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W ildkräutersalat

(eine (große) Portion)

Sammeln sie möglichst junge und möglichst feine Blätter und Pflanzenspitzen folgender Kräuter:
Es genügt ein Suppenteller gestrichen voll

(Es müssen nicht immer alle Kräuter dabeisein, sondern einfach drei, vier Sorten je nach
Jahreszeit und Sammlerglück)

Laimkraut (viel)
Schafgarbe (wenig)
Girsch (wenig)
Bärenklau Blatt (wenig)
Bärenklau Stengel (einer)
Ein paar Blüten vom Gänseblümchen
Ein paar Blüten vom Stiefmütterchen
Fetthenne (wenig)
Etwas Vogelmiere (viel aber ohne Stiele)
Sauerampfer (wenig)
Margherite (Blätter und 2-3 Blüten)
Taubnessel (Blätter und Blüten) (wenig)
Kletten-Labkraut (wenig)

Schneiden sie nun eine (Salat)-Tomate in große Würfel und den Bärenklaustengel in dünne
Scheiben (wie eine Salatgurke). Dazu die Ringe einer halben roten -(wenn vorhanden) Zwiebel
und dünne Scheiben einer halben kleinen Knoblauchzehe. Wenn man will, passen ganz gut etli-
che Ringe von einem grünen “Peperoncino” dazu. Nun die frischen gesammelten Kräuter darauf.
Am besten würzen mit viel Origano und Basilicum (wenn vorhanden frisch – geht aber auch
getrocknet).
Abschmecken mit Salz und Pfeffer und mit weißem Essig und viel Olivenöl marinieren.
Passt gut auf frischem Käse (am besten Hüttenkäse oder Feta) oder auch Topfen.
Auch zu Graukäse könnte man`s versuchen...
Kräuterknödel
Man sammelt in einem Eimer (10 L) jeweils die Blätter folgender Kräuter.
Brennessel und
Guter Heinrich
Girsch
zu gleichen Teilen bis der Eimer voll ist (locker aufgeschüttet, ohne anzudrücken).

Dann noch einen halben Eimer (immer locker aufgeschüttet, ohne anzudrücken ) die Blätter fol-
gende Kräuter zu etwa gleichen Teilen:
Laimkraut
Breitwegerich
Spitzwegerich
Taubnessel

In einem Topf bringt man Wasser zum kochen und wirft dann alle Kräuter gleichzeitig hinein.
Den Topf so lange auf der Flamme stehen lassen bis das Wasser wieder zum kochen beginnt
und dann die Kräuter sofort abseihen. (Evtl das Wasser-und ein paar frische Kräuter- aufbewah-
ren für Kräutersuppe).

Wenn alles etwas abgekühlt ist, die nun kleine Kräutermenge sehr fein hacken oder, besser,
durch den Fleischwolf jagen.

In diesem Moment könnte man die entstandene Masse verpacken und als Vorrat einfrieren.

Für die Knödel.: (ca 20 Stück)

Etwa 400 g trockenes Weißbrot kleinwürfelig schneiden (oder Knödelbrot vom Bäcker holen).
2 Eier, einen EL Öl, die Kräutermasse, und etwas Milch (ca ½ L) gut durchmischen, mit Salz
abschmecken und eine halbe Stunde ziehen lassen. Es sollte eine dicke zusammenhängende
Masse entstehen. (Mit der Milch läßt sich die Konsistenz nachbessern – Achtung nicht zuviel auf
einmal)
Nun noch 2 El Mehl unterkneten und Knödel formen.
12 – 15 Min im köchelndem Wasser garen.
Mit Parmesan (oder eine Reibkäsesorte nach Geschmack) und brauner Butter servieren.

Kräutersuppe
In etwas Öl eine kleine gehackte Zwiebel, und eine Knoblauchzehe anrösten. Mit etwas von dem
Wasser in dem man die Kräuter blanchiert hat aufgießen.Zwei Kartoffeln dünn schneiden und in
dieser Brühe etwa 10 min mitkochen.
Alles zusammen in den Mixer und kräftig zerkleinern.
In der Zwischenzeit bringt man 1 Liter des restlichen Blanchierwassers zum Kochen und schüttet
die dickflüssige Masse aus dem Mixer hinein. Nun nicht mehr aufkochen.
Mit Salz, Suppenpulver und einem kräftigen Schuß Sahne abschmecken.
Evtl. mit gerösteten Brotwürfeln servieren.

...oder gar die Kräuterknödel in der Kräutersuppe... dazu passt ein Löffel voll Pramesan...
Sp i t z w e g e r i c h
(Plantaginis lanceolatae herba)

Eine der unauffälligsten Pflanzen in unserer Natur ist der


Spitzwegerich. Sind sonst Blüten gut sichtbar und leuchten in fri-
schen Farben, der Spitzwegerich hingegen scheint im
Verborgenen zu leben. Dies hat damit zu tun, dass für die
Bestäubung keine Insekten angelockt werden müssen, sondern
der Wind den feinen Pollen zu benachbarten Blüten trägt. Um
auch sicher andere Blüten zu erreichen werden sehr großen
Mengen des feinen Pollens produziert, worunter Allergiker z.T.
sehr leiden. Andere bekannte Pflanzen aus der gut 220 Arten
umfassen Familie der Wegerichgewächse sind der Breitwegerich
und der mittlere Wegerich.

Der Spitzwegerich ist eine typische Pflanze unserer Wegränder, Äcker, Ruderalfluren und
Wiesen. Er wächst vorzugsweise auf nährstoffarmen Untergründen. Der Kalkgehalt des Bodens
beeinflusst seine Verbreitung kaum. Als Pionierpflanze sieht man ihn häufig auf frisch aufgebro-
chenem Boden. Er ist in den gemäßigten Zonen von Europa, Nordafrika und Asien heimisch. Er
kommt sehr häufig vor und ist nicht gefährdet.

Der Spitzwegerich blüht zwischen April und Oktober.


Die Wurzeln sind kräftig entwickelt und reichen fast einen
halben Meter in den Boden.
Die Verbreitung erfolgt durch die gut 2mm langen, schwärz-
lichen Samen und über eine vegetative Vermehrung der
Wurzelsprosse. Die Samen sind in feuchtem Zustand sehr
klebrig (ohne dabei stark aufzuquellen) und bleiben an
Füßen und Pfoten hängen. So werden die Samen des
Spitzwegerichs durch Tiere und Menschen schnell weit ver-
breitet.
Wegen ihres hohen Vitamin C Gehaltes und ihrer verdau-
ungsunterstützenden Wirkung werden die frischen Blätter
(vor der Blüte geerntet) auch als Gemüse genutzt.

Arzneilich genutzt wird das Spitzwegerichkraut (Plantaginis lanceolatae herba).


Es handelt sich um die zur Blütezeit gesammelten, getrockneten, ganzen oder zerteilten Blätter,
z.T. Blütenstände und Teile des Stängels. Das Kraut schmeckt bitter bis salzig und ist kaum
behaart. Die Arzneidroge stammt fast ausnahmslos aus dem Anbau in Osteuropa oder den
Niederlanden.
Es enthält u.a. größere Mengen Iridoid-Glykoside (z.B. Aucubin, Catapol), Tannine, Flavonoide
und Schleimstoffe.
Seine Hauptanwendungsgebiete sind bei innerlicher Anwendung Erkrankungen der Atemwege
und äußerlich Hautverletzungen.
Für die innerliche Anwendung verwendet man meist Spitzwegerichtee oder Teemischungen mit
Spitzwegerich, Sirup oder Saft vom Spitzwegerich. Diese lösen festsitzenden Schleim und lindern
entzündliche Prozesse. Ergänzend zu seiner Wirkung auf die Atmung fördert er auch die
Verdauung und regt den Stoffwechsel an. Neben Efeu und Thymian ist er eines der besten
pflanzlichen Hustenmittel überhaupt.
Auch bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut kann er genutzt wer-
den. Äußerlich wird er als Spülung, Bad oder Pinselung angewendet.
Für die Teezubereitung werden ca. 3g Kraut mit 150ml heißem Wasser übergossen und nach
10min abgesiebt. 2- 3 Tassen je Tag sollten nicht überschritten werden. Die mittlere Tagesdosis
bei innerlicher Anwendung liegt bei 3-6g Spitzwegerichkraut.

Der ausgedrückte Saft der Blätter wurde schon früher bei Insektenstichen und kleinen
Verletzungen genutzt. Dies bietet sich auch heute noch an, wenn man sich unterwegs verletzt,
da der Spitzwegerich auch blutgerinnungsfördernd, leicht antibakteriell (durch das Aucubin bzw.
seine Abbauprodukte), zusammenziehend (adstringierend) und desinfizierend wirkt. Bei der
Teezubereitung gehen diese antibiotischen Eigenschaften verloren, weshalb oftmals Kaltauszüge
genutzt werden.
Unerwünschte Wirkungen und Gegenanzeigen durch Spitzwegerich sind nicht bekannt.

Küche
Favoriten:
Sirup:
Eine große Handvoll Blätter grob zerschneiden und im Kochtopf soviel Wasser zufügen bis sie
gut bedeckt sind.
Das Ganze 20 min Kochen.
Abseihen und Zucker dazu. (Auf ein Liter Wasser 450 Gramm Zucker).
Einkochen lassen bis eine Sirupartige Konsistenz entsteht.

Mit heißem Wasser als Hustensaft getrunken oder einfach als süße Leckerei.
(Kenner geben zu dem heißen „Grog“ noch einen ordentlichen Schuß „Jamaica“)

Sonstiges:
Junge Blätter als Zutat zu Salat oder Beigabe zu Kochgemüse bez. Fülle für diverses.
In der Küche kann man neben dem Spitzwegereich genausogut den Breitwegerich verwenden.
Löwenzahn
(Taraxacum officinale)

Der Löwenzahn, auch Kuhblume oder Pusteblume genannt


ist eine der häufigsten und bekanntesten Pflanzen in unse-
ren Breiten. Er kommt praktisch in allen Zonen mit gemäßig-
tem Klima vor. Dies ist insbesondere der enormen
Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit des
Löwenzahn zu verdanken.Auf frisch gemähten Wiesen
wächst der Löwenzahn als erstes wieder hervor und hat
dadurch einen enormen Verbreitungsvorteil. Er kommt vor
allem auf stickstoffreichen Böden vor und liebt dabei sonni-
ge und helle Plätze wie Wiesen- und Ackerränder.
Besonders im Frühjahr sind ganze Wiesen voller
Löwenzahn zu sehen. Einzelne Pflanzen blühen bis in den
Herbst hinein.

Der Löwenzahn besitzt grundständige, grobgesägte Blätter, welche das Regenwasser


direkt zur Pfahlwurzel leiten. Der Blütenkopf besteht aus kleinen Zungenblüten und wird von
einem Hüllkelch umschlossen. Der weiße Pappus dient als Flugapperat.Die Blattstiele und
Stengel enthalten einen weisslichen Milchsaft, welcher bei einigen Menschen zu
Kontaktausschlägen führen kann. Dies wird durch Taraxinsäure als sehr potentes Kontaktallergen
ausgelöst. Wobei sich die allergischen Risiken vor allem auf die frische Pflanze beziehen.
Für Insekten bildet der Löwenzahn eine ideale Futterpflanze, welche bereits im frühen Frühjahr
ausreichend Nahrung liefert

Anwendung
Wie viele Frühlingspflanzen hat der Löwenzahn eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet
sich daher vorzüglich zu einer Frühjahrskur. Er regt sämtliche Verdauungsorgane und Niere und
Blase an, dadurch werden alte Schlacken ausgeschieden.Aus den gleichen Gründen kann er
auch bei Rheumatismus helfen.
Wir können Blätter, Blüten und Wurzeln verwenden. Am wirksamsten ist ein Tee oder eine
Tinktur, wenn sie aus allen drei Pflanzenteilen besteht.
Rezepttips.
Küche
Favoriten:
Salat:
Man erntet, wie immer bei Kräutern möglichst junge Pflanzen, möglichst vor der Blüte. (Aber man
kann durchaus auch Blätter von älteren, ja sogar blühenden Pflanzen benutzen. Man muß dann
eben die gröberen Blätter aussortieren. Beste Ernte-Methode: Wenn man die ganze Pflanze
etwas unterhalb des Erdbodens abschneidet, kann man sie sauber von den übrigen Gräsern
trennen.

Zwei große, gekochte, noch warme Kartoffeln (für Kartoffelsalat geeignete, also keine mehligen)
in Scheiben schneiden und eine gute Handvoll Blätter dazu. (Wenn sie zu groß sind, grob zer-
schneiden)
Mit Salz, nach belieben auch Zwiebeln, Pfeffer, Essig und Öl abschmecken

Quiche de leon
Eine Menge Blüten ernten. Mit einer Schere die gelben Blütenfäden mitsamt den grünen
Deckblättern abschneiden.
½ Liter Blütenfäden (angedrückt) mit etwa 3 Eiern verrühren. Mit Salz, Pfeffer (und nach belieben
Suppenwürze) abschmecken.
In einer Pfanne, mit etwas Öl bei niedriger Hitze, 1 cm dick auftragen und wie ein Omelett braten.
Am Besten mit Deckel, dann erspart man sich das wenden.

Sonstiges:
Aus den Blüten kann man ein wunderbares Gelee machen, auch als Likör oder Wein ansetzen.
Die Wurzeln kann man als Ersatzkaffee zubereiten.
Ackermelde
(Chenopodium album)

Volksnamen:
Weißer Gänsefuß, Ackermelde, Hundsschiß, Saumelde,
Dreckmelde, Mistmelde, Muldakraut, Schißmelle, Falsche Melde

Einjährig, mit kräftiger Pfahlwurzel und grünlichen unscheinbaren


Blüten, keimt vom späten Frühling bis in den Herbst, wird bis
150cm groß, typischer Erstbesiedler auf frischer Erde.
Namensentstehung:Der Name “Wilder Spinat” stammt von seiner
Verwendung als Wildspinat. “Melde” oder “Mehlkraut” wird wohl
auf den mehlartigen “Belag” auf den Blättern zurückzuführen sein.
Es gibt mehr als 100 Melde-Arten. Die Größen variieren, von 10 cm kleinen Winzlingen bis weit
über 1,5 m hohen, stämmigen Pflanzen ist alles vertreten. Am häufigsten finden wir in unseren
Breiten als “Unkraut” die Weiße Melde, auch einfach Gänsefuß genannt. Die typische Blattform
ist dreieckig bis rautenförmig, viele tragen vor allem an der Unterseite einen weißlich-mehligen
Überzug, der das Blatt wie bereift oder mit Mehl bestäubt erscheinen lässt. Die meisten der wil-
den Melden sind essbar, einige wenige sind jedoch, wegen des hohen Gehalts an Saponinen, in
großen Mengen sogar giftig. Man kann die essbaren von den nicht genießbaren Melden aber gut
unterscheiden: Die ungenießbaren verströmen beim Zerreiben einen unangenehmen Geruch.
Unsere harmlose Ackermelde, die sich als unerwünschtes Beikraut auf dem Feld oder im Garten
breit macht, ist aber auf jeden Fall den essbaren Wildkräutern zuzurechnen. Die Blätter sind
mild-fade bis leicht bitter. Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Manche Pflanze, die man im Felde
entdeckt, ist gar nicht die ursprüngliche wilde Melde, sondern eine aus den Gärten entsprungene
Kulturform. Unsere Großeltern haben sie gerne angebaut und die älteren Gartenfreunde kennen
sie noch: Gartenmelde (Atriplex hortensis), oder Spanischen Spinat, ein bedürfnisloses, ertragrei-
ches Blattgemüse. Durch die enge Verwandtschaft mit der wildwachsenden Rutenmelde (Atriplex
patulum) ist es sicher auch immer wieder zu Kreuzungen gekommen, so dass in alten
Kulturlandschaften die wilde Melde sicher häufig mit der Gartenmelde durchkreuzt ist. Wie
Mangold und rote Bete, stammt auch die Melde aus dem Mittelmeerraum und kam mit den
Römern über die Alpen, doch war sie nie so beliebt wie Spinat, für den sie meist nur als Ersatz
angesehen wurde.

Küche
Junge Blätter und Triebe kann man als Wildgemüse und Wildsalat
essen.

Favoriten
S pinat
Kinder, denen Spinat ja oft recht unangenehm schmeckt, scheinen jedoch an Melde weniger aus-
zusetzen zu haben: Der geringere Gehalt an Oxalsäure lässt sie milder schmecken.
Zuzubereiten genauso wie Spinat.
Etwas gehackte Zwiebel andünsten (nach Belieben auch Knoblauch und /oder Speckwürfelchen),
blanchierte und feingehackte Meldeblätter zufügen. (Am einfachsten ist es die blanchierten
Blätter durch den Fleischwolf zu jagen). Abschmecken mit Salz und Pfeffer, evtl. etwas Muskat.
Vor dem servieren einen Schuß sahne unterrühren.
Heiß geliebt bei kindern als gefüllte Omeletten.
Ta u b e n k r o pf - L e i m k r a u t
(Silene vulgaris)

Das Taubenkropf-Leimkraut wächst auf Magerrasen und


Böschungen und hat einige Unterarten.
Auffallend sind die aufgeblasenen kugeligen weißen
Blüten, die man schon von weitem
erkennen kann.

Aus den Wurzeln wurde früher eine Seifenlauge gekocht


und die stoffwechselanregenden
jungen Triebe werden heute noch, (von schlauen
Leuten) wie Gemüse gegessen.

Pflanzenbeschreibung

wissenschaftlicher Name: Silene vulgaris, Silene cucubalus


Pflanzenfamilie: Nelkengewächse = Caryophyllaceae
italienischer Name: Sclupit (Friaul), strigoli (stridoli)
volkstümlicher Name: Aufgeblasenes Leimkraut, Knirrkohl, Taubenkropf-Leimkraut, Karrn
Verwendete Pflanzenteile: frische Triebe, Kraut, Wurzel
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Mineralstoffe, Saponine, Vitamine
Sammelzeit: Wurzel: jederzeit
junge Triebe: Frühling
Küche
Vor der Blüte kann man die ganzen Pflanzenspitzen (obere zwei Blattreihen) sammeln und als
Salat, Gemüse, Risotto oder zu Nudeln verarbeiten.

Favoriten:
Salat:
Die frischen Blätter schmecken im Salat knackig und leicht
nach grünen Erbsen.

Carbonara „strigolo“:
300 g strigoli („strigolo“ ist der ital. Name für die Pflanzenspitzen des Taubenkropf-Leimkrautes)
50 g Bauchspeck
1 Knoblauchzehe
½ Zwiebel
½ Glas trockener Weißwein
Nudeln nach belieben...
(für diese Menge Sauce max 300gramm)

Ein paar Scheiben gehackten Bauchspeck, 1 Knoblauchzehe und ½ Zwiebel zerkleinern und im
Öl anbräunen.
Mit wenig Weißwein ablöschen und verdampfen lassen.
Erst wenn sie die al Dente gekochten Nudeln abgießen, eine ausgiebige Menge (mind. 300
gramm) Blätter und Pflanzenspitzen (Strigoli) zur Sauce dazugeben. Die Strigoli dürfen nicht
kochen sondern nur (KURZ) dünsten.
Die Nudeln direkt in der Pfanne mit den Strigoli schwenken. Der Duft beherrscht alles!

Wer es wünscht (ich rate davon ab, da der feine Geschmack des Leimkrautes übertönt wird),
kann die Soße und die Strigoli noch mit einer Tomatensoße anreichern. In diesem Fall muss
man das Garen der Soße noch weitere 15 Minuten fortsetzen. Dann kann man auch gleich
Parmesan darüberstreuen...

Risotto „allo sclupit“:


sclupit“
(„sclupit“ ist der ital. Name für die Blüten des Taubenkropf-Leimkrautes)
mind. 300 g Leimkraut (Blätter und Pflanzenspitzen)
1 Knoblauchzehe
½ Zwiebel
½ Glas trockener Weißwein
Risottoreis nach belieben...
(für diese Menge max 300gramm)

1 Knoblauchzehe und ½ Zwiebel zerkleinern und im Öl anbräunen.


Reis zufügen, glasig rösten und mit wenig Weißwein ablöschen.
Mit kräftiger Brühe und aufgießen und unter häufigem Rühren (und evtl. nachgießen) einen typi-
schen ital. Risotto kochen. (Schmierig, fast flüssig und weich)
Wenn der Reis weich zu werden beginnt etwa zwei drittel des Leimkrautes zufügen und und
weiterdünsten bis der Risotto gar ist.
Fünf Minuten vor dem Servieren noch ein ordentliches Stück Butter und den Rest des Krautes
einrühren.
Wer es wünscht (ich rate davon ab, da der feine Geschmack des Leimkrautes übertönt wird),
kann in den Risotto noch Parmesan einrühren...
Huflattich
(Tussilago farfara)

Der Huflattich ist so genügsam, dass er sogar auf reiner


Braunkohle wächst. Im zeitigen Frühjahr gehört er zu den ersten
Pflanzen, die ihre Blüten entfalten. Oft werden die gelben
Huflattichblüten mit Löwenzahn verwechselt, doch beim genaue-
ren Hinschauen erkennt man erhebliche Unterschiede, denn die
Huflattichblüte wächst nicht nur auf einem geschuppten Stengel,
sondern die Pflanze hat auch gar keine Blätter in der Blütezeit.
Die hufeisenförmigen, weichen Blätter erscheinen erst, wenn die
Blüten längst verschwunden sind. Sie riechen mild balsamisch
und sind auf der Unterseit grau verfilzt.

Pflanzenbeschreibung
Huflattich ist in Europa, Asien und Teilen von Afrika heimisch. In Nordamerika ist er eingebürgert.
Der Huflattich wächst gern in Steinbrüchen, an Böschungen, Bahndämmen oder in den Bergen
am Wegrand. Sein bevorzugter Boden ist ton- und lehmhaltig, daher kann er anzeigen, ob ein
Boden Ton oder Lehm enthält. Selbst auf Braunkohle kann er wachsen, so genügsam ist er.
Wichtig ist dem Huflattich auch ein sehr sonniger Standort. Er kann zwar auch im Halbschatten
wachsen, aber dann sind seine Blätter nicht so wirksam.
Eine Besonderheit des mehrjährigen Huflattichs ist, dass zuerst die Blüten aus dem nackten
Boden wachsen und erst später die Blätter erscheinen.
Die leuchtend gelben Korb-Blüten erscheinen im zeitigen Frühjahr zwischen März und April, ohne
dass man Blätter sehen kann. Sie stehen auf schuppigen Stengeln, die weisslich oder rötlich
sind. Gerne stehen die Blüten in Gruppen zusammen.
Aus den Blüten entwickeln sich haarige Samenfahnen, die an die Pusteblumen vom Löwenzahn
erinnern.
Die Blätter wachsen erst ab März. Sie sind eckig-herzförmig und etwa handtellergross. Ihre Form
erinnert an die Hufe von Pferden, was dem Huflattich auch den Namen gab. Oben sind die
Blätter hellgrün und auf der Unterseite grauweiss und filzig behaart.
Anwendung

In der Volksheilkunde wurde Huflattich vielseitig verwendet.


Huflattich-Tee oder Tinktur gegen Husten (Warnung siehe unten)

Huflattich-Tee gegen Hautprobleme


Einen Aufguss der Huflattich-Blüten oder Blätter kann man in Form von Umschlägen oder als
Waschung gegen vielerlei Hauterkrankungen verwenden.
Da Huflattich entzündungshemmend, zusammenziehend und antibakteriell wirkt, hilft der Tee
gegen Ekzeme, schlecht heilende Wunden, bakterielle Entzündungen (z.B. Rotlauf), leichte
Verbrennungen, Venenentzündung und Furunkel.
Fussbad gegen geschwollene Füsse
Nach einem langen Tag auf den Beinen kann man seine geschwollenen Füsse durch ein
Fussbad mit Huflattich lindern.
Für Wanderer kann Huflattich eine große Erleichterung sein. Wenn die Füße wund sind, legen
Sie Huflattich-Blätter mit der filzigen Seite nach oben in die Strümpfe. Das erlaubt einen
schmerzlosen Heimweg
Frischsaft gegen Ohrenschmerzen
Die Volksheilkunde verwendet frisch gepressten Saft aus den Blättern tropfenweise ins Ohr
geträufelt gegen Ohrenschmerzen.
Kräutertabak
Früher wurde der Rauch von Huflattichblättern inhaltiert, um die Atmung zu erleichtern.
Man kann die Blätter des Huflattichs auch als Kräutertabak verwenden oder mit normalem Tabak
mischen, um eine leichtere Rauchmischung zu erhalten. Er schmeckt fein würzig und fördert die
Tiefe der Atmung.

Salz
Für den Survival-Typ
Man kann die getrockneten Blätter verbrennen und die Asche als Salzersatz verwenden…

Achtung
Der Einsatz von Huflattich ist inzwischen stark umstritten. 2001 wurde festgestellt, dass fast
100% aller Pyrrolizidinalkaloide in den wässigen Aufguss übergehen. Daher darf die Menge an
Pyrrolizidinalkaloiden mit einem 1,2-ungesättigten Necin-Gerüst einschliesslich deren N-Oxide in
Huflattichblättern zur Anwendung als Teeaufguss in der maximalen Tagesdosis 1 myg (bisher 10
myg) nicht überschreiten (Deutsche Bundesaufsichtsbehörde). Die Einschränkungen wurden
angeordnet, weil Pyrrolizidinalkaloide dieses Typs akut lebertotoxisch und kanzerogen (krebser-
regend) wirken können.
Eine Verwendung in Schwangerschaft und Stillzeit ist absolut kontraindiziert !!!

Dazu ist zu sagen, dass diese Wirkung ausschließlich nach Einnahme einer hohen Dosis über
lange Zeit auftreten KÖNNTE.
Deshalb, keine Angst. In Maßen genos-
sen ist Huflattich eine Delikatesse. (Wie
Schnaps, Wein, Bier, Hanf oder Tabak
eben auch)

Küche
Favoriten :
S peckwickel
Junge Stengel mitsamt Blüte 10 min lang im heißen Dampf dünsten.
Man kann sie auch in leicht gesalzenem Wasser mit einem Spritzer Essig kochen.
(Damit können übervorsichtige übrigens die kanzerogen Pyrrolizidinalkaloide auswaschen und so
beseitigen)
Ein kleines Paketchen Stengel mit 2-3 Speckscheiben umwickeln und vorsichtig in Butter oder Öl
anbraten.
Super Beilage oder Amusegoule.

Gefüllte Blätter
Blätter (Ohne Blüte ist Verwechslung mit der Pestwurz möglich,
aber nicht schlimm, nur weniger zart.) in leicht gesalzenem
Wasser mit einem Spritzer Essig kochen (5 min)
Mit einer beliebigen Fülle (sehr gut eignet sich als Faschiertes
oder Tartar) füllen und als Dreieck zusammenfalten. Mit einem
Zahnstocher befestigen und im Öl oder Butter braten.
Super Beilage oder Amusegoule.
Holunder
(Sambucus nigra)

Kurzbeschreibung: Strauch oder Baum


Wuchsform:Der Holunder kommt meist als Strauch, selte-
ner als kleiner Baum vor. Seine Borke ist tief gefurcht
und korkig
Blätter:Die Blätter bestehen aus 5 eiförmig-elliptischen,
zugespitzten 10 bis 15 cm langen Blättchen.Blüten:Die
Blüten sind gelblichweiße stark duftende Doldentrauben,
aus denen sich die schwarz glänzenden Früchte entwik-
keln.

Verschiedenes:Der Schwarze Holunder kommt fast in


ganz Europa, Westsibirien, Anatolien und Nordwestafrika
vor. Der Strauch oder Baum kann bis über 10 Meter hoch werden. Man findet ihn noch heute in
vielen Dörfern. Meist wächst er neben Scheunen oder an Wegrändern. An alten Exemplaren
wächst oft das sogenannte Judasohr, ein hervorragender Speisepilz.

Naturapotheke Holunderbeerbaum:
Der „Schwarze Holunder“ ist eine der vielseitigsten Heilpflanzen. Alles wurde in Großmutters
Zeiten von diesem Baum verwendet. Ob es nun die Blätter, Blüten, die Rinde oder aber die
Früchte waren. Jeder Teil dieser Pflanze wurde gegen ein anderes Krankheitsleiden als Heilmittel
angewendet. Die Liste der Krankheiten reichte dabei von der Magenverstimmung, Husten,
Halsschmerzen, Grippe, Gelenkrheumatismus, Nierenentzündung, Augenentzündung bis zu
Darmkrämpfen und Ischias. Auf Grund dieser vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten wurde der
Baum früher auch als „Herrgottsapotheke“ bezeichnet. Für die meisten unserer Großeltern stellte
der „Schwarze Holunder“ auf dem Lande deshalb eine vielfältige und billige Naturapotheke dar.
Dies galt vor allem für abgelegene Bergbauern, die der Baum das ganze Jahr über mit verschie-
denen Heilmitteln versorgte und so in den meisten Fällen den Arzt ersetzte. Man sagte früher
deshalb auch: „Vor diesem Strauch soll man den Hut abnehmen“.

Aberglaube und Brauchtum:


Der „Schwarze Holunder“ spielt auch im Aberglauben sowie in den Sagen und Märchen unseres
Volkes eine große Rolle. Er galt in alter Zeit auch als Abwehrmittel gegen Zauberei, Pestilenz
und Hexen. Man glaubte, durch ihn Schutz vor Feuer und Blitzschlag zu erhalten. Aus diesem
Grund pflanzte man den „Schwarzen Holunder“ wohl auch meist in die Nähe von Scheunen.

Achtung: Unreife und ungekochte Holunderbeeren sollte man nicht verzehren, da sie das
schwachgiftige Sambunigrin (Blausäure) enthalten und Beschwerden, wie Übelkeit und
Erbrechen hervorrufen können. Deshalb: Die Beeren immer erst über 60 Grad erhitzen.
Küche

Favoriten:
Saft:
Hollersaft, wer kennt ihn nicht?
10 große Blüten
10 lt Wasser
1 kg Zucker
5 Zitronen in Scheiben geschnitten
Alles gut umrühren und einige Tage ziehen lassen.

Super Erfrischungsgetränk.
Mit Sekt vermischt ein toller Aperitiv.

Hollerkücheln:
Einfacher geht’s nicht.
Apfelküchlteig.
Blüten eindunken und im heißen Öl kurz frittieren.
Ein wohlschmeckendes und schönes Dessert.

Sonstiges:
Der herb-säuerliche Geschmack der Holunderblütenlimonade erfrischt wunderbar im Sommer.
Die entstielten Blüten passen auch gut roh in Salate oder Desserts.
Aus den schwarzen Holunderbeeren lassen sich Gelees, Suppen oder Aufgesetzte machen. Und
gesund ist das alles auch noch.
Hirtentäschel
(Capsella bursa-pastoris)

Das Hirtentäschel ist eine der Pflanzenarten, die als typisches „Unkraut“ gelten und von ord-
nungsliebenden Menschen aus Beeten gezupft und von den Wegrändern entfernt werden.
Dabei ist das Pflänzchen nur auf den ersten Blick unansehnlich und unscheinbar.

Wer jedoch seinen Blick für die kleinen alltäg-


lichen Dinge bewahrt hat, dem fällt die Schönheit
des Pflänzchens auf: Aus einer Blattrosette steigt
ein schlanker Stängel etwa 20 cm hoch auf
und trägt traubig angeordnete weiße Blüten.

Man braucht schon beinahe eine Lupe, um zu


erkennen, dass die kleinen Blüten vier
Blütenblätter haben. Weil diese Blüten, deren
Kronblätter 2-3 mm lang sind, über Kreuz ange-
ordnet sind, erhielt die Familie, zu der das
Hirtentäschel gehört, den Namen Kreuzblütler.
Käfer und Fliegen besuchen diese Blüten. Nach
der Befruchtung gehen aus ihnen herzförmige
Schötchen hervor. Diese dreieckigen Früchte
erinnerten die Menschen früher an die Umhängetaschen der Hirten. Auch wenn heute solche
Umhängetaschen nicht mehr bekannt sind, behielt das Hirtentäschel seinen Namen.
Die Frucht, die das Hirtentäschelkraut gut kennzeichnet, enthält unzählige Samen. Sie keimen
leicht aus und überall findet man blühende, fruchtende und junge Exemplare oft direkt nebenein-
ander. Selbst in milden Wintern blüht das extrem kälteresistente Kraut (selbst unter einer
Schneedecke bleiben die Blattrosetten grün), das sehr unterschiedlich aussehen kann und ein-
oder zweijährig ist. Hirtentäschel ist meistens behaart, nur selten kahl. Die Grundblätter sind
länglich und schmal und gezähnt bis fiederspaltig, selten auch ganzrandig.

Auf nährstoffreichen Standorten wie Komposthaufen und Wegrändern kann das Hirtentäschel
manchmal eine Höhe von bis zu 70 cm erreichen, in Mauerritzen oder zwischen Pflastersteinen
und an anderen nährstoffarmen Standorten bleibt das Pflänzchen winzig. Es wächst aber prak-
tisch überall und ist ungeheuer anpassungsfähig.
Dem Hirtentäschel wird eine gewisse Heilwirkung zuerkannt. So soll das Kraut blutstillend und
blutgerinnungsfördernd sein und bei Wunden, Nasen- und Zahnbluten verwendbar sein. Es gilt
auch als kreislauf- und stoffwechselregulierend. Zubereitet wird das Hirtentäschel als Tee. Doch
Vorsicht ist geboten, denn das Hirtentäschel gilt als leicht giftig(??!!??).

Küche
Favoriten:
Gewürz und Salat:
Das Hirtentäschelkraut hat einen leicht bitteren und
etwas zusammenziehenden Geschmack. Es kann als
Zutat in Wildkräutersalaten und -suppen verwendet
werden. Dazu eignen sich am besten die
Samenschoten, Blätter und Blüten. Die Stengel sind eher zäh. Weiterhin kann Hirtentäschelkraut
auch ein Bestandteil von Kräuterteemischungen sein.
Guter Heinrich
(Chenopodium bonus-henricus)

Der Gute Heinrich war früher das Wahrzeichen eines jeden


Dorfes und ist seit Urzeiten als Nahrungsmittel bekannt. An
Wegrändern, Zäunen, Mauern und Schuttplätzen war und ist
das ausdauernde und äußerst widerstandsfähige
Gänsefußgewächs zu finden. Er ist ein naher Verwandte des
Spinat und wird auch als Wilder Spinat bezeichnet. Im
Gegensatz zu seinem “feinen” Bruder hat der Gute Heinrich
aber deutlich mehr zu bieten: Seine Blätter enthalten u.a.
viele Proteine, Provitamin A, Vitamin B und vor allem C,
Niacin, Phosphor und Eisen. Der Gute Heinrich wirkt reizlin-
dernd und leicht abführend. Wegen seines
Oxalsäuregehaltes sollte er allerdings nur vor der Blüte
geerntet und vor dem Verzehr abgekocht werden. Die jungen
Blütenstände werden geerntet, solange man sie noch mit dem Finger abbrechen kann. Sie kön-
nen wie Spargel oder Stängelgemüse zubereitet werden. In der Schweiz gehört der Gute
Heinrich ebenfalls in die bereits erwähnten Hirtensuppe. Da der Gute Heinrich inzwischen nach
der Roten Liste bereits als gefährdet eingestuft ist, sollte man auf das Sammeln in der Natur ver-
zichten, zumal man ihn wunderbar im Garten ziehen kann.

Von der Steinzeit bis ins 19 Jh. hinein, war der Gute Heinrich ein beliebtes Heilkraut.Er hat nähr-
stoffreiche Blätter, die die Nahrung des frühen Menschen ergänzten; es wurden im Magen von
erhaltenen menschlichen Körper aus der Eisenzeit gefunden
Die rohen oder gekochten Blätter enthalten Eisen, Vitamine, Minerale.
Ein Breiumschlag oder Salbe ist hilfreich bei Hautverletzungen.
Weitere Inhaltsstoffe: Saponine

Küche
Favoriten:
Gedämpfte Blüten:
Junge Blüten (kurz bevor sie braunrot werden) im heißen Dampf garen (10 min).
Mit einer pikanten Sauce (wie Spargel) servieren.

Sonstiges:
Guter Heinrich ist der perfekte „Spinat-Ersatz“
Girsch
(Aegopodium podagraria)

Volksnamen:
Geißfuß, Hinfuß, Zaun-Giersch, Dreiblatt, Podagrakraut, Gichtkraut, Zipperleinkraut, Huhntritt

Der Giersch gehört zu den Doldengewächsen und Gartenfreunde in


ganz Europa kennen ihn als sehr hartnäckiges Unkraut ohne zu wis-
sen, welch hervorragende Heilwirkung in dieser Pflanze steckt.
Bis zu einem Meter hoch wachsen die innen hohlen Stengel des
Giersch. Die Achsen der Blätter sind in drei Teile geteilt, wobei jeder
Teil wiederum drei Blätter mit gesägtem Rand trägt. Die Oberseite der
Blätter sind kahl, die Unterseite dicht behaart. Der Blütenstand ist eine
Dolde, die sich aus 10 bis 20 kleinen Dolden zusammensetzt. Zwei
miteinander verbundene länglich-ovale Schließfrüchte stellen die
Frucht des Podagrakrauts dar.
Giersch wächst in ganz Europa bis auf die Iberische Halbinsel, er ist in
Nordamerika heimisch geworden und in den gemäßigten Klimazonen Asiens. Die
Pflanze ist bevorzugt in feuchten Wäldern, in Gebüsch, Hecken und Parkanlagen
zu finden. Der Giersch bevorzugt grundwasserfeuchte und stickstoffhaltige Böden.
Sammelgut sind die Wurzel und die Früchte der Pflanze. Während die Wurzel im
Frühjahr oder Herbst gegraben wird, werden die Früchte im Juli/August gesammelt.
Hierzu wird der krautige Teil der Pflanze gepflückt, im Schatten getrocknet um dann die Früchte
herauszuklopfen.
Heilpflanzenkundige des 19. Jahrhunderts empfahlen das Trinken des Gierschtees, gemischt mit
Wein gegen den unangenehmen Geschmack bei Arthrose, Ischias und Gicht.Kräuterpfarrer
Künzle brachte die erwähnte Pflanze endgültig wieder in unsere Zeit und empfahl sie auch als
Medizin gegen Krampfadern, bei Verstopfungen, Zahnschmerz und Husten.

Zur Beachtung:
Der Giersch gehört zu den Doldenblütlern, die bei Hautkontakt zu Reizungen führen können.
Diese werden durch Sonnenbestrahlung noch verschlimmert.

Gesammelt werden die Blätter von April bis Oktober, die Blüten von Juni bis August. Die Blätter
haben einen milden, fein-würzigen Geschmack und daher bei vielen Feinschmeckern äußerst
beliebt. In der Küche kann man die Blätter als Salat, Suppe, Gemüse (v.a. in Aufläufen mit
Kartoffeln) verwenden. Die Blüten eignen sich für Füllungen oder ausgebacken (wie
Holunderblüten) als Beilage. Die Stängel eignen sich ebenfalls als Gemüse, z.B. zusammen mit
Spinat, Guter Heinrich oder Brennnessel. Giersch war früher auch als “Gichtkraut” bekannt, da
seine aus der Wurzel gewonnenen ätherischen Öle gegen Gicht, Fußgicht und rheumatische
Erkrankungen helfen. Giersch hat zudem viele Mineralien, einen hohen Vitamin C Gehalt und
Carotin. Frische Blätter vertreiben Würmer, fördern den Stuhlgang und reinigen Magen und
Darm. Getrocknete Gierschblätter als Tee zubereitet wirken wassertreibend und entgiftend.
Achtung: Nicht verwechseln mit der hochgiftigen Hundspetersilie, dem Wasserschierling oder
dem Gefleckten Wasserschierling. Die Blattfiedern der genannten Arten sind allerdings deutlich
kleiner. Der Gefleckte Schierling verströmt zudem einen sehr unangenehmen Mäuseuringeruch
und ist daher leicht zu erkennen.
Küche
Favoriten:
Gewürz und Salat:
Girschblätter ist ein wunderbarer Petersilie-Ersatz. Getrocknet kann man alle Speisen damit wür-
zen, zu denen auch Majoran und Origano passen würden.
Junge, noch fast eingerollte Blättchen kann man unter den Salat mischen.

Pesto:
½ liter Girschblätter mit 1 EL Pinienkerne (besser Zirbelkiefer) und 1/8 liter Olivenöl gut mixen.
Jeweils 2 EL pro Portion mit 2EL geriebenen Parmesankäse unter warme Nudeln oder Spätzle
mischen.

Girschgemüse:
1 kleine Zwiebel, 1 Knoblauchzehe fein hacken und in Butter glasig dünsten.
½ Liter fein gehackte Girschblätter,
2 Tomaten würfelig hacken,
alles hinzufügen und 10 min dünsten.
Salzen und mit dem Saft einer halben Zitrone (besser Limette) abschmecken.

Sonstiges:
Die Stengel kann man mit anderem Gemüse kochen oder dünsten. Besonders gut schmecken
sie mit Kartoffeln.
Die Blätter kann man auch wie Spinat verarbeiten.
Fichte
(Picea abies)

Kurzbeschreibung:Immergrüner
Nadelbaum
Wurzel:Flachwurzler, (deshalb sehr
Windbruchgefährdet)
Stamm und Rinde:Die Fichte, die im
Nutzwald selten älter als 150 Jahre
wird, kann eine Höhe von 30 bis 50
Meter erreichen. In urwaldähnlichen
Beständen kann sie auch bis zu 600
Jahre alt werden.
In ihrer Verzweigung variiert die Fichte
sehr stark. Im Freistand ist sie bis weit
herab mit Ästen versehen. Da wo sie
dicht mit anderen Bäumen zusammen
steht, sterben die Zweige der unteren
Hälfte ab. Ihre quirlig stehenden Zweige
sind in der oberen Stammhälfte waag-
recht oder aufwärts gerichtet und in der
unteren Hälfte hängen sie bogig
abwärts.
Die Rinde ist zunächst rotbraun glatt oder etwas feinschuppig. Im Alter wird sie graubraun und
blättert als Borke in Form von runden Schuppen ab.
Krone:Bis ins hohe Alter kegelförmig, pyramidenförmig mit deutlich spitzem Gipfel.
Nadeln:Die 5 bis 25 mm langen Nadeln sind sehr dicht und spiralig gestellt. Sie werden 5 bis 7
Jahre alt.
Blüten:Nach einem Alter von 40 bis 60 Jahren blüht der Baum das erste Mal. In Abständen von 4
bis 7 Jahren blüht die Fichte dann regelmäßig. Die männlichen Blüten sind kugelig und etwa 1
cm groß. Sie sind erst karminrot und werden dann gelb. Die weiblichen Blüten sind leuchtend
purpurrot und zapfenförmig aufrecht stehend. Im Jahr darauf werden sie reif und braun. Die 10
bis 16 Zentimeter langen Fichtenzapfen sind im August ausgewachsen und im Oktober reif.

Verschiedenes:
In den vergangenen Jahrhunderten bedeckte weitgehend noch ein Buchen-, Tannen- und
Fichten-Mischwald das Land. Doch der ungeheure Holzverbrauch im Mittelalter führte zur
Verschiebung des Baumartenverhältnisses. Mit einem Anteil von rund 60 Prozent am
Baumbestand ist die schnell wachsende Fichte heute der wichtigste Baum in der Forstwirtschaft.
Viele Dinge, von der Wiege bis zum Sarg, sind aus Fichtenholz gezimmert. Auch das Brauchtum
wird von diesem Baum geprägt. Es sei nur an Maibaum und Weihnachtsbaum und “Kirschta
Much” im Pustertal erinnert.
Küche
Favoriten:
Sirup:
Gesammelt werden die jungen Triebe – Im Dialekt: „Zamm“ (unteres Bild)

2 liter Triebe.
Im Kochtopf soviel Wasser zufügen bis die Triebe gut bedeckt sind und das Ganze 20 min
Kochen.
Abseihen und Zucker dazu. (Auf ein Liter Wasser 450 Gramm Zucker).
Einkochen lassen bis eine Sirupartige Konsistenz entsteht.
Mit heißem Wasser als Hustensaft getrunken oder einfach als süße Leckerei.
(Kenner geben zu dem hei-
ßen „Grog“ noch einen
ordentlichen Schuß
„Jamaica“. – Wau.)
Brennessel
(Urtica dioica)

Die scharfe Brennessel kennt wohl fast jeder, und es gibt kaum einen
Menschen, der nicht früher oder später die Bekanntschaft mit ihren
brennenden Eigenschaften macht.
Daher wird sie auch gerne gemieden, obwohl sie als wichtige
Heilpflanze eigentlich einen Ehrenplatz in jedem Garten haben sollte.
Diesen Ehrenplatz holt sie sich aber meistens schon selber, weil sie
sehr ausdauernd und anspruchslos ist und fast überall wächst, wo man
sie wachsen lässt.
Sie wächst meistens in Gruppen und ist an ihren gegenständigen
gesägten Blättern zu erkennen, die mit kleinen Brennhaaren besetzt
sind. Ihre Blüten sind recht unscheinbar. Sie sind gelblich und hängen in Rispen von den oberen
Blattständen.

Anwendung
Die Brennessel ist eine hervorragende Stoffwechsel-Pflanze.
Vor allem als Frühjahrskur wirkt sie Wunder, indem sie all die
Schlacken des Winters aus dem Körper auspült. Man kann sie
als Tee trinken, im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen.
Gut gewürzt und mit zusammen mit anderen Kräutern
schmeckt das alles wunderbar und gibt frische Kräfte. Als
Tinktur kann man sie gegen Haarausfall in die Kopfhaut ein-
massieren. Außerdem macht sie sich getrocknet in Nieren-
Blasen-Teemischungen sehr gut. Sie hilft auch gegen
Rheumatismus und Gicht, weil sie die Giftstoffe aus dem
Körper auspült. Besonders mutige Rheumapatienten lassen
sich mit der ganzen Pflanze schlagen, um die Reizwirkung des Brennesselgiftes auszunutzen.
Bei dieser Methode sollte man jedoch vorsichtig sein, weil es auch zu Überreaktionen auf das
Brennesselgift kommen kann. Die Brennesselsamen geben Kraft und wirken gut bei
Erschöpfungszuständen.
Küche
Favoriten:
Suppe:
Brennesselspitzen (Spitzen und obere zwei Blätterreihen) von möglichst jungen Pflanzen neh-
men.
Menge: Etwa 2 liter. (angedrückt in einem Gefäß).

Eine Handvoll grob gehackte Zwiebeln und eine kleine zerteilte Knoblauchzehe in (wenig) Öl
anrösten, dann mit etwas Wasser aufgießen und zum kochen bringen.
Brennesseln in einen Mixer geben und mit der heißen Flüssigkeit überbrühen.
Ausgiebig mixen (5 min)

Inzwischen in etwa 1 Liter kräftige Fleischsuppe (oder Suppenbrühe) vier EL Weizenmehl ein-
rühren und zum Kochen bringen.
Besser: Anstatt des Weizenmehls kann man auch etwa 2 große Kartoffeln, dünn schneiden, mit
den Zwiebeln kurz mitkochen und mit den Brennesseln mixen).

Gemixte Flüssigkeit dazugeben und NICHT mehr aufkochen (verliert sonst die hellgrüne Farbe.
Das gilt übrigens für alle Frischkräutersuppen)

Eventuell nachwürzen. (Salz, Pfeffer, Suppenwürze) je nach Geschmack und kurz vor dem
Servieren mit einem kräftigen Schuß Sahne verfeinern

Tip: Wer`s etwas rustikal mag soll seine Brennessel-Zwiebelmischung nicht zu lange mixen, so
daß noch winzige (brotbröselgroße) Brennesselstückchen in der Suppe sichtbar sind. Kann bei
empfindlichen Menschen (Kindern) zu leichtem kratzen im Hals führen.

Chips:
Die Brennesselspitzen (Spitzen und obere zwei Blätterreihen) von möglichst jungen Pflanzen
nehmen. In (wenig) frischem, leicht gesalzenem Wasser kurz einlegen und anschließend am
besten im Heißluft-herd bei ca 100° etwa 15-20 min trocknen bis sie schön cross sind.
Zum naschen wie Chips servieren.

Sonstiges:
Brennesseln lassen sich gut als Fülle für Schlutzer, Tirschtlan, Omeletten oder Gemüsestrudel
verwenden.
In diesem Falle kann man die Brennesseln (allein oder mit anderen Kräutern gemischt) wie
gewöhnlichen Spinat verarbeiten.
Wiesen-Bärenklau
(Heracleum sphondylum)

Der Wiesenbärenklau wächst häufig auf Wiesen


und fällt dort durch seinen kräftigen Wuchs auf.
Er erinnert entfernt an Angelika, ist aber deutlich
kleiner.
Empfindliche Menschen können nach Berührung
der Blätter oder Früchte Ausschläge bekommen,
die sogenannte Wiesendermatitis.
Die jungen Blätter und Triebe können jedoch als
Wildgemüse gegessen werden.
In der Volksheilkunde wird das oberirdische Kraut
und der Wurzelstock verwendet.
Pflanzenbeschreibung
Der Wiesen-Bärenklau ist in Mitteleuropa hei-
misch. “Bärenklau” ist eigentlich die Bezeichnung
für eine ganze Gattung. Der “Wiesen-Bärenklau”
auch “Echter Bärenklau” genannt, ist die Art, um
die es hier geht.
Er wächst, wie der Name schon sagt, auf nährstoffreichen Wiesen, aber auch an Bachufern, in
Gräben, an Feldrändern und in lichten Wäldern. Dort wo er vorkommt, ist er eine häufige Pflanze.
Die zwei- oder mehrjährige Pflanze wird bis zu 1,50 Meter hoch, ist meistens aber etwas über
kniehoch.
In Bodennähe wächst eine Rosette aus grossen,
gelappten, fiederschnittigen Blättern.
Ab Juni treiben kantige, verzweigte Stengel aus,
an denen sich grosse Doldenblüten entwickeln.
Die weisslichen Blüten sind doppelt doldig, denn
sie setzen sich aus lauter kleinen Dolden
zusammen. Die Blüten werden vorwiegend von
Fliegen und Käfern bestäubt.
Später entwickeln sich geflügelte Samen, die
sich durch die Luft, übers Wasser oder durch
Weidetiere verbreiten.
Der Wiesen-Bärenklau ist aufgrund der Grösse
leicht von seinem grossen Bruder, dem Riesen-
Bärenklau zu unterscheiden, der bis zu vier
Meter hoch wird und aufgrund seines hohen
Gehalts an Furocumarinen in gefährlichem
Masse zu Hautausschlägen führen kann.
Küche
Junge Blätter und Triebe kann man als Wildgemüse und Wildsalat essen. Die jungen Triebe erin-
nern etwas an Spargel.
Auch die Blütenstengel vor der Blüte können als Gemüse oder Suppeneinlage gekocht und
gegessen werden.
Die Wurzeln kann man kochen.
Die Stiele von grösseren Pflanzen können geschält und als Kompott verarbeitet oder roh geges-
sen werden.
Die Stengel der Blätter kann man bündeln und trocknen lassen bis sie gelb werden. An den
getrockneten Stengeln bildet sich eine süsse Substanz, die als besondere Leckerei gilt.
Wer empfindliche Haut hat, sollte zur Verarbeitung des Wiesen-Bärenklaus Handschuhe tragen.
Rezepttips.

Favoriten:
Frittierte S prossen:
Noch geschlossene Triebe (in mitten großer Blattrosetten) ernten.
Mehl, Ei und Brösel zu einer, eher flüssigen Masse mischen und mit Salz und etwas
Suppenwürze abschmecken.
Triebe in diese Masse tauchen und im heißen Öl frittieren.

Schösslinge sauer eingelegt.


2 Liter frische Triebe in übersalzenem Wasser 5 min. blancieren, abseihen und mit Wasser über-
spülen.
(1lt Wasser + große Handvoll Salz)

Inzwischen einen Sud vorbereiten:


1 lt Wasser
200 ml Balsamessig (billigen)
1/8 lt Olivenöl
2 EL Zucker
Handvoll Rosmarinzweige
½ rote Paprika in Streifen geschnitten
5 halbierte Knoblauchzehen

Kurz aufkochen lassen, die Triebe hineingeben und alles, noch heiß in sterile Einmachgläser fül-
len.

Bärenklau-Sorbet
1 EL (noch grüne) Samen
Saft 1/2en Zitrone (besser Limette)
100g Zucker
300 ml Wasser
Alles in den Mixer und dann in den Gefrierschrank

Sonstiges:
Junge (noch runzelige) Blütter eignen sich hervorragend als Würzkraut für Bratkartoffeln.
-Oder als Beigabe zu Kochgemüse.

Als gedünstetes Gemüse (bei Belieben wie auch wie Spargel zu servieren) eignen sich
besonders die kugelig-ovalen Blüten-Sprossen noch bevor sie sich öffnen.

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