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Das Narrenschiff (Hieronymus Bosch)

58 cm × 33 cm

Das Narrenschiff ist ein Gemälde des niederländischen Malers Hieronymus Bosch. Es wurde
zwischen 1490 und 1510 gemalt und befindet sich heute im Louvre in Paris.[2]
1450 wurde Hieronymus Bosch als Jheronimus van Aken im niederländischen ’s
Hertogenbosch (heute: Holland) geboren.
Er war ein niederländischer Maler der Renaissance. Bosch stammte aus einer
Malerfamilie. Seine Gemälde, wie zum beispiel Das Narrenschiff, wurden meist in Öl auf
Holzgemalt.
In Spanien, wo einige seiner bedeutendsten Gemälde im Museo del Prado ausgestellt sind, spricht
man von El Bosco.
Bosch wurde für seine fantasievollen Darstellungen, groteske figuren und unglaublich detaillierten
Gemälde bekannt.
Er unterzog(sometió) in seinen Bildern alle Stände (clases) einer Kritik, nicht nur den Klerus. Die
meisten seiner Gemälde arbeiten mit biblischen Themen und stecken voller Fantasiewesen und
Doppelbedeutungen. Boschs Gemälde erzählen von Laster (vicio) und Tugend (virtud), vom Kampf
zwischen Gut und Böse, von Himmel, Erde und Hölle. Sie zeigen alptraumhafte (pesadillas)
Szenarien in düsteren (tenebrosos) Welten. Es gibt viele Allegorien, Symbole und biblische
Anspielungen(alusiones), die werden entschlüsselt (descifradas) und im Gesamtkontext
interpretiert.
Sein Werk entzieht sich (elude) einer einfachen (sencilla) Deutung: Während es teils
plausible Interpretationen seiner Werke gibt, sind viele Darstellungen rätselhaft (misterioso)
geblieben. Bosch selbst hat keine schriftlichen Aufzeichnungen (apuntes) zu seinen Werken
hinterlassen.
Er hatte ein Spitznamen „Schöpfer der Teufel“ (creador del demonio).
Bosch starb 1516 im Alter von 66 Jahren in seiner Heimatstadt.

Das Narrenschiff
Es wird ein Bezug (referencia) des Bildes zu der zu seiner Zeit enorm populären [6] Schrift „Das
Narrenschiff“ des Sebastian Brant vermutet (Se supone/cree), die Hieronymus Bosch
wahrscheinlich (probablemente) gekannt hat.[7] Sie waren zeitgenössische
Das Narrenschiff (Stultifera Navis) des Sebastian Brant (1457–1521), wurde das erfolgreichste
deutschsprachige Buch vor der Reformation. Es handelt (se trata) sich um
eine spätmittelalterliche Moralsatire, die eine Typologie von über 100 Narren bei einer Schifffahrt
mit Kurs auf das fiktive Land Narragonien entwirft. Die Ilustrationnen wurden vielleicht von
Albrecht Dürer gemalt.

Das Narrenschiff gehört zu einer satirischen Literatur, die die Belehrung (lección) über die
menschlichen Schwächen (debilidades) und die Kritik des Zeitgeistes zum Inhalt (contenido) hat.
Der Narr ist eine Symbolfigur.

BILD
„Das Narrenschiff“ ist eines der bekanntesten Werke von Hieronymus Bosch. Das Bild war
ursprünglich Teil eines nicht erhaltenen Triptychon. Das Schiff versinnbildlicht (simboliza)
die Kirche, die die Seelen (almas) der Gläubigen (fiel)zum himmlischen Hafen (puerto)
bringt. Auf dem Schiff hat Hieronymus Bosch neben mitfahrenden Bauern auch die
Ausschweifungen eines Mönches und zweier Nonnen dargestellt. Eine klare Andeutung
(alusión) der moralischen Abgründe unter den kirchlichen Würdenträgern (líderes), als
auch unter den Laien (laicos). Aus der Krone des Baumes schaut eine Eule (lechuza)
hervor. Bosch hat die Eule in vielen Bildern untergebracht, er setzt sie dabei manchmal in
den Kontext zu Personen, die sich heimtückisch verhalten oder einer Todsünde verfallen
sind.
Ein Boot, überladen mit Insassen, die sich an fetten Speisen und Wein laben, bildet
(forma) den Mittelpunkt des Bildes. Es dümpelt dahin und hat sich vom Festland (tierra
firme) schon weit entfernt (distante).
Eine der beiden Nonnen spielt eine Laute (laúd) und beide scheinen zu singen. Es ist
allerdings ebenfalls möglich, dass beide mit dem Mund nach einem Pfannkuchen
schnappen, der von einer Hand nach oben gehalten wird. Ein Teller mit Kirschen (cerezas)
und ein über die Reling (baranda, borda) hängender Weinkrug (jarro de vino)
symbolisieren auch hier die Sünde (pecado) der irdischen Ausschweifungen (vicios). Der
Mönch und die Nonnen scheinen berauscht (parecen embriagados) Lieder zu singen, ohne
zu begreifen (comprender), dass sich das Kirchenschiff längst (hace tiempo) in einen
Seelenverkäufer (barco muerto, trampa mortal) verwandelt (convertido)hat, der die
Insassen in die Hölle (infierno) zieht.
Das Schiff hat eine bizarre Bauweise (construcción). Als Mast dient eine lebendiger,
beblätterter Baum, ein abgebrochener Ast als Steuerrad und einen Kochlöffel (cucharón)
ins Wasser. Sein Mast trägt keine Segel (vela), es ist ein Laubbaum, aus dessen Krone
(corona) ein dämonisches Gesicht zeigt/lugt. Der Mast könnte den sogenannten Maibaum
darstellen. Um diesen Baum wurde das Frühlingserwachen gefeiert. Der Frühling ist
traditionell die Jahreszeit, in der die Menschen für die Überschreitung der moralischen
Gebote besonders anfällig sind. In der Epoche, in welcher Hieronymus Bosch tätig
(actividad) war, wurde die Weisheit (sabiduría) als Tugend (virtud) und Ausdruck
besonderer Rechtschaffenheit (rectitud) und Frömmigkeit (piedad)verstanden. Die
Dummheit (estupidez)war ein Synonym des Lasters (vicios), der Sünde und der
Gottlosigkeit.
Ein Narr, der Esel Ohren hat, sitzt rechts über dem Geschehen. Er scheint unbeeindruckt
(poco impresionado), vielleicht angewidert (disgustado, asqueado), introspektiv.
Zwei Personen machen sich einen Spaß (broma) daraus, mit dem Mund nach einem
aufgehängten Pfannkuchen (panqueque) zu schnappen, ohne die Hände zu benutzen. Die
Ähnlichkeit (semejanza) des Pfannkuchens mit einer übergroßen Hostie gemahnt an
einen blasphemischen Hintergrund. Ein paar Nackte halten sich im Wasser auf, in das sich
einer vom Boot aus übergibt.

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