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Die Praxisanleitung – mehr Innovation für den
praktischen Einsatz
30. Oktober 2023
Sara Micucci
Wo es mitunter hapert Gesundheits- und Krankenpflegerin
Pflegepädagogin (B.A.)
Schritt für Schritt komplexe Handlungssituationen in der Autorin / Redakteurin für
Pflegefachliteratur
Pflege erlenen. Eine gelungene Praxisanleitung ist Zweifels
ohne, ein sehr wichtiger Teil der praktischen Ausbildungszeit.
Hier sollen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit
bekommen, den Theorie-Praxis-Transfer unter Anleitung
geschulten Personals eigenständig umzusetzen. Die
praxisanleitende Person ist ebenso zuständig für einen
Austausch mit der Pflegeschule sowie mit der leitenden
Führungskraft des Einsatzortes. Die Praxisanleiterinnen und
Praxisanleiter sind aufgefordert die Auszubildenden
individuell und transparent bei Pflegehandlungen anzuleiten
und dabei Raum zum Reflektieren zu bieten.
Innovative Anleitungssequenzen
Damit Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sowie
Auszubildende diesen essenziellen Lernprozess nicht als
notwendiges Übel, sondern auch weiterhin als positiv und
wertvoll erleben, bedarf es wohl unter anderem zunächst
einem durchdachten Praxisanleitungskonzept. Yaa-Dufie-
Windrich erwähnt in diesem Zusammenhang, dass viele
Praxisanleitungen schlecht organisiert sind und konkrete
Ausbildungskonzepte teils komplett fehlen. Ihrer Meinung
nach, wären hier innovative Anleitungssequenzen hilfreich, die
den neuen Anforderungen des Pflegeberufs gerecht werden
(entsprechend der neuen Ausbildungs- und
Prüfungsverordnung, §4 PflBG). Weiterhin wird verstärkt
darauf eingegangen, die Praxisanleitung deutlich mehr zu
individualisieren. Was bedeutet, dass zukünftig stärker darauf
geachtet werden soll, welche Praxisanleitungsmethoden zur
gezielten Vermittlung nach den Bedürfnissen des oder der
Auszubildenden herangezogen werden. Hierbei sind die
Methoden sehr vielfältig: Praxiswerkstätten, Lernbüros,
Sprechstunden, Fallbesprechungen oder regelmäßige
Transferwochen haben sich für eine gute Überbringung der
Lerninhalte bewährt. Sie können in Einzelanleitungen oder
auch in Mikrogruppen (nicht mehr als vier Auszubildende)
vorgenommen werden. Letzteres fördert ein wechselseitiges
und co-produktives Lernen. Um eine individuelle Anleitung zu
gewährleisten, sollte auch ein personalisierter
Ausbildungsplan vorliegen, welcher bei jedem Praxiseinsatz
vorliegt.
Ebenso sollte für jeden Schüler und jede Schülerin der
Ausbildungsplan sowie das Konzept der Anleitungssequenzen
(verschriftlicht) transparent gemacht werden. Ein Einblick in
die praktischen Aufgabenbereiche und Anleitungen zieht die
Auszubildenden aktiv mit ein. Die praktischen Aufgaben,
welche auf sie warten, werden somit verbindlich,
nachvollziehbar und übersichtlich auf ein begrenztes
Zeitfenster festgelegt. Diese Form der Struktur gibt Sicherheit
und lässt darauf schließen, dass die Anleitungen der
praktischen Pflegetätigkeiten ernst genommen werden. Die
Einbindung und die Transparenz vermitteln eine wichtige Form
der Wertschätzung gegenüber den Lernenden.
Fazit
Mehr Struktur, innovative und an den heutigen Standard der
Pflege angepasste Anleitungssequenzen sowie Transparenz
und Einbezug der Auszubildenden – dieses Konzept trägt
zweifellos dazu bei, die Ausbildungsqualität im praktischen
Einsatz weiterzuentwickeln und die Zufriedenheit von
Auszubildenden sowie von den anleitenden Personen zu
fördern. Mit Sicherheit also eine Innovation für die
Pflegeausbildung, die sich lohnt!
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