Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
II. Referenzmodelle
III. Maßverhältnisse
IV. Empirie
Reims, um
1230
Moissac,
Jeremias, Amiens,
um ganz
1120/30 rechts,
um 1225-
35
Christusstatue
(Beau Dieu)
am
Trumeaupfeile
r des
Südquerhause
s der
Kathedrale
von Chartres,
um 1210/15
I. Tradition
II. Referenzmodelle
III. Maßverhältnisse
IV. Empirie
„Ein mittelgroßer Mann von
stattlicher Figur und sehr
ehrwürdigem Aussehen, so daß
die, die ihn sehen, ihn sowohl
lieben als auch fürchten
müssen. Sein Haar hat die
Farbe einer völlig reifen
Haselnuß, bis zu den Ohren
beinahe glatt, von da abwärts
etwas gelockt über seine
Schultern wallend und nach
Sitte der Nazarener in der Mitte
gescheitelt. Seine Stirn ist offen
und glatt, sein Gesicht ohne
Flecken und Runzeln, schön,
von lieblichem Rot. Nase und
Mund sind so geformt, daß
nichts daran zu tadeln ist. Der
Bart ist wenig stark, in der
Farbe zu den Haaren passend,
von nicht sehr großer Länge.
Seine Augen sind dunkelblau,
klar und lebhaft. Sein Körper ist
wohlgeformt und straff, seine
Hände und Arme sind wohl
proportioniert.“
Brunelleschi
Joseph
Heitz
d.Ä.
Monreale, spätes 12. Jh.
Pisanello nach römischer Statue des Flußgottes Tigris, 1430er Jahre
Johann Joachim Winckelmann: Geschichte der Kunst des Alterthums, 1764
„Die Statue des Apollo ist das höchste Ideal der Kunst unter allen Werken des Altertums, welche der Zerstörung
entgangen sind. Der Künstler derselben hat dieses Werk gänzlich auf das Ideal gebaut, und er hat nur eben so viel von
der Materie dazu genommen, als nötig war, seine Absicht auszuführen und sichtbar zu machen. Dieser Apollo
übertrifft alle andere Bilder desselben so weit als der Apollo des Homerus den, welchen die folgenden Dichter malen.
Über die Menschheit erhaben ist sein Gewächs, und sein Stand zeugt von der ihn erfüllenden Größe. Ein ewiger
Frühling, wie in dem glücklichen Elysien, bekleidet die reizende Männlichkeit vollkommener Jahre mit gefälliger
Jugend und spielt mit sanften Zärtlichkeiten auf dem stolzen Gebäude seiner Glieder. Gehe mit deinem Geiste in das
Reich unkörperlicher Schönheiten und versuche, ein Schöpfer einer himmlischen Natur zu werden, um den Geist mit
Schönheiten, die sich über die Natur erheben, zu erfüllen; denn hier ist nichts Sterbliches, noch was die menschliche
Dürftigkeit erfordert. Keine Adern noch Sehnen erhitzen und regen diesen Körper, sondern ein himmlischer Geist, der
sich wie ein sanfter Strom ergossen, hat gleichsam die ganze Umschreibung dieser Figur erfüllt. Er hat den Python,
wider welchen er zuerst seinen Bogen gebraucht, verfolgt, und sein mächtiger Schritt hat ihn erreicht und erlegt. Von
der Höhe seiner Genugsamkeit geht sein erhabener Blick, wie ins Unendliche, weit über seinen Sieg hinaus. [...].“
Benjamin West, vor 1793
II. Referenzmodelle
III. Maßverhältnisse
IV. Empirie
Sebastiano Serlio, Säulenordnungen, aus: Serlio: Regole generali di architetura 1537
[4. Buch des Architekturtraktats]
Abraham Bosse:
Representation
des différentes
figures
humaines, avec
les mesures Gérard Audran: Proportions Du Corps Humain
prises sur les Mesurées sur les plus belles Figures de l’Antiquité,
antiques qui Paris 1683, Taf. 1-2.
sont de present
à Rome, Paris
1656, Taf. 14-17
I. Tradition
II. Referenzmodelle
III. Maßverhältnisse
IV. Empirie
Michele Savonarola: Speculum phisionomie, 1442
gewidmet Leonello d‘Este
Raffael/Giulio Romano:
Doña Isabel de Requesens
y Enríquez de Cardona-
Anglesola, 1518
Pierre Mignard: Louise de Kéroualle, Duchess of Portsmouth, 1682
Blasons anatomiques du corps féminin, Paris 1536