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In der Vorweihnachtszeit trifft sich Egon Sensor häufig mit seinen Freunden zum
gemeinsamen Musizieren. Gestern Abend war es furchtbar kalt und der Weg zum
Treffpunkt – die Wohnung seiner Freundin Lan (兰) Regler – für die meisten recht
weit. Gleich beim Auspacken der Instrumente stellte sich heraus, dass alle stark –
aber unterschiedlich stark – verstimmt waren. Zum Glück für die messtechnische
Seele hatte Lan ein Infrarot-Thermometer griffbereit und zudem ein Stimmgerät,
so dass es möglich war zu prüfen, wie stark sich die Instrumente verstimmt hatten,
in Abhängigkeit der Temperaturschwankung, die sie durch den Aufenthalt im Kal-
ten erlitten hatten.
Dazu wurde die Temperatur gleich nach dem Auspacken gemessen (Emissionsgrad
0,55 für geschliffenes, lackiertes Holz bei den Streichinstrumenten angenommen;
Genauigkeit ±0,05; Messgenauigkeit des IR-Thermometers ±0,1K) und dann nach
dem Einstellen der Raumtemperatur von 20°C die Abweichung des Kammertons a
(440Hz) über das Stimmgerät in cent bestimmt. Dabei wird das Frequenzmessin-
tervall „cent“ nach DIN 13320 über
f
log 2
=q 1200
=
f
lg2 2 cent 1200 f1 cent
f1 log 2
q/cent 0,5 0,5 3,0 2,0 11,5 7,5 10,5 11,5 15,0 7,5 15,0 11,5
Hier stellen sich den Experimentatoren nun eine Reihe von Fragen:
(a) Wie genau ist eigentlich die Temperaturmessung?
(b) Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Verstimmung und der Differenz
zwischen Raumtemperatur und der Temperatur, auf die das Instrument abgekühlt
war, und wie gut ist dieser korreliert?
(c) Wie sieht der einfachste Zusammenhang aus, der für Verstimmung und Tem-
peraturdifferenz gefunden werden kann, und wie lauten die zugehörigen Parame-
ter und deren Fehler?
16.12.; 9:30 „Bergmusik“