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263 Teil 3:
Wege aus der Dummheit: 61 Überraschungs-Tipps,
mit deren Hilfe Sie intelligenter werden,
während Ihr Nachbar so dumm bleibt wie immer
Danksagung
Im Jahr 1989 starb ein Junge aus New York City beim Fahr-
stuhl-Surfing, also beim Mitfahren auf dem Dach der Fahr-
stuhlzelle, während diese auf- und abwärts rast. Das war eine
dumme Art zu sterben und hätte eigentlich einer derart ge-
fährlichen Sportart ein Ende bereiten müssen. Stattdessen
stürzten sich noch eine ganze Reihe Jungs mit weit aufgeris-
senen Augen in die törichte Herausforderung des Schicksals
und betrieben weiterhin Fahrstuhl-Surfing. In jenem Jahr
starben zehn weitere Jungs, sie wurden entweder am oberen
Ende des Fahrstuhlschachts zerquetscht oder fielen von
schnell herabstürzenden Fahrstühlen herunter.
Im Jahr 1982 fuhr ein Mann aus Arizona hinaus in die Wüste,
um dort Schießübungen zu machen. Er zielte mit seiner
Schrotflinte auf eine unter Naturschutz stehende Riesenkak-
tee und drückte zweimal ab. Die Schüsse zerteilten den Kak-
tus in der Mitte. Die obere Hälfte fiel herab, begrub den Mann
unter sich und zerquetschte ihn.
•
E s ist nichts Neues, mit Bungee-Jumping die Mächte des
Schicksals herauszufordern. Jugendliche von der südpa-
zifischen Insel Vanuatu führen die Tradition fort, aus Zweigen
15 Meter hohe Türme zu bauen. Zum Beweis ihrer Männlich-
keit klettern sie auf die Türme und springen kopfüber hinun-
ter. Die Jungen binden sich Weinreben um die Knöchel. Sie
schätzen die Länge der Weinreben grob, also etwas kürzer als
die Entfernung von der Turmspitze bis zum Boden, abzüglich
ihrer Körpergröße. Manchmal liegen sie richtig.
Im Jahr 1971 schoss sich ein Mann aus Arizona bei der Jagd ins
Bein. Bis hierher alles noch im Rahmen, passiert oft genug.
Aber um Hilfe herbeizurufen, gab der Verletzte mit seinem
Gewehr einen weiteren Schuss ab - und schoss sich dabei in
das andere Bein.
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ukio Mishima, einer der größten japanischen Schriftstel-
ler, führte 1970 seine militanten Anhänger bei der Beset-
zung eines japanischen Armeestützpunkts an. Dort richtete
er eine leidenschaftliche Rede an die Soldaten und forderte
die Rückkehr zu den edlen Werten der alten Samurai. Als
seine Forderungen nicht ernst genommen wurden, beging
Mishima rituellen Selbstmord: Einer seiner Anhänger schlug
ihm den Kopf ab, ganz nach Art der Samurai.
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Mishima war nicht der einzige kreative Glückspilz, der die ei-
gene Begabung zunichte machte, die ihn überhaupt erst groß
gemacht hatte. Aridere Schriftsteller und Künstler hatten of-
fensichtlich vergessen, dass man als Toter keine weiteren gro-
ßen Werke hervorbringen kann und dass es sich bei Selbst-
mord um eine langfristige Lösung für ein kurzfristiges Pro-
blem handelt.
1. Der große Maler Vincent van Gogh erschoss sich im Alter
von 37 Jahren.
2. Der amerikanische Dichter Hart Crane war Alkoholiker und
beging mit 32 Jahren Selbstmord.
3. Edgar Allan Poe, einer der ungewöhnlichsten Schriftsteller
der amerikanischen Geschichte, war drogenabhängig und
trank sich zu Tode.
4. Der sagenumwobene walisische Dichter Dylan Thomas, ge-
liebt und verehrt auf der ganzen Welt, trank sich mit
39 Jahren zu Tode.
5. Die Dichterin Sylvia Plath beging Selbstmord, wie ihre
Dichterkollegen Thomas Chatterton, Anne Sexton, Randall
Jarrell und Robert Lowell.
6. Der russische Schriftsteller Maxim Gorki schoss sich in die
Brust, überlebte den stümperhaften Selbstmordversuch je-
doch.
7. Der schuldengeplagte Schriftsteller Joseph Conrad schoss
sich ins Herz und überlebte.
8. Konzertpianist Arthur Rubinstein wollte sich mit dem eige-
nen Gürtel erhängen. Der Gürtel riss, Rubinstein überlebte.
König Ludwig II. von Bayern gab ein Vermögen aus für
den Bau des mittelalterlichen Märchenschlosses Neu-
schwanstein im nicht mehr ganz so mittelalterlichen Jahr
1860. Allerdings war das Vermögen, das er für das Schloss aus-
gab, nicht sein eigenes; es gehörte der Staatskasse. Dies war
einer der Gründe, weshalb Ludwig für geisteskrank erklärt
und in eine Irrenanstalt eingewiesen wurde. Ein weiterer
Grund: Ludwig lud sein Pferd zum Abendessen ein. Für einen
König ist es eben ein härterer Weg zum Wahnsinn als für die
Normalsterblichen.
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Stummfilmstar Charlie Chaplin, der sich als verfolgter kleiner
Vagabund in die Herzen der Menschen gespielt hatte, war in
seinem nicht so privaten Leben selbst der Verfolger. Er ver-
führte die Schauspielerin Lita Grey, nachdem er sie zum Film-
sternchen aufgebaut hatte - sie war 16 und er 35. Als sie
schwanger wurde, bot er ihr an, die Abtreibung zu bezahlen
oder ihr für die Hochzeit mit einem anderen Mann Geld zu
geben. Erst als eine Vergewaltigungsklage und ein Vater-
schaftsprozess drohten, willigte er ein, Lita zu heiraten. Wäh-
rend ihrer Ehe drohte ihr Chaplin, sie umzubringen, versuchte
sie davon zu überzeugen, Selbstmord zu begehen, und zeugte
noch zwei Kinder mit ihr. Nach zwei Jahren ließen sie sich
scheiden.
Das Wall Street Journal schrieb ein Jahr vor Bill Clintons
Wiederwahl: «Er wird gegen jeden republikanischen
Kandidaten verlieren, der nicht in aller Öffentlichkeit dum-
mes Zeug daherredet.»
Poppige Patzer
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Obwohl nur 25 Prozent aller Vietnam-Veteranen nachgewie-
senermaßen Kriegstraumata haben, leidet fast jeder Viet-
nam-Veteran in Film und Fernsehen an irgendeiner Form des
posttraumatischen Belastungssyndroms.
I m Jahr 1963 entstand ein Film mit dem Titel Vier für Texas,
eine Wildwestkomödie mit Frank Sinatra und dem so ge-
nannten «Rat Pack». Die Produzenten machten mit einer
Reihe von Schauspielerinnen Probeaufnahmen für Nacktsze-
nen und drehten diese dann mit den Schauspielerinnen, die
ausgewählt worden waren.
Die Nacktszenen hatten nichts mit dem Rest der Handlung
zu tun, und die Produzenten wussten, die Zensoren würden
vor der Freigabe des Films alle Nacktszenen herausschneiden.
Eine Frau aus Florida mit einem genialen IQ von 189 hatte
derart Angst davor, an Magenkrebs zu sterben, dass sie
täglich über 15 Liter Wasser trank. Sie starb im Alter von 29
Jahren an Nierenversagen.
O
E in Mann aus Minneapolis wurde nach dem Tod seines Cou-
sins wegen Mordes angeklagt. Die beiden jungen Männer
hatten eine Partie russisches Roulette mit einer halbautoma-
tischen Pistole gespielt.
O
D er Angestellte eines Fastfood-Restaurants aus West
Virginia starb bei dem Versuch, mit kurzen, aneinander
gebundenen Bändern einen Bungee-Sprung von einer 21 Me-
ter hohen Eisenbahnbrücke zu machen. Der Mann knotete
mehrere Bänder zusammen, schlang das eine Ende um sei-
nen Fuß und befestigte das andere an der Eisenbahnbrücke.
Dann sprang er.
Wie die Polizei später erklärte, war jedoch die Länge seiner
selbst gebastelten Leine größer als die Entfernung zwischen
der Eisenbahnbrücke und dem Straßenpflaster unten.
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Ein österreichischer Zirkuszwerg zeigte bei einer Vorstellung
unter freiem Himmel in Sambia Akrobatiknummern auf dem
Trampolin; ein Sprung ging völlig daneben, und er landete im
weit aufgerissenen Maul eines Nilpferdes. Er wurde halb ver-
schluckt und erstickte, bevor das Maul des Hippos aufge-
stemmt werden konnte.
J m Jahr 1884 wurde einem Briten namens Harry Fell ein Re-
gierungspatent erteilt auf die Herstellung von Gold aus
Weizen. Sein Plan: Den Weizen zehn Stunden lang wässern,
dann die Flüssigkeit trocknen, und es entsteht Gold.
Fell war nicht unbedingt ein Dummkopf, er war nur seiner
Zeit voraus. Landwirte perfektionierten in der Folgezeit die
Technik, auf indirektem Weg Gold aus Weizen zu machen, in-
dem sie die Regierung dazu brachten, sie für das Nichtbetrei-
ben von Landwirtschaft zu bezahlen.
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Eine mechanische Peitsche für Pferdewagen, mit der der Fuhr-
mann jedem beliebigen Pferd im Gespann in nur sieben ein-
fachen Schritten einen Hieb versetzen kann, ohne dafür
selbst die Peitsche in die Hand nehmen zu müssen.
atembetriebene Fußwärmer. Dieses Gerät besteht aus
Schläuchen, die unter dem Hemd verlaufen und sich
dann die Hosenbeine hinab gabeln.
Das obere Schlauchende wird in einen Trichter gestöpselt,
der unter dem Kinn befestigt ist und in den man ausatmet.
Die Wärme des eigenen Atems wandert die Schläuche hinab
und hält so an kalten Tagen die Füße mollig warm und
Fremde in sicherer Entfernung.
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Ein Köder für Elefantenweibchen, in dem sich zwei Jäger ver-
stecken und auf ihre ahnungslose Beute warten können -
oder auf einen Bullen.
Ein Pflug für die Landwirtschaft, bei dem ein Gewehr auf die
Pflugschar geschweißt ist, sodass man gleichzeitig pflügen
und schießen kann, je nach Bedarf.
©
Ein übel riechendes Navigationssystem für Schiffe, um
bei Nebel Kollisionen zu vermeiden.
Jedes Schiff ist zu diesem Zweck mit Pumpen auszurüsten,
die Ekel erregende Düfte ausstoßen und so andere Schiffe
warnen.
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Dicke, elastisch federnde Schuhe für Sprünge aus brennen-
den Gebäuden. Die Federung soll bei der Landung unten auf
der Straße die Wucht des Aufpralls abmildern.
Muss man aus einem besonders hohen Gebäude springen,
so ergänzt man sein persönliches Sicherheitssystem einfach
mit dem mitgelieferten Fallschirm. Der Schirm passt adrett
auf den Kopf und wird von einem Halteriemen unter dem
Kinn in Position gehalten.
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Ein Professor erfand im Jahr 1897 eine Baseball-Wurf-
maschine. Sie sollte unsichere Werfer ersetzen, die den
Ball nicht oft genug bis zur eigenen Base werfen.
Kurioserweise wurde das Wurfgeschütz tatsächlich in
Spielen ausprobiert. Und es mutet noch kurioser an, dass es
nicht etwa die Werfer waren, die den Verband davon über-
zeugten, das Geschütz aus dem Baseballsport zu verbannen.
Es waren die Schlagmänner, die es nicht mochten, da sie ohne
die Armbewegung des Werfers den Ball nicht richtig trafen.
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in französischer Ingenieur entwickelte anno 1891 ein ver-
wegenes Fahrgeschäft speziell für den Eiffelturm.
Es bestand aus einer riesigen Kammer in Form einer Pisto-
lenkugel, in der 15 Personen Platz fanden. Die Kammer sollte
auf die Spitze des Eiffelturms hochgezogen werden und dann
im freien Fall in ein Wasserbecken am Fuß des Turms fallen,
das die Form eines Champagnerglases hatte.
Obwohl nie realisiert, wurde der Effekt des Abenteuers als
Nervenkitzel beschrieben. Vielleicht ging auch manches in
der Übersetzung aus dem Französischen verloren.
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Im Jahr 1891 wurde eine Maschine zur Galvanisierung von
Leichen erfunden, mit deren Hilfe man seine Lieben mit einer
ein Millimeter dicken Kupferschicht überziehen und sie in ih-
rem Lieblingssessel zur Schau stellen kann.
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E in Faltstuhl, der in das Gesäßpolster eines Damenrocks
aus dem 19. Jahrhundert eingenäht war und sich auto-
matisch zu einem Sitz entfaltete, sobald sich die Dame hin-
setzte, und sich wieder zusammenfaltete, wenn sie aufstand.
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a uch Genies sind nicht immer ganz auf der Höhe. Als Tho-
mas Edison 1877 das erste Grammophon erfand, war ihm
nicht bewusst, was für eine gigantische Musikindustrie er so-
eben erschaffen hatte. Er dachte, der Nutzen des Grammo-
phons bestünde für die Menschen darin, mit dem Gerät Nach-
richten aufzuzeichnen, die dann von einer Telefonzentrale
zur anderen geschickt würden, ganz in der Art, wie die Leute
Telegramme verschickten.
Die Öffentlichkeit brauchte 16 Jahre, um Edison davon zu
überzeugen, dass die Zukunft des Grammophons im Musik-
geschäft liegen würde.
Als jedoch der erste Monat des Jahres in Januar und der
zweite in Februar umbenannt wurde, blieben die Namen der
letzten vier Monate unverändert. Warum? So ist der Mensch
eben.
X
I n Frankreich wurden im 17 Jahrhundert spitze Tafelmesser
verboten. Warum? Kardinal Richelieu fühlte sich beim An-
blick von ungehobelten Tischgenossen beleidigt, die sich mit
der Messerspitze in den Zähnen herumstocherten.
Deshalb benutzen wir heutzutage zu Tisch Messer mit ab-
gerundeten Enden.
B ei den alten Persern hatte nur der König das Recht, zum
Schutz vor Sonne oder Regen einen Schirm zu benutzen.
Im Königshaus von Siam war der Schirm 2000 Jahre später
ebenso Ausdruck des sozialen Status: Je höher die Stellung in-
nerhalb der Oberschicht, desto größer der Schirm und desto
breiter die Zierringe.
*
Eigentlich keine schlechte Idee
Als Filmstar Warren Beatty 1981 bei Reds Regie führte, legte er
Wert darauf, dass die Statisten am Set die historische Bedeu-
tung der wahren Geschichte eines amerikanischen Schrift-
stellers verstünden, der für die Rechte der Arbeiter kämpfte.
Kaum hatte der Regisseur die Geschichte der Arbeiter-
bewegung erläutert, hatten die Statisten seine Ausführungen
so gut verstanden, dass sie in einen Streik traten und von
Beatty eine bessere Bezahlung forderten.
Im Jahr 1985 veranstalteten 200 Rettungsschwimmer aus
New Orleans eine Riesenparty, um ein Jahr zu feiern, in
dem in den städtischen Schwimmbädern niemand ertrunken
war. Einer der Partygäste ertrank auf der Feier.
Wir haben die Regierung, die wir verdienen. Was nicht viel
heißt, weder für uns noch für sie.
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W ie sieht es mit unseren staatlichen Schulen im Hinblick
auf die Bildung der Amerikaner aus?
Die Koloniale Williamsburg Stiftung unterzog das Schul-
system einem Test mit einer Umfrage über das Geschichts-
wissen der Amerikaner.
Die Umfrageergebnisse zeigten, dass 79 Prozent aller Ame-
rikaner wussten, dass der Slogan «Just do it» aus der Nike-
Werbung stammte, aber nur 47 Prozent konnten etwas mit
«Leben, Freiheit und das Streben nach Glück» anfangen,
einem der zentralen Sätze aus der Unabhängigkeitserklärung
der USA.
Damit nicht genug, 55 Prozent erkannten Obi-Wan Kenobi
als die Person, die in Star Wars sagte: «Möge die Macht mit dir
sein.» Dagegen wussten nur 9 Prozent, dass George Washing-
ton General im Unabhängigkeitskrieg war.
Die Regierung der Vereinigten Staaten gibt Jahr für Jahr Milli-
arden für die Verteidigung aus, um alle unsere Feinde zu töten
und jeden, der mit dem Gedanken spielt, unser Feind zu wer-
den, sowie die meisten Leute, die uns belächeln.
Aber die Regierung gibt auch unzählige Millionen für un-
taugliche Verteidigungsprojekte aus: für die Entwicklung
neuer Waffen, die nie tatsächlich in Gebrauch gestellt werden.
Diese Projekte werden vor ihrer Vollendung gestrichen, nicht
aber vor der Verschwendung von Millionen unserer Steuergel-
der.
Hier sind die wertlosen Millionen Dollar: die Bomber vom
Typ B-i A und XB-70, das Atom-Flugzeug ANP und die Raketen
vom Typ Roland SA, Navaho, Snark, Rascal AS und Skybolt.
Wahrscheinlich flossen diese Millionen in die Namensfin-
dung für die untauglichen Waffen.
Im vierten Jahrhundert vor Christus führten die Angelsach-
sen in England ein amtliches Rechtssystem ein. Vorher übte
der Sieger Gerechtigkeit gegenüber dem Besiegten, ganz nach
dem System, das unter dem Namen «Je nach Lust und Laune»
bekannt ist. Das Rechtssystem der frühen Angelsachsen war
nicht gerade fortschrittlich.
Im englischen System musste ein Angeklagter mit der
Hand einen Schürhaken umfassen, der in einem Feuer zum
Glühen gebracht worden war. Das war nicht etwa die Strafe,
das war der Prozess. Der Angeklagte wurde für unschuldig er-
klärt, wenn seine Wunden nach drei Tagen verheilt waren.
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Im Jahr 1981 wurde im Iran ein neunjähriges Mädchen hin-
gerichtet, weil es Regierungsbeamte angegriffen hatte. Nach
dem Gesetz konnten iranische Jungen bis zum Alter von 15
Jahren nicht zum Tode verurteilt werden.
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Um etwas gegen die Vorliebe der Arbeiterklasse für Gin
zu unternehmen, verabschiedete die britische Regie-
rung anno 1832 ein Gesetz, das Bier offiziell über Gin stellte. In
ganz Großbritannien reagierten Arbeiter auf die Gesetz-
gebung, indem sie zu ihrem Gin als Zugabe immer ein Bier
tranken.
Vincent van Gogh, heute einer der größten Maler der Ge-
schichte, war zu seiner Zeit ein Versager. Kunstkritiker im 19.
Jahrhundert verachteten sein Werk, Sammler ignorierten ihn.
Zu Lebzeiten verkaufte van Gogh ein einziges Bild, obwohl
die Bilder heute Millionen bringen, wenn Sammler sie unter-
einander verkaufen.
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Als DDT im Jahr 1939 erfunden wurde, erhielt sein Erfinder
den Nobelpreis für die Entwicklung eines Insektenbekämp-
fungsmittels, das die landwirtschaftlichen Betriebe von Mos-
kitos und Getreideschädlingen befreien sollte.
Das Nobelpreis-Komitee war so kurzsichtig wie der Erfin-
der, der es versäumt hatte, die Langzeitwirkung von DDT zu
untersuchen. Vielleicht sollte aber auch unsere Welt für sie als
Langzeit-Studienobjekt dienen. DDT, so stellte sich nach vie-
len Krankheits- und Todesfällen heraus, war eine schlechtere
Lösung als das Problem selbst.
®
Im Jahr 1891 sagte Isaac Cline, Chef des US-Wetteramtes in
Texas, der Lokalzeitung in Galveston, die Leute bräuchten
sich keine Sorgen wegen Wirbelstürmen zu machen, obwohl
die Hafenstadt, nur zweieinhalb Meter über dem Meeresspie-
gel gelegen, keine Ufermauer hatte.
«Kein Wirbelsturm könnte jemals eine Sturmwelle auslö-
sen, die die Stadt in ihrer Substanz beschädigen könnte», be-
teuerte der Wissenschaftler und erklärte darüber hinaus, die
von anderen Leuten geäußerten Bedenken seien «einfach
eine absurde Irreführung».
So wurden keine Schutzeinrichtungen gegen Stürme oder
Meeresgewalten gebaut. Am 8. September 1900 radierte ein
Wirbelsturm Galveston aus, 8000 seiner irregeführten Ein-
wohner kamen ums Leben.
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Fernsehpfarrer Jerry Falwell verkündete 1998, dass Compu-
ter-Programmierprobleme aufgrund des Y2K-Virus «das
Werkzeug Gottes sind, um diese Nation wachzurütteln».
Falwell prophezeite, dass die Probleme bei der Softwarean-
passung zur Erkennung der Programme für das Jahr 2000
weltweit eine Wiederauferstehung der Religion auslösen
könnten, die dazu führe, dass Christus auf die Erde zurück-
kehre, um die wahren Gläubigen mit in den Himmel zu neh-
men.
Zur Vorbereitung auf dieses lang ersehnte Ereignis hortete
Falwell Nahrungsmittel und Munition, obwohl er nicht deut-
lich machte, warum er auf dem Weg zum Himmel Munition
brauchen würde. Oder Verpflegung.
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Während des amerikanischen Sezessionskrieges hinkte
die medizinische Forschung beträchtlich hinter der mi-
litärischen her. Mehr als die Hälfte der 620000 Soldaten aus
den Nord- und den Südstaaten, die in diesem Krieg ums Le-
ben kamen, starben nicht durch Kugeln, sondern an Krank-
heiten und Infektionen, deren Erreger von Militärärzten ver-
breitet wurden.
Ein Nordstaaten-Soldat schrieb in einem Brief, dass er trotz
seiner Verwundung eine Behandlung verweigert hätte, weil er
glaubte, auf dem Schlachtfeld eine bessere Überlebenschance
zu haben als im Lazarett.
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Ein englischer Arzt, James Salisbury, erfand in den 8oer Jahren
des 19. Jahrhunderts folgende einzigartige Behandlungsme-
thode gegen Asthma: Pro Tag sollte man drei gut durchge-
kochte Rindfleischpastetchen mit viel heißem Wasser zu sich
nehmen.
Die Behandlungsmethode funktionierte zwar nicht, aber
das hamburgerähnliche Hauptgericht, bekannt als Salisbury-
Steak, ist uns geblieben.
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Im Mittelalter glaubten Ärzte, man könne Fieber vertreiben,
indem man einen Pferdekopf unter das Kopfkissen eines
Kranken legte. Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit, auf
diese Art das Fieber zu vertreiben, bestand darin, dass der
Kranke damit vertrieben wurde.
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Ein Texaner erlitt 1995 einen tödlichen Herzanfall, nachdem
der Apotheker ihm ein Medikament gegen Bluthochdruck ge-
geben - hatte anstatt gegen Angina Pectoris. Der Apotheker
hatte die Handschrift auf dem ärztlichen Rezept nicht entzif-
fern können.
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Dummheiten aus Promi-Mund
Ronald Reagan auf die Frage, was ihn zum Präsidenten be-
fähige: «Ich bin nicht klug genug, um zu lügen.»
Man stelle sich vor, man wäre ein Idiot», merkte Mark Twain
kühn an, «und man stelle sich vor, man wäre Kongressabge-
ordneter. Aber ich wiederhole mich.»
Für jeden, der die tägliche Zeitungslektüre ertragen kann,
ist die Verbindung zwischen Politik und Dummheit offen-
sichtlich.
Man fragt sich: Wenn Politiker wirklich so dumm sind,
wieso werden sie dann überhaupt gewählt? Oder beantwortet
das die Frage schon?
Manche Politiker meinen, mehr arbeiten zu müssen als die
anderen, und schaffen es dadurch immer wieder, noch tiefer
in die Niederungen geschichtlicher Dummheit zu versinken.
©
Um Geld zu sparen, zog der Kongressabgeordnete James
Jeffords aus Vermont von seiner Appartementwohnung in
Washington, D. C., in sein Büro im Kapitol. Kongressabgeord-
nete verdienten 1981 mehr als 60000 Dollar im Jahr.
©
Auf einer mit Steuergeldern finanzierten Europa-Reise
nahm der Kongressabgeordnete Adam Clayton Powell im
Jahr 1962 Arbeitsmöglichkeiten für amerikanische Frauen un-
ter die Lupe und besuchte Nachtclubs und Striptease-Shows
(alles potenzielle Jobs für Amerikanerinnen).
Powell ließ den Steuerzahler auch für die Reinigung seiner
Wäsche aufkommen, die er in London waschen und per
Diplomatenkurier nach Italien fliegen ließ.
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In den 1940er Jahren war Samuel Ferdinand-Lop französi-
scher Präsidentschaftskandidat für die Lopeotherapeuten, die
in ihrem Programm die Abschaffung der Armut nach zehn
Uhr abends forderten und einen einzigartigen Vorschlag zur
Verbesserung der Luftqualität in Paris machten: Die Umsied-
lung der Stadt aufs Land.
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Harold Carswell, Präsident Nixons Kandidat für den Obersten
Gerichtshof, sah sich einer erbitterten Gegnerschaft ausge-
setzt. Demokraten argumentierten, Carswell sei als Richter
nicht renommiert genug, um am höchsten Gericht des Landes
zu sitzen.
Senator Roman Hruska fand eine ungewöhnliche Formu-
lierung zur Verteidigung von Carswells Nominierung: «Selbst
wenn er Mittelmaß wäre», führte Hruska an, «es gibt eine
Menge mittelmäßiger Richter und Anwälte und Leute über-
haupt. Denen steht es zu, dort wenigstens ein bisschen ver-
treten zu sein, oder? Und eine kleine Chance haben sie auch
verdient. Wir können dort nicht immer nur diese Brandeisens
und Frankfurters und Cardozos und dieses ganze Gesindel
sitzen haben.»
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Nachdem General Joäo Figueiredo 1979 zum Präsidenten Bra-
siliens gewählt worden war, zeigte er sogleich sein Gespür für
Machtpolitik.
«Ich möchte eine demokratische Öffnung dieses Landes
herbeiführen», verkündete er erfreut, «und ich werde jeden,
der dagegen ist, ins Gefängnis bringen und fertig machen.»
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Im Jahr 1998 starb in Oklahoma der Kandidat für einen
Senatssitz einen Monat vor dem ersten Wahlgang, erhielt
aber dennoch 56000 Stimmen.
Möglicherweise dachten sich die Wähler, ein toter Politiker
könne auch nicht schlechter sein als ein lebender.
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J. Edgar Hoover ließ von FBI-Agenten eine geheime Akte über
den Dichter Archibald MacLeish anlegen; MacLeish war drei-
maliger Pulitzer-Preisträger und Chefbibliothekar des Kon-
gresses.
Was hatte Hoover gegen den Dichter in der Hand? Vor dem
Zweiten Weltkrieg war MacLeish «ein frühzeitiger Antifa-
schist».
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M einungsforscher haben herausgefunden, dass fast dop-
pelt so viele Liberale in ihrem Leben schon einmal nackt
baden waren wie Konservative. Sind Liberale mutiger? Neigen
sie eher dazu, etwas Verbotenes zu tun? Oder haben sie ein-
fach nur einen schöneren Körper?
Vielleicht führen ja Konservative ein genauso wildes Pri-
vatleben, halten es aber vor der Öffentlichkeit verborgen, in-
dem sie ihren makellosen Nacktbade-Körper verhüllen und
dumme Fragen von Meinungsforschern nicht beantworten.
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Sam Steiger aus Arizona war über fünf Legislaturperioden
Kongressabgeordneter; nachdem er 23 Jahre lang kein öffent-
liches Amt mehr innehatte, kehrte er 1999 zurück in die aktive
Politik, als er in dem Provinznest Prescott zum Bürgermeister
gewählt wurde.
Nörgelnd akzeptierte Steiger seinen Wahlsieg und stellte
fest, das Interessanteste an der Wahl sei die Tatsache, «dass es
hier 96 Leute gab, die dumm genug waren, für den Gegenkan-
didaten zu stimmen».
Was war das wohl für ein Gefühl, nach einem so langen po-
litischen Ruhestand wieder ein öffentliches Amt auszuüben?
«Es nervt», meinte er.
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Im Jahr 1927 gewann der amtierende Präsident Charles King
die Wahl in Liberia mit einem Vorsprung von 234000 Stimmen
vor seinem Herausforderer. Merkwürdig daran: Das waren
fünfzehnmal mehr Stimmen als Personen, die gewählt hat-
ten.
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Sport ist Mord
D ann gab es da noch die Regeln für ein Spiel ähnlich dem
Lacrosse, das bei den alten Azteken und Mayas in Mit-
telamerika gespielt wurde. Der Kapitän der unterlegenen
Mannschaft wurde getötet, und sein Herz machte zum Ver-
zehr unter den Zuschauern die Runde.
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Irgendetwas weckt in manchem Stierkämpfer einen idioti-
schen Einfallsreichtum, wenn er sich einem angreifenden
Stier gegenübersieht. Wie der Mann, der im Jahr 1901 vom
Heck eines Peugeot Cabrio aus mit dem Stier kämpfen wollte;
zum Glück wusste der Stier nicht, dass es sich um einen Peu-
geot handelte, sonst hätte er den Wagen durch die Luft ge-
schleudert.
Stattdessen gab der Stier Fersengeld und ließ den Matador
kampflos zurück, regelte aber auf diese Art elegant seinen
überstürzten Rückzug aus einer Kampfarena mit enttäusch-
ten Zuschauern.
Anno 1897 kämpfte ein Matador auf einem Fahrrad gegen
einen Stier. Der Stier ließ sich nicht beeindrucken und schleu-
derte den Fahrer mitsamt Fahrrad über die Mauer. Ein Kampf
zwischen einem Stier und einem Matador auf einem Motor-
rad endete 1932 in Spanien unentschieden, allerdings war das
Publikum anderer Meinung und machte seinem Unmut gehö-
rig Luft, sodass der Kampf nicht fortgesetzt und endgültig
entschieden wurde.
N icht nur Stiere haben Dummköpfe unter Sportlern her-
vorgebracht, auf dem Eis findet man fast genauso viele,
so z. B. Mannschaften, die im späten 19. Jahrhundert Baseball
auf dem Eis spielten, ein Spiel, bei dem rutschen nicht nur er-
laubt, sondern unvermeidbar war.
Andere Mannschaftssportler versuchten sich im Basketball
auf Schlittschuhen, und Boxen auf dem Eis erfreute sich um
die Jahrhundertwende in Cleveland einer gewissen Beliebt-
heit.
Und wenn sie nicht quer übers Eis schlitterten, fielen die Ath-
leten reihenweise vom Pferd bei dem Versuch, Fußball und
Basketball hoch zu Ross zu spielen oder auch zu Pferde zu bo-
xen.
t
Die Streitfrage Catcher oder Boxer wurde 1976 endgültig ge-
klärt (zumindest die Streitfrage Catcher-Hüne oder mit-
telmäßiger Boxer), als sich der 2,23-Meter-Catcher Andre «the
Giant» den Jahrmarktboxer Chuck Wepner schnappte und ihn
aus dem Ring schleuderte. Wepner blieb draußen, Andre ge-
wann, Verlierer war der Sport.
t
In den 1920er Jahren verbuchte die High School für Handel in
Salem die längste Niederlagenserie aller Highschool-Football-
teams in Massachusetts. Nachdem Salem sechs Jahre lang er-
folglos Football gespielt hatte, entdeckten Ligaoffizielle, dass
es den Fachbereich Handel gar nicht gab.
Die Mannschaft bestand aus Studienabbrechern, die Spiele
mit High Schools in ganz Massachusetts vereinbarten und
einen Teil der Eintrittsgelder dafür kassierten. Die Elf aus
Salem sorgte dann für die eigene Niederlage, sodass sie im
darauf folgenden Jahr wieder eingeladen wurde.
+
T ennisspieler Ilie Nastase stellte einen Rekord auf für
dummes Benehmen, Abteilung Profi. Einmal zeigte er
dem Schiedsrichter den blanken Hintern, ein anderes Mal be-
spuckte er seinen Gegner; er gab auf, als sein Gegner ans Netz
gestürmt kam und ihn wegen seines Verhaltens attackierte,
und in einem Match wurde er disqualifiziert, als sein Gegner
in Führung lag, den Platz aber aus Unmut darüber verließ,
dass Nastase alle möglichen Faxen im Kopf hatte, nur kein
Tennis.
+
Im Jahr 1995 balancierte ein Inder 71 Stunden und 40 Minuten
lang auf einem Fuß. Fußbalancieren ist nicht gerade eine
Sportart, bei der viel Geld im Spiel ist.
+
Wenn man auf die Eigentümer von Profi-Mannschaften zu
sprechen kommt, ist George Steinbrenner von den New
York Yankees eine Klasse für sich, vor allem weil sonst nie-
mand dieser Klasse angehören will.
Nachdem sich bei ihm eine ganze Reihe von Managern die
Klinke in die Hand gegeben hatten, kündigte er 1982 an, dass
«Bob Lemon das ganze Jahr unser Manager bleiben wird. Dar-
auf können Sie wetten. Es ist mir egal, ob wir Letzter werden.
Ich schwöre bei allem, was mir am Herzen liegt, er wird die
ganze Saison über bei uns Manager sein.»
Nach 14 Spieltagen feuerte Steinbrenner dann Lemon.
+
In den alten Zeiten, als noch ohne Boxhandschuhe geboxt
wurde, gab es kein Zeitlimit für die einzelnen Runden. Eine
Runde dauerte so lange, bis einer der Boxer auf die Bretter ge-
schickt wurde.
Ein Kampf zwischen Jem Mace und Joe Coburn im Jahr 1871
offenbarte die Schwäche dieser Regel. Nach dem Gong zur
ersten Runde stellte sich Mace Fäuste schwingend in die Mitte
des Rings, Coburn jedoch, der bessere Boxer, tänzelte an den
Ringseilen entlang. Keiner von beiden änderte seine Taktik.
Die erste Runde zog sich über 70 Minuten hin, ohne dass
einer von beiden Anstalten gemacht hätte, dem anderen
einen Schlag zu versetzen. Daraufhin griff die Polizei ein und
beendete den regelwidrigen Kampf, obwohl es unerklärlich
war, wie man das Geschehen ungestraft als Kampf bezeich-
nen konnte.
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Aus einer Anzeige von 1930 für Drano, ein flüssiges Rei-
nigungsmittel: «Jedes Mal, wenn die Abflüsse im Bad
das Wasser langsamer ablaufen lassen, spüre ich seinen vor-
wurfsvollen Blick. Er schaut mich an, als wolle er sagen:
<Deine Schuld! > Und er hat Recht.»
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Aus einer Anzeige von 1918 für Korsetts: «Frauen spielen im
Weltgeschehen eine herausragende Rolle. Es ist nicht nur ihr
Privileg, die höchste Form von Schönheit zu repräsentieren, es
ist ihre Pflicht.»
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Im Jahr 1928 verkaufte Lucky Strike Zigaretten an Frauen mit
dem hinterhältigen Slogan: «Greif zu einer Lucky zugunsten
einer schlanken Figur, nicht zu etwas Süßem.»
Greift man oft genug zu Luckies, könnte das mit einer
schlanken Figur enden - allerdings im Sarg.
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Iin Jahr 1883 brüskierte ein Landmaschinenhersteller Bür-
gerkriegsveteranen (und Familien von Gefallenen), als das
Unternehmen mit einem Plakat für seinen Mähdrescher
warb, auf dem ein Bauer zu sehen war, der von der Schlacht
bei Gettysburg von der Ernte abgehalten wird.
Q
D er Marlboro-Mann, der hoch aufgeschossen im Sattel
mit Zigarette durch das Marlboro-Land ritt, begann
seine Karriere als Marlboro-Frau.
Marlboros waren in den 1950er Jahren ursprünglich als
Frauen-Zigaretten vermarktet worden, «mild wie der Mai»,
wie es in dem nicht gerade erfolgreichen Werbeslogan hieß.
Die angehende Zigarette für harte Jungs hatte sogar einen ro-
ten Filter, damit der Lippenstift der Frauen an der Kippe nicht
zu sehen war.
Als sich diese Werbekampagne als Flop erwies, wechselte
Philip Morris kurzerhand mitten im Geschehen die Fronten
und machte aus einem missratenen Weiblichkeitssymbol ein
Symbol für Männlichkeit.
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E in High-School-Schüler aus Georgia erhielt einen Schul-
verweis, weil er auf der von Coca-Cola gesponserten Ver-
anstaltung «Coke am Tag der Bildung» ein Hemd mit Pepsi-
Aufdruck trug. Auf dieser Veranstaltung der High School
mussten sich die Studenten auf dem Campus für ein Foto auf-
stellen und, in Formation einer Blaskapelle, das Wort COKE
skandieren.
Bevor W. C. Fields auf der Bühne und im Film als Komiker be-
rühmt wurde, verdiente er sein Geld als Jongleur bzw. als so
genannter «Ertrinker» auf einem Touristen-Pier in Atlantic
City. Wenn das Geschäft schlecht lief, hörte er mit dem Jon-
glieren auf, watete ins Meer und tat so, als würde er ertrinken.
Sinn der Sache: Fields' dramatische Rettung durch Ret-
tungsschwimmer zog Schaulustige an, sodass die kleinen
Händler auf dem Pier ihre Erfrischungen verkaufen und Fields
sich wieder dem Jonglieren widmen konnte. Wenn das Ge-
schäft schlecht lief, ertrank er pro Tag vier Mal.
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Kriminelle Dummheit
Wir erfahren nie viel über die cleveren Verbrecher, die mit
ihren Straftaten davonkommen, weil sie intelligent genug
sind, kein Wort darüber zu verlieren, wie sie im Kampf gegen
das Gesetz die Oberhand behielten.
Und dann gibt es da noch die dummen Ganoven:
Der Räuber, der im Jahr 1975 in Newport, Rhode Island, ein Re-
staurant überfiel, zeigte Nerven und hatte mit Überfällen
keine Erfahrung. Er stopfte sich das Geld mit der Hand in die
Tasche, in der er die Pistole hielt. Dabei ging die Pistole los,
und er erschoss sich selbst.
Leute, die glauben, ihr Haus würde sicherer durch den Einbau
einer Alarmanlage, stehen den stümperhaften Einbrechern
dieser Welt in nichts nach.
Die sechs Hauptgründe, warum Alarmanlagen ausgelöst
werden:
1. Die Hausbesitzer lösen den Alarm versehentlich aus.
2.-5. Der Alarm wird ausgelöst durch Temperaturschwan-
kungen, durch offen stehende Fenster, die man verges-
sen hat, durch Haustiere und Insekten.
6. Auslöser ist die Party-Dekoration wie etwa Helium-Bal-
lons.
Nach diesen sechs Varianten blinden Alarms steigen an
siebter Stelle die Einbrecher ein.
Wenn dann die Polizei das Problem mit den Helium-Bal-
lons im Griff hat, kann sie sich vielleicht um das Einbrecher-
Problem kümmern.
Einer der Favoriten auf den Titel «Dieb des Jahres» war der
Mann, der ein Auto aufbrach, im Auto eine Kamera fand und
sich von seiner Freundin auf verschiedenen Bildern ablichten
ließ, auf denen er stolz den Schraubenzieher präsentierte, mit
dem er das Auto aufgebrochen hatte.
Da es eine Billigkamera war, ließ sie der Dieb im Auto zu-
rück. Als der Eigentümer sein Auto wiederbekam, ließ er den
Film entwickeln und entdeckte die Bilder mit dem Autodieb,
der sich dann ein weiteres Mal ablichten lassen konnte: auf
einem Bild der polizeilichen Verbrecherkartei.
o
Auf einer Tour durch Amerika wurde dem britischen
Fahrrad-Erfinder Mike Burrows das amerikanische
Gesellschaftssystem klar: «Marin County in Kalifornien war
wunderschön. Eine idyllische Gemeinde und schöne Men-
schen. Im ganzen Ort nur schöne Menschen. Es muss dort,
glaube ich, einen Erlass geben, der die Stadt zum Sperrgebiet
erklärt für dumme und hässliche Menschen. Danach ging's
weiter nach Las Vegas, und mir wurde klar, wo die alle gelan-
det sind.»
besseren Kleidergeschmack.»
Das letzte Wort, aber nur für den Moment, hat das Gedicht
eines unbekannten Dichters aus dem Jahr 1929 mit seiner
Betrachtung über den zweideutigen Charakter von Selbster-
kenntnis: «Schau dir den Debilen an. Er ist glücklich, ihn
kümmert nichts. Ich wollte, ich wäre so wie er - mein Gott,
vielleicht bin ich's ja.»
Teil 2
Lebensrettende Medizin!
Der Mensch hat heute eine Lebenserwartung, die es ihm er-
laubt, so alt zu werden, dass er als schwachsinniger Gefan-
gener des Alters bis zu seinem Ende im Heim vor sich hin
vegetieren kann; er hasst das schlechte Essen, wird von über-
arbeiteten Pflegern herumgeschubst und mit vegetativen
Arzneimitteln ruhig gestellt, und er darf das Heim nicht ver-
lassen, sodass man leicht den Eindruck bekommt, hier
werden Senioren mit geisteskranken Kriminellen verwech-
selt.
Sind Katastrophen Unfälle
oder nur die Folge menschlicher Dummheit?
Das Konzept des menschlichen Versagens ist die wohl größte
PR-Leistung der Menschheit.
Jedes Mal, wenn ein Pilot ein Flugzeug in den Boden bohrt,
ein Lokführer ein entscheidendes Signal übersieht und einen
Frontalzusammenstoß herbeiführt, ein Bergwerksbetreiber
die Sicherheitsvorschriften verletzt und der Schacht einstürzt
und ein paar hundert Menschen, die eigentlich dachten, sie
würden später noch was anderes machen, die Erfahrung ma-
chen müssen, wie es im Himmel wirklich aussieht, nennen
wir das menschliches Versagen, Bedienungs- oder Pilotenfeh-
ler.
Es gibt Verfahren und Normen, Vorschriften und Regelun-
gen, die klar sagen: «Dies und das darf man nicht tun!» Diese
Verfahren, Normen, Vorschriften und Regelungen werden ge-
lehrt, wieder und wieder: «Dies und das darf man nicht tun!»
Dann gehen die Belehrten los und tun es doch.
Aber keine Angst. Dafür gibt es ja die PR-Experten.
Schließlich lassen wir ja keine hirnlosen Vollidioten hinter
das Lenkrad. Wenn Sie wirklich glauben, im Cockpit sitzt ein
Dummkopf, würden Sie ja nicht mehr mit uns fliegen, richtig?
Es geht ja auch gar nicht um Dummheit. Und das ist das
Gespenstische daran. Es geht um menschliches Versagen. Sie
müssen sich um das menschliche Versagen aber keine Gedan-
ken machen, wir sorgen einfach für neue Verfahren, striktere
Normen oder verbesserte Vorschriften. Es wird nie wieder
passieren, versprochen - bis zum nächsten Mal.