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Germanistische Beiträge
45 / 2019
ERIH PLUS
SCIENDO
http://Publishers.IndexCopernicus.com
EBSCO
UNIVERSITÄTSVERLAG
SIBIU/HERMANNSTADT
2019
Herausgegeben vom Departement für Germanistik
Prof. Dr. Maria Sass
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Prof. Dr. Mathias Bauer: Universität Flensburg
Doz. Dr. Gordana Ristić: Universität Novi Sad
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Doz. Dr. habil. Doris Sava: Lucian-Blaga-Universität Sibiu/Hermannstadt
Doz. Dr. Sunhild Galter: Lucian-Blaga-Universität Sibiu/Hermannstadt
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Baden-Württemberg
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Hermannstadt
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Eötvös Loránd: Universität Budapest, Ungarn
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Csaba Földes: Philosophische Fakultät, Universität
Erfurt
Prof. Dr. George Guţu: Fakultät für Fremdsprachen Bukarest
Prof. Dr. Ioan Lăzărescu: Fakultät für Fremdsprachen Bukarest
Prof. Dr. András Balogh: Philologische Fakultät, Babeş-Bolyai-
Universität Klausenburg
Prof. Dr. Carmen Elisabeth Puchianu: Transilvania-Universität Braşov/
Kronstadt
Die Herausgeber bitten, Briefe, Beiträge oder Buchsendungen
an folgende Anschrift zu richten:
Universitatea „Lucian Blaga“ din Sibiu
Facultatea de Litere şi Arte
Colectivul de Germanistică
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Germanistische Beiträge on-line:
htm www.uniblaga.eu
ISSN 1454-5144
Sprachwissenschaft
Adina-Lucia NISTOR (Iași/Jassy): Toponyme
im siebenbürgischen Unterwald / Terra ante Silvanum............ 125
7
8 Inhalt
Bücherschau
Bianca Bican (Cluj-Napoca/Klausenburg): Rezension............ 169
Valentina Glajar (San Marcos): Rezension............................. 172
Alexandra Tudor (Brașov/Kronstadt): Rezension.................. 183
Verzeichnis der AutorInnen....................................................... 193
Table of Contents
Linguistics
Adina-Lucia NISTOR (Jassy): Transylvanian toponyms
in Terra ante Silvanum (The Realm Beneath the Forest........... 125
9
10 Table of Contents
Book Show
Bianca Bican (Cluj-Napoca): Review...................................... 169
Valentina Glajar (San Marcos): Review................................. 172
Alexandra Tudor (Brasov): Review....................................... 183
Index of authors........................................................................ 193
I. Literaturwissenschaft
und Landeskunde
10.2478/gb-2019-0017
Sprachnomaden: Mehrsprachigkeit
am Beispiel von Olga Grjasnowas Roman:
Der Russe ist einer, der Birken liebt
Grazziella PREDOIU
Doz. Dr. West-Universität Timişoara /Temeswar;
E-Mail: grazziella_predoiu@yahoo.de
13
14 Grazziella Predoiu
verfasst Der Russe ist einer, der Birken liebt (2012), Die juris
tische Unschärfe einer Ehe (2014) und Gott ist nicht schüch-
tern (2017).
Ihr mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichneter
Debütroman Der Russe ist einer, der Birken liebt kreist um
Motive wie nationale und sprachliche Grenzen, kulturelle und
ethnische Grenzen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschrei
tungen, Heimatgefühl und das Gefühl des Fremdseins und der
Suche nach der eigenen Identität angesichts eines Lebens im
Schwellenraum der Kulturen. Eingeteilt ist das Buch in vier
Teile, deren Handlung an unterschiedlichen Orten stattfindet:
Während die ersten beiden Teile in Frankfurt am Main spielen
und nach Baku zurückblenden - womit die traumatische Vergan
genheit der Figur eingeführt wird - spielt der dritte Teil in Tel
Aviv und der vierte in Palästina, an Orten, wo die Figur ihr
Trauma zu bewältigen versucht.
Die erzählte Handlung beginnt mit dem Tag des Sportunfalls
ihres Lebenspartners und endet nach dem Höhe- und Wende
punkt ihrer Lebenskrise. Zahlreiche Rückblenden unterbrechen
den chronologischen Handlungsverlauf und bieten Einblick in
Maschas Kindheit, in ihre Vereinsamung in Deutschland, ihre
Ausbildung und ihren Freundeskreis. Die als Handlungsschau
plätze fungierenden Länder erhalten unterschiedliche Konnota
tionen: Aserbaidschan wird zur Chiffre für die spärlich aufgear-
beitete Kindheit und für das sie begleitende Trauma, Deutschland
gerinnt zum Sinnbild der Entfremdung und Sozialisation, der
Kontakte mit jungen, kosmopolitischen und mobilen hybriden
Identitäten und Israel zum Symbol für ihre Suche nach den jü-
dischen Wurzeln, für ihre Flucht vor der Trauer. Mit den drei
Ländern und den drei Schauplätzen Frankfurt, Baku und Tel
Aviv werden grenzüberschreitende Strukturen vernetzt, bevöl-
kert von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur, Religion
und Sprache, wobei überall die Spuren und Folgen der verschie
denen Kriege wahrgenommen werden können. Die Struktur
Sprachnomaden: Mehrsprachigkeit am Beispiel von Olga... 15
In der Schule hatte ich Englisch, Französisch und ein wenig Italienisch
gelernt, anschließend war ich für ein Jahr als Au-pair nach Frankreich
gereist, um mein Französisch zu perfektionieren. Danach hatte ich
mich für ein Dolmetscherstudium eingeschrieben und in meiner
Freizeit Italienisch, Spanisch und ein bisschen Polnisch gelernt,
aber für die slawische Sprachgruppe konnte ich mich nie sonderlich
begeistern. Trotzdem habe ich ein Auslandssemester an der
Lomonosov-Universität in Moskau und Praktika bei internationalen
Organisationen in Brüssel, Wien und Warschau gemacht. (RB: 31)
138.
20 Grazziella Predoiu
gab kurz nach dem Begräbnis auf […]. Mein Körper wollte nicht
mehr weitermachen. […]. Ich lebte im Vakuum.“ (RB: 115).
Ihre Panikattacken, die Atemnot bis zur Bewusstlosigkeit, Er
brechen und Gewichtsverlust sind die körperlichen Erscheinun
gen ihres psychischen Zerfalls, eine „flackernde Bilderfolge der
Angst, der Ratlosigkeit, der Verzweiflung, der Vereinsamung.“10
Ein Jobangebot in Tel Aviv als Dolmetscherin für eine deut-
sche Firma wähnt sie als geografische Flucht vor dem persönli-
chen Trauma, die auch als Suche nach den jüdischen Wurzeln
gelesen werden kann. Es ist ein Ort, an dem unterschiedliche
Religionen und Ethnien aufeinandertreffen, „christliche Pilger,
arabische Großfamilien, „eine Gruppe von amerikanischen
Birthright-Touristen“ und „jüdische Orthodoxe“ (RB: 226), an
dem aber auch Gewalt allgegenwärtig ist.
Mascha ist in Tel Aviv eine kaputtere Frau als in Frankfurt,
weil der menschliche Verlust sie verfolgt und sie ihn nicht ver-
arbeiten kann: „Ich wollte […] mich häppchenweise verlieren
und nie wieder aufsammeln“ (RB: 225). Weder der räumliche
Abstand von Deutschland, noch das Nachtleben oder der Strand
von Tel Aviv können ihr Leid lindern. Die Konflikte zwischen
Palästinensern und Israelis, die Gewalt auf den Straßen lassen
Erinnerungen an die als Kind erfahrene Gewalt in Baku leben-
dig werden. Auch hier wird sie als Fremde wahrgenommen und
es scheint, als stünde sie immer zwischen den Welten, im Be
wusstsein nirgends dazuzugehören. Weder ist das Aserbaidschan
der Kindheit für sie eine Heimat, noch wird das Einreiseland
Deutschland zu einer Heimat. Gegen Ende des Buches tritt die
Sehnsucht nach einem Ort, an dem sie sich heimisch fühlen
kann, noch stärker in den Vordergrund: „Wenn ich mit meiner
Mutter telefonierte, überkam mich die Sehnsucht nach einem
Zuhause, ohne dass ich es hätte lokalisieren können. Wonach
ich mich sehnte, war ein vertrauter Ort. […] Wonach ich mich
10
Vgl. Buchholz, Ohne Heimat, a.a.O.
Sprachnomaden: Mehrsprachigkeit am Beispiel von Olga... 21
sehnte, waren vertraute Menschen, nur war der eine tot, und die
anderen ertrug ich nicht mehr.“ (RB: 202-203)
Es gibt keine räumlich umrissene Heimat, die als Vergewis
serung des Eigenen und als sozialer Gestaltungsraum fungiert,
die Figur bewegt sich in vielen sprachlichen und kulturellen
Welten und möchte keinem spezifischen Ort angehören: „Eigent
lich hielt ich nichts von vertrauten Orten, der Begriff Heimat
implizierte für mich stets den Pogrom.“ (RB: 203). Damit wird
die Heimat als Handlungsraum durch die traumatischen Erfah
rungen von Tod und Verlust entfunktionalisiert. Wiewohl Heimat
im Roman nur als Manko repräsentiert wird, überkommt sie ein
flüchtiges Gefühl der Geborgenheit in Tel Aviv, denn eine Fahrt
mit dem Taxi löst Erinnerungen an das kindliche Baku aus:
Als ich im Taxi durch Tel Aviv fuhr und im Radio laute orientalische
Musik kam und der Fahrer mit einer Hand das Auto lenkte und mit
der anderen den Takt schlug, fühlte ich mich zu Hause. Es war ein
längst vergessenes Zuhause, ein Mosaik aus der Landschaft, der
Temperatur, der Musik, den Geräuschen und dem Meer […] bis ich
merkte, dass ich zu Hause mit den Orten assoziierte, die mich an
Baku erinnerten. (RB: 253)
grenzung in Olga Grjasnowas Roman Der Russe ist einer, der Birken
liebt (2012). In: Catani, Stephanie/Marx, Friedhelm (Hrsg.): Über
Grenzen: Texte und Lektüren der deutschsprachigen Gegenwarts
literatur. Göttingen: Wallstein, 2015, S. 95-111, hier S. 106.
22 Grazziella Predoiu
12
Ebd. Catani, Im Niemandsland, a.a.O., S. 98.
13
Klatt, Heterotope Heilsamkeit, a. a. O., S. 220.
14
Catani, a. a. O.,S. 97.
15
Kazmierczak, Fremde Frauen, a. a. O., S. 254.
Sprachnomaden: Mehrsprachigkeit am Beispiel von Olga... 23
Literaturverzeichnis:
Primärliteratur:
Grjasnowa, Olga: Der Russe ist einer, der Birken liebt.
München: DTV, 2013.
Sekundärliteratur:
Assmann Aleida: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen
des kulturellen Gedächtnisses. München: C. H. Beck, 2010.
Augé, Marc: Orte und Nicht-Orte. Vorüberlegungen zu einer
Ethnologie der Einsamkeit. Frankfurt/Main: Fischer, 1994.
Bhabha, Homi: Die Verortung der Kultur. Stauffenburg:
Brigitte Narr, 2011.
Catani, Stephanie: Im Niemandsland. Figuren und Formen der
Entgrenzung in Olga Grjasnowas Roman Der Russe ist ei-
ner, der Birken liebt (2012). In: Catani, Stephanie/Marx,
Friedhelm (Hgg.): Über Grenzen: Texte und Lektüren der
deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Göttingen:
Wallstein, 2015, S. 95-111.
Kazmierczak, Madlen: Fremde Frauen. Zur Figur der Migran
tin aus (post)sozialistischen Ländern in der deutschspra-
chigen Gegenwartsliteratur. Berlin: Erich Schmidt, 2016.
Klatt, Andrea: Heterotope Heilsamkeit der Nicht-Orte bei
Olga Grjasnowa und Christian Kracht. In: Kanne, Miriam
(Hrsg.): Provisorische und Transiträume. Raumerfahrung
Nicht-Ort. Berlin: Lit Verlag 2013, S. 215-230.
Sprachnomaden: Mehrsprachigkeit am Beispiel von Olga... 27
28
Der Weimarer Musenhof aus heutiger Sicht 29
Bielschowsky, Albert: Goethe. Sein Leben und seine Werke. Bd. I und
2
Italiens schon befand. Sie gab auch viel Geld aus, um gute
Schauspieler für das Residenztheater zu gewinnen, in der Über
zeugung, dass wie Wieland einmal schrieb, „ein wohlgeordne-
tes Theater nicht wenig beitrage, die Begriffe, die Gesinnungen,
den Geschmack, und die Sitten eines Volkes unvermerkt zu
verbessern und zu verschönern“.3 Es ging ihr also nicht nur da-
rum, ihrem Hof „die anständigste Unterhaltung“ zu bieten, son-
dern auch das einfache Volk durch „öffentliche Gemütser
götzung“ zur Tugend und Bildung zu führen. Weimar war die
einzige Stadt Deutschlands, in der jederman dreimal die Woche
unentgeltlich das Theater besuchen konnte. Unglücklicherweise
brannte jedoch das Schloss samt dem Theater im Jahre 1774
nieder und so musste improvisiert werden. Goethes Biograph
Bielschowsky schrieb über hundert Jahre danach:
Einem kleinen Kreise vermittelte nun jahrelang die Genüsse Thaliens
die fürstliche Liebhaberbühne, die die Herzogin unter ihren beson-
deren Schutz nahm und der sie an ihren Lieblingssitzen stimmungs-
volle Schauplätze bereitete – In engen Hütten und im reichen Saal, /
Auf Höhen Ettersburgs, in Tiefurts Tal, / Im leichten Zelt, auf Tep
pichen der Pracht / Und unter dem Gewölbʼ der hohen Nacht.4
Ebd., S. 261.
4
Der Weimarer Musenhof aus heutiger Sicht 31
Ebd., S. 263.
5
Der Weimarer Musenhof aus heutiger Sicht 33
deren uns einmal getroffener Blick uns ewig Nacht und Tag anschaut
und das Innerste bewegt.9
Ebd.
10
38 Martin Stangl
Masse sind? [...] Die Seelen der Menschen sind wie immer gepflüg-
tes Land; istʼs erniedrigend, der vorsichtige Gärtner zu sein, der sei-
ne Zeit damit zubringt, aus fremden Landen Sämereien holen zu
lassen, sie auszulesen und zu säen? Istʼs so geschwind geschehen,
diesen Samen zu bekommen und auszulesen? Muss er nicht etwa
daneben auch das Schmiedehandwerk treiben, um seine Existenz
recht auszufüllen?11
Ebd., S. 272.
12
Der Weimarer Musenhof aus heutiger Sicht 39
Und zum anderen: So wert dem Dichter die Männer waren, die mit
ihm an den Ufern der Ilm irrten und strebten, lieb wurde ihm das
neue Dasein durch die Frauen. Zu allen Zeiten hatte er Umgang mit
Frauen – erst instinktiv, dann bewusst – als ein Lebensbedürfnis ge-
schätzt. Von ihnen glaubte er die feinsten Anregungen und die edels-
te Läuterung zu empfangen. In ihrer Nähe schienen ihm erst die
besten Seiten seiner Natur sich aufzuschließen und wohltuend aus-
zustrahlen. Man kann demnach ermessen, welche Bedeutung es für
ihn haben musste, in Weimar einen Zirkel hoch veranlagter, feinfüh-
liger Frauen anzutreffen, wie er ihn nie bisher gefunden hatte. Ihnen
haben wir es vornehmlich zu danken, dass sein Lebensbaum mit dem
wachsenden Ernst der Jahre und Geschäfte nicht zu sehr in Holz
ging, sondern immer neu mit Blättern und Blüten sich bedeckte.15
18
Ebd. Hervorh. v. mir.
46 Martin Stangl
Der gemeine Mann wird ihm der Ewigblinde, dem man nicht des
Lichtes Himmelsfackel leihen solle. Er verlangt wie Goethe, dass
man für die Verfassung erst Bürger erschaffe, ehe man Bürgern eine
Verafassung gebe. Den Weg hierzu fand er – auch in echt Goethe
schem Sinne – in der ästhetischen Erziehung des Menschen. Diese
Gedanken entwickelt er bei sich in den Jahren 1793 und 1794, und
er ist ihnen treu geblieben. Denn nicht im Tell, sondern im Demetrius
spricht er seine letzten politischen Ansichten aus. Auch Goethe hat
aus genauester Kenntnis geurteilt, dass Schiller weit mehr Aristokrat
gewesen sei als er.19
19
Ebd. Hervorh. v. mir.
Der Weimarer Musenhof aus heutiger Sicht 47
Als mit Schiller der Musenhof auf seinem Zenit stand, wa-
ren auch andere neue Personen hinzugekommen, während eini-
ge alte, wie Knebel, Weimar verlassen hatten. Neu hinzuge-
kommen waren unter anderen der schweizer Maler Heinrich
Meyer, den Goethe schon von seiner „Italienischen Reise“ her
gekannt und der junge Schlesier Heinrich Riemer, den Goethe
als Hauslehrer für seinen Sohn August herangezogen hatte.
Dieser Weimarer Kreis wurde noch durch fast täglich vor-
kommende Besuche von auswärts erweitert, die in erster Linie
Goethe galten. Besonders mit dem Berliner Komponisten Carl
Friedrich Zelter verband Goethe eine innige Freundschaft.
Literatur
Primärliteratur
Mann, Thomas: Lotte in Weimar. Roman. Stockholm 1939.
Sekundärliteratur
Berger, Joachim: Der ,Musenhofʼ Anna Amalias: Geselligkeit,
Mäzenatentum und Kunstliebhaberei im klassischen
Weimar. Köln 2001.
Bielschowsky, Albert: Goethe. Sein Leben und seine Werke.
Bd. I und II. München 1910.
Brosche, Peter: Goethes Zodiakallicht. In: Beiträge zur
Astronomiegeschichte 3/2000, S. 204-205.
Conrady, Karl Otto: Goethe – Leben und Werk. Zweiter Band:
Summe des Lebens. Königstein im Taunus 1985.
Deutsche Akademie der Naturforscher: Goethe. Die Schriften
zur Naturwissenschaft. 2. Abt., Bd. 4: Zur Farbenlehre.
Didaktischer Teil und Tafeln. Ergänzungen und Erläuterun
gen Weimar 1973.
Deutsche Akademie der Naturforscher: Goethe. Die Schriften
zur Naturwissenschaft. 2. Abt., Bd. 3: Beiträge zur Optik
und Anfänge der Farbenlehre. Ergänzungen und Erläuterun
gen. Weimar 1961.
Der Weimarer Musenhof aus heutiger Sicht 49
Der Leser verfolgt Servaes auf seiner Reise – von der die Figur
aber nichts dazulernt. Er schlägt sich unreflektiert mit österrei-
chischen und rumänischen (Un)Sitten herum, ohne zu begreifen,
was ihm eigentlich widerfährt. So unbesonnen und unbedacht
verhält er sich auch dem Objekt seiner Begierde, Ilinka, gegen-
über. Er behandelt sie wirklich als Objekt – er vergegenständ-
licht sie und hat stets das Bedürfnis, sie zu verändern:
Schließlich trifft er die geheimnisvolle Ilinka, die ihn aus seiner
Lethargie reißt und in die er sich langsam verliebt. Zwischen den
beiden kommt es zu interkulturellen Missverständnissen. Er proji-
ziert seine Rumänienbilder auf sie, und das stört sie berechtigterwei-
se. (Karlstedt 2016: S. 142f.)
(https://www.amazon.de/Die-Spur-Bibliothekars-Johannes-Gelich/
dp/3701310645)
Wenn ich ein eigenes Zimmer habe, in dem nicht allzu viel passiert,
vergesse ich bald die Außenwelt. (Gelich 2003: S. 41)
Das Kanapee wurde mein Lieblingsplatz. (Gelich 2003: S. 39)
Als Jugendlicher lag ich dauernd im Bett. (Gelich 2003: S. 52)
Ich stand auch in Iași schwer auf. Ich hatte besonders am Morgen
ein lähmendes Gefühl, das schwer auf mir lag. (Gelich 2003: S. 56)
Servaes ist wie ein Parasit – er lebt durch andere (vor allem:
durch Ilinka), er lebt durch Fiktionen (nachdem er einen Aben
teuerfilm mit Robert Redford sieht, hegt er den Gedanken, nach
Kanada auszuwandern).(Siehe Gelich 2003: S. 60)Er hat aber
kein eigenes Leben. Er verschläft regelrecht seine Existenz.
In seiner holprigen Beziehung zur Einheimischen Ilinka
kommt es aufgrund von grundverschiedenen Lebensauffassungen
oft zu Konflikten und Streit:
Du lebst und denkst wie ein Student!, schrie sie mich an.
Wie ein Student? Warum auch nicht?, sagte ich.
Sie beschimpfte mich und nannte mich einen ewigen Studenten. Ich
fühlte mich nicht angegriffen. (Gelich 2003: S. 89)
Das Buch ist kein Reisebericht, sondern eine Geschichte davon, wie
ein Fremder im Dunkeln tappen, ins Fettnäpfchen treten, durch
Unbekanntes mäandern kann. (Karlstedt 2016: S. 143)
Bibliographie
Primärliteratur
Gelich, Johannes 2003: Die Spur des Bibliothekars. Otto
Müller Verlag. Salzburg-Wien.
Sekundärliteratur
Arens, Susanne &Mecheril, Paul 2009: Interkulturell in der
Migrationsgesellschaft. In: forum schule heute. Jahrgang
23. Heft 2. S. 7-9.
„Du bist hier nicht zu Hause. Du bist ein Außerirdischer!“ 61
Internetquellen
www.duden.de (zuletzt eingesehen am 15. Juni 2019)
https://www.amazon.de/Die-Spur-Bibliothekars-Johannes-
Gelich/dp/3701310645 (zuletzt eingesehen am 20. Mai
2019)
Weiterführende Literatur
Gerdes, Hilke 2008: Rumänien für Deutsche – Mehr als Dracula
und die Walachei.Ch. Links Verlag. Berlin
Kleiner, Marcus S. / Strasser, Hermann (Hrsg.) 2003: Globali
sierungswelten. Kultur und Gesellschaft in einer entfessel-
ten Welt. Herbert von Halem Verlag. Köln.
10.2478/gb-2019-0020
62
Aspekte der Mehrsprachigkeit in Christian Hallers Roman... 63
Einleitung
Der vorliegende Beitrag untersucht die Bedeutung der Mehr
sprachigkeit in Christian Hallers Roman Die verschluckte
Musik (2008).
Dieser deutschsprachige Roman enthält fragmentarisch
auch rumänische Sprachelemente, auf deren Rolle hier einge-
gangen wird. Die untersuchten Aspekte beziehen sich auf die
Verbindungen zwischen Sprache und Identität. In diesem Zusam
menhang soll erläutert werden, welche rumänischen Wörter in
welchem Zusammenhang von welcher Figur verwendet wer-
den, denn je nach Erzählsituation sind diese mit Vertrautheit
oder Fremdheit, mit Erinnerungen und Ritualen verbunden
oder sind kontextbedingte Elemente der Aus- oder Abgrenzung.
Das Stilmittel der textinternen Mehrsprachigkeit ist ein
Element des Realismus, das auch in Dialogen verwendet wird
und zur Verfremdung dient.1 Durch Übersetzungen und kurze
Erklärungen der rumänischen Worte und Formulierungen sichert
Haller das Verständnis seines Textes: „Es könnte also gewesen
sein, dass […] Großpapa das Lattentor zur Strada Morilor ge-
öffnet und das ‚Trottoir‘, wie man damals den Gehsteig in
Bukarest bezeichnete, betreten hat.“2 Die Bezeichnung des für
Fußgänger vorgesehenen Teils der Straße ist für den Ich-Erzähler
der Gehsteig, für seinen Großvater das Trottoir. Die verschie-
denen Benennungen desselben Objekts sind Teil der jeweiligen
Gegenwart und somit der Identität der Figuren.
1
Vgl. Kremnitz, Georg: Mehrsprachigkeit in der Literatur. Wie Autoren
ihre Sprachen wählen: Ausder Sicht der Soziologie der Kommunikation.
Wien: Praesens Verlag 2004, S. 14.
2
Haller, Christian: Die verschluckte Musik. In: Trilogie des Erinnerns.
München: btb-Verlag,2008, S. 35.
64 Andrea Sczuka
Ruth, die Mutter des Erzählers, ist in Bukarest Teil eines urba-
nen Kollektivs im weitesten Sinn. Durch Migration in die
Schweiz gelangt sie in anderes, ein dörfliches Milieu. Durch
Anpassung an die neue Gesellschaft hätte sie daran teilnehmen
können, so wie dies in Bukarest geschehen ist, nachdem sie die
rumänische Sprache erlernte, denn das Erlernen der Sprache und
die Verwendung eines gewissen Sprachniveaus sind Aspekte
der Anpassung an eine Gesellschaft. Ruth wird dagegen von
der dörflichen Gemeinschaft auf einen Teil ihrer Identität redu-
ziert. Sie reagiert darauf, indem sie sich zurückzieht, in ihren
Erinnerungen lebt und sich von der dörflichen Gemeinschaft
abgrenzt. Ruth ist zwar kein Teil der Gemeinschaft, aber ihr
wird von dieser zwangsläufig eine soziale Identität zugewiesen.
Dies geschieht quasi kollektiv durch die Dorfgemeinschaft, die
anhand bestehender Parameter wertet und kategorisiert.
Das soziale Gedächtnis ist die Basis sozialer Identität und daraus
leiten sich Regelungen für das Individuum ab, dem – aufgrund von
Alter, Geschlecht und sozialer Beziehungen – ein Platz in der
Gesellschaft zugewiesen wird. Damit gehen seine Rechte, Pflichten,
sein Status und die Erwartungen ihm gegenüber einher.
6
Vgl. Hahn, Alois: Inszenierung der Erinnerung. In: Fischer-Lichte, Erika;
Gertrud Lehnert (Hgg.). In: Inszenierungen des Erinnerns. Berlin:
Paragrana Bd. 9, Heft 2/ 2000, S. 29.
7
Vgl. Kremnitz 2004, S. 84.
8
ebenda.
Aspekte der Mehrsprachigkeit in Christian Hallers Roman... 67
9
Vgl. Mentges, Gabriele: Europäische Kleidermode (1450 – 1950). In:
Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Euro
päische Geschichte (IEG), Mainz 2011-02-22, S. 1. URL: http://www.
ieg-ego.eu/mentgesg-2011-de URN: urn:nbn:de:0159-20101025418.
(Zugriff: 13.05.2019)
10
Haller 2008, S. 124.
11
Vgl.Verdery, Katherine: National Ideology Under Socialism. Identity
and Cultural Politics in Ceauşescu`s Romania. Berkeley [u.a.]:
University of California Press, 1991, S. 91.
68 Andrea Sczuka
12
Vgl. Kremnitz 2004, S. 100.
13
Ebenda, S. 98.
14
Ebenda, S. 88.
15
Ebenda, S. 100.
16
Haller 2008, S. 225.
Aspekte der Mehrsprachigkeit in Christian Hallers Roman... 69
und halten kann und der nicht nur in Gegenständen und Verrichtungen
existiert.17
17
Haller 2008, S. 71.
18
Vgl. Kremnitz 2004, S. 24.
19
Haller 2008, S. 97.
20
Vgl. Hahn, 2000,S. 34.
70 Andrea Sczuka
Ruth eignet sich die rumänische Sprache bald an und ihre Sozia
lisation findet auch in dieser Sprache und deren Sprachraum
statt. Erst durch das Beherrschen der rumänischen Sprache
wird sie Teil der Gesellschaft, in der sie mit ihrer Familie lebt.
Im obigen Zitat werden historische Ereignisse und politi-
sche Veränderungen angeschnitten ohne erklärt zu werden. Die
Bezeichnung „Großrumänien“ macht dem Leser deutlich, dass
die Handlung nach dem Ersten Weltkrieg stattfindet, als die
Gebiete Banat, Siebenbürgen, Bukowina und Bessarabien dem
„alten Königreich“ Rumänien angeschlossen wurden. Mit der
Entstehung der Nationalstaaten nach 1918 kam es zu einer ver-
stärkten Fokussierung auf die Nationalsprachen, denn die Natio
nalsprache diente zur Bildung nationaler Identität: Dadurch
sollten sich jene zusammengehörig fühlen, die auf dem Gebiet
eines Nationalstaates lebten. Zwangsläufig wurden dadurch
alle anderen ausgegrenzt. Mit dem Entstehen der Nationalstaaten
34
Haller 2008, S. 257.
35
Ebenda, S. 239.
74 Andrea Sczuka
An dieser Stelle wird auf den Umgang mit Sprache in der nati-
onalkommunistischen Epoche des rumänischen Diktators
Ceaușescu verwiesen: anhand der Verwandtschaft von Sprachen
wird die Verbindung zu einer antiken Hochkultur erstellt, damit
die eigene Sprache und Kultur bzw. die Nation dadurch an
Bedeutung gewinnen. Je nach herrschender Ideologie wurde
deswegen auch die Abstammungsgeschichte der rumänischen
Sprache angepasst:
36
Vgl. Antohi, Sorin: Sprachnationalismus in Rumänien. In: Zach. Krista
(Hg.): Rumänien im Brennpunkt: Sprache und Politik, Identität und
Ideologie im Wandel. München: Südostdt. Kulturwerk 1998, S. 309.
37
Haller 2008, S. 110.
Aspekte der Mehrsprachigkeit in Christian Hallers Roman... 75
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich, wenn auch nur für eine
gewisse Zeit, in Rumänien alle Koordinaten. Es wurde – ähnlich zu
fast allen anderen Ländern in Mittel- und Osteuropa – trotz allen
Widerstands – Teil des sowjetischen Imperiums, und alsbald ver-
kündete man die slawische Abstammung der Rumänen! […] Nach
kurzer Zeit der Liberalisierung in den sechziger Jahren brach die
Periode des sogenannten Nationalkommunismus über Rumänien
herein, in der die ‚Thrakomanie‘ zur offiziellen Ideologie erklärt
wurde.38
Fazit
In diesem Roman sind die wenigen rumänischen Wörter zu-
meist ein familieninternes Element: Das Einflechten der rumä-
nischen Wörter in die deutschen Sätze führt zu einer kodierten,
familieninternen Sprache, die mit Vertrautheit verbunden ist.
In anderen Kontexten ist die rumänische Sprache hingegen
mit Fremdheit verbunden. Der Beitrag untersucht verschiedene
Arten von Fremdheit. Es gibt im Roman zunächst die vom Ich-
Erzähler empfundene Fremdheit, die er erlebt, sobald er in
Rumänien mit der Sprache konfrontiert ist. Eine weitere
38
Vgl. Ceaușescu, Gheorghe: Sprachpolitik und Populismus. In: Zach.
Krista (Hg.): Rumänien im Brennpunkt: Sprache und Politik, Identität
und Ideologie im Wandel. München: Südostdt. Kulturwerk 1998, S.
339.
39
Ebenda.
76 Andrea Sczuka
Bibliographie
Primärliteratur:
Haller, Christian: Die verschluckte Musik. In: Trilogie des
Erinnerns. München: btb-Verlag, 2008.
Sekundärliteratur:
Adameșteanu, Gabriela: Das Fehlen politischer Alternativen.
Varianten der „hölzernen Sprache“. In: Zach, Krista (Hg.):
Rumänien im Brennpunkt: Sprache und Politik, Identität
und Ideologie im Wandel. München: Südostdt. Kulturwerk
1998, S. 353 –358.
Antohi, Sorin: Sprachnationalismus in Rumänien. In: Zach.
Krista (Hg.): Rumänien im Brennpunkt: Sprache und Poli
tik, Identität und Ideologie im Wandel. München: Südostdt.
Kulturwerk 1998, S. 309–318.
Brükner, Hans-Joachim: Forschungen über lokale und regio-
nale Identitäten: Theorie und Empirie. In: Heller, Wilfried
(Hrsg.): Identitäten und Imaginationen der Bevölkerung in
40
Vgl. Adameșteanu, Gabriela: Das Fehlen politischer Alternativen.
Varianten der „hölzernen Sprache“. In: Zach, Krista (Hg.): Rumänien
im Brennpunkt: Sprache und Politik, Identität und Ideologie im
Wandel. München: Südostdt. Kulturwerk 1998, S. 354ff.
Aspekte der Mehrsprachigkeit in Christian Hallers Roman... 77
Internetquellen:
Mentges, Gabriele: Europäische Kleidermode (1450 – 1950).
In: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Insti
tut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2011-02-22.
URL: http://www.ieg-ego.eu/mentgesg-2011-de URN:
urn:nbn:de:0159-20101025418.(Zugriff: 13.05.2019)
10.2478/gb-2019-0021
1. Einleitende Gedanken
Kulturen befinden sich in ständiger Veränderung und Entwick
lung, wobei sich stets neue Erscheinungsformen und Konturen
abzeichnen. Gleiches gilt für die unsere Gesellschaft, unsere
Denkweise und unser Leben. Daher ist es unmöglich, den
Begriff „Kultur“ oder dessen Vielseitigkeit zu definieren. Die
80 Ana-Maria Dascălu-Romiţan
41
Vgl. Fritzler, Olga: Bilinguale Früherziehung. Was ist Mehrsprachig
keit, die unterschiedlichen Formen von Mehrsprachigkeit und welche
Wege führen dort hin? München 2017, S. 4.
82 Ana-Maria Dascălu-Romiţan
45
Im Jahr 1771 erschien die erste deutsche Zeitung im rumänischen
Kulturraum: Temeswarer Nachrichten.
90 Ana-Maria Dascălu-Romiţan
4. Fazit
Im Zeitalter der Globalisierung, der Migration und der multi-
kulturellen Gesellschaft rücken Spracherwerb und interkultu-
reller Austausch immer mehr in den Vordergrund. Das Bedürfnis,
Mehrsprachigkeit und interkultureller Dialog in Temeswar 91
Literatur
Baier, Hannelore [u. a.]: Geschichte und Traditionen der deu-
tschen Minderheit in Rumänien: Lehrbuch für die 6. und 7.
Klasse der Schulen mit deutscher Unterrichtssprache.
Mediasch 2004.
Conti, Luisa: Interkultureller Dialog im virtuellen Zeitalter.
Neue Perspektiven für Theorie und Praxis. Berlin 2012.
Fritzler, Olga: Bilinguale Früherziehung. Was ist Mehrsprachig
keit, die unterschiedlichen Formen von Mehrsprachigkeit
und welche Wege führen dort hin? München 2017.
Eliade, Mircea: Im Mittelpunkt. Bruchstücke eines Tagebuches.
Wien 1977.
Konschitzky, Walther: Interethnische Aspekte in der Banater
Dorfarchitektur. In: Engel, Walter (Hg.): Kulturraum Banat.
Deutsche Kultur in einer europäischen Vielvölkerregion.
Essen 2007, S. 339-356.
Wolf, Josef: Zur Genese der historischen Kulturlandschaft
Banat. In: Engel, Walter (Hg.): Kulturraum Banat. Deutsche
46
Eliade, Mircea: Im Mittelpunkt. Bruchstücke eines Tagebuches. Wien
1977, S. 47.
Mehrsprachigkeit und interkultureller Dialog in Temeswar 93
Internetquellen
h t t p s : / / d e . w i k i p e d i a . o rg / w i k i / B a n a t e r _ S c h w a b e n
[29.09.2018].
https://en.wikipedia.org/wiki/Banat [17.10.2018].
10.2478/gb-2019-0022
1. Einleitende Bemerkungen
Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel, die Zeitschriften Ostland1
und Klingsor2 im Zeitraum 1919–1925 aus der Perspektive des
Kulturtransfers zu untersuchen. Zu diesem Zweck wird der
Diskurs der genannten Zeitschriften in Bezug auf die Wahr
nehmung der multikulturellen Realität der Region analysiert.
Anschließend wird anhand des Kultur-Modells Jan Assmanns
1
Ostland. Monatsschrift für die Kultur der Ostdeutschen. (Hermann
stadt) 1919-1921.
2
Klingsor. Siebenbürgische Zeitschrift. (Kronstadt) 1924-1925.
94
Übersetzung und Kulturtransfer in der frühen Zwischen... 95
16
Teutsch, Fr.: Das sächsische Volk und seine Kirche. In: Ostland 2
(Dez. 1919, Jan. 1920) H. 3-4, S. 129-136.
17
Vgl. Teutsch, Fr.: Vor neuen Aufgaben. In: Ostland 1 (1919) H. 1,
S.14-16, hier S. 16.
18
Ebd., S. 14.
Übersetzung und Kulturtransfer in der frühen Zwischen... 99
24
Isac, Emil: Gott. In: Ostland 2 (1919) H.1, S. 28-30.
25
Csaki, Richard: Zur neuen Ausfahrt! In: Ostland 2 (1920) H. 10, S. 479.
26
Ebd.
27
Vgl. ebd.
28
Plattner, Hermann: Ein Jahr deutsche Einheit. In: Ostland 2 (1920) H.
10, S. 484-486.
29
Vgl. Ostland 2 (1920) H. 10.
Übersetzung und Kulturtransfer in der frühen Zwischen... 101
36
Vgl. Schuller Anger, Horst: Kontakt und Wirkung. Literarische Ten
denzen in der siebenbürgischen Kulturzeitschrift „Klingsor“. Bukarest:
Kriterion 1994, S. 28.
37
Vgl. Ebd., S. 27-44.
Übersetzung und Kulturtransfer in der frühen Zwischen... 103
4. Schlussbemerkungen
Wenn nach Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen Ostland
und Klingsor in Sachen Literaturvermittlung und Übersetzungs
politik gesucht wird, kann Folgendes festgestellt werden: Es
gibt ein deklaratives Anderssein in der Ausrichtung der beiden
Zeitschriften, da Ostlands Herausgeber Richard Csaki die kon-
servative Haltung der Publikation des Öfteren hervorhebt,
während Heinrich Zillich die Modernität als eines der wichtig
sten Ziele der Zeitschrift Klingsor betont. Es muss jedoch auch
erwähnt werden, dass bei der Kulturvermittlung durch Über
setzungen und thematische Aufsätze dieser Unterschied in den
untersuchten Jahrgängen der beiden Zeitschriften nicht sehr
deutlich zum Ausdruck kommt.
Eine mögliche Erklärung dafür liefert Zsolt K. Lengyels
Interpretation der Entwicklungen der ersten Nachkriegsjahre.
Lengyel vertritt die Meinung, dass wegen der politischen Un
sicherheit nach dem Ersten Weltkrieg wenig Raum für kulturel-
le Dialoge blieb und eine Selbstdefinition, das Entwerfen eines
42
Vlahuță, A. [Alexandru]: Beim Drusch, deutsch von Hans Elges. In:
Klingsor 1 (1924) H. 8, S. 281-283.
43
Caragiale, I. L.: In der Herberge. Erzählung, deutsch von Hans Elges.
In: Klingsor 2 (1925) H. 2, S. 45-49.
44
Delavrancea: Der Krüppel, deutsch von Hans Elgers. In: Klingsor 2
(1925) H. 10, S. 362-369.
45
Blaga, Lucian: Rumänische Prosa nach dem Kriege. In: Klingsor 2
(1925) H. 12, S. 454-457.
Übersetzung und Kulturtransfer in der frühen Zwischen... 105
Literaturverzeichnis
Primärliteratur:
Ostland. Monatsschrift für die Kultur der Ostdeutschen.
(Hermannstadt) 1919-1921.
Klingsor. Siebenbürgische Zeitschrift. (Kronstadt) 1924-1925.
Fachliteratur:
Assmann, Jan: Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität.
In: Assmann, Jan/Tonio Hölscher (Hgg.): Kultur und
Gedächtnis. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1988, S. 9-19.
Bican, Bianca: Deutschsprachige kulturelle Presse Transsil
vaniens. Einblicke in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
und in die Zwischenkriegszeit. Wien: LIT 2013.
Lengyel, Zsolt K.: Auf der Suche nach dem Kompromiss. Ur
sprünge und Gestalten des frühen Transsilvanismus 1918-
1928. München: Ungarisches Institut München 1993.
Nowotnick, Michaela: „... die geistige Verbindung mit dem
Mutterlande aufrecht zu erhalten“. Ostland. Vom geistigen
46
Lengyel, Zsolt K.: Auf der Suche nach dem Kompromiss. Ursprünge
und Gestalten des frühen Transsilvanismus 1918-1928. München:
Ungarisches Institut München 1993, S. 275–298.
47
Assmann 1988, S. 13–16.
106 Noémi Hegyi
Weiterführende Literatur:
Ciobanu, Vasile: Identitatea culturală a germanilor din România
în perioada interbelică. Bucureşti: Edit. Muzeului Litera
turii Române 2013.
Fati, Sabina: Transilvania. O provincie în căutarea unui cen-
tru. Centru şi periferie în discursul politic al elitelor din
Transilvania 1892-1918. Cluj-Napoca: Centrul de Resurse
pentru Diversitate Etnoculturală 2007.
Göller, Thomas: Sprache, Literatur, kultureller Kontext. Studien
zur Kulturwissenschaft und Literaturästhetik. Würzburg:
Königshausen & Neumann, 2001.
Hellermann, Dietmar: Dichtung im Ostland. In: Markel,
Michael (Hg.): Transsylvanica I. Studien zur deutschen Li
teratur aus Siebenbürgen. Cluj: Dacia 1971, S. 155-198.
Sienerth, Stefan: Künstlerisches Selbstverständnis und Zuge
hörigkeitsdilemma deutscher Schriftsteller in Rumänien
während der Zwischenkriegszeit. In: Sienerth, Stefan:
Studien und Aufsätze zur Geschichte der deutschen
Literatur und Sprachwissenschaft in Südosteuropa. Bd. 2.
Übersetzung und Kulturtransfer in der frühen Zwischen... 107
Ziel des ersten Teils dieses Beitrags ist es, die Phänomene der
Doppelzüngigkeit in der Wiener Presse des 20. Jahrhunderts,
wie sie von Karl Kraus dargestellt wurden, zu analysieren. Es
soll verdeutlicht werden, was genau der Autor enthüllen wollte
und warum. Nachdem alle relevanten Aspekte der krausschen
Pressekritik anhand der in der Fackel veröffentlichten Artikel
präsentiert wurden, werden die Widerspiegelungen seiner
Ansätze und Annahmen in seinem Weltkriegsdrama, Die letz-
ten Tage der Menschheit, behandelt.
108
Die Sprache als Mittel der Enthüllung: 109
Kraus, Karl: Prozess Friedjung. In: Ders.: Untergang der Welt durch
3
4
Kraus, Karl: Die Fackel. Band 1: Nr. 28, Januar 1900, München, 1976,
S. 6.
5
Timms, Edward: Karl Kraus Apocalyptic Satirist: Culture and Cata
strophe in Habsburg Vienna. New Haven&London, 1986, S. 32.
Die Sprache als Mittel der Enthüllung: 115
6
Kraus, Karl: Prozess Friedjung in „Untergang der Welt durch schwarze
Magie“. Frankfurt am Main 1994, S. 23.
Die Sprache als Mittel der Enthüllung: 117
Autoren aus seinem Kreis zu lenken. Als solches ist Bahr das
Paradebeispiel für die kranke Kulturszene in Österreich, die
Literatur dem Journalismus unterordnet und ethische Integrität
verkauft, also das Gegenteil dessen, was die intellektuelle Elite
ideell darstellen sollte. In diesem Brief behauptet er zum Beispiel,
er habe keine Ahnung, wo Hofmannsthal sei, aber er glaube,
dass er irgendwo an der Front verloren gegangen sei. Es war
jedoch öffentlich bekannt, dass die für die kulturelle Reputation
des Imperiums wertvollsten Autoren vor jeder Gefahr geschützt
und für das Innenministerium, insbesondere im Kriegsarchiv,
tätig waren, meistens beim Verfassen propagandistischer Texte.
Weitere Schriftsteller wie Ludwig Ganghofer, Alexander Roda
Roda, Alfred Kerr, Hans Müller10 und Otto Ernst werden im
Stück persifliert. Symbolträchtiger wird dieselbe Idee in Szene
II, 35, wo ein namenloser Dichter ein patriotisches Gedicht mit
der emphatischen Zustimmung seiner Kollegen deklamiert.
Kraus machte Moritz Benedikt, der von 1908 bis zu seinem
Tod 1920 Chefredakteur der Neuen Freien Presse war, aus der
10
Vgl. auch Szene III, 9, die sich im Kriegsarchiv abspielt und die mili-
tärische Leistung der Schriftsteller ironisiert. Hier verwendet Kraus
Material aus dem Feuilleton „Cassian im Krieg” in der Neuen Freien
Presse, (6.09.1914) und “Deutschland steht auf” (25.08.1914) von
Hans Müller für seine Collage. Die Szene wird in der Fackel, Nr. 546-
550 (1920), S. 10 kommentiert. Das Fragment dient auch als Zusammen
fassung seiner Kernideen zur Funktion der Figuren in seinem Drama:
„Die Leser der folgenden Szene waren der Meinung, ich hätte die
Sätze, die ich dem Hans Müller in den Mund lege, erfunden. Als ob
man so etwas erfinden könnte und als ob mein Anteil an diesen Gestal
tungen darüber hinausginge, daß ich zu allem, was es gab, am rechten
Ort und zur rechten Zeit die Anführungszeichen gesetzt habe. Es ist
die tragische Bestimmung meiner Figuren, das sprechen zu müssen,
was sie selbst geschrieben haben und so auf eine Nachwelt zu kom-
men, die sie sich ganz anders vorgestellt haben. Mein Verdienst besteht
nicht darin, irgendetwas erfunden zu haben, sondern darin, daß man
glaubt, ich müsse es erfunden haben, weil man nicht glaubt, daß man
es erlebt haben könne”.
Die Sprache als Mittel der Enthüllung: 119
Krieges, und was Kraus macht, ist nicht mehr, als Teile aus ih-
rem in Die Neue Freie Presse erschienenen Artikel in sein
Drama zu übernehmen. Dazu stellt er die Szenen dar, wo sich
Schalek die Front ansieht und zusammen mit den Armeeobersten
Kaviar und Champagner hinter den Frontlinien genießt. Schalek
ist für Kraus viel mehr als nur die Vertreterin einer bestimmten
Art von Journalismus. Er sieht sie von Naivität geprägt in dem
Sinne, dass sie nicht versucht den Leser zu täuschen. Sie sieht
und repräsentiert den Krieg in ihren Schriften als Theater, weil
sie Teil einer Generation ist, die Theatrum mundi immer und
überall zu erleben glaubten, was typisch für die Wiener Gesell
schaft der Jahrhundertwende war. Sie war kein Publikumsmani
pulator, sondern das Publikum selbst: ein Inbegriff der
Bourgeoisie und als solche eine lebende Karikatur des Zeitgeistes.
Obwohl das Problem der Karikatur oder des Kontrasts au-
ßerhalb des Rahmens dieses Artikels liegt, ist es für jeden Leser
von Kraus offensichtlich, dass er eine Vorliebe dafür hat. Darüber
hinaus war er als radikaler Denker auch empfänglich für das
Motiv des Dualismus, da er durch sein Schreiben zwei Welten
schuf: die reale und ihre Kopie. Die Kopie der realen Welt wird
durch die Sprache als radikalisierte und offensichtlichere Version
der realen Welt geschaffen. Kraus extrahiert und selektiert
Bilder, Szenen und Charaktere aus seinem realen Leben in
Wien und transformiert sie in Prototypen wie etwa Benedikt
oder die Schalek, auf die er seine eigene Version der Realität
aufbaut. In diesem Raum, der in den Letzten Tagen der Mensch
heit vollständig geformt ist, kann er die schmerzhaften Wahr
heiten ausdrücken, die nur ihm in der realen Welt offensichtlich
erscheinen. Indem er die Situationen und Charaktere grotesker
macht, hofft er, diese Wahrheit auch für seine Leser sichtbar zu
machen. Er sieht sich als Medium, um diese Beobachtungen zu
verstärken, und verwendet die Sprache, um diese Wahrheiten
zu entlarven. Die Situationen und Charaktere verraten ihre wah-
re Natur durch Sprache.
Die Sprache als Mittel der Enthüllung: 121
Literatur:
Primärliteratur:
Kraus, Karl: Die letzten Tage der Menschheit. Bühnenfassung
des Autors. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 2017.
Kraus, Karl: Die letzten Tage der Menschheit. Tragödie in fünf
Akten mit Vorspiel und Epilog. Frankfurt am Main:
Suhrkamp Verlag, 2016.
Kraus, Karl: Untergang der Welt durch schwarze Magie.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1994.
Kraus, Karl: Die Fackel. Band 1: Nr. 1-54 (1899-1900),
München: Zweitausendeins Verlag, 1976.
Kraus, Karl: Die Fackel. Band 7: Nr. 398-507 (1914-1919),
München: Zweitausendeins Verlag, 1976.
Sekundärliteratur:
Abeles Iggers, Wilma: Karl Kraus: A Viennese Critic of the
Twentieth Century. Hague: Martinus Nijhoff Verlag, 1967.
Bohn, Volker: Satire und Kritik: Über Karl Kraus. Frankfurt
am Main: Athenaion Verlag, 1974.
Carr, Gilbert J.; Edward Timms (Hgg.): Karl Kraus und Die
Fackel: Aufsätze zur Rezeptionsgeschichte. München:
Iudicium Verlag, 2001.
Djassemy, Irina: Die verfolgende Unschuld: Zur Geschichte
des autoritären Charakters in der Darstellung von Karl
Kraus. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag, 2011.
Filed, Frank: The Last Days of Mankind: Karl Kraus and his
Vienna. London, Melbourne, Toronto: Macmillan Verlag,
1967.
Kohn, Caroline: Karl Kraus. Stuttgart: J.B. Metzler Verlag,
1966.
Scheichl, Sigurd Paul; Edward Timms (Hgg.): Karl Kraus in
neuer Sicht: Londoner Kraus- Symposium. München:
Edition Text + Kritik Verlag, 1986.
122 Mădălina Tvardochlib
125
126 Adina-Lucia Nistor
1. Zielsetzung
Das Ziel vorliegender Arbeit ist es, die dreisprachigen Ortsnamen
im Unterwald (lat. Terra ante Silvanum, rum. Ţinutul de sub
Pădure) zu analysieren und die Namenmotivation der jeweili-
gen Siedlungen zu rekonstruieren.
2. Einführung
Siedlungs- bzw. Ortsnamen oder Oikonyme bezeichnen kleine-
re geografische Räume, die von Menschen besiedelt sind, z.B.
Dörfer, Städte oder Hofstellen.
Im 10. Jh. eroberten die ungarischen Könige Teile von
Transsylvanien, dem „Land jenseits der Wälder“ und siedelten,
zur Sicherung ihrer Grenzen, Szekler an. Zur Zeit des Königs
Géza II. (1141–1162) wurden die Grenzen des Königreiches
weiter nach Osten verlegt, die Szekler wurden ins heutige
Szeklerland1 umgesiedelt und auf dem verfügbaren Land
Das historische Szeklerland (magy. Székelyföld, rum. Ţinutul Secuiesc
1
4. Ortsnamen im Unterwald7
Weiter unten folgt eine Ortsnamenanalyse der Orte im Unterwald
mit deutschem Bevölkerungsanteil.
4.1. Broos, Brosz, rum. Orăştie, veraltet Oroşteiu, magy.
Szászváros, sieb. sächs. Broos, war Sitz des Brooser Stuhls und
liegt heute im Kreis Hunedoara (Hunyad). Broos wird bereits
im Andreanum (1224) als westlichste Siedlung des Königs
bodens als Waras erwähnt. Weitere Nennungen sind: 1283 lat.
Waras(ium), 1291 terra Saxonum de Waras, 1421 Zazwarus,
1449 Broos, 1468 Brosz, 1506 Braaz, 1520 Brosium, Szaszvaros,
1808 Orostyie, 1839 Orestyia, Orostyeju, 1850 Orastie.8 Der
6
In der ungarischen Schreibweise der Ortsnamen steht c für altes cz.
7
Vgl. Suciu, Coriolan: Dicţionar istoric al localităţilor din Transilvania.
Bd. 2. Bucureşti 1968, S. 18.
8
Vgl. Roth, ebd., S. 139.
Toponyme im siebenbürgischen Unterwald / Terra ante... 129
20
Vgl. Suciu, ebd.
21
Vgl. Streitfeld, Theobald: Über Gräf Henning von Petersdorf und den
Aufstand der Siebenbürger Sachsen von 1324. In: Rother, Christian/
Volker Wollmann (Hgg.): Mühlbach im Unterwald. Schriftennachlass
Theobald Streitfeld. Hermannstadt 2011, S. 399-407.
22
Vgl. Suciu, ebd., S. 154-155.
23
Ebd.
24
Vgl. Suciu, 1967, Bd. 1, S. 72; Szabó/Szabó, ebd., S. 158.
25
Vgl. Suciu, 1968, Bd. 2, S. 73.
132 Adina-Lucia Nistor
26
Vgl. Myß, ebd., S. 400.
27
Ebd.
28
Vgl. Suciu, 1967, Bd. 1, S. 265.
29
Vgl. Myß, ebd., S. 546.
30
Ebd.
31
Vgl. Suciu, ebd., S. 203; Myß, ebd., S. 105.
Toponyme im siebenbürgischen Unterwald / Terra ante... 133
32
Vgl. Suciu, ebd.
33
Vgl. Roth, ebd., S. 120.
34
Vgl. Suciu, ebd., S. 390.
35
Vgl. Suciu, 1967, Bd. 1, S. 265.
36
Vgl. Myß, ebd., S. 546.
37
Ebd.
134 Adina-Lucia Nistor
38
Vgl. Suciu, ebd., S. 203; Myß, ebd., S. 105.
39
Vgl. Suciu, ebd.
40
Vgl. Myß, ebd.
41
Vgl. Roth, ebd., S. 120.
42
Vgl. Suciu, ebd., S. 390.
43
Vgl. Myß, ebd., S. 408.
Toponyme im siebenbürgischen Unterwald / Terra ante... 135
44
Ebd.
45
Vgl. Myß, ebd., S. 163.
46
Vgl. Suciu, ebd., S. 41.
47
Vgl. Myß, ebd.
48
Vgl. Suciu, ebd., S. 38.
49
Vgl. www.wikipedia.de, Hamlesch [19.11.2018].
136 Adina-Lucia Nistor
5. Ortsnamenmotivation im Unterwald
Die Entstehung neuer Siedlungen und ihrer Namen im Unter
wald fällt in die Periode der magyarischen Landnahme der un-
garischen Könige, der Verlegung der Szekler auf den östlichen
Teil Siebenbürgens und der Ansiedlung der Siebenbürger
Sachsen an deren Stelle.
Bevölkerungswachstum und Kolonisation sowie wirtschaft
liche Entwicklungen sind wichtige Gründe für die Entstehung
neuer Siedlungen. Im Unterwald können auf Grund der unter-
suchten Ortsnamen einige Prinzipien der Ortsnamengebung
festgestellt werden.
Ihrer Bedeutung nach sind folgende Namenmotivationen zu
unterscheiden:
a) Namen nach Ortsgründern oder Insassen: Benzenz (magy.
Variante von Vinzenz), Petersdorf (nach dem Grundbe
sitzer Petri), Kelling (nach dem Grafengeschlecht der
Cheel), Reußmarkt (nach den Reußen, ein slawisches
Wandervolk);
b) Ortsnamen nach Flüssen: Rumes, Mühlbach, Pien;
c) Ortsnamen nach Flurnamen: Urwegen (< slaw. urbowa
= Weide), Hamlesch (< magy. omlás = Rutschung).
50
Vgl. Myß, ebd., S. 172.
51
Vgl. Roth, ebd., S. 11.
52
Vgl. Myß, ebd.
Toponyme im siebenbürgischen Unterwald / Terra ante... 137
6. Herkunftsnamen
Herkunftsnamen transportieren Toponyme und sind Familien
namen, die neu Zugezogenen nach ihrem Herkunftsort von
Einheimischen vergeben wurden.53 Im Unterwald werden die
deutschen Namen meistens mit dem Herkunftssuffix -er gebil-
det. An den Herkunftsnamen lassen sich Ein- und Auszugsgebiete
mittelalterlicher Orte rekonstruieren.
Folgende deutsche Herkunftsnamen sind in Siebenbürgen
entstanden und haben einen Verbreitungsradius von maximal
Vgl. Nübling, Damaris/Fabian Fahlbusch/Rita Heuser (Hgg.): Namen.
53
Fazit
Siedlungsnamen gehören, neben den Gewässernamen, zu den
ältesten Toponymen. Die Toponyme des siebenbürgischen
Unterwaldes sind, nicht nur dank ihrer Etymologie und ihrer
Bildungsweise, sondern auch dank ihrer Dreisprachigkeit
(deutsch, rumänisch, magyarisch) aktive Mitspieler der mittel-
alterlichen Siedlungsgeschichte in der historischen Landschaft
des Unterwaldes.
71
Ebd., S. 64.
72
Ebd., S. 39.
73
Ebd., S. 62.
74
Ebd., S. 61.
75
Ebd., S. 69.
76
Ebd., S. 194.
77
Ebd., S. 149.
78
Ebd., S. 104.
79
Ebd., S. 106.
80
Ebd., S. 98.
81
Ebd., S. 189.
Toponyme im siebenbürgischen Unterwald / Terra ante... 141
Literatur
Primärliteratur
Mittelstrass, Otto/Wilfried Heller/Hartmut Asche (Hgg.):
Historisch-Landeskundlicher Atlas von Siebenbürgen. 1.
Ortsnamenbuch. Heidelberg 1992.
Mys, Walter (Hg.): Lexikon der Siebenbürger Sachsen. Ge
schichte, Kultur, Zivilisation, Wissenschaften, Wirtschaft,
Lebensraum Siebenbürgen (Transsilvanien). Thaur bei
Innsbruck 1993.
Suciu, Coriolan: Dicţionar istoric al localităţilor din
Transilvania. Bd. 1 (A-N) und Bd. 2 (O-Z). Bucureşti
1967 und 1968.
Szabó M. Attilla/Erzsébet M. Szabó (Hgg.): Erdélyi
Helysegnevszótár. Dicţionar de localităţi din Transilvania.
Ortsnamenverzeichnis für Siebenbürgen. Cluj-Napoca
2003.
Sekundärliteratur
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Iulia 2011.
Baier, Hannelore et al. (Hgg.): Geschichte und Traditionen
der deutschen Minderheit in Rumänien. Mediaş 2011.
Dengel, Malwine et al. (Hgg.): Siebenbürgisch-Sächsisches
Wörterbuch. Bd. 9 (Q-R). Bucureşti 2006.
Georg Captivus Septemcastrensis: Tratat despre obiceiurile,
ceremoniile şi infamia turcilor. Übersetzung aus dem
Lateinischen ins Rumänische von Ioana Costa. Bucureşti
2017.
Keintzel-Schön, Fritz: Die siebenbürgisch-sächsischen Fami
liennamen. Köln 1976.
Klein, Albert: Die alten siebenbürgisch-sächsischen Familien
namen. Hermannstadt 2013.
Nistor, Adina-Lucia: Einzugsgebiete der Siebenbürger Sachsen
in Deutschland nach ihrem Familiennamen. In: Csaba,
142 Adina-Lucia Nistor
Internetquellen
www.wikipedia.de, Unterwald Siebenbürgen [20.11.2018].
www.wikipedia.de, Hamlesch [19.11.2018].
https://en.wikipedia.org /wiki/Székely-Land [21.03.2019].
10.2478/gb-2019-0025
8
Miglar, Katrin: Hat Deutsch als Wissenschaftssprache eine Zukunft?;
https://www.schreibwerkstatt.co.at/2016/04/04/hat-deutsch-als-wis-
senschaftssprache-eine-zukunft/; 14.4.2019.
9
Vgl. Thielmann, Winfried: Deutsche und englische Wissenschafts
sprache im Vergleich. Hinführen – Verknüpfen – Benennen. Heidelberg
2009.
10
Degener, Janna: Wissenschaftliche Mehrsprachigkeit ist innovation-
sfördernd; http://www.goethe.de/lhr/prj/d30/dos/wis/de8201485.htm;
14.4.2019.
148 Doris Sava
18
Vgl. hierzu Schaur, ebenda.
19
Köster, ebenda.
20
Der sogennnte Hirsch-Index (oder h-index) ist ist ein Maß dafür, wie
oft ein Artikel von anderen gelesen und zitiert wird. Wenn jemand
einen Hirsch-Index von 10 hat, dann hat er 10 Publikationen, die zehn
mal oder mehr zitiert worden sind. Vorgeschlagen wurde der Index
von J. E. Hirsch in den Proceedings of the National Academy of
Sciences of the United States of America am 15. November 2005. Vgl.
https://ukammann.wordpress.com/tag/hirsch-index/; 4.01.2019.
Deutsch in der Wissenschaft und Wissensproduktion 151
21
Frühwald, Wolfgang: Deutsch als Sprache der Wissenschaft. In: aviso
– Zeitschrift für Wissenschaft & Kunst in Bayern 3/2000, S. 10-15.
152 Doris Sava
Literatur
Frühwald, Wolfgang: Deutsch als Sprache der Wissenschaft.
In: aviso – Zeitschrift für Wissenschaft & Kunst in Bayern
3/2000, S. 10-15.
Kontutytė, Eglė/Žeimantienė, Vaiva (Hgg.): Sprache in der
Wissenschaft. Germanistische Einblicke. Frankfurt/Main
2016.
Kretzenbacher, Heinz Leo: Fach- und Wissenschaftssprachen
in den Geistes- und Sozialwissenschaften. In: Krumm,
Hans-Jürgen et al. (Hgg.): Deutsch als Fremd- und Zweit
sprache: ein internationales Handbuch. Berlin 2010, S.
493-501.
Thielmann, Winfried: Deutsche und englische Wissenschafts
sprache im Vergleich. Hinführen – Verknüpfen – Benennen.
Heidelberg 2009.
Näheres hierzu u.a. bei Kretzenbacher, Heinz Leo: Fach- und Wissen
22
Internetquellen
Antosik, Jessica: Deutsch als Wissenschaftssprache: Kampf
dem Globalesisch? (11.1.2013); https://uepo.de/2013/1/11/
deutsch-als-wissenschaftssprache-kampf-dem-globalesis
ch/; 11.04.2019.
Degener, Janna: Wissenschaftliche Mehrsprachigkeit ist inno
vationsfördernd; http://www.goethe.de/lhr/prj/d30/dos/wis/
de8201485.htm; 14.4.2019.
Edel, Karl-Otto: Die Macht der Sprache in der Wissenschaft
(9.3.2008); http://www.fh-brandenburg.de/uploads/tx_
userfhbtermine/Macht_der_Sprache.pdf; 19.4.2019.
Ehlich, Konrad: Deutsch als Wissenschaftssprache für das 21.
Jahrhundert; http://www.gfl-journal.de/1-2000/ehlich.html;
5.4.2019.
Elizalde, Aloña:Dossier: Deutsch als Wissenschaftssprache.
Interview mit Ludwig M. Eichinger (15.6.2011); http://
www.goethe.de/lhr/prj/diw/dos/deindex.htm;12.4.2019.
Glück, Helmut: Deutsch als Wissenschaftssprache: Sprach
freies Denken gibt es nicht (25.4.2008); https://www.faz.
net/aktuell/feuilleton/deutsch-als-wissenschaftssprache-
sprachfreies-denken-gibt-es-nicht-1544592.html;
11.4.2019.
Köster, Thomas: Dossier:Deutsch als Wissenschaftssprache.
„Mit der Sprache stirbt Kultur“: Jürgen Trabant im Gespräch;
http://www.goethe.de/lhr/prj/diw/dos/de7245855.htm;
12.4.2019.
Miglar, Katrin: Hat Deutsch als Wissenschaftssprache eine
Zukunft?; https://www.schreibwerkstatt.co.at/2016/04/04/
hat-deutsch-als-wissenschaftssprache-eine-zukunft/;
14.4.2019.
Schaur, Rudolf Jörg: Die deutsche Wissenschaftssprache droht
zu verschwinden; http://www.genius.co.at/index.php?id=
394; 15.3.2019.
Vitzthum, Thomas: Warum Deutsch als Forschungssprache
verschwindet (27.1.2013); https://www.welt.de/politik/de
154 Doris Sava
utschland/article113150770/Warum-Deutsch-als-
Forschungssprache-verschwindet.html; 18.4.2019.
https://zgbde.wordpress.com/; 12.1.2019.
https://ukammann.wordpress.com/tag/hirsch-index/;
4.1.2019.
10.2478/gb-2019-0026
1. Die Zeitenwende
Die Jahre 1918 und 1919 markieren eine Zeitenwende für die
Siebenbürger Sachsen. Nach dem Ende des verhängnisvollen
155
156 Oliver Herbst
2. Das Ideologievokabular
Vor der Analyse sollen noch einige Worte zur Gliederung des
politischen Lexikons fallen, innerhalb dessen das Ideologievo
kabular äußerst bedeutsam ist. Was sich hinter dem politischen
Lexikon verbirgt, erklärt Girnth: der für den Sprachgebrauch
„in der Politik relevante lexikalische Teilausschnitt des
1
Möckel, Andreas: Umkämpfte Volkskirche. Leben und Wirken des
evangelisch-sächsischen Pfarrers Konrad Möckel (1892–1965). Köln
2011, S. 25-26.
2
Roth, Harald: Kleine Geschichte Siebenbürgens. Köln 2003, S. 124.
3
Möckel, ebd., S. 25.
Politik durch Lexik im Siebenbürgisch-Deutschen... 157
12
Dieckmann, ebd., S. 19.
13
Ebd., S. 21.
14
Ebd.
15
Ebd., S. 19.
16
Vgl. Girnth, ebd., S. 61.
17
Ebd., S. 62.
Politik durch Lexik im Siebenbürgisch-Deutschen... 159
25
N.N. [= n.], 1918, S. 1.
Politik durch Lexik im Siebenbürgisch-Deutschen... 161
26
Dieckmann, ebd., S. 17-18.
27
Niehr, ebd., S. 65.
28
Roth, ebd., S. 113.
162 Oliver Herbst
wohl auch noch auf die ungarische Zeit, meinen aber wahr-
scheinlich weniger die Haltung der Ungarn, sondern stärker die
aus der Eigenperspektive heraus generöse Haltung der Sachsen
selbst gegenüber den damaligen ungarischen Inhabern der
staatlichen Gewalt. Auch hier findet sich ein Element des
Ideologievokabulars. Die Wortgruppe Beleidigung unserer na-
tionalen Empfindung enthält das Mehrwortlexem nationale
Empfindung, das hier als Symbolwort bezeichnet werden kann.
Es kann also die komplexe Wirklichkeit vereinfachend darstel-
len, emotional wirken und zeigt einen historisch gewachsenen
Orientierungspunkt. Das stets negativ konnotierte allgemein-
sprachliche Lexem Beleidigung verstärkt im Kontrast zu dem
positiv konnotierten, hochemotionalen Lexem nationale
Empfindung den appellativen Charakter an die siebenbürgisch-
sächsischen Zeitungsleser, dass sie den alten Zustand wieder-
hergestellt wissen wollen.
Auf eine zweite Passage aus diesem Beitrag rund um das
Ortsnamengesetz soll aufmerksam gemacht werden. Es heißt
hier:
Das Ortsnamengesetz hatte für uns nicht dieselbe praktische Bedeu
tung der Einengung unseres Lebensraumes, wie sie eine Reihe von
Schul- und Sprachgesetzen vorher gehabt hatten, aber es beleidigte
unser Volksgefühl, es kränkte unser Sprachempfinden und suchte
unsern Stolz auf die deutsche Vergangenheit in diesem Lande zu
demütigen.29
4. Die Ergebnisse
Folgende Ergebnisse sollen am Ende zusammengefasst
werden:
1) In den relevanten journalistischen Texten machen die
Emittenten mit emotional wirkendem Ideologievokabular
auf ihre Anliegen aufmerksam. Solch politische Lexik
wirkt als Appell an die Rezipienten, die Leserschaft der
einflussreichen Zeitung, zugunsten einer neuen Politik,
die im Königreich Rumänien verwirklicht werden soll.
2) Deutlich erkennbar ist an den dargestellten Stellen eine
Dichotomie – von negativ konnotierter Lexik für die al-
ten politischen Verhältnisse in der Doppelmonarchie
Österreich-Ungarns (z.B. Einengung unseres Lebens
raumes) sowie positiv konnotierter Lexik für die
Bedürfnisse und das Verhalten der Siebenbürger Sachsen
(z.B. Selbstbestimmungsrecht dahingegeben) oder für
die in der Zeitung publizierten Vorstellungen neuer
166 Oliver Herbst
Literatur
Primärliteratur
N.N. [= H. Bl.]: Der Beschluß der Mediascher Nationalver
sammlung. In: Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 10.
Januar 1919, S. 1.
N.N. [= n.]: Die Wiederherstellung unserer Ortsnamen. In:
Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1. Dezember 1918,
S. 1.
Sekundärliteratur
Dieckmann, Walther: Deutsch: politisch – politische Sprache
im Gefüge des Deutschen. In: Kilian, Jörg (Hg.): Sprache
und Politik. Deutsch im demokratischen Staat. Mannheim
2005, S. 11-30.
Girnth, Heiko: Sprache und Sprachverwendung in der Politik.
Eine Einführung in die linguistische Analyse öffentlich-
politischer Kommunikation. Berlin 2015.
Herbst, Oliver: Mehrsprachigkeit des SSW im World Wide
Web. Zum politischen Sprachgebrauch einer Regionalpartei
in elektronischen Medienangeboten. In: Lasatowicz,
Maria Katarzyna/Jarosław Bogacki (Hgg.): Deutsche
Sprache in kulturell mehrfach kodierten Räumen. Medien,
Kultur, Politik. Berlin 2018, S. 57-66.
Möckel, Andreas: Umkämpfte Volkskirche. Leben und Wirken
des evangelisch-sächsischen Pfarrers Konrad Möckel
(1892–1965). Köln 2011.
Niehr, Thomas: Einführung in die Politolinguistik. Gegen
stände und Methoden. Göttingen 2014.
Roth, Harald: Kleine Geschichte Siebenbürgens. Köln 2003.
III. Bücherschau
10.2478/gb-2019-0027
169
170 Bianca Bican
und wird von all denen willkommen geheißen werden, die mit
Interesse den gewundenen Weg dieser literarischen Figur ver-
folgen, die den Weg mit all seinen Drehungen und Wendungen,
Herausforderungen, Sackgassen und „Unwegen“ einer mythi-
schen Vergangenheit und einer mit Herausforderungen kon-
frontierten Gegenwart oft schonungs- und rücksichtslos doku-
mentiert hat.
10.2478/gb-2019-0029
2
Fischer, Markus: Hoch über dem See fliegt ein Bomber – Bertolt
Brechts Buckower Elegien im Kontext der deutschen Lyrik der
Nachkriegszeit. In: Ebd. S. 9-24.
3
Esian, Delia: „... ein Dichter ohne Weihrauch...“. Bertolt Brecht in
der Schweiz. In: Ebd. S. 25-34.
Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns... 185
4
Crăciun, Ioana: „Hoffnungsvoll reihe ich mich ein zwischen Verkäufer“.
Bertolt Brecht und der (antiaristotelische) Film. In: Ebd. S. 35-47.
5
Ebd., S. 36.
6
Ebd., S. 38.
7
Ebd., S. 40.
8
Ebd., S. 41-43.
9
Ebd., S. 45-46.
186 Alexandra Tudor
21
Ebd., S. 99.
22
Ebd., S. 104.
23
Zaharia, Mihaela: „Ich war mit visionärer Kraft meiner eigenen
Zukunft vorangeeilt“: Literatur, Sprache und Politik bei Robert
Müller. In. Ebd., S.107-117.
Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns... 189
24
Ittu, Gudrun-Liane: Karl Ziegler (1866-1945) – die auβergewöhnliche
Karriere eines Malers aus Siebenbürgen. In: Ebd., S. 119-133.
25
Ebd., S. 122.
26
Mihaeil, Cristina: Literarische Zitate als Mittel der Trauerverarbeitung.
In: Ebd., S. 135-158.
27
Ebd., S. 135-136.
190 Alexandra Tudor
Autoren war, wie zum Beispiel bei Anemone Latzina39 und wie
seine Verfremdungstheorie heute noch aktuell ist und eingesetzt
wird. Sogar in der Rubrik Sprachwissenschaften wird das Thema
Brecht behandelt, mit einem Beitrag über die Etymologie seines
Namens40, durch einen Beitrag über die Interpretation des Band
mottos ausgehend vom Wort Mühe41 und durch einen von einem
Brecht Zitat42 ausgehenden Beitrag über Memes als Kritikform43.
In einigen Artikeln des Bandes werden auch andere Themen be
sprochen. Zwei Initiativen, in Vergessenheit geratene wertvolle
Künstler Robert Müller44 und Karl Ziegler45 wieder ins Rampen
licht zu rücken,muss besonderes Lob zugepsrochen werden.
Der Sammelband stellt einen Beweis für die aktive Forschung
rumänischer Germanisten dar, wie auch ihre Offenheit gegen-
über vielfältiger Forschungsthemen. Es ist zu wünschen, dass er
von Fachleuten und Interessenten aufgegriffen wird.
39
Cotârlea, Delia: „[...] ich schreibe nur, wenn mir etwas einfällt.“
Texte im Dialog: Bertolt Brecht und Anemone Latzinas frühe Lyrik.
In: Ebd., S. 65-77.
40
Haldenwang, Sigird: Das Abstraktum Mühe – dessen passive und ak-
tive Bedeutung widerspiegelt in biblischen sowie in siebenbürgischen
urkundlichen Quellen und mundartlichen Belegen. In: Ebd.,
S.171-183.
41
Nistor, Adina-Lucia: Bertold Brecht – ein glänzender Name. In: Ebd.,
S. 161- 169.
42
Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da
nicht doch einfacher, die Regierung löse das Volk auf und wählte ein
anderes? Nach dem Gedicht Die Lösung. In: Buckower Elegien.
Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Dritter Band. Frankfurt am
Main 1997, S. 404. In: Sava, Doris: “Wir pfeifen nicht nach ihrer
Tanze“ ... Lachen in Zeiten der Krise. In: Ebd., S. 185.
43
Sava, Doris: “Wir pfeifen nicht nach ihrer Tanze“ ... Lachen in Zeiten
der Krise. In: Ebd., S. 185-203
44
Zaharia, Mihaela: „Ich war mit visionärer Kraft meiner eigenen Zukunft
vorangeeilt“: Literatur, Sprache und Politik bei Robert Müller. In.
Ebd., S.107-117.
45
Ittu, Gudrun-Liane: Karl Ziegler (1866-1945) – die auβergewöhnliche
Karriere eines Malers aus Siebenbürgen. In: Ebd., S. 119-133.
Index der Autoren/ Index of Authors
BICAN, Bianca
Doz. Dr. habil., Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca/
Klausenburg;
E-Mail: biancabican@yahoo.com\
DASCĂLU-ROMIŢAN, Ana-Maria
Assist. Dr.; Politehnica Universität Timişoara/Temeswar;
E-Mail: ana_romitan@yahoo.de
GLAJAR, Valentina
Professor, Texas State University - San Marcos;
E-Mail: glajar@txstate.edu
HEGYI, Noémi
Drd.; Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca/Klausenburg;
E-Mail: babosnoemi@yahoo.com
HERBST, Oliver
Dr.; Julius-Maximilians-Universität Würzburg;
E-Mail: post@oherbst.de
KARLSTEDT, Ana
Lekt. Dr. Universität București/Bukarest;
E-Mail: ana.karlstedt@gmail.com
NISTOR, Adina-Lucia
Doz. Dr.; Alexandru-Ioan-Cuza-Universität Iaşi/Jassy;
E-Mail: lnistor@uaic.ro
193
194 Index der Autoren
PREDOIU, Grazziella
Doz. Dr. West-Universität Timişoara/Temeswar;
E-Mail: grazziella_predoiu@yahoo.de
SAVA, Doris
Doz. Dr. habil.; Lucian-Blaga-Universität Sibiu/
Hermannstadt;
E-Mail: doris.sava@ulbsibiu.ro
SCZUKA, Andrea
Drd.;Babes-Bolyai-Universität Cluj-Napoca/Klausenburg;
E-Mail: andrea.sczuka@gmx.net
STANGL, Martin
Assist. Dr. Drd.; Lucian-Blaga-Universität Sibiu/
Hermannstadt;
E-Mail: stanglulbs@gmail.com
TUDOR, Alexandra
Drd. Transilvania- Universität, Braşov/Kronstadt;
E-Mail: alexandra_tud@yahoo.com)
TVARDOCHLIB, Mădălina
Drd.; Alexandru-Ioan-Cuza-Universität Iași/Jassy;
E-Mail: madalina.tvardochlib@gmail.com