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Arbeitsblatt: Politik

Demografischer Wandel --
Auswirkungen auf die Gesellschaft
Deutschland wird immer älter: Während 2010 noch 21 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt waren, werden es, so
Prognosen des Statistischen Bundesamtes, 2030 immerhin 29 Prozent sein. Die Herausforderungen dieses Wandels zu
meistern und seine Chancen sinnvoll zu nutzen, sind wichtige Aufgaben für die gesamte Gesellschaft.

Ein Hauptproblem besteht darin, dass immer weniger jun- Zusammenhalt der Generationen
ge Menschen für immer mehr alte Menschen aufkommen
Das Miteinander der Generationen wird zum bestimmen-
müssen – das stellt die Sozialversicherung vor große Prob-
den gesellschaftlichen Thema der Zukunft. 2012 ist das
leme. Zahlen immer weniger Menschen beispielsweise in
„Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwi-
die gesetzliche Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung
schen den Generationen“. In dem Zusammenhang wer-
ein und beziehen gleichzeitig immer mehr ältere Men-
den zahlreiche Projekte gefördert: www.ej2012.de
schen Rente, werden krank oder pflegebedürftig, sind Ver-
änderungen notwendig. Jung hilft Alt
Dass der Anteil der Älteren (und damit auch der älteren Marco bietet in Oberbalbach einen Computerkurs für Se-
Wähler) steigt, hat jedoch gleichzeitig auch Auswirkun- niorinnen und Senioren an – „um den Älteren die Hem-
gen auf die Reformfreudigkeit einer demokratischen Ge- mungen zu nehmen, das Internet für sich zu entdecken
sellschaft. Mit ihrer Stimme bei Wahlen bestimmen bald und zu nutzen“, wie er meint. „So ist nun auch die ältere
mehr ältere als jüngere Menschen die Richtung, in die Generation in Oberbalbach zunehmend ‚online’, das Miss-
Deutschland gehen wird. Umso wichtiger ist es, dass sich trauen ist in Begeisterung umgeschlagen. Ein Senior freut
möglichst viele junge Menschen politisch engagieren und sich besonders: ‚Ich kann nun mit meiner Enkelin in Ame-
mit dazu beizutragen, dass die sozialen Sicherungssyste- rika schreiben, telefonieren oder Bilder austauschen. Das
me verlässlich, leistungsfähig und finanzierbar bleiben. ist eine tolle Sache und war früher nicht denkbar!’“
(Quelle: schekker, das Jugendmagazin der Bundesregierung, ­
www.schekker.de/content/zeitenwende-oberbalbach, Mai 2012)

Der umgekehrte Generationenvertrag Alt hilft Jung


„Eine ‚Rentnerdemokratie’ wäre dann ein Problem, wenn wir Tobias Schneider wollte sich als Medienberater selbst-
eine Generation von Älteren hätten, die sagen würde: ‚Uns ständig machen. Doch er hatte viele Fragen, was die Grün-
sind die Staatsfinanzen egal. Erstens bezahlen unsere Kinder dung angeht. Antworten fand er beim Verein Alt hilft Jung
die Schulden sowieso nicht, weil wir keine Kinder haben.
NRW. Ehemalige Führungskräfte aus der Wirtschaft unter-
Zweitens soll die künftige Generation sehen, wo sie bleibt.’
Ich glaube nicht, dass das so kommen wird. Aber man muss stützen junge Unternehmer als Coaches – ehrenamtlich.
mit den Älteren reden. Meine Forderung lautet: Ein umge- ­Tobias Schneider traf so einen ehemaligen Metro-Mana-
kehrter Generationenvertrag ist nötig. (...) Das alte Abkommen ger. „Er brachte genau das Know-how mit, das mir fehlte,
aus den 50er-Jahren hieß: Die jüngere Generation verspricht
der Rentnergeneration, dass sie ihr ein ordentliches Alter konnte alle Fragen rund um Business-Plan und Finanzie-
finanziert. Jetzt muss es umgekehrt sein. Jetzt muss die rung mit mir klären.“ Ende 2010 gründete der junge Mann
Rentnergeneration den Jüngeren versprechen, sie nicht in die seine Beratungsfirma. Doch blieb er weiterhin in Kontakt
in Zusammenarbeit mit dem BMAS; Stand 08/2012

Armut zu stoßen.“
mit seinem Coach. Die Beratung hat ihn einen großen
Roman Herzog, ehemaliger Bundespräsident, in: Focus, www.focus.de,
Schritt nach vorne gebracht.
14. Mai 2012
(Quelle: IHKplus, www.althilftjung-nrw.de, Februar 2012)
© Stiftung Jugend und Bildung

Arbeitsaufträge
1. Beschreiben Sie anhand der Texte und des Schaubilds „Demografischer Wandel – Auswirkungen auf die Gesell-
schaft“ bei www.sozialpolitik.com, wie sich die Veränderungen in der Altersstruktur in Deutschland auswirken.
2. Lesen Sie die Texte „Jung hilft alt“ und „Alt hilft Jung“ und analysieren Sie, welchen Beitrag Menschen im
­Rentenalter für die Gesellschaft leisten. Beziehen Sie auch die Eurobarometer-Umfrage auf dem Schaubild mit ein.
3. Recherchieren Sie in Kleingruppen, wo in Ihrem Wohnort Verbesserungen nötig sind, um die Umgebung
­alters­gerecht zu gestalten, und welche generationsübergreifenden Projekte es in Ihrer Nähe gibt.

Mehr unter www.sozialpolitik.com Weitere Arbeitsblätter: www.jugend-und-bildung.de

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