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1) Beil ufig mag auf die nicht unwichtigen, den Theologen und Orientalisten
— wie es scheint — g nzlich entgangenen Bemerkungen hingewiesen sein, in
denen Simrock, Der gute Gerhard und die dankbaren Todten p. 131 f. auf den
Zusammenhang des Tobit-Buches mit dem weitverbreiteten M rchen vom dank-
baren Toten aufmerksam gemacht hat.
2) S. Fritzsche zur Stelle.
1) Auf Ahikar als Repr sentanten der Weisheit mag nebenbei auch der
chald ische Weise 'Λκίκαρος oder Άκίχαρος bei Theophrastus und Pseudo-Demo-
critus von Einflufs gewesen sein (s. Gruppe, Die griechischen Kulte und Mythen
I 335 f.).
2) An letzterer Stelle macht Assemani bereits die Bemerkung: „De Hicaro
eadem fere narrantur, quae de Aesopo Phryge." Er ist demnach der erste, dem
diese Beziehung aufgefallen ist.
ihre Verbreitung über Asien und Europa" im Ausland 1859, p. 457 ff,
jetzt wiederholt in seinen Kleineren Schriften. Zweiter Band. Dritte
Abtheilung p. 156ff.; vgl. daselbst namentlich p. 164ff. 173ff. 181 ff. 185ff.
Die Texte des mittelalterlichen Bios Afaaitov bedürfen einer neuen
zusammenfassenden Untersuchung auf Grund des gesamten handschrift-
lichen Materials. Der in einigen Handschriften dem Planudes zuge-
schriebene Text, welcher schon früher mehrfach gedruckt ist und als
die Vulgata bezeichnet werden kann, ist neuerlich von Alfred Eberhard
in den Fabulae romanenses graece conscriptae, Vol. I (Lipsiae 1872),
226—305 herausgegeben worden, hauptsächlich nach Cod. Marcianus
11, 2 und Vindobonensis Philosophicus 192. Ziemlich abweichend ist
der Text in: Vita Aesopi. Ex Vratislaviensi ac partim Monacensi et
Vindobonensi codicibus nunc primum edidit Antonius Westermann,
Brunsvigae 1845, p. 7—57 (die der Haikär-Geschichte entlehnten Ab-
schnitte übersetzt bei Benfey a. a. 0. p. 187 ff); er beruht in erster
Linie auf einer modernen Abschrift eines gewissen Cober von Unge-
wisser Herkunft in der Breslauer Universitätsbibliothek, die jedoch mit
Codex Monacensis 525 im wesentlichen übereinstimmt, und ist in den
Weisheitssprüchen ziemlich stark namentlich aus Menander interpoliert,
wie schon Westermann in den Anmerkungen zu p. 46 ff. nachwies (vgl.
jetzt auch Wilhelm Meyer in den Abhandlungen d. philos.-philol. Cl.
d. K. Bayer. Akad. d. Wissensch. Bd. XV 423 ff.). Eine dritte, der
eben genannten nahestehende Rezension liegt vor in der nach 1448
verfafsten lateinischen Übersetzung des Rimicio, richtiger Rinuccio
d'Arezzo, welche oft gedruckt und in mehrere abendländische Sprachen
übersetzt worden ist, worüber man aufser Grässe, Lehrbuch einer all-
gem. Literärgesch., Zweiter Band, Zweite Abtheilung, p. 1113—1116
und Goedeke, Grundrifs zur Presch, d. deutschen Dichtung P 369 f.
noch Grässes Tresor des livres rares et precieux I und Brunets Manuel
du libraire I unter dem Wort „Aesopus" vergleichen mag.
Über rumänische Bearbeitungen sowie über mehrere Einzelheiten
der Erzählung überhaupt sehe man noch die Bemerkungen von M. Gaster,
Literaturä popularä romänä p. 104—113.
München, Mai 1892. Ernst Kahn.