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(von Net, kurz für Internet und flicks als ein im Englischen
umgangssprachlicher Ausdruck für ‚Filme‘) ist ein US-amerikanisches
Medienunternehmen, das sich mit dem kostenpflichtigen Streaming und der Produktion
von Filmen und Serien beschäftigt.
Das Unternehmen wurde von Reed Hastings und Marc Randolph 1997 im kalifornischen
Los Gatos gegründet und agierte zunächst als Online-Videothek mit dem Versand von
Filmen auf DVD und Blu-ray an seine Abonnenten.[3][4] 2007 stieg Netflix ins Video-
on-Demand-Geschäft ein und machte die Inhalte per Streaming für Abonnenten
zugänglich. Bis März 2020 hatte der Mediendienst knapp 3000 Film- und
Fernsehsendungen als Streaming angeboten.[5] Bis Ende März 2022 wurden bei Netflix
seit der Unternehmensgründung 221,64 Millionen bezahlte Abonnements abgeschlossen,
davon 74,58 Millionen in den USA und Kanada.[6] 2020 übertraf der Börsenwert des
Unternehmens mit knapp 195 Milliarden Dollar erstmals den der Walt Disney Company.
[7]
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
1.1 Gründung
1.2 Die ersten Jahre und Börsengang
1.3 Vom DVD-Verleih zum Streaming-Dienst
1.4 Weitere Expansion
2 Reichweite
3 Marktforschung
3.1 Algorithmus für Empfehlungen
4 Eigenproduktionen
5 Geschäftszahlen
6 Umweltauswirkungen
7 Technik
7.1 Streaming
7.2 Mehrsprachigkeit
7.3 Download
7.4 Infrastruktur
7.5 Barrierefreiheit
8 Abonnements
8.1 Gemeinsames Nutzen eines Netflix-Kontos („Account Sharing“)
8.1.1 Erste Ankündigungen und Tests
8.1.2 Einführung in Deutschland
8.1.3 Konsequenzen der unerlaubten gemeinsamen Nutzung
8.1.4 Effekte der Maßnahmen gegen das Teilen von Konten
9 Geräteunterstützung
10 Rezeption
11 Literatur
12 Weblinks
13 Einzelnachweise
Geschichte
Gründung
Randolph bewunderte das junge E-Commerce-Unternehmen Amazon und wollte eine breite
Kategorie von Artikeln finden, die mit einem ähnlichen Modell über das Internet
verkauft werden könnten. Sie lehnten VHS-Bänder als zu teuer für den Lagerbestand
und zu empfindlich für den Versand ab. Als sie von DVDs erfuhren, die am 24. März
1997 erstmals in den USA eingeführt wurden[12], testeten sie das Konzept des
Verkaufs und Verleihs von DVDs per Post, indem sie eine CD an Hastings’ Haus in
Santa Cruz schickten. Als die CD intakt ankam, entschlossen sie sich, ihre
Geschäftsidee auszuprobieren.[11] Hastings wird oft zitiert, er habe beschlossen,
Netflix zu starten, nachdem er in einem Blockbuster-Geschäft mit einer Geldstrafe
von 40 US-Dollar belegt worden war, weil er zu spät gekommen war, um eine Kopie des
Films Apollo 13 zurückzugeben.[11] Dies wurde als Marketingsprech infrage gestellt.
[13]
Das Unternehmen, in das Hastings und Marc Randolph 2,5 Millionen US-Dollar
Startkapital investierten,[14][15] begann mit 30 Mitarbeitern und einem Sortiment
von 925 Filmen als Online-DVD-Vermietung. Dies war fast der gesamte Katalog
gedruckter DVDs zu diesem Zeitpunkt.[14][16] Bei ihrem Verleih warben sie damit,
dass keine Gebühren bei einer verspäteten Rückgabe von DVDs anfielen.[11][17] Im
Jahr 1998 versuchte Amazon, das selbst noch wenige Jahre zuvor ein Startup war,
Netflix zu kaufen.[18][19]
Im Jahr 2000 – als Netflix trotz seiner knapp 300.000 Abonnenten rote Zahlen
schrieb und der Versand seiner DVDs vollständig von externen Postdienstleistern
abhängig war – fragte das Unternehmen bei Blockbuster an, ob es an einem Kauf von
Netflix für 50 Millionen US-Dollar interessiert sei.[23][24] Im selben Jahr trat
Ted Sarandos als Chief Content Officer der Firma bei.
Netflix leitete am 29. Mai 2002 seinen Börsengang ein, bei dem 5,5 Millionen
Stammaktien zum Preis von 15,00 US-Dollar je Aktie an Investoren verkauft wurden.
Am 14. Juni 2002 verkaufte das Unternehmen weitere 825.000 Stammaktien zum gleichen
Preis je Aktie. Nachdem Netflix bis dahin seine Geschäftsjahre immer mit einem
Minusgeschäft beendet hatte, erzielte Netflix im Geschäftsjahr 2003, bei einem
Umsatz von 272 Millionen US-Dollar, mit 6,5 Millionen US-Dollar seinen ersten
Gewinn. 2005 waren 35.000 verschiedene Filme bestellbar; Netflix versandte damals
täglich eine Million DVDs.[28]
Das Gründungsmitglied Randolph schied 2004 aus dem Unternehmen aus.[29]
Im Februar 2007 hatte Netflix eine Milliarde DVDs verschickt[32] und begann, sich
von seinem ursprünglichen Kerngeschäftsmodell des DVD-Versands zu entfernen, indem
es Video-on-Demand bzw. Streaming einführte. Netflix gewann in den Jahren von 2006
bis 2011 trotz des kontinuierlichen Rückgangs des DVD-Versands weiter an Kunden.
[33][34]
Als Netflix 2007 begann, den Abonnenten Streaming anzubieten, konnten anfangs nicht
mehr als 1000 Filme und TV-Shows angeboten werden (und damit nur 1 % im Vergleich
zu seinem DVD-Postversand-Angebot). Da die Nachfrage jedoch weiter zunahm, stieg
die Anzahl der für das Streaming verfügbaren Titel und erreichte im Juni 2009 etwa
12.000 Titel. Das Empfehlungssystem Cinematch, das auch Independentfilme mit
einbezog, war ein Faktor für länger anhaltende Kundenbindung bzw.
Kundenzufriedenheit und sorgte andererseits dafür, dass Filme kleinerer Filmstudios
einem größeren Publikum in den USA zugänglich wurde, sodass auch Independent-
Filmstudios davon profitierten.[35]
Aktuelles Netflix-Logo
Weitere Expansion
Um ihr Geschäftsmodell auszubauen, erwarb Netflix im August 2010 für etwa eine
Milliarde US-Dollar für fünf Jahre die Rechte am Onlinevertrieb von Filmen der
Filmstudios Paramount Pictures, Lions Gate Entertainment und Metro-Goldwyn-Mayer.
[36]