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Rolf Hochhuth
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rolf Hochhuth (* 1. April 1931 in Eschwege) ist ein deutscher Dramatiker und
ein maßgeblicher Anreger des Dokumentartheaters. InternationalenErfolg
erzielte er mit dem „christlichenTrauerspiel“ Der Stellvertreter. Als rigoroser
„Moralist und Mahner“[1] setzte sich Hochhuth wiederholt mit der NS-
Vergangenheit und aktuellen politischen und sozialen Fragestellungen
auseinander. In einer Vielzahl Offener Briefe versuchte er seit den sechziger
Jahren, Einfluss auf die Politik zu nehmen, und „fordert deren moralische
Erneuerung.“[1]

Hochhuth ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, der Bayerischen


Akademie der Schönen Künste in München (seit 1989) und der Freien
Akademie der Künste Hamburg (seit 2004) und der Akademie der Künste in
Berlin (seit 1986).

Inhaltsverzeichnis
1 Leben und Werk Rolf Hochhuth, 2009
1.1 LiterarischesDebüt: Der Stellvertreter
1.2 Von der Ära Erhard bis zur Ära Schmidt
1.3 Von der Filbinger-Affäre bis zur Einheit
1.4 Wirken im vereinigten Deutschland
2 Exemplarische Kontroversen
2.1 McKinsey kommt
2.2 Hochhuth und Irving
2.3 Hochhuth und Oettinger
3 Auszeichnungen
4 Literarische Werke
5 Reden und Aufsätze
6 Verfilmungen und Tonträger
7 Sekundärliteratur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise

Leben und Werk


Rolf Hochhuth wurde am 1. April 1931 in Eschwege als Sohn des hessischen Schuhfabrikanten Friedrich Ernst Walter
Hochhuth und seiner Frau Ilse Hochhuth geboren. Als einschneidendes Erlebnis nahm der junge Hochhuth den Einzug der
US-amerikanischen Truppen in Eschwege am 3. April 1945 wahr, der in seinem späteren Werk Spuren hinterlassensollte.
Hochhuth ging 1948 nach der MittlerenReife vom Gymnasium ab und absolvierte eine Buchhändlerlehre.

Zwischen 1950 und 1955 war er als Gehilfe in verschiedenen Buchhandlungen und Antiquariaten in Marburg, Kassel und
München tätig. Sein besonderes Interesse als Leser galt damals den Erzählern und Historikern des 19. und 20. Jahrhunderts
(vor allem Thomas Mann, Heinrich Mann, Robert Musil, Otto Flake, Jacob Burckhardt, Oswald Spengler, Heinrich von
Treitschke).

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Als Gasthörer besuchte er Vorlesungen in Geschichte, Philosophie und Literatur an den Universitäten Heidelberg und
München und unternahm erste Schreibversuche. 1955 trat Hochhuth als Verlagslektor in den Bertelsmann Lesering ein. Zwei
Jahre später heiratete er Marianne Heinemann, eine ehemalige Klassenkameradin, deren Mutter als Mitverschwörerinder
Roten Kapelle 1943 in Berlin enthauptet worden war.

Während seiner Verlagstätigkeit gab Hochhuth verschiedene Werkausgaben und Erzählanthologien heraus. Als 1959 eine von
Hochhuth editierteWilhelm-Busch-Ausgabe des Bertelsmann Leserings eine Auflage von einer Million Bänden erreichte,
belohnte der Verleger Reinhard Mohn seinen Lektor mit drei Monaten Sonderurlaub. Hochhuth nutzte die Zeit zu einer Reise
in die italienischeHauptstadt, in der er Studien für ein erstes Drama betrieb.[2]

Literarisches Debüt: Der Stellvertreter


→ Hauptartikel: Der Stellvertreter

Im August 1961 nahm der Hamburger Verlag Rütten & Loening, der seit dem Vorjahr zum Bertelsmann-Konzern gehörte und
zu dem Hochhuth als Cheflektor abgestellt war, das Drama Der Stellvertreterzum Druck an. Kurz darauf erreichte den
Geschäftsführer Karl Ludwig Leonhardt eine Anweisung von der Konzernzentrale aus Gütersloh, den Druck des als zu
provokant empfundenen Werks abzubrechen.[3] Das Stück behandelt die Haltung des Heiligen Stuhls gegenüber dem
Holocaust. In dem Drama treten historische Personen wie der SS-ObersturmführerKurt Gerstein, der die internationale
Öffentlichkeit1942 über den Holocaust zu informierenversuchte, neben fiktionalen Figuren auf. Ein Skript des Stellvertreters
wurde an den Rowohlt Verlag weitergeleitet, der es zwei Jahre später zeitgleich mit der Uraufführung veröffentlichte.

Die West-Berliner Uraufführung des Stellvertreteram 20. Februar 1963, für die der Rowohlt Verlag den als Regisseur des
politischen Theaters bekannt gewordenen Erwin Piscator gewinnen konnte, löste die bis dahin größte Theaterdebatte der
Bundesrepublik Deutschland aus („Stellvertreter-Debatte“). Auch internationalsorgte Hochhuths Erstling für großes
Aufsehen. Das Stück hat in anderen europäischen Ländern zu Tumulten während und nach Aufführungen geführt.[4] Für eine
erfolgreiche Inszenierung am New Yorker Broadway im Februar 1964 wurde Produzent Herman Shumlin mit einem Tony
Award ausgezeichnet.

Während Der Stellvertretereine neue Phase des westdeutschen Nachkriegstheaterseinleitete,[1] verbat der Autor sich bis 1966
Inszenierungen seines Stücks in Ostblock-Staaten aus Sorge vor einer antikatholischenInterpretation, die negativ auf seine
Akzeptanz beim westlichen Publikum zurückwirken konnte. Die Reaktionen der ostdeutschen Kritiker in Zusammenhang mit
der DDR-Erstaufführung am Deutschen Theater Berlin im März 1966 und in zahlreichen weiteren ostdeutschen Städten
ähnelten denen in der Bundesrepublik. Doch begrüßten die DDR-Kritiker vor allem den Schluss, in dem sowjetische Soldaten
die letzten Lagerinsassen aus Auschwitz befreiten. Hochhuths Angriffe auf die Wirtschaft und die Kirche wurden als
unsozialistischverworfen.

Die zentralen Aussagen des fiktionalen Texts, der hinsichtlichder Betonung der Verantwortung des Individuums für seine
Taten Hannah Arendt verpflichtetist, blieben aufgrund des von ihm ausgehenden historischen Verdikts gegen Pius XII.
umstritten. Aussagen Ion Mihai Pacepas, eines ehemaligen Generals des kommunistischenrumänischen Geheimdienstes
Securitate, nach denen der Autor für das Theaterstück auf Materialiendes sowjetischen Geheimdienstes KGB zurückgegriffen
sowie im Auftrag von Geheimdiensten der Ostblockstaaten gearbeitet habe,[5] wies Hochhuth zurück.[6]

Hochhuths Stück wurde 2002 von dem renommiertengriechisch-französischen FilmregisseurConstantin Costa-Gavras mit
Ulrich Tukur in der Hauptrolle verfilmt.

Von der Ära Erhard bis zur Ära Schmidt


Seit 1963 arbeitete Hochhuth als freier Autor. Er siedelte nach Basel über, um Distanz zu gewinnen, die ihm zur konsequenten
Erfüllung seiner schriftstellerischenAufgabe erforderlichschien. In Basel wurde ihm der existentialistischePhilosoph Karl
Jaspers zum Freund und Mentor. Das damals entwickelte schriftstellerischeSelbstverständnisblieb auch für Hochhuths
folgende Werke maßgeblich: Die „Moralitätdes individuellenHandelns selbst unter Bedingungen existentiellerBedrohung:
das ist Hochhuths Thema; sie auszuloten und […] unbeirrbar einzufordern, ist wesentliche Aufgabe des Schriftstellers.“[7]

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Im Mai 1965 äußerte Hochhuth in dem Essay Der Klassenkampf ist nicht zu Ende im „Spiegel“ Kritik an der
gesellschaftlichenSituation in der Bundesrepublik und bekräftigte seine Auffassung, dass Schriftstellerneine politische
Funktion zukomme.[8] Großes Aufsehen erregte wenige Wochen später eine Replik von Bundeskanzler Ludwig Erhard. In
einer Rede vor dem Wirtschaftstagder CDU/CSU in Düsseldorf am 9. Juli 1965 sprach der Bundeskanzler Schriftstellernwie
Hochhuth das Recht auf Einmischung in sozialpolitischeThemen ab:

„Die sprechen von Dingen, von denen sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. […] Nein, so haben wir
nicht gewettet. Da hört der Dichter auf, da fängt der ganz kleine Pinscher an.“
– BUNDESKANZLER LUDWIG ERHARD, DÜSSELDORF , 9. JULI 1965

Dieser Ausspruch rief heftige Reaktionen von Schriftstellernund der Presse auf den Plan. Der amerikanische Dramatiker
James Baldwin reagierte nach einer Aufführung seines Stückes Amen Corner im Juli 1965 in Hamburg ironisch mit dem
Ausspruch: „Ich bin stolz darauf, ein Pinscher zu sein.“[9]

1967 legte Hochhuth das Theaterstück Soldaten, Nekrolog auf Genf vor, das Winston Churchills Kampf gegen Hitler
behandelt und das abermals an der Freien Volksbühne Berlin uraufgeführt wurde. Es stützte sich wesentlich auf Studien des
britischen Publizisten David Irving, der den Bombenkrieg der Alliierten in seinen Schriften als Kriegsverbrechen darstellteund
der später als Holocaustleugner hervortrat. Hochhuth warf in seinem Stück die Frage nach der MitverantwortungChurchills
für die Luftangriffe auf deutsche Städte im Zweiten Weltkrieg auf. Aufführungen des Stücks in Großbritannien wurden
anfangs untersagt. Einer Inszenierung am New Yorker Broadway im Mai 1968 war wenig Erfolg beschieden. Gegen den
Autor wurden mehrere Prozesse angestrengt.

Im Mai 1970 wurde die Tragödie Guerillas über einen Staatsstreichvon oben durch einen US-amerikanischen Wirtschaftsboss
in Stuttgart durch Peter Palitzsch uraufgeführt. 1972 fand im Schauspielhaus Zürich und zeitgleich in verschiedenen deutschen
Städten die Uraufführung der Komödie Die Hebamme statt. In diesem Stück setzt sich Hochhuth satirisch mit den sozialen
Missständen in einer Kleinstadt auseinander. Der Regisseur Wolfgang Spier verfilmteden Stoff 1976 mit Inge Meysel als
Hebamme. 1974 wurde Hochhuths Komödie Lysistrate und die Nato in Essen, Wien und Hamburg zugleich uraufgeführt.

Von der Filbinger-Affäre bis zur Einheit

→ Hauptartikel: Filbinger-Affäre

Durch einen Vorabdruck seiner investigativenErzählung Eine Liebe in Deutschland in


der Wochenzeitung „Die Zeit“ am 17. Februar 1978 entfachte Hochhuth die
Diskussion um die Vergangenheit des Baden-WürttembergischenMinisterpräsidenten
Hans Filbinger als NS-Richter. In seiner Erzählung vertrat Hochhuth die Auffassung,
Filbinger habe als „Hitlers Marinerichter“ noch nach Kriegsende „einen deutschen
Matrosen mit Nazi-Gesetzen verfolgt“. Filbinger strengte kurz nach der auszugsweisen
Veröffentlichung der Erzählung eine Unterlassungsklage gegen den Dramatiker an,
der ihn öffentlich als „furchtbaren Juristen“ bezeichnet hatte.
Hans Filbinger (Mitte), trat 1978 als
Im Verlauf der weiteren Auseinandersetzung behauptete Filbinger, er habe in seiner Ministerpräsident Baden-
Eigenschaft als Richter kein einziges Todesurteil gesprochen. Am 15. Mai 1978 Württembergs zurück, nachdem im
zitierteder „Spiegel“ ihn mit der apodiktischen Einschätzung: „Was damals rechtens Kontext von Hochhuths Erzählung
war, kann heute nicht Unrecht sein!“[10] Erhard Eppler, damaliger SPD- Eine Liebe in Deutschland bekannt
Fraktionsvorsitzenderund Oppositionsführerim baden-württembergischen Landtag, geworden war, dass Filbinger als
bescheinigte Filbinger darum ein „pathologisch gutes Gewissen“.[11 ] Nachdem im Richter der Kriegsmarine 1945
Sommer 1978 Aktenfunde zu Todesurteilen zutage traten, die Filbinger 1945 als Todesurteile gegen Deserteure gefällt
Marinerichtergetroffen hatte, gingen die führenden Gremien von CDU und CSU zu hatte.
ihm auf Distanz. Filbinger trat im August zurück und musste alle Ämter niederlegen.
[12]
Hochhuth griff den Stoff im folgenden Jahr auch in seinem Stück Juristen auf.

Zwischen 1985 und 1986 war Hochhuth „poet in residence“ an der Gesamthochschule Essen. In der halbfiktiven Erzählung
Alan Turing schrieb der Autor 1987 über den Vater des modernen „Computers“, der dazu beigetragen hatte, Funksprüche der
Wehrmacht automatisch und kriegsentscheidendzu entschlüsseln. Turing wurde wegen Homosexualität verurteiltund starb
wahrscheinlich durch Suizid mittelsZyankali.

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Wirken im vereinigten Deutschland

Nachdem Hochhuth sich über die von ihm 1993 gegründete und nach seiner Mutter benannten[13] Ilse Holzapfel-Stiftung das
Vorkaufsrecht am „Theater am Schiffbauerdamm“ gesichert hatte, wurde die Stiftung im März 1996 neue Eigentümerin des
Grundstückes. Dieses Vorgehen bezeichnete der damalige künstlerischeLeiter des BE, Heiner Müller, als „Intrige“ und
„Versuch der feindlichen Übernahme“.[14] Seit 1998 vermietetHochhuths Stiftung das Theater am Schiffbauerdamm an das
Land Berlin, welches das Theater wiederum dem BE zur Verfügung stellt.[15] Zugleich sichert der MietvertragHochhuth zu,
seine eigenen Stücke am Schiffbauerdamm aufführen zu dürfen.[16]

Neben geschichtspolitischenStoffen kreist das späte Werk Hochhuths um die vielfältigenFacetten des Themenkomplexes
soziale Gerechtigkeit (Wessis in Weimar, Szenen aus einem besetzten Land, 1993; McKinsey kommt, 2004). In Glasgow
wurde 2001 Hochhuths historisch realistischesStück Nachtmusik uraufgeführt, 2002 im Salzburger Landestheater gespielt.
Erst 2006 fand die deutschsprachige Erstaufführung statt. Im Jahr 2005 überraschte der Autor mit einem Gastauftrittin der
Fernsehserie Gute Zeiten – Schlechte Zeiten wenige Tage, bevor sein ausschließlichmit Schauspielern der Serie besetztes
Stück Familienbande in Brandenburg an der Havel Premiere hatte. Im Jahr 2006 verfasste Hochhuth ein als Tragikomödie
bezeichnetes Theaterstück mit dem Titel Heil Hitler, das am 13. Januar 2007 in der Berliner Akademie der Künste Premiere
hatte.[17]

Der Schriftstellerhat im Laufe seines Lebens neben Dramen auch Gedichte, Novellen und Erzählungen (unter anderem Die
Berliner Antigone) veröffentlicht, die allerdings nicht die Bekanntheit seiner Dramatik erzielten, sowie zahlreiche Essays zur
Geschichte und Zeitgeschichte. Die Kritik hat Hochhuth wiederholt die mangelnde Beherrschung formaler Mittel
vorgeworfen.[1]

Hochhuth ist Mitglied verschiedener literarischerStandesvertretungen, wurde mit mehreren Kunst- und Literaturpreisengeehrt
und hatte mehrfach Gastdozentenstellenfür Poetik an Universitäten inne (darunter 1996 an der Goethe-Universität Frankfurt
am Main). Sein umfangreiches Archiv befindet sich seit 1997 im Schweizerischen Literaturarchivin Bern. Seit den 1980er-
Jahren setzte sich Hochhuth für eine angemessene Würdigung des Hitlerattentätersund Widerstandskämpfersgegen den
NationalsozialismusGeorg Elser ein. der im Gegensatz zu den Verschwörern des 20. Juli 1944 in der offiziellenGedenkkultur
der Bundesrepublik bis in die 1990er Jahre kaum eine Rolle gespielt hatte.[18] Auf seine Initiativeerrichtete das Land Berlin
das Denkzeichen Georg Elser. Bei dessen Übergabe an die Öffentlichkeitam 8. November 2011 fragte Hochhuth in seiner
Festrede, warum die Deutschen ein derart feindseligesNichtverhältnis zu Elser hätten.[19] 2012 reagierte er in der Akademie
auf eine Diskussion über das Gedicht Was gesagt werden muss von Günter Grass mit den Worten „Ich gehe jetzt, und zwar
für immer“! und „Ich weigere mich, zwischen Antisemiten zu sitzen“.[20]

Die Ehe mit seiner ersten Frau Marianne Heinemann, mit der Hochhuth die beiden Söhne Martin (* 1961) und Friedrich (*
1965) hat, wurde 1972 geschieden. Hochhuth war in zweiter Ehe seit 1975 mit der serbischen MedizinstudentinDana
(Danica) Pavic, mit der er einen Sohn hat, und in dritter Ehe mit Ursula Euler verheiratet. Nachdem Hochhuths Ehefrau am 14.
Oktober 2004 gestorben war, heiratete er am 28. Mai 2009 die Berliner Buchhändlerin Johanna Binger.[21]

Exemplarische Kontroversen
Die „Rigorosität, mit der Hochhuth die ökonomisch Mächtigen einerseitsund den ideologisch begründeten Machtanspruch der
Linken andererseits attackiert, schafft ihm zahlreiche Gegner.“[1] Kritiker werfen Hochhuth vor, rückläufige öffentliche
Aufmerksamkeitals Dramatiker mit publikumswirksamenskandalträchtigenEffekten zu kompensieren. Darauf seien
vermehrte Skandal-Meldungen in den Medien und darauf folgende öffentliche Diskussionen zurückzuführen.

McKinsey kommt
Hochhuth hatte in McKinsey kommt eine Passage eingebaut, die von Medienvertretern
als mögliches „Verständnis für einen Mordaufruf“ gegen den Deutsche-Bank-
Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann interpretiertwurde. Darin heißt es: „Die FAZ
lehrt A's (=Ackermann) rechtlose Opfer als 'Umbau' zu tarnen! / 'Tritt' A.
(=Ackermann) nur 'zurück' wie Geßler durch – Tell? / Schleyer, Ponto Herrhausen
warnen.” In Schillers Wilhelm Tell wurde der tyrannische Landvogt Gessler durch den
FreiheitsheldenTell getötet. Einer der Vorgänger Ackermanns, Alfred Herrhausen,

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war einem Anschlag der Rote Armee Fraktion zum Opfer gefallen, ebenso wie die in
der Passage erwähnten WirtschaftsvertreterHanns Martin Schleyer
(Arbeitgeberpräsident) und Jürgen Ponto (Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank).
Hochhuth wies den Vorwurf des Mordaufrufs zurück und erklärte, er habe auf eine
objektive Bedrohung für die deutsche Wirtschaftseliteals Folge unter anderem der
aktuellen Reform des Sozialsystemshinweisen wollen. Zu den Vorwürfen der
Deutschen Bank wollte Hochhuth sich erst äußern, wenn er sie kenne.[22]

Hochhuth und Irving


Im März 2005 geriet Rolf Hochhuth erneut in die Schlagzeilen, da er in einem
Interview mit der rechtskonservativenWochenzeitung Junge Freiheit den britischen
Hochhuth nach einer Lesung seines
Publizisten David Irving verteidigt hatte, der mehrfach gerichtlichals
Holocaustleugner verurteiltwurde (München 1993, Wien 2006) und in Deutschland Buchs „McKinsey kommt“, 2005.
mit einem Einreiseverbot belegt ist. Hochhuth sagte: „Irving ist ein fabelhafter Pionier
der Zeitgeschichte, der großartige Bücher geschrieben hat. Ganz zweifellos ein
Historiker von der Größe eines Joachim Fest. Der Vorwurf , er sei ein
Holocaustleugner, ist einfach idiotisch!“ [23] Gegenüber dem Berliner Tagesspiegel
bekräftigte Hochhuth die Parteinahme einen Tag später. Hier sagte er, dass Irving
„sehr viel seriöser (sei) als viele deutsche Historiker“. Irving, mit dem er eine
persönliche Freundschaft pflege, sei ein „ehrenwerter Mann“.[24] Dabei hatten ihn
seine Interviewpartnerjeweils direkt mit den Holocaust leugnenden Aussagen von
Irving konfrontiert. Bereits eine Frage in dem Junge-Freiheit-Interview hatte gelautet:
„Aber Herr Hochhuth, immerhin behauptet Irving, in Auschwitz hätte es keine
Gaskammern gegeben. Er hat flapsig formuliert, in Gaskammern seien dort 'weniger
Menschen umgekommen als 1969 auf dem Rücksitz Edward Kennedys' – und da saß
bekanntlich nur dessen Freundin.“ Darauf antwortete Hochhuth: „Da hat er seiner Rolf Hochhuth (rechts) und David
nicht ganz unbritischen Neigung zum schwarzen Humor auf zynische Weise freien Irving (1966)
Lauf gelassen. Wahrscheinlich ist er wahnsinnig provoziert worden, ehe er das gesagt
hat. Als Historiker ist er ein absolut seriöser Mann.“ Beobachter wiesen darauf hin,
Irving habe seine Bemerkung nicht nach einer Provokation, sondern vor zahlendem Publikum getätigt, wie es in einem Video
in Irvings Londoner Prozess gezeigt worden sei. Richard Rampton, der Anwalt der Beklagten, sagte daraufhin: „Spott allein
reicht nicht. Sie müssen auch geschmacklos sein. Sie müssen Dinge sagen wie: Auf dem Rücksitz von Senator Edward
Kennedys Auto in Chappaquidick starben mehr Frauen als in den Gaskammern von Auschwitz.“[25]

Der Publizist Ralph Giordano bezeichnete die Interview-Äußerung Hochhuths als „eine der größten Enttäuschungen der
letzten 60 Jahre. Es gibt keinen Akt des Nachtretens, der den Ermordeten im Deutschland nach 1945 erspart geblieben wäre“.
Paul Spiegel, der damalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, betonte seinerzeit: „Wenn Hochhuth den Briten
als angeblich seriösen Wissenschaftlerin Schutz nimmt, macht er sich dessen Position zu eigen und leugnet damit selbst den
Holocaust“.[26] Unter diesem Druck der Öffentlichkeitentschuldigte sich Hochhuth eine Woche später für seine
Stellungnahme zu Irving. Er habe nicht den Rechten das Wort reden und die Gefühle der jüdischen Bürger verletzen wollen.
Die späten Äußerungen David Irvings seien ihm nicht bekannt gewesen (dpa, 26. Februar 2005). Dies hielt Paul Spiegel
jedoch „für unglaubwürdig“. Jedem, der sich mit der jüngeren Geschichte befasse, dürfte bekannt sein, welche widerwärtigen
Parolen Irving von sich gegeben hat.[27] Auch hatte Hochhuth gesagt, die Junge Freiheit sei ihm nicht bekannt gewesen, was
offenkundig falsch war, da er für die Zeitung bereits zuvor zwei Interviews gegeben und einen eigenen Beitrag verfasst hatte.
[28]

Ralph Giordano hat später seine frühere massive Verurteilung relativiertund Hochhuth in einem in der Berliner Zeitung
veröffentlichtenArtikel seine Solidaritätbekundet. Giordano schrieb unter anderem: „Rolf Hochhuth hat, um es vorsichtig
auszudrücken, in Sachen Irving vollkommen daneben gehauen – richtig … Nachdem ich also Rolf Hochhuth laut und deutlich
gerüffelt hatte, wo er's verdient hat, versichere ich ihn von dieser Stelle aus genauso klar, dass er in der langwährenden
Auseinandersetzung um die Naziepoche für mich, den Überlebenden des Holocaust, ein Bundesgenosse war, ein
Bundesgenosse ist und ein Bundesgenosse bleiben wird.“[29]

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Infolge der Kontroverse um das Hochhuth-Interview lehnte die Deutsche Verlags-Anstalt (DVA ) 2005 ab, Hochhuths
Autobiografie zu verlegen. Der DVA -Verleger Horbach begründete dies damit, Hochhuth könne „nicht mehr in einem Verlag
seine Autobiographie oder autobiographische Schriften veröffentlichen, der selber sehr viele jüdische Autoren im Programm
hat.“[30] Allerdings regte sich öffentlicher Protest gegen diese Entscheidung. Kritik übten neben Giordano auch Eva Menasse,
Tilman Jens, Joachim Güntner und andere.[31]

Hochhuth und Oettinger


→ Hauptartikel: Filbinger-Affäre

Am 11. April 2007 hielt Baden-Württembergs MinisterpräsidentGünther Oettinger (CDU) eine Trauerrede für seinen
Amtsvorgänger Hans Filbinger. In dieser Rede[32] sagte er: „Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch
sein Leben verloren hätte. Und bei den Urteilen, die ihm angelastet werden, hatte er entweder nicht die Entscheidungsmacht
oder aber nicht die Entscheidungsfreiheit, die ihm viele unterstellen.“

In seiner am 13. April 2007 in der Süddeutschen Zeitung erschienenen Reaktion „Der Lügner“[33] bezeichnete Hochhuth
diese Aussage Oettingers als „Eine unverfrorene Erfindung“ und beklagte zur Untermauerung die „Tragödie des Matrosen
Walter Gröger“, den Hans Filbinger angeblich „persönlich noch in britischerKriegsgefangenschafthat ermorden lassen“.
Filbinger, so Hochhuth, sei ein „sadistischerNazi“ gewesen, da er als Richter den Matrosen Walter Gröger angeblich nach
dem „längst durch die totale Kapitulation“ beendeten Krieg in einem britischen Kriegsgefangenenlager zum Tode verurteilt
habe und sich für eine Exekution Grögers von den Briten „zwölf Gewehre“ geliehen habe.

Gleichwohl stellte sich heraus, dass Hochhuths Darstellung auf einer Verwechslung der Fälle Gröger und Petzold beruhte.
Weder war der Krieg zu Ende, als Gröger am 16. Januar 1945 verurteiltwurde,[34] noch geschah dies alles in britischer
Kriegsgefangenschaft(die Hinrichtung fand am 16. März 1945 in Oslo statt[34]), noch war Filbinger im Fall Gröger der
Richter. Die zwölf geliehenen Gewehre gab es ebenfalls nicht in diesem Fall. Hochhuth hat den Fall Gröger mit dem Fall des
FlakartilleristenPetzold verwechselt, den Filbinger am 29. Mai 1945 in britischerKriegsgefangenschaftwegen
„Unbotmäßigkeit, Gehorsamsverweigerung und Widersetzung“ zu sechs Monaten Gefängnis verurteilte.

Die Online-Version des Artikels „Der Lügner“ von Hochhuth wurde am 13. April 2007, einen Tag nach dem Erscheinen, von
der Süddeutschen Zeitung unter folgendem Verweis wieder gelöscht:

Die Darstellung des SchriftstellersRolf Hochhuth in der Süddeutschen Zeitung vom 13. April („Der Lügner“),
Filbinger habe Gröger in britischer Gefangenschaft ermorden lassen, ist dagegen falsch. Die bekannte Aussage
Hochhuths aus dem Jahr 1978, Filbinger habe „sogar noch in britischer Gefangenschaft einen deutschen Matrosen mit
Nazi-Gesetzen verfolgt“, bezieht sich auf den Fall Petzold. Für eine Stellungnahme war Hochhuth am Freitag nicht zu
erreichen.[35]

Die Fälle Gröger und Petzold werden bei Günther Gillessen[36] sowie bei Wolfram Wette[37] ausführlich behandelt. Die
Bewertung der beiden Fälle ist umstritten, wie die Darstellungen von Gillessen und Wette exemplarisch zeigen.

Weiterhin behauptete Hochhuth in dem Artikel, das Landgericht Stuttgart habe Filbinger als „furchtbaren Juristen“ bezeichnet.
Das Gericht hatte jedoch lediglich geurteilt, bei diesem Ausspruch Hochhuths über Filbinger handele es sich um ein Werturteil
(also keine Tatsachenbehauptung), das vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sei, weshalb Filbinger keinen
Anspruch auf seine Unterlassung habe. Die Meinungsäußerung bezeichnet Hochhuth daher als Synonym für die „Tatsache,
dass er [Filbinger] ein sadistischerNazi war“. „Doch die Tatsache, die diese Tatsachenbehauptung stützt, ist keine“,
kommentierteFeuilletonchefPatrick Bahners in der FAZ .[34]

Auszeichnungen
1963 – Berliner Kunstpreis
1976 – Kunstpreis der Stadt Basel
1980 – Literaturpreisder Stadt München und des Verbandes bayerischer Verleger
1980 – Geschwister-Scholl-Preis [38]
1981 – Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg
1990 – Jacob-Burckhardt-Preis der Basler Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung

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1991 – Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis
2001 – Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache[39]
2002 – Cicero-Rednerpreis

Literarische Werke
1963 – Der Stellvertreter(über die Rolle von Papst Pius XII im 2. Weltkrieg)
1963 – Die Berliner Antigone: Novelle
1967 – Soldaten, Nekrolog auf Genf (Tragödie; über den Bombenkrieg gegen Deutschland)
1970 – Guerillas (Tragödie; behandelt einen fiktiven Staatsstreichin den USA)
1971 – Die Hebamme (Komödie; behandelt Vetternwirtschaft und soziale Benachteiligung in einer fiktiven
nordhessischen Kleinstadt)
1971 – Krieg und Klassenkrieg: Studien
1974 – Inselkomödie (Komödie; ursprünglicher Titel: „Lysistrate und die NATO “; Paraphrase der Aristophanes-
Komödie vor dem Hintergrund der geplanten Errichtung eines US-Raketenstützpunktesauf einer ägäischen Insel)
1974 – Zwischenspiel in Baden-Baden
1976 – Entfernte Verwandte (Monolog)
1976 – Tod eines Jägers ISBN 3-499-25068-3 (zur Person Ernest Hemingways und der Literaturszeneder 1960er
Jahre)
1978 – Eine Liebe in Deutschland lieferbare Ausgabe: Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1983 ISBN
3-499-15090-5 – verfilmtvon Andrzej Wajda
1979 – Juristen („Drei Akte für sieben Spieler“; zum gesellschaftlichenund politischen Einfluss von Altnazis in
Deutschland, eine der Hauptpersonen trägt Züge des ehemaligen Ministerpräsidentenvon Baden-Württemberg, Hans
Filbinger)
1980 – Ärztinnen (zum Thema Medikamententestsund Praktiken der Pharmaindustrie)
1982 – Räuber-Rede : drei deutsche Vorwürfe : Schiller, Lessing, Geschwister Scholl
1982 – Spitzen des Eisbergs : Betrachtungen, Dialoge, Essays, Skizzen
1984 – Judith (über die chemische Wiederbewaffnung der US-Armee, die moralische Berechtigung für Tyrannenmord
und die Person Ronald Reagans)
1985 – Atlantik-Novelle: Erzählungen
1987 – Täter und Denker : Profile und Probleme von Cäsar bis Jünger
1987 – War hier Europa? : Reden, Gedichte, Essays
1987 – Alan Turing: Erzählung
1988 – Jede Zeit baut Pyramiden: Erzählungen und Gedichte
1989 – Unbefleckte Empfängnis (zum Thema künstliche Befruchtung)
1990 – Sommer 14 (ein breit angelegtes Drama zum Ausbruch des I. Weltkriegs)
1991 – Menzel : Maler des Lichts
1991 – Panik im Mai: (Sammelband; sämtliche Gedichte und Erzählungen)
1991 – Von Syrakus aus gesehen, gedacht, erzählt
1992 – Tell gegen Hitler: Historische Studien. Insel Verlag, Frankfurt/Main und Leipzig (Insel-Bücherei 1119) – ISBN
3-458-19119-4
1993 – Wessis in Weimar
1994 – Julia oder der Weg zur Macht: Erzählung
1996 – Und Brecht sah das Tragische nicht : Plädoyers, Polemiken, Profile
1996 – Effis Nacht: Monolog
1996 – Wellen : Artgenossen, Zeitgenossen, Hausgenossen
2000 – Hitlers Dr. Faust: Tragödie; behandelt Freiheit und Verantwortlichkeit des Wissenschaftlersim 20. Jahrhundert
am Beispiel Hermann Oberths
2000 – Das Recht auf Arbeit: Drama
2001 – Anekdoten und Balladen
2001 – Einsprüche! : zur Geschichte, Politik und Literatur
2001 – Die Geburt der Tragödie aus dem Krieg : Frankfurter Poetik-Vorlesungen
2002 – Gasherd und Klistiere oder Die Urgroßmutter der Diätköchin Novelle
2003 – Nachtmusik
2004 – McKinsey kommt ISBN 3-423-13134-9
2004 – Nietzsches Spazierstock

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Rolf Hochhuth – Wikipedia 8
2005 – Familienbande
2005 – Livia und Julia ISBN 3-7844-2982-3
2006 – Das Rolf Hochhuth Lesebuch. Herausgegeben von Gert Ueding. dtv, München 2006. ISBN 978-3-423-13432-3
2006 – Heil Hitler (Tragikomödie)
2012 – Was vorhaben muß man, Aphorismen. Mit einem Nachwort von Uta Ranke-Heinemann. Rowohlt, Reinbek bei
Hamburg ISBN 978-3-498-03003-2

Reden und Aufsätze


Jacob Grimm oder Angst um unsere Sprache. (http://www.uni-tuebingen.de/uni/nas/hochhuthrede.htm) Dankesrede bei
der Entgegennahme des ersten Jacob-Grimm-Preises in Kassel am 3. November 2001
Johann Georg Elser – 8. November 1939. (http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/texts/hochhuth2.htm) Im FAZ
Magazin vom 10. November 1989

Verfilmungen und Tonträger


Verfilmungen

Ärztinnen. DDR: DEFA 1984 (Regie: Horst Seemann).


Berliner Antigone. Bundesrepublik Deutschland 1968 (Regie: Rainer Wolffhardt).
Effis Nacht. Bundesrepublik Deutschland 1998 (Regie: August Everding).
Eine Liebe in Deutschland. Bundesrepublik Deutschland, Frankreich: CCC Filmkunst, Gaumont International, Stand'
Art Productions 1983 (Regie: Andrzej Wajda).
Élo Antigoné. Ungarn 1968 (Regie: László Nemere).
Die Hebamme. Bundesrepublik Deutschland 1976 (Regie: Wolfgang Spier).
Der Stellvertreter(Originaltitel: Amen). Frankreich 2002 (Regie: Constantin Costa-Gavras).

Tonträger

Hochhuth und Der Stellvertreter: Streitgespräch, Szenen, Dokumentation. Fontana 1964 (LP 681 320 EL).
Rolf Hochhuth: Die Berliner Antigone. Eine Erzählung gesprochen von Hannes Messemer. Berlin: Deutsche
Grammophon Gesellschaft 2004 (= LP 168 078; auch als Audiokassette bei Rowohlt 1989).
Rolf Hochhuth: Der Stellvertreter. Regie: Erwin Piscator. Produktion: Hessischer Rundfunk 1963. München: der
hörverlag 2003 (2 Audio-CDs).
Rolf Hochhuth: Effis Nacht. Monolog gelesen von Vera Borek. Lesefassung und Regie: Ingrid Rencher. Produktion:
Preiser Records 2005. Wien

Sekundärliteratur
Anat Feinberg: Wiedergutmachung im Programm. Jüdisches Schicksal im deutschen Nachkriegsdrama. Prometh, Köln
1988, ISBN 3-922009-85-9.
Norbert Göttler, Heinz Puknus: Rolf Hochhuth – Störer im Schweigen. Der Provokateur und seine Aktionsliteratur.
Herbert Utz Verlag, München 2011, ISBN 978-3-8316-4080-5.
Gerald Rauscher: Kein Zeichen, kein Wunder. Rolf Hochhuth über Schöpfer, Schöpfung und Geschöpf. Mit einem
Schriftsteller-Gespräch. Peter Lang, Frankfurt am Main 2000, ISBN 978-3-631-36619-6.
Reinhard Hoffmeister (Hrsg.): Rolf Hochhuth. Dokumente zur politischen Wirkung. München 1980, ISBN
3-463-00764-9.
Walter Hinck (Hrsg.): Rolf Hochhuth – Eingriff in die Zeitgeschichte. Essays zum Werk. Rowohlt, Reinbek bei
Hamburg 1981.
Brigitte Marschall: Rolf Hochhuth (http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Rolf_Hochhuth) . In: Andreas Kotte (Hrsg.):
Theaterlexikon der Schweiz. Band 2. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 851 f.
Ilse Nagelschmidt, Sven Neufert, Gert Ueding (Hrsg.): Rolf Hochhuth: Theater als politische Anstalt. Tagungsband mit
einer Personalbibliographie. Denkena, Weimar 2010, ISBN 978-3-936177-78-7.
Rainer Taëni: Rolf Hochhuth. C. H. Beck, München 1977.
Rudolf Wolff (Hrsg.): Rolf Hochhuth. Werk und Wirkung. Herbert Grundmann, Bonn 1987.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rolf_Hochhuth&printable=yes 11. Februar 2013 04:39:33


Rolf Hochhuth – Wikipedia 9

Weblinks
Commons: Rolf Hochhuth (//commons.wikimedia.org/wiki/Category:Rolf_Hochhuth?uselang=de) – Sammlung von
Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Rolf Hochhuth – Zitate

Offizielle Homepage (http://www.rolf-hochhuth.de/)


Archiv von Rolf Hochhuth (http://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=165073) in der Archivdatenbank
HelveticArchives der Schweizerischen Nationalbibliothek
Literatur von und über Rolf Hochhuth (https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe%
3D118551736&method=simpleSearch) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Rolf Hochhuth in der deutschen (http://www.imdb.de/name/nm0387827/) und englischen (http://www.imdb.com/name/
nm0387827/) Version der Internet Movie Database
Bibliografie aller Titel (http://www.rowohlt.de/autor/1983)

Biografien

Tabellarischer Lebenslauf von Rolf Hochhuth (http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HochhuthRolf/index.html) im


LeMO (DHM und HdG)

Interviews

Rolf Hochhuth im Gespräch mit Wolfgang Küpper gesendet bei alpha Forum am 3. April 2006 (http://www.br-
online.de/download/pdf/alpha/h/hochhuth.pdf)
Ich hatte sagenhaftes Glück. Interview mit Rolf Hochhuth auf sueddeutsche.de vom 31. März 2006 (http://
www.sueddeutsche.de/kultur/rolf-hochhuth-wird-ich-hatte-ein-sagenhaftes-glueck-1.418703-2)
Hochhuth-Interview in der „Kulturzeit“ bezüglich der NSDAP-Mitgliedschaftenvon Lenz, Walser und Hildebrandt
(http://de.youtube.com/watch?v=WRFF02078oA) (youtube.com)
Jeder ist anders albern (http://www.berliner-zeitung.de/archiv/alles-ist-geschichte--alles-sind-geschichten--ein-gespraech-
mit-dem-schriftsteller-rolf-hochhuth-ueber-wodka--weib-und-gegenwartstheater-jeder-ist-anders-
albern,10810590,10563958.html) Hochhuth im Gespräch mit Irene Bazinger im Magazin der Berliner Zeitung vom 7.
Juni 2008

Kommentare zur Irving-Kontroverse

Kommentar in der Zeit, 24. Februar 2005 (http://www.zeit.de/2005/09/Spitze_9)


Kommentar in der Welt, 5. März 2005 (http://www.welt.de/print-welt/article556128/Hochhuth-darf-das.html)

Tagungen

2008: umfangreiche Tagung (http://www.annaamalia-goethe.de/rolf-hochhuth/tagungsband.html) in Weimar zu Leben


und Werk (mit Videoblog (http://www.annaamalia-goethe.de/rolf-hochhuth/videoblog.html) )

Weitere Links

Deprimierende Argumente. Ein Postskriptum zur Causa Hochhuth von Joachim Güntner (http://www.nzz.ch/aktuell/
startseite/articlecp9gm-1.115292)
Kommentar zu seinem Gastauftrittin der Fernsehserie Gute Zeiten – Schlechte Zeiten von Deutschlandradio Kultur
(http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/441291/)
„Stellvertreter“: Hat der KGB geholfen? Hochhuth wehrt sich gegen CSU-Vorwürfe (http://www.morgenpost.de/
content/2007/02/03/feuilleton/880675.html) . Berliner Morgenpost vom 3. Februar 2007
„Verdammt Hochhuth, schreiben Sie“: Ein offener Brief an Rolf Hochhuth, nach „McKinsey kommt“ ein aktuelles
Werk zur Wirtschaftskrisevorzulegen (http://www.freitag.de/autoren/schlesinger/verdammt-hochhuth-schreiben-sie) .
DER FREITAG vom 18. Oktober 2007
Eintrag über Rolf Hochhuth (https://lic.ned.univie.ac.at/de/node/21257) auf Literatur im Kontext, einem mehrsprachigen
Projekt der Universität Wien (in deutscher Sprache)

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Rolf Hochhuth – Wikipedia 10

Einzelnachweise
1. Christian Pohl: Art. Hochhuth, Rolf, in: Metzler Autoren Lexikon. Deutschsprachige Dichter und Schriftstellervom
Mittelalterbis zur Gegenwart. […] hrsg. von Bernd Lutz. Stuttgart: Metzler 1986. S. 283, 284.
2. Ein Kampf mit Rom. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1963, S. 78, 83 (24. April 1963, online (http://www.spiegel.de/spiegel/
print/d-45143209.html) ).
3. Ein Kampf mit Rom. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1963, S. 78, 84 (24. April 1963, online (http://www.spiegel.de/spiegel/
print/d-45143209.html) ).
4. Eine Inszenierung in Rom wurde unter Berufung auf einen Paragraphen des vatikanischen Gesetzes unterbunden, der
dem Schutz von Personal des Vatikan vor Schmähreden in der Heiligen Stadt diente.
5. Ion Mihai Pacepa (25. Januar 2007). Moscow's Assault on the Vatican – Angriff Moskaus gegen den Vatikan. (http://
article.nationalreview.com/?q=YTUzYmJhMGQ5Y2UxOWUzNDUyNWUwODJiOTEzYjY 4NzI=) In: The National
Review (1), 2007.
6. Wiesbadener Kurier: Hochhuth wehrt sich (http://www.wiesbadener-kurier.de/feuilleton/objekt.php3?artikel_
id=2699050) 3. Februar 2007
7. Christian Pohl: Art. Hochhuth, Rolf, in: Metzler Autoren Lexikon. Deutschsprachige Dichter und Schriftstellervom
Mittelalterbis zur Gegenwart. […] hrsg. von Bernd Lutz. Stuttgart: Metzler 1986. S. 283.
8. Rolf Hochhuth: Der Klassenkampf ist nicht zu Ende. Rolf Hochhuth über die sozialen Verhältnisse in der
Bundesrepublik. In: Der Spiegel. Nr. 22, 1965, S. 28–44 (26. Mai 1965, online (http://www.spiegel.de/spiegel/print/
d-46272767.html) ).
9. Marion Dönhoff/Helmut Schmidt/Theo Sommer (Hrsg.): ZEIT-Geschichte der Bundesrepublik. Rowohlt, Reinbek
1999, ISBN 3-498-01314-9, S. 192, 198
10. Affäre Filbinger: Was Rechtens war …. In: Der Spiegel. Nr. 20, 1978, S. 23-27 (online (http://www.spiegel.de/spiegel/
print/d-40615419.html) ).
11. Matthias Bartsch, Udo Ludwig, René Pfister, Markus Verbeet: Ministerpräsidenten: Pathologisch gutes Gewissen. In:
Der Spiegel. Nr. 16, 2007, S. 36–38 (16. April 2007, online (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-51211746.html) ).
12. Dazu ausführlich: Der Fall Filbinger (http://www.vauban.de/pub/wette.pdf) Vortrag von Wolfram Wette vom 14.
September 2003 (Kapitel 3: Der „furchtbare Jurist“: Hochhuth contra Filbinger 1978, S. 4–6 des PDF-Dokuments)
13. Spiegel Online, 20. August 2009: Eklat im Berliner Ensemble. Hochhuth vergleicht Wowereit mit Hitler (http://
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/eklat-im-berliner-ensemble-hochhuth-vergleicht-wowereit-mit-hitler-a-643936.html)
14. Brigitte Marschall: Politisches Theater nach 1950. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2010. S. 120.
15. http://www.berliner-ensemble.de/berliner-ensemble-gmbh
16. Hochhuth verliert gegen Peymann (http://www.tagesspiegel.de/kultur/buehne-alt/streit-um-berliner-ensemble-hochhuth-
verliert-gegen-peymann/1578898.html) – Tsp. vom 13. August 2009
17. Mitteilungauf der offiziellenInternetseitevon Hochhuth (http://www.rolf-hochhuth.de/)
18. Ernst Piper: Allein gegen Hitler (http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/5403/allein_gegen_hitler.html)
. In: einestages. 6. November 2009.
19. Birgit Walter: Ehrung eines Helden. (http://www.berliner-zeitung.de/kultur/neues-denkmal-ehrung-eines-
helden,10809150,11119384 .html) In: Berliner Zeitung, 9. November 2011, S. 24.
20. Fall Grass: Hochhuth bricht mit Akademie (http://www.bz-berlin.de/kultur/literatur/fall-grass-hochhuth-bricht-mit-
akademie-article1449781.html)
21. Kurzmeldung „Rolf Hochhuth“ der Süddeutschen Zeitung, Nr. 173, 30. Juli 2009, S. 8.
22. Hochhuth äußert sich zu Vorwürfen der Deutschen Bank (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/theater-hochhuth-
aeussert-sich-zu-vorwuerfen-der-deutschen-bank-1148276.html) in FAZ .NET vom 21. Januar 2004
23. [1] (http://www.jf-archiv.de/archiv05/200508021809.htm) Die Würde des Ortes respektieren. Der SchriftstellerRolf
Hochhuth über seinen Vorschlag für ein Bombenkriegsmuseum, David Irving und Winston Churchill. Interview mit
Rolf Hochhuth in der JF vom 18. Februar 2005
24. SchriftstellerHochhuth lobt Leugner des Holocaust (http://www.tagesspiegel.de/politik/schriftsteller-hochhuth-lobt-
leugner-des-holocaust/586322.html) . Artikel von Frank Jansen im Tagesspiegel vom 19. Februar 2005
25. Karl Pfeifer: Rolf Hochhuth: Lob für einen notorischen Holocaustleugner (Hagalil, 21. Februar 2005) (http://
www.hagalil.com/archiv/2005/02/hochhuth.htm)
26. Wie ein Blinder von der Farbe – Hochhuth hatte keine Ahnung, N-TV (http://n-tv.de/340976.html) , 25. Februar 2005
27. Tagesspiegel, 26. Februar 2005 (Link (http://www.tagesspiegel.de/kultur/hochhuth-relativiert-seine-irving-
aeusserung/588264.html) )
28. Tagesspiegel, 26. Februar 2005, Ossietzky 8/2005 (Link (http://www.sopos.org/aufsaetze/429a14b216239/1.phtml) )

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Rolf Hochhuth – Wikipedia 11
29. Berliner Zeitung, 26. März 2005: „Diese Verdammnis hat der Mann nicht verdient“. Ralph Giordano nimmt Rolf
Hochhuth in Schutz (http://www.berliner-zeitung.de/archiv/ralph-giordano-nimmt-rolf-hochhuth-in-schutz-diese-
verdammnis-hat-der-mann-nicht-verdient,10810590,10270194.html)
30. Der Fall Hochhuth (http://www.daserste.de/kultur/thema_dyn~id,ipmrhtiw0qlcowms~cm.asp) Bericht von Tilman Jens
in der ARD-Fernsehsendung Titel Thesen Temperamente vom 6. März 2005
31. Die Deutsche Verlagsanstalt will Rolf Hochhuths Autobiographie nicht drucken (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/
kulturheute/360122/) Joachim Güntner im Deutschlandradio vom 24. März 2005
32. Trauerrede von Baden-Württembergs MinisterpräsidentGünther Oettinger für Hans Filbinger im Wortlaut, Süddeutsche
Zeitung, 12. April 2007 (http://www.sueddeutsche.de/politik/dokumentation-oettingers-rede-im-wortlaut-1.416391)
33. „Der Lügner“ von Rolf Hochhuth, Süddeutsche Zeitung, 13. April 2007
34. Bahners P. „Das Urteil“ FAZ vom 14. April 2007
35. Er war Öl im Getriebe (http://www.sueddeutsche.de/politik/historiker-ueber-filbinger-er-war-oel-im-getriebe-1.779806)
Artikel von Robert Probst in der SZ vom 14./15. April 2007
36. [2] (http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_3181_1.pdf) „Der Fall
Filbinger – Ein Rückblick auf die Kampagne und die historischen Fakten“, Prof. Dr. Günther Gillessen, „Die Politische
Meinung“, Nr. 408 – S. 67-74 – November 2003
37. [3] (http://www.vauban.de/pub/wette.pdf) „Der Fall Filbinger“, Vortrag zu der Veranstaltung „Was Unrecht war, kann
nicht Recht sein!“, Freiburg, 14. September 2003; insbesondere Seiten 6 und 12 ff.
38. Laudatio für Rolf Hochhuth anlässlich der Verleihung des ersten Geschwister-Scholl-Preises 1980 für „Eine Liebe in
Deutschland“ (http://www.buchhandel-bayern.de/geschwister-scholl-preis/1980_laudatio.shtml) von Armin Eichholz
39. Helmut Glück, Walter Krämer, Eberhard Schöck (Hrsg.): Kulturpreis Deutsche Sprache 2001 – Reden und Ansprachen
(http://kulturpreis-deutsche-sprache.de/2002/08/kulturpreis-deutsche-sprache-2001-ansprachen-und-reden/) . Paderborn
2001

Normdaten (Person): GND: 118551736 | LCCN: n80030459 | NDL: 00443470 | VIAF: 46762505 |
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Kategorien: Rolf Hochhuth Autor Literatur (20. Jahrhundert) Literatur (21. Jahrhundert) Literatur (Deutsch)
Politische Literatur Drama Essay Träger des Geschwister-Scholl-Preises Person (Eschwege) Pius XII. Deutscher
Geboren 1931 Mann

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