff sieht
man keinen Steuer, kein Segel. An der Spitze des Mastbaums befindet sich niemand der
Ausschau hält. Statt dessen schaut eine Eule seltsam aus einem den Blättern des dort befestigten
Zweigs. Der Zustand der damaligen Gesellschaft des ausgehenden 15. Jahrhunderts (Verwirrung,
Unverstand, Blindheit) wird durch das steuerlose Schiff charakterisiert. Z.B.: der Mönch, die
Nonne wollen das Brotstück aufessen, kann als Verspottung des Abendmahls interpretiert
werden.

Den Untergang symbolisiert auch die dünne, magere, bucklige Gestalt des Narren im
Narrenkostüm, mit dem Narrenstab und genauso die Totenmaske.
Auch in Brants Buch heißt es gegen Ende:
„All unser Fahren ist ohn Ende,
Denn Keiner weiß, wo er anlände;
So fehlt uns Ruhe Tag und Nacht,
Doch Keiner hat auf Weisheit Acht.“

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