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Weimarer Klassik Epoche: Merkmale,

Literatur, Autoren & Werke


Weimarer Klassik Literaturepoche

Die Epoche der Klassik oder auch Weimarer Klassik beginnt nach herrschender
Auffassung mit der Italienreise Goethes, die er im Jahr 1786 machte. Der Begriff der
Humanität war prägend für diese Zeit. Die individuellen Geister waren davon
überzeugt, dass der Mensch gut und erziehbar sei. Es ging um eine
Vervollkommnung eines jeden Menschen, der in allen Bereichen einen kompletten
Entwicklungsstand erreichen sollte: hinsichtlich Gefühl und Verstand, künstlerischem
Empfinden, auf Wissenschaft basierendem Denken und theoretischem Analysieren.
Die Idee der Harmonie war, dass diese Eigenschaften nicht im Wettbewerb
miteinander stehen, sondern im Einklang gelebt werden sollten. Durch Erziehung sei
dies in der Gesellschaft erreichbar.

Der Begriff Klassik


Das Wort Klassik leitet sich vom lateinischen Wort classicus ab. Es war die
Bezeichnung für Personen, die der höchsten Steuerklasse angehörten. Diese
Bedeutung übertrug sich im Verlauf der geschichtlichen Entwicklung auf andere
Bereiche der Gesellschaft. In unserem heutigen Sprachverständnis ist mit klassisch
oder Klassik eine zeitlose Gültigkeit gemeint. In einer schöpferischen Bedeutung
orientiert sich das Verständnis an antiken Stilmustern. Je nach Auffassung endet die
Epoche 1805 oder 1832 mit dem Tode Goethes.

Merkmale der Weimarer Klassik

 Sowohl die Bezeichnung Klassik als auch die Bezeichnung Weimarer Klassik
sind gebräuchlich. Das literarische Zentrum dieser Epoche lag in Weimar.

 Die Hauptvertreter waren Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller.

 Besonderes Merkmal der Klassik ist das “Viergestirn”, das neben Goethe und
Schiller aus Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder bestand. Diese
Dichter gehörten zu den prominentesten Persönlichkeiten dieser Zeit.

 Goethe und Schiller besaßen beim literarischen Schaffen einige


Übereinstimmungen. Durch gemeinsames Arbeiten und Schaffen bildeten sie die
bekannte ästhetische Allianz. Es gab allerdings nie persönliche Beziehungen aller
Dichter des Viergestirns zur gleichen Zeit.

 Zu den Merkmalen dieser Epoche gehören auch Erfindungen, die in diese Zeit
fallen. Bekannte Erfindungen waren der Heißluftballon, der Fallschirm, der
Blitzableiter, einstellbare Webstühle und im medizinischen Bereich die Impfung.

 In der Epoche der Klassik galt das Streben nach einer moralischen und
ästhetisch kultivierten Welt. Weiter spielte die Natur, die als umfassendes Vorbild
galt, eine große Rolle.

 Neben entstandenen Werken spielte auch die Kunst eine große Rolle.
Zusammen mit der Dichtung bildete sie Humanität und eine Form der Beschreibung
damaliger Ideale, die Werte wie Toleranz und Freiheit als moralische Ziele vertrat.

 Vornehmlich die Ballade wurde in der Klassik als Textform aufgegriffen

 Es gab ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Verstand und Gefühl, das


durch die Dichter stark beeinflusst wurde. Der rebellische Ton aus der Epoche des
Sturm und Drangs wurde aufgegeben und die neuen Vorbilder wurden dem antiken
Griechenland entnommen – das sogenannte apollinische Griechenbild.

 Als wesentlich für diese Zeit galt die Italienreise Goethes, der mit seinen
Eindrücken die Epoche der Klassik stark prägte

 Die Klassik wurde auch durch die Französische Revolution 1789 stark geprägt

Ideen der Klassik

Die Ideen der Klassik entstammten dem damaligen Weltbild, das sich von den
grausamen Folgen der Französischen Revolution entfernte und in eine positive
Richtung bewegte. Der Mensch in der Klassik war geprägt durch einen idealistischen
Charakter.

Die Erziehung des Menschen konzentrierte sich auf eine vollendete und harmonische
Erziehungsmethode, bei der die Sinne und Tugenden des Menschen harmonisch und
gleichmäßig verbunden sind. Die sich widersprechenden Elemente von Emotionen
sollten gleichmäßig und miteinander vereint ausgeprägt sein. Damit zeigte sich ein
Zusammenhang zwischen Verstand und Gefühl. Dieses Erziehungsbild stelle die
wirkliche Natur des Menschen dar.

Die Idee des Menschenbildes in der Klassik war, dass der Mensch an sich schön und
gut sei. Der Mensch sei erziehbar und zur Ausbildung auf eine harmonierende
Gesamtpersönlichkeit bestimmt.
Neben Verstand und Gefühl wurde die Sittlichkeit dem Menschen unterstellt. Er sei
dennoch frei und autonom und dazu fähig alle Zwänge aufzuheben, ohne dabei die
ihm unterstellte Sittlichkeit zu verlieren. Wichtige Werte und Ideale für die
Entwicklung zum damaligen Menschenbild waren Natur und Mensch, Individuum und
Gesellschaft, Neigung und Pflicht, die Menschlichkeit, Toleranz, Verstand und das
Gefühl.

Die Ideen der Klassik


Die Klassik erinnerte stark an die Epoche der Aufklärung, in welcher der Mensch
als Gutes dargestellt wurde. Das Ziel, das Schöne und Gute zu bewahren und die
einzelnen Tugenden der Menschen zu entwickeln, wurde in der Klassik zwar
übernommen, doch unterschied sich die Epoche der Klassik von der Aufklärung,
da die Klassik das gesamte Ideal der Harmonie als Ziel zu erreichen versuchte.
Der Körper und der Geist sollten in Harmonie zueinander stehen, es sollten keine
entgegen gerichteten Ideen und Ziele gesetzt werden.

Diese Idealvorstellung fanden die Künstler in der Antike. Der Harmoniegedanke,


ausgehend von der griechischen Antike, war der entscheidende Gedanke, alte
Formen und Ideale wieder einzuführen und neu zu entwickeln. Auch die Natur
war entscheidender Einflussfaktor der Klassischen Literatur. Auch hier wurde
wieder das Ideal der Harmonie verfolgt, die Natur als Einheit und harmonische
Erscheinung.

Merkmale der Klassik


Der Einfluss der Französischen Revolution ist wohl das wichtigste Merkmal in der
Epoche der Klassik. Die Dichter und Autoren dieser Zeit, setzen sich mit ihr
auseinander, die Literatur und Dichtungen wurden entscheidend beeinflusst.

Die Idee der Klassik war: Der Staat könne erst dann dem Ideal entsprechen,
wenn eine langsame Entwicklung von statten ginge, und nicht die überstürzte
revolutionäre Handlung.

Ein weiteres Merkmal der Klassik ist die Konzentration auf die Städte Weimar und
Jena. Viele Autoren und Dichter dieser Zeit, stammen aus den Städten und auch
die Handlungen sind dort ausgelegt.

Kunst und Literatur galten als Erziehungsmethoden der Menschen. Durch diese
beiden Richtungen, sollte die Gesellschaft erzogen werden und zu ihrem Ideal
geführt werden.
Die "schöne Seele" als Ideal.

Die Zeitlosigkeit der Epoche wurde durch übergreifende Stilelemente,


beispielsweise aus der Antike, demonstriert.

Harmonie war oberste Priorität.

Kurzinhalt, Zusammenfassung "Iphigenie auf Tauris" von Johann


Wolfgang Goethe
Goethe weicht im Gang der Handlung kaum von der antiken Vorlage ab: Iphigenie
stammt als Tochter des Agamemnon und der Klytämnestra aus dem Geschlecht der
Tantaliden, auf dem seit der Verstoßung des Tantalus ein Fluch der Götter liegt. Auch
Iphigenies Familie wird durch ein grausames Schicksal zerstört. Vor seinem Feldzug
gegen Troja opfert der Vater sie in Aulis, um seinen Schiffen günstigen Wind zu
verschaffen. Diana entrückt Iphigenie jedoch in ihr Heiligtum bei den Taurern, wo sie
als Priesterin dient. Thoas, der König der Taurer, wird von ihr dazu veranlasst, den
uralten Brauch, jeden Fremden auf dem Altar der Diana zu opfern, abzuschaffen.
Doch Thoas beabsichigt, Iphigenie zu heiraten. Sie lehnt den Antrag ab – gekränkt
durch ihre Weigerung befiehlt der König, das Fremdenopfer an zwei soeben an der
Küste gelandeten Männern wieder zu vollziehen. Es handelt sich um Iphigenies
Bruder Orest und dessen Freund Pylades, die sich aber zunächst nicht zu erkennen
geben.

Von Pylades erfährt Iphigenie die Bluttaten, die sich während ihrer Abwesenheit in
ihrer Familie zugetragen haben: Der Gattenmord der Klytemnästra und der
Muttermord Orests, der seither von den Erinnyen verfolgt wird. Zur Sühne soll Orest
auf Apolls Geheiß die Schwester aus Tauris rauben. Bei Goethe ist die Weisung
Apolls jedoch von delphischer Doppeldeutigkeit: 'die Schwester' deutet Orest
vordergründig als das Standbild der Diana (Apolls Schwester), da er nicht weiß, dass
seine eigene, Iphigenie, auf Tauris weilt.

Erst im dritten Akt gibt sich Orest zu erkennen. Er akzeptiert seine Opferung als
unausweichliche Folge des göttlichen Fluches, der auf seiner Familie lastet und
verfällt in einen Heilschlaf, der ihn von den Erinnyen befreit. Auf Veranlassung des
Pylades ist Iphigenie jedoch zunächst bereit, mit Orest und seinem Freund unter
Mitnahme des Standbilds zu fliehen. Sie erkennt aber bald in diesem Vorhaben eine
Fortsetzung der alten Kette von Täuschung und Betrug, denn Thoas vertraut ihr. Im
Konflikt zwischen Vertrauensbruch und Rettung des Bruders offenbart sie sich
schließlich dem König, der durch ihren Appell an seine Humanität veranlasst wird, die
Heimfahrt zu gewähren.

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