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In der zweiten möglichen Darstellung bewirkt die Kraftänderung ∆Fm eine Änderung der Lage
der Anzeige, die zu einer Dehnung der Feder führt. Diese Federdehnung führt zu einer rücktrei-
benden Kraft, die in einer Rückkopplung über eine subtraktive Mischstelle in einem Kräftegleich-
gewicht die endgültige Auslenkung ∆s bestimmt. In diesem Fall enthält der Signalflussplan die
genannte Rückkopplung, die das Kräftegleichgewicht beschreibt.
Am Beispiel der nichtlinearen U-I-Kennlinie einer Glimmlampe soll die Linearisierung von Kennli-
nien illustriert werden.
a)
In dieser Teilaufgabe soll die Kennlinie U = f(I) der Glimmlampe für einen Wertebereich des Stro-
mes von 0 bis 100 mA gezeichnet werden. Beachten Sie, dass auf Grund der Einheit der gegebe-
nen Konstanten Werte für I von 0 bis 100 mA eingesetzt werden und nicht Werte von 0 bis
0,1 A . Das Ergebnis zeigt die Grafik, wobei die im Text genannten drei charakteristischen Punkte
der Kennlinie eingezeichnet sind.
A: Zündung der Glimmlampe bei
Zündspannung
B: Haltespannung
b)
In dieser Teilaufgabe soll an drei verschiedenen Punkten der Kennlinie eine Tangentenlinearisie-
rung durchgeführt werden. Tangentenlinearisierung heißt die Ableitung der Kennlinie, hier nach
dem Strom I, und Berechnung dieser Ableitung an den Arbeitspunkten I1 = 20 mA , I2 = 35 mA
und I3 = 70 mA . Die Ableitung von U nach I liefert
Etan =
dU
dI
( )
= U1e − cI bIb −1 − cIb + U2dedI .
Zur Sicherheit kann die physikalische Einheit des gewonnenen Ausdruckes überprüft werden, denn
die physikalische Einheit von Etan muss V/mA sein. Einsetzen der Einheiten ergibt
V 1,1
[Etan(I)] = mA 0,1 − mA + V = V
mA1,1 mA mA mA
und damit die richtige physikalische Einheit der Empfindlichkeit. Einsetzen der Zahlenwert für I1 ,
( )
Etan(I1 ) = U1e −cI1 bI1b −1 − cI1b + U2dedI1 ,
I2 und I3 ergibt
V V V
Etan(I1 ) ≅ −0,129 , Etan(I2 ) ≅ −0,213 und Etan(I3 ) ≅ +0,319 .
mA mA mA
c)
In dieser Teilaufgabe soll an drei verschiedenen Punkten der Kennlinie eine Sekantenlinearisierung
durchgeführt werden. Sekantenlinearisierung heißt die Bildung eines Differenzenquotienten,
∆x a ∆U
Esek = = ,
∆x e ∆I
wobei in der Aufgabenstellung als Intervallbreite für die Differenzbildung der Wert von
∆I = ±10 mA angegeben ist. Die Arbeitspunkte sind die gleichen wie in Teilaufgabe b).
Die Grafik zeigt die Lage der Intervalle ∆U und ∆I für den ersten Arbeitspunkt.
193,181579 − 193,922345 V V
Esek (I1 ) = ≅ −0,037 .
20 mA mA
Analoge Grafiken und Rechnungen für den zweiten und dritten Arbeitspunkt.
190,474081 − 194,386929 V V
Esek (I2 ) = ≅ −0,196
20 mA mA
197,361669 − 190,876109 V V
Esek (I3 ) = ≅ +0,324
20 mA mA
d)
Für den ersten Arbeitspunkt ergeben sich zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse für die Empfind-
lichkeit aus den beiden Linearisierungen:
V V
Etan(I1 ) ≅ −0,129 und Esek (I1 ) ≅ −0,037 .
mA mA
Der Grund ist, dass die Wahl des Intervalls ∆I1 für die Sekantenlinearisierung nicht sinnvoll ist, da
innerhalb dieses Intervalls die Kennlinie U(I) einen Wechsel der Monotonie erfährt.
Für den zweiten Arbeitspunkt ergeben sich zwei Ergebnisse für die Empfindlichkeit mit relativ guter
Übereinstimmung aus den beiden Linearisierungen:
V V
Etan(I2 ) ≅ −0,213 und Esek (I2 ) ≅ −0,196 .
mA mA
Da das gewählte Intervall ∆I2 einen in erster Näherung linearen Teil der Kennlinie überdeckt, stim-
men beide Werte für die Empfindlichkeit gut überein. Das gewählte Intervall ist für eine Sekanden-
linearisierung passend.
Für den dritten Arbeitspunkt ergeben sich zwei Ergebnisse für die Empfindlichkeit mit sehr guter
Übereinstimmung aus den beiden Linearisierungen:
V V
Etan(I3 ) ≅ +0,319 und Esek (I3 ) ≅ +0,324 .
mA mA
Das gewählte Intervall ∆I3 überdeckt einen anderen Teil der Kennlinie, der in erster Näherung als
linear betrachtet werden kann. Deshalb stimmen die beiden Werte für die Empfindlichkeit gut
überein. Das gewählte Intervall ist für eine Sekandenlinearisierung passend. Es kann in diesem
Bereich der Kennlinie relativ frei gewählt werden, so lange die Intervallgrenzen in diesem nähe-
rungsweise linearen Bereich der Kennlinie liegen.