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Dipl.-Ing. Hubertus
Lemke ist Leiter der techni-
schen Projektleitung A0 –
Klasse, Volkswagen AG,
Wolfsburg.
forderten Werte von größer als 40 Hz für Für die Insassen vorn kommen zusätzlich
3 Sicherheit die Torsionssteifigkeit erreicht werden elektrisch gezündete Gurtstraffer mit Gurt-
konnten. kraftbegrenzern hinzu, die die Effizienz des
3.1 Festigkeitsberechnungen
Gurtes durch die Reduzierung des Risikos
Bei der Entwicklung des neuen Fabia wur- Der wichtigste Anwendungsbereich der einer zu hohen Brustbelastung durch die
de, ähnlich wie schon bei der Entwicklung numerischen Simulationen bezog sich auf Krafteinwirkung des Gurtes bedeutend er-
des Octavia, die Methode der Finiten Ele- das Crashverhalten, Bild 4 und 5. Bei der höhen.
mente eingesetzt. Dabei erstreckte sich der Entwicklung des neuen Fabia wurden alle
Einsatz dieser Berechnungsmethode nicht wesentlichen Crashsituationen im Vorfeld Das Fahrzeug ist je nach Ausstattungsvari-
nur auf das Komplettfahrzeug und die Ka- simuliert und darauf aufbauend optimiert. ante mit einem Fahrer- und Beifahrer-Full-
rosserie, sondern es wurden eine Vielzahl Nicht zuletzt wurden Simulationen des vor- size-Airbag ausgerüstet. Die Rückhaltewir-
weiterer Baugruppen, wie zum Beispiel Sit- deren und hinteren Versicherungsaufpralls kung der Airbags in Kombination mit dem
ze, Türzuziehgriff, Türscharniere etc. opti- durchgeführt. Gerade das Verhalten im Gurtsystem wurde in zahlreichen Versu-
miert. Versicherungscrash war ein wichtiges Kri- chen optimal aufeinander abgestimmt.
terium in der Entwicklung des neuen Fabia,
Die Karosserie stellt das Rückgrat des Fahr- denn niedrige Versicherungsprämien wer- Zum Schutz bei Frontalkollisionen tragen
zeugs dar; daher stellte diese einen Schwer- den in dieser Fahrzeugklasse als ein wichti- auch solche konstruktiven Maßnahmen bei
punkt bei Konstruktion und Berechnung ges Kaufkriterium angesehen. wie die Verwendung von nachgiebigen
dar. Das Grundkriterium aus der Sicht der Materialien im Bereich der Armaturentafel
Karosseriefestigkeit ist deren statische und Alle Rechnungssimulationen wurden in oder der Einbau eines Schaumpolsters mit
dynamische Torsionssteifigkeit. Diese Ka- enger Zusammenarbeit mit dem VW-Kon- Blecheinleger in der unteren Lenksäulen-
rosseriecharakteristik beeinflußt die zern durchgeführt. verkleidung.
Fahreigenschaften des Fahrzeugs durch
Rückkopplung über das Fahrwerk und die 3.2 Rückhaltesysteme Hiermit wird beim Škoda Fabia ein Höchst-
Karosserieanbindungspunkte und hat da- maß an Schutzwirkung bei einer Frontal-
durch Einfluß auf die Fahrsicherheit und Dem hohen Sicherheitsniveau der Karosse- kollision erreicht.
den Fahrkomfort. Dank des gezielten Ein- riestruktur entsprechend wurden für den
satzes von CAD/CAM stand früh im Ent- Škoda Fabia die Insassen-Rückhaltesyste- Eine sehr gute Sicherheit bietet der Škoda
wicklungsprozess ein genaues Geometrie- me, Bild 6, definiert und entwickelt. Fabia ebenfalls beim Seitencrash. Neben
modell zur Verfügung. Darauf aufbauend der konsequent verstärkten Karosserie-
konnten in kürzester Zeit ein Berechnungs- Das Fahrzeug ist auf den Vordersitzen und struktur im Bereich der Schweller, der B-
modell erstellt und erforderliche Simulatio- den Fondsitzen mit je zwei Dreipunktgur- Säule, des Fahrzeugbodens und -dachs,
nen durchgeführt werden. Noch vor dem ten mit Aufrollautomaten und vorne mit wurde auch der Innenraum auf die Seiten-
Bau der ersten Prototypen und damit vor einer Gurt-Höhenverstellung ausgerüstet, crash-Anforderungen hin optimiert. So
ersten Messungen am Fahrzeug wurde das um eine optimale Gurtanlegung und guten wurde zum Beispiel die Armauflage in der
Fahrzeugmodell so optimiert, dass die ge- Bedien- und Tragekomfort sicherzustellen. Türverkleidung nachgiebig gestaltet. Einen
4 Karosserie
Durch den durchgängigen Einsatz von feu- 4.3 Stoßfänger und Stand gebracht. Nach der Verriegelung des
er- oder galvanisch verzinkten Blechen Anhängevorrichtung Fahrzeugs oder auch nur nach dem
konnte der Garantiezeitraum gegen Durch- Schließen aller Türen und abgezogenem
rostung auf 10 Jahre erhöht werden. Zudem Die Kunststoff-Stoßfänger vorne und hin- Schlüssel tritt mit kurzer Verzögerung die
gilt die bekannte Gewährleistungszusage ten sind mit der Karosserie fugenlos ver- Safe-Sicherung in Kraft, die die Türinnen-
„Drei Jahre keine Lackmängel“. Das Korrosi- bunden und führen die Kontur der Karosse betätigung und die Türsicherungsknöpfe
onsschutzpaket umfasst weitere bewährte harmonisch fort. Sie sind in Wagenfarbe außer Funktion setzt.
Methoden wie die Feinnahtabdichtung der lackiert und mit zusätzlichen unlackierten
Ränder von Schweißflanschen und zusätz- Kunststoff-Rammschutzleisten versehen, Charakteristisch für das Türkonzept des Fa-
liche Konservierung der korrosiv kritischen die vor kleineren Beschädigungen schüt- bia ist das Zusammenfassen aller Kompo-
Karosseriehohlräume mit lösungsmittel- zen. nenten auf einem Aggregateträger, der in
freiem Heißflutwachs. der Montageöffnung des Türinnenbleches
Als Sonderausstattung ist eine Anhänge- befestigt wird. Der Aggregateträger bein-
Sowohl die vorderen als auch die hinteren vorrichtung erhältlich, die für eine gebrem- haltet Fensterheber, Türschloss, Lautspre-
Radhäuser sind mit ganzflächigen Rad- ste Anhängelast von max. 1 000 kg ausge- cher, Leitungsstränge, Zugstange, Bowden-
hausschalen ausgekleidet, die diesen Ka- legt ist. Die demontierbare Anhängerkupp- zug und Tüllen und dichtet die Komponen-
rosseriebereich wirkungsvoll vor Beschädi- lung kann bei Nichtgebrauch platzsparend ten, die sich im Trockenbereich befinden,
gung schützen. in der Reserveradmulde untergebracht gegen den Nassraum ab.
werden.
4.2 Frontend Durch dieses Konzept kommt es zu einer
4.4 Türen und Klappen wesentlichen Montagevereinfachung und
Die Modularisierung des Fahrzeugaufbaus Qualitätserhöhung, denn die genannten
erhöht die Reparatur- und Produktions- Hoher Insassenschutz, leichtes Öffnen der Teile werden außerhalb der Tür vormon-
freundlichkeit. Das völlig neu entwickelte bei einem Unfall deformierten Türen, ho- tiert und vor dem Einbau in die Tür ge-
Frontendmodul, Bild 7, ist hierfür ein gutes her Diebstahlschutz und Modularisierung trennt geprüft. Zudem erleichtert dieser
Beispiel. Es integriert Aggregateträger, mit höchster Qualität waren die Zielvorga- Aufbau die Handhabung der großen An-
Kühler, Kondensator, Scheinwerfer, ben für die Seitentüren. zahl der Ausstattungsvarianten.
Stoßfängerquerträger und Frontklappen-
schloss zu einer komplexen Vormontage- Zur Steifigkeitserhöhung werden Verstär- Charakteristisch für die Frontklappe ist das
gruppe. Das Frontendmodul wird durch kungen aus hochfestem Material in den im typischen Škoda-Design ausgeführte
den verantwortlichen Zulieferanten außer- Türen eingesetzt; große Bügeltürgriffe er- Kühlerschutzgitter, das zur Gewichtsein-
halb des Fahrzeugs komplett vormontiert leichtern im Notfall das Öffnen der Tür. Der sparung in Kunststoff ausgeführt ist. Die
und in das Fahrzeug erst nach Einbau des Diebstahlschutz wird durch die massiven Frontklappe dichtet den Motorraum auf ei-
Aggregats und der Verbindungsteile einge- Türaußengriffe, durch das schwer kopier- ner komplett umlaufenden Dichtung ab
bracht. Somit bleibt der Zugang zum Mo- bare Innenbahnschließsystem mit Freilauf und verhindert so wirkungsvoll die Ver-
torraum während der Fahrzeugmontage und durch das ausstattungsabhängig ein- schmutzung des Motorraums und mindert
lange frei. gesetzte Safe-Sicherungssystem auf hohen das Außengeräusch des Motors. Die Front-
klappe ist mit einer manuellen Aufstell-
stange ausgestattet und mit einem kom-
plexen Vier-Achsen-Scharnier an den Ka-
stenrohbau angebunden.
Bild 7: Frontend
Die Heckklappe ist auf der Innenseite voll-
Figure 7: Front end
flächig verkleidet. Zur Erhöhung der Ein-
bruchsicherheit wurde auf einen Schloss-
einsatz verzichtet. Die Entriegelung erfolgt
in der Basisausführung über einen Entrie-
gelungshebel in Sitznähe auf der Fahrersei-
te. Bei den restlichen Ausführungen wird
der Öffnungskomfort durch die normaler-
weise nur in wesentlich teureren Fahrzeu-
gen eingesetzte Soft-Touch-Betätigung
nochmals erhöht.
die über einen ergonomisch geformten wickelte Heiz-/Klimagerätegeneration ein- fortabel ohne Endanschläge über 360º
Pumphebel betätigt wird. gesetzt. Diese Gerätegeneration weist klas- durchdrehbar, so daß alle gewünschten
senüberlegene Leistungswerte auf und Einstellungen auf dem kürzesten Weg er-
Die Hintersitzanlage zeichnet sich durch setzt hinsichtlich der Geräuschminimie- reichbar sind.
ein großes Raumangebot aus. Die hohe Fle- rung Maßstäbe. Gleichzeitig wurde das
xibilität bezüglich der Sitzplatzanzahl und Gerät in seinen Abmessungen so kompakt Die strömungsgünstige Gestaltung der ein-
der Laderaumnutzung wird durch unter- gestaltet, daß für weitere Komponenten zeln verschließbaren und vielseitig verstell-
schiedliche Ausführungen erreicht: Die Ba- wie den Beifahrerairbag, das große Hand- baren Ausströmer im Instrumentenbereich
sisausführung umfaßt eine einteilig um- schuhfach, zusätzliche Ablagen und das führen zusammen mit den aufwendig ge-
klappbare Hintersitzlehne und eine hoch- Navigationsgerät Raum geschaffen werden stalteten Fußraumausströmern und den
klappbare Rücksitzbank mit zwei Kopfstüt- konnte. Fondkanälen zu einer optimalen Temperie-
zen. Ausstattungsabhängig sind die Fahr- rung, Luftverteilung und -schichtung im
zeuge auch mit einer asymmetrisch geteil- Das Heiz-/Klimagerät ist modular aufge- Fahrzeug, Bild 9.
ten Hintersitzlehne und -bank sowie wahl- baut. Verdampfer, Wärmetauscher und
weise mit zwei oder drei Kopfstützen aus- Luftverteilergehäuse sind in der Fahrzeug- 5.6 Klimaanlage
gestattet. Alle Kopfstützen sind höhenver- mitte angeordnet. Dadurch ist die Verwen-
stellbar und können gegebenenfalls in der dung einer Vielzahl von Gleichteilen zwi- Die Klimaanlage verfügt über eine automa-
hochgeklappten Rücksitzbank unterge- schen Links- und Rechtslenker bis hinein in tische Innenraumtemperaturregelung und
bracht werden. den Kältekreislauf möglich. genügt damit höchsten Ansprüchen an den
Bedienungskomfort. Nach der Vorwahl der
5.4 Verkleidungen und Bei Motoren mit geringem Wärmeangebot Innenraumtemperatur am Temperatur-
Kofferraum wird die Heizleistung durch ein integriertes drehknopf regelt die Klimaanlage im Rah-
elektrisches PTC-Heizelement ergänzt. men der durch den Insassen vorgegebenen
Zum Wohlgefühl im Innenraum trägt die Gebläsestufe und Luftverteilung die Innen-
hochwertige Himmelverkleidung mit zwei Der Partikel- oder wahlweise Aktivkohlefil- raumtemperatur auf den Zielwert.
Leseleuchten für den Fahrer und den Bei- ter befindet sich im Heizgerät und ist dem
fahrer bei. Die Türverkleidungen sind durch Gebläse nachgeschaltet. Er filtert auch den Dank des extern geregelten, kupplungslo-
die Škoda-typischen Türinnenbetätigun- Umluftstrom und ist ohne Werkzeug aus- sen Kompressors ist es möglich, das ange-
gen geprägt, die ausstattungsabhängig in wechselbar. nehme Raumklima mit minimiertem Kraft-
folienbezogene Türbrüstungen eingebettet stoffverbrauch zu erreichen.
sind. Die weichen Armauflagen in den Tür- Das Heizungsbediengerät verfügt über drei
verkleidungen runden das harmonische Drehknöpfe zur Betätigung der Tempera-
Bild ab. turklappe, des vierstufigen Gebläses und 6 Akustik
der Luftverteilungsklappen sowie über ei-
Der großzügige Kofferraum verfügt serien- nen Taster für die Frischluft/Umluft-Um- Durch die Verbindung einer neuen Genera-
mäßig über eine akustisch dämpfende schaltung. Der Taster zeichnet sich durch tion der Pendellagerung des Aggregates
Vollauskleidung. Durch die vollflächig mit eine eindeutige haptische und akustische und einer Karosserie mit hoher dynami-
Teppich ausgekleidete Rückseite der geteil- Rückmeldung bei der Betätigung aus. Der scher Steifigkeit wurde eine sehr gute Vor-
ten Hintersitzlehne wurde ein hochwerti- Drehknopf für die Luftverteilung ist kom- aussetzung für ein niedriges Innen-
ger und farblich mit dem Innenraum abge-
stimmter Kofferraum geschaffen. Vier in
Wagenfarbe lackierte Verzurrösen ermögli- Bild 9: Heizung und
chen eine stabile Sicherung des Ladeguts. Kühlung im Fahrzeug
Empfindliches Ladegut läßt sich sicher und Figure 9: Heating and
zweckmäßig im ausstattungsabhängig cooling in the vehicle
verfügbaren Netz unter der Kofferraumab-
deckung verstauen. Die ungehinderte Ent-
nahme des Reserverades ermöglicht der
hochklappbare Kofferraumboden, der sich
einfach in einen Aufnahmehaken der Kof-
ferraumabdeckung einhängen läßt.
7.3 1,4-l-4V-Ottomotoren
Als Höhermotorisierung im Škoda Fabia
kommen zwei 1,4-l-4V-Ottomotoren aus
reits bei 2 000/min ein Mitteldruck von 10,1 Auf der Ansaugseite verfügt der Motor über Zylinderkurbelgehäuse mit einem Zylin-
bar erzielt. Der Maximalwert beträgt eine im Querschnitt erweiterte Drossel- derabstand von 88 mm, einer Bohrung von
11,6 bar / 126 Nm bei 3 800/min. 90 % des klappe in Verbindung mit einem Alumini- 82,5 mm und einem Hub von 92,8 mm. Der
maximalen Momentes stehen zwischen um-Druckgusssaugrohr, das hinsichtlich Zylinderkopf des 2V-Motors ist mit einer
2 200/min bis 4 600/min zur Verfügung. Schwingrohrlänge und Querschnitt auf die Nockenwelle ausgestattet, die die einzel-
Die Nennleistung von 55 kW wird bereits höhere Leistungs- und Drehzahlanforde- nen Einlassnocken des jeweiligen Zylinders
bei 5 000/min erreicht. Durch die gezielt op- rung sorgfältig abgestimmt wurde. Zusam- in Abhängigkeit von der Motordrehzahl
timierte Einlasskanal- und Brennraumgeo- men mit erweiterten Einlass- und Auslass- verstellt. Hierdurch kommt es zu einer gut-
metrie wird zudem eine sehr gute Mager- kanälen und einer breiteren Nockenkontur en Füllung bei niedrigen Drehzahlen. Es er-
lauffähigkeit erreicht, die in Verbindung auf der Nockenwelle wird der gesteigerte gibt sich ein Drehmoment von etwa 150
mit der Abgasrückführung niedrigste Teil- Luftdurchsatz ermöglicht.Die Nennleistung Nm bei 1 000/min. Das maximale Drehmo-
lastverbräuche sicherstellt. von 74 kW wird damit bei 6 000/min und ment von 175 Nm liegt bei 2 200/min an.
das maximale Drehmoment von 126 Nm Die Leistung von 88 kW ergibt sich bei 5
Im Vergleich zum 1.6-l-2V-Vorgänger-Ag- bei 4 400/min erreicht, Bild 18. 600/min, Bild 20.
gregat mit 55 kW erreicht der neue 1.4-l-4V
Motor bei gleichen Fahrleistungen und Ela- Um trotz des höheren Drehzahlniveaus den Der Motor besitzt einen einflutigen Abgas-
stizitäten, Bild 16, eine erhebliche Ver- akustischen Komfort des Motors beizube- krümmer mit integrierter Sekundärluftein-
brauchsreduzierung, die im MVEG-Zyklus halten, besitzt der 74 kW-Motor eine Alumi- blasung. Die Lambdasonde (LSU 4.2) befin-
etwa 11 % beträgt. nium-Ölwanne mit integrierter Motor-Ge- det sich ebenfalls im Abgaskrümmer. Zur
triebeabstützung, wodurch das Schwin- Abgasnachbehandlung kommt ein Kataly-
Der Motor wird in Verbindung mit dem gungsverhalten des Triebsatzes im Hoch- sator mit 4,66" Durchmesser und 6" Länge
neu entwickelten Fünfgang-Schaltgetriebe drehzahlbereich wesentlich verbessert zur Anwendung. Am Austritt des Katalysa-
und Viergang-Automatikgetriebe angebo- werden konnte. Der Motor wird in Verbin- tors befindet sich eine zweite Lambdasonde
ten. dung mit dem neu entwickelten Fünfgang- (LSF 4.2) die zur Diagnose des Abgasreini-
7.3.2 1,4-l-16V Ottomotor Schaltgetriebe angeboten. gungssystems und als Führungsgröße ge-
mit 74 kW nutzt wird.
7.4 2,0-l-2V-Ottomotor mit 88 kW
Der 74 kW Motor, Bild 17, stellt die sportlich Die Einlass- und Auslasskanäle wurden ge-
orientierte Variante des 1.4-l-4V-Motors Der 2,0-l-Motor, Bild 19, ist die stärkste genüber dem bekannten 2,0-l-85 kW-Motor
dar. Die Leistungssteigerung wird bei nahe- Variante der Ottomotoren. Er entstammt nicht geändert.
zu unverändertem Triebwerk durch die Än- der bekannten EA113-Motorenbaureihe des
derung der Ladungswechselkomponenten Volkswagenskonzerns. Wesentliche Merk- Für den Einsatz des EA113-Motors im Škoda
erreicht. male des Grundmotors sind ein Grauguss- Fabia mussten der Riementrieb und die
7.8 1,9-l-TDI-PD-
Motor mit 74 kW
Der 1,9-l-TDI-PD stellt die obere Variante
der Dieselmotoren dar, Bild 23. Er stammt
Luftansaugung entsprechend angepasst von 1,9 l in der Baureihe EA 188 weiterent- aus der bekannten EA 188-Motorenbaurei-
werden. wickelt, Bild 21. he des Volkswagenkonzerns.
Als Motormanagement kommt das be- Der 1,9-l-Motor mit Direkteinspritzung hat Mit der neuen Pumpe-Düse-Hochdruckein-
kannte ME7.5-System mit E-GAS der Firma einen sehr geringen Kraftstoffverbrauch. spritzung werden erstmalig bei Pkw-Moto-
Bosch, zum Einsatz. Hiermit werden die Mitverantwortlich für den sparsamen Ver- ren Einspritzdrücke bis zu 2 000 bar er-
Emissionsrichtlinien nach EU 4 eingehal- brauch ist das Motormanagement mit ei- reicht, wodurch in Verbindung mit Abgas-
ten. Die Gesetzesforderung einer EOBD zum nem „intelligenten“ Steuergerät, das eine rückführung und Abgaskatalysator das Po-
1.1.2000 ist mit diesem System umgesetzt. Berechnung der benötigten Kraftstoffmen- tential zum sicheren Erreichen von gegen-
ge und deren Einspritzzeitpunkt ermög- wärtigen und zukünftigen Abgasvorschrif-
7.7 1,9-l-SDI-Dieselmotor mit licht. Eine Vielzahl von Messwerten – von ten bei hoher spezifischer Leistung gegeben
47 kW der Motordrehzahl über die Motor- und ist. Die Pumpe-Düse-Einspritzelemente
Lufttemperatur bis hin zur Kraftstofftem- sind in den Zylinderkopf integriert und
Für den neuen Fabia wurde der im Octavia peratur – werden dazu ausgewertet. Die werden über zusätzliche Hubnocken von
bewährte SDI-Motor mit einem Hubraum von der Elektronischen-Diesel-Control der Nockenwelle über den Rollen-Kipp-
Bild 22: 1,9-l-SDI-Dieselmotor mit 47 kW , Volllastkurve Bild 24: 1,9-l-TDI-PD-Motor 74 kW, Vollastkurve
Figure 22: Engine 1.9 l SDI – 47 kW, maximum power curve Figure 24: Engine 1.9 l TDI – 74 kW, maximum power curve
ten Lagerträger sitzen, der gleichzeitig als Ölbeharrungstemperaturen, selbst bei Ein- Allein durch den Einsatz von Magnesium
Montageträger für die beiden Wellen mit satz von mineralischem Getriebeöl. im Gehäusebereich konnte in Verbindung
Rädern dient. Die Differentiallagerung wird mit einer FEM-Gestalt-Optimierung ein Ge-
durch zwei reibungsoptimierte Kegelrol- 8.5 Gewicht wichtsvorteil von etwa 2,5 kg gegenüber
lenlager gebildet. konventioneller Aluminium-Technik er-
Das Getriebegewicht inklusive Öl beträgt zielt werden. Durch entsprechende Tief-
Die Ölpanschverluste wurden durch die ge- 30,2 kg. Erreicht wurde dieses Gewicht, das lochbohrungen an der Antriebswelle und
ringe Ölmenge von 1,9 l und optimierte für Kraftfahrzeuggetriebe in dieser der Triebwelle konnte das Gewicht um
Strömungsverhältnisse, hauptsächlich im Drehmomentenklasse neue Maßstäbe mehr als 1 kg reduziert werden.
Differentialbereich, reduziert. Der gute Wir- setzt, durch Einsatz von Magnesium und di-
kungsgrad zeigt sich auch an den geringen verse andere Leichtbaumaßnahmen.
l/kW 1,0 /37 KW 1,4 / 50 kW 1,4 / 55 kW 1,4 / 55 kW 1,4 / 74 kW 1,9 / 47 KW 1,9 / 74 kW 2,0 / 88 kW
Konzept R 4 Otto R 4 Otto R 4 Otto 4V R 4 Otto 4V R 4 Otto 4V R 4 Diesel SDI R 4 Diesel TDI R 4 Otto
Max. Drehmoment Nm/min-1 84/2750 120/2500 126/3800 126/3800 126/4400 125/1600 - 240/1900 174/2400
bei Drehzahl 2800
Max. Leistung bei Drehzahl kW/min-1 37/5000 50/5000 55/5000 55/5000 74/6000 47/4000 74/4000 88/5600
Hubraum cm3 997 1397 1390 1390 1390 1896 1896 1984
Bohrung mm 72 75,5 76,5 76,5 76,5 79,5 79,5 82,5
Hub mm 61,2 78 75,6 75,6 75,6 95,5 95,5 92,8
Verdichtungsverhältnis 10 10 10,5 10,5 10,5 19,5 19,0 10
Getriebe 5 G Mech. 5 G Mech. 5 G Mech. 4 G Autom. 5 G Mech. 5 G Mech. 5 G Mech. 5 G Mech.
Leergewicht kg 1036 - 1066 1064 - 1114 1062 - 1112 1097 - 1147 1073 - 1133 1123 - 1173 1154 - 1214 1119 - 1189
Gesamtgewicht kg 1501 1549 1547 1582 1568 1608 1649 1624
Vmax km/h 148 160 166 164 185 152 183 195
Beschleunigung 0-100 km/h s 20,9 15,5 13,8 17 11,5 18,7 11,5 10,1
Elastizität 60-100 km/h s 17,2 / 24,1 13,4 / 19,5 13,0 / 19,0 ( 10,1 / 16,7 ) 12,7 / 17,3 17,9 / 25,2 9,3 / 13,4 9,6 / 12,5
4./5. Gang
Elastizität 80-120 km/h s 21,6 / 27,8 16,0 / 22,4 14,0 / 20,7 ( 13,2 / 21,3 ) 13,0 / 18,3 21,5 /31,4 10,7 / 14,0 10,7 / 13,9
4./5. Gang
Emissionvorschrift EU 2 / EU 4 EU 2 / EU 4 EU 4 EU 4 EU 4 EU 3 EU 3 EU 4
Kraftstoffverbrauch 93/116 EC
A (urban conditions) l/100 km 8,8 - 9,0 9,4-9,6 / 9,6-9,8 8,9 - 9,0 10,9 9,5 - 9,6 6,2 6,4-6,5 10,9
B (extra urban conditions) l/100 km 5,4 - 5,5 5,5-5,6 / 5,5-5,6 5,2 - 5,3 6,1 5,5 - 5,7 4,0 4,0-4,1 6,0
C (combined) l/100 km 6,6 - 6,7 6,9-7,1 / 7,0-7,2 6,5 - 6,6 7,9 7,0 - 7,1 4,8 4,9-5,0 7,8
CO2 - Massenemission g/km 158 - 161 166-170 / 168 - 173 156 - 158 190 168 - 170 130 132-135 187
10 Fahrwerk der Antriebseinflüsse sowie der negative Das Federbein ist in Verbindung mit einer
Lenkrollradius für Stabilität bei Bremsung desaxierten Schraubenfederausführung
Das Fahrwerk des Škoda Fabia ist eine Neu- auf einseitig glatten Fahrbahnen gemein- und einer großen Abstützbasis im Dämp-
entwicklung unter Beibehaltung bewähr- sam. ferbein so angeordnet, daß im Hauptfeder-
ter Konstruktionsprinzipien. Besonderer bereich nahezu keine Querkraft auf den
Wert wurde auf zeitgemäße Erfüllung aller
Sicherheits-, Komfort- und Fahrdynamik-
Ansprüche gelegt. Viele Konstruktions-
Motorisierungen 1,0l/37kW 1,4l/50 kW 2,0l/88 kW
merkmale höherer Fahrzeugklassen wur-
1,4l/55 kW
den in die Auslegung des neuen Fahrwerks
1,4l/74 kW
übernommen. Wichtige Fahrwerksdaten
1,9l/47kW SDI
sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.
1,9l/74kW TDI
allgemein
10.1 Vorderachse Räder/Reifen 155/80R13 165/70R14 195/50R15
5Jx13 ET35 5Jx14 ET35 6Jx15 ET43
Im Fabia kommt eine McPherson-Vorder-
185/60R14
achse mit untenliegenden Dreiecks-Quer-
6Jx14 ET43
lenkern zum Einsatz, Bild 27. Das Achsträ-
Radstand 2462 mm 2462 mm 2462 mm
gersystem wurde weiterentwickelt. Der
Wendekreis 10,60 m 10,60 m 10,60 m
einteilige Stahlhilfsrahmen ist durch einen
Vorderachse
aufgelösten dreiteiligen Hilfsrahmen er-
Spurweite 1435 mm 1435 mm (ET35) 1419 mm
setzt worden, der zur definierten Kraftein-
1419 mm (ET43)
leitung in die Karosseriestruktur im Crash-
Nachlaufstrecke 8 mm 30 mm 30 mm
fall beiträgt. Durch dieses Hilfsrahmenkon-
Nachlaufwinkel 3° 14´ 4° 47´ 4° 47´
zept, bestehend aus zwei Aluminium
Lenkrollhalbmesser - 9 mm - 17 mm - 17 mm
Squeeze-Casting-Konsolen und einer Stahl-
Störkrafthebelarm 53 mm 45 mm 45 mm
blech-Quertraverse konnten deutliche Ge-
Federweg 158 mm 158 mm 158 mm
wichtseinsparungen erzielt werden. Durch
Lenkung mechanisch Servo Servo
die konsequente Trennung in ein 13”-Basis-
Lenkübersetzung 20,6 15,8 15,8
fahrwerk ausschließlich für mechanische
Radbremse FSII 13" FSIII 14" C54 15"
Lenkung und ein 14”/15”-Fahrwerk aus-
Bremsscheibe 239x18 mm 256x22 mm 288x25 mm
schließlich für den Einsatz in Kombination
Hinterachse
mit Servolenkung wurden Kompromisse
Spurweite 1424 mm 1424 mm (ET35) 1408 mm
bei der Auslegung vermieden. Beim 13”-Ba-
1408 mm (ET43)
sisfahrwerk sorgen ein kleiner Nachlauf
Radbremsentyp Trommelbremse nach Motorisierung Scheibenbremse
und Spurdifferenzwinkel für geringe Lenk-
Trommel- bzw. C34/38-HR
und Haltekräfte bei Kurvenfahrt, während
Scheibenbremse
die Servolenkung konsequent auf exzellen-
Bremsscheibe/ 200x40 mm TB 200x40 bzw. 232x9 mm
ten Geradeauslauf und optimales Handling
-Trommel SB 232x9
ausgelegt wurde. Ein kleiner Wendekreis
Federweg 187,5 mm 187,5 mm 187,5 mm
von 10,60 m sorgt für Wendigkeit im Stadt-
verkehr. Allen Achskonfigurationen ist der Tabelle 2: Fahrwerkdaten
kleine Störkrafthebelarm zur Minimierung
Table 2: Chassis specifications
10.3 Hinterachse
Das Verbundlenker-Hinterachskonzept
wurde für den neuen Škoda Fabia weiter-
entwickelt, Bild 27. Durch die Verwendung
eines in ein V-Profil umgeformten Rohres
Bild 27: Vorder- und Hinterachse konnte eine wesentliche Gewichtsredukti-
on bei verbesserten Eigenschaften hinsicht-
Figure 27: Electro-hydraulic power-assisted steering
lich Torsionsrate und Eigenlenkverhalten
erreicht werden. Die Realisierung unter-
Dämpfer wirkt, was sich positiv auf das An- pumpenaggregats wird ein nennenswerter schiedlicher Torsionsraten erfolgt durch
sprechen der Federung auswirkt. Zur Ver- Beitrag zur Kraftstoffersparnis geleistet. Wanddickenvariation des Torsionsrohres,
besserung des Abrollkomforts trägt ein Abhängig von Fahrgeschwindigkeit und wodurch auf einen zusätzlichen Stabilisa-
neues Federbeinlagerkonzept bei, welches Lenkwinkelgeschwindigkeit wird für jeden tor an der Hinterachse verzichtet werden
die Feder- und Dämpferkräfte getrennt in Fahrzustand die optimale Lenkkraftunter- kann. Der Achskörper ist über großvolumi-
den Aufbau leitet. stützung zur Verfügung gestellt. Das Mo- ge Gummimetalllager am Fahrzeug befe-
torpumpenaggregat ist in die CAN-Bus- stigt. Durch die Schrägstellung der Lager
Auf einen Stabilisator wird nur im Basis- Umgebung des Antriebsstranges eingebun- und die gezielte Abstimmung der Lagerstei-
fahrwerk verzichtet. Die Anbindung des den und tauscht über den CAN-Bus die er- figkeiten wird ein nennenswerter Beitrag
Stabilisators am Federbein sorgt, trotz ge-
wichtsoptimierter Bauweise, für eine ge-
ringe Aufbauneigung bei Kurvenfahrten
(Wankverhalten) und unterstützt die kom-
fortbetonte Federauslegung. An der Vorder-
achse kommen einstellfreie Radlager der
zweiten Generation zum Einsatz. Hierdurch
konnte der Achszapfen gewichtsoptimiert
werden, da keine Lagervorspannkraft mehr
aufgebracht werden muss.
10.2 Lenkung
Der Fabia verfügt in der Basismotorisierung
über eine mechanische Zahnstangen-Len-
kung. Die Lenkgetriebeübersetzung von
20,6 stellt einen guten Kompromiss zwi-
schen Handling und Lenkkräften dar. Alle
anderen Motorisierungen werden mit einer
Servolenkung (Lenkgetriebeübersetzung
15,8) ausgerüstet. Hierbei kommt erstmals
bei Škoda eine hydraulische Servounter-
stützung mit elektrischem Pumpenantrieb
zum Einsatz, Bild 28. Servoölbehälter, Pum-
pe und Ansteuerelektronik sind in einem
kompakten Motorpumpenaggregat zusam-
mengefasst. Durch die bedarfsgesteuerte Bild 28: Elektrohydraulische Servolenkung
elektrische Ansteuerung dieses Motor- Figure 28: Front axle and rear axle
zur Verbesserung der Fahreigenschaften wird das Eindringen des Bremspedals in die sich fahrzeugseitig am Hilfsrahmen
und des Komforts geleistet. Hierzu trägt den Fußraum durch eine Kinematik verhin- abstützt. Als Traglager werden ein hy-
auch die getrennte Anordnung von Feder dert und die Gefahr komplizierter Fußver- draulisch gedämpftes Motorlager und ge-
und Dämpfer bei, wodurch auch eine pack- letzungen deutlich reduziert. triebeseitig ein Gummimetallager einge-
ageoptimale Durchladebreite erzielt wird. setzt.
Für die Radlagerung kommen einstellfreie 10.6 Räder, Reifen
Radlager der zweiten Generation zum Ein-
satz. Lediglich die Basismotorisierung in Verbin- 11 Elektrik und Elektronik
dung mit mechanischer Lenkung wird mit
13”-Rädern der Dimension 155/80R13 auf 11.1 Vernetzung
10.4 Bremsanlage
Stahlrädern 5Jx13 ausgerüstet. Der Großteil
Alle Fahrzeuge sind mit diagonal aufgeteil- der Fahrzeuge wird mit 14”-Reifen Alle elektronischen Steuergeräte im neuen
ter Zweikreisbremsanlage, Bremskraftver- 165/70R14 bzw. 185/60R14 ausgestattet, für Škoda Fabia sind durch einen elektroni-
stärker und, bei Fahrzeugen ohne ABS, mit Top-Ausstattungen und -Motorisierungen schen Datenbus miteinander verbunden
lastabhängigem Bremsdruckminderer für werden 15”-Räder angeboten. und tauschen über diesen Bus Daten unter-
die Hinterradbremsen ausgestattet. Ein einander aus. Der Bus unterteilt sich in
8,5”-Langhub-Bremskraftverstärker erfüllt Wesentliches Reifen-Entwicklungsziel wa- zwei Geschwindigkeitsklassen, entspre-
die Forderungen nach hoher Verstärkungs- ren neben der Optimierung der fahrdyna- chend den Anforderungen an die Ge-
leistung bei niedrigem Gewicht und klei- mischen Eigenschaften die weitere Verrin- schwindigkeit des Datenaustauschs. Die
nem Bauraum. gerung von Rollwiderstand und Gewicht. Vernetzung der Leitungsstränge ist in Bild
Alle Stahlräder sind festigkeitsoptimal kon- 29 dargestellt.
Die Bremsscheiben an der Vorderachse sind struiert und werden mit Radvollblenden
grundsätzlich innenbelüftet. Abhängig von bestückt. Für 14”- und 15”-Räder stehen dar- Hierbei wird das international standardi-
der Motorisierung kommen unterschiedli- überhinaus auch Aluminiumräder zur Ver- sierte CAN-Protokoll verwendet.
che Bremsscheibengrößen und Bremssät- fügung.
tel, deren Träger beim 13”- und 14”-Fahr- Eingesetzt wird der Bus für den schnellen
werk im Schwenklager integriert sind, zur 10.7 Kraftstoffanlage Datenaustausch bei den Steuergeräten des
Anwendung. Antriebsstrangs. Dies sind: Motorsteuer-
Der im crashgeschützten Bereich vor der gerät, Getriebesteuergerät (bei Automatik),
Für den Škoda Fabia steht die gesamte Pa- Hinterachse unter der Rücksitzbank unter- ABS/ESP-Steuergerät, Servolenkung, Kom-
lette moderner Brems- und Fahrdynamik- gebrachte Kunststoff-Kraftstoffbehälter biinstrument, Airbagsteuergerät und zen-
regelsysteme zur Verfügung. Grundsätzlich fasst 45 l. Zur Erfüllung der Verdampfungs- trales Steuergerät. Der zweite Bus wird zwi-
in die Basisfunktion ABS integriert ist eine emissions-Vorschriften nach EU-IV sowie schen Steuergeräten eingesetzt, bei denen
elektronische Bremskraftverteilung (EBV) zur dauerhaften Beständigkeit für RME- die Notwendigkeit des schnellen Datenaus-
zwischen Vorder- und Hinterachse, mit der Dieselkraftstoff sind die Tankblase und der tauschs nicht gegeben ist. Diese Steuer-
ein Überbremsen der Hinterräder zuverläs- Einfüllstutzen mit einer Fluor-Sperrbe- geräte sind: Zentralverriegelung, Alarman-
sig vermieden wird, sowie Motorschlepp- schichtung versehen und die Kraftstofflei- lage, Fensterhebersteuerung, das Steuer-
momentregelung MSR. Neben ABS mit EBV tungen in mehrlagigem Kunststoff ausge- gerät für die Klimaanlage und das zentrale
und MSR wird wahlweise bzw. abhängig führt. Die Kraftstoffanlage ist für alle Otto- Steuergerät.
von der Motorisierung auch serienmäßig motoren mit einer Aktivkohleanlage aus-
eine Antriebsschlupfregelung mit Brem- gerüstet, die während des Betriebes die an- Das zentrale Steuergerät ist an beide Bussy-
seneingriff angeboten. In naher Zukunft fallenden Kraftstoffdämpfe zwischenspei- steme angeschlossen und dient als Verbin-
wird auch ESP verfügbar sein. chert und diese dann dem Verbrennungs- dungsstelle für Daten, die von einem auf
prozeß des Motors zuführt. In Verbindung den anderen Bus transferiert werden müs-
10.5 Fußhebelwerk mit dem Airbagsensor wird die Kraftstoff- sen.
zufuhr im Crashfall unterbrochen.
Das Fußhebelwerk ist in kompakten Vor- Durch den Bus ist es möglich, Daten zwi-
montageeinheiten für Fahr- und Bremspe- 10.8 Aggregatelagerung schen den Steuergeräten auszutauschen,
dal sowie, bei handgeschalteten Fahrzeu- für die sonst jeweils eine eigene Kupferlei-
gen, für das Kupplungspedal ausgeführt. Die Aggregatelagerung ist als Pendellage- tung verlegt werden müßte oder die sich
Die Kupplungsbetätigung erfolgt dabei aus rung ausgeführt. Dieses Konzept ermög- sonst gar nicht austauschen ließen. Ein Bei-
Komfortgründen grundsätzlich mit hy- licht insbesondere im Leerlauf eine sehr spiel hierfür ist die Fahrgeschwindigkeit.
draulischer Übertragung. Zur Erfüllung der gute Isolation der Aggregateschwingun- Die elektrische Servolenkung erhält das
heutigen und zukünftigen Abgasgesetze gen. Die statische Last wird hierbei von Signal für die Fahrgeschwindigkeit über
wird ein elektrisches Fahrpedal eingesetzt, Traglagern aufgenommen, die an beson- den Bus von einem anderen Teilnehmer
bei dem die vom Fahrer gewählte Stellung ders steifen Stellen rechts und links auf den und kann dann in Abhängigkeit von der
in einem seitlich angeordneten Potentio- Längsträgern innerhalb einer vermittelten Fahrgeschwindigkeit die Lenkunterstüt-
meter in elektrische Signale für das Motor- Torque-Roll-Achse der Aggregate positio- zung steuern.
steuergerät umgesetzt wird. niert sind.
11.2 Zentrales Steuergerät
Ein zusätzlicher Beitrag zur passiven Si- Die im Fahrbetrieb zusätzlich auftretenden
cherheit ist in der Bremspedalanordnung dynamischen Kräfte nimmt eine am Ge- Viele bisher einzeln realisierte Funktionen
realisiert. Im Fall eines Frontalaufpralls triebe befestigte Drehmomentstütze auf, wie zum Beispiel die Wischersteuerung
und die Steuerung für das Innenlicht sind legen des Rückwärtsgangs die Heckscheibe nenlicht in jedem Fall abgeschaltet, um die
in einem neuen Zentralsteuergerät inte- automatisch einmal vom Heckwischer ge- Batterie zu schonen.
griert, Bild 30. Der Vorteil einer solchen In- wischt.
tegration liegt in der Verknüpfung der Ein weiterer Vorteil des zentralen Steuer-
Funktionen. Einige Beispiele für die Ver- Die Stellungen der Türschalter werden gerätes liegt in der Selbstdiagnose. Alle
knüpfung der Funktionen. Es wird das über ebenfalls als Signal über das Netzwerk Funktionen werden vom Mikroprozessor
den Datenbus empfangene Geschwindig- empfangen und dienen zur Steuerung des auf Ihre korrekte Funktion hin überprüft.
keitssignal ausgewertet und für eine ge- Innenlichts. So wird das Innenlicht nach Sollten Fehler auftreten, können diese von
schwindigkeitsabhängige Steuerung des dem Schließen der Türen verzögert lang- der Werkstatt aus dem Speicher ausgelesen
Frontwischerintervalls eingesetzt. Bei ein- sam abgedunkelt. Ist eine Tür nicht richtig werden und die Fehlerbeseitigung kann
geschaltetem Frontwischer wird beim Ein- geschlossen, wird nach 30 Minuten das In- wesentlich zielgerichteter erfolgen. Diese
Diagnosefunktion war bisher den komple- Der neue Fabia ist das erste Fahrzeug des ATZ You can read the English version
xen Funktionen wie Motorsteuerung und Volkswagenkonzerns, das auf der neuen of this article in ATZ worldwide.
ABS vorbehalten, jetzt sind auch die einfa- A0-Plattform aufbaut. Die Fahrzeugent- worldwide Subscription Hotline:
cheren Funktionen wie Wischersteuerung wicklung erfolgte in enger Zusammenar- ++49 / 6 11 / 78 78 151
integriert. beit mit den Entwicklungsteams des VW-
Konzerns.
12 Gesamtfahrzeug
13 Zusammenfassung