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Grusswort

Der rumänische Grenzbeamte hielt meinen aufgeschlagenen Pass in den Händen. Durchs
offene Autofenster rief er meinen Vornamen. Ich wandte ihm mein Gesicht zu, denn er wollte
mich anschauen, um meine Identität zu überprüfen. Mit dem Pass kann ich mich als Bürger
meines Landes frei bewegen. Das Problem ist nur: Dieses Dokument hat ein Verfallsdatum. Die
Gültigkeit ist zeitlich beschränkt. Irgendwann wird es schwierig sein zu erkennen, dass das Ge-
sicht auf dem Foto mir gehört.
In der Bibel schreibt Paulus von der himmlischen Heimat: «… unser Bürgerrecht ist in den
Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten» (Phil 3,20). Mit
unserer Wiedergeburt haben wir gleichsam ein Dokument erhalten, womit wir beweisen können,
ein Angehöriger der himmlischen Nation zu sein. In 2. Korinther 3,3 lesen wir, wie dieses Aus-
weispapier zustande gekommen ist: «Die ihr offenbar geworden seid, dass ihr ein Brief Christi
seid … geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht in stei-
nerne Tafeln, sondern in fleischerne Tafeln des Herzens.» Unser Gott selbst hat dieses Dokument
Inhalt 09/2003 ausgestellt. Und jedes Mal, wenn wir eine Grenze überschreiten, wenn wir uns – geistlich gesehen
– auf fremdes Territorium, ja vielleicht sogar in Feindesland begeben, dann ist Er, der Ewige,
Biblische Botschaft selbst da und ruft uns bei unserem Namen, um uns gleichsam zu sagen: «Schau Mich an!»
4 Der Mensch ohne «Richte deinen Blick auf Mich!» «Denk daran, du gehörst Mir.» Durch unser Gewissen redet Er zu
hochzeitliches Gewand uns.
In Jesaja 43,1 steht geschrieben: «Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.»
Im Blickfeld Dieses himmlische Dokument ist ein Pass von höchster Qualität. Es hat kein Verfallsdatum.
Dieses Beweisstück ist ewig gültig, aber nicht nur das, denn es steht geschrieben, dass unser
9 «Das Wetter spielt verrückt» innerer Mensch von Tag zu Tag erneuert wird (2.Kor 4,16). Sogar die Kosten hat Gott selbst
10 Das Geheimnis des Antisemitismus bezahlt. Das Bild in diesem speziellen Dokument, unser «Foto», soll nicht nur eine Momentauf-
13 Kuriositäten oder ernst zu nehmende nahme zur Zeit unserer Wiedergeburt sein, sondern die kontinuierliche Erneuerung unserer selbst
Hintergründe?
aufzeigen und sogar die Herrlichkeit Gottes widerspiegeln. Treffend ist dies in 2. Korinther 3,18
14 Endzeitzeichen nehmen drastisch zu
beschrieben: «Nun aber spiegelt sich in uns allen des Herrn Klarheit mit aufgedecktem Ange-
16 Sieg
sicht, und wir werden verklärt in dasselbe Bild von einer Klarheit zu der andern, als vom Herrn,
der der Geist ist.» Das ist unser himmlischer Pass, von Gott selbst angefertigt. Er ist es, der uns
Dem Lamme nach … zuruft: «… ich werde dich niemals vergessen. Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich
17 Wie kann ich werden wie Jesus? eingezeichnet» (Jes 49,15-16). Es ist Jesus selbst, der Seine Hände für uns durchbohren liess.
Es gibt nun aber Reisende, die mehr als einen Pass haben. Je nach Land zeigen sie diesen
Fragen – Antworten oder jenen vor. So vermeiden sie es beispielsweise, mit einem von der Grenzkontrolle Israels
abgestempelten Pass in ein arabisches Land zu reisen. Das mag aus bekannten Gründen ver-
20 Der Zehnte und Maleachi 3,10
ständlich sein. Es gibt aber auch Christen, die nebst ihrem himmlischen Pass noch ein anderes
21 Bleiben Christen vor Schwerem
Ausweispapier haben: «Zugehörig zu dieser Welt.» Es sind Menschen, die je nach Lage der Dinge
verschont?
ihre Identität wechseln. Sie scheuen sich, sich als Christ, als Jesus angehörend, auszugeben. Sie
machen es wie jener Rekrut, den man nach seinem Ergehen in der Militärzeit fragte, worauf er
antwortete: «Gut, niemand hat gemerkt, dass ich Jesus angehöre!» So gibt es heute viele, die ein
3 Grusswort Doppelleben führen, ja, die sogar ihre himmlische Identität ganz beiseite gelegt haben. Sie
16 Streiflicht handeln wie jener Mann im Jakobusbrief, der sein Gesicht im Spiegel anschaute und wegging,
11 Aufgegriffen nicht mehr wissend, wie er aussah (vgl. Jak 1,23-24). Vielleicht ist es für den einen oder anderen
22 Dir kann nur Jesus helfen unter uns höchste Zeit, den ewiggültigen Pass aus der verstaubten
22 Impressum Schublade herauszunehmen. Möglicherweise liegt dort auch noch
das Handbuch dazu, die Bibel. Nur dann wird Gott wieder zu uns
reden und uns bei unserem Namen nennen.
In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkennt-


nis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

Mitternachtsruf > September 2003 3


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Biblische Botschaft

Der Mensch
ohne
hochzeitliches
Gewand
Im Gleichnis von der königlichen Hochzeit (Mt 22,1-
14) vermittelt uns Jesus einen allegorischen Ausblick
auf unsere heutige Zeit. Wir leben in jener heilsge-
schichtlichen Epoche, in der alles bereit ist für die
Hochzeit des himmlischen Bräutigams.
■ MARCEL MALGO bereit, aber die Gäste waren’s nicht wert.
Darum geht hinaus auf die Strassen und
n einer Seiner Reden vergleicht der ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet.

I Herr Jesus das Himmelreich mit ei-


nem König, «der seinem Sohn die
Hochzeit ausrichtete. Und er sand-
te seine Knechte aus, die Gäste zur
Hochzeit zu laden; doch sie wollten nicht
kommen. Abermals sandte er andere
Knechte aus und sprach: Sagt den Gäs-
Und die Knechte gingen auf die Strassen
hinaus und brachten zusammen, wen sie
fanden, Böse und Gute; und die Tische
wurden voll. Da ging der König hinein,
sich die Gäste anzusehen, und sah da
einen Menschen, der hatte kein hochzeit-
liches Gewand an, und sprach zu ihm:
ten: Siehe, meine Mahlzeit habe ich be- Freund, wie bist du hier hereingekom-
reitet, meine Ochsen und mein Mastvieh men und hast doch kein hochzeitliches
ist geschlachtet, und alles ist bereit; Gewand an? Er aber verstummte. Da
kommt zur Hochzeit! Aber sie verachte- sprach der König zu seinen Dienern: Bin-
ten das und gingen weg, einer auf sei- det ihm die Hände und Füsse und werft
nen Acker, der andere an sein Geschäft. ihn in die Finsternis hinaus! Da wird
Einige aber ergriffen seine Knechte, ver- Heulen und Zähneklappern sein» (Mt
höhnten und töteten sie. Da wurde der 22,2-13).
König zornig und schickte seine Heere Dieses Gleichnis Jesu werde ich
aus und brachte diese Mörder um und diesmal nicht auslegen, sondern lediglich
zündete ihre Stadt an. Da sprach er zu verwenden, um wichtige Wahrheiten
seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar der Heiligen Schrift zu verdeutlichen.

4 Mitternachtsruf > September 2003


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Deshalb haben meine Ausführungen we- heute auch dieses Wort Jesu besonders denn je um alles oder nichts: Entweder
niger einen dogmatischen als vielmehr aufhorchen: «In meines Vaters Hause sind wir ganz für den Herrn oder gar
einen allegorischen Charakter. sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so nicht!
wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich So sehen wir im Geist gerade heute,
gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?» in unserer Zeit, den «König», wie Er
Wo ist die Braut? (Joh 14,2). durch den Hochzeitssaal schreitet, um
Ganz besonders bewegt uns natürlich Es ist alles bereit! Die «Gäste» haben «sich die Gäste anzusehen», denn
die Begebenheit mit dem Menschen die Einladung des Königs gehört und sind jederzeit kann es zum Höhepunkt kom-
ohne hochzeitliches Gewand. Doch was ihr gefolgt. Jetzt warten sie auf die Herr- men – der Hochzeit Seines Sohnes mit
fällt uns sonst noch auf? In diesem lichkeit, die kommen soll – die aber noch Seiner Braut! Aber bevor es so weit ist,
Gleichnis wird die Braut mit keiner Sil- nicht da war! Die Tische waren zwar führt der König eine Prüfung durch.
be erwähnt. Ist eine Hochzeit ohne Braut gedeckt, die Eingeladenen befanden sich Wir zitieren oft und gern das herrli-
denkbar? Selbstverständlich nicht! in grosser Erwartung, es herrschte che Wort aus 2. Chronik 16,9: «… die
Hier wird aber nur von «einem Kö- bereits eine festliche Atmosphäre – aber Augen des Herrn durchstreifen die gan-
nig, der seinem Sohn die Hochzeit aus- das eigentliche Fest hatte noch nicht ze Erde, um sich mächtig zu erzeigen
richtete» gesprochen und von «Knech- begonnen. an denen, die von ganzem Herzen ihm
ten», die «Gäste zur Hochzeit» einladen Ist das nicht ein prägnantes Bild für ergeben sind.» Allerdings vergessen wir
sollten. Weiter ist die Rede von einer das Leben des Christen in dieser End- oft, dass dabei auch das Umgekehrte
«Mahlzeit», die «bereitet» war; von ge- zeit? Befinden wir uns nicht unmittel- geschieht: Die Augen des Ewigen ent-
schlachteten «Ochsen und Mastvieh» bar vor dem allergrössten Ereignis, das decken ebenso diejenigen, die Ihm nicht
und von gedeckten «Tischen». Alles wird je stattgefunden hat und je stattfinden dienen! Dabei geht es mir nicht um Un-
darin erwähnt. Nur von einer Braut hö- wird – der Hochzeit des Lammes? Ich gläubige und Gottlose, sondern um Men-
ren wir nichts! denke schon. schen, die sich Christen nennen, sich
Man könnte also Folgendes sagen: Das christlich verhalten, aber trotzdem nicht
Hochzeitsfest ist geplant, die Vorberei- mit Gott wandeln.
tungen sind getroffen, die Gäste sind
Scheidung und Vollendung
anwesend; aber das Eigentliche – die Die Menschen in unserem Gleichnis
Braut – muss sich noch zeigen, denn sitzen an den festlich gedeckten Tischen,
Wehe, wenn das Hochzeitskleid
ohne sie gibt es keine Hochzeit. als auf einmal etwas Denkwürdiges ge- fehlt!
Was wird uns hier sinnbildlich ge- schieht: «Da ging der König hinein, sich Als der «König» hineinging und sich
zeigt? Wir dürfen im Geist die Zeit se- die Gäste anzusehen …» (Mt 22,11). die «Gäste» genauer anschaute, kam es
hen, welche die Bibel die letzten Tage Was kennzeichnet die Endzeit und zu jenem tragischen Ereignis, das unser
nennt – die Endzeit, die letzte Zeitspan- damit unsere Zeit in besonderem Masse? Gleichnis so unendlich ernst macht,
ne vor der Entrückung. Ist das nicht die Scheidung und Vollendung! Nachdem der denn es heisst weiter: «… und sah da
Zeit, in der wir heute leben? Apostel Johannes die ganze Offenbarung
Schon bald 2 000 Jahre lang wird die bekommen hatte, die sozusagen
Einladung des Königs gehört: «… er mit den Worten endet: «Ver-
sandte Seine Knechte aus, die Gäste zur siegle nicht die Worte der
Hochzeit zu laden …» (Mt 22,3). Heute Weissagung in diesem
stehen wir, näher als jemals zuvor, un- Buch; denn die Zeit
mittelbar vor diesem Ereignis. Die Hoch- ist nahe!» (Offb
zeit des Sohnes Gottes könnte in Bälde 22,10), wurden ihm
geschehen. – Dies bezeugt nicht nur die durch den Engel
Heilige Schrift selbst, sondern auch vie- noch folgende, sehr
le Zeichen der Zeit deuten sehr klar da- ernste und unmissver-
rauf hin. ständliche Worte gesagt:
Geistlich gesehen befinden wir uns «Wer Böses tut, der tue
heute in einer gespannten Vorahnung, weiterhin Böses, und wer unrein
weil schon alles zubereitet ist und wir ist, der sei weiterhin unrein; aber wer
nur noch auf den Höhepunkt warten, gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtig-
nämlich auf den Augenblick, in dem der keit, und wer heilig ist, der sei weiterhin
Sohn Seine Braut heimführt! heilig» (V 11). In der Endzeit geht es also
Nie zuvor war Hebräer 10,37 so ak- hauptsächlich um Scheidung und Vollen-
tuell wie heute: «Denn noch eine klei- dung. Und deshalb geht es heute mehr
ne, ganz kleine Weile, so wird kommen,
der da kommen soll und nicht verzie-
hen.» Das, was in 1. Korinther 2,9 ge-
sagt ist, steht kurz bevor, und diese Tat-
«Was kein Auge gesehen hat und kein
sache lässt uns innerlich erbeben: «Was Ohr gehört hat und in keines Menschen
kein Auge gesehen hat und kein Ohr
gehört hat und in keines Menschen Herz
Herz gekommen ist, was Gott bereitet
gekommen ist, was Gott bereitet hat hat denen, die ihn lieben»
denen, die ihn lieben.» Deshalb lässt uns

Mitternachtsruf > September 2003 5


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Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein
Biblische Botschaft Räuber; mit so einem sollt ihr auch nicht
essen» (1.Kor 5,11). Vielfach sind sol-
che Gläubige in der Gemeinde Jesu nicht
einen Menschen, der hatte kein hoch- ten Gemeinde Jesu Menschen gibt, die erkennbar. Damit gleichen sie jenem
zeitliches Gewand an» (Mt 22,11). sich unter Gläubigen aufhalten, aber Menschen in unserem Gleichnis, der
Wie alle anderen Gäste war auch die- letztendlich doch nicht dabei bzw. ge- kein «hochzeitliches Gewand» trug; er
ser Mensch aufgerufen worden, am Hoch- rettet sind. sass ja unter allen anderen Hochzeitsgäs-
zeitsfest des Königssohnes teilzunehmen. Lieber Leser, liebe Leserin, haben Sie ten, bis der König ihn entlarvte.
Er war der Einladung gefolgt, hatte sich noch kein «hochzeitliches Kleid» an? Ge- Auch wir können nicht immer erken-
durch die Pforte in den Hochzeitssaal hören Sie noch zu jenen, die nicht mit nen, wenn Menschen unter uns sind, die
begeben und sich an einen der gedeck- den «Kleidern des Heils» und «dem Man- im Moment nicht in der richtigen Wei-
ten Tische gesetzt bzw. gelegt, wie es im tel der Gerechtigkeit» (Jes 61,10) beklei- se leben, denn sie tragen den «Mantel
Orient Brauch war. Aber er unterschied det sind? Wenn ja, dann: Bekehren Sie der Gerechtigkeit» und «Kleider des
sich von den anderen Gästen in einem sich heute! Nehmen Sie heute den Herrn Heils». Nach aussen haben sie einen
ganz wesentlichen Punkt, hatte er doch Jesus als Ihren Herrn und Heiland an. christlich-frommen Anstrich, aber in ih-
«kein hochzeitliches Gewand an». Wenn Sie es tun, wird Er Sie mit «dem rem Inneren ist der Geist Gottes durch
Mantel der Gerechtig- ihr Festhalten an der Sünde betrübt, und
keit» und den «Klei- Sein Wirken ist «auf Sparflamme». Sie
leben unter uns, ohne dass sie entlarvt
werden, aber sie leben sehr gefährlich,
Wirkt der Geist Gottes denn ihre Mitchristen können sie wohl
täuschen, nicht aber den «König»! Und
bei Ihnen momentan «auf dieser «König» schreitet heute durch den
Sparflamme»? «Hochzeitssaal», um sich «die Gäste an-
zusehen»!
Lieber Leser, liebe Leserin, wenn der
dern des Heils» be- Herr Jesus in den nächsten Minuten Sei-
kleiden. Dann bewe- ne Gemeinde entrücken würde – und
gen Sie sich nicht Sie lebten in irgendeiner Sünde – wie
mehr ohne «hoch- wollen Sie dann vor Ihn treten? Meinen
zeitliches Gewand» Sie, dass Sie Ihm sagen könnten: «Herr,
innerhalb der Ge- bitte, ich muss noch etwas in Ordnung
Das wurde erst dann zum grossen meinde Jesu, sondern gehören wirklich bringen; ich bin im Moment gar nicht
Problem, als der König durch die Rei- dazu! imstande, vor Dich zu treten»? Dafür
hen der Gäste ging, sie sich genauer an- Der Mensch ohne «hochzeitliches Ge- wäre es dann zu spät!
sah und denjenigen entdeckte, der ohne wand» weist aber auch auf eine andere
hochzeitliches Gewand da sass. Jetzt war Gruppe von Menschen hin, nämlich: Unvergebene Sünden bei Gläubigen
er entlarvt! Zweitens auf wiedergeborene
Der Mensch, der «kein hochzeitliches Menschen, die aber zur Zeit in ir-
und ihre Folgen
Gewand an» hatte, weist symbolisch auf gendeiner Sünde leben. Ist so etwas Obwohl wir die Folgen von unverge-
zwei Gruppen von Menschen hin: möglich? Leider befindet sich eine grös- benen Sünden bei Gläubigen auch nicht
Erstens auf «Mitläufer» oder «Na- sere Zahl solcher Christen in der Ge- nennen können, wenn sie vor Jesus ste-
menschristen» in der Gemeinde Jesu, meinde Jesu, als wir ahnen. hen, so können wir doch mit Sicherheit
die sich noch nie richtig bekehrt und Solche Gläubige betrüben den Geist annehmen, dass ihr Verhalten Auswir-
deshalb keine Wiedergeburt erlebt ha- Gottes und setzen Sein Wirken auf ein kungen haben wird. Denken Sie nur
ben. Der Apostel Johannes sagt über sie: Minimum herab. Das bedeutet nicht, einmal an die Aussage des Herrn Jesus:
«Sie sind von uns ausgegangen, aber sie dass der Heilige Geist sie verlassen hät- «Denn es ist nichts verborgen, was nicht
waren nicht von uns. Denn wenn sie von te, denn Er wohnt ja bleibend in jedem offenbar werden soll, auch nichts ge-
uns gewesen wären, so wären sie ja bei wiedergeborenen Gläubigen (Joh 14,16- heim, was nicht bekannt werden und an
uns geblieben; aber es sollte offenbar 17), aber Er hat sich gleichsam zurück- den Tag kommen soll. So seht nun da-
werden, dass sie nicht alle von uns sind» gezogen. Darüber spricht der Apostel in rauf, wie ihr zuhört; denn wer da hat,
(1.Joh 2,19). Wenn solche Menschen Epheser 4,30: «… betrübt nicht den hei- dem wird gegeben; wer aber nicht hat,
sich nicht irgendwann gründlich bekeh- ligen Geist Gottes …» und: «Den Geist dem wird auch das genommen, was er
ren, solange sie dazu noch Zeit haben, dämpft nicht» (1.Thess 5,19). meint zu haben» (Lk 8,17-18).
werden sie unter das gleiche Urteil fal- Wenn wir gläubige Menschen ken- Die Worte: «… wer da hat, dem wird
len wie jener Mensch ohne hochzeitli- nen, die schon mehrmals ernstlich er- gegeben» zeugen von einem Lohn, den
ches Gewand: «Bindet ihm die Hände mahnt wurden, aber dennoch nicht von diejenigen erhalten werden, die von
und Füsse und werft ihn in die Finster- sündigen Gewohnheiten lassen wollen, Herzen auf das Wort des Herrn einge-
nis hinaus! Da wird Heulen und Zähne- dann gilt: «Ihr sollt nichts mit einem zu gangen sind. Darum ermahnt Er uns: «So
klappern sein» (Mt 22,13). schaffen haben, der sich Bruder nennen seht nun darauf, wie ihr zuhört.» Wer
Es erfüllt uns mit Grauen, wenn wir lässt und ist ein Unzüchtiger oder ein dem Herrn Jesus treu nachfolgt und sich
daran denken, dass es in der weltwei- Geiziger oder ein Götzendiener oder ein des neuen Lebens würdig erweist, hat

6 Mitternachtsruf > September 2003


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eine bedingungslose Hingabe praktiziert; Gottes Endziel mit der Gemeinde Jesu anderen Christen mit befleckten Klei-

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einem solchen wird noch hinzugegeben ist so ganz anders, denn wozu ist Chris- dern bewegt. Durch den Propheten Je-
werden! tus gestorben? Die Antwort lautet: remia fragt Er: «Meinst du, dass sich je-
Doch auch das Gegenteil ist wahr: «Christus (hat) die Gemeinde geliebt und mand so heimlich verbergen könne, dass
«… wer aber nicht hat, dem wird auch hat sich selbst für sie dahingegeben, um ich ihn nicht sehe? spricht der Herr. Bin
das genommen, was er meint zu haben.» sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch ich es nicht, der Himmel und Erde er-
Hier sind gläubige Menschen angespro- das Wasserbad im Wort, damit er sie vor füllt?» (Jer 23,24).
chen, die nicht gemäss ihrer hohen Be- sich stelle als eine Gemeinde,
rufung in Christus leben. Sie werden die herrlich sei und keinen Fle-
«Schaden erleiden»! Auf das Reden des cken oder Runzel oder etwas
Herrn haben sie nicht richtig hingehört, dergleichen habe, sondern die
und das wird einmal «nicht verborgen heilig und untadelig sei» (Eph
bleiben», sondern «offenbar werden» 5,25-27). Das ist unsere hohe
bzw. «an den Tag kommen». Paulus er- Berufung in Christus, und des-
mahnt einen jeden von uns: «Du aber, halb geht «der König» heute
was richtest du deinen Bruder? Oder du, mehr denn je «hinein, sich die
was verachtest du deinen Bruder? Wir Gäste anzusehen», um festzu-
werden alle vor den Richterstuhl Gottes stellen, ob jemand nicht gemäss
gestellt werden» (Röm 14,10). Mit die- dieser hohen Berufung lebt.
sem «wir» meint er alle Christen und
auch sich selbst. Etwas Ähnliches Wehe den Namens-christen
schreibt er im zweiten Korintherbrief: und den in Sünde lebenden
«Denn wir müssen alle offenbar werden
vor dem Richterstuhl Christi, damit je-
Wiedergeborenen!
der seinen Lohn empfange für das, was Der Mensch ohne «hochzeitliches Ge-

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er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder wand» steht jedoch auch stellvertretend
böse» (2.Kor 5,10). Es kommt einmal für Namenschristen. Wenn diese nicht Es kommt einmal
plötzlich der Tag der Abrechnung, an bereit sind, sich von ganzem Herzen zu
dem wir Christen, die wir durch das bekehren, wird es für sie einmal zu spät
plötzlich der Tag der
Wort Gottes wiedergeboren worden sind sein. Im Blick auf jeden Einzelnen von Abrechnung, an
(1.Petr 1,23), unsere «Bilanz» vorwei- ihnen wird «der König» zu Seinen Die-
sen müssen. Dann wird sich herausstel- nern sagen: «Bindet ihm die Hände und
dem wir Christen,
len, wie unser Leben nach unserer Be- Füsse und werft ihn in die Finsternis hi- die wir durch das
kehrung in den Augen Gottes gewesen naus! Da wird Heulen und Zähneklap-
ist und was wir mit dem Geschenk der pern sein» (Mt 22,13).
Wort Gottes wieder-
Gerechtigkeit Jesu Christi getan haben. Solche Menschen waren zwar grund- geboren worden
Dann wird alles Noch-schnell-in-Ord- sätzlich «berufen», um am Hochzeitsfest
nung-bringen-Wollen zu spät sein: Wir des Königssohnes teilzunehmen. Aber
sind , unsere «Bi-
werden entweder belohnt oder erleiden schliesslich gehörten sie doch nicht zu lanz» vorweisen
Verlust. den «Auserwählten», weil es bei ihnen
nie zu einer echten Bekehrung gekom-
müssen
Gottes Endziel mit der Gemeinde men ist.
Wehe auch den Menschen, die einmal
Jesu eine klare Wiedergeburt erlebt haben Eine persönliche Frage an Sie, lieber
In diesen Tagen der Endzeit ist der und heute dennoch wieder in irgendei- Leser, liebe Leserin: Leben Sie heute so,
«König» mehr denn je damit beschäftigt, ner Sünde leben! Wie bereits erwähnt, dass Sie vor Christus bestehen könnten,
sich die Gäste anzusehen, ob jemand kann man das äusserlich nicht immer wenn Er Sie jetzt, in diesem Augenblick,
noch «kein hochzeitliches Gewand an» sofort erkennen, denn solche Christen heimholen würde? Oder käme dabei et-
hat (Mt 22,11). Er prüft Seine Gemein- haben nach wie vor den christlichen, was ans Licht, das ihnen unangenehm
de – die zukünftige Braut Seines Sohnes frommen Anstrich. In Wirklichkeit ha- wäre, weil Sie meinen, es wüsste nie-
–, ob da vielleicht irgendein Flecken oder ben sie jedoch die «Kleider des Heils» mand davon?
eine Runzel sei. Dass es solche Dinge in und den «Mantel der Gerechtigkeit» Wenn Sie sich jetzt eingestehen müs-
der Gemeinde geben kann, wusste schon befleckt. Und in ihrem Inneren wohnt sen, dass die «Kleider des Heils» und der
Paulus, als er mit traurigem Herzen ein betrübter Geist Gottes, dessen Wir- «Mantel der Gerechtigkeit» bei Ihnen
schrieb: «… ich eifere um euch mit gött- ken auf ein Minimum reduziert ist. Doch befleckt sind, was müssen Sie dann tun?
lichem Eifer; denn ich habe euch ver- selbst wenn kein Mensch ihre Sünde
lobt mit einem einzigen Mann, damit ich wahrnehmen kann, liegt sie vor dem
Christus eine reine Jungfrau zuführte. «König» völlig aufgedeckt da: «… kein
Kommen Sie ans Licht!
Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern Treten Sie mit Ihrer Unreinheit, mit
Eva verführte mit ihrer List, so auch eure es ist alles bloss und aufgedeckt vor den Ihrem befleckten Kleid, in die unmittel-
Gedanken abgewendet werden von der Augen Gottes, dem wir Rechenschaft bare Gegenwart des Herrn. Scheuen Sie
Einfalt und Lauterkeit gegenüber Chris- geben müssen» (Hebr 4,13). Er sieht, sich nicht, Ihren ganzen Schmutz vor
tus» (2.Kor 11,2-3). wer sich von uns inmitten der vielen Ihm auszubreiten!

Mitternachtsruf > September 2003 7


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Ihnen hat und dass Sie nicht im Sieg le-
Biblische Botschaft ben, obwohl Sie den Sieger kennen? Ich
bitte Sie inständig: Raffen Sie sich auf
und gehen Sie heute, jetzt gleich, mit
Wenn Sie das tun, garantiere ich Ih- stellte. Darum durfte er die vom Herrn Ihrer Sünde zu Jesus!
nen, dass Sie wieder zur völligen Frei- zu Satan gesprochenen Worte hören: «Ist Wenn Sie das tun, wird sich etwas
heit und Freude eines wiedergeborenen dieser nicht ein Brandscheit, das aus Gewaltiges ereignen: Dem Teufel wird
Christen gelangen werden! Zur Veran- dem Feuer gerettet ist?» ein Dokument vor die Augen gehalten,
schaulichung wollen wir uns ein bibli- Es ist schlimm, als wiedergeborener das mit dem Blut Jesu unterzeichnet ist.
sches Beispiel ansehen. Der Prophet Sa- Christ in Sünde zu leben – niemand soll- Darauf steht geschrieben: «Er hat den
charja schreibt: «Und er liess mich se- te das unterschätzen. Raffen Sie sich Schuldbrief getilgt, der mit seinen For-
hen den Hohenpriester Jeschua, wie er deshalb auf und stellen Sie sich mit Ih- derungen gegen uns war, und hat ihn
vor dem Engel des Herrn stand, und der rer ganzen Sünde (auch in Gedanken, weggetan und an das Kreuz geheftet»
Satan stand zu seiner Rechten, um ihn vgl. z.B. Mt 5,28) ins direkte Licht des (Kol 2,14).
zu verklagen. Und der Engel des Herrn Herrn Jesus! Dann wird zwar offenbar, Solange Sie in irgendeiner Sünde ver-
sprach zu dem Satan: Der Herr schelte das sie «unreine Kleider» anhaben, aber harren, ist das ein schrecklicher Zustand.
dich, du Satan! Ja, der Herr, der Jerusa- gleichzeitig auch, dass es etwas gibt, Wenn Sie sich aber aufmachen und da-
lem erwählt hat, schelte dich! Ist dieser wogegen der Teufel keine Macht hat: mit zu Jesus gehen, wird plötzlich offen-
nicht ein Brandscheit, das aus dem Feu- Ihre ewige Berufung und Erwählung in bar, dass Sie nach wie vor Sein Eigen-
er gerettet ist? Jeschua aber hatte unrei- Christus Jesus! Diese Erwählung auf- tum, ein Kind Gottes, sind. Die durch
ne Kleider an und stand vor dem Engel, grund des Glaubens an das Versöhnungs- Glauben angeeignete Erlösung, die durch
der anhob und sprach zu denen, die vor blut Jesu Christi ist stärker als jede Sün- Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha
ihm standen: Tut die unreinen Kleider de. Solange ein Christ in einer Sünde geschehen ist, kann nicht mehr rückgän-
von ihm! Und er sprach zu ihm: Sieh her, verharrt, ist er geschwächt und äusserst gig gemacht werden, denn sie bleibt für
ich nehme deine Sünde von dir und las- verletzbar. Macht er sich aber auf, um immer bestehen. Aber sie kann keine
se dir Feierkleider anziehen. Und er mit dieser Sünde das Angesicht des Früchte bringen, solange ein geretteter
sprach: Setzt ihm einen reinen Kopfbund Herrn aufzusuchen, tritt die geschehe- Mensch in der Sünde verharrt.
auf das Haupt! Und sie setzten ihm ei- ne Erlösung von Golgatha wieder ganz Treten Sie deshalb ins Licht vor Ih-
nen reinen Kopfbund auf das Haupt und neu in Kraft! Und dann erschallen die ren Heiland, und tun Sie aufrichtig Bus-
zogen ihm reine Kleider an, und der herrlichen Worte über seinem Leben: se. Sie haben dazu vielleicht nicht mehr
Engel des Herrn stand dabei» (Sach 3,1- «Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus viel Zeit. Wenn Sie es heute, jetzt, tun,
5). dem Feuer gerettet ist?» Im Ju- werden Sie gleichsam die Worte hö-
Der Mann, der hier mit unreinen Klei- dasbrief wird Gotteskin- ren: «Ist dieser nicht ein Brand-
dern vor dem Engel scheit, das aus dem Feuer
des Herrn stand, war gerettet ist?… Tut die un-
kein Geringerer als der Wenn der Herr Jesus in reinen Kleider von
Hohepriester Jeschua
(oder: Josua). Aber als
den nächsten Minuten ihm! … Sieh her, ich
nehme deine Sünde
er sich in das unmittel- Seine Gemeinde ent- von dir und lasse dir
bare Licht des Herrn
stellte, durfte er zwei
rücken würde – wie Feierkleider anziehen»
(Sach 3,2.4).
gewaltige Aussagen würden Sie dann vor Nun zu denjenigen
hören:
1. In Bezug auf den
Ihn treten? unter unseren Lesern
und Leserinnen, die sich
Ankläger: «Der Herr noch nie richtig bekehrt ha-
schelte dich, du Satan! Ja, der Herr, der dern befohlen: «… andere ben. Ihnen rufe ich zu: Wenn Sie
Jerusalem erwählt hat, schelte dich! Ist reisst aus dem Feuer und rettet sich nicht heute von ganzem Herzen
dieser nicht ein Brandscheit, das aus sie …» Wer immer den Herrn Jesus in zum Herrn Jesus bekehren, dann kann
dem Feuer gerettet ist?» (Sach 3,2). sein Herz und Leben aufgenommen hat, es für Sie einmal für immer zu spät sein,
Als Satan vor dem Herrn stand, um ist «ein Brandscheit, das aus dem Feuer und der «König» wird seinen «Dienern»
Josua anzuklagen, hatte er juristisch ge- gerettet ist». den furchtbaren Befehl erteilen: «Bindet
sehen das Recht auf seiner Seite, denn 2. In Bezug auf sich selbst: «Tut die ihm die Hände und Füsse und werft ihn
Josua hatte wirklich «unreine Kleider unreinen Kleider von ihm! Und er sprach in die Finsternis hinaus! Da wird Heu-
an». Aber es gab noch etwas Höheres zu ihm: Sieh her, ich nehme deine Sün- len und Zähneklappern sein» (Mt 22,13).
als diese belastenden Fakten, nämlich de von dir und lasse dir Feierkleider Jeder Mensch ist dazu berufen, am
Gottes Berufung und Erwählung Josuas anziehen» (Sach 3,4). Hochzeitsfest des Königssohnes teilzu-
als Hoherpriester Israels. Es war jedoch Lieber Leser, liebe Leserin, warum nehmen. Aber wer sich noch nie richtig
nicht ausschlaggebend, dass er eine hohe zögern Sie so lange, um mit dem, was in bekehrt hat, wird nicht zu den Auser-
geistliche Verantwortung hatte; diese Ihrem Leben als Gotteskind nicht in wählten gehören. Darum kehren Sie
stellte ihn keineswegs über die Tatsache, Ordnung ist, zum Herrn zu kommen? heute um, bereuen Sie ihre Sünden und
dass er «unreine Kleider» trug. Entschei- Wissen Sie nicht, dass Sie momentan nehmen Sie den Herrn Jesus in Ihr Herz
dend war, dass er sich mit seiner ganzen äusserst verletzbar sind? Merken Sie und Leben auf. Der Herr schenke es Ih-
Unreinheit ins direkte Licht des Herrn nicht, dass der Feind leichtes Spiel mit nen aus Gnaden! ■

8 Mitternachtsruf > September 2003


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Im Blickfeld
«Das Wetter spielt verrückt» hen Tore mit Feuer verbrannt werden,
dass die Arbeit der Heiden umsonst sei
und dem Feuer verfalle, was die Völker
mit Mühe erbaut haben» (Jer 51,58). In
Gluthitze, Trockenheit, Waldbrände hin und her vermitteln eine Ahnung von der Offenbarung wird über das endzeit-
dem, was während der grossen Trübsal über die ganze Erde hereinbrechen liche Babel geweissagt: «Wie viel Herr-
wird. lichkeit und Üppigkeit sie gehabt hat,
soviel Qual und Leid
as Wetter spielt verrückt.» Diesen

D
schenkt ihr ein! Denn sie
Satz hört und liest man immer spricht in ihrem Herzen: Ich
wieder. Letztes Jahr war es primär throne hier und bin eine
wegen der extremen Regenfälle in Eu- Königin und bin keine Wit-
ropa (Jahrhundertflut), dieses Jahr we- we, und Leid werde ich
gen der Hitze. Begünstigt durch diese lang nicht sehen. Darum werden
andauernde Hitzewelle zieht sich derzeit ihre Plagen an einem Tag
eine Flammenwalze quer durch die Wäl- kommen, Tod, Leid und
der Europas; namentlich in Frankreich, Hunger, und mit Feuer wird
Italien, Spanien und Portugal hinterliess sie verbrannt werden; denn
das Feuer enorme Schäden. So sind stark ist Gott der Herr, der
beispielsweise in Frankreich mehr als sie richtet» (Offb 18,7-8).
10 000 Hektar Kiefernwald verbrannt. In Psalm 11,6 steht ge-
Aber auch Teile Kanadas und der USA schrieben: «Er wird regnen
haben aussergewöhnliche Waldbrände zu lassen über die Gottlosen
verzeichnen. In Kanada spricht man Feuer und Schwefel und
derzeit von rund 300 Wald- und Busch- Glutwind ihnen zum Lohne
bränden allein in British Columbia; im geben.» Da stellt sich
US-Staat Washington sind bislang 30 000 sogleich die Frage: Waren
Hektar Wald verbrannt. Sowohl in Euro- denn diejenigen, die in den
pa als auch auf dem amerikanischen Kon- vergangenen Wochen durch
tinent griff das Feuer, trotz unermüdli- die geballte Kraft des Feuers
chem Einsatz der Feuerwehren zum Teil Wald, Land, Hab und Gut
auch auf bewohntes Gebiet über. Zahl- oder gar das eigene Leben
reiche Menschenleben sind zu beklagen. verloren haben, gottloser als
Viele Häuser wurden ein Raub der Flam- diejenigen, die vielleicht in
men. Tausende von Anwohnern mussten Schon Tausende Hektaren Wald fielen rund um den Globus dem der Nähe wohnten, aber
in den verschiedenen Ländern evakuiert Feuer zum Opfer verschont blieben? Oder
werden. Die Schäden an Flora und Fau- waren sie gottloser als wir,
na sind kaum abschätzbar und es wird Gewächs und wird anzünden die Grund- die nicht in Bedrängnis kamen? Ähnli-
Jahre, ja Jahrzehnte dauern, bis sich die festen der Berge.» Der Grund für dieses che Fragen lagen offensichtlich schon zur
Natur einigermassen erholt hat. Dass das Gericht war Abgötterei. In Jesaja 33,12 Zeit Jesu in der Luft, denn der Herr Je-
Feuer vielerorts böswillig gelegt oder steht hinsichtlich der Nationen: «Die sus greift sie auf: «Es kamen aber zu der
leichtsinnig verursacht wurde, macht das Völker werden zu Kalk verbrannt wer- Zeit einige, die berichteten ihm von den
Ganze noch viel tragischer. den; wie abgehauene Dornen werden sie Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren
Feuer! Feuer ist in der Bibel stets ein im Feuer verzehrt.» Und in Jesaja 66,15- Opfern vermischt hatte. Und Jesus ant-
Zeichen des Gerichtes. Das war in der 16 lesen wir: «Denn siehe, der Herr wird wortete und sprach zu ihnen: Meint ihr,
Vergangenheit so – man denke zum Bei- kommen mit Feuer und seine Wagen wie dass diese Galiläer mehr gesündigt ha-
spiel an Sodom und Gomorra, wo Gott ein Wetter, dass er vergelte im Grimm ben als alle andern Galiläer, weil sie das
Feuer vom Himmel regnen liess (1.Mo seines Zorns und mit Schelten in Feuer- erlitten haben? Ich sage euch: Nein; son-
19,24; 2.Petr 2,6) – und an die Zukunft, flammen. Denn der Herr wird durch Feu- dern wenn ihr nicht Busse tut, werdet
wo Er die Welt unter anderem durch er die ganze Erde richten und durch sein ihr alle auch so umkommen. Oder meint
Feuer richten wird (Offb 8,7; 9,18; 18,7- Schwert alles Fleisch, und der vom Herrn ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm
8). Schon in 5. Mose 32,22 spricht der Getöteten werden viele sein.» in Siloah fiel und erschlug sie, schuldi-
Herr durch Mose: «Denn ein Feuer ist Auch durch den Propheten Jeremia ger gewesen sind als alle andern Men-
entbrannt durch meinen Zorn und wird lässt der Herr verkündigen: «So spricht schen, die in Jerusalem wohnen? Ich
brennen bis in die unterste Tiefe und der Herr Zebaoth: Die Mauern des gros- sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht
wird verzehren das Land mit seinem sen Babel sollen geschleift und seine ho- Busse tut, werdet ihr alle auch so um-

Mitternachtsruf > September 2003 9


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Im Blickfeld
kommen» (Lk 13,1-5). Die Antwort ist
also klar: Die Betroffenen waren nicht
schuldiger als die andern. Aber ebenso
klar ist die Botschaft: Tut Busse! Römer
2,4 erinnert an Gottes Geduld mit uns
Menschen und mahnt: «Oder verachtest
du den Reichtum seiner Güte, Geduld
und Langmut? Weisst du nicht, dass dich
Gottes Güte zur Busse leitet?»
Wer Bilder von den alles verzehren-
den Feuern diesseits und jenseits des
Ozeans gesehen hat, der ahnt etwas von
der unvorstellbaren Wucht des Gerich-
tes, das in ebenso unvorstellbar schreck-
lichem Ausmass über unsere gottlose
Erde hereinbrechen wird. Möge doch
der Aufruf Jesu zur Busse noch von vie-
len, vielen Menschen endlich ernst ge-
nommen werden! ■ E.V. Feuer ist in der Bibel stets ein Zeichen des Gerichtes

Das Geheimnis des Nahen Osten berichten. So fügten gros-


se Nachrichtenagenturen den Namen
israelischer und palästinensischer Poli-

Antisemitismus tiker Adjektive bei, die «allein der Welt-


anschauung der Reporter entsprechen».
So sei zum Beispiel monatelang vom
«Hardliner» Sharon oder dem «gemäs-
Antisemitismus ist eine judenfeindliche Einstellung, die so alt ist wie das sigten» Mahmoud Abbas die Rede gewe-
Judentum selbst. Bereits seit dem zweiten Jahrhundert nach Christus finden sen. Das Wort «Intifada» komme bei den
sich auch in der Geschichte des Christentums antisemitische Züge. Für die Agenturen nicht vor, weil es ein erklä-
rungsbedürftiges Fremdwort sei. «Damit
Endzeit sagt die Bibel eine Zunahme des Antisemitismus voraus. Was steckt es nicht langweilig wird, haben sich die
hinter der Judenfeindlichkeit? Agenturjournalisten unzählige andere
Formulierungen für
enommierte Nahostexperten, Poli- Konflikt ausgesprochen. «Die verwende- die Stunde Null (den

R tiker, Bundestagsabgeordnete und


anerkannte Journalisten aus
Deutschland und Israel haben sich am
ten Klischees, die vorbelasteten Begrif-
fe und geschichtlichen Vorbehalte ver-
wandeln legitime Kritik an Israel in po-
Ausbruch der ‹Intifa-
da› am 28. September
2000) ausgedacht:
26. Juni 2003 auf einem Symposium im litischen Antisemitismus», sagte der be- ‹Seit der Provokation
kannte Korrespondent des Sharons auf dem Tem-
Nachrichtensenders n-tv, Ulrich pelberg›, ‹seit Aus-
Sahm. bruch des spontanen
In ihren Beiträgen legten die Volksaufstandes, der
Teilnehmer der von vier Orga- Revolte, des Krieges›,
nisationen veranstalteten Podi- ‹seit Ausbruch des
Ulrich W. Sahm
umsdiskussion dar, wie einsei- Blutvergiessens›, ‹seit
tig Medien in Europa und den Ausbruch des palästi-
USA über den Nahost-Konflikt nensischen Kampfes für einen eigenen
berichten und auch vor antise- Staat, Befreiungskampfes, Kampfes zur
mitischen Darstellungen nicht Beendung der Besatzung› oder auch ‹seit
zurückschrecken. n-tv-Korres- dem Scheitern der Friedensverhandlun-
Symposium im Bundestag in Berlin gegen Antisemitismus pondent Sahm wies anhand re- gen›. Viele dieser Stilblüten sind reine
nommierter Untersuchungen Schuldzuweisungen, zynisch verknüpft
Bundestag in Berlin gegen Antisemitis- und eigener Recherchen nach, wie ge- mit vielen palästinensischen Toten und
mus und für eine ausgewogene Bericht- rade die grossen Nachrichtenagenturen relativ wenigen israelischen Opfern.
erstattung über Israel und den Nahost- implizit einseitig über das Geschehen im Längst ist belegt, dass die ‹Intifada› kein

10 Mitternachtsruf > September 2003


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spontaner Volksaufstand als Reaktion auf chung der komplexen Realität und einer
Aufgegriffen


Sharons Provokation ist, sondern ein Mo- fehlenden historischen Vision der Taten.
nate im Voraus geplanter bewaffneter Oft scheint es, als versuchten grosse Tei-
Angriff auf Israel», sagte Sahm. le der deutschen Presse, nicht über die
Agenturen verwendeten «Wortspiele Lage in dieser Region der Welt zu be- Ihre Scheidung können Ehepaare in den
in einer ekelhaften Wirklichkeit», so der richten, sondern in der Sache zu ent- USA online abwickeln – das ist billiger und
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erfahrene Nahost-Korrespondent. «Für scheiden – wer hat Recht, und wer nicht. schneller als bei der üblichen Art. Vor allem
mich hört jedoch der Spass auf, wenn Journalisten und Redakteure sind nicht in unkomplizierten Fällen, wenn die Eheleu-
die deutsche Öffentlichkeit mit schein- mehr objektive Presse-Leute, sondern
te ohne Streit auseinandergehen, verzichten
bar harmlosen Worten und fragwürdigen werden Richter: sie beurteilen, wer
Ministatistiken gezielt zu Judenhass, fal- schuldig ist und wer nicht, wer verant-
immer mehr auf einen teuren Anwalt.
schem Mitleid und Parteinahme ge- wortlich ist und wer nicht, und das durch
drängt wird.» die Wahl ihrer Worte, ihrer Titel, ihrer Die Bundestagsabgeordnete Claudia
Der Deutschland-Korrespondent der Fotos und durch die Themen, über die Roth (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich dafür
israelischen Tageszeitung Yediot Ahro- sie schreiben oder berichten. Man kann ausgesprochen, dass die politischen Vertre-
not, Eldad Beck, leider selten von ter in den Rundfunkräten der öffentlich-
zeigte in seinem beruflicher Objek- rechtlichen Sendeanstalten auf eine objek-
Vortrag auf, wie
Erklärung von «Antisemitis- tivität sprechen.» tivere Berichterstattung über Israel und den
gerade deutsche mus» im Lexikon Die Judenfeind- Nahost-Konflikt Einfluss nehmen sollten. An-
Tageszeitungen lichkeit ist mehr
Bez. für judenfeindl. Einstellungen und Bestre- gesichts der einseitigen Berichte über Israel
durch die gezielte bungen. Der A. reicht bis in die jüd. Diaspora als eine unsympa-
und die Palästinenser sei dringender Hand-
Verwendung von des Altertums zurück, ist aber in christl. Kultu- thische Haltung
Schlagzeilen und den Juden gegen- lungsbedarf geboten, sagte Roth bei der Po-
ren bes. stark hervorgetreten. Bis ins 19. Jh.
Bildern manipulie- zielt er auf die konfessionelle und soziale Assi- über. Antisemitis- diumsdiskussion zum Thema «Antisemitis-
ren und bewusst milation der jüd. Minderheit. Seitdem wendet mus hat von an- mus, deutsche Medien und der Nahost-Kon-
einseitig gegen Is- er sich v. a. gegen die Bestrebungen zur rechtl. fänglicher Antipa- flikt» am 26. Juni in Berlin (vgl. «Das Geheim-
rael Partei ergrei- und gesellschaftl. Gleichstellung (Judeneman- thie zur radikalen
zipation). Der rass. A. gewann grösseren Ein-
nis des Antisemitismus», Seite 10).
fen. «Journalisten fluss seit dem letzten Drittel des 19. Jh.; die Ablehnung bis hin
und Redakteure zunächst von J. A. Graf von Gobineau entwi- zum brutalsten In Deutschland gibt es ca. 10 000 Sata-
sind nicht mehr ckelte Lehre von der ‹Überlegenheit der ari- Völkermord ge- nisten, denen sich immer mehr Jugendliche
unabhängige Be- schen Rasse› wurde von E. Dühring, H. S. führt. Antisemitis- zuwenden. Sie kämpfen gegen den christli-
richterstatter, son- Chamberlain und P. de Lagarde zur pseudo- mus ist ein exis-
wiss. Grundlage des A. fortgebildet und gleich- chen Glauben, schänden Friedhöfe, feiern
dern wurden zu tenzielles geistli-
Richtern und er- zeitig von antisemit. Agitatoren popularisiert. ches Problem. Es schwarze Messen und zelebrieren Tieropfer.
Während in W-Europa die polit. Bed. des A. be-
klären vermehrt schränkt blieb, fand er in Deutschland, Öster- ist der Kampf Sa-
ihre Solidarität mit tans gegen Gott, «Im Koran wird nicht ein einziges Mal
reich-Ungarn und O-Europa starke Verbreitung.
einer Gruppie- Nach dem 1. Weltkrieg nahm der A. bes. in den der Kampf seines erwähnt, dass Eretz Israel den Moslems hei-
rung», sagte Eldad extrem rechtsgerichteten, antiparlamentar. Reiches gegen das lig ist», erklärte Dr. Nissim Dana, der eine
Beck. So werde Is- Kreisen an Umfang und Schärfe zu; er wurde zukünftige Reich Untersuchung darüber veröffentlichte. Im
rael in gut und zu einem Schlüssel zur Erklärung der sozialen Jesu Christi. Es ist
und polit. Strukturkrise. Die hemmungslose
Koran stünde auch nirgends geschrieben,
böse eingeteilt. sein Überlebens- dass das Land Israel den Moslems verheis-
antisemit. Agitation der 1920er-Jahre stand im
«Böse» seien Pre- Widerspruch zu der fortschreitenden Assimila- kampf. sen wurde. Im Gegenteil, trotz der judenfeind-
mierminister Ariel tion des dt. Judentums. Der A. des Nationalso- Gottes Verheis-
lichen Verse im Koran gäbe dieser zweifellos
Sharon, die Likud- zialismus, einziger fester Bestandteil der nat.- sung zur Erwäh-
Partei, jüdische soz. Ideologie und damit von grosser Bedeu- lung Israels laute-
nur den Juden das Recht auf Israel. Im Ko-
Siedler, Soldaten tung für den Zusammenhalt der Bewegung, te, alle Geschlech- ran wird, laut Dr. Dana, in drei Versen das
und konservative unterschied sich nur im Grad der Radikalität ter der Erde zu jüdische Erbrecht auf Eretz Israel bestätigt.
Juden und Ortho- vom A. der Vorkriegszeit. Nach 1945 ist A. als segnen (1.Mo
kollektives Vorurteil keineswegs überwunden.
doxe. «Gut» hin- 12,1-3). Diese Er- Eine Kirche im norwegischen Hokksund
gegen würden lin- wählung zielte auf bietet die Erlösung in zwölf Sekunden an (!),
ke Politiker, Friedensaktivisten oder Sol- Jesus Christus hin (Gal 3,16). Er ist aus wie der Online-Dienst Nettavisen berichtet.
daten, die den Kriegsdienst verweigern, dem Judentum, aus dem Stamm Juda her- Man muss sich zunächst auf die Homepage
dargestellt, so Beck. vorgegangen. In Israel hat Er die Welter- der Kirche einloggen. Dann wird man aufge-
In einem Kommentar zum Antisemi- lösung vollbracht, in Israel wird Er wie-
fordert, ein zweizeiliges Gebet laut vorzutra-
tismus in den Medien heisst es: «Die derkommen und von Israel aus wird Er
gen. Beim letzten Wort des Gebets, so er-
Berichterstattung vieler Medien in die ganze Welt regieren (Sach 14,8-9).
Deutschland über Israel, über den Kon- Aus diesem Grund kämpft Satan seit der fährt man auf der Homepage, komme die
flikt zwischen Palästinensern und Israe- Erwählung des jüdischen Volkes einen Erlösung über einen. Damit man diese nicht
lis und über den allgemeinen Konflikt erbitterten Kampf gegen diese Nation. verpasst, schickt die Kirche jenen, die die
zwischen der arabischen Welt und Isra- Schon Abraham erlebte diese Anfeindun- entsprechende Seite anklicken, per E-Mail
el leidet oft unter Einseitigkeit, tenden- gen, später auch Isaak und Jakob. Als die verführerische Botschaft zu: «Gratulati-
ziöser Analyse der Lage in dieser Regi- Israel in Ägypten war, wollte man es aus- on! Du hast die Absolution empfangen!»

on, subjektiven Vorurteilen, Vereinfa- rotten. Kaum war es von dort ausgezo-

Mitternachtsruf > September 2003 11


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Die EU-Kommission möchte Israel in ihre Im Blickfeld
«Initiative zur Vergrösserung Europas» auf-
nehmen. Durch diese Massnahme könnte
Israel einen ähnlichen Status wie die übri- gen, stellte sich ihm Amalek in den Weg. Jesu: Herodes erschrak zutiefst über die
gen Länder der Europäischen Union erlan- Später waren es, um nur einige zu nen- Nachricht, dass der Messias Israels ge-
nen, die Moabiter, Edomiter, Philister, boren sei. Er sah in Ihm einen Feind,
gen, vor allem in Bezug auf kommerzielle und
die Assyrer, Babylonier und Syrer und und die Folge war, dass er alle jüdischen
ökonomische Fragen. Falls das Vorhaben der nicht zuletzt der schreckliche antichrist- Knaben bis zu zwei Jahren in und um
EU in die Tat umgesetzt wird, wäre dies der liche Vorläufer Antiochus Epiphanes. Bethlehem ermorden liess (Mt 2,16).
Anfang einer neuen Art der Verbindung zwi- Praktisch alle Weltreiche kehrten sich Der Kommunismus erhob die Faust
schen Israel und Europa. gegen das Judentum, insbesondere die- gen Himmel, erklärte Gott als für und
jenigen, die ein Weltreich anstrebten. schwor auf den Materialismus. «Ohne
Das zog sich über die Inquisitionszeit, Gott und Sonnenschein fahren wir die
Günter Verheugen, EU-Erweiterungskom-
die arabisch-muslimischen
missar, sieht in der Erweiterung der EU noch Epochen, die Aufklärungszeit,
mehr Möglichkeiten. Ihm schweben «eine Grosse Nachrichtenagenturen fügen den
die Zarenreiche, den Kommu- Namen israelischer und palästinensischer
Milliarde Konsumenten in einem riesigen nismus und Nationalsozialis- Politiker Adjektive bei. So ist zum Beispiel
Wirtschaftsraum von Oslo bis Jerusalem» vor. mus bis in unsere Zeit hinein. monatelang vom «Hardliner» Sharon oder dem
Dabei müssten künftige Partner nicht unbe- Die Bibel sagt deutlich, dass Sa- «gemässigten» Mahmoud Abbas die Rede
dingt Vollmitglied werden. Verheugen: «Ich tan der «Gott dieser Welt» ist
gewesen
kann mir vorstellen, dass Israel einmal den- (2.Kor 4,4). Zwangsläufig ge-

REUTERS
selben Binnenmarkt-Status erhält, wie ihn braucht er die Reiche der Welt
als seine Werkzeuge, um – so
Norwegen, Island und Lichtenstein haben.»
es möglich wäre – das Reich
Christi zu verhindern. Der
Laut CIA-Bericht ist weder Kommunis- Kommunismus wollte die Welt-
mus noch Terrorismus, sondern AIDS die herrschaft, deshalb richtete er
grösste Bedrohung für die Demokratie, Si- sich zwangsläufig gegen das Ju-
cherheit und Stabilität auf dem afrikanischen dentum. Desgleichen im Nati-
onalsozialismus unter Hitler. So
Erdteil. Bis 2010 wird die Seuche das Brut-
wird sich auch das letzte poli-
tosozialprodukt Schwarzafrikas um 20 Pro- tische Weltreich gegen Israel
zent verringern. AIDS könnte schon bald gan- richten, was aus Offenba-
ze Staaten kollabieren lassen. Wie bereits rung 12 sehr deutlich hervor- Ariel Sharon Mahmoud Abbas
in der August-Ausgabe berichtet, sterben in geht. Aber auch das christlich-
Afrika täglich 6 000 Menschen an der Im- ökumenische Reich, das sich zu
munschwächekrankheit AIDS. einer Welteinheitskirche vereinigen Ernte ein», hiess eine seiner Parolen.
wird, wird sich gegen das Judentum Diese Feindschaft gegen Gott drückte
wenden, denn es will alle Religionen und sich im Widerstand und in der Verfol-
Der Fuldaer CDU-Bundestagsabgeordne- viele Götter unter einen Hut bringen. Da gung der Juden und wahren Christen
te Martin Hohmann hat die Rolle der Homo- Israel das lebendige Zeugnis für den ei- aus, denn beide haben dieselbe Wurzel.
sexuellen-Lobby in Deutschland heftig kriti- nen wahren Gott ist, wird es früher oder Der Nationalsozialismus des «Dritten
siert. Den jährlichen «Christopher-Street- später nicht mehr akzeptiert sein. Reiches» erklärte sich als Feind Gottes
Day» in Berlin bezeichnete er als Totentanz Das Geheimnis des Antisemitismus und wollte ohne Ihn das Tausendjährige
der ausgehenden Überfluss- und Spassge- wird in Psalm 83 offenbart: «Gott, Reich aufrichten. Sein entschlossener
sellschaft der BRD. Jeder verantwortliche schweige nicht! Verstumme nicht, und Kampf galt daher zum grossen Teil dem
Politiker müsse junge Menschen vor dem sei nicht stille, o Gott! Denn siehe, dei- Judentum. Auch der Islam lehnt den Gott
ne Feinde toben, und die dich hassen, Israels ab, ja er leugnet die Fleischwer-
Leitbild der Homosexualität warnen. Dem
erheben das Haupt. Gegen dein Volk dung Christi und erklärt sich damit als
gesellschaftlichen Phänomen Homosexuali- planen sie listige Anschläge, und sie antichristlich (2.Joh 7). Zwangsläufig
tät gegenüber sei falsche, feige Toleranz oder beraten sich gegen die, die bei dir ge- werden in islamischen Ländern Juden
Akzeptanz nicht angebracht. borgen sind. Sie sprechen: Kommt und und Christen verfolgt.
lasst uns sie als Nation vertilgen, dass Die antisemitischen Äusserungen in
nicht mehr gedacht werde des Namens den Medien widerspiegeln die geistliche
Die wahre Bedeutung des Wortes «Ge-
Israel! Denn sie haben sich beraten mit Haltung des Volkes; sie sind sozusagen
meinde» wird erkennbar, wenn der Apostel
einmütigem Herzen, sie haben einen ein Gradmesser. Da Deutschland sich
Paulus von ihr als dem «Leib Christi» spricht. Bund gegen dich geschlossen» (V 1-6). immer offensichtlicher von Gott entfernt
Der Name belegt schon die Tatsache, dass Jede antisemitische Haltung ist des- und Seine Ordnungen immer krasser
die Gemeinde nie als lose Verbindung von halb ein Protest gegen den Gott Israels. ignoriert, ist es kein Wunder, dass der
individualistischen Einzelspielern gedacht Da man gegen Ihn selbst nicht kämpfen Antisemitismus zunimmt.
war. kann, vergreift man sich an Seinem Volk. Das kommende antichristliche Reich
Das sehen wir schon bei der Geburt wird das letzte, aber stärkste Aufbäumen

12 Mitternachtsruf > September 2003


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des Feindes gegen Gott und somit ge-
gen Sein Volk und gegen alle, die Ihm
gehören, sein: «… als der Drache sah,
dass er auf die Erde geworfen war, ver-
folgte er die Frau, die das männliche
Kind geboren hatte. … Und der Drache
wurde zornig über die Frau und ging hin,
Krieg zu führen mit den übrigen ihrer
Nachkommenschaft, welche die Gebo-
te Gottes halten und das Zeugnis Jesu
haben» (Offb 12,13.17). Mit der «Frau»
ist ohne Zweifel das Judentum gemeint,
durch das uns, der irdischen Herkunft
nach, der Messias Jesus Christus ge-
bracht wurde. Der Drache, Satan, ver-
folgt das Judentum, weil er das Kommen
Jesu verhindern will.
Von diesem Hintergrund her gesehen
ist es nur einleuchtend, dass sich wahre
Christen, die ein persönliches Verhält-
nis zu Jesus haben, auch zu Israel stel- Israelische Fallschirmspringer vor Jerusalem am 7. Juni 1967
len, ja zu Israel stehen müssen. Sie sind
aus demselben Geist geboren, der Israel
ins Leben rief und die Juden unserer Zeit
aus aller Welt wieder zurück nach Eretz
Israel brachte, um sie dort für die Wie-
Kuriositäten oder ernst zu
derkunft Jesu vorzubereiten (Hes 37,1-
6). Dieser Geist kann sich nicht wider-
sprechen. Christen können daher weder
nehmende Hintergründe?
Antisemiten sein noch mit einer antise-
mitischen Haltung sympathisieren. Wo
Man kann sich fragen, ob die Befreiung Jerusalems ausgerechnet am 7. Juni
dies dennoch der Fall ist, sind sie ent- 1967 (7.6.67 = 6: eines Menschen Zahl; 7: Symbol der heiligen Fülle) Zufall
weder einer gefährlichen Verführung war oder ob die lebendige Handschrift Gottes dahinter stand, der die Ge-
verfallen oder nicht echte, aus dem Geist
geborene Christen. Leider lassen sich
schichte schreibt. Ebenso möge der Leser selbst entscheiden, ob folgende
heute mehr und mehr Menschen von Hinweise bloss kurios oder des Nachdenkens wert sind.
den Medien, anstatt von der Bibel be-
einflussen. Sie scheinen sich der Tatsa- in Freund unseres Missionswerkes seiner Verbindung zum Antichristen ge-
che zu verschliessen, dass die Bibel am
Ende Recht behalten wird. Als das le-
bendige Wort Gottes wird sie auch dann
E machte uns im Blick auf den tragi-
schen Tod Jürgen Möllemanns auf
Folgendes aufmerksam: Am 5. Juni
richtet wird?
Am 7. Juni 2003, auf den Tag genau
36 Jahre nach der Einnahme Jerusalems
noch dastehen, wenn alle Medien längst 2003, auf den Tag genau 36 Jahre (3 mal durch israelische Fallschirmjäger, fand in
gestorben sind! 12; 12 = göttliche Ordnung) nach Be- Kabul (Afghanistan) ein Selbstmordatten-
Wenn der Herr Jesus zur Aufrichtung ginn des für Israel siegreichen Sechsta- tat auf einen Bus statt. Vier deutsche
Seines Reiches wiederkommt, wird je- gekrieges, wurde die Staatsanwaltschaft Soldaten fanden den Tod, etwa 30 wur-
der Antisemitismus zum Schweigen ge- gegen den ehemaligen FDP-Chef von den verletzt. Was in Israel fast alltäglich
bracht werden, denn Satan wird gebun- Nordrhein-Westfalen und Präsident der ist, trifft nun in einer anderen Region
den. Somit wird jede Verführung aufhö- deutsch-arabischen Gesellschaft aktiv. Es auch andere Nationen. Der Terror um
ren (Offb 20,1ff.) und die Erkenntnis des fanden Hausdurchsuchungen und Be- Jerusalem greift um sich und zieht nach
Herrn wird in allen Völkern zunehmen. schlagnahmungen statt; am selben Tag Sacharja 12,1-3 immer deutlicher die
Dann wird erfüllt, was Gott dem Volk endete das Leben Möllemanns. Nationen mit hinein.
Israel zugesagt hat: «Ich will dich nicht Fast zeitgleich kam auch der grosse Ist es nicht eigenartig: Ausgerechnet
mehr die Schmähung der Nationen hö- Gegner Möllemanns, der Jude Michel 12 Jahre nach dem ersten Golfkrieg, in
ren lassen, und das Höhnen der Völker Friedman, in die Schlagzeilen. Vorwür- dem Saddam Hussein 39 Skud-Raketen
sollst du nicht mehr ertragen müssen; fe wegen illegalen Kokainbesitzes und auf Israel schoss, wurde nun sein Land
und du sollst deine Nation nicht mehr Verbindungen zum Rotlichtmilieu belas- «zerstört» und von den USA, den Ver-
kinderlos machen, spricht der Herr, ten ihn sehr. bündeten Israels, «eingenommen»? Und
Herr» (Hes 36,15). Könnte es sein, dass Möllemann ein die Statue Saddams wurde – mittels Fern-
Möge der Herr bald kommen, um die- Beispiel für die Nationen ist, die wegen sehübertragungen vor den Augen der
se und viele andere noch ausstehende ihres Vergehens an Israel in der Endzeit ganzen Welt! – vom Sockel gehoben und
Verheissungen zu erfüllen! Bis dahin von Gott gerichtet werden? Und Fried- zerstört. 12 Jahre nach seinem Angriff
wollen wir betend und segnend hinter man, ist er ein Beispiel für das jüdische auf Israel kam Saddam zu Fall! Es scheint,
Israel stehen. ■ N.L. Volk, das wegen seines Unglaubens und das Gericht habe 12 Jahre auf sich war-

Mitternachtsruf > September 2003 13


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Im Blickfeld
ten lassen, um die Zahl Israels vor aller

BILDER: REUTERS
Welt zu offenbaren und ebenso die Tat-
sache, dass es nicht ohne Gerichtsfolgen
bleibt, wenn man Israel antastet.
Von daher ist es sicher nicht verwun-
derlich, dass genau 12 Monate nach der
Wannsee-Konferenz (20. Januar 1942),
auf der die «Endlösung der Judenfrage»
beschlossen wurde, Stalingrad, das von
der 6. deutschen Armee besetzt war,
durch eine Gegenoffensive der Sowjets
fiel. Dadurch erlitt die deutsche Armee
ihre grössten und schrecklichsten Verlus-
te. Mit 146 000 Gefallenen und 90 000
Kriegsgefangenen trug diese Schlacht zur
Kriegsentscheidung bei. Am 31. Januar
1943 musste die deutsche Armee kapi-
tulieren. An Israel entscheidet sich das
Schicksal der Völker! ■ N.L. Kontrahenten, Jürgen W. Möllemann (l.) und
Michel Friedman

Endzeitzeichen nehmen Schanghai (China) 14 Millionen. ‹Mega-


Städte› breiten sich zudem in Gebiete aus,
die etwa durch Erdbeben, Überflutungen

drastisch zu oder Waldbrände besonders katastrophen-


gefährdet sind. Den grössten Risikofaktor
hat nach Berechnungen der Münchener
Die Versicherungsstatistiken reden eine deutliche Sprache. Sie notieren Rück das Gebiet Tokio-Yokohama, gefolgt
von der Bucht von San Francisco sowie
einen «dramatischen Anstieg» der Grosskatastrophen. Unbewusst bestätigen Los Angeles (beide USA), die Region Osa-
sie damit Aussagen der Bibel. ka-Kobe-Kyoto (Japan), Miami und New
York (USA). Das Ruhrgebiet liegt an 16.,
n «Idea Spektrum» (Nr. 27/2003) Euro (100,2 Mrd. sFr.) auf 477,3 Milli- Frankfurt/M. an 20. Stelle des Risikoin-

I heisst es: «Versicherungsstatistik


stimmt mit der Bibel überein
Die Bibel sagt eine starke Zunahme
arden (731,7 Mrd. sFr.). Das vorige Jahr
war gekennzeichnet durch schwere Stür-
me und Überschwemmungen, etwa die
dexes.»
Schon das Alte Testament redet
darüber, wie die Verhältnisse auf Erden
von Naturkatastrophen voraus. In einer Jahrhundertflut an Elbe und Donau, aber sein werden, bevor der Herr zurück-
Langzeitstatistik spricht nun auch eine auch durch Wirbelstürme in Nordame- kehrt, um Seine Herrschaft anzutreten.
der grössten Versicherungsgesellschaf- rika und Asien. Hinzu kamen etwa 70 Das was Jesaja heute vor 2 800 Jahren
ten, die Münchener Rück, von einem Erdbeben und 20 grössere Vulkanausbrü- darüber zu sagen hat, unterstreichen die
‹dramatischen Anstieg› der Grosskata- che. Von den insgesamt 11 000 Toten Versicherungsstatistiken unbewusst.
strophen. Darunter versteht das Unter- durch Katastrophen im Jahr 2002 ent- Jesaja spricht inspiriert durch den Geist
nehmen, bei dem Versicherungen ihre fiel fast die Hälfte auf Flutopfer. Gottes über Naturkatastrophen, die un-
Risiken abdecken, Ereignisse, deren Ballungszentren mit hohem Risiko sere Welt wegen der zunehmenden Gott-
Auswirkungen die Selbsthilfekräfte des Ein besonders hohes Gefährdungspo- losigkeit als Gericht treffen werden (vgl.
betroffenen Landes übersteigen und da- tential weisen Ballungszentren auf, die Offb 9,20-21; 11,18). Und er scheint
her internationale Hilfe erforderlich sich immer weiter ausdehnen. Haben im dabei unter anderem die Ballungszent-
machen. Meist fordern diese Katastro- Jahr 1950 noch weniger als ein Drittel ren der grossen Weltstädte vor Augen
phen Tausende Todesopfer. Im Vergleich der Weltbevölkerung in Grossstädten ge- zu haben. Doch die Erde wird nicht völ-
zu den 1960er-Jahren hat sich die Zahl lebt, so sei es heute etwa die Hälfte. Mil- lig zerstört: Vielmehr wird der Herr zu-
solcher Katastrophen in den vergange- lionenstädte hätten enorme Ausmasse rückkehren, die Verhältnisse wiederher-
nen zehn Jahren (1993–2002) um mehr erreicht. So lebten im Raum Tokio-Yoko- stellen und vom Berg Zion in Jerusalem
als das Zweieinhalbfache von 27 auf 70 hama (Japan) etwa 35 Millionen Men- aus in Herrlichkeit regieren. Jesaja pro-
erhöht. Die wirtschaftlichen Verluste schen, im Grossraum New York (USA) phezeit: «Siehe, der Herr entleert die
stiegen inflationsbereinigt um mehr als rund 22 Millionen, um Sao Paulo (Brasi- Erde und verheert sie und kehrt ihre
das Siebenfache von 65,9 Milliarden lien) etwa 20 Millionen und im Raum Oberfläche um und zerstreut ihre Be-

14 Mitternachtsruf > September 2003


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wohner. … Völlig ausgeleert wird die Jesus sagt in der Ölbergrede: «… es Wesen, das in allen Dingen absolut ge-
Erde und geplündert, denn der Herr hat wird sich Nation gegen Nation erheben recht ist. Wir wollen dem Worte Gottes
dieses Wort geredet. … Und die Erde ist und Königreich gegen Königreich, und keinen Abbruch tun, auch nicht, wenn
entweiht worden unter ihren Bewoh- es werden Hungersnöte und Erdbeben es in unseren Ohren nicht so gut tönen
nern. Denn sie haben die Gesetze über- da und dort sein. Alles dies aber ist der mag.
treten, die Ordnungen überschritten, Anfang der Wehen» (Mt 24,7-8). «Dann Die Aussagen der Bibel und die Zei-
den ewigen Bund ungültig gemacht! sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation chen der Zeit betreffen die Zeit des En-
Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, gegen Nation erheben und Königreich des, und wir sollten uns unbedingt da-
und es büssen, die auf ihr wohnen. Da- gegen Königreich; und es werden gros- rauf einstellen. Ausserdem mahnen sie
rum sind die Bewoh- zur Umkehr, dazu, Jesus das Leben zu
ner der Erde dahin- übergeben und Ihm nachzufolgen. Wer
geschwunden, und das tut, hat Sicherheit! Letztendlich sind
wenig Menschen die Zeichen der Zeit also Vorboten der
bleiben übrig. … Wiederkunft des Herrn zur Aufrichtung
Denn so wird es ge- Seines Reiches.
schehen mitten auf Da die Zeichen der Zeit auf die Wie-
der Erde, mitten un- derkunft des Herrn in Kraft und Herr-
ter den Völkern: wie lichkeit hinweisen, bedarf es für die Ent-
beim Abschlagen der rückung der Gemeinde Jesu keiner Zei-
Oliven, wie bei der chen. Weil nun aber die Endzeitzeichen
Nachlese, wenn die immer heftiger werden, schlussfolgern
Weinernte zu Ende wir, dass das Wiederkommen Jesu zur
ist. … taumelnd tau- Heimholung Seiner Gemeinde entspre-
melt die Erde wie ein chend nahe ist. William MacDonald
Heute lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Grossstädten. So leben z. B.
Betrunkener und im Raum Tokio-Yokohama (Bild) etwa 35 Millionen Menschen schreibt: «In welcher Zeit leben wir? Es
schwankt hin und hat noch nie in der Weltgeschichte eine
her wie eine Nachthütte. Und schwer se Erdbeben sein und an verschiedenen Zeit gegeben, wo so vieles darauf hin-
lastet auf ihr ihr Treubruch: sie fällt und Orten Hungersnöte und Seuchen; auch deutete, dass Sein Kommen sehr nahe
steht nicht wieder auf. Und an jenem Schrecknisse und grosse Zeichen vom ist.» Und Dave Hunt sagt: «Es ist aufre-
Tag wird es geschehen, da wird der Herr Himmel wird es geben. … Und es wer- gend festzustellen, dass keine Genera-
das Heer der Höhe heimsuchen in der den Zeichen sein an Sonne und Mond tion je einen soliden biblischen Grund
Höhe und die Könige der Erde auf der und Sternen und auf der Erde Angst der gehabt hat zu glauben, dass sie in den
Erde. Sie werden eingesperrt, wie man Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem allerletzten Tagen lebt vor dem zweiten
Gefangene in die Grube einsperrt, ja, sie und wogendem Meer, während die Men- Kommen Christi – keine Generation,
werden in den Kerker eingeschlossen schen verschmachten vor Furcht und ausser der unseren.»1 ■ N.L.
und nach vielen Tagen heimgesucht wer- Erwartung der Dinge, die über den Erd-
den. Da wird der Mond schamrot wer- kreis kommen, denn die Kräfte der Him- 1
William MacDonald, Nichts für schwache Nerven,
den und die Sonne sich schämen. Denn mel werden erschüttert werden. Und CLV-Verlag
der Herr der Heerscharen herrscht als dann werden sie den Sohn des Men-
König auf dem Berg Zion und in Jerusa- schen kommen sehen in einer Wolke mit
lem, und vor seinen Ältesten ist Herr- Macht und grosser Herrlichkeit. Wenn «… Und es werden Zeichen sein an Sonne und
lichkeit» (Jes 24,1.3.5-6.13.20-23). aber diese Dinge anfangen zu gesche- Mond und Sternen …»
Im Neuen Testament redet der Herr hen, so blickt auf und hebt eure Häup-
Jesus selbst auch von zunehmenden ter empor, weil eure Erlösung naht» (Lk
Naturkatastrophen, die Er als «Anfang 21,10-11.25-28).
der Wehen» bezeichnet. Sie läuten In Offenbarung 8,7ff. werden die Po-
gleichsam Seine Wiederkunft ein. Wenn saunen-Gerichte beschrieben, in denen
bei einer schwangeren Frau die Wehen jeweils ein Drittel der Erde, der Pflan-
einsetzen, sind dies Anzeichen der be- zen, der Meere, der Tiere und der Men-
vorstehenden Geburt. Diese Wehen ge- schen in Mitleidenschaft gezogen wird.
hen in kaum auszuhaltende Presswehen Im abschliessenden Vers 13 heisst es
über und bringen schliesslich neues Le- dann: «Wehe, wehe, wehe denen, die auf
ben hervor. So wird auch die endzeitli- der Erde wohnen, wegen der übrigen
che Entwicklung unserer Welt beschrie- Stimmen der Posaune der drei Engel, die
ben. Bevor die grosse Trübsal herein- posaunen werden!»
bricht, beginnt es mit leichteren, aber Als Christen sollten wir die Augen
dann an Stärke und Heftigkeit zuneh- nicht vor diesen Tatsachen verschliessen;
menden Katastrophen, die sich in immer sie nicht als Spekulation abtun oder mit
kürzeren Abständen folgen. Diese mün- dem Argument abwerten, das sei alles
den in die eigentliche grosse Trübsal ein, wenig erbauend, sondern negativ. Denn
die durch die Wiederkunft Jesu in Kraft primär sind es Aussagen des Wortes
und Herrlichkeit beendet wird und Gottes und sie entspringen letztlich Sei-
neues Leben bringt. nem liebenden Herzen und Seinem

Mitternachtsruf > September 2003 15


Sieg

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Streiflicht


Vollkommener Sieg
ist, Christus über Licht- oder Schattenpflanzen?
unser Ich triumphie- In unserem Garten wachsen die verschiedensten Pflanzen: solche die Schatten bevorzu-
ren zu lassen und gen, andere Halbschatten und die dritte Sorte, direktes Sonnenlicht. In der Botanik ist dies
indem wir Ihm durch den eine nützliche Einrichtung des Schöpfers.
Heiligen Geist nacheifern: Für uns Christen hingegen sollte es diese Begriffe nicht geben. Wie uns der Apostel Paulus
«Gedenkt an den, der soviel schreibt, sind wir Christen Kinder der Lichts: «Denn ihr waret einst Finsternis; nun aber seid
Widerspruch gegen ihr Licht in dem Herrn!» (Eph 5,8). Doch leider hat unsere pluralistisch-tolerante Gesell-
sich von den Sündern schaft und ihre Denk- und Lebenseinstellung ihre Spuren auch in der Gemeinde Jesu hinter-
erduldet hat, damit ihr lassen. Wie viele nennen sich «Christen». Sie sollten damit, nach Aussage der Bibel, «das
Licht der Welt» sein (Mt 5,14). Gleichzeitig aber leben viele von ihnen im Halbschatten oder
nicht matt werdet und
sogar ganz im Schatten der Sünde. Schon der Apostel Paulus hat vor einer solchen Geistes-
den Mut nicht sinken haltung gewarnt. Beschämend schreibt er an die Gemeinde in Ephesus: «… denn was heim-
lasst» (Hebr 12,3). lich von ihnen geschieht, ist schändlich
enn Sie vergessen oder vernach-
auch nur zu sagen» (Eph 5,12). Paulus

W lässigt werden, wenn man Sie mit


Fleiss in die Ecke stellt und Sie
sich darunter beugen und dem Herrn
muss Heimlichkeiten ansprechen, die Ein-
zug in die Gemeinde Jesu gehalten ha-
ben. Statt dass das Licht die Finsternis
dafür in Ihrem Herzen danken, wie auch vertreibt, wirft nun diese ihre Schatten
für Beleidigungen und Demütigungen:
über die Gemeinde und übt ihren Einfluss
DAS IST SIEG.
Wenn das Gute, das Sie tun oder be- aus. Und so finden Sünde, Laster und Un-
absichtigen zu tun, verlästert wird, wenn moral Einzug in der Gemeinde Jesu. Um
Ihre Wünsche durchkreuzt werden, dem zu begegnen, schreibt Paulus in der
wenn man Ihrem Geschmack zuwider Befehlsform: «Wandelt als Kinder des
handelt, Ihren Rat verschmäht, Ihre An-
Lichts!» (Eph 5,8).
sichten lächerlich macht und Sie alles
in Liebe und Geduld annehmen können: Die Finsternis hat in der Gemeinde
DAS IST SIEG. Jesu nichts zu suchen! Dennoch meinen
Wenn Ihnen jegliche Nahrung recht nicht wenige Christen, dass Gott christli-
ist, wenn Sie mit jeglicher Kleidung, jeg- che «Nachtschattengewächse» oder
lichem Klima und jeglicher Gesellschaft «Schattenpflanzen» zulässt. Dem ist aber
und Lebenseinstellung, jeglicher Verein-
samung, in die der Herr Sie führt, zu- nicht so! Nicht umsonst rügt der erhöhte
frieden sind: DAS IST SIEG. Herr: «So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Busse und tue die ersten
Wenn Sie jede Missstimmung bei an- Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstossen von
deren, jede Beschwerde, jede Unregel- seiner Stätte – wenn du nicht Busse tust» (Offb 2,5). Gott lässt sich nicht spotten! Sünde ist
mässigkeit und Unpünktlichkeit, an der immer Ernst zu nehmen. Bei Gott gibt es nur ein Entweder-oder. Kein Mittelweg, keine Halb-
Sie nicht schuld sind, zwar nicht gutheis-
sen, aber ertragen können, ohne sich zu
heit ist Ihm gut genug, sondern nur ein: Ganz zu Jesus – ganz mit Jesus – ganz für Jesus und
ärgern: DAS IST SIEG. ganz durch Jesus!
Wenn Sie jeder Verschrobenheit, je- Gerade in unserer heutigen, so toleranten Zeit, sollten wir uns immer wieder neu von der
der Torheit, auch geistlicher Gefühllo- Bibel in Frage stellen lassen. Denn sie kennt in Bezug auf die Sünde keinen auch noch so
sigkeit, jedem Widerspruch von Sün- kleinen Spielraum. Nun ans uns ganz persönlich die Frage: Stehen wir – Sie und ich – wirklich
dern, jeder Verfolgung begegnen und
im göttlichen Licht? Wenn ja, dann wird uns Sein Wort, dieses Licht auf unserem Weg (Ps
alles so ertragen können, wie es Jesus
trug: DAS IST SIEG. 119,105), immer wieder unsere Sünden aufzeigen, uns zur Busse führen, göttliche Vergebung
Wenn es Ihnen nie daran liegt, we- über begangene Sünden zusprechen und uns immer mehr in die Gemeinschaft mit dem leben-
der sich selbst noch Ihre Werke im Ge- digen Gott bringen. Daraus erwächst dann die Freude über das Angenommensein beim Vater,
spräch zur Geltung zu bringen oder nach das Zeugnis des in uns wohnenden Heiligen Geistes (Röm 8,15), die Kraft des Überwindens und
Empfehlung auszuschauen, wenn es Ih-
die Hoffnung auf die zukünftige Herrlichkeit. Dabei wird die Leuchtkraft des Evangeliums in
nen in Wahrheit recht ist, unbekannt zu
bleiben: DAS IST SIEG. unserem Leben sichtbar. So werden wir, weil wir selbst im Licht Gottes sind, zum Licht für
«Gott aber sei Dank, der uns den Sieg andere. Mit unserem Lebensstil weisen wir andere auf den Weg der Erlösung hin (Joh 14,6).
gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!» Möge dieser Wandel im Licht immer mehr bei uns allen zu finden sein! ■ S.R.
(1.Kor 15,57). ■ N.L.

16 Mitternachtsruf > September 2003


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Dem Lamme nach …

Wie kann ich werden


wie Jesus?
Das ist eine brennende Frage, die viele Kinder
Gottes bewegt. Nun, wir wissen alle, wie Er ist.
Er ist rein, heilig, geduldig, barmherzig und
voller Liebe. Wir kennen auch das Zeugnis,
das Gott der Vater Seinem Sohn dreimal vom
Himmel her ausstellte.
■ WIM MALGO (1922 – 1992) Herrlichkeit Jesu, und des-
halb wurde auch Gehorsam
as erste Zeugnis finden wir in von ihnen gefordert. Wir

D Matthäus 3,17: «Dies ist mein


lieber Sohn, an welchem ich
Wohlgefallen habe.» Diese Le-
gitimation Gottes erfolgte in
dem Augenblick, wo der Herr durch Jo-
hannes den Täufer getauft wurde, und
zwar in Gegenwart der Pharisäer. Diese
werden aufgrund dessen
gerichtet, inwieweit wir
dem empfangenen Licht
gehorsam waren.
Das dritte Mal legitimier-
te der Herr Seinen Sohn vor
Ausländern, vor Touristen,
wurden von Johannes «Otterngezücht» die Seine Herrlichkeit gerne
genannt. Sie waren Täuflinge, aber sie sehen wollten. Er legiti-
heuchelten, denn trotz ihrer Taufe woll- mierte Ihn damit vor dem «… still wie ein Lamm vor seinem Scherer, also hat er nicht
ten sie nicht gehorsam sein. Deshalb Volk schlechthin. Das lesen aufgetan seinen Mund»
stellte der Herr auch die Forderung wir in Johannes 12. Der
«… den sollt ihr hören» nicht an sie. Da Herr Jesus betete: «Vater, verkläre dei- nes. Er weist vom Himmel her auf Jesus
betont der Vater also ausschliesslich Sein nen Namen!» (V 28). Und da kam die und sagt damit zum Menschen:
Wohlgefallen an Seinem Sohn. Taufe Antwort des Vaters «vom Himmel: Ich
ohne Gehorsam macht eine nachträgli- habe ihn verklärt und will ihn abermals
che Aufforderung zum Gehorsam gegen- verklären.» Allerdings verstand das Volk,
«Dir kann nur Jesus helfen!»
standslos. das da herumstand, diese Stimme nicht. Wir wissen, dass Jesus das Lamm Got-
Das zweite Mal bezeugte Er es Ihm Es konnte die Herrlichkeit des Herrn tes ist und sich als solches erwies, denn
in Gegenwart von nur drei Jüngern: nicht fassen, sondern meinte: «Es don- in Apostelgeschichte 8,32 steht geschrie-
«Dies ist mein lieber Sohn, an welchem nerte» (V 29). ben: «Er ist wie ein Schaf zur Schlach-
ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hö- Durch diese dreifache Legitimation tung geführt und still wie ein Lamm vor
ren» (Mt 17,5). Es ist auffallend, dass der Seines Sohnes hat Gott gleichsam vom seinem Scherer, also hat er nicht aufge-
Herr nur zu den Jüngern sagt «… den Himmel gerufen: «Es ist geschehen; die tan seinen Mund.» Es brennt uns in der
sollt ihr hören», denn wer viel hat, von Prophetie ist erfüllt: Er ist es!» Der Va- Seele, wenn wir Ihn im Geist schweigend
dem wird auch viel gefordert. Sie beka- ter betont in diesem Zeugnis vom Him- vor der religiösen Obrigkeit stehen sehen,
men eine einzigartige Offenbarung der mel her die Einzigartigkeit Seines Soh- und wie Er nachher auch schweigend vor

Mitternachtsruf > September 2003 17


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er auch verordnet, dass sie gleich sein
Dem Lamme nach … sollten dem Ebenbilde seines Sohnes,
auf dass derselbe der Erstgeborene sei
unter vielen Brüdern. Welche er aber ver-
der weltlichen Obrigkeit steht. Denn auch tat das alles sehr bewusst, wie es ge- ordnet hat, die hat er auch berufen; wel-
als Er vor Pilatus und Herodes gestellt schrieben steht: «Gott sind alle seine che er aber berufen hat, die hat er auch
wurde, gab Er keinen Laut von sich; Er Werke bewusst» (Apg 15,18). Paulus gerecht gemacht; welche er aber hat ge-
wehrte sich nicht. Er wollte das Grösste schrieb von Rom aus an die Philipper: recht gemacht, die hat er auch herrlich
vollbringen. Dieses grösste und herrlichs- «… (ich) bin desselben in guter Zuver- gemacht.» Das ist die Beschreibung des-
te Werk wird beschrieben mit den Wor- sicht, dass, der in euch angefangen hat sen, was geschieht, wenn ein Gläubiger
ten: «Siehe, das ist Gottes Lamm, welches das gute Werk, der wird’s auch vollfüh- dem Ebenbilde Seines Sohnes gleich
der Welt Sünde ren bis an den wird: Er wird dann verordnet, berufen,
trägt» (Joh Tag Jesu Chris- gerecht und herrlich gemacht! Schon aus
1,29). Schwei- ti» (Phil 1,6). diesem überschwänglich herrlichen Er-
gend, in Lassen Sie mich gebnis sehen wir, wie wunderbar das Ziel
menschlicher betonen, dass Gottes mit jedem von uns ist, der Sein
Schwachheit das, was Paulus Werk ist. Von diesem Werk spricht Pau-
bitter leidend, damals schrieb, lus in Epheser 2,10: «Wir sind sein Werk,
vollbrachte Er auch heute geschaffen in Christo Jesu zu guten Wer-
das Unfassbare: noch seine vol- ken.» Wann wird ein Mensch Sein Werk?
Er lud tatsäch- le Gültigkeit In dem Augenblick, wo der Sohn Gottes
lich der Welt hat! in seinem Herzen Einzug hält! Das
Sünde auf sich, Welch ein wiederum geschieht, wenn der Betref-
und damit hat gewaltiges fende Ihn aufnimmt: «Wie viele ihn aber
Er das Gefäng- Werk hat Gott aufnahmen, denen gab er Macht, Got-
nis gefangenge- begonnen, das tes Kinder zu werden» (Joh 1,12). Wer
führt (Eph 4,8). Er auch vollen- Ihn aufnimmt, erfährt das Wunder der
Gegen das den will! Der Wiedergeburt, denn er wird nach Jako-
Lamm konnte Mensch verlor bus 1,18 durch das Wort der Wahrheit
Satan nichts nämlich das gezeugt und nach 1. Johannes 3,9 aus
ausrichten, er herrliche Bild Gott geboren. Folglich wird er nach
war ohnmäch- Als Gott den Menschen schuf, da schuf Er ihn Seinem Gottes und wur- 2. Petrus 1,4 auch der göttlichen Natur
tig. Die Hölle eigenen Bilde ähnlich de ein Zerrbild, teilhaftig. Welch eine Herrlichkeit! Ha-
wurde über- eine Karikatur. ben Sie Ihn schon in Ihr Herz aufgenom-
rascht und überwältigt, denn Er, Jesus, Nun sollte das Bild Gottes wieder in ihn men? Sind Sie dieser göttlichen Natur
überwand im wahrsten Sinne des Wor- hineingeprägt werden. Wie? Gott sand- teilhaftig geworden?
tes das Böse durch das Gute. te Seinen Sohn, Seinen einzigen Sohn,
Wenn wir Ihn dann so vor unserem den Er liebte, und der Sohn sprach: «Wer
inneren Auge sehen, so demütig, still mich sieht, der sieht den Vater» (Joh
Die Umwandlung in Jesu Bild
und sanftmütig, überwältigt uns das gros- 14,9). Da wurde für uns das Wunder der Nach der Wiedergeburt beginnt die
se Verlangen: Wiedergeburt möglich, und nach der Umwandlung, wovon 2. Korinther 3,18
Wiedergeburt die Zurückverwandlung in spricht: «Wir alle aber schauen mit auf-
«Herr Jesus, lass mich so werden das ursprüngliche Bild. Allerdings wur- gedecktem Angesicht die Herrlichkeit
de dies noch um eine gewaltige Dimen- des Herrn an und werden so verwandelt
wie Du!» sion erweitert: nicht mehr nach dem Bil-
Obwohl Sie dies unter Tränen rufen, de Gottes geschaffen, sondern eine Neu-
ist dieses Verlangen gewiss nicht seelisch schöpfung durch das Lamm,
bedingt. Nein, es ist von Gottes wegen durch die Auferstehung
in Sie hineingelegt. Es ist vom Heiligen Jesu Christi von den To-
Geist gewirkt, weil es Gottes ausdrück- ten. Mit anderen Worten:
licher Wille ist, dass wir – Sie und ich – Der neue Mensch ist nun
wie Sein geliebter Sohn werden. in die Herrlichkeit Gottes
Das können wir am besten verstehen, einverleibt, denn die Herr-
wenn wir zurückblicken: Als Gott den lichkeit Gottes ist das
Menschen schuf, da schuf Er ihn Seinem Lamm! Noch deutlicher:
eigenen Bilde ähnlich. Das war ein Gott hat bei diesem neu-
schöpferischer Willensakt des Ewigen. en Menschen zu Seiner
Seine Meisterhände formten ein Wesen Heiligkeit und Gerechtig- Wer in
Ihm wandelt,
nach Seinem Bild, und als Er den Men- keit auch noch Seine Liebe wird ein lesbarer
schen vollendet hatte, da freute er sich, hinzugefügt. Das wird uns in Brief Christi, von
diesen Menschen anzusehen: «Gott sah einzigartiger Weise in Römer jedermann gelesen, und
an alles, was er gemacht hatte; und sie- 8,29-30 beschrieben: «Denn wel- widerstrahlt so Seine
he da, es war sehr gut» (1.Mo 1,31). Gott che er zuvor ersehen hat, die hat Herrlichkeit

18 Mitternachtsruf > September 2003


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in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herr- tun. Dafür wird umso eifriger etwas an- In der Nähe unseres Aufenthaltsortes sah
lichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, deres praktiziert: Man vergleicht sich mit man christliche Leute spazieren (sie
geschieht.» Dieser Prozess der Verklä- anderen und beginnt zu richten, weil machten Urlaub in christlichen Erho-
rung, der Umwandlung, der hier be- man meistens den Eindruck hat, im Ver- lungsheimen). Unter ihnen befand sich
schrieben wird, geschieht – wie eben er- gleich zu den anderen recht gut dazu- auch eine Dame in «christlicher» Auf-
wähnt – nach der Wiedergeburt. stehen. Wenn doch die Leute, die so machung, aber mit zusammengekniffe-
gerne andere kritisie- nen Lippen, sodass ich innerlich abge-
ren und richten, wüss- stossen wurde. Es war eine zur Schau
ten, wie sehr sie sich getragene, bewusste Frömmigkeit, aber
damit selbst eine Blös- da war keine Herrlichkeit. Etwas später
se geben! hielt ein Auto neben uns an und ein al-
Wenn Sie sich mit ter Herr fragte nach dem Weg zu seinem
Jesus vergleichen, Bestimmungsort. Aus diesem Mann
dann werden Sie mit strahlte eine Herrlichkeit und Klarheit,
Scham Ihr Haupt beu- die meine Frau und mich erquickte. Das
gen. Dem Herrn Jesus war die unbewusste Herrlichkeit des
ins Antlitz schauen, Herrn. Wenn wir in der Gegenwart des
das bricht unseren Herrn leben, werden wir von Ihm ge-
Stolz! Auch der starke prägt!
Petrus brach weinend
zusammen, als Jesus Wandeln Sie in Ihm und mit Ihm!
sich umwandte und Dadurch werden Sie in Sein Bild verwan-
ihn anschaute (Lk delt. Was heisst das ganz praktisch? Hal-
22,61-62). ten Sie mit Ihm Schritt; bleiben Sie nie
hinter Ihm zurück und eilen Sie Ihm nie
Folgen Sie dem voraus. Das ist der Wandel im Licht, von
Lamm nach, wo es dem 1. Johannes 1,7 spricht: «So wir aber
hingeht! Das beinhal- im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so
tet logischerweise das haben wir Gemeinschaft untereinander,
Halten Sie mit Ihm Schritt; beiben Sie nie hinter Ihm zurück und eilen
Sie Ihm nie voraus Wandeln mit Ihm, und und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes,
dadurch werden Sie in macht uns rein von aller Sünde.»
Die Wiedergeburt ist etwas so unfass- Sein Bild umgewandelt. In 1. Johannes Wollen Sie verwandelt, wollen Sie
bar Wunderbares, dass man sie mit 2,6 steht: «Wer sagt, dass er in ihm Jesus ähnlich werden? Dann wandeln Sie
menschlichen Worten nicht geziemend bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt mit Ihm! So werden Sie eins mit Ihm,
beschreiben kann. Nach 1. Petrus 1, 23 hat.» Das will praktisch nichts anderes und eins werden mit dem Herrn Jesus
sind wir nämlich nicht wiedergeboren heissen als: Wandeln Sie in Ihm, im Be- können Sie nur durch das Mitgekreuzigt-
aus vergänglichem, sondern aus unver- reich Seiner Persönlichkeit. «Wie ihr nun Sein (Gal 2,19; 6,14). Dann sind Sie
gänglichem Samen: aus dem lebendigen den Herrn Jesus Christus angenommen imstande, die Provokationen im Alltag
Worte Gottes! Deshalb sind wir nicht habt, so lebt auch in ihm und seid in
etwa Stief- oder Adoptivkinder, sondern ihm verwurzelt und gegründet und fest
LITERATUREMPFEHLUNG

tatsächlich aus Gott geboren und damit im Glauben …» (Kol 2,6-7). Wer so wan-
Seiner Natur teilhaftig geworden. delt und die Grenzen nicht übertritt, der
Dadurch sind von Gottes wegen die Vo- wandelt innerhalb der Fülle Gottes (Kol Wim Malgo
raussetzungen geschaffen, so zu werden 2,9) und erlangt die unbewusste Herr-
wie Jesus: «… (wir) werden so verwan- lichkeit Gottes. Wer in Ihm wandelt, Jesus allein
delt in dasselbe Bild …» wird ein lesbarer Brief Christi, von je- ■ Broschüre, 24 Seiten
Wie geht das vor sich? Durch die be- dermann gelesen, und widerstrahlt so Bestell-Nr. 17513
harrliche Nachfolge! Achten Sie auf das Seine Herrlichkeit. Ich möchte allerdings CHF 2.50, EUR 1.50
Wort des Herrn Jesus: «Wer mir dienen betonen: die unbewusste Herrlichkeit
will, der folge mir nach; und wo ich bin, des Herrn Jesus. Mose machte die Er-
da soll mein Diener auch sein. Und wer fahrung dieser unbewussten Herrlich-
mir dienen wird, den wird mein Vater keit, als er lange in der Gegenwart des
ehren» (Joh 12, 26). Wahre Nachfolge Herrn verweilte. Als er dann zum Volk
heisst: unbedingte Nachfolge; Nachfol- zurückkehrte, lesen wir: «Als nun Mose
ge ohne Vorbehalte, ohne Wenn, ohne vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die
Aber und ohne Und. Das will Offenba- zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand
rung 14,4 sagen: «… die folgen dem und wusste nicht, dass die Haut seines
Lamm nach, wohin es geht.» Das bein- Angesichts glänzte, weil er mit Gott ge-
haltet Folgendes: redet hatte» (2.Mo 34,29).
Demgegenüber gibt es auch gefälsch-
Vergleichen Sie sich mit Jesus! te «Briefe Christi». Ich war einmal eini-
Nichts demütigt uns so sehr wie dieser ge Tage mit meiner Frau im Tessin und
Schritt. Die Wenigsten wagen es, ihn zu machte eine interessante Beobachtung:

Mitternachtsruf > September 2003 19


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zu ertragen, wie es der Herr am Kreuz
tat, als Ihm zugerufen wurde: «Andern
hat er geholfen und kann sich selber
nicht helfen. Ist er der König von Israel,
Fragen – Antworten
so steige er nun vom Kreuz herab. Dann
wollen wir an ihn glauben. Er hat Gott
vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Ge-
fallen an ihm hat; denn er hat gesagt:
Der Zehnte und erzlichen Dank für Ihre erquicken-
Ich bin Gottes Sohn» (Mt 27,42-43). Je-
sus erduldete das Widersprechen der
Sünder gegen sich. Das ist das, was wir Maleachi 3,10 H den Zeilen! Sie haben uns damit
gleich in mehrfacher Weise erfreut:
Zum einen sehen wir einmal mehr, dass
naturgemäss nicht können. Wir brausen die Zeitschrift Mitternachtsruf eine weit
ja so schnell auf. Ein Kind Gottes, das grössere Verbreitung findet als die Auf-
Frage: Wir bekommen Ihre Zeitschrift
provoziert wurde, hat einmal so gebe- lagezahl aussagt. Zum andern beweist
tet: «Herr, ich bin mit Dir gekreuzigt;
regelmässig als 4.-Leser und freuen uns an diese Tatsache, dass wir eifrige Leser ha-
hilf, dass die Nägel halten!» der biblischen Ausrichtung! In der Juni- ben, denen es ein echtes Anliegen ist
Nummer 2003 lesen wir die Frage: für die Sache Jesu einzustehen und auf
«Müssen wir den Zehnten geben?», und die endzeitlichen Entwicklungen hinzu-
Dreierlei Geburtswehen Ihre Antwort, die uns zu einer Rückäusse- weisen, indem sie unser Schriftgut ver-
Unser Gleich-Sein mit dem Herrn Je- rung bewegt: breiten. Ganz innigen Dank allen, die
sus ist die Voraussetzung, um Ihn sehen Wir sind uns einig: Wir müssen nicht, dies tun!
zu können, wie Er ist (vgl. 1.Joh 3,2-3). aber wir dürfen – als kleine Norm – den Als Drittes hat uns natürlich auch Ihr
Aber ohne Heiligung wird niemand den Zehnten geben. Es dürfte als Dank auch Zeugnis sehr gefreut, wonach Maleachi
Herrn sehen (Hebr 12,14). Ihm nicht 3,10 seit Jahrzehnten Ihre persönliche
ein bisschen mehr sein! Wenn wir die
ähnlich werden, heisst deshalb: Gottes Richtlinie ist und Sie auch die Erfüllung
Ziel verfehlen, das Er sich vor Grundle-
Verheissung in Maleachi 3,10 ernst der darin enthaltenen Verheissung erfah-
gung der Welt gesetzt hat: «… dass wir nehmen – «Bringt aber die Zehnten in ren durften! Der Herr ist treu!
heilig und tadellos vor ihm seien in Lie- voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass Andere Leser schrieben in ähnlich
be» (Eph 1,4). Es gibt um unsertwillen in meinem Hause Speise sei, und prüft erquickender Weise. Ich bin selbst auch
dreierlei Geburtswehen, damit wir in mich hiermit, spricht der Herr Zebaoth, ob zutiefst davon überzeugt, dass wenn sich
das Bild Jesu umgestaltet werden: ich euch dann nicht des Himmels Fenster Gotteskinder aus freien Stücken ent-
• Römer 8,19 sagt, die Kreatur warte auftun werde und Segen herabschütten schliessen, aufgrund dieses Wortes zu
ängstlich darauf, «dass die Kinder Got- die Fülle» –, dann dürfen wir auch erleben, handeln («es darf auch ein bisschen
tes offenbar werden», weil sie in das Bild dass Gott zu Seinen alttestamentlichen mehr sein!»), sie entsprechend gesegnet
Jesu umgewandelt worden sind. werden. Es ging in der Juni-Ausgabe je-
Verheissungen steht! Wir beide sind jetzt
• Das Volk Israel liegt im Nahen Os- doch nicht um die Frage, ob und wie viel
ten in Geburtswehen für die Sichtbar-
alte Leute, meine Frau 77 und ich 88! Aber Kinder Gottes freiwillig geben sollten,
werdung des Reiches Gottes auf Erden. seit unseren jungen Jahren haben wir uns sondern darum, ob wir den Zehnten ge-
Aber solange das Reich Gottes noch in- an dieses Wort gehalten und sind damit ben müssen, und ob es erlaubt ist, mit
wendig in uns ist (vgl. Lk 17,21) und gut gefahren; nicht so, dass wir besonde- göttlichem Gericht zu drohen, wenn er
nicht durch uns sichtbar wird, sind wir ren Überfluss gehabt hätten, aber es hat nicht gegeben wird. ■ E.V.
nicht zur Entrückung bereit. Und solan- immer gereicht! Dabei brauchen wir
ge wir nicht entrückt sind, kann auch unseren Zehnten ausschliesslich für die
das Reich Gottes durch den Herrn Jesus Mission, also nicht für Geschenke inner-
Christus nicht sichtbar werden, der zur halb der Familie usw. «Ganz, gern und
Aufrichtung Seines Reiches in Israel wie-
gleich», das sind drei «g», die zu
derkommen will.
• Unsere geistlichen Väter und Mütter
göttlichem Segen führen! Wir
liegen in Geburtswehen. Paulus sagt das wünschten uns,
in Galater 4,19: «Meine lieben Kinder, dass doch
die ich abermals unter Wehen gebäre, bis alle, die mit
Christus in euch Gestalt gewinne!» Ernst
Wollen Sie in das Bild Jesu umgewan- Christen
delt werden? Dann knien Sie jetzt nie- sein
der, werden Sie eins mit Jesus am Kreuz möchten,
von Golgatha und sprechen Sie: «Ich bin solchen
mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch
Segen
nun nicht ich, sondern Christus lebt in
mir» (Gal 2, 19-20). Dann werden Sie
erfahren
die Herrlichkeit des Herrn Jesus erlan- dürften,
gen und Tausenden zum Segen werden wie er uns in
– zum Lob und Preis Seines herrlichen Maleachi 3,10 Wir müssen nicht, aber wir dürfen – als
Namens! ■ verheissen ist! kleine Norm – den Zehnten geben

20 Mitternachtsruf > September 2003


Bleiben Christen

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herz zu ziehen: «Ist etwa ein Unglück in Die Tatsache, dass Gott uns sowohl
der Stadt, das der Herr nicht tut?» (Am durch Seine Güte als auch durch Nöte
vor Schwerem 3,6). «… der ich das Licht mache und
schaffe die Finsternis, der ich Frieden
und Anfechtungen zu sich ziehen will,
darf nicht etwa zu der fatalen Schluss-
verschont? gebe und schaffe Unheil. Ich bin der
Herr, der dies alles tut» (Jes 45,7, vgl.
folgerung verleiten, Bruder X oder
Schwester Y bedürfe offenbar der Züch-
Klgl 3). Andererseits will Er die Men- tigung, denn sonst müsste er/sie nicht
Frage: Lässt es sich wirklich biblisch schen in erster Linie durch Seine Güte durch diese Krankheitsnot gehen oder
begründen, dass Gott Seinen Kindern zur Busse zu leiten: «Oder verachtest du jenen beruflichen oder geschäftlichen
nichts Schweres zumutet? den Reichtum seiner Güte, Geduld und Tiefschlag erleiden! Solch pharisäerhaf-
Langmut? Weisst du nicht, dass dich tem Denken hält Paulus aufgrund seines
er behauptet, Gott mute Seinen Gottes Güte zur Busse leitet?» (Röm 2,4). eigenen Lebens entgegen: «Jetzt freue

W Kindern nichts Schweres zu, ver-


breitet eine Irrlehre, denn er ne-
giert verschiedene eindeutige Aussagen
Wohl dem, der die Sprache der Güte
versteht!
Es gibt auch Leiden, die wir als «Prü-
ich mich in den Leiden für euch und er-
gänze in meinem Fleisch, was noch aus-
steht von den Bedrängnissen des Chris-
der Heiligen Schrift! Denken wir doch fungsleiden» bezeichnen können. Das tus für seinen Leib, das ist die Gemein-
nur an das entsetzlich Schwere, das der sehen wir bei Hiob: Gott gab Satan die de» (Kol 1,24). Es gibt demzufolge auch
Herr Jesus – Gottes geliebter Sohn – er- Erlaubnis, Hiob durch Not herauszufor- Leiden für die Gemeinde Jesu. Das ist
leiden musste: «Den aber, der ‹eine klei- dern, um zu prüfen, was in seinem Her- ein göttliches Geheimnis und hat nichts
ne Zeit niedriger gewesen ist als die zen war (vgl. Hiob 1,9-12). Was dann an mit eigenem Verdienst zu tun.
Engel›, Jesus, sehen wir durch das Lei- Schrecklichem über Hiob hereinbrach,
den des Todes ‹gekrönt mit Preis und wird in Hiob 1,13ff. ausführlich geschil-
Ehre›; denn durch Gottes Gnade sollte dert. Gott liess das in Seiner Weisheit
er für alle den Tod schmecken. Denn es zu und dadurch wurde Hiob Es gibt auch Leiden,
die wir als «Prüfungs-
ziemte sich für den, um dessentwillen unzähligen Gotteskindern leiden» bezeichnen
alle Dinge sind und durch den alle Din- zum grossen Segen und können. Das sehen wir
ge sind, dass er den, der viele Söhne zur eine starke Ermutigung, bei Hiob
Herrlichkeit geführt hat, den Anfänger auch in schweren Zeiten
ihres Heils, durch Leiden vollendete» am lebendigen Gott festzu-
(Hebr 2,9-10). Oder wurde etwa Paulus halten!
von schweren Leidenswegen verschont? Die Bibel erwähnt
Erlebte er etwa «alle Tage Sonnen- auch Leiden, die wir
schein»? Wer das verkündigt, hat wohl «Erziehungsleiden»
noch nie 2. Korinther 11 gelesen, wo nennen können.
Paulus – um nur etwas herauszugreifen Davon lesen wir in
– bezeugt: «Ich bin dreimal mit Stöcken Hebräer
geschlagen, einmal gesteinigt worden; 12,6: «Denn
dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, wen der Herr
einen Tag und eine Nacht trieb ich auf lieb hat, den züch-
dem tiefen Meer» (V 25, bitte unbedingt tigt er, und er schlägt je- Wer «gute Tage» hat, der danke
auch die Verse 23-33 lesen!). Oder den- den Sohn, den er annimmt.» Seinem Herrn für diese Gnade! Wem
ken wir an Stephanus: Meinen denn Oder Offenbarung 3,19: «Welche ich lieb Schweres widerfährt, der frage still in
Vertreter der These, Kinder Gottes wür- habe, die weise ich zurecht und züchti- seinem Herzen: «Herr, was willst Du mir
den vor allem Schweren verschont, Ste- ge ich.» Kinder Gottes sind in der Erzie- damit sagen?» Angefochtene Gotteskin-
phanus habe nicht zuerst seelisch und hungsschule des himmlischen Vaters! der mögen aber bitte gut beachten: Ge-
dann körperlich gelitten, als er vor den Wenn wir eigene Wege gehen, muss Er hen Sie nicht über diese schlichte Bitte
Hohen Rat gebracht wurde, wo sich fal- da und dort auch die Methode der Züch- hinaus! Sie brauchen nämlich nicht zu
sche Zeugen erhoben und ihn verklag- tigung anwenden, damit wir wie der grübeln(!), denn wenn Sie aufrichtig be-
ten, sodass er schliesslich zum Tode ver- verlorene Sohn zu Ihm zurückkehren: ten, wird der Heilige Geist Sie in alle
urteilt und gesteinigt wurde? Nicht «Wenn wir aber von dem Herrn gerich- Wahrheit führen und Ihnen zeigen, was
umsonst wurde ihm in dieser Situation tet werden, so werden wir gezüchtigt, allenfalls bereinigt werden muss! So ver-
ein Blick in den Himmel gewährt! Oder damit wir nicht samt der Welt verdammt wandeln sich die Zeiten der Anfechtung
wie ist es denn mit den Glaubenszeu- werden» (1.Kor 11,32). Jede Züchtigung und Not in Zeiten des Segens! Denn es
gen in Hebräer 11, von denen es heisst: hat ihren Ursprung in Seiner unendli- bleibt dabei, dass Gott immer und in je-
«Sie sind gesteinigt, zersägt, durchs chen Liebe: «… wen der Herr liebt, den dem Fall unser Bestes will!
Schwert getötet worden; sie sind umher- weist er zurecht, und hat doch Wohlge- Als Gotteskinder möchten wir unse-
gezogen in Schafpelzen und Ziegenfel- fallen an ihm wie ein Vater am Sohn» ren Mitmenschen möglichst jede Art von
len; sie haben Mangel, Bedrängnis, Miss- (Spr 3,12). Gott meint, was Er sagt, wenn Leiden ersparen, aber wir sollten doch
handlung erduldet» (V 37)? Er spricht: «… ich weiss wohl, was ich auch lernen, Leiden als «Werkstatt Got-
Es gibt von Gott gesandte Leiden, die für Gedanken über euch habe, spricht tes» und als Zubereitung für die himm-
wir als «Heimsuchungsleiden» bezeich- der Herr: Gedanken des Friedens und lische Herrlichkeit zu sehen und nicht
nen können. Gott redet einerseits durch nicht des Leides, dass ich euch gebe das immer alles gleich «wegbeten» wollen!
Gericht, um Menschen an Sein Vater- Ende, des ihr wartet» (Jer 29,11). ■ E.V.

Mitternachtsruf > September 2003 21


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Vorschau Dir kann nur Jesus helfen
Die nächste Ausgabe erscheint am
25.09.2003, mit u.a. diesem Thema*:
«Zukunftserwartungen – Illusion oder
Wahrheit?» Sie werden beobachtet!
*Änderung vorbehalten
Es wird Ihnen auch schon aufgefallen sein, dass man beim Betreten einer Bank oder
eines Warenhauses von einem «Spion» beobachtet wird. Ist doch unangenehm! Oder nicht?
Impressum Erstens wurden wir nicht gefragt, ob wir uns filmen lassen möchten, und zweitens: was geht
es «die» an, ob und wann und wo und wie lange wir uns irgendwo aufhalten? Ist doch eine
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf Frechheit! Schliesslich hat man seine Privatsphäre, um die sich Fremde nicht zu kümmern
www.mitternachtsruf.ch haben. Ein Scherz mit der «Versteckten Kamera», wo Promis reingelegt werden, mag ja lustig
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992) sein, nur mich soll man mit versteckten Kameras gefälligst in Ruhe lassen! Doch es scheint,
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan
Malgo dass wir solcher Überwachung machtlos ausgeliefert sind. Aber nicht nur das: Unser Name,
SCHWEIZ Mitternachtsruf, Eichholzstr. 38, 8330 Pfäffikon ZH, Geburtsdatum und wer weiss was alles, ist in zahlreichen Computern gespeichert. Denken
Tel.: (0041) 01 952 14 14
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
wir nur ja nicht, unser Privatleben sei tatsächlich «privat»! Wir sind auf dem Weg zur totalen
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001 Kontrolle und werden immer «durchsichtiger».
ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausser-
dem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, por- Wissen Sie, wem dies alles letztlich dienen muss? Dem kommenden Antichristen, der als
tugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungari-
scher Sprache erhältlich. Diktator die Weltherrschaft übernehmen wird. Das bedeutet, dass die Menschen im Netz des
REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 01 952 14 16, Teufels gefangen sein werden. Sie sind empört? Nun, die Bibel hat diese endzeitliche Ent-
Fax: (0041) 1 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch, Mitarbeiter:
Brigitte Hahn, Friedgard Huber, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert wicklung längst vorausgesagt. Bitte glauben Sie ihr! Sie sagt uns übrigens auch, dass wir
Lieth, Conno Malgo (Ltg.), Elsbeth Vetsch
nicht nur gelegentlich, sondern ununterbrochen von dem lebendigen Gott beobachtet wer-
LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch, Mitarbeiter:
Walter Dürr, Daniel Malgo, Jonathan Malgo, Stephan Nabulon, den! Auch da wurden wir nicht um Erlaubnis gebeten. Nur besteht ein himmelweiter Unter-
Fredy Peter
SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 01
schied zwischen der totalen Kontrolle, die dem Antichristen dienen wird, und der Kontrolle,
952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber, die Gott ausübt. Denn Er ist unser Schöpfer und beobachtet uns rechtmässig. Er wird uns
Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch,
VERLAG, ABONNEMENTE UND ADMINISTRATION (Adressen dereinst lückenlos den «Film» unseres ganzen Lebens vorführen und untrüglich darüber be-
Schweiz und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 01 952 14
15, Fax Schweiz: 01 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001, finden, wie es in Wahrheit um uns steht. Wir werden vor dem allerhöchsten Richter über
Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 1
952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 1 952 14 11, E-Mail: unser ganzes Leben Rechenschaft ablegen müssen. Das ist die Wahrheit! Wir dürfen aber
verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker,
Martina Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, auch zur Kenntnis nehmen, dass Gott Seine Geschöpfe liebt, auch wenn sie sich nicht lie-
Peter Malgo, Wanda Malgo, Susanne Peter, Beatrice Rindlisba- benswürdig benehmen. Dennoch liebt Er Sie und mich! Er wusste, dass wir einen Erlöser
cher, Stephan Rindlisbacher, Esther Roos
ISRAELREISEN (Adresse Schweiz) Tel: (0041) 01 952 14 18, brauchen, darum schenkte Er uns Seinen Sohn Jesus Christus, der uns aus der Schlinge
Fax: (0041) 01 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch, Mit-
arbeiter: Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel) Satans zu retten vermag. Wie könnten wir – Sie – die herrliche Erlösung und Befreiung von
BUCHHALTUNG (Adresse Schweiz) E-Mail: buchhaltung@mnr.ch, aller Schuld nicht annehmen wollen?! Die Bibel zeigt den Weg dazu.
Mitarbeiter: Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8305 Dietlikon
STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter:
Gottes Wort sagt uns aber auch an vielen Stellen, wie genau Gott uns beobachtet und
Govert Roos, Nathanael Winkler über unser Leben Bescheid weiss. Vor Ihm können wir uns nicht verstecken. «Denn die Augen
ALTERS- UND PFLEGEHEIM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600
Dübendorf, Tel: (0041) 01 821 32 00, Fax: (0041) 01 821 59 des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erzeigen an denen, die von
61, E-Mail: post@altersheim-zion.ch, Heimleitung: Walid und
Astrid El Khouri, Mitarbeiter: Ursula Dürr, Walter Dürr ganzem Herzen ihm ergeben sind» (2.Chr 16,9). – «Vom Himmel schaut der Herr herab, er
HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Isra- betrachtet alle Menschenkinder; von seinem festen Thron sieht er alle, die auf Erden woh-
el, Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-
Mail: mail@beth-shalom.co.il, Leitung: Fredi und Beate Winkler nen. … Siehe, der Herr hat ein Auge auf die, so ihn fürchten, die auf seine Gnade hoffen» (Ps
EINZAHLUNGEN Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich, 33,13-14.18). – «O Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schulden sind dir nicht verbor-
oder Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152-
0472.519, BC-Nr. 752. gen» (Ps 69,6). – «Die Augen des Herrn sind überall; sie erspähen die Bösen und die Guten»
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90,
Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart, (Spr 15,3). Der Gemeinde in Korinth schreibt der Apostel Paulus: «Darum richtet nichts vor
BLZ 600 100 70, «Missionswerk Mitternachtsruf» Zweig Deutsch-
land e.V., Geschäftsstelle D-79807 Lottstetten der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen
Österreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse
Linz, «Für Konto 0000-118902 Missionswerk Mitternachtsruf» und den Rat der Herzen offenbaren wird; und dann wird einem jeden das Lob von Gott zuteil
DRUCK GU-Print AG, In der Luberzen 25, 8902 Urdorf, Schweiz werden» (1.Kor 4,5). Jesus Christus selbst spricht es ebenfalls aus: «Denn es ist nichts
ABONNEMENTSPREIS JÄHRLICH Schweiz CHF 18.–, Deutschland
EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das man nicht erfahren
24.–. Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) wird» (Mt 10,26).
und werden automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie
nicht einen Monat vor Jahresende gekündigt werden. Bekennen Sie doch dem Herrn Jesus Christus alle Ihre Sünden und bitten Sie Ihn um
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/weltweit
Vergebung! Er erhört ein ernstes Gebet und wird Ihnen vergeben und Sie von Ihrer Schuld
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
B.V. > Burkhard Vetsch; E.V. > Elsbeth Vetsch; freisprechen! Kann es denn etwas Kostbareres geben? ■ B.V
N.L. > Norbert Lieth; S.R. > Samuel Rindlisbacher

22 Mitternachtsruf > September 2003

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