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Anlage 2 zur DRUCKSACHE G-15/075

Stadtteilleitlinien
Landwasser
Bausteine Stadtplanung | 3

Stadtplanungsamt
Dezernat V
Inhaltsverzeichnis
Präambel 4

A | Einführung
1.0 Anlass und Aufgabenstellung 5

2.0 Prozessgestaltung 5

3.0 Betrachtungsraum 7

B | Analyse
4.0 Bestandsanalyse 8
4.1 Demografie 8
4.2 Städtebau 10
4.3 Freiraum und Naherholung 15
4.4 Verkehr 18
4.5 Handel, Dienstleistungen und Gewerbe 21
4.6 Bildung und Soziales 22

5.0 Bürgerbeteiligung 25
5.1 Kinder und Jugendliche 25
5.2 Stadtteildetektive 26
5.3 Arbeitsgruppen 27

6.0 Zwischenfazit 28

C | Konzeption
7.0 Leitbild 29

8.0 Leitziele und Handlungsansätze 32


8.1 Das Stadtteilzentrum stärken! 33
8.2 Die Verkehrssituation verbessern! 34
8.3 Das Zusammenleben fördern! 36
8.4 Die städtebauliche Gesamtsituation wertschätzen! 38

9.0 Weiteres Vorgehen 40


9.1 Akteursrollen und Aufgabenverständnis 40
9.2 Prozessstruktur und Beteiligungsformate 41

10.0 Fazit 41

Quellen 44
Impressum 45

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Präambel
Die Stadtteilleitlinien (STELL) beschreiben die zukünfti-
ge räumliche Entwicklung des Stadtteils. Sie sind somit
eine strategische Richtschnur für die kommenden zehn
bis fünzehn Jahre und kein kurzfristiges Maßnahmen-
programm. In diesem Zusammenhang sei daher expli-
zit darauf hingewiesen, dass die STELL als informelles
Planungsinstrument einen empfehlenden Charakter
besitzen und kein konkretes Investitions- und Umset-
zungsprogramm seitens der Verwaltung darstellen.

Um dennoch erste Maßnahmen zeitnah initiieren und


umsetzen zu können, ist der sogenannte Umsetzungs-
fonds eingerichtet worden. Dieser bemisst sich an den
im Stadtteil mit Hauptwohnsitz gemeldeten Personen
und kann innerhalb dieses finanziellen Rahmens für
Projekte verwendet werden, die aus den STELL heraus in
einem bürgerschaftlichen Diskurs entstehen.

4 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


A | Einführung
1.0 Anlass und Aufgabenstellung begründen. Darüber hinaus gibt der sogenannte Um-
setzungsfonds die Möglichkeit, im Anschluss an die
Wie alle Freiburger Stadtteile besitzt auch Landwas- Erarbeitung der STELL eine (Anschub-)Finanzierung für
ser charakteristische Merkmale, die ihn im Mosaik der die durch die Bürgerschaft als prioritär eingestuften
Gesamtstadt einmalig machen. Unter der Maxime ei- Projekte zu leisten.
ner aufgelockerten Siedlungsstruktur entstand in den
1960er Jahren eine vielfältige Bebauungstypologie
und durch die großzügigen Freiflächen zwischen den 2.0 Prozessgestaltung
Geschossbauten sowie die privaten Gärten im Bereich
der Einfamilienhäuser besitzt der Stadtteil besondere Die STELL bilden den Rahmen der städtebaulichen Ent-
Freiraumqualitäten. Hinzu kommt die Nähe zu den Na- wicklung Landwassers in den kommenden zehn bis
herholungsgebieten wie dem Lehener Berg, dem Stadt- fünfzehn Jahren. Dementsprechend wichtig war die Ge-
wald, dem Mooswald und dem Moosweiher. Dank der staltung und Durchführung des Erarbeitungsprozesses,
guten Anbindung an die Stadtbahn ist auch die Innen- denn um langfristige Ziele umsetzen zu können, bedarf
stadt schnell erreichbar. Aufgrund der teilweise sehr es eines „langen Atems“ und den dafür notwendigen
deutlichen Höhenentwicklung sind es jedoch insbeson- Rückhalt der verschiedenen Akteurinnen und Akteure.
dere die Geschosswohnungen, die für viele das Bild des
Stadtteils prägen. Aus diesem Grund war es von zentraler Bedeutung, ein
von Beginn an auf Transparenz ausgerichtetes Verfah-
Landwasser ist mit rund 50 Jahren ein relativ „junger“ ren zu initiieren, das alle interessierten Akteurinnen und
Stadtteil. Vielfach werden in der öffentlichen Wahrneh- Akteure einbindet. Der Bürgerverein Freiburg-Landwas-
mung jedoch die eigentlich vorhandenen Stärken durch ser e. V. hat dabei eine zentrale Rolle übernommen. Als
städtebauliche und sozialräumliche Probleme überla- Anlaufstelle vor Ort sowie als Multiplikator für die Be-
gert. Dies bedeutet, dass der hohe Grünflächenanteil, teiligung der Bewohnerinnen und Bewohner war er ins-
die vielfältigen Naherholungsmöglichkeiten, die gute besondere in der ersten Arbeitsphase sowohl inhaltlich
Verkehrsanbindung sowie die gute Ausstattung mit als auch organisatorisch gefordert. Um die Belange der
öffentlicher Infrastruktur aufgrund einer in die Jahre Bürgerschaft frühzeitig und umfassend in die Planung
gekommenen Bausubstanz, nicht mehr zeitgemäß ge- einfließen zu lassen, wurde der Beteiligungsprozess
stalteten öffentlichen Räumen, „überforderten“ Nach- daher in die Hand der Bürgerschaft gelegt und von der
barschaften und einer nachlassenden Identifikation mit Stadtverwaltung unterstützend begleitet. In der zweiten
dem Stadtteil häufig nicht mehr wahrgenommen wer- Phase wurden die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses
den. Um dem Stadtteil wieder eine solide Entwicklungs- dann durch die Stadtverwaltung weiterbearbeitet.
perspektive zu geben, gilt es daher den in Landwasser
bestehenden Sanierungsstau schrittweise abzubauen. Offizieller Auftakt zur Erarbeitung der STELL Landwas-
ser war die öffentliche Informationsveranstaltung mit
Aufgabe der STELL Landwasser ist es, die für den Stadt- Bürgermeister Prof. Martin Haag am 14. November
teil entwicklungsrelevanten Aspekte in den Fokus der 2012, an der rund 200 interessierte Bürgerinnen und
Betrachtung zu rücken und Ziele sowie Handlungsan- Bürger teilnahmen. Noch im Rahmen dieser Veranstal-
sätze für die zukünftige Entwicklung von Landwasser tung fanden sich circa 80 Personen zu insgesamt sechs
zu definieren. Als informelles Planungsinstrument, das thematischen Arbeitsgruppen zusammen.
zwischen den gesamtstädtischen Aussagen des Flä-
chennutzungsplans (FNP) und den grundstücksbezoge- 1. Wohnen und Arbeiten
nen Aussagen des Bebauungsplans (B-Plan) vermitteln 2. Stadtteilzentrum
soll, entfalten die STELL keine direkte Verbindlichkeit. 3. Kinder, Jugendliche und Bildung
Da sie jedoch als städtebauliches Entwicklungskon- 4. Soziales Zusammenleben
zept nach § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch (BauGB) 5. Freizeit, Erholung und Grün – Kulturelle
beschlossen werden, sind sie bei der Aufstellung der Angebote, Kunst
Bauleitpläne zu berücksichtigen und Abweichungen zu 6. Verkehr und Umwelt

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 5


Veranstaltung zur Übergabe der bürgerschaftlichen Diskussionsergebnisse

Diese Arbeitsgruppen trafen sich in den folgenden Mo-


naten in rund 50 Sitzungen, um gemeinsam über die
Stärken und Schwächen von Landwasser zu diskutieren
und Forderungen an die Entwicklung des Stadtteils zu
formulieren. Parallel zu diesen sechs Arbeitsgruppen er-
kundeten die „Stadtteildetektive“ gemeinsam mit dem
Kinderbüro der Stadt Freiburg den Stadtteil. Ziel war es,
die spezifische Sichtweise von Kindern auf ihren Stadt- 1 | Auftaktveranstaltung
teil einzufangen und in die weiteren Überlegungen
einfließen zu lassen. Die Ergebnisse der bürgerschaftli-
chen Diskussion wurden schließlich am 16. Juli 2013 in
einer öffentlichen Übergabeveranstaltung an Oberbür-
germeister Dieter Salomon überreicht. Aufbauend auf
diesen bürgerschaftlichen Diskussionsergebnissen war
es dann Aufgabe der Stadtverwaltung, die Anregungen
der Bürgerschaft mit rechtlichen, planerischen, techni-
schen, finanziellen und politischen Vorgaben abzuglei- 2 | Arbeitsgruppen
chen, in Texten und Karten aufzubereiten und zu dem
vorliegenden Planungsdokument zu verdichten.

Die STELL Landwasser dienen gleichzeitig als Grundlage


für die Definition von Projekten, die mit Hilfe des Um-
setzungsfonds angestoßen beziehungsweise umge-
setzt werden sollen. Zu diesem Zweck werden seitens L
EL ss
ST ndwa
er
STELL Arbeitsgruppen

La

der Stadt Freiburg 5 Euro pro Einwohnerin und Einwoh-


ner (Hauptwohnsitz) zur Verfügung gestellt. Um wel- 3 | Übergabeveranstaltung
che Projekte es sich dabei genau handeln wird, gilt es
in einem den STELL nachfolgenden Arbeitsschritt durch
die Bürgerschaft und in Absprache mit der Stadtverwal-
tung festzulegen.

In diesem Zusammenhang sei daher darauf hinge-


wiesen, dass sich die STELL Landwasser als Orientie-
rungshilfe für die mittel- bis langfristige räumliche
Entwicklung des Stadtteils verstehen. Ihre Aufgabe ist 4 | Weiterbearbeitung
demnach nicht, detaillierte Aussagen zu Einzelmaß-
nahmen und deren Umsetzung zu treffen. Dies ist viel-
mehr Gegenstand der sich anschließenden Entwurfs-
und Ausführungsplanung, die – aufbauend auf den
guten Erfahrungen des STELL-Prozesses – ebenfalls im
Dialog mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort er-
STELL Landwasser

folgen sollte.

5 | STELL Landwasser

A 1 | Prozessgestaltung

6 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Landwasser während der Bauphase Musterwohnung

3.0 Betrachtungsraum standen. Mit einem Bevölkerungswachstum von 55.000


Menschen innerhalb von 15 Jahren gehörte Freiburg in
Landwasser liegt im Nordwesten der Stadt Freiburg, den Nachkriegsjahren zu den am schnellsten wachsen-
circa 4,5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und den Großstädten in der Bundesrepublik Deutschland
umfasst rund 125 Hektar. Davon sind 70 Hektar Sied- (BRD). Daher verabschiedete der Gemeinderat im Jahr
lungsfläche (Gebäude und Grundstücke), rund 35 Hek- 1964 ein Fünfjahresprogramm für den sozialen Woh-
tar Verkehrsfläche (wie Straßen und Plätze) und rund nungsbau. Dieses sah vor, jährlich mindestens 1.000
20 Hektar unbebaute Fläche (wie Wälder und Wasser- öffentlich geförderte Wohnungen zu bauen und auf
flächen). Nördlich angrenzend befindet sich der Stadt- diese Weise gemeinsam mit den privaten, freifinanzier-
teil Hochdorf, im Nordosten liegt Brühl, Mooswald im ten Bauprojekten dem vorhandenen Wohnungsmangel
Südosten und Lehen im Westen. Allerdings gibt es ver- zu begegnen. Neben dem Großbaugebiet Weingarten
schiedene naturräumliche und verkehrsinfrastrukturell bot das Gewann Landwassermatten die besten Voraus-
bedingte Zäsuren zwischen Landwasser und seinen setzungen, um zügig besiedelt zu werden. Bereits ein
Nachbarstadtteilen. Die Begrenzung nach Westen ist Jahr vorher waren daher die vorbereitenden Untersu-
der Lehener Berg, nach Norden die Bundesautobahn 5 chungen durchgeführt worden, sodass der Bebauungs-
(BAB 5). In nordöstlicher Richtung wiederum verläuft plan am 28.04.1964 vom Stadtrat beschlossen werden
die Bahntrasse der Breisgau S-Bahn und im Süden die konnte. Ein Jahr später begannen die Baumaßnahmen
Paduaallee. Der Stadtteil ist demnach von drei Seiten und 1966 bezogen die ersten Bewohnerinnen und Be-
von großen Verkehrsinfrastrukturen umschlossen. wohner ihre neuen Wohnungen. 1971 erfolgte dann
Doch trotz dieser „Insellage“ präsentiert sich Landwas- unter dem Namen „Landwasser-Mitte“ die Erweiterung
ser aufgrund seiner kompakten Siedlungsstruktur und des anfänglichen Siedlungskörpers durch die Bebau-
seines ausgeprägten grünen Siedlungsrandes weitest- ung des östlich der Elsässer Straße gelegenen Areals.
gehend als ruhiger Wohnstandort. Auf die Erweiterung „Landwasser-Nord“ wurde letztlich
verzichtet.
Der Stadtteil Landwasser ist als Reaktion auf die prekä-
ren Wohnverhältnisse nach dem Zweiten Weltkrieg ent-

Elsässer
Dreisam Straße

B 31a
Landwasser Hochdorf

Moos- Stadtwald
weiher Mooswald-Nord

Lehener Land-
wasser Brühl
Berg

Breisgau
BAB 5 S-Bahn
Lehen

Mooswald
Paduaallee

A 2 | Räumliche Einbindung in das Stadtgefüge A 3 | Räumliche Einbindung in das nähere Umfeld

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 7


B | Analyse
4.0 Bestandsanalyse ihre Auswirkungen bereits heute spürbar: Es leben heu-
te beispielsweise weniger Menschen in Landwasser als
Nur wenn die zentralen Stärken und Schwächen des in den Anfangsjahren.
Stadtteils bekannt sind, können bestehende Defizite
behoben und vorhandene Potenziale aktiviert wer- Bevölkerungsentwicklung
den. Die Bestandsanalyse dient daher als neutrale und
nachvollziehbare Planungs- und Diskussionsgrundlage Bereits 1966, also ein Jahr nach Baubeginn, lebten rund
für die angestrebte räumliche Entwicklung von Land- 1.300 Menschen in Landwasser. Die höchste Einwoh-
wasser. Bei den nachfolgenden Ausführungen handelt nerdichte erreichte der Stadtteil mit circa 9.000 Per-
es sich dementsprechend um Themen, die gemeinsam sonen dann im Jahr 1974. Am 01.01.2013 hingegen
mit der Bürgerschaft zu Beginn des Planungsprozesses waren es noch etwa 7.000 Einwohner. Dies entspricht
als entwicklungsrelevant erachtet wurden. einem Verlust von rund 2.000 Personen beziehungswei-
se 22 Prozent.

4.1 Demografie Dieser Bevölkerungsrückgang ist auf verschiedene Ur-


sachen zurückzuführen. Ein Grund war die negative
Auch wenn Landwasser mit rund 50 Jahren ein baulich natürliche Bevölkerungsentwicklung, die in der Vergan-
eher „junger“ Stadtteil ist, so haben die fortlaufenden genheit nicht immer durch Zuzüge kompensiert wer-
demografischen Veränderungen die Anforderungen den konnte. Auch wenn es sich hierbei in der Regel um
an die Stadtteilentwicklung bereits beeinflusst bezie- eher geringe Schwankungen handelt, so hat sich die
hungsweise werden diese in den kommenden Jahren Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen sowie
beeinflussen. Vor Ort sind diese Veränderungen und Zu- und Fortzügen zwischen 2000 und 2010 zu einem
1970 // 6,730 EW

1974 // 9.123 EW

1975 // 9.003 EW

1980 // 8.393 EW

1985 // 8.118 EW

1990 // 7.821 EW

1995 // 7.346 EW

2000 // 6.996 EW

2005 // 7.053 EW

2010 // 6.920 EW

2013 // 7.036 EW
1965 // 28 EW

A 4 | Bevölkerungsentwicklung

8 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Exkurs: Bodenpreise und Mieten im Vergleich | Laut Bodenrichtwertkarte kostet in Landwasser
ein Quadratmeter baureifes Land für den Wohnungsbau zwischen 330 und 410 Euro. Günstiger ist es lediglich in
den Tuniberg Gemeinden sowie den eher ländlich geprägten Stadtteilen wie Hochdorf und Kappel. Vergleichbare
Preise in ähnlichen Lagen gibt es noch in Haslach und Weingarten sowie in Teilen des Stühlingers. In Zähringen,
Herdern und der Wiehre hingegen kostet ein Quadratmeter je nach Lage bis zu 660 Euro. Ähnlich stellt sich die
Situation bei der Betrachtung des Mietspiegels dar. Landwasser liegt mit 6,48 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche
unter dem städtischen Durchschnitt von 7,29 Euro. Gleiches gilt beispielsweise für Waltershofen und Weingarten.
Am teuersten ist mit durchschnittlich 8,45 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche die Altstadt, gefolgt von Neuburg,
Herdern und Vauban.

Negativsaldo von rund einem Prozent summiert. Ein Zehn Jahre später war das durchschnittliche Alter auf
weiterer Grund für die rückläufigen Bevölkerungszah- 44 Jahre angestiegen. Derzeit liegt es bei etwas 45 Jah-
len wird die sich im Laufe der Jahre veränderte Bevölke- ren, was in der Konsequenz bedeutet, dass mittlerweile
rungsstruktur gewesen sein. Verschiedene Indikatoren lediglich die Bevölkerung in Günterstal (rund 47 Jahre)
– wie beispielsweise das in Landwasser vergleichsweise und St. Georgen-Süd (rund 53 Jahre) durchschnittlich
hohe Durchschnittsalter – legen die Vermutung nahe, älter ist als in Landwasser. In allen anderen 39 Stadt-
dass es anders als zu Beginn nicht mehr die Familien bezirken ist die Wohnbevölkerung durchschnittlich jün-
mit Kindern sind, die das Bild des Stadtteils prägen. ger.
Vielmehr haben sich die Haushalte dahingehend ver-
Alter
ändert, dass – zumindest in Teilen – die Kinder der so- 99 u. m.
genannten Erstbezieher mittlerweile ausgezogen sind, 95
Männer Frauen
was zu rückläufigen Einwohnerzahlen und kleineren 90
85
Haushaltsgrößen geführt hat. Der Stadtteil ist sozusa- 80
gen gemeinsam gealtert. 75
70
65
In Landwasser sind demnach verschiedene Entwick- 60
55 Landwasser
lungstrends aufeinandergetroffen, die zu einem steten 50
Bevölkerungsrückgang geführt haben. Dieser Trend 45
scheint sich jedoch langsam umzukehren. Auch wenn 40
35
es nur ein geringer Zuwachs ist, so sind die Bevölke- 30 Freiburg
rungszahlen mit leichten Schwankungen seit einigen 25
20
Jahren wieder positiv und die Prognosen sagen für die 15
kommenden Jahre einen leichten Zuwachs voraus. Bis 10
5
zum Jahr 2030 soll die Bevölkerung in Landwasser um
rund 200 Personen auf 7.259 anwachsen. Ob dieser Zu-
wachs tatsächlich so eintreten wird, lässt sich zum jet- 1,5 1 0,5 0 0,5 1 1,5

zigen Zeitpunkt nicht verlässlich sagen. Dennoch liegt Prozent der jeweiligen Bevölkerung
die Vermutung nahe, dass einer der Zuwachsgründe
im Vergleich zu innenstadtnäheren Stadtteilen der in A 5 | Alterspyramide
Landwasser – auch für Familien – bezahlbare Wohn-
raum ist. Menschen mit Migrationshintergrund und
Ausländeranteil
Altersstruktur
Deutlich höher als der städtische Durchschnitt (rund 26
Bei der Betrachtung der Bevölkerungszusammenset- Prozent) ist der Anteil an Menschen mit Migrationshin-
zung fällt auf, dass der Anteil der Seniorinnen und Se- tergrund (rund 44 Prozent). Dieser untergliedert sich in
nioren im Stadtteil überdurchschnittlich hoch ist. Denn Ausländer, Deutsche nach Einbürgerung und deutsche
während in der Stadt Freiburg rund 16 Prozent älter Aussiedler. Auch der Ausländeranteil in Landwasser
als 65 Jahre sind, so sind es in Landwasser beinahe 27 ist mit rund 16 Prozent etwas höher als der städtische
Prozent. Nur in St. Georgen-Süd ist der Anteil mit rund Durchschnitt (rund 14 Prozent), allerdings deutlich un-
38 Prozent noch höher. Landwasser gehört demnach zu ter dem Ausländeranteil der Stadtbezirke Weingarten
den „ältesten“ Stadtteilen in Freiburg. (rund 24 Prozent), Brühl-Beurbarung (rund 24 Prozent)
und Betzenhausen-Bischofslinde (rund 22 Prozent).
Dass die Bevölkerung von Landwasser vergleichsweise Von den im Stadtteil lebenden Menschen mit Migrati-
alt ist zeigt sich auch bei einer näheren Betrachtung onshintergrund ist die Mehrzahl türkischer Herkunft.
des bereits angesprochenen hohen Durchschnittsal- Insgesamt haben aber Menschen aus 80 unterschied-
ters. Lag dieses im Jahr 1988 noch bei rund 40 Jahren, so lichen Ländern in Landwasser eine neue Heimat gefun-
war es Mitte der 1990er Jahre bereits bei rund 42 Jahre. den.

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 9


Ausschnitt aus dem Bebauungsplan „Landwasser-Süd“

849

1.140

ohne Migrationshintergrund

3.950 Deutsche nach Einbürgerung

1.135
Ausländer

deutsche Aussiedler

A 6 | Einwohnerinnen und Einwohner nach Migrationshintergrund

4.2 Städtebau eine große Privatsphäre entsteht. Die Mehrfamilien-


häuser hingegen sind zum Teil Zeilenbauten, zum Teil
Bei Landwasser handelt es sich um eine typische Stad- Punkthäuser, die jeweils von großzügigen, privaten
terweiterung aus den 1960er Jahren mit einem in sich Gemeinschaftsgrünanlagen umgeben sind. Die Grün-
geschlossenen, organisch gegliederten Siedlungsbild. flächen übernehmen in ihrer Vielfalt eine wichtige Auf-
In kürzester Zeit gebaut, entstanden 2.400 Wohnungen gabe zur Gliederung und Auflockerung des Stadtteils
für rund 8.000 Menschen als baulicher Schwerpunkt und stellen darüber hinaus eine wichtige Verbindung
des bis dato nur schwach besiedelten Freiburger Wes- zu den umliegenden öffentlichen Freiräumen her. Die
tens. Der Sicherstellung der Grundversorgung kam eine Haupterschließung erfolgt über die Elsässer Straße. Der
dementsprechend große Bedeutung zu und zentrale Kern des Stadtteils hingegen wird durch ein System von
Einrichtungen wie Schulen und Kirchen, die Senioren- Stichstraßen, bei der die Auwaldstraße eine Art Ver-
wohnanlage und das Einkaufszentrum (EKZ) sind so teilerfunktion übernimmt, von Durchgangsverkehren
angelegt, dass diese von der Mehrzahl der Bewohner- freigehalten. Ergänzt wird dieses Straßensystem durch
innen und Bewohner in einem Radius von 500 Metern Fuß- und Radwege, die in die Freiräume des Stadtteils
– was einem Fußweg von rund sieben bis acht Minuten eingebettet und auf diese Weise vom motorisierten
entspricht – erreicht werden können. Verkehr getrennt sind.

Die Wohnquartiere stellen eine bauliche Mischung Laut FNP (Stand 2006) ist die städtebauliche Entwick-
aus eingeschossigen Einfamilienhäusern im Westen lung von Landwasser weitgehend abgeschlossen. Le-
und sich daran in östlicher Richtung anschließenden diglich eine 1,4 Hektar große Fläche an der Wirthstraße
4- bis 16-geschossigen Mehrfamilienhäusern dar. Die steht noch für den Wohnungsbau zur Verfügung. Diese
Einfamilienhäuser sind so konzipiert, dass durch die Fläche war bei der Planung des Stadtteils als Teil einer
Orientierung der Aufenthaltsräume auf den Garten Stadtbahn-Vorhaltetrasse freigehalten worden und
beziehungsweise Gartenhof trotz kleiner Grundstücke wird bislang auch noch als solche betrachtet.

10 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Haus der Begegnung St. Petrus Canisius

Verkehrsfläche (P+R) und Sonderbaufläche (Photovoltaik)


Wasserfläche

Grünfläche (sonstige)

Grünfläche (Park)

Gewerbliche Baufläche

Verkehrsfläche
Fläche für den
Gemeinbedarf (Schule)
Gemischte Baufläche

Fläche für den


Gemeinbedarf (Soziales)

Wohnbaufläche
Fläche für den
Gemeinbedarf (Gesundheit)

Grünfläche
(Zweckbestimmung Kleingärten)
Örtliche Hauptverkehrsstraße

Waldfläche

A 7 | Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan

Stadtteilzentrum die räumliche und funktionale Mitte des Stadtteils. Al-


R 3409 538

lerdings ist die Bausubstanz der Gebäude mittlerweile


0 50100
In historisch gewachsenen Strukturen stellt in der Re- „in die Jahre gekommen“. Besonders deutlich wird dies
gel der Ortskern den zentralen
Meter Treffpunkt dar. Auch in am Zustand des EKZ. Dieses ist mit seinen baulichen,
H 5320 Landwasser
000 übernimmt diese Aufgabe das Stadtteilzen- gestalterischen und funktionalen Mängeln nicht mehr
trum, auch wenn dieses nicht über die Jahre gewachsen, zukunftsfähig – in den letzten Jahren wandern ver-
sondern planerisch lanciert worden ist. Maßgeblich ge- stärkt Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe ab,
prägt wird es durch das EKZ sowie die verschiedenen ein sogenannter „Trading down“-Effekt hat eingesetzt.
sozialen Infrastruktureinrichtungen. Neben der evan- „Trading down“ bedeutet, dass Leerstände zunehmen,
gelischen Zachäus-Gemeinde befinden sich hier die die Qualität des Angebotes abnimmt und sich das
katholische Kirche St. Petrus Canisius mit den beiden (städte-)bauliche Niveau kontinuierlich verringert. An
konfessionellen Kindergärten, das Haus der Begegnung den meisten öffentlichen Einrichtungen fehlt zudem
(HdB), die Albert-Schweitzer-Schulen (ASS) mit Grund- ein barrierefreier Zugang beziehungsweise eine barri-
schule, Werkreal- und Förderschule sowie die Kinderta- erefreie innere Organisation.
gesstätte Landwasser. Das Stadtteilzentrum ist somit

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 11


Wohngebäude im Bereich des Bussardwegs Wohngebäude am Moosgrund

Sporthalle
Bewegungshalle

Albert-Schweitzer-Schule II (ASS II)

Ev. Zachäusgemeinde

Fußballplatz

Albert-Schweitzer-Schule III (ASS III)

Kindergarten der Zachäusgemeinde


Ganztagszentrum

Albert-Schweitzer-Schule I (ASS I)

Wasser-
Haus der Begegnung (HdB) becken

Kindertagesstätte St. Canisius


Einkaufszentrum (EKZ)

Kindertagesstätte Landwasser Platz der Begegnung

Kath. St. Petrus Canisius

A 8 | Stadtteilzentrum

Wohnquartiere von Reihenhäusern bis zu freistehenden Einfamilien-


häusern, wobei die Reihe die dominierende Bautypolo-
Um eine ausgewogene, dem Bevölkerungsdurchschnitt gie darstellt.
Freiburgs entsprechende Sozialstruktur herzustellen,
sah die planerische Gesamtkonzeption für Landwasser Bei den Mehrfamilienhäusern gilt es zwischen der Zei-
eine bauliche Mischung verschiedener Wohnungs- und lenbebauung und den Punkthäusern zu unterscheiden.
Hausformen vor. So befinden sich an der nördlichen Auwaldstraße fünf
Punkthochhäuser mit zehn bis zwölf Geschossen. Süd-
Die beiden Einfamilienhausquartiere befinden sich am lich angrenzend befindet sich eine Zeilenbebauung,
westlichen Rand des Stadtteils, wobei der nördliche Teil die zum einen durch die Anlage großzügiger Freiflä-
am Habicht- und Bussardweg durch ein etwa 6 Hekt- chen die Durchlässigkeit innerhalb des Stadtteils ge-
ar großes Waldstück von dem südlichen Teil am Eulen-, währleistet, zum anderen durch ihre bauliche Struktur
Häher- und Spechtweg getrennt wird. In beiden Quar- das innere Quartier vor dem Lärm der Elsässer Straße
tieren reicht die eingeschossige Bungalowbebauung schützt. Die Gebäude an der Auwaldstraße – als Rück-

12 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Gewerbe Akademie an der Wirthstraße Diakoniekrankenhaus an der Wirthstraße

grat der Siedlung – sind 8-geschossig. Im Übergang zu liche Minderung des nutzbaren Wasserdargebots zur
den Einfamilienhäusern findet eine Abstufung auf vier Folge haben.
Geschosse statt. Dieses Bebauungsprinzip setzt sich in
südliche Richtung fort. Zum Ende der nördlichen Au- Sonderbauflächen
waldstrasse hin löst sich die Zeilenbebauung dann in
5- bis 7-geschossige Punkthäuser auf. Auch hier bilden Mit dem evangelischen Diakoniekrankenhaus und der
die Gebäude mit der geringeren Geschossigkeit den Gewerbe Akademie der Handwerkskammer Freiburg
Übergang zum angrenzenden Einfamilienhausquartier. an der südlichen Wirthstraße gibt es in Landwasser
In südöstliche Richtung fungiert ein baumbestandener, zwei großvolumige Baukörper, die im ursprünglichen
allerdings wenig nutzbarer grüner „Saum“ als Schutz Rahmenkonzept nicht vorgesehen waren. Aus diesem
zur stark befahrenen Paduaallee. Weitere 4- bis 5-ge- Grund folgen sie auch nicht dem städtebaulichen Leit-
schossige Punkthäuser, von denen drei als Senioren- bild aus den 1960er Jahren, sondern ergänzen gemein-
wohnanlage genutzt werden, befinden sich südlich der sam mit den ebenfalls in diesem Quartier ansässigen
bereits angesprochenen Waldfläche, die sich wie ein kliniknahen Instituten und Praxen sowie der Freien
grüner Halbkreis vom Lehener Berg kommend bis ins Christlichen Schule (FCS) das Angebot des Stadtteils
Stadtteilzentrum erstreckt. und der Gesamtstadt. Weitere Entwicklungsflächen –
außer der Erweiterung auf dem eigenen Gelände – sind
Neben den Punkthochhäusern im Norden des Stadtteils nicht vorgesehen. Einzige Ausnahme bildet die bereits
sind die vier 16-geschossigen Punkthochhäuser an der angesprochene FNP-Fläche. Baulich wird daher in die-
Auwaldstraße eine weitere städtebauliche Dominante sem Zusammenhang – wie auch in dem nördlich an der
von Landwasser. Ähnliches gilt für die unter dem Na- Böcklerstraße gelegenen Gewerbegebiet – kein akuter
men „Max und Moritz“ bekannte Zeilenbebauung an Handlungsbedarf gesehen.
der Wirthstraße. Diese 6- bis 18-geschossigen Gebäude
sind aufgrund ihres Volumens ebenfalls städtebaulich Anders stellt sich die Situation vis-á-vis der Zeilenbe-
prägnant für Landwasser. Gleichzeitig stellen sie die bauung „Max und Moritz“ dar. Westlich der Elsässer
einzige Wohnbebauung östlich der Elsässer Straße dar. Straße befinden sich vier Gebäude, von denen eines als
16-geschossiges Wohngebäude, eines als Bürogebäude,
Insgesamt befinden sich die Wohngebäude in einem eines als Parkhaus und eines als Autohaus und Tank-
sehr unterschiedlichen baulichen und energetischen stelle genutzt wird. Die Einfahrt in den Stadtteil über
Zustand. Die Punkthäuser am Moosgrund und am Au- die Auwaldstraße zeigt sich derzeit demzufolge wenig
waldhof beispielsweise sind bereits umfassend saniert repräsentativ.
und die beiden zugehörigen Zeilen um ein Attikage-
schoss ergänzt worden. Gleiches gilt für die beiden
östlich des EKZ gelegenen Gebäude. Auch diese wur-
den saniert und um ein Attikageschoss ergänzt. Anders
hingegen stellt sich die Situation beispielsweise bei den
16-geschossigen Hochhäusern an der Auwaldstraße
dar. Hier besteht ein teilweise erheblicher Sanierungs-
und Modernisierungsbedarf. Die Einfamilienhäuser
hingegen erscheinen grundsätzlich in einem guten
baulichen Zustand. Allerdings bereiten teilweise die
hohen natürlichen Grundwasserstände Probleme. Aus
wasserrechtlicher Sicht ist jedoch darauf hinzuweisen,
dass sich der Stadtteil in Zone III des Wasserschutz-
gebietes March befindet, sodass die Vorschriften der
einschlägigen Wasserschutzgebietsverordnung ein-
zuhalten sind. So sind beispielsweise Eingriffe in den
Grundwasserkörper unzulässig, wenn sie eine wesent-

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 13


Legende Wohngebiet (Einfamilienhäuser) Handlungsbedarf aufgrund der
städtebaulichen Situation:
Wohngebiet (Mehrfamilienhäuser)
Gemeinbedarfsfläche (u. a. Schule, Wohngebiet (Mehrfamilienhäuser)
Soziales, Gesundheit)
Mischgebiet Mischgebiet

Gewerbegebiet

Stadtteilzentrum

Besonderer Handlungsbedarf aufgrund


des baulichen Zustands
Els
äs
ser
S tra
ße


ck
le
rs
tra
ße
Habichtweg
Bussardweg

W
irt
hs
tr

e
Auwaldstraße
Spechtweg
Häherweg
Eulenweg

Moosgrund
Auwaldhof

A 9 | Städtebau

14 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Moosweiher Skateanlage am Moosweiher

4.3 Freiraum und Naherholung des EKZ weisen deutliche Mängel auf. So gibt es bei-
spielsweise bei den Treppenanlagen teilweise erheb-
Die unterschiedlichen Freiraumcharakteristika und liche Stolperfallen und der Brunnen am östlichen Ein-
-qualitäten von Landwasser ergeben sich vor allem aus gang des Zentrums ist seit geraumer Zeit nicht mehr
der heterogenen Siedlungs- und Bebauungsstruktur. in Betrieb.

Gärten und Grünanlagen Naturgebundene Aktivitäten

Rund um die Mehrfamilienhäuser befinden sich große Neben den öffentlichen Räumen im Stadtteilzentrum
Gemeinschaftsgrünanlagen. Hierbei handelt es sich verfügt Landwasser über verschiedene Möglichkeiten
um für Bewohnerinnen und Bewohner gemeinschaft- naturgebundener Aktivitäten. Hervorzuheben sind
lich nutzbare private Flächen, die frei zugänglich sind. hierbei der Lehener Berg und die große, sich nach Osten
Allerdings sind nicht alle dieser Flächen in einem guten erstreckende Fläche des Mooswaldes. Beide stellen – ne-
Pflegezustand und wirken teilweise recht eintönig, da ben ihrer ökologischen Wertigkeit – einen wichtigen Er-
es sich in der Regel um reine Rasenflächen handelt. Eine holungsraum für die Bevölkerung von Landwasser dar.
intensivere Nutzung ist stellenweise durch die Hausei- Allerdings ist der Mooswald aufgrund räumlicher Barri-
gentümerinnen und Hauseigentümer untersagt. Dem- eren in Form der Elässer Straße und der Bahntrasse nur
zufolge prägen die Grünflächen zwar das Stadtbild, an vorgegebenen Überwegen und somit eingeschränkt
sind in ihrer Nutzbarkeit jedoch stark reglementiert erreichbar. Hinzu kommt, dass der baumbestandene
und stehen der Bevölkerung nur sehr eingeschränkt grüne „Saum“ nördlich der Paduaallee aufgrund der
beziehungsweise gar nicht zur Verfügung. Die Einfami- räumlichen Nähe zu dieser stark befahrenen Verkehr-
lienhäuser hingegen verfügen über private Gärten. Die- sachse verlärmt und auch gestalterisch wenig nutzbar
se beleben das Stadtbild und bilden einen lebendigen ist. Trotz seiner Ausweisung als Erholungswald der Stu-
Kontrast zur vorhandenen Bebauung. Darüber hinaus fe 1 spielt er daher eine eher untergeordnete Bedeu-
leisten sie – wie die Gemeinschaftsgrünanlagen auch – tung für die Naherholung der Bevölkerung.
einen wichtigen stadtökologischen Beitrag. So können
sie beispielsweise einen positiven Effekt auf das lokale Freizeitanlagen
Klima haben, sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere
und dienen als Versickerungsflächen für Niederschlags- Als wichtige Möglichkeit der Naherholung und Frei-
wasser. In der Nutzung stehen sie jedoch ausschließlich zeitnutzung ist der Moosweiher zu nennen. Rund um
den jeweiligen Eigentümerinnen und Eigentümern zur den ehemaligen Baggersee befinden sich verschiede-
Verfügung. ne Freizeitanlagen. Hierzu zählen der Spielplatz am
südöstlichen, die Skateboardhalfpipe am nördlichen
Platzflächen und die Sportanlage am südwestlichen Uferrand. Zu
letzterer gehören die von der Sportgemeinschaft Land-
Die stadtteilprägenden öffentlich nutzbaren Platzflä- wasser (SGL) bewirtschafteten Sportanlagen, die aus
chen befinden sich im Stadtteilzentrum und haben ei- einem Fußballplatz mit Flutlichtbeleuchtung, zwei Be-
nen eher städtischen Charakter. Eine besondere Rolle achvolleyballfeldern sowie einem Gymnastikraum im
als Ort der Kommunikation und Standort des Wochen- Vereinsheim besteht. Allerdings lässt die derzeitige
marktes übernimmt dabei der zentral gelegene Platz Situation der Umkleide- und Sanitärräume eine Paral-
der Begegnung. Dieser entspricht in seinem derzeiti- lelnutzung von Gymnastikraum und Freisportanlage
gen Zustand allerdings nicht den aktuellen Anforde- nicht zu, sodass das vorhandene Potenzial nicht opti-
rungen an einen attraktiven Stadtplatz. Dies liegt unter mal genutzt werden kann. Zudem ist der Fußballplatz
anderem an der gestalterisch und pflegerisch ungenü- ein Tennenplatz (Hartplatz), der in der Bevölkerung zu-
genden Ausgestaltung des großen Wasserbeckens, der nehmend an Akzeptanz verloren hat und deshalb kaum
mangelhaften Qualität der Aufenthaltsbereiche mit noch genutzt wird. Für die Nutzung der Sportanlagen
zu wenig Sitzgelegenheiten sowie der ungenügenden der SGL ist eine Vereinsmitgliedschaft erforderlich. Das
Beleuchtung. Auch die öffentlich zugänglichen Flächen an die Vereinssportanlagen unmittelbar angrenzende

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 15


Spielplatz an der Auwaldstraße Sportplatz am Moosweiher

Rasen-Großspielfeld ist dagegen ein öffentlicher Bolz- einssport) aufgrund des jetzigen Ausbaustandards und
platz und stark frequentiert. Weitere Sportanlagen in der Defizite bei den Umkleide- und Sanitäreinrichtun-
Form eines Freizeitspielfeldes beziehungsweise Bolz- gen nicht mehr steigern lassen wird. Für die Wieder-
platzes befinden sich an der nördlichen Auwaldstraße. belebung des früher auf der Sportanlage betriebenen
Ein Kleinspielfeld, eine Großturnhalle sowie ein Schul- regulären Wettkampfsports ist auch die schwierige Er-
hof mit Sport- und Bewegungsgeräten wiederum sind schließungssituation für den Pkw-Verkehr ein Hinder-
den ASS zugehörig. Weitere Bolzplätze finden sich in nis. Hinzu kommt, dass sich die Bevölkerungsstruktur
der Auwaldstraße bei Haus Nummer 61 sowie dem Au- in Landwasser und somit auch die Angebotsnachfrage
waldhof und an der Wirthstraße. in den vergangenen Jahren verändert hat, was stellen-
weise zu einer Unternutzung vorhandener Anlagen
Spielplätze führt. Da es sich hierbei jedoch um einen dynamischen
Prozess handelt, können sich die Anforderungen an die
Quantitativ ist in Landwasser die Ausstattung mit Spiel- Spiel- und Bewegungsräume vor dem Hintergrund der
plätzen als gut zu bezeichnen. Öffentliche Spielplätze derzeitigen Bevölkerungsprognosen erneut ändern.
befinden sich im Habicht- und im Häherweg sowie am
Moosweiher, private Spielplätze insbesondere im Be- Kleingärten
reich des Geschosswohnungsbaus wie an der Auwald-
und der Wirthstraße. Hinzu kommen die den Kindergär- Der Kleingartenanlage im Südwesten von Landwasser
ten und Kindertagesstätten zugehörigen Spielplätze. hat insbesondere für die Bevölkerung, die über keinen
Nachholbedarf besteht jedoch in der Qualität der An- hauseigenen Garten verfügt, eine besondere Bedeu-
lagen. Bei den städtischen Spielplätzen beispielsweise tung. Allerdings sind die Gartenparzellen aufgrund ver-
besteht laut Übersichtsplan der Freiburger Spielstätten schiedener (natur-)räumlicher Einflussfaktoren nicht
Teilsanierungsbedarf beim Spielplatz am Häherweg ganz einfach zu nutzen. Beispielhaft genannt sei zum
sowie am Moosweiher. Bei den privaten Spielplätzen einen, dass die Parzellen durch die Ausrichtung der
werden insbesondere die Anlagen an der Auwaldstraße baulichen Anlagen sehr stark auf ein gemeinschaftli-
96 bis 104 als sanierungsbedürftig angesehen. Für den ches Miteinander ausgerichtet sind, was nicht der Vor-
Spielplatz an der Wirthstraße wiederum sind nach ei- stellung aller Nutzer entspricht. Zum anderen werden
nem gemeinsamen Gespräch mit der Bewohnerschaft die Bewirtschaftungsmöglichkeiten durch die hohen
erste Maßnahmen zur Aufwertung geplant worden, die natürlichen Grundwasserstände sowie den Richtung
laut Aussage der Eigentümerin auch zeitnah umgesetzt Lehen angrenzenden Waldsaum und die damit einher-
werden sollen. gehende Verschattung der Flächen eingeschränkt. Ins-
gesamt kann für Landwasser jedoch ein grundsätzlich
Sportanlagen hohes Interesse und Potenzial für (Nutz-)Gärten kons-
tatiert werden.
Der Sportentwicklungsplan 2004 hat für die nordwest-
lichen Stadtbezirke Betzenhausen, Landwasser, Lehen,
Mooswald, Mundenhof und Stühlinger eine grund-
sätzliche Unterversorgung an regulären Außenanla-
gen, Freizeitspielfeldern sowie Hallen und Räumen für
Sport- und Mehrzwecknutzungen festgestellt. Diese
Aussagen beziehen sich jedoch immer auf die Gesamt-
heit der sechs Stadtbezirke. Für Landwasser selbst kann
festgehalten werden, dass die Bedarfslage im Stadtteil
hinsichtlich der quantitativen und qualitativen Aus-
stattung unterschiedlich gesehen wird und deshalb
bei der Erarbeitung eines Handlungsprogramms näher
betrachtet werden muss. Unstrittig ist allerdings, dass
sich die Nutzungsintensität des Tennenplatzes (Ver-

16 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Legende Kleingartenanlage Handlungsbedarf aufgrund des (Pflege-)
Zustands, der Gestaltung, Ausstattung und/
oder Nutzungsmöglichkeiten:
Moosweiher
öffentlicher Raum (Platzfläche) Spielplatz (städtisch)
Skateanlage

Übergang (Fußgänger | Radfahrer) Übergang (Fußgänger | Radfahrer) Spielplatz (privat)

Sport- bzw. Bolzplatz (städtisch) Waldsaum

Spielplatz (städtisch) Sport- bzw. Bolzplatz (städtisch)

Spielplatz (privat) Sport- und Bolzplatz (privat)

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Stadtwald
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(Mooswald-Nord)

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Habichtweg
Bussardweg

Lehener Berg

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Auwaldstraße
Spechtweg
Häherweg

Stadtwald
Eulenweg

Moosgrund
Auwaldhof

A 10 | Freiraum und Naherholung

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 17


Stadtbahnhaltestelle „Diakoniekrankenhaus“ S-Bahn Haltepunkt „Freiburg-West“

4.4 Verkehr Ansonsten ist Landwasser durch das interne Erschlie-


ßungssystem mit Wendeschleifen und Stichstraßen frei
Motorisierter Individualverkehr (MIV) vom motorisierten Durchgangsverkehr. Darüber hinaus
ist der Stadtteil aufgrund seiner kompakten Siedlungs-
Durch die BAB 5 mit der Anschlussstelle Freiburg-Mitte, struktur sehr gut mit Fuß- und Radwegen erschlossen.
die Bundestrasse 31a (B 31a) sowie die Westrandstraße Diese sind stellenweise von den Erschließungsstraßen
verfügt der Stadtteil über eine gute Anbindung an das für den motorisierten Verkehr abgekoppelt und in die
überregionale Straßenverkehrsnetz. Innerhalb des örtli- parkähnliche Struktur des Stadtteils eingebettet wor-
chen Straßennetzes wiederum übernimmt die Elsässer den. Allerdings scheint es unter anderem aufgrund von
Straße eine wichtige Zubringerfunktion für den Kfz-Ver- Wurzelaufwerfungen stellenweise Sanierungsbedarf
kehr. Allerdings stellt sie mit ihrem für eine Hauptver- zu geben.
kehrsstraße üblichen hohen Verkehrsaufkommen und
einer zugelassenen Geschwindigkeit von 60 Kilometern Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
pro Stunde (km/h) eine deutliche Zäsur zwischen dem
östlichen und westlichen Teil von Landwasser dar. Insgesamt verfügt Landwasser über einen sehr guten
Anschluss an den ÖPNV. Für die Erschließung durch den
Fuß- und Radverkehr ÖPNV und somit auch die Anbindung an die Freiburger
Innenstadt sind die drei Stadtbahnhaltestellen „Moos-
Insbesondere für die Wohngebäude an der Wirthstraße grund“, „Diakoniekrankenhaus“ und „Moosweiher“ so-
ist die Situation problematisch, befinden sich die stadt- wie der S-Bahn Haltepunkt „Freiburg-West“ von zent-
teilrelevanten Infrastruktureinrichtungen wie das EKZ raler Bedeutung. Als ungünstig erweisen sich derzeit
doch auf der westlichen Seite der Elsässer Straße. Einen lediglich die Umsteigebeziehungen zwischen S-Bahn
ebenerdigen Übergang zwischen den beiden Teilen gibt und Stadtbahn, da beide Haltepunkte nicht ideal mitei-
es im zentralen Bereich nicht. Der Steg, der als verbin- nander verbunden sind. Des Weiteren gibt es mehrere
dendes Element fungiert, weist zwar grundsätzlich ei- Buslinien, die Landwasser anfahren. Hierzu zählen die
nen guten und verkehrssicheren baulichen Zustand auf, Linie 36 (Landwasser - Hochdorf) sowie mehrere Linien
sodass in absehbarer Zeit keinen größeren Sanierungs- der Südbadenbus GmbH (SBG), die über die Endhalte-
arbeiten vorgenommen werden müssen, allerdings ist stelle Moosweiher weiter ins Umland – unter anderem
er recht steil, sodass er insbesondere für Menschen mit nach March und Breisach – fahren. Allerdings fehlt bis-
eingeschränkter Mobilität, aber auch für Kinder und lang eine direkte Busverbindung zwischen Landwasser
Eltern mit Kinderwagen nicht oder nur sehr schwer und Mooswald, sodass die beiden Stadtteile im ÖPNV
benutzbar ist. Diese Situation verstärkt die Barrierewir- bislang nur über Umwege miteinander verbunden
kung der Elsässer Straße zusätzlich. sind. Es gibt jedoch Planungen seitens der Freiburger
Verkehrs AG (VAG) mit dem Fahrplanwechsel 2015 eine
direkte Busverbindung einzurichten.

Ruhender Verkehr

Neben den direkten ÖPNV-Angeboten gibt es an der


Wendeschleife der Stadtbahnlinie 1 einen Park-and-
ride-Platz (P+R-Platz) mit rund 150 Parkplätzen. Aller-
dings ist dieser nach Erfahrungen aus dem Stadtteil
häufig übermäßig frequentiert und insbesondere an
Spieltagen des SC Freiburg drängt der Parksuchver-
kehr bis in die angrenzenden Wohngebiete. Auch an
anderer Stelle erweist sich die Situation des ruhenden
Verkehrs in Teilen als problematisch. Obwohl es inner-
Fußgängersteg über die Elsässer Straße halb des Stadtteils mehrere den Gebäuden zugehörige

18 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Garagenhof an der Auwaldstraße Fußgängerüberweg an der Auwaldstraße/ Ecke Elsässer Straße

Stellplätze und Parkdecks gibt, weichen viele Autofah- gen können hier letztlich nur mit dem Neubau des EKZ
rerinnen und Autofahrer in den öffentlichen Raum aus. unter Berücksichtigung eines sinnvollen Lieferkonzep-
Hinzu kommt, dass beispielweise das privat betriebene tes erzielt werden.
Parkdeck in Nähe der Endhaltestelle der Stadtbahn ge-
schlossen ist und mehrere Garagenanlagen durch die Erheblicher Parkdruck besteht auch östlich der Elsäs-
Eigentümerinnen und Eigentümer zweckentfremdet ser Straße im Bereich des Diakoniekrankenhauses und
werden. Auf diese Weise geht eigentlich vorhandener der Gewerbe Akademie. Beide Einrichtungen sind in
Parkraum verloren und der Parkdruck im öffentlichen den vergangenen Jahren stark gewachsen und gene-
Straßenraum steigt. Beidseits der Auwaldstraße par- rieren zusätzlichen Verkehr, der durch die derzeitigen
kende Autos lassen Engstellen beim Begegnungsver- privaten Parkplätze nicht aufgenommen werden kann.
kehr entstehen. Allerdings ist seitens des Diakoniekrankenhauses mitt-
lerweile ein Parkhaus auf dem eigenen Grundstück
Die vorhandenen Parkplätze für Kundinnen und Kun- errichtet worden, sodass eine Entlastung in diesem
den des EKZ werden teilweise durch mehrstündiges, Bereich absehbar ist. Als weiterer Konfliktpunkt ist die
gelegentlich auch ganztägiges Fremdparken belegt. Parkplatzsituation am Moosweiher zu nennen. Da die
Handlungsbedarf besteht insbesondere hinsichtlich vorgehaltenen Parkplätze nicht ausreichen, entsteht
der teilweise schwierigen Warenanlieferung, was zum zusätzlicher Parksuchverkehr in den angrenzenden
einen auf die bauliche Situation des Gebäudekomple- Wohngebieten, was zu Interessenskonflikten zwischen
xes, zum anderen aber auch auf verkehrswidrig abge- Anwohnerinnen und Anwohnern und (Bade-)Gästen
stellte Fahrzeuge sowie das Verhalten der Anlieferer zu- führt.
rückzuführen ist. Die Nutzung der Gehwege als Anfahrt
zur Lieferzone zwingt die Fußgängerinnen und Fußgän-
ger häufig auf die Straße auszuweichen. Verbesserun-

Parkplatz am Einkaufszentrum

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 19


Legende Handlungsbedarf aufgrund des Verkehrsaufkommens,
Garage, Parkdeck
der zulässigen Geschwindigkeit, (Umfeld-)Gestaltung,
Parkplatz Auslastung, Organisation und/ oder Anbindung:

Radvorrangroute Verkehrsregelungen Parkmöglichkeit (privat)


P+R

Radhauptroute P+R-Anlage Umbau Radvorrangroute

Radnebenroute S-Bahn-Halt Umbau Radhauptroute

Übergang (Fußgänger | Radfahrer) Parkmöglichkeit (öffentlich) Umbau Radnebenroute

Überweg (Fußgänger | Radfahrer)

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Habichtweg
Bussardweg

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Auwaldstraße
Spechtweg
Häherweg
Eulenweg

Moosgrund
Auwaldhof

A 11 | Verkehr

20 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Aufgang zum Einkaufszentrum aus Richtung Auwaldstraße Treppenanlage an der Westseite des Einkaufszentrums

4.5 Handel, Dienstleistungen und Umfrage: Wie kommen Sie zum EKZ?
Gewerbe
sonstige (39)
Einkaufszentrum

Die in Landwasser ansässigen Handels- und Dienstleis- Auto (115)


tungseinrichtungen befinden sich nahezu ausschließ-
lich im EKZ. Derzeit ansässig sind dort verschiedene Ein-
zelhandelsgeschäfte, unter anderem für Lebensmittel, Fahrrad (239)
sowie verschiedene Dienstleistungseinrichtungen, wie
Banken, ärztliche Praxen und gastronomische Betriebe.
Allerdings sind die Geschäftsgrundrisse – insbesonde-
re für die beiden Lebensmittelgeschäfte – nicht mehr
zeitgemäß, sodass sich mehrere Geschäfte mit dem Ge-
danken tragen, das EKZ zu verlassen beziehungsweise
bereits verlassen haben. Ähnliches gilt aufgrund der zu Fuß (668)
maroden Bausubstanz für die Praxen. Darüber hinaus
bedeutet die Abwanderung dieser Betriebe und Ein-
richtungen, dass teilweise Leerstände entstehen oder
aber sich Geschäfte und Dienstleistungen niederlas- TeilnehmerInnen: 872 BürgerInnen
sen, die für die Attraktivität und Qualität des EKZ kei- Mehrfachnennungen möglich
nen Beitrag leisten. Die daraus resultierenden „Trading
down“-Tendenzen führen zu einem kontinuierlichen A 12 | Anfahrt zum EKZ
Leistungs-, Qualitäts- und Imageverlust des Standor-
tes. Diese Negativentwicklung wird auch von den Besu-
cherinnen und Besuchern konstatiert. Insbesondere bei Umfrage: Wie würden Sie das EKZ bewerten?
den Themen Barrierefreiheit, Sauberkeit, Gestaltung
des öffentlichen Raums und dem baulichen Zustand ausreichend (6 %)
wird dringender Handlungsbedarf gesehen.

Böcklerstraße und Wirthstraße


zukunftsfähig (5 %)

Stabil hingegen erscheint das kleine Gewerbegebiet


an der Böcklerstraße. Hier befinden sich verschiede-
ne kleinteilig strukturierte Gewerbeeinheiten und
Dienstleistungen, unter anderem zwei Kfz-Werkstät-
ten, ein Betrieb für Kältetechnik, eine Praxis für Kran-
kengymnastik, eine Druckerei und eine Steuerbera-
tungskanzlei. Momentan ist davon auszugehen, dass
auch in naher Zukunft keine Bauvorhaben – außer
veraltet und
möglicherweise Anpassungen im Bestand – stattfin- sanierungsbedürftig (89 %)
den werden. Gleiches gilt für die Einrichtungen an
der Wirthstraße. Hierzu zählen neben dem Diakonie-
krankenhaus auch Einrichtungen wie die Praxisklinik
2000 und das Dialysezentrum Freiburg. TeilnehmerInnen: 872 BürgerInnen

A 13 | Gesamtbeurteilung des EKZ

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 21


Klettergerüst an den Albert-Schweitzer-Schulen Kindertagesstätte KiBBiZ

Umfrage: Sind Sie mit den Räumlichkeiten im EKZ 4.6 Bildung und Soziales
und deren Umfeld zufrieden?
Kinderbetreuung

In Landwasser gibt es derzeit vier Einrichtungen, die


Kinder ab einem Jahr aufnehmen. Hierzu zählen der
JA (21 %) evangelische Zachäuskindergarten, der katholische
St. Canisius-Kindergarten, die städtische Kindertages-
stätte Landwasser sowie die Kindertagesstätte KiBBiZ
der AWO. Allerdings beträgt die Versorgungsquote für
Kinder bis drei Jahre lediglich 33 Prozent; stadtweites
Ziel sind 50 Prozent, für den Planungsraum Landwas-
ser/ Lehen wurde im Mai 2013 eine Versorgungsquo-
te von 36,1 Prozent als bedarfsgerecht ermittelt. Dies
entspricht aktuell einem Fehlbedarf von circa zehn
Nein (79 %) Plätzen, also einer Krippengruppe. Ein weiteres Prob-
lem im Betreuungsbereich der unter Dreijährigen sind
die Betreuungszeiten. Hier wären mehr Ganztagsplätze
notwendig. Ähnlich stellt sich die Betreuungssituati-
on der Kinder von drei bis sechs Jahren dar. Insgesamt
TeilnehmerInnen: 19 Gewerbetreibende gibt es derzeit 274 Plätze in Kindertageseinrichtungen,
davon 22 mit Regelbetreuung, 162 mit verlängerten
A 14 | Beurteilung der Gewerbetreibenden Öffnungszeiten und 112 mit Ganztagsangeboten. Die
Versorgungsquote liegt somit bei 79 Prozent (Bevöl-
kerungsbestand am 31.12.2014). Mit Blick auf die Be-
Umfrage: Haben Sie in den letzten Jahren mit dem völkerungsprognose 2014 für die kommenden Jahre
Gedanken gespielt, das EKZ zu verlassen? ist von einem Fehlbedarf von rund 60 Plätzen, also drei
Gruppen auszugehen. Perspektivisch wird der Bedarf
insbesondere bei Eintritt des prognostizierten Bevölke-
rungswachstums weiter ansteigen und die bestehende
JA (50 %) Versorgungslücke erhöhen. In den bestehenden Ein-
richtungen sind keine ausreichenden räumlichen Ka-
pazitäten für Erweiterungen mehr vorhanden. Daher
kann ein Ausbau nur durch bauliche Maßnahmen oder
Nutzung anderer Raumpotenziale erfolgen.

Schulangebot

Für den Schulbereich ist festzuhalten, dass sich in Land-


wasser mit dem Schulkomplex der ASS eine Grund-
schule (ASS I) mit derzeit 169 Schülerinnen und Schü-
Nein (50 %) lern, eine Werkrealschule (ASS II) mit 209 Schülerinnen
und Schülern sowie eine Sonderschule mit dem Förder-
schwerpunkt „Lernen“ (ASS III) mit 116 Schülerinnen
und Schülern befinden. Ergänzt wird dieses Angebot
TeilnehmerInnen: 19 Gewerbetreibende durch die Grund-, Haupt-, Real- und Werkrealschule so-
wie das berufliche Gymnasium der FCS und die Gewer-
A 15 | Umzugsüberlegungen be Akademie der Handwerkskammer. Insgesamt wer-

22 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Seniorenwohnanlage am Spechtweg Wohngebäude an der Wirthstraße

den somit rund 1.100 Schülerinnen und Schüler vom sind. Zwar hat sich die Süddeutsche Wohnen GmbH
Vorschulalter bis zur Berufsausbildung in Landwasser (SÜDEWO) als Eigentümerin der in Landwasser befind-
unterrichtet. Im Bereich der Schulkindbetreuung wird lichen 110 geförderten Wohnungen freiwillig zu einer
an der ASS I ab dem Schuljahr 2014/15 das neue Schul- Belegungs- und Mietpreisbindung bis 2025 erklärt, die
kindbetreuungskonzept umgesetzt. Dieses sieht vor, Nachfrage ist jedoch sehr hoch, sodass teilweise lange
dass die Bereuungszeiten an den Grundschulen aus- Wartezeiten von ein bis vier Jahren entstehen. Zudem
geweitet werden, sodass die Kinder von 7.30 Uhr bis bedarf es eines Berechtigungsscheins, der sich nach
17.00 beziehungsweise 18.00 Uhr und in sieben Ferien- dem Einkommen berechnet, sodass es nicht allen Inte-
wochen im Jahr betreut werden können. Die Eltern kön- ressierten möglich ist, in der Wohnanlage unterzukom-
nen dabei aus verschiedenen Zeitmodulen wählen. Das men. Das Gerontopsychiatrische Pflegezentrum Land-
neue Konzept bedeutet für die ASS I demzufolge eine wasser wiederum ist konzeptionell auf Menschen mit
Führung als Ganztagsschule mit Betreuungsangeboten gerontopsychiatrischen Erkrankungen ausgerichtet. Als
nach Unterrichtsende um 16.00 Uhr. Auf diese Weise Spezialeinrichtung hat es ein großes Einzugsbiet und
werden sowohl die Qualität der pädagogischen Arbeit nimmt Menschen aus dem gesamten Stadtgebiet so-
als auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie wie aus den Landkreisen auf. Daher kann diese Pflege-
die Chancengleichheit für die Kinder erhöht. einrichtung nur bedingt zu einer wohnortnahen statio-
nären Versorgung gezählt werden. Auch Angebote für
Stadtteilarbeit barrierefreie beziehungsweise barrierearme Wohnun-
gen und neue Wohnformen wie generationsübergrei-
Darüber hinaus übernehmen die beiden Kirchenge- fende Wohngemeinschaften sind im Stadtteil unterre-
meinden vielfältige soziale Aufgaben, beispielsweise in präsentiert. Es gibt jedoch bereits heute in Landwasser
der Senioren- und Jugendarbeit. Eine weitere wichtige einen hohen Anteil an älteren Menschen, die das 80.
Einrichtung für den Stadtteil ist das HdB. Es hat sich im Lebensjahr erreicht haben. Im Jahr 2013 wurde die Ge-
Laufe der Jahre als Begegnungszentrum für Kinder, Ju- meinderatsdrucksache 13/136 verabschiedet, die den
gendliche und Erwachsene etabliert und leistet wert- Bedarf an Pflegeheimplätzen in Freiburg bis zum Jahr
volle Stadtteilarbeit. Es gibt jedoch baulichen Verbes- 2020 darstellte. Bei der Ermittlung dieses Pflegeheim-
serungsbedarf, unter anderem ist das Gebäude nicht platzbedarfes wurde festgestellt, dass unter anderem
barrierefrei. Ergänzt wird das soziale Angebot im Stadt- ein besonderer Bedarf im Sozialraum 2 besteht, zu dem
teil durch ein städtisch finanziertes und durch den Ver- auch Landwasser gehört. Insofern gibt es den Wunsch
ein des HdB getragenes Quartiersbüro, das seit Januar der Bevölkerung in Landwasser, eine ambulante Pflege-
2014 als Vollzeitstelle betrieben und seit April 2014 mit wohngemeinschaft zu gründen.
einem eigenen Ladenlokal im EKZ vertreten ist. Ziel der
Arbeit ist die nachhaltige Stadtteilentwicklung in en- Wirthstraße
ger Zusammenarbeit der einzelnen Akteurinnen und
Akteure und unter Beteiligung der Bürgerschaft. Neben Für die Hochhäuser an der Wirthstraße lässt sich fest-
der Arbeit des HdB und des Quartiersbüros gibt es in- stellen, dass in den vergangenen Jahren ein Ungleich-
nerhalb des Stadtteils verschiedene ehrenamtlich orga- gewicht in der Sozialstruktur erkennbar wurde, das sich
nisierte Vereine und Initiativen sowie kulturelle, soziale unter anderem im schlechten Image der Wohnblocks
und sportliche Einrichtungen, die zu einem lebendigen ausdrückte. Durch eine gemeinsame Initiative der Ei-
Stadtteilleben beitragen. gentümerin mit dem Bürgerverein, der Stadtverwal-
tung, dem HdB und dem dort angesiedelten Quartiers-
Wohnen im Alter management, der engagierten Bewohnerschaft sowie
der Polizei konnten jedoch bereits erste Projekte – wie
Es gibt aber auch einige thematische und räumliche ein Mieterflohmarkt und die Einrichtung der „Sozialen
Defizite. So scheint unter anderem das Wohnen im Räume Wirthstraße“ als Ort der Begegnung für die Be-
Alter in Landwasser bisher schwierig, da neben der wohnerschaft – initiiert werden, die zu einer Verbesse-
Seniorenwohnanlage und Begegungsstätte der AWO rung der Situation geführt haben.
keine weiteren Einrichtungen im Stadtteil ansässig

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 23


Einrichtungen
Kindergärten und Seniorenwohnanlage und Pflegheim
Kindertageseinrichtungen Gerontopsychiatrisches Pflegezentrum Landwasser
AWO Kindertagesstätte KiBBiZ AWO Seniorenwohnanlage und Begegnungsstätte
Evangelischer Kindergarten der Zachäusgemeinde Landwasser
Katholische Kindertagesstätte St. Canisius
Kindertagesstätte Landwasser
Quartiers-, Kinder- und Jugendarbeit
Schulen Gemeinschaftsräume Wirthstraße
Albert-Schweitzer-Schulen (ASS I, ASS II, ASS III) Haus der Begegnung (HdB)
Freie Christliche Schule (FCS) Quartiersbüro
Gewerbe Akademie der Handwerkskammer Freiburg

Gemeinschaftsräume Wirthstraße

AWO Kindertagesstätte KiBBiZ


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Gewerbe Akademie der


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Handwerkskammer Freiburg

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Katholische Gerontopsychiatrisches
Kindertagesstätte St. Canisius Pflegezentrum Landwasser
Habichtweg
Bussardweg

Evangelischer Kindergarten W
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Albert-Schweitzer-Schulen (ASS)

Haus der Begegnung (HdB)


Auwaldstraße
Spechtweg
Häherweg
Eulenweg

Moosgrund
Freie Christliche Schule (FCS)
Auwaldhof

Kindertagesstätte
Landwasser Quartiersbüro

AWO Seniorenwohnanlage und


Begegnungsstätte Landwasser

A 16 | Bildung und Soziales

24 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


5.0 Bürgerbeteiligung
Kinder im Grundschulalter wünschen sich, dass:
Um die Belange des Stadtteils frühzeitig und umfas- • die Spielangebote/ -plätze im öffentlichen Raum –
send in die Planung einfließen zu lassen, wurde der Be- zum Beispiel der Spielplatz am Moosweiher – aus-
teiligungsprozess in die Hand der Bürgerschaft gelegt gebaut und besser ausgestattet werden.
und von der Stadtverwaltung unterstützend begleitet. • es auch auf den privaten Spielplätzen sicherere und
Dabei wurden jeweils den Zielgruppen und Aufgaben- originellere Spielgeräte gibt.
stellungen entsprechende Beteiligungsformate ge- • insbesondere das Spielen auf den Wiesenflächen
wählt, um den unterschiedlichen Anforderungen von zwischen den Geschossbauten möglich/ erlaubt ist.
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an die Ent- • der Pkw-Verkehr nicht mehr als gefährlich uns stö-
wicklung ihres Stadtteils gerecht zu werden auf die im rend wahrgenommen wird, indem die Sicherheit
Folgenden näher eingegangen wird. auf den Fußgängerüberwegen erhöht und zusätzli-
che Ampeln aufgestellt werden.
• es auch außerhalb der Vereine genügend Sport-
5.1 Kinder und Jugendliche möglichkeiten gibt, indem die vorhandenen Sport-
plätze saniert und gepflegt werden und eine weite-
Durch das Haus der Begegnung, die Albert-Schweit- re Sport- beziehungsweise Mehrzweckhalle gebaut
zer-Schulen I-III sowie die Freie Christliche Schule wurde wird.
eine erweiterte Befragung von Kindern und Jugendli- • die Verschmutzung der Wege, Wiesen und Schulhö-
chen im Stadtteil durchgeführt. Mit Hilfe von Fragebö- fe abnimmt.
gen, Einzelinterviews und Erkundungsaufgaben wur- • die Wege und Plätze insbesondere am Abend und
den sie nach den Vor- und Nachteilen von Landwasser in den dunklen Jahreszeiten besser ausgeleuchtet
befragt, sodass schlussendlich 238 Fragebögen und werden.
über 20 Antworten aus informellen Gesprächen mit
den Kindern und Jugendlichen ausgewertet wurden. Jugendliche wünschen sich, dass:
Insgesamt, so die zusammenfassende Auswertung, • mehr autonom nutzbare Räume entstehen, die un-
sind die Kinder und Jugendlichen mit dem Angebot im ter anderem Unterstellmöglichkeiten bieten, wind-
Stadtteil zufrieden und wohnen gerne hier. Es sei „ein geschützt und beleuchtet sind und im Idealfall eine
cooler Stadtteil“ mit „viel Natur und gutem Zusammen- Grillstelle enthalten. Mögliche Standorte wären der
halt“. In der Auswertung zeigt sich demzufolge das Bild Bolzplatz am Moosgrund und an der Wirthstraße
eines sehr sicheren Stadtteils, der aufgrund der Vielfalt sowie die Halfpipe am Moosweiher. Wenn möglich
der Nationalitäten gleichzeitig ein sehr gutes gemein- wäre eine Ergänzung dieser Angebote durch eine
sames Miteinander aufweist. weitere öffentliche Toilette erstrebenswert.
• den Mädchen ein geschlossener Raum für kalte
Bei den Kindern besonders beliebt sind die Spiel- und Tage beziehungsweise in der kalten Jahreszeit zur
Sportplätze, die vielen Grünanlagen und das HdB mit Verfügung steht.
seinen vielfältigen Angeboten. Die Jugendlichen bis • das EKZ eine breitere Angebotspallette im Bereich
16 Jahre schätzen ebenfalls vor allem die Treffpunkte Einzelhandel und Gastronomie erhält.
im und am HdB – unter anderem den Treffpunkt am • es unter anderem im HdB mehr Angebote speziell
neuen Pavillon – sowie das EKZ und die Grillstelle am für junge Männer gibt.
Moosweiher. Gleichzeitig sind die Kultur- und Frei- • mehr Fitness- und Sportangebote kostenfrei ge-
zeitangebote im Innenstadtbereich trotz S- und Stadt- nutzt werden können.
bahnanschluss für Kinder und Jugendliche aufgrund • Wettgeschäfte im EKZ verboten werden.
der Entfernung häufig nur schwer oder teilweise auch
gar nicht zu erreichen. Daher müsse der Stadtteil sei-
ne eigene Infrastruktur bereithalten. Dies spiegelt sich
auch in den nachfolgenden Wünschen der Kinder und
Jugendlichen wider.

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 25


5.2 Stadtteildetektive Rasenflächen bis hin zu einer unzureichenden Beleuch-
tung von Spielplätzen und gefährlichen Querungssi-
Auf Initiative des Kinderbüros der Stadt Freiburg haben tuationen an Straßen. Während eines gemeinsamen
Drittklässler der ASS I als „Stadtteildetektive“ Landwas- Rundgangs durch Landwasser wurden die Ergebnisse
ser unter die Lupe genommen. Bei dieser kindgerechten der Stadtteildetektive schließlich an die jeweils zustän-
und mehrstufigen Form der Beteiligung galt es im Rah- digen Fachämter der Stadtverwaltung und weitere Ver-
men eines sechs monatigen Projektverlaufs Lieblings- antwortliche, wie private Wohnbauträger, übergeben,
orte, aber auch uncoole oder sogar gefährliche Orte zu die in Absprache mit dem Kinderbüro die einzelnen As-
benennen und Wünsche für die zukünftige Entwicklung pekte prüfen und sofern möglich sukzessive umsetzen
des Stadtteils zu formulieren. Die Liste reichte dabei werden.
von kaputten Fußballtoren über Nutzungsverbote von

1. Moosweiher
„Lieblingsort & Uncooler Ort“ 7. Auwaldstraße 32 - 84
„Uncooler Ort“

8. Spielplatz (Wirthstraße)
2. Spielplatz (Moosweiher) „Uncooler Ort“
„Lieblingsort & Uncooler Ort“

9. „Eishalle“ (hinter Kindertagesstätte KiBBiZ


„Gefährlicher Ort“
3. Bolzplatz (ASS)
„Uncooler Ort“

10. Bolzplatz (Wirthstraße)


4. Schulhof (ASS I) „Uncooler Ort“
„Lieblingsort“

5. Seil-Klettergerüst (ASS II)


„Lieblingsort“

11. Spielplatz (Stadtwald)


„Lieblingsort & Uncooler Ort“
6. Springbrunnen (EKZ)
„Uncooler Ort“

12. Kreuzung Auwald-/ Elsässer Straße


„Gefährlicher Ort“

A 17 | Ergebnisse der Stadtteildetektive

26 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Veranstaltung zur Übergabe der bürgerschaftlichen Diskussionsergebnisse

Die Ergebnisse der Stadtteildetektive im Detail 5.3 Arbeitsgruppen


1. Moosweiher Die sechs bürgerschaftlich besetzten Arbeitsgrup-
Beliebter Badesee, allerdings ungenügend beleuchtet pen wurde durch die jeweiligen Teilnehmerinnen und
und Uferböschung zu hoch. Teilnehmer selbst organisiert. Davon abhängig war
demzufolge auch die Anzahl der Sitzungen sowie die
2. Spielplatz (Moosweiher) angewandte Methodik. Diese reichte von den Arbeits-
Beliebter Spielplatz, allerdings ungenügende Wegebe- gruppensitzungen über Stadtteilspaziergänge bis hin
leuchtung und fehlende Spielgeräte für ältere Kinder. zu Fragebogenaktionen. Um die Ergebnisse dennoch
auf einen vergleichbaren Stand zu bringen, wurden die
3. Bolzplatz (ASS) einzelnen Protokolle in jeweils einem Ergebnisprotokoll
Ungeeigneter Bodenbelag und kaputte Tore. zusammengefasst.

4. Schulhof (ASS I) Das Ergebnis ist ein umfangreiches Dokument, das den
Beliebter Ort zum Spielen. nachfolgenden Kernforderungen und Wünsche der Ar-
beitsgruppen zugrunde liegt. Zu beachten ist hierbei,
5. Seil-Klettergerüst (ASS II) dass die Zuordnung nicht den thematischen Arbeits-
Beliebtes Spielgerät. gruppen entspricht. Diese Neusortierung war aller-
dings notwendig, da thematische Dopplungen – wie
6. Springbrunnen (EKZ) sie teilweise zwischen den Arbeitsgruppen aufgetreten
Nicht nutzbar, da Brunnen kein Wasser führt. sind – in der nachfolgenden Zusammenfassung ver-
mieden werden sollten.
7. Auwaldstraße 32 - 84
Grünflächen bieten viel Platz zum Spielen und Toben, Bebauung – Sozialstruktur der Bewohnerschaft
allerdings stark eingeschränkte Nutzungsmöglichkei-
ten durch Nutzungsverbote. • Erhalt der vorhandenen Bebauungsstruktur und
Freiräume
8. Spielplatz (Wirthstraße) • Erhalt des bezahlbaren Wohnraums
Fehlender Schatten und schlechter Zustand der vorhan- • Schaffung qualitativ höherwertiger Wohnbebau-
denen Spielgeräte. ung an der Wirthstraße
• Sanierung des Wohnungs- und Spielplatzbestan-
9. „Eishalle“ (hinter Kindertagesstätte KiBBiZ) des
Stark vermüllt. • Ausbau der Spiel- und Freizeitangebote im öffent-
lichen Raum
10. Bolzplatz (Wirthstraße) • Schaffung von Anreizen für Familien zur Verjün-
Ungeeigneter Bodenbelag und kaputte Tore. gung des Stadtteils
• Aufwertung des Wohnumfeldes
11. Spielplatz (Stadtwald) • Absenkung des Grundwasserspiegels zur Verhinde-
Beliebter Ort zum Spielen, allerdings fehlende Spielge- rung weiterer Schäden an öffentlichen und priva-
räte und Mülleimer, kaputte Tore und unzureichende ten Gebäuden
Aufenthaltsmöglichkeiten.
Einkaufen – Nahversorgung
12. Kreuzung Auwald-/ Elsässer Straße
Fehlende Ampelanlage. • umfassende Sanierung und Modernisierung des
EKZ
• Ansiedlung weiterer Gastronomiebetriebe
• Verbesserung der Voraussetzungen für den Wo-
chenmarktbetrieb

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 27


Möglichkeiten der Begegnung – Soziales Miteinander Kultur und Kunst

• Umgestaltung des Platzes der Begegnung • Ausweitung kultureller Angebote


• Einrichtung eines zentralen Stadtteil-/ Bürgerbüros • Erhalt und Pflege der vorhandenen Kunstwerke,
• Ausbau der Sozialarbeit und Schulkindbetreuung in insbesondere des Landwasser-Wahrzeichens „Roter
den Schulen Otto“
• Schaffung von Einrichtungen für „Betreutes Woh-
nen“, „Nachbarschaftshilfen“ sowie eines „Pflege-
stützpunktes“ 6.0 Zwischenfazit
• barrierefreier Ausbau der Schulgebäude und des
HdB sowie Aufstockung des HdB-Personals Landwasser ist ein lebenswerter Stadtteil. Dies zeigt
• Verbot von Wettbüros und Spielhallen im Stadtteil auch die Auswertung der Kinder- und Jugendbeteili-
gung. Allerdings war die Entwicklungsdynamik in den
Spiel, Sport, Treffpunkte vergangenen Jahren sehr gering und das ursprüngli-
che Ziel einer ausgewogenen Bevölkerungsstruktur ist
• Schaffung freier Treffpunkte für Jugendliche durch stellenweise nur sehr geringe finanzielle Inves-
• Sanierung verschiedener Spiel- und Bolzplätze titionen in die vorhandene Bausubstanz, eine teilwei-
• Bau einer Sport- beziehungsweise Mehrzweckhalle se unausgewogene soziale Durchmischung sowie eine
an der Wirthstraße veränderte Bevölkerungszusammensetzung mit weni-
• Sanierung des Moosweiher-Seeufers für Badende ger Familien mit Kindern und mehr älteren Menschen
• Umgestaltung des derzeitigen SGL-Hartplatzes in als in den Anfangsjahren in eine „Schräglage“ gekom-
einen Landschaftssportpark und Mehrgeneratio- men. Diese zeigt sich deutlich anhand der in der bür-
nenaktivplatz für jedermann gerschaftlichen Diskussion identifizierten und in der
Bestandsanalyse aufgezeigten Potenziale und Defizite.
Verkehr
Es gilt demnach eine Balance zwischen den unter-
• Erhöhung der Sicherheit beim Überqueren der El- schiedlichen Anforderungen zu finden. Gleichzeitig gilt
sässer Straße es ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass es nicht
• Verkehrsberuhigung der Elsässer Straße durch eine immer gelingen wird, eine Lösung zu finden, die alle
Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h sowie Seiten vollständig zufrieden stellt. Vielmehr geht es
eine Tonnagebegrenzung um die gemeinsame Definition einer übergeordneten
• Schaffung einer direkten ÖPNV-Verbindung zwi- Leitidee, die als Richtschnur für die Entwicklung des
schen den zwei Stadtteilen Landwasser und Moos- Stadtteils dient und an denen sich die verschiedenen
wald Akteurinnen und Akteure orientieren können. Dabei
• Verlegung und Ausbau des Haltepunktes Frei- gilt es diese Idee so zu formulieren, dass sie einerseits
burg-West der Breisgau S-Bahn zur verbesserten hinreichend konkret ist und bereits vorhandene Projek-
Verknüpfung mit der Stadtbahn te berücksichtigt, andererseits ausreichend Spielraum
• Verbesserung der Parkplatzsituation lässt, um flexibel auf neue Ideen reagieren zu können.
• Erweiterung des bestehenden P+R-Platzes und
eventuell Schaffung eines weiteren P+R-Platzes am
Haltepunkt der Breisgau S-Bahn
• Herstellung einer besseren Auslastung der privaten
Parkhäuser/ Parkhöfe
• Sanierung unfallträchtiger Rad- und Fußwege
• Überwachung der beschlossenen Schallschutzmaß-
nahmen beim Bau des 3. und 4. Gleises der Güter-
bahn

28 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


C | Konzeption
7.0 Leitbild geteilter Stadtteil anfühlte, der aus den Bereichen öst-
lich und westlich der Elsässer Straße bestand. Keiner
Um die übergeordnete, räumliche Idee für Landwasser muss mehr überlegen, ob der Weg in die Auwaldstra-
zu vermitteln, bedarf es zunächst eines einprägsamen ße beziehungsweise in die Wirthstraße wirklich not-
„Bildes“. Mithilfe dieses Bildes soll die räumliche Ziel- wendig ist. Insbesondere für Kinder sind die sicheren
vorstellung für den Stadtteil visualisiert und das raum- Überwege wichtig, denn auf dem Weg zum Spiel- oder
bedeutsame Handeln der verschiedenen Akteurinnen Bolzplatz, zur Skateanlage oder dem Moosweiher ver-
und Akteure in den wesentlichen Stadträumen gebün- gisst man schon mal schnell die Autos. Aber auch für
delt werden. Den konzeptionellen Rahmen für die zu- die Eltern mit Kinderwagen und ältere Menschen sind
künftige räumliche Entwicklung des Stadtteils bilden die ebenerdigen Überwege nicht mehr wegzudenken.
das Stadtteilzentrum, die beiden (Wohn-)Quartiere Und auch wenn die Wirthstraße eine spätere bauliche
östlich und westlich der Elsässer Straße sowie das Zu- Erweiterung der ursprünglichen Planungen darstellte,
sammenspiel von bebauter und unbebauter Fläche. Die so ist sie mittlerweile doch zu einem gleichberechtig-
Formulierung ist dabei bewusst bildlich gehalten, han- ten Teil von Landwasser geworden. Der „Sprung“ über
delt es sich hierbei doch um keine konkrete Planung, die Elsässer Straße ist gelungen.
sondern um eine Vision für das „Leben in Landwasser“.
„In Vielfalt geeint“ – Das Zusammenspiel von bebauter
„Mittendrin statt nur dabei“ – Das Stadtteilzentrum und unbebauter Fläche

Das Stadtteilzentrum ist die pulsierende Mitte von Wohnen im Bungalow mit eigenem Garten. Den Blick
Landwasser. Hier treffen sich alle Bewohnerinnen und über die Stadt aus dem Fenster des 16. Stockwerks ge-
Bewohner des Stadtteils, um entweder notwendige Er- nießen. Die vielfältigen Gemeinschaftsgrünanlagen,
ledigungen im EKZ zu tätigen, sich im Café zu treffen Mietergärten sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten nut-
oder aber um Veranstaltungen im HdB zu besuchen. zen. Im Moosweiher baden, über den Lehener Berg oder
Der Platz der Begegnung lädt aber auch dazu ein, sich aber durch den Mooswald spazieren. Auf gewundenen
einfach einen Moment auf einer der Bänke niederzulas- Pfaden abseits der Straßen durch den Stadtteil flanie-
sen und dem regen Treiben zuzuschauen: Kinder spie- ren oder vom Autoverkehr ungestört mal eben schnell
len auf dem Platz, auf dem Wochenmarkt wird frisches mit dem Rad ins Stadtteilzentrum fahren, um letzte
Obst und Gemüse gekauft und im Sommer quert so Besorgungen zu tätigen. In den eigenen vier Wänden
mancher die Platzfläche, um zum Baden zum Mooswei- leben oder aber den Austausch in der Wohngemein-
her zu gelangen. Man sieht jedoch auch einige neue schaft suchen. All das ist Landwasser. Wer meint hier
Gesichter, die in die Wohnungen über dem EKZ gezo- eine monotone Hochhaussiedlung zu finden, ist fehl
gen sind. Und zwar junge wie alte Menschen, denn die am Platz. Die Vielfalt der Gebäudetypologien und Frei-
Wohnformen sind vielfältig, sodass nahezu für jeden räume und ihre Wertschätzung bewirkt genau das Ge-
etwas dabei ist. Im Stadtteilzentrum ist spür- und sicht- genteil: Lebendigkeit statt Tristesse. Multikulturalität
bar, dass Landwasser ein lebendiger, vielfältiger und le- statt Eindimensionalität. Zukunft statt Schrumpfung.
benswerter Stadtteil ist Dieses Miteinander der unterschiedlichen Qualitäten
führt außerdem zu einer ausgewogenen Mischung der
„Zusammen ist man weniger allein“ – Die (Wohn-) Sozial- und der Altersstruktur, findet im Stadtteil doch
Quartiere östlich und westlich der Elsässer Straße jeder die Angebote, die er sucht.

Die Elsässer Straße ist nach wie vor eine wichtige Ver-
bindungsachse im gesamtstädtischen Verkehrssystem
und die zentrale Erschließung für Landwasser. Durch
die vorhandenen ebenerdigen Querungsmöglichkeiten
ist es aber für alle Bewohnerinnen und Bewohner prob-
lemlos möglich, die Straßenseiten zu wechseln. Längst
vorbei sind die Tage, in denen sich Landwasser wie ein

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 29


H 5322 499 H 5322 499

R 3412 095

R 3412 095
Der Stadtteil Das Stadtteilzentrum

H 5322 499 H 5322 499


R 3412 095

R 3412 095
Die (Wohn-)Quartiere östlich Das Zusammenspiel von bebauter
R 3410 403

R 3410 403

Maßstab 1 : 3000 Datum: 20.11.2012 Maßstab 1 : 3000 Datum: 20.11.2012


0 50 100 0 50 100

H 5320 069
Meter

und westlich der Elsässer StraßeDieser Auszug wurde maschinell erzeugt.


Vervielfältigungen, Umarbeitungen, Veröffentlichungen
oder die Weitergabe an Dritte nur mit Zustimmung
der Stadt Freiburg i. Br. (FNP gültig bis 1:10000)
H 5320 069
Meter

und unbebauter Fläche Dieser Auszug wurde maschinell erzeugt.


Vervielfältigungen, Umarbeitungen, Veröffentlichungen
oder die Weitergabe an Dritte nur mit Zustimmung
der Stadt Freiburg i. Br. (FNP gültig bis 1:10000)

A 18 | Bausteine des Leitbildes

30 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


R 3410 403

R 3410 403

Maßstab 1 : 3000 Datum: 20.11.2012 Maßstab 1 : 3000 Datum: 20.11.2012


0 50 100 0 50 100

Meter Dieser Auszug wurde maschinell erzeugt. Meter Dieser Auszug wurde maschinell erzeugt.
Vervielfältigungen, Umarbeitungen, Veröffentlichungen Vervielfältigungen, Umarbeitungen, Veröffentlichungen
H 5320 069 oder die Weitergabe an Dritte nur mit Zustimmung H 5320 069 oder die Weitergabe an Dritte nur mit Zustimmung
der Stadt Freiburg i. Br. (FNP gültig bis 1:10000) der Stadt Freiburg i. Br. (FNP gültig bis 1:10000)
H 5322 499

R 3412 095
Leben in Landwasser

„Mittendrin statt nur dabei“

„Zusammen ist man weniger allein“

„In Vielfalt geeint“

A 19 | Leitbild

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 31


8.0 Leitziele und Handlungsansätze auch ein Instrument, mit dem zukünftige Entscheidung
auf eine rationale Basis gestellt werden können.
Aufgabe der STELL ist es, die mittel- bis langfristigen
räumlichen Entwicklungsperspektiven für den Stadtteil Damit sich die Stadt(teil)entwicklung dabei nicht in ei-
aufzuzeigen und ihnen einen strategischen Handlungs- ner Vielzahl von Einzelmaßnahmen verliert, ist die Defi-
rahmen zu geben. Als informelles Planungsinstrument nition von Leitzielen notwendig. Gleichzeitig geben sie
besitzen sie demzufolge einen rein empfehlenden Cha- dem Planungsprozess eine Kontinuität und Verlässlich-
rakter und sind kein konkretes Investitions- und Umset- keit, an der sich alle Akteurinnen und Akteure – von der
zungsprogramm der Verwaltung. Die einzige Ausnah- Bürgerschaft über die Politik bis hin zur Stadtverwal-
me ist der Umsetzungsfonds, der im Doppelhaushalt tung – orientieren können. In diesem Zusammenhang
2015/16 enthalten ist. Aufgrund des informellen Cha- gilt es zu berücksichtigen, dass die Leitziele eine Vision
rakters der STELL sind diese außerdem nicht als starres vermitteln, in welche Richtung sich der Stadtteil grund-
Geflecht, sondern als Orientierungshilfe zu verstehen sätzlich entwickeln soll. Sie sind demnach kein kurzfris-
von der aber begründet abgewichen werden kann. Auf tiges Maßnahmenprogramm. Da die Leitziele außer-
diese Weise ist sichergestellt, dass bedarfsgerecht auf dem thematisch breit gefächert sind und nicht alle den
veränderte Gegebenheiten oder neue Voraussetzungen gleichen Diskussions- und Kenntnisstand aufweisen,
reagiert werden kann, ohne die grundsätzliche Entwick- kann die Anzahl und Aussagetiefe der damit verbunde-
lungsrichtung in Frage zu stellen. Die STELL sind somit nen Handlungsansätzen dementsprechend variieren.

Leben in Landwasser
Mittendrin statt nur dabei - Das Stadtteilzentrum
Leitbild

Zusammen ist man weniger allein - Die (Wohn-)Quartiere östlich und westlich der Elsässer Straße

In Vielfalt geeint - Das Zusammenspiel von bebauter und unbebauter Fläche


Leitziele

Das Stadtteilzentrum Die Verkehrssituation Das Zusammenleben Die städtebauliche


stärken! verbessern! fördern! Gesamtsituation
wertschätzen!

Entwicklung des Verbesserung der Bereitstellung Inwertsetzung der


Einkaufszentrums Fussgängerquerungen generationenübergreifender Freiräume
und barrierefreier
Gestaltung des Reduzierung der Wohnangebote Nutzung vorhandener
öffentlichen Raums Lärmbelastungen Flächenpotenziale
durch den Kfz-Verkehr Ausbau der Kinderbetreuung
Herstellung von Gestaltung der
Handlungsansätze

Barrierefreiheit Angebotsverbesserung im Fortsetzung der Stadt(teil)eingänge


ÖPNV Quartiersarbeit
Energetische/ bauliche
Organisation des Sicherstellung wohnortnaher Ertüchtigung des
ruhenden Verkehrs Aktionsräume für Kinder Gebäudebestands

Schaffung pflegerischer und Verstärkte Nutzung


teilhabender Infrastruktur für erneuerbarer Energien
ältere Menschen

A 20 | Übersicht der konzeptionellen Ansätze

32 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Das Stadtteilzentrum
stärken!

Entwicklung des Einkaufszentrums

Gestaltung des öffentlichen Raums

Herstellung von Barrierefreiheit

8.1 Das Stadtteilzentrum stärken! hungen werden auch weitere verkehrliche Themen an-
gepasst werden müssen. Die Anlieferstrukturen sollten
Für die Bevölkerung von Landwasser ist das Stadtteil- dabei ebenso untersucht werden wie die notwendigen
zentrum der zentrale Ort für die Versorgung, die Begeg- Stellplatz- und die angrenzenden Parkplatzflächen. Da
nung und die Kommunikation innerhalb des Stadtteils, es sich um ein prägendes Gebäude des Stadtteils han-
der erhalten, stabilisiert und auf Basis bestehender Po- delt, erscheint die Erarbeitung einer Konzeption unter
tenziale weiterentwickelt werden sollte. Dies ist inso- Beteiligung der Bürgerschaft sinnvoll.
fern von besonderer Bedeutung, als dass der Stadtteil
aufgrund der im Stadtteilzentrum ansässigen Einrich- Gestaltung des öffentlichen Raums
tungen und Angebote hier seinen quartiersübergreifen-
den Treffpunkt findet. Für ältere Menschen beispiels- Der Platz der Begegnung erfüllt in seiner derzeitigen
weise sind ein quartiersnaher Treffpunkt und eine gute Gestalt nicht mehr den heutigen Anforderungen an
Nahversorgung sehr wichtig, da der Bewegungsradius einen attraktiven Stadtplatz. Aus diesem Grund sollte
durch eine im Alter häufig zunehmende Immobilität eine Um- beziehungsweise Neugestaltung angestrebt
immer kleiner wird. Hier spielt auch das Thema der so- werden. Dabei bedarf es jedoch einer sehr behutsa-
zialen Isolation eine Rolle, der durch wohnortnahe, aus men Vorgehensweise, da der Platz den vielfältigen
eigener Kraft zu erreichende Aufenthaltsbereiche, ent- Nutzungsansprüchen der unterschiedlichen Nutzer-
gegengewirkt wird. Das Zentrum leistet demzufolge ei- gruppen gerecht werden muss. Hierzu zählen neben
nen unverzichtbaren Beitrag zur Funktionalität von und den täglichen Besucherinnen und Besuchern der an-
zur Identifikation mit Landwasser. Um dieser Aufgabe grenzenden Nutzungen wie dem HdB oder den Kirchen
gerecht werden zu können bedarf es allerdings einer beispielsweise auch die Händlerinnen und Händler des
allgemeinen Anerkennung und Wertschätzung der Si- Wochenmarktes. Daher sollten die Überlegungen zur
tuation. Sowohl die (städte-)bauliche Situation als auch Platzgestaltung in einem kooperativen und somit kon-
das vorhandene Einzelhandels- und Dienstleistungsan- sensorientierten Prozess stattfinden. Überdacht wer-
gebot sollten nach Möglichkeit optimiert werden, um den könnten in diesem Zusammenhang beispielsweise
die vorhandenen Stärken zu betonen und das Zentrum die Lage und Größe des derzeitigen Wasserbeckens. Im
wieder zu einer „guten Adresse“ werden zu lassen. Idealfall sollte das Thema des Wassers jedoch weiterhin
eine Rolle auf dem Platz spielen, da es für Landwasser
Entwicklung des Einkaufszentrum eine besondere Bedeutung besitzt. Weitere Ideen ge-
hen von einer gastronomischen Einrichtung bis hin zu
Für das EKZ, als Nahversorgungsbereich des Stadtteils Spiel- und Aktivplätzen als konsumfreie Treffpunkte für
Landwasser, ist eine Modernisierung beziehungsweise Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Neben dem Platz
ein Neubau anzustreben. Ziel dabei ist es, einen zu- der Begegnung gibt es im Stadtteilzentrum weitere
kunftsfähigen Standort für den Einzelhandel zu errei- öffentliche Räume, die bei möglichen Um- oder Neu-
chen. Dabei werden die bestehenden Verkaufsflächen- bauvorhaben berücksichtigt werden sollten. Hierzu
größen auf den Prüfstand gestellt werden müssen, da zählen sowohl die dem EKZ zugehörigen Außenflächen
sie in Teilbereichen nicht mehr zukunftsfähig sind. Er- als auch die Flächen vor den beiden Kirchen sowie rund
gänzt werden sollte das Einzelhandelsangebot – wie um das HdB und die ASS. Auch wenn es sich bei diesen
es heute schon praktiziert wird – um Dienstleistungen Flächen um privates Gelände handelt, so sind sie doch
und Gastronomie. Darüber hinaus könnte bei einer bau- der Öffentlichkeit zugänglich und sollte dementspre-
lichen Anpassung oder aber Erneuerung des Gebäudes chend den öffentlichen Anforderungen nach gestaltet
über eine ergänzende Wohnnutzung in den Oberge- werden.
schossen nachgedacht werden. Das EKZ muss demzu-
folge auch in Zukunft ein zentraler Baustein des Stadt- Herstellung von Barrierefreiheit
teilzentrums verbleiben. Eine Durchlässigkeit des EKZ
von der Auwaldstraße zum Platz der Begegnung und Zu den Anforderungen an die Gestaltung der öffent-
ein Zusammenspiel von EKZ und öffentlichem Raum lichen Räume zählt die Sicherstellung eines barriere-
sollten sichergestellt werden. Neben den Wegebezie- freien Zugangs beziehungsweise barrierefreier Que-

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 33


Die Verkehrssituation
verbessern!

Verbesserung der Fussgängerquerungen

Reduzierung der Lärmbelastungen durch den Kfz-Verkehr

Angebotsverbesserung im ÖPNV

Organisation des ruhenden Verkehrs

rungsmöglichkeiten. Das Angebot der Barrierefreiheit verschiedene Förderprogramme des Bundes oder auch
kommt nicht nur einzelnen Zielgruppen wie mobilitäts- der einzelnen Bundesländer.
eingeschränkten und älteren, sondern allen Menschen
zugute, denn auch wenn barrierefreie öffentliche Räu-
me nicht für jeden zwingend erforderlich sind, so sind 8.2 Die Verkehrssituation verbessern!
sie doch für viele hilfreich und in ihrer Nutzung letztlich
für alle komfortabel. Außerdem hat das Thema mit der Die Elsässer Straße stellt aufgrund ihrer Lage, Dimensi-
Neufassung der Anforderungen an die Barrierefreiheit onierung und Frequentierung durch den motorisierten
in der Landesbauordnung (LBO) einen zentralen Stel- Verkehr eine deutliche stadträumliche Zäsur innerhalb
lenwert erhalten und auch in Landwasser gilt es dieses des Stadtteils dar. Neben dem Aspekt der räumlichen
sowohl bei Neubauten als auch größeren Sanierungs- Trennung wird sie zudem von vielen Bewohnerinnen
maßnahmen zu berücksichtigen. Dem HdB kommt da- und Bewohnern als eine Art mentale Grenze zwischen
bei eine zentrale Rolle zu, übernimmt es doch wichtige der Auwaldstraße und der Wirthstraße empfunden, die
Aufgaben im Rahmen der Quartiersarbeit. Sowohl sei- es zu überwinden gilt. Aus diesem Grund kommt einer
ne Lage im Stadtteilzentrum als auch das breit gefä- Verbesserung der Verknüpfungen über die Elsässer Stra-
cherte Angebot machen es zu einem wichtigen Anlauf- ße vor allem im Fußverkehr und der Verringerung der
punkt im Stadtteil. Allerdings entspricht das Gebäude von der Elsässer Straße ausgehenden Belastungen (ins-
baulich nicht mehr den heutigen Anforderungen an die besondere Lärm) eine wichtige Bedeutung zu. Des Wei-
Barrierefreiheit. Da es aus den 1970er Jahren stammt teren ist zu beachten, dass obwohl Landwasser als wei-
besitzt es jedoch Bestandsschutz. Zudem handelt es testgehend unabhängiger Wohnstandort geplant und
sich um kein städtisches Gebäude und kann daher auch gebaut worden ist, der Stadtteil nicht alle notwendigen
nicht in das Sanierungs- und Investitionsprogramm des Angebote vorhalten kann. Es gibt demzufolge vielfältige
Gebäudemanagements Freiburg (GMF) aufgenommen Verflechtungen mit den angrenzenden Stadtteilen und
werden. Dieses wird aus Haushaltsmitteln der Stadt fi- der Innenstadt. Darüber hinaus sind die Bewohnerinnen
nanziert und darf demzufolge auch nur für städtische und Bewohner in der Regel auf Arbeitsplätze außerhalb
Immobilien eingesetzt werden. Darüber hinaus ist die des Stadtteils angewiesen, sodass täglich größere Pend-
isolierte Durchführung von Maßnahmen zur Barriere- lerströme organisiert und abgewickelt werden müssen.
freiheit zumeist nicht sinnvoll. Diese bedeuten in der Für die Zukunftsfähigkeit des Stadtteils ist demzufolge
Regel umfangreiche Eingriffe in die Bausubstanz, die im die Ausstattung und Funktionsfähigkeit der Verkehrsin-
Zusammenhang mit Sanierungs- und Investitionsmaß- frastruktur von zentraler Bedeutung.
nahmen wirtschaftlicher durchgeführt werden können.
Nichtsdestotrotz ist die barrierefreie Zugänglichkeit öf- Verbesserung der Fußgängerquerungen
fentlich genutzter Gebäude eine wichtige Aufgabe, für
die es einer zukunftsfähigen Perspektive bedarf. Hierzu Die Elsässer Straße übernimmt sowohl im gesamtstäd-
zählen neben dem HdB insbesondere auch die Schulge- tischen Verkehrssystem als auch für die Erschließung
bäude der ASS I bis III. Neben der Betrachtung der öf- von Landwasser eine wichtige Aufgabe, der sie auch
fentlichen Gebäude sollte möglichst auch barrierefreier weiterhin gerecht werden soll. Gleichzeitig stellt sie
Wohnraum bereitgestellt werden, da der Bedarf unter eine räumliche Zäsur zwischen den an der Wirthstraße
anderem in Folge des demografischen Wandels und der und den an der Auwaldstraße gelegenen Quartieren her,
Zunahme altersbedingter Mobilitätseinschränkungen die es insbesondere durch die ergänzende Anlage eines
voraussichtlich weiter steigen wird. Selbstverständlich ebenerdigen Fußgängerüberwegs auf Höhe des heuti-
obliegt die Entscheidung eines entsprechenden Um- gen Stegs zu überwinden gilt. Die Diskussionen über ei-
baus den jeweiligen Hauseigentümerinnen und Haus- nen solchen Überweg sind nicht neu, konnten aber bis-
eigentümern, allerdings gilt das Wohnen als zentrales lang noch nicht abschließend beantwortet werden. Dies
Grundbedürfnis, das auch individuellen Anforderungen bedeutet jedoch nicht, dass sie an Aktualität verloren
– beispielsweise von Haushalten mit Kindern, älteren haben. Vielmehr bedarf es weiterhin einer Zuwendung
oder behinderten Menschen – gerecht werden muss. zu dieser Thematik, denn für die Entwicklung von Land-
Unterstützt wird dieses Vorhaben unter anderem durch wasser ist es von vordringlicher Bedeutung, eine grund-

34 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


sätzliche Planungsabsicht über das Projekt herzustellen, konzeptes erfolgen, die als strategische Lärmminde-
um die notwendigen Ressourcen kalkulieren und zur rungsmaßnahmen im Entwurf des Lärmaktionsplans
Verfügung stellen zu können. Als erster Schritt ist da- vorgesehen sind.
her für das Jahr 2015 die Erstellung einer Vorplanung
vorgesehen. Des Weiteren wird die geplante räumlich Angebotsverbesserung im ÖPNV
optimierte Verbindung des S-Bahn-Haltpunktes „Frei-
burg-West“ und der Straßenbahnhaltestelle „Mooswei- Landwasser ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
her“ die fußläufigen Beziehungen zwischen den östlich sehr gut erreichbar. Dennoch gibt es an einigen Stellen
und den westlich gelegenen Quartieren stärken. Hier Optimierungsbedarf. So handelt es sich bei Landwasser
gilt es dementsprechend darauf zu achten, dass der vor- und Mooswald beispielsweise um zwei benachbarte
handene beampelte Überweg – insbesondere für Kinder Stadtteile, die derzeit mit dem öffentlichen Personen-
– eine sichere Querungsmöglichkeit bietet. Auch wenn nahverkehr nur unzureichend verbunden sind. Nach
sich die Situation wie geschildert als sehr komplex dar- Aussage der Freiburger Verkehrs AG (VAG) als Netz-
stellt, so muss es doch in jedem Fall erklärtes Ziel sein, betreiber soll allerdings im Zusammenhang mit dem
die heutige Situation an der Elsässer Straße für die Be- Projekt „Stadtbahn Messe“ wieder eine direkte Busver-
wohnerschaft von Landwasser zu verbessern. bindung realisiert werden. Bereits zum Fahrplanwech-
sel 2015 könnte es eine neue Streckenführung geben.
Reduzierung der Lärmbelastungen durch den Kfz- Darüber hinaus ist im Rahmen des Projektes „Breisgau-
Verkehr S-Bahn 2020“ des Zweckverbands Regio-Nahverkehr
Freiburg (ZRF) geplant, den Haltepunkt der Breisgau-S-
Aufgrund der sehr offenen baulichen Strukturen zwi- Bahn Freiburg-West (neu: Freiburg-Landwasser) circa
schen Elsässer Straße und Auwaldstraße ist der Ver- 150 Meter Richtung Westen zu verlegen und einen neu-
kehrslärm der Elsässer Straße bis weit ins Innere Land- en Bahnsteigzugang im Bereich der Einmündung der
wassers hinein deutlich wahrnehmbar. Direkt entlang Böcklerstraße/ Wirthstraße zu schaffen. Für die Bewoh-
der Elsässer Straße überschreitet er nach der Lärmkar- nerschaft würde dies eine bessere Wegeverbindung
tierung zum Lärmaktionsplan in den Nachtstunden mit kürzeren Gehzeiten bis zur Straßenbahnhaltestelle
Schallpegel von 60 Dezibel und damit den Auslösewert, „Moosweiher“ bedeuten. Die Planungen des ZRF stufen
ab dem in der Lärmaktionsplanung Lärmminderungs- die Maßnahme mit einer sehr hohen Priorität ein, die
maßnahmen zu prüfen sind. Mögliche Handlungsan- bis 2018 durchgeführt werden soll.
sätze zur Verminderung dieser Belastungen sind eine
Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf Organisation des ruhenden Verkehrs
der Elsässer Straße, der Einbau einer lärmmindernden
Asphaltdeckschicht im Zuge der mittelfristig anste- Im öffentlichen Raum treffen in der Regel zahlreiche
henden Sanierung der Fahrbahn sowie – insbesondere unterschiedliche Belange aufeinander, die es möglichst
in den Nachtstunden – Maßnahmen zur Reduzierung zu harmonisieren gilt. So spielt unter anderem auch die
des Lkw-Verkehrs, für den mit der Markwaldstraße eine Organisation des ruhenden Verkehrs eine wichtige Rol-
deutlich weniger sensible Alternative zur Verfügung le. Da es hierbei häufig zu Nutzungskonflikten kommt
steht. Da bei einer Geschwindigkeitsreduzierung für – beispielsweise durch Dauerparker auf öffentlichen
die Koordinierung der Ampelanlagen („grüne Welle“) Parkplätzen – bedarf es jeweils passgenauer Lösungen
die Signalisierung aller Kreuzungen im Straßenzug ver- wie zum Beispiel einer Parkraumbewirtschaftung mit
ändert werden muss, sollte diese Veränderung mög- Parkscheiben im Nahbereich des Stadtteilzentrums.
lichst zusammen mit der Einrichtung einer ebenerdi- Eine Entlastung beim Parkdruck kann sich mittelfris-
gen Fußgängerquerung an der südlichen Anbindung tig über eine stärkere Nutzung von Car-Sharing erge-
der Auwaldstraße erfolgen, die ebenfalls Änderungen ben, da ein Car-Sharing-Fahrzeug in der Regel fünf bis
an der Signalisierung erfordert. Die Prüfung weiterer acht private Kfz ersetzt. Im Vergleich zu anderen Frei-
verkehrsregelnder Maßnahmen zur Reduzierung der burger Stadtteilen ist die Nutzung von Car-Sharing in
Lärmbelastung sollte im Zuge des gesamtstädtischen Landwasser bislang deutlich unterdurchschnittlich.
Geschwindigkeitskonzeptes sowie des Lkw-Lenkungs- Mit dem am 17.03.2015 vom Gemeinderat beschlos-

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 35


Das Zusammenleben Bereitstellung generationenübergreifender und barrierefreier
fördern! Wohnangebote

Ausbau der Kinderbetreuung

Fortsetzung der Quartiersarbeit

Sicherstellung wohnortnaher Aktionsräume für Kinder und


Jugendliche

Schaffung pflegerischer und teilhabender Infrastruktur für


ältere Menschen

senen Bebauungsplan „Car-Sharing-Stellplatzkonzept“ Bevölkerung. Dies bedeutet, dass es sowohl attraktiver


können in Landwasser künftig vier bislang öffentliche Wohnangebote für ältere aber auch für jüngere Men-
Straßenrandparkplätze an Car-Sharing-Anbieter ver- schen und Familien bedarf, um den Stadtteil für die ver-
mietet werden. Die Inanspruchnahme dieser Plätze schiedenen Zielgruppe interessant zu machen. Erste In-
durch ein tatsächliches Car-Sharing-Angebot wird von itiativen, die dem Wunsch der Bürgerschaft nach einer
der Entwicklung einer entsprechenden Nachfrage nach intensiveren Auseinandersetzung mit diesem Thema
Car-Sharing durch die Bewohnerinnen und Bewohner nachkommen, konnten bereits angestoßen werden. In
Landwassers abhängen. Für den Umgang mit derzeit diesem Zusammenhang wurde unter anderem ein Ver-
zweckentfremdeten Parkhäusern, -höfen und -garagen ein gegründet, der eine ambulante Pflegewohngruppe
sowie mindergenutzten Parkplätzen wiederum wäre gründen möchte. Ziel und Aufgabe dieser Wohngruppe
eine einheitliche Lösung wünschenswert, die vorsieht, ist es, trotz einer notwendigen 24-stündigen Beglei-
dass die entsprechenden Flächen und Gebäude nur dem tung, Pflege und Betreuung familienähnliche Struktu-
eigentlichen Zweck des Parkens dienen und entspre- ren aufzubauen. Bei Neu- oder Umbauvorhaben sollte
chend ausgelastet sind. Dies ist jedoch pauschal nicht zudem stets darauf geachtet werden, dass bedarfsge-
realisierbar, handelt es sich doch in der Regel um Privat- rechte Wohnformen entstehen, die zu einer Mischung
eigentum. Demzufolge kann es hier nur in Abstimmung des sozialen Gefüges sowie einem ausgewogenen Al-
mit den jeweils betroffenen Akteurinnen und Akteuren tersdurchschnitt beitragen. Grundsätzlich sollte das
zu einzelfallbezogenen Lösungen kommen. vorhandene Interesse und Engagement in diesem
Themenfeld weiter unterstützt werden. Hierzu würde
beispielsweise die Bereitstellung von dezentralen Bera-
8.3 Das Zusammenleben fördern! tungsangeboten sowie weiterer betreuter Wohnange-
bote zählen.
Für das Funktionieren des Stadtteillebens ist es not-
wendig, bestimmte soziale Einrichtungen vorzuhalten. Ausbau der Kinderbetreuung
Hierzu zählen in Landwasser neben den beiden Kirchen
auch das HdB mit der dort angegliederten Quartiersar- Familien mit Kindern sind eine wichtige Zielgruppe, um
beit, die Schulen und Betreuungsmöglichkeiten für in Landwasser eine ausgewogene Altersstruktur sicher-
Kinder sowie entsprechende (Wohn-)Angebote für äl- zustellen. Es bedarf jedoch geeigneter Betreuungsmög-
tere Menschen. Die Stärkung dieser Einrichtungen ist lichkeiten, um als Wohnstandort in Konkurrenz zu den
insofern wichtig, als dass dadurch im Stadtteil güns- anderen Stadtteilen überzeugen zu können. Nach der-
tige Bedingungen für das Gemeinwesen sowie eine zeitigem Stand bedürfte es bereits heute vier weiterer
insgesamt hohe Wohn- und Lebensqualität entstehen. Kita-Gruppen (eine Gruppe für Kinder bis drei Jahre so-
Gleichzeitig werden durch einen ausgewogenen Mix an wie drei Gruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren)
sozialen Infrastruktureinrichtungen auch die verschie- sowie einer Ausdehnung der Öffnungszeiten, um den
denen Zielgruppen angesprochen, deren Verhältnis für aktuell bestehenden Bedarf zu decken. Gleichzeitig ist
das soziale Gefüge in dem Stadtteil von entscheidender damit zu rechnen, dass sich der Bedarf in der Betreuung
Bedeutung ist. Demzufolge sollte das vorhandene An- der unter Dreijährigen noch weiter erhöhen wird. Die
gebot sowohl für ältere als auch für jüngere Menschen in der Elternbefragung 2013 ermittelte Bedarfsquote
und für Familien langfristig gesichert und wo möglich ist im gesamtstädtischen Vergleich unterdurchschnitt-
ausgebaut werden. Gleiches gilt für die Angebote, die lich. Da sich das Nachfrageverhalten der Eltern ändert
das Zusammenkommen der unterschiedlichen Genera- ist jedoch davon auszugehen, dass die Bedarfsquote in
tionen ermöglichen. den kommenden Jahren ansteigen wird. Damit steigen
dann natürlich auch die Platzbedarfe weiter an. Die vor-
Bereitstellung generationenübergreifender und handenen Kita-Angebote sollten demzufolge bedarfs-
barrierefreier Wohnangebote gerecht ausgebaut und gleichzeitig die Frage nach der
Verknüpfung von Betreuungsangeboten mit dem An-
Landwasser zählt im gesamtstädtischen Vergleich zu gebot eines Familienzentrums in den Blick genommen
den Stadtteilen mit einer durchschnittlich eher „alten“ werden. Des Weiteren wird angestrebt, die Schulsozi-

36 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


alarbeit auszubauen, um positive Lebensbedingungen nen und Akteuren stattfindet, können in der Regel doch
im Lern- und Lebensort Schule zu schaffen und sozi- nur konsensgetragene Entscheidungen langfristige
alpädagogische Kompetenzen einzubringen. Ein zen- Wirkungen entfalten.
trales Tätigkeitsfeld ist die Beratung von Schülerinnen
und Schülern sowie Eltern in (Konflikt-)Situationen. Zur Sicherstellung wohnortnaher Aktionsräume für Kinder
Optimierung der Situation in der Kinderbetreuung be- und Jugendliche
darf es jedoch einer integrativen Betrachtungsweise
der verschiedenen in diesem Bereich tätigen Akteu- Kinder und Jugendliche haben andere Zugangsmöglich-
rinnen und Akteure – wie den Fachämtern der Stadt- keiten zu Spiel- und Erholungsräumen als Erwachsene
verwaltung, den verschiedenen sozialen Trägern und und erleben durch die Nutzung solcher einen Kompe-
der engagierten Elternschaft – im Zusammenspiel mit tenzerwerb im Bereich der kognitiven und emotionalen
der räumlichen Entwicklung des Stadtteils hinsicht- Entwicklung. Sowohl im öffentlichen als auch privaten
lich geeigneter Räumlichkeiten und Flächen, die bei Raum sollten daher nahe Orte des freien oder gestal-
einer Angebotserweiterung notwendig würden. Dies teten Spielens für Kinder und Jugendliche freigehalten
betrifft insbesondere die Kleinkindbetreuung, da die und gesichert werden. Es ist auf eine kinderfreundliche
vorhandenen Einrichtungen nur über geringfügige Er- Bauweise und das originäre Recht auf Spiel und Frei-
weiterungsmöglichkeiten verfügen. Im Schulbereich zeit für Kinder (UN-Kinderrechtskonvention Art. 31) zu
ist die Auslastung der ASS ebenfalls sehr gut und freie achten. Insbesondere die Spiel- und Bolzplätze stellen
Raumkapazitäten sind aktuell nicht vorhanden. Den- dabei wichtige Freiräume für die im Stadtteil lebenden
noch könnten hier voraussichtlich auch künftig die Ka- Kinder und Jugendlichen dar. Neben der beabsichtigten
pazitäten im Bestand gedeckt werden, beispielsweise Sanierung des städtischen Spielplatzes am Häherweg
im Rahmen räumlicher Veränderungen innerhalb der bedürfte es daher insbesondere einer Instandsetzung
vorhandenen Strukturen. der privaten Spielbereiche. Vorstellbar wäre eventu-
ell die Aufgabe einzelner Spielbereiche zugunsten der
Fortsetzung der Quartiersarbeit (Neu-)Anlage eines größeren Spielplatzes im Bereich
des Geschosswohnungsbaus. Hierzu wären jedoch zu-
Landwasser ist nicht nur baulich, sondern auch sozi- nächst entsprechende Gespräche mit dem jeweiligen
al ein heterogener Stadtteil mit vielen verschiedenen Eigentümerinnen und Eigentümern notwendig. Ähnli-
Akteuren, unterschiedlichen Sichtweisen, Meinungen ches gilt auch für die Bolzplätze mit Sanierungsbedarf.
und Bedürfnissen. Um diesen gerecht zu werden und Sofern es sich um städtische Bolzplätze handelt ist eine
sie gleichzeitig möglichst effektiv einsetzen zu können, Instandsetzung in Abgleich mit der gesamtstädtischen
bedarf es demzufolge einer zielgerichteten Bündelung Prioritätenliste grundsätzlich machbar. Aufgrund der
der damit verbundenen Potenziale. In diesem Zusam- Untersuchungsergebnisse der Stadtteildetektive sind
menhang kommt der Quartiersarbeit eine zentrale Be- beispielsweise an der Auwaldstraße 61 und der Wirth-
deutung zu. Sie ist durch ihre Arbeit im Stadtteilbüro straße die Beläge der Bolzplätze überarbeitet worden.
direkt vor Ort, fungiert als zentraler Ansprechpartnerin Gleichzeitig wurden ebenfalls an der Wirthstraße die
für die vielfältigen Anliegen und sorgt für einen direk- Zäune repariert und am Auwaldhof die alten Tore durch
ten Informationsaustausch zwischen den Beteiligten. neue ersetzt. Bei notwendigen Maßnahmen im Bereich
Diese Aufgabe übernimmt insbesondere das HdB in der privaten Bolzplätze wiederum bedürfte es aller-
Zusammenarbeit mit dem in seiner Trägerschaft be- dings zunächst entsprechender Vorgespräche zwischen
findlichen und seit April 2014 im EKZ ansässigen Quar- Eigentümerinnen und Eigentümern, Bürgerschaft,
tiersbüro. Um die Bedarfe im Stadtteil zielgerichtet Stadtverwaltung und gegebenenfalls der Politik.
abfragen und bearbeiten zu können sollten die Akti-
vitäten der Quartiersarbeit als Anlaufstelle sowohl für Schaffung pflegerischer und teilhabender Infrastruktur
die Bürgerschaft als auch die in Landwasser ansässigen für ältere Menschen
Vereine und Einrichtungen daher möglichst fortgesetzt
werden. Wichtig dabei ist, dass die Quartiersarbeit in Selbstbestimmung, soziale Teilhabe und der mög-
enger Abstimmung mit den verschiedenen Akteurin- lichst lange Verbleib in der eigenen Wohnung bezie-

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 37


Die städtebauliche
Gesamtsituation wertschätzen!
Inwertsetzung der Freiräume

Nutzung vorhandener Flächenpotenziale

Gestaltung der Stadt(teil)eingänge

Energetische/ bauliche Ertüchtigung des Gebäudebestands

Verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien

hungsweise dem eigenen Haus ist für einen Großteil für ein ausgewogenes Sozial- und Altersgefüge doch
der Menschen ein zentraler Wunsch in Bezug auf das immer auch einer Entwicklung innerhalb des Stadtteils.
Älterwerden. Aufgrund der in Landwasser vorzufin- Entscheidend ist demnach nicht ob eine Entwicklung
denden Alters- und Bevölkerungsstruktur sollte dieser stattfindet, sondern wo und in welcher Art und Weise
Wunsch sehr ernst genommen werden. Der sozial- sowohl die bauliche als auch die Freiraumentwicklung
räumlichen Ausgestaltung des Quartiers kommt dabei gestaltet wird.
eine wichtige Aufgabe zu. Es sollten neue Lebens- und
Wohnformen sowie Netzwerke geschaffen und noch Inwertsetzung der Freiräume
stärker als bisher gefördert werden, um somit auch das
Gemeinwesen aktiv zu fördern. Dazu ist unter ande- Die Freiräume übernehmen in Landwasser nicht nur
rem die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements eine ökologisch und klimatisch wichtige Funktion, son-
von großer Bedeutung. Ein hilfs- und pflegebedürftiger dern sie sind auch für die Funktionalität und das so-
Mensch sollte die Möglichkeit für ein selbstbestimm- ziale Miteinander innerhalb des Stadtteils von großer
tes Leben in der eigenen Häuslichkeit haben – dies ist Bedeutung. Aus diesem Grund sollten die vorhandenen
jedoch nur mit einer vielfältigen Angebotsstruktur und Freiräume auf ihre Potenziale hin geprüft und diesen
einem „Pflegemix“ aus informellen Strukturen (zum entsprechend gesichert und entwickelt werden, denn
Beispiel der An- und Zugehörigen, der Nachbarschaft, nicht jede Grünfläche eignet sich in gleichem Maße.
des Quartiers und des Bürgeramts) in Verbindung mit Dabei ist stets zu berücksichtigen, dass die verschie-
professionellen Anbietern möglich. Wo ambulante Pfle- denen Anforderungen an den Freiraum, sprich Nutz-
ge an ihre Grenzen stößt, sollte auch die Möglichkeit barkeit versus Umweltschutz, in einem ausgewogenen
einer stadtteilnahen Versorgung in einer stationären Verhältnis zueinander stehen. So bergen die häufig als
Einrichtung bestehen. Eine wichtige Rolle kommt somit Abstandsgrün deklarierten Rasenflächen zwischen dem
den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen sowie den Geschosswohnungsbau Potenzial für eine intensivere
Anbieterinnen und Anbietern ambulanter Dienste zu. Nutzung, beispielsweise durch Mietergärten. Durch die
Gleichzeitig könnte beispielsweise eine quartiersnahe in Landwasser vorzufindende Bevölkerungsstruktur mit
Beratung zur gesamten Hilfestruktur und bei notwen- einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshin-
dig werdenden Maßnahmen der Wohnraumanpassung tergrund ist davon auszugehen, dass es eine entspre-
eine Wohnraumberatung angeboten werden. chende Nachfrage nach nutzbaren Gartenflächen gibt.
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang jedoch,
dass in den Mietergärten – analog der Kleingärten in
8.4 Die städtebauliche Gesamtsituation Landwasser – die Bewirtschaftung im Vordergrund
wertschätzen! steht und bauliche Anlagen wenn nur eingeschränkt
möglich sind. Auch im Bereich der öffentlichen Grünflä-
Landwasser ist in den 1960er Jahren als funktional und chen wären ergänzende Nutzungen denkbar. Beispiels-
städtebaulich homogener Stadtteil geplant und gebaut weise könnte geprüft werden, ob es Flächen gibt, die
worden. Dieses in sich geschlossene Erscheinungsbild sich für Projekte des Urban Gardening eignen würden.
lässt sich – trotz der Erweiterungsbauten an der Wirth- Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass für
straße – auch heute noch ablesen und ist eine große intensive Erholungszwecke dienliche Flächen, wie die
Stärke des Stadtteils, die es langfristig zu sichern gilt. derzeitigen Außenflächen des SGL, weiterhin für Sport
Hierzu zählt zum einen der Aufbau der städtebaulichen und Bewegung genutzt werden können. Es müsste je-
Struktur mit ihren vielfältigen Gebäudetypologien, doch die Frage beantwortet werden, ob die derzeitige
zum anderen die Einbettung der Gebäude in parkähn- beziehungsweise die ursprünglich angedachte, sehr
liche Freiräume, die mit dem Moosweiher und seinen stark auf normierte Spielfelder ausgerichtete Nutzung
Grünflächen sowie Sport- und Aufenthaltsmöglichkei- noch zeitgemäß ist oder ob nicht eine Nutzungsände-
ten, dem Mooswald und dem Lehener Berg an stadt- rung sinnvoll sein könnte. In diesem Kontext mit der
teilübergreifend bedeutsame Freiräume anknüpfen. sich abzeichnenden „Verjüngung“ des Stadtteils wäre
Eine Wertschätzung der Situation darf jedoch nicht zu überlegen, ob die Außensportflächen der SGL wieder
gleichbedeutend mit einem Stillstand sein, bedarf es einem Wettkampfsportbetrieb zugeführt werden kön-

38 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Exkurs: „Urban Gardening“ | Urban Gardening ist auch in Freiburg ein wichtiges Thema geworden
und die vorhandenen Angebote werden rege genutzt. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesem
Begriff, der mittlerweile in aller Munde ist? Urban Gardening ist die meist kleinräumige, gärtnerische Nutzung
städtischer Flächen. Interessierte Gärtnerinnen und Gärtner können im Rahmen dieses Projektes demzufolge auf
öffentlichen Flächen Blumen, Kräuter und Gemüse anbauen. Diese Grünflächen werden in Absprache mit dem
Team von „Freiburg packt an“ des städtischen Garten- und Tiefbauamtes vergeben, sind nicht eingezäunt und
können somit von allen bepflanzt, gepflegt und geerntet werden. Mit diesem Einsatz übernehmen Freiwillige
Verantwortung für ein Stück des städtischen Grün, stärken die Gemeinschaft und produzieren zudem gesunde
Nahrungsmittel.

nen. Dazu müssten Lösungen für die Probleme bei der nerschaft – anders als die „offiziellen“ Einfahrten an
Verkehrserschließung der Sportflächen gefunden wer- der Elsässer Straße – den zur Identifikation wichtigen
den. Alternativ wäre im Fall des derzeitigen Hartplatzes Auftakt von Landwasser. Die Stadtt(teil)eingänge sind
beispielsweise zu prüfen, inwiefern eine Umwandlung gleichzeitig die „Visitenkarte“ und dienen als Empfang
in eine Art generationenübergreifenden Sportpark der Besucherinnen und Besucher und sollten dement-
möglich wäre beziehungsweise welche Fläche sich sprechend gestaltet sein. Das vorhandene städtebauli-
ansonsten eignen könnte, sollte es doch aufgrund der che und funktionale Potenzial bislang nicht vollständig
Bevölkerungsstruktur erklärtes Ziel sein, allen Genera- auszuschöpfen scheint das Grundstück im Kreuzungs-
tionen gleichermaßen geeignete Bewegungsangebote bereich von Elsässer und Auwaldstraße auf dem sich
zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig ist zu beachten, derzeit das Autohaus Kannenberg mit angegliederter
dass ein Ausbau der Erholungsinfrastruktur den natur- Tankstelle befindet. Ihm kommt städtebaulich jedoch
schutzfachlichen Belangen gerecht und entsprechend eine besondere Bedeutung zu: Es bildet zum einen den
verträglich gestaltet werden muss. Dies gilt auch für Auftakt in das Wohnquartier des zentralen Landwassers
potenzielle Maßnahmen rund um den Moosweiher wie und gleichzeitig kann es als Bindeglied zur Wohnnut-
die Errichtung weiterer Grillstellen oder den Ausbau zung auf der östlichen Seite der Elsässer Straße fungie-
der Skateanlage. ren. Diese Bedeutung könnte, in Bezug auf die heutige
Nutzung, in Zukunft stärker herausgestellt werden. Ein
Nutzung vorhandener Flächenpotenziale weiteres Grundstück mit Entwicklungspotenzial ist die
im FNP als Vorhaltetrasse für die Stadtbahn ausgewie-
Eine der Stärken von Landwasser liegt in seiner städ- sene Fläche an der Wirthstraße. Auch diese Flächen
tebaulichen Struktur. Dennoch bedarf es neben der könnten bei einer entsprechenden Nutzung und Ge-
Wertschätzung der Ist-Situation auch einer baulichen staltung einen wichtigen Beitrag für das Zusammenge-
Entwicklung, um den Stadtteil zukunftsfähig zu hal- hörigkeitsgefühl der östlich und westlich der Elsässer
ten. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass sich hierfür Straße gelegenen (Wohn-)Quartiere leisten. Allerdings
nicht alle potenziell zur Verfügung stehenden Flächen muss zunächst geprüft werden, ob die Fläche weiterhin
eignen werden und es daher eines Konzeptes bedarf, ihrer derzeitigen Zweckbestimmung entsprechend ge-
das den Stadtteil nicht partiell, sondern in seiner Ge- sichert werden muss oder ob eine Nutzungsänderung
samtheit betrachtet. Nur auf diese Weise ist es mög- denkbar wäre. Sollte dies der Fall sein bleibt weiter-
lich, stadtstrukturell verträgliche Entwicklungsflächen hin zu beachten, dass hierfür eine Änderung des FNPs
zu identifizieren. Näher betrachtet werden sollten sowie die Aufstellung eines B-Plans notwendig wäre.
dabei insbesondere Potenziale wie die derzeit als Vor- Gleichzeitig muss bedacht werden, dass sich momen-
haltetrasse für die Stadtbahn ausgewiesene Fläche tan ein Bolzplatz auf dem Gelände befindet, der eine
an der Wirthstraße, das derzeitige Kannenberggelän- wichtige Aufgabe für die an der Wirthstraße befindli-
de sowie die Fläche des EKZ, die bei einer potenziellen che Wohnnutzung übernimmt. Eine ersatzlose Aufga-
Sanierung oder bei einem Umbau durch Aufstockung be wäre demzufolge nicht erstrebenswert. Darüber
entstehen könnte. Inwieweit darüber hinaus weitere hinaus gibt es mit dem „Roten Otto“ ein für die Bewoh-
Innenentwicklungspotenziale bestehen, muss in einer nerschaft emotional mit dem Stadtteil verbundenes
Gesamtbetrachtung herausgearbeitet werden, denn Kunstwerk im öffentlichen Raum, das zugleich einen
es ist wichtig, die Charakteristik von Landwasser nicht der Stadt(teil)eingänge prägt. Die Sanierung der Plas-
aus dem Blick zu verlieren. Schließlich geht es um das tik hat zwischenzeitlich bereits begonnen und könnte
behutsame Weiterdenken eines Stadtteils der 1960er eine Umfeldgestaltung nach sich ziehen, sofern es einer
Jahre. Aufwertung bedarf.

Gestaltung der Stadt(teil)eingänge Energetische/ bauliche Ertüchtigung des


Gebäudebestands
Als Stadt(teil)eingänge werden die Einfahrten in die
beiden Wohnquartiere an der Auwald- und an der Landwasser ist mit rund 50 Jahre ein eher junger Stadt-
Wirthstraße verstanden, bilden diese für die Bewoh- teil. Dennoch ist der Gebäudebestand praktisch im ge-

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 39


Teil des Lehener Bergs, der Gärtnerei sowie der Bungalows am Bussardweg

samten Stadtteil „in die Jahre“ gekommen und bedarf aus erneuerbaren Energien ist in Landwasser demzufol-
einer teils umfassenden Sanierung. Besonders deutlich ge bereits erprobt und sollte in den kommenden Jahren
wird dies im Geschosswohnungsbau und in diesem Zu- weiter ausgebaut werden.
sammenhang insbesondere bei den Hochhäusern an
der Auwaldstraße. Da es sich hierbei jedoch um Privat-
besitz handelt, können die notwendigen Maßnahmen 9.0 Weiteres Vorgehen
nur durch die Eigentümerin umgesetzt werden. Doch
nicht nur im Geschosswohnungsbau, auch bei den Ein- Für das weitere Vorgehen und die Umsetzung der STELL
familienhäusern sind Probleme aufgetreten. Als be- Landwasser werden im Folgenden einige grundsätzli-
sonders schwierig erweisen sich die hohen natürlichen che Empfehlungen ausgesprochen. Dabei ist es wichtig
Grundwasserstände. Es sollten demzufolge gemein- zu beachten, dass diese Empfehlungen als nicht ab-
schaftlich Lösungen gefunden werden, die weitere schließend zu betrachten sind. Ihre Aufgabe ist es viel-
Schäden an den Gebäuden verhindern, ohne Eingriffe mehr, die verschiedenen Akteurinnen und Akteure für
in den Grundwasserkörper vorzunehmen. Erste Ideen den anstehenden Prozess und die damit verbundenen
wurden bereits sowohl seitens des Umweltschutzam- Arbeitsschritte zu sensibilisieren.
tes als auch der bürgerschaftlich organisierten Interes-
sensgemeinschaft (IG) Grundwasser entwickelt. Bei ei-
ner Sanierung sollte es jedoch nicht nur darum gehen, 9.1 Akteursrollen und
bauliche Missstände kurzfristig zu beseitigen, sondern Aufgabenverständnis
gleichzeitig das Gebäude energetisch zu ertüchtigen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, den verschie- Im Rahmen der STELL ist eine auf Kooperation und
denen Akteurinnen und Akteuren die Perspektiven der Dialog ausgerichtete Prozess- und Kommunikations-
energetischen Sanierung aufzuzeigen und entspre- struktur etabliert worden. Das Planungsteam – beste-
chende Effizienz-Maßnahmen zu benennen. Darüber hend aus dem Stadtplanungsamt unter Beteiligung
hinaus gibt es Unterstützungsmöglichkeiten seitens der anderen Fachämter sowie der Bürgerschaft – hat
der Stadt Freiburg mit deren Hilfe diese Aktivitäten die fachliche und sachliche Vorbereitung, Erarbeitung
weiter ausgebaut werden sollen. Hierzu zählen bei- und Abstimmung des vorliegenden Planungsdokumen-
spielsweise das Online-Portal „Free-SUN“ des Umwelt- tes im Stadtteil begleitet. Damit sind die Grundlagen
schutzamtes oder aber das städtische Förderprogramm für eine zielgerichtete Umsetzung der STELL-Ergeb-
„Energiebewusst sanieren“. nisse geschaffen worden. Es wird empfohlen, die im
STELL-Prozess erprobten und etablierten Strukturen
Verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien weiterzuführen. Die Rolle der einzelnen Akteurinnen
und Akteure wird dabei wie folgt definiert:
Um dem Ziel der klimaneutralen Stadt näher zu kom-
men, werden Teile von Landwasser bereits seit mehre- • Ansprechpartnerin für den Gesamtprozess STELL
ren Jahren mit Fernwärme aus erneuerbaren Energien Landwasser ist weiterhin das Stadtplanungsamt,
versorgt. Bedingt durch die sinkende Deponiegasmen- Abteilung Stadtentwicklung. Diese strukturiert den
ge wurde die Energiezentrale im Jahr 2011 grundle- internen Arbeitsprozess und ist auch gegenüber Ex-
gend saniert und wird seitdem mit einer Mischung ternen die federführende Abteilung, was die Prozes-
aus Bio-, Deponie- und Bioerdgas betrieben. Mit einem sorganisation betrifft.
innovativen Holzvergaser-Blockheizkraftwerk (BHKW), • Die inhaltliche Federführung der einzelnen Pro-
das Holzpellets statt der üblichen Holzhackschnitzel jekte obliegt jeweils den zuständigen städtischen
verwendet, konnte der Anteil regenerativer Energien an Fachämtern, deren Expertise bei allen fachlichen
der Energieversorgung in Landwasser um 15 Prozent Fragen herangezogen wird und die bedarfsbezogen
erhöht werden. Dies bedeutet eine deutliche Reduktion auch die Projektsteuerung übernehmen.
des jährlichen CO2-Ausstoßes und eine Erhöhung der • Die Bürgerschaft bringt sich weiterhin konstruktiv
Anzahl der im Stadtteil mit grünem Strom versorgten mit ihrem „Expertinnen- und Expertenwissen“ über
Haushalte auf etwa 3.600. Die Nutzung der Fernwärme die Situation vor Ort in den Prozess ein. Gleichzeitig

40 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Blick auf das Stadtteilzentrum

fungieren die Engagierten als Sprachrohr und Mul- Handeln der einzelnen Akteurinnen und Akteure veran-
tiplikator in und für den Stadtteil. Sie übernehmen kert und die Ergebnisqualität gesteigert. Zur Sicherung
eine wichtige Aufgabe sowohl im Bereich der Infor- der Prozessqualität wird nach einem geeigneten Zeit-
mation und Kommunikation als auch bei der Akti- raum außerdem die Durchführung einer Evaluierung
vierung der lokalen Bevölkerung. hinsichtlich der im STELL definierten Handlungsansätze
• Aufgabe der Politik ist es, den Prozess im Rahmen empfohlen. Auf diese Weise können sowohl erreichte
der Gremienarbeit fachübergreifend zu begleiten, Ziele sichtbar gemacht als auch Fehlstellen identifiziert
notwendige inhaltliche Diskussionen anzustoßen werden. Gleichzeitig kann eine solche Evaluierung zur
und politische Entscheidungen herbeizuführen. Information über den jeweiligen Projektstand dienen.

Nur gemeinsam kann es gelingen, die während der Im Rahmen der STELL-Erarbeitung sind bereits verschie-
gemeinsamen Arbeit an den STELL angestoßenen Pro- dene Formate der Beteiligung erprobt worden, an die
zesse erfolgreich zu implementieren und Handlungsan- angeknüpft werden kann. Hierzu zählen zum einen die
sätze sowie erste Maßnahmenvorschläge schrittweise öffentlichen Informationsveranstaltungen, zum ande-
umzusetzen. Nur wenn alle Akteurinnen und Akteure ren die Arbeit in den Kleingruppen sowie Sonderforma-
ihre jeweilige Rolle ausfüllen und Willens sind, aktiv an te wie die Bevölkerungsumfrage oder die Stadtteilde-
der Zukunft von Landwasser mitzuarbeiten, wird sich tektive. Darüber hinaus ist mit dem Quartiersbüro eine
die positive Dynamik fortsetzen lassen. Für die Entwick- feste Anlaufstelle im Stadtteil entstanden, die wichtige
lung des Stadtteils ist es daher wichtig, neben den oben Aufgabe in der Information, Beteiligung und Aktivie-
genannten Akteurinnen und Akteuren weitere folgen- rung der lokalen Bürgerschaft übernimmt und die es
de Personen und Institutionen einzubeziehen und auf langfristig zu sichern gilt. Ein ebenfalls wichtiges Me-
diese Weise die begonnenen Kommunikationsstruktu- dium in der Kommunikation sind bereits etablierte Me-
ren, Netzwerke und Kooperationen zu verstetigen: dien wie die Internetseiten des Bürgervereins, der Stadt
Freiburg oder des HdB mit der angegliederten Quar-
• Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer, tiersarbeit, die zukünftig noch stärker zur Information
• Vertreterinnen und Vertreter öffentlicher Einrich- über den Entwicklungsprozess genutzt werden soll-
tungen, ten. Ergänzt werden könnte das bestehende Angebot
• Vertreterinnen und Vertreter kommunaler Unter- außerdem über einen Internetblog, einen Newsletter
nehmen, und/ oder eine Stadtteilzeitung zum Thema STELL-Um-
• Vertreterinnen und Vertreter sozialer und kulturel- setzung. Federführend könnte sich hierbei im Idealfall
ler Netzwerke und Vereine, das Quartiersmanagement zeigen. Bei allen angestreb-
• Initiativen aus Handel, Gewerbe und Dienstleistung. ten Vorhaben und damit verbundenen Beteiligungsfor-
maten ist stets die Frage nach der jeweiligen Adressatin
beziehungsweise dem jeweiligen Adressaten zu stellen.
9.2 Prozessstruktur und Denn nur wenn diese abschließend beantwortet ist,
Beteiligungsformate könnten zielorientierte Diskussionen geführt und um-
setzungsfähige Ergebnisse erzielt werden.
Das Ziel der aktiven Beteiligung der verschiedenen
Akteurinnen und Akteure legt nahe, dass zukünftig
verstärkt auf Transparenz und Mitwirkung ausgelegte 10.0 Fazit
Verfahren wie kooperative Konzeptworkshops ange-
strebt werden sollten. Ähnliches gilt für die Erstellung LEBEN IN LANDWASSER! So lautet die Überschrift zu
vertiefender Gutachten oder auch konkreter Projekt- den bürgerschaftlichen Diskussionsergebnissen, die
studien, die notwendig sein werden, um die in den im Rahmen der STELL zum übergeordneten Leitbild für
STELL definierten Ziele und Maßnahmen zu erreichen. die angestrebte Gesamtentwicklung von Landwasser
Auch hierbei sollte frühzeitig der fachliche Austausch geworden ist. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Plädoyer
gesucht werden. Auf diese Weise würde der Prozess der Bewohnerinnen und Bewohner für ihren Stadtteil,
der integrierten Stadt(teil)entwicklung im alltäglichen denn die dahinter stehende Botschaft lautet: “Wir le-

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 41


Teile der Wohnbebauung an Auwald- und Wirthstraße mit dem angrenzenden Mooswald

ben gerne in Landwasser!“ und ein zentrales Anliegen, Begleitung der Stadtteildetektive haben sie sich mit
die vielen Qualitäten Landwassers aufzuzeigen. Natür- großer Leidenschaft für die Zukunft ihres Stadtteils ein-
lich dürfen die vorliegenden Missstände nicht negiert gesetzt. Besonderer Dank gilt auch dem Bürgerverein
werden, aber es wäre falsch und viel zu kurz gegriffen Landwasser, der den Prozess nicht nur initiiert, sondern
Landwasser als „Hochhaussiedlung“ in eine Schubla- gleichzeitig über all die Zeit begleitet und als Mittler
de zu stecken. Zu interessant ist das Wohnangebot, zu zwischen den vielen Personen fungiert hat. Das En-
vielfältig die Freiräume, zu reichhaltig die Ausstattung gagement der verschiedenen Akteurinnen und Akteure
mit sozialen Infrastruktureinrichtungen, zu effektiv die wird auch zukünftig notwendig sein. Dies sollte jedoch
Verkehrsanbindung. Kurzum: Das zugrunde liegende nicht als Last, sondern als Chance verstanden werden.
städtebauliche Konzept ist auch nach 50 Jahren noch Und zwar als Chance für den Stadtteil, denn es geht da-
tragfähig. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich bei immer um die gemeinsame Suche nach den besten
auf dem bisher geleisteten ausruhen darf. Denn der Lösungen, die konsensgetragene Definition von Quali-
Stadtteil zeigt trotz des ursprünglich guten Konzeptes täten und die Möglichkeit, flexibel auf sich verändernde
gewisse „Ermüdungserscheinungen“. Rahmenbedingungen reagieren zu können. Als nächs-
ter Arbeitsschritt steht daher nun die Benennung der
Aus diesem Grund war es wichtig und richtig, die hier- Projekte an, die auf Wunsch der Bürgerinnen und Bür-
mit vorliegenden STELL Landwasser zu initiieren. Ihre ger von Landwasser mithilfe des Umsetzungsfonds an-
Aufgabe ist es, die Potenziale des Stadtteils zu betonen geschoben werden oder aber direkt umgesetzt werden
und auf Handlungsnotwendigkeiten hinzuwiesen. Und sollten. Gleichzeitig macht die Vielschichtigkeit und
auch hierbei gilt es das eine zu tun, ohne das andere Komplexität der vorliegenden STELL deutlich, dass die
zu lassen. Soll heißen: Die formulierten Leitziele und Entwicklung von Landwasser nicht von heute auf mor-
Handlungsansätze besitzen eine besondere Strahlkraft gen umgesetzt werden kann, sondern vielmehr eine
für Landwasser und sollten dementsprechend kontinu- Zukunftsaufgabe darstellt. Die Erarbeitung der STELL
ierlich und gegebenenfalls hartnäckig verfolgt werden. Landwasser hat allerdings auch deutlich gemacht, dass
Gleichzeitig bedarf es jedoch auch der kleinen, teilwei- sich alle Akteurinnen und Akteure dieser Aufgabe mit
se bereits umgesetzten (Sofort-)Maßnahmen. Möglich viel Engagement und Überzeugung widmen werden.
ist dies jedoch nur, wenn alle Akteurinnen und Akteure Das erste wichtige Etappenziel für ein zukunftsfähiges
an einem Strang ziehen. Hierzu zählen neben der Poli- Landwasser ist somit erreicht.
tik, Verwaltung und Bürgerschaft insbesondere die Im-
mobilieneigentümerinnen und -eigentümer. Nur wenn
es gelingt, diese davon zu überzeugen, dass es auch für
sie vorteilhaft ist, den Entwicklungsprozess positiv mit-
zugestalten, können die im Rahmen der STELL erarbei-
teten Ziele erreicht werden.

Mit dem nun vorliegenden Bericht wird allerdings


auch deutlich, dass der Entwicklungsprozess in Land-
wasser noch lange nicht abgeschlossen ist und für die
STELL-Umsetzung weiterhin ein gemeinsames Mitein-
ander sowie ein „langer Atem“ notwendig sind. Dabei
kann auf den sehr guten Erfahrungen der vergange-
nen Monate aufgebaut werden, denn das vorliegende
Ergebnis wäre ohne den unermüdlichen Einsatz der
vielen Bürgerinnen und Bürger von Landwasser nicht
möglich gewesen. Ihnen sei an dieser Stelle daher noch
einmal explizit für ihr großes Engagement gedankt!
In den zahlreichen Arbeitsgruppensitzungen, bei der
Fragebogenaktion oder auch der Unterstützung und

42 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Landwasser aus der Vogelperspektive

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 43


Quellen
Die nachfolgenden Quellen beziehen sich auf die we- Stadt Freiburg i. Br. | Amt für Soziales und Senioren:
sentlichen Unterlagen, die zur Erarbeitung der Stadt- Stationäre Altenhilfeplanung bis 2020 h i e r: Pflege-
teilleitlinien (STELL) Landwasser herangezogen wurden. heimplatzbedarf – Standortoption für Pflegeheimneu-
Darüber hinaus sind zahlreiche Gespräche geführt wor- bauten (G-13/136), 2013
den, aus denen sich weitere wichtige Informationen für
die STELL ergeben haben. Aus diesem Grund erhebt die Stadt Freiburg i. Br. | Stadtplanungsamt: Stadtteilpass
nachfolgende Quellenübersicht keinen Anspruch auf Landwasser, 2012
Vollständigkeit.
Links
Arbeitsgrundlagen und weiterführendes Material
www.freiburg.de
AG Kinder, Jugendliche und Bildung: Befragung von
Kindern und Jugendlichen zum Stadtteil, 2013 www.vagfreiburg.de

AG Stadtteilzentrum: Befragung der Bürgerinnen und www.zrf.de


Bürger, 2013
Bilder, Grafiken und Pläne
AG Stadtteilzentrum: Befragung der Gewerbetreiben-
den, Geschäfte und Praxen, 2013 Landesarchiv Baden-Württemberg | Abtl. Staatsarchiv
Freiburg (gefunden unter: www.landesarchiv-bw.de):
Bürgerverein Freiburg-Landwasser e. V.: Ergebnisse und Seite 7 | Bild | links: W 134 Nr. 077812b Bild 1 (Foto-
Kernforderungen der STELL Arbeitsgruppen, 2013 graf: Willy Pragher) | rechts: W 134 Nr. 077811 Bild 1
(Fotograf: Willy Pragher)
Bürgerverein Freiburg-Mooswald e. V. und Bürgerverein
Freiburg-Landwasser e. V.: Stadtteilnachrichten für die Haus der Begegnung Freiburg-Landwasser e. V.: Seite
Freiburger Stadtteile Mooswald und Landwasser 11 | Bild | links

Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie AG Stadtteilzentrum (Befragung der Bürgerinnen und
e. V., Sektion IV: Positionspapier „Teilhabe und Pflege al- Bürger, 2013): Seite 21 | Grafiken
ter Menschen – Professionalität im Wandel“, o. J.
AG Stadtteilzentrum (Befragung der Gewerbetreiben-
GEWOG Gemeinnützige Wohnstättengesellschaft den, Geschäfte und Praxen, 2013): Seite 22 | Grafiken
mbH, Stuttgart: Landwasser – Ein neuer Stadtteil für
9000 Einwohner im Nordwesten Freiburgs, o. J. Stadt Freiburg i. Br.: alle Bilder, Grafiken und Pläne so-
weit nicht anders gekennzeichnet
Stadt Freiburg i. Br. | Albert-Ludwigs-Universität Frei-
burg: Sport und Bewegung in Freiburg – Band 2: Sport-
und Bewegungsräume in Freiburg – Bestandserhebung Hinweis:
und Detailstudie, 2004 Den Abschlussbericht „Stadtteilleitlinien Landwasser –
Bausteine Stadtplanung | 3“ als PDF finden Sie unter:
Stadt Freiburg i. Br. | Amt für Bürgerservice und Infor-
mationsverarbeitung: Statistisches Jahrbuch 2013 www.freiburg.de/stell
(Stadtteilleitlinien Landwasser > Dokumente)
Stadt Freiburg i. Br. | Amt für Liegenschaften und Woh-
nungswesen: Mietspiegel 2011 - 2012

Stadt Freiburg i. Br. | Amt für Schule und Bildung: Schul-


statistik 2013/14

44 Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015


Impressum
Herausgeberin: Stadt Freiburg i. Br.
Dezernat V

Stadtplanungsamt
Roland Jerusalem, Amtsleiter
Berliner Allee 1
79114 Freiburg i. Br.

Redaktion: Stadt Freiburg i. Br. | Stadtplanungsamt


Patricia Schulte, Abt. Stadtentwicklung

Projektleitung: Ingo Breuker, Stadtplanungsamt (06.2012 bis 06.2013)


Patricia Schulte, Stadtplanungsamt (ab 06.2013)

Beteiligte: Babette Köhler, Stadtplanungsamt


Ulrike Hammes, Stadtplanungsamt
Mathias Fridrich, Stadtplanungsamt
Sonja Gierecker, Stadtplanungsamt
Georg Herffs, Garten- und Tiefbauamt
Hendrik Schmitt-Nagel, Garten- und Tiefbauamt
Sandra Beck, Garten- und Tiefbauamt
Martin Leser, Garten- und Tiefbauamt
Wolfgang Vasen, Garten- und Tiefbauamt
Christina Buchmann, Garten- und Tiefbauamt
Evamarie Essig-Schmidt, Umweltschutzamt
Barbara Schneider, Umweltschutzamt
Robert Voggesberger, Umweltschutzamt
Manfred Meßmer, Dezernat III
Karin-Anne Böttcher, Amt für Soziales und Senioren
Brigitte Paradeis, Amt für Soziales und Senioren
Anja Schwab, Amt für Soziales und Senioren
Ulrike Heß, Amt für Schule und Bildung
Herbert Mayer, Sportreferat
Birte Krüger, Amt für Kinder, Jugend und Familie
Doris Danzeisen, Gebäudemanagement
Albrecht Müller, Gebäudemanagement
Andrea Wagner, Kinderbüro
Gudrun Fehrenbach, Amt für Wohnraumversorgung
Martin Härig, Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen
Charlotte Fojer, Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung
Andreas Kern, Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung
Tim Quatuor, Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg

Layout: Stadt Freiburg i. Br. | Stadtplanungsamt


Sibylle Spillmann, Abt. Städtebau, Stadtgestaltung, Gesamtstadt

1. Auflage, Mai 2015

Stadtteilleitlinien Landwasser | Stadtplanungsamt 2015 45


Dankeschön! Andréani, Brigitte Dr.
Baumann, Helga
Bernard, Ronan Dr.
Pressler, Fritz
Rahmelow, Anja Pfr.
Rahmelow, Carola
Für ihr bürgerschaftliches Engage- Berndt, Elisabeth Rehermann, Hans
ment und Mitwirken an den Stadt- Biermann, Reinhard Reimann, Ulrich Dipl.-Päd.
teilleitlinien (STELL) Landwasser Biniarz, Folkmar Reuter, Helmut
ein großes Dankeschön an den Birkemeyer, Helmut Rickart, Thomas
Bürgerverein Landwasser und alle Britsch, Stefan Schäfer, Angelika
nachfolgend genannten Bürgerin- Cerny, Heide Scheer, Gisela
nen und Bürger, die sich aktiv an Dannenhauer, Petra Schuchmann, Lothar Dr.
der Erarbeitung beteiligt haben so- Dielmann, Anja Seiler, Siegfried
wie dem Haus der Begegnung, den Dormeier, Dieter Singewald, Helga
Albert-Schweitzer-Schulen und der Esser, Bertram Dr. Stark-Hennig, Margot
Zachäusgemeinde für die zur Ver- Feurer, Jürgen Steiert, Christine
fügung gestellten Räumlichkeiten! Fressle, Roland Dr. Strohmer, Ehrenfried
Frey, Heidi Tröller, Willi
Göddertz, Willi Tröster, Sabine
Grabowski, Charlotte Trunz, Axel
Haas, Walter Uhl, Marco
Hassler, Alfred Uhl, Petra
Hauser, Alexander Uhl, Ralf
Hebda, Frank (Jagger) Wagner, Werner
Hein, Sabine Wellbrock, Elke
Hennig, Jan Dr. Wiese, Susanne
Hoffmann, Christel Witzel, Jana
Huber, Franz Witzenbacher, Marc Pfr.
Jäger, Rainer
Kern, Susanne
Klein, Arbogast † Hinweis:
Klinger, Sonja Einige Teilnehmerinnen und Teil-
Klinger, Wolfgang nehmer haben in mehreren Grup-
Kraft, Andrea Dr. pen mitgearbeitet.
Kraus, Anne
Liebscher, Gerhard Organisation:
Ludwig, Anna-Christin Bürgerverein Freiburg-Landwasser
Ludwig, Joachim e. V. (Dieter Dormeier, Wolfgang
Maier, Karin Klinger)
Model, Anselm Dr.
Mohr, Elfriede
Mohr, Norbert
Müller, Christa
Nußbaumer, Doris
Oßwald, Bettina
Pessentheiner, Harald Dr.
Pfefferle, Uta
Pfirrmann, Gerd
Pohlmann, Sonja
Pollhans, Alexander

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