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Leonard Dick

01.10.23

Deutsch
Kommunikationsanalyse „Simple Storys“

-Einleitung-

Im Folgenden wird die Kommunikation des Vaters und des Sohnes beim Wiedertreffen nach 24
Jahren in einem Café in München untersucht, indem jeweils das verbale und das non-verbale
Verhalten des Vaters und des Sohnes betrachtet und auf einander bezogen wird. Als weiterer
Aspekt steht das Verhältnis der beiden.
Zur verbalen Kommunikation des Vaters lässt sich sagen, dass dieser viel über seinen Schlaganfall
berichtet. Er sagt gleich nach der Begrüßung zu seinem Sohn, dass er nur noch links sehe (vgl. Z. 9)
und dass er ein ziemliches Wrack sei (vgl. Z. 12). Obwohl der Vater und der Sohn sich seit 24 Jahren
nicht mehr gesehen haben, liegt das Hauptthema der Kommunikation bei den beiden auf dem
Schlaganfall des Vaters. Er betont mehrmals, dass er ganz von vorne anfangen musste (vgl. Z. 68
und 81). Dadurch wird deutlich, dass der Vater bewusst versucht, das Thema auf seinen
Schlaganfall zu lenken, um mit seinem Sohn darüber zu reden. Dennoch zeigt der Vater, dass er mit
seinem Schlaganfall locker umgeht. So nennt er seinen rechten gelähmten Arm „mein
Pfötchen“ (Z. 52)
Der Redeanteil des Sohnes ist deutlich geringer. Er antwortet auf die Fragen seines Vaters oft nur
mit kurzen knappen Worten. Er selbst stellt bis auf eine kleine Ausnahme (vgl. Z. 14) keine weiteren
Gegenfragen oder fängt neue Gesprächsthemen an.
Die verbale Kommunikation zwischen dem Vater und dem Sohn ist eine asymmetrische. Der Vater
berichtet seinem Sohn auf allen Ebenen über seinen Schlaganfall, dadurch wirkt es als käme der
Sohn gar nicht zu Wort und es gehe nur um die gesundheitlichen Probleme des Vaters. Indem der
Sohn wenig auf das Gesprochene reagiert kommuniziert er ihm, geringes Interesse daran, dass der
Vater nur über sich und seine Probleme redet.
Anschließend zur verbalen Kommunikation des Vaters lässt sich sagen, dass dieser sehr auf die Hilfe
seines Sohnes angewiesen ist. Dieser muss ihm beim Gehen helfen, indem der Vater sich mehrmals
bei ihm einhakt (vgl. Z. 10, 26). Allerdings im Café geht er alleine zu seinem Tisch, ohne die Hilfe
seines Sohnes (vgl. Z. 32f). Der Leser erhält die Information, dass das Café gut besucht ist, vor allem
von Grüppchen älterer Frauen (vgl. Z. 34ff). Er wollte nicht als alter gebrechlicher Mann vor den
Besucherinnen des Cafés auftreten. Generell sorgt er sich sehr um sein äußerliches Auftreten und
versucht möglichst seine Lähmungen du Einschränkungen zu verbergen. So trinkt er extra Schnell
aus seiner Kaffeetasse, um zu vermeiden, dass er anfängt zu zittern (vgl. Z. 74). Auch wird diese
Aussage dadurch unterstrichen, dass er mit seinen Fingerspitzen den Sitz seiner Krawatte richtet
(vgl. Z. 55).
Leonard Dick
01.10.23

Auch bei der non-verbalen Kommunikation kommuniziert der Sohn weniger im Vergleich zum
Vater. Er hilft diesem bei seinen Problemen, also lässt zu, dass der Vater sich beim Gehen bei ihm
einhakt und zieht ihm auch den Mantel aus (vgl. Z. 10, 26, 31). Allerdings muss man sagen, dass
diese Gesten auch gezwungenermaßen waren und der Sohn aus anstand gehandelt hat.
Zusammenfassend zur non-verbalen Kommunikation lässt sich sagen, dass der Vater durch
einhaken beim Gehen oder als er sich helfen lässt den Mantel auszuziehen immer wieder die Nähe
zu seinem Sohn sucht, aber nicht, um Verbundenheit zu seinem Sohn zu symbolisieren, was zwar
nach außen ihn sein Plan war, aber eigentlich war er auf die Hilfe seines Sohnes angewiesen.
Als letzten Punkt veranschauliche ich das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Das Verhältnis ist
komplementär, also asymmetrisch. Der Sohn kommt in der Kommunikation kaum zu Wort in der
der Vater hauptsächlich über seinen Schlaganfall berichtet.

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