31 5 21ergebnisreferat

UFSP Dynamik Gesunden Alterns
Altersbilder in subjektiven Sichtweisen des

gesunden Alterns
Maria Paterra
Betreut von:
Dr. Tabea Meier
Lehrstuhl Gerontopsychologie und Gerontologie und
Dr. Andrea B. Horn, Research Group CoupleSense
03.12.2023 Altersbilder und subjektive Sichtweisen auf das gesunde Altern, Maria Paterra Seite 1
Inhaltsverzeichnis
Theoretische Hintergründe
Forschungsfragen und Hypothesen
Methode und Stichprobe
Erhebungsinstrumente
Deskriptive Statistik
Hypothesentestung
Diskussion
Limitationen
Forschungsausblick
Theoretischer Hintergrund
Altersbild als eine subjektive kognitive Repräsentation
Altersbilder bestimmen bewusst und unbewusst mein Handeln, Denken und Fühlen:
Beispielsweise:
– „ich muss alles noch erleben, bevor ich alt, krank und vergesslich werde“
– „ich möchte mein Leben so gestalten, dass ich möglichst lange das tun kann, was mir wichtig ist“
– „mit 65 bekomme ich eine Rente und muss nicht mehr arbeiten, bis dahin gebe ich mir Mühe“
– „wenn ich mal alt bin, gibt es keine Rente“
– „die Mühe lohnt sich nicht, bin ja eh bald tot“
– „Sparen macht keinen Sinn, da ich im Alter das ja eh nicht geniessen kann“
Aspekte zum Thema Altersbilder (Wurm & Huxold, 2012)
– enorme Vielfalt von Altersbildern

– Individuelle Selbst- und Fremdwahrnehmung
– Gesellschaftliche Vorstellungen
– Interaktionspraktiken
– Konstrukte in medialen Darstellungen
– Inter- und intrakulturelle Betrachtung
– Stark situations- und kontextabhängig
– Abhängig vom Bildungshintergrund und Kognition von Personen
Image Rentner
https://www.deutschlandfunk.de/aktive-rentner-kaffeefahrt-war-gestern.1148.de.html?dram:article_id=283637
Individuelle vs gesellschaftliche Altersbilder
Mediale Altersbilder - „best ager“
Interaktionspraktiken – Kampagne Grosi an Bord
Altersbilder – Entwicklung über die Lebensspanne (Kornadt et al., 2019)
• Altersbilder entwickeln sich als Resultat einer dynamischen Interaktion zwischen biologisch-
evolutionären, psychologischen und sozial-kontextuellen Faktoren. Die relative Bedeutung der
verschiedenen Quellen ändert sich jedoch über die gesamte Lebensspanne.
• Altersbilder wirken sich über die gesamte Lebensspanne aus; es müssen jedoch unterschiedliche
Ergebnisse, Mechanismen und Zeitrahmen berücksichtigt werden, um ihre Auswirkungen zu
beschreiben und zu verstehen
• Altersbilder sind mehrdimensional, multidirektional und multifunktional über das ganze Leben
hinweg, aber ihre Komplexität, Bedeutung und Anpassungsfähigkeit ändern sich über die gesamte
Lebensspanne.
Spiegeln sich Altersbilder in unserer Sprache? (Rossow & Koll-Stobbe, 2015)
o Altersbilder werden mit Sprache transportiert, reproduziert und verändert

o Sprache als komplexes adaptives System und Ressource
Beispiel:
«gut für ihr Alter»
– Zuordnung des Interaktionspartners zur abstrakten Kategorie der Alten
– Rekonstruktion der kategorisch negativen Normalvorstellung von Alter(n)
Explizite Altersbilder und implizite Altersbilder
Explizite Altersbilder
Altersbilder, die durch einen strukturierten Fragebogen erfasst werden.
Implizite Altersbilder
Altersbilder, die mittels Sprachanalyseprogramm aus subjektiven Ansichten entnommen werden.
Forschungsfragen und Hypothesen

Forschungsfragen
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den expliziten Altersbildern (über Fragebogen erfasst)
und den impliziten Altersbildern (aus den persönlichen Narrativen erfasst)?
Gibt es interindividuelle Unterschiede in expliziten und impliziten Altersbildern (Alter, Geschlecht, Kinder vs.
Kinderlos)?
Wie unterscheiden sich die Altersbilder vor und nach der Covid-19-Pandemie?
Zeigen Personen mit negativeren (expliziten) Altersbildern eine schlechtere Anpassung an die Covid-19-
Pandemie (Präokkupation, failure to adapt)? Ist dies insbesondere für ältere Personen der Fall?
Hypothesen
• H1, Alter & (explizite) Altersbilder: Jüngere Menschen haben weniger positivere Altersbilder als ältere
Menschen. Gibt es Unterschiede in den einzelnen Bereichen?
• H2, Alter & (implizite) Altersbilder in Sichtweisen des gesunden Alterns: Jüngere Menschen haben
weniger positivere Altersbilder in ihren Sichtweisen zu gesundem Altern. Gibt Unterschiede in den
einzelnen Bereichen?
• H3, (implizite) Altersbilder in Sichtweisen des gesunden Alterns & (explizite) Altersbilder: Gibt es
einen Zusammenhang zwischen den expliziten Altersbilder und den impliziten Altersbilder? Personen mit
positiveren explizite Altersbilder haben auch positivere implizite Altersbilder.
Hypothesen (zusätzliche Fragestellungen)
Explorative Fragestellungen:
• H4, (implizite) Altersbilder & Kinder ja/nein: Sind die impliziten Altersbilder von Personen mit Kindern
positiver als die Altersbilder von Personen ohne Kinder?
• H5, (implizite) Altersbilder & Frau/Mann: Haben Frauen positivere implizite Altersbilder als Männer?
Corona spezifische Fragestellungen:
• H6, (explizite) Altersbilder & Covid prä/post: Sind explizite Altersbilder seit Beginn der Pandemie
negativer als vorher?
• H7, (implizite) Altersbilder & Covid prä/post: Sind implizite Altersbilder seit Beginn der Pandemie
• H8, (explizite) Altersbilder & Anpassung an die Pandemie: Personen mit expliziten negativen
Altersbildern haben höhere Werte in Präokkupation und Failure to adapt (Hauptsymptome der
Anpassungsstörung) (= Haupteffekt Altersbilder). Dies ist insbesondere für ältere Personen der Fall (=
Interaktionseffekt Altersbilder*Alter)
Methode - Stichprobe
NOGA – Narrative online Studie zu gesundem Altern (Meier et al., in prep. )
Die Noga Studie geht der Frage nach, ob der individuelle Sprachgebrauch als Indikator für gesundes
Altern dienen kann.
Methode:
• Sammeln von Laienansichten des gesunden Alterns in Form einer Schreibaufgabe

• Ausfüllen von verschiedenen Fragebogen (z:.B. Altersbilder, Wohlbefinden, Lebensqualität)
• Sprachanalyse mittels Linguistic Inquiry Word Count Programm (LIWC)
Stichprobe
Stichprobe (N = 699), 22 ausgeschlossen (20 weil < 100 Wörter, 2 wegen Geschlecht)
• 48.4% weiblich im Alter von 18-87 Jahren.

• 39.5% der Teilnehmenden waren in der Schweiz wohnhaft
• 50.9% gaben die Matura/Abitur oder höher als höchsten Bildungsabschluss an
• 285 (39.5%) Teilnehmende vor der Pandemie erhoben, Alter: M=54.72 Jahre (SD=22.8, min.=18,
max-=87)
• 436 (60.5%) seit der Pandemie erhoben, M=33.59 Jahre (SD=11.2, min. =18, max.=68)
Datenerhebung
Die Datenerhebung lief im Zeitraum von Herbst 2018 bis September 2020.
• Unterschiedliche Streuung des Links zur Onlinestudie
• Psycho mailingliste UZH
• Probandenserver UZH
• Survey Center UFSP Dynage
• Seniorenuniversität
• Zeitungsartikel
• diverse Newsletter von Organisationen
• Plattform Prolific rekrutiert (https://www.prolific.co/)
Subjektive Sichtweisen des gesunden Alterns

• persönliche Narrative aller Altersgruppen aus der Noga Studie (Meier et al. In prep.)
• Sprachanalyse mittels LIWC-DE (Meier et al., 2019)
Altersbilder-Diktionär
• Übersetzung eines vorhandenen englischsprachigen Diktionärs zu Altersbilder, um diese in den
subjektiven Sichtweisen über Sprachanalyse untersuchen zu können
• Erstellen eines Diktionärs Altersbilder (=implizite Altersbilder) im Linguistic Inquiry Word Count
Programm (LIWC-DE) (Meier et al., 2019)
Fragebogen
• Kurzfassung Fragebogen bereichsspezifischer Altersbilder (=explizite Altersbilder) (Konradt et al.,
2018) aus der Noga-Studie
• Soziodemografische Angaben zur Person der Teilnehmer der Noga Studie (Meier et al., in prep.)
• Skala zur Erfassung von Anpassungsstörungen (Kazlauska et al., 2018)
Fragebogen Kurzfassung bereichsspezifischer Altersbilder (Kornadt et al., 2018)
9 Bereiche, 8 Items, endpunktbenannte Skalen

• Familie und Partnerschaft (fam)
• Freunde und Bekannte (friends)
• Freizeitaktivitäten und Engagement (leisure)
• Persönlichkeit und Lebensführung (pers)
• Finanzielle Situation und Umgang mit Geld (money)
• Arbeit und Berufstätigkeit (work)
• Aussehen (attract)
• Geistige und körperliche Fitness (fit)
• Gesundheit (health) Alte Menschen...
Skala zur Erfassung von Anpassungsstörungen (Kazlauska et al., 2018)

(Items an die Corona Situation angepasst)
Belastendes Ereignis: Pandemie

8 Fragen mit 4 Antwortmöglichkeiten (nie, selten, manchmal, oft)
Symptomkategorien:
Präokkupation
Beispiel: Es belastet mich sehr, immer wieder an die Situation zu denken.
Fehlanpassung
Beispiel: Seit der belastenden Situation kann ich mir nur schwer auf bestimmte Dinge konzentrieren.
Cut-off: 18.5
Subjektive Sichtweisen des gesunden Alterns – Schreibinstruktion

(Meier et al. in prep.)
LIWC – Linguistic Inquiry and Word Count (Tausczik & Pennebaker, 2010)
o Textanalyseprogramm, welches Textdateien Wort für Wort durchgeht und mit der Wörterbuchdatei
vergleicht.
o Zählt Wörter in psychologisch relevante Kategorien. Zum Beispiel wird das Wort »er» in den
Kategorien Funktionswörter, Pronomen, Personalpronomen gezählt.
o Das Programm berechnet den Prozentanteil der benutzten LIWC Kategorien.
o Das Wörterbuch ist das Herzstück des Programms und besteht aus einer Sammlung von Wörter, die
eine Kategorie bestimmen.
o Empirische Resultate zeigen, dass das LIWC Programm in der Lage ist, aus Texten verschiedene
psychologische Konstrukte zu erkennen, wie beispielsweise Aufmerksamkeit, soziale Beziehungen,
Emotionalität etc..
o Daneben gibt es die Möglichkeit eigene Diktionäre zu bilden für bestimmte Konstrukte, Beispiel:
Altersbilder (Remedios et al., 2010)
Beispielwörter aus dem LIWC Diktionär – 8 Altersbilder-Kategorien

(Remedios et al., 2010)
LIWC – Übersetzen von Kategorien (Pennebaker et al., 2015, Meier et al. 2019)
o Für alle subjektiven Kategorien wird ein erstes Set von Wörtern aus Wörterbücher, Thesaurus,
Fragebögen und Listen, die durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter erstellt wurden.
o Drei unabhängige Beurteiler bestimmen, ob die Wörter in die übergreifende Kategorie passen.
Für das Erstellen der Kategorien gelten folgende Regeln:

1. Ein Word bleibt in der Kategorie, wenn zwei von drei Beurteilern damit einverstanden sind.
2. Ein Wort wird aus der Kategorie entfernt, wenn zwei von drei Beurteiler dieser Meinung sind.
3. Ein Wort wird einer Kategorie hinzugefügt, wenn zwei von drei Beurteiler dieser Meinung sind.
Korrelationen Altersbilder englisch - deutsch
- Berechnung der Korrelationen anhand

eines TED Talks deutsch/englisch
(N=2146 englische Wörter)
- Korrelation zwischen r = 0.25

(conservative) und r = .70 (golden
agers), alle signifikant
Diktionär - Übersetzung der 8 Altersbilder Kategorien ins LIWC-DE
Diktionär Altersbild «Aktivität»
Deskriptive Statistik
Gesamtstichprobe
Teilstichproben (vor/seit Corona)
Korrelationsmatrix mit allen Variablen
Korrelationsmatrix mit Signifikanzindikator - Mittelwert
Korrelationsmatrix implizit und explizit - Alter
Alter kategorisch (explizite Altersbilder)
Alter kategorisch (implizite Altersbilder)
Histogramm (explizite Altersbilder)
Histogramm (implizite Altersbilder)
Scatterplot Bereiche (explizit)
Scatterplot explizite Altersbilder Skalenmittelwert
Scatterplot (Alter – implizite Altersbilder)
Scatterplot Alter - negativ und positiv (implizite Altersbilder)
Hypothesentestung
Vorgehen Hypothesentestung
Mehrere multiple Regressionen

o explizite und implizite Altersbilder, pro Bereich eine multiple Regression
o für alle (explizite) Bereiche (AV) separate Modelle
o für alle (implizite) Bereiche (AV) separate Modelle
o Alter, Geschlecht, Kind ja/nein, Covid prä/post (UV)
o Kontrollvariabel Matura ja/nein, Einkommen
Separate multiple Regressionen
o UV = Mittlerer Wert der expliziten Altersbilder, Alter
o Interaktionseffekt Alter*Altersbild
o Anpassungsstörung (Präokkupation) = AV, (Failure to adapt) = AV
o Falls Voraussetzung lineare Regression mittels quantiler Regression überprüft
Hypothese 1
H1, Alter & (explizite) Altersbilder: Jüngere Menschen haben weniger positivere Altersbilder als
ältere Menschen. Gibt es Unterschiede in den einzelnen Bereichen?
o Es gab einen signifikanten Zusammenhang zwischen Alter und expliziten
Altersbildern (Mittelwert), r = .30, p < 0.001.
o Dieser blieb bestehen wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
H1, Alter & (explizite) Altersbilder: Jüngere Menschen haben weniger positivere
Altersbilder als ältere Menschen. Gibt es Unterschiede in den einzelnen Bereichen?
Hypothese 2
H2, Alter & (implizite) Altersbilder in Sichtweisen des gesunden Alterns: Jüngere Menschen
haben weniger positivere Altersbilder in ihren Sichtweisen zu gesundem Altern. Gibt es
Unterschiede in den einzelnen Bereichen?
o Es gab einen signifikanten Zusammenhang zwischen Alter und impliziten positiven Altersbildern
(Mittelwert), r = .16, p < 0.001.
o Dieser blieb nicht bestehen wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
o Es gab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Alter und impliziten negativen Altersbildern
(Mittelwert), r = -.03, p = 0.48.
o Auch nicht, wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
Hypothese 3
H3, (implizite) Altersbilder in Sichtweisen des gesunden Alterns & (explizite) Altersbilder: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den expliziten Altersbildern
und den impliziten Altersbildern? Personen mit positiveren expliziten Altersbildern haben auch positivere implizite Altersbilder.
Konstrukt-
validität
H3, (implizite) Altersbilder in Sichtweisen des gesunden Alterns & (explizite) Altersbilder: Gibt es einen
Zusammenhang zwischen den expliziten Altersbildern und den impliziten Altersbildern? Personen mit
positiveren expliziten Altersbildern haben auch positivere implizite Altersbilder.
o Es gab einen signifikanten Zusammenhang zwischen expliziten und positiven impliziten Altersbildern,
r = .12, p < 0.01.
o Dieser blieb nicht bestehen wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
H3, (implizite) Altersbilder in Sichtweisen des gesunden Alterns & (explizite) Altersbilder: Gibt es einen
Zusammenhang zwischen den expliziten Altersbildern und den impliziten Altersbildern? Personen mit
positiveren expliziten Altersbildern haben auch positivere implizite Altersbilder.
o Es gab einen signifikanten Zusammenhang zwischen expliziten und negativen impliziten Altersbildern
(Mittelwert), r = -.11, p < 0.01.
o Dieser blieb bestehen wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
Heterogenität implizite neg./pos und explizit
Diskrepanz
Text 453
Text 137
Explorative Fragestellungen
- Hypothese 4 und 5
H4, (implizite) Altersbilder & Kinder ja/nein: Sind die impliziten Altersbilder von Personen mit Kindern
– Personen mit Kinder haben signifikant höhere Werte in positiven impliziten Altersbildern (M = 5.21, SD
= 2.31) als Personen ohne Kinder (M = 4.37, SD = 2.08), t(475.7) = 4.79, p < 0.001.
– Dieser Unterschied blieb bestehen wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
H4, (implizite) Altersbilder & Kinder ja/nein: Sind die impliziten Altersbilder von Personen mit Kindern
– Personen mit Kinder haben keine signifikant niedrigeren Werte in negativen impliziten Altersbildern
(M = 1.19, SD = 0.90) als Personen ohne Kinder (M = 1.33, SD = 1.05), t(589.4) = -1.94, p = 0.06.
– Der Unterschied wird jedoch signifikant, wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
H5, (implizite) Altersbilder & Frau/Mann: Haben Frauen positivere implizite Altersbilder als Männer?
– Frauen haben keine signifikant höhere Werte in positiven impliziten Altersbildern (M = 4.71, SD = 1.93)
als Männer (M = 4.64, SD = 2.43), t(675.7) = .42, p = 0.68.
– Auch nicht, wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
H5, (implizite) Altersbilder & Frau/Mann: Haben Frauen positivere implizite Altersbilder als Männer?
– Frauen haben signifikant höhere Werte in negativen impliziten Altersbildern (M = 1.36, SD = 1.08) als
Männer (M = 1.20, SD = 0.91), t(664.1) = .42, p = 0.032.
– Dieser Unterschied bleibt bestehen, wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
Corona spezifische Fragestellungen
- Hypothese 6, 7 und 8
H6, (explizite) Altersbilder & Covid prä/post: Sind explizite Altersbilder seit Beginn der Pandemie
– Das während der Pandemie erhobene Sample hat signifikant negativere explizite Altersbilder (M = 4.40,
SD = 1.02) als das vor der Pandemie erhobene Sample (M = 5.02, SD = 0.98), t(602.7) = 7.99,
p < 0.001.
H7, (implizite pos) Altersbilder & Covid prä/post: Sind implizite Altersbilder seit Beginn der Pandemie
– Das während der Pandemie erhobene Sample hat signifikant weniger positive implizite Altersbilder
(M = 4.48, SD = 2.23) als das vor der Pandemie erhobene Sample (M = 5.02, SD = 2.12),
t(606.8) = -3.42, p < 0.001.
H7, (implizite neg) Altersbilder & Covid prä/post: Sind implizite Altersbilder seit Beginn der Pandemie
– Das während der Pandemie erhobene Sample hat keine signifikant höheren Werte in den negativen
impliziten Altersbildern (M = 1.33, SD = 1.02) als das vor der Pandemie erhobene Sample (M = 1.20, SD
= 0.98), t(601.3) = 1.63, p = 0.10.
– Dieser Unterschied wird jedoch signifikant, wenn für Kontrollvariablen kontrolliert wird:
H8, (explizite) Altersbilder & Anpassung an die Pandemie: Personen mit expliziten negativen
Altersbildern haben höhere Werte in Präokkupation (Hauptsymptom der Anpassungsstörung)
(= Haupteffekt Altersbilder). Dies ist insbesondere für ältere Personen der Fall
(= Interaktionseffekt Altersbilder*Alter)
H8, (explizite) Altersbilder & Anpassung an die Pandemie: Personen mit expliziten negativen
Altersbildern haben höhere Werte in Failure to adapt (Hauptsymptome der
Anpassungsstörung) (= Haupteffekt Altersbilder). Dies ist insbesondere für ältere Personen der
Fall (= Interaktionseffekt Altersbilder*Alter)
Diskussion
Diskussion (1)
– Es zeigen sich verschiedene Zusammenhänge zwischen Alter und Altersbilder, sowie zwischen
expliziten Altersbilder (Fragebogen) und impliziten Altersbildern in den Narrativen
– Ältere haben tendenziell positivere Altersbilder als junge Erwachsene
– In den Bereichen „Freunde und Bekannte“, „Persönlichkeit und Lebensführung“, und “Finanzen und
Umgang mit Geld“ scheinen Menschen unterschiedlichen Alters ähnliche Altersbilder zu haben
– Bei den impliziten Altersbilder verschwindet mit den Kontrollvariablen der Alterseffekt
– Personen mit Kinder scheinen positivere Altersbilder zu haben als Personen ohne Kinder
– Die während Corona erfasste Stichprobe hat negativere Altersbilder als vor Corona
– Interessanter Befund betreffend Maladaption und Präokkupation in Bezug auf Pandemie: je älter desto
höher die Werte
Diskussion (2)
Diktionär:
– Die ersten Ergebnisse sprechen für Konstruktvalidität
– Tendenziell mehr positive als negative Wörter aus den Narrativen, daher eher positive Altersbilder in den
Texten in Bezug auf subjektive Sichtweisen des gesunden Alterns
– Es gibt unterschiedliche Effekte in den einzelnen Bereichen der Altersbilder
– Sprachanalyse könnte als Messinstrument für Altersbilder fungieren
Limitationen
– Querschnittstudie zeigt nur Unterschied auf und keine Veränderung

– Diktionär eventuell kulturell verzerrt zb Kategorie Konservativ
– Ungleichmässige Altersverteilung
– Verneinungen wurden nicht erfasst
Wie könnte es weitergehen?

Mögliche zukünftige Forschungsfragen
– Wenn wir im Querschnitt einen konsistenten Altersunterschied sehen, wie verändert sich individuell das
Altersbild über die Zeit?
– Wenn Personen ohne Kinder negativere Altersbilder als Personen mit Kindern haben, was sind die
Gründe?
– Wenn das Altersbild in der Pandemie negativer geworden ist, welche Faktoren haben dies bewirkt?
– Die LIWC Kategorie Altersbild könnte mittels einer Studie und Analyse von Medienmitteilungen
ausgebaut und an den regionalen Kontext angepasst werden, um Altersbilder mittels Sprachanalyse
reliabel zu messen.
– Diskrepanz zwischen impliziten und expliziten Altersbilder einzelner Personen, was sind die Gründe?
– Erhöhte Werte in der Skala der Anpassungsstörungen bei älteren Menschen seit der Pandemie
Ich danke euch für die Aufmerksamkeit!

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UFSP Dynamik Gesunden Alterns

Altersbilder in subjektiven Sichtweisen des

Altersbild als eine subjektive kognitive Repräsentation

Aspekte zum Thema Altersbilder (Wurm & Huxold, 2012)

– enorme Vielfalt von Altersbildern

Individuelle vs gesellschaftliche Altersbilder

Mediale Altersbilder - „best ager“

Interaktionspraktiken – Kampagne Grosi an Bord

Altersbilder – Entwicklung über die Lebensspanne (Kornadt et al., 2019)

Spiegeln sich Altersbilder in unserer Sprache? (Rossow & Koll-Stobbe, 2015)

o Altersbilder werden mit Sprache transportiert, reproduziert und verändert

Explizite Altersbilder und implizite Altersbilder

Forschungsfragen und Hypothesen

Hypothesen (zusätzliche Fragestellungen)

NOGA – Narrative online Studie zu gesundem Altern (Meier et al., in prep. )

• Sammeln von Laienansichten des gesunden Alterns in Form einer Schreibaufgabe

• 48.4% weiblich im Alter von 18-87 Jahren.

Subjektive Sichtweisen des gesunden Alterns

Fragebogen Kurzfassung bereichsspezifischer Altersbilder (Kornadt et al., 2018)

9 Bereiche, 8 Items, endpunktbenannte Skalen

Skala zur Erfassung von Anpassungsstörungen (Kazlauska et al., 2018)

Belastendes Ereignis: Pandemie

Subjektive Sichtweisen des gesunden Alterns – Schreibinstruktion

Beispielwörter aus dem LIWC Diktionär – 8 Altersbilder-Kategorien

Für das Erstellen der Kategorien gelten folgende Regeln:

Korrelationen Altersbilder englisch - deutsch

- Berechnung der Korrelationen anhand

- Korrelation zwischen r = 0.25

Diktionär - Übersetzung der 8 Altersbilder Kategorien ins LIWC-DE

Diktionär Altersbild «Aktivität»

Teilstichproben (vor/seit Corona)

Korrelationsmatrix mit allen Variablen

Korrelationsmatrix mit Signifikanzindikator - Mittelwert

Korrelationsmatrix implizit und explizit - Alter

Alter kategorisch (explizite Altersbilder)

Alter kategorisch (implizite Altersbilder)

Histogramm (explizite Altersbilder)

Histogramm (implizite Altersbilder)

Scatterplot Bereiche (explizit)

Scatterplot explizite Altersbilder Skalenmittelwert

Scatterplot (Alter – implizite Altersbilder)

Scatterplot Alter - negativ und positiv (implizite Altersbilder)

Mehrere multiple Regressionen

Heterogenität implizite neg./pos und explizit

Corona spezifische Fragestellungen

– Querschnittstudie zeigt nur Unterschied auf und keine Veränderung

Wie könnte es weitergehen?

Mögliche zukünftige Forschungsfragen

Ich danke euch für die Aufmerksamkeit!

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