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GK Leistungsfach Mr

M1: Die Erbscha/ssteuerreform 2016

(aus: Florian Dorn et al.: Die Erbscha5ssteuer in Deutschland – Reformbedarf und Reformkompromiss. In: ifo-
Schnelldienst 1/2017. S. 34)

M2: Der letzte Wille (Gerald Wagner, FAZ, 21.07.2018)


Eine wich5ge Ins5tu5on der Sicherung gesellscha;licher Kon5nuität ist das Erbrecht. Den Letz-
ten Willen eines Verstorbenen zu respek5eren stellt den seltenen Fall eines Handelns dar, des-
sen Subjekt gar nicht mehr exis5ert. Vererben von Besitz bedeutet also, auch nach dem per-
sönlichen Ableben weiterhin Rechtsansprüche zu besitzen: Besitz wird mit dem Tod nicht her-
5 renlos, sondern bleibt im Besitz meiner Erben.
Das Erbrecht ist hier sehr konserva5v, da es als die natürlichen Erben den Ehepartner oder die
Kinder vorsieht. Selbstverständlich ist das keineswegs, man könnte schließlich auch den Stand-
punkt vertreten, als natürlichen Erben den Staat einzusetzen, der sich dann um eine gemein-
wohlorien5erte Neuverteilung dieser Erbscha;en kümmern könnte. Der verstorbene Vorbe-
10 sitzer des Vermögens, ließe sich eine solche postume Enteignung begründen, haWe schließlich
im Leben genug Zeit, für das Wohl seiner Nachkommen zu sorgen. Denen er, ließe sich noch

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ergänzen, sein Vermögen auch nicht zu verdanken haWe. Warum also häWen diese einen An-
spruch darauf? Was haWen sie dafür geleistet?
Immerhin dürfen sich poten5elle Erben nicht so schlecht benehmen, dass es zur Enterbung
15 kommt. Diese Leistung mag für manchen Sprössling aus reichem Hause schon an Überforde-
rung grenzen, doch im Grunde ist eine Erbscha; in unserer leistungsorien5erten Gesellscha;
ein unverdientes Geschenk. Die Ausmaße dieses Geschenks sind in der Summe gewal5g: Auf
mindestens 400 Milliarden Euro wird das allein in Deutschland jährlich vererbte Vermögen ge-
schätzt. Über den gebotenen Anteil des Staates an dieser immensen Transferleistung herrscht
20 erheblicher gesellscha;licher Dissens.
Es gibt Gegner jeglicher Erbscha;sbesteuerung wie auch Befürworter einer massiven Erhö-
hung der heu5gen Steuersätze. Der Kölner Soziologe Jens Beckert, der sich seit Jahren mit dem
Erbrecht beschä;igt, hat jetzt in einer aktuellen Studie gemeinsam mit Lukas R. Arndt die
ganze Bandbreite dieses Streits dokumen5ert. Aus Online-Kommentaren zu Interviews, die Be-
25 ckert sowie die Autorin Julia Friedrichs zum Thema Erbscha;en gegeben haWen, ließen sich
die Argumenta5onsmuster der Auseinandersetzung zwar nicht repräsenta5v, aber doch äu-
ßerst aufschlussreich abbilden. Der besondere Reiz dieser Kommentare liegt aber in den sozi-
ologischen Annahmen, die in sie eingeflossen sind. Erben berührt offensichtlich für viele ihre
Grundüberzeugungen bezüglich sozialer Gerech5gkeit.
30 Man muss dazu vorausschicken, dass in Deutschland jüngeren Umfragen zufolge etwa siebzig
Prozent der Bevölkerung die Erbscha;steuer sowieso für generell unfair halten. Beckert und
Arndt zufolge sehen die Gegner der Erbscha;steuer in ihr vor allem eine Verletzung des Leis-
tungsprinzips. Allerdings nicht, weil die Erben leistungslos reich würden, sondern weil die Be-
steuerung des Erbes nachträglich die Leistung des Verstorbenen angreife. Steuerliche Umver-
35 teilung großer Vermögen bedeute doch nur die Verlagerung von bereits ohnehin versteuertem
Leistungslohn auf nichtleistungsfähige oder leistungsunwillige Bevölkerungsanteile, so die
Gegner der Erbscha;steuer. Gestützt wird dieser Vorwurf häufig mit einem funk5onalen Ar-
gument: Die Besteuerung von Erbscha;en unterminiere die Leistungsbereitscha; derer, die
diese Vermögen zunächst einmal aufauen müssten. Man könnte das auch so formulieren,
40 dass soziale Ungleichheit danach die Voraussetzung dafür sei, dass Staat und Gesellscha;
überhaupt an MiWel zu ihrer Verminderung kommen können. Die Besteuerungsgegner trauen
ohnehin eher den Vermögenden als dem Staat zu, etwas gegen die soziale Ungleichheit zu tun.
Man müsse ihnen nur das Geld dafür lassen, damit sie nicht nur dieses vererben können, son-
dern auch die Bereitscha; ihrer Familie, damit verantwortungsvoll umzugehen.
45 Und die Befürworter der Erbscha;steuer? Die misstrauen der freiwilligen Großzügigkeit der
Vermögenden und verteidigen deren Besteuerung über den Tod hinaus gewissermaßen als
postume Wiedergutmachung an den sozial Benachteiligten. Auch hier fließt eine wirtscha;s-
soziologische Annahme ein: Bereicherung gelinge nämlich nur auf Kosten der miWleren und
unteren Einkommensschichten, daher sei die nachträgliche Besteuerung der Vermögen nicht
50 nur eine Maßnahme der Umverteilung, sondern geradezu eine der Wiedergutmachung von
Schuld.
Eigentum, heißt es im Ar5kel 14 des Grundgesetzes lakonisch, verpflichtet. Doch wen – und
wozu? Den Staat zu dessen Besteuerung? Oder den Eigentümer, es vor dem staatlichen Zugriff

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zu schützen, um es überlegter und effizienter zum Wohl der Allgemeinheit einsetzen zu kön-
55 nen? Zur Besän;igung der Besteuerungsgegner schlägt Beckert vor, die Erträge der Erbscha;s-
teuer poli5sch gezielter zur Verminderung von Chancenungleichheit einzusetzen, etwa durch
Umleitung in den Bildungsbereich. Leider haben die Bildungssoziologen aber auch längst fest-
gestellt, dass dort getä5gte öffentliche Inves55onen an der bestehenden sozialen Ungleichheit
in Deutschland immer weniger ändern.
(aus: hHps://www.faz.net/aktuell/wissen/geist-soziales/pro-und-contra-zur-erbscha5ssteuer-15691483.html,
20.02.2024)

M3: Wer viel erbt, zahlt kaum Steuern (Alexander Hagelüken, SZ, 02.12.2019)
"Wenn ich scheid aus diesem Elend und laß hinter mir ein Testament", dichtet Goethe in Hans
Liederlich, "so wird daraus nur Zank." Womöglich trik der Altmeister die Gegenwart damit
nur zum Teil. Jedenfalls gilt dies nicht für alle der gut 600 Deutschen, die 2018 mehr als zehn
Millionen Euro erbten oder geschenkt bekamen. "Nur Zank"? Kaum. Denn die Großerben
5 mussten nicht ernstha; mit dem Fiskus teilen. Sie erhielten zusammen 31 Milliarden Euro,
eine Summe fast so hoch wie die ganzen Inves55onen des Bundes oder das jährliche Kinder-
geld für zehn Millionen Eltern. Die Großerben zahlten auf diese 31 Milliarden nur fünf Prozent
Steuer, ergaben Auswertungen des Sta5s5schen Bundesamts, die der Süddeutschen Zeitung
vorliegen.
10 Dieser kleine Prozentsatz mag jeden überraschen, der weiß, dass das Gesetz jenseits der Frei-
beträge und bei ennernteren Verwandten auch Erbscha;steuern von 30 bis 50 Prozent vor-
sieht. Und dass für Arbeitnehmer ab etwa 5000 Euro bruWo monatlich der Spitzensatz der Ein-
kommensteuer von 42 Prozent anfällt. Wie sind die güns5gen Großerbscha;en möglich, die
eine parlamentarische Anfrage der Linken ans Licht bringt? "Wird eine Firma vererbt oder ver-
15 schenkt, muss meist weit weniger versteuert werden als etwa bei Wertpapieren oder Immo-
bilien", erklärt Stefan Bach vom Deutschen Ins5tut für Wirtscha;sforschung (DIW). "Und die
Topvermögen bestehen eben zum großen Teil aus Firmen."
So entstehen scharfe Gegensätze. "Die ärmere Häl;e der Bevölkerung erbt fast nichts", weiß
Bach aus seiner Forschung. Wer aus der MiWelschicht steuerpflich5g bis eine Million Euro be-
20 kommt, zahlt im SchniW zehn Prozent ans Finanzamt. Wem dagegen mehr als 100 Millionen
Euro in den Schoß fallen, der muss laut der Sta5s5ker-Daten nur halb so viel abgeben. Zwei
DriWel dieser XXL-Erben, die vergangenes Jahr zusammen 15 Milliarden Euro kassierten, zahl-
ten gar nichts.
"Je höher das geerbte oder geschenkte Vermögen, desto geringer die Steuerbelastung", fol-
25 gert Dietmar Bartsch, Frak5onschef der Linken im Bundestag. "Deutschland ist ein Steuerpa-
radies für Mul5millionäre. Es ist extrem ungerecht, dass Kinder in Armut leben müssen, Rent-
ner immer mehr zur Kasse gebeten werden, die MiWe keine spürbare Entlastung erfährt und
superreiche Erben und Beschenkte auf astronomische Summen kaum Steuern zahlen."
Wirtscha;sverbände verteidigen die gesetzlichen Ausnahmen für Unternehmenserben vehe-
30 ment. Das Vermögen stecke o; in der Firma. Müssten höhere Steuern bezahlt werden, er-
zwinge das den Verkauf von Anteilen. Das sei etwa bei Familienunternehmen kompliziert und

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könne ohnehin nega5ve Effekte haben. Insgesamt sicherten die Ausnahmen viele Arbeits-
plätze, gerade im MiWelstand.
Auch Ökonomen wie Stefan Bach finden es rich5g, Firmenübertragungen zu bevorzugen, um
35 gesamtwirtscha;liche Schäden zu vermeiden. "Die Poli5k soll Rücksicht nehmen" sagt der
DIW-Steuerexperte. "Aber nicht so viel wie heute. Sonst zerstört sie die Legi5ma5on der Erb-
scha;steuer, die Vermögen erfassen soll, das jemand ohne Leistung erwirbt".
Das Bundesverfassungsgericht rügte 2014 das Ausmaß der Unterschiede zwischen Firmen-
und anderen Erben. Die Bundesregierung musste die Vorschri;en verschärfen. Auf Druck der
40 Wirtscha; änderte sie unter dem Strich allerdings wenig. "Die aktuelle Besteuerung der Rei-
chen verstärkt die Ungleichheit in Deutschland weiter", analysiert Bach.
Nach Daten der Europäischen Zentralbank liegt das miWlere Vermögen in der Bundesrepublik
niedriger als in fast allen anderen Eurostaaten. Rund 40 reichen Haushalten, sehr häufig Fir-
menerben etwa von Aldi oder BMW, gehört nach DIW-Berechnungen so viel wie der gesamten
45 ärmeren Häl;e der deutschen Bevölkerung. Wer überhaupt etwas erbt oder geschenkt be-
kommt, erhält in der Häl;e der Fälle weniger als 50 000 Euro. Erbscha;en über fünf Millionen
machen 0,1 Prozent der Fälle aus - aber die Häl;e aller Firmenvermögen, die übertragen wer-
den.
Um den Erben Steuern zu ersparen, verschenken Eigentümer das Unternehmen o; vorab oder
50 wählen S5;ungslösungen. Die Auswertungen des Sta5s5schen Bundesamts zeigen, wie viel
Steuern in der Realität bei Schenkungen anfallen. Beziehungsweise: wie wenig. Von jenen etwa
30 Bürgern, die 2018 100 Millionen Euro oder mehr geschenkt bekamen, zahlten nur fünf über-
haupt etwas. Im SchniW waren es insgesamt 0,2 Prozent Steuern.
"Für Superreiche gelten in Deutschland offenkundig Apple-Steuersätze", kri5siert Dietmar
55 Bartsch. "Das deutsche Steuersystem züchtet so einen Geldadel, der von seinem Beitrag für
die Allgemeinheit weitgehend befreit ist. Wir brauchen eine große Reform, die Superreiche
und Konzerne zur Kasse biWet und gleichzei5g kleine und miWlere Einkommen und Betriebe
entlastet."
Stefan Bach fordert eine Mindeststeuer für große Firmenvermögen von zehn bis 15 Prozent.
60 Die Jahreseinnahmen aus der Erbscha;steuer von aktuell sieben Milliarden Euro würden sich
verdoppeln. "Mit dem Geld ließe sich die gebeutelte MiWelschicht entlasten", schlägt der DIW-
Ökonom vor. "Oder die Bildungsausgaben für die ärmere Häl;e der Bevölkerung erhöhen, die
nichts erbt."
(aus: hHps://www.sueddeutsche.de/wirtscha5/erben-steuern-erbscha5steuer-ungleichheit-1.4704923,
20.02.2024)

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M4: Steuereinnahmen aus der Erbscha/ssteuer in Milliarden Euro (StaQsta 2024)

(aus: hHps://de.staQsta.com/staQsQk/daten/studie/235806/umfrage/einnahmen-aus-der-erbscha5steuer/,
20.02.2024)

M5: Medienwert einer Erbscha/ bzw. Schenkung nach VermögensquinQlen (DIW 2017)

(aus: hHps://www.diw.de/html/wb/21-05/arQcle1/image/overview-figure1-single.png, 20.02.2024)

M6: DurchschniXliche Erbscha/en nach EinkommensquinQlen (Hans-Böckler-SQ/ung 2017)

(aus: hHps://www.boeckler.de/data/impuls_grafik_2017_12_1_erbscha5en_rdax_768x510_75s.jpg,
20.02.2024)

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M7: „Erbe für alle“: Yannick Haan fordert Finanzspritze für mehr Chancengleichheit (Inter-
view von Sabine Hamacher, FR, 09.12.2021)
Herr Haan, was finden Sie so schlimm daran, wenn Eltern ihr Geld zusammenhalten, um ihren
Kindern rich9g etwas zu hinterlassen und ein besseres Leben zu ermöglichen?
Das finde ich überhaupt nicht schlimm, sondern erst mal einen schönen Gedanken. Mich stört,
dass das Vermögen in Deutschland auch durch Erbscha;en miWlerweile extrem ungerecht ver-
5 teilt ist. Ein Großteil der Bevölkerung erbt überhaupt nichts oder Schulden. Auf der anderen
Seite werden Vermögen immer größer: Etwa 50 Prozent der Erbscha;ssumme gehen an zehn
Prozent der Personen, die überhaupt erben. Diese doppelte Ungerech5gkeit hat sich erst in
den letzten Jahrzehnten so entwickelt. Der Staat hat eine Pflicht, einzugreifen, wenn die Chan-
cengleichheit in der Gesellscha; nicht mehr gegeben ist. Das heißt nicht, dass man seinen
10 Kindern nichts weitergeben soll.
Sie werben für die Idee, dass jeder Mensch im Alter von 21 Jahren vom Staat 20.000 Euro be-
kommen soll, um damit etwa die Ausbildung, Wohneigentum oder die Gründung eines Unter-
nehmens zu finanzieren – das sogenannte „GesellschaQserbe“.
Man kann es auch „Erbe für alle“ nennen. Die Idee, Erbscha;en umzuverteilen, gibt es in un-
15 terschiedlichen Varianten ja schon länger. Und über Einzelheiten wie das genaue Alter kann
man noch disku5eren. Es ist aber wich5g, dass die Menschen das Geld in jungen Jahren be-
kommen. Das ist die Zeit, in der sich der weitere Lebensverlauf entscheidet, in der sie mit der
Ausbildung oder einem Studium anfangen, den ersten Job haben. Ich selbst habe während des
Studiums ein unbezahltes sechsmona5ges Prak5kum in den USA gemacht. Das ging nur, weil
20 meine Eltern das mininanziert haben. In dieser entscheidenden Lebensphase zwischen 18 und
25 ist das Portemonnaie der Eltern sehr wich5g. So müssen die einen nebenher ganz viel ar-
beiten und können sich kaum auf das Studium konzentrieren, während andere entspannt vor
sich hin studieren.
Wie soll das finanziert werden?
25 Die Idee ist, die Erbscha;ssteuer zu erhöhen – nicht für kleine oder miWlere Erbscha;en, son-
dern für die wirklich großen. Es werden Millionen und Milliarden vererbt, doch gerade bei die-
sen immer höher werdenden Summen ist die Erbscha;ssteuer absurderweise fast am nied-
rigsten und die Schlupflöcher sind am größten – vor allem bei den Unternehmen. Hier die
Steuer zu erhöhen, um das Geld dann wieder in den Wirtscha;skreislauf zu geben, ist eine
30 Frage der Gerech5gkeit. Wenn alle erben, kommt das am Ende auch der Gesellscha; zugute,
weil wir so soziale Mobilität und Chancen für viele Menschen schaffen.
Wenn es um eine Erhöhung der ErbschaQssteuer geht, kommt meist die Warnung, dies würde
eigentümergeführte Unternehmen in ihrer Existenz gefährden, weil bei denen Betriebs- und
Privatvermögen nicht zu trennen sei. Können Sie dem folgen?
35 Die Gefahr sehe ich nicht. Dass Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, kann man mit klu-
gen Regulierungen verhindern, und meistens sind die Firmen ja auch nicht nur von ererbtem
Vermögen abhängig. Es ist der übliche Reflex: Vor jeder Art der Steuererhöhung wird gewarnt,
dass die Leute dann wegziehen aus Deutschland, dass man die Wirtscha; kapuWmacht oder
Unternehmen pleitegehen. Aber das triW nie ein. Wirtscha;lich betrachtet sollte man das „Ge-
40 sellscha;serbe“ vielmehr als klugen Schachzug sehen, denn es ist ja eine Art

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Konjunkturprogramm. Die jungen Menschen würden das Geld ausgeben, Unternehmen grün-
den oder anders inves5eren. Bei den Superreichen, die eine Erhöhung der Erbscha;ssteuer
treffen würde, liegt das Geld dagegen meistens auf dem Konto rum.
Warum gerade 20.000 Euro?
45 Das beruht auf einer Berechnung des Deutschen Ins5tuts für Wirtscha;sforschung. Es muss
einerseits eine Summe sein, die durch eine höhere Erbscha;ssteuer bezahlbar ist; andererseits
muss sie denen, die nicht viel Geld haben, Möglichkeiten bieten, etwas zu verändern.
Sie sind Mitglied der SPD. Wie enXäuscht sind Sie, dass eine Steuererhöhung nicht im Pro-
gramm der Ampel-Koali9on vorkommt?
50 Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Koali5onsvertrag, aber gerade zu Umverteilung, Gerech-
5gkeit und Steuern steht leider wenig bis gar nichts drin, auch nicht zu Erbscha;en. Vor allem
die FDP muss noch überzeugt werden, dass das Thema wich5g ist. Dass eine gerechte Gesell-
scha; auch an Leistung orien5ert ist, ist ja eigentlich eine urliberale Vorstellung.
(aus: hHps://www.fr.de/zukun5/storys/arm_reich/erbe-fuer-alle-yannick-haan-fordert-finanzspritze-fuer-mehr-
chancengleichheit-91164392.html, 20.02.2024)

Aufgaben
1. Erläutern Sie zentrale Eckpunkte der Erbscha;ssteuerreform 2016.
2. Überprüfen Sie die Erbscha;ssteuerreform anhand von M2 und M3 hinsichtlich ihrer Steu-
ergerech5gkeit.
3. Bewerten Sie die Erbscha;ssteuer im Hinblick auf die Steuergerech5gkeit und ihres Poten-
zials zu mehr Umverteilung.
4. Bewerten Sie den Vorschlag der Einführung eines Gesellscha;serbes. Berücksich5gen Sie
dabei auch die Gerech5gkeitsdefini5on von John Rawls.

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