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Die Praxisanleitung – mehr Innovation für den
praktischen Einsatz
30. Oktober 2023

Von Sarah Micucci

Für jeden Auszubildenden der Pflege ist eine sinnvoll


konzipierte Praxisanleitung von enorm hohem Wert. Über die
Gesetzgebung wurde festgelegt, dass jeder Träger der
praktischen Pflegeausbildung dafür verantwortlich ist, die
Praxisanleitung zu planen, zu strukturieren und zu
dokumentieren. Leider ist Frust hierbei keine Seltenheit, wenn
zum Beispiel Theorie und Praxis nicht übereinstimmen und
Anleitungen als abzuarbeitende Zwangsmaßnahme zwischen
„Tür und Angel“ vorgenommen werden. In ihrem Artikel
„Individualisierte Praxisanleitung“ hat sich Joyce Yaa-Dufie-
Windrich einmal genauer mit dem Thema auseinandergesetzt
und innovative Möglichkeiten für Anleitungssequenzen in den
Fokus gestellt
(https://link.springer.com/article/10.1007/s41906-023-2114-6).

Sara Micucci
Wo es mitunter hapert Gesundheits- und Krankenpflegerin
Pflegepädagogin (B.A.)
Schritt für Schritt komplexe Handlungssituationen in der Autorin / Redakteurin für
Pflegefachliteratur
Pflege erlenen. Eine gelungene Praxisanleitung ist Zweifels
ohne, ein sehr wichtiger Teil der praktischen Ausbildungszeit.
Hier sollen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit
bekommen, den Theorie-Praxis-Transfer unter Anleitung
geschulten Personals eigenständig umzusetzen. Die
praxisanleitende Person ist ebenso zuständig für einen
Austausch mit der Pflegeschule sowie mit der leitenden
Führungskraft des Einsatzortes. Die Praxisanleiterinnen und
Praxisanleiter sind aufgefordert die Auszubildenden
individuell und transparent bei Pflegehandlungen anzuleiten
und dabei Raum zum Reflektieren zu bieten.

Leider bestehen auch hier öfter als gedacht Probleme diesen


wichtigen Teil der praktischen Ausbildung umzusetzen.
Vermehrt mangelt es an einer guten Organisation oder an
fehlenden Ausbildungskonzepten. Bei vielen Praxisanleitenden
wurde festgestellt, dass sie Probleme damit haben,
Informationen aus den Rahmenlehrplänen, Schulcurricula und
den Rahmenlehrplänen der
Pflegeausbildungsprüfungsverordnung (PflAprV) in die
praktischen Lern- und Arbeitsaufgaben zu übertragen. Es
bestehen also Schwierigkeiten dahingehend, welche
Lerneinheiten es in welchem Einsatz genau zu vermitteln gilt.
Und natürlich bedarf eine solche Lernprozessgestaltung
gewisser Personalressourcen, die den anleitenden
Pflegefachpersonen „den Rücken freihalten“.

Innovative Anleitungssequenzen
Damit Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sowie
Auszubildende diesen essenziellen Lernprozess nicht als
notwendiges Übel, sondern auch weiterhin als positiv und
wertvoll erleben, bedarf es wohl unter anderem zunächst
einem durchdachten Praxisanleitungskonzept. Yaa-Dufie-
Windrich erwähnt in diesem Zusammenhang, dass viele
Praxisanleitungen schlecht organisiert sind und konkrete
Ausbildungskonzepte teils komplett fehlen. Ihrer Meinung
nach, wären hier innovative Anleitungssequenzen hilfreich, die
den neuen Anforderungen des Pflegeberufs gerecht werden
(entsprechend der neuen Ausbildungs- und
Prüfungsverordnung, §4 PflBG). Weiterhin wird verstärkt
darauf eingegangen, die Praxisanleitung deutlich mehr zu
individualisieren. Was bedeutet, dass zukünftig stärker darauf
geachtet werden soll, welche Praxisanleitungsmethoden zur
gezielten Vermittlung nach den Bedürfnissen des oder der
Auszubildenden herangezogen werden. Hierbei sind die
Methoden sehr vielfältig: Praxiswerkstätten, Lernbüros,
Sprechstunden, Fallbesprechungen oder regelmäßige
Transferwochen haben sich für eine gute Überbringung der
Lerninhalte bewährt. Sie können in Einzelanleitungen oder
auch in Mikrogruppen (nicht mehr als vier Auszubildende)
vorgenommen werden. Letzteres fördert ein wechselseitiges
und co-produktives Lernen. Um eine individuelle Anleitung zu
gewährleisten, sollte auch ein personalisierter
Ausbildungsplan vorliegen, welcher bei jedem Praxiseinsatz
vorliegt.
Ebenso sollte für jeden Schüler und jede Schülerin der
Ausbildungsplan sowie das Konzept der Anleitungssequenzen
(verschriftlicht) transparent gemacht werden. Ein Einblick in
die praktischen Aufgabenbereiche und Anleitungen zieht die
Auszubildenden aktiv mit ein. Die praktischen Aufgaben,
welche auf sie warten, werden somit verbindlich,
nachvollziehbar und übersichtlich auf ein begrenztes
Zeitfenster festgelegt. Diese Form der Struktur gibt Sicherheit
und lässt darauf schließen, dass die Anleitungen der
praktischen Pflegetätigkeiten ernst genommen werden. Die
Einbindung und die Transparenz vermitteln eine wichtige Form
der Wertschätzung gegenüber den Lernenden.

Nicht zuletzt muss sich jede Ausbildungsstätte darüber im


Klaren sein, dass nur durch regelmäßige Evaluation und
Monitoring auf die Bedürfnisse der Pflegeauszubildenden
eingegangen werden kann und ggf. Schwachstellen behoben
werden.

Fazit
Mehr Struktur, innovative und an den heutigen Standard der
Pflege angepasste Anleitungssequenzen sowie Transparenz
und Einbezug der Auszubildenden – dieses Konzept trägt
zweifellos dazu bei, die Ausbildungsqualität im praktischen
Einsatz weiterzuentwickeln und die Zufriedenheit von
Auszubildenden sowie von den anleitenden Personen zu
fördern. Mit Sicherheit also eine Innovation für die
Pflegeausbildung, die sich lohnt!
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