Neue und alte Führungsmächte –

eine Einführung
WiSe 2012/13
FAKULTÄT FÜR SOZIALWISSENSCHAFT
Lehrstuhl für Internationale Politik

Dipl.-Soz.Wiss. Michael Franke

Struktur

1. Kurzer historischer Abriss

2. Definition Macht
3. „Macht“ in Führungsmacht
4. Power over Resources
5. Power over Outcomes
6. „Führung“ in Führungsmacht
7. Diskussionsfragen

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Dominierende Mächte bis zu Beginn 20. Jhd.

1. Römisches Reich
2. Kaiserreich China
3. Heiliges Römisches Reich deutscher Nationen
4. Inkareich
5. Spanien
6. Niederlande
7. Frankreich
8. England
9. USA
10. UdSSR

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 Konstellation seit Ende 2. Weltkrieg
Bipolarität - Unipolarität - Multipolarität

Quelle: Rittberger/Kruck/Romund (2010: 47)

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 Unklarheit seit Ende des Kalten Krieges

Francis Fukuyama, 1992: „The End of History“

Liberale Demokratien westlicher Prägung setzen sich durch
Vorbild eher EU als USA

Samuel P. Huntington, 1993: „The Clash of Civilizations“

Rivalisierende Kulturräume

Samuel P. Huntington, 1999: „The Lonely Superpower“

 Eine verbliebene Supermacht imn einer jedoch nicht mehr
unipolaren Welt

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 Macht

Definition nach Max Weber:

„Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung

den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen,
gleichviel, worauf diese Chance beruht.“

(1922, S.28, Wirtschaft und Gesellschaft)

 sehr allgemein gehalten: Zur Einschätzung der Rolle eines

Landes als Führungsmacht ist eine weitere Ausdifferenzierung
notwendig

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 Das „Macht“ in Führungsmacht - Definitionsangebot

Zwei Dimensionen von Macht

Power over Resources Power over Outcomes

(PoR) (PoO)

Quelle: eigene Darstellung nach Rittberger/Kruck/Romund (2010: 47)

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 Power over Resources – Power over Outcomes

Kapazitätsbegriff von Macht:

• Power over Resources: Macht als Akteurseigenschaft,

Verfügbarkeit militärischer, ökonomischer und kulturellwer
Ressourcen

Ergebnisbegriff von Macht:

• Einfluss auf Politikergebnisse (Power over Outcomes): Macht als

effektive Steuerungsfähigkeit / Problemlösungsfähigkeit des
Hegemons

Neorealisten gehen von einem Automatismus aus: aus PoR erfolgt automatisch
auch PoO.
Was spricht dafür, was spricht dagegen?
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Power over Resources – schematische Dartsellung

Art der Quellen der Macht Verhaltensweisen Indikatoren

Machtausübung
Militärische Zwang  Militärhaushalt
Hard Power Ressourcen Abschreckung  Größe und technische Ausstattung
Schutz der Streitkräfte
 Nuklearwaffenarsenal
Ökonomische Anreiz  BIP
Ressourcen Zwang  Anteil der weltweit umsatzstärksten
Unternehmen
 Exportvolumen
 Patentanmeldungen
 Währungsreserven
Soft Power Kulturell-ideelle Anziehung  Verbreitungsgrad von
Ressourcen Agenda-Settimng Gesellschaftsformen (z.B.
Demokratie)
 Verbreitung einer Sprache
 Pop-Kultur (Musik, Film etc.)
 Wissenschaft (z.B. Top-Universitäten)
Quelle: Rittberger/Kruck/Romund (2010: 53), Nye (2004: 31)

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 Power over Outcomes – grundlegende Fragen

I
1.Welche globalen Probleme können nicht ohne den Hegemon gelöst werden?
2.Welche Kollektivgüter können nicht ohne ihn bereitgestellt werden?

II
1.Welche globalen Probleme kann der Hegemon alleine lösen?
2.Welche Kollektivgüter kann er ohne Beteiligung anderer Akteure bereitstellen?

Alle bzw. die meisten? Viele? Wenige? Keine?

Problematisch:
Aufkommen neuer Konkurrenten / Rivalen
Transnationale Akteure gewinnen an Bedeutung, reine Zwischenstaatlichkeit
nimmt an Bedeutung ab
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 Das „Führung“ in Führungsmacht

Neben PoR und PoO müssen weitere Aspekte erfüllt sein, um bei einem Land
von Führungsmacht sprechen zu können:

Anspruch: Will ein Land überhaupt eine globale Führungsrolle wahrnehmen?

Aktivitäten: Zeigt ein Land Führungsaktivitäten oder ordnet es sich gegenüber

anderen Staaten unter?

Akzeptanz/: Folgen andere Staaten dem Anspruch und den Aktivitäten eines
Vorbild Landes? Wird das Land als Führungsmacht akzeptiert? Wird es als
Vorbild angesehen?

Quelle: Schirm (2005: 110/111)

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 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

3. Sitzung WS 2012/13 S: Neue und alte Führungsmächte: Verschiebung der internationalen Machtverhältnisse? 12