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10 ikonische japanische Götter

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Japans Shintō-Traditionen sind eng verbunden mit der Natur und dem tief verwurzelten
Glauben, dass kami, oder Götter, so ziemlich überall sind. Die Einführung des
Buddhismus in Japan führte eine weitere Gruppe altehrwürdiger Gottheiten ein, die man
anbeten konnte. Während es unzählige solcher Götter gibt, schauen wir uns 10 genauer
an, die in Japan häufig repräsentiert werden.

Shintōismus: der Weg der GötterDer Shintōismus gehört neben dem Buddhismus zu
Japans Staatsreligionen. Wie entwickelte sich der uralte Götterglaube und wodurch
zeichnet er...04.07.2016

10. Jizō
Außerhalb Japans ist Jizō bekannt als Ksitigarbha (aus dem Sanskrit), und er ist ein
Bodhisattva – ein praktizierender Buddhist, der seine eigene Erleuchtung hinten anstellte,
um anderen auf ihrem Weg dabei zu helfen. Als Schutzherren der Reisenden lassen sich
kleine Jizō-Statuen entlang von Straßen oder bei Tempeln finden. Jizō ist auch bekannt
als Schutzherr der Kinder, insbesondere jene, die vor ihren Eltern verstorben sind. Es
heißt, dass diese Kinder auf dem Weg ins Jenseits nicht den Sanzu-Fluss überqueren
können (ähnlich dem Fluss Styx der griechischen Mythologie), und so versteckt Jizō die
Kinder unter seinen Roben und überquert ihn, um sie davor zu bewahren, auf ewig
entlang des Flusses Steine aufeinander zu stapeln. Jizō-Statuen sind häufig geschmückt
mit kleinen Spielzeugen, Hauben und Lätzchen, dorthin gelegt von trauernden Eltern als
Opfergabe für Jizōs Schutz. Als Schutzheilige der Verstorbenen sind Jizō-Statuen auch
oft auf Friedhöfen anzutreffen.

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9. Raijin und Fūjin
Raijin ist der kami des Donners, des Blitzes und der Stürme, Fūjin der kami des Windes.
Sie werden oft zusammen dargestellt, links Raijin – typischerweise mit einem Hammer in
der Hand und umgeben von Trommeln – und rechts Fūjin, mit wildem Haar und in den
Händen ein Beutel, der mit Wind gefüllt ist. Als Götter des Wetters wurden Raijin und
Fūjin gefürchtet wie verehrt, und man glaubte, sie seien verantwortlich für den göttlichen
Wind kamikaze, der dabei half, die zweite Invasion der Mongolen 1281 zu verhindern.
Man sieht sie häufig die Eingänge von shintoistischen Schreinen oder buddhistischen
Tempeln in ganz Japan bewachen.

8. Agyō und Ungyō


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Dieses Pärchen buddhistischer Gottheiten ist bekannt als Niō, die gütigen Wächter vor
Tempeleingängen, die man auch niōmon (wörtlich Niō-Tor) nennt. Sie repräsentieren den
Kreislauf von Leben und Tod. Agyō wird typischerweise mit bloßen Händen oder einen
massiven Knüppel haltend dargestellt, sein Mund geöffnet und den Laut „ah“ formend,
der die Geburt widerspiegelt. Ungyō wird ebenfalls mit leeren Händen oder anderweitig
mit einem langen Schwert abgebildet. Sein Mund ist geschlossen und formt den Laut
„om“, der den Tod darstellt. Auch wenn man sie in Tempeln in ganz Japan finden kann, so
ist die wahrscheinlich berühmteste Darstellung von Agyō und Ungyō im Todaiji-Tempel in
der Präfektur Nara zu sehen.

Buddhismus in Japan: allgegenwärtiger Glaube mit TraditionDer Buddhismus blickt in


Japan auf eine turbulente Geschichte zurück, mit mal mehr und mal weniger Bedeutung.
Wie entwickelte er sich eigent...04.07.2016

7. Inari
Nicht zu verwechseln mit den Füchsen, die er als weltgewandte Boten nutzt, ist der kami
Inari eine Shintō-Gottheit vieler wichtiger Dinge – Reis, Sake, Tee und Wohlstand. Der
kami wird manchmal als bärtiger Mann, der auf einem weißen Fuchs reitet, dargestellt,
doch es gibt auch Abbildungen, die Inari als eine langhaarige Frau, die Reis trägt, zeigen.
Inari-Schreine kann man leicht an ihrer schieren Menge von Fuchsstatuen auf dem
Gelände erkennen, genau wie an langen Reihen von torii-Toren – wie im Fushimi Inari
Taisha in Kyōto!

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6. Kannon
Kannon ist eine weitere Bodhisattva, eine, die zusammen mit Amida Buddha im Reinen
Land den Vorsitz hat, oft dargestellt als bergiges Inselparadies. Sie ist die Göttin der
Gnade und Barmherzigkeit, und hat diverse, ausgeprägte Darstellungen, einschließlich
die der Senju Kannon – oder die Kannon mit den 1.000 Armen – wie auch die der
Jūichimen Kannon, die 11 Gesichter besitzt. Es heißt auch, dass, als das Christentum in
der Edo-Zeit verboten wurde, einige Christen die Darstellung von Kannon, die ein Kind im
Arm hält, als Ersatz für die Jungfrau Maria und Jesus nutzten, um insgeheim ihren
Glauben in der Öffentlichkeit zu praktizieren. Es gibt viele Pilgerreisen, die Kannon
gewidmet sind, wie z.B. die Saigoku-Pilgerreise, bei der Gläubige 33 buddhistische
Tempel in der Kansai-Region besuchen.

1.300 Jahre Saigoku-Pilgerweg: Die Zeit des MitgefühlsDer Saigoku-Pilgerweg ist die
älteste Pilgerstrecke Japans. Auf einer Strecke von etwa 1.000 km durchzieht der Weg
die Präfekturen Wakayama,...14.02.2018

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5. Benzaiten

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Auch als Benten bezeichnet, ist Benzaiten eine buddhistische Schutzgottheit der Künste
und der Weiblichkeit, und wurde häufig von Geishas angebetet. Sie ist auch die einzige
weibliche der „Sieben Glücksgötter“ Japans, und wird auch als Göttin des Glücks verehrt.
Man assoziiert sie stark mit dem Meer, und sie wird oft auf einem großen Meeresdrachen
reitend oder eine biwa spielend (eine typisch japanische Laute) dargestellt. Einer
Legende nach zähmte Benzaiten einen fünfköpfigen Drachen, der die Fischerdörfer an
den Küsten terrorisierte, mit ihrer außergewöhnlichen Schönheit. Dieser Drache soll im
Ryūkō-ji (wörtlich “Drachenmaul-Tempel”) nahe der Halbinsel Enoshima ruhen.

© Fabio / Wikipedia (CC BY 2.0.)

4. Izanagi und Izanami


Die Shintō-Gottheiten Izanagi no Mikoto und Izanami no Mikoto stehen im Zentrum des
japanischen Entstehungsmythos, und sind Mutter und Vater aller japanischen Götter.
Unsicher, wie es Ordnung in das Chaos bringen sollte, tauchte das Paar einen
juwelenbesetzten Speer in die urzeitliche Kluft zwischen Himmel und Erde. Die Tropfen,
die von der Spitze des Speers herabfielen, erschufen das Land Japan.

Bald darauf erschufen sie die kami, die das Land bewohnen würden. Izanami verbrannte
zu Tode, als sie den Feuergott Kagutsuchi gebar. Geplagt von Trauer besuchte Izanagi
das Reich der Toten, Yomi, fest entschlossen, Izanami zurückzuholen. Entsetzt stellte er
fest, dass seine Frau nichts mehr als eine verwesende Leiche voller Maden war, und so
floh er verabscheut zurück zum Eingang. Er versiegelte Izanami im Inneren, und so
wurde sie zur Göttin der Toten, dazu entschlossen jeden Tag 1.000 Leben zu nehmen,
um ihre Schande zu rächen. Im Gegenzug entschied sich Izanagi, jeden Tag 1.500
Menschen das Leben zu schenken.

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3. Ebisu
Ebisu, manchmal auch Yebisu genannt, ist der Schutzheilige der Fischer und Händler,
und ein weiterer von Japans „Sieben Glücksgöttern“. Häufig sieht man ihn als plumpen,
glücklichen Fischer, in der einen Hand eine Angel, in der anderen einen roten Schnapper.
Der Schnapper symbolisiert ebenfalls Glück, da dessen japanischer Begriff (tai) so
ähnlich klingt wir das Wort für einen vielversprechenden oder feierlichen Anlass,
omedetai. Einige Legenden besagen, Ebisu sei der erste Gott, den Izanagi und Izanami
erschaffen haben – den unverstandenen Hiruko, der missgebildet war und in die See
geworfen wurde. Andere sagen, er sei der Sohn der Heldengottheit Okuninushi, der
„Große Landsherr“.

Man sieht Ebisu gängigerweise auf den Dosen der beliebten japanischen Biermarke
Yebisu.

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2. Tengu
Auch wenn Tengu nicht wirklich Gottheiten sind, so sind sie ein wichtiger und legendärer
Teil des shintōistischen Götterwelt und der japanischen yōkai-Folklore. Sie erinnern stark
an Vögel und ihre charakteristischen Züge sind die langen, roten Nasen, die körperliche

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Stärke und magische Kräfte sowie unglaubliche Kampfkunstfertigkeiten – und natürlich
die Fähigkeit zu fliegen.

Ursprünglich galten sie als Widersacher des Buddhismus, da sie Gläubige verfolgten und
versuchen würden, ihren Glauben zu untergraben, um sie vom Pfad der Erleuchtung
wegzulocken. Mit der Zeit änderte sich deren Darstellung, und Tengu wurden zu
Schutzheiligen, auch wenn sie ihren Ruf als gelegentliche Gauner behielten.

Gnome, Geister, Gruselwesen: Die yōkai der japanischen FolkloreYōkai, übernatürliche,


mythologische Wesen, spielen in der traditionellen wie populären Kultur Japans eine
große Rolle. Richtig übersetzen l...09.10.2019

1. Amaterasu
Amaterasu Ōmikami ist die shintōistische Sonnengöttin, die japanische Kaiserfamilie
beanspruchte die direkte Abstammung von ihr für sich. Es heißt, sie wurde aus dem
linken Auge Izanagis geboren, als er Überreste der Unterwelt von seinem Gesicht wusch,
nachdem vor seiner Frau Izanami geflüchtet war.

Eine populäre Erzählung über Amaterasu handelt von einem Streit mit ihrem stürmischen
und gewalttätigen Bruder Susano-o. Nach dem Streit flüchtete sie in eine Höhle, was
dazu führte, dass die Welt in Dunkelheit verfiel. Um sie aus der Höhle zu locken,
veranstalteten die anderen Götter eine lärmende Feier vor dem Eingang. Auf dem
Höhepunkt ihrer Neugierde wollte Amaterasu herausfinden, wie die anderen sich trotz

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des fehlenden Lichtes so vergnügen konnten. Als sie herauskam, legten die Götter eine
shimenawa (ein heiliges Band aus Stroh) vor den Eingang, sodass Amaterasu sich nicht
mehr dort verstecken konnte.

Der Ise-Schrein in der Präfektur Mie ist der Hauptschrein ihrer Anbetung, und einer der
wichtigsten Schreine im japanischen Shintōismus. Einer der Drei Heiligen Schätze
Japans, der Heilige Spiegel, wird im Inneren aufbewahrt.

Wichtigstes Heiligtum des Shintō: Der Schrein von IseDer Ise-Daijingū ist einer der drei
japanischen Hauptschreine. Er befindet sich in der Präfektur Mie und ist der Sonnengöttin
Amaterasu gewi...16.09.2016

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von
JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.

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