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WIRTSCHAFT & INNOVATION

Innovative Wirtschaft
Deutschland ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, sie zeichnet sich durch
Innovationsstärke, Exportorientierung und einen starken Mittelstand aus. Die
Bundesregierung will eine sozial-ökologische Marktwirtschaft etablieren.
Deutschland ist die größte Volkswirtschaft der Europäischen Union (EU) und nach
den USA, China und Japan die viertgrößte der Welt. Die Bundesrepublik ist dabei
in der weltweiten Wirtschaft eng vernetzt: Sie gehört regelmäßig zu den drei
größten Export-, aber auch Importnationen der Welt. Das Bruttoinlandsprodukt
lag im Jahr 2021 bei rund 3,6 Billionen Euro. Deutschland exportierte in dem Jahr
Waren im Wert von rund 1.375 Milliarden Euro und importierte zugleich Waren
im Wert von mehr als 1.200 Milliarden Euro. Die wichtigsten Handelspartner
Deutschlands sind die Länder der EU, die USA und China. Zu den auf dem
Weltmarkt besonders erfolgreichen Branchen gehören die Automobilindustrie,
der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Chemieindustrie. Deutschland verfügt
zugleich über eine vielfältige und aktive Start-up-Szene. Das Rückgrat der
deutschen Wirtschaft bildet der Mittelstand, zu dem viele weltweit erfolgreiche
Hidden Champions aus allen Regionen Deutschlands zählen.
Als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung gilt die Innovationsstärke deutscher
Unternehmen. Um diese zu sichern und zu stärken, investiert Deutschland mehr
als drei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung. Von
den mehr als 100 Milliarden Euro Gesamtausgaben pro Jahr entfallen dabei mehr
als zwei Drittel auf die Wirtschaft. Deutschland fördert zudem gezielt neue und
disruptive Technologien, Innovationen und Geschäftsmodelle. Dafür wurden in
den letzten Jahren unter anderem die Bundesagentur für Sprunginnovation
(SprinD GmbH, 2019) und die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation
(DATI, 2021) geschaffen. Bereits 2018 hat die Bundesregierung ihre KI-Strategie
verabschiedet, im Sommer 2022 beschloss sie eine entsprechende Start-up-
Strategie.

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Die fünf größten Handelsnationen

Von der sozialen Marktwirtschaft zur sozial-ökologischen Marktwirtschaft


Seit 1949 bildet das Modell der sozialen Marktwirtschaft die Basis der
deutschen Wirtschaftspolitik. Dieses in der Nachkriegszeit vom
späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard entwickelte Konzept hat Deutschland auf
einen erfolgreichen Entwicklungspfad geführt. Es garantiert freies
unternehmerisches Handeln und bemüht sich gleichzeitig um sozialen Ausgleich.
Die Bundesregierung will die bewährte soziale Marktwirtschaft zu einer sozial-
ökologischen Marktwirtschaft weiterentwickeln. Klimaschutz wird als zentraler
Bestandteil der Wirtschaftspolitik angesehen – dies zeigt sich schon daran, dass
es seit der Bundestagswahl im Jahr 2021 erstmals ein Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz gibt. An dessen Spitze rückte Robert Habeck (Bündnis
90/ Die Grünen).
Erfolgsmodell Mittelstand und Europas wichtigster Finanzplatz
Geprägt wird die deutsche Wirtschaft von einem starken Mittelstand. Mehr als
99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind mittelständische Firmen. Sie
stellen auch mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze bereit und beschäftigen rund
80 Prozent der Auszubildenden. Sie sichern damit die duale Berufsausbildung, die
theoretisches Wissen an Berufsschulen und praktische Ausbildung in Betrieben
miteinander verbindet. Dieses Modell genießt weltweit einen exzellenten Ruf und
wird von vielen Ländern übernommen. Darüber hinaus prägen den
Wirtschaftsstandort auch international erfolgreiche Großkonzerne. Viele von
ihnen sind im deutschen Börsenindex DAX an der Frankfurter Börse gelistet, dem
wichtigsten Finanzplatz in Kontinentaleuropa. In Frankfurt am Main hat auch die

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Europäische Zentralbank (EZB) ihren Sitz, die als EU-Institution unter anderem
über die Preisstabilität des Euro wacht.
Stabiler und attraktiver !rbeitsmarkt
Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich in der Vergangenheit auch in Krisenzeiten wie
etwa während der Corona-Pandemie als robust erwiesen. Deutschland zählt in
der Europäischen Union zu den Ländern mit der höchsten Beschäftigungsquote
und der niedrigsten Arbeitslosigkeit. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist sehr
gering. Trotz der Einschränkungen durch Maßnahmen gegen die Corona-
Pandemie lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2021 im Durchschnitt bei nur 5,7
Prozent. Als hilfreiches Instrument erwies sich dabei das Kurzarbeitergeld. Dabei
kommt der Staat vorübergehend für einen großen Teil des Gehaltsausfalls auf,
wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgrund der wirtschaftlichen Lage
eines Unternehmens in Kurzarbeit gehen. Dies ermöglicht es, dass Beschäftigte
trotz einer Krise ihren Job behalten und Unternehmen ihr Personal nicht
verlieren.
Gut ausgebildete Fachkräfte sind Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit
der deutschen Wirtschaft. Deutschland setzt deshalb zum einen darauf, die
Rahmenbedingungen etwa durch den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder
weiter zu verbessern. Zum anderen helfen gesetzliche Regelungen wie ein
Fachkräfteeinwanderungsgesetz dabei, auch vor dem Hintergrund des
demografischen Wandels Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen.
Digitalisierung der Wirtschaft
Deutschland steht wie fast jeder Staat weltweit vor der Herausforderung, die
Digitalisierung des Wirtschaftsstandorts voranzutreiben und zugleich den
digitalen Wandel in der Arbeitswelt zu gestalten. Dazu wird unter anderem durch
Breitband und 5G-Mobilfunk die digitale Infrastruktur ausgebaut. Deutschland
fördert mit der Technologieentwicklung des Internet of Things (IoT) gezielt den
Wandel zur Industrie 4.0, in der sich Produktionsprozesse eng mit den
Kommunikationsmöglichkeiten des Internets verzahnen. Zudem will
die Bundesregierung im Zuge der Start-up-Strategie Deutschland zu einem
führenden Standort in Europa machen. Viele Maßnahmen und Initiativen etwa in
den Bereichen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sollen die
Rahmenbedingungen zur Gründung verbessern und die Finanzierung von Start-
ups vereinfachen.

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