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Erinnerungskultur:
- durch Siegermächte; Vichy,Kollaboration wird nicht ausreichend aufgearbeitet, führt zu Populismus,
radikale Entwicklung.
- z.B. Italien, weil am Ende Wechsel, verdrängt.
-durch die Kollaboration eines Großteils Frankreichs mit den Nazis > strenge Zensur seit 1940 =
Bücherverbrennung zeigt Potenzial Literatur = Freiheit, freie Meinungsäußerung
-auch Autoren, die dem Faschismus zugeneigt sind: Pierre Drieu La Rochelle > gegen die 3. Republik
eingestellt, begeht nach dem Krieg Selbstmord
-innere Emigration: in Frankreich bleiben, ohne mit den Nazis zusammenzuarbeiten > hoch
verschlüsselte Werke, z.B. mythische Figuren im Theater Jean Anouilh: Antigone(1944)(setzt sich für
Gerechtigkeit ein), Sartre: Lesmouches(1943) : schreiben unter Zensur, so das es nicht sofort zu
verstehen ist = Transferleistung erforderlich: mythischer Kontext
-Antoine de Saint-Exupé: ry: Volde nuit(1931) und Le petitprince(1943) >
Allgemeinmenschliches/Menschlichkeit wird thematisiert
-1938 La nausée(Prosa)
-1943 Lesmouches(Theater)
-1946 L’existentialisme est un humanisme> Sartre versucht, in kantianischerTradition, die freie Wahl
des Einzelnen mit der Verantwortung für das Schicksal der gesamten Menschheit zu verknüpfen
-Theorie des être-pour-autrui> nur der Blick des Anderen konstituiert das Ich als Individuum; er
droht es auch zu unterwerfen und zu verdinglichen
-dies zeigt Sartre 1944 in Huitclos(„L’enfer, c’est lesautres“)
-1947 Qu’est-cequela littérature> leitet politisches Engagement aus dem Wesen der Literatur her
-Littérature engagée verlangt die Aufdeckung gesellschaftlicher Widersprüche aus der Perspektive
ihrer zukünftigen Überwindung > die Freiheit eines jeden bedingt die Freiheit aller
-Lyrik für Engagement Sartre zufolge ungeeignet; er beschränkt sich auf Prosa und Theater
-Théâtre de situation> im Zentrum Grenzsituation für den Helden, die zu einer Entscheidung zwingt;
dramatische Situation durch unterschiedliche choix = Entscheidungsmöglichkeiten
-Sartre führt kritischen Dialog mit Marxisten des PCF trotz internationaler Blockbildung fort
Albert Camus
-Literaturnobelpreis 1957
-grundsätzlicher Verlust transzendentaler Sicherheit
-ins Bewusstsein gehobene Erfahrung des Absurden als Motiv für aktives Eingreifen in die Geschichte
-das Universum antwortet nicht auf die Sinnerwartung des Menschen, also muss er selbst der Welt
einen Sinn geben
-Revolte als Aufbegehren gegen die bestehende (Un-)Ordnung und die Forderung nach einer
humaneren Welt
-1942 Le mythe de Sisyphe> antiker Mythos als Bild für philosophische Konzeption; unnütze und
hoffnungslose Aufgabe der mythischen Gestalt Sisyphus > moderner Mensch, der trotz der
Absurdität seiner Existenz nicht verzweifelt „Il faut imaginer Sisyphe heureux“
-Absurdität und Revolte als Ausgangspunkt des konkreten Kampfes für die Würde des Menschen, der
individuellen Sinn ermöglicht
-1951 L’homme révolté
-> kann als eine Abrechnung mit der marxistischen Geschichtsphilosophie und der Theorie der
Revolution überhaupt gelesen werden; individuelle Revolte, aus der der Autor ein solidarisches
Bewusstsein für Mitmenschlichkeit ableitet
-„Je merévolte, doncnoussommes“
-setzt neue Form der Naturmystik, „pensée de midi“ gegen die gefährliche Auslieferung des
Menschen an die Geschichte
-Philosophie spiegelt sich in seinem literarischen Schaffen
-Prosa:
-1942 L’étranger
-1947 La peste
-L’étranger fragt nach der Fremdheit des Menschen in der Welt
-Protagonist begeht einen absurden Mord und auch in der Gerichtsverhandlung bleibt die Suche
nach Sinn ergebnislos
-kühl distanzierte Erzählweise, Ich-Erzähler > adäquater Ausdruck von Fremdheit und Gleichgültigkeit
des Helden Meursault gegenüber seiner verlogenen Umwelt
-> enttäuschte Hoffnung auf gesellschaftl. Erneuerung nach Krieg
-bewusste Abkehr der Erzähllit. von historisch-politischer Realität
-1947 La peste
-allegorisiert geschichtliche Ereignisse (Pest als Sinnbild der Besatzungszeit)
-fordert menschliche Solidarität im Angesicht einer sinnlosen Welt
-moralische Verhaltensweisen von Individuen rücken in den Mittelpunkt, kollektive Antworten
entfallen
-abstrakter Moralismus = beruht nicht mehr auf Konventioen, sondern als etwas individuelles:
Solidarität, Engegement, Freiheit
-Theater:
-1949 Les justes> letzter großer Theatererfolg > Titel als Programm: revolutionäre Gewalt nicht
legitimiert, wenn sie unschuldiges Leben gefährdet (kein terreur)
Theater der Nachkriegszeit:
-Dreiecksgeschichte
-einige Motive kehren wie eine fixe Idee wieder
-Doppeldeutigkeit des Titels
-bis zuletzt offen, ob vermuteter Ehebruch stattgefunden hat
-räumliche, aber auch innere Sicht
-mehrere nur unklar voneinander abgegrenzte Perspektiven = Wiederholung gleicher Szenen
-kolonialer Kontext = Bananenplantage, Ende Kolonialreich
-genaue Unterscheidung zwischen Innen-und Außenwelt des Erzählers nicht möglich
- Außenansicht: voyeur: schaut durch jalousie, sieht mal mehr mal weniger
- Innenansicht: Eifersucht == beides vermischt und wir wissen nicht sicher wo wir uns
befinden .
-Roman im Roman spiegelt das Geschehen, Wiederholung
-Verzicht auf Tiefe und Bedeutsamkeit im Erzählen
- Erzähler als Observateur, tritt nicht auf
- es ergibt sich kein kohärentes genaues Bild, trotzdem mit mathematischer Genauigkeit
beschriebene Details
- Realität ?
- s/w Malerei durchkreutzt, keine klaren Fronten
- setting nicht fesgelegt (Unsicherheit wo wir sind), Roamn im Roman spiegelt und wiederlegt, mise
en abyme geht nicht auf, zu viele Wiedersprüche; Roman in sich wiedersprüchlich
== Absage an totalitäre Form: Freiheit vs. Festlegung
-Verzicht auf Tiefe und Bedeutsamkeit im Erzählen
-Details und Objekte wuchern, quasi mathematische Genauigkeit
-lassen sich aber nicht kohärent zusammensetzen
-Technik der „école du regard“ auch im Film umsetzbar
-Alain Resnais: L’année dernière à Marienbad (1961), Robbe-Grillet hat das Drehbuch geschrieben