Sie sind auf Seite 1von 17

Hessisches

Sozialministerium

Organisation des Arbeitsschutzes


in Klein- und Mittelbetrieben
-Erfahrungsbericht, Stand der Entwicklungen, Handlungskonzepte
der staatlichen Arbeitsschutzaufsicht
in Hessen -

Referentin: Michèle Wachkamp, Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und


Arbeitsgestaltung, Regierungspräsidium Giessen

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


Arbeitsschutzorganisation - nationale Entwicklungen in der
Hessisches
BRD
Sozialministerium
Umsetzung der Richtlinie 89/391/EWG in dt. Arbeitsschutzgesetz im Jahr 1996

§schaffen
3 ArbSchG: Verpflichtung für Arbeitgeber, „geeignete Organisation“ zu
zur Planung und Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen

 Was ist eine „geeignete Organisation“?


In dt. Gesetzgebung wenige Vorgaben zur Struktur einer
Arbeitsschutzorganisation; nahezu keine Vorgaben zur Gestaltung
der Prozesse (Organisationsfreiheit)

 Dilemma: Wie kann eine Organisation dahingehend beurteilt


werden, ob sie „geeignet“ ist oder nicht?

Resultat: erste Anfänge (z.B. ASCA), die sich mit der


Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes
Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
Nationaler Leitfaden für Arbeitsschutzmanagementsysteme
Hessisches
Sozialministerium

Politik

Politik

Organisatio
n Organisation
Verbesserungs- Planung
maßnahmen und
Verbesserungs- Messung Umsetzung
maßnahmen und
Bewertung Planung und
Umsetzung

Messung und
Bewertung

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


ASCA - Arbeitsschutz und Sicherheitstechnischer Check in Anlagen

Hessisches
Hessisches
Stichprobenüberprüfung Untersuchung der
+
Sozialministerium
Sozialministerium

der Arbeitsplätze Arbeitsschutzorganisation


Checklisten
Arbeitsstätte
Gefahrstoffe Bildschirm- Fragebögen
Anlagen-/ arbeit
?
Arbeitsschutz-
Psychısche
Arbeitsmittel-
Belastung
organisation ?
sicherheit
?
?

Bewertung

Arbeitsschutz- organisatorische
mängel Defizite

Ursachenanalyse

= ganzheitliche Untersuchungsmethode der hessischen Arbeitsschutzaufsicht


= Erhebungsinstrument zur Ermittlung und Analyse von Schwachstellen
im betrieblichen Arbeitsschutz

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


ASCA – Ergebnisse aus den Programmjahren
Arbeitsschutzorganisation - Struktur
Hessisches
Sozialministerium
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

>499 AN

300-499 AN

100-299 AN

50-99 AN

<50 AN

Verantwortungs- und Aufgabenbereiche der Führungskräfte im Arbeitsschutz sind …


... nur unzureichend oder gar nicht festgelegt
... weitgehend, aber eher unbestimmt festgelegt
... umfassend oder mindestens teilweise schriftlich festgelegt
(Quelle: Hessisches Sozialministerium (Hrsg.): Bilanz und Zukunft von ASCA. Wiesbaden, 2000)
Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
ASCA – Ergebnisse aus den Programmjahren
Arbeitsschutzorganisation - Prozesse
Hessisches
Sozialministerium

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

>499 AN
Die Berücksichtigung von sicher-
heitstechnischen Anforderungen
an Maschinen und Anlagen bei
300-499 AN Investition und Beschaffung ...

... erfolgt nur in Einzelfällen


100-299 AN oder gar nicht

... ist nicht durchgängig


gewährleistet
50-99 AN
... erfolgt nach feststehenden
Verfahrensweisen
<50 AN
Anzahl
Betriebe
prozentual
(Quelle: Hessisches Sozialministerium (Hrsg.): Bilanz und Zukunft von ASCA. Wiesbaden, 2000)
Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
ASCA – Ergebnisse aus den Programmjahren
Arbeitsschutzorganisation - Prozesse
Hessisches
Sozialministerium
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

>499 AN

300-499 AN

100-299 AN

50-99 AN

<50 AN

Der Schulungsbedarf zum Erhalt und zur Steigerung der Qualifikation im Arbeitsschutz …
... wird nur in Einzelfällen oder gar nicht ermittelt
... wird nur für einige Mitarbeiter mit Arbeitsschutzaufgaben ermittelt-
... wird für alle Mitarbeiter mit Arbeitsschutzaufgaben ermittelt
(Quelle: Hessisches Sozialministerium (Hrsg.): Bilanz und Zukunft von ASCA. Wiesbaden, 2000)
Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation -
Hessisches
Erfahrungen aus ASCA (Hessen)
Sozialministerium

Die Erfahrungen:  Arbeitsschutz ist “organisierbar”


 Arbeitsschutz kann in die Strukturen und in die
Prozesse aller Unternehmen integriert werden, die
Mitarbeiter beschäftigen
 Aufwand und Nutzen müssen in einem ausgewogenen
Verhältnis stehen

entscheidend ist das “Wie”

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation -
Hessisches
Erfahrungen aus ASCA (Hessen)
Sozialministerium

hoch
>499
AN
300-
499AN
Ressourcen

100-
50- 299AN
<50 99AN
AN
niedrig
kurz lang
Kommunikationswege

Umsetzungsschwierigkeiten bei der


Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation niedrig hoch

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


(Arbeitsschutz)-Organisation in Klein- und Kleinstbetrieben
Hessisches
„Strukturvorteil“ oder „Strukturnachteil“?
Sozialministerium

 Unternehmer weitgehend frei in Entscheidungen


 Qualifikation des Unternehmers eher fachlich geprägt
 Unternehmensleitung direkt in Betriebsgeschehen eingebunden
 Unternehmen durch Leitung gut überschau- und lenkbar
 kaum/keine Delegationsmöglichkeiten
 kaum/keine funktionelle Differenzierung
 geringe Aufgabenzergliederung
 Unternehmer-Mitarbeiter-Verhältnis persönlich und direkt
 unmittelbare Weitergabe der Grundeinstellung des Unternehmers
(Begeisterung, ablehnende Haltung) an Beschäftigte möglich

 Häufig patriarchalischer Führungsstil, selten gezielte Einbeziehung der Mitarbeiter


 Bedeutung des einzelnen Mitarbeiters für Unternehmen höher
Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation in Klein- und
Hessisches
Kleinstbetrieben - Probleme
Sozialministerium

mangelnde Kenntnisse
zum Arbeitsschutz
Ressourcenmangel
(Zeit, Geld, Personal)

mangelnde Kenntnisse über mangelnde


Organisationsmöglichkeiten Sensibilisierung
(Motıvatıon)

Schwierigkeiten mit
dem Regelwerk

Resignieren
Ignorieren
Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation in Klein- und
Hessisches
Kleinstbetrieben - Lösungsansätze
Sozialministerium

Motivieren
Aufklären
und Beraten
Information

 Schulung

 Unterweisung



Kleine Schritte - Mitmachen

Große Wirkung
Arbeitsschutz organisieren

 

Planung

Einführung

Kontrolle V P A

 Praxistipps
für Kleinbetriebe
Handlungshilfe zur Verbesserung der
Arbeitsschutzorganisation in Klein- und Kleinstbetrieben

ARBEITSSCHUTZ
IN HESSEN

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation in Klein- und
Hessisches
Kleinstbetrieben - Lösungsansätze zur Motivierung
Sozialministerium

Identifikation: Der Unternehmer wird persönlich angesprochen. Ansätze


knüpfen an Themen an, die “der Unternehmer” kennt. Spezielle
Probleme von Klein- und Kleinstbetrieben werden nicht verschwiegen,
sondern bewusst aufgegriffen.

Denkanstöße statt Überforderung: Ziel liegt nicht in der


Schaffung von Arbeitsschutzregelungen bis ins Detail, sondern im
Transfer präventiver Ansätze in das betriebliche Handeln und in der
Schaffung von Voraussetzungen.

Begründung statt Konfrontation: Nicht das Regelwerk steht im


Vordergrund, sondern Fallbeispiele und alltägliche Probleme aus der Praxis.

Handeln statt Resignieren: Leitfragen führen den Anwender durch das


komplexe Gesamtthema Arbeitsschutzorganisation und machen es
überschaubar. Verbesserungen können sofort ergriffen werden.

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation in Klein- und
Hessisches
Kleinstbetrieben - Klärung der Möglichkeiten
Sozialministerium

Motivieren
Aufklären
und Beraten
Unternehmenstyp 1
Externe Unterstützung
einholen! Unternehmenstyp 2
Arbeit verteilen!

Unternehmenstyp 3
Unternehmensmischtyp
Eigene Potentiale
Externe Unterstützung
erkennen!
einholen!
Arbeit verteilen!
Eigene Potentiale
erkennen!

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation in Klein- und
Hessisches
Kleinstbetrieben - Schaffung von Voraussetzungen
Sozialministerium

Wie stehen Sie zum Arbeitsschutz ?


Wer kann Sie unterstützen?
• Gibt es in Ihrem Betrieb jemanden, der sich um Arbeitsschutz-Aufgaben kümmert
oder kümmern könnte?
• Gibt es jemanden, der Sie bei sicherheitstechnischen Fragen unterstützt?
• Gibt es jemanden, der Sie bei arbeitsmedizinischen Fragen unterstützt?
• Gibt es bei Ihnen einen Sicherheitsbeauftragten?

Was müssen Sie beachten?


• Wo finden Sie Informationen darüber, was im Arbeitsschutz zu beachten ist?
• Wie kommen Sie immer an die aktuellen Informationen?
• Wie verschaffen Sie sich einen Überblick?

Ist jeder informiert?


• Kennt jeder seine Arbeitsschutz-Aufgaben?
• Ist jeder unterwiesen?
• Wie werden Informationen weitergegeben?
• Wie beziehen Sie Ihre Beschäftigten mit ein?
Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation in Klein- und
Hessisches
Kleinstbetrieben - Präventive Ansätze im betrieblichen Handeln
Sozialministerium

Sie benötigen etwas Neues im Betrieb oder wollen etwas verändern


• Denken Sie bei der Planung von Neuanschaffungen oder
Veränderungen oder bei neuen Aufträgen auch an den Arbeitsschutz?

Ihre Beschaffung
• Spielt der Arbeitsschutz bei Ihrer Lieferantenauswahl eine Rolle?
• Geben Sie Ihren Lieferanten vor, nur arbeitsschutzgerechte Güter
und Dienstleistungen zu liefern?

Im Betriebsalltag
• Wie können Sie Arbeitsschutz im Betriebsalltag kontrollieren und verbessern?
• Wie können Sie bei der Einführung von Neuem oder von Veränderungen konsequent
auf den Arbeitsschutz achten?
• Haben Sie Ausnahmesituationen im Griff?

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung


Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation in Klein- und
Hessisches
Kleinstbetrieben - Lösungsansätze zum Vorgehen
Sozialministerium

Unternehmen:
Handlungshilfe:
Handlungshilfe:
Betroffenheit feststellen
Problemlagen werden beleuchtet,
(Analyse, zugleich Bestands- Verbesserungs-
Handlungserfordernisse begründet
aufnahme bzw. regelmäßige bedarf ermitteln
Kontrolle)

 Informationskultur
 Kooperationskultur Unternehmen:
 Qualifikationskultur Verbesserungen festlegen,
Unternehmen: Arbeitsschutzkultur Zuständigkeiten festlegen
Verbesserungen und Aufgaben übertragen
umsetzen verbessern
Verbesserungen Verbesserungen
umsetzen festlegen

Handlungshilfe: Handlungshilfe:
Vorlagen, Tabellen und Anleitungen für Verbesserungen werden
sonstige Werkzeuge gegeben sowie Tipps und Anregungen
werden angeboten in Form von Randnotizen

Referentin: Michèle Wachkamp - Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung

Das könnte Ihnen auch gefallen