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EU stimmt steuerlicher Gleichbehandlung von Büchern und

E-Books zu
Zukünftig soll es EU-Staaten freigestellt werden, ob sie für elektronische und gedruckte Publikationen
denselben niedrigeren Steuersatz anwenden. Ob die Käufer davon profitieren, ist aber noch unklar.

Digitale Zeitungen, Zeitschriften und Bücher können in Europa in Zukunft niedriger besteuert werden. Die EU-
Finanzminister verständigten sich darauf, einen entsprechenden Vorstoß der EU-Kommission anzunehmen. Die
Brüsseler Behörde hatte vorgeschlagen, es den Staaten künftig freizustellen, ob sie den ermäßigten
Mehrwertsteuersatz für Printmedien auch etwa für E-Books und E-Paper anwenden.

Bislang gilt in Europa ein Mindestmehrwertsteuersatz von 15 Prozent bei elektronischen Publikationen. Für
gedruckte Bücher und journalistische Printprodukte können die Staaten hingegen einen ermäßigten
Mindestsatz von fünf Prozent anwenden. So gilt in Deutschland für E-Books, Hörbücher zum Download und E-
Paper von Zeitungen und Magazinen hingegen der normale Steuersatz von 19 Prozent.

Verleger hatten seit geraumer Zeit gefordert, die Steuersätze anzugleichen. Künftig sollen die EU-Staaten
zwischen den Standardsätzen und ermäßigten Steuersätzen wählen können.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigte an, die Mehrwertsteuer für elektronische Produkte zügig
senken zu wollen: "Wir brauchen verlässliche und gut recherchierte Informationen heute dringender denn je -
egal ob in gedruckter Form oder elektronisch."

Ob Nutzer damit in Zukunft weniger für Online-Medieninhalte zahlen werden, bleibt abzuwarten. Es hängt
davon ab, ob die Anbieter die Einsparungen an ihre Kunden weitergeben.

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ)
reagierten zustimmend auf Einigung des EU-Finanzministerrates: "Wir begrüßen, dass digitale Presse endlich
nicht mehr schlechter gestellt wird als gedruckte Zeitungen und Zeitschriften", sagte ein Sprecher der beiden
Verbände. Die Neuregelung werde die vielfältigen digitalen Presseangebote unterstützen und weitere
Innovationen anregen.

Quelle: www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eu-stimmt-steuerlicher-gleichbehandlung-von-
buechern-und-e-books-zu

Dienstag, 02.10.2018 14:10 Uhr


Die Zukunft des Lesens
Jugendliche lesen mehr denn je - aber nicht mehr auf Papier. Mit dem Handy stöbern sie durch Portale wie
Wattpad oder Hooked, verschlingen Chat-Novellen und schreiben sie fort.

Jenny Rosen führt ein Doppelleben. Tagsüber unterrichtet sie in einer Privatschule bei Frankfurt am Main.
Abends ist die 29-jährige Amerikanerin eine gefeierte Starautorin: Leser lieben ihre Romane, fiebern jedem
neuen Kapitel millionenfach entgegen, diskutieren nächtelang, ob Alex, die 17-jährige Romanheldin, wirklich
ihre Unschuld an Elias verschwenden soll, diesen Sex-Maniac mit der kriminellen Vergangenheit und den
unwiderstehlichen grünen Augen.

"Soll sie denn nun mit ihm Schluss machen?", fragt Rosen eine Freundin, mit der sie gemeinsam am nächsten
Kapitel feilt. Sie sitzen mit Notizblöcken und Rechnern im Café St. Oberholz in Berlin, umgeben von der
digitalen Boheme, die hier, umwabert von Espressoduft und freiem WLAN, an Projektskizzen, Hausarbeiten
oder Programmcodes feilt.

"Cheater, Faker, Troublemaker" hieß der Auftakt der Romanreihe, die Jenny Rosen berühmt gemacht hat:
Mogler, Hochstapler, Nichtsnutz. Mittlerweile ist eine weitere Folge dazugekommen.

Nun ist die Hörbuchversion beim Verlag Hachette erschienen. Dieser Senkrechtstart ist Jenny Rosen ohne
Lesungen, Lektoren oder Buchhandlungen gelungen.

Die üblichen Zeremonien der Buchbranche sind ihr zu umständlich und verstaubt, sie zieht den direkten
Kontakt zu ihren Lesern vor. Per Handy: auf Wattpad, einer Leseplattform im Netz mit mehr als einer Million
Lesern alleine im deutschsprachigen Raum und über 60 Millionen weltweit.

Kaum jemand, der über 30 ist, kennt Wattpad, dabei ist das kanadische Portal längst eine feste Größe in der
Unterhaltungsliteratur. Mehr als zwei Millionen Autoren buhlen hier um die Gunst des Publikums, pro Minute
kommt Lesestoff für einen ganzen Tag dazu, verschlungen wird er zu über 90 Prozent am Handy. Die meisten
Leser sind weiblich und unter 25, sie bezahlen für das kostenlose Lesevergnügen mit ihrer Aufmerksamkeit - in
die Romane wird Werbung eingestreut.

Von den Einnahmen bekommen die meisten Autoren wenig bis nichts ab, aber immerhin dürfen sie auf den
ganz großen Durchbruch hoffen. So wie die Hobbyautorin Anna Todd aus Los Angeles, deren Handyromanze
"After" so beliebt wurde, dass Verlage wie Simon & Schuster oder Heyne ihre Bücher nun mit einer
Gesamtauflage von über fünf Millionen verlegen; das Filmstudio Paramount Pictures hat sich die Rechte
gesichert.

Rund eine halbe Stunde schmökern Wattpad-Leser pro Sitzung am Handy. Allein im deutschsprachigen Raum
macht das 135 Millionen Leseminuten pro Monat - was umgerechnet einer halben Million Büchern entspräche.

Erstaunlicherweise taucht die Handy-Literatur in den Buchmarktstatistiken mit keiner Zeile auf. "Wattpad ist
sozusagen das Darknet des Lesens", sagt Ansgar Warner vom Portal E-Book-News.

Traditionalisten beschwören lieber die Langlebigkeit bedruckten Papiers; das digitale Lesen stagniere, heißt es,
junge Leser bevorzugten das sinnliche Rascheln beim Umblättern. "Wir werden auch in 20 Jahren noch das
klassische Printbuch in der Mehrheit nutzen", prophezeite Alexander Skipis vor zwei Jahren,
Hauptgeschäftsführer beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels. "Insofern wird sich zwar einiges
geändert haben, letztlich aber vielleicht weniger, als einige heute glauben." Als ginge die Digitalisierung des
Buchmarktes wieder vorüber wie ein böser Traum.

"Keine andere Branche scheint mir so wenig über bestimmte Größen ihrer Märkte zu wissen wie die
Buchbranche", sagt Steffen Meier, Herausgeber des "Digital Publishing Report".
Die Wissensgesellschaft ist blind für sich selbst: Nicht einmal die Statistiken des Marktforschungsinstituts GfK
bilden die Lesegewohnheiten zuverlässig ab, denn sie ignorieren kostenlose E-Books, Bibliotheksangebote oder
All-you-can-read-Abos wie Kindle Unlimited und Skoobe.

Auch der Wattpad-Gründer Allen Lau wusste anfänglich nicht, ob seine Idee verfangen würde. Lau, ein
schmaler Endvierziger, wuchs in Hongkong auf und verdiente dann in Toronto Geld mit der Entwicklung von
Computerspielen. In seiner Freizeit hackte der Science-Fiction-Fan sein Nokia-Handy, um "Moby Dick"
daraufzuladen, und baute eine Website mit kostenlosen Büchern. Kaum jemand verirrte sich dorthin, die
monatlichen Werbeeinnahmen reichten für einen Kaffee. 2007 hatte er es satt, er wollte aufgeben.

Dann kam das iPhone auf den Markt. Laus App kam gut an, aber anders als gedacht: Die Leser stürzten sich auf
eine recht simple Vampirstory - vor allem, um darüber zu tratschen. Also baute Lau seine Plattform um: zu
einem Plaudersalon. Bald zählte Wattpad fünf Millionen Nutzer.

Kulturpessimisten mag das überraschen, aber junge Leute lesen heute mehr denn je - nur eben weniger im
Buch als am Bildschirm. Das hat auch eine groß angelegte Studie von Andrea Lunsford bestätigt. Die Anglistin
von der Stanford University hatte die Lektüregewohnheiten von fast 15.000 Studenten untersucht - inklusive
Mails.

Sogar Margaret Atwood, die gerade mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde,
hat ein paar Storys auf Wattpad veröffentlicht. Sie sieht in der Plattform ein futuristisches
Ermächtigungswerkzeug für eine zukünftige Generation von Schriftstellern und Lesern.

Auf den ersten Blick verwundert das, denn viele Amateurstorys holpern so dahin, oft bedienen sie Stereotypen:
Rehäugige Jungfrau rettet bösen Buben vor sich selbst, seufz, Happy End.

Weibliche Figuren werden gern als schwach und passiv beschrieben, männliche als stark und aktiv, und zwar
gleichermaßen von männlichen wie weiblichen Autoren. Das fand ein Team um den Stanford-Informatiker
Ethan Fast bei der Analyse von 600.000 Wattpad-Storys heraus. Die Schmachtfetzen erweisen sich als
Fundgrube für die Leserforschung: An ihnen lässt sich ergründen, was in den Köpfen des Publikums vor sich
geht.

Dabei sind die Leserkommentare mindestens so aufschlussreich wie die Romane selbst. In Jenny Rosens Werk
zum Beispiel entfachten schon die allerersten Sätze ein hundertfaches Kommentargewitter. Wann immer der
Macho Elias einen plumpen Spruch bringt, wird er wild beschimpft; Leserinnen tauschen sich aus über eigene
Erfahrungen, Ängste und Lesetipps. Und himmeln ihrerseits in den Marginalien die weibliche Hauptfigur an:
"Ich liebe dich, Mädchen, wir sollten beste Freundinnen sein, zur Hölle mit dem Unterschied zwischen Fiktion
und Wirklichkeit."

Die meisten Wattpad-Autoren studieren die Kommentare genau, und wenn die Leser einer geplanten Plot-
Entwicklung auf die Schliche kommen, steuern sie um.

"Jeden Tag generieren wir zwei Milliarden Datenpunkte", schwärmt Allen Lau: "Wir erkennen an den vielen
Millionen Kommentaren genau, welche Textpassage wie viele Kommentare generiert und wo die Leser
anbeißen oder aussteigen."

Wattpad hat mittlerweile über hundert Mitarbeiter. Und droht selbst überholt zu werden durch noch
atemlosere Leseangebote. Hooked etwa ist eine App, die Handyromanzen noch stärker atomisiert, bis sie nur
noch aus Chatdialogen bestehen. Der Name ist Programm, er bedeutet "süchtig". Die Leser fühlen sich, als
schnüffelten sie in fremden SMS-Protokollen. Bis nach ein paar Zeilen, wenn sie Blut geleckt haben, eine
Zahlungsaufforderung aufpoppt. Literatur als Voyeurismus, Spannungsbögen als Druckmittel, Erzähler als
Erpresser.

Inzwischen musste Wattpad nachziehen und startete mit Tap eine eigene Chat-Literatur-App.
Auch Allen Lau veröffentlicht immer mal wieder auf Wattpad; mal Poesie, mal Science-Fiction. Bislang mit
mäßigem Erfolg, immer wieder korrigieren besserwisserische Leser sein fehlerhaftes Englisch.

Vor allem schreibt Lau aber am nächsten Kapitel von Wattpad. Er will den Computer in eine Erzählmaschine
verwandeln. Sein Plan: Eine künstliche Intelligenz soll vorhersagen können, ob eine Story floppt oder fliegt.
"Bald könnte unsere Software Autoren beraten", sagt er. "Das wäre wie eine automatische
Rechtschreibprüfung auf Steroiden. Es ginge nicht um richtige Kommas, sondern um bessere Plots."

Je nach Präferenz, so fabuliert er weiter, bekäme bald jeder Leser eine personalisierte Fassung auf sich
zugeschrieben: "Die Autoren müssten in Zukunft nur noch das Grundgerüst skizzieren, dann könnte das System
daraus Tausende Varianten generieren, mit unterschiedlichen Namen und Orten und Szenen."

Robo-Autoren, die im Akkord Geschichten ausspucken? Bisweilen wirkt die wunderbare Erzählmaschine des
Allen Lau selbst wie Science-Fiction.

Quelle: www.spiegel.de/spiegel/die-zukunft-des-lesens-ist-digital-a-1175657.html

Freitag, 03.11.2017 02:56 Uhr


Gratis eBooks bei Amazon: So kommen Sie immer an
kostenlose eBooks
Gratis eBooks bei Amazon – Mit diesen Tricks finden Sie kostenlose eBooks bei Amazon: Wir zeigen Ihnen,
wie Sie moderne Bestseller und beliebte Klassiker bei Amazon finden und gratis lesen können.

Gratis eBooks bei Amazon: So lesen Sie immer kostenlos Bücher

Der 23. April markiert den „Welttag des Buches“. Grund genug für Amazon diesen Tag gebürtig mit einer
Sonderaktion zu feiern - schließlich liegen die Anfänge des mittlerweile weltgrößten Online-Shops im Verkauf
von Büchern. Im Rahmen der Feierlichkeiten können sich Amazon-Kunden über digitale gratis-eBooks und
kostenlose, gedruckte Taschenbücher freuen.

Sparfüchse und Leseratten wissen hingegen schon lange, dass jeder Amazon-Kunde mit dem richtigen Wissen
dauerhaft an kostenlose Bücher gelangen kann.

Die zuverlässigste Anlaufstelle für populäre, kostenlose eBooks bei Amazon stellt die etwas umständlich zu
findende Auflistung der Bestseller in der Kategorie „Kindle eBooks“ dar.

Neben den kostenpflichtigen eBooks in der Kategorie „Top 100 – Bezahlt“, ist auf dieser Seite ein zusätzlicher
Reiter mit kostenlosen eBooks namens „Top 100 – Gratis“ vorzufinden. Diese Charts enthalten die hundert
beliebtesten Produkte des gesamten Kindle-Shops. Als Richtwert für die Beliebtheit werden die getätigten
Bestellungen der Amazon Kunden herangezogen. Zudem erfolgt eine stündliche Aktualisierung der Charts,
wodurch die theoretisch die Möglichkeit haben, jede Stunde neue kostenlose eBooks zu entdecken. Mit Hilfe
der linksbündigen Navigation lassen sich die Top 100-Ergebnisse zudem in Genres kategorisieren, sodass jeder
Leser etwas für seinen persönlichen Geschmack findet.

Wer sich gegenteilig zu den populären Charts lieber den literarischen Evergreens und Klassikern der
Weltliteratur zuwendet, kommt im Kindle Shop ebenfalls gratis auf seine Kosten. Auf einer eigens dafür
angelegten Unterseite, listet der Online-Händler berühmte Werke einflussreicher Autoren komplett kostenlos
zum Download. Die angebotenen Bücher sind vor teils hunderten Jahren entstanden, unterliegen keinen
Urheberrechtsbestimmungen mehr und sind daher gemeinfrei. Trotz ihres Alters, büßen die gelisteten Werke
nichts von ihrem zeitlosen Charakter ein.

Wer in der Suchleiste zudem den Begriff „AmazonClassics“ eingibt, stößt bei den Ergebnissen auf das
gleichnamige, Amazon-eigene Verlagslabel, über das der Online-Händler viele Klassiker in englischer
Originalsprache bereitstellt.

Gratis eBooks: Suchen und Sortieren

Die wohl simpelste Möglichkeit, kostenlose eBooks bei Amazon zu finden, besteht wohl darin in der Suchleiste
von Amazon Begriffe wie etwa „kostenlose ebooks“ einzugeben. Alternativ können User auch den Kindle Shop
direkt aufzusuchen und dort im Sortierungs-Menü die Methode „Sortieren nach: Preis aufsteigend“
auszuwählen. Innerhalb von Sekunden erscheint in den Suchergebnissen eine Auflistung von eBooks, die für
0,00 Euro - also dem niedrigsten Preispunkt – erhältlich sind.

Der größte Nachteil bei diesen Methoden: Frei nach dem Motto „Quantität statt Qualität“ werden hierbei auf
knapp 400 Shop-Seiten alle kostenlos erhältlichen Bücher angezeigt, unabhängig von Kritiken und
Kundenbewertungen. Die schiere Menge an Gratis-Büchern mag zwar zunächst beeindrucken, erschwert es
aber Lese-Fans, qualitativ hochwertige Inhalten.

Gratis eBooks: Mit Kindle-App auf nahezu jedem Gerät

Dank der begleitenden Apps und dedizierten Geräte ist es heute einfacher den je in den Genuss der Gratis-
eBooks und kostenlosen Kindle-Klassiker auf Amazon zu kommen. Mit der kostenlosen Kindle-App für Android
und iOS können jeweilige Smartphones und Tablets in praktikable eBook-Reader umgewandelt werden. Auch
für Mac und PC stehen gesonderte Lese-Anwendungen zum gratis Download bereit.

Besonders komfortabel liest es sich natürlich auf einem speziell auf den Lesegenuss ausgerichteten
Ebook-Reader, wie dem Amazon Kindle oder Kindle Paperwhite. Mit ihren augenschonenden E-In-
Displays, Speicherplatz für tausende eBooks sowie mehreren Wochen Akkulaufzeit erweisen sie sich
als erste Wahl für alle Vielleser.

Quelle: www.focus.de/shopping-guide/kostenloser-lesespass-gratis-ebooks-bei-amazon-so-
kommen-sie-immer-an-kostenlose-ebooks_id_10621246.html

Dienstag, 23.04.2019, 11:58


Wenn E-Books teurer sind als gedruckte Bücher

Es ist ein Phänomen: Digitale Bücher werden teilweise teurer verkauft als das analoge Pendant. Das ist für viele
Verbraucher unerklärlich. Doch dahinter steckt eine falsche Annahme.

Das Phänomen wird zwar noch selten beobachtet, aber gelegentlich taucht es auf: E-Books, die teurer
sind als die papierene Variante mit demselben Inhalt. So war kürzlich auf Amazons US-Seite ein
Fachbuch über „Straight Talk about Trade“ („Klartext über den Welthandel“) des Harvard-Professors
Dani Rodrik auf dem Lesegerät Kindle für 22,84 Dollar zu kaufen, während die gebundene Ausgabe
mit festem Einband schon für knapp 17,50 Dollar angeboten wurde. Als Verbraucher stellt man sich
die Frage: Wie kann es sein, dass ein gedrucktes Buch günstiger ist als das digitale Pendant?

Gerade bei wissenschaftlichen Publikationen sind die digitalen Fassungen oft stärker nachgefragt als
die Papierversion. Matthias Koeffler, Herausgeber der Brancheninfo Langendorfs Dienst, wundern
solche Fälle nicht – jedenfalls wenn man sie aus rein wirtschaftlicher Sicht betrachtet. Die
Produktionskosten seien bei Print- und E-Versionen nicht so unterschiedlich wie oft vermutet.

Der Anteil der reinen Druckkosten eines Buches liege heute im unteren einstelligen Prozentbereich,
und auch elektronische Bücher verursachten schließlich – wenn auch geringe – Kosten, etwa das
Vorhalten ausreichender Server-Kapazität, um die Inhalte jederzeit bereitstellen zu können. „Die
eigentlichen großen Kostenblöcke der Buchproduktion sind Lektorat, Marketing und Vertrieb“, erklärt
Koeffler. Und diese fallen bei gedruckten wie digitalen Versionen in gleichem Maße an.

Deutsche Buchpreisbindung verhindert Wettbewerb

Dennoch sind Papierbücher in Deutschland momentan durchweg teurer als E-Books, beobachten
Branchenkenner. Dabei werde es bleiben, solange es die Buchpreisbindung gibt, die in Deutschland
wie in knapp einem Dutzend weiterer europäischer Staaten besteht. Sie gilt für digitale Exemplare
ebenso wie für physische Bücher aus Papier. Eigentlich widerspricht die Preisbindung den Grundätzen
des freien Wettbewerbs, in dem Preis das vielleicht wichtigste Instrument im Kampf um die Kunden
ist. Bücher gelten bisher aber als Ausnahme.

„Das Gesetz dient dem Schutz des Kulturgutes Buch“, heißt es in Paragraf 1 des
Buchpreisbindungsgesetzes von 2002 zur Begründung. Der Zweck wird klar umschrieben: „Die
Festsetzung verbindlicher Preise beim Verkauf an Letztabnehmer sichert den Erhalt eines breiten
Buchangebots.“ Zudem fördere das Gesetz die Existenz eines flächendeckenden Buchhandels.

In vielen Ländern wie Großbritannien oder den USA ist eine Buchpreisbindung dagegen unbekannt,
die Schweiz hat sie 2007 ebenfalls abgeschafft. Auch in Deutschland wächst die Kritik. Die
Monopolkommission, ein Beratungsgremium der Bundesregierung, veröffentlichte im Mai letzten
Jahres ein kritisches Gutachten zu dem Thema. Im Börsenblatt für den Buchhandel – ein Sprachrohr
der Branche – ist von „anwachsendem Gegenwind“ die Rede. Ein Urteil des Europäischen
Gerichtshofs, der die Preisbindung bei Medikamenten im Herbst 2016 gekippt hatte, stärke die
Kritiker fester Endverbraucherpreise, auch bei Büchern.
Buchhändler tricksen mit versteckten Rabatten

Noch aber, trösten sich die Buchhändler, steht die Politik weitgehend hinter dem Modell. Zugleich
warnen die mit der Überwachung der Preisbindung beauftragten Treuhänder – die Anwälte Dieter
Wallenfels und Christian Russ – die Branche davor, das offiziell vehement Verteidigte heimlich zu
unterlaufen.

Versteckte Rabatte oder die künstliche Serienproduktion von „Mängelexemplaren“, die von der
Bindung ausgenommen sind, kommen häufig vor. In einem Fall seien gar einwandfreie Exemplare
„mit Hämmern, Meißeln oder anderem Grobinstrumenten“ bearbeitet worden, um sie scheinlegal als
Mängelexemplare verramschen zu können.

Ob die Preisbindung den vom Gesetz vorgesehenen Zweck einer breiten Versorgung mit dem Buch als
Kulturgut erfüllt, ist umstritten. Für die Buchhandlungen war 2017 nach von Koeffler erhobenen
Zahlen jedenfalls kein sonderlich gutes Jahr mit einem Umsatzminus von 1,6 Prozent. In den
Vorjahren hatte das Geschäft der Branche bei geringen Schwankungen im Wesentlichen stagniert.
„Für die Ergebnisse der Buchhandlungen wird es immer enger“, konstatiert der Experte.

Mehr Selfpublisher in den USA

Bisher funktioniert die Bindung ausreichend, um einen Preiskampf auf breiter Basis in Deutschland zu
verhindern. So lag der Durchschnittspreis von belletristischen, auf Papier gedruckten Büchern in
Deutschland 2016 nach Angaben der Statistiksammlung „Buch und Buchhandel in Zahlen“ mit 14,29
Euro nach einem kleinen Zwischenhoch fast exakt auf dem Niveau von 2013. Die Ziffer umfasst sowohl
Taschenbücher als auch Bände mit festem Einband. Für E-Books zahlten die Käufer zugleich im
Schnitt 6,72 Euro. Händler bestätigen, dass digitale Bücher durchweg billig verkauft werden – selbst
Taschenbücher kosteten in der Regel 15 bis 20 Prozent mehr, sagte eine Sprecherin der Kette Thalia.
Ausnahmen seien allerdings denkbar.

In den USA tickt der Markt gänzlich anders. Er sei gespalten, beobachtet der Frankfurter Buchmarkt-
Experte Holger Ehling. Der Anteil der sogenannten Selfpublisher – also von Autoren, die überwiegend
populäre Stoffe wie Krimis, Fantasy- oder Liebesromane ohne Verlag direkt übers Internet als E-
Book veröffentlichen – sei mit 25 Prozent um ein Mehrfaches größer als in Deutschland.

Solche Werke, davon die wenigsten nobelpreisverdächtig, könne man regelmäßig für kleinste Preise ab
0,99 Dollar kaufen – eine ernsthafte Konkurrenz für Zweitklassiges aus etablierten Verlagen. Durch
vergleichsweise hohe Preise für bewährte Bestseller, etablierte Literatur und hochrangige Fachbücher
– beispielsweise über den Welthandel – versuchten sich die großen Druckhäuser auf dem
amerikanischen Markt schadlos zu halten.

Da kann es vorkommen, dass die E-Version teurer wird als das Print-Exemplar. In Deutschland kostet
Rodriks Werk in der gebundenen Ausgabe übrigens 24,99 Euro, gut sechs Euro mehr als in der Kindle-
Version.
Quelle: www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article173037765/Buecher-Wenn-E-Books-teurer-sind-als-
bedrucktes-Papier.html

Veröffentlicht am 31.01.2018
Region
Deutschland
Erhebungszeitraum
2013 bis 2018
Altersgruppe
ab 14 Jahre
Besondere Eigenschaften
Mehrfachnennungen möglich
Hinweise und Anmerkungen
Einzelne Werte wurden den Vorjahrespublikationen entnommen.
* 2016 und 2018 nicht angegeben.
** 2017 nicht angegeben.

Quelle: de.statista.com/statistik/daten/studie/277971/umfrage/nutzung-von-buechern-und-e-books-
deutschland/

Veröffentlichungsdatum: Oktober 2018


Cărțile tipărite sau cele electronice?
Cărțile tipărite, pierd tot mai mult teren în fața versiunilor electronice ale acestora. Cum e totuși mai

bine, mai comod și mai interesant să citești? Din carte sau de pe o tabletă, eReader? Ca să găsesc

răspuns la aceste întrebări, am citit o carte în format electonic, pentru a o compara cu lectura unei cărți

tipărite pe hârtie. Vă împărtășesc impresiile și avantajele, dar și dezavantajele ambelor variante de

cărți.

Cititul din carte și cel de pe gadgeturi, își are avantajele și dezavantajele sale. Iată o listă comparativă a
calităților și neajunsurilor a ambelor metode de lecurare.

CITITUL DIN CARTI

Avantaje:

1. Cartea tipărită nu o poți șterge din greșeală.


2. Poți folosi un semn de carte ca să găsești ușor pagina unde ai rămas. În cazul eBook-urilor, dacă
restartezi dispozitivul de pe care citești, poți pierde pagina unde ai rămas.
3. Îți poți face însemnări. Poți evidenția sau sublinia frazele care ți-au plăcut. Acesta cred că e cel mai
mare avantaj al cărților tipărite.
4. Cartea nu are baterie care se descarcă
5. Cartea tipărită o poți împrumuta oamenilor apropiați, de orice vârstă.
6. Cărțile tipărite pot deveni relicve de familie.
7. O bibliotecă mare, mereu a înfrumusețat orice casă. Din cărțile electronice bibliotecă nu-ți poți face.

Dezavantaje:
1. Nu o poți citi seara/noaptea fără o sursă alternativă de lumină, care să nu deranjeze pe cei din
jur
2. Cărțile tipărite sunt mai scumpe decât varianta lor electronică
3. Hârtia se învechește, îngălbenește și capătă, cu timpul, un miros de vechi. Totuși, acest
lucru nu-i știrbește mereu din valoare, ba din contra.
4. Cărțile voluminoase sunt grele, iar în timpul lecturii, din cauza greutății, poate fi incomod
să ții cartea în mână.

CITITUL DE PE GADGETURI

Avantaje:
1. eBook-urile sunt mai ieftine.
2. E mai comod să ții în mână o tabletă sau un eReader, de pe care să citești, decât o carte.
3. Îți poți regla intensitatea luminii de pe dispozitivul de pe care citești.
4. Are o greutatea mai mică decât o carte groasă.
5. Într-o tabletă sau eReader, poți păstra sute de cărți pe care le ai mereu la îndemână.
6. Unele cărți pot fi găsite în versiune gratuită în format electronic.
7. Citirea variantelor electronice a cărților reduce numărul defrișărilor de copaci.
Dezavantaje:
1. În eBook-uri nu îți poți face însemnări.
2. Bateria dispozitivului se poate descărca, exact atunci când ai timp pentru lectură.
3. Trebuie să investești în procurarea unui dispozitiv de pe care să citești cărțile în format electronic.
4. Într-o carte electronică nu îți va putea lăsa autograf, niciodată, autorul(ea) acesteia.
5. Cărțile electronice nu le poți face cadou.
6. În eReader sau tabletă, nu poți ascunde bani printre paginile cărților.

Sursa: http://ea.md/cartile-tiparite-sau-cele-electronice/

19 Martie 2013
Ebook sau carte tipărită?

De la inscripţiile pe piatră, piele de animale sau papirusuri, până la cartea tipărită sau ebook, cuvântul scris a

străbătut o istorie lungă şi aventuroasă. Zestrea culturală a omenirii înglobează toate aceste forme de a

transmite mai departe istoria şi literatura, iar valoarea unei scrieri pe piele de animal rămâne aceeaşi chiar şi în

era digitală.

De ani buni se vorbeşte despre nivelul următor în evoluţia cărţii, de faptul că ebook-ul va detrona cartea

tipărită. Însă, cu toate că acest format de carte există deja pe piaţă de ceva timp, preferinţele cititorilor nu

numai din România, ci din lumea întreagă, încă se îndreaptă, într-o proporţie covârşitoare, către cartea tipărită.

Să urmărim, în continuare, trei particularităţi ale fiecărui format de carte pentru a ne decide mai uşor spre ce

optăm: ebook sau carte tipărită?

 Preţul unei cărţi digitale, mult mai mic decât al uneia tipărite, este de natură să încurajeze lectura folosind acest

format. Cu toate acestea, deşi este acceptat faptul că ebook-urile reprezintă viitorul, puţin peste 5% dintre

cititorii europeni aleg acest format de carte. Lucrurile nu stau altfel nici în România, unde cifra cititorilor de

carte în format electronic este chiar mai mică.

 Deşi există autori care aleg să îşi publice unele dintre romane exclusiv în acest format – este cazul lui Paulo

Coelho, spre exemplu – sunt foarte multe titluri de cărţi tipărite care încă nu sunt disponibile sub formă de

ebook. Cu toate acestea, oferta este destul de bogată, iar un avantaj îl constituie faptul că sunt accesibile

instantaneu.

 Fiecare bibliofil împătimit s-a confruntat, probabil, cu situaţia de a nu mai şti unde să depoziteze cărţile tipărite.

În ceea ce priveşte cartea electronică, această problemă nu există. Un ebook reader poate stoca în memoria sa

şi mii de cărţi, peste care nici nu se aşterne praful, nici nu se deteriorează. Şi totuşi….

 Parcă nimic nu se compară cu mirosul unei cărţi proaspăt tipărite, cu o vizită într-o librărie sau cu plăcerea de a

semna pe prima pagină a cărţii şi a nota momentul când a fost achiziţionată. Bineînţeles, acestea sunt

argumente de natură subiectivă, emoţională, însă ele cântăresc mult în decizia cumpărătorilor de a se îndrepta

către carte tipărită sau ebook. Dincolo de argumentele subiective, există studii care atestă că…

 Studenţii optează pentru versiunea fizică a unei cărţi, în special pentru cele de natură umanistă, chiar şi în cazul

când versiunea electronică este disponibilă în mod gratuit. Un studiu realizat de Universitatea din Washington,

în urmă cu trei ani, arată că doar 25% dintre studenţii la ştiinţe umaniste apelează la varianta ebook, în timp ce

majoritatea covârşitoare preferă cartea tipărită.


 În cadrul unui studiu realizat de The Guardian în 2012, unora dintre participanţi li s-a dat să citească o povestire

în format tipărit, iar celorlalţi, pe ecranul digital. Concluzia a fost că cei care au citit cartea în formatul fizic au

reusit să stabilească o conexiune emoţională mai puternică cu naraţiunea faţă de cei care au citit în format

electronic. De asemenea, primii dintre aceştia au putut să redea evenimentele prezentate în povestire în ordine

cronologică mult mai exact. Potrivit Digital Book World, în Statele Unite, mai puţin de 10% dintre părinţi aleg să

le citească poveşti copiilor seara, înainte de culcare, folosind un ebook. Acest format de carte este asociat de

mulți părinţi mai mult cu divertismentul, cu jocurile interactive şi este evitat şi din cauza impactului negativ

asupra somnului.

Sursa: http://www.carteadelaora5.ro/ebook-sau-carte-tiparita/

15 Dec 2016
CARTEA DIGITALĂ VS. CARTEA TRADIȚIONALĂ
Când o nouă tehnologie apare pe piaţă se vorbeşte întotdeauna despre ce se va întâmpla cu produsul depăşit.
La fel s-a întâmplat cu casetele video care au fost înlocuite de dvd-uri şi acum de blu-ray. De urmărit este
tendința oamenilor de a reveni la produsul depășit și de a abandona pentru moment tehnologia. Uneori, nu
numai că ne depășește, ci ne privează de adevărata poftă, uităm de “călătoria” în sine.

Ce se va întâmpla cu cărţile tipărite acum că popularitatea e-book-urilor a crescut?

AVANTAJELE E-BOOK-urilor, AȘA ZISELE CĂRȚI DIGITALE:

1. Mobilitate

Cititorii care optează pentru un format electronic al cărților preferate (e-book) pot cu uşurinţă “transporta”
sute de cărţi. Acest lucru este ideal dacă ești o persoană ce călătorește mult. Bateria unui ebookreader poate
ţine până la o lună.

2. Preţ

Ebook-urile sunt mai ieftine deoarece nu necesită costuri de tipărire ca în cazul cărților tradiționale. În
majoritatea cazurilor găseşti cărţi online gratis, pe când cărţile tipărite aproape întotdeauna îţi golesc
portofelul. Deşi preţul unui e-reader la început este o investiţie destul de costisitoare, pe termen lung este
profitabilă.

3. Viteză

Informaţia poate fi obţinută fără să părăseşti biroul! Dacă faci un eseu pe o temă anume, găseşti un magazin
virtual, cauţi online după cuvintele dorite și cumperi cartea.

4. Economie de spațiu

Cei care au o mulţime de cărţi ştiu ce mult spaţiu ocupă, dar cu un e-reader, biblioteca ta este înmagazinată
într-un dispozitiv mic ce-ţi încape în palmă. Acest lucru îți va salva spaţiul şi totodată cărţile tale vor fi în
siguranţă datorită backup-ului făcut.

5. Citit pe întuneric

Dacă îţi place să citeşti în pat, un e-book poate fi varianta cea mai bună, deoarece multe modele e-reader vin
cu lumină încorporată.

6. Eco-friendly

Tipărirea tradiţională a cărţilor necesită un consum ridicat de resurse: echipament profesional de tipărire,
cerneală, hârtie, mâna de lucru. Dacă eşti un cititor înrăit dar doreşti să protejezi mediul poţi avea într-un
singur dispozitiv o întreagă librărie fără să te simţi vinovat.

AVANTAJELE CĂRȚILOR TRADIȚIONALE:

1. Pirateria
Autorii şi editorii se confruntă cu o problemă similară pe care directorii şi producătorii de muzică au întâlnit-o în
anii 90. Partajarea fişierelor devine foarte simplă când este în format electronic, motiv pentru care oamenii
intră în posesia e-book-urilor fără costuri. Acest lucru afectează activitatea și vânzările autorilor şi editorilor.

2. Bateria

Când te-a dezamăgit ultima dată o carte care trebuia conectată la priză? Firul acţiunii începe să fie captivant şi
te trezeşti că simbolul bateriei pâlpâie, problemă ce nu o vei întâmpina la o carte tipărită.

3. Stimularea tuturor simțurilor

Cartea tipărită oferă o experienţă care nu se opreşte doar la văz. Mirosul, atingerea texturii, greutatea cărţii
oferă un festin simţurilor. Pozele transpun mai bine acțiunea în sine decât cele din varianta digital, chiar dacă
aceasta are de partea ei Photoshop-ul.

4. Revânzarea

La fel ca muzica, o dată descărcată, nu vei putea revinde cărţile digitale. Dacă îţi place să colectezi cărţi optează
pentru varianta printată.

5. Disponibilitatea

O mulţime de cărţi nu sunt disponibile momentan în variantă digitală. În plus, dacă ai căpătat una în ediție
limitată, o poți împrumuta și celor apropiați, cu scopul de a o citi și a o înapoia desigur.

6. Fără tehnologie

Te trezeşti într-un oraş mic fără laptop sau e-reader și te vei afla în imposibilitatea de a descărca un titlu nou,
dar există întotdeauna o librărie unde poţi opri să-ţi satisfaci pofta de lectură.

După cum observați, ambele tipuri de cărţi au avantajele lor, decizia finală vă aparţine. Unii oameni găsesc
tehnologia mai confortabilă în schimb ce alţii preferă mirosul şi greutatea unei cărţi tradiţionale.

Sursa: http://www.arenamall.ro/cartea-digitala-vs-cartea-traditionala/

25 mai 2018 9:41 am


Die Zukunft des Lesens

Wie verändert sich unser Leseverhalten im digitalen Zeitalter? Haben Bücher eine Zukunft? Mit diesen und
weiteren Fragen beschäftigt sich die Leseforschung. Über den aktuellen Stand schreibt der
Literaturwissenschaftler Gerhard Lauer von der Universität Basel.
„Das Internet ist dem Buch sein Tod“ – davon sind viele überzeugt, und sie sind es noch mehr, wenn es um das
Lesen von Literatur geht. Facebook und Twitter brauchen nur eine oberflächliche Aufmerksamkeit, das
Skimming von Informationen, aber keine vertiefte Lektüretechniken mehr. So unterschiedliche Köpfe wie der
Wissenschaftsjournalist Nicholas Carr oder die Leseforscherin Maryanne Wolf kommen zu demselben Ergebnis,
dass sich die jahrhundertelange kultivierte Technik des Lesens im digitalen Zeitalter auflösen werde (1). Das
‚deep reading‘, das gründliche und nachdenkliche Lesen gerade auch von guter Literatur verliere sich und die
Folgen für die Gesellschaft seien dramatisch. Solche und ähnliche Thesen bestimmen Talkshows und
Feuilletons und Besteller wie die Bücher etwa von Manfred Spitzer wiederholen die Thesen vom Ende des
Lesens mit den immergleichen Argumenten. Das ist der Konsens einer Selbstverständigung, mit der sich unsere
Gesellschaft längst in die Routinen der Kulturkritik eingerichtet hat, gerade wenn es um Lesen und Bücher geht.

Tatsächlich ist fast alles knapp, aber doch neben der Wahrheit über das Lesen im digitalen Zeitalter. Das aber
bemerkt man nur, wenn man das Methodenset der Leseforschung um einige entscheidende Methoden
erweitert. Leseforschung ist in der Schweiz und in den deutschsprachigen Ländern anders als in Skandinavien
oder in Grossbritannien eher ein Stiefkind, von dem unklar ist, welcher Disziplin es zugehört, der Psychologie
oder der Literaturwissenschaft, der Soziologie oder der Pädagogik. Die unklare disziplinäre Zuordnung hat
Folgen und das umso mehr, als Lesen gegenwärtig andere Formen annimmt und sich damit erst recht den
disziplinären Ordnungen des 20. Jahrhunderts entzieht.

Der Nachwuchs liest unverändert Bücher

Da sind zunächst einmal Daten sehr unterschiedlicher Art. Die einen kommen von der Gesellschaft für
Konsumgüterforschung. Sie hat sich im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
das Konsumentenverhalten in Sachen Bücher näher angeschaut. Ihre auf Leitfadeninterviews basierende Daten
zeigen einmal, dass Bücher immer noch gekauft werden und der Umsatz immer noch stimmt. Allerdings nimmt
die Zahl der Buchkäufer ab, noch genauer vor allem die Zahl der jungen BuchkäuferInnen nimmt ab. In der
Pressemeldung zur Frankfurter Buchmesse 2018 wurde aus der sinkenden Zahl der jungen BuchkäuferInnen auf
schwindende LeserInnen geschlossen. Das Medieninteresse war entsprechend gross: Die Jungen lesen nicht
mehr, hiess es. Ursache sei die Medienkonkurrenz, besonders die Konkurrenz zu Internet und Computer. Die
anderen Zahlen kommen von den MIKE- und JAMES bzw. KIM- und JIM-Studien, mit der verschiedene
Forschungseinrichtung durch Telefoninterviews versuchen zu ermitteln, welche Medien Kinder und Jugendliche
nutzen und vor allem ob sie noch lesen. Schaut man sich dort die Antworten näher an, ob Jugendliche täglich
oder mehrmals pro Woche ein Buch lesen, dann sieht man, dass sich die Zahlen von 2008 bis 2018 kaum
verändert haben. Praktisch unverändert lesen etwa 40 Prozent der Jugendlichen täglich oder mehrmals pro
Woche.
Beide Befunde passen nicht recht zusammen, hier die schwindende Leserschaften gerade unter den jüngeren
Menschen, dort die vergleichsweise konstanten Zahlen unverändert lesender junger Menschen.
Geisteswissenschaften im 21. Jahrhundert können hier lernen, genauer hinzusehen, wenn sie ein paar sachliche
und methodische Dinge anders machen als Geisteswissenschaften im 20. Jahrhundert. Das fängt damit an, dass
natürlich Verkaufszahlen von Büchern nicht mit Leserzahlen gleichzusetzen sind. Auch wenn jüngere Menschen
weniger Bücher kaufen, also auch weniger E-Books, die tatsächlich ja eher von älteren, intensiven Lesern
gekauft werden, dann bedeutet das noch nicht, dass weniger gelesen wird, sondern durchaus und in grosser
Zahl auch intensiv gelesen wird und nicht nur kurze Texte.

Lesen in virtuellen Netzwerken

Um eine bessere Leseforschung betreiben zu können und die Zusammenhänge präziser zu erfassen, müssen
Geisteswissenschaften zunächst ihr Gegenstandsfeld erweitern. Nicht nur Bücher und ihre Verwandten wie E-
Books sind in den Blick zu nehmen, sondern die sozialen Internet-Plattformen für Lesen und Schreiben. Das
sind Wattpad, Goodreads oder Lovelybooks, um nur die bekanntesten und auch grössten zu nennen. Auf
Wattpad sind ungefähr 40 Millionen zumeist junge Menschen unterwegs. Der Betreiber behauptet, dass eine
von drei jungen Frauen in den Industrienationen dieser Welt einen Wattpad-Account habe. Auch wenn das
eine Übertreibung in eigener Geschäftssache sein dürfte, so deutet es die Dimension eines Lesens jenseits von
GfK-Zahlen, Börsenverein und Feuilleton an. Etwa 100.000 Geschichten werden auf Wattpad jeden Tag geteilt.
Sie werden von jungen, zwischen 15 und 25 Jahren alten Frauen und seltener von jungen Männern
geschrieben, auf dem Smartphone gelesen und kommentiert. Ein neues Kapitel einer erfolgreichen Autorin
zieht durchaus 100.000 Kommentare auf sich. Wenn Anna Todd eines ihrer Bücher beendet, dann fragen viele
Leser und noch mehr Leserinnen, welchen Sinn ihr Leben noch haben kann, wenn dieses Buch zu Ende
ausgelesen ist. Das haben sich schon die Leser von Rousseaus „Novelle Héloïse“ und von Goethes „Werther“
gefragt. Das waren damals wenige, heute sind es viele, sehr viele.
Leseforschung muss Methoden erweitern

Um diese sehr vielen digitalen Leserinnen und Leser in den Blick nehmen zu können, braucht es einer
erheblichen Erweiterung der geisteswissenschaftlichen Methoden. Das ist die zweite Änderung für die
Geisteswissenschaften nach der Veränderung ihres Gegenstandsfeldes. Zunächst lassen sich Daten nicht
einfach erheben. Daten-Scrabing etwa mit Scripting Languages wie Python steht bislang nur auf dem
Lehrprogramm der Informatik, nicht auf dem der Literaturwissenschaft oder Pädagogik. Dazu notwendig sind
ausserdem Kenntnisse über das Speichern von sehr grossen Datenmengen und dem Umgang mit virtuellem
Webspace. Nicht nur andere Gegenstände rücken also in den Blick geisteswissenschaftlicher Fächer, sondern
auch ihre Methoden ändern sich. Um in diesen grossen Datenmengen überhaupt etwas finden zu können, sind
Kenntnisse des Data Mining, Machine Learning und überhaupt statistischer Auswertungsverfahren sehr
nützlich. Auch sie müssen wir in den Geisteswissenschaften erst erwerben. Man spricht dann gerne mit dem
Stanforder Komparatisten Franco Moretti auch von ‚Distant Reading‘ und meint damit, dass nicht mehr nur die
wenigen, kanonische Werke ausgedeutet werden, sondern die grosse Menge des Gelesenen und geteilten
Lesestoffs Gegenstand etwa der Literaturwissenschaft sind. Es verändern sich also Gegenstand und Methoden.
Das ist etwas anderes als nur ein anderer ‚Turn‘, was in Fächern wie der Literaturwissenschaft nur ein
gehobenes Wort für Mode ist. Hier aber geht es nicht um Moden, sondern über eine Transformation des Fachs,
die bleiben wird, ja an deren Anfang wir erst stehen.

Das Potential von Machine Learning

Vielfach wird daraus fälschlich gefolgert, dass damit traditionelle geisteswissenschaftliche Kenntnisse und
Methoden obsolet würden. Gerade etablierte Fachvertreter vermuten das und lehnen daher grundsätzlich
neue und gerade computergestützte Methoden ab. Das ist aber ein Fehlschluss. Gerade ein so avanciertes
Verfahren wie Machine Learning braucht sehr gute historische, soziale und kulturelle Kenntnisse im jeweiligen
Gegenstandsfeld, denn gutes Machine Learning hängt vom Trainingsset ab, also von den Daten, anhand derer
eine Maschine Muster zu erkennen lernt und diese Muster dann auf andere Daten, das Testset, überträgt (2).
In unserer Forschung zum Lesen im digitalen Zeitalter nutzen wir daher ebenso qualitative Forschungsansätze
wie quantitative. Wir gehen ins Feld, sprechen mit den jungen Lesern und Leserinnen, nutzen Fragebögen und
Leitfaden-Interviews genauso wie wir Machine Learning nutzen. Beides gehört zusammen. Methodenstreits
zwischen eher qualitativen und quantitativen Ansätzen wirken unvermeidlich antiquiert, wenn es um Digital
Humanities geht. Das alles ist herausfordernd und oft auch irritierend.

Was es für eine geisteswissenschaftliche Forschung im 21. Jahrhundert daher braucht, ist ein Team
unterschiedlicher Kompetenzen, denn nur selten kommen alle Fähigkeiten in einer Person zusammen. Es
braucht die differenziertesten geisteswissenschaftlichen Kenntnisse, aber auch gute Kenntnisse in
Skriptsprachen und Programmieren, viel Erfahrung im Umgang mit grossen Datenmengen oder Datenbanken,
eine lange ausgebildete Expertise in der computergestützten Textanalyse, in Leitfaden-Interviews oder auch
Ideen zur Visualisierung von Daten, die nicht mehr herkömmlich gelesen werden können. Und schliesslich sind
nicht mehr nur das gepflegte Buch oder der Fachartikel die beiden möglichen Publikationsformate. Es gibt
mehr. Angefangen von Blogs, weiter über Living Handbooks, aber auch Gitlab und Github, ArXiv.org und andere
Adressen, bei denen Artikel, Forschungsprimärdaten und Software abgelegt werden und im glücklichen Fall
auch zur Nachnutzung bereitstehen. Kein Zufall, dass es gerade Digital Humanists sind, die solche Formate
nutzen und die Ideen von Open Science vorantreiben.
Mit der Digitalisierung ändern sich also Gegenstandsfeld, Methoden und Umwelten von Geisteswissenschaften,
mindestens dort wo andere Fragen gestellt werden, als sie üblicherweise in Fächern wie der
Literaturwissenschaft gestellt werden. Es ändert sich auch die Forschungspolitik. Dann erst wird sichtbar, was
es heisst, im digitalen Zeitalter zu lesen. Die Leserinnen und Leser verschwinden nicht. Sie lesen direkt unter
unserer Nase. Es kommt darauf an, Geisteswissenschaften des 21. Jahrhundert zu entwickeln, die solchen
lesehungrigen Menschen über die Schulter schauen können.

Quelle: https://www.societybyte.swiss/2019/01/08/die-zukunft-des-lesens/
Von Gerhard Lauer
Januar 2019
Zur Zukunft des Lesens

Literatur und Geisteswissenschaften im Zeitalter der digitalen Bilderflut

Innerhalb weniger Wochen fanden zunächst im Literaturhaus im München ("Wie wir Lesen: Zur Geschichte,
Praxis und Zukunft einer Kulturtechnik") sowie danach in der evangelischen Akademie in Tutzing ("Lektüre:
Bilder vom Lesen, vom Lesen der Bilder") zwei wissenschaftliche Tagungen statt, die sich der Rolle des Lesens
und seiner Bedeutung für die Kultur annahmen. Von den zahlreichen mit dem Lesen befassten Teilnehmern aus
Wissenschaft, Medien und Praxis wurde u.a. gefragt, was das Lesen als intellektuelle Anstrengung auszeichnet
und warum bzw. inwiefern diese uralte Kulturtechnik von anderen Formen der Wissensaneignung zu
unterscheiden sei.

Ich möchte im Folgenden einige der dort angestellten Überlegungen aufgreifen und mit einer
Bestandsaufnahme des Lesens in den Wissenschaften, und hier vor allem den traditionell "lesenden"
Geisteswissenschaften, verbinden. Denn es ist kaum zu bezweifeln, dass das Lesen auch und gerade in den
Geisteswissenschaften in Bedrängnis, wenn nicht gar in Verruf geraten ist.

Die Gründe für den Prestigeverlust des Lesens sind vielfältig und haben sowohl strukturelle als auch
"hausgemachte" Ursachen. Ganz allgemein kann man sagen, dass natürlich auch die Universitäten von der
digitalen Wende hin zum Bild, zur piktoralen, visuellen Wahrnehmung erfasst wurden, und dass dieser
buchstäbliche "Sinnes"-wandel nicht unerhebliche Auswirkungen auf unsere Lesepraxis mit sich bringt.

Doch bereits in dem 1934 erschienenen ABC des Lesens beklagt der nach Italien ausgewanderte amerikanische
Dichter Ezra Pound den allmählichen Verlust unserer Wertschätzung für das Medium Buch. Wir leben in einem
Zeitalter der Wissenschaft und des Überflusses, heißt es dort. Die Pflege und Ehrfurcht, die wir Büchern als
solchen zukommen lassen, stammten jedoch aus einer Zeit, in der kein Buch vervielfältigt wurde — es sei denn,
jemand machte sich die Mühe, es mit der Hand abzuschreiben. Bücher, so Pounds kulturpessimistisches Urteil,
seien offensichtlich weder den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft noch der Erhaltung des Wissens
angemessen.

Derartige Unkenrufe auf einen gesellschaftlichen Wandel, in dessen Folge das Lesen überhaupt in Frage zu
stehen scheint, sind seitdem — fast einhundert Jahre nach Pounds Text — immer wieder zu vernehmen.
Zahlreiche Medien, Verlage, Bildungsforscher, Wissenschaftsmanager und Politiker beklagen den Verlust dieser
so grundlegenden Fähigkeit des Lesens, und sie warnen vor einer Gesellschaft ohne Bücher und ohne die
Muße, die es braucht, sich diesen angemessen zu nähern. Bücher sind immer auch Instrumente der
Entschleunigung, sie halten uns auf, kommen uns buchstäblich in die Quere — ganz besonders dann, wenn sie
die Fortführung der an verregneten Sonntagen oder auf langen Zugfahrten begonnenen Lektüre anmahnen —
und sie erlauben damit, was Umberto Eco einmal den "Rastplatz der Sinne" in unserem hektischen,
reizüberfluteten Alltag genannt hat.
Wie Phillip Keel, der Verleger des Schweizer Diogenes Verlages der Süddeutschen Zeitung anlässlich der
Frankfurter Buchmesse im letzten Oktober mitteilte, ist die folgenreiche Krise des Buches für jeden mit der
Branche Vertrauten evident, sie müsse nicht herbeigeredet werden, es gelte vielmehr, endlich "darüber" zu
sprechen — öffentlich und ohne zahlendreherische Beschönigung. Auch den Grund für diese nicht mehr zu
übersehende Krise des Buches hat Keel mitgeliefert; er reicht über Umsatzzahlen und Verkaufseinbrüche
hinaus, und trifft ins Mark einer aufgeklärten, bildungsbeflissenen Gesellschaft: Die Krise des Buches, so Keel,
sei in Wirklichkeit eine Krise des Lesens, das als eine der wichtigsten Kulturtechniken vom Aussterben bedroht
sei.

Doch man kann es auch anders sehen. Folgt man den historischen Langzeitstudien des in den USA lehrenden
italienischen Literaturwissenschaftlers Franco Moretti, dann ergibt sich ein signifikanter Zusammenhang
zwischen der Anzahl der in einer Gesellschaft verfügbaren, regelmäßig produzierten Bücher und den
verschiedenen Modi des Lesens, also der Art und Weise, "wie wir lesen". Es ist also nicht unbedingt so, dass wir
trotz steigender Auflagen und kaum noch überschaubarer Titelvielfalt immer weniger lesen; es könnte eben
auch sein, dass wir gerade deshalb, also aufgrund von Überforderung durch Überangebot, des Lesens
irgendwie überdrüssig geworden sind.

Nah-lesen und Entfernungs-Lesen

Durch eine Technik, die als "distant reading" oder deutsch: "Entfernungs-Lesen", bekannt wurde und im
wesentlichen ein Lesen von computergestützten, lange Zeiträume erfassenden Statistiken darstellt, fand
Moretti heraus, dass sich etwa im 19. Jahrhundert mit der nunmehr steigenden Zahl wöchentlich publizierter
Bücher signifikante Unterschiede im Leseverhalten der Menschen ergeben. Zum einen entwickelt man
Vorlieben für bestimmte Genres, was eine Verschiebung vom Leser als "Generalisten" hin zum Leser als
"Spezialisten" nach sich zog; und zum anderen liest man nunmehr schneller und oberflächlicher, man verzichtet
auf historische ebenso wie auf Re-Lektüren, um mit der steigenden Zahl an Neuerscheinungen Schritt zu
halten.

Morettis Argument basiert darauf, dass "distant reading" — im Gegensatz zum in den Literaturwissenschaften
gerne praktizierten "close reading" (dem "Nahelesen") — Entwicklungen "sichtbar" machen kann, die weit über
die Erfahrungswelt der wenigen intensiv gelesenen Bücher des literaturwissenschaftlichen Kanons
hinausreichen. Während die quantifizierende Methode sich auf die Analyse hunderttausender Bücher stützen
kann, bleibt dem "Nahelesen" nur die kleine Welt der "Bestenliste", die — wie man aus den Leselisten der
Universitäten ersehen kann — oft nur wenige hundert Titel umfasst.

Unabhängig von der Frage nach den vielen, von Moretti vernachlässigten Faktoren, die im 19. Jahrhundert das
Leseverhalten ebenfalls nachhaltig verändert haben, wie etwa die Erfindung erschwinglicher portabler
Lesebrillen, ergibt sich aus der Gegenüberstellung von "distant" und "close reading" ein Skalierungsproblem,
das unübersehbar auf den jeweiligen Abstand des Lesers zum Gegenstand des Gelesenen verweist. Es kommt
beim Lesen nämlich wesentlich darauf an, wie nahe wir an das Gelesene "heranzoomen".
Hier ein historisches Beispiel: In einer der ersten Abhandlungen zum Einsatz des Mikroskops in der Biologie
notiert der englische Forscher Robert Hooke, dass für die menschliche Wahrnehmung Skalierung und der
Abstand zum beobachteten Objekt von entscheidender Bedeutung sind. In seinem Buch Micrographia von
1665, beschreibt Hooke detailliert seine bahnbrechenden physiologischen Untersuchungen kleinster Körper mit
Hilfe des von ihm entwickelten Vergrößerungsglases, das er als quasi natürliche Ergänzung des auf die Ferne
gerichteten Teleskops betrachtete. Beide Instrumente, so Hooke, erlaubten es, unsere begrenzte Sicht auf die
Dinge zu erweitern und unsere menschliche Wahrnehmung zu perfektionieren.

Das Buch enthält atemberaubende, teilweise mehrseitige Kupferstiche kleinster Ausschnitte von Insekten und
Säugetieren. Dabei mäandern Hookes Beschreibungen beständig zwischen der Welt der kleinsten Dinge und
den symmetrischen Konstellationen der unendlich weit entfernten Himmelskörper, denn beide Welten
entsprechen in idealer Weise der von Gott vorgesehenen Harmonie und Ordnung. Anders als von
Menschenhand Gemachtes, etwa die Spitze einer Nadel oder die Klinge eines Rasiermessers, die unter dem
Mikroskop stumpf und ausgefranst erscheinen, spiegelt sich in der mikroskopischen Betrachtung eines
Flohauges die Harmonie des Universums als Ganzes wider.

Hookes mikroskopische Weltsicht ist ein gutes Beispiel für die Vorteile des "Nahesehens", die weit über das
tatsächlich sichtbar Gemachte hinausreichen, aber auch für die Gefahren, die damit verbunden sind. Denn so
aufschlussreich seine Beobachtungen im Mikroskopischen auch sind, sein unverrückbares christliches Weltbild
scheint ihm den Blick für die damit verbundenen Ausdifferenzierungen und Besonderheiten zu verstellen: Auch
im kleinsten Detail der Schöpfung vermag er immer nur das Große und Ganze der göttlichen Ordnung zu
erkennen, wird ihm alles zum Beleg des bereits Gewussten. Das Nahesehen — wie auch das Nahelesen —
erlauben also durchaus über die Miniatur des Gegenstandes hinausreichende Erkenntnisse, aber sie vermögen
nicht, die für die Wahrnehmung des Unerwarteten, Neuen, und vielleicht gar Verstörenden notwendige
Offenheit zu garantieren.

Dies lässt sich am Beispiel der in den Literaturwissenschaften lange Zeit dominanten Praxis des "close reading"
gut ablesen. I. A. Richards, der die Methode 1929 in seinem Buch "Practical Criticism" erstmals beschrieb, hatte
damit zunächst ein demokratisches Leseverfahren im Sinn, dass es auch den weniger vorgebildeten
Studierenden erlauben sollte, nachvollziehbare und überprüfbare Aussagen über literarische Texte — bei
Richards vornehmlich der Dichtung — zu machen. Dass dieses Verfahren dann im Zuge seiner amerikanischen
Aneignung durch den sogenannten "New Criticism" unter dem ideologischen Generalverdacht stand,
objektverliebt und bar jeden Realitätsbezugs zu sein, ändert nichts daran, dass das Nahelesen, wenn es mit der
nötigen Offenheit und Neugierde für die im Text verborgenen, nur mühsam und immer nur zeitweise sich
offenbarenden Tiefenschichten praktiziert wird, eine für alle mit Texten befassten Wissenschaften zentrale
Leseform sein sollte.

Nach einigen Jahrzehnten der Abstinenz, in denen die Methode des "close reading" zunehmend durch
unterschiedliche Formen von "distant reading" wie das Anthologisieren, Zusammenfassen, Verkürzen,
Überfliegen und Anzitieren ersetzt wurde, ist an amerikanischen Universitäten (und darüber hinaus) erneut
eine Debatte über den Sinn des Nahelesens entbrannt. In einer Zeit immer kürzer werdender
Aufmerksamkeitsspannen, flächendeckender digitaler Bilderflut und einer disziplinär immer stärker
ausdifferenzierten Universitätslandschaft scheint die Besinnung auf die Tugenden der intensiven Beschäftigung
mit Texten irgendwie verlockend.
In ihrem viel beachteten Buch The social Imperative: Race, Close Reading, and Contemporary Literary Criticism
hat die an der Stanford University lehrende Literaturwissenschaftlerin Paula Moya unlängst versucht, das
Verfahren auch für das Studium von Minoritätsliteraturen wieder hoffähig zu machen.

Zur Besinnung kommen

Warum also brauchen wir oder, besser gesagt, warum sollten wir als Universitätslehrer aber auch wir als
Gesellschaft insgesamt am intensiven Lesen als zentraler geisteswissenschaftlicher Methode und einer unserer
wichtigsten Kulturtechniken festhalten? Am Anfang ihrer 1960 erschienenen Studie Vita Activa oder Vom
tätigen Leben verweist Hanna Arendt auf den Satz eines amerikanischen Journalisten, der anlässlich der
erfolgreichen ersten Sputnik-Mission 1957 gesagt haben soll: "Nunmehr sei der erste Schritt getan, um dem
Gefängnis der Erde zu entrinnen." Für Arendt ist dieser Satz mehr als nur eine rhetorische Ungeschicklichkeit;
vielmehr zeigt sich an ihm, dass das Denken der Menschen schon immer dem Vermögen der Wissenschaft und
der Technik vorausgeeilt war.

Im weiteren diagnostiziert Arendt dann eine doppelte Form der "Weltentfremdung" in modernen
Gesellschaften. Zum einen die Entfremdung von unserer unmittelbaren Umgebung, denn im selben Augenblick
"da der ungeheure Raumvorrat der Erde entdeckt war, begann der gleiche Erdball zu schrumpfen, bis in der
Welt, in der wir leben, jedermann fast im gleichen Maße ein Erdbewohner wie der Einwohner eines bestimmen
Landes ist". Und zum anderen die Entfremdung des Menschen von sich selbst, ausgelöst durch die
Verabsolutierung einer weiteren Triebkraft der Moderne, nämlich der Arbeit oder des Lebens als "tätigem"
Leben.

Bereits im 17. Jahrhundert, so Arendt, habe die Neuzeit damit begonnen, die Arbeit zu verherrlichen und die
Gesellschaft im Ganzen in eine Arbeitsgesellschaft zu verwandeln. Arendt warnt hier vor allem vor dem damit
verbundenen Verlust eines Bewusstseins für nicht zweckgerichtete, nicht utilitaristische Tätigkeiten — und man
könnte auch in diesem Sinn von einer Krise des Lesens sprechen. Was nämlich macht eine völlig auf Arbeit
abgestellte Gesellschaft ohne Arbeit? Was arbeiten, wenn es nichts mehr herzustellen gibt, wenn
Dienstleistungen zunehmend von Maschinen übernommen werden, und Arbeit daher sinnentleert und
zwecklos erscheint?

Für Arendt erlaubt allein das nicht zweckgebundene Denken der Philosophie sich über diese grundsätzlichen
Fragen modernen Lebens zu verständigen. Die Sprache aber, die für sie auch eine bestimmte Form des
Denkens bezeichnet, sei gerade dabei sich zu verflüchtigen, sie wird von immer weniger Menschen wirklich
beherrscht und benutzt, insbesondere in den Naturwissenschaften, wo Formeln und Zahlen sprachliche
Komplexität reduzieren sollen.

Die Aktualität dieser düsteren Bestandsaufnahme, gut dreißig Jahre vor der flächendeckenden Einführung des
Computers, ist bestechend. Arendt schreibt der Sprache das besondere Vermögen zu, uns zur "Besinnung"
kommen zu lassen. Mit Besinnung ist dabei vor allem das Nachdenken über die Welt an sich und unser in der
Welt-Sein gemeint. Diese nur im Raum der Sprache mögliche Form des Denkens führt mit großer
Wahrscheinlichkeit, so Arendt weiter, zwar nicht zu Handlungen im Sinne praktischer Politik; sie führt aber im
besten Fall zu weiterer "Besinnung", und erlaubt so einen anderen, neuen Blick auf die drängenden Probleme
der Zeit, jenseits dominanter Diskurse und etablierter Lesarten gesellschaftlicher Erfahrung.

Vom nutzlosen Wissen und intellektuellem Nichtstun

Zur Besinnung-Kommen als eine Form kritischen Nachdenkens ist auch das Thema eines heute leider in
Vergessenheit geratenen Essays des Philosophen und Nobelpreisträgers Bertrand Russel, In seinem 1932
verfassten "Lob des Müßiggangs" stellt Russel der Arbeitsverfallenheit moderner Gesellschaften das Ideal des
kreativen "Nichtstun" entgegen.

Russel stellt fest, die Moderne habe sich ohne Not in eine verhängnisvolle Dynamik der Geschäftigkeit
überantwortet, die gedanklicher Produktivität abträglich und im Übrigen allen historischen Erfahrungen
gegenläufig ist. Diese neue Arbeitsmoral sieht Russel vor allem in den Vereinigten Staaten am Werk, wo selbst
diejenigen Teile der Gesellschaft ihr verfallen sind, die dies ökonomisch nicht mehr nötig hätten, und die den
Zwang zur Arbeit als säkularisierte Selbstautorisierung und symbolische Abgrenzung von den
Verhaltensnormen einer degenerierten, prämodernen Aristokratie missverstehen.

Aus Sicht des aufgeklärten, humanistisch gebildeten Europäers, so Russell, ist dies im Kern ein Verrat an den
Werten europäischer Zivilisation, für die das zweckentfremdete Denken und die Produktion von Kulturgütern,
die eben gerade keine Konsum- und Gebrauchsgüter im kapitalistischen Sinn darstellen, eine
Grundvoraussetzung ist. Russel identifiziert hier einen Grundwiderspruch zwischen der Geschäftigkeit des
modernen Menschen und den Zwecken, für die wir vermeintlich all die Mühsal und Plackerei auf uns nehmen:
Die ganze Welt ist in Bewegung geraten, aber Bewegung allein ist nicht die Bestimmung des Menschen,
vielmehr verhindert sie, dass wir zur Besinnung kommen und unsere eigentliche Bestimmung erkennen
können.

Um dies zu erreichen, skizziert Russel die nur scheinbare Utopie einer Gesellschaft ohne Arbeit, in der wir uns
endlich völlig dem hingeben können, was er in einem anderen Essay einmal als "useless knowledge", nutzloses
Wissen, bezeichnet hat. Das Adjektiv "nutzlos" ist dabei in beiden Sprachen — im Deutschen wie im Englischen
— negativ besetzt. Dass dies so ist, hat für Russel damit zu tun, dass wir wesentliche Grundtugenden christlich-
abendländischer Kultur schlicht verlernt bzw. in Folge der fortschreitenden Säkularisierung und
Selbstbezüglichkeit der Moderne aus dem Arsenal unserer Kulturtechniken entsorgt haben.

Was aber ist das intellektuelle Nichtstun, dass beide — Russel wie Arendt — als Heilmittel gegen die sinnlose
Beschleunigung einer fehlgeleiteten Moderne empfehlen, anderes als ein leidenschaftliches Plädoyer für die
Lektüre von Büchern und das vermeintlich nutzlose Lesen als unserer wichtigsten Kulturtechnik? Wohlgemerkt,
das Lesen von Büchern und nicht so sehr die Betrachtung von Bildern, sei es im Museum oder auf dem
Bildschirm, deren Rezeption, wenngleich in seiner semantischen Vielschichtigkeit dem Lesen durchaus
vergleichbar, eben doch etwas völlig anderes darstellt.
Lesen als subversive kulturelle Praxis

In seinen Noten zur Literatur bemerkt Adorno an einer Stelle, dass "die objektive Fülle von Bedeutungen, die in
jedem geistigen Phänomen verkapselt sind, um sich zu enthüllen vom Empfangenden eben jene Spontaneität
verlangten, die im Namen objektiver Disziplin geahndet wird". Diese Bemerkung zielt auf einen eklatanten
Grundwiderspruch akademischer Lektüre, nämlich der fälschlichen Annahme, dass man, um einen Text
"wirklich" zu verstehen, sich diesem nur im Rahmen eines mühsam erlernten methodologischen Regelwerks
nähern könne; und dies wohlwissend, dass gerade die im Text verborgene Fülle an Bedeutungen, sich mit
keiner Methode allumfänglich sichtbar machen lässt.

Was also bleibt vom Lesen, wenn es, egal ob als kritisch-literaturwissenschaftliche oder als laienhaft, auf
Zeitvertreib und Ablenkung abgestellte Lektüre immer nur Teilaspekte, und überdies flüchtige Teilaspekte,
eines verborgenen Ganzen des Textes zu erschließen vermag? Da wäre zum einen seine zeitliche Dimension,
denn Lesen — zumindest das Lesen von Büchern, egal ob es sich um Sachbücher oder Fiktionen handelt —
benötigt Zeit. Die durchschnittliche Verweildauer vor einem Bild im Museum beträgt nur wenige Minuten, doch
für ein Buch bedarf es mehrere Stunden, wenn nicht gar Tage oder Wochen.

Lesen verlangsamt, und es gibt uns dadurch wertvolle Zeit zurück, die wir dringend brauchen, um im
Arendtschen Sinn zur "Besinnung" zu kommen. Und zum anderen versagt sich jede, noch so methodisch
ausgeklügelte Lektüre der Vereinnahmung des Textes als Widerspiegelung von Wahrheit. Jedes Lesen bleibt
notwendig fragmentarisch und widersprüchlich, und lässt bestenfalls spontane, subjektive empfundene
Einsichten zu.

Wie der amerikanische Literaturwissenschaftler Richard Poirier in einem Essay über den Einfluss der neuen
Medien auf die Literatur gezeigt hat, ist es jedoch genau dieser brüchige, scheinbar nutzlose Dialog des Lesers
mit dem sprachlichen Text, der Literatur so wertvoll macht: für das Verständnis der sprachlichen
Bedeutungsambivalenzen außerhalb des Textes, für die Strategien der Entmächtigung und des Machterhalts in
der nicht-fiktionalen Welt, für die Frage nach dem Mensch-Sein an sich.

Man kann darüber diskutieren, ob Bilder etwa im Film oder in der Videokunst nicht ähnlich komplexe
Strukturen beherbergen, wie dies die besten literarischen Texte tun. Und man könnte anführen, dass es Zeit
wird, die angestaubte Lektüre an den Universitäten durch neue, visuelle Formen der Repräsentation von Welt,
wie etwa das Video- oder Computerspiel zu ersetzen. Oder auch, dass die Literatur niemals ein "unschuldiges"
Medium war (jenseits von race, gender, and class), dass sie immer schon auf ein ganz bestimmtes, nämlich
bürgerliches und gut ausgebildetes Publikum gezielt hat, und daher kaum in die Breite der Bevölkerung seine
Wirksamkeit entfalten konnte.

Letztlich kann jedoch keines dieser bedenkenswerten Argumente den Mehrwert des Literarischen als Form
schwer zugänglicher, zweckentfremdeter Auseinandersetzung mit den sprachlichen Gegebenheiten der
Conditio Humana aufwiegen.
In einem akademischen Umfeld, in dem der Ruf nach Szientifizierung und messbaren, allgemein verbindlichen
Standards auch in den Geisteswissenschaften immer lauter wird, scheint mir das Lesen von Büchern geradezu
unverzichtbar. Was gestern noch als bürgerliche Form ideologiegeleiteter Erkenntnis (nicht ganz zu Unrecht)
kritisiert wurde, ist im heutigen gesellschaftlichen Umfeld nichts weniger als eine in jeder Hinsicht subversive
kulturelle Praxis. Sie lässt uns für die Dauer der Lektüre aus dem Kreislauf der Waren und Vermarktung
heraustreten, führt uns die Widersprüchlich- und Vieldeutigkeit sprachlich formulierter
Wahrheitsbehauptungen vor Augen und lässt uns dadurch weit über den Rand des Textes hinaus in doppelter
Form zur "Be-sinnung" kommen: als gemeinsame Anstrengung aller Sinne wie als sinnlich erfahrbare
Erkenntnis.

"One should start with an open mind", schreibt Pound am Anfang seines ABC des Lesens. Gutes Lesen, egal an
welche Lektüre wir unsere Zeit "verschwenden", setzt notwendig die Bereitschaft voraus, sich verführen und
vom einmal eingeschlagenen Weg ablenken zu lassen. In einem wunderbaren Buch über das, was wir beim
Lesen "sehen", schreibt der beim New Yorker Alfred Knopf Verlag als Art Director arbeitende Peter
Mendelsund: "A novel invites our interpretative skills but it also invites our minds to wander." Lesen und
Verstehen sind anstrengend, aber gutes Lesen versetzt uns auch in Erstaunen, indem es unsere Gedanken auf
Wanderschaft schickt. (Klaus Benesch).

Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Zur-Zukunft-des-Lesens-4180496.html

07. Oktober 2018

Von Klaus Benesch


Der Körper liest mit, sagen Forscher. Aber was bedeutet das
fürs Lesen auf Papier oder am Bildschirm?

Wie wir lesen, hängt auch vom Medium ab. Und darum erfordert jedes Medium auch seine eigene Lesetechnik.

Das hier ist kein langer Text. Sie können ihn gedruckt oder in der digitalen Version lesen, und vielleicht merken
Sie ja einen Unterschied. Oder auch nicht. Dass es einen Unterschied zwischen analoger und digitaler Lektüre
gibt, sagen 130 europäische Leseforscher, die sich vergangenen Herbst in Norwegen zu einer grossen
Konferenz getroffen haben. Ihre «Stavanger-Erklärung» ist kein Dokument des blinden Alarmismus. Sie ist
bedächtig formuliert, aber sie soll auch aufrütteln. Weil sich das Lesen gerade sehr verändert. Und wir uns mit
ihm verändern.

Eine Meta-Studie, die vierundfünfzig internationale Untersuchungen mit insgesamt 170 000 Teilnehmern
zusammenführt, zeigt, dass das gedruckte Wort wohl noch lange nicht ausgedient hat. Es wird überleben, hat
aber schon jetzt eine besondere Rolle. Lange Texte, sagen die Forscher, würden in gedruckter Form
konzentrierter gelesen und sie blieben besser im Gedächtnis haften. Dafür aber hätten digitale Texte den
Vorteil, dass sie besser auf die individuellen Bedürfnisse der Leser zugeschnitten werden könnten.

Am Bildschirm wachsen Flügel

Auch da kann man also der Konzentration noch auf die Sprünge helfen. Am Ende eine Win-win-Situation? Das
könnte sein. Zumindest wenn man nichts falsch macht. «Das Lesen langer Texte ist von unschätzbarem Wert
für eine Reihe kognitiver Leistungen», sagen die Experten und liefern dazu einen ganzen Katalog an Fakten und
Vorschlägen. Vor dem Bildschirm überschätzten wir gerne unsere Verständnisfähigkeiten, sagen die
Psychologen. Wir verarbeiten das dort Gesehene und Gelesene fragmentarischer. Wir überfliegen eher. Das
aber macht uns nicht unbedingt zu bildungsmässigen Überfliegern.

Das Gedächtnis und die Fähigkeit, Dinge auch in grösseren Zusammenhängen zu erfassen, müssen geschult
werden. So zielt die Arbeit der Leseforscher auch auf das Pädagogische ab. Wer lesen lernt, soll es nicht falsch
lernen. Der gedruckte Text ist da das Mittel der Wahl. Zumindest, bis es geeignete digitale Tools gibt, die die
Schüler befähigen, sich digitalen Texten in gleicher Konzentration zu nähern wie gedruckten. «Da das
Bildschirmlesen weiter zunehmen wird, müssen wir dringend Möglichkeiten finden, das tiefe Lesen langer
Texte in Bildschirmumgebungen zu erleichtern.»

Die Experten beschäftigen sich in ihrer «Stavanger-Erklärung» auch mit einigen Themen aus der möglichen
Zukunft des digitalen Lesens, ohne dafür fertige Antworten zu haben. Was, wenn unsere Lesekompetenz
zurückgeht und wir anfälliger werden für Fake-News und die falschen Wahrheiten des Internets? Wie lässt sich
das produktive Nebeneinander von gedrucktem und digitalem Wort für die Zukunft weiter optimieren?

Der Körper liest mit

Interessant an den Studienergebnissen ist auch eine Sache, die einem beim Thema Lesen sonst nicht sofort
einfällt. Die Frage nach der «embodied cognition». Unser Körper liest und denkt mit. Er ist sogar ein
wesentlicher Teil des Verstehensprozesses.

Man kann annehmen, dass die Haltung, die wir beim Lesen einnehmen, für die Konzentration nicht
unwesentlich ist. Wer lesend seinen kleinen Handybildschirm durch überfüllte U-Bahnen zu manövrieren
versucht, der weiss aus Erfahrung, dass dabei vom Gelesenen nicht viel übrig bleibt.
Den passionierten und auf traditionelle Art schöngeistigen Lesern geben die Fachleute von Stavanger auch
etwas mit auf den Weg. Die Literatur-Leser können sich in ihrem Fauteuil gleich wieder zurücklehnen. Für die
Lektüre von erzählenden Texten, so die Forscher, ist es nämlich ganz egal, ob man sie in Büchern oder in E-
Books liest.

Quelle: https://www.nzz.ch/feuilleton/der-koerper-liest-mit-digital-anders-als-auf-papier-ld.1454302

Paul Jand

25.1.2019, 05:30 Uhr


Warum wir das Buch auch weiterhin brauchen

Am heutigen Tag des Buches soll das Lesen gefeiert werden: Aber hat das Buch überhaupt eine Zukunft?
Ebooks und andere digitale Angebote verdrängen es zunehmend. Dabei bietet das Buch etwas, was viele
suchen – und wofür sie oft teures Geld ausgeben.

Das beruhigende Gefühl, durch einen Buchladen zu schlendern, beginnt schon am Schaufenster: Die Augen
über die Auslage wandern lassen, Titel lesen, die die Phantasie anstacheln, Bilder imaginieren, die andere
Welten eröffnen. Im Laden dann ein Buch in die Hand nehmen. Der Geruch von Druckertinte. Eine Aura der
Stille, Konzentration, Inspiration.

Doch Moment: Mit einer verklärenden Lobeshymne auf das gedruckte Buch und den Ort seines Vertriebs will
sich Regina Moths, Inhaberin der preisgekrönten Münchner Buchhandlung "Literatur Moths", nicht aufhalten:
"Man möchte nicht immer in diese Ecke geschoben werden wie von einem freundlich gesinnten Dinosaurier,
der sagt: Sie sind die Hüter des Buches! Und wir rücken uns irgendwie das Kopftuch gerade und sitzen
rauchend hinterm Lagerfeuer. Das ist ganz schrecklich. Damit haben wir überhaupt nichts am Hut. Für mich ist
es einfach eine Form von Exklusivität, die zur Lebensqualität dazugehört. Und ich hoffe, dass auch Kinder die
Möglichkeit haben, das von klein auf kennen zu lernen."

Mit den Verkaufszahlen elektronischer Bücher steigt die Angst, diese Exklusivität könnte verloren gehen. Hat
das gedruckte Wort den Kampf gegen die Digitalisierung schon verloren? Über den Online-Handel lässt sich
inzwischen fast jedes Buch überall und jederzeit elektronisch herunterladen. In Regina Moths Buchhandlung
am Münchner Isartor spielen Ebooks aber keine konkurrierende Rolle. "Ich will diese Sachen gar nicht
gegeneinander ausspielen", sagt Moths. "Wenn Sie Zeit haben können Sie nach Rom wandern, wenn es schnell
gehen muss, nehmen sie das Flugzeug. Die Frage ist, wo Sie Sie den größeren Genuss haben. Oder was möglich
ist. Und so muss man eben entscheiden, ob man auf einem Display liest oder ob man ein Buch liest."

Gedruckte Bücher im Alltag erhalten

Das gedruckte Buch als Selbstverständlichkeit: Das ist Moths wichtig. Bei Kindern kann diese natürliche Präsenz
des Buchs im Alltag beispielsweise durch Vorlesen geprägt werden. Prof. Dr. Henning Lobin, Leiter des Leibniz
Instituts für Deutsche Sprachforschung, sieht diese Selbstverständlichkeit aber in Veränderung begriffen. Für
ihn stecken die beiden Medien in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. "Man muss sich vergegenwärtigen,
dass wir hier keine statische Situation haben, die sich nun irgendwie verändert hat. Sondern, dass da über
einen längeren Zeitraum ein soziokultureller Wandel stattgefunden hat, der auch auf die Produktion und auf
die Art und Weise, wie Texte sich dargestellt haben, gewirkt hat."

Für Lobin sind digital und analog zwei unterschiedliche Arten der Verarbeitung. Wir haben unsere Fähigkeit,
gedruckten Text zu lesen, lange entwickelt und optimiert. Unsere Art, mit digitalem Text umzugehen befindet
sich dagegen noch in den Kinderschuhen. Das Lesen an sich ist aber erst einmal dasselbe: In einem über beide
Gehirnhälften verteilten Netzwerk fügt unser Gehirn visuelle Buchstaben zu Sinnzusammenhängen,
Bedeutungen und Assoziationen zusammen. Das funktioniert auf Display und Papier gleich. Erst die vielen
zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten unterscheiden das Tablet vom Buch. Studien weisen zum Beispiel nach:
Ebooks verführen uns dazu, Seiten auszulassen und im Buch herumzuspringen. "Ich lese und ich habe es sofort
wieder vergessen," erklärt auch Regina Moths. "Es prägt sich mir nicht in dem Maße ein wie Papier.

Kürzere Texte – kürzere Konzentrationsspannen


Viel einflussreicher aber als das veränderte Leseverhalten beim Ebook ist die Masse und Art anderer digitaler
Texte. Permanent begleiten sie uns über Soziale Netzwerke und Bildschirme jeglicher Größenordnung. "Es ist
beispielsweise so, dass wir im digitalen Medium grundsätzlich mit sehr viel kürzeren Texten konfrontiert
werden," erklärt Henning Lobin. "Und deshalb verhalten wir uns da auch anders. Wir werden dadurch ein Stück
weit anders geprägt. Und das ist etwas, das am digitalen Lesen durchaus kritisiert wird."

Wir lesen überall kurze Texte. Dabei verlieren wir diejenigen kognitiven Fähigkeiten, die uns bis ans Ende eines
langen, kunstvoll konstruierten Satzes von Thomas Mann bringen. Wir nehmen uns keine Zeit mehr. Vertiefen
uns nicht mehr in die Texte. "Es ist eine wichtige Bildungsaufgabe, dieses tiefe Lesen in einem Bildungskontext
zu leben," sagt Henning Lobin.

Viel wichtiger als der Kampf zwischen Ebook und gedrucktem Buch sind also Zeit und Aufmerksamkeit? Regina
Moths sieht das Lesen als Möglichkeit, eine verbreitete Sehnsucht zu stillen: "Diese Art, sich selbst zu verlieren
in so einem Text – was die Leute ja mit allen möglichen Surrogaten immer wieder probieren: Völlig bei sich zu
sein, und dafür auch viel Geld zu bezahlen – das ist im Lesen Einfach so möglich."

Sicher ist: Digitale Texte wird es weiterhin geben. Das gedruckte Buch aber auch. Und das ist gut so. Denn sonst
verlieren wir nicht nur ein Jahrhunderte altes Kulturgut, sondern auch wichtige kognitive Fähigkeiten. Und das
hat dann nichts mehr mit Fortschritt zu tun.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/kultur/zukunft-des-buches-zukunft-des-lesens,RONaJ4d

23.04.2019, 10:29 Uhr


Stellt die Digitalisierung das Lesen auf den Kopf?

Adriaan van der Weel im Gespräch mit Joachim Scholl.

Wir erinnern uns an den Inhalt eines gedruckten Buches leichter als an den eines digitalen, sagt der
Leseforscher Adriaan van der Weel. Er erklärt, welchen Einfluss das Gewicht und die Beschaffenheit eines
Buches auf unsere Leseerfahrung haben.

Joachim Scholl: Mehr als 150 Wissenschaftler aus 30 Ländern bilden das Forschernetzwerk E-Reads,
elektronische Lektüren, so könnte man das übersetzen. Psychologen, Pädagogen, Sozialwissenschaftler,
Neurologen und natürlich auch Philologen ergründen die Auswirkungen, die das digitale Lesen am Bildschirm
auf uns, auf die Gesellschaft hat. Und zu E-Reads, dieser Wissenschaftsvereinigung, gehört auch der
Literaturwissenschaftler Adriaan van der Weel. Er ist Niederländer, gerade arbeitet er an einem neuen Buch
zum Thema, hier in Berlin. Wir haben ihn vom Schreibtisch weg und in unser Studio gelotst. Guten Tag, Herr
van der Weel!
Adriaan van der Weel: Hello, how are you? Thanks very much for inviting me!
Scholl: Wie oft nehmen Sie denn bei Ihrer Arbeit noch Bücher tatsächlich in die Hand?
van der Weel: Immer, die ganze Zeit. Ich hab mir einen ganzen Stapel Bücher mit nach Berlin gebracht, und
wenn ich an meinem Schreibtisch sitze, dann starren mich diese Bücher regelrecht an und wollen gelesen
werden. Und das ist der große Unterschied zwischen dem digitalen Screen und einem analogen Buch. Wenn
man Sachen nur so auf einem Screen hat, weiß man überhaupt nicht, was man alles hat. Und Bücher – die sieht
man, da ist ein Stapel, und die klagen dich richtig an, wenn du sie nicht liest.
Scholl: Und da sind wir ja gleich bei einem interessanten psychologischen Aspekt des Unterschieds. Welche
Aspekte erforschen Sie denn genau im Rahmen jetzt auch von E-Reads, dieses Forschernetzwerks des digitalen
Lesens?
van der Weel: Das ist eine riesengroße Anzahl letztendlich von Dingen, die wir da untersuchen, und wir stehen
da vor enormen Herausforderung, weil wir haben es mit einem interessanten Phänomen zu tun, was unsere
Recherche angeht. Ergebnisse werden ja nur dann akzeptiert, wenn man sie empirisch beweisen kann. Und das
Problem damit ist, welche Fragen stellt man, um etwas empirisch beweisen zu können, weil die ganzen großen
fundamentalen Fragen schließen sich erst mal aus. Wir müssen als Forscher erst einmal die kleinen Fragen
stellen, um zu den großen Fragen zu gelangen. Aber wie übersetzt man kleine Fragen in größere und größere
wiederum in kleinere? Wie stellt man das an, dass das empirisch einen Sinn macht? Also man versucht, gewisse
Teilfragen zu finden, um dem großen Ganzen näherzukommen, und genau darin besteht die Herausforderung.
Wir wissen zum Beispiel, dass das Lesen am Bildschirm eine ganz andere Erfahrung ist. Aber warum ist sie
anders? Vor 20 Jahren hat man sich noch viele Sorgen bei Bildschirmen gemacht, was die Helligkeit anging, was
die Luminosität dieser Bildschirme anging. Das spielt heute gar keine Rolle mehr. Damals hat man noch
gemeint, das würde die Augen ermüden. Bloß heute ist das wirklich kein Problem mehr. Die Bildschirme, ganz
egal, ob wir am Handy, am Tablet oder selbst am Computer sitzen, am Laptop, das sind alles sehr gute
Bildschirme. Darin besteht nicht mehr wirklich das Problem. Also versuchen wir jetzt eben herauszufinden,
worin wirklich das Problem besteht.

Weel: Digitale Revolution revolutionärer als der Buchdruck

Scholl: Als das gedruckte Buch entstand vor gut 500 Jahren, war das eine Weltrevolution. Ganz schnell ganz
viele Menschen sahen das so, dass jetzt wirklich ein neues Zeitalter beginnt. Seit rund 25 Jahren, kann man
ungefähr sagen, lesen wir an Bildschirmen. Hat denn in dieser Zeit diese neue Lesekultur unsere Kultur schon
wirklich stark verändert, dass man sie also auch wirklich als Revolution bezeichnen könnte?
van der Weel: Das glaube ich auf jeden Fall. Und es ist interessant, dass Sie mit der Erfindung des Buchdrucks,
dass Sie das gerade erwähnt haben. Aber ich würde sagen, diese digitale Revolution ist eigentlich noch
revolutionärer. Das kann man höchstens damit vergleichen, was es bedeutet hat für die Menschheit, zu
schreiben. Weil das Schreiben hat gleichzeitig auch das Denken nach sich gezogen und ein gewisses Wissen,
und da konnte man dann wiederum auch die Gesellschaft untersuchen, und die Revolution durch die
Gutenbergsche Erfindung war zweifelsohne eine Revolution, aber letztendlich kam nicht so viel Neues. Die
Kontexte haben sich nicht so verändert. Es war immer noch Papier, es waren immer noch Linien auf Papier,
Buchstaben. Es hatte eine gewisse Oberfläche. Beim digitalen Bild kann man alle Texte reproduzieren. Das ist
so, wie Faust nach dem Geist sucht, nach dem Wissen sucht. Aber hier, bei diesem digitalen Bildschirm, kommt
das von irgendwoher, man weiß nicht, von wo. Plötzlich ist ein Text da, und er ist virtuell, und dieser Text kann
auch wieder verschwinden. Er hat keine Substanz, es ist kein Objekt. Und beim Schreiben war ja das
Revolutionäre, dass wir geschriebene Sprache plötzlich fassen konnten, dass sie fassbar wurde, dass sie
objektiv wurde, dass man dadurch diese Sprache auch wiederum studieren konnte. Das ist ja hier in diesem
Fall, bei der digitalen Revolution eben nicht der Fall. Man kann das kognitiv eben gar nicht erfassen. Und
insofern gibt es keinen Körper mehr, und alles, von dem wir glauben, dass wir es kennen, muss irgendwie neu
bewertet werden.
Joachim Scholl: Wir haben vorhin über die Revolution diskutiert, dass die Digitalisierung unser gesamtes
Leseverhalten auf den Kopf stellt, auch durch das Verschwinden des Buches als Objekt, das man einfach in die
Hand nehmen und aufschlagen kann. Ich habe Adriaan van der Weel dann schließlich doch gefragt, ob das gut
oder schlecht ist.
Adriaan van der Weel: Ich bin froh, dass Sie diese Frage aufwerfen, weil hier geht es nicht darum, dass das eine
gute oder schlechte Entwicklung ist. Das ist das Letzte, was ich jetzt sagen würde, dass es sich hier um eine
falsche Entwicklung handelt. Es ist einfach eine unglaublich wichtige Entwicklung, und wir haben jetzt
keineswegs eine falsche Richtung eingeschlagen, sondern wir haben uns weiterentwickelt.
Scholl: Na ja, aber ich hatte schon den Eindruck bei Ihnen, Herr van der Weel, dass Sie doch auch einen Verlust
im Blick haben, also gerade wenn es um das Anfassen geht. Das ist ja auch ein Argument, das immer wieder
kommt, die Haptik. Ich möchte ein Buch anfassen können, und es bedeutet etwas, wenn ich es berühre und die
Seiten umblättere. Und die Kritiker sagen dann, das ist etwas substanziell anderes, als am Bildschirm zu lesen,
natürlich, aber es ist auch viel schöner und viel besser. Ist es denn irgendwie psychologisch, oder ist es eine
Qualität, eine besondere Qualität, die uns dadurch, dass wir am Bildschirm lesen, verloren geht und vielleicht
durch eine andere ersetzt wird?
van der Weel: Es kommt natürlich letztendlich auf jeden einzelnen Menschen an. Es gibt wirklich Menschen,
die haben eine große Nähe zum Papier, die mögen den Geruch, die mögen die Beschaffenheit des Papiers, sie
haben eine gewisse emotionale Bindung. Es gibt andere Menschen, die kennen diese emotionale Bindung
überhaupt nicht, die haben gar kein Problem damit, auf einen digitalen Bildschirm umzusteigen. Aber es spielt
eine Rolle, und das muss man einfach mit in Betracht ziehen. Es hat sozusagen einen Effekt, es zählt. Ja, ich war
schon ein bisschen kritisch, wenn es um eine gewisse Physikalität des Buches ging und auch den Effekt, den das
letztendlich hat. Und das hat nichts mit der emotionalen Reaktion zu tun. Aber es gilt als bewiesen – wir sind
uns dessen gar nicht immer bewusst –, dass wir mit unseren Fingern und mit unseren Händen, wenn wir ein
Buch lesen, dass das durchaus einen Einfluss auf uns hat letztendlich. Zum Beispiel merken wir durchaus, dass
die rechte Seite des Buches ab einem gewissen Punkt immer weniger wiegt. Das heißt, wir machen einen
Fortschritt, wir kommen voran in unserem Buch. Und das Gewicht eines Buchs und seine Beschaffenheit haben
etwas mit unserer Leseerfahrung zu tun, und das ist auch wieder so eine kognitive Erfahrung. Beispielsweise
hat man wirklich herausgefunden, dass es einem Leser leichter fällt, die Chronologie der Ereignisse, die in
einem Buch stattfinden, präzise zu benennen, wenn er das Buch als Papier gelesen hat. Das fällt ihm schwerer,
wenn er da nur digital gelesen hat. Das ist einem nicht bewusst, aber das ist etwas, was man in Betracht ziehen
muss. Es hat also eine Beziehung zum Gedächtnis, wie wir uns an Dinge erinnern. Und noch einmal: Es geht mir
überhaupt nicht darum zu sagen, dass etwas gut oder schlecht ist. Es ist einfach nur wichtig, dass man das mit
bedenkt, wie wir eine Chronologie reproduzieren. Insofern ist das relevant. Weder gut noch schlecht, aber
relevant.
Scholl: Welchen Unterschied macht denn der Inhalt des Gedruckten auf dem Bildschirm oder eben auf Papier?
Als vor gut zehn Jahren die mobilen Lesegeräte, also der Kindle und der Tolino auf den Markt kamen, da
schossen die E-Book-Zahlen in die Höhe. In den USA dermaßen, dass Beobachter meinten, das Buch werde bald
vollständig vom Markt verschwinden. Das hat sich inzwischen stark relativiert. Die E-Book-Umsätze sinken, die
für gedruckte Bücher steigen, und es ist interessant, dass es vor allem belletristische Literatur ist, die dann doch
wieder verstärkt im Buch, also im gedruckten Buch, gelesen und das heißt auch, gekauft wird. Was ist das für
ein Zusammenhang?
van der Weel: Also diese Entwicklung findet in der Tat statt, und da gibt es aber auch einen interessanten
Unterschied, und zwar innerhalb der Literatur. Wenn wir jetzt einfach mal davon ausgehen, es gibt eine Form
der gehobenen Literatur, der klassischen Literatur, dann will man sich mit der etwas tiefer und ausführlicher
auseinandersetzen. Im Gegensatz dazu steht die sogenannte populäre Bestsellerliteratur, die es gar nicht
darauf anlegt, dass der Leser groß darüber nachdenkt. Er soll einfach in dieser Geschichte aufgehen und soll sie
atemlos durchblättern, aber nicht innehalten, während man bei gehobener Literatur schon auch mal innehält,
nachdenkt, in sich geht, reflektiert. Und das scheint wirklich mit einem gedruckten Buch sehr viel besser zu
gehen, als wenn man digital liest. Diese Entwicklung, die gibt es, und so würde ich mir das erklären.

Gut-Schlecht-Diskussion greift zu kurz

Scholl: Wir gehören jetzt alle noch Generationen an, die mit dem gedruckten Buch aufgewachsen sind und jetzt
diesen Übergang einfach vollziehen. Der eine macht ihn mehr mit, der andere weniger. Wie ist das denn
eigentlich jetzt mit den Kindern, die jetzt Lesen lernen? Wie soll man sich da eigentlich verhalten? Soll man
einem Sechsjährigen, der also jetzt gerade Lesen lernt, erst mal ein Tablet schenken, oder doch ein lustiges
Donald-Duck-Taschenbuch?
van der Weel: Hier muss ich jetzt wieder vorsichtig sein, dass wir nicht wieder in diese Gut-Schlecht-Diskussion
verfallen. Aber es ist letztendlich auch die Aufgabe der Gesellschaft, sich Leser zu erziehen, oder dafür zu
sorgen, dass es neue Leser gibt, also eine Anregung zu schaffen. Und es scheint relativ sicher zu sein, dass, was
ich das tiefere Nachdenken genannt habe bei Büchern, dass das mit einem gedruckten Buch aus Papier einfach
besser geht als mit einem Bildschirm. Dafür gibt es verschiedenste Gründe. Einer der Gründe ist zum Beispiel,
dass auf diesem Bildschirm, auf dem man liest, dass wir da auch unsere Spiele drauf haben, da sind unsere
sozialen Medien, da ist das Internet. Also die Ablenkungsgefahr ist sehr viel größer. Und Lesen erfordert eben
auch Disziplin. Und die Frage ist natürlich, und das wissen wir nicht so genau, wie gut hat ein Mensch es gelernt
zu lesen? Und auch da scheint es eben so zu sein, dass es wichtiger ist, dass man erst einmal lernt, gedruckte
Bücher zu lesen. Und je besser, je konzentrierter man ein gedrucktes Buch liest, umso besser und
konzentrierter liest man dann eben auch Bücher auf einem Bildschirm.
Scholl: Vom Forschernetzwerk E-Reads der niederländische Buchwissenschaftler Adriaan van der Weel. Vielen
Dank für Ihren Besuch und alles Gute für Ihre Arbeit! Und danke auch an Jörg Taszman, der dieses Gespräch
übersetzt hat.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandfunk Kultur
macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/digitales-kontra-analoges-lesen-stellt-die-
digitalisierung.1270.de.html?dram:article_id=394248

Beitrag vom 23.08.2017


Print gegen Digital und Nostalgie gegen Moderne – was
passt zu Ihnen?

Wussten Sie, dass die Entwicklung des Buches 60 Jahrhunderte gedauert hat und die Entwicklung des eBooks
im Vergleich nur 43 Jahre? Dass wir Deutschen die Nation sind, die am schnellsten liest, jedoch nur wenige
Bücher bis zum Ende? Kinder in Deutschland mehr lesen als Erwachsene? Unsere neuen Infografiken geben
Aufschluss!

Vom Papyrus zur eInk: Eine kurze Entwicklungsgeschichte


Die Ägypter lagerten schon vor 6000 Jahren wichtige Schriftstücke auf Papyrusrollen in Bibliotheken. Später
entwickelte man im griechischen Pergamon das Pergament. Auch Holz- und Wachstafeln wurden für
Aufzeichnungen zu "Notizbüchern" zusammengebunden. In mittelalterlichen Klöstern kopierten Mönche die Texte
per Hand und schmückten diese Buchmanuskripte mit feinen Illustrationen aus.
Als Johannes Gutenberg den Buchdruck in Europa erfand, änderte sich alles: Bücher konnten schneller
vervielfältigt werden und waren daher der breiten Bevölkerung zugänglich. Immer mehr Leute wollten lesen, die
Zahl der Analphabeten sank. Plötzlich war auch der Bedarf nach unterhaltenden Texten geweckt. Ende des 19.
Jahrhunderts stieg man schließlich auf die industrielle Großproduktion um.
1971, noch 20 Jahre vor der Entwicklung des World Wide Webs, erschien das erste eBook: eine digitalisierte
Form der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Im Vergleich zu den heutigen eBooks war dies natürlich
noch sehr einfach gehalten.
Von diesem Zeitpunkt an begannen sich allerdings die technischen Entwicklungen zu überschlagen. Mit der
Erfindung der CD kamen digitale Handbücher in Mode, das Internet ermöglichte den schnellen Datenaustausch
und Stephen King trieb es schließlich auf die digitale Spitze: Seine Erzählung "Riding the Bullet" veröffentlichte er
im Jahr 2000 ausschließlich als digitalen Download! Damit bleibt seine Story auf jeden Fall exklusiv, da bis heute
die meisten eBooks auch immer als gedrucktes Buch erscheinen. Mit der Erfindung der eInk 2007 und neuen
eReadern (Tolino, Sony, Kindle) gibt es ein immer breiter gefächertes Angebot an digitalen Büchern auf dem
Markt.

Inder lesen Kama-Sutra, Spanier lieber Business


Inzwischen sagt unser Leseverhalten schon viel über uns aus, auch im internationalen Vergleich. Wussten Sie,
dass wir Deutschen die schnellsten Buchleser sind? Dafür lesen wir unsere Bücher aber nicht immer ganz zu
Ende. Zäher sind da die Kanadier und Finnen, die ihre Bücher wirklich bis zum bitteren Ende lesen. Scheint wohl
gegen den Winterblues zu helfen.
Bei den beliebtesten Themen erfüllen sich erwartete Klischees: Die Brasilianer lesen gerne über supergesundes
Essen und Inder lieben das vollständig illustrierte Kamasutra. In den USA mag man schöne Bildbände, bevorzugt
aus den Sparten Kunst und Architektur; Wolkenkratzer haben eben ihren eigenen Sexappeal.
Apropos: Die Spanier werden jetzt vermutlich enttäuschen, die lesen nämlich keine heißen Lovestorys – das tun
eher die Latinos aus Uruguay – sondern wälzen lieber trockene Business-Literatur. Ebenfalls an Weiterbildung
interessiert sind die Nigerianer: Sie lesen gerne Bücher über Innovationen und Unternehmergeist. Die Briten
hingegen lesen lieber über Fische. Ihr beliebtestes Buch war lange Zeit "The Story of Sushi". Genug Orte zum
Angeln gibt es ja.

Was liest man wo? eBook-Liebe im Schlafzimmer


eBooks haben unser Leseverhalten im Vergleich zum gedruckten Buch stark verändert. Während wir früher
hauptsächlich zu Hause das Buch zur Hand nahmen, lesen wir heute viel mehr unterwegs in Bus und Bahn,
dabei vor allem im digitalen Format. Das digitale Lesen hat auch die durchschnittliche Lesedauer pro Tag von 35
auf 47 Minuten erhöht. Für viele Leser bietet das kompakte Format eines eReaders unterwegs mehr Vorteile.
Umfragen zeigten, dass die Bücheraffinen das gedruckte Buch vor allem zu Hause auf dem Sofa und – sehr
skurril – im Badezimmer bevorzugen. Im Schlafzimmer hingegen, wo man das Papierbuch aus Nostalgiegründen
vielleicht doch erwartet hätte, hat das eBook inzwischen die Oberhand. Ob das nun aus Rücksicht gegenüber
dem Partner geschieht, weil man abends oder nachts weder mit der Leselampe noch mit einem Blättergeräusch
nervt, oder weil man einfach nicht unter einem schweren Buch aufwachen möchte – die Gründe dafür sind
verschieden.
Apropos Schlafzimmerlektüre: Das meistverkaufte eBook war 2012/2013 die "Shades of Grey"-Trilogie, während
das meistverkaufte Papierbuch noch immer die Bibel ist.

Leserverhalten der Deutschen en détail: Romantik und


Spannung
Und wie sieht es mit Deutschland aus? Etwa 75 % der deutschen Bevölkerung liest überhaupt Bücher. Die
liebsten Sparten sind Romane, Thriller, Ratgeber sowie Kinder- und Jugendbücher. Das sind doch gute
Nachrichten.
Vielleicht erklären sich diese Ergebnisse durch die vorherrschend weibliche Leserschaft. Die deutschen Frauen
lesen nämlich im Schnitt 4mal so viele Bücher pro Jahr wie ihre männlichen Kollegen und bilden damit die
wichtigste Zielgruppe des Buchhandels. Frauen lesen jedoch nicht nur viel, sondern schreiben auch viele Bücher;
die Mehrheit der deutschen Autoren ist weiblich. Übrigens: Die Harry Potter-Reihe ist die meistverkaufte
Kinderbuchreihe der Welt und von einer Frau geschrieben. Dessen Held Harry Potter hat nicht nur Millionen
Leser unterhalten, sondern auch Kinder vor Verletzungen bewahrt. Ja, ehrlich, immer wenn ein neuer Band
herauskam, gab es viel weniger verletzte Kinder – weil sie alle zu Hause saßen und eifrig lasen.

eBook vs. Buch: Praktische Moderne vs. Nostalgische Liebe


Klar, unterwegs – auf Reisen, in Bus und Bahn, am Strand und im Wartezimmer – bevorzugen die meisten ein
eBook. Das liegt vor allem an dem im Vergleich zum Buch sehr geringen Gewicht und der hohen
Platzeinsparung.
Ein eReader passt in jede Handtasche, wiegt immer das Gleiche, etwa 180 Gramm, und bietet Platz für bis zu
2.000 eBooks. Möchte man so viele Papierbücher mit in den Urlaub nehmen, bräuchte man schon einen kleinen
Laster.
Nur eines wird auf jeden Fall in gedruckter Form mit auf Reisen genommen: Der Reiseführer. Vielleicht wird
dadurch das Reiseerlebnis intensiver oder die meisten möchten einfach nicht mit ihrem kostbaren Lesegerät
zwischen den Pyramiden herumklettern.
Dabei sind die integrierten Wörterbücher der eReader auf Reisen oder für den neuesten Liebesroman auf
Englisch schon unheimlich praktisch. Neuerscheinungen sind als eBook viel schneller verfügbar, nämlich
innerhalb von Sekunden, auch sonntags oder nachts um drei.
Mit der Suchfunktion findet man schnell seine markierten Lieblingszitate in der Schmonzette wieder und
besonders peinliche Titel lassen sich als eBook wunderbar versteckt lesen. Ihr wisst, welche gemeint sind. Mit
solchen Features kann ein gedrucktes Buch nicht mithalten.
Dafür hat es im Vergleich mit dem eBook klar andere Vorteile: Bücher sind einfach toll anzufassen und was gibt
es schöneres, als den typischen Geruch eines neuen Buches? Über die Seiten zu streichen und den Geruch des
Papiers einzusaugen, ist eine Erfahrung, die ein eBook nicht bieten kann.
Fantasievolle Cover und besondere Ausgaben sehen einfach sehr dekorativ aus im Regal. Gerade bei
Kinderbüchern mit Aufklapp- und Fühlelementen können Kinder im Kleinkindalter ihre Sinne entdecken und
schärfen.
Und nicht zuletzt steht ein gedrucktes Buch noch immer weit oben auf der Liste der beliebtesten Geschenke. Ein
schönes Buch kann man im Gegensatz zu einem eBook einpacken und lieben Freunden als Geschenk
überreichen.
Quelle: https://www.buecher.de/go/special/ebook-vs-buch/

23.05.2019
Klaus Benesch

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EBOOK VS. BUCH I EREADER PRO CONTRA
In letzter Zeit höre ich immer wieder von Freunden und Bekannten die Frage, was denn genau gut an einem
Ereader ist, ob es sich lohnt, einen solchen zu kaufen und lieber Ebooks zu lesen, anstatt gedruckte Bücher.
Gerade der Preis lässt die meisten ins Stocken geraten, denn für einen guten Ereader beträgt dieser bereits
über einhundert Euro, was nicht gerade günstig ist.
Daher ist es ganz natürlich, dass spätestens an dieser Stelle Bedenken aufkommen, ob es sich wirklich lohnt,
einen Ereader zu kaufen oder eher nicht.

Um Dir die Entscheidung etwas leichter zu machen, werde ich in diesem Blogartikel Pro und Contra Argumente
eines Ereaders zusammenfassen und Dir damit alle Informationen zur Verfügung stellen, die Dir bei Deinen
Überlegungen helfen können.

PRO:

EINE BÜCHERSAMMLUNG, DIE DIR JEDERZEIT ZUR VERFÜGUNG STEHT


Der positivste Faktor eines Ereaders ist meiner Meinung nach, dass man seine Sammlung an Büchern immer
und überall dabeihaben kann. Dabei handelt es sich nicht etwa um fünf bis zehn Bücher, sondern wirklich über
100 Geschichten können Dir auf dem kleinen Gerät, das gerade einmal das Gewicht eines Taschenbuchs hat,
jederzeit zur Verfügung stehen.

DAS GEWICHT DER VIELEN SCHWEREN BÜCHER BLEIBT DIR ERSPART


Dadurch, dass Du so unendlich viele Geschichten immer ganz leicht bei Dir haben kannst, ist das Tragen und
Mitnehmen von Büchern nicht mehr nötig. Gerade Hardcover sind meist sehr schwer, vor allem wenn gerne
mehrere Titel in der Tasche mitgeschleppt werden. Wenn beispielsweise drei bis vier Bücher in der Tasche sind,
ist es wirklich eine Last, sie einen weiteren Weg mit sich zu tragen – was bei einem Ereader natürlich nicht der
Fall ist. Ganz egal, wie viele Bücher in Deiner Sammlung sind, der Ereader behält immer das Gewicht eines
kleinen Taschenbuchs. Dieser Faktor wirkt sich besonders im Urlaub gut aus, da keiner die Lust dazu hat,
mehrere Hardcover oder Taschenbücher im Koffer mit sich zu schleppen, den Platz dadurch einzuschränken
und vor allem das Handgepäck nicht vollends vollzustopfen.
Der Ereader hingegen nimmt kaum Platz weg und die vielen Bücher in der Sammlung liefern Dir eine schöne
Abwechslung.

DIE UMWELT WIRD ES DIR DANKEN


Wenn man dann auch noch an die Umwelt denkt, dann ist es natürlich so, dass der Druck von Büchern sehr
viele Ressourcen verbraucht (so sehr ich das Gefühl von Büchern in den Händen auch liebe). Wenn man es also
hart auf hart nimmt, bedeutet der Druck und das Papier dafür eine hohe Beanspruchung der Bäume und der
Ressourcen.
Mit der digitalen Variante und der elektronischen Tinte ist es an dieser Stelle natürlich viel umweltfreundlicher,
einen solchen Ereader zu benutzen.

EBOOKS SIND GÜNSTIGER ALS BÜCHER AUS DEM BUCHHANDEL


Ein weiterer positiver Punkt ist, das Ebooks teils sehr, sehr viel günstiger sind als die Bücher im Geschäft. Ein
Hardcover für 23,95 kostet beispielsweise nur um die 12,95 als Ebook, sowie ein Taschenbuch für 15 Euro nur
um die 3,99 als Ebook kostet.
Einmalig kostet ein Ereader mit seinen über hundert Euro vielleicht etwas viel, doch langfristig gesehen sparst
Du durch die Ebooks natürlich sehr viel Geld, wodurch sich der Ereader automatisch wieder refinanziert,
wodurch der Kauf im Endeffekt viel kostengünstiger angelegt ist.
Außerdem lässt sich der Ereader mit dem Internet verbinden, was bedeutet, dass Du die Geschichte, die Du
gerade liest, immer mit Deinen Freunden auf Deinen sozialen Medien teilen kannst.

DAS MARKIEREN VON SÄTZEN UND NOTIZEN SIND MÖGLICH!


Zuletzt sehe ich es ebenfalls als positiven Faktor, dass Du auch mit dem Ereader Stellen und Sätze markieren,
sowie Notizen erstellen kannst. Viele Personen – und ich gehöre auch darunter – machen sich nämlich Post Its
in ihre Bücher, um bestimmte Phrasen und Zitate zu markieren und sich dazu etwas zu notieren.
CONTRA:

DIE KINDLE APP IST KOSTENLOS UND BIETET EINE ALTERNATIVE ZUM EREADER!
Der erste negative Punkt für den Kauf eines Ereaders ist, dass es natürlich auch die Kindle App für das Handy
oder das Tablet gibt. Diese kannst Du ganz einfach im Play Store downloaden und dort genauso eine Sammlung
an Büchern erstellen, die jederzeit abgerufen werden kann. Die App ist kostenlos, was natürlich eine sehr
positive Alternative zum Ereader bietet. Genau wie auf dem Ereader kannst Du auch mit der Kindle App Ebooks
bei Amazon oder anderen Shops herunterladen, die dann sofort in Deiner Sammlung verfügbar sind. Vor allem
mit dem Kindle Unlimited Abo auf Amazon ist es eine sehr schöne Option, monatlich den geringen Beitrag von
9,99 Euro zu zahlen und dafür Unmengen von kostenlosen Büchern zu haben, die ganz einfach in der Kindle
App gelesen werden können.

EREADER ODER KINDLE APP IST EIN MUSS ZUM LESEN VON EBOOKS!
Leider können Ebooks jedoch tatsächlich nur mit einem Ereader gelesen werden – oder aber mit der Kindle App
– womit ich auch schon zum nächsten negativen Punkt komme. Denn es geht nicht, dass die Ebooks einfach
heruntergeladen werden und dann mit einem Textprogramm auf dem Computer oder auf dem Handy gelesen
werden können – nein, dafür ist ein Ereader oder die Kindle App zwingend notwendig.

DAS ÖFFNEN VON ZWEI GESCHICHTEN ZUGLEICH IST NICHT MÖGLICH!


Mit dem Ereader hast Du zwar eine ganze Sammlung an Geschichten zur Hand und kannst jederzeit darauf
zugreifen, was ich jedoch als negativen Punkt empfinde, ist, dass nie zwei Geschichten zur gleichen Zeit
geöffnet werden können. Ich selbst schlage gerne einmal etwas in mehreren Büchern nach und recherchiere,
während der Schreibtisch voll mit aufgeschlagenen Büchern ist – das ist mit einem Ereader nicht möglich.
Wenn Du eine zweite Geschichte öffnen willst, muss erst die andere geschlossen werden.

OHNE INTERNETZUGANG KEINE NEUEN EBOOKS!


Wenn Du Dir neue Bücher auf Deinen Ereader herunterladen willst, MUSST Du einen Internetzugang haben.
Gerade auf Reisen im Zug oder im Flugzeug ist oftmals keine stabile Internetverbindung vorhanden, sodass das
Herunterladen von neuen Ebooks nicht möglich ist.
Der negativste Faktor, den ich mit einem Ereader in Verbindung bringe, ist natürlich, dass der Akku jederzeit
aufgebraucht sein kann.
Gerade an einer spannenden Stelle kann ich mir nichts Schlimmeres vorstellen, als wenn man unbedingt
weiterlesen möchte und mitten im Leseflow ist – und schließlich der Akku leer geht.
Natürlich musst Du also unbedingt immer darauf achten, dass der Akku aufgeladen ist, denn gerade auf Reisen
gibt es meistens keine Steckdosen im Flugzeug oder im Zug.

Als Fazit habe ich für mich selbst beschlossen, dass mir die Kindle App auf dem Handy zum Lesen von Ebooks
reicht, da ich nicht viele Ebooks lese. Das Gefühl von gedruckten Büchern in den Händen ist mir einfach lieber
und ich kann mich so besser in die Geschichten hineinversetzen und sie kommen mir dadurch einfach
wirklicher und besser vor, als wenn ich sie in einem Ebook lese.
Das ist natürlich individuell von Mensch zu Mensch ganz verschieden und es gibt sehr, sehr viele Vorteile für
einen Ereader – gerade, dass Du damit so flexibel unterwegs bist und immer so viele Bücher dabeihaben
kannst.
Ich bin der Meinung, die Pro- und Contra-Argumente sind sehr ausgewogen und kommt im Endeffekt darauf
an, was Dein eigenes subjektives Empfinden in dem Falle ist.
Wenn Du also für Dich entscheidest, einen Ereader zu holen, dann kann ich diese Entscheidung sehr gut
nachempfinden, genauso wie ich es auch nachempfinden kann, wenn die Entscheidung darauf fällt, keinen zu
holen. Beide Meinungen sind für mich nachvollziehbar.

Falls Du Dich jetzt entscheidest, einen Ereader zu holen, kann ich Dir den Amazon Kindle Paperwhite
empfehlen. Momentan ist er auf dem Platz 1 der Ereaders.

Quelle: http://ayladade.de/ebook-vs-buch-i-ereader-pro-contra/

13. März 2018-Ayla


»Der Niedergang des E-Books ist Quatsch«

Er hat sie alle miterlebt, die Aufs und Abs des E-Book-Marktes: der Hamburger Digitaldienstleister Hans
Kreutzfeldt. Im Interview analysieren Hans Kreutzfeldt und seine Tochter Nina Kreutzfeldt den Status quo und
Perspektiven des Digitalmarktes. Außerdem: eine ausführliche Chronik des E-Book-Marktes.
Auch wenn Sie, Herr Kreutzfeldt, schon 1999 gesagt haben, dass Sie „ungern auf die Rolle des Mr. E-Book
festgelegt“ werden wollen, so gab es kaum jemanden in der Branche, der härter dafür gekämpft hat,
elektronischen Büchern hierzulande zum Durchbruch zu verhelfen. Was hat Sie seinerzeit am elektronischen
Buch so gereizt, als dieses tief in der Nische verankert war?
Hans Kreutzfeldt: Ich hatte mich ja zunächst auf Wörterbücher und Nachschlagewerke fokussiert, die als
interaktives E-Book viel mehr hergaben als die Printversion. Das allererste E-Book-Lesegerät, für das wir damals
bei Bertelsmann Electronic Publishing E-Books produzierten – und das inzwischen rein musealen Charakter hat
– war der Sony Data Discman: Das Gerät kam 1991 auf den Markt und wir brachten dafür einige Lexika heraus.
Die Daten wurden auf kleinen CDs gespeichert, mit dem schönen Nebeneffekt, dass wir darauf auch Audios
abspeichern konnten: Ich erinnere mich an eine bunte Mischung von Tonaufnahmen zu historischen
Ereignissen über Nationalhymnen bis hin zu Vogelstimmen. Mich begeisterte damals der Mehrwert, den wir
gegenüber dem gedruckten Buch bieten konnten. Neben solchen kleinen Extras war das vor allem die
Volltextsuche, mit der man sich ein Nachschlagewerk ganz anders erschließen konnte. Es waren zunächst nur
wenige mutige Verlage, die auf das neue Format setzten. So gab es die ersten Sony-Geräte gleich mit einem
Langenscheidt Wörterbuch und dem Bertelsmann Universallexikon. Für Bertelsmann erfand ich den Namen
„BEE-BOOK“ (von Bertelsmann Electronic Edition). Das war die Geburtsstunde des elektronischen Publizierens,
dem dann ja viele erfolgreiche Titel auf „großen“ CD-ROMs folgten. Diese elektronischen Nachschlagewerke
hatten aus heutiger Sicht schon eine ordentliche Funktionalität, wurden aber alle auf PC genutzt und waren
keine E-Books im heutigen Sinne.
Es gab rund um die 2000er-Jahre einen ersten Versuch, dem E-Book hierzulande zum Durchbruch zu
verhelfen. Der Versuch scheiterte, 2003 strich mit Gemstar einer der letzten Anbieter von reinen E-Book-
Lesegeräten in Deutschland die Segel. „Wenn andere sagen, das E-Book ist tot, sage ich: Gerade jetzt lebt
es“, erklärten Sie damals…
Hans Kreutzfeldt: Die hohen Preise für die noch unvollkommene Hardware und die Zurückhaltung der Verlage
waren gemeinsam schuld, dass Gemstar und anderen Herstellern reiner Lesegeräte in dieser frühen Phase
schnell die Luft ausging. Der Markt war noch nicht so weit, aber dies hieß nicht, dass das E-Book tot war – es
war vielmehr einfach noch zu früh: Solange man ein klobiges und teures Lesegerät (Spitzname „Türstopper“)
kaufen musste und das Angebot insgesamt nur wenige Titel umfasste, konnte daraus noch kein
Wachstumsmarkt werden. Abschreckend für die Verlage war nicht nur die begrenzte Anzahl an potenziellen
Lesern, sondern auch die Vielfalt an unterschiedlichen E-Book-Formaten.
Dies änderte sich zumindest ein Stück weit, als die ersten Handhelds – Pocket PCs und Palms – einen Höhenflug
erlebten. Plötzlich konnte man unterwegs E-Books lesen, ohne sich dafür ein zusätzliches und noch dazu
dummes Lesegerät zuzulegen. Kostenlose E-Book-Software wie der Mobipocket Reader machte aus jedem PDA
plötzlich einen E-Reader. Diese elektronischen Geräte, die ursprünglich für Notizen und Kalender-Planung
dienten, waren eh da und konnten mit der darauf geladenen Software als funktionale Lesegeräte genutzt
werden. Damit schwand die Hardware-Hürde und ein Wettstreit verschiedener Entwickler begann, diese
Geräte zu verbessern. Und langsam machten auch mehr Verlage mit. Sie mussten jetzt nur noch auf zwei
Formate setzen: Epub und Mobipocket.

Im Jahr 2007, also vor zehn Jahren, war es schließlich Amazon, der den E-Book-Markt in den USA erfolgreich
entzündete. Wie erklären Sie sich den Erfolg, an dem damals – nach dem ersten gescheiterten Versuch –
kaum einer glaubte?
Nina Kreutzfeldt: Amazon hatte zwei Jahre zuvor Mobipocket gekauft, die französische Firma, die die
plattformunabhängige Mobipocket Reader Software entwickelt hatte. Wir haben damals bei Kreutzfeldt
Electronic Publishing auf Mobipocket gesetzt und zahlreiche E-Books in dem Format entwickelt, darunter viele
Wörterbücher und weitere Nachschlagewerke. Unser Team stand zu der Zeit in recht engem Austausch mit
Mobipocket und deren brillanten Entwicklern – im Office des Paris Startups saßen kaum mehr Leute als bei uns
in Hamburg. Viele andere mögen damals nicht mehr ans E-Book geglaubt haben, wir schon.
Oder war das rückblickend Zweckoptimismus – weil der Unternehmer Kreutzfeldt viel Geld ins Digitale
investiert hatte?
Hans Kreutzfeldt: Vielleicht war es Zweckoptimismus, aber nach der Akquise von Mobipocket durch Amazon
gingen wir davon aus, dass es jetzt endlich viel Rückenwind für das elektronische Buch geben wird. Und waren
dann erst einmal doppelt enttäuscht: Zum einen, weil es rund zwei Jahre dauerte, bis das Kindle auf den Markt
kam, und zum anderen, weil der offene Ansatz, für den Mobipocket stand – der Leser konnte ein gekauftes
Buch auf ganz unterschiedlichen Geräten lesen – durch ein geschlossenes System ersetzt wurde.
Warum wurde Kindle dennoch erfolgreich?
Nina Kreutzfeldt: Für den Erfolg in den USA waren dann wohl drei Faktoren erfolgreich: Der vergleichsweise
niedrige Preis des Kindles – verdient wurde primär am Content, nicht an der Hardware – dies hat sich
vermutlich bis heute nicht geändert –, die starke Marktmacht von Amazon und die aggressive Preispolitik:
Lange Zeit wurden „New York Times“-Bestseller als E-Book für 9,99 Dollar angeboten.
In Deutschland legte Amazon erst vier Jahre später das Kindle-Programm auf – eine Phase, in der
Großbuchhändler durchaus versuchten, selbst die digitale Initiative zu ergreifen, Thalia etwa zunächst mit
Sony, später dem eigenen Oyo-Reader. Hätte die Buchbranche damals geschickter agieren müssen, um
Amazon später nicht das Feld zu überlassen?
Nina Kreutzfeldt: Aus heutiger Sicht lässt sich diese Frage klar mit „Ja“ beantworten. Im Nachhinein wäre es
wohl besser gewesen, auf Händlerseite gemeinsam auf eine Karte zu setzen, anstatt viele unterschiedliche
kleine Lösungen gegeneinander antreten zu lassen, von denen viele dem Kindle auch technisch unterlegen
waren. Allerdings muss man ehrlich sagen, dass es deutlich früher wohl einfach nicht realistisch gewesen wäre,
dass sich die großen deutschen Player an einen Tisch setzen und gemeinsame Sache machen, so wie es dann
2013 in der Tolino-Allianz passierte. Hierfür musste der Druck erst groß genug werden. Aus unserer Sicht
verdient es immer noch Anerkennung, dass sich die Allianz zusammenraufte und mit dem Tolino einen E-
Reader auf den Markt brachte, der dann nach und nach sowohl technisch als auch vom Marktanteil her nahezu
auf Augenhöhe zum Kindle aufschließen konnte.
Rechneten Sie damals damit, dass Weltbild, Thalia & Co. sich bis zu 40% Marktanteil erobern konnten?
Hans Kreutzfeldt: Offen gesagt, gerechnet haben wir damit nicht. Es ist nie gesund, wenn ein Akteur einen
Markt dominiert, und so haben wir sicherlich gehofft, dass Tolino spürbar Marktanteile erobert und ein
Gegengewicht werden kann. Das Ausmaß hat uns dann aber doch ein Stück weit überrascht. Positiv war an
dieser Stelle natürlich auch, dass die Tolino-Allianz wuchs und Libri, die Mayersche und Osiander als assoziierte
Partner zur Gründungskoalition dazukamen.
Nina Kreutzfeldt: Dadurch, dass Kobo jetzt schrittweise den Technologie-Part in der Allianz von der Deutschen
Telekom übernimmt, verdichtet sich der Markt weiter. Aus meiner Zeit bei Kobo kenne und schätze ich die
Leistungsfähigkeit der E-Book-Spezialisten in Toronto. Ich bin überzeugt, dass diese Entwicklung für beide
Seiten positiv sein wird. Die Tolino-Allianz wird damit weiter gestärkt und dürfte auch in Zukunft Amazon
technisch Paroli bieten können. Die Marktkonzentration hierzulande ist damit wohl abgeschlossen.
Der deutsche E-Book-Markt wuchs in den ersten Jahren sehr schnell. Inzwischen ist das Wachstum stark
abgeflacht. Was ist da los? Wo sehen Sie die Ursachen?
Hans Kreutzfeldt: Die Wachstumsraten waren in den ersten Jahren sehr hoch, zu Beginn waren aber die
absoluten Zahlen natürlich deutlich kleiner. Persönlich haben wir beide nie geglaubt, dass das gedruckte Buch
in absehbarer Zeit aussterben wird. Wir gingen immer von einem gesunden Nebeneinander aus, und das haben
wir jetzt erreicht. Der E-Book-Markt ist sozusagen „erwachsen“ geworden.
Nina Kreutzfeldt: Hier und da liest man – speziell in den USA – jetzt von einem angeblichen Niedergang des E-
Books. Bei genauerem Hinsehen ist dies Quatsch. Sucht man mit der Lupe in den Statistiken der
Verlegerverbände, so gab es nach der britischen Publishers Association 2016 einen Rückgang im „Consumer
eBook Market“ von 17%. Dem steht nach wie vor ein Wachstum in anderen Bereichen gegenüber, etwa beim
digitalen Fachbuch. Hinzu kommen Selfpublisher und junge kleine Verlage, deren Verkaufszahlen in diese
Statistiken nicht einfließen.
Wie bewerten Sie die Pricing-Strategien deutscher Publikumsverlage beim E-Book?
Nina Kreutzfeldt: Dies ist eine Frage, über die wir intensiv diskutieren, zumal wir ja inzwischen auch
verlegerisch aktiv geworden sind. Im Vergleich zu manchen anderen Ländern sind die Pricing-Strategien der
deutschen Verlage nach wie vor recht konservativ. Auch unsere E-Books sind im Schnitt nur 20 Prozent
günstiger als die gedruckte Ausgabe. Entscheidend ist, ob ein Verlag mit einem Titel über alle
Publikationsformen hinweg am Ende mehr Gewinn machen würde, wenn er bei E-Books einen größeren
Preisnachlass gewähren würde. Würden dann mehr Interessenten einen bestimmten Titel kaufen? Würde ein
regelmäßiger Leser sein Budget erhöhen und sich mehr E-Books zulegen, wenn sie günstiger wären? Sich über
die attraktiven Preise freuen und sein Budget erhöhen? Oder genauso viele Bücher kaufen wie früher und
einfach weniger Geld ausgeben? Wir wissen es nicht.
Das E-Book braucht neue Impulse, um wieder in Fahrt zu kommen, forderte der IT-Verband Bitkom vor
einigen Monaten. Welche?
Nina Kreutzfeldt: Das E-Book ist in der Normalität angekommen. Viele Menschen lesen inzwischen immer oder
häufig digital, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass dies vor gerade einmal zwanzig Jahren noch eine
visionäre Idee gewesen ist. Und wir denken, dies ist gut so. Wie jedes „erwachsene“ Produkt braucht auch das
E-Book immer wieder neue Impulse. Diese werden allerdings naturgemäß nicht so revolutionär sein wie in den
Anfangsjahren. Die E-Book-Reader der Marktführer lassen technisch inzwischen so gut wie keinen Wunsch
mehr offen. Die Displays sind allerdings immer noch Schwarz-Weiß. Wer Farbe möchte, muss zu Tablet oder
Smartphone greifen. Die immer wieder einmal angekündigten farbigen E-Ink-Displays sollen nun in zwei bis drei
Jahren wohl tatsächlich kommen. Dies könnte ein solcher Impuls sein.
Hans Kreutzfeldt: Wir würden den Blick aber gern auch auf etwas anderes lenken: Das Medium E-Book hat sich
schon seit Längerem weiter ausgefächert. Nicht jeder digital verfügbare Buchinhalt heißt heute noch E-Book –
auch viele Apps, Fachdatenbanken und digitale Lernmedien sind ausgehend vom gedruckten Buch entstanden
und entwickeln sich ebenfalls fortwährend weiter. Sie alle tragen nicht – mehr – den Namen E-Book,
entstammen aber derselben Familie.
Das Sachbuch schwächelt chronisch beim E-Book, warum?
Hans Kreutzfeldt: Der ideale E-Book-Kunde ist der Vielleser, der den Komfort des E-Readers schätzt, sich auf
Reisen über den leichteren Koffer freut und sich in Sekundenschnelle den neuen Titel seines Lieblingsautors
herunterlädt. Im Schnitt liest solch ein Kunde halt mehr Belletristik als Sachbücher. Hinzu kommt, dass
zumindest ein Teil der Sachbücher von einem komplexen Layout lebt. Manche Sachbuch-Inhalte haben
inzwischen aber einfach auch den Sprung in Richtung App geschafft, wo sie einen deutlicheren Mehrwert
bieten können.
Welchen Stellenwert haben E-Book-Streaming-Angebote in der Zukunft?
Hans Kreutzfeldt: Wenn wir einmal in die Glaskugel schauen: Auch für das E-Book werden diese Angebote
immer wichtiger werden. Entscheidend wird sein, dass die Balance bestehen bleibt. Jetzt ist die richtige Zeit,
um Erfahrungen zu sammeln, zu experimentieren, zu lernen und dann daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Wenn wir wollen, dass Autoren und Verlage künftig weiterhin hochwertige Inhalte produzieren können, dann
müssen wir dafür sorgen, dass sie auf dem einen oder anderen Weg auch weiterhin angemessen dafür bezahlt
werden. Darauf zu achten, dafür tragen wir alle gemeinsam die Verantwortung. Dank der Erfahrung in
verwandten Branchen können wir in der Buchbranche hoffentlich auch künftig eine gute Balance finden und
gemeinsam dorthin steuern.

Zu den Personen:
Nina Kreutzfeldt ist Beraterin und Verlegerin bei Kreutzfeldt digital. Als Business Coach begleitet sie Kunden aus
verschiedenen Branchen in Wachstums- und Veränderungsprozessen. Einen Schwerpunkt bilden dabei
Firmeninhaber, die sie als Sparringspartnerin in strategischen Fragen berät.
Hans Kreutzfeldt war nach mehreren Verlags-Stationen zehn Jahre lang Geschäftsführer von Bertelsmann
Electronic Publishing, bevor er sich 1997 mit dem Digitaldienstleister Kreutzfeldt Electronic Publishing (später
Kreutzfeldt digital) selbständig machte.

Quelle: https://www.buchreport.de/news/der-niedergang-des-e-books-ist-quatsch/
Die Fragen stellte Daniel Lenz
Mittwoch, 24. Mai 2017
Das Lesen auf dem E-Reader gefährdet Ihre Gesundheit

Wer vor dem Einschlafen auf Mobiltelefon oder E-Reader liest, gefährdet seine Gesundheit.
Der hohe Blauanteil im Licht der Gerätedisplays verhindert die Freisetzung des
schlaffördernden Hormons Melatonin. Den verschlechterten Schlafrhythmus machen einige
Wissenschaftler sogar für Krankheiten wie Krebs oder Diabetes verantwortlich.

Ist das Lesen auf Papierbüchern gesünder? Apple hat bereits reagiert, und das iPhone ändert
nachts das Farbspektrum des Gerätedisplays. Doch Kindle und Tolino können das nicht. Ist
die abendliche Lektüre auf dem E-Reader wirklich ein Gesundheitsrisiko?

Schlafforscher wie Dr. med. Lennart Knaack vom Kölner Zentrum für Schlafmedizin und
Schlafforschung begrüßen die Funktion, die Apple für neuere iPhones und iPads mit dem
Betriebssystem iOS 9.3 eingeführt hat.

Schlafstörung durch Blaulicht

Es existieren wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass der hohe Anteil von blauen
Lichtwellen, wie sie Computer, Tablets, E-Reader und Mobiltelefone ausstrahlen, zu
Schlafstörungen und Veränderungen im Schlafrhythmus führen können, wenn abends und
nachts mit den Geräten gearbeitet wird. Im dunklen Zimmer im Bett vor dem Schlafengehen
noch die letzten Facebook-Meldungen und WhatsApp-Nachrichten lesen? Ganz schlecht!

So wie die Sonne rot versinkt, sollte abends auch der Blaulichtanteil der Displays reduziert
werden. Genau das macht Apples neue Night-Shift-Funktion. Abhängig von Standort und
Sonnenuntergang wird die Displayfarbe angepasst, und die Anzeige erscheint gelblicher.
Kerzenlicht statt Neonröhren sozusagen. Das wärmere Licht blockiert nicht die Ausschüttung
von Melatonin in der Hirnanhangdrüse, wodurch unsere innere Uhr gesteuert wird. Blaue
Lichtwellen hingegen hemmen die Ausschüttung dieses Hormons.

Die neue Funktion ist also durchaus kein esoterischer Schnickschnack. Für Android-Geräte
gibt es beispielsweise das Programm Twilight, das abends und nachts ebenfalls den Anteil
des blauen Lichts reduziert. Für Schreibtischcomputer und Notebooks existiert das
kostenlose Programm f.lux, das auf größeren Monitoren und LCD-Displays den Blauwert
abends und nachts herunterregelt. Alle Programme lassen sich bei Bedarf kurzfristig oder für
bestimmte Programme ausschalten, denn Grafiker und Fotografen sind natürlich auf die
Farbtreue des Bildschirms angewiesen.

Besser Paperyellow statt Paperwhite?

Dumm nur, dass sich just auf den aktuellen E-Readern das Lichtspektrum nicht verändern
lässt. Als Vorteil wird es bislang angesehen, dass man mit dem beleuchteten Display des
Readers abends im Bett auch im Dunkeln ohne Zimmerbeleuchtung lesen kann. Das Display
von Kindle und Tolino arbeitet technisch anders als die LCD-Displays. Bei den E-Book-
Readern liefern LED-Lämpchen das Licht, das ebenfalls einen hohen Blauanteil hat. Das Licht
lässt sich zwar heller und dunkler stellen, aber das Farbspektrum selbst ändert sich dadurch
nicht.

Es bleibt daher abzuwarten, ob künftige E-Reader-Modelle eine verbesserte und gesündere


Beleuchtung mitbringen, die abends auf ein Licht mit weniger Blauanteil umstellt. Statt
Paperwhite am Tag eher Paperyellow am Abend?

Tipps für ein »lichtgesundes Lesen«

Um gesünder zu lesen und für einen gesünderen Schlaf, sollten Sie Folgendes tun:

 Wenn Sie im Dunkeln auf dem E-Reader lesen, dimmen Sie das Licht des Gerätes so
weit herunter, dass Sie gerade noch die Buchstaben erkennen und angenehm lesen
können. Korrigieren Sie nach einiger Zeit die Lichtstärke weiter manuell nach
unten, denn die Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Von Vorteil sind E-Reader
wie der Kindle Voyage, der die Lichtstärke weiterhin kontinuierlich automatisch
herunterregelt, selbst wenn es im Raum schon dunkel ist.
 SchaltenSie das Licht des E-Readers ganz ab, und stellen Sie wieder auf die gute alte
Nachttischlampe mit einem warmen Lichtspektrum um.
 Doch auch wer Papierbücher liest, sollte darauf achten, dass die Nachttischlampe ein
warmes Lichtspektrum ausstrahlt und die Buchseiten gelblich wirken. Helle und
kalte LED-Lampen oder gar Neonlicht sollten als Nachttischlampe nicht zum Einsatz
kommen. Schädlich wären dann auch kleine LED-basierte Lampen, die man sich ans
Buch klemmen kann, da diese oftmals einen hohen Blauanteil im Lichtspektrum
besitzen.
Es existieren optische Hilfsmittel, um das Blaulicht auszufiltern. Für den Kindle Paperwhite
gibt es spezielle Folien. Man kann auch eine Sonnenbrille oder gar eine spezielle
Brille tragen, die den Blaulichtanteil herausfiltert. Ob’s was bringt, haben wir nicht getestet.
Ein klein wenig kämen wir uns damit merkwürdig vor, so als würde man beim Lesen
ein Aluhütchen tragen.

Apropos: Als WLAN-Empfänger – und im Falle der 3G-Versionen als Mobilfunkempfänger –


ist ein E-Reader auf dem Nachttisch strahlungstechnisch ebenfalls nicht optimal. Daher ist es
durchaus ratsam, beim Lesen im Bett den Flugmodus einzuschalten, um die Strahlungsherde
zu reduzieren.

Quelle: https://www.literaturcafe.de/das-lesen-auf-dem-e-reader-gefaehrdet-ihre-
gesundheit/

29. März 2016


SCHADET DAS LESEN VON EBOOKS DEN AUGEN?

Kurz vor Weihnachten haben eBook Reader wieder Hochsaison. Während früher Bücher zu
den beliebtesten Weihnachtsgeschenken für Erwachsene und Jugendliche gehörten, sind
heute auch eBook Reader nicht mehr unter dem Weihnachtsbaum wegzudenken. Doch
kaum macht man sich auf die Suche nach dem passenden eReader, stellt sich häufig die
Frage ein: Ist das überhaupt gut für die Augen? Könnte das regelmäßige Lesen auf dem
eBook sogar schädlich für die Augen sein?

Schließlich hören wir so häufig, dass stundenlange Computerarbeit und übermäßiger TV


Konsum nicht gut für unseren Sehapparat sind. Gehört dann der eBook Reader nicht
irgendwie auch in die gleiche Kategorie?

Die erlösende Antwort bereits vorneweg: Nein, das Lesen von eBooks per se ist für die
Augen nicht schädlich. Allerdings lohnt es sich, ein paar Punkte dabei zu beachten.

eBook Reader: Der richtige Bildschirm

Das Lesen auf Bildschirmen – egal ob auf Smartphone, Tablet oder Computer hat einen
unerwünschten Nebeneffekt: es strengt unsere Augen an. Trotz dem Fakt, dass sich die
dahinterstehende Technologie immer weiter entwickelt und die Bildschirme immer
schonender für unsere Augen werden, erzeugen alle Licht. Und in eine Lichtquelle zu
schauen, ist für unsere Augen anstrengend.

Dies verleitet uns zu der Annahme, auf Papier zu lesen wäre besser als auf einem Bildschirm.
Doch nicht so beim eReader: Die meisten eBooks verfügen nämlich über einen Bildschirm
mit elektronischer Tinte. Dahinter steckt eine komplett andere Technologie. Bildschirme mit
elektronischer Tinte leuchten nicht, sondern sie reflektieren das Licht – genau so, wie ein
klassisches Buch aus Papier. Doch Vorsicht, es gibt im Handel auch eBooks mit integriertem
Licht. Diese sind demnach aus Sicht der Augenheilkunde nicht empfehlenswert. Doch auch
bei den eBooks mit elektronischer Tinte bestehen unterschiedliche Qualitäten. Entscheidend
dabei ist, wie viele Grautöne das eBook anzeigen kann. Je besser die Qualität des eBooks,
desto stärker sind die Kontraste und das macht das Lesen schonender für unsere Augen.

Davon abgesehen spielt auch die Bildschirmgröße eine Rolle. Die meisten eBooks sind
zwischen 6 und 7 Zoll groß. Ein etwas größerer Bildschirm kommt am ehesten dem Format
der meisten Bücher nahe und hält uns davon ab, das eBook zu nah an die Augen
heranzuziehen. Suchen wir also nach einem möglichst augenfreundlichem eReader, lohnt
sich der Kauf eines größeren Modells.
Schriftart und Schriftgröße

Ebooks können immer mehr. Jede Neuauflage scheint die vorhergehenden Versionen zu
toppen. Braucht man diese Zusatzfeatures denn wirklich? An dieser Frage scheiden sich
verständlicherweise die Geister. Doch wenn wir nur eine Funktion hervorheben dürften, fiele
uns die Entscheidung leicht. Die Möglichkeit, Schriftgröße und Schriftart nach persönlichem
Geschmack auswählen zu können, ist für uns das wichtigste Feature – welches auch in
zahlreichen Modellen enthalten ist.

 Die Größe der Buchstaben: Eine wirklich sinnvolle Funktion ist die Auswahlmöglichkeit der
gewünschten Schriftgröße auf dem eReader. Die ideale Schriftgröße ist individuell
unterschiedlich – am Ende entscheidet, was wir als angenehm empfinden. Der eReader
sollte auf einer Distanz von mindestens 30 Zentimetern gehalten werden. Die optimale
Schriftgröße ist die, mit der der Leser entspannt lesen kann.
 Die Schriftart: Welche Schriftart optimal ist, entscheidet auch hier der Einzelne. Wichtig ist
nur, dass sie über Serifen verfügt. Dies sind die kleinen Linien, die den einzelnen Buchstaben
quer zur seiner Grundrichtung abschließen. Diese kleinen “Verzierungen” dienen keinesfalls
nur zu Gestaltungszwecken. Nein, sie erleichtern das Erkennen der Buchstaben ungemein,
was dann wiederum zu einem entspannteren Lesen beiträgt.

Quelle: https://www.care-vision.de/blog/schadet-das-lesen-von-ebooks-den-augen/

6.12.2019
Blaues Licht beim eBook Reader, wie gefährlich ist es?

In den letzten Jahren gab es vermehrt Untersuchungen zur Rolle künstlichen Lichts und der
Beeinflussung hormoneller Vorgänge im menschlichen Körper. Der Hintergrund des Ganzen:
Moderne Displays weisen einen vergleichsweise hohen Anteil an kurzwelligem blauen Licht
auf. Dieses Licht steht in Verdacht auf verschiedene Vorgänge im Körper (negativ) zu wirken.
Unter anderem soll der Wach-Schlaf-Rhythmus unter der verstärkten Exposition von blauem
Licht leiden.

Vor wenigen Wochen wurde eine weitere Studie zu dem Thema veröffentlicht, die auch im
Internet durchaus große Wellen geschlagen hat und von vielen großen Portalen aufgegriffen
wurde.

Blaues Licht verändert den Schlafrhythmus

Das Testprozedere der Studie sah folgendermaßen aus: Insgesamt 12 Teilnehmer (je sechs)
haben an jeweils fünf aufeinander folgenden Abenden auf einem Apple iPad oder in einem
normalen Papierbuch (mit gedimmter externer Beleuchtung – siehe unten) gelesen. Nach
den fünf Tagen wurde gewechselt. Am jeweils fünften Tag wurde die Konzentration des
Hormons Melatonin gemessen, das u.a. den Schlafrhythmus maßgeblich beeinflusst.
Zusätzlich wurden die Probanden zur Schlafqualität befragt. Das Ergebnis: Die Nutzer des
iPads wiesen in beiden Fällen einen niedrigeren Melatonin-Spiegel auf, haben länger
gebraucht um einzuschlafen und letztendlich auch schlechter geschlafen.

Damit bestätigt diese Studie auch andere Untersuchungen, die bereits zu ähnlichen
Ergebnissen gekommen sind, wobei festzuhalten ist, dass nicht nur Tablet-Nutzer betroffen
sind, sondern generell alle Personen die LED-Displays nutzen: Smartphone,
Computermonitor bzw. Laptop und natürlich auch beleuchtete eBook Reader haben
allesamt grundsätzlich alle das gleiche Problem.

Die Probleme des Studiendesigns

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man dem in der Studie gefundenen Effekt
entgegenwirken kann, denn ein niedriger Melatoninspiegel verändert nicht nur die
Schlafqualität, sondern wird auch mit einem erhöhten Krebsrisiko und anderen
Krankheitsbildern in Verbindung gebracht. Außerdem könnte blaues Licht auch bei
verschiedenen Erkrankungen der Augen eine Rolle spielen.

An dieser Stelle muss man aber zunächst klarstellen, dass das Studiendesign eine
Extremsituation abgebildet hat, denn das verwendete iPad wurde im
genutzten vierstündigen Zeitraum, in einem Abstand von 30 bis 45 Zentimetern, mit voller
Helligkeit genutzt.

Die Studienautoren geben die Helligkeit in einem Abstand von rund 40 Zentimetern mit ca.
32 Lux an. Das von der externen Lichtquelle beleuchtete Buch hat hingegen mit knapp unter
1 Lux (indirekt) gestrahlt.

Als Raumbeleuchtung kamen Leuchtstofflampen mit einer Farbtemperatur von 4.100K zum
Einsatz. Mit solch unterschiedlichen Beleuchtungsszenarien ist ein Vergleich der
Auswirkungen auf den Melatoninspiegel zwischen beiden Medien im Endeffekt eigentlich
nicht wirklich aussagekräftig.

Wie problematisch ist das Lesen auf eReadern?

Aber kommen wir zum eBook Reader: Unter den gleichen Bedinungen (40 cm Abstand, volle
Helligkeit) strahlt ein Kindle Paperwhite mit nur rund 7 Lux.

Bei Dunkelheit wird die Beleuchtung üblicherweise aber auf ein deutlich niedrigeres Niveau
abgesenkt und dürfte bei den allermeisten eReader-Nutzern jedenfalls deutlich unter 2 Lux
liegen (oftmals vermutlich sogar unter 1 Lux). Im praktischen abendlichen Alltag dürfte die
Lichtintensität die vom eBook Reader ausgeht, damit im Regelfall um rund 95 Prozent (und
mehr) niedriger sein als in der Untersuchung und kaum höher als beim in der Studie
beleuchteten Buch.

Das nachfolgende Bild visualisiert den Unterschied. Rechts ist ein Tablet mit höchster
Helligkeitseinstellung zu sehen, links ein eBook Reader mit für die Umgebungshelligkeit
adäquat gewählter Helligkeitsstufe.

ie absolute Blaulicht-Strahlungsintensität dürfte also jedenfalls sehr weit unter dem Niveau
des getesteten iPads liegen und damit bleibt auch völlig offen, ob es unter praktischen
Bedienungen irgendwelche nachteiligen Auswirkungen gibt.
Blaulichtanteil in der Praxis

Insbesondere bei den Herstellern von Computermonitoren ist die Verringerungen des
Blaulicht-Anteils bereits in die Entwicklung und Produktion miteingeflossen. Auf den
verschiedenen Homepages der Produzenten findet man oftmals auch weitere Informationen
dazu, so z.B. auch bei Eizo. Auf deren Webseite heißt es, dass sich die absolute Menge des
blauen Lichts bereits um fünf Sechstel (!) reduzieren lässt, wenn man die Farbtemperatur
von 7.000K auf 5.000K senkt (-20 Prozent blaues Licht) und die Helligkeit von 350 cd/m² auf
120 cd/m² verringert.

Mit einfachen Maßnahmen lässt sich der Blaulichtanteil eines Monitors deutlich senken, wie
Hersteller Eizo auf der Homepage erklärt. Bildquelle: Eizo.de
Legt man das Ganze auf den vorhin genannten Vergleich zwischen den in der Studie
genutzten Tablets und einem typischen eBook Reader um, dann kann man festhalten, dass
die Strahlungsintensität des Blaulichts alleine wegen des Helligkeitsunterschieds schon
deutlich geringer ist. Hinzu kommt, dass die Farbtemperatur vieler moderner eReader
mittlerweile leicht ins Rot-Grün-Gelbliche geht und nicht mehr ins Bläuliche, wie das bei der
allerersten Generation häufig der Fall war.

Als Nutzer eines dedizierten Lesegeräts wie dem Kindle Paperwhite, Tolino Vision 2, Kobo
Aura H2O oder PocketBook Touch Lux 2 (und vielen anderen), empfiehlt es sich daher in
erster Linie die Helligkeit immer nur so hoch wie nötig einzustellen. Im abgedunkelten Raum
sollte man somit eine vergleichsweise niedrige Einstellung nutzen und einfach einen
Moment warten, bis sich die Augen an die Dunkelheit und die geringere Helligkeitsstufe des
Displays gewöhnt haben.

Für Tablet-Leser gilt die gleiche Empfehlung. Zusätzlich hat man hier auch noch die
Möglichkeit einen Softwarefilter zu installieren, der die Farbtemperatur des Displays ändert.
Das verfälscht zwar die Farben, daran gewöhnt man sich allerdings ebenfalls nach kurzer
Zeit, sodass der Umstand nicht mehr auffällt – besonders wenn man ohnehin nur Text liest.

Auch PC-Nutzer können weitere Maßnahmen setzen. Abgesehen von der Verringerung der
Farbtemperatur, die quasi jeder moderne Monitor erlaubt (einige erlauben auch das
händische Nachbessern der einzelnen Kanäle), gibt es auch hier eine Softwarelösung mit
dem Namen F.Lux. Besonders für Personen die spät abends noch am PC arbeiten, empfiehlt
sich die Nutzung der Software.

Don’t panic!

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass die Studie im Endeffekt nur einen grundsätzlichen
Zusammenhang abgebildet hat. Wie sich dieser bei praxisnaher (!) Nutzung eines Lesegeräts
tatsächlich auswirkt, bleibt völlig offen (siehe oben).

Fest steht, dass man die Blaulichtmenge mit einer einfachen Absenkung der Helligkeit schon
drastisch reduzieren kann. Daher sollte man auch davon absehen, die Lichtstärke unnötig
hoch einzustellen, auch wenn das die Bildqualität zunächst subjektiv verbessert. Nach kurzer
Umgewöhnung ist auch eine niedrige Helligkeitseinstellung tadellos nutzbar und letztendlich
wohl auch gesünder.

In jedem Fall gilt aber, dass man nicht in Panik verfallen sollte. Auch wenn die grundsätzliche
Wirkung des blauen Lichts auf den Melatoninspiegel mittlerweile mehrfach festgestellt
wurde, so bleibt weiterhin offen, wie sich das Ganze insbesondere bei der Nutzung eines
eBook Readers auswirkt. Mit der bereits genannten einfachen Maßnahme der
Helligkeitsreduzierung lassen sich mögliche negative Effekte vermutlich drastisch reduzieren,
sodass die Auswirkungen wohl sehr gering zu halten sind.

Wichtiger ist da vermutlich beim nächsten LED-Lampen-Kauf als Glühbirnenersatz, auf eine
möglichst warme Farbtemperatur zu achten (3.000K und darunter), denn bei
entsprechender Watt-Stärke ist die Lichtintensität einer guten LED nochmals ungleich höher
als beim getesteten iPad. Eine kaltweiße LED-Lampe könnte sich somit deutlich negativer
auswirken als ein typisches Display.

LCD-Displays schaden Proteinkonzentration im Auge

Aber nicht nur der Schlafrythmus wird durch blaues Licht potentiell negativ beeinflusst, die
LCD-Anzeigen können möglicherweise auch Probleme mit den Augen verursachen oder
zumindest verstärken. Das bestätigt eine Studie aus Japan.

In der Untersuchung wurden die Augen von 96 Personen, jungen und mittleren Alters,
untersucht (60 Männer, 36 Frauen). Dabei wurde die Konzentration des MUC5AC
Proteins gemessen, das im vorderen Augenabschnitt produziert wird und Teil des normalen
Tränenfilms ist.

Das Ergebnis: Personen die weniger als fünf Stunden pro Tag mit handelsüblichen
Computermonitoren arbeiten, hatten 9,6 ng/mg MUC5AC im Tränenfilm, jene die allerdings
mehr als sieben Stunden pro Tag vor einem Monitor verbringen, wiesen im Schnitt nur 5,9
ng/mg des Proteins auf.

Langes Arbeiten am LCD führt zu Problemen

Einer der Studienautoren vergleicht die niedrigen Werte mit jenen von Personen, die an
ärztlich diagnostizierten Benetzungsstörungen der Augen leiden. Dort beträgt die
Konzentration des Proteins nur 3,5 ng/mg.

Die Ursachen für die Probleme sind vielfältig, wobei eine zu niedrige Blinkfrequenz und
tendentiell zu weit geöffnete Augen beim Ablesen eines Computermonitors offenbar zu den
Hauptgründen gehören. Gegenüber Reuters gibt der Studienleiter zu Protokoll: „Wenn wir
auf Computerbildschirme schauen, ist unsere Blinkfrequenz im Vergleich zum Lesen eines
Buches verringert.“

Nun stellt sich natürlich die Frage nach der genauen Ursache für den schädigenden Effekt,
denn es ist durchaus möglich, dass nicht der Monitor an sich das Problem ist, sondern die
Tätigkeit die beim Arbeiten damit ausgeübt wird. Allerdings können natürlich auch die
Eigenheiten eines typischen LCDs, wie die transmissive Funktionsweise, (mit-)verantwortlich
sein.

In jedem Fall ist der Studienleiter davon überzeugt, dass beim Lesen eines Buches keinerlei
Probleme auftreten, womit eBook Reader mit reflektiven E-Ink Displays, ohne permanent
stattfindenden Bildaufbau, wohl auch auf der sicheren Seite sein dürften. Wer auf Nummer
Sicher gehen will, der sollte dann aber auch die eingebaute Beleuchtung nur bei Bedarf und
nicht andauernd auf voller Stufe nutzen.

Quelle: https://allesebook.de/anleitung/blaues-licht-gefaehrlich-ungesund-ereader-94743/

von Chalid El-Heliebi

16. Juli 2017


Wie umweltfreundlich sind E-Books?
Digital oder gedruckt: Die Entscheidung für oder gegen ein E-Book ist nicht nur eine des
Lesevergnügens. Auch der Umweltgedanke spielt für viele Menschen eine Rolle: Wie grün ist
das E-Book? Der Bayern 1-Umweltkommissar ermittelt.

Schon seit 14 Jahren gibt es E-Book-Reader, aber erst in den vergangenen Jahren sind
digitalisierte Bücher zu einer echten Konkurrenz zum gedruckten Buch geworden. Auch
aufgrund der technologischen Entwicklung, aber vor allem aufgrund des inzwischen breiten
Angebots.

Klar ist: Für gedruckte Bücher werden Bäume gefällt. Die Produktion von Papier erfordert
Unmengen an Wasser und Chemikalien. Noch dazu werden in Deutschland etwa 80 Prozent
der benötigten Fasern importiert, stammen also nicht aus recyceltem Papier.

Vergleichsgrundlage
Der Deutsche liest im Schnitt etwa zehn Bücher und jedes Buch ist - rein statistisch
betrachtet - etwa 200 Seiten dick. Dies hat das Freiburger Ökoinstitut bei einer umfassenden
Studie zur Ökobilanz von E-Book-Readern angenommen. Das ist insofern wichtig, um eine
Basis zu haben, aufgrund derer gedruckte Bücher mit E-Book-Readern verglichen werden
können. Es liegt auch auf der Hand, dass die Produktion von E-Book-Readern Ressourcen
verschlingt. Auch der Stromverbrauch bei den Endgeräten muss untersucht werden.

Verdrängen E-Books das gedruckte Buch?


Die Angst der Buchhändler und vieler Verlage ist, dass E-Book-Reader die Bücher aus Papier
langsam aber sicher verdrängen. Bislang lesen immer noch weit über 80 Prozent der
Deutschen gedruckte Bücher. Allerdings war der Anstieg der neuen E-Book-Leser vor allem
im vergangenen Jahr rasant: Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von" Bitkom"
wurden 2012 über 800.000 E-Book-Reader verkauft. 2013 Jahr sollen es schon knapp 1,5
Millionen sein.

Die Lesegeräte werden in den USA aber auch hierzulande inzwischen zu Niedrigpreisen
verkauft. Die billigsten Modelle gibt es bereits ab 50 Euro zu kaufen. Teurere Geräte kosten
bis zu 300 Euro. Auch die Tablet-Computer werden von vielen Menschen zum Bücherlesen
genutzt.

Der Kauf von digitalisierten Büchern ist natürlich im Vergleich zu Büchern auf Papier, je nach
Buch und Verlag, um ein paar Euro günstiger, weil der Druck und das Papier wegfallen. US-
Gigant "Amazon" bietet bereits eine Art Flatrate für Bücher mit seiner "Kindle-Leihbücherei"
auch für Deutschland an. Wer ein neues E-Book ausleihen möchte, muss das derzeit
ausgeliehene E-Book vom Gerät aus wieder zurückgeben. Es ist mittlerweile auch möglich,
Bücher in den städtischen Leihbüchereien auszuleihen und auf den Reader zu übertragen.

Kopierschutz
Eine Spezialsoftware (Adobe Digital Editions) sorgt übrigens auf dem Computer dafür, dass
Buchinhalte nicht unkontrolliert weiterverbreitet werden und lediglich auf eine beschränkte
Anzahl von Medienträgern übertragen werden kann. Außerdem gibt es noch in sich
geschlossene Systeme, wie bei Amazon (Kindle) oder Apple (iBooks): E-Books, die dort
gekauft werden, haben einen speziellen Kopierschutz und können nur auf den exklusiv
angebotenen Endgeräten gelesen werden. Die Reader sind hier so konzipiert, dass andere
Formate nicht unterstützt werden. Wer eine große digitale Bibliothek aufgebaut hat und
später ein anderes Lesegerät der Konkurrenz kaufen möchte, "verliert" damit seine
sämtlichen Bücher bzw. kann sie nicht übertragen.

Die Herstellung von Büchern

Für eine Milliarde neuer deutscher Bücher pro Jahr müssen 12.000 Bäume gefällt werden.
Allein die deutschen Verlage produzieren pro Jahr knapp eine Milliarde Bücher. Mehr als 80
Prozent werden derzeit auf Frischfaserpapier gedruckt. Das hat enorme Folgen für die
Umwelt. Das Umweltinstitut München nimmt an, dass für eine Million Kopien eines Buches
mit durchschnittlich 250 Seiten über 12.000 Bäume gefällt werden müssen. Außerdem
werden bei der Herstellung eines Buches sehr große Mengen Wasser und Energie
verbraucht. Druck und Vertrieb miteinberechnet, summieren sich für zehn Bücher mit etwa
200 Din-A5-Blättern etwa elf Kilogramm des Treibhausgases CO2, das als Hauptverursacher
der weltweiten Klimaerwärmung gilt.
Bücher werden immer noch viel zu selten auf Recyclingpapier gedruckt. Viele Verlage
sträuben sich dagegen, weil Recyclingpapier angeblich für den Buchdruck ungeeignet ist.
Dagegen spricht, dass es hochqualitatives Umweltpapier bereits für Zeitschriften und Bücher
gibt.

Der kanadische Verlag "Raincoast Books" hat es vorgemacht und die Millionenauflage eines
Harry-Potter-Bands auf 100 Prozent Recyclingpapier gedruckt. Allein dadurch sind 30.000
Bäume vor der Rodung bewahrt und über 47 Millionen Liter Wasser eingespart worden.
Allerdings fallen auch bei der Herstellung von zehn Büchern auf Recyclingpapier noch neun
Kilogramm CO2 an.

Die Herstellung von E-Book-Readern

E-Book-Reader sind vor allem in der Herstellung energieaufwendig. Der Betrieb ist
energiesparsam.
Wichtig für die Ökobilanz eines E-Book-Readers ist zunächst einmal der Herstellungsort. Die
meisten Geräte werden in China hergestellt. Deshalb muss immer auch der lange
Transportweg, entweder mit dem Schiff oder sogar dem Flugzeug, miteingerechnet werden.

In den Geräten mitverbaut werden zahlreiche seltene und edle Metalle, darunter Kupfer,
Silber, Gold oder Palladium. Da ist die Batterie bzw. der Akku gar nicht berücksichtigt.
Zusätzlich steckt in den Geräten jede Menge Kunststoff. Daher ist die Lebensdauer und auch
ein mögliches Recycling der Lesegräte von immenser Bedeutung für die Ökobilanz. Denn 99
Prozent des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen, hat das Freiburger
Ökoinstitut errechnet, verursacht die Herstellung der E-Book-Reader. Der anschließende
Gebrauch ist trotz des immer wieder notwendigen Aufladens des Akkus besonders
energiesparend.

Auch wenn die Hersteller bei den Akkulaufzeiten wie üblich etwas übertreiben, muss ein
gutes Lesegerät auch bei intensiver Nutzung nur alle zwei Wochen aufgeladen werden.
Dieser Wert verringert sich natürlich, wenn die Lesegeräte LCD-Farbdisplays und
Multimediafunktionen haben. Besser ist es übrigens, den Reader am Laptop aufzuladen,
während man es sowieso nutzt. An der Steckdose hängen die Geräte meist länger als
notwendig.

Richtig entsorgen
Am Verbraucher selbst liegt es auch, wie umweltgerecht ein alter oder kaputter E-Book-
Reader entsorgt wird. Leider landen viele Geräte noch im Hausmüll, obwohl einerseits die
Hersteller verpflichtet sind, Altgeräte zurückzunehmen. Auch Wertstoffhöfe können die
Lesegräte sinnvoll für das Recycling entsorgen. Kupfer und andere Edelmetalle können
beispielsweise fast vollständig zurückgewonnen werden.

Das Ökoinstitut in Freiburg hat insgesamt für die Herstellung eines guten, robusten E-Book-
Reader mit einer Bildschirmgröße von sechs Zoll und einem eInk-Display berechnet, dass bei
der Herstellung etwa acht Kilogramm des Klimakillers Kohlendioxid (CO2) anfallen.

Wissenswertes über E-Books


Das Angebot von elektronischen Büchern wird auch in Deutschland immer größer. Wie der
Börsenverein des Deutschen Buchhandels in einer Studie 2012 feststellte, haben über die
Hälfte der Verlage E-Books im Programm und mehr als die Hälfte aller Neuheiten sind bereits
als elektronisches Buch verfügbar. Der Umsatzanteil von E-Books am Gesamtumsatz der
Verlage ist beispielsweise 2012 stärker gestiegen als geschätzt. Er lag bei knapp zehn
Prozent, erwartet waren 7,2 Prozent. Für 2013 werden bereits weit über zehn Prozent
geschätzt.

Je nach Anbieter können in Deutschland bereits bis zu 100.000 Titel aus dem Netz
heruntergeladen werden. Rechtlich gesehen gelten aber für den Kauf eines E-Books andere
Regeln als für den Kauf eines gedruckten Buches. Jeder, der sich E-Books kauft und
runterlädt, erwirbt lediglich die persönliche Lizenz zum Lesen. Etwa fünf bis sechs Kopien
sind erlaubt, allerdings können Inhalte wegen des Kopierschutzes nicht auf andere Reader
übertragen werden.

Da die Vertriebs-, Druck- und Materialkosten wegfallen, sind E-Books in der Regel zwischen
zehn und 20 Prozent günstiger als Papier-Bücher. Das ist weniger als mancher E-Book-Käufer
erwartet, denn auch für E-Books gilt in Deutschland die Buchpreisbindung. Es gibt allerdings
auch kostenlose Bücher zum Download. Außerdem gibt es immer mehr Möglichkeiten, auch
E-Books zu leihen. Bei den Stadtbüchereien ist das oft nur mit sehr viel Vorlauf möglich, da
es bei einer Lizenz pro E-Book meist zu Wartezeiten kommt. Insbesondere wenn es sich um
Neuheiten handelt.

Der direkte Vergleich


Das Freiburger Ökoinstitut hat 2011 versucht, die Ökobilanzen von E-Book-Readern und
Büchern aus Papier miteinander zu vergleichen. In der umfassenden Studie sind die
Herstellung, Anwendung und Entsorgung von elektronischen Lesegräten untersucht worden
sowie auch der Ressourcenverbrauch und die Umweltauswirkungen in Form von CO2-
Emmissionen.

Ab zehn gelesenen Büchern im Jahr ist der E-Book-Reader umweltfreundlicher.


Ob E-Book-Reader letztlich umweltfreundlicher sind als Bücher, hängt vor allem von der
Nutzung des Lesers ab. Bei einem gedruckten Buch werden bei der Herstellung etwa 1,1
Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Ist das Buch auf recyceltem Papier gedruckt, sind es
immerhin auch noch 900 Gramm. Die Produktion eines elektronischen Lesegeräts ist
dagegen natürlich wesentlich aufwändiger. In einem guten E-Book-Reader stecken am Ende
des Herstellungsprozesses etwa acht Kilogramm CO2.

Anschließend läuft ein E-Book-Reader ganz im Sinne der Umwelt. Es fallen wenig
Energiekosten an. Wird er zudem noch mit Ökostrom "betankt", läuft er grün. Aber auch
sonst ist das Aufladen des Akkus, bei einem guten E-Book, nur alle zwei Wochen notwendig;
selbst bei intensiver Nutzung. Schließlich verbraucht nur das Blättern tatsächlich Strom. Bei
Readern mit einem beleuchteten Display ist der Akku selbstverständlich früher leer.

Mit jedem geladenen, digitalen Buch verbessert sich anschließend die Ökobilanz des Readers
im Vergleich zum klassischen, gedruckten Buch. Wer mehr als zehn Buchtitel pro Jahr auf
seinem E-Book-Reader liest, spart nachhaltig Ressourcen wie Papier und sorgt so dafür, dass
weniger Bäume gefällt werden. Das Ökoinstitut nimmt dabei an, dass der Reader mindestens
drei Jahre in Betrieb ist. Dann ergeben sich wirklich positive Umweltauswirkungen: Es wird
weniger Energie verbraucht und es entstehen weniger Treibhausgase. Diese Vergleichsdaten
verschieben sich natürlich, wenn beispielsweise das Display des Readers beleuchtet ist oder
Bücher zu hundert Prozent auf Recycling-Papier gedruckt werden.

Fazit
Unterm Strich gilt: Wer mehr als zehn Bücher pro Jahr liest, kann sich mit grünem Gewissen
einen E-Book-Reader kaufen. Damit schlägt er die Ökobilanz der gedruckten Bücher deutlich.
Je länger der Reader im Einsatz ist und desto mehr Bücher darauf geladen sind, desto besser
für die Umweltbilanz.

Entsorgung

Auch was die Entsorgung angeht, könnte der Reader die gedruckten Bücher schlagen, wenn
die Verbraucher ihn richtig entsorgen würden. Leider landen zu viele Altgeräte im Hausmüll,
wo sie wirklich nicht hingehören. Bücher aus Papier verstauben meist im Regal. Auch hier
kann die Ökobilanz verbessert werden: einfach weiterverschenken.

Wer aber lieber ein richtiges Buch in der Hand hat und sich gar nicht mit E-Book-Readern
anfreunden kann, kann trotzdem ökologisch punkten: Das Leihen von Büchern in
Bibliotheken ist umweltmäßig unschlagbar!

Quelle: https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/buch-ebook-
lesen-umwelt-100.html

Von: Alexander Dallmus

Stand: 09.10.2013
Digital vs. gedruckt – wie ökologisch sind eBook Reader?

Gedrucktes Buch oder E-Reader? Eine Frage, die die Gesellschaft auf ähnliche Weise zu
spalten vermag, wie die Frage nach der Ananas auf der Pizza. Einige schwören auf das
traditionelle Buch aus Papier, alleine schon wegen dem typischen Buch-Geruch. Andere
belächeln Leute, die kiloweise Bücher in den Urlaub schleppen, während sie auf ihrem
federleichten Gerät tausende von digitalen Büchern griffbereit haben. Auch die ökologischen
Vorteile eines E-Readers werden immer wieder als Argument gebracht. Doch ist digital
wirklich immer ökologischer als gedruckt?
Mehrere Studien, Arbeiten, etc. wurden schon zu dem Thema verfasst, eine allgemeingültige
Antwort konnte keine davon liefern. Dennoch lassen sich daraus interessante Zahlen, Fakten
und letztlich eben doch auch eine Antwort auf die Frage herauslesen, ob ich mir aus
ökologischen Überlegungen lieber ein Buch oder einen eBook Reader kaufe. Die Zahlen
dieses Artikels stammen aus einer der meistzitierten Studien zur Thematik, verfasst durch
das Öko-Institut Freiburg. Andere Studien oder Arbeiten kommen teils auf andere Zahlen,
die Grundaussagen dahinter bleiben aber im Normalfall dieselben.
[box] Hinweis: Die Studie ist von 2011 und bezieht sich daher auf ältere eBook Reader[/box]

Digitale Tinte oder LCD-Display


Für ein besseres Verständnis, zuerst einen kurzen Überblick über die Technik und
verschiedenen Variationen von E-Readern:
Die Displays klassischer eBook Reader unterscheiden sich von den üblichen LCD-Displays der
Smartphones und Tablets. Sie reflektieren das Licht wie klassisches Papier und lassen sich
damit auch in sonniger Umgebung problemlos lesen. Dies ermöglichen tausende kleine
«Kügelchen», gefüllt mit weißen und schwarzen Pigmenten. Mittels Elektroden werden die
Pigmente gesteuert und damit das gewünschte Bild produziert. Solche E-Ink-Displays
ermöglichen gewaltige Akkulaufzeiten, da sie nur beim Umschalten Strom benötigen.
Inzwischen befinden sich auch farbige E-Ink-Displays in der Entwicklung, die den Markt der
digitalen Publikationen noch einmal erweitern würden (z. B. mit digitalen
Hochglanzmagazinen). Vermehrt werden eBooks aber auch auf E-Readern oder Tablets mit
klassischem LCD-Display genutzt – eine Unterscheidung dieser beiden Kategorien ist für
einen Ökobilanz-Vergleich nötig.

Herstellung von E-Readern


Bleiben wir gleich beim E-Reader. Aus umwelttechnischer Sicht ist die Herstellung der mit
Abstand wichtigste Punkt. Rund 99% des Energieverbrauchs und der
Treibhausgasemissionen eines klassischen E-Readers werden nämlich durch die Herstellung
verursacht. Bei den Modellen mit LCD-Display sind es weiterhin gegen 80%.
In den Geräten sind mehrere wertvolle und seltene Metalle verbaut. Kupfer macht dabei den
grössten Anteil aus, Silber, Gold und Palladium benötigt man oftmals ebenfalls. Die
ökologischen Folgen des Rohstoff-Abbaus sind bekannt – Schwermetall-Freisetzung im
Boden sowie Freisetzung von Giften. Kinderarbeit und miserable Arbeitsbedingungen außen
vorgelassen. Neben den Rohstoffen spielt aber auch der Herstellungsort eine wichtige Rolle.
Die meisten E-Reader werden in Asien produziert und müssen dementsprechend eingeschifft
oder eingeflogen werden. Alles in allem benötigt die Herstellung eines E-Readers rund 36,5
kWh Energie und stösst ca. 8 Kg CO2 aus.

Und wie sieht es bei den gedruckten Büchern aus?


Durchschnittlich zehn Bücher à 200 DIN A5-Seiten liest eine Privatperson pro Jahr. Die
Herstellung dieser Bücher ist mit einer großen Umweltbelastung verbunden. Es muss
unterschieden werden zwischen Büchern aus Frischfaser- und solchen aus Recyclingpapier.
Letztere machen leider gerade mal rund einen Fünftel aller Bücher der deutschen Verlage
aus.
Dass es auch anders ginge, zeigte der kanadische Verlag „Raincoast Books“. 2003 druckte
dieser eine Millionenauflage von „Harry Potter und der Orden des Phönix“ auf 100
prozentigem Recyclingpapier. Dadurch sparte der Verlag beinahe 50 Millionen Liter Wasser
und rettete rund 30000 Bäume vor der Rodung. Dennoch ist auch die Herstellung von
Recyclingpapier kein Wellness-Programm für die Umwelt: Für die Papierherstellung der oben
genannten zehn Bücher werden rund 9 Kg CO2ausgestossen und 35,3 kWh Energie benötigt.
Die Werte von Frischfaserpapier für die gleiche Menge liegen bei 11 Kg CO 2 und 92,6 kWh
Energiebedarf. Der Buchdruck macht dabei in beiden Fällen nur einen kleinen Anteil aus: ca.
10% bei Frischfaser- und ca. 20% bei Recyclingpapier.

Nutzung
Rund 14 Tage hält ein klassischer E-Reader bei durchschnittlicher Nutzung durch. bevor er
wieder geladen werden muss. Ein Tablet im Vergleich muss jeweils bereits nach ca. acht
Stunden wieder an die Dose. Im Schnitt verbraucht ein E-Reader 0,6 kWh pro Jahr, das
Tablet kommt auf einen Jahresstromverbrauch von 3,5 kWh. Zahlen, die noch einmal
klarmachen, dass die Umwelt hauptsächlich durch die Herstellung der Geräte Schaden –
allzu viel kann man bei der Nutzung der Geräte also nicht falsch machen. Vielmehr spielt die
Dauer und Häufigkeit der Nutzung eine entscheidende Rolle. Dazu mehr im Fazit.

Entsorgung
In diesem Punkt hingegen werden viel zu oft Fehler begangen. Die verwendeten Rohstoffe
der E-Reader können fast vollständig zurückgewonnen werden. Trotzdem werden im Schnitt
gerade einmal rund 20% aller Elektrogeräte ordnungsgemäß entsorgt. Die überwiegende
Mehrheit landet im Hausmüll oder liegt ungenutzt zuhause rum. Gerade durch die
zunehmende Knappheit der benötigten Ressourcen, wäre es wichtig, dass die Verbraucher
und Verbraucherinnen mehr Rücksicht auf eine ordnungsgemässe Entsorgung nehmen. Auch
Bücher verstauben oftmals in den Regalen, anstatt an neue Leser und Leserinnen
weitergegeben zu werden.

Fazit
In einem Punkt sind sich eigentlich alle Studien einig: Auch wenn die Herstellung der Geräte
und Bücher den grössten Teil der Umweltauswirkungen ausmachen, so ist es letztlich doch
die Art der Nutzung, die entscheidend dafür ist, ob der Kauf eines E-Readers aus
ökologischer Perspektive sinnvoll ist. Eine Amortisationsrechnung in der Freiburger Studie
kommt zu folgendem Ergebnis: Ein E-Reader mit E-Ink-Display benötigt alles in allem gleich
viel Energie wie 10,76 Bücher aus Frischfaserpapier bzw. 24,98 Bücher aus Recyclingpapier.
Sprich, sobald Du mehr Bücher liest, lohnt sich der Kauf eines E-Readers. Dabei rechnet man
jeweils mit einer Nutzungsdauer von drei Jahren. Wer also jedes Jahr wieder das neuste
Modell benötigt, muss noch einmal deutlich mehr lesen, um seinen Kauf ökologisch zu
rechtfertigen. Bei den E-Readern mit LCD-Displays erhöht sich die Zahl auf 11,88 bzw. 31,3
Bücher. Noch einmal höher sind die Zahlen, wenn man das Treibhauspotenzial betrachtet,
hier findet zwischen 21 und 35 digitalen Büchern eine Amortisierung statt.
Auch wenn man in solchen Rechnungen natürlich nie alle Faktoren berücksichtigen kann, so
lässt sich doch das Fazit ziehen, dass man ab zehn Büchern pro Jahr einen Wechsel zur
digitalen Variante in Betracht ziehen sollte. Je mehr man liest und je länger ein eBook Reader
in Verwendung ist, desto besser fällt die Ökobilanz aus. Wer dennoch nicht auf das
gedruckte Buch verzichten will, sollte darauf achten, Bücher aus Recyclingpapier oder aus
zweiter Hand zu kaufen. Und anstatt das Buch danach im eigenen Regal verstauben zu
lassen, gibt man es lieber gleich wieder weiter.
Quelle: https://www.studibuch.de/magazin/digital-vs-gedruckt-wie-oekologisch-sind-ebook-
reader/
20.11.2017
Sind E-Book-Reader umweltfreundlicher als Bücher?

Kein Papier, dafür braucht es Strom. Sind die E-Book-Reader wirklich umweltfreundlicher als
Bücher? Oder tut sich da nicht viel?

Ab wie vielen Büchern lohnt sich der digitale Ersatz?


Auf den ersten Blick klingt es ja ökologisch: Ab heute verzichte ich auf Bücher, also verbrauche ich
weder Papier noch Tinte, Bäume müssen nicht gefällt, Seiten nicht gedruckt und transportiert werden.
Win-win für mich und die Umwelt? So einfach ist es dann nicht, wenn man sich Bücher nur noch auf
den Reader lädt.
Zuerst müssen wir beantworten, wie viel CO2-Ausstoß bei beiden Varianten anfällt. Ein E-Book-
Reader kommt in seiner Herstellung auf rund 24 Kilogramm CO2-Äquivalente. Ein einziges Buch auf
etwa einen Kilogramm. Insofern müsste man mindestens 25 Bücher auf dem digitalen Gerät lesen, um
eine bessere Ökobilanz aufzuweisen.

Damit sind aber bislang nur die Herstellungskosten abgedeckt. Bei der Nutzung entstehen natürlich
auch noch Emissionen, die davon abhängen, mit welchem Strom du das Gerät auflädst. Der normale
Strommix in Deutschland, der mitunter Kohlestrom nutzt, setzt einiges an CO2 frei. Mit Wind- oder
Wasserkraft kann man den eigenen CO2-Ausstoß drastisch reduzieren. Immerhin nutzen die modernen
Reader ein so genanntes E-Ink-Display, das wenig Strom verbraucht und bis zu zwei Wochen lang
durchhält. Wer seine Bücher auf einem gewöhnlichen Tablet liest, der verbraucht deutlich mehr Strom.

Ein Kilogramm CO2 pro Buch bezieht sich übrigens auf Bücher, die auf Recyclingpapier gedruckt sind.
Frischfaser benötigt deutlich mehr Ressourcen und verursacht daher auch höhere Emissionen.

Neben Kohlenstoffdioxid geht es bei der Ökobilanz außerdem um Stickoxide. Hier haben die Bücher
die Nase weit vorn.
Über das Video:

E-Book-Reader eher etwas für Vielleser


Wichtig ist bei den Readern vor allem, dass sich der Akku austauschen lässt. So muss im Ernstfall nur
der Akku getauscht werden, nicht aber das komplette Gerät. Das verbessert die Ökobilanz auf
langfristige Sicht. Die obige Rechnung bezieht sich auf Reader mit einer Nutzungsdauer von knapp drei
Jahren, also so lange, wie ein Akku oftmals durchhält.
Eine komplette Ökobilanz ist kaum möglich, denn da hängt auch sehr viel am individuellen Verhalten,
etwa wie man seine Bücher kauft oder eben welchen Strom man nutzt. Fährst du etwa jedes Mal mit
dem Auto in die Stadt, um dir neue Bestseller zu kaufen oder lässt du sie nach Hause liefern? Oder
radelst du einfach zur nächsten Buchhandlung und kaufst gar nur Second-Hand?

Eine grobe Orientierung bietet aber eine Untersuchung des Freiburger Öko-Instituts. Das kam 2011 zu
dem Ergebnis, dass sich ein E-Book-Reader für Vielleser eignet, die über drei Jahre im Schnitt 30
Bücher oder mehr lesen.
Vor- und Nachteile des E-Books

Vom Nutzen und Nachteil des E-Books für die Leser und ihre Geschichte
Die Vorteile
Das E-Book hat Einzug gehalten in die Haushalte vieler Familien, Paare und Singles und
gehört wie das iPhone und das Tablet bald zur Ausstattung jedes modernen Menschen. Aber
worin liegen eigentlich die Vor- bzw. Nachteile eines E-Books?
Zunächst einmal liegen ein paar Vorteile auf der Hand: der Verbraucher muss nicht mehr in
den Laden gehen, um sein Buch zu kaufen oder zu bestellen, er kann dies bequem von jedem
Ort aus tun, wo er einen Internetzugang hat, dort kann er es auch gleich drahtlos bezahlen
und es wird ihm innerhalb einiger Minuten zugeschickt bzw. heruntergeladen, sodass er das
Buch in allerkürzester Zeit zu seiner Verfügung hat.
Außerdem kann er sich eine Bibliothek anlegen, die keinen Platz in Anspruch nimmt, wenn
man von dem Platz, den das E-Book selbst braucht, einmal absieht. Es hat Platz in einer
mittelgroßen Handtasche und kann also überall hin mitgenommen werden, in den Zug, ins
Flugzeug, in die Straßenbahn, zum Doktor, aufs Gemeindehaus, ins Museum, in den Park
usw. Viele Leute haben Platzprobleme in ihren Wohnungen und Häusern und dies scheint
wohl einer der Hauptvorteile des E-Books zu sein, denn die gespeicherte Bibliothek braucht
kaum mehr Platz als ein Handy.
Außerdem ist das E-Book zum Sprachenlernen geeignet, weil man die Wörterbücher der zu
lernenden Fremdsprache herunterladen kann und dann Wörter, die man nicht versteht,
anklicken kann und eine Erklärung in der Fremdsprache erhält dazu. Man kann die
Schriftgröße des Textes, den man liest, ändern und bei den neueren E-Books kann man sogar
im Dunkeln lesen, da sie mit einem leuchtenden Bildschirm versehen sind.
Ein E-Book ist zudem sehr leicht, oft leichter und weniger für Zerstörung anfällig als ein Buch,
das man mit sich herumträgt. Man kann auch Notizen zur Lektüre machen, diese sind jedoch
weniger direkt sichtbar, als wenn man diese mit einem Bleistift in ein gedrucktes Buch
hineinschreibt. Viele Bücher, vor allem ältere und auch diejenigen in Fremdsprachen sind
billiger als wenn man sie als Paperback über Amazon bestellt oder im Buchladen kauft.
Außerdem gibt es zu den angeklickten Büchern eine kurze Zusammenfassung und in vielen
Fällen eine Leseprobe, sodass man das Produkt erst einmal ausprobieren kann, bevor man es
kauft. Klickt man einen Autor an, so erscheinen nicht alle, aber alle auf E-Book erhältlichen
Bücher des Autors auf dem Bildschirm und man kann sich ein Bild von dem machen, was
dieser Autor so alles geschrieben hat. Serien werden als Serien ausgezeichnet, sodass man
weiß, welches Buch zu welcher Serie gehört. Vor allem für Ferienlektüre und Bücher, die
man nur einmal liest, ist das E-Book die ideale Lösung wegen des Platzsparens, man muss die
Bücher auch nicht wieder loswerden nach der Lektüre. Aber auch um sich in ein
Wissensgebiet einzuarbeiten, kann das E-Book von Nutzen sein, gerade wenn man sich eine
Bibliothek zu einem bestimmten Thema aneignen will, ohne gleich sein ganzes Haus
vollzustellen.
Die Nachteile
Die Nachteile sind weniger offensichtlich, aber es gibt sie auch. In einem gedruckten Buch
kann man leichter von einem Ort zum anderen springen und hat auch leichter die Übersicht
über das Buch, das man liest. Außerdem ist es von einem Kindle aus manchmal schwer, die
Bücher in der Sprache herunterzuladen, in der man sie lesen will. Auch gibt es nicht alle
Bücher auf E-Book, viele Bücher gibt es bis anhin nur in gedruckter Form und nicht immer in
den Übersetzungen, in denen man sie gerne hätte. Der sinnliche Genuss, ein Buch in der
Hand zu halten, ist auch nicht da, wenn es auch einfacher und angenehmer ist, ein E-Book in
der Hand zu halten, da man zum Beispiel die Seiten nur mit einem Klick wenden kann und
eigentlich nur eine Hand zum Lesen braucht. Vielen Lesern ist es unangenehm, virtuell zu
lesen, sie haben das Gefühl, dann eigentlich nicht zu lesen, obwohl dieses Gefühl durchaus
irrational ist. Manche denken auch, dass der Umstand, dass man nur einen Teil des Textes
sieht, der Gedächtnisleistung beim Lesen nicht entgegen kommt.
Vieles bleibt noch zu beweisen. Wer wissenschaftlich arbeitet mit Büchern, wird vom E-Book
auch noch einige Verbesserungen erwarten, so das Springen im Text etwa, die Zugänglichkeit
der Anmerkungen, die Schwierigkeit mit Bildern umzugehen im E-Book, die Schwierigkeit,
Anmerkungen im Buch unmittelbar zu sehen, die manchmal fehlende Paginierung, der
Umstand, dass nicht alle Bücher, die man braucht, auch wirklich verfügbar sind und dass
kaum Artikel auf dem E-Book zu finden sind etc.
Für die Geschichte des Lesens ist das E-Book jedoch vor allem für den Bücherwurm und
Ferienleser ein Fortschritt wegen des Platzsparens und der leichten Transportierbarkeit.
Nicht jedes Buch, das man liest, will man auch körperlich in seiner Bibliothek haben und zur
Leihbücherei gehen auch nicht alle gerne. Mein Tipp: Versuchen Sies mal, leihen Sie sich ein
E-Book für die Ferien aus und probieren Sie es aus ! Nach den Ferien werden Sie wissen, ob
Sie eines kaufen möchten.

Quelle: http://cvo-bec.net/e-zine/?p=333&lang=de
Grazia Berger

Artikel gelesen am 26.05.2019


Gedruckte Bücher drängen E-Books zurück
Vor nicht ganz zehn Jahren löste Amazon mit dem ersten Lesegerät Kindle einen wahren E-
Book-Boom aus. Nun folgt die Ernüchterung, in den USA nimmt der Umsatz mit E-Books
wieder ab. Warum bei Büchern die Digitalisierung anders verläuft als bei Film und Musik.

Zwischen 2008 und 2010 startete das E-Book in den USA durch. In dieser Zeit hat sich der
Absatz verzwölffacht. 2013 erreichte das Geschäft mit den digitalisierten Büchern dann
den vorläufigen Höhepunkt: Über 3 Milliarden Dollar gaben Leserinnen und Leser in den
USA dafür aus.

Doch dann ging der Umsatz zurück, auf 2,8 Milliarden Dollar im letzten Jahr. Im gleichen
Zeitraum nahm der Verkauf gedruckter Bücher im guten alten Buchladen wieder zu.

Kleine Renaissance des Buchdrucks


Genaue Zahlen für die Schweiz gibt es nicht. Doch auch bei uns stagniert das Geschäft mit
den E-Books, wie Branchenkenner bestätigen.

Die Verlage in den USA haben auf den Rückgang reagiert und setzen vermehrt auf
gedruckte Bücher, wie die New York Times berichtet, Link öffnet in einem neuen Fenster.
Das traditionsreiche Unternehmen Penguin Random House etwa hat rund 100 Millionen
Dollar in Zwischenlager und ein effizienteres Verteilsystem für seine Taschenbücher
investiert.
Der E-Book-Boom scheint also vorerst zu stagnieren. Dafür gibt es triftige Gründe. Denn
anders als bei Musik und Film gibt es bei der Digitalisierung des Buches grosse
Unterschiede zwischen dem traditionellen und dem digitalisierten Medium. Beide haben
ihre Vor- und Nachteile.

Vor- und Nachteile wiegen schwer


Weil man in einem E-Book nicht blättern kann, ist es schwieriger, sich einen Überblick über
ein Buch zu verschaffen oder schnell eine bestimmte Stelle nachzuschlagen. Bibliophile
dürften eine sorgfältige Gestaltung vermissen, denn bei E-Books sieht das Layout immer
gleich aus. Selbst bei einfachsten Grafiken stossen Lesegeräte zudem an ihre Grenzen.

Dazu kommen vermeintliche Nachteile, die objektiv betrachtet gar keine sind, wie etwa:
Lesegeräte muss man ständig laden (in Wirklichkeit beträgt die Laufzeit bei E-Ink Geräten
mehrere Wochen). Oder: Für E-Books muss man ständig ein zusätzliches Gerät mit sich
herumtragen (dabei sind die Geräte leichter als die meisten Bücher).

Elektronische Bücher haben jedoch auch grosse Vorteile: Wer auf digitale Bücher setzt, hat
seine komplette Bibliothek immer dabei und kann diese nach Bedarf im Handumdrehen
auch noch erweitern. Weitere Stärken des E-Books: Man kann gezielt nach Inhalten
suchen, Textpassagen markieren und diese später als Zusammenfassung verwenden. Liest
man in einer Fremdsprache, so braucht man kein Wörterbuch – ein Klick auf ein
unbekanntes Wort genügt und das Gerät zeigt gleich die Übersetzung an.
Noch nicht das Ende des E-Book
Diese Vor- und Nachteile verlangen nach einem sorgfältigen Abwägen, wann ein E-Book
angebracht ist und in welchem Fall man mit einem konventionellen Buch besser bedient ist
– ganz im Gegensatz zum Konsum von digitaler Musik oder Filmen, wo der Unterschied
zwischen digitalem und herkömmlichem Medium kleiner ist.

Das alles dürfte dazu beigetragen haben, dass nach einer anfänglichen Euphorie nun bei
den E-Books Ernüchterung eingekehrt ist und Leser vermehrt auch wieder gedruckte
Bücher kaufen.

Ein weiterer Grund für den Umsatzrückgang liegt in der Preispolitik der etablierten
Verlage. Kritiker wie Mathew Ingram, Link öffnet in einem neuen Fenster vom Magazin
Fortune werfen den Konzernen vor, dass diese dafür verantwortlich sind, dass E-Books
teuer bleiben. Zu teuer: In den meisten Fällen ist die elektronische Version eines Buches
nur minim billiger als das gedruckte Taschenbuch, obwohl die Kosten für den Verlag tiefer
sein müssten und Konsumenten mit dem Nachteil leben müssen, dass sie ein E-Book weder
ausleihen noch weiterverkaufen können.
Der Grund für die hohen Preise: Die Verlage haben gar kein Interesse an der Digitalisierung
des Buches. Sie fürchten viel mehr, dass dadurch ihre Margen schwinden werden. Im
Gegensatz zur Musik- und Filmindustrie ist es den Verlagen bis jetzt gelungen, den
Zwischenhändlern von E-Books wie etwa Apple die Preise zu diktieren und so einen
Preisverfall zu verhindern.

Doch die Verlage sind nicht alleine auf dem E-Book-Markt. Es gibt inzwischen eine
wachsende Zahl von Autoren, die E-Books ohne Zwischenhandel direkt an die Leserinnen
zu massiv günstigeren Preisen verkaufen. In den oben genannten Zahlen wurde dieser Teil
des Marktes nicht berücksichtigt, kritisiert Mathew Ingram.

Für den Journalisten ist das E-Book deshalb noch lange nicht am Ende. Mit günstigeren
Angeboten könnten die E-Books attraktiver werden und auch bei den Geräten gibt es noch
Potenzial zur Verbesserung. Das könnte dazu führen, dass E-Books einen zweiten Frühling
erleben.

Quelle: https://www.srf.ch/news/wirtschaft/gedruckte-buecher-draengen-e-books-zurueck

Peter Buchmann
Dienstag, 02.08.2016, 17:37 Uhr
Frauen und eBooks: Ist ein Kauf sinnvoll? Die Pro-/Kontra-Liste

Über Frauen und Technik wurde ja schon viel erzählt und spekuliert. Natürlich leben wir
nicht hinter dem Mond und kennen uns sehr gut mit Smartphones und Apps aus. Und auch
eBooks sind uns nicht fremd. Viele technik-affine Damen haben sich schon einen eReader
gekauft und gehören somit zu den rund elf Prozent der Deutschen, die letztes Jahr komplett
auf das digitale Lesen umgestiegen sind. Wer noch keins hat, fragt sich natürlich: Ist ein Kauf
sinnvoll? Wenn auch Sie zu der Gruppe Frauen gehören, die noch überlegen: Wir haben für
Sie das Schreiben einer Pro- und Kontraliste übernommen. Sehen Sie hier das Ergebnis!
eBooks sind in aller Munde und kommen immer verstärkter zum Einsatz. Waren es 2010
noch vier Prozent der Deutschen, die sich mit dem angeblich vereinfachten, digitalen Lesen
beschäftigten, stieg die Zahl der Deutschen, die kein Buch mehr in die Hand nehmen, im
letzten Jahr bereits auf elf Prozent. In der Bahn, im Bus, auf Arbeit – überall werden die
Kindles, Tolinos und Kobo Glos ausgepackt und es wird drauf losgelesen. Aber ist ein Kauf
wirklich sinnvoll? Ganz im Stile einer Rory Gilmore haben wir für Sie eine Pro-/Kontra-Liste
erstellt, die Ihnen bei dieser Entscheidung helfen kann.

Pro
Leichte Sache
Ein ganz klarer Vorteil ist natürlich das Gewicht. So wiegen die eReader zwischen 170 und
250 Gramm, egal, wie viele Bücher Sie darin herumtransportieren. Sollten Sie auf Reisen
sein, ist es so natürlicher um einiges angenehmer, statt fünf Platz wegnehmende und
schwere Bücher im Koffer zu verstauen, einfach mal fünf eBooks herunterzuladen und das
kleine Gerät im Handgepäck spazieren zu tragen. Meist kann man sich eine Bibliothek aus
Tausenden Büchern zusammenstellen und sie in einem kleinen Gerät aufbewahren –
unschlagbar praktisch.
Schonend für die Augen
Durch E-Ink-Displays wird auch das Lesen am Strand, unter großem Sonneneinfall, kein
Problem mehr. Besonders der Kindle Paperwhite 3G besticht dabei mit einem hohen
Kontrast und einer angenehmen Beleuchtung. Der Sechs-Zoll-Bildschirm des Telekom Tolino
Shine stellt die Texte durch eine hohe Pixelzahl gestochen scharf dar, die leicht bläuliche
Beleuchtung, die zudem gedimmt werden kann, ist angenehm und fleckenlos.
Kostenlos? Will ich!
Definitiv in die Pro-Kategorie gehört, dass hin und wieder Bücher auch kostenlos angeboten
werden. Natürlich nicht die gerade erschienenen Weltbestseller, aber ChickLit ist durchaus
auch schon mal für 0 Euro runterzuladen.
Mehr Anonymität
In Bus und Bahn wird dadurch auch eines angenehmer: Die anderen Fahrgäste starren Ihnen
nicht auf das Buchcover. Bisher sah Ihr Gegenüber immer sofort auf Ihrem Paperback-
Exemplar, welchen Roman Sie derzeit lesen. Bei „50 Shades of Grey“ oder „Twilight“ könnte
es aber auch mal unangenehm werden, wenn die Fremden gleich wissen, welche Lektüre Sie
beschäftigt. Das fällt beim eBook natürlich weg.
Von Groß auf Klein
Auch immer mehr Zeitschriften bieten neben Apps und schnellen Informationen per
Newsletter nun auch ihre gedruckte Ware für die eReader an: ePapers gibt es zum Beispiel
schon vom Spiegel und dem Stern und lösen das Herumtragen und umständliche Lesen zu
großer Blätter ab.

Kontra
Die (un)endlichen Weiten
Die Auswahl der Bücher, die Sie per Download lesen können, ist zwar schon groß, umfasst
aber noch lange nicht alles, was ein größerer Buchladen an physischen Exemplaren zu bieten
hat. Bei Amazon gibt es derzeit rund 120.000 deutsche Werke im Angebot, beim Telekom
Tolino Shine, der mit den vier großen Ketten Weltbild, Hugendubel, Thalia und dem
Bertelsmann-Club zusammenarbeitet, sind es bereits 300.000 Titel. Natürlich wächst diese
Zahl stetig, aber durch fehlende Paragraphen in den Lizenzverträgen – vor ein paar Jahren
wurde eine digitale Verwertung noch nicht in Betracht gezogen – dauert es vor allem bei
älteren Werken etwas länger, bis Sie in den eBook-Shops erscheinen. Natürlich haben auch
Buchläden nicht jedes denkbare Buch griffbereit, oftmals kann man es aber gleich vor Ort
bestellt werden.
Kleine Geräte zum kleinen Preis?
Neben der Anschaffung des Endgerätes per se – der Tolino ist derzeit mit 99 Euro das
günstigste Modell, danach folgen der Kobo Glo und der Kindle Paperwhite mit je ca. 130
Euro – kosten die Downloads vor allem bei Neuerscheinungen fast ebenso viel wie das
gedruckte Werk. Ein finanzieller Vorteil ergibt sich oft also nur auf lange Sicht.
Nicht ganz greifbar
Der haptische Aspekt geht bei einem eBook natürlich verloren. Für echte Buchliebhaber ein
großes Manko, allerdings kann die Schutzhülle die linke Buchseite imitieren und so teilweise
ersetzen.
Wo ist die nächste Steckdose?
Der Akku ist ein wichtiger Aspekt und das Aufladen im Alltag ein ganz natürlicher Prozess,
der keine Probleme mit sich bringt. Im Urlaub oder auf längeren Geschäftsreisen allerdings
kann das auch anders aussehen. Durch die E-Ink-Displays wird bei den meisten Modellen
einzig beim Umblättern Strom gebraucht. Dadurch halten die eReader auch meist zwischen
zwei bis vier Tagen bei maximaler Beleuchtung. Und doch, wenn im Urlaub am Strand der
Akku leer ist, kann man nichts machen.

Fazit
Beide Seiten, sowohl das physische Buch als auch die eBook-Variante, haben mehrere Vor-
und Nachteile. Dabei kommt es nun ganz auf das Individuum an. Lieber ein echtes Buch in
den Händen oder die Möglichkeit, immer wechseln zu können und viel Platz zu sparen?!
Falls Sie sich für eBooks entscheiden, empfehlen wir: den Amazon Kindle Paperwhite, der
auch viele fremdsprachige Titel anbietet, und den Telekom Tolino Shine, der vor allem im
deutschsprachigen Sektor eine große Titel-Auswahl bietet und – großer Pluspunkt – durch
die WLan-Hotspots der Telekom und die automatische Anbindung an die Telekom Cloud
auch von unterwegs problemlos bedienbar ist. Auch der Kobo Glo und der Sony PRS-T2
haben in den einschlägigen Fachmagazinen gute Bewertungen bekommen. Den Geruch und
die Magie eines neu aufgeschlagenen Buches ersetzen sie zwar nicht, aber vor allem im
Alltag sind sie um einiges handlicher.
Quelle: https://www.desired.de/lifestyle/buecher/ebooks-ein-sinnvoller-kauf-eine-pro-kontra-liste/
Artikel gelesen am 26.05.2019
Beeinflussen eBook Reader die Gesundheit?
« Darum sollten Sie besser klassische Bücher lesen »
eBook Reader sind praktisch und für viele Menschen nicht mehr aus dem Leben
wegzudenken. Egal ob im Büro in der Mittagspause oder im Urlaub am Strand: Das eBook
passt auch in kleine Taschen und wo Internet ist, ist die mobile Bücherei überall dabei. Von
den modernen Büchern geht allerdings eine unsichtbare Strahlung aus. Wir beschäftigen
uns mit der Frage, ob und wie eBook Reader die Gesundheit negativ beeinträchtigen.

eBooks – Vorteile gegenüber dem klassischen Buch


Der neue Roman des Lieblingsautors ist veröffentlicht und muss auf Schritt und Tritt folgen.
Das Buch hat 1080 Seiten und wiegt als Taschenbuch bereits so viel wie eine kleine Hantel,
ganz zu schweigen vom Hardcover. Dennoch scheint es unmöglich, das Buch länger als eine
Stunde wegzulegen, bevor endlich die Auflösung des Ganzen auf der letzten Seite bekannt
ist. Sie kennen das? Dann haben Sie sich bestimmt auch schon einmal Gedanken darüber
gemacht, einen Reader zu kaufen, zudem das eBook noch weniger kostet als das zugehörige
Taschenbuch.

Das elektronische Bücherregal vereinfacht es, die aktuellen Lieblingsbücher immer dabei zu
haben. Er besitzt im Vergleich zu einem Buch nur ein sehr geringes Gewicht und nimmt in
der Tasche viel weniger Platz weg. Kleinere Modelle passen sogar in die meisten
Jackentaschen. Für den mehrwöchigen Urlaub lassen sich einfach mehrere Bücher auf das
kleine Gerät laden, die andernfalls einen Rucksack füllen würden. Die Vorteile der
elektronischen Bücher sind unbestritten, allerdings bereiten mögliche Gefahren für die
Gesundheit Ärzten und Wissenschaftlern Sorgen.

Elektrosmog durch eBook Reader


Tatsache ist: Alle elektronischen Geräte senden in gewissem Umfang elektrische,
magnetische oder elektromagnetische Strahlung aus. Beim Reader sorgen das Display und
eine eventuelle Beleuchtung bei geringem Stromverbrauch für eine lange
Batterielebensdauer. Im Falle des Readers ist diese Strahlung sehr schwach, aber durchaus
messbar. Die Dauer der Einwirkung führt bei Viellesern möglicherweise zu Symptomen, die
allerdings erst nach einer Verzögerung von Monaten oder Jahren auftreten.

Ein angeleuchtetes normales Buch strahlt mit einer Intensität von weniger als einem Lux. Das
elektronische Buch hingegen erreicht Werte von mehreren Lux, besonders wenn die
Helligkeit zu hoch eingestellt ist. Das belastet die Augen unnötig. Problematischer ist
allerdings der Anteil von Blaulicht in der Beleuchtung des Readers. Denn blaues Licht mit
kurzer Wellenlänge hat, genau wie Elektrosmog, negative Auswirkungen auf den Körper.

Veränderung des Melatoninspiegels durch Blaulicht


Schlaf ist enorm wichtig für die menschliche Gesundheit. Das Hormon Melatonin wiederum
ist wichtig für einen pünktlichen und festen Schlaf. Es wird in einem Teil des Zwischenhirns
produziert und reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen. Die meisten Bildschirme,
darunter auch der des Readers, produzieren viel blaues Licht. Dieses stört die körpereigene
Produktion des Melatonins, wie eine Studie des PNAS (Proceedings of the National Acedemy
of Sciences) ermittelte.

Verschiedene Untersuchen kamen bereits in der Vergangenheit zu dem Ergebnis, dass


Menschen schlechter schlafen, wenn sie in den Abendstunden an einem Bildschirm arbeiten.
Die Leistung des Readers ist zwar geringer als bei einem gewöhnlichen Computerbildschirm,
er funktioniert aber nach den gleichen Prinzipien. Damit beeinflussen eBook Reader die
Gesundheit genauso wie ein gewöhnlicher Bildschirm. Der Vorgang verläuft lediglich
schleichender.

Durch vierstündiges Lesen wird der natürliche Schlafrhythmus bereits um 1,5 Stunden
verschoben. Bei einer durchschnittlichen Schlafdauer zwischen sieben und acht Stunden sind
das fast 20 % weniger Schlaf als gewöhnlich. Nur wenige Menschen können auch ihre
Aufstehzeit verschieben, wodurch sich dies direkt auf die langfristige Schlafmenge auswirkt.
Schlafmangel wiederum führt zu einer ganzen Reihe von Symptomen, die bei
Konzentrationsschwierigkeiten beginnen und sich bis zu psychischen Erkrankungen ziehen.

Senkung der Proteinkonzentration im Auge


Die Osaka Studie aus Japan fand in einem Experiment einen Zusammenhang zwischen der
Strahlung von Bildschirmen und der Gesundheit der Augen. Das Protein MUC5AC ist im
Tränenfilm enthalten und hat bei gesunden Menschen ohne Bildschirmarbeit eine
Konzentration von 9,6 ng/mg. Menschen mit einer Benetzungsstörung der Augen weisen im
Schnitt einen Wert von 3,5 ng/mg auf.

Menschen mit gesunden Augen, die allerdings täglich sieben Stunden vor einem Bildschirm
verbringen, zeigten einen Durchschnittswert von 5,9 ng/mg. Dieser Wert ist erschreckend
niedrig und wird möglicherweise durch die niedrigere Blinkfrequenz der Augen verursacht.
Das trocknet die Augen aus und führt zu Folgeschäden wie dem Mangel des Proteins
MUC5AC. Die übermäßige Benutzung des Readers wirkt sich also auch direkt auf die Augen
aus.

Gesundheit schützen – Blaulicht vorbeugen


Das elektronische Buch hat den klaren Vorteil, dass es bei allen Lichtverhältnissen gelesen
werden kann. Zur Vermeidung kurzwelliger Strahlung sollte der eBook Reader allerdings nur
an Orten eingesetzt werden, an denen er ohne Beleuchtung betrieben werden kann. Bei
ausgeschalteter Displaybeleuchtung ist zumindest die Gefahr durch blaues Licht beseitigt.
Die Strahlung durch das elektrische Gerät selbst ist hiervon leider nicht betroffen. Diese lässt
sich nur mit einem Umstieg auf das altbekannte Taschenbuch beseitigen.

Das Ergebnis: Weniger Elektrosmog durch klassische Bücher


Das Buch in Papierform beseitigt alle elektronischen Gefahren eines eBooks. Es zwingt den
Leser, ein Licht im Raum einzuschalten, wodurch das Auge nur eine schwache indirekte
Beleuchtung wahrnimmt anstelle der direkten Einstrahlung des Readers. Auf diese Art wird
das schädliche Blaulicht vermieden, welches Bestandteil fast aller LCD- und LED-Bildschirme
ist und die Produktion des Schlafhormons Melatonin reduziert. Dieses wiederum sorgt für
einen ordentlichen Schlaf, damit der Körper neue Kraft tanken kann.

Somit sieht der Roman in Papierform nicht nur im Regal schöner aus, sondern ist auch besser
als der eBook Reader für die Gesundheit. Außerdem: Haben Sie schon einmal versucht, bei
der Buchlesung Ihres Lieblingsautors einen eBook Reader signieren zu lassen? Schutz vor
Elektrosmog durch andere Strahlenquellen finden Sie im ESMOG-Shop. Wir beraten Sie
gerne!

Quelle: https://www.esmog-shop.com/magazin/beeinflussen-ebook-reader-die-gesundheit/
Artikel gelesen am 26.05.2019

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