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Integrale Gebäudeplanung: Sustainable Buildings

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Beusker

Lisa von Wittenhorst, M.Sc. RWTH


Wintersemester 2020/2021

Kooperative Stadtentwicklung

vorgelegt von:

Hussam Alshawakh
428412
hussam.alshawakh@rwth-aachen.de

Dierdorf, 16.02.2022
Kooperative Stadtentwicklung

Inhaltsverzeichnis

1. Abstract .................................................................................................................................... 2

2. Einleitung ................................................................................................................................. 3

3. Bedeutung des Sozialmanagements ................................................................................... 5

4. Wachstum und Strumpfung .................................................................................................. 5

5. Gründe für kooperative Stadtentwicklung .......................................................................... 7

6. Stadtentwicklung Stärken...................................................................................................... 9

6.1 Herausforderungen einer integrierten Stadtentwicklung ........................................ 10

6.2 Auseinandersetzung in der Gesellschaft ................................................................... 10

6.3 Kernpunkt in der fachlichen Planung .......................................................................... 11

6.4 Initiative Ziele .................................................................................................................. 11

7. Fazit......................................................................................................................................... 11

8. Quellverzeichnis .................................................................................................................... 14

9. Abbildungen .......................................................................................................................... 15

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Kooperative Stadtentwicklung

1. Abstract
Planen bedeutet schon immer, Ordnung in ein bestehendes Chaos zu bringen - letztlich
aus ästhetischen und sicherheitstechnischen Gründen. Nur wenige erkannten, dass dies
gescheitert war. Dieses methodische Denken hat zu teilweise erschreckenden
Verfallserscheinungen in Städten und Dörfern geführt. (vgl. Kegler, Dr. Harald, o.J.)

Die letzte Chance für individuelle Freiheit, die wir haben, ist die Planung. Warum nehmen
wir sie nicht mit aller Entschlossenheit? Man hat Hemmungen: Planen ist für viele ein
Angstwort. Tatsächlich kennen wir kaum eine andere Art der Planung, die schöpferische,
die nicht verbietet, sondern verführt, Anreize schafft und so, den natürlichen Egoismus
der Menschen ausnutzend, das Gewünschte schafft. Kreative Planung sagt nicht: „Du
darfst hier nicht! “, sondern „Du darfst dabei sein! “. Es verhindert nicht, es schafft! Sie
personifiziert sich nicht als Polizistin, sondern als Pionierin; es eröffnet Möglichkeiten, es
befreit, es inspiriert, und seine Kraft ist die einzig akzeptable, nämlich die Kraft der
produktiven Idee. (vgl. ebd.)

Bisher wurden kaum Untersuchungen in Quatiere vorgenommen. Im Kontext urbaner


Transformationsprozesse, gesellschaftlicher Polarisierung, Personalisierung und
Diversifizierung von Lebensstilen gewinnt die Bildsprache jedoch zunehmend an
Bedeutung und spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entwicklung und
Transformation innenstadtnaher Wohnquartiere. Dieser Band diskutiert Möglichkeiten,
das Image eines Wohngebiets zu steuern, das als benachteiligtes Gebiet lange einen
„schlechten Ruf“ hatte, aber aufgrund seiner Lage großes Veränderungspotenzial hat.
„Wohin geht die Imagesteuerung? “ Diese aufschlussreiche Leitfrage lotet die
Möglichkeiten und Grenzen der Imagesteuerung einer Region unter dem Leitgedanken
der Schaffung lebenswerter Räume in urbaner Vielfalt aus. (vgl. ebd, o.J.)

Aus den identifizierten Faktoren, Akteuren und Rahmenbedingungen, die das subjektive
Niveau der „gefühlten Lebensqualität“ und das Quartiersbild auf der Ebene objektiv
messbarer Lebensqualitätsstandards bestimmen, werden Steuerungsmethoden für
unterschiedliche Quartierstypen abgeleitet, die der Entwicklung des "lebenswerten" Teils
der Stadt. Die Imagesteuerung zielt darauf ab, die Identifikation möglichst vieler
Bewohner mit dem Gebiet zu fördern (Innenbild), sowie das Bild nach außen zu
transformieren (Außenbild). (vgl. o.V., 2020, Initiative "Gemeinsam für das Quartier)

Durch die Anwendung einer Kombination aus städtebaulichen, planungsrechtlichen,


sozialen und kommunikativen Methoden können Beiträge zur Förderung lebenswerter

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Wohnquartiere geleistet werden, jeweils unter Berücksichtigung der Ausgangslage eines


Quartiers und der Handlungsoptionen von Wohnungsunternehmen, sowie
Quartiersentwicklung. (vgl. Frauke Burgdorff, Vortrag vom 25.01.2022)

2. Einleitung
Unsere Städte verändern sich jeden Tag, Veränderung ist vielleicht die Essenz, die die
Stadt zur Stadt macht. Das ist heute so, und so war es auch gestern und vorgestern.
Städte haben immer wieder zyklische Auf- und Abwertungen erlebt, die sich letztlich
auch in Wachstum und Schrumpfung zusammenfassen lassen. Im Kontext der drei
demografischen Herausforderungen Alterung, Bevölkerungsrückgang und
Heterogenisierung wird die Aufgabe des Stadtumbaus jedoch vor nie dagewesene
Herausforderungen für die aktuelle Stadtpolitik gestellt. (vgl. o.V., 2020, Initiative
"Gemeinsam für das Quartier)

Jahrzehntelanges Wachstum, kontinuierliche Suburbanisierung mit ihren Infrastruktur-


definitionen haben zu räumlich und technisch ineffizienten Strukturen geführt. Diese
erlauben oft nur ein langsames und umständliches zusammenziehen in Form von (Stadt)
Planung, und es entstehen auch Kosten, deren Höhe heute oft noch nicht absehbar ist.
(vgl. o.V, 2020, Forum Soziale Stadtentwicklung: Nachbarschaft im Netz)

Obwohl Städte in kürzester Zeit leerer werden, „kämpfen wir mit strukturellen, urbanen
und infrastrukturellen Problemen, die nur mittel - und langfristig zu lösen sind. In diesen
zeitlichen zwängen des Wandels besteht die Gefahr, dass die inhärente Flexibilität
unserer Städte zur Anpassung verloren geht. (vgl. Frauke Burgdorff, Vortrag vom
30.11.2021)

Menschen in ihrem Wohn - und Lebensumfeld haben Zugang zu sozialen Diensten und
kulturell, bezahlbar, bedarfsgerecht und hochwertiger energieeffizienter und öffentlicher
Wohnungsbau Aufenthaltsräume für Begegnung und Austausch ermöglichen. „Doch
Kommunen stehen durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen vor
großen Herausforderungen. (vgl. ebd.)

Der Prozess der sozialräumlichen Polarisierung zwischen den bevorzugten und


benachteiligten Stadtteilen in denen es einerseits vor allem sozio-ökonomisch besser ist.
Auf der anderen Seite leben armutsgefährdete Haushalte die in den letzten Jahren stark
zugenommen hat. (vgl. o.V, 2021, Wohnen macht Stadt – Wohnungswirtschaft und
integrierte Stadterneuerung)

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Vor allem bei den benachteiligten Quartieren besteht großer Handlungsbedarf. Denn
dort spielen soziale, wirtschaftliche, städtebauliche umweltbezogene Themen, wie z. B.
baulicher Sanierungsbedarf und Funktionsverluste, Arbeitslosigkeit und
Integrationsherausforderungen, Bildungsdefizite als auch Gesundheitsbelastungen. (vgl.
Selle, 2005a, S.329f. und Selle 2005b, S.153-188)

Allerdings in einigen Gemeinden und Landkreisen Binnenmigration und Zuwanderung


aus dem Ausland soziale und städtische Probleme nahmen zu, also diese
Nachbarschaften stehen mittel- und langfristig vor neuen Herausforderungen. Es ist die
Aufgabe einer nachhaltigen und sozial gerechten Stadtentwicklungspolitik, diese
Disparitäten in der Innenstadt abzubauen. Es gibt eine Vielzahl von Immobilien und
Grundstücken, die kurz- oder mittelfristig nicht wirtschaftlich genutzt werden können.
(vgl. Selle, 2005a, S.329f. und Selle 2005b, S.153-188)

Damit weisen die Zeit - und Kostenaspekte direkt auf Werte hin, wenn es um die Analyse
von Planungsprozessen zur Begleitung des Stadtumbaus geht. Neben guten Ideen für
Zwischennutzungen, Abrisse und hochwertige Sanierungen bedarf es gut gestalteter
Steuerungs- und Planungsprozesse, mit denen die Anpassungsflexibilität von Städten
erhöht wird. Daher haben wir uns zur Aufgabe gemacht, eine flexible urbane Strategie
zu schaffen, die in der Lage ist, auf Schwankungen, unvorhergesehene Belastungen oder
Stillstände im urbanen Umfeld zu reagieren. (vgl. o.V, 2021, Wohnen macht Stadt –
Wohnungswirtschaft und integrierte Stadterneuerung)

Ziel ist es nicht, ein fertiges Endbild zu erstellen, sondern den Prozess zu gestalten. Dabei
geht es um die Frage, „wie urbanes Wachstum oder auch Schrumpfen unter unsicheren
und sich verändernden Rahmenbedingungen gesteuert werden kann. (vgl. Frauke
Burgdorff, Vortrag vom 25.01.2022)

Daher sollte eine nachhaltige Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitik darauf abzielen,


bestehende Steuerungsmethoden oder eine Kombination von Steuerungen, die für das
jeweilige Gebiet geeignet sind, strategisch einzusetzen, um einerseits zu verhindern,
dass das Image eines Gebiets in eine andere extreme Form transformiert wird, als auch
Außen- und Innenbilder oder allgemeine Extremformen der Quartiersentwicklung. Ziel
dieser Imagesteuerung ist es, die Entwicklung von Kommunen hin zu lebenswerten,
bezahlbaren und von urbaner Vielfalt geprägten Kommunen zu fördern, wie Abb.1. (vgl.
Patricia Berndt, H.S., 2016, Images innenstadtnaher Wohnquartiere)

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Abb. 1: Quatierstypen mit spezifischen Imageausprägung (ISP 2016)

3. Bedeutung des Sozialmanagements


Wohnungsunternehmen nutzen jetzt landesweit Sozialmanagement als Instrument, um
die Auswirkungen des Wohnungsbestands zu bewältigen und soziale Probleme zu
verhindern. Demografische und gesellschaftliche Veränderungen erfordern auch den
Einsatz sozialer Expertise zur Entwicklung zielgerichteter Servicegruppen für Mieter und
Mitglieder, z. B. Betreuung und Dienstleistungen für ältere Erwachsene, junge
Erwachsene und Familien. Dieses Buch beschreibt die Bedeutung des
Sozialmanagements für Wohnungsbaugenossenschaften und Wohnungsunternehmen,
von denen einige aus unterschiedlichen Gründen dieselbe Maßnahme anwenden. Diese
werden exemplarisch vorgestellt, aufgeteilt in verschiedene Zielgruppen und
Themenbereiche. Damit wird die ganze Bandbreite dieses integrierten Tätigkeitsfeldes
der Immobilienwirtschaft sichtbar, dass neben Wohnungsbau, Vermietung und
Verwaltung zu einem neuen Standbein werden kann. (vgl. Sabine Petter, 2007,
Sozialmanagement in Wohnungsunternehmen)

4. Wachstum und Strumpfung


Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre haben zu einem Umdenken in
Wirtschaftsbereichen geführt, so auch in der Immobilienbranche. Insbesondere vier
große Herausforderungen oder sogenannte „Megatrends“ sollten beachtet werden. Die
„Megatrends“ sind demografischer Wandel, Personalisierung und Homogenisierung,
Einwanderung und Multikulturalität sowie Einkommensungleichheit. Damit wird sich die

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Immobilienwirtschaft in den kommenden Jahren auseinandersetzen müssen. Der Trend


in der Wohnungswirtschaft geht hin zu Einpersonenhaushalten, aber nicht unbedingt
kleiner, da auch mehr Wohnraum benötigt wird. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung
sollten insbesondere Wohnungen zu barrierefreien Wohnungen umgebaut werden, um
künftigen Mietern angemessenen Wohnraum bieten zu können. Gleichzeitig wurden die
bisher angebotenen Eigentumswohnungsangebote zahlreicher. (vgl. Vico Pilatzki, 2012,
Studienarbeit)

Gleichzeitig ist auch das bisher angebotene „Apartment“- Angebot reicher geworden.
Neben harten Faktoren wie Größe, Preis oder Lage der Wohnung gibt es auch weiche
Faktoren wie die Leistungen des Unternehmens oder das
Image der Gegend. Dies ist die beste Gelegenheit, sich von
Mitbewerbern oder anderen Unternehmen abzuheben. vgl.
(ebd., S.11)

In der Praxis werden diese Ansätze jedoch in eine


Gesamtstrategie integriert, die ein strategisches
Sozialmanagement darstellt, das den Mehrwert dieser Ansätze
und des strategischen Sozialmanagements von
Wohnungsunter-nehmen verdeutlicht. Maßnahmen zur
beispielhaften Um-setzung des Sozialmanagements ergreifen,
die den Umfang des Handlungsfeldes widerspiegeln.
Erfolgsfaktoren und Herausforderungen sind Kernelemente
eines erfolgreichen Sozialmanagements und müssen bei der
Umsetzung berücksichtigt werden: Erfolg des Sozialmanagement
in Wohnungsunternehmen
- Soziale Orientierung in das Unternehmensleitbild (ISP 2016, in Anlehnung
Beuerle Petter, 2007:15)
aufnehmen
- Mitarbeiter in die Strategieentwicklung einbeziehen
und gleichzeitig verantwortliche Mitarbeiter
identifizieren
- Aufbau eines Sozial Monitoringsystems zur
Problemerkennung und bereichsbezogenen
Bedarfsanalyse
- Effektive Gestaltung und Umsetzung von
Einzelmaßnahmen

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- Professionelle Betreuung und regelmäßige


Zielerreichungskontrollen

Soziales Management der Wohnungswirtschaft kann zwar einen wichtigen Beitrag zur
Entwicklung lebenswerter Gemeinschaften leisten, doch darf nicht übersehen werden,
dass die Wohnungswirtschaft nicht die einzige Lösung für soziale Unzufriedenheit und
schlechte Entwicklung sein kann. (vgl. Patricia Berndt, H.S., 2016, Images innenstadt-
naher Wohnquartiere)

5. Gründe für kooperative Stadtentwicklung


Es ist klar, dass Kooperationen in der Stadtentwicklung heute notwendig sind,
gleichzeitig, aber auch sehr komplex sein können. Warum bietet genossenschaftliche
Stadtentwicklung trotz aller zu bewältigenden Problemen genug Anreize für
verschiedene Akteure, sie zu verfolgen? In der Betriebswirtschaftslehre werden die
organisatorischen und persönlichen Vorteile der Teamarbeit erkannt und bewusst
genutzt. Natürlich ist Gruppenarbeit in einer geschlossenen Organisation nicht dasselbe
wie die Zusammenarbeit in einem offenen Umfeld wie der Stadtentwicklung. (vgl.
Selle 2005, S.18)

Die Vorteile der Zusammenarbeit sind jedoch übertragbar, sodass es sich lohnt, hier kurz
die betriebswirtschaftliche Perspektive der Teamarbeit zu beschreiben. Der Vorteil für
die Organisation besteht darin, dass sie Probleme lösen kann, die Einzelpersonen nicht
lösen können. Es bildet sich ein Skill-Pool, der zusammenarbeiten kann, um komplexe
Probleme zu lösen. Darüber hinaus ist eine gemeinsame Entscheidungsfindung unter
Berücksichtigung von Interessenkonflikten möglich. Darüber hinaus sieht die
Organisationstheorie Gruppenarbeit als eine effektive Form der Steuerung des
Mitarbeiterverhaltens, als Mittel für organisatorische Veränderungen und als
stabilisierenden Faktor, da sie die Sozialisierung neuer Mitarbeiter erleichtert. (vgl. ebd.,
S.18)

Zu den individuellen Vorteilen der Gruppenarbeit gehören ein leichteres Verständnis der
Organisation, Selbsterkenntnis, weniger komplexes Erlernen neuer Fähigkeiten,
Unterstützung durch Dritte und die Erfüllung der Kernbedürfnisse nach Anerkennung
und sozialer Interaktion. Klaus Selle erläutert in Planungswissenschaft die Vorteile der
Zusammenarbeit. Aus rechtlicher Sicht bezeichnet er die Kooperation als
verfahrensrechtlichen Rechtsschutz, weil prozessgefährdende Faktoren frühzeitig
angegangen und öffentliche und private Interessen abgewogen werden können. Darüber

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hinaus verwies er auf Artikel 3 des Baugesetzbuchs als normatives Gesetz und
Verordnung, die die Bürger dazu verpflichtet, frühzeitig Informationen und Ratschläge zu
Sanierungs- oder Entwicklungsprojekten in der Umgebung bereitzustellen. (vgl. ebd)

Aus Plan - und Umsetzungssicht liefert die Zusammenarbeit durch die Beteiligung
unterschiedlicher Akteure wertvolle Informationen, die als Frühwarnsystem für mögliche
Konflikte dienen und so helfen können, diese zu vermeiden. Darüber hinaus beschleunigt
Kooperation die Abstimmung unterschiedlicher Interessen, erleichtert die Identifikation
partizipativer Maßnahmen und kann neue Akteure aktivieren und mobilisieren, wodurch
Steuerungsressourcen in der Planung erweitert werden. Durch die Einbindung lokaler
Potenziale kann das Programm inhaltlich verbessert und die Umsetzung erleichtert
werden. Aus politischer Sicht kann Kooperation durch die breite Beteiligung betroffener
Interessen die Legitimität erhöhen. Konsensansätze und mehr direkte Demokratie
werden gefördert. Dies ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da eine selektive Teilnahme
an Kooperationen auch weniger Demokratie bedeuten kann. (vgl. Stefan Werner, o.J.,
Steuerung von Kooperationen in der Stadtentwicklung)

Auch kann mehr lokale Eigenverantwortung die Politik entlasten. Kollaboration macht aus
gesellschaftlicher Sicht Handlungsbedarf sichtbar und hat das Potenzial, innovative
Arbeitsformen zu entwickeln und traditionelle Arbeits- und Interaktionsformen zu
verändern. Zusammenarbeit ist daher eine Chance, den gesellschaftlichen Wandel
positiv zu gestalten. (vgl. ebd.)

Ursula Stein und Marion Stock fassen die Gründe für die Zusammenarbeit vor dem
Hintergrund der Erfahrungen des Bundesforschungsprogramms „3stadt2“ zusammen.
Zusammenarbeit kann Ressourcen mobilisieren, die Chancen erhöhen, tatsächlich
Ergebnisse zu liefern, und die Planungssicherheit durch frühzeitige Konfliktlösung und
Kompromittierungserkennung verbessern. So trägt die Zusammenarbeit zur Entwicklung
qualitativ hochwertiger und wirtschaftlich tragfähiger Lösungen bei, ermöglicht eine
breite politische Zustimmung zu Projekten, stabile Ratsentscheidungen und erhöht die
Akzeptanz von Maßnahmen. (vgl. ebd.)

In diesem Sinne kann Kooperation der Beschleunigung und Kosteneinsparung dienen.


Darüber hinaus können konstruktives Engagement und Transparenz zwischen
verschiedenen Umgebungen durch Zusammenarbeit verbessert werden. Allerdings
weisen Stein und Stock auch darauf hin, dass verschiedene Akteure Transparenz
unterschiedlich wahrnehmen und immer eine Balance zwischen dem gesamten

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Informationsfluss und dem Nutzen der Vertraulichkeit gefunden werden muss. (vgl. Stein
et al., 2006, S.516-518)

Angesichts der vielen Gründe für Kooperationen in der Stadtentwicklung sollte man
jedoch nicht dem Trugschluss verfallen, dass Kooperationen ein Allheilmittel sind.
Kollaboration ist keineswegs eine Eigenschaft an sich, entscheidend ist, wie der
kollaborative Prozess gestaltet ist. (vgl. Selle 2005b, S.407-411)

6. Stadtentwicklung Stärken
Wenn die Kommune oder die Politik selbst die Zusammenarbeit mit entschlossenen
Stadtmachern aktiv fördert oder sogar initiiert, kann man von einer kooperativen Stadt
sprechen. Hand in Hand, teilweise mit unkonventionellen Ansätzen, werden neue Wege
der Stadtentwicklung erprobt. Das inhaltliche Spektrum beginnt an der Tür und reicht bis
zu den Schwerpunktthemen: von der Freiraumgestaltung bis zur Immobilienentwicklung
für das Gemeinwohl, von der Sozialkultur bis zum Stadtverkehr. Neugier, Wertschätzung
und gegenseitiges Vertrauen führen zu neuen Wegen der Zusammenarbeit und der
Produktion von lebenswerten urbanen Räumen und öffentlichen Gütern. (vgl. Schaffer
2004, S.189)

Als Antwort auf die komplexen Herausforderungen der heutigen Zeit entstehen
zunehmend neue Formen der Zusammenarbeit: von Kooperationsvereinbarungen, der
Beauftragung von Planungsstudien bei Stadtplanern, der Entwicklung neuer gesetzlicher
Regelungen bis hin zur Gründung gemeinsamer Genossenschaften und Verbände: Eine
Kultur der Unterstützung im Rathaus nimmt Gestalt an. (vgl. ebd.)

Um das Engagement der mutigen Pioniere auf diesem Gebiet zu demonstrieren,


begannen sie, in verschiedenen Regierungspositionen den Weg für mehr
Zusammenarbeit in der Stadtentwicklung zu ebnen. Gemeinsam werden innovative
Ansätze entwickelt, um allen die Teilhabe an lebenswerten, sozial stabilen und
nachhaltigen Gemeinschaften und lebendigen Stadtgesellschaften zu ermöglichen. (vgl.
Frauke Burgdorff, Vortrag vom 30.11.2021)

Community Management und Integrationsbemühungen werden für attraktive, gemischte


und stabile Communities immer wichtiger, ebenso soziale, kulturelle und wirtschaftliche
Revitalisierungsmaßnahmen. Gleichzeitig haben sich diese Ansätze durch das
Stadtentwicklungs - Förderprogramm soziale Städte und aktive Regionale Zentren
etabliert. Angesichts neuer und sich schnell ändernder sozioökonomischer

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Rahmenbedingungen sind jedoch dringend neue Ansätze erforderlich. (vgl. o.V., 2020,
Initiative "Gemeinsam für das Quartier)

Neben Kommunen, Immobilienwirtschaft und Wohlfahrtsverbänden engagieren sich


zunehmend auch zivilgesellschaftliche Akteure, die freie Kreativszene, Kunst- und
Kulturschaffende, Studierende und Schüler mit innovativen Ideen zur
Gemeindeentwicklung. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Vielfalt und Einzigartigkeit
unserer Stadt. In der Praxis arbeiten jedoch etablierte Player und neue, kreative Akteure
oft Seite an Seite und manchmal auch gegeneinander. Hier setzt die Netzwerkinitiative
Zusammen für die Quatiere an, die diese vielfältigen Akteure zusammenbringen will.
(vgl. ebd., 2020)

Das europäische Stadtmodell aus kompakter Raumnutzung, Nutzungsmischung, sozialer


und kultureller Integration entspricht am besten den Anforderungen einer nachhaltigen
Stadtentwicklung. (vgl. Heinz Kröger, 2013 S.5, Morschenheuser et al)

6.1 Herausforderungen einer integrierten Stadtentwicklung


Viele städtische Probleme erfordern komplexere Lösungen, als einzelne Experten-
programme bieten. Wesentlich für den Masterplan ist eine integrierte Betrachtung der
verschiedenen Abteilungen. „Statt technokratischer, segmentierter und monolithischer
Entscheidungsprozesse gibt es pragmatische, problembezogene, dialogische Prozesse.
(vgl. Klaus Selle, 1992, S. 24, Vom Planer zum Mittler In: Wentz)

Werden körpereigene Potenziale in den Planungsprozess einbezogen, können nicht nur


Ressourcen eingespart, sondern auch sozial und ökologisch optimale Lösungen erreicht
werden. Aus sozialer, ökologischer und ökonomischer Sicht haben Großprojekte in der
Vergangenheit allerlei Schaden angerichtet. Um dies zu vermeiden, müssen
„fehlerfreundliche“ und „adaptive“ Politik- und Planungsprozesse berücksichtigt werden.
(vgl. ebd., S. 24,)

6.2 Auseinandersetzung in der Gesellschaft


- Demografischer Wandel: Bevölkerungsalterung, Migration, unterschiedliches
Wachstum und Schrumpfung

- Soziokultureller Wandel: Diversität und Individualisierung, Selbstbestimmung und


Selbstverwirklichung
- Politischer Wandel: Postdemokratie und Populismus, Renationalisierung
- Ökonomischer Wandel: Dienstleistungsindustrie, Globalisierung, Digitalisierung
und gestiegene Kapitalkosten in Innenstädten

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(vgl. Frauke Burgdorff, Vortrag vom 25.01.2022)

6.3 Kernpunkt in der fachlichen Planung


- Auseinandersetzung mit dem Bestand, Stadterneuerung und Stadtnutzung

- veränderte Ansprüche an den Raum (hinsichtlich der Mobilität, Schutz vor


Umwelteinwirkungen, etc.)

- Berücksichtigen Sie Umweltaspekte bei der Planung

- Regionales umfassendes Management fördern

(vgl. Frauke Burgdorff, Vortrag vom 25.01.2022)

6.4 Initiative Ziele


- Städtische und regionale Aktivierung, Zusammenarbeit und
Gemeinschaftsentwicklung stärken

- Etablierte Akteure wie Immobilien- und Wohnungswirtschaft mit


zivilgesellschaftlichen Initiativen und kreativen Szenarien zusammenbringen

- Regionales umfassendes Management fördern

- Initiierung von Pilotprojekten zur Aktivierung, kollaborativer und gemeinwesens-


orientierter Ansätze zur Quartiersentwicklung ist es

- Man sucht sich Unterstützung aus allen Teilen der Gesellschaft, öffentliche
Kommunikation

- öffentliche Hand und Zivilgesellschaft arbeiten

- Die Nachbarschaft wächst enger zusammen das Gemeinwesen wird gestärkt

(vgl. Frauke Burgdorff, Vortrag vom 25.01.2022)

Die Zusammenarbeit muss transparent sein. Nur ein hohes Maß an Transparenz und
maximales Engagement bei der Planung und Umsetzung von
Stadtentwicklungsprojekten kann letztendlich den erfolgreichen Abschluss von
Projekten sowohl von Kommunen als auch von privaten Investoren garantieren.
Transparenz bedeutet an dieser Stelle, dass alle Prozesse frühzeitig kommuniziert
werden, die Kosten allen Partnern klar sind und die Bürgerinnen und Bürger
eingebunden werden. Diese Transparenz kann nur durch kontinuierliche und
professionelle interne und externe Kommunikation erreicht werden. (vgl. Frauke
Burgdorff, Vortrag vom 25.01.2022)

7. Fazit
Im Hinblick auf die integrierte Stadtentwicklung lassen sich zwei aktuelle Entwicklungen
ausmachen: Zum einen konzentrieren sich die unterschiedlichen Programme, Soziale
Stadt, Stadtumbau, auf spezifische Problemfelder und Projekte mit Folgen bezogen auf

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die sich verändernde Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur. Andererseits erlebt die


kommunale Stadtentwicklungsplanung eine Renaissance, dh. Stadt und Kommunen
aktualisieren ihre Entwicklungskonzepte oder ergänzen strategische Planungselemente.
"Integrierte Stadtentwicklung braucht jetzt Projekte, keine weiteren Planungen. Darüber
hinaus zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, dass die Überwindung von
Abteilungsegoismus und mangelnder Kooperationsbereitschaft die Hauptschwierigkeit
bei der Umsetzung des Integrationskonzepts bleibt. (vgl. Sebastian Meier, 2020,
Kooperative und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung)

Aus diesem Grund wurden zunächst die Begriffe gemeinsames Interesse und
Kooperation definiert. Auf dieser Grundlage können Bezüge zur Stadtentwicklung
hergestellt werden. „In manchen Fällen, zum Beispiel in einer aktiven
Kommunalverwaltung, kann die Ausrichtung auf Zusammenarbeit und gemeinsame
Interessen in der Stadtentwicklung wichtiger werden. Aus städtebaulicher Sicht bleibt
die Weiterentwicklung der Innenstadt und des Stadtgebietes eine zentrale Aufgabe. (vgl.
Frauke Burgdorff, Vortrag vom 25.01.2022)

Aus ökonomischer und ökologischer Sicht bedarf es einer kontinuierlichen


Innenentwicklung sowie einer Stadtentwicklung, um einer alternden und schrumpfenden
Bevölkerung Rechnung zu tragen. Darüber hinaus wird die steigende Zahl von
Zuwanderern umfassend in Konzepte und Maßnahmen einbezogen. (vgl. Franz Meiers,
2015, Kooperative Stadtentwicklung, zwischen öffentlicher Hand und Privaten)

Eine integrierte Stadtentwicklung kann nicht als „Allheilmittel“ zur Bewältigung neuer
urbaner Herausforderungen angesehen werden. Grundsätzlich geht es um die Stärkung
Stadtplanung, Architektur, und vieles mehr, um das gegenseitige Verständnis und die
Zusammenarbeit zu fördern. Kooperation und Gemeinwohlorientierung können unter
bestimmten Umständen, beispielweise einer affirmativen Kommunalregierung, einen
Bedeutungszuwachs in der Stadtentwicklung erfahren. (vgl. Frauke Burgdorff, Vortrag
vom 30.11.2021)

Die Stärken einer Region erkennen, entlang neuer Richtungen weiterentwickeln und für
die Zukunft anpassen. Dies betrifft die Ziele und die exakte Projektumsetzung von Stadt-
und Wohnungsbauprojekten. Das Ziel für die Zukunft könnte darin bestehen, sich stärker
auf Randviertel zu konzentrieren, um sie zu stabilisieren. Das gilt auch für Anbaugebiete,
um dort beispielsweise bezahlbaren Wohnraum zu bekommen. (vgl. Frauke Burgdorff,
Vortrag vom 25.01.2022)

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Bei der Stadtentwicklungsfinanzierung sollten zukünftig möglichst private Akteure in


Finanzierungskonzepte und Planungskonzepte einbezogen werden, damit knapper
werdende öffentliche Mittel in schrumpfenden Gebieten eingesetzt werden können.
Diese Quatiere sind für privates Kapital oft nicht attraktiv genug, ohne
Stadtentwicklungsmittel als Investitionsanreize zu nutzen. (vgl. Sebastian Meier, 2020,
Kooperative und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung)

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8. Quellverzeichnis
https://www.hausarbeiten.de/document/40264, abgerufen am 20.12.2021

https://www.grin.com/document/354851, abgerufen am 22.12.2021

https://www.grin.com/document/205689, abgerufen am 20.12.2021

https://www.unitrier.de/fileadmin/fb4/prof/VWL/SUR/Lehre/SS04/seminar/arbeiten/20
_Integrierte_Stadtentwicklung_-_Senner.pdf, abgerufen am 22.12.2021

https://www.ils-forschung.de/2021/10/wohnenmachtstadt/, abgerufen am 21.12.2021

https://www.div-city.de/akteure-und-zustaendigkeiten/buch-sozialmanagement-in-
wohnungsunternehmen/, abgerufen am 20.12.2021

https://www.vdwbayern.de/2020/03/30/forum-soziale-stadtentwicklung-
nachbarschaft-im-netz/, abgerufen am 28.12.2021

https://www.the-property-post.de/gastbeitraege/fachaufsaetze/kooperative-
stadtentwicklung, abgerufen am 28.12.2021

https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/ministerien/bmvbs/wp/1998
_2006/2005_Heft36_DL.pdf?__blob=publicationFile&v=1 abgerufen am 13.02.2022

https://www.researchgate.net/publication/299454005_Images_innenstadtnaher_Woh
nquartiere_Strategien_zur_Steuerung_von_Images_als_kooperative_Aufgabe_der_
Wohnungswirtschaft_und_Stadtentwicklung, abgerufen am 28.12.2021

https://www.uibk.ac.at/dokonara/2008/downloads/werner.pdf, abgerufen am
13.02.2022

https://hausderstatistik.org/wp-content/uploads/2021/01/Meier_2020_Kooperative-
und-gemeinwohlorientiere-Stadtentwicklung-am-Beispiel-Haus-der-Statistik-1.pdf,
abgerufen am 13.02.2022

https://creativebureaucracy.org/de/gemeinsam-stadt-machen/, abgerufen am
06.02.2022

https://www.deutscher-verband.org/aktivitaeten/netzwerke/initiative-gemeinsam-
fuer-das-quartier.html, abgerufen am 28.12.2021

https://www.div-city.de/akteure-und-zustaendigkeiten/buch-sozialmanagement-in-
wohnungsunternehmen/, abgerufen am 13.02.2022

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9. Abbildungen
Abbildung 1: Quatierstypen mit spezifischen Imageausprägung (ISP 2016)

Abbildung 2: Erfolg des Sozialmanagement in Wohnungsunternehmen (ISP 2016, in


Anlehnung Beuerle Petter, 2007:15)

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