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Bayer. Staatsbibliothek
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Hinterlaſſene Werke
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Vierter Band.
Berlin ,
dei Ferdinand D ü mmler.
1833.
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BIBLIOTHEK
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Berlin , A.B.
bei Ferdinand Dümmler.
1833.
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Ceite
S. 1. Stärke und Stellung der Franzoſen ...... 44
8. 2 . Die Verbündeten .......... 6
§. 3. Derbältniß beider Urmeen und Feldherren 12
4. Italieniſche Staaten ......... 15
8. 5. Dperationsplan .......... 16
6. Eröffnung des Feldzugs .. 23
8. 7. Gefecit bei Voliri den 10. April............ 26
Š. 8. Gefecht von Monte Legino den 11. April............... 27
Š. 9. Gefecht von Montenotte den 12. April... 29
10. Gefecht bei Millefimo den 13. April .... 32
$. 11 . Erſtes Gefecht bei Dego den 14. April 34
6. 12. Zweites Gefecht bei Dego den 15. April .. 36
§ . 13. Reſultat dieſer erſten Gefechte........ 39
§. 14. Betrachtung über Bonapartes Umkehren gegen Colli ..... 47
§. 15 . Gefedyt bei Ceva den 19. April....... 50
$. 16. Gefeitt bei Curſaglia den 20. April ..... 51
§. 17. Gefecht bei Mondovi den 22. April 53
§. 18. Waifenſtilſtand mit den Sardiniern ........ 55
19.
§. 19. Bewegungen bis zum Abſchluß des Waffenſtilſtandes .... 57
20. Bedingungen des Waffenſtillſtandes ........ 58
21. Verhältniſſe nach dem Waffenftillſtand .... 59
ſ. 22. Bonapartes Plan............ 62
8. 23. Beaulieu geht üter den Po............. 63
24. Bonapartes übergang über den Po ............ 65
§. 25. Gefecht bei Fombio den 8. Mai................... 68
Š 26. Gefecht bei Lodi den 10. Mai......... 74
8. 27. Betrachtungen. Beaulieu ........ 80
$. 28. Bonaparte . 90
8. 29. Bonaparte verſichert ſich der Provinz Mailand..... 96
§. 30. Bonaparte geht über den Mincio. Gerecht von Borghetto
den 30. Mai........... 100
&. 31. Unteritalien .. 111
8. 32. Betrachtung 116
Š. 33. Ausführung . 119
$. 34. Anfang der Belagerung von Mantua.... 121
VI
Ceite
$. 33. Wurmſer rügt zum Entſaß von Mantua an................ 123
Š. 36. Gefechte bei Nivoli und bei Salo den 29. Juli........ 125
Š. 37. Bonaparte wendet ſich gegen Quasdannowitſch. 128
š. 38. Wurmſer geht über den Mincio ...................................... 132
§ . 39. Schlacht von Lonato den 3. Auguft... 133
§. 40. Sdılacht von Caſtiglione den 5. Auguſt.. 140
§. 41. Rückzug Wurmſers nach Tyrol ............. 142
Š . 42. Strategiſcher Totalerfolg....... 143
§. 43. Betrachtung über Wurmſers Angriff und Bonapartes
Vertheidigung.......... 149
$. 44. Bonapartes Vertheidigung........ 156
§ . 45. Bonaparte bleibt drei Wochen an der Etſch .. 159
8. 46. Neuer Angriffeplan der Djireicher ...... 163
8. 47. Betraditung .. 164
48. Bonaparte greift Davidowitſch an ....... 170
§. 49. Bonaparte wendet ſich gegen Wurmſer... 172
$ . 50. Wurmſer wirft ſich in Mantua hisein ....... 175
$. 51. Gefecht bei St. George und der Favorit : den 15. Seps
tember ... 178
$. 52. Betrachtung ........ 180
Š. 53. « Lage der franzöſiſchen Armee. 186
. 54. Neuer Angriffoplan der Oſtreicher.... 195
$. 55. Davidomitich ſchlägt den General Vaubois im Etſchthal... 193
Š. 56. Alvinzi rückt gegen Verona vor... 200
8. 57. Schlacht von Arcole den 15., 16. und 17. November ... 206
$. 58. Betrachtungen über die Schlacht von Arcole.................. 225
8. 59. Bonaparte wendet ſich gegen Davidowitſch 235
8. 60. Betrachtung . 236
Š. 61. Politiſche Verhältniſſe ....... 252
Š. 62. Operationsplan der Öftreidyer.... 259
Š. 63. Schlacht von Rivoli den 14. und 15. Januar.. 261
§. 64. Schlacht bei der Favorite vor Mantua, den 16. Januar ... 277
Š. 65. Reſultat des fünften Aftes...... 286
S. 66. Betrachtungen ... 288
Š. 67. Schluß des Feldzuge. Mantua fällt. Der Papii wird
zum Frieden von Tolentino gezwungen .... ................ 296
§. 68. Betrachtungen über den ganzen Feldzug....................... 300
Š. 69. Stärke und Stellung beider Theile 311
70. Dperationsplane....... 314
8. 71. Bonaparte dringt über die juliſchen Alpen............ 320
8. 72. Jouberts Unternehmungen in Syrol ........ 327
Š. 73. Schluß des Feldzugs .. 330
Š . 74. Betrachtungen ....... 333
Feldzug von 1796 in Italien.
IV 1
o dringend die großartigen Ereigniſſe des Feldzuges
von 1796 in Italien uns auffordern , dieſen Feldzug in
feinem wahren Zuſammenhang kennen zu lernen und uns
nach den Urſachen umzuſehen , welche die großen Entſchei
dungen, die in ihm liegen , Gervorgebracht þaben, ſo wenig
Befriedigung bietet uns die Geſchichte deſſelben dar und
ſo troſtlos iſt die Arbeit eine, wenn auch noch ro allges
meine Überſicht davon geben zu wollen.
Jomini hat in ſeiner Geſchichte der Revolutionsfriege
dieſen Feldzug in der zweiten Ausgabe fo gut dargeſtellt,
wie es iħin die Dürftigkeit der Quellen erlaubte ; gleich
wohl iſt ſeine Erzählung dürftig, lucfenhaft, dunkel, wi
derſprechend, kurz Alles was eine bủndige Darſtellung der
Ercigniſſe in ihrem Zuſammenhange nicht ſein ſollte. Nichts
deſto weniger giebt ſie wenigſtens von franzöſiſcher Seite
die weſentlichſten Zahlen und die hauptſächlichſten Motive
an. Dagegen låßt das Wenige , was von Seiten der
Öſtreicher in ihren Militairzeitſchriften bekannt gemacht
iſt, über Stellung, Abſicht und Motive, kurz über alle
Hauptſachen in folcher Unwiſſenheit und Verwirrung, daß
dieſe Erzählung wie ein bloßes Ugglomerat von Trümmern
erſcheint.
Die Napolconiſchen Memoiren , welche billig einen
großen Aufſchluß über den ganzen Feldzug geben ſollten ,
1
4
S. 2.
Die verbü nbe te n.
Pittoni 7 .
Sullich 5 2 Espadr.
20 Bat. 2 Eskadr.
Der linke Flügel unter Sebottendorff beſtand aus
den Brigaden
Kerpen 6 Bat.
Nicoletti 6
Roſſelmino 4
Schubirts 18 Estadr.
Neapolitaner 15
15 Bat 33 Eskadr,
Da das Ganze 35 Bataillone und 35 Eskadrons
zu 27,000 Mann Infanterie und 5000 Mann Kavallerie
angegeben wird , ſo muß man das Bataillon zwiſchen
7. bis 800 Mann annehmen , und daraus wurde folgen,
daß Argenteau zwiſchen 15. und 16000, Sebottendorff zwi
roben 16. und 17,000 Mann geweſen wäre.
8
lone und zwei Eskadrons, bei ſich, das übrige ſcheint noch
am Po geblieben zu ſein. Die Folge war, daß er im
Grunde nur eine Art von Vorpoſtenkette bildete, denn
wenn 6. bis 7000 Mann auf funfzehn Stunden in einem
Gebirgslande ſo aufgeſtellt ſind , daß ſie die Thaler und
Rücken quer durchſchneiden und alle dieſe Thåler und
Rücken mit Etwas beſetzen wollen , ſo kann man ſich den
ken , wie Alles in einzelne Bataillone und Kompagnien
verzettelt fein mußte. Der Hauptpoſten war Saſſello von
drei Bataillonen, wo ſich Urgenteau felbft befand.
Von dem öſtreichiſchen linken Flügel, der fich bei
Pozzolo Formigaro zuſammenzog, wurden vier Bataillone
bis auf die Bochetta und ein Paar Bataillone bis nach Campo
Freddo vorgeſchoben. Ein großer Theil deſſelben war noch
aus den Winterquartieren im Mailándiſchen im Anmarſch.
Um ſich von der Lage der verbundeten Armee in den
erſten acht Tagen des Aprils, in Beziehung auf die Ges
gend, eine klare Vorſtellung zu machen , muß man ſie ſich
folgendergeſtalt denken.
Die Franzoſen waren während des Winters Herren
des Kammes der Apenninen geblieben, den ſie während der
rauhen Jahreszeit zwar nur mit ſchwachen Poſten befekten ,
aber doch wie den ihrigen betrachten konnten ; ohne dieſen
Kamm hätten ſie auch in dem ſchmalen Streif Landes
långs der Küſte nicht bleiben können. Die Verbündeten
ihrerſeits erkannten in dieſer immer noch ſehr beengten
Lage der Franzoſen einen bedeutenden Vortheil für ihre
künftige Offenſive, und glaubten alſo in dem nördlichen
Abhang des Gebirges bleiben zu müſſen, um den Franzoſen
das Terrain ihrer Aufſtellung nicht von felbft zu erweitern ,
ihre Mittel des Unterhaltes dadurch zu vermehren , und
ihnen das Hervorbrechen in die Ebenen Piemonts dadurch
10
K. 3.
Perhältniß beider Armeen und Feldherren.
S. 4.
Italieniſche Staate n.
8. 5.
Operation Plan.
S. 6.
Eröffnung des Felbaug 8.
* ) Wir abftrahiren hier auf beiden Seiten von den Stranken und
halten uns an die urſprünglichen Zahlen , weil die Zahl der Kranken ver
muthlich auf beiden Seiten keine ſehr verſchiedenen Verhältniffe gehabt
baben wird (wenigftens wiſſen wir in keinem Fall etwas Näheres davon ),
und es doch in jedem einzelnen Aft hauptſächlich nur auf das Machtvers
hältniß ankonimt.
25
. 7.
Oefecht bei Voltri ben 10. April
8. 8.
量
Gefedyt von Monte Legino den 11. April.
8. 9.
Gefecht von Montenotte den 12. April.
Als Bonaparte am 11. fah daß Beaulieu in der
Riviera vorrückte und Argenteau fich des Punktes von
Montenotte bemeiſterte, beſchloß er unverzüglich zum An
griff überzugehen, und zwar mit den drei Diviſionen la
Harpe, Maſſena und Uugereau gegen Argenteau, um dieſen
durch die Überlegenheit und einen umfaſſenden Angriff wo
möglich zu zertrümmern.
In der Nacht vom 11. zum 12. Feken fich die drei
Diviſionen Bonapartes in Bewegung. La Harpe erſteigt die
Höhe von Monte Legino, ſtellt ſich hinter der Redoute auf
und greift den 12. mit Tagesanbruch Argenteau in der
fronte an. Maſſena , bei deſſen Kolonne fich Bonaparte
ſelbſt befindet, geht etwas weiter links , bei Altare, über
und umgeht die rechte Flanke der Öſtreicher unmittelbar.
Noch weiter links rückt Augereau , der ſchon am 11. die
Höhen von St. Giacomo erreicht hat , gegen Cairo vor,
um eine weitere Umgehung zu machen und ſich dann rechts
wendend dem General Maſſena die Hand zu bieten. Mit
Tagesanbruch greift La Harpe die Öſtreicher in der Fronte
an. Der Nebel begünſtigt die Umgehung Maſſenas;
dieſer findet nur ein Bataillon bei Ferreiro zur Deckung
der rechten Flanke aufgeſtellt, wirft es bald und zieht ſich
ganz um die rechte Flanke , faft in den Rücken Argen ,
teaus, während dieſer auf der Fronte einen lebhaften Wi
derſtand thut. Sobald Argenteau es gewahr wird , läßt
er ein paar Bataillone gegen La Harpe ſtehen , um ſich
mit den übrigen den Rücken frei zu machen , aber es iſt
zu ſpåt, er muß fich in Unordnung ins Thal des Erro
werfen und entfommt nur mit etwa 700 Mann nach
30
pen auf fich zu ziehen, fich dann aber in das Thal der
Bormida zu wenden , um gegen Dego mitzuwirken. Maſs
fena folgte mit neun Bataillonen auf Dego, welches er
den 13. mit la Harpe gemeinſchaftlich angreifen ſollte.
Bonaparte ſelbſt folgte mit einem Theil der Truppen
Maſſenas und Augereaus bis Carcare.
Am 12. Abends ſtanden die franzöſiſchen Truppen :
la Harpe gegen Saſſello.
Maſſena mit neun Bataillonen vor Cairo.
Bonaparte mit einem Theil von Maſſena und Augereau
bei Carcare.
Ein Theil von Augereau bei Coſſario und gegen Mils
lefimo.
Serrurier im Thal des Tanaro, bei Gareſſio.
S. 10.
Gefecht bei Millefimo den 13. April.
11 .
Erftes Gefect bet Dego den 14. April.
Argenteau war, wie wir erzählt haben, am 12. April
1
nach Paretto zurückgegangen, nachdem er in Mioglia zwei
Bataillone gelaſſen hatte, die wohl nur einige hundert
Mann betragen haben werden. In Paretto fand er ſchon
den 12. Nachmittags eine dringende Einladung des in
Dego verwundet liegenden General Roccavino, dieſem
Poften zu Hülfe zu eilen, da er ſtark bedroht ſei.
Argenteau meldete dies nach Aqui , wo der General
Beaulieu bereits eingetroffen war , und ſtellte vor daß er
fich nicht im Stande fehe mit den wenigen ermüdeten
Trúmmern , die er zurückgebracht, etwas Weſentliches für
den Poſten von Dego zu thun. Am 13. erhielt er aber
von Beaulieu den Befehl alles Mögliche anzuwenden um
Dego noch einige Tage zu halten und Aqui auf den da:
hinführenden Straßen zu decken . Zugleich benachrichtigte
ihn Beaulieu daß drei Bataillone auf Spingo , zur Vers
ſtårkung von Dego, in Marſch wären .
General Colli wurde durch Beaulieu aufgefordert
auf des gegen Dego vorgehenden Feindes linke Flanke
zu wirken .
Argenteau ſchickte hierauf in der Nacht vom 13. zum
14. den Befehl an Wufaſſowitſch nach Saſſello, mit fünf
Bataillonen dem Poſten von Dego zu Hülfe zu marſchi
ren und den Feind in der Flanke anzugreifen. Die drei
Bataillone welche über Spingo heranructen kamen am
14. noch zu rechter Zeit um an dem Gefechte Theil zu
nehmen.
So waren die Verhältniſſe des Poſtens von Dego
am 14., als Bonaparte fich ſelbſt dahin wandte.
35
es war auch nicht die Rede davon daß Beaulieu fich bei Dego ſammeln
wollte , vielmehr ſchien er es bei Aqui und Novi thun zu wollen ; er
glaubte aber einen an ſich ſtarken Punkt, wie Dego, durch ein detaſchirtes
Storps noch halten zu können ; er glaubte durch eine einzelne Stombination,
wie die von Argenteau und Wukaſſowitſch auf Dego, den dort vorgedruns
genen Feind , den er ſich nur wie eine einzelne feindliche Stolonne dachte,
zurücktreiben zu können. Der Leſer mag entſcheiden welche der Vorſtels
lungsarten , die von Bonaparte oder unſere oben im Tert gegebene , dem
vorliegenden Fall genauer entſpricht und welches der beiden Theoreme
eine nähere Beziehung zu demſelben hat.
*) überhaupt kann man ganz allgemein fagen , daß alle die unglück :
lichen Kriegsunternehmungen , die durch eine Reihe von Fehlern hervorges
bracht ſind , niemals in ihrem innern Zuſammenhang ſo beſchaffen ſind
wie das Publikum glaubt. Die Leute welche handeln , wenn ſie auch zu
den ſchlechteſten Feldherren gehören, ſind doch nicht ohne geſunden Mens
ſchenverſtand und würden nimmermehr ſolche Abſurditäten begehen , wie
das Publikum und die hiſtoriſchen Kritiker ihnen in Pauſch und Bogen
anrechnen. Die meiſten dieſer leßtern würden erſtaunen wenn ſie alle die
näheren Motive des Handelns kennen lernten , und höchſt wahrſcheinlich
dadurch eben ſo gut verleitet worden ſein wie der Feldherr , der jeßt wie
ein halber Imbecille vor ihnen fteht. Fehler müſſen allerdings vorhanden
fein , aber ſie liegen nur gewöhnlich tiefer, in Fehlern der Anſicht und
Schwächen des Charakters , die nicht auf den erſten Blick als ſolche er
ſcheinen , ſondern die man erſt auffindet und deutlich erkennt wenn man
alle Gründe, welche den Beſiegten zu ſeinem Handeln beſtimmten , mit
dem Erfolg vergleicht. Dieſes Finden des Wahren hinterher iſt der Kritik
geſtattet, kann ihr nicht böhnend vorgeworfen werden, ſondern ift ibr eigent
47
S. 14.
Betrachtung über Bonaparte Imkehren gegen Colli.
Wir haben uns im 8. 5. hinreichend über die Rich
tung ausgeſprochen welche der franzöſiſche Feldherr im
Falcines entſchiedenen Sieges nehmen mußte. Dieſer
Sieg war erfolgt und wurde den franzöſiſchen Feldherrn
unmittelbar an den Po geführt kaben, wenn er es gewollt
Håtte. Wir haben geglaubt daß dieſe Barriere der natür.
lichſte Wendepunkt für die Richtung der franzöſiſchen
Hauptmacht geweſen wäre. Der franzöſiſche Feldherr hat
es anders eingeſehen. Er kehrt ſchon früher um, geſtattet
Beaulieu ſeine geſprengten Kräfte bei Aqui zu ſammeln ,
und wendet ſich von Dego aus gegen Colli bei Eeva.
Die Frage ob Bonaparte hier einen Fehler gemacht
habe oder nicht , iſt uns wichtig, nicht ſowohl wegen des
vorliegenden Falls , denn der Erfolg würde wahrſcheinlich
nicht merklich verſchieden geweſen ſein , aber wegen der
theoretiſchen Wichtigkeit dieſer ſo oft wiederkehrenden und
in den meiſten Fällen Viel entſcheidenden Frage.
Es iſt offenbar dieſelbe welche uns früher (§. 5. )
beſchäftigt hat, nur daß fie fich hier auf engere Grenzen,
kleinere Räume, geringere Reſultate bezieht.
Lag in der öſtreichiſchen Armee der gemeinſchaftliche
Schwerpunkt, ſo mußte, wenn Bonaparte nicht abließ
liches Geſchäft, iſt aber allerdings viel leichter als das Treffen des Rechten
im Augenblick des Handelns.
Es iſt darum in der Chat eine Chorheit, wenn wir faſt fämmtliche
Armeen den Grundſaß befolgen ſehen, über die unglücklichen Striegsereig
niſfe ſo wenig als möglich bekannt zu machen ; die Sachen werden fidy,
wenn ſie genau bekannt ſind , immer viel beſſer als in Pauſch und Bogen
ausnehmen.
48
1
50
S. 15.
Gefecht bei C è va den 19. April.
S. 21 .
erhältniſſe nach dem Waffenftillſtand.
dadurch für die Öſtreicher viel beſſer, denn weil die råmint
lichen italieniſchen Regierungen Nichts für den Krieg
thaten , mit Ausnahme der unbedeutenden Unterſtüßung
von 2000 Mann neapolitaniſcher Kavallerie, die bei der
beaulieuſchen Armee war, ſo verlor die öſtreichiſche Streit
kraft dadurch nicht weſentlich , und von der andern Seite
war es vorauszuſehen daß die Franzoſen dadurch anfangs
eher geſchwächt als verſtärkt werden würden, weil fie zur
Unterſtükung ihrer politiſchen und militäriſchen Operationen
Truppen dahin abſenden mußten.
Betrachtet man alle dieſe Verhältniſſe , ſo überzeugt
man ſich daß es viel beſſer geweſen wäre wenn das
öſtreichiſche Gouvernement dem General Beaulieu befohlen
þåtte die Lombardei bis an den Mincio ju räumen und
fich hinter demſelben aufzuſtellen. Daß fie verloren gehen
wurde, war nicht zu bezweifeln und der tapferſte Wider
ſtand, welchen die öſtreichiſchen Waffen etwa in der Abſicht
gethan hätten dem Gegner das Terrain ſo theuer als
möglich zu verkaufen , würde immer das Anfehn neuer
Niederlagen , neuer Fehler , neuer Beweiſe der Unfähigkeit
gehabt und das moraliſche Übergewicht der Franzoſen ſehr
geſteigert, die Ehre der öftreichiſchen Waffen noch mehr
zu Grunde gerichtet haben. Beides iſt aber in einem
Kriege, der mit einem Meinungskampf zuſammenhängt,
doppelt wichtig.
Zu dieſen allgemeinen Gründen kommt noch ein bes
fonderer, fich auf die ſtrategiſche Baſis der Öſtreicher bes
ziehender. Dieſe Baſis lag zwiſchen Tyrol und dem
adriatiſchen Meer. Sie entſprach einer Fronte, die von
Genua bis an den Fuß der Schweizeralpen reicht. So
wie die Öftreicher: einmal vom linken Ufer des Po ver
trieben waren , ſo war ihre linke Flanke ſtrategiſch immer
62
bedroht, weil die Bafis ſehr ſchmal iſt und das Macht
verhältniß, ſo wie die übrigen Umſtände, eine Wieder .
pergeltung dieſer Bedrohung nicht zuließen.
Schon dies Verhältniß mußte den öſtreichiſchen Feldherrn
in lauter unauflösliche Aufgaben verwickeln , wie ſich das
auch gezeigt hat.
S. 22.
Bona a r t e 8 P 1 a n.
Bonaparte erkannte alle Vortheile ſeiner Lage und
fühlte fich nicht nur zur Eroberung der Lombardei fort.
geriſſen , ſondern ließ auch ſeiner Phantaſie auf eben die
Weiſe den Zugel ſchießen, wie er das in der Folge ſo oft
gethan hat.
Er ſchrieb unterm 28. April an das Direktorium :
Si vous ne vous accordez pas avec le roi de
Sardaigne, je marcherai sur Turin , en
S. 23.
se a ulieu geht über den Þo.
g. 26 ,
Gefecht bei Lodi den 10. M a i.
S. 27.
Setrachtungen. Beaulieu.
und gewiß beſſer, wenn die Zeit es irgend erlaubt, ein Paar
tüchtige Redouten anzulegen , die nur ein Paar Bataillone
Beſakung koſten und daſſelbe leiſten. Dagegen iſt in jedem
andern Fall eine Aufſtellung auf der feindlichen Seite eine
ro unvernünftige Maaßregel, daß man glauben ſollte es
könnte niemand auf einen ſolchen Gedanken kommen, wenn
man nicht in der Kriegsgeſchichte viele Beiſpiele davon
fånde. (Montereau 1814. ) Mit dieſem Fall aber iſt die
Maaßregel bei Lodi gar nicht zu verwechſeln. Unbegreif
lich iſt es wie Jemand der den Krieg kennt, darüber bes
fremdet ſein oder fie gar wie einen Fehler betrachten kann .
Wenn man ſeine Urriergarde noch an ſich ziehen will, ſo
muß man wohl die Brucke ftehen laſſen , und wenn man
die Brücke doch ſtehen laſſen muß , ſo hat es gar kein
Bedenken Etwas zur Aufnahme dieſer Arriergarde jenſeits
zu laſſen , denn bekanntlich deckt man den Rückzug einer
Truppe bei ſchwierigen Stellen , wie ein Defilee iſt , weit
beſſer durch eine andere Truppe als durch fie ſelbſt, und
dieſe dort aufgeſtellte Truppe hat ja nicht mehr Schwie
rigkeit des Überganges als die ankommende ſelbſt, und
wenn Gefahr iſt daß der Feind mit hinuber dringen könnte,
ſo muß dieſer auf eine andere Weiſe begegnet werden.
Niemals iſt es wohl irgendwo in der Welt andcrs ges
macht worden..
S. 28,
01 a arte.
ihnen auf der Straße nach Lodi entgegenging und als ſie
dahin abzogen folgte.
Wenn er dies nicht ſchon am 9. that, ſo muß man
ſagen daß feine Truppen noch nicht alle über den Fluß
waren und die Brücke noch nicht beendet; unter dieſen
Umſtänden kam es ihm mehr darauf an Zeit zu gewinnen
als die Entſcheidung zu beſchleunigen.
Endlich iſt der Sturin auf die Brücke von Lodi ein
Unternehmen was auf der einen Seite von allem gewohn
lichen Verfahren ſo ſehr abweicht, von der andern ſo wes
nig motivire erſcheint, daß man ſich allerdings fragen muß
ob es zu rechtfertigen fei oder nicht. Ware er mit blutis
gem Kopf zurückgewieſen worden , ſo würden fich unbedenk,
lich alle Stimmen dahin einigen es als einen baaren
Fehler anzurechnen. Aber gerade der Erfolg warnt uns
nicht zu leicht abzuſprechen , er deutet darauf hin daß hier
Stoff zum Nachdenken ſei. Wir aber können um ſo
weniger an dieſem Punkt vorubergehen , als wir hier ein
Element des Krieges und insbeſondere der Strategie ge
wiſſermaßen iſolirt antreffen , auf welches wir unſerer
ganzen Anſicht nach den größten Werth legen : wir meinen
die moraliſche Kraft des Sieges , wie ſie ihre Ges
walt nach beiden Seiten hin im entgegengeſeßten Sinne zeigt.
Bonaparte iſt ſiegestrunken , d. 1. er befindet ſich in
jenem geſteigerten Zuſtande der Hoffnung, des Muthes,
des Vertrauens, wodurch die Seele fich über die gewohn
lichen Berechnungen des Verſtandes erhebt - er ſieht
feinen Gegner in Beſtürzung und verworrener Ungſt vor
fich fliehen - es ſcheint ihm in dieſem Augenblick kaum
noch Etwas unmöglich ! Dies iſt kein tadelnswerther
übermuth , nicht unbeſonnenheit , nicht leichtſinn , ſondern
es iſt ein Gefühl welches aus der Nahrung und Befrie
94
D. 29.
Bonaparte berſichert ſich der Provinz Mailand .
Von den franzöſiſchen Diviſionen folgte Augereau
den Öſtreichern über Crema , Maſſena marfchirte auf
dem linken Uddaufer nach Pizzighetone, Serrurier mußte
ſeine Richtung auf Pavia aufgeben um Pizzighetone auf
dem rechten Ufer einzuſchließen. Was aus der ehemaligen
Diviſion La Harpe wird, erfährt man nicht ; wahrſcheinlich
wurden die Truppen derſelben unter die drei andern Divis
fionen , nåmlich Serrurier, Maſſena und Uugereau vertheilt,
denn fortan find es dieſe drei Diviſionen welche die itas
lieniſche Armee ausmachen .
Beaulicu hat ſeinen Rudzug über Pizzighetone und
Cremona nach dem Dglio fortgefeßt, den er den 14. Mai
paffirt und mit einer Arriergarde befekt läßt, während er
ſelbſt durch Mantua hinter den Mincio geht.
Pizzigþetone, nur mit ein Paar Hundert Mann beſetzt,
ergiebt fich ſobald Beaulieu durch iſt (vermuthlich den
11. Mai) , und von den franzöſiſchen Diviſionen nimmt
nun Maſſena den geraden Weg auf Mailand , Uugereau
den Umweg über Pavia und Serrurier bleibt in Cremona
zur Beobachtung der Öſtreicher zurück. Bonaparte hielt
es für unntik den Öſtreichern unmittelbar bis an den
Mincio zu folgen , weil er es für zu gefährlich hielt ihn
gleich zu überſchreiten. Er wollte erſt der Provinz Mais
land fich beſſer verſichern und hielt es für rathſain den
Stådten Pavia und Mailand ſeine Macht zu zeigen , der
erſtern weil ſie der Siß einer berühmten Univerſität und
von großem Einfluß auf die Meinung des Volkes war,
der legtern als Hauptſtadt. Die Richtigkeit dieſer von
Bonaparte ſelbſt gegebenen Unſicht darf man wohl be
zweis
97
$. 30.
Bonaparte geht über den Mincio. Gefecht von
Borghetto den 30. m a i.
habe; das iſt nun ſehr recht, aber was konnte das Diref:
torium damals von den Verſtärkungen wiſſen , die die
Öſtreicher aus Deutſchland nach Jtalien abrucken laſſen
wurden ? Konnte nicht der Abfall der Sardinier für die
óſtreichiſche Regierung der Uugenblick ſein , wo fie den
Entſchluß faßte ißre italieniſche Armee vom Rhein her zu
verſtårken ? Dann hätten dieſe Verſtärkungen füglich Ende
Juni eintreffen können, gerade zu der Zeit wo die Hälfte
der franzöſiſchen Streitkräfte fich auf funfzig, fechzig oder
achtzig Meilen vom Po entfernt haben konnte. Daß man
nicht im Stande geweſen ſein wurde mit der andern
Hålfte am Mincio zu widerſtehen , haben wohl die Beges
benheiten im Auguſt gelehrt. Oder dachte das franzöſiſche
Direktorium in dem Augenblick wo es die Nachricht von
dem Abmarſch einer Verſtärkung erhielte, ſeine Urmee aus
Unteritalien eiligſt zurüczurufen ? Das würde politiſch
die Sachen ſehr viel ſchlimmer gemacht haben als ſie vor.
her waren , und außerdem wäre die Armee doch wahr.
ſcheinlich zu ſpåt gekommen. Selbſt ſo ſpåt als Wurmſer
eintraf, würde eine Armee die bis Neapel vorgedrungen
wäre , niemals Zeit gebabt haben zu rechter Zeit zurückzu
kehren . Es ſcheint uns daher daß von einer Unterneh.
mung auf Neapel niemals hätte die Rede ſein ſollen und
daß man Anfangs Mai in Paris unmöglich beſtimmen
konnte ob man im Stande ſein wurde eine gegen Livorno
und Rom auszuführen.
Dies iſt alſo eine große Unklarheit in dem Plane
des Direktoriums, und ſie ſteigt zur Verwirrung wenn in
den beiden tekten der angeführten Briefe von der einen
Seite die Rede davon iſt daß der General Kellermann in
Tyrol eindringen und Deutſchland bedrohen ſoll, von der
andern daß die Öſtreicher wahrſcheinlich in dieſem Augen.
118
G. 33.
A u 8 führ un 8.
32. bis 33,000 Mann, und ihre Stellung war von der
Art daß fie entweder zwiſchen der Etſch und dem Mincio
oder zwiſchen dem letztern und der Chieſe in zwei Tagen
verſammelt ſein konnte.
Serrurier mit 10 , bis 11,000 Mann bildete die
Belagerungsarmee.
. 35.
Wurmfer rückt zum Entſaß von Mantua an .
General Beaulieu hatte fchon im Juni das Kom
mando der öſtreichiſchen Armee niederlegt , dem General
Melas intermiſtiſch übergeben und war Ende dieſes Mo.
nats abgereift.
Am Rhein katte bekanntlich Jourdan den Waffen
ſtilſtand Ende Mai aufgekündigt und war gegen die
Lahn vorgedrungeni, wo er vom Erzherzog Karl zurückges
wieſen und genothigt wurde fich wieder über den Rhein
zurückzuziehen. Drei Wochen ſpáteř, den 23. Juni, paſo
firte Moreau mit der Rhein- und Moſelarmee den Obers
rhein bei Strasburg.
In dem Augenblick wo der Erzherzog Karl mit Jour
dan beſchäftigt und noch ehe der Waffenſtilſtand am
Oberrhein gekündigt war, hatte die öſtreichiſche Regierung
den General Wurmſer beſtimmt, mit einer Verſtärkung
nach Italien zu marſchiren und dort das Kommando
zu übernehmen , dagegen dem Erzherzog Karl das Koma
mando am Oberrhein mitübertragen.
Wurmſer marſcirte dem zu Folge Mitte Juni mit
25,000 Mann der oberrheiniſchen Armee nach Tyrol ab.
Außerdem ruckten beträchtliche Verſtärkungen aus dem
Innern heran , ſo daß die ganze für Italien disponible
Macht 60,000 Mann betrug, wovon aber 10,000 in dem
124
S. 36.
Gefechte bei Rivoli und bei Salo den 29. Juli. ,
auf Guneup beſchäftigt iſt, der, wie wir geſagt haben , ain
29. mit einem Bataillon abgeſchnitten , ſich in ein großes
Haus geworfen hat.
Was die öſtreichiſche Hauptarmee an dieſem Tage
thut, iſt nicht geſagt, unſtreitig iſt ſie im Vorrücken auf
Mantua begriffen , da ſie aber erſt den 1. Auguft daſelbſt
einzieht und nur zwei Mårſche bis dahin gat, ſo iſt ihre
Thätigkeit für dieſe drei Tage allerdings nicht gehörig
nachgewieſen.
übergang der Franzoſen über den Mincio in der Nacht
vom 30. zum 31. Juli.
In der Nacht vom 30. zum 31. gehen die franzófi
ſchen Diviſionen Maſſena bei Peſchiera , Uugereau bei
Borghetto über den Mincio. Maſſena låßt den General
Pigeon mit einigen Tauſend Mann, Augereau den General
La Valette an dem Mincio zurück.
Zweites Gefecht bei Salo den 31. Juli.
Maſſena richtet ſeinen Marſch auf Lonato , Augereau
den reinigen auf Montechiaro. Bonaparte eilt nach Des
ſenzano. Er befiehlt dem General Sauret auf der Stelle
wieder nach Salo zu gehen um den General Guneur zu
befreien , der ſich den 29. und 30. mit großer Standhaf
tigkeit und ob es ihm gleich ganz an Lebensmitteln fehlt,
gegen die wiederholten Angriffe der Öſtreicher wehrt. Saus
ret marſchirt ab, fåût auf den linken Flügel der Öſtreicher,
der ſich keinen Angriff vermuthet, ſchlågt ihn, befreit Guneur
und zieht ſich dann den 1. Auguft in eine Stellung zwiſchen
Salo und Deſenzano zurück.
Erftes Gefecht bei Lonato den 31. Juli.
General Deſpinois iſt zuerſt bei Lonato eingetroffen,
er þat aber der überlegenheit des eben anrückenden General
g*
132
. 38.
W urmrer geht über den Mincio .
Am 1. Auguſt, als Bonaparte auf Vrescia marſchirt,
Quasdannowitſch fich bei Gavardo und Salo ſammelt,
ruckt Wurmſer an den Mincio und zieht in das befreite
Mantua ein. Er nimmt mit einem Theil ſeiner Truppen
eine Aufſtellung långs des Fluſſes , läßt ſeine Avantgarde
unter Liptay auf Goito vorrücken , einen Theil der Garniſon
133
wcift wie weit der rechte Flügel zur Umgehung der Fran.
zoſen ſchon die urſprüngliche Fronte verandert hatte.
Die Franzoſen folgten am 5. nur bis Pazzolengo
und Caftellaro, ein Paar Stunden vom Schlachtfelde.
S. 41 .
Rü ck ; ug W u rmrers nach Tyrol.
Natürlich war dieſe Schlacht als die Hauptentſcheis
dung zu betrachten , und wenn ſie auch keine Niederlage
Wurmſers war , ſo reichte ſie doch für die Entſcheidung
zu , denn offenbar konnte dieſer General nicht mehr an
eine Vertheidigung des Mincio oder an irgend eine andere
Aufſtellung in der Ebene Italiens denken . Er war zu
ſchwach um ſie in der Nähe der franzöſiſchen Armee zu
nehmen, und wenn Tyrol nicht offen gelaſſen werden ſollte,
ſo blieb alſo Nichts übrig als fich ins Etſchthal wieder
hineinzuziehen.
Wie es aber im Kriege oft geſchieht, ſo mochte
Wurmſer im erſten Augenblick noch nicht recht klar fein
über alle nothwendigen Folgen der bisherigen Ereigniſſe,
denn er ließ in der Eile an einem verſchanzten Lager bei
Peſchiera arbeiten, welches aber die Diviſion Maſſena am
6. fchon angriff und den Öſtreichern mit einem Verluſt
von 500 Mann und zehn Geſchüßen abnahm. Wurmſer
eilte nun ſeinen Rugzug nach Tyrol anzutreten. Er er:
neuerte die Garniſon von Mantua , gab ihr eine Stärke
von 15,000 Mann und zog ſich dann ins Thal der
Etſch zurück.
Die Franzoſen folgten anfangs mit allen fünf
Diviſionen. Bonaparte ſchickte aber , nachdem er die Dis
viſion Serrurier gebraucht hatte um den venetianiſchen
Gouverneur von Verona zu zwingen ihm die Thore
143
S. 43.
Betrachtung über Wurmfers Angriff und Bonapartes
Wertheidigung.
Die Bewunderung welche dieſer zweite Akt des Feld
zugs bei Mit. und Nachwelt erregt hat, ließ die Meiſter.
fchaft Bonapartes als eben ſo unzweifelhaft betrachten
wie die Fehler des öſtreichiſchen Feldherrn. Gleichwohl
iſt es dieſer überall geſchlagene Feldherr welcher in der
Hauptſache ſeinen Zweck erreicht. Auch das hat man im
erſten Augenblick überſehen , jeßt aber tritt dies Faktum
wie ein deutliches Reſultat hervor. Es iſt alſo hier an
ſcheinend ein großer Widerſpruch vorhanden , den wir vor
allen Dingen zu löſen haben.
Daß Witemſer überal geſchlagen ward , ift faktifch ;
daß er große Fehler gemacht haben muß , geht ſchon daraus
hervor. Wir werden uns mit dieſen Fehlern ſogleich be
ſchäftigen. Der Widerſpruch muß alſo entweder in der
vorausgeſeßten Meiſterſchaft des franzöſiſchen Feldherrn
oder in der Unmöglichkeit der Aufgabe ſeinen Grund haben.
Und dieſe Meiſterſchaft iſt es wirklich welche wir ihm bei
náherer Betrachtung verſagen müſſen.
Bonapartes Verfahren war neu , überraſchend, von
großer Entſchloſſenheit und unerhörter Thätigkeit; man
fann es brillant nennen ; es war aber nicht richtig und
konnte die ganze Aufgabe welche ihm geſtellt war, nimmer.
mehr löſen.
Wir Haben geſehen daß der Zweck der Öftreicher ein
doppelter war : der Entſaß von Mantua und ein Sieg
über die Franzófifche Armee, wodurch ſie um den Beſis
des Mailändiſchen gekommen wäre.
Alſo war auch Bonapartes Aufgabe eine doppelte:
fich am Mincio zu erhalten und die Belagerung zu decien .
150
3
160
S. 46.
Neuer Angriffsplan der öftreicher.
Während Bonaparte fich wieder verſtärkte und mit
feinem Gouvernement úber Das was geſchehen ſollte noch
nicht ganz einig werden konnte, hatte die öſtreichiſche Re
gierung gleichfalls Alles aufgeboten um Wurmſers Armee
aus dem Innern wieder zu verſtärken. Sie war Ende
Auguſt wieder auf etwa 45,000 Mann gebracht. Aber
die öſtreichiſche Regierung begnügte ſich nicht damit, auf
dieſe Weiſe Tyrol zu fichern , welches jekt der in Schwa:
ben vorgerůcten moreauſchen Armee ſchon in der rechten +
der Angriff mehr Ausſicht zum Siege gebe als die Ver.
theidigung. Zweimal hat fich die öſtreichiſche geſchlagene
Armee in dieſem Feldzuge nach Tyrol geflüchtet , beidemal
þat fie in ſeinen Schluchten und Bergen Schuß gefunden ,
denn die Franzoſen , die in der Ebene nicht aufgehört haben
würden ihr in den Ferſen. zu liegen , find beidemale am
Fuße der tyroler Alpen wie gebannt ftehen geblieben ; die
Öſtreicher haben dieſe. Erſcheinung geſehen , ſie ſind auch
gar nicht erſtaunt darüber gewefen , haben ſie fehr nature
lich gefunden , aber fie blicken dieſe Erſcheinung ak wie
ein Träumender , d. h. ohne ſich der Urſachen bewußt zu
werden , ohne fich zu fagen was darin liegt. Wenn eine
geſchlagene auf der Flucht befindliche Armee in dieſen Bergen
Shuk fand, ſo wird eine hergeſtellte, verſtärkte, bei übrigens
gleichen Umſtänden noch weniger darin angegriffen werden .
Zu dieſem einfachen Schluß fónnen ſie nicht gelangen.
Wir wollen den Jrrthum in ſeiner Quelle aufſuchen,
der ſo gewaltſam wirkt daß er nicht bloß die öftreichiſche
Regierung, fondern wahrſcheinlich neun Zehntheile des übris
gen råſonnirenden Publikums nicht zu der Überzeugung
kommen låßt daß zweimal zwei vier ift.
Wir find mehr als irgend ein anderer Theoretifer
oder Praktiker der Überzeugung daß für eine entſchei:
dende Schlacht das Gebirge dem Vertheidiger nach .
theilig ſei. Wir wollen auch einräumen daß wenn eine
Entſcheidung unvermeidlich iſt , es viele Fälle geben
kann wo die offenſive Schlacht der defenſiven vorgezogen
werden muß ; aber aus dieſen beiden Såſen folgt lange
noch nicht daß die Öſtreicher aus Tyrol herunterkommen
mußten , um einen ſtrategiſchen Angriff auf die Ebene
Italiens zu machen.
Wenn Bonaparte, nachdem er die öſtreichiſchen Feld
166
D. 48.
Bonaparte greift Davidowitſch an .
Das Korps Öſtreicher welches unter Davidowitſch
in Tyrol zurückbleiben ſollte , hatte dieſes Land nach drei
Seiten hin befekt. Ein Scorps von 3500 Mann unter
General Gróffer deckte Vorarlberg und machte Fronte
nach Schwaben ; ein zweites unter dem General Laudon,
3000 Mann ſtarf, befekte die Ausgånge nach dem Velt:
lin ; die übrigen 14,000 Mann befanden fich gegen die
franzöſiſche Armee in der Gegend von Trient. Dieſes
Hauptforps hatte eine Diviſion unter Fürſt Reuß von
5. bis 6000 Mann auf dem rechten Ufer der Etſch bei
Mori , zwiſchen Roveredo und dem Gardaſee. Sie hatte
ihre Avantgarde an der Sarca. Eine andere Diviſion
unter Wukaſſowitſch ſtand bei St. Marco im Thal der
Etſch und in gleicher Höhe mit Mori ; fie ḥatte ihre
Avantgarde bei Serravalle. Die Reſerve ſtand vinter
Roveredo in der ſehr ſtarken Stellung von Calliano.
Davidowitſch hatte ſein Hauptquartier in Roveredo.
Wurmſer ſelbſt hatte ſich mit drei Diviſionen unter
Quasdannowitſch , Sebottendorff und Mejaros , 26,000
Mann ſtark, den 2. September durch das Thal der
Brenta nach Baſſano in Marſch geſetzt.
Bonaparte kannte Wurinſers Angriffsplan. Er bes
ſchloß darauf unter dem General Kilmaine 2500 bis
3000 Mann an der untern Etſch zurückzulaſſen , um die
Blokade von Mantua zu decken, mit den Diviſionen Vau:
bois , Maſſena und Augereau aber das Thal der Etſch
hinaufzugchen , Davidowitſch zu ſchlagen und dann durch
das Thal der Brenta hinter Wurmſer herzumarſchiren,
um işın eine Schlacht zu liefern wo er ihn fånde. Die
171
9. 49.
Bonaparte wendet ſich gegen Wurmfer.
Wurmfer, welcher ſeinen Marſch ins Brentathal uns
gefähr zu derſelben Zeit angetreten hatte wo Bonaparte
zum Angriff ins Etſchthal vorrückte, befand ſich , als er
dies Vorrücken erfuhr, auf dem Marſche nach Baſſano;
er beſchloß nicht umzukehren, ſondern dieſen Marſch fort
zuſetzen und durch ſeine Operation über Baſſano und Vis 1
S. 50.
W urmſer wirft ſich in Mantua hinein.
g. 51 .
Gefecht bei St. George und der favorite den
15. September.
5. 52.
¢ t r : ach tung .
Wir haben im . 47. unſere Anſicht über den Ziveck
dieſer zweiten Offenſive gegen Bonaparte bereits ausges
ſprochen. Nehmen wir nun den Entſchluß dazu als un
widerruflich an , ſo bleibt nur noch übrig unſer Urtheil
úber die Ausfüþrung zu ſagen.
Fragen wir zuerſt: wohin ḥat dieſer : zweite Angriff
geführt? Der erſte hatte, obgleich Wurmſer geſchlagen
worden war , doch wie wir geſehen haben zu einem ganz
erträglichen Reſultat geführt ; Mantua war entſegt und
ſeine Belagerung vor der Hand unmöglich gemacht.
Dieſer zweite Angriff aber verfehlte nicht bloß ſeinen
Zweck, eine Verbeſſerung der allgemeinen Lage zu bewirken ,
ſondern er verſchlimmerte fie ganz offenbar, denn am Ende
deſſelben befand ſich eine Macht von 29,000 Mann, wobei
4000 Mann Kavallerie waren , in Mantua, wenigſtens in
der ſtrategiſchen Bedeutung des Wortes , ſo gut wie eins
geſchloſſen und alſo in Gefahr nach einiger Zeit durch
Hunger ganz verloren zu gehen. Von nun an war Bo.
naparte der Müße, fich eine ganz genügende Thätigkeit jen
feit der Alpen zu holen , ganz überhoben , denn der Fall
181
Schreibens vom 14. November , alſo den Tage vor Anfang der Schlacht
von Arcole. Il n'est pas de jour où il n'arrive ( bei der öſtreichiſchen
Armee.) 5000 hommes et depuis deux mois, qu'il est évident qu'il faut
des secours ici, il n'est encore arrivé qu'un bataillon de la quaran
tième, mauvaise troupe, non accoutumée au feu” etc. ......
In ſeinen Memoiren aber fagt er S. 318.: Le Directoire promettoit
beaucoup , mais tenoit peu, il envoya cependant douze bataillons, tirés de
l'armée de la Vendée qui arrivèrent à Milan dans le courant de Sep
tembre et Octobre,
Welche Lügenhaftigkeit und welche Geringſchäßung des Gouvernements
gehört dazu, um ſich ſolche Übertreibung zu erlauben. Man glaube nicht
daß er ſich in ſeinen Memoiren geirrt haben könnte , denn ſeine Armee ift
Anfangs November wieder 42,000 Mann ſtark, welches, da ſie feit Anfang
September gewiß 10 : bis 12,000 Mann verloren haben wird , eine Bez
trächtliche Verſtärkung vorausſeßt, wenn man auch annimmt das Bonas
parte einige von feinen rückwärtsſtebenden Truppen herangezogen hatte.
195
S. 54.
Neuer Angriff& plan der oftreicher.
Nachdem die zweite Unternehmung zur Befreiung
Mantuas , wie die Öſtreicher es nannten , gleichfalls miß.
lungen und zwei Drittel der Armee Wurmfers vor der
Hand vom Kriegsſchauplaße faſt verſchwunden waren ,
machte die öſtreichiſche Regierung die lebhafteſten Unſtal
ten der feindlichen Urinee in Italien eine neue entgegen .
zuſtellen.
Die Kolonne welche ſich unter Quasdannowitſch nach
der Piave und dem Iſonzo zurückgezogen hatte, betrug
etwa 6000 Mann. Die óſtreichiſche Regierung bot Ades
auf um fie durch neuerrichtete Grenztruppen und durch
einige noch im Innern Öſtreichs ſtehende Bataillone
ſchnell zu verſtårken , und es gelang ihr damit fo weit
daß fie durch ſehr große Anſtrengungen vier Wochen nach
Wurmſers Niederlage d. h. in der zweiten Hälfte Okto
bers etwa 28,000 Mann an dem Iſonzo , Tagliamento
und der obern Piave bei Belluno aufſtellen konnte. Auch
die unter Davidowitſch in Tyrol ſtehenden Truppen wurs
den durch eine beſſere Sammlung der Kräfte und weil
der mit dem Oktober anfangende Rückzug Moreaus das
13 .
196
S. 55.
Davidowitſch ſchlägt den General Vaubois im Etrohthal.
General Davidowitſch ſtand mit ſeiner Hauptmacht
bei Neumarkt und hatte ein Paar vorgeſchobene Poſten
bei St. Michel und Segonzano; auch ſeine Vorpoſten
am Lavis bei ſeinem Einfluß in die Etſch. Bonaparte
war beſorgt es fónnte dieſer General den General Vau.
bois etwas zurücfdrängen und dann durchs Thal der
Brenta zur Vereinigung mit Alvinzi marſchiren. Er
glaubte fich hier vor der Hand am beſten zu ſichern wenn
er dem General Vaubois aufgåbe die öſtreichiſchen Vors
poſten von ihrer Stellung am {avis zu vertreiben und
durch dieſe kleine Offenſive Davidowitſch zu beſchåftigen.
Aber, wie das eigentlich in der Natur der Sache iſt, es
trat der umgekehrte Erfolg ein. Anſtatt Zeit dadurch zu
gewinnen , beſchleunigte er das Vordringen des öſtreichi
fchen Generals und erleichterte es auch höchſt wahrſcheinlich.
Gefecht bei St. i chet und Segonzano den 2. und
3. November.
Verona.
Sobald Bonaparte dieſe Annäherung erfuhr, ließ er
ſeine Diviſionen Nachmittags den Öſtreichern entgegen.
rücken und der Fürſt Hohenzollern wurde mit Verluſt
bis in die Gegend von Caldiero zurückgeworfen.
Schlacht bei Caldiero den 12. November,
belief ſich auf etwas mehr als 2000 Mann. Die mora
liſche Bedeutung dieſes Sieges war natürlich noch unbes
deutender , ſie war ſo gering daß Bonaparte in ſeinen
Memoiren ganz gleichgültig fagt: l'ennemi s'attribua
avec raison la victoire.
Als einen Hauptgrund , warum er den Ungriff auf
gegeben , giebt Bonaparte einen mit Schloſſen vermiſchten
Regen an, den der Wind den Franzoſen gerade ins Ges
ficht trieb. Man kann dieſen Grund immer gelten laſſen ,
trifft aber wahrſcheinlich doch auf einen beſſern wenn man
ſagt, er habe ſich in dem Angriff einer Stellung verwickelt,
deren Widerſtandsfähigkeit er erſt im Laufe des Gefechtes
recht wahrgenommen habe und er habe es vorgezogen ein
verfehltes Werk lieber aufzugeben und es auf eine beſſere
Weiſe anzufangen.
1
Die öſtreichiſche Erzählung giebt die Stärke Alvinzis
auf einige 20,000 Mann an , wiewohl im Widerſpruch
mit einer frühern Ungabe , wonach ſie wenigſtens 25,000
betragen haben mußte.
Den 13. führt Bonaparte reine Truppen in das
Lager vor Verona zurück. .
S. 57.
Schlacht von Arcole den 15., 16. und 17. November.
8. 58.
Setrachtungen über die Schlacht von Arcole.
Wir haben in dieſer überſichtlichen Erzählung der
Schlacht durchaus nur aufgenommen was fich in den Ers
gåhlungen Jominis , ſo wie des General Neiperg oder in
den Originalberichten Bonapartes und Berthiers angegeben
findet, und wir haben nur dieſe vorhandenen Data ſo
geſtellt, wie ſie dem Ganzen den verſtändlichſten Zuſam
menhang geben. Wir ſind alſo weit entfernt zu glauben
IV 15
226
D. 59.
Bonaparte wendet ſich gegen Davidowitſch.
Am 17. wo Alvingi fich als geſchlagen betrachtete
und ſeinen Kuczug antrat , errang Davidowitſch feinen
Sieg über die Diviſion Vaubois in der Stellung von
Rivoli, indem er ſie mit einem beträchtlichen Verluſt aus
derſelben nach Caſtelnovo trieb , wie wir oben ( S. 55. )
erzählt haben . Daß ein Sieg über 6000 Mann nicht
gutmachen konnte was eine verlorne Schlacht von 22,000
verdorben hatte, iſt ziemlich natürlich. Davidowitſch folgte
dem General Vaubois und ſtellte fich den 18. bei Caſtel
novo auf, während Vaubois über den Mincio auswich.
Bonaparte, von der Niederlage Vaubois unterrichtet,
beſchloß fich auf der Stelle gegen Davidowitſch zu wenden.
Er ließ Alvinzi den 18. bloß durch die Reſervekavallerie
verfolgen , gab der Diviſion Maſſena die Richtung auf
Villa Franca, wohin Vaubois úber Borghetto zurückkehren
follte, und der Diviſion Uugereau die Beſtimmung über
Verona und die Höhen von Molare zu gehen , bei Dolce
ins Thal der Etſch hinunterzuſteigen und ſo dem General
Davidowitſch den Rückweg abzuſchneiden.
Dieſer General aber erkannte die Gefahr feiner Lage
zeitig genug ; er zog ſich den 19. in das Erſchthal nach
Ula zurück , ehe die gegen ihn beſchloſſenen Dispoſitionen
noch zur Ausführung kommen konnten. Doch erlitt feine
Arriergarde bei Campara einen großen Verluſt, wobei ein
ganzes Bataillon abgeſchnitten wurde.
Uuf die Nachricht von der Gefahr in die Davidos
witſch gerieth , ſandte Alvinzi, der den 19. bei Montebello
ſtand, einige Bataillone ins Gebirge von Molare , um
Uugereau in ſeiner linken Flanke zu bedrohen ; und um
236
man nun über den Monte Baldo theils mit Artillerie gar
nicht fort kann, theils auch init der Infanterie auf einem
Umweg doch wieder in das Etſchthal hinunter muß, ſo
wird ein Korps dem die Chauſſee im Thale genommen
iſt, ſehr leicht gezwungen werden können die Waffen zu
ſtrecken. Wenn alſo die óſtreichiſche Kolonne, unſerm erſten
Grundſaß gemäß, ſo lange fie gücklich iſt mit großer Eners
gie bis gegen Mantua vordringt, ſo iſt dies mit der große
ten Gefahr verbunden.
Ferner ſehen wir daß auch der zweite Grundſaß nicht
anzuwenden iſt, da der Übergang über die Etſch nicht wohl
anders als oberhalb Legnago ſtattfinden kann und dies dem
linken Flügel der franzöſiſchen Armee, wenn er ſich bis Caſtel
novo oder Villa Franca zurückgezogen hat, ſo nahe iſt daß,
wenn der franzöſiſche Feldherr fich mit ſeiner Hauptmacht
dahin wendet , es ſehr ungewiß bleibt ob die auf Legnago
vorgeruckte Kolonne Zeit genug haben wird die Etſch zu
paſfiren , fich den Weg über alle die übrigen Flüſſe nach
Mantua hin zu bahnen und die Einſchließungstruppen zu
ſchlagen ehe die feindliche Hauptmacht zurück ſein kann.
Man könnte auf den Gedanken kommen die tyroler
Kolonne nicht durchs Etſchthal fondern auf dem weſtlichen
Ufer des Gardaſees vorrücken zu laſſen , aber wenn man
nicht zugleich das Erſchthal behaupten, alſo einen Thcil
der Streitfräfte für den Angriff mußig laſſen will, ſo iſt
der Rückzug einer ſolchen Kolonne wieder ſehr gefährdet
und dabei die Trennung durch den Mincio allerdings auf
eine nur den Vertheidiger begúnſtigende Art geſteigert.
Dieſe Betrachtungen müſſen von dem Gedanken eines
Angriffs in getrennten Kolonnen allerdings wieder zurůck.
und zu der möglichſten Vereinigung der Macht hinführen,
und das um fo mehr , je mehr man auf den zweiten
245
Plan auf Das zu richten was ſie mit dem Siege anfana
gen wollten , ſtatt auf den Sieg felbft. Das völlige Um
zingeln eines Generals iſt ſein Untergang wenn er be .
ſiegt ift, ſo lange er aber das nicht iſt , iſt es meiſtens
noch Nichts oder auch ſein Vortheil; es ſei denn daß
ſeine Armee von einer ſehr ſchwachen moraliſchen Konſti
tution, ſchon von einer Art paniſchem Schrecken erſchüttert
wäre. Daß die Öſtreicher jenen Unterſchied nicht auffaßten
und den Einfluß dieſes moraliſchen Gewichts nicht erkannten,
ließ ſie immer ſo taktlos über das Ziel vinausgreifen.
Wie viel natürlicher wäre es für Alvingi geweſen
von Villanova aus , anſtatt auf Verona ju marſchiren ,
fich links nach Albaredo zu wenden und dort plößlich über
die Etſch zu gehen. Hatte er das rechte Ufer der Etſch
gewonnen , fo fonnte Bonaparte ſich nicht leicht mehr von
ihm entfernen ; Davidowitſch konnte bis in die Gegend
von Vila Franca vordringen und es war dann eher an
eine Vereinigung beider Kolonnen vor der Entſcheidung
zu denken als dies je bei Verona möglich geweſen wäre.
Bonapartes Veifahren ſcheint uns in dieſem vierten
Akt des Feldzuges viel weniger lobenswerth als in den
drei vorigen .
Der Marſch auf Baſſano war ein vollkommener
Fehlgriff, der Angriff am 6. eine halbe Maaßregel , der
am 12. bei Caldiero wohl nicht viel mehr, denn es iſt
ſehr unwahrſcheinlich daß die Stellung der Öſtreicher nicht
ſollte von beiden Seiten haben in der Flanke angegriffen
werden können ; der Marſch nach Ronco ſollte etwas ganz
Sublimes werden und verwickelte ihn in die ſchlimmſten
Verhältniſſe. Von der Schlacht von Arcole ſelbſt haben
wir ſchon geſprochen.
Wenn er am Ende noch als Sieger aus dieſem
252
S. 62.
Operationsplan der öftreicher.
Bonaparte hatte einige Verſtärkungen erhalten , ſo
daß er nicht nur die erlittenen Verluſte erfekt hatte, fon
dern auch bis auf 47,000 Mann geſtiegen war.
Die Stellung ſeiner Kräfte während der Ruhe war :
Diviſion Joubert bei Rivoli . 10,000 Mann ,
Maſſena bei Verona 9,000
Serrurier vor Mantua 10,000
Augereau : legnago und Gegend . 9,000 3
8. 63.
Solacht von Rivoli den 14. und 15. Januar.
Monte Baldo und eine dritte nod weiter links über den
Monte Baldo felbſt, beide alſo um die rechte Flanke der
Öſtreicher. Die lekte dieſer Kolonnen ſeşte ſich mit Murat
in Verbindung , der den 14. in Torre gelandet und von
da gegen Ferrara in Marſch war. Während ſo die Flügela
kolonnen den Öſtreichern die Rückzugswege zu nehmen bes
ſtimmt waren , rückt Baragay O'Hilliers mit der Mitte
gegen die Fronte bei St. Martin an. Alvingi wurde bald
gewahr daß der von ihm beſchloſſene Angriff gang erfolg
los blieb , die Truppen zeigten wenig Kraft und Muth
und das Gefecht hatte keine Stunde gedauert als der
Rückzug angetreten werden mußte. Dieſer artete bald in
große Verwirrung aus , man wurde geivahr daß die fran
zöſiſchen Kolonnen rechts und links dem Paß der Corona
zueilten , die Beſorgniß abgeſchnitten zu werden bemeiſterte
fich nach und nach jedes Einzelnen , und zuleßt eilte Ades
in wilder Flucht nach jenen Fußftegen. Dort håufte und
drångte ſich Alles und ehe dieſe ſchreckenerfüllte Maſſe
der Flüchtlinge fich auf den ſchmalen und ſteilen Wegen
einigermaßen hatte verlaufen können, langten die unermuda
lichen Franzoſen an. Die Folge war daß ſie einen großen
Theil abſchnitten und auf dieſem Punkte allein wieder
5000 Gefangene machten.
So endigte alſo die Schlacht von Rivoli als eine
der vollkommenſten Niederlagen , in der von 28,000 Mann
etwa 14,000 verloren gingen , worunter alein 10. bis
12,000 Gefangene waren.
G. 64,
Schlacht bei der Favorite for Mantea, den 16. Januar.
Der General Provera hatte, wie wir geſehen Kaben ,
den 8. und 9. ein Gefecht mit der Avantgarde Augereaus
278
D. 65.
Reſultat des fünften Akte 8.
Bonaparte hatte alſo den vierten Entſaß von Mantua,
oder vielmehr den -ziveiten Verſuch Wurmſer zu befreien,
vereitelt. Er hatte das bis dahin unerhörte Reſultat er .
halten von einer 42,000 Mann ſtarken Arinee innerhalb
drei Tagen 20,000 gefangen zu nehmen und vielleicht
5. oder 6000 außer Gefecht zu ſeken. Dieſer mit einer
nicht ſo ſtarken Armee und mit dem unbedeutenden Ver
luft von einigen Tauſend Mann errungene Erfolg gehört
zu den glänzendſten die die Kriegsgeſchichte darbietet, und
man fonnte ſagen Bonaparte hatte ſich felbft übertroffen.
Eben dieſer ungeheure Erfolg in Vernichtung feinds
licher Streitkräfte ficherte den franzöſiſchen Feldherrn davor
daß ſobald fein neuer Verſuch gemacht werden konnte und
berechtigte zu der Erwartung daß der Fall von Mantua jekt
nichtausbleiben würde. Wie lange die Feſtung ſich möglicher:
weiſe noch halten konnte, war auf einige Tage nicht zu bes
ſtimmen, aber es ließ ſich wohl vorausſehen daß die Über
gabe in der erſten Hälfte des Februar eintreten würde.
So lange mußte alſo auf jeden Fall die ſtrategiſche
Offenſive gegen die deutſchen Grenzen Öſtreichs aufgeſcho.
ben werden, denn es iſt klar daß mit einigen 20,000 Mann
die dem franzöſiſchen Feldherrn dazu disponibel geblieben
wåren , ein ſolcher Angriff nicht angefangen werden konnte.
Dies war um ro mehr der Fall als die Verhålts
niſſe mit Rom doch auf einen fichern Fuß gebracht werden
mußten. Der fürchterliche Schlag welcher die öſtreichiſche
Armee getroffen hatte , war dafür eine ſehr gute Einleis
tung und die Zeit welche man noch auf den Fall Man
tuas warten mußte, gab die Muße dazu.
287
8. 66.
95 + t t 8 t t t 8 : t.
über die Schlacht von Rivoli , die gewiß ſowohl
wegen ihrer Eigenthümlichkeit als wegen ihres Erfolgs zu
den merkwürdigſten der Kriegsgeſchichte gehört, haben wir
folgende Bemerkungen zu machen .
1. Die Stellung von Rivoli gehört zu den ſeltenen
Gebirgsſtellungen, wo der Vertheidiger auf der einen Seite
den Vortheil ftarfer zum Theil unüberwindlicher Terrains
Hinderniſſe genießt, auf der andern den Gebrauch aller
Waffen und einer ganz vereinigten Streitkraft. Sie
gleicht in ihren Wirkungen einer Stellung auf einem
flachen Gebirgsplateau , an deſſen ſteilen Kändern der
Feind mit Mühe hinaufſteigt, während wir uns oben mit
allen Waffen bewegen können, welches ziemlich die ſtårkſte
aller Formen fein wird die man ſich ausdenken kann.
Zwar ſind der Monte Baldo und Monte Magnone,
welche die Stellung von Rivoli umgeben und die Zu.
gangshinderniſſe zu derſelben ausmachen , viel höher als
dieſe Stellung ſelbſt und bilden nicht ihre eigentlichen Abs
hånge, aber das thut nicht Viel, denn ſie ſind zu entfernt
um zu dominiren und find ſo unzugänglich daß fie dem
Ans
289
S. 67,
Schluß des Feldjuges. Mantua fällt. Der Pabft wird
zum Frieden von Colentino gezwungen.
Bald nach der Schlacht bei der Favorite hatte
Bonaparte die Generale. Victor und Lannes , zuſammen
5000 Mann ſtark, gegen das Römiſche in Bewegung
gefekt. : Victor traf den 2. Februar ſchon in Immola ein.
An dieſem Tage, alſo etwa vierzehn Tage nach der
Schlacht bei der Favorite, kapitulirte Wurmſer in Man
tua. Er erhielt als Zeichen perſönlicher Achtung den freien
Abzug für ſeine Perſon mit 500 Mann und ſechs Ges
ſchüken ; die Garniſon mußte das Gewehr ſtrecken. Man
ſchatte ſie noch 15,000 Mann und 6000 betrug die Ans
zahl der in den Spitälern zurückgebliebenen Kranken * ).
Es waren alſo von den 28,000 Mann die der Plak
nach dem zweiten Einmarſch Wurmſers überhaupt in fich
aufgenommen hatte, 7000 Geſtorbene und Gebliebene.
Die Vertheidigung des Plakes überhaupt hatte acht
Monat ; die welche dieſe Garniſon geleiſtet hatte, etwas
uber ſechs Monat gedauert.
Nun konnte ſich Bonaparte der römiſchen Angelegen
heit ganz hingeben.
Ob er gleich nur wenige Tauſend Mann zu dieſer
Unternehmung beſtimmte, ſo glaubte er doch in den Fall
zu kommen bis Rom vordringen zu müſſen ; ja er ſpricht
ſogar in einem Schreiben vom 1. Februar an das Direks
torium von dem Projekt nicht bloß Ferrara und die Ro.
magna mit Modena gur cispadaniſchen Republik zu verei.
G. 68.
Betrachtungen über den ganzen Feldzug.
302
9. 70.
O p e r a t i on 8 p lane .
den 18., Moreau mit der Rheinarmee den 21. April über
den Rhein geht. Es giebt dies einen Unterſchied von faſt
rechs Wochen , während Bonaparte doch offenbar dem
Herzen der feindlichen Macht faſt um die Hälfte des Wer
ges nåher war. Alles was ſich über dieſen Gegenſtand
findet, iſt in einem Schreiben des Direktoriums an Bonas
parte vom 12. Februar enthalten : „ Nous esperons « *) ,
þeißt es daſelbſt , „ que le renfort des douze demi
brigades et de trois regimens de troupes à cheval,
qui se rendent à l'armée d'Italie, vous mettra en état,
après l'expédition de Rome , de déboucher du Tyrol,
avec supériorité, et nous ordonnerons à cette époque
au Général Moreau de passer le Rhin et de combi
ner ses mouvemens avec les vôtres. Le Général
Hoche, à la tête de l'armée de Sambre et Meuse, oc
cupera vers la Franconie une partie des ennemis et
bloquera les places du Rhin .“
Hiermit ſtimmt nun der Hergang der Sache gar
nicht und es iſt alſo höchſt wahrſcheinlich daß in den
Unternehmungen dieſer drei Kriegstheater keine vorher
bedachte Einheit war, ſondern daß die drei Generale
fie angefangen haben ſobald ſie mit ihren Anſtalten fers
tig waren.
Bonaparte , deſſen Verſtärkungen Ende Februar an
langten und welcher wußte wie ſchwach rein Gegner um
dieſe Zeit noch war , wollte keine Zeit verlieren ſein über
gewicht geltend zu machen. Er berechnete dabei daß dieje:
nigen öſtreichiſchen Verſtärkungen welche von der Rhein
armee an die italieniſche abgegeben werden ſollten , doch
ſchon im Marſch fein würden und daß er es alſo am
*) Corresp, inédite, Italie, t. 2, p. 459.
316
$. 71 .
Bonaparte dringt über die juliſchen Alpett.
Den 10. brachen die franzöſiſchen Diviſionen aus
ihren Quartieren auf. Bonaparte ruckte mit drei derſel:
ben , Serrurier , Guyeur und Bernadotte und mit der
Kavalleriereſerve in zwei Kolonnen über Sacile und Porto
Bufole nach Valvaſſone vor, wo ſich dieſe 35,000 Mann
den 16. März vereinigten , nachdem ſie die Avantgarde
des Erzherzogs unter dem General Hohenzollern zurück.
gedrångt hatten.
Maſſena aber hatte eine Beſtimmung erhalten die
nirgends klar ausgeſprochen iſt und die ſich aus ſeinen
Bewegungen auch nicht genügend ergiebt. Er brach gleich:
falls , den 10. auf um Luſignan anzugreifen , war den 11.
bei Feltre und folgte als Luſignan ſich in das Thal der
Piave - zurückzog den 13. bis Belluno , den 14. bis lon
garo, wo er die Arriergarde deſſelben erreichte, fie umringte
und 500 Mann derſelben mit dem General Luſignan ſelbſt
gefangen nahm. Maſſena drang noch bis Piave di Cadore
vor und kehrte dann um und ging über den den Taglia
mento von der Piave trennenden Gebirgsrucken durchs
Thal der Celine an den erſteren zurück, ſo daß er ſchon
den 14. bei Spilimbergo zwei Stunden oberhalb Val
vaſſone geweſen , dort den Tagliamento überſchritten und
den 15. bei Gemona fünf Meilen von Valvaſſone auf
dem Wege nach Tarvis geſtanden haben ſoll. Er wurde
dadurch dem Punkte von Tarvis um zwei ſtarke Mårſche
näher geweſen ſein als der Erzherzog , wenn er durchs
Sſongothal dahin ging. Allein die Bewegungen Maſſenas,
welche ſo wie wir ſie eben erzählt im Bacler d'Albe und
Jomini angegeben ſind, müſſen ſich anders verhalten ħaben,
denin
321
S. 73.
Schluß 0e 8 Selo i ug $.
!
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