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Chemisehes Zentralblatt.
1936 Band I. Nr. 8. 19. Fcbruar.

A. Allgemeine und płiysikalische Chemie.


William Albert Noyes, Der Weg rorwarts in der Chemie. Allgemein gehaltoner
Vortrag. Unter dom Gesichtspunkt, daB der Fortschritt der Chemie Isolierung weder
von den anderen Wissensehaften noch den anderen Nationen vertragt, werden u. a.
versehicdene Fragen der Organisation der Zeitschriftcn der „American Chemical
Society“ u. des Hochschulunterrichts besprochen. (Science, New York. [N. S.] 8 2 .
357—61. 18/10. 1935. Univ. of Illinois.) S k a l ik s .
C. B. Madsen, Isotope- Entw. der Kenntnis von den Isotopen u. ihre Bedeutung.
(Fyaisk Tidsskr. 3 3 . 172—-79. 1935.) R. K. M u l l e r .
J. Horiuti und G. Okamoto, Anderung des Isotopenverhaltnisses des Wassers
durch Destillatioii. Aus 20 g eines 2,6°/0ig. schweren W. werden bei yerschiedenen
Tempp. jeweils 10 mg abdest. u. in diesen das Isotopenverhaltnis m it einem Mikro-
pyknometer bestimmt. Dest.-Temp. u. %-Geh. an D20 im Destillat sind:
Temp. °C — 6,42 — 5,94 0,05 0,08 ‘ 20,42 21,00 21,48
°/„D,0 2,38 2,39 2,42 2,38 2,49 2,47 2,46
Aus der gemessenen Anderung des Isotopenverhiiltnisses ist die Gleichgewichta-
konstante der Rk.:
H?ODampf 4 - HDOfl.-xHtOfl. HDOnampf + H,Ofl.-xH,Ofl.
zu berechnen u . aus dereń Temp.-Abhangigkeit erhalt man fur die Warmetonung Q
dieser R k .: — 215 ± 24 cal. — Aus den Grundfreąuenzen von H 20 u. HDO im Dampf-
zustand ( B a r t h o l o m e u . CLUSIUS, C. 1 9 3 4 . II. 2486), den Polymerisationsfreąuenzen
(vierte Grundfreąuenz) des fl. Zustandes ( E l l i s u . SORGE, C. 1 9 3 4 . II. 3475) u . der
Warmetonung Q berechnen Vff. die Polymerisationsfrequenz von HDO zu 1740 cm-1.
Zieht man diese Polymerisationsfreąuenz nicht in Betracht, so wiirde man fur die
Warmetonung + 300 cal erhalten, was im Widerspruch stehen wiirde zu dem experi-
mentell gefundenen endotliermen Yerlauf der Rk. (B u li. chem. Soc. Japan 1 0 . 503
bis 505. Okt. 1935. Sapporo, Japan, Chemie. Depart. Faculty of Science. Hokkaido
Imp. Univ. [Orig.: engl.]) S a lz e r .
Karl Wirtz, Die Austauschgleichgeiińchte zwischen Deuterium und Ammoniak.
Die Arbeit bringt eine ausfiihrliche Darst. der schon friiher (C. 1936. I. 4) referierten
Austausehverss. zwischen Deuterium u. Ammoniak. Die wesentliche Schwierigkeit
bei solchen Austauschverss. m it Molekulen, die wie N H a mehrere Wasserstoffatome
enthalten, liegt darin, daB im Austauschgleiebgewicht mehrere verschiedene „isotopo“
Molekule, wie N H 3, NH 2D, NHD2, ND3, moglich sind. In der Arbeit wird gezeigt,
wie man aus der Best. der Isotopenzus. des von Ammoniak getrennten Gleichgewichts-
wasserstoffes, der die Molekule H 2, D2 u. HD enthalt, auf dio Gleichgewichtskonstanten
aller im Rk.-Systcm moglichen Austauschrkk. sclilieBen karni. Die yollstandige Aus-
wertung dieses Weges erfordert jedoch eine bisher nicht erreichte MeBgenauigkeit, so
daB ein Teil der zu bestimmenden Konstanten aus spektroskop. D aten berechnet
werden muB. Damit laBt sich die Konstanto des Austausches des ersten D-Atoms
aus den Messungen gewinnen. Sio ist in guter Ubereinatimmung m it dem theoret.
Wert (C. 1936. I. 4). Es wird noch der D-Verteilungsquotient = (D/H im Aus-
tauschpartner)/(D/H im Wasserstoff) derartiger Austauschrkk. angegeben, der auch
in Fallen, in denen wegen der groBen Zahl der im Austauschpartner vorhandenen
Wasserstoffatome (hohere KW-stoffe) Gleichgewichtskonstanten nicht mehr bestimmt
werden kónnen, ein Bild des Gleichgewichtes vermittelt. E r h at bei 300° ungefahr
den Wert 1,5. (Z. physik. Chem. Abt. B. 30. 289—97. Nov. 1935. Leipzig, Univ.
Physik.-chem. Inst.) Salzer .
A. Sieverts und G. Zapf, Die Loslichkeit von Deuterium und von Wasserstoff in
Jestem, Palladium. Dio Loslichkeit von Deuterium u. Wasserstoff in Pd u. das Ver-
haltnis dieser Loslichkeiten Lj) : L u in Abhangigkeit von der Temp. wurde bestimmt.
XVUI. 1. “ 102
1562 A . A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie . 1936. I.

Bci 300° betragt das Vcrhaltnis der Lóslichkeiten Lz>: L n — 0,67. Mit steigender
Temp. steigt dieses Verhaltnis an. Bei 1000° betragt es 0,91. Ob bei hdheren Tempp.
der W ert 1 erreicht wird, ist nicht sicher. — Fur eine gegebene Temp. ist das Ver-
haltnis L n : L n wahrscheinlich vorwiegend durch die Verschiedenheit der Dissoziations-
konstanten ko ' u. k]j' bestimmt. Unter dieser Voraussetzung laBt sieli die Temp.-Ab-
hangigkeit des Quotienten L n : L u aus den Dissoziationswarmcn von D2u .H 2 berechncn.
Dabei erhśilt man ein erhebliehes Anwachsen des Quotienten m it steigender Temp. —
Sowohl fiir H 2 ais auch fiir D2 ist die Loslichkeit in Pd bei konstanter Temp. der
(Juadratwurzel aus dem Gasdruck proportional. (Z. physik. Chem. Abt. A. 174. 359
bis 364. Okt. 1935. Jena, Chem. Lab. d. Friedrich-SchUler-Univ.) S a lz e r .
R. Samuel, Die Valenztheorie: Eniwicklung und Probleme. Vf. gibt einen t)ber-
bliek ubor die Theorie der Valenz auf elektrostat. u. wellenmechan. Grundlage. (Current
Sci. 3. 461—67. 1935. Góttingen.) Ju z a.
Hans Ekstern und Michel Magat, Bemerkungen iiber die tan der WaaUsclien
Krdfte im flussigen Quecksilber und im Molekuł IIg2. Durch Anwendung der BORNschen
Theorie (C. 1933. I. 3873) auf fl. Hg ergibt sich m it dem Ansatz e = —a/rm + b/rn fiir
das Potential zwischen 2 Hg-Moll. m it Hilfe der W erte m = 6, ai, — 3,395 • 103 kcal/Ae
nach L o n d o n (C. 1930. II. 1491), akorr. = (3/2) aL nach B o r n (1. e.) u. asi =
5,83-103kcal/A6 nach S l a t e r u . K i r k w o o d (C. 1931. I . 3429) fur das positiye Glicd
im Ausdruck fiir die Yerdampfungswarme L 0 am absol. N ullpunkt folgende Reihe von
Werten: B £ = 8,98, -Bkorr. = 21,3, B si = 23,5 kcal, fem er fiir den Exponenten n
im Potentialansatz n i — 16,3, ntorr. = 10,4, nsi — 10, sowie fiir den kleinstcn Ab-
stand im freien Zustand rrain. — 3,28 bzw. 3,38 u. 3,49 A, wahrend im fl. Hg am absol.
Isullpunkto (Potentialminimum) der Abstand zwischen benachbarten Hg-Atomen
r = 3,20 A betragt. Piir die Spaltungsenergie des nicht angeregten Mol. Hg2 errechnen
die Vff. aus den obigen o-Werten D l = 1,93, jDkorr. = 1,45, lJsi — 1,27 kcal. Die
beiden ersten W erte stimmen m it den vorliegenden experimentellen Ergebnissen (1,6
bzw. 1,38 kcal) einigermaCen iiberein. (C. B. hebd. Seances Acad. Sci. 1 9 9 . 264—66.
1934.) ZEISE.
Ju. A. Krutkow, Benurkung iiber die Gibbsschen „grand ensembles“ und die
Meihode von Darwin und Fowler. Es wird gezeigt, daC man unter Zugrundclegung
der Formeln von DARWIN u. FOWLER direkt zu der GlBBSschen Verteilungs-
funktion fur das „grand ensemble** gelangen kami. (C. R. Acad. Sci., U. R. S. S. [russ.:
Doklady Akademii Nauk S. S. S. R.] 1935. II. 201—04. Leningrad, Univ., Physikal.
Inst.) K le v e r .
Nobuji Sasaki und Tsuneyo Nakao, Die Orientierung und die Dissoziations-
waJirscheinlichkeit von Molekeln durch Eleklronenslop. Vff. untersuchen, ob die Disso-
ziationswahrscheinlichkeit von H , in H u. H + bei Elektronenbombardement von der
Orientierung der Molekel zum Elektronenstrahl abhangt. Da die Dissoziationsprodd.
in der Richtung der Molekelachse auseinanderfliegen, ist es móglich dies zu prufen,
indem die H+-Ionen aufgefangen werden. Mit einer hierfiir konstruiert.cn Apparatur
wird nachgewiesen, daB die Dissoziationswahrscheinlichkeit am groCten ist, wenn die
Molekelachse parallel dem Elektronenstrahl stcht, u. am kleinstcn, wenn sie senkrecht
stcht. (Naturę, London 136. 260.1935. Kyoto, Imp. Univ., Inst. of Chemistry.) STACK.
Je. A. Schilow und G. W. Kupinskaja, Ober die Oeschwindigkeit der Chlor-
hydrolyse. Da die Leitfahigkeit nur von der Konz. der HC1 abhangt, wurde zur Unters.
der Kinetik der Rk. Cl2 + H20 HOC1 + H' + Cl' die Andcrung der Leitfahigkeit
der Lsg. bei der Hydrolyso des Cl2 bestimmt. Die Yerss. zeigten, daB schon nach 2 Min.
die Leitfahigkeit den Endwert erreicht, welcher dem aus der Hydrolysekonstanten
des Cl2 berechneten theoret. W ert sclir nahe kommt. (C. R. Acad. Sci., U. R. S. S.
[russ.: Doklady Akademii Nauk S. S. S. R.] 1935. II. 222—24. Iwanowo.) R l e v e r .
Thos. C. Poulter und Glen E. Frazer, Eine Unlersuchung iiber die Einwirkung
von Sduren auf Z ink bei Drucken zwischen 1 und 30 000 at. Yff. untersuchen die E in w .
von Sauren auf Zn bei hohen Drucken u. berechnen, daB fur eine Lsg., die Zn- u.
H-Ionen enthalt (Aktivitat 1) u. in die ein Streifen reines Zn taucht, das G le ic h g e w ic h t
bei einem Druck von 2,53 X 1025 a t erreicht wird. Die Geschwindigkeit der Bk.
Zn -{- H2S 0j —->- ZnS04 + H 2 wird durch Drucke bis zu 8900 a t sehr wenig bcein flu B t.
Eine starkę Verringerung der Geschwindigkeit unter Druck tr itt ein, wenn das Zn auch
nur m it Spuren von F e tt bedeckt ist. Im Druckbereich von 8900—30 000 a t findet
die Rk. nur in sehr geringem MaBe statt, wahrscheinlich weil durch die bei 20° u.
Drucken oberhalb 9000 a t eintretende Yerfestigung der Lsg. die Saure nicht mehr zur
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Oberflache des Zn vordringen kann. Eine elcktr. Zelle m it einer Zn- u. einer H-Elektrodc
in n-H2S04 kehrt ihro P olaritat bei 20° u. 9000 a t oder bei 5° u. 7000 a t om. Wird
fur die H-Elektrode an Stelle von platiniertem P t gewohnliches P t verwendet, oder
wird die H2S 04 durch HC1 ersetzt, so tr itt keine Umkehr der Polaritat ein. In
den Fallen, \vo eine Umkehr beobaehtet werden kann, tr itt aueh H 2S auf, der nach
4H, -f H2S 04— >-HjS + 4 H 20 in Ggw. des platinierten P t entsteht. (J. physic.
Chem. 38. 1131—40. Mount Pleasant, Iowa, Iowa Wesleyen College, Department
of Physics.) Ge h l e n .
Ernst Storfer, Vorstudten zur heterogenen Katalyse. I. Die a k tm e rte Adsorption
von H2 an einer m it Ni belegten u. m it Phospliorsaure aktivierten Kohlo wird bei 155 u.
205° durch Messungen der Druckabnahme (Anfangsdrucke: 6— 108 mm 01; 1 mm Oł =
0,075 mm Hg) manometr, untersucht. Die Belegung m it Ni erfolgt durch 24-std.
Schiitteln der Kohle m it einer ca. 0,2%ig. N i(N03)2-Lsg. u. anschlieCende Filtrierung,
Trocknung u. Red. im H 2-Strome; die so behandelte Kohle besitzt einen Ni-Geh. von
1,01%. —- Ergebnisse: Wenn mehrmals hintereinander dieselben Gasmengen zugefuhrt
werden, dann nimmt der log der Druckabnahme in der 1. Min. m it steigender Zahl von
Vcrss. linear ab; jene Druckabnahme wird ais MaB fur die physikal. Adsorption be-
trachtet, die durch die aktiyierte Adsorption nieht yollig verdrangt wird. An der durch
adsorbiertes H 2 besetzten Ni-Kohle findet eine schwachere Adsorption von Cyclo-
hesan sta tt ais an der reinen Kohle; hierbei zers. sich jedoch das Cyclohexan; auf den
Zerfall selbst scheint die H 2-Adsorption ohne EinfluC zu sein. Der Raunwersperrungs-
effekt an der Kontaktoberflilche wird m it Hilfe eines tragen Gases (N2) naher untersucht.
An der bereits durch N2 teilweise besetzten Oberfliiche sinkt die Adsorptionsgeschwindig-
keit des H2 schneller ab ais an der reinen Oberflache, wenn man die in den ersten 5 Min.
aufgenommenen Gasmengen yergleicht. Adsorptionsisothermen kónnen im vorliegenden
Falle wegen der sehr langsamen (asymptot.) Gleichgewichtseinstellung nieht auf-
genommen werden. Aus den bei den absol. Tempp. T 1 u. T 2 gemessenen Adsorptions-
gesehwindigkeiten % u. v2 ( = d vjd l) wird die Aktmerungsenergie E nach der Be-
ziehung ln {vjv1) = {E/R) (l/5Tj — 1/T t ) fur die reine Oberflache zu E — 16,5 kcal u.
fur die bereits teilweise durch H besetzte Oberflache zu E = 19,0 kcal errechnet. (Z.
Elektroehem. angew. physik. Chem. 41. 198—204. 1935. Wien, I. Chem. Lab. d.
Univ.) ' Ze is e .
T. Pierzchalski, Yergiftung und Aktiriemng des Aluminium.?. (Roczniki Chem.
14. U08—13. — C. 1934. I. 3704.) R. K. M u l l e r .
[tiirk. (aserbaidshan.)l Jewgeni Borissowitsch Lopuchin, Lehrbuch der Physik. Baku: isd.
AKII 1935.
Teil 1. Molekularphysik u. Warme. (VI, 310 S.) 5 Rbl._ Teil 2. Akustik u. Optik.
(VI, 300 S.) 5 RM.
At. A ufbau d e r M aterie.
H. A. Kramers, Die Entwiclcłung der Atom- und Quantentheorie in den Jahren 1913
bis 1925. (Fysisk Tidsskr. 33. 82—96. 1935. Leiden.) R. K . Mu l l e r .
W. Heisenberg, Di'e Entwicklung der prhizipiellen Orundlage der Quanłenłheorie
nach 1925. (Fysisk Tidsskr. 33. 96—101. 1935. Leipzig.) R. K . Mu l l e r .
O. Klein, Die elektrischc Elementarladung und die Quantenłheorie. tlberblick uber
die Entw. des Problems, die Erkenntnis von der begrenzten Teilbarkeit der Elek-
trizitat in das physikal. Lehrgebaude einzubauen. (Fysisk Tidsskr. 33. 102—09. 1935.
Stoekholm.) R. K . M u l l e r .
L. Rosenfeld, Quantentheorie und FeLdphusik. (Fysisk Tidsskr. 33. 109—21.
1935.) R. K . Mu l l e r .
Saul Dushman, Die Elemenle der Quanłentheorie. II. Die Differentialgleichungcn
fur die Wellenbewegting. (I. vgl. C. 1935. II. 1126.) (J. chem. Educat. 12. 274—84.
1935. Schenectady, New York, Res. Lab. General Electric Co.) K lever.
Saul Dushman, Elemente der Quantentheorie. III. Probleme der PotentialschweUen.
(II. vgl. vorst. Ref.) (J. chem. Educat. 12. 326—36. Juli 1935. Schenectady, New .
York, General Electric Co.) L e s z y n s k i.
Z. Chrapiywyj, Bemerkungen zu der Arbeil „Uber das Eigenpołential des Elektrons
in der W e lle n m e c lia n ik (Vgl. C. 1934. I. 817.) Im AnschluB an Bemerkungen von
W. RuBINOWicz (priyate Mitt.) erlautert Vf. noch einige Punkte seiner Theorie.
(Acta physic. polon. 2.417—18. Lemberg, Univ., Inst. f. theoret. Phys.) R. K . M u l l e r .
102*
1564 A,. Aufbau der Materie. 1936. I.

G nnnar K ellstrom , Viscositat der Luft und Elcktronenladung. Boi der Best. der
eloktr. Elementarladung e nach der Oltrópfchenmethode von MlLLIKAN geht die
gróBte Unsicherhcit durch don Viscositatskoeff. der Luft t] ein. Vf. h at deshalb eine
Neubest. v o n 7; unter Benutzung der bereits von M il lik a n u. Mitarbeitern verwendeten
Methode dor rotierenden Zylindcr durchgefiihrt. Mit dem neubestimmten W ert von t]
ergibt sich e = (4,818 ± 0,012)-10-10 ESE. Vf. glaubt auf Grund dieser Unterss.
die Diskrepanz zwisehen den e-Werten nach der Óltrópfchen- u. nach der Rontgcn-
strahlmethodo durch Fehler boi der bishorigen Best. von t] erklaren zu kónnen. (Naturę
London 1 3 6 . 682—83. 26/10. 1935. Upsala, Phys. Labor. d. Univ.) K o lla th .
Johannes Muller, Untersuchungen iiber Elektronenstrómungen. U nter der An-
nahme einheitlicher Geschwindigkeiten der Elektronen werden ebene Elektronen-
strómungen im schiefen Magnetfeld u. bei Anwesenheit schwer beweglicher homogen
verteilter Ionen untcrsucht. Von den stationaren Zustanden wird das Raumladungs-
gebiot behandelt u. Laufzeiten u. Stromspannungscharakteristiken angegeben. Der
EinfluB der Gesehwindigkeitsverteilung wird besprochen. (Hochfreąuenztechn. u.
Eloktroakustik 46- 145—57. N or. 1935. Munchen, Elektrophys. Labor. der
T . H .) K ollath.
Louis Leprince-Ringuet, Ober plotzliche Energieterluste von Elektronen groper
Energie. (Vgl. C. 1935. II. 1656.) Vf. untersueht unter den friiher boschriebenen
experimentellen Bedingungen die plótzlichen Energieverlustc von schnellen Elektronen
beim Durchlaufen eines Gasraums (Ar) oder einer diinnen Pb-Platte von 0,1 mm Dieke.
Strahlenąuelle: (Ra Th + Be) filtriert durch 15 cm Pb. Best. des Energieverlustcs
durch Ausmessung der stereoskop, aufgenommenen Bahnen in der WlLSON-Kammer.
Es wurden etwa 2000 Aufnahmen gemacht. In Ar kónnen von 8 Bahnen mit plótz­
lichen Richtungsanderungen 6 nur durch Energieverlustc boi KernstóBen (nicht durch
Paarbldg.) erklart werden. Diese Ausbeute an plótzlichen Energieverlusten ist wesent-
lich gro Cer (etwa 10-mal so grofl) ais theoret. erwartet. Ein einziges Elektron wurde
beobachtet, das bei einem StoB in Ar seine Gesamtenergie verlor. Mit Pb-Schirm
wurden 60 Bahnon erhalten, dereń Energie vor u. hinter dem Schirm einwandfrei aus-
gemessen werden konnte. Wegen dor Unsicherheit in der wahren Weglango der Elek­
tronen in Pb sind so sichore Aussagen wie in Ar nieht móglich; nim m t man aber den
Weg doppelt so lang an wie dio Dieke der Platte, so sind dio Energieverlusto 5—10-mal
zahlreieher ais nach den Voraussagen der Theorie. (C. R. hebd. Sóances Acad. Sci.
201. 712—14. 21/10. 1935.) K ollath.
Ilse Giinther, Untersuchungen zur Diffusion von Kathodenstrahlen mittels der
Nebdkammer. Es wird iiber Ausmessungen von Kathodenstrahlbahnen (30—50 kV)
m it Hilfe einer W lL SO N schen Nebelkammer berichtet. Die Rosultate machen nahere
Aussagen iiber den Intensitatsabfall, speziell iiber den Anteil der Ruckdiffusion. Der
diffuse Vcrlauf eines Kathodenstrahls wird im cinzelnen analysiert u. die R iehtungs-
vertcilung u. die raumliche Lago der Bahnelemente in verschiedcner Schichttiefe be-
stimmt. Das Bild des Strahlverlaufs innerhalb von Materie laflt sich auf diese Weiso
in wesentlichen Ziigen aus dem Zusammenwirken von Absorption u. Diffusion deuten.
(Ann. Physik [5] 24. 377—92. 13/10. 1935. Munchen. Phy3. Inst. d. T. H.) KOLLATH.
T. Bjerge und F . Kalekar, Eigenschaften und Aufbau der Atomkeme. Uberblick.
(Fysisk Tidsskr. 33. 131—47. 1935.) R. K. M u lle r .
Sven Werner, Die GrdfSe der Atome. Zusammenfassende Darst. der Arbeiten von
R a m s a u e r u . a. uber Wirkungsąuerschnitte von Atomen, Weiterentw. d e s P roblem s.
(Fysisk Tidsskr. 33. 213—20. 1935.) R . K. M u l l e r -
C. Molier, ('ber die Positronentheorie. Zusammenfassende Darst. (Fysisk Tidsskr.
33. 179—87. 1935.) R. K. M u l l e r .
Erich Thilo, Ober die Entdeckung der Neutronen, Positronen und der kiinstlich
erzcu/jten Eadioaktiwtał. Z u sa m m en fa ssen d e U b o rsic h t. (Z. p h y sik . c liem . U n terr.
1935. 170—79. B e r lin .) K leyer.
J. Ambrosen, Ober das Neutron. Zusammenfassende Darst. (Fysisk Tidsskr. 33-
122—31. 1935.) R, K. M u l l e r .
R. Ladenbnrg, R. Roberts und M. B. Sampson, Einige Untersuchungen iiber
Neutronen <ms terschiedenen Quellen. Die fur die Unterss. der Vff. benutzten Neutronen
werden durch BesehieBung verschiedener Schichten m it Deutonen, die durch 400 000 \
beschleunigt worden sind, orzeugt. AuBer Verbb. von schwerem H22 werden ais
Schichten metali. Be u. ein kiinstlicher LiF-Krystall benutzt. Die Ausbeute der
Neutronen wird in der Weise gemessen, daB die Neutronen verschiedene Substanzen
1936. I. A ,. A d f b a u der Ma t e r ie . 1565

aktivieren miissen; ihro R adioaktivitat wird m it der verglichen, dic unter gleiohen
Bcdingungen durch Neutronen aus Be, das m it a-Teilchen aus R a beschossen worden
ist, erzeugt wird. Beieinigen Verss. werden die Schichten m it verschiedenen Mengen
von Paraffin oder W. umgeben zur Verlangsamung der Neutronen u. zum Vergleioh
des Effektos der versehiedenen Mengen an H2-reichen Substanzen auf die Neutronen
aus Yerschiedenen Quellen. Die Neutronenausbeute aus der Be-Sehieht zeigt Schwan-
kungen von 2 5 % oder mehr, was wahrscheinlich von der veranderten Menge von
Deuterium, das in der Sohicht adsorbiert wird, herriihrt. Die Neutronen aus LiF geben
konstanto Ergebnisse, besonders wenn ihre Ausbeute durch A ktm erung des Quarz
gemessen wird. Bei Verlangsamung der Neutronen aus der LiF-Schicht durch Paraffin-
wachs u. bei der Ag-Aktmerung werden Schwankungen der Ausbeute gefunden, die
wahrscheinlich von der Anderung der Anzahl der D-D-Neutronen herruhren. (Physic.
Rev. [2 ] 4 8 . 4 67. 1935. Princeton, New Jersey.) G. SCHMIDT.
W. M. Brubaker und T. W. Bonner, Langsame, Neutronen. Vff. versuchen mit
einer Nebelkammer die obere Energiegrenze fur Neutronen, welche anomale Absorption
in Elementen wio Cd u. Ag zeigen kónnen, zu bestimmen. Die benutzte Wilsonkammer
war mit Hs u. gesatt. W.-Dampf gefiillt bei einem expandierton Druck von ł/2 at.
Somit war es moglich, die Bahnen kurzreichweitiger RiickstoCprotonen zu messen,
die durch Neutronen im Energiegebiet von 0,03—0,G-106 eV ausgelóst worden sind.
2 getrennto Versuchsreihen ergebcn keine anomale Absorption in dem untorsuehten
Energiegebiet. Bei der ersten Versuchsrcihe wurde der Effekt auf die Zahl der in diesem
Energiegebiet hervorgerufenen Neutronen durch Umgebung der Li-Deutonenquelle
mit einer Paraffinkugel von 7,5 cm Radius bestimmt. Bei der zweiten Versuchsreihe
wurde die Energieverteilung der Neutronen m it u. ohne Absorber aus LiCl, Cd u. Ag,
der sich zwischen der Quello u. der Kammer befand, bestimmt. Eine sehr starkę
Absorption durch die untorsuehten Elemento konnto nicht naehgewiesen werden.
(Physic. Rev. [2] 48. 470. Sept. 1935. California Inst. of Technology.) G. SCHMIDT.
T. W. Bonner und W. M. Brabaker, Die Zertriimmerung v°n Stickstoff durch
langsame Neutronen. Vff. beobachten die Zertriimmerung von N durch langsame
Neutronen in einer Nebelkammer. Wenn die einfallenden Neutronen eine Energie
von nahezu 0 besitzen, verlaufen die B5U-u. He24-RuckstoCtoilchen in entgegengesetzten
Richtungen u. erscheinen ais eine einfache gerado Bahn. Von diesen Bahnen wird
angenommen, daB sie alle die gleiche Lange besitzen, da die den Neutronen zukommende
Energie vernachlassigbar ist. Bei den Verss. bcstand die Neutronencjuelle aus einer
Be-Schicht, die m it 0,85-106 eY Deutonen beschossen wurde. Insgesamt wurden
2600 stereoskop. Aufnahmen in der Nebelkammer, die m it N u. gesatt. W.-Dampf
gefiillt war, ausgefiihrt. Die aus diesen Bahnen erhaltene Reichweiteyerteilung wird
graph. aufgetragen. Hierbei zeigen sich 3 Ycrschiedene Bahntj-pen: 1. die von den
JtuekstoC-N-Kernen herruhren, 2. die RiickstoCprotonen u. 3. dio von der Zer-
triimmerung des N herruhren. Die in der Reichweiteverteilungskurve auftretonde
einfache Linie m it einer mittleren Reichweite von 1,06 ± 0,02 cm ru h rt von den kombi-
nierten Bahnen der a-Teilchen u. B 1I-Kerno her, die bei der Zertriimmerung des N
durch langsame Neutronen erzeugt worden sind. (Physic. Rev. [2] 48. 469—70. Sept.
1935. California Inst. of Technology.) ” G. S c h m i d t .
V. J. Mamasachlisof, Bcwertung der Oenauigkeit der Formel von Beihe und
Peierls, die sich auf die Zerspalłung des Deutons durch y-Strahlen bezieht. E s w ird d ie
G en au igk eit ein er F o rm el v o n B e t h e u . PEIERLS tiber d e n W irk u n g są u ersch n itt
b eim ProzeC : H Ą + y ->- H *t + n 0l (K e r n p h o to e ffe k t) d isk u tie r t. Zur P riifu n g d er
V o ra u ssetzu n g en d erB E T H E -P E IE R L S sc h e n T h eo rie — gróBte E n tfe m u n g , b e i d er sic h
dio K ra fto zw isch en N e u tr o n e n u . P r o to n e n n o ch b e t a tig e n , i s t k le in g e g e n d ie D i-
m en sion en d e s D e u to n s — w ird d er W irk u n g są u ersch n itt d e s o b ig en P ro zesses a u f
andere A r t in F o rm ein er P o te n z r e ih e b erech n et. D a s er ste G lied d er R e ih e stim m t
m it d em A u sd ru ck d er B E T H E -P E lE R L S sch en T h eo r ie u b erein . D a d a s 2. G lied fa s t
von g l e i c h e r G róB enordnung is t , k tin n en d ie K o e ffiz ie n te n in d er B E T H E - P E I E R L S s c h e n
F orm el nur e in e r e c h t k le in e G en a u ig k eit h a b e n . D ie T h eo r ie v o n B e t h e u . P e i e r l s
ffiDe C^ e -^re(3u en za b h a n g ig k eit r ic h tig w ied er. (P h y sik . Z. S o w je tu n io n 8. 206—07.
1935. L en in g ra d , P h y s ik a l.-T e e h n . I n s t.) FAHLENBRACH.
G. B em ardini und M. M ando, tb er die Stabilitat des BetK W ird Be mit
y-etrahlen beschossen, so werden Neutronen em itticrt, wobei móglieherweise Bet8
gebildet werden kann. Vff. rersuchen unter Verwendung eines einfachen Yerstarkers
1566 A ,. A u f u a u der M a t e r ie . 1936. I.

a-Teilehen nachzuweisen, welche yielleicht aus dem m it y-Strahlen beschossenen Be


ausgelost werden konnen. Bei diesen Verss. wurde eine der Elektroden der Ionisations-
kammer m it einer Be-Sehicht bedeckt. Bei einer sehr starken y-Strahlung konnte ein
einzelnes Teilchen, welches in der Kammer 4000 Ionenpaare erzeugt, nachgewiesen
werden. Aus einigen Verss. ii ber die A ktm erung durch langsame Neutronen geht
hervor, daB die von den Yff. benutzte Strahlenąuelle 1000 Neutronen pro Sek. pro g Be
in 1 cm Entfernung erzeugt. Das Yerhaltnis der Wahrscheinlichkeit der Beobaehtung
von 2 Teilchen zu der der Beobaehtung der durchsehnittliehen Anzahl wird angegeben.
Dieses Verhilltnis ermoglicht zu unterscheiden, ob a-Teilehen verschiedener Reichweite
in Be erzeugt werden oder nicht. Aus den Ergebnissen kann gesehlossen werden, daB.
falls B e / bei dieser Bk. gebildet wird, es stabil ist oder einen geringeren MasseniiberschuB
ais 0,56-10° eV hat. (Physie. Rcv. [2] 48. 468—69. Sept. 1935. Arcetri.) G. S c h m id t .
Margarete Hoffer, Ober die Be-stimmung des Poloniumgehaltes aus Salzen dicker
Schichte. Es wurden Messungen des Po-Geh. von akt. Pb-Salzen durchgefiihrt u. die
Verhaltnisse allseitig vollig ausgenutzter a-Strahlung von 1 g akt. Pb-Salzes in un-
endlich diinner Schicht zur einseitigen Oberfliichenstrahlung von 1 qem einer a-satten
Schicht bestimmt. Es ergaben sich folgende W erte: P bN 03 232; PbSO., 216; PbCl? 202;
PbC03 201. Aus den Anstiegskurven berechnet, ergab sich fiir die Halbwertszeit des
Po der W ert: T = 138 Tage. (S.-B. Akad. Wiss. Wien Abt. I I a 144. 131—34. 1935.
Wien, Inst. fiir Radiumforsch.) G. SCHMIDT.
Willibald Jentschke, Ionisationsmessangen an einzelnen AlphasłraMen. Mit dem
Doppelrohrenelektrometer wird die Ionisation pro mm L uft fiir einzelne Po- u. ThC'-
a-Teilchen bestimmt. Durch gleichzeitige zweifache Registrierung eines einzelnen
Strahles ist es moglich, Reichweite u. spezif. Ionisation an der betrachteten Stelle
der Bahn unabhangig yoneinander festzustellen. Es ergibt sich eine Ionisationskurve
des Einzelteilehens, die derjenigen eines parallelen Bundels in ihrer Form ziemlich
ahnlich ist. Verschiedene a-Strahlen besitzen bei gleicher Restreichweite langs ihrer
Bahn gleiche differentielle Ionisationskurven. Das Ionisationsmaximum ist bei 0“
u. 760 mm Hg 4,4 ± 0,3 mm vom Ende entfernt. AuCerdem wird die Ionisierungs-
zahl einzelner Po-a-Strahlen direkt bestimmt. Dabei stellt sich heraus, daB sie fiir
Teilchen gleicher Anfangsgeschwindigkeit keinen konstanten W ert hat, u. zwar zeigt
Bich ein Zusammenhang m it den Reichweiteschwankungen in der Weise, daB die
Gesamtionenmenge fiir Teilchen groBerer Reichweite hóher ist ais fiir solehe kleinerer
Rcichweite. Der maximale Untersehied zwischen den von einzelnen P o -a -S tra h lc n
erzeugten Ionenmengen betragt ungefahr 6000 Elektrizitatsąuanten. Die mittlere
Gesamtionisation von Po ergibt sich zu 147 500 Elektrizitatsąuanten m it einer Ge-
nauigkeit v o n ± l°/0. (S.-B. Akad. Wiss. Wien Abt. I I a. 144. 151—73. 1935. Wien,
In st. fiir Radiumforsch.) G. SCHMIDT.
Raimund ScWedt, Eine Methode zur Zahlung der von Uran emittierłen a-Teilchen-
Zur Zahlung der a-Teilchen aus U wird eine Anordnung verwendet, d ie auf dem Prinzip
des Rohrenelektrometers beruht u. proportionale Verstarkung der primaren Ionen-
mengen ohne Abhangigkeit von der Aufladezeit des Gitters der ersten Róhre bezw eekt.
Besondere Sorgfalt wurde auf die K onstruktion der Ionisationskammer u. des P ra p a ra t-
tragers yerwendet. Mit der getroffenen Anordnung wird bezweckt, genaue H a lb w e rts-
zeitbestst. des U durchzufiihren. (S.-B. Akad. Wiss. Wien Abt. I I a . 144. 175—90.
1935. Wien, Inst. fur Radiumforsch.) G. SCHMIDT.
R. Mercier und P. Scherrer, E in einfacherUemmislralionsapparat zur Streuung
der a-Teilchen. Yff. beschreiben einen App. zur Zahlung der a-Teilchen, die nach Ab-
lenkung um einen bestimmten Winkel auf einen Zahler fallen. Der App. besteht aus
2 Teilen, von denen der erste Teil den Zahler, der zweito die radioakt. Quelle enthau.
Der App. ermoglicht Messungen bei Ablenkungswinkeln zwischen 0—90° auszufiihren.
(Helv. physica Acta 8 . 589—90.18/11. 1935. Zurich, Polytechn. Hochseh.) G. S c h m i d t .
F. A. Scott, Das Energiespektrwm der f}-Strahlen ton Radium E. (Vgl. C. 1935-
I. 2133.) Vf. miBt die Energieverteilungskurve fur das ^-Strahlenspektrum von B a t.
Das Spektrum besitzt ein Masimum bei 3,87 ■105 eV u. einen E ndpunkt bei 15,34 ± 0,-1- •
105 eV, was einem H g-Wert von 6604 ± 9S entspricht. Das Spektrum wurde mit der
magnet. Eokussierungsmethode erhalten; die Teilchen wurden m it einem G e i g e R-
Zahler gezahlt. Die gefundene Energieverteilung stimmt nicht mit der nach der Ferm i-
schen Theorie rorausgesagten iiberein. (Phvsic. R er. [2] 48. 391—95. Sept. l93o;
The Rice Inst.) . - Q. SCHMIDT.
1936. I. A,. Aukbau ber Ma t e r ie . 1567

J. C. Jacobsen, Absorption von Róntgen- und y-Strahlen. tlb e r b lic k . (F y s is k


Tidsskr. 33. 156— 66. 1935.) R . K . Mu l l e r .
J. K. Beggild, Die Hóhenstralilung. Bericht iiber nouere Unterss. u. Anscliauungen
iiber die N atur der Hohenstrahlung. (Fysisk Tidsskr. 33- 147—56. 1935.) R. K. Mu.
E. C. Stevenson und J. C. Street, Hohenstralilemchauer, die ton Elektronem, er­
zeugt werden. (Vgl. C. 1935- I. 1499.) Die Ncbelkammerbcobaehtungen ver-
schiedener Autoren haben gezeigt, daB Elektronenschauer direkt von einer nicht ioni-
sierenden Strahlung, wahrscbeinlicb vom 7-Typ, erzeugt werden. Vff. beschreiben
eine Anordnung zur Beobachtung von Schauern m it der Nebelkamrner, die m it einer
Zahleranordnung in Verb. steht. 3 yerschiedene Arten von Strahlenbahnen werden
mit dieser Anordnung erhalten: 1. Ein einfacher ionisierender Strahl geht durch don
oberen Zahler u. die untere Hiilfte der Kammer u. erzeugt einen Sehauer in Pb. 2. Ein
aus Pb ausgeloster Sehauer wirkt auf die beiden unteren Zahler des Systems. 3. Ein
einfacher Strahl erleidet eine grofle Ablenkung beim Durchgang durch Pb. Hierbei
kann einer oder beide der unteren Zahler durch Sekundarteilchen aus gestreuten Quanten
angeregt werden, die bei einem KernzusammenstoB in Pb entstehen. (Physic. Rev. [2]
48. 464—65. Sept. 1935. H arvard Univ.) G. S c h m i d t .
Richard L. Doan, Zunehmende Haufigkeit der Hóhenstraklenstofle bei terminderter
Abschirmung. Die Haufigkeit der Hohenstrahlenschauer nimmt m it der Dicke des
absorbierenden Materials bis zu etwa 2 cm im palle von Pb zu u. fallt dann zicmlich
schnell fur groBere Dicken wieder ab. Die Abnahme riihrt von der kurzeń Reichweite
der Schauerteilchen, sowie von der Absorption der Sehauer erzeugenden Strahlung
her. Vf. versucht nachzuweisen, daB ahnliche Erscheinungen bei den StóBen, die in
Ionisationskammern auftreten, vorliegen. Der beobachtete Effekt ist betrachtlieh.
Die Anordnung zum Nachweis der Haufigkeit dieser StoBe wird angegeben. Die beob­
achtete Zunahme der StoBhaufigkeit m it verminderter Abschirmung zeigt an, daB die
StoB erzeugende Strahlung ziemlieh stark in Pb absorbiert wird. Mit verminderter
Abschirmung ist es wahrscheinlich, daB einige der StoBe von Tertiarteilehen herriihren,
die durch Luftsekundarteilchcn erzeugt worden sind. Mit voller Abschirmung konnen
dagegen die Luftsekundarteilchen kaum wirksam sein. Alle StoBe riihren in diesem
Palle voraussiehtlich von Tertiarteilehen her, die von Pb-Sekundarteilchen erzeugt
worden sind. (Physic. Rev. [2] 4 8 . 470— 71. 1935. Univ. of Chicago.) G. S c h m i d t .
Arno Gastell, Expcrimentelle Untersuchungm iiber die lonisationsstópe der Ultra-
slrahlung. Mit einer besonders fur StoBmessungen entwickelten Apparatur wird eine
Druckkurve fiir StoBe aufgenommen, u. es wird gezeigt, daB das Gas in der Ionisations-
kammer wohl nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die StoBe auslćisende Sekundar-
strahlung der Ultrastrahlung wird untersucht. Es wird ein starker Barometereffekt
(5% Pro mni Hg fur die kleinsten StoBe) u- eine Abhangigkeit der StoBhaufigkeit von
der Tageszeit festgestellt. (Z. Physik 97. 414—35. 25/10. 1935. Konigsberg, I. Physi-
kal. Institut.) G. S c h m i d t .
J. Clay, C. G. ’T Hooft und P. H. Clay, Die Schwankung der Intensiłdt der
Hohenstrahlung im Magnctfeld der Erde zwischen Amsterdam und dem Nordkap. Vff.
zeichnen dio Intensitiit der Hóhenstralilung wuhrend einer Seereise von Amsterdam naeh
dem Nordkap m it 2 verschiedenen Ionisationskammern auf, d ie ein Vol. von 2 8 1 A r bei
45 a t Druck besaBen. Die beobachtete Schwankung betrug nicht mehr ais 0,6% -
Nur in der Nahe der norweg. Kiiste in der Breite von Bergen seheint eine Schwankung
von 1 oder 2°/0 zu sein. B e i den Messungen in einem Fjord maehte sich die Abschirmung
durch die Gebirge bemerkbar. Die Schwankung wurdo ebenfalls aufgezeichnet durch
2 Reihen von 3 -K o in zid en z-G E lG E R -Z ah lern. (Physica 2. 1033— 38. Dez. 1 935.
Amsterdam.) G. S c h m i d t .
J. Clay und P. H. Clay, Die Abnahme der primaren Hohenstrahlung und der
Sehauer in Wasser bis zu einer Tiefe von 300 m. Es werden die Dreifachkoinzidenzen
von GEIGER-Zahlern in senkrechter Anordnung bis herab zu Tiefen von 300 m W .
gemessen. AmMeeresspiegel betragt die Anzahl der Koinzidenzen 7 pro Minutę,
wahrend sie in 300 m Tiefe nur noch ein ł/soo dieses Wertes ist. Die Abnahme dieser
Koinzidenzen ist angenahert parallel m it der Abnahme der Ionisation. Daraus wird
geschlossen, daB die gesamte primare Strahlung korpuskular ist. Die Abnahme der
Sehauer wurde bis herab zu 100 m Tiefe mittels dreier Zahler in Dreiecksschaltung,
die von einem Pb-Zylinder von 12 mm Dicke u. einem Ee-Zylinder von 6 mm Dicke
unigeben waren, gemessen. Die Anzahl der Sehauer u. Primarteilchen verlauft.parallel
1568 A ,. A u f b a u der Ma t e r ie . 1936. L

zwischen 2 u. 100 m W. Dieses Ergebnis fiihrt zu der Annahme, daB nur eine A rt von
Primarteilehen yorhanden ist, u. daB die Schauer erzeugende Strahlung eine Sekundar-
strahlung aus den primaren Teilchen geringer Energie ist. (Physica 2 . 1042—50. Dez.
1935. Amsterdam.) G. SCHMIDT.
J. Clay und C. G. ’T Hooft, Eine Anordnung zur Messung der Holienstrahlen-
ionisation in Wassertiejen. Vff. besclireiben eine Methodc zur Messung geringer Ioui-
sationsstróme, die in W.-Tiefen von mehr ais 200 m erw artet werden. Die Versuchs-
anordnung wird schemat, wiedergegeben. Die Anordnung ist vorlaufig fur eine genaue
Best. der Ionisation, die von Hohenstrahlen unterhalb 100 m W. heryorgerufen wiirde,
benutzt worden. (Physica 2 . 1039— 41. Dez. 1935. Amsterdam.) G. S c h m i d t .
Arno Gastell, Uber eine Apparatur mit neuartiger Kompensalionsrorrichlung zur
gleichzeitigen Messung der Ionisationsstó/3e und der Intensilat der Ulłrastrahlung. Zur
genauen u. schnellen Messung von StoBen gleichzeitig m it der Ultrastrahlungsintensitat
wird eine yollautomat. Apparatur m it groBer Ionisationskammer (500 1 effektives Vol.)
beschrieben. Die Kompensation des Ionisationsstromes geschieht durch 2 Drehkondcn-
satoren, die, uni 180° yersetzt, bei ihrer R otation einen genau einstellbaren konstanten
Strom auf das System influenzieren. Zur Ausmessung yon StoBgroBen wird eine ein-
fache MeByorr. angegeben. (Z. Physik 97. 403—13. 25/10.1935. Konigsberg, I. Physikal.
Institut.) " G. S c h m i d t .
B. Dansannacharya, V. T. Chiplonkar und L. G. Sapre, Ringniederschlage auf
Olas bei Beschiepung mit positiven Strahlen. W ahrend bisher von yerschiedenen Autoren
uber Ndd. durch senkrecht auf eine Glasplattc fallcnde Kanalstrahlen beriehtet wird,
haben dio Vff. bei einer bestimmten Anordnung jetzt solehe Ndd. in Form von Ringen
gefunden. Dio Entstehung dieser Ringe, bei denen es sich nicht um Interferenzerschei-
nungen handeln kann, ist noch ungeklart u. wird experimentell weiter untersuclit.
(Naturę, London 1 3 6 . 642. 19/10. 1935. Benares, Phys. Labor. der Hindu-Univ.) K o ll.
J. A. Bearden und C. H. Shaw, Form und Wdlenldngcn der K-Linien der
Elemente T i 22 bis G&32. Mit einem Doppelspektrometer wurden dio Breiten der
ii-Linien in halber Hohc des Maximums u. ihro Asymmetrie gemessen. Die Kurve der
Linienbreite gegen dio Atomnummor u. die des Asymmetriegrades gegen die Atom-
nummer sind fiir die einzelnen Reflexionsordnungen yerschieden. Ferner wurden die
Breiten einiger Satelliten, ihre Intensitaten u. ihr Abstand von der zugehorigen Haupt-
linie gemessen. Die Ergebnisse werden m it photograph. Messungen an einem Einzel-
krystallspektrometer yerglichen. (Physie. R e y . [2] 4 8 . 18—30. 1935. JOHNS HOPKINS
Uniy., R o w l a n d Physie Lab.) SKALIKS.
J. C. Clark, Messung des absoluten Wertes der Wahrseheinlichkeit der K-Ionisierung
von Silber durch KcUhodenstrahlen. Nach der Filtermethode von R o ss (Physie. Rey. 28
[1926]. 425) wurden die iv-Quanten einer diinnen Ag-Antikathode von der Linien-
strahlung hóhercr Termo u. yon der kontinuierliehen Strahlung isoliert. Die Rontgen-
energie wurde in CH3Br u. SOa einer Standardionisationskammer absorbiert. Zur Be-
rechnung der Anzahl der absorbierten Quanten wurde der W ert yon STOCKMEYER
(C. 1 9 3 2 . 1. 1628) fiir die Energie pro Ionenpaar in diesen Gasen benutzt. D araus wurde
dann die Anzahl der K-Ionisierungen pro auftreffendes Elektron bereehnet. Aus
Messungen an 10 Antikathoden der m ittleren Dieko 0,17 /< wurde der Q u e r s c h n itt
des Ag fiir Jt-Ionisation durch 70,0 kV-Elektronen zu (4,80 ± 0,43)-10~23 qcm be­
stimmt. Dieser W ert wird unter Bcrucksiehtigung der Relativmessungen von W e b s t e r ,
H a n s e n u . D u v e n e c k (C. 1 9 3 3 . II. 2498) zu einem Vergleieh der e x p e r im e n te lle n
Daten mit der klass. Quantentheorie benutzt. Die beste Dbereinstimmung liefern die
Theorien yon S o d e n (C. 1 9 3 4 . 1. 2882) u . W e t z e l (C. 1 9 3 4 . 1. 179). (Physie. Rev. 4 8 .
30—42. 1935. Stanford, Univ.) SKALIKS-
K. B. Stoddard, Direkte und Fiuorescenzanregung des K-Niveaus in dicken Oold-
antikathoden. Das Verhaltnis P der durch direkte Kathodenstrahlanregung erzeugten
Anzahl iv-Quanten zu der Anzahl der durch Fluorescenzanregung in einer dicken
Kathode erhaltenen Quanten wurde m it senkrecht austretenden Rontgenstrahlen im
Spannungsbereieh vom 1,3— 2,2-fachen der isT-Anregungsspannung gemessen. P yariiert
von 0,195 bei U — 1,3 bis 0,27 bei U = 2,2, wobei U das Verhaltnis der Róhren-
spannung zur Anregungsspannung bedeutet. Die experimentell gefundene Andenmg
von P m it der Atomnummer wird m it der theoret. zu erwartenden yerglichen, wobei sich
keine vollstandige 'Obereinstimmung zwisehen Theorie u. Experiment ergibt. (Physie.
Rey. [2] 4 8 . 43—46. 1935. Stanford Uniy.) SKALIKS.
1936. I. A ,. A u fba u der Ma t e r ie . 1569

* Ebbe Rasmussen, Eyperfeinslruktur der Spektrallinien. Oberblick. (Fysisk


Tidsskr. 3 3 . 187—97. 1935.) R. K. M u l l e r .
S. G. Krishnamurty, Das Spektrum des ionisierten T d lu r -T e lll. Das Spektrum
von Te wurde unter Benutzung yersehiedener Lichtąucllen u. folgender Spektrographen:
H i 1g e r - E2 - Q u a r z , F u B - G I a s - Spektrograph, H i l g e r - Q u a r z - A u t o-
k o 11 i m a t i o n u. l-m-Vakuumgittcrspektrograpli aufgenommen. AuBerdem wurden
Aufnahmen m it einem SlEGBAHN-Vakuumspektrographen bober Dispersion gemacht.
Es war moglich, die 5 p-, 6 p-, 5 d- u. 6 s-Terme des Spektrums Te I I I einzuordnen.
Uber 100 Linien wurden so klassifiziert. Das Spektrum von Te I I I ist alinlich gebaut
wie das von Se I II. Dio RUSSELL-SAUNDEBS-Kopplung besitzt keino Gultigkeit, wie
aus den Abweichungen ro n der Interyall- u. Intensitatsregel zu schlieBen ist. Der
Termwert fur den Grundzustand betragt 24655 cm-1, dio Ionisationsarbeit fur Te
30,5 Volt. In cinem Nachtrag sind aueh dio Konfigurationen 6 d, 7 s u. 5 p3 identifiziert.
(Proc. Roy. Soc., London. Ser. A. 1 5 1 . 178—88. 1935. A udkra Uniy. W altair,
India.) ' GoSSLER.
H. Beck, Die Verstarkung von Hg-IAnien in einer Hg-H2-Entladung bei Trochnung.
Vf. untersucht den von G u n t h e r s c h u l z e u . K e l l e r (C. 1933. 1. 3544) wieder ent-
deckten sogenannten „bunten Wasserstoff", das ist dio Verstarkung gewisser Hg-
Linien in einer Hg-H,-Entladung bei guter Troeknung durch P 20 6. Durch Kontroll-
vcrss. konnte nachgewiesen werden, dafi es sieli nicht nur um eine Verunreinigung
handelt, sondern tatsachlich um einen Trocknungseffekt. Mit einem Z e i s s - Quarz-
spektrographen wird das Spektrum des bunten Wasserstoffs im Sichtbarcn u. UV.
untersucht. Dio Ergebnisse stimmen nicht m it denen yon SCHNITGER (C. 1934. I.
3560) iiberein, was auf dessen unzureichendo Yersuchsbedingungen zuruckzufiihren
ist. Eine genaue Festlegung der Anregungsbedingungen durch ElektronenstoBverss.
war nicht moglich. Durch Absorptionsmcssungen wird die Annahmo S c h n i t g e r s ,
den bunten Wasserstoff durch stufenweise Anregung iiber mctastabile Hg-Atome zu
erklaren, widerlegt. Es ist vielmehr wahrscheinlich, daB dio Protoncn bei der Anregung
eine Rolle spielen. Wie dies im einzelnen vor sich geht, dariiber laBt sich bis heute keino
Aussage machen. (Z. Physik 97. 382—89. 18/10. 1935. Jena, Physikal. Inst.) G o SSLER.
Lśon Bloch und Eugfine Bloch, Unterswehung der Iłegelmapigkeilen im Spektrum
Cu I I I . Fur das 3. Glied der isoelektron. Reihe Co I, Ni II, Cu I I I werden zahlreiche
Wellenlangen zwischen 1858 u. 778 A nebst den zugehórigen Wellenzahlen u. moglichen
Obergangen angegeben. Wegen der geringen MeBgenauigkeit u. der ungeniigenden
Trennung der verschiedenen Ionisierungsordnungen im untersuchten Bereiche stiitzen
sich dio Deutungen der gemessenen Linien wesentlich auf Analogiebetrachtungen.
(C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 2 0 0 . 2017—19. 1935.) Ze i s e .
A. J. Dempster, Isotopische Zusammensetzung von Palladium, und Gold. Mit dem
kiirzlich (C. 1935. I. 2127) beschriebenen Massenspektrographen werden 6 Pd-Isotopen
mit den Ślassen 102, 104, 105, 106, 108 u. 110 nachgewiesen. Sie konnen m it doppelt
geladenen Pt- u. Au-Ionen verglichcn werden, dio ais spurenhafte Verunreinigungen
zugegen sind. Die 4 mittleren Komponenten des Massenspektrogramms sind gleich
stark; die Komponente 110 ist schwacher u. die Komponento 102 am schwachsten. —
Von den beiden fur Au nach dem At.-Gew. u. dem Verh. der vergleichbaren Elemente
zu erwartenden Isotopen 107 u. 199, von denen ersteres ca. 10-mal so haufig wie letzteres
sem sollte, wird trotz sehr langer Vers.-Dauer nur das leiehtere gefunden. Vf. folgert,
daC Au wahrscheinlich nur eino Komponente besitzt, u. daB das chem. At.-Gew. 197,2
zu hoch ist. (Naturę, London 136. 65. 1935. Univ. of Chicago.) Ze is e .
Sunao Imanishi, Isotopische Zusammensetzung des Goldes aus bandenspektro-
skopischer Priifung. Aus den neuesten DEM PSTERschen massenspektroskop. Ergebnisscn
(vgl. vorst. Ref.) uber die Au-Isotope Au197 u. Au149 geht dio Niehtexistenz yon Au199
hervor. Im Zusammenhang m it diesem Ergebnis weist Vf. darauf h in , daB bei yielen
friiheren Expositionen des AuH-Violettbandensystems das Au-Isotop Au199 ebenfalls
nicht festgestellt werden konnte. (Naturę, London 1 3 6 . 476. 1935. Tokio, Komagome,
H °n g o .) G. S c h m id t .
R Venkatesachar und L. Sibaiya, Iridiumisotope und ihr Kem spin. Inhaltlieh
“ lent. mit der unter C. 1 9 3 6 . I. 720 referierten Arbeit. (Proc. Indian Acad. Sci.
Sect. A. 2 . 203—07. 1935. Bangalore, Uniy. of Mysore.) G. SCHMIDT.

*) Spektr. organ. Verbb. ygl. S. 1594.


1570 A ,. A u f u a u der M a t e r ie . 1936. I.

W. N. Kondratjew, Die heutigen physikalischen Methoden zur Untersuchung der


Molekularstruklur. Zusammenfassendcr Vortrag. (Arb. 6. allruss. Mendelejew-Kongress.
theoret. angew. Chem. 1935 [russ.: Trudy VI. wssessojusnogo Mendelcjewskogo Ssjesda
po teoretitscheskoi i prikladnoi Cliimii 1932] 2 . Teil I. 66-—74. 1935.) K le v e r .
C. H. Douglas Clark, Die Anwendung einer modifizierten Morse-Formel auf ein-
fache zweiatomige Eydride (Diatome). F ur das zweiatomige Molekuł schlagt Vf. den
Ausdruck ,,Diatom“ (cngl.: di-atom) vor. — Dio Formel uy r3]/n = K , d ie gegeniiber
der MORSEschen Formel durch die Einfiihrung der Gruppenzahl n des Diatoms (Zahl
der Elektronen) abgeandert ist, erweist sich ais recht befriedigend fiir die betraehteten
Hydride. Schlicfilich weist Vf. darauf hin, daB dio dritte Potenz des Kernabstandes r
wahrscheinlich infolge von Polarisationserscheinungen in die M oR SE sehe Formel ein-
geht. (Philos. Mag. J . Sci. [7] 1 9 . 476—85. 1935. Leeds, Univ., Dept. of Inorganic
Chemistry.) HENNEBERG.
Maurice L. Huggins, Molekularkonstanten und Verlauf der potentiellen Energie
fiir zweiatomige Molekule. TJnter Benutzung einer modifizierten M O RSEschen Formel,
bei der G = 10-12 e~a(re ~ r‘>) in den M O RSEschen Ansatz fiir die potentielle Energie
U = Ce~a(r ~ re) — C' e~a'(X -re) eingesetzt w ird, erhalt Vf. aus den Konstanten
der Bandcnspektren fur r 12 den W ert 1,46 A fiir alle Zustande (bis auf die hóchst-
angeregten) von zweiatomigen M olek iilen , dio nur Elemente der ersten Beihe des
period. Systems enthalten u. mindestens 12 Elektronen besitzen; fur a ist dabei
6 , 0 - 103 c n r 1 angesetzt. Das heiBt, daB der AbstoBungsterm in allen Fallen nahezu
der gleiche ist. M an kann auf diese Weise Konstanten der Energie aus anderen K on ­
stanten berechnen. Empir. wird die Dissoziationsenergie u n g efa h r 0,8 (C' — C), wenn
a = 4,0-10® cm-1 gesetzt wird. ( J . chem. Physics 3 . 4 7 3 — 79. 1935. JOHNS HOPKINS
Univ., Dept. of Chemistry.) HENNEBERG.
H. Lessheim und R. Samuel, tlber die Dis&oziation einiger Molekule mit freien
Yalenzen. Wie fiir die friiher (C. 1 9 3 3 . II. 2363) betraehteten zweiatomigen Moll.
finden dio Vff. auch fiir BeO, MgO, CdF, BeCl, MgCl u. CaCl Ubereinśtimmung zwischen
der Anregungsenergie der Spaltprodd. u. den Elektronentermen des M e ta lla to m s.
wenn der Grundzustand des Mol. dem Anregungszustand s p 3P des Metallatoms ent-
sprieht. Ferner seheint in einigen dieser Moll. auch ein Zusammenhang zwischen
dem Grundzustand u. dem AbstoBungsterm s- 1S moglich zu sein, wahrend andcre
widersprechende Verhiiltnisse zeigen (vor a lle m CdF). In NO, PO u. AsO ent-
sprieht der Term m it erhohter Spaltungsenergie der Anregung eines Elektrons in N,
P oder As zur nachsten Elektronenschale. Ahnliches kann man in SbO annehmen.
Vff. folgem, daB die Stabilitatszunahme in diesen Moll. bei der Anregung immcr auf
der Anregung desjenigen Elektrons beruht, das nicht an der Bindung teilnimmt, sondcrn
eine freie Valenz darstellt. (Current Sci. 3 . 610. 1935. Aligarh, Muslim-Univ.) ZEISE.
A. Langseth, Der Isotopeneffekt in den Molekiilspeklren. Z u sa m m e n fa sse n d e
Ubersicht iiber die Bedeutung des Isotopeneffektes. (Fysisk Tidsskr. 3 3 . 166—T—
1935.) R. K. M u l l e r -
Henri Deslandres, Einfacher und allgemeiner Zusammenhang des Molebiilspektrums
mit den Elektronen und Eleklronen/jruppen der atomaren Bestandteile. Die friiher (vgl-
C. 1 9 3 5 - I. 3104) aufgestellte empir. Formel v = q d jr ' s' wird auf einige weitere Moll.
angewendet (C6H 6, CO, CO-S, CH3-CO-NH2 fl., Cl-CO-Cl, C2H 5-CO-SH fl.), unter Be­
n u t z u n g der fiir letztere gemessenen R A M A N -F re ą u e n z e n . Diese Moll. werden aus 2 bzw.
3 Atomgruppen aufgebaut gedacht, die die gleiche Anzahl s' von angeregten E le k tro n e n
u. dieselben Freąuenzen im R am an-, Fluóresceńz- oder Luminescenzspektrum au fw eisen
sollen. Die verschiedenen denkbaren Zuordnungen von Elektronen z u „ s ta b ilis ie re n d e n
Gruppen werden m i t den yorliegenden spektr. Messungen verglichen. Es e r g ib t sich
hierbei, daB die Moll. Cl •CO •Cl u . C,H5-CO •HS eine gemeinsame F r e ą u e n z v = 444 cm
besitzen, u. daB die Frequenz 301 des ersten Mol. gleich der Halfte einer Freąuenz des
zweiten ist. Die Freąuenzen konnen jedoeh nicht ganz dieselben sein, weil die Zahlen
der anregungsfahigen Elektronen nicht iibereinstimmen u. die Atommassen verschieden
sind. (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 2 0 0 . 1997—2001. 1935.) Ze is e .
B. G rundstróm , Ober das Absorptio)i&speklmm des Kupferhydrids. Es wird das
bereits bekannte Absorptionsspektrum von CuH erneut aufgenommen m it einem
Quarzspektrographen (Dispersion bei X 2200 A: 2,2 A/mm). Hierbei treten folgende
Banden auf: 1. Die CuH-Bande bei ). 4200 A, 2. CuH-Bande bei /. 2240 A, 3. im Wellen-
langenbereich von 2250—2700 A ein ausgedehntes Bandenspektrum, das keine einfache
1936. I. A ,. A t jf b a u der M a t e r ie . 1571

Serienstruktur aufweist, 4. zwei Gruppen von Bandcnkanten bei A 2370, 2400, 2420 A
u. A2500, 2520, 2540 A, die im Quarzspektrographen keine R otationsstruktur zeigen.
Die CuH-Bande bei 2240 A, die einem 1J I — 12’-0bergang zugesehrieben wird, wurde
gcnau ausgemessen u. m it den W erten von H . S t u c k l e n vergliehen. Daa Ausfallen
eines Ji-Zweiges in den Messungen von STUCKLEN wird naher diskutiert. (Z. Physik
98. 128—32. 30/11. 1935. Stoekholm, Physik. In stitu t d. Univ.) GOSSLER.
Stanisław Mrozowski, Ober die Hyperfeinstruktur der Banden des H gll. Vorl.
Mitt. Vf. liatte (vgl. C. 1 9 3 2 . I. 2292) die Hypothese aufgestellt, daB die S truktur
der Strahlen tatsachlich eine H yperfeinstruktur des Bandenspektrums darstellt. Nun-
mehr kommt der Vf. auf Grund neuer sehr genauer Messungen im HgH-Spektrum
zuni SehluB, dafi hier, a u B e r dem gewOhnlichen Isotopieeffekt ein der Hyperfein­
struktur der Atomspektren analoger, also auf magnet. Kernmomenten beruhender
Effekt feststellbar wird. (Buli. int. Acad. polon. Sei. Lettres Ser. A. 1 9 3 5 . 24—29.
Warschau, Univ., Inst. fur theoret. Physik.) V. F r e y t a g -L o r i n g h o v e n .
E. F. Barker und W. W. Sleator, Das Ultrarolspektrum des schweren Wassers.
W.-Dampf (90 bzw. 40°/o D20) wurde im U ltrarot untersucht u. die Absorptions-
banden v2 u. v3 fiir D20 u. v2 u. vx fur HDO bestimmt. v1 fur D20 ist aus dem Raman-
spektrum bekannt. Es sind nun 8 von den 9 Grundfrcąuenzen fiir H ,0 , HDO u. D20
bekannt. Diese sind:
H ,0 3654 1596 3756
H D O ......................... 2 7 2 0 1403
2718 (1400) (3750)
D „0 ..................... 2666 1179 2784
(2656) (1180) (2789)
Die eingeklammerten Zahlen sind berechnet. Sie stimmen gut m it den experimen-
tell gefundenen Werten uberein. Die kursiv gesehriebenen Grundfrcąuenzen sind aus
dem Ramanspektrum ermittelt. Die noch nicht gcfundene Grundfreąuenz v3 fiir HDO
sollte nach der Berechnung nahe bei der entsprechenden fiir H ,0 liegen u. ist auch
wahrscheinlich durch diese verdeckt. Gut aufgelóst sind die r 2-Banden. Dereń Fein-
struktur stimmt anniihemd m it der Vorausberechnung uberein, wenn man dazu die
von M e c k e (C. 1 9 3 3 . I . 3417) angegebenen Molekiildimensionen benutzt, namlich
fiir den OH-Abstand ~ 0 ,9 5 -1 0 -8 cm u. den Winkel zu ~10 5 °. (J. chem. Physics 3.
660—63. Nov. 1935. Univ. of Michigan.) Salzer.
G. H ettn er, R . P ohlm an und H . J . S chum acher, Die Struktur des OzonmolekiUs
und seine Banden im Ultrarot. Das U ltrarotspektrum von 98%ig. stickoxydfreiem
Ozon wurde vom Sichtbaren bis 27 fi aufgenommen u. die langwellige Eigenfreąuenz
bei 14,1 /i m it Maxima bei 13,8 // u. 14,4 /.t festgestellt. Die bisher dem Ozon zu-
geschriebene Bandę 7,6 /i gehort dem N20 5-Spektrum an. Auf Grund dieser Messungen
werden die moglichen 0 3-Strukturen diskutiert. Die 3 intensivsten Banden 4,75 fi,
9,65 fi u. 14,1 fi liefem ais Grundfrcąuenzen nach dem Zentralkraftsystem eine einzige
reelle Lsg.: ein spitzwinkliges Modeli m it einem halben Winkel von 19,5° an der Spitze.
Die leiehte Abtrennbarkeit eines O-Atoms ist verstandlich. Fem er werden 2 Móglich-
keiten fiir das Modeli des F„0 besprochen m it halbem Winkel von 29,4° oder 50,3° an
der Spitze, wovon die letztere wahrscheinlich ist (vgl. BOERSCH, C. 1 9 3 5 . I I . 1826).
(Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 4 1 . 524—26. 1935. Berlin.) H u th .
G. Joos und H. Bóhm, Der Einfhifi von schwerem Krystallicasser a u f die linien-
liaften Absorptionsspektren von Chromalaunen. Es wird experimentell m it Hilfe des
schweren W. gezeigt, daB es sich bei den fiir Cr+++-Salze auftretenden Spektren nicht
streng um Spektren des freien Ions handelt, sondern daB dem Elektronensprung noch
ein Sprung eines Oscillationszustandes, des ganzen Gitters oder einer Gruppe, uber-
lagert ist. Ersetzt man in ChromkaliumseUnatulaun das Krystallwasser durch schweres
” ■> so kann man die Massen in der Umgebung des Cr+++-Ions andem , ohne prakt.
die Kraftfelder zu verandern. Der E rsatz des gewohnlichen W. durch D20 geschieht
durch Trocknen des Alauns im Exsiccator, wobei er 6 Krystallwasser yerliert u. fol-
gendes Auflósen u. Wiederauskrystallisieren aus schwerem W. Es sind auch die 6 rest-
lichen, um das Zentralatom sitzenden W.-Molekule austauschbar. Bei einem Alaun
mit. 75% D20 ist gegeniiber einem solchen m it gewohnlichen Krystallwasser das ganze
Liniengebilde etwas zusammengedrangt. Die Verschiebung ais Funktion der Wellen-
zahlen aufgetragen ergibt 2 glatte, parabelartige Kurven. Die relatiye Anderung der
>vellenzahlen betragt in der Nahe der Yerschiebung Nuli 6% . F ur einen Massen-
imterschied von 10% ist nach der Sehwingungsformel eine Yerkleinerung um 5% zu
1572 At. A u fb a t j der M a t e r ie . 1936. L

erwartcn. In gloiohem MaBe werden bei einem harmon. Oseillator die Energiestufen
verkleinert u. das ganze Gebilde zusammengeschoben. Durch D e b y e - S c h e r r e r -
Aufnahmen wird gezeigt, daB die Gitterkonstante bei schwcrem Krystallwasser nur
um 7°/00 klciner ist ais bei leichtcm Krystallwasser u. dam it ist bewiesen, daB dio Ver-
schiebung nicht durch Anderung der Kraftfeldcr zu crklaren ist. (Physik. Z. 3 6 . 826
bis 827; Z. techn. Physik 1 6 . 432—33. 1935. Góttingen u. Jena.) SALZER.
Wilhelm Kronjager, Dispersion ton Luft, Krypton und Xenon im kurzwelligen
Ultrawolctt. Vf. erm ittelt den Dispersionsverlauf von Luft, K r u. X im kurzwelligen
UY. Dio Messungen werden mit einem m it Quarzoptik versehenen jAMlNschen Inter-
ferometer nach der Methode von P u c c i a n t i u. K o ch gemacht. Aus den MeBergeb-
nissen wird die zweigliedrige Dispersionsformel
(n0 - l ) = C J W - r ' - ) + C J W — rfl)
aufgcstellt. Die Absorptionsfreąuenzen nach dieser Formel sind kurzwelliger ais die
wirklichen Absorptionsfreąuenzen, die aus Messungen von CUTHBERTSON bekannt
sind. Eine derartigo Abweichung von der klass. Dispersionsformel ist nach dem Korre-
spondenzprinzip in der (Juantentheorie der Dispersion zu erwarten. (Z. Physik 98.
17—22. 30/11. 1935. Braunschwcig, Physik. In stitu t d. T. H.) GOSSLER.
A. H. Wilson, Die optischen Eigenschaften fester Kórper. D io Theoric der opt.
Konstanten wurde von D r u d e geschaffen u. von K r o n i g wesentlicli erweitert. Nach
unserer heutigen Kenntnis andern sich dio opt. Konstanten der Metalle m it der Temp.
u. werden durch die Warmeschwingungen des festen Kórpers stark beeinfluflt. Fur
Frequenzen dieses Bereiehes stim m t dio Theorie, aber schon im nahen U ltrarot ycrsagt
sie. Im Sichtbaren u. UY. sind dio opt. Konstanten nahezu unabhangig von der Temp.,
so daB der EinfluB der Warmeschwingungen vernachlassigt werden kann. Vf. gibt
eine krit. Darst. der Erscheinungcn im Sichtbaren u. UV. unter Vernachlassigung des
Einflusses dor Gitterschwingungen, um die Unterlage fiir eine konseąuento Theorie
zu schaffen. Zunachst gibt er eine Verallgemeinerung der K R A M E R -H E lS E N B E R G s c h e n
Dispersionsformel u. zeigt, daB die Annahme, die linearen Dimensionen des Krystalls
seien klein gegen die Wellenlange, nicht notig ist. LaBt m an diese Annahmo fallcn,
so wird das Problem viel d u r c h s i c h t i g c r u. es b r a u c h t a u c h keine L 0 R E X T Z - L 0 R E N Z s c h e
Korrektion eingefiihrt zu werden. Weitcr wird die Dispersionsformel unter Beriick-
sichtigung des Silbers besproehen. DaB die Theorie fiir den Schwellenwert der inneren
photoelektr. Absorption falsche W erte liefert, riihrt daher, daB nur einfache kub.
Strukturen betrachtet wurden. Eiir flachenzentrierte kub. Strukturen wird die Ab­
weichung wesentlich geringer. W eiter wird die Dispersionsformel fiir Isolatoren ab-
geleitet u. die Beziehung zwischen Absorption u. Dispersion besproehen. Bei Stoffen,
wio Diam ant, hangt der photoelektr. Effekt nicht mehr in cinfachcr Weiso vom Ab-
sorptionskoeff. h ab. Zum SchluB wird der Beweis fiir die /-Summenregel fiir Metalle
gegeben. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A. 1 5 1 . 274—95. 2/9.1935. Cambridge.) GOSSL.
J. A. Bearden und H. H. Roseberry, Spaltflachen und bei der Rimtgenstrahl-
refleocion wirksamt, Ebenm von CalcitkrystaUen. Bei der Justierung eines Paares von
Calcitkrystailcn fiir ein Doppelspektrometer nach der ublichen E e m ro h r m e th o d e
vnn-de in (1 -f- 1)-Stellung nicht dio m i n i m a ł e Linienbreite erhalten, obwohl die
Spaltflachen (auf 10" genau) der Drehachse des Instrum entes parallel standen u. die
Doppolreflexionskurve in (1 — 1)-Stellung d ie theoret. Linienbreite eines Idealkrystalles
ergab. Die Krystallo wurden dann durch Beobachtung der Róntgenreflexo am Eluores-
cenzschirm justiert u. lieferten dann in (1 + 1)-Stellung fiic Cu K a2 f}2 um 5% ge'
ringere Linienbreiten, ais die von B e a r d e n u . S h aw friiher beobachteten (unveróffent-
licht). Die neu gemessenen Breitcn sind fiir K 37,8", fiir K a2 47,5", fur K /? 68,5".
— Es wurden im ganzen 6 verschiedene K rystallpaare untersucht, b e i denen durchweg
festgestellt wurde, daB Spaltflachen u. die bei der Rontgenreflexion wirksamen Ebenen
nicht parallel sind. Und zwar ist die GróBc der Abweichung bei den e in z e ln e n K r y s ta lle n
verschieden (2—16 Bogenminuten). Eine Erklarung der Befunde stoBt auf Schwierig-
keiten. (Physic. R e v . [2 ] 4 8 . 110. 1935. J o h n s H o p k in s Univ.) S k a lik s .
♦ J. A. A. Ketelaar, Die KrystalUtniktur von K-, Rb-, Cs- und Tl-Silicofluorid
und von LiMnOt -3 H20. Es werden dio Auswertungsergebnisse von P u lv e r a u f n a h m e n
mitgeteilt, die fur didakt. Zwecke hergcstellt wurden. Die erstgenannten 4 Verbb. sind
isomorph m it (N H ^ S iE j u . gehóren also dem K 2PtCla-Typ a n . Identitatsperioden bzw.
Param eter fur K ,S iF e: 8,337 ± 0,007 A, 0,215 ± 0 ,0 1 ; Jł^SiFf,: 8,446 ± 0,007 A,
*) K rystallstruktur v. Mineralien vgl. S. 1592; r . organ. Yerbb. vgl. S. 1593-
1936. I. A ,. A u f r a u der M a t e r ie . 1573

0,20 ± 0,01; Cs^SiFę: 8,867 ± 0,007 A, 0,19 ± 0,01; T ltSiF e: 8,563 ± 0,007 A,
0.20 ± 0,015. Aufier bei der Cs-Vorb. stimmen die rontgenograph. u. pyknometr, be-
stimmten D.D. gut ubercin. Aus dem neuen W ert (105,6) des Mol.-Vol. von Cs2SiFe
lact sich nach B i l t z dureh Abzug von 2% das Nullpunktvol. zu 103,5 berechnen. Diese
Żalił stimmt sehr gut iiberein m it dem von B i l t z (Raumchemie der festen Stoffe,
Leipzig 1934) berechneten W ert 103, wahrend friiher aus der pyknometr. D. ein ab-
weiehender W ert erkalten wurde. Die Angabe in der Literatur, nach weleher sich das
Ti-Salz mit 2 Moll. Krystallwasser aus der Lsg. abscheiden soli, konnte nieht bestatigt
werden. Verdunstung bei Zimmertemp. lieferte wurfelfórmige Krystalle des wasser-
freien TI2SiF6. — F ur das m it LiC104-3 H 20 isomorphe LiMnOA■3 II20 wurden folgende
Ergebnisse erhalten: Hexagonaler Elementarkorper mit den Kanton a = 7,78 ± 0,01,
c = 5,39 ± 0,01 A. Rontgenograph. D. 2,10. Die Parametcrwerte diirften sich nur
imwesentlich von denen des fast genau gleichraumigen Perchlorats (vgl. W e s t , C. 1 9 3 4 .
II. 2173) unterscheiden. (Z. Kristallogr., Kristallgeometr., Kristallphysik, Kristallchem.
[Abt. A d. Z. Kristallogr., Minerał., Petrogr.] 9 2 . 155—56. Okt. 1935. Leiden, Lab. f.
anorgan. Chemie d. Univ.) S k a l ik s .
K. S. Pitzer, Die KrystalUtruktur von Tetrammincadmiumperrhenat, Cd(NH3)t -
(ReO,)2. Aus L a u e - , Sehwenk- u. Pulveraufnahmen wurde ein flaehenzentriertes
kub. Gitter m it der Identitatsperiode a — 10,53 A u. 4 Moll. im Elementarwiirfel be-
8timmt. D.“ 4 3,714. Die S truktur cnthalt nichtaquivalente R e04-Gruppen. Die
Parameter konnten nieht genau erm ittelt werden, doch wird eine ungefahre Struktur-
beschreibung gegeben. Zn(NH3)4(Re04)2 u. Co(NH3)4(Re04)2 haben zweifellos dieselbe
Struktur, die wahrscheinlieh auch bei den entsprechenden Permanganatverbb. vorliegt.
(Z. Kristallogr., Kristallgeometr., Kristallphysik, Kristallchem. [Abt. A d. Z. K ri­
stallogr., Minerał., Petrogr.] 92. 131—35. Okt. 1935. Pasadena.) S k a lik s .
E. J. W. Verwey und M. G. van Bruggen, Struktur fester Losungen von Fe2Ot
in M n3Ot . Nach H i l p e r t u . W i l l e (C. 1 9 3 2 . II. 1896) wird beim Erhitzen von MnO-
Fe20 3 (Manganoferrit) in Luft eine der Umwandlung von MnO in Mn30 4 genau ent-
sprechende Menge von 0 2 absorbiert. Vff. haben Mischungen der Oxyde yon Fe u. Mn
bei 900—1300° erhitzt u. konnten tatsachlich nachweisen, daC Mn ais Mn30 4 u. Fe ais
Fe20 3vorliegt. — Weiter wird uber einige vom krystallograph. Standpunkt interessantc
Ergebnisse an Mn-reichen Mischungen des Systems Mn30 4-Fe20 3 berichtet. Der oxy-
dierte Ferrit der Zus. Mn30 4: 3 Fe20 3 h at kub. Spinellstruktur, die ahnlich besehaffen
sein muB, wie die S truktur von 7-Fe20 3 (C. 1 9 3 5 . II. 3202), u. zwar muB eine statist.
Vertcilung von 7,4 Mn u. 14,8 Fe (22,2 Kationen) uber 8 + 1 6 (24) G itterpunkte vor-
handen sein. Es ist zu erwarten u. wird durch die Beobachtungen bestatigt, daB eine naho
Beziehung zur Struktur von Mn30 4 vorliegt. Mischungen von Jln 30 4 u. Fe20 3 wurden
langere Zeit bei Tempp. zwisehen 900 u. 1300° erhitzt, schnell abgekiihlt u. nach dem
DEBYE-SCHERRER-Verf. untersucht. Es wurden feste Lsgg. der beiden Oxyde uber
eincn groBen Konz.-Bereich festgestellt. Beim Fortschreiten vom reinen Mn30 4 zu
Mischungen mit wachsendem Fe20 3-Geh. bleibt die H ausm annitstruktur erhalten, aber
c/a nimmt schnell ab u. der Elementarkorper geht allmahlich in den kub. des Spinells
uber. Aus den Beobachtungen wird geschlossen, daB eine A rt der Mn-Ionen (wahr-
scheinlich Mn4+) eine starkę Neigung zu nichtkugelformiger Feldverteilung hat. Wenn
ein Teil des Mn in Mn30 4 durch F e3+-Ionen (u. eine Anzahl Leerstellen) ersetzt wird.
dann ist bei einer bestimmten Zus. die Anzahl der nichtkugelfórmigen Ionen nieht mehr
ausreichend, um das flaehenzentrierte Gitter zu deformieren, u. eine regulare Anordnung
der O-Ionen um die Kationen stellt sich ein. Der Raum inhalt des Elementarkorpers
bleibt hierbei prakt. derselbe. (Z. Kristallogr., Kristallgeometr., Kristallphysik, Kristall-
chem. [Abt. A d. Z. Kristallogr., Minerał., Petrogr.] 9 2 . 136—38. Okt. 1935. Eindhoven
[Holi.], Naturwiss. Lab. d. N. V. Philips Gloeilampenfabrieken.) SKALIKS.
C. E. Marshall, Schichtengilter und basetiaustauschende Tona. Neubereehnungen
zeigen, daB die vorliegenden vollstandigen chem. Analysen von Montinorillonit u.
Beidillit in t)bereinstimmung sind m it dem von H o f m a n n , E n d e l l u . W ilm (C. 1934.
1. 1159) vorgeschlagenen Strukturtyp. Montinorillonit, Beidellit u. einige Nontronite
bilden GUeder ein u. derselben Reihe. In den Montmorilloniten wird vor allem das
Al isomorph durch Mg ersetzt, in den Beidelliten uberwiegt der isomorphe Ersatz von
Si durch Al; in vielen Nontroniten findet auBer diesen beiden Vorgangen noch Ersatz
von Al durch Fe statt. Andere Nontronite entsprechen in ihrer Zus. mehr dem Kaolinit-
typ. Zwei andere isomorphe Yertretungen sind wahrscheinlich: TiIV kann die Stelle
von Al einnehmen u. PA1 fiir 2 Si in den Si-O-Schichten eintreten. Die Deutung der
1574 Aj. E l e k t r iz it a t . M a g n e t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1936. I.

Analysen der Fraktionen von Bentonit, Putnam- u. Rothamstedton ergibt Uberein-


stimmung m it friiheren nach rein mineralog. Methoden erhaltenen Ergebnissen. (Vgl.
C. 1 9 3 5 . I. 3694.) (Z. Kristallogr., Kristallgeometr., Kristallphysik, Kristallchem.
[Abt. A. d. Z. Kristallogr., Mineralog., Petrogr.] 9 1 . 433— 48. Okt. 1935. Leeds, Univ.,
Dept. of Agriculture.) S k a l ik s .
A. Papapetrou, TJnte.rsuchu.ngen iiber dcndritisches Wachstum von ErystaUen. Die
Bldg. von Dendriten bei der Krystallisation aus Lsg. wurde mkr. untersucht, wobei die
notwendigc Ubersattigung durch Abkiihlung eines Tropfens einer bei hóherer Temp.
gesatt. Lsg. auf einem Objekttriiger erzcugt wurde. Die Beobachtuug erfolgtc meist
bei Abkuhlung unter Deekglas. — Aus den Beobachtungen wird geschlossen, daB
dendrit. Wachstum eine Folgę des Zusammenwirkens von Anisotropie der Wachstums-
geschwindigkeit u. Spitzenwrkg. bei der Diffusion ist; die molekularthcoret. Effekte
( K o s s e l -S t r a n s k i ) sind auch in den seltensten Fiillcn der Dendritenwrkg. bei ebenen
Krystallflachen ohne Bedeutung. — Die Oberflachenspannung m acht sich wegen der
groBen Krummungen der Oberflachen bei den Dendriten in mehreren Erscheinungen
unm ittelbar bemerkbar. Bei NH 4C1 wird Dest. von feinen Asten zu dickeren u. von
kleinen kugelfórmigen Krystallen zu groBeren beobachtet. Hieraus lieB sich die Ober­
flachenspannung bestimmen; fur NHjCl wurden Werte von etwa 600 dyn/cm gefunden.
— Eine Ubergangsstufe zum Dendritenwachstum ist die Bldg. von stabformigen Kry­
stallen, die wTegen der entgegenwirkenden Oberflachenspannung erst oberhalb einer
1. krit. t)bersattigung moglich ist. Die Sta.be sind um so feiner, je groBcr die t)ber-
sattigung u. je langsamer die Diffusion ist. — Bei tJbersattigungen, die nur wenig ober­
halb der 1. krit. liegen, entstehen glatte Stabformen; die Bldg. von Nebenaeten wird
durch die Oberflachenspannung verhindert. Nebenaste bilden sich erst oberhalb einer
2. krit. t)bersattigung. Die Dendritenaste stehen um so dichter, je sehneller die Kry­
stallisation u. je langsamer die Diffusion erfolgt. — Die Ergebnisse lassen.sich auf
den Fali der Krystallisation aus der Schmelze ubertragen. — In der Arbeit w ird eine
Anzahl von Einzelbeobachtungen an N H t Ol, N H t Br, P b(N 03)2, NaCl, NaBr, ECl,
K B r, NH^NOz u. NaClOz mitgeteilt. (Z. Kristallogr., Kristallgeometr., Kristallphysik.
Kristallchem. [Abt. A. d. Z. Kristallogr., Mineralog., Petrogr.] 92- 89—130. Okt. 1935.
Athen.) S k a l ik s .
K. Sakurada und H. Erbring, Ober die mcdianischcn Eigemchaften gedehnler
und ungedehnter Schwefelfaden und ihre zeitlichen Anderungen. Vff. untersuchen die
beim raschen Abkiihlen geschmolzenea Sehwefels entstehende piast. Modifikatioi),
dereń mechan. Eigg. insbesondere abhangig sind von der Erhitzungstemp. u. -dauer
der Schmelze, u. ihrem Alterungs- u. Dehnungszustand. Zur Herst. von Faden (0,8 bis
1 mm Durchmesser) benutzen Vff. eine besondero Schmelzyorr.; ais charakterist. Eigg-
wurden maximale Dehnung u. ZerreiBfestigkeit gepriift. Frische Faden zeigen die
groBte Dehnbarkeit; die ZerreiBfestigkeit steigt jedoch zu einem Maximum, das je
nach der Temp. der Schmelze verschieden hoch u. ausgepragt ist; Schmclzen bei 250°
liefern Faden m it absol. maximaler ZerreiBfestigkeit (1500g/qmm). Die Dehnbarkeit u.'
die Durchsichtigkeit bleiben um so langer erhalten, je hoher die Schmelztemp.; um so
langsamer wird auch das ZerreiBfestigkeitsmaximum erreicht. — Alterung piast. Faden
unter W. u. im Dunkcln erhóht die Festigkeit der Faden nicht sehr betrachtlich; Oxy-
dationsprodd. lieBen sich dabei durch p H -M essu n g nicht feststellen. — Bei m e h rfa e h e r
maximaler Dehnung (Orientierung der Prim arkrystallite) yerlieren die oberhalb 200°
hergestellten Faden E lastizitat u. Durchsichtigkeit; die bei 200° hergestellten zerreiB en
beim Dehnen. Die gereekten Faden (0,18—0,23 mm) sind recht gleichmaBig u . bei
fehlender Dehnbarkeit auBcrordentlich zerreiBfest (bis 11,2 kg/qm); die Z e rre iB fe s tig k e it
durchliiuft ein flaehes Maximum in Abhangigkeit von der Zeit. Stabilisierung dieser
sehr festen Blodifikation ist noch nicht gelungen. Mehrfaehe unvollstandige Dehnung
piast. Faden erhoht die Festigkeit unter progressiver Abnahmc der Dehnung. (Kolloid-Z.
7 2 . 129—35. 1935. Leipzig, Kolloid-Abt. d. Physikal.-ehem. Inst. d. Univ.) LECK E.

E. N. da C. Andrade, The Atom. New ed. London: Nelson 1936. (138 S.) 1 s. 6 d.
W. Tombrock, Force and m atter. Anno 1935. Oxford: Shakcspeare Head Press. (X. o.)
S». 2/-.
Aą. E le k triz ita t. M a g n e tism u s. E le k tro c h e m ie .
Heinrich Striibig, Das Poteniial eines mit Elekironen beschossenen isolicrlen
Auffangschirmes. Es wird auf Grund der Kenntnis des Mechanismus des E le k tr o n e n -
Elektr. Moment organ. Verbb. vgl. S. 1597.
1936. I. A j. E l e k t r i z i t a t . Ma u n e t is m u s . E l e k t r o c h e m ie .

riięktransportes die Aufladung eines isolierten Auffangscbirmcs beschrieben u. ex-


perimentell bestatigt gcfunden. (Z. Physik 97. 538. 25/10. 1935. Hamburg, Inst. fiir
angew. Physik.) " ' " K ollath.
Ignacy Adamczewski, Uber die Elektrizitdtsleitung der durch Ttontgenstrahlen
ionisierten diclektrischen Flussigkciten. I. (Vgl. C. 1 9 3 5 . 1. 3384.) Es werden die Stroru-
spannungscharakteristiken in einer Reilie von gesatt., durch Rontgenstrahlen ioni­
sierten KW-stoffverbb. untcrsucht. Der Ionisationsstrom steigt von Nuli aus zunachst
geradlinig an, biegt dann naeh kleineren Werten hin ab u. miindet in eine Gerade mit
schwacherer Ncigung; Sattigung wurde bis zu Feldstarken von 17 kV/cm nicht er-
reicht. Die Gerade bei liohercn Feldstarken liiBt sich durch dio von J a f f Ś (1913)
angegebene Formel i = a + c-E darstellon. Solche Charakteristiken werden vom
Vf. in groBer Zahl fiir yerschicdene Elektrodenabstando (1—10 mm), fiir yerschiedene
Intensitat der Ionisationsąuelle u. fiir yerschiedene Substanzen (Pentan, Hexan, Heptan,
Octan, Nonan) gemessen. Das Versuchsmaterial wird dann m it den allgemeinen Folge-
rungen der von M a c h e (C. 1 9 3 4 . 1. 3317) zur Elektrizitatsleitung in Gasen angewandten
Ahnlichkeitsbetrachtungen verglichen. (Acta physie. polon. 3. 235—60. Warschau,
Inst. f. theor. Physik d. Uniy.) K ollath.
Irving Langmuir, Elektrische Entladungen im Vakuum und in Gasen von niedrigem
Druck. II. (I. vgl. C. 1936. I. 283.) Dio Entstehung der Raumladung u. speziell des
Plasmas in einer Gasentladung wird allgemeinverstandlich dargestellt. E s wird dann
das Zustandekommen einer rela tir hohen Elektronentemperatur gegenuber der Gas-
temperatur besprochen u. auf den Mechanismus dos sehnellen Óbergangs der Ge-
schwindigkeitsverteilung in eine M AXW ELL-Vertcilung kurz eingegangen. Vf. gibt
dann einen Oberblick iiber dio Theorie von T o n k s u. LANOMUIR u . erklart zum SchluB
daa Zustandekommen der einzelnen Teile einer Gasentladung an Hand der vorher
gegebencn theoret. "Oberlegungen. (Gen. electr. Rev. 38. 514— 19. Nov. 1935. Gen.
Electr. Comp. Res. Lab.) K ollath.
C. J. Bakker und G. De Vries, Zur Elektronik der Vakuumrohre. Der EinfluB
der Elektronenlaufzeit muB fiir dio Beschreibung des Verh. von Vakuumrohren bei
hohen Freąuenzen in Betracht gozogen werden. Dio theoret. tlberlegungen der Vff.
stehen in befriedigender Ubereinstimmung m it ihren Verss. an ZweielektrodenrÓhren
mit Gitter- oder Plattenanoden. (Physica 2. 683—97. 1935. Eindhoven-Holland,
Natuurk. Labor. d. N . Y . Phil. Gloeil. Fabr.) K ollath.
F. M. Penning und J. G. W. Mulder, Eine Vakuumentladung mit kalter Kathode
ais Ursache des Ziindverzvgs bei gewissen Hochspannungsgleichrichterrdhren. In gewissen
Hochspannungs-Gluhkathodcn-Hg-Gleichrichterrohren wurde ein eigentumlicher Ziind-
verzug beobaehtet, der unter Umstanden sehr betrachtliche W erte annahm. Diese
Erscheinung, die von den Vff. unter yerschiedenen Versuchsbedingungen genauer
untcrsucht wurde, muB einer negativen Aufladung der Glaswand rings um die Anodę A
zugeschrieben werden, die wahrscheinlich durch eine Entladung in der negativen Phase
mit A ais Kathode bedingt ist. Der gleiehe Effekt lieB sich namlieh aueh durch Auf­
ladung eines entsprechend angebraehten u. auf negativem Potential befindlichen Staniol-
streifens erzielen. (Physica 2 . 724 — 30. 1935. Eindhoven-Holland.) KOLLATH.
V. Thorsen, Der elektrische Lichtbogen. P rakt. u. theoret. Entw., Kohlebogen
(Kathode, Saule, Anodę), Arbeitcn zur Stiitzung der therm. Bogentheorie, andere
Formen fur Lichtbogen. (Fysisk Tidsskr. 33. 203—12. 1935.) R. K. M u l l e r .
G. Righini, Temperatur wid relativer Druck der Gase in einem elektrischen Bogen.
Aus Intensitatsmessungen an den CN-Banden bestimmt Vf. die Temp. u. den Druck
an verschiedenen Stellen eines elektr. Lichtbogens (Docht-Kohlebogen 5 A; Lange
ca. 8 mm). Der Druck des C im Bogen wird aus dem Druck des CN mit Hilfe der Ge-
setze des chem. Gleichgewichts abgeleitet; beidc werden ais Funktion der Stelle im Bogen
graph. dargestellt. (Physica. 2.585—90.1935. Utrecht, Phys. Labor. d. Univ.) K o l l a t h .
H. Fischer und w. Weizel, Diffusionseffekte im negativen GlimmlicJit bei be-
hmderter Entladung. In das ncgative Glimmlicht einer Entladung in H 2 ist eine d ritte
Llektrode (Hilfselektrode) eingebraeht, dereń Potential zwischen dem der Anodę u.
dem der Kathode yariiert wird. Zu der Hilfselektrode flieBen betrachtliche Strome,
ohne daB bei konstantem Kathodenstrom zuniichst die Brennspannung beeinfluBt
wird. Noch groBere Strome an der Hilfselektrode yerkleincrn die Brennspannung.
uiese Effekte werden durch Diffusion erklart. (Physik. Z. 36. 827—29; Z. techn. Physik
16. 433—35. 1935. Karlsruhe, Techn. Hochschule, Inst. f. theoret. Physik.) K o l l a t h .
1576 A,,. F.l k k t r i z i t a t . M a g n u t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1936. I.

Werner Koch, Uber Sondenmessungen in zeitlich veranderlichen Entladunge?i. Im


50-periodigcn Wechselstrombogen in Hg von niedrigcm Druck wird m it Hilfe von Strorn-
sonden in Verb. m it einem Oseillographen der zeitliehe Yerlauf des Raumpotentials
u. der Elektronentemp. gemessen. Die Oscillogramme des Sondenstromes zeigen im
Gebiet der schnellen Elektronen Anomalien. Die Messungen zeigen, daB m it Hilfe von
BRAUNschcn Bóhren auch die Unters. von verha.ltnisma.Big schnell ablaufenden Ent-
ladungsvorgangen (10-4 bis 10~5 Sek. Dauer) durch Stromsonden moglich ist. Es
wird auf diesem Wege ferner der Entionisierungsvorgang yerfolgt u. sein zeitlicher
Verlauf gemessen. (Physik. Z. 3 6 . 855—60. Z. techn. Physik 1 6 . 461—66. 1935. Berlin-
Reinickendorf, Forsch.-Inst. d. AEG.) K ollath.
E. Flegler u n d H. Raether, Untersuchung von Gasentladungsvorgdngcn mit der
Ncbelkammer. (Vgl. C. 1 9 3 5 . II. 2636.) Unters. der Entladungsvorgange im streng
homogenen Feld, das fur die experimentelle Nachpriifung der D u rc h s c h la g th e o rie n
yon besonderer Bedeutung ist. Erstmaliger Nachweis einer dem Durchschlag voran-
gehenden, aus meist mehreren Kanalen bestehenden Entladung. Unters. der wichtigsten
Eigg. dieser Vorentladung (Abhangigkeit yon Druck, Spannung u. StoBdauer) bei
verschiedener Fcldform. Nachweis der Gleichartigkeit der Vorentladung im homogenen
u . inhoruogenen Feld. (Physik. Z. 3 6 . 829—34; Z. techn. Physik 1 6 . 435— 40. 1935.
Munchen, Elektrophys. Labor. d. T. H.) KOLLATH.
A. V. Hippel, Das „Zdhlen'1 vcm Gasentladungen ais Eaumladungsproblem. In
systemat. Entw. wird die Raumladungsvorstellung aufgebaut, m it der sich das Verh.
einer Gasentladung zwischen Ziind- u. Brennzustand u. dam it das Zahlphiinomen
ubersehen laBt. Dio Ergebnisse werden an expcrimentellen Tatsachen kontrolliert.
(Z. Physik 9 7 . 455—81.25/10.1935. Kopenhagen, Inst. f. theoret. Physik d. U niv.)K 0LL.
H. TTllm an n , Vergleichende Messungen der Leitfahigkeit der Bunsenflamine mit
Oleich- und Wechselstrom. Der Widerstand eines Kondcnsators in der B u n se n fla m m e
wird bei der Kreisfrcąuenz a> = 1,59-10® sec-1 gemessen u . die daraus bercchnete
Leitfahigkeit mit der nach Gleichstrommethoden gefundenen yergliehen. Die Wechsel-
strommethode erweist sich in bezug auf die Genauigkeit den Gleichstrommethoden
gleichwertig. (Z. Physik 9 7 . 496—510. 25/10. 1935. Graz, Phys. In st. d. Univ.) KOLL.
Werner Braunbeck, t'ber die elektrische Leitfahigkeit komprimierter Metallddmpfe.
Auf Grund der BLOCHschen Theorio der elektriBchen Leitfahigkeit kann man ungefahr
abschatzen, wie groB die metali. Leitfahigkeit eines Metałldampfcs in A b h an g ig k eit
von der Dichte sein kónnte. Die sich ergebende GróBenordnung (z. B. f iir K-Dampf
von 1200° b e i 1 at: 10~19, bei 10 a t : 10-5 Q ~l cm-1) liegt im Bereich experimcnteller
Nachweismoglichkeit. Die vom V f. durchgefiihrten Messungen an Hg-Dampf bis 35 at
(730°) u. an K-Dampf bis 10 a t (1200°) waren jedoch negatiy. Die obere Grenze fur
dic metali. Leitfahigkeit betrug fiir Hg-Dampf 10-12, fiir K-Dampf 10~7 i2_1 cm '•
Dio untere Grenze der MeBbarkeit war durch therrn. Emissions- u . Io n isa tio n se ffe k tc
bcatimmt. (Z. Physik 9 7 . 482—95. 25/10. 1935. Stuttgart, Phys. I n s t . d. Techn.
Hochsch.) K ollath.
H. B. Wahlin und J. A. Reynolds., Positive und negative thermionische Emission
von Molybdan. Vff. untersuchcn unter sorgfaltigen Vcrs.-Bedingungen (vgl. C. 1934.
I. 1456. I I. 2374) dio positive u. negatiye thermion. Emission von Molybdan. Dic Elek-
tronenaustrittsarbeit wurde zu 4,17 V gefunden, der W ert fiir die positiyen Ionen zu
8,35 Volt. Die Emission positiyer Ionen stim m t innerhalb der espcrimentellen Fehler-
grenzen m it der SAHAschen Theoric der Ioncnbldg. uberein. (Physic. Rev. [2] 48- 751
bis 754. 1/11. 1935. Wisconsin, Univ.) E tzrodt.
G. Mónch, Thcrmospannung, Pdtierwarmc und Photospannung am Element
Kupfer-Kupferoxydul-Kupfer. Mitteilung yon neuen experimentellen E rg e b n is se n
iiber Thcrmospannung, Peltierwarme u . Photospannung an der Z u sa m m e n s te llu n g
Metall-Halbleiter-Metail, speziell Cu-Cu20-Cu. 1. Die gesamte Thermo-EK. wird auf­
gebaut aus Integralen iiber Strecken gleichen Materiales (Volumencffekte) u . uber
dio 'Dbcrgangsstellen (Grenzeffekte). Da die Integration uber die Metalltcile yernach-
lassigbare GroBen ergibt, setzt sich d ie gesamte Thcrmospannung aus zwei G renz-
potentialen u. einem Volumenpotential zusammen. Aus der Ubereinstimmung der
Messung m it der auf dieser Basis durchgefiihrten Berechnung folgt, daB die GroBe
der beiden Anteile bei den einzelnen Proben ganz yerschiedcn sein kann ( K o rr e k tu r
z u der C. 1 9 3 3 . II. 832 referierten Arbeit). 2. der P E L T IE R -E ffe k t tr itt an der G renze
auf. Gemessene u . theoret. zu erwartende Temp.-Abhangigkeit decken sich, d. h. es
besteht kein Grund, einen Ubergang von Nichtentartimg z u E ntartung anzunchmen.
1936. I. Ą ,. E l e k t r iz it a t . Ma g n e t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1577

з. Za den bisherigen Kenntnissen iiber dic Photospannung (ygl. C. 1935. I. 671) teilt
Vf. ais Erganzung mit, daB bei der Temp. der fl. Luft bei Belichtung der einen Elektrodo
eine Spannung auftritt, die das gleiche Vorzeicbcn h at wio die Thermospannung. Eino
Deutung dieses Halbleiterphotoeffektes ais Sperrsehichtpbotoeffekt erscheint unzulassig.
— Ausfiihrlichere Yeroffentliehungen zu den einzelnen Punktcn werden in Aussieht
gestellt. (Vgl. auch C. 1935. II. 20.) (Physik. Z. 36. 755—57. Z. techn. Physik 16.
361—63. 1935. Erlangen, Pbysikal. Inst. d. Univ.) E tzrodt.
A. Sieverts und H . H agen, Der elektrische Widerstand wassersloffbdadener Drdhte
aus Legierungen des Palladium# mit Silber und mit Gold. Im AnschluB an friihere
Arbeiten (B r u n i n g u . S i e v e r t s , C. 1933. II. 1849; H a g e n u. S i e v e r t s , C. 1933.
I. 3168) teilen Vff. die Ergebnisse yon Verss. an D rahten aus Pd-Ag- u. Pd-Au-Legierung
mit. Die Isothermen Druek-Wasserstoffkonz. der Legierungen m it 5 u. 10% Ag ver-
laufen ahnlich denen des reinen P d; bei 155° zeigen sie Hysteresis, bei 200° noch einen
annahernd druckunabhangigen Teil. Alle anderen Isothermen haben parabelartige
Form. Altere Beobaehtungen iiber den EinfluB des Ag-Geh. auf das Lósungsvermogen
der Legierungen fiir H 2 wurden bestatigt u. erweitert. — Die Isothermen Druck-Wider­
stand behalten bis zu 30 A t.-% Ag den gleiehen Charakter wie beim Pd. Doch werden fiir
gleiche Drucke u. ebenso fiir gleiche Wasserstoffgehh. die Widerstandsanderungen mit
steigendem Ag-Geh. kleiner. Bei den Legiei'ungen m it 30 u. 40% Ag wird in gewissen
Temp.- u. Druckbereichen der W iderstand durch Wasserstoffaufnahme erniedrigt.
Legierungen m it 50 u. 60% Ag zeigen wieder gróBere Widerstandszunahmen. — Die
Pd-Au-Legierungen verhalten sich ahnlich den Pd-Ag-Legierungen gleicher atomarer
Zus. Herabsetzung des W iderstandes durch Wasserstoffaufnahme findet bei der Legie-
rung mit 35 A t.-% Au in noch gróflerem AusmaC s ta tt ais bei der Lcgierung m it 39 A t.-%
Ag. (Z. physik. Chem. Abt. A. 174. 247—61. Okt. 1935. Jena, Chem. Lab. d. Friedrich-
Schiller-Univ.) E tzrodt.
B. Gudden und w. Schottky, Probleme der Ionen- und Elektronenleitung in
nichtmetaMischen festen Kórpem. In diesem einleitenden Vortrag zu dem H auptthem a
„Elektronen- u. Ionenleitung fes ter Kórper“ der 11. Deutsehen Physiker-Tagung in
Stuttgart (Sept. 1935) geben Vff. eine t)bersieht iiber die dem behandelten Thema
zugrundeliegenden Tatsachen u. Begriffe u. weisen auf neue Losungsyerss., sowie auf
die noch ungel. Eragen hin. Inhalt: Wissenschaftliche Bedeutung des Problemes:
Beziehungen der Ladungsbewegungen in festen nichtmetall. Korpern zu den Problemen
des festen Kórpers an sich, zur Chemie u. physikal. Chemie, zur Atomphysik u. Wellen-
mechanik. Techn. Bedeutung: Anwendungen in HeiBleitem, Stoffen m it fallender
Charakteristik, Gliihisolatoren, Sperrschichtzellen, Potenzleitern. Allgemeines: Ionen-
и. Elektronenleitung; beide unterscheiden sich weder in der GróCe, noch in der Temp.-
Abhangigkeit wesentlich. Ionenleitung, Bedeutung der Gitterliicken: „struktur-
anempfindliche“ „Hochtemperaturleitung11 in der Nahe des Sehmclzpunktes u.
„strukturempfindliche" „Tieftemperaturleitung“, ihre GróCen u. Temp.-Abhangig-
keiten; Verschiedenartigkeit der Ionenleitungsyorgange. Elektronenleitung, Stor-
stellentheorie: chem. u. wellenmechan. Vorstellungen yom Leitungsmeehanismus,
erlaubtc u. nicht erlaubto Energiebander, therm. Eigenleitung, Spenderstellen u.
Ubersehuflleitung, Auffangerstellen u. Mangelleitung, Spenderstellen u. unbesetzte
Haftstellen, Auffangerstellen u. besetzto Haftstellen; Tunnelhaftleitung. Opt. u.
Rontgenunterss.: nur geringe Beitrago zur Klarung der hypothet. Energiezustande.
Probleme des Leitungsmeehanismus: AuBerlich ahnlichem Verh. liegt sowohl bei
Elektronen- wie bei Ionenleitung eine groBe Mannigfaltigkeit an Yorgangen zugrunde.
(Physik. Z. 36. 717—21. Z. techn. Physik 16- 323—27. 1935. Erlangen u. Berlin-
Siemensstadt.) E tzrodt.
F. Hund, Theorie der Elektnmcribcwegung in nicht-metallischen Krystallgittern.
Vf. berichtet iiber den allgemeinen Stand der Anschauung von der Elektronenleitung
in nichtmetall. Krystallgittern. Allgemeines: Das atomare Geschehen ist nur durch
die Erweiterung des theoret. FaBbaren iiber das Ansehauliche hinaus in das Weltbild
der Physik einzugliedern. Dicse grundsatzlicho Unanachaulichkeit hindert nicht, daB
fnan yiele Teilfragen anschaulich u. klass. behandeln kann. Die Einschrankung der
klass. Vorstellungen ist gerade bei der Elektrizitatsleitung in Kjystallen eine wesentliche
Aufgabe der Theorie. — Beschreibung der Zustande der Elektronen in festen Korpern:
Es erweist sich eine Naherung ais niitzlich, die einzelne Elektronen in einem stat. K raft-
telde betrachtet, ohne Beriicksichtigung der Wecliselwrkg. zwischen den Elektronen.
Man erhalt in der weiteren Durchbldg. fiir die Energie der Elektronen nicht scharfe-
XVIII. l. 103
1578 A j. E l e k t r i z i t a t . M a g n ic t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1 9 3 G . I.

Terme, sondem Bander, die durch Zwischenraume getrennt sind. In diesem Bilde werden
der Isolator, das Metali, der K rystall eharakterisiert. Elektronenleitung in niohtmetall.
idealen G ittern: Unterschied zwischen Metali u. Krystall m it Isolatornatur: Elektronen
n. Anzahl, aber geringer Beweglichkeit; Eigenhalbleiter (W i l s o n ): nicht entartete
gebundene Elektronen, wenig Elektronen m it n. Beweglichkeit. Elektronenleitung in
Isolatoren bei idealen Gittern durch zusatzliche Elektronen oder ducrh Anregung vor-
handener Elektronen. Elektronenleitung in gestorten nichtmetall. G ittern: Eremdatome
geben AnlaB zu diskreten Energiestufen, welche zu Elektronenspendern werden;
Storhalbleiter: geringe Anzahl yon Leitungselektronen bei n. Beweglichkeit. (Physik.
Z. 3 6 . 725—29; Z. teehn. Physik 1 6 . 331—35. 1935. Leipzig.) E tzrodt.
Carl Wagner, Fehlordnungserscheinungen in Ionengittem ais Grundlage fu r Ionm-
und Elektronenleitungen. Die Ersekeinungen der Diffus;on u. elektr. Leitung in Ionen-
gittern sind durch gewisse Ordnungsstorungen bedingt. Diese Fehlordnungserschei-
dungen beziehen sich entweder auf die Lagen der Ionen oder auf die Elektronen-
yerteilung. — In einem stochiometr. Krystalle, z. B. von AgCl, haben nach F r e n k e l
(1926) einige Ag-Ionen ihre regularen Pliitze verlassen u. sind an anderen Stellen
zwischen den iibrigen Gitterbestandteilen auf sog. Zwischengitterplatzen aufgebaut.
Die Leitung ist dann moglich durch dio Bewegung solcher Ag-Ionen yon einem Gitter-
zwisohenplatz auf den niichsten, oder auch durch Kachrucken benaehbarter Ionen auf
die yorhandenen Lecrstellen. Bei den Alkalihalogcniden ist ein Einbau der Ionen auf
Zwischengitterplatze aus raumlichen u. energet. Grunden sehr unwahrscheinlich; statt
dessen ist nach S c h o t t k y (1935) anzunehmen, daB Alkali- u. Halogenionen in gleicher
Zahl ihre n. Platze yerlassen u. an die auBerc Oberflache abwandem. AuBer den inncren
Fehlordnungsgleiehgewichten sind weitere Ordnungsstorungen zu erwarten, wenn
krystallisierte chem. Yerbb. Abweiehungen yon der n. stochiometr. Zus. haben. Diese
sind entweder yom Zwischengitterplatztypus, wo Atome bzw. Ionen des iiberschussigen
Bestandteils zwischen die regularen Gitterbausteine eingelagert sind (P b 0 2), oder vom
Leerstellentypus, bei dem einzelne Gitterplatze des unterschussig yorhandenen Be-
standteiles leer sind, wahrend die des iiberschussigen. Bestandteiles samtlich besetzt
sind (FeO), oder vom Substitutionstypus, bei dem einzelne Atome des einen B e s ta n d ­
teiles durch Atome des anderen Bestandteiles ersetzt sind (intermetall. Verbb.). — Bei
den Ordnungsstorungen in bezug auf die Elektronenyerteilung greift Yf. aus der Fiille
der beschricbenen Erseheinungen die Ergebnisse heraus, die yon ihm u. seinen Mit-
arbcitern an Oxyden gewonnen wurden. Bei lióheren Tempp. setzt sich der S au ersto ff-
gek. des festen Oxyds m it der Gasphase ins Gleichgewicht. Es lassen sich drei Fiille
unterscheiden: 1. Die elektr. Leitfahigkeit fallt m it wachsendem 0,-D ruck (ZnO, CdO):
Das Oxyd ist dissoziiert, ein Teil des 0 2 an die Gasphase abgegeben. Das ttbersehuB-
metall tr itt teilweise ais positiy geladene Ionen u. ąuasifreie Elektronen auf; die Elek­
tronen ubernehmen den Strom transport. 2. Die elektr. Leitfahigkeit steigt mit
wachsendem Oa-Druck (Cu20 , NiO, FeO, CoO). tjberschussig hinzukommende O -Atonie
entnehmen den n. besetzten Elektronenschalen der regularen Gitterbausteine einzelne
Elektronen. An Stelle der weggenommenen Elektronen haben wir Elektronendefekt-
stellen („Lóeher"). Diese konnen durch einen Nachriickungsmechanismus, ebenso wie
dio Ionenleerstellen einen Elektronentransport yermitteln. Eine gegebene korpuskulare
Dcutung der Elektronendefektstellen durch hóherwertige Metallionen ermoglicht, ais
allgemeine Regel anzugeben: Elektronendefektleitung ist dann zu erwarten, wenn die n.
Ionen in einer nicderen oder mittleren chem. Wertigkeitsstufe yorliegen u. relativ leich t
in eine hohere Stufe ubergehen konnen, ElektronenuberscliuBleitung dann, wenn Y erbb.
der hóchsten Wertigkeitsstufe des beteiligten Metalles yorliegen. 3. Die elektr. Leitfahig­
keit ist unabhiingig yom Oa-Druck (CuO, Co30 4, Fc30 4, Fe20 3). Auch hierfiir w ird eine
korpuskulare Deutung, bcsonders fiir Co30 4, bei yerschiedenen Tempp., sowie mit u.
ohne Abweichung von der stochiometr. Zus. gegeben. — Diese Deutungen sind teilweise
den entspreehenden wellenmechan. Begriffen aquivalent, bediirfen jedoeh im ganzen,
vor allem bei den verwickelten Leitfahigkeitsyerhaltnissen bei tiefen Tempp., der aus-
gesprochenen Erganzung durch die Wellenmechanik. (Physik. Z. 3 6 . 721—25; Z. teehn.
Physik 1 6 . 327—31. 1935. D arm stadt, Inst. f. anorgan. u. physikal. Chemie d. Teehn.
Hochsch.) E tz ro d t.
Adolf Smekal, Bildung ton Gegetispannungen in festen lonenlcitem. Die di-
elektr. Anomalien in ionenleitenden Festkórpern sind im einfachsten Falle a lle in ais
Folgę reiner Leitungsvorgange anzusehen. Die bisherigen Unterss. lieferten E rg e b n is se
zur Uniyersalitat der Gegenspannungsbldg., zu den Zeitgesetzen des Ladungs- u. des
1936. I. A j. E l e k t r i z i t a t . M a g n e t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1579

Gegenstromes, zum Vcrhaltnis yon Leitvermógen u. Gegenspannung, zu den Temp.-


Gesetzen der dielektr. Anomalien, sowie zur Strukturempfindlichkeit der dielektr.
Anomalicn. Die Gesetzmafiigkeiten lassen sich gleichzeitig am besten an Steinsalz-
krystallen uberblicken, von denen die yollstandigsten Messungen vorliegen. — Zur
Deutung stehen bisher die M A X W ELL-W A G N ERsehe Theorie des dielektr. homogenen
Krystalls u. die J a f f e s c Iic Theorie entladungsbehinderter Leitungsionen zur Ver-
fiigung. Diese Theorien stehen m it einer Reihe von Erfahrungstatsachen im Wider-
spruch. Eine befriedigende Deutung gelingt mittels der Storleitungstheorie, nach der
die Gegenspannungsbldg. auf Wanderungsbehinderung von Leitungsionen im struk-
turell inhomogenen Krystall zuriickgefuhrt wird. Zum SchluB werden yon diesem
Gesichtspunkt aus Leitungsanomalien u. Fehlbeschaffenheit, sowie Stórleitung u.
Gitterleitung besprochen. (Physik. Z. 3 6 . 742— 49. Z. techn. Phys. 1 6 . 348—55. 1935.
Halle a. S., Inst. f. theoret. Physik d. M A R T IN -L U T H E R -U niv.) E tzrodt.
Wilfried Meyer, Beitrag zur Elektrizitalsleitung in Halbleiterwerksloffen. Vf. stellte
an etwa 40 yerschiedenen W iderstandskorpern, welche ftinf verschiedenen Verbb.
angehórten, die Abhangigkeit der Leitfahigkeit von der Temp. fest. Es ergibt sich
daraus, daB der Logarithmus des Leitwertes dem Exponenten B der Leitwerts-Temp.-
Formel o — a e~^lT nur in erster Naherung proportional ist. Die Konstantę a streut
weniger ais B, jcdoeh gibt es keinen Zahlenwert fiir a, der fiir alle Halbleiterwerkstoffe
allgcmein giiltig ist. An yerschiedenen T i0 2-Kórpern wurde festgestellt, daB ein Gang
zwischen Leitwert u. a-Konstante bestcht. Es gelang, bei einigcn TiOj-Korpcrn dio
Zahl der chem. nicht beanspruchten Wertigkeitselektroncn u. dam it die Konz. der
Leitwertselektronen zu bestimmen. Zum SchluB werden cinige Widerstandswerte
techn. hergestellter ,,Urdox“-Widerstande mitgeteilt. — Diskussionsbemerkung
Schottky zum Temp.-Gang der /i-K onstantcn u. zur Deutung des vom Vf. berichteten
Ganges der a-Konstanten von TiO,- (Physik. Z. 3 6 . 749—55. Z. techn. Physik 1 6 .
355—61. 1935. Berlin, Osram, Werk A, Vers.-Abt.) E tzrodt.
M. Kornetzki, tJber die Abhangigkeit der Volumenmagnetostriktion und des Weiss-
schen Faktors von der Temperatur und der Gilterkonstante. Aus Untcrss. iiber dio
Anderung der Vol.-Magnetostriktion ferromagnet. Substanzen im Gebiete der techn.
Sattigung schlieBt Vf. theoret. auf eine Anderung des W E lS S sch en Faktors iV ( = 0 / 0 )
u. damit des Curiepunkts von dem Vol. des Stoffes. Vf. zeigt theoret., daB das einer
Abhangigkeit des H E lSE N B E R G schen Austauschintegrals v o n der Gitterkonstanten
entspricht. Das theoret. Ergebnis fiihrt zu einer Gleichung, dio es gestattet, die Curie-
punktverschiebung m it dem Vol. aus meBbaren GroBen zu berechnen. Vf. beschreibt
cinen automat, arbeitenden Dilatometer zur Messung der Vol.-Magnctostriktion u.
bestimmt dam it den Vol.-Effekt u. die Curiepunktyerschiebung yon Fe, Fe-Ni-Le-
gierungen u. einer Ki-Cu-Legierung im Temp.-Bereich von 20—90°. Bei Fe muB das
Austauschintegral seinen W ert yerdoppeln, wenn die Gitterkonstantc um 2% ansteigt.
Die Unterss. an der Ni-Cu-Legierung legen den SchluB nahe, daB bei —2° der V o l.-
Effekt hier das Vorzeichen andert. Ein ahnlicher Vorzeichenwechsel der Vol.-Magneto-
striktion soli bei Ni fur die Unstimmigkeit y e r a n tw o r tlic h sein, dic bei Zimmeitemp.
zwischen dem Vorzeichen der Vol.-Magnctostriktion u. der Anomalie der thenn. Aus-
dehnung besteht. Im paramagnet. Gebiet (oberhalb des Curiepunkts) zeigt sich
espcrimentell u. theoret., daB der Vol.-Effekt dem Quadrat der Feldstarke proportional
ist. Auf Grund der Unterss. des Yf. muB das W E IS S sch e Gesetz: y_ (T — (9) = C
noch ein Korrektionsglied: (1 — ć1s , :t T) erhalten. Die aus C errechnetc Magnetonen-
zahl stimmt dann recht gut mit den W erten aus der Sattigungsmagnetisierung uberein.
Ebcnso fchlt der Formel des magnetocalor. Effekts ein Korrektionsglied, wodurch
Ergebnisse von P o t t e r (C. 1 9 3 5 . I. 1669) iiber die Anderung des W E lS S s c h e n Faktors
ani Curiepunkt erklart werden konnten. (Z. Physik 9 8 . 289—313. 23/12. 1935. Char-
lottenburg, Inst. f. theoret. Phys. d. Techn. H o c h sc h .) F a h le n b r a c h .
G. W. Elmen, Magnetische Legierungen von Eisen, Nickel und Kobalt. Vf. be-
richtet iiber eingehende, neue Unterss. der magnet. Eigg. bestimmter Legierungen yon
Fp, Ni u. Co, die fiir die elektr. Nachrichtentechnik groBe Yerwendung finden u. uber
die Einfliisse bestimmter Fremdmetallzusatze zu diesen Legierungen. Es handelt
sich um Permalloy (Fe-Ni-Legierungen bestimmter Konzz.), um die Permendure
(Fe-Co-Legierungen m it etwa 50 A t.-% Geh. jedes Metalls) u. um die Perminvare
(tertiare Legierungen yon Fe, Co u. Ni bestimmter Zuss.). Gesucht werden Werkstoffe
mit moglichst kleinem Hystereseverlust, moglichst hoher Anfangspcrmeabilitat u.
friiher magnet. Sattigung. Zu diesem Zwecke hat Vf. eine nftgnet. Unters. der Elemente
103*
1580 Aa. E l e k t r iz it a t . M a g n e t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1936. I.

einer liickenlosen Legierungszus. der ferromagnet. Metalle angestcllt u. auBerdem den


EinfluB bestimmter Hartungen studiert. AuBerdem wurde, wo orforderlich, der elektr.
W iderstand des Werkstoffs gemessen. Fiir Permalloy zeigten geringe Zusatze von
Cr u. Mo eine Verbesserung der magnet, u. elektr. Eigg. Einige dieser Legierungen
wurden daher fiir den Handel hergestellt. Weiter werden die teehn. Anwendungen
der neuen Werkstoffe diskutiert. (Electr. Engng. 5 4 . 1292—99. Dez. 1935. New York,
Bell Tel. Labs.) F ahlenbrach.
M. M. Sen Gupta, H. B. Mohanti und S. Sharan, Untersuchung der Anderung
des Wechselstromiciderstandes von Nickel im longiludinałen Magnełfelde. Zu C. 1 935.
II. 2642 ist nachzutragen: Es zeigtc sich ein groBor Unterschied gegeniiber den Er-
gebnissen iiber die Anderung des Gleichstromwiderstandes, insofern ais die Wider-
standskurve fiir Weehselstrom in Abhangigkeit vom Magnetfeld eine ganz andere
Form hat. Die Hysterese ist viel geringer, ein remanenter W iderstand tr itt iiberliaupt
nicht auf. Die Wechselstromwiderstandskurve ist frei von den UnregelmaBigkeiten,
die bei Gleichstrom gcfunden worden sind. Die Ergebnissc der Arbcit zeigen eine enge
Boziehung zwischen der W iderstandsandcrung u. der Magnetisierung der Substanz,
(Z. Physik 9 8 . 262—66. 14/12. 1935. Cuttack, Ravenshaw College.) FAHLENBRACH.
Fćlix Trombe, Der Paramagnelismus des metallischen Gadoliniums oberhalb seines
Curiepunkts. Das metali. Gd, das nach U r b a i n , W e i s s u. T r o m b e (C. 1 9 3 5 . II-
3211) ferromagnet. ist, wurde m it der Methode des bcweglichen Wagens im Temp.-
Intervall von 16—360° untersucht. Zwischen 90 u. 360° war 1 // eine lineare Funktion der
Temp. Nach bekannten Formeln berechnet, entspricht dem Temp.-Verlauf ein magnet.
Moment von 39,28 WEISS-Magnetonen. C a b r e r a fand fur Gd20 3 ein Moment von
39,25. Das magnet. Moment fur Gd ist also wie fiir Nd im Metali- u. Ionenzustand
gleich. Dio Temp.-Abhangigkeit von 1 // bestimmte den paramagnet. Curiepunkt
zu 29,5°. Der ferromagnet. Curiepunkt betragt (16 ± 2)°. Dio Momentwerte fiir das
paramagnet. wie fiir das ferromagnet. metali. Gd stimmen beido m it den theoret.
W erten gut iiberein. (C. R. hebd. Seanees Acad. Sci. 2 0 1 . 652—53. 14/10. 1935.
StraBburg, Physikal. Inst. d. Univ.) F ahlenbrach.
A. Goetz, O. Stierstadt und A. B. Focke, Krystalline Eigenschaften und
magnetische Anisotropien von destilliertem Wismut. Es wird versucht, durch ein schnell
handliches Verf. Wismut von storenden Fremdzusatzen zu bofreien. Dazu wird eine
mehrmalige Dcst. ausprobiert u. eine Apparatur beschrieben, in welcher Bi im Hoch-
vakuum dest. u. kondensiert werden kann. Der krystalline Habitus des Kondensats
wird untersucht. Es besteht aus einer mikrokrystallinen Schicht von 0,5—0,1 mm
Dieke, auf der sich ein makrokrystallines Konglomerat von gleichorientierten Krystallen
ausbildet, dereń [1 1 1]-Achse angenahert parallel der Wachstumsrichtung ist. Diese
Krystalle zeigen eine fast aąuidistante Schichtung (etwa 0,5 fi Abstand). Zur Priifung
auf dio Reinlieit des Kondensats wird die Best. der magnet. Anisotropie R benutzt.
Aus dem Kondensat werden Einkrystalle hergestellt u. nach der Formel: R = R0 +
A 'N P die Konz. N der Fremdatome im K rystall erm ittelt. Bei wiederholten Destst-
nimmt der Reinigungsgrad desselben Materials m it N ab; durch fortgesetzte Destst.
ist daher Bi nicht vollstandig zu reinigen. (Z. Physik 9 8 . 118—27. 30/11. 1935. P a sa d e n a
(Kalifornien), California Institute of Technology.) FAHLENBRACH.
L. C. Jackson, Das magnetische Moment des Manganiions. M it einer FARADAY-
schen Torsionswaage miBt Vf. die Temp.-Abhangigkeit der Susceptibilitat von
Mn{CH3-CO-CH-COCH3)3 im Tem p.-Intervall von 292° bis 16,9° K. F ur Tempp.
bis herunter zu 70° K gilt ein WEISSsches Gesetz: y_ (T + 5,5°) = C. Fiir tiefere
Tempp. neigt im 1/^-T-Diagramm die Kurve dem absol. N ullpunkt zu. Aus dem
C-Wert des WElSSschen Gesetzes erhalt Vf. fur Mn+++ ein m a g n e t. I o n e n m o m e n t
von 4,98 BoHRschen Magnetonen in t)bereinstimmung mit den ąuantentheoret.-
spektroskop. Theorien von B o s e , S t o n e r , v a n V l e c k . Damit fullt sich eine Liicke
in unserer Kenntnis der magnet. Ionenmomente in der Eisenreihe des period. Systems,
d a Mn+++ bisher nie einwandfrei magnet, gemessen worden ist. (Proc. physic. Soc. 47-
1029—31. 1/11. 1935. Bristol, Univ., Wills Physical Lab.) F ahlenbrach.
Amelia Frank, Die Wirkung krystalliner Felder auf die magnetische S u s c e p t i b i l i t d i
von SW+++ und i?u+++ und die Warmekapazitat von Sm+ + ł. Es wird die Temp.-
Abhangigkeit der paramagnet. Susceptibilitat von Sm+++ berechnet. Dabei wird die
Annahme gemacht, daB das łon der Wrkg. eines Krystallfelds
(Potential: F = {x(* + y f + z f) + A x ? + B y? - (A + B) z,-2])
1936. I. A ,. E l e k t r i z i t a t . M a g n e t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1581

ausgesetzt ist u. der kub. Anteil des Potentials ubcrwiegt. Gegeniiber dom freien
łon ist dic Susceptibilitat bei 74° K ungefahr um 25% kleiner, wenn das kub. Potential
so gewahlt wird, daB es eine Termaufspaltung der J = 5/2-Niveaus von ungefahr
200 cm-1 gestattet, was nach S p e d d in g s Resultaten (C. 1 9 3 5 . I. 1980) uber das
Absorptionsspektrum von Sm-Verbb. vernunftig ist. Dio theoret. Ergebnisse stimmen
gut mit den experimenteilen Resultaten von F r e e d (C. 1 9 3 0 . II. 1665) ubercin. Die
rhomb. Termaufspaltung kann vernacbliissigt werden. E u yerhalt sich im Gegensatz
zu Sm in Ggw. von Krystallfeldern wie ein freies łon. Weiter wird der Beitrag der
angeregten Termo zu der W armekapazitat von Sm+++ bei verschiedenen Tempp. be-
rechnet. Bei Benutzung der Torme, die eine gute Ubereinstimmung mit den Sus-
ceptibilitatsdaten geben, stimmt die allgemeine Form der theoret. Warmekapazitats-
kurye mit den Verss. von A h lb e r g u. F r e e d (C. 1 9 3 5 . II. 1319) iiberein. Die theoret.
Werte sind jedoch betrachtlich kleiner ais die expcrimentcllen Daten. (Physic. Rev.
[2] 4 8 . 765— —71. 1/11. 1935. Universitv of Wisconsin, D epartment of Physics.) F a h l.
Henri Bizette und Tsai Belling, Magnetische Doppelbrechung von Slickoxyd. Yff.
messen die magnet. Doppelbrechung von NO-Gas zwischen 80 u. 180 a t Druck. NO
ist positiy magnet, doppelbrechend, O dagegen ncgativ. Das bestatigt die Anschauungen
von VAN V l e c k iiber den versehiedenen Ursprung des Paramagnetismus in den beiden
Gasen. Dio CoTTO N-M ciUTO N-K onstante fur dic Hg-Bogenlinie f. — 0,578 /i u. fiir
einen Druck van 143 kg/qcm betragt bei 16,5°: Cm = 456-10-15. Cm/T>. ist konstant,
umgekehrt proportional der Wellenlango. Dio Messungen wurden auf Nitrobenzol
bezogen. Unterss. bei verschiedenen Tempp. werden angekiindigt. (C. R. hebd. Sćances
Aead. Sci. 2 0 1 . 955—56. 18/11. 1935. Paris-Bellevue, Laboratoire du grand electro-
aimant.) F ahlenbrach.
Antoine Goldet und Arcadius Piekara, Thermische Anderung der magnełischen
Doppelbrechung ton Oemischen. Der Fali eines Gemisches mit einem kritischen Punkte.
(Vgl. C. 1 9 3 4 . I. 2892.) Mit Hilfe der friiher beschriebenen Vers.-Anordnung wird der
EinfluB der Verdunnung auf die therm. Anderung der magnet. Doppelbrechung von
Nitrobenzol im Gemisch m it bzw. CC14 ais Verdiinnungsmittel, fiir die die Doppel­
brechung sehr klein bzw. gleich Nuli ist, zwischen 20 u. 40° fiir die grune Hg-Linie 5780 A
untersucht, vor allem in der Umgebung des krit. Mischungspunktes in C0H 5NO2 + C^Hu
bei 15,5° u. einem Geh. von 51,2 Gewichts-% C6H 6NOo. Die experimentellen Ergeb­
nisse u. die erheblich groBeren theoret. Werte werden tabellar. dargestellt. Ein graph.
Vergleich der Temp.-Abhangigkeit der magnet. Doppelbrechung des krit. C6H 5N 0 2 +
C0H 14-Genusches m it dem entsprechenden CCl4-Gemisch zeigt, daB zunaehst, von 40°
ausgehend, die Doppelbrechung fur das erste Gemisch in nahezu derselben Weise m it
sinkender Temp. ansteigt wie fiir das zweite Gemisch. Dagegen nimrnt m it weiterer
Annaherung an die krit. Temp. dio erste Kurve erheblich schneller zu ais letztere (etwa
von 25° ab, also noch vor dem Auftreten der Opalescenz bei 18— 19°); die K urve fiir
C6HsNO» + CC14 ist im untersuehten Temp.-Bereich eine Gerade. (C. R. hebd. Seances
Acad. Sci. 1 9 9 . 271—73. 1934.) Ze is e .
A. Ganguli, Bemerkung zur statistischen Theorie regularer Lósungm. Vf. bringt
eine kurze Erganzung zu seiner statist. Theorie der Lsgg. (vgl. C. 1 9 3 4 . I. 1622), dio
eine Erweiterung auf regulare Lsgg. bedeutet. (Current Śei. 3 . 478—79. 1935. Chander-
nayore, Chem, Lab., College Dupleix.) J uza.
J. Szper und Z. Gajewski, Die Leitfdhigkeit der Chloride von Ca, Sr und Ba in
Glycerin. Die molekulare elektr. Lcitfahigkeit von CaCl2, SrCl2 u. BaCl2 in wasser-
freiem Glycerin folgt in dem untersuehten Temp.- u. Konz.-Bereich (25—200°, v = 1—16)
dem (Jesetz von K o h l r a u s c h . Die extrapolierte Grenzleitfahigkeit ist in allen drei
FaUen 3,67 ■lO' 1 cm-1 bei 25°. Mit zunehmendem At.-Gew. nimmt die Beweg-
lichkeit der Kationen zu. Die molekulare Leitfahigkeit nimmt m it steigender Temp.
zunaehst nach einer Exponentialfunktion, zwischen 130 u. 200° proportional der Temp.
zu. (Roczniki Chem. 1 4 . 570—78. 1934. Warschau, Univ., Inst. f. physikal.
Chemie.) R. K. M u l l e r .
B. Kamieński und K. Karczewski, Adsorptionspotentiale yon Ionen und Di-
polen. Vff. geben einen t)berblick iiber die schon yorliegenden Unterss. anderer Autoren
11• eigene Messungen m it einem Quadrantelektrometer iiber den EinfluB heteropolarer
Stoffe auf das elektrostat. Potential „irreversibler“ Elektroden. Dieses wird ais Folgę
des thermodynam. Gleichgewichts an der Grenzflache der unangreifbaren Elektrode
u. des Elektrolyts aufgefaBt; das Gleichgewieht adsorbierter Ionen u. Dipole ist seiner-
seits durch den yom elektr. Feld von Dipolen u. Ionen yerursachten ElektronenfluB
1582 A j. E l e k t r i z i t a t . M a g n e t is m u s . E l e k t r o c h e m ie . 1936. I.

in der Elektrodę bedingt. Bei konstanter H ‘-Konz. wird das elektr. Potential einer
Pt-Elektrode durch capillarakt. Zusatze wie Terpineol nur sehr wenig geandert, wahrend
K -X antliat einen erhebliohen EinfluG zeigt. Mit zunehmender H'-Ivonz. ateigt das
Potential einer Graphit- oder Pt-Elektrode ahnlich wie das einer H 2-Elektrode. (Rocz­
niki Chem. 14. 375—82. 1934. Krakau, Univ., Inst. f. physikal. Chemie u. Elektro-
chemie.) R. K. M u l l e r .
W. Kemula und B. Wenigerówna, Polarographische Untersuchungen. Mcssungen
der „ Grenzstrome“ in Losungen reiner Salze mittels der Quecksilbertropfkatho<le ton
Kuhera und Heyrovsk{j. (Vgl. C. 1934.1. 1786.) Eiir die Reproduzierbarkeit der Messung
von „Grenzstrómen“ mit der Hg-Tropfkathode ist die wesentlichste Bedingung kon­
stantę Tropfgeschwindigkeit des Hg. Vff. teilen Messungen mit, die an Lsgg. von KC1.
K 2S 0 4, K,Fc(CN)6, LiCl, CdCl2, CdS04 u. MnCl2 ausgefiihrt sind. Es zeigt sich, daB
der W ert der Grenzstrome nicht genau proportional der Salzkonz. ist. Neben der
Konz. spielt noch die N atur des Kations, bei gleiehem Kation aueh die N atur des
Anions eine Rolle. Dio mit yersehiedenen Kationen erhaltenen Grenzstrome ent-
sprcchcn dereń Uberfiihrungszahlen, wobei jedoch die W ertigkeit des Kations Ver-
schiedenheiten des absol. Wertes bedingt. (Roczniki Chem. 14. 406— 13. Lemberg,
Uniy., I. Chem. Inst.) R. K. M u l l e r .
Ignacy Złotowski, Untersuchungen uber die kathodische Polarisalion von Metali-
elektroden unter Verwenćlung des Polarographen von Heyrotsky und Shikata. Methodik
der Untersuchung der kathodischen Polarisation von Elektroden bei festen Metallen.
(Roczniki Chem. 14. 640—50. — C. 1934. II. 3098.) R. K. M u l l e r .
Ignacy Złotowski, Untersuchungen uber die kathodische Polarisation von Metali-
elektroden unter Verwendung des Polarographen von Heyrovski) mul Shikata. Uber
die bei der elektrolytischen Abscheidung von Metallen auftrelende Erscheinung der
Uberspannung. (Vgl. vorst. Ref.) (Roczniki Chem. 14. 651—65. — C. 1934. II.
3098.) R. K. M u l l e r .
Ignacy złotowski, Untersuchungen uber die kathodische Polarisalion von Metali-
elektroden unter Verwendung des Polarographen von IItyrovsky und Shikata. Uber die
Metallabscheidung an einer nicht erneuerten Quecksilberkathode. (Vgl. yorst. Reff.)
M it Hg-Kathoden von yerschiedener OberflacliengróBe (0,13—31,4 qmm) werden
ohne Erncuerung der Oberflache Polarogramme in 0,1-n. CdCl2-Lsg. aufgenommen
u. mit den an einer Tropfkathode erhaltenen verglichen. Das Abscheidungspotcntial
des Cd wird m it zunehmender Oberflache der Kathode weniger negatiy (0,13 qmm
—0,262 V, 31,4 qmm —0,205 V); E strapolation auf Oberflache = 0 ergibt —0,264 V,
wahrend an der Hg-Tropfkathode das Abscheidungspotential in 0,1-n. CdCl2-Lsg.
—0,064 V betriigt. Der depolarisierende EinfluB der nicht erneuerten Hg-Elektrode
wird bei Cd m it 0,186 V, bei K m it 0,975 V bestimmt. (Roczniki Chem. 14. 666—74.
Warschau, Techn. Hoclisch., Inst. f. physikal. Chemie.) R. K. M u l l e r .
Ignacy złotowski, UntersucJmngen uber die kathodische Polarisation von MetaU-
elektroden unter Yertoendung des Polarographen von Heyrorsky und Shikata. Beitragi
zur Theorie der Uberspannung des Wasserstoffs. (Vgl. vorst. Reff.) (Roczniki Chem. 14-
675—90. — C. 1934. II. 3099.) R. K. M u l l e r .
E. W. Chambers, Umkehrbare Gleichrichtung in elektrolytischen Gleichrichtem. Vf.
Btellt fest, daB yerschiedene elektrolyt. Gleiehrichter eine der umkehrbaren Gleich­
richtung iihnliche Erscheinung zeigen. Es gehóren dazu: Pt- oder Pb-Elektroden
gegen eine oxydierte Ni-Chromelektrode in gesatt. Boraxlsg., ferner Al-Al; Al-Ta;
Stahl-Stahl in Ammoniumphosphat u. Al-Al; Ta-Ta; Cu-Cu; Stahl-Stahl in NaHC03-
Lsg. Es laBt sich die Starkę u. Gesehwindigkeit der Anderung bei dieser Erscheinung
kontrollieren. Sie ist nicht an eine Spannung gebunden. Sie wird erhalten durch
Anderung der relatiyen Eintauchflache yon 2 asymmetr. leitenden Elektroden in einem
passenden Elektrolyten. Uniformiertes P b wird formiert, auf diese Weise geladen u.
entladen. Es wird angenommen, daB diese Erscheinung auf einem allmahlichen Ver-
lust der einseitigen Leitfaliigkeit m it wachsender Eintauchtiefe der jeweils tiefer tau-
ehenden Elektrode zuriickzufiihren ist. (Trans, electrochem. Soe. 67. Preprint 11.
4 Seiten. 1935. Victoria, Australia, Univ. of Melbourne. Sep.) GAEDE.
A. Gałecki, Der E influp der Gdatinc a u f die in dem System Zn-CuSO4 bzw. Zn-ZnSOt
auftretenden Erscheinungen. Die Menge des aus CuSOj-Lsgg. auf metali. Zn abgeschie-
denen Nd. wird durch Zusatz von Gelatine zur Lsg. herabgesetzt; der Nd. enthalt
Gelatine, er enthalt mit zunehmendem G«latinezusatz weniger Cu u. mehr Zu. Der
1936. I. Ą ,. T h e r m o d y n a m ik . T h e r m o c h e m ie . 1583

EinfluB der Gektine ist sowohl m it ais aucli ohno Riihren des Elektrolyten zu bcob-
achten. Das Potential der Zn-Elektrode in nicht angesiiuerter ZnS04-Lsg. wird durch
Gelatinezusatz erhoht, das Potential des abgesehiedenen Zn ist bei Ggw. von Gelatino
niedriger (starker elektropositiy) ais bei Abscheidung aus reiner ZnS04-Lsg. Auf der
Kathode reichert sich m it zunehmender Elektrolysedauer u. abnehmender Stromdichte
der Elektrolyse von ZnS04-Lsgg. Gelatine an. (Boczniki Chem. 1 4 . 414—29.
Posen, Univ., Inst. f. physikal. Chemie.) B. K. M u l l e r .

T. J. Jones, Thermionic cmission. London: Metliuen 1936. (116 S.) (Monographs on physical
subjeets.) 3 s.
JeanTimmennans, Les Solutions concentrees. Paris: Masson et Cic. (o. J.) (648 S.) 130 fr.

A3. T h e rm o d y n a m ik . T herm ochem ie.


M. Blackman, Beitrage zur Theorie der spezifischen Warnie von Krystallen.
I. Gittertlieorie und Kcmtinuumtheorie. Es wird der EinfluB des Unterschiedes zwischen
einem Gitter u. einem Kontinuum auf die spezif. Warme betrachtet, u. einige Ab-
weichungen der Kurven der spezif. Warme einfacher Krystalle von der D E B Y E sch en
Kurye darauf zuriiekgefuhrt. — Ein lineares Gitter, das abwechselnd aus Teilehen
der Masse m u. M besteht, wird yollstandig diskutiert. AUgemeine Betrachtungen fiihren
zur Erkliirung des Effektes gewisser Unterschiede im Schwingungsspektrum eines
linearen Gitters u. eines eindimensionalen Kontinuums, z. B. der Anlmufung der
Sćhwinguijgen an gewissen Punkten des Spektrums. Es lśiBt sich zeigen, daB die
allgemeinen Ergebnisse uber den EinfluB des Massenverhaltnisses m /M auf die spezif.
Warme mit gewisser Einschrankung aueh im dreidimensionalen Fali gelten u. so eine
Erkliirung des Verh. von Krystallen vom AgCl-Typ, wo die Ionenmassen sehr yer-
schieden sind, ermoglichen. (Proc. Boy. Soc., London. Ser. A. 1 4 8 . 365—83. 1935.
South Kensington, Imperial College.) W o i TINEK.
M. Blackman, Beitrage zur Theorie der spezifischen Warme ton Krystallen. II. Ober
das Schwingungsspektrum kubischer Gitter und seine Anwendung a u f die spezifische Warme
w n Krystallen. (I. vgl. yorst. Bef.) Vf. untcrsucht das Schwingungsspektrum eines
kub. Krystalls u. betrachtet zunachst den zweidimensionalen Fali unter Benutzung
des Modells yon B o r n u. yon KA r m An . E r beschreibt eine geometr. Methode, die
die Form des Spektrums zu bestimmen erlaubt. Ais hauptsachliches Ergebnis zeigen
sich eine Anzahl Maxima in der D . der Sehwingungen, dio an gewissen Stellen im
Spektrum sowohl des dreidimensionalen wie des zweidimensionalen Gitters theoret.
unendlieh wird. — Beim dreidimensionalen Gitter, wo nur die allgemeine Form des
Spektrums betrachtet wird, besehriinkt sich die Unters. liauptsachlich auf das Gebiet
kleiner Freąuenzen, wo eine neuc Methode zur Best. der D E B Y E sche masimalen
Frcąuenz beschrieben wird. Vf. diskutiert die Bedingungen, unter denen ein kub.
Krystall eine D E B Y E -K u rvc aufweist u. die die Abweichungen im Verlauf der spezif.
Warme yon einer idcalen D E B Y E -K u rye crklaren, u . gibt schlieBlich einen Vergleich
der yerschiedenen Theorien der spezif. Warme yon Krystallen. (Proc. Boy. Soc.
London. Ser. A. 1 4 8 . 384—406. 1935.) ' W oiT IN E K .
M. Blackman, Beitrage zur Theorie der spezifischen Warme. III. Uber die
Existcnz von Pseudo-T3-Gebieten in der spezifischen Warmekurvc eines Krystalles.
(II. ygl. vorst. Bef.) Vf. leitet aus der allgemeinen Form des Schwingungsspektrums
eines kub. Gitters die Existenzmoglichkeit von „Pseudo-3’3-Gebieten“ in der Kurye der
spezif. Warme ab. Es wird aus der Gestalt der experimentellen Kuryen fiir die spezif.
Warme von NaCl, AgCl u. a. gcschlossen, daB die ©n-Wcrte (der D E B Y E sch en maximalen
Freąuenz r D entsprechend) bei noch tieferen Tempp. ais den bisher errcichten wieder
ansteigen, wie es neuere Unterss. aus dem Physikal.-Chem. In stitu t in Gottingen wahr-
seheinlieh maehen. Fem er kann jetzt der scheinbare Widerspruch zwischen den aus
elast. Daten (bei tiefen Tempp.) u. den aus therm . Daten erm ittelten ©n-Werten er­
klart werden. (Proc. Boy. Soc., London. Ser. A. 1 4 9 . 117—25. 1935.) W oiT IN E K .
M. Blackman, Beitrage zur Theorie der spezifischen Warme. IV. Uber die Be-
rechnung der spezifischen Warme ton Krystallen aus dastischen Daten. (III. vgl. vorst.
Ref.) Vf. gibt eine neue Methode zur Bereehnung von 0 d aus elast. Daten an, die sich
auf gittertheoret. Uberlegungen wie auf die geometr. Form derWellenoberflachen stiitzt.

Thermochem. Unters. organ. Verbb. vgl. S. 1598.


1584 Ą ,. T h e k m o d y n a m ik . T h e r m o c h e m ie . 1936. I.

ZahlenmaBige Ergebnisse fiir ©d von KC1, NaCl, CaF2, FeS2 werden m it denen anderor
Autoren yerglichen. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A. 149. 126—30. 1935.) W o iT lN E K .
F. G. Brickwedde, R. B. Scott und H. S. Taylor, Die Differenz der Dampf-
drucke des Ortho- und Paradeuteriums. Die Dampfdruekdifferenzen des Ortho- u.
Paradeuteriums wurden berechnet aus den gemessenen Dampfdrucken des n. Gas-
gcmisches n-D2, u. der Gleichgewichtsmischung bei 20,4° absol., e-D2. Das c-Da-
Gemisch wurde mit ZnCr02 ais K atalysator hergestellt. Die Dampfdruckdifferenz
AP {ts—n) wurde zwischen 15 u. 20,4° absol. gemessen. Sie andert sieh in diesem
Temp.-Interyall von 0,3 mm Hg bei 15° bis 3,8 mm bei 20,4°. Dio Differenz A P (e—n)
ist fiir Deuterium demnaeh viel kleiner ais fur Wasserstoff [A P (e—n) = 5,1 mm bei
15° u. 27,1 mm bei 20,38°]. Dooh ist [A P (ortho-para)/P (n)] fiir Deuterium fast
ebenso groB wie [A P (para-ortho)/P (n)] fiir Wasserstoff. Aus den Dampfdruck-
differenzen wird die Differenz der Verdampfungswarmen A L (n—e20,4) von e-D. u.
n-Da fiir festes D2 im Temp.-Gebiet 16— 18,71° absol. zu 0,6 ± 0,5 berechnet. Fiir
fl. D2 ist diese Differenz 0,0 ± 0,5 u. fiir fl. H 2 = 2,3 ±j 0,5. Die unkatalysierte zeitliehe
Anderung des Dampfdrueks des fl. n. Deuteriums ist in 200 Stdn. kleiner ais 1 mm Hg,
fiir n. H , wird in 4 Stdn. eine Zunahme yon 1 mm gemessen. Dieser groBe Gesehwindig-
keitsunterschied wird durch den Untcrschied in den magnet. Momenten des Protons
u. Deuterons bewirkt. Wenn man W ig n e r s Theorie (C. 1934. I. 6) der Ortho-Para-
Umwandlung auf die fl.Phase anwendet um die relativen Gesehwindigkeiten derDampf-
druekanderung des fl. n. Deuteriums u. Wasserstoffs zu bestimmen, so erhalt man fiir
das Verhiiltnis der Umwandlungsgeschwindigkeit des Deuteriums zu der des Wasser­
stoffs den W ert 1/1000. (J. chem. Physics 3. 653—60. Nov. 1935. National Bureau
of Standards u. Princeton Univ.) Salzer.
W. H. Keesom und J. Haantjes, Weilere Ergebnisse bei der Trennung von Neon
in seine Isotopenkmnponenten durch Rektifikation. Ausfiihrlichere Angaben iiber die
benutzten Rektifikationskolonnen (bis 85 Pfannen m it je ca. 1 ccm FL). Sonst vgl.
C. 1936. I. 493. Vgl. auch nachst. Ref. (Physica 2. 981—85. Noy. 1935. Leiden,
Kam. Onnes-Lab. Comm. Nr. 239b.) W. A. RoTH -
W. H. Keesom und J. Haantjes, Dampfdrucke von Neon von verschiedener iso-
toper Zusammensetzung. (Vgl. yorst. Ref. u. die kurze Notiz C. 1936. I. 493.) Die
sonst bei Isotopen beobachteten Komplikationen treten nicht auf, so daB so g e a rb e ite t
werden kann, ais ob eine homogene Substanz vorlage. Gemessen wird gegen Neon
commune (20,183) in einem Neonbad, das von fl. H , umgeben ist u. auf konstantem
Druek gehalten wird. Dic beiden Ne-Proben befinden sich in Hohlungen eines Cu-
Blockes u. sind durch Zwischenstueke aus Fe-Cr m it dem Differentialmanometer vcr-
bunden. Die Temp. ist auf 0,01°, die Druckablesung auf 0,02 sieher; wird auf 27,00° K
interpolicrt, wahrend zwischen 18 u. 27° K gemessen wird; A p i A p27’ liegt, aufler in
der Nahe des (fiir die yerschiedenen Isotopen yerschiedenen) Tripelpunktes, fur alle
Gemische auf einer glatten Kurye. Der Dampfdruck bei 27° ist eine lineare Funktion
des Oehalles an Ne22 (Unsicherheit < 30/00). Der Geh. an Ne21 kann yernachlassigt
werden. (pn — p22) = 0,45 (p20 — p ^ ) sta tt 0,5 (p20 — p22). pGcm. (in cm) =
p20 — 2,704-2, wo x den Molenbruch an N22 bedeutet u. p.10 bei 27° K 72,6 cm Hg
betragt. Also kann das At.-Gew. aus den Dampfdrucken abgeleitct werden, was
ebenso genau, aber beąuemer ist ais eine D.-Best. 0 wird fur Ne20 zu 63,0, fur Ne-
zu 60,0 angenommen. log pi0/p M, gegen I jT aufgetragen, weiclit fiir die festen Isotope
merklich yon den berecłmetcn W erten ab; die theoret. Formel wird durch ein empir.
Glied 0,104/71 im log erweitert, wodurch eine gute t)bereinstimmung zwischen Be-
reehnung u. Befund erzielt wird, dadurch wird die Differenz der VerdampfungswanM
von Ne20 und Ne2- beim absoluten Nullpunkt 7,178 cal pro g-Atom. Fiir die fl. Isotopen
liegt log p2alp 2-2 durchweg tiefer, ais sich theoret. berechnet. D a keine Theorie fiir den
Energieinhalt von Fl. vorliegt, ist die Erklarung erschwert. Nach CLAPEYROK-
CLAUSIUS muB C20 > C22 sein, wahrend im festen Zustand C22 > C20 ist. Der Tripd-
punkt von N ts mufi 0,134°" hoher liegen ais der von Ne20, wahrend die Drucke fast^gleieh
sind. Die atomare Schnidzwarme von Ne22 ist 1,18 cal gróBer ais der yon Ne20; fiir
Neon commune 75 cal/g-Atom. (Physica 2. 986—99. Nov. 1935. Leiden, Kam. Onner-
Lab. Comm. Nr. 239°.) W. A. R o T H .
Hakon Flood, Keiinbildung in metasłabilen Phasen. (Vgl. C. 1935- I. S66.) Uber-
blick uber die Erscheinungcn u. die Theorien von T h o m s o n , L e n a r d u. VOLMER.
(Tidsskr. Kjemi Bergyes. 15. 25—27. 114—18. Okt. 1935. Trondheim, T. H., Inst.
f. anorgan. Chemie.) R. K . MtiLLER.
1936. I. A 4. K o l l o id c h e m ie . C a p il l a r c h e m ie . 1585

A j. K o l l o i d c h e m i e . C a p illa r c h e m ie .
Rudolf Lorenz, Fortschrille der Kolloidchemie. (Vgl. C. 1934. II. 738.) t)bersichts.
referat iiber die Fortschritte der Kolloidchemie u. der Grenzgebiete im Jahre 1934.
Vf. behandelt ausfiihrlich die Rontgenoskopie u. Elektronoskopie u. die durch diese
yermittelten Kenntnisse iiber den Aufbau laminar- u. fibrillardisperser Systeme, die
in diesen auftretenden Quellung- u. Dehnungstypen, besonders bei Cellulose, ihren
Deriw., Natur- u. Kunstkautschuk u. Harzen. Nach einer Besprechung der Erm ittlung
von Oberflachenbeschaffenheiten m it diesen Methoden werden die Ergebnisse iiber
den chem. Aufbau von Cellulose, Lignin u. Holz besprochen; sodann die Ursaohen
der Festigkeitsveranderung des Holzes beim Behandeln m it W., Estraktionsm itteln,
Salzen, Alkalilsgg. usw. u. Vorgange u. maCgeblichen Faktoren bei der Aufnahme
dieser durch das Holz; die Bldg. der Alkalicellulose; das Losen der Cellulose, die dabei
auftretenden Abbauvorgange u. dio TeilchengroBenbest. in solchen u. yerwandten
Lsgg. Weiter bespricht Vf. die Rolle des W. im fertigen Papier u. bei seiner H erst.;
die aus Cellulose- oder -derivatlsgg. erhaltbaren Prodd. u. die Prufungsmethoden fur
Papier, wie Messung der Capillaritat, des Einflusses von Netzmitteln darauf u. der
Glatte. SehlieBlich werden die Vorgange boi Leimung u. der Aufbau der Harz- u. anderen
Leime erwahnt. (Zellstoff u. Papier 15. 193—96. 233—36. 276—79. 313— 19.
1935.) Lecke.
G. Malfitano und A. Honnelaitre, Die Kolloidchemie unter Berucksichtigung der
gropen Zusammenhange. Ausgehend von der Beobaclitung T h e S v e d b e r g s , daB
mittels der Ultrazentrifuge Albuminę etc. sich fraktionieren lassen in Stoffe hoher
Mol.-Gewichte, die im Verhaltnis der Polymerie zueinander zu stehen scheinen, ent-
wickeln Vff. die Ansicht, daB die Mannigfaltigkeit der Stoffwelt, insbesondere der
Kolloidchemie, aber auch der organ. u. anorgan. Chemie der einfacheren Verbb., sich
besser begreifen lieBe, wenn man yier Grundtypen von Verbb. annahme, namlich:
Atome, Molekule (aus Atomen gebildet), Mehrfachmoll. („plurimolecules“ ; entweder
aus Moll. ohne Elektrolytcharakter gebildet = Polymere oder aus Elektrolyt + Nicht-
elektrolyt = Komplese), u. endlich Micellarverbb. (aus mehreren Mehrfachmolekiilen
gebildet). Samtliche Stoffe gehorten zu einer dieser Klassen oder einer der mogliehen
Kombinationen. Damit entfiele auch der Streit zwischen den gegenwartigen ver-
sehiedenen Theorien der Kolloide; die Micelle ist naeh Vff. nichts weiter ais ein „Komplex
yon Komplexen, die Polymere von Polymeren enthalten“ . (Rey. gen. Sci. pures appl.
46. 456—65. 1935.) Leck e.
J.-J. Bikerman, Die spezifische induzierende Kraft der kolloiden Losungen. Be-
kanntlich ubersteigt die DE. von Hydrosolen die des reinen W. manchmal sehr be-
trachtlich. Die Deutung, daB dies von einer Orientierung langer, permanenter Dipole
herruhrt, ist nach Vf. abzulehnen. Vf. nim m t an, daB die (stabehenformigen) Sol-
teilchen Oberflachenleitfahigkeit besitzen, durch die im elektr. Felde eine Trennung
der Ladungen herbeigefuhrt wird, so daB dio Teilehen zu Dipolen werden. Ausgehend
yon der Leitfahigkeit der anhaftenden Schichten errechnet Vf. unter Berucksichtigung
der Lage zum elektr. Felde Formeln fiir die zu erwartende Erhohung der DE. dureh
die Anwesenheit der Dipole, dio die experimentell erhaltenen Ergebnisse zu yerstehen
erlauben. — Die m athem at. Ableitungen entziehen sich der Wiedergabo im Rahmen
eines Referats. (J. Chim. physiąue 32. 285—92. 25/4. 1935. Berlin W. 35, H o f j i a n n -
Haus.) Lecke.
Arthur Stuart Clark Lawrence, Uber das anomale Flieficn kólloider Systeme.
Wenn die Verteilung der Gesehwindigkeiten in einer durch ein Rohr strómenden Fl.
nicht dem NEWTONsehen Gesetz folgt (nicht parabol, ist), ist das FlieBen anomal u.
die PoiSEUlLLEscho Gleichung zur Berechnung der Viscositat nicht anwendbar. Zur
Unters. der Viscositatsanomalien ist daher das Studium des FlieBens aufschluBreicher
ais z. B. das des Zusammenhangs zwischen angewandtein Druck u. der aus einem Rohr
ausflieBenden Menge. — Vf. untersucht dio Geschwindigkeitsyerteilung in strómenden
NHj-Oleat- (auch bei Ggw. yon Glycerin), Gelatine- u. Myosinlsgg., indem er einen
Strom mit Kongorot gefarbter Lsg. in ein flussigkeitsgefiilltes Rohr eintreten laBt u.
die sich an der Spitze ausbildende FlieBfigur in regelmaBigen Zeitabstanden photo-
graphiert. Ausmessung der Strahlbreite in yerschiedenen Abstanden liefert in ein-
facher Reehnung den Viscositatskoeff.; trag t man das Q uadrat der Strahlbreite in
Abhangigkeit yon der lin eareD Entfernung yon der Ausstrómóffnung auf, so erhalt
man in jedem Augenblick beim NEWTONsehen FlieBen gerade, sonst gekrummte
Kuryen, die sieh in dem der Ausstromungsóffnung bei maximaler Breite entsprechenden
1586 A ,. K o l l o id c h e m ie . C a p il l a r c h e m ie . 1036. I.

Punktc schneiden. Z. T. sind die erhaltenen Kuryen nicht glatt, sondern enthaltcn
noch cinc efcwa sinusfórmige Storung, was auf Schwingungen des Fl.-Strahls zuriick-
zufiihren sein diirfte, denn bei elast. Fil. tr itt dic Erscheinung ausgepragter auf. —
Je starker dio Konz. u. je gróBer der treibende Druck, desto starker sind die
Abweiehungen vom NEWTONschen FluB. Die Kurven fiir NH4-01eat zeigen zwei
Anomalien: Abnorm hohe Geschwindigkeit sowohl an der Wand, ais auch in der Aclise.
Lctztere Anomalitat ist starker konzentrations- u. druckabhiingig ais die erste. Die
Struktur der Lsg. wird also in doppelter Weise yerandert: an der Wand durch die
groBe Scherkraft, bei der Achsc durch dio groBe Geschwindigkeit (Aufbreehen aniso-
dimensionaler Micellen mit teilweiser Ausrichtung ?). — Die 10-fache Menge Glyccrin
unterdruckt die Anomalitaten des NH4-01eats; bei geringerem Glycerinzusatz tritt
eine neue auf: Es erscheinen „Klum pen" an der Wandung, wio sie auch schon bei
Agar u. Gelatine beobachtet worden sind. Gelatine zeigt gcringen Wand- u. keinen
Axialeffekt. — Ein 0,06%'g- Myosinsol zcigt bei Herabsetzung eines MgS04-Geli. von
0,025 auf 0,01% stiirkere Anomalien; dabei wird die Scherkraftabnahme zur Achae
ausgepragter. — Triigt man die „scheinbare Viscositat“ ais Funktion des Wand-
abstandes auf, so erhillt man zwei Typen des FlieBons: 1. Der W iderstand gegen FlieBen
ist klcin an der Wand, steigt zu einem Maximum u. sinkt wieder bei Annaherung an
die Achsc (nicht gelatinierendes NH4-01eat); 2. W iderstand nim m t bei Annaherung
an die Achse zu, Wandeffekt ist klein oder Ńull (gelatinierende Sole von KH.,-01eat +
wenig Glycerin, Myosin, Gelatine). — Aus diesen Verss. folgert Vf., daB die von ihra
gewahlte Methodo einen Unterschied zwischcn gelatinierenden u. nicht gelatinierenden
Solen bereits im fl. Zustande aufzufinden gestattet; danach muBte also die Gelatinierung
von Zentren aus bcginnen. Fiir das anomale FlieBen in verd. Lsgg. ist in erster Linio
das Vorhandenscin anisodimensionaler Teilchen yerantwortlich zu machen, dereń
effektives Vol. groBer ais das wahre ist, u. die sich starker behindem; die ElNSTEINsche
Formel ist wegen dieser Behinderung nicht anwendbar. Erreicht das cffektive Vol.
des gelosten das der Lsg., so ru ft geringo Konz.-Stcigerung starko Y isco sita tszu n a h m e
heryor; Vf. schlagt vor, dies ais „anomale Viscositat“ zu b ezeich n en , bei Nichterfiillung
der PoiSE U IL LF.schen G lcich u n g (a n o m a le s F lieB en ) dagegen von „ sc h e in b a re r Viscosi-
ta t“ z u sprechon. Des weiteren bespricht Vf. ausfiihrlich den EinfluB der Form u. der
Steifheit der Teilchen u. ihrer Aggregate u. der Festigkeit dieser auf das yiscosim etr.
Verh., der z. Z. der Rcchnung noch nicht zuganglich ist, u . setzt sich m it der STATJ-
D lN G E R Schen Y is c o s ita ts th e o r ie auseinander. — Zum SchluB erortert Vf. ausfiihrlich
die Boziehungen von schcinbarem Teilchenvolumen, Steifheit u. Festigkeit der Teilchen
u. Strukturcn u. die Schnelligkeit ihrer Bldg., Solvatation u. Dispersitatsgrad auf das
viscosimetr. u. elast. Verh. der Sole u. don Sol-Geliibergang. (Proc. Roy. Soe., London.
Ser. A. 148. 59—87. 1935. Cambridge, Colloid Science Laborat.) L ECK E.
W. N. Skworzow, Vber die Oxydations- und lieduktionsreaktionen der kolloid ge­
losten Stoffe. III. Reduktion des kolloiden Mangandiozyds. (II. vgl. C. 1933. II. 2246.)
Vf. untersucht dic Red. eines nach G u y (J. physic. Chem. 25 [1921]. 415) hergestellten
M n02-Sols in schwefelsaurer Lsg. durch Oxalsiiure. Die Versuchsergebnisse bei kleinen
Konzz. u. zu Beginn der Rk. lasscn sich empir. durch eine Gleichung wiedergeben,
bei deren theoret. Doutung Vf. folgendo Annahmen machen muB: Die Gesamtlosungs-
gesehwindigkeit setzt sich aus der der Einzelteilchen zusammen, wobei prakt. ein
monodisperses Sol yon kugelformigen Teilchen zugrundegelegt wird. Die Teilchen-
oberflache, an der die Rk.-Prodd. nur wenig adsorbiert werden, nimmt wahrend der
Rk. ab; jedoch wirken die entstehende gasfórmige CO, u. deren ubersatt. Lsg. in der
Nahe der Teilchen stSrend. (Kolloid-Z. 72. 203—05. 1935. Moskau, Lab. f. anorg. u.
Kolloidchemie d. techn. Hochschule.) L EC K E.
I. N. Putilowa, Z ur Lehre uber die lyophilen Kolloide. V. (IV.) Zur Frage der
Lóslichkeit der Gelatine und der Stabilitdt ihrer Sole. (IV. vgl. C. 1934. II. 1749.)
(Chem. J. Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal
obschtschei Chimii] 5. (67.) 227—31. 1935. Moskau, Lederinst. — C. 1935- II.
492.) K l e v e R.
I. N. Putilowa und S. M. Lipatow, Zur Lehre iiber die lyophilen Kolloide-
VI. (V.) Die physikalisch-chemischen Eigenschaften der GekUinefraktionen. (V. vgl.
yorst. Ref.) (Chem. J. Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A.
Shurnal obschtschei Chimii] 5. (67.) 232—38. 1935. — C. 1935- II. 493.) KŁEVER.
P. Putzeys und J. Brosteaux, Die Lichtslreuung in Proteinlosungen. Mit Eier-
albumin, Hamocyanin u. anderen EiweiBkórpern werden Unterss. der Lichtstreuung
1936. I. A,. K o l l o id c h e m ie . C a f il l a r c h e m ie . 1587

angestellt u. die Beziehung dioser Eig. zum Mol.-Gew. bchandelt. Die Vorbehandlung
der EiweiBstoffe, die Herst. der Lsgg., die apparativen Einzelhciten u. die benutzte
MeBmethodik werden beschrieben. Vff. schlieBen aus ihren Beobachtungen u. Be-
rcchnungen, daB das Protein-Mol.-Gew. der H auptfaktor fiir die Streuung eines iso-
tropen EiweiBkorpers ist, die Molekulardimensionen lassen sich aus der Lichtstreuung
berechncn. (Trans. F araday Soc. 3 1 . 1314—25. 1935.) Dahlm ann.
T. K. Gaponenkow, Der Brechun<jsindex von Hydrosolcn von Pektinstoffen. Bei
der Best. der Brechungsindices fiir die Z>-Linie des N a von Pektinstoffen aus Apfcln
u. ZuckerriibenpreBsaft zeigtc sich, daB die von DuMANSKI u. TARASSOW vorgeschlagene
Formel ns = c-{nk — n)/dk (ns = Brechungsindex des Solcs, nk der kolloidalen Sub-
stanz, n des Losungsm. u. dk die D.) fiir wss. Lsgg. anwendbar ist. Bei Zusatz von
Salzen u. Sauren, d. h. im Falle, daB eine chem. Wechselwrkg. stattfindet, ist die Formel
nieht anwendbar. (Chem. J . Ser. A. J . allg. Chem. [russ.i Chimitscheski Shurnal.
Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 5. (67.) 185—88. i935. Woroncsh, Kolloidchem.
Inst.) K lever.
J. Szper und S. Uzdańska, Die Iioagulationsgeschwindigkeit von Kolloiden. Die
Koagulationsgeschwindigkeit von Kolloiden wird m it Hilfe einer Cu-CugO-Photozelle
bei konstanter Temp. untersucht. In 30°/oig. Na-jSiO^-Lsg. wird Koagulation bei
P h = 3—10 beobachtet; die maximale Koaguiationsgeschwindigkeit von EiwciBsolcn
(0,5°/o) nimmt m it der Temp. (50—70°) zu m it einem Maximum bei pn = 5. Mit
steigender HCl-Zugabe nimmt die Denaturierungsgeschwindigkeit von Eiweifisolen
zu, sie erreicht jedocli einen Grenzwert, der sich bei weiterer Saurezugabe nieht mehr
andert. Dic experimentell erhaltenen Kurven entsprechen einer von Z a w i d z k i fiir
trimolekularc autokatalyt. Rkk. aufgestellten Gleiehung: d x'fd t = K ' x (1 — x')~.
Auf Grund dieser Gleiehung u. des BEERschen Gcsetzes deuten Vff. den Mechanismus
der Koagulation ais Vereinigung eines groBeren Teilchens m it zwei kleineren. Es wird
auf die Analogie zwischen Koagulation u. Krystallisation hingewiesen. (Boczniki Chem.
14. 579—89. 1934. Warschau, Univ., Physikal.-chem. Inst.) R. K. M u l l e r .
E. J. W. Verwey, Die eleklrische Doppelschicht und die Stabilitat der lyoplioben
Kolloide. Vf. diskutiert dic Geschiehte u. den Stand der gegenwartigen Theorien der
lyophoben Kolloide, ihrer Stabilitat u. Koagulation u. entwiekelt auf Grund neuerer
Experimentalarbeiten eine neue Theorie, die auch den neuesten Forschungen Rechnung
tragt. Aus prakt. Griinden legt cr dio Beschreibung lyophober Kolloide ais zwei-
phasigc Systeme m it ebener Doppelschicht zugrunde, denn fiir die Beschreibung ais
kolloide Elektrolyte ist dic exakte Theorie der Elektrolyte hoher Yalenz nieht genugend
weit entwiekelt. Fiir einzelne Falle muB jedoch zweifellos der starken Kriimmung
der Doppelschicht Rechnung getragen werden. Die Ladungsvertcilung in der Doppel­
schicht hangt ab von dem Zustand des Teilchens u. des umgebenden Mediums; wesentlieh
ist, daB der Potentiaiabfall nieht ausschlieBlich in einer „festhaftenden“ Schicht vor-
handen ist, sondern mehr oder weniger weit auch im Teilchen u. der diffusen Schicht,
wobei die Kurve des Abfalls sehr kompliziert sein kann. Die Dicke der Schichten ist
variabel; dadureh allein konnen Anderungen des elektrophoret. Potentials auftreten,
da Biit der Dicke die K apazitat der Sehicht sieli andert, wobei theoret. Schwierigkeiten
darin liegen, daB die GroBe der DE. nieht bekannt u. errechenbar ist. — Unterss. an
AgJ (K r u y t u . Mitarbeiter) gaben AufschluB iiber Oberflachenladungsdiehte, die
diskontinuierliche Ladungsverteilung u. ihrc Beziehung zu den Krystallfehlern (Locker-
stellcn); beim Altem des Sols muB die Ausheilung der Fehler scharf von der Korn-
Tergroberung unterschieden werden, welche eine Folgę der absol. thermodynam. In-
stabilitat der lyophoben Kolloide sind. — Das Potentialgefalle in der Doppelschicht,
dereń Ausbildung eine A rt von Adsorption ist, hangt von der Konz. der potential-
bestimmenden Ionen ab, die unter bestimmten Bedingungen gegen andere Ionen aus-
tauschbar sind (zweite Adsorptionstype), was u. a. von der Polarisierbarkeit u. Hydra-
tation abhangt. Echte Adsorption (dritte Art) fremder neutraler Elektrolyte, ins-
besondere der Anionen, hervorgerufen durch die Anziehung der Teilehenoberflache
u. die Wasserdipole der Doppelschicht, komplizieren das Bild; wichtig fiir den Potential-
verlauf in der Doppelschicht ist, ob das Teilchen ein Leiter oder ein Dielektrikum ist;
auf jeden Fali durfte die Gleichgewichtsverteilung der potentialbestimmenden Ionen
geandert werden. Dabei wird die Adsorption indifferenter Elektrolyte beschrieben
durch d lg x = k d lg c, wahrend die der potentialbestimmenden Ionen der Gleiehung
« x = k d Ig c folgt. Eine vierte Adsorptionsart liegt vor beim Austausch von Gitter-
lonen mit Losungsionen (z. B. bei den Adsorptionsindieatoren). — Diese Faktoren
1588 A,. K o l l o id c h e m e . C a p il l a r c h e m ie . 193G. I.

sind fur die Stabilitat der Sole wichtig, wobei beriicksichtigt werden muB, daB Sole
Anderungen des Dispersitatsgrades bei reguliir bleibender Verteilung (langsam ver-
laufende Alfcerung) u. Anderungen der Verteilung bei gleiehbleibendem Dispersitats-
grad (rasch verlaufende Koagulation) erfahren konnen. Die Theorie der Stabilitat
der Sole befaBt sich nur mit dem zweiten Vorgang; die „primare S tabilitat" hangt ab
von der Ausbildung eines genugend hohen ?>-PotentiaIs, das aber nur einen Teil des ge-
samten Potentials ausmacht (Peptisation), die sekundare S tabilitat von dem Verh.
gegenuber Elektrolyte. Nur potentialbestimmende Ionen, lhre Verteilung u. der Null-
punkt der Ladung bestimmen die primare Stabilitat, was fiir die verschiedenen Sol-
typen diskutiert wird; die rein chem. Theorie mag einzelne Falle riehtig beschreiben,
ist aber zu speziell. — Die sekundare Stabilitat wird an H and der geschilderten An-
nahmen iiber den Aufbau der Doppelschicht u. des Gesamtpotentialyerlaufs u. ihrer
Veranderungen durch Adsorption (im weitesten Sinne) fremder Elektrolyte diskutiert
u. insbesondere die FREUNDLICHsche u. die M uLLERsche Theorie ausfuhrlich behandelt.
Erstero sei sicher ais nicht zutreffend abzulehnen; aber auch die bisher yorgebrachten
Einwiinde sind nicht alle stichhaltig, was u. a. aus den erwahnten Unterss. an Ag.T-
Solen heryorgeht. Zur Koagulation braueht die vorhandene Teilchenladung nicht
durch Adsorption von Ionen neutralisiert zu werden; es genugt, wcnn das Elektrolyt-
milieu eine Kompression der diffusen Schicht u. dam it eine Kapazitatserhóhung hervor-
ruft. Die Theorie des Vf. deutet zwanglos die SCHTJLZE-HARDYsche Regel, dio Ad­
sorption bei der Koagulation u. die Abhangigkeit des Flockungswertes von der Solkonz.
u. von dem Kationenradius usw. u. zeigt dam it, daB die Grundlagen zumindest fitr
einfachere Falle fehlerfrei sind. (Chem. Reyiews 16. 363—415. Ju n i 1935. Eindhoven,
Holland, Natuurkundig Labor. d. N. V. Philips Gloeilampenfabrieken.) L ecke.
J. W. Mc Bain und J. F. Foster, Die Grófie der Oberfldcheńleitfahirjke.it. Diefriiher
(C. 1930. I. 1107) erhaltenen W erte fur die Oberflachenleitfahigkeit fur Wechselstrom
von Glas oder yon Filmen auf W., die in der GroBenordnung von 10-8 mho (reziproken
Ohm)/qcm liegen, sind yerschiedentlich angezweifelt worden. Vff. wiederholcn ihre
Verss. in besonders fiir diesen Zweck neu konstruierten Zellen u. finden ihre fniheren
Ergebnisse vollig bestatigt (spezif. Leitfiihigkeit fiir Filme yon Stearinsiiure 3,8, Pal-
mitinsaure 4,0, Oleinsaure 8,4 10~s mhos/qcm). Diese Werte sind groBer, ais daB sio nur
den auBersten beweglichen Ionen der Doppelschicht zugcschrieben werden kónnten;
Yff. nehmen daher an, daB nicht nur die Ionen der Doppelschicht selbst frei beweglich
sind, sondern daB die Doppelschicht ais ganzes so beweglich sein muB, daB z. B. alle
elektrokinet. Verss. sie schon angreifen. W ird die Oberflache heftig bewegt, so kann
die Oberflachenleitfahigkeit schon yerschwinden, wie die Verss. an Filmen zeigen.
(J. physic. Chem. 39. 331—42. 1935. California, StanfordU niv., Dept. ofChem.) LECKE.
Frank Urban, H. L. White und E. A. Strassner, Beitrag zu der Theorie der
Oberflachenleitfahigkeit an den Grenzflachen fest-flussig. Durch genaue Bestst. der
spezif. Oberflachenleitfahigkeit sollte es nach Vff. gelingen, AufschluB iiber die Be-
weglichkeit der Ionen in der Nahe der Wand, also iiber dun Aufbau der Doppelschicht,
zu erhalten, so daB sich auf diesem Wege experimentell priifen lieBe, ob die GouYscke
oder die STERNscho Theorie der Doppelschicht zuverlassiger ist. — Vff. entwickcln
auf theoret. Wege Formeln fiir die nach den beiden Theorien zu erwartende Oberflachen­
leitfahigkeit u. messen in eigens fiir diesen Zweck konstruierten Zellen die Leitfahig-
keit von Na- u. K-Chloridlsgg. (1,25-10-4 bis 1-10~2 m) bei 25° bei Ggw. von Pyrcx-
glaspulyer (aus einer Siebfraktion dureh fraktionierte Sedimentation ausgewahlt, Gc-
samtoberflache durch mikroskop. Ausmessung zu ca. 27 000 qcm bestimmt.) — Die
gefundenen spozif. Oberflachenleitfahigkeiten lagen zwischen 2,17 (in 1,25 X 10_1 ni
KC1) u. 37,2 X 10-9 mhos/qcm (in 0,1 m KC1). Diese Ergebnisse sprechen zugunsten
der S t e r n schen Theorie. Ais Dieke der diffusen Schicht errechnen sich je nach der
Elektrolytkonz. W erte zwischen 0,2 (0,1 m KC1) u. 5,5 (1,25*10-4 m KC1) X 10-6 cm-
Vff. gehen noch auf die bekannte Erscheinung ein, daB das Sedimentyolumen ab-
hangig ist von der Elektrolytkonz.; sie nehmen an, daB dafiir nicht nur die Veranderung
im f-Potential u. der „Hafteffekt“ (FREUNDLICH, Kapillarchemie, 4. Aufl. [1932]. II-
166) yerantwortlich gemacht werden konnen. (J. physic. Chem. 39. 311—30. l93o-
St. Louis, Missouri, Dept. of Biological Chem. and Dept. of Physiology, Washington,
Uniy. School of Medicine.) LECKE.
A. Boutaric, Die Meflmethoden der Oberflaehenspannung und ihre Anwendungeii-
Nach einer kurzeń allgemeinen Erlauterung bespricht Vf. d ie yerschiedenen Mcli-
zu eth o d en fiir d ie Oberflachenspannung (Tropfengewichts-, Capillar- u. A b reiB m eth od e)
1936. I. A t. K o l l o i d c h e m i e . C a p illa rc h e m ie . 1589

u. ihre Anwendungsgebiete, insbesondere den EinfluB der Zeit auf die Ergebnisse.
Nach einer Erlauterung des Paraehors u. der Oberflachenspannung bei Lsgg. (auch
kolloiden) schildert Vf. die Ausnutzung der Y ersch ied en en Ober- u. Grenzflachen-
spannungserscheinungen fur analyt. Zwecke: Best. von A., der H arto von W., von
Saurcn (insbesondere Fettsauren) durch Titration bei Ggw. von Bzl. etc., des Alters
von Fetten, des Raffinationsgrades von Mineralolen u. erortert schlieBlich die Probleme
bei der Olschmierung u. ihre Beziehung zur Oberflachenspannung der Schmierfl.
(Ind. chimique 22. 85—91. 1935.) Lecke.
W. S. Wesselowski und I. A. Selajew, Einwirkung der Oberflachenspannung der
inlermicellarm Fliissigkeit auf die Strukturbildung des Silicagds. Yff. erortern aus-
fuhrlich den Mechanismus der Gelbldg. bei der Ausfallung von S i02 aq, die S truktur
des entstehenden Gerustcs u. dessen Veranderungen wahrend der Entfernung der
intermicellaren Fl. An u. fiir sich geben alkal. Hydrogele festere Geruste u. feiner-
porige Trockenprodd. ais saure. Abanderung der meisten Bedingungen bei der Fallung
des Gels haben nur verhaltnismaBig geringen EinfluB auf die schlieBliche Porositat. —
Die Komprcssion der urspriinglich vorhandenen Poren wird durch den Capillardruck
der Fl. bewirkt, so daB die Porositat maBgeblich von der Oberflachenspannung der
intermicellaren Fl. beeinfluBt wird. Herabsetzung der Oberflachenspannung durch
Temp.-Erhóhung (uber 60°) oder Zusatz capiUaraktiver Stoffe fiihrt in der T at zu
gróBerer Porositat, dereń N atur durch Messung der Sorptionsfiihigkeit gegenuber Bzl.,
der scheinbaren (unter Hg) u. der wahren D. (unter W.) bestimmt wird. Beim Trocbnen
bei erhohter Temp. (uber 65°) uberlagern sich jedoch dio Alterungsvorgange, durch
die das Geriist fester u. weniger kompressibel wird, so daB weniger kleine Poren ent-
stehen. — Trocknung in Luft, die Dampfe von Propyl-, Isoamylalkohol, Isovalerian-
sauro oder Phenol enthalt, vergroBert die Porositat bctrachtlich, wenn nicht die Ober­
flachenspannung zu stark herabgesetzt wird, was die Bldg. feinster Poren erschwert.
Wenig capillaraktive Stoffe, wie KW-stoffe (Xylol) haben keinen merkbaren EinfluB
auf die schlieBliche Porositat. (Kolloid-Z. 72. 197—202. 1935. Moskau, Inst. f. angew.
Mineralogie.) Lecke.
S. A. Moss jr., Erie K. Rideal und E. C. Bate Smith, Ausbreitung von Myosin-
filmen auf Nalriumlacłat. Vff. beschreiben die Ausbreitung von einschichtigen Myosin-
filrnen auf milchsaurem N atrium beim pn-W ert 7; Ursaehe der Ausbreitung sind speziell
die Lactationen — eine Reihe von anderen Salzen erzeugt das Phanomen nicht in
gleichcm MaBe. (Naturę, London 136. 260. 1935.) D ahlm ann.
Karl Fredenhagen, Die Entwicklung der Lehre tom osmotischen Druck und den
Dampfdruckemiedrigungen der Losungen. Vf. gibt eine Darst. der Diskussionen, die
sich an die ,,'Oberdrucktheorie des osmot. Druckes“ von v a n ’t H o f f anknupften,
der Widerspriiche, zu denen dieso Theorie fuhrt, des Standes der Theorie der verd.
Lsgg. nach AbschluB der Arbeiten von v a n ’t H o f f , des Zusammenhanges zwischen
osmot. Druck u. Dampfdruckerniedrigung u. der Bedeutung der Dampfdruck-
erniedrigung fiir dio Erkenntnis der Losungskriifte. (Z. ges. Naturwiss. Naturphilos.
Gesch. Naturwiss. Med. 1. 278—94. Okt. 1935. Greifswald.) R. K. M u l l e r .
Ralph N. Traxler und Harry N. Huntzicker, Der Einflufl eines gelosten Stoffes
auf die Geschwindigkeit der Osmose. Vff. messen die Dialysegeschwindigkeit von PyTidin
in W. durch eine Gummimembran bei 35° nach der C. 1928. I. 1632 geschilderten
Methode, wobei jeweils eine der beiden Fil. Fremdstoffe gel. enthalt. Die Dialyse­
geschwindigkeit des Pyridins sinkt betrachtlich, wenn man im Pyridin AgN03 (0,5
u. 1,0-n.) oder Anthracen (0,08 u. 0,16-mol.) auflost oder im W. 1-mol. KC1 oder 1-mol.
Zucker. Auch die vom Pyridin anfanglich aus der Gummimembran herausgelosten
Stoffe wirken so. Die Verzógerung nimmt m it steigender Konz. des Zusatzes langsamer
ais direkt proportional zu, besonders beim Anthracen, welches bei gleicher molarer
Konz. wirksamer ist ais AgNOa. (J. physic. Chem. 39. 431—35. 1935.) Lecke.
R- E. H. Rasmussen, Et was iiber Adsorption, Beflexion und Energieaustausch bei
MolekiilstofScn gegen feste Oberflachcn. Ubersicht iiber die Probleme m it Literatur-
hinweisen. (Fysisk Tidsskr. 33. 197—203. 1935.) R. K. M u l l e r .
A. King, F. W. James, C. G. Lawson und H. V. A. Briscoe, Die selektite
Adsorption dis schweren Wassers. Gibt m an Holzkohle oder Silicagel zu Leitungs-
wasser oder verd. schwerem W., so ist eine kleine bevorzugte Adsorption des schweren
W. zu beobaehten. Das Anreicherungsverhaltnis betragt ungefahr 1,04—1,01. LaBt
man aber W.-Dampf auf das Adsorbens einwirken, so tr itt eine starkę selektive Ad­
sorption ein, da in diesem Fali eine grundlichere u. fortwahrende Durchmischung der
1590 A 4. K o l l o i d c h e m i e . C a t il l a r c h e m ie . 1936. I.

Komponenten ira Gasraum gesiohert ist, ais durch Diffusion in der FI. Das An-
reicherungsyerhaltnis (endliche/anfangliehe Konz.) ist in diesem Fali 1,23— 1,42. Bei
der Desorption wird das schwere W. bevorzugt zuriickgehalten. Fiir Silicagel u. ver-
sehiedene Holzkohlen ist die relative Anreieherung gleieh grofi. Vff. glauben, daB der
Untersehied in der Polarisierbarkeit der beiden Molekule H 20 u. D20 hauptsachlich
fur die beobachtete Anreieherung durch Adsorption yerantwortlich ist. — Die Best.
des D20-Geh. geseliah durch Best. des F. des Isotopengemisches. Die Róhre m it dem
Eis-W.-Best.-Gemisch wird in einen Thermostaten getaucht, dessen Temp. nur wenig
yerschieden yon der Schmelztemp. ist. Es wird die Gesehwindigkeit der Ausdehnung
oder K ontraktion des Eis-W.-Gemisches bestimmt. Diese Gesehwindigkeit ist der
Temp.-Differenz — F.-Thermostatentemp. — proportional. (J. chem. Soc. London
1935. 1545—49. Nov. London SW 7, Im perial College of Science and Teehnol.) S a l z .
W. Zimmerschied, Ober Adsorption atmosphdrischer Ionen an Aktivkolile. Mit
dem Uniyersalionenzahler yon I s r a e l u . dem Zusatzgeriit fu r leichte Ionen yon
W e g e r bestimmt Vf. Menge u. GroBenyerteilung der Ionen von Zimmerluft u. yon
durch Korzon-, Petroleum- u. Gasflamme ionisierter Luft. Die spontane Ionisation
in Zimmerluft unterliegt starken Schwankungen naeh GróBe u. Ionenart; die kiinst-
liehen Ionenąuellen liefern ziemlieh konstantę W erte; die Gasflamme am meisten
u. zwar hauptsaehlich groBc Mittelionen (r = 80—260 A) u. LA N G E V lN -Ionen. Fiir
die Adsorptionsyerss. an Kobie wurde daher eine Gasflamme ais Ionisator benutzt,
zurn Teil unter Mitverwendimg eines Poloniumpraparates. Die leichtesten Ionen
werden am besten adsorbiert. Die prozentuale Adsorption der Ionen hangt von der
Ionendiehte ab u. zwar so, daB die prozentuale Adsorption konstant ist. Messungen
mit techn. Aktivkohle yerschiedenen Aktiyitiits- u. Kórnungsgrades ergeben, daB die
A ktiyitat der Kohle von untergeordneter Bedeutung ist, daB die Adsorption yielmehr
belierrscht wird von der KorngróBe u. der Schichthóhe, daneben auch der Durchsauge-
gesehwindigkeit. Daraus ist zu schlieBen, daB fiir die Adsorption nur die iiuBerc Ober-
flaehe, nicht die der Poren wesentlieh ist. Da die untersuchten Kohlenproben zu
heterodispers waren, lieBen sich keinc genaueren Aussagen iiber die Beschaffenheit
der Ionen machen. — Bzgl. des umfangreichen Vcrs.-Materials ygl. das Original.
(Kolloid-Z. 72. 135—51. 1935. Frankfurt a. M., Meteorolog.-geophysikal. Inst. d.
J . W . Goethe-Univ.) L ecke.
P. K. Migał, Die Adsorptionswarmen von Diimpfen an aktiver Kohle aus dem
Luftstrom bei 24°. Es wurden die Adsorptionswarmen der Dampfe von Mełhylchlorid,
Chlf., Kohlenstofftetrachlorid, Methyljodid, Schwefelkohlensloff u. 3Iethylalkohol nach
der dynam. Methode aus dem Luftstrom an nichtentgaster akt. Birkenkohle unter-
sucht. Es zeigte sich, daB die entwiekelte Warme proportional der Konz., der Ge-
schwindigkeit des Gasstromes u. der Zeit ist. Es wird weiter gezeigt, daB die mole-
kularen Adsorptionswarmen der untersuchten Dampfe im untersuchten K o n z .-G e b ie t
konstant sind u. nicht yon der Konz. abhangen. (Chem. J . Ser. A. J . allg. Chem. [russ.:
Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 5. (67.) 197—210. 1935.
Charków, Univ., Chem. Inst.) K lever.
łan William Wark und Alwyn Birchmore Cox, Die physikalische Chemie der
Flotation. V. Flotation von Graphit und Schwefel durch Satnmler vom Kanthattyp vnd
ihre Beziehung zu.r Theorie der Adsorption. (IV. vgl. C. 1 9 3 4 .1. 1175.) Es ist behauptet
worden, daB Graphit u. S so wasserabstoBend seien, daB es wegen ihrer naturlichen
Flotierbarkeit genuge, Schaumer hinzuzusetzen, die nicht ais Sammler wirken sollen.
Vff. finden jedoch, daB von solchen Stoffen groBere Jlengen ais zur Schaumbldg. aus-
reiehende fur die Flotation yon Graphit erforderlich sind, daB „Schaumer" gegeniiber
Graphit also doch ais Sammler wirken miissen. S ist leichter flotierbar, doch bindet
auch er X anthat. Daraus folgt, daB die Theorie (T a g g a r t , C. 1933. II. 2315), wonach
der Sammler in chem. Rk. m it der Mineraloberflachę tritt, nicht allgemein richtig
sein kann, was naher diskutiert wird. — Vff. nehmen an, daB die Vereinigung vom
K rystall m it dem Sammler herriihrt von der elektrostat. u. den V a n BER WAALS-
schen K raften an der Oberflache (ygl. D e B o e r , C u s t e r s , C. 1934. II. 741), die auf
den Dipol oder die ionogenen Gruppen der Sammlermoll. wirken. Beim Graphit miifite
vor der Adsorption des Sammlers eine U m g ru p p ier u n g der auBersten Elektronen yor
sich gehen. Daa X anthat wird weder ais Saure, noch ais Disanthogen aufgenommen;
daher muB es wohl ais łon adsorbiert werden, wobei gleichzeitig K-Ionen adsorbiert
werden durften. — Graphit ist ohne Zusatz schwer flotierbar, von Terpineol u. Iso-
amylalkohol sind relatiy groBe Mengen zur guten Flotation erforderlich. Aceton, A.
1936. I. B. A n o r g a n is c h e C i i e m ie . 1591

u. Cyclohexanol in neutraler L sg . wirken gar nicht, wohl aber in Ggw. von Xanthafc
u .in alkal. L sg .; auch in letztcrem Fallo verringert Ggw. von X anthat die erforderliche
Schaumermengc. Gegenuber verschiedenen X anthaten yerhiilt sich Grapliit abnlich
wie sulfid. Mineralien. — S liiBt sich bereits m it den genannten Schaumern befriedigend
flotieren, X anthat w irkt jedocli zweifellos fórdernd. (J. physic. Chem. 3 9 . 551—59.
1935. Melbourne, Uniy., Dept. of Chemistry.) Lecke.

B. Anorganische Chemie.
H. J. Emelśus, Neuere Arbeiten a u f dem Gebietc der anorganischen Chemie.
Fortschrittsbericht. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 5 4 . 848—49. 1935.) R. K. Mu.
Heinrich Menzel, Nachtrag zur Abhandlung V I I I der Reihe: Zur Kenntnis der
Borsauren und borsauren AUcalisalze. Das System B 20 3-II20. (VIII. ygl. C. 1 9 3 5 . I.
1020.) Erganzend wird festgestellt, daB wcder durch Anbau von W.-Dampf an Ortho-
borsiiure noch beim Abbau gesiitt. Borsaurelsgg. bei 0° ein hohercs Borsaureliydrat in
festem Zustand gefaBt werden konnte. (Z. anorg. allg. Chem. 2 2 4 . 23—24. 1935.) K l e v .
Heinrich Menzel, Zur Kenntnis der Borsauren und borsauren Alkalisalze. IX . Das
System Na2Bt0--H„0. U nter Mitarbeit von H. Schulz, L. Sieg und M. Voigt.
(VIII. vgl. C. 1 9 3 5 . I. 1020; vgl. auch vorst. Ref.) Durch tensimetr. Messungen u.
durch Entwiisserungsverss. iiber Trockenmittcl konnte festgestellt wrerden, daB der
Abbau von Na2B40 7-10 H 20 , je nach der Vorbehandlung, auf zwoi yerschiedenen Wegen
erfolgen kann: ein zuvor auf etwa 50° angetempertes 10-Hydrat geht in scharf aus-
gepragter Stufe reversibel in krystallines 5-Hydrat iiber („stabiler Abbau“ ), u. dessen
weiteres Verh. entspricht dem des oberhalb 60° aus Lsg. krystallisierenden 5-Hydrat.
Frisch umkrystallisiertcs wird unter Entw. eines selir viel kleineren Dampfdruekes zu
einer viel wasseriirmeren Stufe abgebaut. Der Bodenkórper zeigt bei einem Rcstgeh.
yon 5 Mol H ,0 noch deutlich, bei 3 Mol u. darunter abklingend, dio Interferenzen des
10-Hydrats neben zunehmend amorpher Beschaffenheit, die m it 2 Mol Rest-W. prakt.
voll erreicht ist. Dieser „instabile Abbauvorgang“ ist nicht reversibel. Vorsichtige
Wiederanwasserung aus dem Dampfraum oder leichtcs Antempern auf 50° fiihrt dieso
„instabilen“ Abbausysteme in stabile Vcrhaltnisse iiber (Bldg. von 5-Hydrat). — Aus
diesen Ergebnissen folgt, daB zur Darst. des formelgerechten 10-Hydrats ais Urtiter- u.
Puffersubstanz das System N aB r-2 H 20 + Lsg. oberhalb 22° nur beschrankt brauchbar
ist, dagegen aber das System NaCl, Saccharose -f Lsg. Auch lassen sich daraus die
Verwitterungsvorgange am Borax ais teehn. Rohstoff beurteilen u. die herrsclienden
Unklarheiten zwanglos aufklaren. — Das Pentahydrat wird in deutlichem Stufenyerlauf
zu einem amorphen 2-Hvdrat abgebaut, das sich wieder zum 5-Hydrat anwassern laBt.
Bei Behandlung mit sd. Xylol wird aus dem 5-Hydrat gleichfalls das amorphc 2-Hydrat
erhaltcn. Der weitere Abbau des 2-Hydrats yerlauft allmahlich iiber eine bis etwa 190°
bestandige amorphe Stufe m it 1 Mol H20 . — Wasserfreies Natrium diborat wird durch
vollstandige Entwasserung der H ydratc oberhalb 400° erhaltcn. Amorph anfallend,
wird es durch langeres Tempern, bei 450° beginnend u. allmahlich, um 600—650° rascher
u. Yollstandiger, krystallin. Bei der Entglasung unterkuhlter Anhydridschmelzen
konnen, je nach den Vcrhaltnissen, drei durch ihre Rontgenstruktur untcrschiedene
-Modifikationen krystallisieren: unter Inipfen die wahrscheinlich bei holien Tempp.
stabile Form B (F. 738 ± 4 ° ) ; bei freiwilliger Krystallisation F orm el (F. 710 ± 3°)
oder C (F. 663 + 30°). Stabilitatsgrenzen u. Umwandlungspunkte konnten noch nicht
ermittelt werden. — Weder bei den Abbau- noch bei den Aufbauvorgangen wurde das
wohldefiniertc 4-Hydrat, der Kernit, durchlaufcn. (Z. anorg. allg. Chem. 2 2 4 . 1—22.
1935. Dresden, Teehn. Hochsch., Inst. f. anorgan. u. anorgan.-tcchn. Chem.) KXEVER.
Heinrich Menzel, H. Schulz und H. Deckert, Bildungs- und Existenzbedingungen
des Kernits N a2BiO^-4 II20 . Die Stellung von K ernit im System Na2B40 7-H20
(ygl. vorst. Ref.) war bislang noch ungeklart. In seiner wss. Lsg. geht Kernit
ins stabile 10-Hydrat oder ins metastabile 5-Hydrat iiber; yon H 20-Dam pf wird
er bei hohen Sattigungsgraden zu 5-Hydrat angewassert. Therm. Behandlung
(100—120°) liefert krystallisiertes 2-Hydrat (,,Metakernit“ ), das m it H 20-Dampf zu
Kernit regeneriert werden kann. Metakernit geht bei 160—180° irreversibel in amorphes
1-Hydrat iiber, aus dem mit W.-Dampf dio n. H ydrate aufgebaut werden. — Kiinstliche
Darst. des Kernits (mit 1—2 mm Kantcnlange) gelang durch 20-std. Erhitzen synthet.
Systeme m it 4,5—6 Mol H 20 auf 1 Na2B4Ov im yerschlossenen Rohr auf 130— 140°. —
Aus dem Loslichkeitsdiagramm der Borathydrate ergibt sich fiir K ernit ein unerwartet
1592 C . M i n e r a i .o g is c h e und g e o l o g is c h e C h e m ie . 1936. I.

weites Stabilitatsbereich zwischen 58 u. 152°, was fiir die Erklarung der kaliforn.
K ernitlagerstatte von Bedeutung ist. (Naturwiss. 2 3 . 832—33. 6/12. 1935. Dresden,
Inst. f. anorgan. u. anorgan.-techn. Chemio der Techn. Hochschule.) FiiHR.
N. D. Nagorskaja und A. W. Nowosselowa, Das Gleichgewichl im System
Na20-HF-H 20. Die Unters. der Loslichkeit von N aF in w'ss. NaOH-Lsgg. bei 20° im
Konz.-Gebiet von 0 ,8 — 1 8 ,4 % zeigte eine starko Erniedrigung der Lósliehkeit dea
N aF mit Konz.-Erhóhung. Der EinfluB der Temp. wurde fiir das Konz.-Gebiet von
0,8 — 2 ,7 % NaOH bei den Tempp. 0, 2 0 , 4 0, 80 u. 94° untersucht. Ebenso wio in
neutralen Lsgg. ist der Temp.-EinfluB in den alkal. Lsgg. nur gering. (Chem. J . Ser. A.
J. allg. Chem. [rusa.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii]
5 . (6 7 .) 182— 84. 1935.) K lever.
C. F. Prutton, J. C. Brosheer und S. H. Maron, Das System N H tGl-NHtN 03-
H20 bei 0, 4, 25 und 50°. Unters. des Systems durch Best. der Zus. der gesatt. Lsg.
u. der festen Phasen nach der Methode von ScHREINEMAKERS. Es wurden keine festen
Lsgg., Doppolsalze oder Hydrato gefunden. Die Loslichkeit des A '//4A?0 , nimmt mit
steigendor Temp. mehr zu ais die des N H fil. (J. Amer. chem. Soe. 57. 1656—57.
1935. Cleveland, Ohio, Dep. of chemical Engineering, Caso School of applicd
Science.) H uth.
S. Karpatschew, A. Stromberg und O. Poltoratzkaja, Die elekirische Leit­
fahigkeit und das spezifischc Gewicht im System der geschmolzenen Salze KCl-MgClr
(Chem. J . Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal
obschtschei Chimii 5. (67.) 189—96. 1935. Swerdlowsk. — C. 1935. U . 2183.) K l e v e r .
W. A. Plotnikow und S. I. Jakubsson, Elektrochemische TJntersuchung des
Systems A lB r3-K B r in Athylbromid. (Vgl. C. 1 9 3 4 . II. 557.) Das System AlBr3 in
Athylbromid zeigt eine YerhaltnismaCig gute Leitfahigkeit. Bei einem Geh. von 52,63%
AlBr3 u. 1,87 K Br betragt die spezif. Leitfahigkeit 4,24-10-3. Bei der Elektrolyse
m it Pt-Anoden wird an der Anodę B r abgeschieden, wahrend an der Kathode sich
ein sofort abfallender Al-Nd. bildct. Bei Verwendung von Al-Anoden werden letztere
zerfressen. Das Zers.-Potential betragt 2,02 V, d. h. ist genau so groG wie in der
Toluollsg. dessclben Systems. (Chem. J . Ser. A. J. allg. Chem. [russ.: Chimitscheski
Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 5. (67.) 224—26. 1935. Kijew, Ukrain.
Akad. der Wissenschaften.) K lever.
A. W. Babajewa und T. A. Artschakowa, Das Gleichgewicht im System NiClt-
IICI-II20. Es wurden dio Loslichkeitsisothermen des Systems NiCl2-HCl-EL>0 fiir
20 u. 80° bestimmt. Ais feste Phasen bestehen bei 20° bei einem HCl-Geh. von 0—21,2%
N iG V 6 H ;0 , oberhalb von 21,2% HC1 N iCl„-4H 20 . Bei 80° besteht bis 26,2% HC1
nur das 4-Hydrat. (Chem. J. Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal.
Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 5 . (67.) 216— 19. 1935. Moskau, Uniy., Chem.
Inst.) KLEVER.
A. W. Babajewa und L. L. Kljatschko-Gurwitsch, Die Loslichkeit von Kalium-
fluortantala.t in wdjSrigen Fluorwasserstofflósungen. Bei der Unters. der Loslichkeit
von K jT aF, in W. in Ggw. verschiedener H 2F 2-Mengen bei 0, 20 u. 80° zeigte sich,
daB die Loslichkeit sich m it Erhohung der H2F.-Konz. erhóht, wobei eine Temp.-
Steigerung die Loslichkeit begiinstigt. (Chem. J. Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimi­
tscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 5. (67.) 220—23. 1935. Moskau,
Univ. u. Giredmed.) KLEVER-

C. Mineralogisciie und geologiscłie Chemie.


W. Nieuwenkamp,Die Krystallstruktur des Tiefcristóbalits, S i0 2■ t)ber _die
S truktur m it tridymitahnlicher Tracht unter den von R a m d o h r gesammelten Cristo-
baliten wurde bereits friiher berichtet (C. 1 9 3 5 . II. 495). In vorliegender Arbeit werden
die Ergebnisse einer Strukturunters. der K rystalle r e g u l a r e r Tracht mitgeteilt.
Die oktaederformigen K rystalle sind sehr innig verzwillingt, doch lieBen sich dio mit
ihnen hergestellten Drehaufnahmen gut interpretieren u. fiihrten auf ein anderes Gitter
ais das von B a r t h (C. 1 9 3 2 . II. 2422) angegebene. Die Identitatsperioden sind:
o = 7,02, c = 6,92 A (±0,005 A). Die basiszentrierte Zelle enthalt 8 S i02 entsprechend
der D. 2,33. Raumgruppe P 4t 2X(oder P 43 2j). 4 Si in: u u O, u u l/ 2, Vj — u Vs +
« Vs + « Vs — « */«; 8 0 in: x y z, x y 1l i + z, Va — iJ 1h + x 1U + z> Vs + V
% — x * /i + z, y x ż , y x 1/ 2 — z, l/ t — x % + y V4 — s, Va + * Vs — V *!<n~
Parameterwerte: u = 0,30 ± 0,005; x = 0,245 ± 0,005, y = 0,10 + 0,01, z = 0,175 ±
1 9 3 6 . I. D . O r g a n . C h e m i e . — D ,. A l l g . u. th eo r . organ. C h e m ie . 1593

0,005. Dio trapezoedr. Symmetrie stekt in merkwiirdiger Parallelitat zu der Symmetrie


des Tiefąuarzes, auBordem h at die S truktur aber enge Verwandtschaft m it der S truktur
des Hochcristobalits: vdllig dieselbo Verknupfung der Si—O-Tetraeder, nur liegen die
Atome Si—O—-Si nieht in einer Geraden, wie im Idcalfalle des G 9-Typs. Die Bindungen
eines O-Atoms bilden einen Winkel von 150°; die Tetraedor sind gegeniiber den Ideal-
positionen versehoben u. gedreht, haben aber ikro Gestalt unverzerrt behalten. — Die
Struktur wird m it der von B P 04 u. BAsO(1verglichen. (Z. Kristallogr., Kristallgeometr.,
Kristallphysik, Kristallchem. [Abt. A d. Z. Kristallogr., Minerał., Petrogr.] 92. 82—-88.
Okt. 1935. Utrecht.) SK A LIK S.
W. Faber, Die Hineralien der Bleischlacken. Anwetidung gesteinskundlicher
Unlersuchungsńiethoden auf Schlacken. (Vgl. C. 1935. II. 2115.) Beschreibung der
Unters.-Methoden zur Trennung u. Berechnung der Sehlackenkomponenten. Die Zink-
blende enthiilt nach der Brechungszahl 8—9% FeS u. der W urtzit 4% FeS. Die
Melierterzschlacke enthalt folgenden Blineralbestand: 11,3% Zinkblende + W urtzit,
1,2% Cu-Sulfide, 0,5% PbS, 3,1% Magnetit, 6% a-Celsian, 57,1% F ayalit u. 20,8%
Willemit. Ti ist im Magnetit konz.. welcher kein BaO, wenig ZnO, CaO u. MgO enthalt.
Co ist im Magnetit, Fayalit u. Willemit gleichmaBig vertreten. MgO ist im Willemit
angcreichert gegenuber Fayalit, wahrend letzterer reicher an CaO ais der Willemit ist.
Die Oxyde yertcilen sich auf die Mineralphasen in % :___________________________

ZnO Fe O MnO CoO Ti O,


Zinkblende 35
Magnetit . 1 3 1 45
Fayalit . . 24 79 89 74 55
Willemit . 40 16 10 25
Die Ausscheidungsfolge ist Magnetit (Zinkblende)—Willemit—a-Celsian—Fayalit.
Die Best. des Fe20 3-Geh. neben FeO u. Sulfidschwefel erfolgte durch Zusatz eines grofien
t)bersckusscs von 5%ig. HgCl2-Lsg. Beschreibung einer Methode zur Horst. von An-
Diinnschliffen. (Chem. d. Erd"e 10. 67—115. 1935.) E n s z l in .
H. Tertseh, Schłeifhdrienversuche am Dolo?nit. In Fortsetzung der C. 1935. I.
2218 referierten Unterss. an Kalkspat wurden Schleifhartenverss. an Dolomit unter
dcnselben Bedingungen wie in der yorhergehenden Arbeit angestellt. Es zeigte sich
cino auffallende Verschiedcnheit in den Ergebnissen der Hartepriifung bei Kalkspat
u. Dolomit, die erkennen laflt, daB neben dem sicher vorhandenen EinfluB der Spalt-
lage auf das HartemaB auBerdem u. in ontscheidcndcm MaBe noch die Scherfestigkeit
parallel den einzelnen untersuehten Flachcn mitspielt. (Z. Kristallogr., Kristallgeometr.,
Kristallphysik, Kristallchem. [Abt. A d. Z. Kristallogr., Minerał., Petrogr.] 92. 39—48.
Okt. 1935. Wien.) SKALIKS.

D. Organisehe Chemie.
D j . A l l g e m e i n e u n d t h e o r e t is c h e o r g a n is e h e C h e m ie .
E. Darmois, Die freien Radikale. Ubersicht uber Radikale m it langer u. kurzer
Lebensdauer u. uber spektroskop. Radikale. (Buli. Soe. chim. France [5] 2. 2053
bis 2067. Naturę, Paris 1935. II. 445— 47. 489—94. Paris, Fao. des Sciences.) B e h r l e .
R. C. Evans, Eine Bemerkung uber die Zelldimensiotien und die Raumgruppe von
Calciumtartrat. Die zur Krystallklasse D2 gehorenden Verbb. C1H1O0Ca-4 H20 u.
CjH40 6NaK-4 H aO (Rochellesalz) haben nahezu das gleiche krystallograph. Achsen-
verhaltnis. Vf. h at das erstgenannte Salz róntgenograph. untersucht (Schwenk- u .
W E ISZ E N B E R G -A ufnahm en), u m festzustellen, ob die tlbereinstimmung m it dem
Achsenverhaltnis von Rochellesalz, dessen S truktur von W a r r e n u. K r u t t e r (C. 1933.
II. 506) ermittelt wurde, auch im Raumgitter vorhanden ist. Die Verb. wurde durch
Vermischen h. Lsgg. von Wcinsaure u. CaCl2 in gleichen Teilen hergestellt. Identitats-
periode: a = 9,20 ± 0,02, 6 = 10,54 ± 0,02, c = 9,62 ± 0,02 A. Rontgenograph.
Achsenverhaltnis a : b :c — 0,872: 1 : 0,913. D. 1,848. 4 Moll. im Elementarkorper.
Raumgruppe P 2j 2t 2X. Der Vergleich der rontgenograph. Ergebnisse m it denen an
Rochellesalz ergibt keinerlei strukturelle Beziehungen zwischen den beiden Substanzen.
(Z. Kristallogr., Kristallgeometr., Kristallphysik, Kristallchem. [Abt. A d. Z. K ri­
stallogr., Minerał., Petrogr.] 92. 154—55. Okt. 1935. Cambridge, Crystallograph. Lab.
and Dept. of Mineralogy!) SKALIKS.
XVIII. 1. ' 104
1594 D j. A l l g e m e in e u . t h e o r k t i s c h e o r g a n i s c iie C h e m ie . 1 9 3 6 . I.

Charles Degard, Elektronenbeugung an Chloroform und die M ohkuhtruklur : das


Modeli von Urbain und das telraedrische Modeli. G. U r b a in (C. 1933. II. 331) h at fiir
daa Chloroform eine Formel m it Koordinationsbindung (CC12-HC1) vorgeschlagen.
Diese Hypotheso wird durch chem. u. physikal. Argumente gestiitzt. Zur Deutung
der Bougungserscheinungen an gasformigem Chloroform von Rontgenstrahlen u.
schnellen Elektronen wurde bisher nur das tetraedr. Modeli benutzt. Elektronen-
beugungsaufnahmen des Verf. lassen keine Entscheidung zwischen beiden Strukturen
zu. F ur das tetraedr. Modeli findct er die Abstande Cl—Cl 2,95 ± 0,03 A, C—Cl 1,76 A
u. bestatigt so das Resultat von L. E. SuTTON u. L. O. BROCKWAY, J. Amer. chem.
Soc. 57 [1935]. 473). Den gleichen W ert setzt der Vf. fur den Abstand Cl—Cl in das
Modeli von URBAIN ein. Dann ergibt sich der Abstand zwischen dem Kohlenstoff
im Mittelpunkt des gleichseitigen Dreiecks u. einem Chloratom zu 1,70 A. (C. R. hebd.
Sćances Acad. Sci. 201. 951—52. 18/11. 1935.) B o e rsc h .
Sho-Chow Woo, Ta-Kong Liu und T. C. Chu, Die Gmndschwingungen des Cyan-
molekuls. D urch U nters. d er sym m . linearen Moll. X 2Y 2 gewonnene theoret. An-
schauungen — so von D e n n is o n (C. 1931. I I . 1971) — w urden durch Infrarot- u.
R am anspektrum des zum Yergleich herangezogcnen C H = C H gestiitzt. W o o u. B a d g e r
(C. 1932- I I . 21) gaben erstm als, fuBend a u f vorhandenen Messungen, die Grund-
schwingungen des zum T yp X 2Y , gehorcnden (CN.,) an . Dio spateren, d am it nicht
ubcreinstim m enden A ngaben von K i s t i a k o w s k y u . G e r s h i n o w i t z (C. 1934. I.
353) w erden yon den Vff. ais n ich t k o rre k t hinsichtlieh d er B eobachtung yon rt
im R am anspektrum (s ta tt im In fraro t) bezeichnct. Diskussion des W ertcs 230 c a r 1.
N ach neueren U nterss. von M e c k e u. M itarbeitcrn des Diacelylens (C. 1935- II. 1859)
sehen Vff. die B est. yon vt = 230 cm-1 (nach K i s t i a k o w s k y u . G e r s h i n o w i t z 512
bzw. 756 cm-1 ) ais n ich t irrtum lich an. Wegen ab er sonst bestehender Unsiclicrheiten
w urde die erneutc B erechnung d er G rundschw ingungcn durch Vergleich m it den
B ildungswarm en (in kcal) u. den K v u. JT2-W erten (in dyn/cm ) d er einfachen Cyan-
yorbb. HCN, C1CN, BrCN u. von C2H2 durchgefiihrt u n te r B eachtung d er Regel, akt.
Schwingungen (vł, v4) durch Infraro tab so rp tio n , dio in ak t. (vlf v2 u. vs) dagcgen im
R am anspektrum zu beobachten. (J. Chin. chem. Soc. 3. 301—07. N oy. 1935. National
R es. In s t. of Chem., A cademia Sinica.) G. P . W o lf.
F. Amdt, H. Scholz und E. Frobel, Beziehungen zwischen Aciditdt und Taulo-
merie. IV. Die Rolle der Gyangruppe. (III. ygl. C. 1935. I. 2351.) In Fortsetzung der
friihoren Arbeiten Abhandlung der Gruppe CH - CN im Hinblick auf acidifizierende
Wrkg. u. elektromeren Effekt. U nter letzterem yerstehen Vff. die auf der Moglichkeit
yon Elektronenyerschiebung beruhende Gesamtheit der Wrkgg. Fiir erstere ist gemaB
der allgemeinen Theorie von A r n d t u . M a r t i u s (C. 1933. I. 1269) fiir die Gruppe
CH - CN der starkste „induktiye Effekt" aller C-haltigen einfachen Substituenten
zu erwarten (C-Atom auf der Oxydationsstufe des C 02H-C-Atoms). Fiir den elektro­
meren Effekrt bestehen zwei Moglichkeiten der Verschiebung: 1. „Cyanform1'
CH—C ~N ->- Ketenimidform C—C = N H (,,Enimidform“ ) ; 2. Wrkg. der Gruppe
CH—CN ais Konjugationspartner, d. h. Ermoglichung oder Erleichterung der Enoli-
sierung einer >CO-Gruppe am gleichen KW -Rest bzw. Enimidisierung einer zweiten
CN-Gruppe (Anderung des Elektronensystems u. Prototropie, wobei diese fiir den
elektromeren Effekt unmaBgeblich ist). Die elektromeren Effekte yerlaufcn stets
parallel. — Problemstellung: a) wo die Stellung der CN-Gruppe in der Reihe der bereits
untersuchten Substituenten im Hinblick auf die acidifizierende Wrkg. ? b) Art des
elektromeren Effektes, d. h. wo Einreihung der eyentuellen Enimidisierungstendenz
in die Rcihenfolge der Enolisierungstendenzen der CO-haltigen Substituenten? Zur
Beantwortung Unters. yon 9 Verbb. auf das Verh. gegen FeCl3 in A., gegen Br in yer-
schiedenen Lósungsmm. u. gegen CH2N2. GemaB obiger Problemstellung w-urden die
Verbb. I —IX dargestellt (am gleichen CH2 bzw. CH haften zwei oder drei acidifizierende
Substituenten, zusammengestellt aus 1 oder 2 CN-Gruppen, 1 oder 2 yerschiedenen
Carbonylen u. z. T. einem Sulfonyl). YII war bisher nur ais Na-Salz bekannt; HI, IV,
VI u. VIII sind neu dargestellt (C,H7 = p-Tolyl). Betrachtung des Chemismus der
Enoltitration mit Br vom modernen Śtandpunkt: Bldg. eines Bromketons aus dem
Enol ohne Zwischenbldg. eines unitar. Dibromids; Enolather reagieren schwerer nut
Br ais die entsprechenden E nole! Weitere Stutze (siehe auch Abh. I. (C. 1 9 3 3 .1. 1269)
durch den Cyanacełessigsauremełhylester (la), der iiberhaupt kein Br aufnimmt. An-
fuhrung yerschiedener Faktoren zur Erldarung der nicht reproduzierbaren, stark
1936. I. D i- A l l g e m e i n e u . t h e o k e t is c h e o e g a n is c h e C h e m ie . 1595

sohwankendon „E n“ -Werte bei den unter den Bedingungen der indirekten Brom-
titration iiberhaupt reagierenden Verbb. I—IX (siehe SchluB des Ref.).
H NC—C—COOCH, CiHj • SO,—CH j—CN C ,H ,-SO ,-CH ,
NO—C—COOCH, “ CHi—O—C—CH, 11 li d C f= .C -H
0 = C —CH, ld NC—C—COOCH. C ,H ,-SO ,—CH—CN CH,—n I J n
I H .N —C—CH, CH, IIo ^

iii c ,h ,- s o ,- c < ^ ° o c h ' c ,H 7- s o , - c < g £ ° ^ t n ic CjHt—s o .—^ < c N ° C^ a


H I llb CH,

IV C ,H ,.S 0 , - ę 4 <SU' m c ,H ,.S 0 , - C < g < 0 CH. 1Vc c ’H ,- s 0 , - ę < g < 0H *


H CH,

V H ,c < ^ YI C ,n ,'S O ,- C < c N T Ib c,H ,-S O ,—C ^ £ j j CH,


H
C,UV SO,—C < c ^ vn HC^ Q Q 0CHJ V III HC^-C- CII, XX h c ^ cn
V l0 CH, CN NO O CN
V e r s u c h o u. E i n z e l b e f u n d e . Beim Cyanacetessigester (I) zu erwartende
Desmotropio ausschliefilich durch Enolisierung des Ketocarbonyls. Keine Br-Ent-
farbung in CHC13, dagegen in A. oder Methanol, die das Auftreten des polaren ersten
Stadiums — nicht dio Bldg. von Enol — begiinstigen (Bzl. oder CHC13 erschweren
durch mangelndo dielektr. Wrkg.). Mit CH2N 2 zwei isomere, OCH3-haltige Methyl-
deriw . zu je ca. 50%, insgesamt quantitativ. Verschiedene FF. u. Lóslichkeiten in W.
Folgende Mogliclikeiten: entweder Methylather l a des Enols aus Ketocarbonyl odor
analoger Ather aus dem Enol des Estercarbonyls (Ketenacetal) oder beide cis-trans-
Isomere der Konst. Ia. Aus der Identitat des hoherschmelzenden Athers m it dem
bekannten l a (gibt m it NH3 das bekannte Enamin Id) u. dem t)bergang des Athers
vom niederen F. in den hoherschmelzenden bei 130° ist cis-trans-Isomerie zu folgern.
Somit quantitative Bldg. yon la . Gleichzeitiges Auftreten beider stereoisomerer Enolo
in Lsg.! — Tosylacetonitril (II) ist 11. in verd. Lauge u. wird m it Saure unyerandert
ausgefallt. Mit FeCl3 (in A.) u. Br (in allen Losungsmm.) keine Rk. Kein Auftreten
von De8motropen, nur Moll. der Konst. II. Bestatigung durch Verh. gegen CHjN2:
ohno Katalysator keine Einw. (in Analogie zu den Disulfonen R • S 0 2■GIL •SOzR );
in viel Methanol langsame Rk. unter tiberwiegender Bldg. des C-Methylderiy. I le neben
einem Prod. I ld (oder CH3 an einem der andern N). l i d entstanden durch Methylierung
mit einem zweiten Mol. CH2N2 am N nach Bldg. eines Triazols durch CH2N 2-Anlagerung.
Somit bedingt nur das CH2 die Aciditat yon I I (GróBenordnung die der Disulfone). Keino
indirekte Methylierung der CN-Gruppe, nur selir langsame Triazolbldg. Keine Eni-
midisierungstendenz des CN — auch an stark aciden KW -Resten (die den erforderlichen
prototropen Arbeitsaufwand yerringern!) —• bei Abwesenheit eines Konjugations-
partners. — Tosylcyanessigsauremethylester (III) ist wie YI intensiy sauer; auch analoges
Verh. gegen FeĆl3 u. Br (s. u.). Eintragen von festem I II in CH2N2-Lsg. bei —50°
gibt wenig Ausscheidung des Enimid-N-CH3-Deriv. I llb . Aus den Mutterlaugen ca.
30°/o ais C-CH3-Deriv. IIIc. Folgerungen: I II (fest) ist die CH-Form III, in Lsg. z. T.
Enimidform, kein oder kaum Enol. Enimidisierung bei Anwesenheit eines Konjugations-
partners. Derselbe darf in der Reihe der elektromeren Wirksamkeit nicht yor CN
stehen. Partner hier Esterearbonyl, sonst eine zweite CN-Gruppe, eyentuell N 0 2 (ygl.
C. 1 9 3 5 . I. 2351). Die Enimidgruppe yerhalt sich gegen FeCl3, B r u. CHjN2 der Enol-
gruppc analog u. h at teilweise nicht unbetrachtlich Anteil an der Aciditat der gel.
Verb. Die Enolisierungstendenz yon Esterearbonyl wird ubertroffen durch die Eni-
midisierungstendenz der Cyangruppe. In Kombination m it CO wirkt eine Cyangruppo
nur ais Konjugationspartner. 1-Tosyl-l-cyanaceton (IY) ist gleichfalls stark sauer;
gibt mit FeClj positiye Rk. Br-Entfarbung in A. u. CHC13. Mit CH2N2: in ath. Lsg.
nar den krystalHsierbaren Enolather IV a; IV (fest) gibt m it ath. CH2N2 yiel IY a neben
wenig C—CH3-Deriv. IVe. Keine N-Methylierung. Somit ist IV (fest) die CH-Form IY ;
m Lsg. z. T. Enol-, aber keine Enimidisierung. — Malonitril (V) ist 11. in yerd. Alkali
u- wird daraus m it Saure unyerandert ausgefallt. Keine Enimidisierung (Br u. FeCl3
negatiy). Der elektromere Effekt der CN-Gruppe ist somit yiel kleiner ais der yon CO.
Mit CH2N2 — auch bei Zusatz yon Methanol — keino Rk. Verglichen m it I I h at die
Sulfonylgruppe eine gróBere acidifizierende Wrkg. ais die CN-Gruppe, letztere kommt
104*
1596 A l l g e m e in e tj . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m ie . 1936. I.

ih r aber nahe u. liat unter allen C-haltigen einfachen Substituenten dio gróBtc Wrkg. —
Tosylmalonitril (VI) reagiert stark mit FeCl3; Br in A. oder CHC13: rasche Entfarbung.
Starko Enimidisierung. Mit CH2N2: bei —50° wenig festes C—CH3-Deriv. Y le: nicht
sauer, keinen O- oder N—CH3-Wert, keine Rk. m it Br. VI (fest) h at die IConst. VI
u. enimisiert schnell in Lsg. durch die Sulfonylgruppe, die die prototrope Arbeit stark
vermindert. Gegensatz zu V. Aus dem Vergleich mit der sehr geringen Enolisierung
des Tosylmalonesters (C. 1 9 3 3 . I. 1269) u. anderen Verbb. wird die Folgerung gezogen,
daB die elektromere Wirkungsweise der CN-Gruppe — ais „enotroper Effekt“ wie ais
Konjugationspartner — starker ais von Estercarbonyl, aber schwilcher ais der Keto-
carbonyl bewirkte Gcsamteffekt ist. — Dicyanessigsauremeihylester (VII) verhalt sich
wie III, die Rk. mit FeCl3 ist starker. Mit CH2N2 nur óliges P ro d .: 6,3% N- u. 12,0%
O—CH3 (davon 10,9% von Ester-OCH3). Folgerungen etc. wie bei III. — 1,1-Dicyan-
acełon (VIII) ist stark sauer, zers. Carbonat. Reagiert m it FeCl3 in A. oder W. stark
positiv, gibt m it Nitrophenylhydrazin ein Hydrazon. Nur geringe Bromaufnahme.
CH2N2 gibt ein óliges Prod. mit 8,6% O- u. 3,5% N-CH3 (ber. Gesamt-CH3 12,3%).
Im Gegensatz zu 1 u. IV auch N-Methylierung. Erkliirung: In I, VII u. V III liegt die
Kombination von 3 elektromericfahigen Substituentcn vor; die gegen III, IV u. VI
m it je 2 solcher Substituenten im Durehschnitt geringeren „E n“ -Werte s. u. Nach
K. H. M e y e r (C. 1 9 1 2 . II. 1865) verkleinern gekreuzte Konjugationen im entstehenden
Enol groBe Enolisierungstendenzen. Diskussion der Auswrkg. dieser Regel an Vlll
(gel.) im Original. — Cyanoform (IX) in atli. Lsg. — erhalten nach H a n tz s c h u. Oss-
WALD (C. 1 8 9 9 . I. 872) — gibt eine starkę FeClj-Rk. u. nimmt rascli u. reichlich Br
a u f . Mit CH2N2 bildet sich ein óliges Rk.-Prod. m it der Halfte des fiir ein N—CH3-
Deriv. berechneten N —CH3-Wertes. Somit Auftreten der Enimidgruppe u . dereń
der Enolgruppe analoges Verli. — Schwankungswerte der indirekten B r - T itr a tio n e n
(% En-Form): Fiir I 1—32% bei starker Temperaturabhiingigkeit, I II m it 48—98%,
IV m it 50— 65%, VI m it 45—88% , VII m it 26—60% u. V III m it 1,4—3,3%.
E s p e r i m c n t e l l e r T e i l . I nach GuiNCHANT (C. 1 9 1 8 . II. 609). Zers.
des Cu-Salzes m it HC1 sta tt H , S 0 4. Aus PAe. farblose Nadęta T om F. 46—47°. Ia
aus Cyanacetessigester in absol. A. bei — 10“ m it CH2N2 in A. Farblose Krystalle;
aus CC14 F. 76°, 11. in W. Aus der ath. Mutterlaugo l a vom F. 97—98°, umkrystallisiert
aus W. oder CC14. Id durch Umsetzung m it 2-n. NH4OH, F. 182—183°. — II nach
T r o e g e r u . H i l l e (C. 1 9 0 6 . I. 343); aus A., F. 147— 148°. I le u. U d dureh Einw.
Ton CH2N2 in A. auf eine Lsg. von I I in A. u. Methanol nach 12 Tagen. Ile : F. 60°
(umlósbar aus Butanol) aus D estillat von K p.13 200—205°. l i d aus Methanol, F. 162°. —
Żur Darst. von III wurde das Na-Salz von II unter Eis-Kochsalzkuhlung m it durch A
verd. Chlorkohlensauremethylester umgesetzt u. erhalten nach Sieden unter RuckfluB u.
Durchschiitteln m it W. u. Na2C03 durch Ansauern der wss. Schieht. Aus Methanol:
F . 79—80°; 1. in 2-n. (NH4)2CÓ3 unter Aufschaumen, beim Ansauern zuerst ólige Ab-
scheidung. I llb u. U le unl. in Laugen. Entfarbung von verd. Br-Methanollsg. durch
I l l b in Methanol, nicht durch IIIc. — Darst. von IV analog I II mit Aeetylchlorid. Aus
CC14 derbe Krystalle vom F. 122—123°; 1. in verd. Na2C 03 unter Aufschaumen durch
Ansauern krystallin zuruck. IV a u. IVc sind unl. in k. Lauge; unter Erhitzen ist IVa
1. in 2-n. Lauge, durch Ansauern entsteht IV. — V nach GuiNCHANT (s. o.) u. H e s s e
(Amer. Chem. J. 1 8 [1896]. 726). K p.14 105—106°, F. 30—31°. Nach Aufbewahrung
rótlich, durch Ausfrieren aus A. wieder farblos; unl. in 2-n. Na2C03. — VI durch Uffl-
setzung des isolierten Na-Salzes von I I m it ath. Bromeyanlsg., dabei zuerst ólig- Aus
CC14 derbe, farblose Nadeln vom F. 101— 102° (sintert ab 93°); 11. in W., A. u. A., Auf­
schaumen m it N a2C03. — Das nach H a l l e r (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 1 1 1
[1890]. 53) u. H e s s e (s. o.) erhaltene Na-Salz von V II (wird entgegen H e s s e aus h.,
konz. HC1 nicht unverandert ausgeschieden) wurde in der gerade nótigen Menge 2-n. HC1
gel. u. ausgeathert u. dabei zunachst ais rotes 01 erhalten. Aus CHC13 bei — 12° farb­
lose Nadeln rom F. 65°; 11. in W. u. A., swl. in Ligroin u. CHCI3. In 2-n. (NH4)2C03
u nter Aufschaumen 1., bleibt beim Ansauern in Lsg., kann z. T. ausgeathert werden.
Nach 1—2 Tagen Zers. unter Gelbfarbung. — Darst. von V III analog VII mit Acetyl-
chlorid. Farblose Nadeln aus viel Toluol, F. 141°; U. in W., A. u. Diosan, swl. in CHC13
u. Ligroin. — Wiedergabe der in den Abhandhmgen I—IV (I. C. 1 9 3 3 . I. 1269; H.
C. 1 9 3 5 . I. 694; III. s. o.) untersucht-en Szbstanzen in der Reihenfolge der acidifizie-
renden Wrkg. (induktiver Effekt) ergibt die Reihe: N 0 2 > S 0 20 R > S 0 2R > C N >
COOR > C H : O > C R : O ; fiir den elektromeren Effekt ergibt sich: C H : O > C R : O ?
C N > COOR > N 0 2 (hierbei fallen die sulfonylhaltigen Substituenten fo rt; die von
1936. I. D i. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t is c h e o b g a n is c h e C h e m ie . 1597

E. P. K o h l e r (J. Arner. cliom. Soc. 5 7 [1935]. 1316. 1448) behauptcte Analogio im


Yerh. der Ketone u. Sulfone besteht nach den Vff. nicht). (Liebigs Ann. Chem. 5 2 1 .
95—121. 22/11. 1935. Breslau, Chem. Inst. d. Univ.) G. P. W o l f .
J. N. P earce und L u th e r B erhenke, Die elektrischcn Momente einiger organischer
Verbindungen. H a s s e l u . N a e s h a g e n fanden erstmals im Terephthalaldehyd (C. 1 9 3 0 .
II. 1838) ein p-disubstituiertcs Benzolderiv. m it gleichen Substituenten, welches mit
fi = 2,35 X 10-18 o. s. E . (Anm. d. Ref.: nicht 2,85, wie Vff. angeben) nicht momentloa
war. Dio Erklarung gaben B e r g m a n n u . E n g e l (C. 1 9 3 0 . II. 1329). Seitdem fand
man, daB derartige Moll. dann ein permanentcs elektr. Moment besitzen, wenn sie ais
Substituenten die Gruppen —OR (R = H, Alkyl, Aryl), —CHO, —COOR oder —NH ,,
—NHR bzw. N R2 enthalten. Vff. bestimmten die DEE. u. D.D. verd. Lsgg. einiger
p-substituierter Benzaldehyde, fcrner der drei Athanolamine sowie von 2-Alhyl-
hexanol-l (V) u. dem Y entsprechenden Aldehyd bei 25 ± 0,01° in verd. Lsg. (Bzl.
odcrDioxan) u. berechnen daraus die M R o , P°o u. die elektr. Momente (in /t = 1018e.s.E.
Fehlergrenze l°/0. Gcfunden: p-Brombenzaldehyd (I) 2,19, p-Hydroxybenzaldehyd (II)
4,19, p-Methoxybaizaldehyd (III) 3,85, p-Tolylaldehyd (IV) 3,30, fur V 1,74, a -Athyl-
r.apronaldehyd (VI) 2,64, Triathanolamin (VII) 3,57, Dialhanólamin (VIII) 2,81, u.
Monoathanolamin (IX) 2,27.
Vff. berechnen nach der Methode von BERGM ANN u . E n g e l fiir I den Winkel
zwischen dem Moment der CHO-Gruppe u. der Ringebene des Bzl. zu 127°, fiir I I zu
153° u. fiir III zu 150° unter Verwertung der von B e r g m a n n u. E n g e l fiir die Momente
u. Winkel der OH- u. OCH3-Gruppc angegebenen Werte. — Der Berechnung der
Momente von V III u. IX legen Vff. folgende Annahmen zugrunde: das Moment jedes
Amins ergibt sich ais die Vektorsumme der N—H- u. N—C2H 4OH-Bindungen; jedes
dieser Momente liefert fiir das Gesamtmoment — ohne Beriicksichtigung der anderen
vorhandenen Bindungen — den gleichen Betrag. Benutzung der Beziehungen:
cos /? = mj3 t' (/i ist der Winkel zwischen einem der Vektoren v u. der Resultanten m)
u. sin 0/2 = (V2/j) sin /? (0 der Winkel zwischen den gleichen Vektorcn v, die jo 1/3
von m betragen). Fiir das Moment von V II laBt sich so aus der Summę der drei OH-
Momente mit je 1,70 fiir 0 ca. 77° (bei Vernachlassigung des Beitrags durch das Moment
der Bindung N—C) berechnen; fiir fi ergibt sich bei tetraedr.Konfiguration derVektoren
mit N an der Spitzo 45°. U nter Benutzung der inneratomaren Abstande von N—H
mit 1,02 u. H—H mit 1,64 A ergeben sich fiir Ammoniak (X): 0 = 107°, p = 68°;
mit dem Moment von X (1,49) ergibt sich daraus fiir die N—H-Bindung 1,33 ais Moment.
Mit Hilfe dieser Werte wurden dio Momente von V III u. IX zu 2,19 bzw. 2,87 bercchnct;
esperimentell wurden sie zu 2,27 bzw. 2,81 bestimmt unter der Annahme, daB der
elektr. Teilbetrag zum Gesamtmoment von VII—X durch jedes N—H- u. N—C2H4OH-
Moment der gleiche ist. (J. physie. Chem. 3 9 - 1005—10. Okt. 1935. Iowa City, Univ.,
Physikal. Chem. Inst.) ~ G. P. W O L F.
Eduard Hertel und Eugen Dumont, Reaktionsfdhigkeit und Dipolmoment.
H e r t e l u . D r e s s e l erfaBten (C. 1 9 3 5 . I. 2649) zahlenmaBig durch Best. der Akti-
vierungswarmen von einfachen Additionsrkk. den EinfluB von Substituenten auf
funktionello Gruppen in Bzl.-Dcrivr. Die p-Substitutionsprodd. des Nitrobenzola
ergaben in einer nach abnehmenden Dipolmomenten aufgestellten Reihe fiir die Sub­
stituenten die gleiche Aufeinanderfolge wie bei Einordnung derselben nach ihrer Wrkg.
auf die Rk.-Fahigkeit funktioneller Gruppen.

X N(CH3), OCHa CH, H Br CN NO,


9 . . . 15,7 15,7 16,3 16,9 17,7 20,2 20,8
P -1019. . 6,2 4,8 4,4 4,0 2,6 0,7 0,6
In der oberen Horizontalreihe stehen die zur N(CH3)2- bzw. N 0 2- Gruppe p-standigen
Substituenten; q bedeutet die Aktivierungswarmen der Additionsrkk. zwischen sub-
stituierten Dimethylanilinen u. Trinitroanisol. Vff. geben fiir den klaren Parallelismus
eine befriedigende Erklarung unter Annahme, daB der groBere Beitrag zur elektr.
Asymmetric nicht innerhalb des Substituenten, sondem zwischen dem die Bindung
bewirkenden Kem-C-Atom u. dem Bindungsatom des Substituenten liegt. Sie nehmen
femer an, daB der Zustand dieses Kem-C-Atoms maBgeblich das Verh. der funktionellen
Gruppe beeinfluBt. — Zur naheren Best. des auf induktivem Wege durch p-Substitution
erfolgenden Einflusses auf funktionello Gruppen wurdo die Anderung des Gruppen-
1598 Dt. A lt .g e m e t n e u . t h e o r e t is c h e o r g a n ib c h e C h e m ie . 1936. L

moments der stark zu beeinflussenden N(CH3)2-Gruppe durch Messung der Dipol-


momente von p-Bromdimethylanilin (1,55), p-Dimelhylanisidin (1,70), p-Dimethyl-
loluidin (1,31), p-Bimelhylaminobenzonitril (5,90), p-Nitrodimelhylanilin (6,15) u. p-
NUrosodimethylanilin (6,75) bestimmt. Dimethylanilin = 1,55. Aus analogen, m it Sub-
Btitutionsderiw. des Anilina durch T i g a n i k (C. 1931. II. 1987. 2971) durchgefuhrte
Messungen schlieBt dieser aus den Differenzen zwischen den experimentell gefundenen
Momenten u. den aus den Gruppenmomenten berechneten Bcsultanten auf eine Ande-
rung des Winkels a (zwischen der Richtung des Dipolmoments der N H 2-Gruppo u. deren
Rotationsachse) u. berechnet fur konstantę Gruppenmomcnte bei Annahme geltender
Regcln der Vektoraddition die jeweiligen a-Werte. MiBbilligung dieses Verf. unter
krit. Stellungnahme durch die Vff. — Ausfiihrung von Prazisionsmessungen m it einer
zu Y erlassig en , billigen Uberlagerungsapparatur. (Z. physik. Chem. Abt. B. 30. 139—48.
Okt. 1935. Bonn, Univ., Chem. Inst.) G. P. W o i.E .
Eduard Hertel und Eugen Dumont, Bemerkimgen zu der Arbeit von I . Sakurada:
Ober die gleichzeitige Enistehung der Zweier- und Dreierlcomplexe bei der Dipólassoziation.
S a k u r a d a berechnet (C. 1934. I. 2255. 3563) die GroBe des Dipolmoments assoziiertcr
Moll. u. den Assoziationsgrad aus gewóhnlichen dielektr. Daten. K rit. Stellungnahme
u. Ablehnung dieses Weges durch die Vff. (C. 1935. I. 2649), die erneut den von SAKU­
RADA (C. 1935. II. 3207) wiederum benutzten rechner. Weg unter Durchrechnung
des Beispiels CCl4-Clilorbenzol (fiir P z = 0 u. P d = P°°) ais unbrauchbar ablehnen.
(Z. physik. Chem. Abt. B. 30. 149— 51. Okt. 1935. Bonn, Univ., Chem. Inst.) G. P. WOLF.
Ichiro Sakurada, Ober die gleichzeitige Entstehung der Zweier- und Dreierkompleze
bei der Dipolassoziaiion. V. Ober die Assoziation und Molekidarpolarisation. (IV. vgl.
C. 1935. I. 3652.) Kurze Inhaltsangabe der C. 1935. II. 3207 referierten Arbeit. (Sci.
Pap. Inst. physic. chem. Res. 28. Nr. 607/09; Buli. Inst. physic. chem. Res. [Abstr.],
Tokyo 14. 66—67. Nov. 1935. [Orig.: dtsch.]) G. P. W o l f .
James R. Pound und Allan M. Wilson, Das System Anilin- A m e is e n s a u r e - Wasser.
Vff. untersuchen das Verli. einer Reihe von Gemischen wechselnder Zus. an Anilin,
Ameisensaure u. W. bei Zimmertemp. (15°). Aus den Ergebnissen der analyt. Zus. von
Lsg. u, Bodenkorper wird das Zustandsdiagramm des Dreistoffsystems konstruiert.
Anilin ist nicht in allen Verhaltnissen in wss. Ameisensaure 1. Es wird entweder unter
Bldg. von Anilinformiat verbraucht, oder scheidet sieh in einer zweiten Schicht von der
Ameisensaure ab. Das ausgeschiedene Anilinformiat Y e rm a g noch weiter zu Formanilid
zu reagieren. Letztere Rk. wird durch einen Geh. der Anilinformiatkrystalle an freier
Ameisensaure oder an W. stark beschleunigt; je trockener die iiber den Krystallen be-
findliehe Atmosphare ist, wenn sic einmal von ihrer Mutterlauge befreit sind, desto
langsamer erfolgt die Formanilidbldg. Aber selbst iiber P s0 5 ist sie nicht aufzuhalten.
Vff. geben noch tabellar. dio Verteilung der Ameisensaure zwischen der Anilin- u. der
W.-Schicht an. (J. physic. Chem. 39. 709—19. Mai 1935. Ballarat, Viktoria, A u stralien ,
School of Mines.) E. HOFFMANK.
Tadeusz Urbański, Thennische Analyse von bindren Gemischen, enthaltend organiście
Nitrate. III. (II. Ygl. C. 1 9 3 6 .1. 748.) Untersucht wurden folgende Systeme: 1. 3Iannit-
hezanitrat mit m-Nitrotoluol u. Campher. 2. Erythrittetranitrat m it 1,2,4-Dinitrotoluol,
symm. Trinitróbenzol, 1,2,4,6-Trinitroanisol, Didlhyldiphenylhamstojf. 3. Pentaerythnt-
łetranitrat m it Phthalid, Phenylcarbaminsćiuredthylesler, Dinitrodimethylozamid. Nitro-
mannit bildet eine uneinkeitlich schmelzende Verb. m it m-Nitrotoluol, vernnitlich
der Zus. 1 Nitromannit + 2 m-Nitrotoluol. Mit Campher bildet Nitromannit ein
Eutektikum vom F. ca. + 6°. N itroerythrit bildet eine MolekiilYerb. Yom F. ca. 61,5°
der Zus. 1 N itroerythrit + 2 Trinitroanisol; m it Dinitrotoluol, Trinitrobenzol u. Di-
athyldiphenylharnstoff Bldg. einfacher Eutektica. N itropentaerythrit gibt m it Phthalid
ein Eutektikum bei ca. 20°/o Nitropentaerythrit, F. 65,9%; Phenylearbaminsaure-
athylester ein Eutektikum bei 1% Nitropentaerythrit, eutekt. Punkt 48,6°, u. mit
Dinitrodimethylosamid ein Eutektikum bei 38% Nitropentaerythrit, E. 100,3°. (Rocz­
niki Chem. 15. 191—97. 1935.) Sch on feld .
Eduard Teller und Bryan Topley, Ober das Gleichgewicht und die Warmetónung
der Reaktion 0 2H t -j- H 2 = C2H,,. W ahrend FR O ST (C. 1934. II. 557) fiir die Gleich-
gewiclitskonstante A' = P c2uJP c^U t P h ? aus den Tragheitsmomenten u. Schwin-
gungsfreąuenzen der beteiligten Moll., sowio aus der Y on v . W a r t e n b e r g u. KRAUSE
(C. 1931. I. 34) gemessenen Warmetonung — A H — 30 630 ± 300 cal Werte e r re c h n e t,
die m it den damals Yorliegendcn Messungen leidlich ubereinstimmen (Abweichung bei
700° absol. 15%, bei 1000° absol. 25%), erhalten die Yff. bei der Wiederholung jener
1936. I. D,. A l l g e m e in e u . t h e o k e t is c h e o r g a n is c h e C h e m ie . 1599

Berechnung unter Benutzung der von K lSTlA K O W SK Y u . M itarbeitern (C. 1 9 3 5 . I.


2153) gemessenen Warmetonung — A HMa = 32 575 ± 50 cal W erte fiir K v , die erheb­
lich starker von den experimentellen Ergebnissen abweichen (bei 863° absol. ist der
berechnete K v-Wert 2,43-mal so groB wie der gemessene). Vff. berechnen daher um-
gekehrt A H aus den experimentellen K v-Werten unter Berucksichtigung der neueren
Ergebnisse von T r a v e r s u . P E A R C E (C. 1 9 3 5 . 1. 690) u. W w e d e n s k i u . W lN N IK O W A
(C. 1 9 3 5 . I. 2662), sowie aus den Tragheitsmomenten u. Schwingungsfreąuenzen der
Moll., unter Berucksichtigung der groBtmoglichen Unsicherheiten in den spektr. nieht
vóllig gesicherten Werten der Freąuenzen von C2H6 u. C2H 4, sowie bzgl. des Potentials,
das die freie Rotation der CH3-Gruppen im C2H 6 in einem von der Temp. abhangigen
MaBc behindert. Es wird gezeigt, daB im untersuehten Temp.-Bereiche (673—973°
absol.) jenes Potential ohne merkLichem EinfluB auf den bereehneten W ert von — A II
ist, u. daB dasselbe fiir die anderen yernachlassigten Faktoren gilt (Anderung der Trag-
heitsmomente durch Streckung der Moll. unharmon. Charakter der Schwingungen,
Abweichungen von den idealen Gasgesetzen). Yff. erreehnen so — A E 0 = 29 420 ±
,,298
100 cal, u. hieraus —A H ios = 31 050 ± 300 cal (A / / 29g = A E0 + J A Cv -d T ). D a
der m a x im a l m o g lieh e F e h le r d o p p e lt so groB w ie d er w a h r sc h e in lic h e is t , s t im m t d a s
Ergebnis d er V ff. m it d em v o n v . WARTENBERG u . K r a u s e (1. o.) p r a k t. iib erein . D ie
A bw eichung v o n d em K lSTIAKOW SKYschcn E r g e b n is w ird v o n d e n V ff. n ie h t e r k la rt.
D agegen w ird g ezeig t, daB d ie d er B e rech n u n g v o n A II zu g ru n d e lieg en d en e s p e r i-
m entellen K p-\V er te k ein en fa lsc h e n sta tio n a r e n Z u sta n d , so n d ern d a s w a h r e G leich -
gew icht d a r ste lle n . (J . ch em . S o c. L o n d o n 1 9 3 5 . 876— 85. J u li. L o n d o n , U n iv .-C o lle g e ,
Lab. o f p h y s. a n d a n o rg a n . C h em .) ZEISE.
Alfred Mellander, Ober den Reaktkmmerlauf bei der Bromierung von a-Alkylsulfon-
‘propionsduren. (Vgl. C. 1 9 3 5 . II. 3898.) Die Bromierungsverss. von a-Alkylsulibn-
propionsauren [Alkyl=CH3 (I), C2H5 (II)] werden in 1-n. H Br bei 25° so ausgefiihrt,
daB dio Initialkonz. von Brom im Verhaltnis zu der der Saure sehr gering ist. Die
s e h e i n b a r e Rk.-Ordnung stim m t dabei am ehesten m it einem sesąuimoleku-
laren Verlauf iiberein. Zur Erklarung wird angenommen, daB der w i r k l i c h e
Bromierungsmechanismus eine Kombination von mindestens 3 Teilrkk. darstellt:
1., 2. eine umkehrbare, monomolekulare Umlagerung einer „normalen" u. einer „re-
aktiven“ Form der Saure; 3. eine bimolekulare Rk. zwischen der „rcaktiven“ Form
u. Brom. Ferner wird angenommen, daB der Gcschwindigkeitskoeff. der Umlagerung
,,normal“ ->- „reaktiv“ m it dem polarimetr. bestimmten Bacemisierungskoeff. ident.
ist. Der Quotient der beiden iibrigen Teilrkk. k3/k2 laBt sich unter gewissen verein-
fachenden Annahmen berechnen. ks/k2 besitzt einen konstanten Wert, wenn dio
Initialkonz. von Brom im Verhaltnis zur Saure hinreichend klein ist, auch bei ver-
schiedenen Initialkonzz. an Saure u. Brom (vgl. Tabellen im Original). Der G e -
s e h w i n d i g k e i t s k o e f f . der Bromierungsteilrk. ist boi I etwa 230 mai, bei I I
etwa 240 mai groBer ais die Gesehwindigkeitskonstante der Umlagerung der „re-
aktiven“ in die „normale" Form der Saurcn. Die Differenz der Bromierungsgeschwindig-
keiten von I u. II ist somit gróBtenteils auf die Verschiedenheit der Geschwindigkeit
zuruckzufiihren, m it der die entgegengesetzte Umlagerung der ,,normalen“ in die
„reaktive“ Form statthat. (Ark. Kem., Minerał. Geol., Ser. A. 1 2 . 18 Seiten. 1935.
Uppsala, Labor. f. Organ. Chemie.) E. M u l l e r .
A. A. Balandin und J. K. Jurjew, Die Kineiik der kata.lytisch.en Dehydrierung
von DimcJhylcydohemn. (Acta physicochimica U. R. S. S. 1. 183—99. 1934. Moskau. —
C. 1 9 3 5 . II. 1335.) ' K lever.
H. J . Emelśus und L. J. Jolley, Die Kinetik der thennischen Zersetzung von
Methylamin. Vff. geben einen tlberblick uber die bei der therm . Zers. von Aminen
bisher erzielten Ergebnisse u. untersuchen die Kinetik der CH3NH2-Zers. im Temp.-
Bereich 550—670° in Pyrex- u. QuarzgefaBen. Schon friiher h a t J o l l e y (C. 1 9 3 5 . I.
3408) festgestellt, daB die Rk. hauptsachlich nach a) CH3NH2 = HCIs 4- 2 H , ver-
lauft, wobei in geringerem MaBe sekundar auch die Rk. b) CH3NH2 + H 2 = CH4 + NH3
eintritt. Durch Druckmessung u. Analyse der Rk.-Prodd. zeigen Vff., daB auch unter
den Versuchsbedingungen der yorliegenden Arbeit diese beiden Rkk. eintreten. Die
Verss. iiber die Rk.-Geschwindigkeit des CH3NH2-Zerfalls werden erst dann reproduzier-
bar, wenn das Rk.-GefaB vor jedem Vers. m it 0 2 gefiillt u. 1 Stde. auf 800° erhitzt
wird. Ein Adsorptionseffekt des H 2 an der Oberflache des Rk.-GefaBes m acht sich
1600 D s. P b a p a b a t i v e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1 9 3 6 . I.

nur dann bemerkbar, wenn das Gcfafi m it Quarzróhren gefiillt wird. Der Ablauf der
R k. wird durch VergroBcrung der Oberflachc beschleunigt, u. zwar fiir dic Rk. b) in
starkerem Mafie ais fiir dio Rk. a). Aus den Messungen folgt, daB Rk. a) in einem
Druckbereich von 33—268 mm unimolekular u. gróBtenteils homogen m it einer Akti-
vierungsenergic von 58000 cal (zwischen 590 u. 670°), E k. b) heterogen yerlauft. Die
Rk.-Prodd. haben auf die Geschwindigkeit der CH3NH2-Zers. nur einen geringen
EinfluB, der sich durch die Adsorption des H 2 erkliiren laBt. Aus der Rk.-Geschwindig-
keit folgt fur dio Anzahl der Freiheitsgrade der CH3NH2-Molekel auf Grund der Theorie
unimolekularer Rkk. ein W ert von minimal 13, der ebenso wie die Aktivierungsenergie
viel grofier ist ais der fiir die Zers. der anderen Aminę gefundene. Vff. schlagen, in
Anlelinung an dio Arbeit von R i c e u . H e r z f e l d (C. 1934. I I. 587), fur dio CH3NH2-
Zers. einen Kettenmechanismus vor, bei dcm die Radikale CH3 u. CH3NH auftreten
u. ais Zwischenprod. CH2= N H gebildet wird. (J. chem. Soc. London i935. 929—35.
London, Imperial College.) G e iile n .
C. A. Winkler und C. N. Hinshelwood, Die thermische Zerselzung von Aceton
dampf. (Vgl. C. 1935. II- 832.) H in s h e lw o o d u. H u tc h is o n (C. 1926. II. 688)
haben eine Methode angegeben, bei der die Zers.-Geschwindigkeit des Aeetons ans
der Geschwindigkeit des Druckanstieges erm ittelt wurde. Hiergegen sind Bcdenkcn
erhoben worden. Deshalb wiederholen dio Vff. jene Unters. nach einer analyt. Methode,
die direkt die Geschwindigkeit des Verschwindens von Aceton gibt. Die t)berein-
stimmung m it den friiheren Resultaten ist befriedigend. Die berechneten Geschwindig-
keitskonstanten brauchen nur um 10—12% verkleinert zu werden. Der neue Wert
der Aktivierungsenergie betragt 68,0 kcal in guter Ubereinstimmung m it dem friiheren.
Fiir die neuen Geschwindigkeitskonstanten gilt: ln k = 34,34— 68 000/B T . Es
werden Messungen im Druckbereich von 100—2,5 mm Hg durchgefuhrt. Die Ek.
ist vollig homogen. Reaktionsketten felilen oder sind sehr kurz. (Proc. Koy. Soc.,
London. Ser. A. 149. 340—54. 1935.) G ossler .

D s. P r a p a r a tiv e o rg a n is c h e C h e m ie. N a tu rs to ffe .


G. F. Hennion und J. A. Nieuwland, Addition von Methylalkohol an Dialkyl
acetylene. Die Rkk. der Acetylene m it OH-Verbb. sind dadurch charakterisiert, dali
sie in einem sauren Medium in Ggw. eines geeigneten Hg-Salzes verlaufen (vgl. C. 1935-
I. 1212 u. fruher, ferner C. 1934. II. 2672). Z. B. m it CH3OH bildet sich sicher zuerst
ein Vinylather, wclcher dann ein 2. Mol. CH3OH unter Bldg. eines Acetals a d d ie rt.
Dio Hg-Salze treten wahrscheinlich bei der 1. Rk. in Funktion, sei es durch Addition
oder Substitution oder bcides. E s ist Vff. nun gelungen, CH3OH an 2 D ia lk y la c e ty le n e
in der iiblichen Weise zu addieren. Daraus folgt, daB ein Zwischenprod. vom Hg-
Acotylidtypus fiir den katalyt. Mechanismus nicht in Frage kommt. — Oclin-(2). Aus
Na-Amylacetylid u. CH3J in f l. K I L . K p. 132— 136°, D .32 0,751; nD32 = 1,4227. -
3,3-Dimeihoxyocian, C10H ,2O2. Aus vorigem u. CH3OH. Darst. des Katalysators
durch kurzes Erhitzen von 3 g rotem HgO. 1 ccm (C2H 5)»0, BF3, 0,5 g Trichlorcssig-
saure u. 3 c e m CH3OH. Kp.2e 90—92°, D .25 0,8552, nD25 = 1,4171, Mb = 51,22 (ber.
51,67). Hydrolyse ergab Odanon-{3) ; Semicarbazcm, F . 112— 113°. — 2,2,4-Trimethoxy-
buian. Aus 4-Mothoxybutin-(2) ( J a c o b s o n , D y k s t r a u . C a r o t h e r s , C . 1935- L
1210) u. CHjOH m it demselben K atalysator. K p.30 67—69°. Friihere Darst. vgl.
C. 1935. I. 1212. (J. Amer. chem. Soc. 57- 2006—07. 9/10. 1935. N otreDaine [Indiana],
U niv.) LlNDENBAUM -
Andre Guillemonat, Ozydation des Methyl-3-pen(ens-2 und des Methyl-2-pentens-2
mit Sdenigsaureanhydrid. (Vgl. C. 1935. H . 688.) Bei der Oxydation des Methyl-3-
pentens-2 m it Selenigsaureanhydrid in essigsaurer Lsg. wird die neben dem tertiaren
C-Atom stehende Methylengruppe angegriffen, wahrend im Falle des Meihyl-2-pentens-2
Oxydation einer Methylgruppo am tertiaren C-Atom der Athylengruppe erfolgt. Diese
Befunde stehen m it den bei cycl. KW-stoffen u. Terpenen gemachten B e o b a c h t u n g e n
in Ubereinstimmung. — Methyl-3-penten-2-yl-4-acetat, K p.35 62—63°, D .sl4 0,9019,
nDsl = 1,4318, Md = 40,81 (ber. 40,33). — Meihył-3-penten-2-ol-4, K p .760 139—140°,
D .1^ 0,S69, n D19 = 1,4430, MD = 30,51 (ber. 30,86); vgl. A b e lm a n n (Ber. dtsch.
chem. Ges. 43 [1910]. 1579). — Aceiat des Methyl-2-penten-2-ol-l (im Original irrtumlich:
. . -ol-4; d. Ref.), K p.12 61—63°, D.22, 0,9057, nD22 = 1,4318, MD = 40,67 (ber. 40,33).
— Methyl-2-pcnten-2-ol-l [CH2OH-C(CH3)=C H -C H ,-C H 3, im Original: . . .-ol-4],
K p.u 61—63°, D .234 0,857, n D23 = 1,446, MD = 31,11 (ber. 30,86). — Von samtlichen
1936. I. Dj. P r a p a k a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1601

Verbb. wurden die RAMAN-Spektren bestimmt. (C. R. hobd. Seances Acad. Sci. 2 0 1 .
904—06. 12/11.1935.) S c h ic k e .
Arakel Tchakirian und Michel Lewinsohn, Daratdlung ton A lkyl- oder Phenyl-
germaniumirihalogentden vom T y p li •GeXs und ton Mdhylengermaniumhexachlorid. Die
bisherigen Verff. zur Darst. von Verbb. R -G eX 3 liefern meist nur geringe Ausbeuten,
infolge gleichzeitiger Bldg. yon Yerbb. R-G eX u. R- GeX2. Vff. setzen daher die
C. 1 9 3 1 . 1. 2186 beschriebene Verb. [Gen CI3]Cs, die bereits koordinatiy dreiwertiges Ge11
enthalt, mit Alkyl- oder Arylhalogenidcn um. Die Ausbeuten sind am besten bei An-
wendung yon Jodiden; Chloride liefern schwankende Werte, z. B. reagiert p-Chlor-
phenol besser ais o-Chlorphenol; C„H5C1 reagiert nicht. CH3-GeCl3 gibt bei der Hydro-
lyse CH3•GeOoH, das mit HC1 das Chlorid regeneriert. Auf ahnliche Weise lassen sich
wahrscheinlich auch von anderen Metallen abgeleitete Alkyltrihalogerude darstellen,
yorausgesetzt, daB das Metali in der angewandten Halogenyerb. nicht die maximale
Wertigkeit besitzt u. mit Alkalihalogeniden Komplexe bildet. — CJI^-OeCl^ aus GeCl3Cs
u. iiberschussigom C2H 5J bei 110° im Rohr (30 Stdn.). Ausbeute 60°/o. aus
GeCl3Cs u. C„H5J bei 250° (30 Stdn.). Ausbeute 80%. — Methylengermaniumhexa-
chlorid, aus CH2J , u. GeCl3S bei 200°. Ausbeute 80% . K p.1R 110°, ist durch Spuren J
rot gefarbt. Liefert bei der Hydrolyse Germanomalonsdure, CH2(G e02H)2. (C. R. hebd.
Seances Acad. Sci. 2 0 1 . 835—37. 1935.) ’ ' O s t e r t a G.
A. Kirnnann, M. Goudard und M. Chahidzadeh, Ober den P-Chlorpropion-
aldehyd und einige seiner Derimte. Vff. haben reinen (}-Chlorpropionaldehyd (I), CIŁiCl*
CHj-CHO, u. dessen Dimethylacdal (II), CILC1 •CH, •CH(OCH3)2, dargestellt. Zugleich
mit II bilden sich l,3-Dichlor-l-mdhoxypropan (III), CHX'l •CH2•CHC1 • OCH3, u.
l,l,3-Trimethoxypropan, CH2(OCHp) •CH2•CH(OCH3),. Freier /J-Brompropionaldehyd
konnte nicht erhalten werden. Sein Dimethylacdal (IY) wurde analog II dargestellt;
zugleich entstehen wieder l,3-Dibrom-l-methoxypropan (Y) u. l,l,3-Trimethoxy-
propan. — Das Cl in I ist zwar sehr beweglich, aber zu doppcltem Austausch wenig
geneigt. Dagegen wird es sehr leicht ais HC1 abgespalten unter Wicderherst. der
Doppelbindung des Acroleins. Z. B. bildet sich letzteres, wenn man I in Eg. m it Na-
Acetat kocht. Mit Acetanhydrid erhalt man zwar das I -Diacdat, aber daneben wird
HC1 abgespalten. Durch Einw. von N aH S 03 auf II, III, IY u. V entstehen die Disulfit-
rerbb. der Aldehyde, bei dereń Hydrolyse durch yerd. H 2S 0 4 oder Dicarbonat ebenfalls
HHal eliminiert wird. — IY laBt sich nicht absol. rein erhalten, weil es wahrend der
Dest., selbst im Vakuum, teilweise wie folgt zers. wird:
2 CH,Br •CH •CH(OCH3)2 = CH2Br-CH2-CHBr-OCH3 + CH2(OCH3)-CH2-CH(OCH3)2.
Auch II u. IV yerlieren leicht HHal, z. B. unter der Wrkg. yon Na-Alkoholaten, Na-
Acetat in Eg. u. selbst Ag20 in wss. Suspension. Trotzdem konnten einige n. doppelte
Umsetzungen yerwirklicht werden. So lieB sich das Halogen glatt gegen CN u. (C2H5)2N
auatauschen. Ferner reagiert II mit Bzl. in Ggw. yon A1C13; hierbei wird nicht nur das
Cl gegen C6H5 ausgetauscht, sondern durch den entwickelten HC1 auch ein OCH3
durch Cl ersetzt, welches dann seinerseits m it Bzl. reagiert. Im Gegensatz zu diesen
Rkk. steht, daB IV der Einw. yon RMgX-Verbb. auch bei langerem Kochen wider-
steht. — III u. Y weisen die allgemeinen Eigg. der a-halogenierten Ather auf, indem
sio an der Luft rauchen, leicht mit W. reagieren u. m it CH3OH II u. IV zuruckliefem.
Das a-standige Halogen reagiert m it RMgX-Verbb. III wurde nach langerem Kochen
mit Mg in Butylather unyerandert zuriickgewonnen (also keine Cyclopropanbldg.). —
Theoret. ErSrterung au f Grund der yon P r e v o s t u . K i r r m a n n (C. 1 9 3 2 . I. 2156
u. fruhcr) entwickelten Theorie ygl. Original.
V e r s u c h e . fi-Chlorpropionaldehyd (I), C3H 50C1. Aus Acrolein u. HCl-Gas bei
—10°; Prod. im Vakuum dest. Hóhere Eraktion (K p.„ 175°) war das Trimcre u. lieferte
bei Dest. unter at-D ruck ebenfalls I. K p .„ 40°, Kp. 130—131°, D.15 1,268, n D15 = 1,475,
Md = 20,55 (ber. 20,94). Reduziert AgX03 u. FEHLINGSche Lsg., gab aber kein Semi-
carbazon. — Dimethylacdal (II), CsH^OjCl. In Gemisch yon Acrolein u. CH3OH-
UberschuB bei —10° ca. 2 Moll. HC1 eingeleitet, obere Schicht schnell dest., getrocknefc
u. zur Umwandlung yon yorhandenem III in II mit CH3OH erhitzt. K p.19 51°, D .15 1,064,
ud15 = 1,427, Md = 33,42 (ber. 33,45). — l,3-Dichlor-l-methoxypropan (III), C4H 80C12.
Rohes II nochmals m it HCl-Gas behandelt u. direkt dest. K p.19 55°, D.16 1,186,
nD15 = 1,450, Md == 32,40 (ber. 32,05). — Durch gleiche Einw. yon HBr-Gas auf
Acrolein u. CH3OH, schnelle Dest. erst ohne, dann m it Kolonne u. wiederholtes Frak-
tionieren wurden erhalten: l,l,3-Trim dhoxypropan, K p.17 45— 46°, K p.T60 146°,
D.ai 0,942, no21 = 1,400, Md = 34,49 (ber. 34,50). fi-Brompropionaldehyddimethyl-
1602 D s. P r a p a b a t i y e o r g a n i s c h e C h e m i e . N a tu rb to ffe . 1 9 3 6 . I.

acetal (IV), C5H u 0 2Br, K p.17 58—60°, D .18 1,341, n D18 = 1,4475, MD = 36,49 (ber.
36,35). 1,3-Dibrom-l-meihozypropan (V), C4H aOBr2, Ivp.16 75°, D .19 1,806. — p-Chlor-
propylidendiacdał, C.HU0 4C1 = CH2C'l•CH, ■CH(0 •CO •CH3)2. Durch 1-std. Kochen
von I m it Acctanhydrid; unter 18 mm 4 Fraktionen von 70—80, 80—85, 120—130
u. 130— 175°. Die 3. Fraktion krystallisierte; aus Cyclohexan, F . 43°. Die letzte
Fraktion war trimeres I ; die beiden ersten Fraktionen enthielten nach den R a m a n -
Spektren CHj: CH-CH Cl-0-C0-CH 3 u. C II,: C H ■C H (0•CO•CH3),. — I-Na-Disuljil,
C3H60 4ClSNa, Aus II m it konz. N aH S 03-Lsg. oder aus III m it gesatt. N a2S 0 3-Lsg.
Reinigung durch Einengen der wss. Lsg. im Vakuum. — Trimerer I, (C3H50C1)3.
Reinigung durch Losen in PAe. u. Verdampfen des F iltrats. Aus CH3OH bei — 10°
weiBe Krystalle, F. 36°, 11., vollig resistent gegen RMgX-Verbb. — j8-Cyanpropion-
aldehyddimethylacetal, C6H u OjN. Aus IV analog dem Diathylacetal (W o h l, Ber.
dtsch. chem. Ges. 3 4 [1901]. 1923. 3 9 [1906]. 1952). K p.17 93°, D .23 0,992, n D23 = 1,416,
Md = 32,67 (ber. 33,02). — Lavulinaldehydditnethylacetal. Voriges langsam in CH3MgBr-
Lsg. gegossen, gekocht usw. K p.ie 85°, D.18 0,983, no18 = 1,421, Md = 37,66 (ber.
37,83). Vgl. H a r r i e s (Ber. dtsch. chem. Ges. 3 1 [1898]. 41). Semicarbazon, C8H ł70 3N3,
F. 126°. — {j-[Dia,thylamino]-propionaldehyddimdhyla<xial, CbHjjOjN. Aus IV u.
N H (C Ą )2 in sd! Aceton. K p.10 85°, D.19 0,888, nD19 = 1,4245, MD = 50,34 (ber. 51,0).
— l,3-Diphenyl-l-methoxypropan, C16H 180 . Aus II, 4 Moll. Bzl. u. A1C13; krystallisierte
Fraktion 182— 184° (18 mm) in schwach w. A. gel., in Kaltegemisch gekiihlt u. geimpft.
F. 34°. — l-Chlor-3-methoxybutan, C5H n OCl. Aus III u. CH3MgBr. K p .7,,0 125°,
D.16 0,964, no15 = 1,515, Md = 31,82 (ber. 31,81). — l-Chlor-3-methoxy-3-phenyl-
propan, C,„H13OCl. Aus III u. 0«HtMgBr. K p.16 113—114°, D.16 1,075, nD16 = 1,516,
Md = 51,76 (ber. 51,31). Lieferte mit Bzl. u. A1C13 auCer anderen Prodd. obiges
l,3-Diphenyl-l-methoxypropan. (Buli. Soc. chim. France [5] 2 . 2143— 52. Dez.
1935.) L in d e n b a u m .
Andrś Comillot und Rene Alquier, Einwirkung von Acetylen a u f Acetylchlorid.
C2H2 liefert m it CH3-C0C1 in Ggw. von A1C13 bei 15° in schwach esotherm. Rk. ca. 20
bis 25% Methyl-{S-chlorvinylketon, CH3•CO •C H : CHC1, acetonahnlich riechende FI.,
Kp. 135°, K p.20 40°, das sich rasch, auch im Dunkeln, schwarzt u. sich im Lauf einer
Woche unter Abgabe von HC1 in eine schwarze amorphe elast. M. umwandelt. Das
Prod. addiert in CCl4-Lsg. ca. 94,5% der fiir eine Doppelbindung bereehneten Menge Br.
E s liefert ein Semicarbazon, Tafelchen, F. 180° (Zers.), 1. in A., bildet aber kcin Osim
u. Phenylhydrazon. — Methyl-/3-chlorvinylketon ist sehr reaktionsfahig, liefert aber
meist teerigc Prodd. Beim Vers., es durch Behandlung m it sd. alkoh. NaOH in Oxy-
methylenaceton umzuwandeln, entstanden neben groCen Mengen Teer 20—25° Tri-
acełylbenzol. Die Bldg. dieser Verb. setzt eine trans-Konfiguration des Ausgangs-
materials voraus; da bei der Kondensation von C2H 2 m it CH3-COCl die Bldg. einer cis-
Verb. zu erwarten ist, beruht die Wrkg. der alkoh. ŃaOH wahrscheinlich auf einer Iso-
merisation, vielleicht unter voriibergehender Bldg. von Methylacetylenylketon. (C. R.
hebd. Seances Acad. Sci. 2 0 1 . 837—38. 4/11. 1935.) Ostertag.
Charles D. Hurd und Robert E. Christ, Ameisenmure-p-bromphenacylesler,
ein festes Derivat der Ameisensdure. Der von JlJD E F IN D u. R e i d (C. 1 9 2 0 . III. 310)
nicht erhaltene Ameisensdure-p-bromphenacylester, C9H 70 3Br, ist leicht darstellbar u.
fiir dio Identifizierung der Saure vorziiglich geeignet. 1 g Na-Formiat in 5 ccm W. u.
10 ccrn A. m it 1 g p-Bromphenacylbromid bis fast zum Verschwinden des Losungsm.
u. nach Zusatz von mehr A. nochmals ebenso gekocht, Prod. in h. verd. A. gel. u. gekiihlt.
Man kann auch unter RiickfluC kochen. Aus verd. A. krystallin, F. 140°. (J. Amer.
chem. Soc. 57. 2007. 9/10. 1935. Evanston [Ul.], Univ.) L in d e n b a u m .
N. Beverley Tucker, Nor mole Fetts&ureamide des Athylendiamins. Vf. h a t Saure-
amide von der allgemeinen Formel CMJyNH ■CO • Jł)2 m it geradkettigem R durch
48-std. Kochen von Athylendiamin m it der doppelten bereehneten Menge des be-
treffenden Saureathylesters dargestellt. Die ersten 3 Amidę wurden aus Essigester-A.,
die ubrigen aus absol. A. umkrystallisiert. Die ersten 6 Amidę wurden unter dem
Polarisationsmikroskop gepriift. Die C-Indices geben die Gesamt-C-Atome in der
Sauro an. Die FF. sind korr. Die 3 Zahlen hinter den FF. (bei den ersten 6) bedeuten
Loslichkeit (g) bei 25° in 100 ccm W., absol. A., Essigester. Krystallograph. Angaben
vgl. Oriffinal. — C2, trildine oder monokline Nadeln, F. 173— 173,5°; 68,3, 13,1, 0,25.
C3, triklin. F. 189,0°; 40,8, 13,8, 0,26. C4, triklin, F . 191—191.3°: 4,78, 13,7, 0,28.
C5, triklin, F. 183,0°; 0,35, —, 0,48. Ce, triklin, F. 177— 177,3°; 0,02, 6,48, —-
C;, triklin, F. 171,5°; —, 2,49, 0,11. C8, F. 169—169,5°. C10, F. 164,0°. Cn , F. 160,5°.
1936. I. D i- P r a p a r a t iy e o r g a n i s c h e C h e m ie . N a tu rstoffe. 1603

Cu, F. 169,0°. C13, P. 156—156,4°. C14, F. 154,5°. C15, F. 153,0°. Cle, F. 148,5°.
Cl;, F. 149,5—150°. (J. Amer. chem. Soc. 5 7 . 1989—90. 9/10. 1935. L exington [Vir-
ginia], M ilitary Inst.) LlNDENBAUM.
Fr. Fichter und Jules Heer, Die Oxydalion von Dimdhylmalonsauremonoathyl-
ester (Dimethylmalondthylestersaure) mit Kaliumpersulfat. (Vgl. C. 1 9 3 5 . I I . 680.)
Um den Einwand zu entkraften, daB bei der Oxydation der Malonathylestersaure mit
Kaliumpersulfat die Oxydation nicht am Carboxyl der Malonestersaure, sondern an
ihren Methylcnwasserstoffcn angreife, unterwerfen Vff. den Halbester der Dimcthyl-
malonsaure ebenfalls der Oxydation m it Kaliumpersulfat u. erhalten wie B ro w n u.
W alk er bei ihrer Elektrolyso den Totramethylbernsteinsaurediathylester in einer
Ausbeute yon 23,9%. Ais Nebenprodd. werden die E ster der Isobuttersaure neben
wenig Methacrylsaure gebildet. Durch Oxydation von isobuttersaurem K sowio Iso-
buttersaureathylester m it K-Persulfat wird neben Propan, Propylen u. CO Tetra-
methylbemsteinsaure in Ausbeuten von 0,72—5,25% der Theorie erhalten. (Helv.
chim. Acta 1 8 . 1276—80. 1/10. 1935. Basel, A nstalt f. Anorgan. Chem.) G a e d e .
Buhei Sakurai, Die elektrolytische Reduktion von Succinimid. Vf. beschreibt
die Herst. einer Kathode aus sehr reinem Zn-Amalgam, dio ein starkes Red.-Vermógen
besitzt. Unter Anwendung dieser Kathode, einer Pb-Anodo u. 50%ig. H 2S 0 4 ais
Elektrolysenfl. wird Succinimid reduziert. Bei einer Elektrolysendauer von 12 Stdn.
u. einer Temp. von 38— 40° wird Pyrrolidin in 28%ig. Ausbeute erhalten. Aus dem
Ruckstand wird Pyrrolidon isoliert. (Buli. chem. Soc. Japan 1 0 . 311—13. 1935. Osaka,
Sumiyoshi, Osaka Women’s College, Chem. Inst. [Orig.: engl.]) Ga e d e .
Costin D. Nenitzescu und Grigore G. Vantu, Untersuchung iiber die durch
Kondensation der gesdtligten Kohlenwasserstoffe mit Acetylchlorid in Gegenwart von
Aluminiumchlorid erhaltenen Kctone. Es wird ein zusammenfassender Bericht uber
die Ergebnisse der von N E N IT ZE SC U u . Mitarbeitern (C. 1 9 3 4 . II. 2669 u. friiher)
ausgefdhrten Arbeitsserie gegeben. Vff. haben sodann einen weiteren einwandfreien
Beweis dafur erbracht, daB das bei der Rk. des Cyclohexans m it CH3-C0C1 in Ggw.
von A1C13 gebildete gesatt. K eton l-Methyl-2-acelyleyclopentan (I) ist. Das Keton
wurde m it NaOBr zur l-Methylcyclopentan-2-carbonsaure oxydiert (vgl. C. 1 9 3 2 .
I. 799) u. diese dem von v. B r a u n (C. 1 9 3 4 . I. 1800) beschriebenen Abbauverf. unter -
worfen. Das Endprod. war l-Mdhylcycloj>entanon-(2), womit Formel I bewiesen ist. —
Von I u. der genannten Saure aus wurden einige neue Yerbb. dargestellt.
V e r s u c h e. l-Methylcyclopentan-2-earbonsaurechlorid m it Br im Rohr 5 Stdn.
auf 125° erhitzt, Fraktion 94—103° (13 mm) in Bzl. m it 2 Moll. Na-Azid 40 Min. auf
80° erwarmt, nach Erkalten 2,5 Moll. KOH zugefiigt (spontane Erwarmung), bis zum
Erkalten gesehuttelt, m it HC1 neutralisiert u. m it W.-Dampf dest., 01 ausgeathert
u. dest. Fraktion 130—140° lieferte ein Semicarbazon von F. 173°, ident. m it dem des
1-Methylcyclopenta?ions-(2). — Bei der Dampfdest. ging auch etwas 1-Methylcydo-
penten-2-carbonsaure, C7H 10O2, aus verd. A., F. 131,5°, iiber, gebildet durch HBr-
Abspaltung aus der bromierten Saure. — l-Methyl-2-athylcyclopentan, C8H16. Durch
Red. von I nach Cl e m m e n s e n (2 Tage). K p.7B3 121°, D .204 0,7728, nn2° = 1,428 35,
Mn = 37,36 (ber. 36,96). Ist nach der D. ein Gemisch von 78,7% trans- u. 21,3% eis-
Form (vgl. Ch iu r d o g l u , C. 1 9 3 2 . I. 2161). — l-Methyl-2-athylidencyclopentan,
C8Hi4. 8,1 g KOH-Pulver, 25,6 g Methyl-[l-methyleyclopentyl-(2)]-carbinol (C. 1 9 3 4 .
II. 1121), 120 cem A. u. 10 ccm CC14 bis zur Lsg. des KOH geriihrt, 15,2 g CS2 ein-
getropft (Temp. 30°), naeh 3 Stdn. 30 g CH3J eingetropft, noch 6 Stdn. geriihrt,
Filtrat im Vakuum dest., Prod. m it Kolonne fraktioniert (Temp. nicht iiber 124°),
mit KOH u. gesatt. HgCl2-Lsg. gewaschen. Kp. 123—124° (iiber Na), D .2°4 0,7995,
nn2° = 1,444 21. — Dest. des Carbinols m it K H S 04 mittels Kolonne ergab einen
KW-stoff von Kp. 124—125°, D .2°4 0,8053, no20 = 1,445 81, welcher nach den Kon-
stanten ein wenig 1,3-Dimeihylcydóhexen enthielt (Ringerweiterung). — 1-Mełhyl-
2-cinnamoylcyclopentan, Ci5H 180 . Gemisch von I, Benzaldehyd u. etwas CH3ONa-
Lsg. 3 Tage stehen gelassen, m it W. verd. u. ausgeathert. K p.4 153°, D .2°4 1,0180,
n D20 = 1,572 20. Dibromid, Ci6H lf,OBr2, Krystalle, F. 107°. — i-Melhylcydoperdan-
2-carbonsdureathylester, C9H 160 2, Kp. 179— 180°, D.2°4 0,9397, n D2° = 1,431 36. —
l-Meihyl-2-[oxymelhyl]-cycU)pentan, C,H140 . Durch Red. des vorigen m it Na u. A.
Kp.758 171—172°, D .2°4 0,9146, n D20 = 1,451 52. — l-Meihyl-2-[brommethyl]-cydo-
'pentan, C;H 13Br. Aus vorigem m it 48%ig. H Br (W.-Bad, 4 Stdn.). K p.14 65°,
D.204 1,2608, n D20 = 1,483 15. — 1,2-Dimethylcyclopentan, C7H 14. Voriges wie iiblich
mit Mg umgesetzt, dann m it W. zers. Kp. 93—94°, D .2°4 0,7613, no20 = 1,417 45. —
1604 D s. P r a p a r a t iy e o r g a n is c h f . C h e m ie . N aturstoffe. 1 93 6. I.

f)-[l-Methylcyclopentyl-(2)]-propionsdure, C9H i60 ,. Vorvoriges m it Na-Malonester kon-


densiert, Prod. Ycrscift u. dcst. K p.]5 147— 148°. Alit SOCl2 das Chlorid, K p.,5 98°.
D araus in Bzl. m it N H 3-Gas das Amid, C9H n ON, F. 93°. — l-Methyl-2-formylcydo-
pentan, C7H 120 . 20 g l-Methylcyclopentan-2-carbonsaurechIorid, 100 g Xylol u.
4 g Pd-Kohle gekocht u. H eingeleitet bis zur bccndeten HCl-Entw. (16 Stdn.), Aldehyd
m it 40%ig. N aH S 03-Lsg. isoliert, Kp. 148—150°, D.20, 0,906S, n D=° = 1,438 58.
Semicarbazon, CgH,.0N3, F. 121,5°. (Buli. Soc. ohim. France [5] 2 . 2209—20. Dez.
1935.) L in d en b au m .
D. Ivor James, Die Funktion der Schwefdsdura bei der Nitrierung. Vf. dehnt die
U nters. von H e t h e r i n g t o n u . M a s s o n (C. 1 9 3 3 . I. 2798) auf die Nitrierung von
2,4-Dinitrotoluol zu 2,4,6-Trinitrotolml aus. Bis zu einer Rk.-Temp. yon 95° u. bis zu
einem H 2S04-t)bcrschufl von 4 Mol uber die zur tlberfiihrung des vorhandenen u.
des bei der Rk. entstehenden W. in H 2S 0 4-H 20 laCt sich die Wrkg. der H 2S04 bc-
friedigend m it der Erhohung der Mischbarkeit der Komponenten erklaren. Oberhalb
95° u. bei hóheren H 2S 04-Konzz. nimmt die zur Nitrierung verfugbare H N 03, wie aus
der Ausbeute an Trinitrotoluol hervorgeht, wieder ab. Beispielsweise bleiben bei 105°
u. dem Molverhaltnis D initrotoluol: H N 03: H 20 : H 2S 0 4 = 1: 1,83: 3,6: 8 nach 5 Stdn.,
wo die Rk. prakt. zum Stillstand kommt, 9,25% des Dinitrotoluols unvcriindert, obwohl
noch 3 0 % der angcwandten H N 03 vorhanden sind. Die Abnahme der Trinitrotoluol-
ausbeute ist nicht auf H N 03-Verluate durch Rauchen oder auf Nebenrkk. zuruck-
zufiihren. — Die Zus. der Rk.-Prodd. wurde aus der D. bei 90° u. aus den Erstarrungs-
punktcn erm ittelt. Mischbarkeit von 2,4-Dinitrotoluol m it H 2S 0 4 verschiedener Konz.
zwischen 70 u. 160° siehe Original. (J. chem. Soc. London 1 9 3 5 . 785— 87. Leeds,
Univ.) OSTERTAG.
A. Kirssanow und J. Iwastchenko, Ober den Mechanismus der Aminierung mit
Natriumamid. E in neues Verfahren fiir die Darstellung der substiluierten Aimdine.
TSCHITSCHIBABIN u. S e i d e (Chem. J. Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitscheski
Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 4 6 [1914]. 1216) haben entdeckt, daB
Pyridin, Chinolin usw. mittels N H ,N a leicht am iniert werden konnen, wobei das NH2
fast ausschlieBlicli die a-Stellung, zu einem sehr geringen Teil auch die y-Stellung,
aber nie die /J-Stellung einnimmt. Nach Z i e g l e r u . Z e i s e r (C. 1 9 3 0 . II. 1376) ver-
łauft diese Rk. ganz analog der Alkylierung des Pyridins, Chinolins usw. mittels Lithium-
alkylen, d. h. nach dem Schema:
— C H = N — + N H 2N a -> — CH (NH2)— N N a---->- — C(NH 2) = N — + N aH
—C(NHNa)= N— + H 2.
Vff. haben nun die Frago zu losen versucht, ob die TsCHITSCHlBABlNsche Rk.
fur den Pyridinkern spezif. oder auf andere Verbindungsklasscn iibertragbar ist. Die
SCHIFFschen Basen, X -C H : N*Y, verhalten sich in manchen Rkk. analog dem Pyridin.
Z. B. addieren sie wie dieses 1 Mol. einer Organometallverb. bzw. 2 Atome H, u. zwar
wesentlicli leichter ais Pyridin, in welchem die Gruppe —C H = N — durch ihren Eintritt
in einen Ring u. durch eine weitere Doppelbindung stabilisiert ist. Wenn nun bei der
Aminierung des Pyridins nur das N-Atom u. ein a-C-Atom beteiligt sind, so sollten die
SCHIFFschen Basen ebenfalls nach obigem Schema aminierbar sein. Freier H durfte
allerdings nicht auftreten, sondern ein weiteres Mol. Anil zu X -CH 2-N H -Y reduzieren.
Ist dagegen die Gruppe —C H :C H -C H :N — oder der ganze Pyridinring beteiligt,
so konnten die SCHIFFschen Basen nicht am iniert werden. Die Verss. der Vff. haben
ergeben, daB Benzylidenanilin (I), in Toluol m it NH 2Na erhitzt, tatsachlich ent-
sprechend obigem Schema reagiert. Folgende Rk.-Prodd. wurden erhalten: ca. 20%
Phenylbenzamidin (II), C6H5.C(NH2) : N-C6H6, ca. 15% Benzylanilin, ca. 13% Lophin,
ca. 12% A nilin u. Spuren eines nicht identifizierten Prod. von F. 207—208°. Die
Bldg. von Lophin u. Anilin kann wie folgt erklart werden:
CsH6• C(NHs): N •C9H j + N H ,N a = C9H5-C(NHNa):N-C»H5 - f NH3;
C .H .-C H —N IL
3CeHs.C H :N -C sHs + 2 NH3 ^ ___ N> C C6H6 + 3CfeH,.NHt .
Das so gebildete Amarin setzt sich wahrscheinlich m i t I zu Lophin u. B e n z y la n ilin
um. Diese Erklarung wird dadurch gestiitzt, daB S t r a i n (C. 1 9 2 8 . II. 1553) durch
Einw. v. fl. NH 3 auf I Amarin a is Hauptprod. erhalten hat. Das nach S t r a i n durch
Einw. von NH2K auf I in fl. N H 3 gebildete Benzylphenylbenzamidin haben Vff. bei
ihrer Rk. nicht beobachtet; andererseits hat S t r a i n kein I I erhalten. Bei der Temp.
des f l . NH3 verlauft somit die Rk. ganz anders. — Das neue Verf. fur die Darst. des
1936. I. D2. P r a p a r a t iy e o r g a n i s c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1605

II ist trotz der maBigen Ausbeute u. der zahlreichen Nebenprodd. besser u. billiger
ais die bisber bekannten Verff. Aus Benzanilidimidchlorid u. wss. N H 3 nach v. P e c h -
MANN (Ber. dtsch. chem. Ges. 3 0 [1897], 1782) erhalt man hóchstens 20% , u. die
Reinigung ist sehr schwierig; Yemendung von N H 3-Gas oder NH2Na in iith. Lsg.
erhoht die Ausbeute nieht. —- Dic Aminierang von Benzyliden-p-toluidin u. Pipero-
nylidemnilin m it NILNa ergab ganz analoge Rcsultate. Die Aminierung der Gruppe
—CH: N— mittels NH2Na ist demnach nieht spezif. fiir den Pyridinring, sondern
eine allgemeine Rk. Das NH ,N a reagiert analog den Organometallverbb., indem das
NH, die RoUe de3 Alkyls iibernimmt.
V e r s u c h e . 48,3 g I, 24 g NH 2Na u. 50 ccm Toluol unter RiickfluB 1 Stde. im
Bad von 120° geriihrt (anfangs vorsichtig), nach Erkalten m it W. u. A. behandelt,
ath. Lsg. wiederholt m it verd. Essigsaure extrahiert, saure Lsg. m it NHjOH alkalisiert
u. ausgeathert, A.-Ruckstand fraktioniert. Fraktion 72—-73° (7—8 mm) war Anilin.
Fraktion 200—230° (4—5 mm) krystallisierte u. lieferte Phenylbenzamidin (II), aus Lg.
farblose Nadelchen, F. 114—115°. Fraktion 230—260° (4—5 mm) lieferte aus Lg.
weitere Mengen II, dann aus PAe. Spuren farbloser Nadeln, F. 207—208°. Der krystalli-
sierende Dest.-Ruckstand war Lophin, C21H 10N2, aus A. Nadeln, F. 273,5—274,5°;
in A. mit konz. HC1 + A. das Hydrochlorid, F. 155—160°. Aus der m it Essigsaure
extrahicrten ath. Lsg. wurde durch Vakuumdest. Benzylanilin isoliert, K p .750 305—307°,
aus PAe. Krystalle, F. 35—36°; Acetylderiv., aus PAe. Blatter, F. 56—57°; N-Nitroso-
deriv., aus PAe. gelbliche Nadeln, F. 56°. — Aminierung des Benzyliden-p-toluidins
ergab: 23% p-Toluidin. 23% p-Tolylbenzamidin, C^H^No, aus Lg. Nadeln, F. 90°.
21% Benzyl-p-toluidin, C^H ^N , gelbes 01, aus PAe. bei — 20° farblose Blattchen,
F. 19—20°; N-Niłrosoderiv., aus PAe. hellgelbe Tafeln, F. 45,5—48,5°. 12% Lophin. —
Aminierung des Piperonylidenanilins ergab: Piperonylsaurephcnylamidin, Cu H120 2N2,
aus Lg. farblose Tafelchen, F. 138—139°. Piperonylanilin, aus PAe. derbe Nadeln,
F- 79—80°. (Buli. Soc. chim. France [5] 2. 2109—24. Dez. 1935.) LlJJDENBAUM.
A. Kirssanow und I. Iwastchenko, Uber das vermeintliche I)ihydrophenylbenz-
amidin. B e r n t h s e n u . S zym ański (Ber. dtsch. chem. Ges. 1 3 [1880]. 917) wollen
durch Red. des Phenylbenzamidins (I) m it Na-Amalgam in alkoh. Lsg. unter Zusatz
von Eg. zur Neutralisation des Alkalis Dihydro-I, CcH5•CH(NH2) •NH ■C6H5, erhalten
haben. Dieses wurde ais Hydrochlorid (F. 223—224,5°) isoliert u. bildete aus verd.
A. Krystallchen von F. 114,5—115°. Nun schm. das I-Hydrochlorid bei 224°, u. ais
F. des I selbst wurde zu jener Zcit 111—112° angenommen, wahrend ganz reines I bei
114—115° schm. (vgl. yorst. Ref.). Obige Autoren haben den Misch.-F. ihrer Substanz
mit I nieht bestimmt, sondern nur angegeben, daB das Hydrochlorid u. Chloroplatinat
von den entsprechenden Salzen des I verschieden sind. — Auf Grund theoret. Er-
wagungen sollte freies Dihydro-I nieht existenzfahig sein oder doch sehr leicht ent-
weder in NH;l u. Benzylidcnanilin oder in Anilin u. Hydrobenzamid (gebildet aus
C6H6.CH: NH) zerfallen. Zur Entscheidung der Frage haben Vff. I m it Na-Amalgam
unter verschicdenen Bedingungen reduziert u. die Rk.-Prodd. qualitativ u. quantitativ
genau untersucht. Es h at sich gezeigt, daB in keinem Fali eine um 115° schm. Substanz
auftritt, welche nieht unverandertes I ware. Isoliert wurden Benzaldehyd, Anilin,
Benzylanilin u. Benzylamin, dereń Bldg. durch Spaltung von intermediar entstan-
denem Dihydro-I, Hydrolyse u. Red. leicht verstandlich ist. Obige Autoren haben
umrerandertes I, desśen F. infolge Isolierung ais Hydrochlorid um 3° gestiegen war,
ais Dihydro-I angesehen. Dieses existiert nieht u. ist aus der Literatur zu streichen.
— Die Darst. des I (vorst. Ref.) wurde verbessert: 36 g Benzylidcnanilin wahrend
2 Stdn. in sd. Gemisch von 100 ccm Toluol u. 24 g NH2Na-Pulver eintragen, m it W.
u. A. behandeln usw. wie friiher. Ausbeute iiber 30% . (Buli. Soc. chim.France [5] 2.
1944—50. Noy. 1935. Akad. d. Wiss. d. U. R. S. S.) LlNDENBAUM.
J. D. Loudon und A. Livingston, Austausch der Sulfonylgruppen in Thiolsul/on-
sdureestem. (Vgl. C. 1 9 3 6 . I. 323.) Der m it der Umwandlung von 2,4-Dinitrophenyl-
alkylathcrn ( B l a n k s m a , C. 1 9 0 9 . I. 1809) u. gewissen Umesterungsrkk. von Carbon-
saurederiw. in Parallele zu setzende Austausch von Sulfonylgruppen wurde an Hand
folgender Rk.: R 'S -S 0 2-R " + R " '- S 0 2N a — y R '-S -S 0 2-R "' + R "-SO ,N a naher
untersucht. Keine Umsetzung fand sta tt in folgenden Fallen: R ' = R " = p-Tolyl,
R ''' == Phenyl; R ' = R " = 2,5-Dichlorphenyl, R '" = o-Nitrophenyl; R ' = Phenyl,
P = p-Tolyl, R '" = p-Chlor- oder p-Bromphenyl; R ' = Benzyl, R " = p-Tolyl, R '" =
Phenyl-; R = o-Nitrophenyl, R " = Phenyl, R " ' = 2,5-Dichlorphenyl; R ' = o-Nitro-
phenyl, R " = p-Bromphenyl, R '" = p-Chlorphenyl. In den anderen 17 untersuehten
1606 D ,. P r a p a k a t iy b o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1 9 3 6 . I.

Fallen yorliof die Rk. in obiger Richtung. — Die Einw. von p-CH3'C aH4-S 0 2SK auf
2-Nilro- u. 2,4-Dinitrochlorbcnzol lieferte die entspreckenden p-Tolylsulfone, jedoch keine
Thiolsulfonsaureester. Im Gcgensatz zu F ro m m u . E r f u r t (Ber. dtsch. chem. Ges. 4 2
[1909]. 3822) wurde gefunden, daB C6II5•CH2C1 m it C7H7- S 0 2-SK lediglich p-Toluol-
thiolsulfonsaurebenzylester liefert, der auch durch Austausch aus Benzylthiolsulfonsaure-
benzylester erhalten werden konnte. p-Toluolthiolsulfonsaure-o-nitrophenylester lieferte
mit, Alkalisulfinaten keine o-Nitrophcnylsulfone, dagegen lieB sich dio Thiolsulfonsaure-
gruppo C7H7- S 02- S in I durch p-Toluolsulfon u. p-Bromphenylsulfon, jedoch nicht durch
2,5-Dichlorphenylsulfon ersetzen. Obwohl C„H5CH2• S • S 0 3N a m it Alkalimercaptiden
Disulfide u. Na-Authrachinon-l-sulfonat Thioather liefert findet eine entsprechende
Umsetzung nicht statt.
V e r s u c h o. p-Toluollhiolsulfonsaurephenylester, C13H 120 2Si!, F. 74°. — p-Tóluól-
thiolsulfonsdure-p-nitrobenzylester, CuHi30 4NS2, F. 120°. — p-Toluolthiolsulfonsaure-p-
/ -----v y ---- \ chlorphmylester, C13H U0 2C1S2, F. 65°. — p-Toluol-
\ ___/ s ' s-so >—\ ___/ CH’ 1 thiolsulfonsaure - p - bromphenylester, C13H u 0 2BrS2,
N0* F. 107°. — p-Toluolthiolsulfonsaure-2,5-di<Morphenyl-
ester, C13H 100 2C12S2. Existiert in 2 Formen, F. 86 — 87° u. 103°. — Benzolthiolsulfonsaure-
o-nilrophenylester, C12H i0 4NS2. F. 87°. — p-Brovibenzolthiolsulfcnisdure-o-nilrophenyl-
ester, C12H 80 4NBrS2, F. 137“. — 3-Nitrobenzolthiolsulfonsaure-2,5-dichlorphenylester,
CuHjOjNCUS,, F. 116°. (J. chem. Soc. London 1 9 3 5 . 896 — 9 8. Ju li Glasgow,
Uniy.) " " BERSIN.
N. F. Ssilin und B. A. Nikoljuk, Ober die Herstellung von p-Aminophenol durch
Reduktion von Nitroplienol mit Eisenspanen in Gegenwart von Kochsalz. (Vgl. LYONS
u, S m it h , C. 1 9 2 7 . I. 1152.) Vff. finden bei Laboratoriums- u. kleintcchn. Verss.,
daB die neutralc Red. des Nitrophenols (ohne Anwendung yon HC1) mittels Eisen-
spanen in Ggw. von NaCl in einigen Stdn. m it einer Gcsamtausbeute von 97,8°/0 durch-
fiihrbar ist, wcnn folgende Bedingungen eingehalten werden: bei einer Konz. von
150 g Nitrophenol (mit hochstens 1% Phenolat) in 11 W. sollen 34 g NaCl im Liter
zugegen sein u. an Fe (das nicht angeatzt zu sein braucht) 10% uber die theoret. er-
forderliche Menge yerwendet werden; dio Rk.-Temp. soli 60—90° betragen; es mufi
heftig geruhrt werden (ca. 300 Umdrchungen in der Min.); die A rt des Eintragens des
Nitrophenols u. Eiscns ist fiir die Ausbeute unwesentlich. (Anilinfarben-Ind. [russ.:
Anilinokrassotschnaja Promyschlennost] 5 . 201—11. 1935.) Ma u r a c h .
M. Newrew irnd Je. Malewinskaja, Unlersuchung und LaboraUrriumsbilanz der
Nitrosierung ton Phenol. Untersucht wurden die bei folgender Arbeitsweise sich er-
gobenden Verhaltnisse: zu 200 ccm vcrd. Schwefelsaure (enthaltend 15,2 g H2S04)
wurden bei -—4 bis 0° 3 5 0 ccm einer Lsg. yon 18,8 g Phenol u. einer bestimmten Menge
N itrit gegeben u. die Rk. untcrhalb 0° zu Ende gefuhrt. Es ergab sich, daB eine Aus­
beute von 7 8 % Nitrosophenol erreicht werden kann, wenn bei LuftausschluB ge-
arbeitet, 5 3 % mehr N itrit ais theoret. erforderlich yerwendet wird u. die Rk.-Dauer
ca. 4 Stdn. betragt. (Anilinfarben-Ind. [russ.: Anilinokrassotschnaja Promyschlennost]
5 . 2 20— 27. 1935.) Maurach.
Jean Molnar, Die physikochem.isch.en Eigenschaften der Pikrinsaure iiber den
ganzen ps-Bereich. Vf. fuhrt systemat. Unterss. iiber die Eigg. der Pikrinsaure ais
Funktion des ph durch, indem er die UV-Spektren bestimmt, die Losliehkeit u. dic
elektr. t)berfiihrung miBt. E r stellt fest, daB die Pikrinsaure 7 yerschiedene Molekiil-
formon durchlauft u. zwar:
Cl
H—O—H H—O—H + OH
OiNjj^^NO, O .N |^^|N O . O .N |^ ^ N O .

'V'nO. NO. NOt gelb


farblos

O .N ^ ^ T > O.Nif NO.


[C ,H N .O ,N a]-
U T gelbgrfln
O .N-
gelb rot
(C. R. hebd. Sóances Acad. Sci. 2 0 1 . 59—62. 1935.) Ga ed e.
Anna Wohl, Ober die Reduktion gewisstr Ozime. Nach den Unterss. von R a m a r t -
L u c a s u . Mitarbeitem (C. 1 9 3 4 . II. 602 u. friiher) besitzen gewisse Oxime, besonders
1936. I. D ,. P r a p a r a t iy e o e g a n is c h e C h e m ie . N a td rstoffe. 1607

dio eo -trisu b stitu ierten A ce to p h o n o n o sim e , n ic h t d io u b lich e HANTZSCH-WERNERSche


Form el, so n d e m d io BECKM ANNsche I s o o sim fo r m e l. D e n v ersch ied en en o p t. E ig g .
dieser b eid en O x im reih en so llto n o tw en d ig er w cise ein v ersch ied en es ch em . V erh . en t-
sprechen. U m d ie s zu b ew eisen , b e n u tz t V f. da3 H y d rieru n g sv er f. U n te r su c h t w u rd en
zunachst d a s Aceiophenonozim u . d a s o>-Dimethylbuty1acetophencmozim, w elch en n a ch
den A b so rp tio n sm essu n gen d ie F o rm eln I u . I I zu zu sch roib en sin d . S ie w u rd en n a ch
po P Ti 3 V erff., u . zw ar im m er in n eu tra lem
P PS'>C = N *0H t t u r , 17\ rC>C— NH M ed iu m , z u red u zieren y e r su c h t. —
j "y T 1. K a t a ly t . R e d . in a lk o h . L sg. m it
P t0 2i Beido Oxime uahmen auch
bei langerem Schiitteln keinen H auf. Vgl. hierzu GuLEWITSCH (C. 1 9 2 4 . II. 2399).
Dagegen wurde Benzaldoxim unter denselben Bedingungen glatt zum Dibmzylamin,
Kp.15 170—173°, reduziert; Hydrochlorid, C14H i6NC1, Krystalle. Von diesem Amin
wurde das Absorptionsspektrum in Hexan u. in A. bestimm t; dio Lage der dem sicht-
baren Teil naheren Bandę ist dieselbe wie beim Athylbenzol. — 2. Rod. ijiit Zn-Staub
u. CaClj in wss.-alkoh. Lsg. Beide Oxime wurden nicht angogriffen. — 3. Red. m it
Al-Amalgam in ath. Lsg. I lieferte a.-Phenylathylamin, K p.69 107°; Hydrochlorid,
C8H12NC1, F . 156°; Bmzoylderiv., F. 115°. I I wurde unter denselben Bedingungen
unyerandert zuruckgewonnen. — Aus den Vcrss. folgt, daB gewisso Hydrierungs-
agenzien, welche Oxime der n. Form reduzieren, solcho der Isoform nicht angreifen.
(Buli. Soc. chim. France [5] 2 . 2135—40. Dez. 1935.) L in d e n b a u m .
Anna W o h l, Chemischc und spektrale Untersuckung einiger Acełylderivałc von
Ozimen. C e rc h e z u. D u m itre s c o -C o le s iu (C. 1 9 3 4 . II. 3112) haben einige Oximo
u. dereń Acetylderiw. m it Al-Amalgam reduziert; erstero lieferten dio entsprechenden
Aminę, letztero zugleich die Aminę u. dereń Acetylderiw-. Dio Autoren haben daher
angenommen, daB die Acetyloxime zum T e il in der BECKM ANNschen Isoform vor-
liegen, bei dereń Hydrierung das Acetyl nicht eliminiert wird. Da nun die 1. c. unter-
suchtcn Oxime bisher nur unter der n. Form bekannt waren, orhob sich die Frage,
ob nicht dio Acetylierung von einer Isomerisierung begleitet ist. Vf. h at daher Benz-
aldozim, Anisaldozim, Benzophenonozim u. dereń Acetylderiw. dargestellt u. der
spektralen Unters. unterworfen. Es h at sich ergeben, daB die Einfiihrung des Acetyls
keine Strukturanderung der Oximo bewirkt (Kurven im Original). Fem er wurden
die Acetylderiw. des Acetophenonozims (I) u. des co-Dimethylbutylacetophenonozims (II)
dargestellt, I durch Erhitzen mit Acetanhydrid, II, C1cH mO,N, K p.17 172— 173°, dureh
Umsetzen des Oxims m it C2H5MgBr, Zugeben von Acetanhydrid, GieBen in salzsaures
W. usw. Auch die Spektren von I u. II stimmen m it denen der freien Oxime iiberein.
— Zur Erklarung der Resultate obiger Autoren muB man annehmen, daB die Acetyl-
oxime eine sehr geringe, spektral nicht bestimmbare Menge der Isoform enthalten,
welche zuerst hydriert wird, u. daB sich dann das Gleichgewicht zugunsten dieser
Form verschiebt. Ist dies richtig, dann sollto dio Red. von II, welehes nach seinem
Spektrum die Isoform besitzt, ausschlieBlich das Acetylderiv. des entsprechenden
Arnins liefem. Yf. hat I u. I I m it Al-Amalgam hydriert. I lieferte ein Gemisch von
a-Phenylathylamin u. dessen Acelylderiv., C10H13ON, F. 75°, wahrend I I nicht an-
gegriffen wurde. I I verhalt sich also ebenso wie das freie Oxim (vorst. R e f.). (Buli.
Soc. chim. France [5] 2 . 2140—43. Dez. 1935.) LINDENBAUM.
Anna W o h l, Versucke zur Spaltung gewisser Ozime in optische Antipoden. W en n
die a-trisubstituierten Aeetophenonoxime wirklich die BECKM ANNsche Formel besitzen,
so enthalten sie ein asymm. C-Atom u. sollten in opt. Isomere spaltbar sein. Vf. hat
fur ihre Verss. das m-DimethylbuUylacetophenonozim (I) gewahlt. Um sicher zu sein,
daB das Fehlen der Doppelbindung nicht auf Polymerisation beruht, wurde, weil I
sw l. ist, mit dem B e n z y ld e r iv . des cu-Trimethylacetophenonoxims, welehes nach seinem
Spektrum dieselbe Konst. wio I besitzt, eine kryoskop. Best. in Bzl. ausgefiihrt u.
festgestellt, daB die Verb. monomolekular ist. — Zwecks Spaltung m it akt. Alkaloiden
muBte ein C02H eingefiihrt werden. Um sicher zu sein, daB die Einfiihrung von
CH2-C02H am N die S truktur der Funktion nicht verandert, hat Vf. diese Gruppe
auch in das (absorbierende) Propiophenonoxim eingefiihrt. Dazu wurden die Oxime
durch Erhitzen m it alkoh. C2H 5ONa-Lsg. in die N a-D eriw . umgewandelt u. dann
m it Na-Chloracetat gekocht. Vom Propiophenonoxim: S au rell, ausPA e., F. 58°. Von
C’1 ‘> C =N •O • CH, • CO, H (C4H8XCH^C> C _ N . CHi . c o jH
ii in "iT
1608 D a. P r a p a b a t iy e o b g a n is c h e Ch e m ie . N a tu bstoffe. 1 9 3 6 . I.

I: Saure III, C^H^sO^N, aus Eg. von 40° -f W., E. 70°. Die Spektren dieser Sauren
sind analog denen der zugrunde liegenden Oxime; die Einfuhrung von CH2-C03H ver-
andert also die Konst. nicht. Wcdcr durch fraktionierte Krystallisation der Saure III
selbst noch ihres Bruoinsalzcs konnte eine opt.-akt. Saure erhalten werden. — Vf.
h at noch eine analoge Saure durch Kondensation von I m it a-Bromisobuttersaure
dargestellt. Dicselbe besaB dio erwarteto Zus. ClsH 270 3N u. bildete aus A.-PAe. perl-
mutterglanzende Plattchen, P. 135°. Bei einem 2. Vers. wurde an ihrer Stelle nur
wenig einer isomeren Saure ClttU „ 03N, aus wss. A., E. 79°, erhalten. Diese Sauren
besitzen nach ihren Spektren die gleichen Eunktionen. Die Verss. wurden wegen
geringer Ausbeuten nicht fortgesetzt. — SchlieBlich wurden noch biochem. Verss.
m it yerschiedenen Spaltpilzen ausgefiihrt, aber in keinem Falle wurdo eine opt.-akt.
Saure erhalten. (Buli. Soe. chim. France [5] 2. 2163—68. Dez. 1935.) L in d e n b a u m .
Wacław Piechulek und Jerzy Suszko, Stereochemische Studien. V. Optische
Isomerie der a -Phen ylsulfin ylphenylessigsdure. (Roczniki Chem. 15. 221—33. 1935. —
C. 1 9 3 5 .1. 3660.) Schonfeld.
Jean Miliotis, Ober die Darstdlung der Isovaleroylsalicylsdure. Diese Saure ist
zuerst 1910 von ElNHORN u . S e u f f e r t aus Salicylsaure u. Isovaleroylchlorid in
Ggw. von P yridin dargestellt w orden u. schm. danach bei 95°. Spater h a t D a l i e t o s
(C. 1928. II . 41) aus Salicylsaure u. Isovaleriansaureanhydrid eine Saure Ci2H 140 4
von F . 225° erhalten u. ohne K enntnis der ElNHORNSchen D arst. ais 0-Isovaleroyl-
salicylsćiure beschrieben. Vf. h a t das ElNHORNsche Verf. w iederholt u. festgestellt,
daB der F . 95° richtig ist. (Buli. Soc. chim. F rance [5] 2. 2134—35. Dez. 1935. Athen,
Handelshochschule.) L in d e n b a u m .
H. V. Ashbum, A. R. Collett und C. L. Łazzell, Einige p-Alkoxyathylester der
p-Aminobenzoesaure. Die fur die Synthese dieser Ester erforderlichen Glykolmono-
alkylather wurden, soweit sie nicht kauflich waren, durch Erhitzen der entsprechenden
Alkohole m it Athylenoxyd in Ggw. von etwas H2SO,, dargestellt (D. R. P. 580 075;
C. 1933.- I L . 1927.)/ fiir den tert.-Butylather wurde saures Al-Fluorsilicat ais Kata-
lysator yerwendet (E. P. 354 357; C. 1931. II. 2657). Reinigung durch Fraktionierung
m it Kolonne. — Darst. der p-Nitrobenzoesaureester nach dem friiher (C. 1933. I. 606)
beschriebenen Verf. Dieselbcn sind viscose, hellgelbe, fast geruchlose Fil., unl. in W.,
sonat 1. p-Nitrobenzoesdure-f3-propoxyathylester, C1»H,50 5N, K p.4 (korr.) 181,6— 182,6°,
D.25^ 1,1763, iiDa = 1,5165, ~/a = 37,8. -p-isopropoxydtkylester, Ci2H150 5N, Kp.<
(korr.) 172,0—172,8°, D.25^ 1,1741, n D“ = 1,5148, = 36,5. -p-isobutoxydthylester,
C13H „ 0 5N, Kp.j (korr.) 184,8—185,6°, D .“ 25 1,1532, n D=5 = 1,5118, y~‘ = 35,4. -p-sek.-
buloxyathylester, C]3H170 6N, K p.4 (korr.) 183,5—1S4,5°, D .^ - 1,1560, nD25 = 1,5124,
y25 = 36,1. -p-tert.-butoxijdthyle.ster, C13H 170 5N, K p.4 (korr.) 174,8—175,8°, D.“ 25l,1579,
nn25 = 1,5123, y'm — 35,1. — Darst. der p-Aminobenzoesaurester durch katalyt. Red.
der Yorigen in A. m it P t0 2 unter Druck; olige Rohprodd. in A. gel., m it Na2S 0 4 ge-
troeknet, aus den Filtraten mit HCl-Gas unter Kiihlung die Hydrochloride gefallt,
diese in wss. Lsg. bei 0—10° m it Soda zerlegt. p-Aminóbenzoesaure-p-methoxydthyl-
ester, C10Hj,O3N, aus Lg., F. 75,9°; Pilcramid, F. 132,0°. -P-athoxydthylester, CnH^OjN,
aus Lg., F. 79,2°; Pikramid, F . 136,7°. -P-propoxydthylester, CI2H i,0 3Ń, aus Lg.,
F. 44,5°; Pikramid, F. 138,4°. -p-isopropoxydthylester, Ci2H170 3N, aus Lg., F. 95,4°;
Pikramid, F. 156,0°. -P-butoxydthylester, C13H190 3N, aus Lg., F. 34,0°; Pikramid,
F . 123,1°. -p-isobvioxyaih,ylester, C13H 190 3N, K p.0>7 176,5— 177,5°, an kuhlem Ort lang-
sam erstarrend; Pikramid, F. 150,3°. -p-sck.-butoxydthylester, C13H 1, 0 3N, Kp.0lJ 177,0
bis 178,0°, an kuhlem Ort erstarrend; Pikramid, F. 132,5°. -p-tert.-buloxydthylester,
C13H 190,N , Kp.„ 3 173,5—174,5°, aus W.-A., F. 77,4°; Pikramid, F. 140,0°. (J. Amer.
chem. Soc. 57. i862—63. 9/10. 1935. Morgantown [West Yirginia], Univ.) Lb.
S. M. Karzew, Rcduktion von Nitrosalicylsdure zu Aminosalicylsaure miltels
Natriumsulfid. 1 Mol o- oder p-Nitrosalieylsaure wird in 550 ccm W. + 1 Mol NaOH
w. gel., m it 1,8 Mol kryst. Na2S yersetzt u. offen erhitzt, bis die Siedetemp. 108—110°
betragt, sodann unter RuckfluB noch 5 Stdn. gekocht. Gesamtausbeute ca. 98%
der Theorie. — Das Rk.-GefaB kann aus Eisen bestchen. (Anilinfarben-Ind. [russ.:
Anilinokrassotschnnja Promyschlennost] 5. 212— 17. 1935.) M a u ra ch .
J. Idris Jones und T. Campbell James, Die Addition von Halogenen an un-
gesattigte Sauren und Ester. 5. Die Bromierung von m-Methoxyzimtsdure und ihrem
Athylester. (4. ygl. W il l ia m s , C. 1932. II. 531.) Es wird eingehend die Tatsache
untersucht, daB m-Melhoxyzimtsiiure (I) bei Zugabe von 1 Mdl Br in nichtpolaren
Lósungsmm. (sd. CCI,, weniger rasch in sd. CS2) quantitativ Br addiert unter Bldg.
1936. I. D ,. P r a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . N atorstoffe. 1609

yon a.,fl-Dibrom-fS-[3-methoxyphenyl]-propionsdure, CjjHujOjBrj (II), Krystalle (aus


Bzl.), F. 167°, jedoch nur im Sonnenlicht. Bei AusschluB yon Licht oder im diffusen
Tageslicht tr itt sowohl in niehtpolaren, wie in polaren (wie Eg.) Losungsmm. Sub-
Btitution ein, wobei 6-Brom-3-methoxyzimtsaure (III), F. 189°, entsteht. Bromierung
von I im Sonnenlicht m it 1 Mol Br liefert in sd. Eg. fast rcines III, in sd. Chlf. eine
hauptsachlich I II enthaltende Mischung. Entsprechend reagieren der Methyl- u. Athyl-
ester von I. — a,fl-Dibroin-fj-[6-brmn-3-methoxyp}ienyl]-propicmśaure, C10H a0 3Br3, aus
III mit 1 Mol Br in sd. CCI4 im starken Sonnenlicht, cremefarbene Nadeln, F. 163°.
Entsteht auch bei Bromierung von I I in k. Chlf. — Behandeln von I I m it 2 Mol alkoh.
KOH liefert 2 durch die Ba-Salzmethode getrennte Stereoisomere, die a -Brcm-m-meth-
oiyzimtsdiire, C10H„O3Br (IV), F. 122°, u. die a-Brom-m-mcthoxyaUozimtsaurc, F. 91°.
— m-Metkoxyphenylpropiolsaure, C10H8O3 (V), durch 4-std. Kochen von IV m it 2 Mol
alkoh. KOH, F. 109°. —- <x.,fi-Dijod-m-methoxyzimtsaure, C10H 8O3J 2, aus V m it J-K J,
F. 142°. — m-Methoxyallozimlsaure, CI0H10O3 (VI), aus V m it H 2 ( + Pd), F. 109—110°.
— 6-Brom-3-methoxyallozimt$aure, C,0H9O3Br, aus VI m it 1 Mol Br in Chlf. im Dunkeln,
F. 109°. (J. chem. Soc. London 1935. 1600—04. Nov. Aberystwyth, E d w a r d D a y ie s
Chem. Lab.) Behrle.
William A. Waters, 3-Nitro-4-aminodiphenylmethan und seine Derivate. 4-Acet-
aminodiphenylmethan, das sich m it H N 03 oder H N 03 in Eg. nicht mononitrieren
laflt (ygl. C. 1933. II. 3122), laBt sich nach dem Verf. von M e n k e (Recueil T r a v .
chim. Pays-Bas 44 [1925]. 141) durch Behandeln mit Cu(N03)2-3 H 20 u. Acetanhydrid
glatt in 3-Nitro-i-acetaminodiphenylmethan, C15H110 3N2 uberfuhren. Gelbe Tafeln a u s
verd. Methanol, F. 99°. 3-Nitro-4-aminodiphenylmełhan, C13H120 2N2, durch Kochen
der Acetaminoyerb. mit alkoh. H 2S 04. K rystallisiert aus Methanol in tief orangen
Tafeln oder in feinen Nadeln (aus verd. Lsgg.), F. 78°. Gibt m it Br in Eg. 5-Brom-
3-nitro-4-aminodiphe)iylmeihan, C13H u 0 2N2Br, orangegelbe Nadeln aus vcrd. Methanol,
F. 71°. — 3-Nitro-4-acetaminodiphenylmethan liefert m it H N 03 in H 2S 0 4 + Eg.
bei 30—40° 3,4'-Dinitro-4-acetaminodiphmylmethan (F. 150°), bei weiterer Behandlung
mit Cu(N03)2’ 3 HjO in Acetanhydrid 3,5 - Dinitro - 4 - acetaminodiphenylmelhan,
Ci5H130 5N3, gelbe Nadeln aus Methanol, F . 81—82°. (J. chem. Soc. London 1935.
1875. Dez. Durham, Univ.) O s te rta g .
Percy L. Julian und William J. Gist, Die Einuńrkung von Grignardreagens a uf
gewisse Fuchsone. Der einzige sicher bewiesene Fali einer 1,6-Addition von Grignard­
reagens an ein konjugiertes System doppelter Bindungen ist die kurzlich (vgl. JU L IA N
C. 1935. II. 3504 u. fruher) beschriebene Rk. von CHjMgJ m it Methylenanthron.
Wenn dem von B a e y e r u. V lL L lG E R (Ber. dtsch. chem. Ges. 36 [1903]. 2793) aus
Fuchson mit CH3MgJ erhaltenem Prod. tatsachlich Konst. I zukommt, so sollte ein
weiterer Fali einer 1,6-Addition yorliegen, eine Auffassung, die auf folgendem Wege
bewiesen wurde. I wurde zu II (R = CH3) methyliert u. das Methylierungsprod. war
mit einem aus II (R = Cl) m it CH3MgJ nach G o m b e rg u . C o n e (Ber. dtsch. chem.
Ges. 39 [1906]. 2964) synthetisiertem II (R = CH3) ident. In gleicher Weise wie
Fuchson yerhielt sich auch Naphthofuchson, doch verlief die 1,6-Addition von CH3MgJ
mit schlechterer Ausbeute. Die Konst. des Additionsprod. wurde durch Jlethylierung
zu III (R = CH3) u . dessen Synthese aus III (R = Cl) sichergestellt. Anthrafuchson
lieferte unter gleichen Bedingungen nur das 1,2-Additionsprod. IV, dessen Konst.
aus seiner Oxydation zu Anthrachinon u. Benzophenon heryorgeht. Ganz anders wie
C H 3M g J yerhielt sich C6H sM g B r; aus Fuchson u. Naphthofuchson entstanden gummi-
artige MM., aus denen auch nach Methylierung keine Spur von Oxytetraarylmethanen
bzw. ihrer Methylierungsprodd. isoliert werden konnte. Dieses Verh. erinnert an die
Beobachtung yon K o h l e r u. N y g a a r d (C. 1930. II. 3759), wonach bei 1,2- u. 1,4-
Addition die relatiye Menge an 1,4-Additionsprod. bei Alkyl-Mg-Verbb. stets groBer
ist ais bei Aryl-Mg-Verbb. In bezug auf die 1,6-Addition von Aryl- u. Alkyl-Mg-Verbb.
kann aus den Vers.-Ergebnissen ein analoger SchluB gezogen werden. Mit A nthra­
fuchson reagiert C6H5MgBr unter Bldg. des 1,2-Additionsprod. V, das in seiner Struktur
dem fruher (C. 1 9 3 5 .1 .1369) dargestellten VII ahnlich ist, das leicht in das Isomere VIII
umgelagert wurde. Eine gleiche Umlagerung lieB sich nun m it V nicht bewerkstelligen,
so daB die zusatzliche CeH5-Gruppe am cu-C-Atom ster. Hinderung heryorruft u. V
also die stabile Modifikation darstellt, wahrend bei YII u. V III letzteres das stabilere
Isomere ist, das nicht in VII zuriickverwandelt werden kann, obwohl Anzeichen fiir
ein Gleichgewicht der beiden Formen in Lsg. yorhanden sind. Ersatz der OH-Gruppe
m VII fiihrte zu Deriyy. der S truktur VIII, aus denen durch Hydrolyse V III entstand.
xvm. 1. 105
1610 D s. P r a p a b a t iy e o r g a n i s c h e C h e m ie . N a tu rstoffe. 1 9 3 6 . I.

Wiirde in V OH durch Halogen ersetzt u. das Halogenid hydrolysiert, so entstand


wieder V, was jedoch kcin sicherer Bcweis ist, daB den Halogeniden S truktur VI zu-
kommt, da beim Ubergang in das Carbinol Umlagerung eingetreten sein kann. Dariiber
hinaus zeigen Lsgg. des Chlorids u. Bromids (VI, X = Cl bzw. Br) Fluorescenz, was
fiir Annahme der A nthracenstruktur X spriclit. Um diese zu beweisen, wurde nach
BERGMANN (C. 1930. I. 3678) IX synthetisiert, in der Hoffnung, daraus durch Bro-
mierung X zu erhalten. Es wurde zwar eine Bromvcrb. erhalten, doch war sie von VI
(X = Br) verschieden u. lieferte auch nicht bei der Hydrolysc das Carbinol V. Es wurde
nicht gepriift, ob der BERGMANNschen Verb. tatsachlich S truktur IX zukommt, da
aus den Verss. hervorging, daB diese m it den dargestellten Verbb. in keiner Beziehung
steht.

V e r s u c h e . 1,1-Diphenyl-l-p-anisyldthan (II, R = CH3), C2iH20O, 1. aus


Fuchson (nach B i s t r z y c k i u. H e r b s t , Ber. dtsch. chem. Ges. 36 [1903]. 2335) mit
CH3MgJ u. Methylierung des erhaltenen Prod. m it Dimethylsulfat in 10°/0ig. NaOH,
2. aus Diphenyl-p-anisylchlormethan (II, R = Cl) m it CH3MgJ, aus A.-PAe. F. 77°. —
Naphthofuchson, aus dem M ethylather des Benzoyl-a-naphthols in der Darst. des
Fuchsons (1. c.) entsprechender Weise, F. 83°. — Diphenyl-4-methoxyiiaphthylcarbinol,
C21H20O2, aus Benzoyl-a-naphtholmethylather m it C0H5MgBr, aus A.-PAe. F. 162°.;
Chlorid (III, R = Cl), mit S0C12, F. 151°, durch Erhitzen auf 180—200° bis zur Been-
digung der CH3C1-Entw. yoriges. — l,l-Diphenyl-l,4-met}ioxyiiaphthyldthan (III,
R == C H 3), C25H220 , aus vorvorigem bzw. III (R = Cl) wie oben, K p.0il 220—230°,
aus A.-PAe. F. 144°. — 9-2Iethyl-10-benzhydryliden-9,10-dihydroanthranol-9 (IV),
C28H 220, aus Anthrafuchson mit CH3MgJ, aus A.-PAe. F. 223°; mit C r03-Eg. Oxydation
zu Anthrachinon u. Benzophenon. — 9-Phenyl-10-benzhydryliden-9,10-dihydroanthra7iol-9
(V), bereits von B e r g m a n n beschrieben, beim Einleiten von trockenem HC1 in die
ather. Lsg. das Chlorid (VI, X = Cl), C33H 23C1, aus Chlf. u. A. F. 220° (Zers., ab 185°
Dunkelfarbung), beim Schiitteln m it molekularem Ag in Bzl. entstand eine tief rotbraune
Lsg., die durch atmosphar. 0 2 entfarbt wird, Isolierung des Peroxyds in krystalliner
Form gelang nicht, PAe. fallte eine amorphes Pulyer; Bromid (VI, X = Br), in gleicher
Weise, F. 165° (Zers.). — Das aus IX erhaltene Bromderiy. besaB F. 143° u. lieferte
bei der Hydrolyse kein V. (J. Amer. chem. Soc. 57. 2030—32. Xov. 1935. Greencastle,
Indiana, De Pauw Uniy.) S c h ic k e .
Rejmold C.Fuson, H .H . Weinstock jr. und G.E.TJllyot, Eine neue Synthese von
Betizoincn. 2',4'fi'-Trimelkylbanzoin. Vff. haben gefunden, daB sich a-Ketonaldehyde,
R-CO-CHO, welche mittels des Se02-0xydationsverf. von R i l e y u . Mitarbeitem
(C. 1932. II. 1156) jetzt leicht zuganglich sind, m it aromat. KW-stoffen unter der
Wrkg. yon A1C13 allgemein zu Benzoinen, R -C'0 •CH(OH) ■Ar, kondensieren. Ein
Beispiel dieser A rt wird beschrieben. — Wie friiher (C. 1934. I. 3462) gezeigt, erhalt
man durch Kondensation von Mesitylglyoxal (I) m it C6H5MgBr nicht 2',4',6'-Tn-
methylhenzoin, (II), (CH?)3C6H2.CO-CH(OH).C0H 5, sondem Mesitylphenyldiheton (III)
u. l,2-Di-[2',4',6'-tńmelhylbeuzoyl']-dlhyle.nglykol (IV). Vff. zeigen, daB die fiir den
Rk.-Verlauf 1. c. gegebenc Erklarung richtig ist. II ist durch Kondensation yon I mit
Bzl. u. A1C13 leicht erhaltlieh u. wird sehr lcicht zu I II oxydiert, z. B. wenn man
durch seino Eg.-Lsg. bei 50° Luft leitet. Auch I oxydiert II zu III, wenn man in Bzl.
einige Stdn. kocht, wobei es selbst zu IV reduziert wird. Daraus folgt, daB II aus I
u. ClH5MgBr nicht erhalten werden kann. — Vff. haben auch gepriift, ob II yielleicht
bei der Einw. yon Alkali auf Mesitylphenyltrikelon, C9HU.CO-CO-CO-C0H5, entsteht.
1936. I. Ds. P r a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1611

Dies ist nicht der Fali; m it 10% ig. NaOH wurden ais Rk.-Prodd. III, 2,4,6 Trimethyl-
benzoesdure (F. 151—152°) u. C02 erhalten.
V e r s u e h e . Mesilylphenyllriketon, Ci8H 160 3. 10g 2,4,6-Trimethyldibenzoyl-
methan ( K o h l e r u . B a r n e s , C. 1933. I . 2398) in 200 ccm Dioxan m it 8,2 g Se02
8 Stdn. gekocht, nach Erkalten 3 Stdn. H 2S eingeleitet, filtriert, Diosan im Vakuum
abdest., rotes 01 m it wenig Lg. behandelt, wodurch es teilweiso krystallisierte. Aus
Lg. (fraktioniert) gelb, F. 90—91°. Daneben ein orangegelbes, Se-haltiges Prod.,
F. 169—170°. — 2-Phenyl-3-[2‘,4' ,6'-trim<Jhylbcnzoyl]-chinozalin, C24H20ON2. Aus
vorigem u. o-Phenylendiamin in h. A. Aus A. hellgelb, F. 134—134,5°. — 2',4',6'-
Trimelhylbmizom (II), C17H180 2. Gemisch von 26,6 g A1C13 u. 100 ccm trockenem
Bzl. in W.-Bad von 10° getaucht, Lsg. Yon 17,6 g I (jetzt fest erhalten; F. 45°) in
100 ccm Bzl. innerhalb 2 Stdn. eingeriihrt, noch 5 Stdn. geriiłirt, in Eis -j- konz. HC1
gegossen, Bzl.-Schicht im Vakuum u. im N-Strom bei 50° verdampft. Aus A. farbloa,
F. 102°. — Phenylcarbamat, C24H230 3N. Mit Phenylisocyanat in sd. Lg. (4 Stdn.).
Aus PAe., F. 158,5—159°. (J. Amer. chem. Soc. 57. 1803—04. 9/10. 1935. Urbana
[IU.], Univ.) LlN DENBAUM .
H. J . M orsm an, Diphenylmalonsaure. (Vgl. C. 1936- I. 552.) Diese bisher un-
bekannte Saure kann durch Verseifung ihrer Ester nicht erhalten werden, weil dabei
die eine C02R-Gruppe abgespalten u. Diphenylessigsaure gebildet wird. Letztere
entsteht auch, wenn man Diphenylmalonylchlorid m it k. verd. NaOH verseift (S t a u -
d i n g e r u. Mitarbeiter, Ber. dtsch. chem. Ges. 47 [1914]. 44). Vf. b at nun gefunden,
daB man die Saure glatt erhfi.lt, wenn man die Verseifung des Chlorids mit W. allein
durchfiihrt. — Diphenylmalonsaure, C15H ,20 4. 4,1 g Chlorid (Kp.0j5 150— 152°, nicht
krystallisiert erhalten) m it 20 ccm W. 17 Stdn. geschiittelt, ausgeathert usw., Roh-
prod. wicderholt m it absol. Bzl. verrieben u. abgesaugt. Aus absol. A. + Bzl. (A.
im Vakuum entfernt) Krystalle, dcren F. wegen C02-Abspaltung m it dem der Di­
phenylessigsaure fast ubereinstimmt; auch die Mischprobo gibt keine deutliche De-
pression. — Diimthylesier (1. c.). In A. m it CH2N2. Aus PAe. Krystalle, F. 93—93,5°.
(Helv. chim. Acta 18. 1466—68. 2/12. 1935. Ziirich, Techn. Hochsch.) Lb.
Charles Dufraisse und Henri Rocher, Dissoziierbare organische Oxyde. Ein
Telrabromletraphenylruben, sein dissoziierbares Oxyd. (Vgl. C. 1935. II. 3237 u. friiher.)
Dieses neue Ruben wurde nach dem iiblichen Verf., d. h. durch Abspaltung von HC1
aus dem Chlorid (Br-C8H4)2CC1-
C: C- C6H5, dargestellt u. besitzt
daher die Konst. I oder II. Es weist
die gewohnten Eigg. auf; besonders
bildet es auch ein dissoziierbares
Photooxyd. Sein Absorptionsspek-
trum ist dem des Tetraphenyl-
mbens ganz ahnlich, nur sind die Bandenspitzen weniger ausgepragt.
Versuche. D i- [p-bromphenyl] - [phenylalhinyl] - carbinol, C21H I4OBr2 —
(Br-C0H4)2C(OH)-C i C•CeH5. 1 g Mg u. 3 ccm C2H3Br in 6 ccm A. umsetzen, 4,6 ccm
Phenylacetylen eintropfen, nach beendeter Athanentw. 12,4 g p,p'-Dibrombenzophenon
(Darst. nach G o l d w a i t h e , Am. Chem. Joum . 30 [1903]. 452) einriihren, 1 Stde.
kochen, dann wie ublich. Aus Lg. derbe, farblose Krystalle, F. (bloc) 170— 171°. Lsg.
in konz. H2S04 purpurn. — Melhylalher, C22H10OBr2. Voriges in 30Teilen k. CH3OH,
enthaltend V5oo Vol. H 2S04, losen u. nach einigen Stdn. aufarbeiten. Krystalle, F. 103°.
— Das dem Carbinol entsprechende Chlorid, F. (bloc) 122—123°, ist auBerst empfind-
lich gegen Feuchtigkeit. — l,l-Di-[p-bromphenyl]-2-benzoyldthylen, C21H 140B r2 =
(Br-C8H4)2C: CH.CÓ CfiH5. Obiges Carbinol (1 g) m it 25 ccm A. u. 2,5 ccm H 2S 04
25 Min. kochen usw. Hellgelbc Krystalle, F. 112—113°. — Tetrabromtetraphenylruben
(I oder II), C42H24Br4. 3 g Carbinol in 60 ccm A. losen, im Kaltegemisch 0,9 ccm PC13
eintropfen, 6 Stdn. bei — 20 bis — 15° stehen lassen, A. im Vakuum in der K alte ent-
fernen, nach Zusatz von 1 ccm Chinolin im Vakuum 50 Min. auf 115° crhitzen, mit
Bzl. durcharbeiten, nach Trennung von Harzen m it verd. HC1 waschen u. im Vakuum
stark einengcn, Krystalle m it A. waschen, diese Reinigung wiederholen. Ausbeute
ca- 30%; auBerdein ca. 30% obigen Ketons. Derbe, dunkelgranatrote Krystalle oder
hellorangene Parallelogramme, welche bei 210° 7,3% Bzl. yerloren; dann F. (bloc) 309
bis 310°. — Photoozyd, C42H240 2Br4 -f C0H0. Voriges in Bzl.-A. (1: 4) losen u. an
der Sonne bclichten, wobei" die Fluorescenz Yerschwindet. Durch Verdampfen farb­
lose Krystalle. Beim Erhitzen beginnt die Zers. bei ca. 165° u. ist bei 220° beendet;
105*
1612 D s. P r a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . Na tu rstoffe. 1 9 3 6 . I.

2 Verss. ergaben 68 u. 45% der bercchneten O-Menge; im Destillat fanden sich BzL
u. anscheinend etwas Phenol. (Buli. Soc. chim. France [5] 2. 2235— 40. Dez. 1935.
Paris, iScole do Phys. ot de Chimie industr.) LlNDENBAUM .
Charles Dufraisse, Die umkehrbare chemische Absorption des freien Sauerstoffes
durch organische Słoffe. Vortrag m it anschlieBender Diskussion iiber die Rolle der
Rubene (vgl. C. 1 9 3 5 . I. 390. 3267 u. friiher) ais in umkehrbarer Weise O aufnehmende
Stoffe. (Inst. int. Chim. Solvay, Conseil Chim. 5 . 205—54. 1935.) OSTERTAG.
P. I. Ssokolow, Loslichkeit der a.-Naphthylaminomonosulfosa,ure und ihrer Natrium-
salze in Wasser und Kochsaldósungen. Die Lóslichkeitsbestst. wurden im Thermo-
staten bei 25° ausgefiihrt. — ZahlenmaBige Angaben iiber die aussalzende Wrkg. von
NaCl-Lsgg. yerschiedener Konz. auf die Na-Salze der oc-Naphthylaminomonosulfo-
sauren. (Anilinfarben-Ind. [russ.: Anilinokrassotsehnaja Promyschlennost] 5. 149 bis
153. 1935.) Ma u r a c h .
G. I. Ostroshinskaja, Vber die Darsłellung der Freundschen Siiure aus 1-Naphthyl
amin-3,6,8-trisulfosaure. (Ygl. D. R. P. 233 934; C. 1 9 1 1 . I. 1468.) Laborarotiums-
vorschrift zur Darst. der l-Naphthylamin-3,6-disulfosaure durch Erhitzen der 1-Naph-
thylamin-3,6,8-trisulfosaure m it Zn-Staub in alkal. Medium. Ausbeute an reinem
Prod. 93—97% der Theorie. — Angabe eines einfachen Verf. zur Best. des bei der Rk.
entstehenden Sulfits. — Einzelheiten siehe im Original. (Anilinfarben-Ind. [russ.:
Anilinokrassotsehnaja Promyschlennost] 5 . 138—43. 1935.) Ma u r a c h .
Louis F. Fieser und Mary Fieser, Die Reduktionspotentiale verschiedener Naphtho-
chinone. (Vgl. C. 1 9 3 5 . I. 2530.) In Fortsetzung ihrer Unterss. iiber den EinfluB von
Substituenten auf die Oxydo-Red.-Potentiale von Chinon-Hydroehinonsystemen
messen Vff. die Red.-Potentiale yerschiedener Naphthochinone bei 25°. In allen Fallen
wurde die Red.-Stufe durch Hydrierung hergestellt u. m it einem geeigneten Oxy-
dationsmittel titriert (vgl. 1. c.). Ais Losungsmm. dienten: B = 50% A., 0,l-n- an
HC1 u. 0,2-n. an LiCl; C = 37% A., 0,047-mol. an K H 2P 0 4 u. 0,047-mol. an Na.2H P04;
D = 70% A., 0,2-n. an HC1 u. 0,2-n. an LiCl; E = Boratpuffer, pa = 8,02. Ais
Oxydationsmittel wurden yorwendet: K F = K 3Fe(CN)8; KM = K 3Mo(CN)8; TB =
Tetrabrom-o-benzochinon. Gemessen wurden folgende 1,4-Naphthochinmie: 1,4-Naph-
łhochinon, Normalpotential 0,4839 (Losungsm. B); 2-Methyl-, 0,4080 (Losungsm. D;
Oxydationsmittel K F); 2,3-Dimethyl-, 0,3399 (D; K F); 2,6-Dimethyl-, 0,4051 (B; KF);
2.7-Dimelhyl-, 0,4069 (B; K F); 6-Methyl-2-oxy-, 0,3357 (D; K F); 2,6-Dimethyl-3-oxy-,
0,2775 (D; K F); 2-Phenyl-, 0,4515 (D; K F); 2-Acetoxy-, 0,4750 (B; K F); 5-Benzoyl-,
0,5031 (D; TB); 2-Diphenylmełhyl, 0,4328 (D; K F); 2-Amino-, 0,2742 (C; K F ); 2-Meihyl-
amino-, 0,2318 (C; K F); 2-Dimelhylamino-, 0,2889 (E; KM); 2-Acełylamino-, 0,4165
(B; K F); 2-Anilino-, 0,2858 (D; K F); sowio ferner folgende 1,2-Naphthochinoni■
1.2-Naphthochinon, 0,5760 (D); 4-Meihyl-, 0,5315 (D; KM ); 6-Methyl-, 0,5536 (C; KM);
3.7-Dimełhyl-, 0,5350 (B; KM); Dicarbathoxymethyl-, 0,5976 (D; TB); 4-Amino-, 0,3249
(C; K F); 4-Melhylamino-, 0,2933 (C; K F); 4-Athylamino-, 0,2966 (C; K F); 4-n-Butyl-
amino-, 0,2952 (C; K F); 4-Benzylamino-, 0,2997 (C; K F); 3-Acełylamino-, 0,5545
(B; TB); 4-Acełylamino-, 0,5461 (B; TB). Einen neuen Beitrag zur K e n n tn is der
Tautomerie der Aminonaphthochinone (ygl. 1. c.) lieferte nur das 4 -M eth y lam in o -
1.2-naphthochinon. Obwohl bei dieser Verb. die Potentiale niedriger sind ais beim
4-Aminoderiy., ist die Beziehung zwischen den tautomeren Formen ahnlich wie beim
4-Aminoderiy. (vgl. 1. c.). — Der potentialerniedrigende EinfluB (in Millivolt) der
Hydrosylgruppe in den yerschiedenen Stellungen des 1,4-Naphthochinonmolekiils
gibt I wieder. I I gibt den EinfluB von Methyl im 2,6-, 2,7- u. 2-Deriv. an. Der EinfluB
der 2 Methylgruppen im 2,6-Dimethyl-3-oxy-l,4-naphthochinon betragt 79 mV; dem-
nach ist die potentialerniedrigende Wrkg. der CH3-Gruppe in 2-Stellung etwas, wahr-
scheinlich nur sehr wenig, kleiner ais diese GróBe (vgl. III). Daraus ergibt sich, daB
der EinfluB der Substitution im benzenoiden Kern bedeutend kleiner ist ais der im
chinoiden Kern. Die potentialerniedrigende Wrkg. von Methyl im 1,2-Naphthochinon-
molekiil gibt IV wieder. — Der EinfluB yerschiedener Substituenten auf das Potential
der Naphthochinone ergibt sich aus der folgenden Zusammenstellung: 2 -substituierU
1,4-Naphthochinone: —NH2 = —210 mV in A. (—187 mV in W.); —NH-CH3 = —252;
NHCOCH3 = —67; —CH3 = —76; —OCH, = —131; —OC4H 9 = — 133; —S03Na =
+ 6 9 (+ 6 3 ); —N H -C .H , = —198; -N (C H 3)2 = (— 181); —CH(C6H 5)2 = —51 :
—CeH , = —32; —OH = —127 (—119); — OCOCH3 = — 9; —Cl = + 2 4 ; —S 0 2-
C8H 4-CH3 = + 1 2 1 ; 4-substiluierte 1,2-Naphthochinone: —N H , = —251 (—229);
—NHCH3 = —283 (—265); —NHCOCH, = —30; —CH3 = —44; —OCH3 = —143;
1936. I. D s. P r a p a r a t iv e o b g a n is c h e C h e m ie . N a to bstoffe. 1613

-O C 4H„ = —154; —SOsNa = + 6 0 (+ 75); —NH-C2H 5 = —279; —NHC4H9 =


—281; —NH-CH2-C6H 5 = —276; — CH(COOR)2 = + 22.' Demnach w irkt dio —NH-
CHj-Gruppe potentialerniedrigender ais dio —NH,-Gruppe, wahrend dio —N(CH3)2-
Gruppe geringeren EinfluB hat ais die —NH;-Gruppe. Die Darst. des Dimethylamino-
dcriv. des j8-Naphthochinons gelang nicht; scheinbar wird diese Verb. zum sek. Amin
hydrolysiert. Alle Gruppen, die das Potential des zugrundelicgenden Chinons er-
niedrigen, erleichtern die Substitution im Benzolring, wahrend die Gruppen, die eine
VergroBerung des Potentials bewirken, die Benzołsubstitution verzogern. Demnach
wirken Gruppen wie —N 0 2, —CN, —S 0 2Ar, —COAr, —COOR, —COOH, —S 0 3H,
dio am Verknupfungspunkt stark ungesatt. sind (m-Typus), sowie die Halogene auf
das Potential eines Chinons in positiver Richtung, wahrend die folgenden gesatt. oder
schwach ungesatt. Gruppen (alle vom o,p-Typus) in negativer Richtung wirken:
—NHR, —NH,, —OH, —OR, —CH3, —CH2Ar, —CH =CH R , —C„Hr„ —NH-COCH,,
—OCOCH3 (nach der Wrkg.-GroBe geordnet). Der EinfluB der Amino- oder Alkyl-
aminogruppe ist am groBten (wie auch bei Substitutionen), wahrend die Hydroxyl-
gruppe eine Mittelstellung zwischen —NH 2 u. —CH3 einnimmt. Acetylierung der
akt. Gruppen yermindert ihren EinfluB stark. Einfiihrung von Phenyl in die NH2-
oder CH3-Gruppe andert dereń EinfluB nur wenig, wahrend bei Einfiihrung zweier
Carbathoxygruppen in die CH3-Gruppe eine Umkehrung des Einflusses stattfindet.
O O
U II II Q
'|J/ 'X| (127) ' Vjj(76) (21)| n i Y ^ | <<79)
<8>^ ' ' S r ^ ^ S r ^ -o n
o o o
V e r s u c h c . Hydrochlorid des l-Amino-2-naphłhots, aus diazotierter Sulfanil-
saure u. (8-Naphthol m it anschlieBendcr Red. m it N aH S 03. •— Hydrochlorid des 1-Amino-
■t-naphtkols, analog vorigem m it a-Naphthol. — p-Naphthochinon, aus vorvorigem
durch Oxydation m it FeCl3; goldgelbe, mkr. Nadeln, die bei 140° sintern u. bei 145— 147°
unter Zers. schmelzen. — a-Naphthodiinon, aus vorvorigem nach R ussiG (J. prakt.
Chem. 62 [1900]. 31); gelbe Krystalle, F. 124—125°. •— l-Amiiw-2-naphlhol-4-sulfon-
ifdure, aus Nitrosonaphthol u. Bisulfit. ’— l,2-Naphthochinon-4-sulfonsaure, aus vorigem
bei der Oxydation m it yerd. H N 03 bei 30°; Umsetzung der erhaltenen Lsg. m it gesatt.
WSS. NH4C1-Lsg. lieferte das orange NH4-Salz, dessen wss. Lsg. m it gesatt. KCl-Lsg.
das K-Salz ergab. — 1,4-Na'phthoch.inon-2-sulfonsaures Kalium, aus a-Naphthochinon
u. Bisulfit u. anschlieBender Oxydation m it Kaliumbichromat; beim Versetzen der
Lflg. mit gesatt. KCl-Lsg. schied sich das Chinonsalz bei 45° in hellgelben Platten ais
Monohydrat aus; bei liohcrer Temp. scheidet sich das Salz in einer wasserfreien Form
(feine Nadeln) ab. — 2-Oxy-l,4-naphthochinon, die Darst. von F ie s e e (<T. Amer. chem.
Soc. 48 [1926]. 2922) wurde yerbessert. — 2-Dimełhylamino-l>4-naphthochinon, durch
Kochen des K-Salzes der l,4-Naphthochinon-2-sulfonsaure m it wss. Dimethylamin;
aus W. glanzend rote, haarfeine Nadeln, F. 120°. Das Methylaminochinon kann auf
dieselbe Weise hergestellt werden. — Die 4-Alkylamino-l,2-naphthochinone konnten
nicht aus /?-Naphtkochinon oder der entsprechenden 4-Sulfonsaure dargestellt werden.
Zu ihrer Darst. wurde 4-Athoxy-l,2-naphthochi7wn m it dem entsprechenden Amin in
alkoh. Lsg. umgesetzt. 4-Methylamino-l,2-naphthochinon, glanzend rote Platten,
Zers. 247—249°. — 4- A(hylamiw>-l,2-naphthochinon, glanzend rote Platten, Zers. 248
bis 250°. — 4-n-Butylamhw-l,2-naphihochinon, glanzend rote Platten, Zers. 228—230°. —
4-Bcnzylamino-l,2-naphthochinon, glanzend rote Platten, Zers. 205—208°. Umsatz
Ton Dimethylamin m it 4-Athoxy-l,2-naphthochinon fuhrte ebenfalls zum 4-Methyl-
amino-l,2-naphthochinon. (J. Amer. chem. Soc. 57. 491—94. 1935. Cambridge, Mass.,
Haryard Univ.) ĆORTE.
E. de Barry Bamett, N. F. Goodway und C. A. Lawrence, Die Kondensatbn
Phłhalsdureanhydrid mil symm.-Octahydrophenanthren. Durch Zusatz von A1C1S
zu symm.-Octahydrophenanthren u. Phthalsaureanhydrid in Tetraehlorathan erhalt man
1,2,3,4,5,6,7,8-Octahydrophenanihroylbenzoesaure, C22H 220 3, K rystalle aus Anisol,
F. 200°. 4,5-DuMor-2-ocłahydrophenanthroylbenzoesdure, C22H 20O3Clj, analog aus 4,5-Di-
chlorphthalsaureanhydrid. F. 276° (Zers.) aus Anisol. Das Prod. aus 3,6-Dichlorphthal-
s&ureanhydrid krystallisierte nicht. — co-l,2,3,4,5,6,7,8-Oclahydrophenanthryl-o-toluyl-
sdure, C22H240 2, durch Red. von Octahydrophenanthroylbenzoesaure m it aktiyiertem
Zn-Staub, NaOH u. wss. N H ,. F. 192° aus Anisol. Geht beim Auflósen in k. konz.
1614 D ,. P b a p a r a t iy e o b g a n is c h e C h e m ie . N atu rstoffe. 1 9 3 6 . I.

H2S 04 uber in Octahydro-l,2,3,4-dibenzoanthron, C22H 220 , gelblicho Krystalle aus Bzl.,


F. 200°. Daraus mit Acetanhydrid u. Pyridin Octahydro-l,2,3,4-dibenzoanthranylacelat,
C24H240 2 (gelbo Nadeln aus Toluol, F. 214°), m it Cr03 in wss. Essigsaure Octahydro-
1,2,3,4-dibenzoanthrachinon, C22II20O2 (gelbe Krystalle aus Xylol, F. 234° unter Rot-
fiirbung), m it aktiviertem Zn-Staub u. wss.-alkoh. NaOH Octahydro-l,2,3,4-dibenzo-
anthracen, C22H22 (gelblicho Krystalle aus Cyclohexan, F. 129°). Verss., das Anthracen
m it So, das Anthrachinon m it Br zu dohydrieren, waren erfolglos. (J . chem. Soc. London
1 9 3 5 . 1684. Nov. London E. C. 3, Sir J o h n O a s s Technical Inst.) Oster ta g .
Roland Scholl und H. Kurt Meyer, Einwirlcung von Olycerm und Schwefdsaure
a u f Pyren und zur Oeschichłe des Bcnzanthrons. In der Bldg. von Bcnzanthron aus
Anthracen mit Glycerin u. H 2S 04 entspreehender Weise lieferte Pyren m it den gleichen
Reagcnzien unter Abgabe von 4 H ein Keton, von dessen moglichen Konst.-Formeln I
bzw. II Vff. I den Vorzug geben. I kami entweder ais Dcriv. eines Oxydihydro-
anthracens V oder eines Oxodihydropyrens VI betrachtet werden. Bezeichnet man
das sich vom ?n.s-Dihydroanthracen ableitende Anthron ais 9,10-Anthron-(10), so
ware das unbckannte V ais 2,9-Anthron-(2) u. I ais Abkommling dieser Verb. ais
l,9,8-{di-peń)-Naphth-2,9-anlhron-(2) zu bezcichnen. Ais Abkommling des unbekannten
1.5-Dihydropyrenons-(5) (VI) bzw. des Pyrens (VII) selbst ist es ais l,10-(peri)-Benz-
1.5-dihydropyrenon-(5) bzw. ais peri-Pyren-l,l()-(CO)-indon zu bezeichnen. I entsteht
z u 10% auch aus 3-Benzoylpyren m it Gh-ccrin-H2SO.,, indem Benzoyl ais B e n z o e sa u re
abgespalten u. der Rest in alkalilosl. Sulfonsauren umgewandelt wird. I ist leicht
halogenierbar u. nitrierbar, gibt m it Cr03 in Eg. ein rotes verkiipbares Chinon C19//803,
das sicher kein o-Chinon ist u . geht m it H J - P in III iiber. Letzteres liefert bei Dest.
iiber hocherhitztes Cu den Grmidkohlenwasserstoff dieser Reihe von der Formel IV.
In gleicher Weise wie Anthracen u. Pyren werden auch andere aromat. KW-stoffe mit
pen-Stellungen m it Glycerin-H,S04 reagieren. Phenanthren lieferte erwartungs-
gemafi Benzanlhron, jedoch in schlechtcrer Ausbeute ais Phenanthrenchinon (vgl.
T u r s k i u . P r a g i f . r o w a , C. 1 9 2 9 . I. 1692). —- Zu den histor. Bemerkungen von
L u t t r i n g h a u s u . N e r e s h e i m e r (vgl. C. 1 9 2 9 . II. 1795), die Entdeckung des B enz-
anthrons betreffend, weist S c h o l l erganzend auf seinen u . B a l l y s erfinder. Anteil
auf die ErsehlicBung der Benzanthronehemic hin.
V e r s u c h e . l,9,8-(di-peri)-Naphlh-2,9-anthron-(2) [l,10-(peri)-Benz-l,5-dihydro-
pyrenon-(5); peri-Pyren-l,10\CO)-indon] (I), C]9H C19H i0O,
10O, durch 4-stdg. Erhitzen von
CO A A A „ / V % / \ /\/\/\
II IV

5 g Pyren (F. 151°) m it 150 g H 2S04 (62° Be)


u. 10 g Glycerin auf 100—110° u. Auskochen
VII des Nd. m it 400 ccm l% ig. NaOH, Riickstand
(2,5 g) liefert aus Eg., dann A. (1: 200) braun-
gelbe Nadeln, F . 243° (nach vorherigem
Dunkeln). I ist leicht sublimierbar, lóst- sich in
konz. H 2S 04 gelbstichig rot m it roter Fluorescenz, wird durch weiterc Einw. von
Glycerin-H2S04 (selbst bei 140°) nicht yerandert u. liefert bei Schmelzen m it NaCl-AlCl3
u. CjHjCOCl keine pyranthronart. Substanzcn; m it B r2 in Eg. ein Dibromderiv.( ?)■
braunlichgelbe Nadeln aus C6H5N 0 2; mit h. H N 03 (d = 1,42) ein Dinitrodeńv., C13Hs0 5Ną.
umkrystallisiert aus C6H 5N 0 2, F. oberhalb 330°, durch Red. des letzteren m it SnCl2-HC!
in Eg. ein rotes Diamin, aus diesem ein gelbes Diacetylderiv. — 1 ,9,8-(di-peri)-Naphth-
2,3,4,9-tetrahydroanthracen [l,10-(peri)-Benz-l,3,4,5-letrahydropyren; peri-Pyrenhydr-
inden] (III), CiBH 14, durch Red. von I m it P -H J (d = 1,7) iiber das P ikrat (roto Nadeln)
durch Zers. m it verd. NH3, blaBgelbe Blatter aus Methanol, F. 107— 108°; m it Glycerin-
H 2S04 Oxvdation zu I, durch Verschmelzen m it NaCl-AlCl3 u. C6H5C0C1 ein rotviolett
verkupbarer, orangegelber Farbstoff. — l , 9 ,8 -(di-peri)-Naphih-2 ,9 -dihydroanthracen
[l,10-(peri)-Benz-l,5-dihydropyren; peri-Pyren-l,10(CH,)-ind-en] (IV), C18H 12, durch
Dest. yon III durch hocherhitztes Cu, gelbe, gefiedertc Blattchen aus A.; das von
C l a r (C. 1 9 3 2 . II. 3235) besehriebene 2,3-Trimethylen-4,5-dihydropjTen-6,7-dicarbon-
saureanhydrid (aus Benzanthren u. Maleinsaureanhydrid) sollte leicht in IV iiber-
fuhrbar sein. — Chinon Cu Hs0 3. durch Oxvdation yon I mit C r03 in Eg., rote Nadeln.
1936. I. D,. P r a pa p . a t i y e o e g a n is c h e C h e m ie . N a tu bstoffe. 1615

wird oberhalb 300° dunkel, ist bei 330° noch nicht geschmolzen; in konz. H 2S04 tiefrot,
wird in amorphem Zustand m it sd. Alkali dunkel; m it alkal. Na,S20., iiber ein tiefgriines
Prod. (Chinhydron ?) eine braungelbe, luftempfindliche Kiipe m it geringer Affinitat
zur pflanzlichen Faser; m it P -H J Red. zu ILI. (Ber. dtsch. chem. Ges. 6 9 . 152—58.
8/1. 1936. Dresden, Techn. Hochsehule.) S c h ic k e .
J. van Alphen, Ober alkylierte Athylendiaminderivate. IV. Reaktion zwischen
],2-I)i-[benzylideiuiinino\-athan, Phenylisocyanat und Wasser. (III. vgl. C. 1 9 3 5 . II.
3232.) l,2-Di-[benzylidenamino\-athan (I) reagiert mit Phenylisocyanat in trockenem A.
nicht; dagegen tr itt langsam Rk. ein, wenn man die Lsg. der Luft aussctzt oder gleich
feuchten A. yerwendet. LaBt man 2 oder mehr Moll. Isocyanat auf 1 Mol. I wirken,
so fallt im Laufe eines Tages ein farbloses, mikrokrystallines Pulyer aus; das F iltrat
hinterlaBt ein Gemisch von Isocyanat u. Benzaldehyd. Das Rk.-Prod., F. 208° (Zers.),
unl. auBer in Chlf. u. Aceton, besitzt die Zus. C23H220 2N , u. ist demnaeh wie folgt
cntstanden:
CeH 5•C H : N •CH, ■CH2•N : CH •C„H5 (I) +
2 C6H 5-N ; C: O + H ,0 = C ^ H jA N , + C8II5-CHO
Vf. schreibt ihm die Konst.-Formel" I I eines l-[2'-(3"-Phenylureido)-dthyl]-2-keio-
з,4-diphe?iyl-l,3-diazacyclobutans zu, welche durch folgende Tatsachen bewiesen wird:
C„H5• C H - N ■CII2• CII, •NH-CO-NH-C0H5 1- Die Vcrb bildet sich auch, wenn
i i 1 - [Benzyltdenamino] - 2 - [3 - phenyl-
C,HS-N CO II ureido]-athan (III; vgl. III. Mitt.) m it
Phenylisocyanat in absol. A. gekochtwird. 2. Sie lóst sich nicht in sd. A., wohl aber
in alkoh. C2H 5ONa-Lsg. u. wird daraus durch W. unyerandert gefallt. 3. Sie wird
durch sd. verd. HCI zu Benzaldehyd u. l,2-Di-[3'-phenylureido]-athan (III. Mitt.)
hydrolysiert. 4. Sie wird in alkoh. C,H6ONa-Lsg. durch Na rcduziert zum 1-\V-Benzyl-
3'-phenylureido]-2-[3'-phenylureido\-dłhan (III. Mitt.), welches aus der Lsg. durch
Saure gefallt wird. I I ist also ein Additionsprod. eines Isocyanats an eine iingesatt.
Verb. — LaBt man nur 1 Mol. Phenylisocyanat auf 1 Mol. I in feuchtem A. wirken,
so entsteht auch ein Nd. Dieser besteht aber hauptsaehlich aus I II, welches m it A.
estrahierbar ist; der unl. Rest ist II. — I II wird durch yerd. HCI in Benzaldehyd u.
l-Amino-2-[3'-phenylureido]-dthan gespalten. Letzteres wurde durch Benzoylierung
nachgewiesen ais l-[Benzoylamino]-2-[3'-phenylureido\-aihan, C10H 17O2N3 = CaHs-CO-
NH-CH2-CH„-NH-CO-NH-C6H5, aus A. Nadeln, F. 210°. — I I I wird in A. durch
Na reduziert; nach Verdampfen des A. fallt HCI das l-[Benzylamino]-2-[3'-phenyl-
ureido]-athanhydrochlorid, C1SH200N 3C1, aus verd. A. Krystalle. Durch Benzoylierung
l-[Benzylbenzoylaniino]-2-[3'-phenylurcido]-dthan, C23H 230 2N3 = C0H5-CH2-N(CO-
C6H5) •CH, ■CH, •NH •CO •NH •C6H5, aus A. Nadeln, F. 160°. (Recueil Trav. chim.
Pays-Bas 5 4 ([4] 16). 885—87. 15/11. 1935. Leiden, Univ.) L in d e n b a u m .
R. Paul, Oxydations-Reduktionserscheinungen, beobachtet bei der Dehydratisierung
von Alkoholen mit Furankem. Kurzes Ref. nach C. R. hebd. Seances Acad. Sci. vgl.
C. 1 9 3 5 . II. 1006. Nachzutragen ist: Einige Radikale ordnen sich nach abnehmender
Beweglichkeit des OH in den entsprcchenden Alkoholen in folgende Reihe: Dinaphtho-
pyranyl, Xanthyl, Benzhydryl, Allyl, Furfurj-1, Benzyl. Furyl steh t also vor Phenyl,
ein neuer Beweis fiir den uberaromat. Charakter dicses Radikals (vgl. G ilm a n u .
Mitarbeiter, C. 1 9 3 4 . II. 605 u. fruher). — Aus 65 g l-ct-Furylpropanol-(l), C4H30 •
CH(OH).CH2.CH3, wurden erhalten: 1. 4,5 e l-z-Furylpropan; [Chlormercuri]-deriv.,
F. 99° (vgl. G ilm a n u . C a l l o w a y , C. 1 9 3 4 . I. 862). 2. 15 g l-oi-Furylpropen-{l),
C4H30 •C H : CH■CII3, K p .„ 8 132—133°, D .1J,, 0,951, n D>* - 1,51148, MD = 34,05
(ber. 32,57). 3. a.-Furylathylkeł<m, K p.22 78—82°; Semicarbazon, aus CH3OH, F. 190
bis 191° (ygl. 1. c.). — Die l-ct-Furylalkene-(l), C4H30 -C H : CH-R, sind angenehm
и. anhaftend riechende Fil., welche sich an Luft u. Licht lei
Zusatz einer Spur Hydrochinon oder im zugeschm., N-gefullten Rohr lange haltbar
sind. Ihre Mol.-Refrfr. weisen Exaltationen von + 1 ,3 bis + 1 ,5 auf, welche sich auf
+ 1,7 bis + 1 ,9 erhohen, wenn man die Depression des Furankerns von — 0,4 beriiek-
sichtigt. (Buli. Soc. chim. France [5] 2. 2220—27. Dez. 1935.) L in d e n b a u m .
R. Paul, Yerfahren zur Darstdlung der a-Alkylfurane. Kurzes Ref. nach C. R.
hebd. Seances Acad. Sci. ygl. C. 1935- II. 1007. Experimentell ist nachzutragen:
z-Furfurylbrmnid. 35 g a-Furfurylalkohol in 350 ccm absol. A. losen, unter W.-Kuhlung
Lsg. yon 35 g PBr3 in 75 ccm A. einriihren (Temp. nicht iiber 25°), noch J/2 Stde.
ruhren, ath. Lsg. abdekantieren, auf — 18° kiihlen, 44 ccm 35%ig- KOH einruhren
(Temp. nicht iiber — 5°), ath. Schicht iiber geschm. KOH, dann Na2S 0 4 trocknen
1616 D s. P r a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . N atu rstoffe. 1 9 3 6 . I.

Ausbeute ca. 70%- — ct-Alkylfurane: Yorst. ath. Lsg. in 1,5 Mol. RMgX-Lsg. ein-
rtthren, wcitero 1—2 Stdn. riihren, nach Stehen iiber N acht m it W. zers. usw. Aus-
beuten ca. 25%. berechnet auf a-Furfurylalkohol. — 5-[Chlorviercuri]-2-proj>ylfuran,
C7H 9OClHg, F. 99°. (Buli. Soc. chim. France [5] 2. 2227—34. Dez. 1935. Fac. librę
des Sciences d’Angers.) LlNDENBAUM .
Wesley G. Loweund Cliff S. Hamilton, Den Furanring enthaltende Arsenikalien.
II. Die Einwirkung von Chlor. Einige substituierłe Furanarsenikalien. (I. vgl. C. 1935.
II. 1881). Die Einw. von Cl2 auf Furyldichlorarsin, Difurylchlorarsin u. Trifurylarsin
fiihrt in jedem Falle zur Bldg. von 2-Chlorfurantelrachlorid, das m it einem aus 2-Chlor-
furan (aus 5-Chlorpyromuconsaure nach HlLL u. JACKSON, Proc. Amer. Acad. Arts Sci.
24 [1889]. 320) dargestelltcn Priiparat ident. war. Entsprechend dem t)bergang yon
2,5-Dibromfurantetrabromid in Tetrabromfuran m it alkoh. KOH konnen aus einer
gleichen Lsg. des 2-Chlorfurantetrachlorids 40% des gesamten Cl2 m it AgN03 gefallt
werden, was auf einen Verlust von 2 Mol HC1 u. die Bldg. eines Trichlorfurans hinweist,
aus alkoh. Lsg. des Tetrachlorids fallt wss. AgN03 jo nach den Vers.-Bedingungen
60, 70 u. 75% des gesamten Cl2 ais AgCl. Vorss., bei der Chlorierung des Furyldichlor-
arsins ein weiteres Prod. aufzufinden, waren erfolglos, jedoch konnte bei der Chlorierung
des Difurylchlorarsins ein Stoff isoliert werden, der an der Luft HC1 abgab; durch
Hydrolyse m it W. entstand daraus Furylarsinsaure. Ais Nebenprod. der Chlorierung
des Trifurylarsins entstand in geringer Menge Trifurylarsindichlorid, das m it wss. A.
leicht hydrolysierbar ist. Weder letzteres noch Difurylarsinsaure rcagieren wie das
Trifurylarsin m it HgClj, so daB E rsatz des As durch Hg in aromat. Kernen eine spezif.
Eig. des As111 zu sein scheint (gleiches Verh. bei Bzl.-Arsenikalien vgl. D. R. P. 272 289,
C. 1914. I. 1469). Was den Mechanismus der Chlorierungsrk., die unter Oxydation de3
Asm, Sattigung des Furankerns u. Spaltung der C-As-Bindung yerlauft, anbelangt,
sind Vff. der Ansicht, daB Spaltung der C-As-Bindung wahrscheinlich erst naeh Sattigung
des Kerns u. Oxydation des As erfolgt, u. zwar sind Oxydation des Furankerns u. des
As111 konkurrierende Rkk., so daB eine Chlorierung des Difurylchlorarsins nicht so
zu leiten ist, daB die Bldg. entweder yon 2-Chlorfurantetrachlorid oder Difurylarsinsaure
ausgeschlossen ist. Die Anwendbarkeit der Chlorierung ais allgcmeine Methode zur
D arst. yon Furylarson- u . Difurylarsinsauren findet ihre Grenzen in der Geschwin­
digkeit, m it der dio substituierten Furankcrne chloriert werden. Verss., durch Chlo­
rierung yon Furyldichlorarsin u. Di-5-chlorfurylchlorarsin Furylarsonsauro u . Di-5-chlor-
furylarsinsiiure darzustellen, fuhrten nicht zum Ziel, was m it der Beobaelitung in Ein-
klang steht, daB 2-Chlorfuran unter ahnlichen Bedingungen leichter Cl2 addiert ais
F uran selbst. Tri-5-chlor- u. Tri-5-bromfurylarsin wurden durch Arsenierung yon
5-Chlor- bzw. 5-Brom-2-chlomiercurifuran dargestellt; Arsenierung von 5-Jod-2-chlor-
mercurifuran lieferte ein Gemisch, dessen Trennung wegen seiner L u fte m p fin d lic h k e it
unmdglich war. Einw. von alkoh. HgCl2 auf diese substituierten Trifurylarsino fiih rt
zwar zur Bldg. der urspriinglichen Mercurifuranderiyy., doch ist dio Rk. weniger voll-
standig alp im Falle des Trifurylarsins selbst (ygl. I. Mitt.), u . da diese Rk. f iir aromat.
Kerne charakterist. ist, wird der aromat. Charakter des Furans durch die Ggw. eines
Halogenatoms in der a-Stellung herabgesetzt.
V o r s u c h e. 2-Chlorfurantetrachlorid, C4H 30C15, 1. durch Chlorierung yon Furyl
dichlorarsin, Difurylchlorarsin u. Trifurylarsin in Chlf. unter Kuhlung m it festem
C02-A., 2. aus 2-Chlorfuran in gleicher Weise, Reinigung durch W.-Dampf.-Dest,
gelbliches 01 von stechendem, durchdringendem Geruch, d25., = 1,620 (E in z e lh e itc n
iiber das Verh. dieser Verb. gegen alkoh. KOH u. wss. AgNOa s. Original). — Difuryl­
arsinsaure, (C1H30 )2Ajs02H, rohes Difurylchlorarsin (s. I. Mitt.) unter obigen Bedin­
gungen so lange chloriert, bis eino Probe beim Eindampfen ein Maximum an fester
Substanz hinterlieB, nach Einengen hinterbleibende K rystalle 3-mal m it A. gewaschen
u. uber N acht in W. belassen, nach K rystallisation aus h. W. F. 138°. — Trifuryl­
arsindichlorid, (C4H30 )3AsC12, beim Verdampfen der ather. Waschfl. des yorigen an
der L uft yerblieb ein m it K rystallen durchsetztes 01, aus dem diese ausgelesen u. mit
Ligroin gewaschen wurden, F. 132°; in alkoh. Lsg. war das Cl2 m it AgN03 fallbar. —-
5-Chlor-2-chlomiercurifuran, C4H 2OHgCl2, aus 5-chlorpyromuconsaurem N a u. HgCI.
nach G i l m a n u . W r i g h t (C. 1933. II. 3850), aus h. A. F. 181°. — Tri-5-cMorfuryl-
arsin, (ClC4H20 )3As, durch Kochen des yorigen m it AsC13 in Bzl., nach Abfiltrieren
von HgCl2 u. Abdest. des Bzl. wurde ubersehiissiges AsC13 im Vakuum (Wasserstrahl-
pumpe) bei etwa 85° entfernt; Arsenikalien 2-mal unter 1 mm dest. u. bei 2. Dest.
in 2 gleiche Fraktionen getrennt, 2. Fraktion erstarrte zu einer festen M., Nadeln aus
1936. I. Da. P r a p a r a t iv e o r g a n is c h e C h e m ie . N a tu rstoffe. 1617

A., F. 63°; die 1. — unreines Di-5-chlorfurylehlorarsin entlialtende — Fraktion lieferte


bei weiterer Chlorierung ein As-freies, hoehchloriertes 01 (2,5-Dichlorfurantetrachlorid ?),
das sieh bei W.-Dampfdest. leicht zersetzte. — Tri-5-brom-furylarsin, (BrC4H20 )3As,
analog Yorigem aus 5-Brom-2-chlormercurifuran, das nach Entfernen von AsC13 hinter-
bleibende Gemisch erstarrte zu einer m it Krystallen durchsetzten M., die m it Hilfe
von A. getrennt werden konnte, Nadeln vom F. 106°. — Mercurierung ton Tri-5-chlor-
furylarsin durch Kochen mit HgCl2 in A. lieferte in 15%ig- Ausbeute 2,5-Dichlormercuri-
furan, aus A. F . 179—-180°; in gleicher Weise aus Tri-5-bromfurylarsin nach Zusatz
von W. u.langerem Kochen in 7°/0ig. Ausbeute 5-Brom-2-chlormercurifuran, F. 178°.
(J. Amer. chem. Soc. 57. 2314—17. Nov. 1935. Lincoln, Univ. of Nebraska.) SCHICKE.
V. S. Babasinian, Bromniirothiophen. Ober ein 5-Brom-2(?)-nitrothiophcn er-
schien nach AbschluB yorliegender Unters. eine kurze Notiz in der Arbeit von STEIN-
KOPF u. Mitarbeitem (C. 1935- I. 63). Vf. hat durch Nitrierung von 2-Bromthiophen
(dargestellt nach STEINKOPF u. O tto , C. 1921. III. 1234) in Acetanhydrid mit
ziemlich guter Ausbeute ein Bromniłrolhiophen erhalten, welches wahrscheinlich das
2,5-DeriY. ist. Bei teilweisem oder v8lligem Ersatz des Acetanhydrids durch Eg.
waren die Ausbeuten gering. Bei Nitrierung m it H N 03-H2S 0 4 traten unerwunschte
Nebenrkk. auf; m it reiner H N 0 3 war die Rk. explosiy heftig. — 5-Brom-2( t)-nitro-
Ihiophen, C4H20 2NBrS. Lsg. von 25 g 2-Bromthiophen (Kp. 149,5— 150,5°) in 50 ccm
Acetanhydrid auf — 5° gekiihlt, unter Riihrcn Lsg. von 25 g H N 03 (D. 1,51) in 50 ccm
eiskaltem Acetanhydrid in 45 Min. eingetropft (Temp. nicht uber 0°), noch V2 Stde.
geriłhrt, 24 Stdn. im Eissehrank stehen gelassen, auf Eis gegossen, uber H 2Ś 0 4 ge-
trockneten Nd. in Yiel h. Lg. gel., entfarbt u. bei Raumtemp. wiederholt eingeengt.
Rohausbeute 21,3 g = 66% . Reinigung durch Dampfdest. SchneeweiBe Prismen, welche
aber schnell u. ebenso beim Umkrystallisieren gelblieh werden; F. 45—46°, Kp.750 235
bis 237°, 11. auBer in PAe., aus diesem in Nadeln krystallisierend. m it W.-Dampf sehr
fliichtig. Geschmack siiBlich m it auBerst adstringierendem Naehgeschmack. (J.
Amer. chem. Soc. 57. 1763—64. 9/10. 1935. Bethlehem [Pennsylv.], Lehigh Univ.) Lb.
Percy L. Julian, Josef Piki und Frank E. Wantz, Śtudien in der Indolreihe.
VI. tJber die Synthese ton Ozytrypłophan und weitere Untersuchungen uber die 3-Alky-
lierung ton Ozindolcn. (V. ygl. C. 1935. II. 2528.) Mit dem Ziel der Synthese des
physiol. wichtigen Osytryptophans berichten Vff. zunachst iiber die Synthese des
Dimelhylozytryptoplians (V). l,3-Dimethyloxindol (I) wurde m it Bromacetal zu II
kondensiert, dieses zu III hydrolysiert u. der Aldehyd nach STRECKER iiber IV in
V ubergefiihrt. Verss., die gleiche Rk.-Folge m it Oxindol durchzufiihren, gelangen nicht,
da die Kondensation m it Bromacetal Schwierigkeiten bereitete; dies beruht jedoch
wahrscheinlich nicht auf einer Enolisierung des OxindoIs, denn es lieferte m it Grignard-
reagens 2 Mol Gas u. verbrauchte 2 Mol. Auch die Kondensation von l-Methyloxindol
mit Bromacetal yerlief nicht glatt u. es muBte daher ein neues Verf. zur 3-Alkylierung
von in der 3-Stellung nicht durch Alkylgruppen substituierten Oxindolen ausgearbeitet
werden. Die neue Methode, die zunachst auf das l-Methyloxindol angewandt wurde,
beruht auf der Kondensation des letzteren m it E stem zu den entsprechenden Acyl-
oxindolen (VI), die durch katalyt. Hydrierung leicht zu den 3-AlkylderiYV. (MI) reduziert
w rden. Unter den dargestellten D eriw . besitzen das durch Kondensation m it Malon-
ester erhaltene l-Methyl-3-carbathoxyacetyloxindol u. sein Red.-Prod., der (j-l-Methyl-
oxindolylpropionsaureester besonderes Interesse, da in entsprechender Weise — durch
Kondensation yon Oxindol mit Phthalimidomalonester, Red. des erhaltenen Acylderiy.
u. hydrolyt. Spalt. — Synthese des Oxytryptophans mSglich sein sollte. DaB das
in der 3-Stellung befindliche enol. H-Atom fiir die Leichtigkeit der katalyt. Red. der
Acyloxindole yerantwortlich ist, geht daraus heryor, daB l,3-Dimethyl-3-aeetyloxindol
unter den gleichen Bedingungen nicht reduziert wird. Letzteres wurde aus dem Na-Salz
des l-Methyl-3-acetyloxindols m it CH3J dargestellt. l-Methyl-3-formyloxindol in
gleicher Weise methyliert lieferte das 0-Methylderiv. VIII, das bei katalyt. Red. in
IX iibergeht; dieses wird wahrscheinlich leicht zu X h},drolysiert, dem Anhydrid der
o-Methylaminotropasaure. l-Methyl-3-f}-dimethylaminodthyloxindol u. XI wurden wegen
ihrer Beziehungen zum Bufotenin (XII) in die Untersuchung einbezogen u. es wird
gepriift, ob sio wie das Bufotenin blutdrucksteigernde Wrkg. besitzen.
V e r s u c h e . l,3-Dimethyloxindolylacetal (II), C1sH j30 3N, aus 1,3-Dimethyl-
oxindol m it Bromacetal ( + C2H6ONa) in absol. A., Kp.u 170—185°. — 1,3-Dimethyl-
onndolylacctald^hyd (III), CjjHjjOjN, durch Hydrolyse des yorigen m it 5%ig. HC1,
P*i2 177—178°; Semicarbazon, C]3H1b0 2Nj, aus Yerd. Al F. 206°. — 1,3-Dimethyl•
1618 D,. P r a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1936. I.

CH. i K= H
,/\ p _ n 11 11 = CH.CH(0C,Hj). — .ch-co e' / \ — iCH-cn.il'
\ / \ J c=0 IY B = CH.CHOHCN VI V \ / C=0 VI1
N T E, = CH.-CH-COOH
CH, XH,
iC-CHO f l 1— nC* CH,OH -----|CH—CH.OH
TUI Icocn,
tu ----- ^ IX ^
N
I
CH.

XI
H .C .O -
we. -----iCH • <CH,),-N<SS*

N
CH,
ozindolylacetaldehydcyanhydrin (IV), C13HI40 2N2, unter Riihren KCN in ein Gemisch
des vorigen m it N aH S 03 in W. u. A . eingetragen, aus PAe. F. 142°. — fi-l,3-Dimethyl-
oxindolylalanin (V), C’n H ]0O3N2, aus dem vorigcn m it alkoh. NH3, dann konz. HC1.
Wiirfel aus 80°/oig- A., F. 188° (Zers.);'beim Erhitzen iiber den F. unter C 02-Abspaltung
l,3-Dimethy]oxindolylathylamin (vgl. J u l i a n u . P i k l , C. 1935. II. 2525), Pilcrat
F. 186°. — Darst. der 3-Acyloziiidole. Im allgemeinen wurde ein Gemisch von 1 Mol
l-Methyloxindol u. 1,2 Mol Ester in 10%ig. Na-Athylat (1,3 Mol Na) eingetragen,
das ausgeschiedene Na-Salz abfiltriert u. m it verd. HC1 zersetzt. Im Fallo der Konden-
sation m it Malonester entstand unter diesen Bedingungen das trimolekulare Konden-
sationsprod. (F. 225°); wurden jedoch 2—3 Mol Ester angewandt, u. das Oxindol in
das Ester-Athylatgemisch eingetropft, so entstand X III. Die Isolierung des Konden-
sationsprod. aus Oxindol u. Dimethylaminoessigester wurde in der Weise durchgcfiihrt,
daB das Na-Salz m it uberschiissiger 10%ig. HC1 zersetzt, u. das freie Amin nach Zusatz
von NaHCOs in Chlf. aufgenommen wurde, nach Einengen u. Zugeben von A. XIV
u.XV. Das zur Darst. Y onX X benótigte l-3Ielhyl-5-oxyoxindol, C9H ,0 2N, aus A. F. 187°
u. l-Methyl-5-athoxyoxindól, Cu H 13OjN, aus A.-PAc. F. 92°, wurde aus Chloracetyl-
chlorid u. N-Methylphenetidin in der fiir das 3-Methylderiv. beschriebencn Weisc
(JU L IA N u . P i k l , C. 1935. II. 2527) dargestellt. Folgende Verbb. wurden dargestellt:
l-Methy!-3-formyloxindol; l-Methyl-3-acetyloxindol, F. 109°; l,3-Dimethyl-3-acełyl-
oxindol, F. 79°; l-Methyl-3-carbathoxyacetyloxindol (XIII), F. 67°; l-Methyl-3-dimethyl-
aminoacctylozindol (XIV), F. 219°; l-Methyl-5-alhoxy-3-dimethylaminoacetyloxindol (XV).
F. 196°; l-Methyl-2-metlwxy-3-formylindol (VIII). — Kalalyt. Red. der 3-Acyloxindolt.
Die ersten vier u. das letzte AcyIoxindol wurden m itPd-O xyd nach A d a m s in A. unter
1,5 Atm. Druck reduziert. Zur Red. von XTV u. XV war Erwarmen auf 50° in A.-Eg-
(10: 1) u. groBere Katalysatormenge nótig. E rhalten wurden: l,3-DinuUhyloxindol;
l-Methyl-3-aihyloxindol, F. 169° (Tribronideriv); f)-l-Methyloxindolyl-3-propioiisdureathyl-
esłer, Kp.j 160°; l-Methyl-3-p-dimeihylaminodłhyloxindol, K p.le 185° (Pikrat, F. 168°);
l-Heihyl-5-athoxy-3-f}-dimethylaminoathyloxindol (XI), K p.17 221° (Pikrat, F. 157°);
l-Methyl-2-methoxyindolylcarbinol (IX), F. 62°. ( J . Amer. chem. Soc. 57- 2026—29.
N o y . 1935. Greencastle, Indiana, De Pauw Univ.) SCHICKK.
Max Bazlen und Fritz Scholtz, Entfarbung von Indigotin durch Alkyl- und Aryl-
sulfinsdurcn. Vff. haben festgestellt, daB die Alkyl- u. Arylsulfinsauren unter gewissen
Bedingungen ebenso wie die Aldehydsulfinsauren Indigotin in wss. Lsg. entfarben,
d. h. zu IndigweiB reduzieren; es besteht also kein prinzipieller Unterschied mehr
zwischen den beiden Sulfinsaureklassen. Man darf die EntfarbungSYerss. nicht mit den
freien Sauren ausfiihren, die sich zers., beY o r sie die Red.-Wrkg. ausiiben kónnen; man
muB vielmehr die Na- oder Zn-Salze in Glycerinlsg. bei ca. 180° anwenden. Die so be-
wirkte Entfarbung beruht auf Verkupung u. nicht auf Zers. des Farbstoffs; beim Ab-
kuhlen u. Schutteln m it L uft tr itt die Farbung wieder auf u. Yerschwindet wieder bei
emeutem Erhitzen; dies laBt sich wiederholen, solange noch sulfinsaures Salz Yorhanden
ist. Die Entfarbung wurde mit CII3• S 02II, C2H5-S 0 2H, C6H5-S 0 2H, a- u. fi-C10fŁ, •
SOjH, p-CHj ■C6Hj • S 0 2H, Benzanthron-, Anthrachinon- u. o-Aminobenzolsulfinsaure
ausgefiihrt. (Ber. dtsch. chem. Ges. 68. 2045. 6/11. 1935. Ludwigshafen, I. G. Farben-
industrie Akt.-Ges.) “ OsTERTAG.
1936. I. D4. P r a p a r a t iv e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1619

Otto Beliaghel u n d Ernst Schneider, Uber das 2-Amino-3-meihyl-6-dlhoxy-


benzthiazoliumhydrozyd und einige seiner Abkommlinge. W ahrend nach H u n t e r
(C. 1930. II. 3560) aus 2-Amino-6-athoxybenzthiazol (I) m it Dimethylsulfat dann
NaOH 2-Imino-3-methyl-6-athoxybenzthiazolin (II) entstehen soli, erhielten Vf. bei
dem Vers., I I aus nach K a u f m a n n (C. 1928. I. 2G15) dargestelltem I m it Dimethyl­
sulfat zu gewinnen, eine von der H u N T E R sch en verschiedene Verb. Nachprufung der
H uN T E R schen Yorschrift zur Darst. von I aus p-Athoxyphenylthioharnstoff m it Br„
ergab nun, daB nieht dieses, sondern ein monobromiertes Prod. (IV) entsteht. Wird
dieses nach H u n t e r m it Dimethylsulfat, dann NaOH behandelt, so wird nieht II,
sondern 2-Methylimino-3-methyl-6-athoxy-x-brombenzthiazolin (YII) gebildet; es er-
folgt also Methylicrung sowohl des Kernstickstoffs ais auch dor NH,-Gruppe. Die Bldg.
von YII verlauft so, daB aus IV zuniichst das Dimeihylsuljatanlagerungsprod. VI ent­
steht, das leicht isolierbar ist. Dieses liefert bei weiterer Einw. von Dimethylsulfat
(+ NaOH) oder bei Durchfiibrung der Rk. in einem Arbeitsgange VII. Zum Beweis,
daB dio Anlagerung von Dimethylsulfat am Kernstickstoff erfolgt, wurde das 3-methy-
lierte Athoxybenzthiazolin aus asymm. p-Athoxyphenylmethylthioharnstoff dar-
gestellt, wobei sich zcigte, daB m it iiberschiissigem B r2 (H u n t e r ) V, m it der berechneten
Menge Br2 jedoch tatsachlich I I entsteht. Bei Verss., I I auch naeh der K a u f m a n n -
schen Rhodanierungsmethode vom N-Methyl-p-plienctidin aus darzustellen, wurde
festgestellt, daB auf dieso Weise nur BenzthiazoliumsaIze entstehen, dereń N atur von
dem zur Rk. benutzten Losungsm. abhangt; so entsteht in essigsaurer Lsg. das Bromid,
in Metkylacetat das rhodanwasserstoffsaure Salz. Die Bldg. des Bromids erfolgt in dor
Weise, daB sich an das durch Umlagerung des primar gebildeten 1-Methylamino-
4-athoxy-6-rhodanbenzols vorhandene 2-Imino-3-methyl-6-athoxybenzthiazolin zu-
nachst Essigsaure anlagert u. das Acełat (IX, X = 0 - 0 C - C H 3) dann m it bei der
Rhodanierung gcbildetem K B r unter Abscheidung des relatiy wl. Benzthiazolium-
bromids (IX, X = Br) reagiert. Fiir diesen Rk.-Verlauf spricht die Umsetzung von II
mit KBr in W. u. Eg., wobei nur in letzterem Falle das Bromid gebildet wird. Die
Bldg. des Benzthiazoliumrhodanids (IX, X = SCN) erfolgt in Methylacetatlsg. in ent-
sprechender Weise durch Anlagerung von HSCN an das Benzthiazolin. Bei Einw. von
Alkalien auf die Salze wird bei Krystallisation aus A. nie oin Prod. m it seharfem F.
erhalten, sondern erst dann, wenn das Prod. iiber H 2S 0 4 im Vakuum gehalten oder
aus PAe. umkrystallisiert wird. Das aus den Benzthiazoliumsalzen m it NaOH oder
N a 2C 0 3 erhaltene Prod. zeigt nach Trocknen an der Luft die Zus. des 2-Amino-3-melhyl-
6-athoxybenzłhiazoliumhydroxyds (IX, X = OH), dieses ist aber unbestandig u. geht-
unter allmahlichem W.-Verlust in II iiber, das auch beim Umkrystallisieren von IX
(X = OH) aus PAe. gebildet wird; umgekehrt vermag I I m it NaOH oder Soda oder
beim Kochen in W. wieder W. anzulagern unter Bldg. von IX (X = OH). Das Vor-
handensein einer Iminogruppe in II wurde durch Bldg. eines Nitrosimins nachgewiesen,
letzteres geht beim Erwarmen in Xylol unter N2-Abspaltung in 3-Mełhyl-6-dthoxy-
benzihiazolon-(2) iiber. Eine freie Iminogruppe ist in den Verbb., die m it Dimethyl­
sulfat u. NaOH in einem Arbeitsgange behandelt wurden (IV VII) nieht mehr vor-
handen; so entsteht auch aus I das 2,3-Dimeihylderiv. X. Mit Saurechloriden u. Saure-
ańhydriden reagieren IX (X = OH) u. I I unter Bldg. yon Acylrerbb., die sich aber
in jedem Fali von dem Thiazolin (XI) ableiten. Mit Mineralsauren entsteht aus den
Acylverbb. jedoch kein Benzthiazoliumsalz obiger Zus. mehr, sondern lediglich Hydro-
chloride, so daB ein grundlegender Unterschieid besteht in der Salzbldg. des Imino-
methylathoxybenzthiazolins u. seiner A cylderiw . Verss., die rerschiedene N atur des
Kernstickstoffs in IX (X = OH) u. II, durch Messung der UV-Absorption dieser Verbb.
zu bestatigen, gelangen nieht; das Spektrum beider Verbb. in Methanol war ident.,
was durch Obergang von IX (X = OH) in II wahrend der Messung erklart wird. Recht
ahnlieh in ihren Spektren sind I I u. I, sie unterscheiden sich aber von den ouartaren
Sałzen IX (X == SCN, Cl, B r u. J), dereń Absorptionsbanden unterem ander vóllig
ubereinstimmen. Die Verschiebung der Absorptionsspektren bei Ersatz des S des
2-ilelhylbenzlhiazols durch andere Atome wurde durch Messung des 2-methylierteii.
Benzoxazols, Benzselenazols u. Benzimidazols studiert. Zum Vergleich der Verschiebung
der Absorptionsbanden bei nieht ais Ringglieder im Molekuł vorhandenen O, S u. Se
wurde schlieBlich die Absorption von p-Cłdorpkenylglykolsaure, p-Cklorphenylthioglykol-
saurc u. von p-Chlorphenylselenoglykolsdure gemessen. In beiden Gruppen zeigen die
Se- u. S-haltigen Verbb. ahnliche Spektren, wahrend die O-haltigen von diesen starker
abweichen (Rurven der Absorptionsspektren im Original).
1620 Ds. P h a p a r a t iy e o b g a n is c h e C h e m ik . N a id r s t o f f e . 1936. L

Br N Br f
IV V CH,
K S

:c = n -c h ,
V II

CH,
S K

N
\ > = u --c h ,

CH, E = OC,Hs
XX)'
| j

Jf
CH,
)c= n -co c , h .

V e r s u c h e. 2-Amino-3-nu4hyl-6-athoxybenzlhiazoliumhydroxijd (IX, X = OH)


C10H14OtNsS, aus dem Bromid oder einem entsprechenden Salz durch Verreiben mit
k. Na2C03-Lsg., nach Trocknen auf Ton F. um 64°; m it wss. NH4SCN das Iłhodanid,
m it NH4C1 das Chlorid. — 2-Imino-3-methyl-C>-athoxybenzthiazolin (II), C10H12ON2S,
aus vorigem iiber H 2S 0 4 im Vakuum, aus PAe. (Kp. 55—65°) F. 98°. — 2-Melhyl-
imino-3-methyl-6-dlhoxybenzthiazolin (X), Cn H 14ON2S, durch Erwarmen von 2 g I mit
4 ccm Dimethylsulfat, dann 50 ccm 2-n. NaOH auf dem W.-Bad, Aufkochen des ab-
geschiedenen Oles m it konz. HC1 u. Behandeln der abgeschiedenen Nadeln m it NaOH,
aus PAe. F. 86°. — N-Melhyl-p-phenetidin, durch Methyłierung von p-Phenetidin mit
Dimethylsulfat (-f NaOH), Dberfiihrung des erhaltenen Oles (mit NaNO, in verd.
HjSOj) in das Nitrosamin u. Zers. des ZnCl2-Doppelsalzes des letzteren m it NaOH,
Kp.le 133°. 2 --Amino •'j -jłifOi yl-ii•iithoxy hcfizthiazoli'at,/i})yoihid (IX, X — Br), CjoHj3*
ON2SBr, Yoriges u. KSCN in 95%ig. Essigsaure gel. u. unter Kuhlung m it B r, in Eg.
yersetzt, Nadeln aus W., Zers. 295°; Rhodanid (IX, X = SCN), Cu H 13ON3S2," analog
dem Bromid in Essigsauremethylester bei —15°, Nadeln aus W., F. 187°; Methyl-
sulfał, CuHuOjN^So, aus I m it Dimethylsulfat, Nadeln aus Aceton, F . 187— 189°;
Jodid, C10H13ON,SJ, 1. aus I m it CH3J , 2. aus IX (X = OH) m it yerd. H J, Nadeln
aus Methanol, F. 245°; Chlorid, C10H 13ON2SC1, aus IX (X = OH) m it HC1, Nadeln
aus W., F. 308° (Zers.). — 2-Nilrosiniino-3-mełhyl-6-alhoxybenzłhiazoli?i, aus I I in Eg.
m it wss. N aN 02, orangegelbe Nadeln, yerpufft beim Erhitzen. — 3-Meihyl-6-athozy-
benzłhiazolon-(2), C10H u O2N3S, durch Erwarmen des vorigen in Xylol, Nadeln aus 50%ig.
A., F. 87°. —- 2-Aeetylimino-3-methyl-6-athoxybenzthiazolin, C12H 140 2N2S, aus I I mit
Essigsaureanhydrid, aus Bzl. F. 172°; das entsprechende 2-Benzoylderiv., C1;H I60 2N*S,
m it Benzoylchlorid, aus Isopropylalkohol oder Bzl. F. 171°; m it Valeriansaureanhydrid
das 2-Vałerylderiv., O15H,,0O2N2S, aus Methanol F. 119°. — 2-Amino-6-athoxy-x-brom-
benzthiazol (IV), C9H9ON2SBr, aus p-Athoxyphenylthioharnstoff m it uberschiissigem
Br„ in Chlf., aus Methanol F. 196°. — 2-Amino-6-athoxybenzthiazol (I), analog vorigem
m it der berechnetcn Menge B r2, F. 162°. — 2-Imino-3-vuithyl-G-aÓioxy-x-bromhenz-
thiazolin (V), C10H u ON2SBr, 1. aus IV m it Dimethylsulfat VI dargestellt u. dieses mit
NaOH yersetzt, 2. aus folgendem m it uberschiissigem B r2 wie oben, aus Methanol
F. 144°. — asymm. p-Athoxyphenylmethylthioharnstoff, Ci0H 14ON2S, aus N-Methyl-
p-phenetidinhydrochlorid m it NH4SCN, aus Methanol F. 139°. — 2-Methylimino-
3-melhyl-(i-athoxy-x-brombenzthiazolin (VII), Cu H 13ONsSBr, aus VI m it Dimethyl­
sulfat, dann NaOH auf dem W.-Bad, aus Methanol F. 158°. — 3-Meihyl-6-athoxy-
x-brombe?izthiazolon-(2), C10H1()O2NBrS, V in Eg. m it wss. N aN 02 yersetzt u. gelb-
braunes Nitrosimin in h. Xylol zers., Nadeln aus Methanol, F. 126°. (Ber. dtsch. chem.
Ges. 69. 88—98. 8/1. 1936. GieBen, Uniy.) S c h ic k e .
W. C. Dovey und Robert Robinson, Triarylpyryliuniborflitoride. Im Anschlufi
an M e e r w e in u. V o sse n (C. 1935. I. 1529) wurde die Einw. yon BF3 auf Actlo-
phenon (I) untersucht. Dabei -wurde 2,4,6-Triphenylpyryliumborfluorid, GojHjjOFjB
(U), F. 225— 226°, isoliert, welehes sich in das bekannte Ferrichloridderiv. (DlLTHEY,
C. 1916. II. 1028) umwandeln lieB. Eine noch bessere Ausbeute an I I wurde durch
Einw. yon BFS auf ein aąuimolares Gemisch yon I u. Phenylstyrylketon erhaltcn. In
analoger Weise wurde aus p-Meihoxyaceiophenon ałlein oder mit p-Meihoxyphenyl-
1936. I. D,. P b a p a b a t iy e o b g a n is c h e C h e m ie . N a tu bstoffe. 1621

p-mełhozystyrylketon das 2,4,6-Tri-p-methoxyphenylpyryliumborfluorid, c . A A P . b ,


V. 345—347°, erhalten. Der Rk.-Mechanismus ist unbekannt. Vff. schlagcn folgendes
Schema vor, obwohl eine CHj-Bldg. nicht beobachtet wurde:
_ __ HBF< BF*
CiH fCO CO'C»Hi
I C«H*‘ OCi ,CO‘ C .H . o
CH 4- CH* |
% ___ V HtCl JcH t ---- y C .H ,f > C .H i
o ^ V II 1 J + H,° + CH‘
HiC. CH. HiC» CH. C ,H *
(J. chem. Soc. London 1935. 1389—90. Okt. Oxford, Univ.) B e b s in .
L. A. Walter und s. M. Mc Elvain, Athylpyridyl-(2)-malonsdureester. Vff. haben
diesen Ester (1) dargestellt, um mittels desselben eine 5-Athyl-5-[pyridyl-(2')]-barbitur-
saure zu synthetisieren. Die Darst. erfolgte aus 2-Brompyridin u. Na-Athylmalonester
in Abwesenheit von A., denn in alkoh. Lsę. entstand fast nur 2-Athoxypyridin. Auch
ohne A. betrug dic Ausbeutc an I nur 19%, weil betrachtlicho Mengen anderer Prodd.
nach folgender Rk. gebildet wurden:
(C5H 1N)(C2H5)C(C02CilH s)s (I) + C2H5-CH(C02C2Hs)2 =
(C5H 4N)(C2H 6)CH-C02C2H5 (II) + (C2H5)2C(C02C2H 5)2 + C 02.
Verss., I m it Harnstoff mittels C2H5ONa zu kondensieren, waren erfolglos; das
Rk.-Prod. war immer a.-[Pyridyl-(2)\-butyramid. I verhalt sich somit analog dem
Diphenylmalonester (C. 1933. I. 1111). Die a-Pyridylgruppc scheint in ihrer die
Spaltung des Malonesters fordemden Wrkg. 2 Phenylen nahe zu kommen. Sicherlich
ist sie viel wirksamer ais ein einziges C6H5, denn Vff. haben festgestellt, daB nach
1-std. Kochen m it alkoh. C2H5ONa-Lsg. der Athylphenylmalonester zu 31%. dagegen
I zu 93% zu CO(OC2H5), u . dcm entsprechenden Essigester alkoholysiert war. Diese
ungewohnlichc labilisierende Wrkg. der a-Pyridylgruppe hangt wahrscheinlich m it
der 2-Bindung zusammen. Ein Pyridyl-(3)-malonester dttrfte gegen Alkoholyso etwa
so resistent sein wie ein monophenylsubstituierter Maloncstcr.
V e r s u c h o . 13,6 g C2H 5ONa u. 38 g Athylmalonester in 100 ccm absol. A.
bis zur Lsg. erwarmt, A. u. A. im Vakuum entfernt, nach Zusatz von 50 g 2-Brom-
pyridin (Cbaig, C. 1934. I. 1817) bei 140—150° 30 Stdn. gertihrt, m it 150 ccm A.
behandelt, Lsg. gewaschen usw. Fraktionierung ergab nacheinander: 2-Athoxy-
pyridin; 2-Brompyridin; Athyl- u. Diathylmalonester; ct-[Pyridyl-(2)]-butiersdure-
athylesler (II), Cu H150 2N, Kp.2 97—98°, D.“ , 1,0330, n D“ = 1,4873; Athylpyridyl-{2)-
malmsaureathylester (I), C14H190 4N, Kp.2 136—137°, D.254 1,0950, nn® = 1,4849. —
2-Athozypyridin, Kp.2S 66°, K p.,40 160—161°. Hydrochlorid, C-H,0ONC1, F. 90—91°.
HgClr Deriv., F. 152—153°. — 7,6 g I, 3,3 g H arnstoff u. 7,9 g C2H5ONa in 50 ccm
absol. A. im Rohr 7 Stdn. auf 100° erhitzt, m it 50 ccm W. verd., m it Eg. genau
neutralisiert, A. im Yakuum entfernt u. ausgeathert. A.-Ruckstand lieferte aus W.
nur 0,1 g Krystalle von F. 188°. Durch Einengen der yereinigten wss. Lsgg. 3,8 g
a-[Pyridyl-(2)]-bulyramid, C8H 12ON2, F. 125—126°. Dieses wurde auch durch Ammo-
nolyse von n erhalten. (J. Amer. chem. Soo. 57. 1891—92. 9/10. 1935. Madison [Wisc.],
Univ.) LlNDENBAUM.
L. E. Hinkel, E. E. Ayling und W. H. Morgan, Subslituierte aromatische, Aide-
hyde bei Hantzschs Pyridinlcondenmtion. IV. Derivale des 3,4-Dioxybenzaldehyds.
(III. vgl. C. 1932. II. 541.) Vanillin, Isovanillin u. Veratrumaldehyd zeigen nur geringe
Unterschiede u. liefern bei der Pyridinkondensation Ausbeuten von 74, 73 u. 76%
gegenuber 74 u. 75% bei Benzaldehyd u. m-Methoxybenzaldehyd (C. 1931. II. 2465).
Der EinfluB von >J02 ist bedeutend geringer ais bei den friiher untersuchten Aldehyden.
Die NOj-Gruppen im 5-Nitroisoyanillin (76% Ausbeute) u. 6-Nitroveratrumaldehyd
(68%) wirken ahnlich, aber schwacher ais die m- u. o-Nitrogruppen im Benzaldehyd.
Wie beim 2,6-Dinitro-3-methoxyisovanillin verhindern 2 o-N02-Gruppen im 2,6-Di-
nitroisoyanillin dic Kondensation. Das m -N 02 im 5-Nitroveratrumaldehyd setzt die
Ausbeute herab (70 sta tt 76%), das o-N 02 im 2-Nitroveratrumaldehyd ist ohne merk-
lichen EinfluB. 2-Nitrovanillin gibt sehwankende Resultate; die hfichste beobachtete
Ausbeute (72%) zeigt, daB das o-N02 nur geringen EinfluB hat. Piperonal u. sein
6-Brom-, Chlor- u. Nitroderiv. liefem 72, 70, 67 u. 61% Ausbeute; Piperonal schlieBt
sich also dem Verh. der Methylather an, der o-Substituent setzt die Ausbeute herab;
die Reihenfolge des Einflusses^Br < C K N 0 2) entspricht der n. Folgę der induktiven
Wrkgg. dieser Substituenten; der EinfluB der o-Substituenten ist also mehr polarer
ais ster. Natur. — Der EinfluB von N 0 2-Gruppen auf die Pyridinsynthese geht m it
1622 Ds. P r a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . N a td rstoffe. 1936. I.

dom auf die Kondensation von Aidehyden m it a-Picolin (S h a w u . W a g s t a f f e ,


C. 1933. I. 2110) u. m it 2-Methylchinoxalin (B E N N E T T u . W lL L IS , C. 1928. II. 1567)
nicht parallel.
V e r s u c h e . 5-Nitroisoianillin schm. bei 121° (Literatur 113°). D arst. der
folgenden substituierten -l-Pkenyl-2,6-dimethyl-l,'t-dihydropyridiii-3,5-dicarbonsduredi-
ałhylester aus den Aidehyden nach dem C. 1931. II. 2465 angegebenen Standardverf.
4-Oxy-3-methoxyderivat, C20H25O6N, aus Vanillin, Nadeln aus A., F. 164°. 2-Nitro-
4-oxy-3-mellwxyderivat, C20H24OsN2, aus 2-Nitrovanillin. Gelbliche Tafeln aus Athyl-
acetat, F. 11S°. 3-Oxy-4-methoxyderivat, C20H 25O<iN, aus Isovanillin. Gelbliche Nadeln
aus verd. A., F. 165°. 5-Nitro-3-oxy-4-methoxydcrivat, C^H^OgNo, aus 5-Nitroiso-
vanillin. Orangegelbe prismat. Nadeln mit 1 C2H s 'O H aus A., gibt den A. bei 110
bis 120° ab (hellgelbes Pulver). F. 185°. 3,4-Dimethcxyderivat, C21H 270 6N, aus
Veratrumaldehyd; entsteht auch bei der Methylierung der beiden Oxymethoxyverbb.
m it (CH3)2S04 u . NaOH. Prismen aus A., F. 144°. 2-Nilro-3,4-dimełhoxyderivat, aus
2-Nitroveratrumaldehyd. Tafeln aus A., F. 141,5°. 5-Nitro-3,4-dimethoxyderivat, aus
5-NitroYeratrumaldehyd, gelblicho Prismen aus A., F. 154°. 6-Nitro-3,4-dimethoxy-
derimt, aus 6-Nitroveratrumaldehyd, gelbe Prismen aus A., F. 229°. 3,4-ilethylen-
dioxyderivat, C20H 23O6N, aus Piperonal, gelbliche Prismen aus Methanol, F. 132°.
6-Chlor-3,4-tnelhylendioxyderiiat, C20H22O6NCl, aus 6-Chlorpiperonal, gelbliche Prismen
aus Methanol, F. 139°. 6-Brom-3,4-methylmdioxyderivat, C20H22O6NBr, aus 6-Brom-
piperonal, gelbe K rystalle aus Methanol, F. 169°. 6-Nitro-3,4-methylendioxydcrivat,
C2l)H220 sŃ2, aus 6-Nitropiperonal. Gelbe Tafeln m it 1 CH3-C02H aus Eg., F . 144°;
gelbliche Tafeln m it 1 C2H 5-OH aus A., F. 101° (Zers.). — 2fi-Dinilrouovanillin liefert
bei der Kondensation kein Pyridinderiv., sondern nur das Salz NH4C8H 50 ,N 2, rotliche
Nadeln aus Methanol-Aceton, F . 190° (Zers.). (J. chem. Soc. London 1935. 816— 18.
Swansea, Univ. College.) Ostertag.
Wanda Brydowna und Władysław Wiszniewski, Derivaie des 3,3'-Dipyridyls.
(Vgl. C. 1935. I. 72.) Die direkte Veresterung der 3,3'-Dipyridyl-2,2'-dicarbonsaure
ist auBerst schwierig u. ergibt nur Spurcn des neutralen Estcrs. Sehr schwcr reagiert
die Verb. auch m it Thionylchlorid. Der t)bergang des Di-
amids zum entsprechenden Diaminodipyridyl Yerlauft kom-
pliziert, bei gleichzeitiger Bldg. einer Verb. Cn H 7ON3, die mit
3,3'-Dipyridyl-2,2'-pyridon-2" (I) ident. sein durfte.
p-Phenanthrolin (Ygl. MATSUMURA, C. 1930. II. 3411): 10 g p-Aminobcnzol,
18 g Glycerin, 18 g konz. H 2S 04 u. 7 g As20 5 wurden 30 Stdn. gckocht, m it W.
ausgewaschen, filtriert u. nach Alkalisierung das Chinolin m it Dampf abdest.
Nach Zusatz von NaOH krystallisiert nach Erkalten p-Phenanthroliia, das in
verd. H 2S 04 gel. u. m it gesatt. K 2Cr20 7-Lsg. in der Kalte stehen gelassen wird;
das ausgeschiedene Chromat wird m it konz. NH 3 zerlegt. F. des leicht gelben
Phenanthrolins 170—171°. — 3,3'-Dipyridyl-2,2'-dicarbonsauredidthylesler, C16H 160 4N,,
aus 7 g Ag-Salz der aus p-Phenanthrolin nach C. R. S m i t h (C. 1930. I. 1792)
dargestellten Dicarbonsaure, 14 g C2H6J u. 10 g trockenem Bzl. (2l/2-std. Sieden);
F. 82—84° aus Athylacetat, monokline Krystalle aus Bzl. Dimethylester, C14H 120 4Nj,
analog aus dem Ag-Salz m it CH3J ; F. 153—153,5° aus Bzl. — 3,3'-Dipyridyl-2,2'-di-
mrbonsaurediamid, C12H10O2N4, aus dem Diathylester u. bei —10° gesatt. alkoh. NH3
bei 135—145°. Blattchen aus W., F. 268,5—270° (Zers.). Chlorid, C12H ,0 2N2C12, aus
der Dicarbonsaure u. Thionylchlorid in der Sicdehitze. F . 147— 150°; laBt sich in
zugeschmolzenen Róhrchen aufbCwahren. Geht bei Einw. konz. NH3 unter Kuhlung
in das Diamid iiber; Ausbeute 50%. — 2,2'-Diamino-3,3'-dipyridyl, C10H 10N4, erhalten
durch Zusatz Y on 3 g gcpulverten Diamids zu einer bei — 5° bereiteten Lsg. Yon 4 g Br,
in 5,6 g K O H -f 50 ccm H ,0 u. Erhitzen auf dem Wasserbade. Das F iltrat wird
verdampft u, m it Bzl. estrahiert. F. 181,5—182,5°, aus Bzl. 3,3'-Dipyridyl-2,2'-pyri-
don-2", Cu H,ON3 (I) wird durch Krystallisation des bei obiger Rk. zuriickgebliebenen
krystallin. Prod. aus Y erd . Essigsaure rein erhalten. F. 366-—368° (Zers.). (Roczniki
Chem. 15. 378—82. 1935.) S c h o n f e ld .
Hans Rupe, Heinrich Hagenbach und August Collin, p-Dimeihylaminobenzal-
chinaldin. E in Beitrag zur Kenntnis der Wirkung chromophorer und auxochroiner Gruppen.
Im AnschluB an friihere Arbeiten (C. 1 9 3 2 .1. 937. 938. 1 9 3 3 .1. 611) iiber die aus p-Di-
methylaminobenzaldehyd m it Ketonen entstehenden Kondensationsprodd., welche da-
durch merkwurdig sind, daB sie, obgleich selbst stark gefarbt, farblose Salze u. Jod-
methylate zu bilden Yermogen, wurde das p-Dimethylaminobenzalchinaldin (I) unter-
1936. I. Dj. P b a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . Naturstoffe. 1623

sucht. Die Verb. ist ein Farbstoff, kann aber in bestimmten Fallen farblose Salze liefern,
z. B. ein farbloses Dichlorhydrat, wahrend das Monochlorhydrat farbig ist. — Durch
Hydrierung entsteht daraus das farbloso jj-Dimelhylaminophenyl-2-dthyltelrahydro-
chimlin (II); farblos ist auch das durch Einw. von Phcnylmagncsiumbromid auf I cnt-
stehende p-Dimethylami7wphenyl-(tt.-‘phenyl)-dlhylidendihydrochi7wlin (III) u. bildet
farblose Salze. — Durch Behandlung von I mit Methyljodid wurden zwei Jodmethylate,
ein fast farbloses (IV) u. ein gefarbtes (Y) erhalten u. ihre Konst. bewiesen. Zwci analog
zu IY u. V konstituierte Dimethylsulfatadditionsprodd. zeigtcn das gleiche opt. Verh.;
lagerte sich aber glcichzeitig an bcide N-Atome je 1 Mol Dimethylsulfat an, so entstand
die farbloso Verb. VI. — Aus den Verss. geht hcrvor, daB eine Beeinflussung des Chromo-
phors (—N —CH—), sei es durch Aufhebung der Doppelbindung, soi es durch Anlage-
rungen zu Farblosigkeit bzw. Farbaufhellung fiilirt, wogegen Additionen am Auxo-
chrom [—N(CH3)2] Farbvertiefung zur Folgo haben. Diese Beobaclitungen an Korpern
mit Aminobenzalketongruppierung u. ihre Dcutung wcichcn zum Teil ab von den Be-
funden bzw. Anschauungen anderer Autorcn (ygl. P f e i f f e r , C. 1925. I . 1400. 1404;
K o n ig u . R e g n e r , C. 1930. II. 3735; M o o r e u . G a l e , C. 1908. I. 1539). Eine all-
gemein giiltige Erklarung der bisher esperimentell festgestellten Beziehungen zwischen
uuxochromen u. chromophoren Gruppen halt Vf. zurzeit nicht fiir moglich.
H,

C H = C H -< f y -Jf(CH>).
N

!H • CH—C*Hł ■N(CH>)j ' ^ J \ / - C H = C H • C.H, • N(CII,),


NH C.H . HsC J

H =CH -C.H,-N(CH.>, VI m _ C n=C H -C .H .-N (C H .)s


cH j so * -c n ,
SOi*CHa

Y ll v^y\^/= C H * C H 'C *IIł*N (C H i)j V III C■1*CH•C lii. ' (CHi)t


C.H . j CH, C,H> H CI0‘
CHs H,C H CIO.
V e r s u c h e . p-Dimethylaminobenzalehi7ialdin (I) (C. 1906. II. 1203), aus A.
grunlich fluorescierende Nadeln, F. 183,5— 184,5°. Fiirbt tannierte Baumwollo rot-
orange. — Dichlorhydrat, Ci0H 20N2C12, schwach gelb, geht an der L uft u. beim
Schmelzen in das Monochlorhydrat iiber. — Monochlorhydrat, C19H 18N2C1, blauviolett,
F. 239—240°. — Diperchlorat, C18H 20O8N2Cl2, aus 60%ig. 'Dberchlorsaure durch Ver-
diinnen m it 10%ig. Saure. Schwach gelbe Nadeln. — Monoperchlorat, C19H j9OiN2Clj,
aus 20°/oig. Dberchlorsaure. Rotviolette Nadeln, F. 22S>—230°. — Monopikrat,
C^HsiiO^s, aus A. rotyiolette, metali, glanzende Nadeln. F. 167— 168°. — Trimethyl-
o.7nvu>7iiumjodid des p-Ami7wbenzalchi7ialdi7is (IY), C20H21N2J, bildet den in W. 11.
Anteil des nach 6-std. Einw. von Methyljodid auf I bei 100° entstehenden Prod. Aus
h. W. fast weiBo Blattchen, Zers.-Punkt 250—251°; ident. m it dem aus p-Dimethyl-
aminobenzaldehydjodmethylat (C10H j4ONJ, F. 144°, Zers.) u. Chinaldin in sd. alkoh.
Lsg. in Ggw. von wenig Piperidin entstehenden Kondensationdprod. — p-Dimethyl-
amiTiobenzalchinaldinjodTTiethylat (V), C20H 21N2J , entsteht neben IV ais in W. wl.
Anteil. Aus A. u. Essigsaureathylester blaurote Nadeln. F. 253—254°, Zers.; ident. m it
dem aus Chinaldinjodmethylat u. p-Dimethylaminobenzaldehyd ahnlich wie IV sich
bildenden Rk.-Prod. — p-Dimeihylaminophenyl-2-uthyUeirahydrochinolin (II), C19H ,.N 2,
durch Hydrieren yon I in Ggw. yon Ni. Aus A. weiBe Blattchen. F. 68—68,5°. — D i­
chlorhydrat, C19H 26N2C12, aus A. u. Essigsaureathylester hygroskop., farblose Nadeln
F. 210—211°. — 'Diperchlorat, C19H»60 8N2C12, aus A. weiBe Nadeln. F. 157—158°. —
Dijodmethylat, C2IH 30N ,J 2, aus iłberschussigcm Methyljodid. LI. in W. u. A., wl. in A.
u. Bzl. Aus A. u. Essigester hellgelbe Krystalle. F. 158— 159°. — Nitrosamin,
Ci9H23ON„ aus A. hellgelbe Nadeln, F. 90,5—91°. — Benzoylderiv., C20H 28ON2, aus A.
farblose Blattchen, F. 120,5—121,5°. — Anlagerungsprod. von 2 Mol Dimethylsulfat an.
1624 D,. P b a p a e a tiy e 0RGANI8CHK C h e m ie . N a tu b s to ffe . 1936. L

p-DimethylaminobenzaIchinaldin (VI), C23H 30OgNs.S2, durch Erwarmen von I m it iiber-


schussigem Dimethylsulfat. Farblose Nadeln, E. 252—253°, Zers. — Additionsprod. von
Dimethylsulfat an das Pyridin-N-Atom des p-Di?nclhylaminobenzalchinaldins, C21H 24■
0 2N2S, aus I m it iiberschussigem Dimethylsulfat in Ggw. von W. Aus A. rote Blattchen,
F . 242—243°, Zers.; wird durch Kochen m it W. zerlegt. Ident. mit dem aus Chinaldin-
dimethylsulfat (Ct2H 150 4NS, aus A. u. Essigester 1 :4 , F. 223—224°) u. p-Dimethyl-
aminobenzaldehyd ahnlich wie IV gewonnenen Kondensationsprod. — Additionsprod.
von Dimethylsulfat an das Amino-N-Atom des p-Dimethylaminobenzalchinaldins,
C21H ,40 4N2S, durch Kondensation der Anlagerungsverb. von Dimethylsulfat an p-Di-
methylaminobenzaldehyd (C11H 1, 0 6NS, erhalten durch 4—6-std. Erhitzen der Kompo-
nenten im Rohr auf 100°; aus A. u. Essigester F. 154°) m it Chinaldin in sd. alkoh. Lsg.
in Ggw. von Piperidin. Aus A. u. Essigester fast farblose Nadeln, F. 201,5— 202,5°,
Zers. — p-Dimethylaminophenyl-(a.-phenyl)-ałhylidendihydrochinolin (III), C2jH 24N2,
durch Einw. von Phenylmagnesiumbromid auf I, E xtraktion des m it NEL, aus dor
sauren Lsg. gcfallten Rk.-Prod. m it A. u. Reinigung iiber das Diperchlorat. Aus A.
farblose Nadeln, F. 125°. — Dichlorhydrat, C25H20N2C12, farblos; hygroskop., 11. in A.,
unl, in A. u. Essigester. — Diperchlorat, C^HojOgNjC^, aus Eg. oder A. u. Essigester
farblose Blattchen, F. 192—194°, Zers. — Monojodmethylat, C26H 2-N2J , aus uber-
schussigem Methyljodid. GelbweiBe Krystalle aus W., F. 125— 126°, Zers. — Nitrosamin,
C25H23ON3, aus Essigester hellgelbes Pulver, F. 195—196°, Zers. Durch Kochen mit
HCI u. SnCl, wird I II zuriickgebildet, wodurch die Stellung der Nitrosogruppe u. damit
dio Formel I II gesichert ist. — Zweifach quatemares Jodmethylat (VII), C2SH 32N2J 2, durch
6-std. Erhitzen von I II m it iiberschussigem Methyljodid im Rohr auf 100°. Aus A. u.
Essigester kanariengelbe Krystalle, F. 206—208°, Zers. — Diperchlorat des p-Dimethyl-
aminophe7iyl-(a-phenyl)-dthylide7idihydro-(N-Tnethyl)-chinolins (VIII), C28H2aOBN2CL>,
durch Einw. von 60°/oig. tjberchlorsaure auf das m it Dimethylsulfat in Ggw. von NaOH
erhaltenen Methylierungsprod. von III. Aus Eg. farblose Blattchen, F. 216—217°,
Zers. — Bei der Einw. von Phenylmagnesiumbromid auf I entsteht neben I II ein in A.
unl. Korpcr von unsicherer Konst. Aus A. farblose Blattchen, F. 194,5° (Perchlorat
aus A., F. 207—208°; Jodm ethylat aus A. gelbe Krystalle, F. 196— 197°, Zers.). (Helr.
chim. Acta 18. 1395—1413. 2/12. 1935. Basel, Anstalt f. organ. Chemie.) M a u b a CH.
T. W. J. Taylor, Die Konfiguraticm der Disulfoxyde des Thianthrens. B e r g -
MANX u. T s c h u d n o w s k y (C. 1932. I. 2173) haben aus den Dipolmomenten der
geometr. isomercn Disulfoxyde des Thianthrens (a-Verb., F. 284°, Moment 1,7D;
/?-Verb., F. 249°, Moment 4,2D) geschlossen, daB die a-Verb. trans-, dio /?-Verb. cis-
Konfiguration besitzt. Zu demselben SchluB kamen B a w , B e n n e t t u . D e a b n s
(C. 1934. I I. 779) auf Grund der physikal. Eigg. dieser Verl3b. Da aber T h ia n th r e n
selbst ein Moment besitzt (ygl. B E N N E TT u . G l a s s t o n e , C. 1934. I. 3552, sowie
S m y t h u . W a l l s , C. 1934. I. 2255), so muB das Molekuł eine gewinkelto Struktur
besitzen u. zwar geht die Schnittlinie der beiden Ebenen durch die beiden S-Atome.
Wegen der gewinkelten S truktur des Thianthrenmolekuls sind tbeoret. 3 geom etr.
isomere Disulfoxyde denkbar, von denen 2 beide O-Atome auf derselben Seite des
heterocycl. Ringes haben, wahrend das dritte die O-Atomo zu yerschiedenen Seiten
tragt. Der a-Verb. m it dem kleinen Dipolmoment schreibt Vf. d i e cis-Struktur zu,
bei der dio Komponentenmomente der Sulfoxydgruppen u. des Thianthrenkerncs
entgegengesetzt gerichtet sind, wahrend die /?-Verb. die trans-Anordnung besitzt. Dio
andero moglicho cis-Verb. fiir die mindestens ein Moment yon GD zu erwarten ist, da
bei ihr die Komponentenmomente der Sulfoxydgruppen u. des Thianthrenkernes nahezu
in einer Richtung liegen, wurde bisher noch nicht isoliert. Bei den Disulfoxyden liegt
der seltene Fali vor, daB von 2 geometr. isomeren Verbb. die cis-Verb. dio gróBere
Symmetrie besitzt, wio sich aus dem kleineren Moment u. dem hóheren F. ergibt.
(J. chem. Soc. London 1935. 625—26. Oxford, The Dyson Perrins Lab.) CoE TE .
Wilfrid J. Evans und Samuel Smiles, Derivate des o-Thioldiphenylamins.
Fruhere Verss. (C. 1935. I. 3657) haben ergeben, daB Sulfide I sich in Mercaptane II
umlagern lassen. Das aus I mit R = CH3 erhaltene Mercaptan zeigt das Verh. einer
Pseudobase u. gibt Salze, denen die Konst. III zugeschrieben wurde. Eine Bestatigung
dieser Auffassung ergibt sich aus der t)berfiihrung der Salze III in das Thiocarbocyanin-
jodid IV. Da die Bldg. bestandiger, dio o-Nitrophenylgruppe enthaltender Thiazollmum-
salze unerwartct war, wurde auch das Verh. anderer Mercaptane II untersucht. Verbb. II
m it R = CH3, in denen o-C6H4-N 02 durch 4-Chlor-2-nitrophenyl oder 2,4-Dinitrophenyl
«rsetzt ist, zeigen nicht mehr das Verh. yon Pseudobasen u. geben keine Salze III;
1936. I. D s. P b a p a r a t iy e o r g a n is c h e C h e m ie . N a tu rstoffe. 1625

andercrseits geben die Verbb. II m it R. = C6H 6 oder C H :C H -C 6H6 leicht Salzo III;
das Salz m it R = C0H 5 wird durch Alkalien wieder in II iibergefuhrt. Die von 4-Chlor-
2-nitro- u. 2,4-Dinitro-N-acetyldiphenylamin abgeleiteten Mercaptane II reagieren mit
w. Alkalien. Das Chlomitroderiv. gibt ein Cklorthiodiphenylamin, dem wahrscheinlich
Formel V zukommt. Dio Obcrfiihrung von 2,4-Dinitro-2'-acetaminodiphenylsulfid in
ein II entsprechendcs Mercaptan ist bereits friiher untersucht worden; das Mercaptan
wurde ais Methyliither isoliert; Verss. zur Isolierung des freien Mercaptans scheitcrten
an der Umwandlung in ein Thiazin. Die Konst. VI dieses Thiazins wurde durch Syn-
these aus der Sulfinsaure YII bewiesen; das Thiazin entsteht also aus dem Mercaptan
u. nieht aus dem ursprtinglichen Sulfid. YII laCt sich auch in andere heterocycl. Systeme
umwandeln; durch Kondensation m it Aldehyden oder Ketonen gelangt m an zu
Verbb. VIII.
I no - fC .TT
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III C .H ,< ^ iC R IV C .H .< ^ ^ C - C H : CH-CH : C < f ^ > C .H .
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Tl I I I f N0‘ TU 0* T r S0,H TUI °* | I 'CRR'


t x >N -C .H t
Versuche. 2,2'-Di-o-nitrophenyltliiocarlocyaninjodid, C29H 190 4N4J S 2 (IV,
X = J), aus dem Salz III (R = CH3, X = J), Orthoameisensaureester u. Acetanhydrid
in sd. Pyridin. Violettrote, metallgliinzende Tafeln, F. 269° (Zers.). — 2-o-Nitrophenyl-
1-phenylthiazoliniumjodid, C19H 130 2N2JS (III, R = C6H 5, X = J), durch Einw. von
alkoh. NaOH auf I (R = C6H5) in sd. Aceton u. Behandeln des entstandenen Mercaptans
mit H J (D. 1,7) in w. Aceton. Gelbe Tafeln, F. 195°. — 2-Nitro-2'-cinnamoylamino-
diphenylsidfid, C21H i60 3N2S (I, R = C„H5•C II: CH), aus dcm Amin, Cinnamoylchlorid
u. NaHC03 in Aceton. Nadeln aus Propylalkohol, F. 132°. Das beim Behandeln m it h.
alkoh. NaOH entstehende Mercaptan wurde durch Uberfiihrung in [2-Cinnamoyl-o-
nilrophenylamino]-phenylmelhylsulfid, C22H ls0 3N2S (entsprechend II; gelbe Nadeln,
F. 171°) charakterisiert u. durch Einw. von H j in 2-o-Nitrophenyl-l-styryllhiazolinium-
jodid, C21HJ50 2N2JS (III, R = C0H 5•C H ; CH) verwandelt. Dieses bildet gelbe Tafeln,
F. 225° (Zers.). -— Bi,i-\2-aectyl-p-chlor-o-nilrophenylaminophenyl]-disulfid, C28H 20O6N4•
C12S2, entsteht leicht aus dem bei der Umlagerung von 4-Chlor-2-nitro-2'9-acetamino-
diphenylsulfid m it alkoh. NaOH in sd. Aceton erhaltenen Mercaptan. F . 187—188°.
3-Chlorthiodiphenylamin, Ci2H„NClS (V), aus dem eben erwahnten Mercaptan beim
Kochen m it Aceton in Ggw. von alkoli. NaOH. Nadeln aus Propylalkohol, F. 199°. —
3-Nitro-N-aeetylthiodiphenylamin, Ci4H ,0O3N2S, aus 2,4-Dinitro-2'-aeetaminodiphenyl-
sulfid bei Y rstd. Kochen m it alkoh. NaOH in Aceton. Gelbe Tafeln aus A., F . 146°.
3-Nitrothiodiphenylamin (III), durch Hydrolyse des vorigen m it alkoh. NaOH oder durch
Zusatz von H J zu einer S 0 2 enthaltendcn wss. Lsg. von VII. F. 218° aus Xylol. 4-Nitro-
2-TiieJ.hansidfonyldiphenylamin, C13H120 4N2S, aus 4-nitrodiphenylamin-2-sulfonsaurem
Na durch Behandeln mit PC15, Umsetzen des entstandenen Chlorids m it N a2S 0 3 in
schwach alkal. Lsg. u. Methylierung der so erhaltenen unbestandigen Sulfinsaure VII.
Gelbe Nadeln aus Eg., F . 170—171°. — S-Nitro-2-phenylbenzthiazolin-S-dioxyd,
C*H10O4N 2S (VIII, R u . R ' = H), aus VII u. Methylal. Gelbe Prismen aus A., F. 147°.
1-Methylderiv„ C14H i20 4N2S (R = CH3, R ' = H), aus VII u. Acetal, F. 150°. 1,1-Di-
mełhylderiv., Ć15H ,40 4N2S (R u. R ' = CH3), m it Aceton, F. 200°. 5-Nitro-l-p-oxy-
phenyl-2-phenylbenzthiazolin-S-dioxyd, Ci„H140 6N2S, aus VII u. p-Oxybcnzaldehyd in
A., F. 220° (Zers.). (J. chem. Soc. London 1935. 1263—65. Sept. London, Kings
College.) OSTERTAG.
Madison Hunt und C. S. Marvel, Die Seakłion zwischen Schwefddioxyd und Olefinen.
II. Propylen. (I. vgl. C. 1934. II. 2824.) Propylen verbindet sich m it S 0 2 zu einer
polymeren Verb. (C3H 60 2S)n (vgl. auch S t a u d i n g e r u . R i t z e n t h a l e r , C. 1935. I.
3528), die sich von dem analog erhaltenen Prod. aus Cyclohexen stark unterscheidet.
Das Propylenderiv. ist unl. in organ. Lósungsmm. u. 1. sich in yerd. Alkalien unter
Zerfall in einfachere Verbb., die fast durehweg Sechsringe enthalten. Einw. von k.
Alkalilauge liefert eine Verb. C6H 120 4S2, der Vff. die Konst. IV zuschreiben, wahrend
X \T U . 1. 106
162G D j. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e . 193G. I.

STAUDINGER u . R rrZ E N T H A L E R sio ais I II formuliert haben; beim Behandeln von


Polypropylensulfon mit h., 50/0ig. Sodalsg. crhalt man geringe Mengen einer Yerb.
C0H 12O3S, der nach ihrer Bldg. aus Bis-/?-chlorisopropylather die Konst. V zu­
kommt. Beim Kochen mit 10%ig. NaOH liefert das Polysulfon im Gegensatz zu den
S 0 2-Additionsprodd. anderer Olefine kein Propylen u. nur Spuren Na2S 0 3; ais Haupt-
prodd. crhalt man Acetaldehydharz u. ein Salz NaC4H 90 4S2, dem die Konst. YI zu­
kommt; diese Konst. wurde durch Synthese des VI entspreehenden Sulfochlorids u.
des Chlorids VII bewiesen. Das Salz entsteht auch bei der Hydrolyse des oben er-
wahnten cyol. Disulfons; diesem kommt also die Formel IV u. nicht I I I zu. Mit PC15
reagiert Polypropylensulfon unter Bldg. eines Sulfochlorides, das m it Anilin ein Anilid
liefert; da man nach Behandlung des Polymeren m it H 20 2 mit PC15 u. Anilin dieselben
Prodd. crhalt, ist das Polymere ais Sulfonsaure I anzusehen; die an sich ebenfalls móg-
liehe Formel einer Sulfinsauresulfonsaure I I ist unwahrscheinlich. Der N-Geh. des
Anilids deutet auf ein Mol.-Gew. von ca. 6000. Das Mol.-Gew. ist bedeutcnd geringer
ais das von STAU DINGER u. R i t z e n t h a l e r aus Viseosita.tsmessungen berechnete.
I H • • (CH(CH.)- CHi •SO.*CH."CH(CH.). SO.* CH(CH,) ■CH. ■SO>]n • • O li
II H --O .S [C H (C n,)-C H ..SO .-C H .-C H (C H .)-S0,-C H (C H ,).C H ,.SO .ln--O H
SO. SO. O
H .C f ^ C H - C H . C H .-H C /^ iC H -C H . C H .-H C l^ C H -C H .
1 CH.-Hcl^JcH, H .d ^ jc H . H.cl^JcH.
SO. SO. SO.
VI CH»■SO.• C H .•CH(CH»)*SO.Na T II CH.-SO.-CH(CH.)-CH,-SO.Cl
T III C H .-S 0 .-CH.-CH(CH.)-HkC1 IX C H .-SO .-CH .-CB r(CH .)-SO .n
V e r s u c h e. Polypropylensulfon, (C3H 0O2S)D(I), aus fl. S 0 2 u. fl. Propylen un
Zusatz von ctwas Paraldehyd in der Kalte. Zers. sich bei 250—-270°, in konz. HN03
u. H 2S04 anschoinend unverandert 1. Polypropylensulfonanilid, H(C3H „02S)56NH-C#H5,
aus I durch Behandeln mit PC15 u. Anilin. Zers. sich bei 240—255°. — Disulfon,
C6H i20 4S2 (IV), aus I u. k. 0,1-n. NaOH bei gewohnlicher Temp. F. 320°. — 2,6-Di-
methyl-p-thioxandioxyd, C6H ,20 3S (V), aus I m it sd. 6%'g- Sodalsg.; entsteht in^ge-
ringer Menge bei der Oxydation von 2,6-Dimethyl-p-thioxan mit Cr03 in Eg. Kry­
stalle aus A. oder A., F. 102°. — l-Melhylsulfonpropan-2-sulfinsdure. Das Salz
NaC4H 90 4S2 -f 2 H20 (VI) entsteht neben rotem, amorphem Aldehydharz aus I oder
IV u. sd. 10°/oig. NaOH. Krystalle aus A. Liefert m it HgCl2 die Yerb. C4H 90 2ClSHg
(VIII; krystallin., unl., schm. nicht bis 200°), m it B r in CC14 die Yerb. C4H90 4BrS2(IX;
Krystalle aus CC14, F. 76°). l-Methylsulfonpropansulfonsdure-(2), aus dem Salz VI u.
H 20 2 oder aus l-Methylmercaptopropan-2-sulfonsaure u. KM n04 in W. NaC4H9OsS2,
Krystalle aus A. Chlorid, C4Hs0 4C1S2, m it PCI5. Krystalle aus Bzl., F. 100°. Anilid,
C10H 15O4NS2, Nadeln aus A., F. 105°. — 2-Brompropan-l-sulfonsaure-s Na, NaC3H60 3BrS
entsteht aus Propylenbromid u. Na»S03 in verd. A. Krystalle aus A. Gibt mit CH3-
SNa in sd. A. 2-inethylmermptopropan-l-sidfinsaures Na, NaC4H90 3S2. Daraus durch
Oxydation m it KM n04 in yerd. NaOH u. Behandlung m it PC15 2-Melhylsulfonpropin■
1-sulfochlorid, C4H 90 4C1S2 (VII), Krystalle aus Bzl., F. G5°. — 1 -Methylmercapto-
2-oxypropan, C4H 10OS, aus Propylenbromhydrin u. CH3- SNa in A. K p.20 67°, D.2'’20
1,039, iid20 = 1,4869. Gibt m it SOCl2 l-Methylmercapto-2-chlorpropan, C4H9C1S,
Kp.g- 67°, D.2020 1,078, i i d ! 0 = 1,4905. Daraus m it N a2S 0 3 in sd. W. 1-mełhyhnercaplo-
propan-2-svlfonsaures Na, NaC4H90 2S2, K rystalle aus A. — 2,6-Dimethyl-p-lhioxan,
C6H i2OS, aus Dichlorisopropylather u. N a2S in sd. A. Kp. 162°. Gibt mit Cr03 in
Eg. das Sulfon V. (J. Amer. chem. Soc. 57. 1691—96. 9/9. 1935. Urbana, Univ. of
Illinois.) OSTERTAO.
K. Winterfeld und H. Ew. Rónsberg, Ober den oxydativen Abbau des
sparteinimihoaeełates. Zugleich X. Mitt. iiber die Alkaloide der Lupinen. (IX . vgl. C. 1934
n cn II. 1129.) B e z iig lic h d e r A n o r d n u n g d e s R in g e s IV
H.C H c / N ,, in der nebenstehenden Formel deś Sparteins, naea
HtC ____ C™CH. d e r ih m d ie S t r u k t u r e in e s a - M e th y lp y rro lid m -
I I III | III | IV L ringes zukommt, besteht noch keine Uber-
\ / J \ / c c \ / CH’ cinstimmung. Die Nachprufung der Verss. von
H.C CH. H H CHt Ip s e x (vgl. Diss. Marburg 1928 U. WlNTKRFF.LD
u. Ipsf.n, C. 1930. II. 1993) zur Lsg. der Frage, ob Spartein einen Pyrrolidinring ent-
halte, ergab, dafi seine Annahme nicht aufrecht erhalten werden konnte. Zwar konnten
seine Angaben iiber die Dehydrierung u. den OxydationsTerlauf des Dehydrospartem-
methoacełates vollauf bestatigt werden, nicht aber sein Unters.-Ergebnis der Oxydations-
1936. I. Ds. N a t u r s t o f f e : A l k a l o id e . 162?

prodd. — Die Oxydation des Dehydrosparteinmethoacetats verlauft in anderer Weise,


ais Ip sen angenommen hatte; das ais Pt-Salz isolierte Oxydationsprod. h at die Zus.
GvJ l 2tlOiN 2 u. nieht C7H 130 2N. — Das zweitc Oxydationsprod., das ein zerflieBlichcs
Cu-Salz bildet, erwies sich ais nicht einheitlich, denn es besteht aus einer Monocarbon-
sdure C,iIIiiOiN 2, u. einem andercn Prod. von ahnlicher Zus.; es enthalt jedenfalls
keine Methylpyrrolidincarbonsaure, da deren Cu-Salz leicht isolierbar ist. — Eine
oxydativo Aufspaltung der Base in zwei N-haltige Spaltprodd. findet also nicht sta tt;
Yielmekr werden aus dem N-Methylsparteiniumsalz ein bzw. zwei C-Atome oxydativ
entfernt unter vorwiegender Bldg. zweier Monocarbonsauren von der Zus. C15H20O4N2
bzw. Cj4H240 4N2. Die bciden der Carboxylgruppe nieht angehorenden O-Atomc konne:i
der Bruttoformel nach nicht doppelt gebunden sein. Die Bldg. der bcidcn Oxydations-
prodd., die gegen Chromsaure bcstiindig u. nicht ineinander uberfiihrbar sind, diirfte
darin ihre Erklarung finden, daB im Dehydrosparteinmethoacetat die- Doppelbindung
an zwei yerschiedenen Stcllcn eingetreten ist.
V e r s u c h e . N-Methylsparleiniumacelal (Sparieinmelhoacetat), aus a-Spartein-
jodmethylat m it Ag-Acetat, E. 155°; sehr hygroskop. Seino schwack cssigsaure Lsg.
gibt mit der funffach molaren Menge Mercuriaeetat unter Einfiihrung einer Doppel­
bindung eine Dehydroverb., deren Einheitlichkeit nicht nachgewiesen werden konnte.
Das Dehydrosparteinmethoacetat gibt m it Chromsaurelsg. auf dem W.-Bade, wobei man
die Chromsaurelsg. m it der Geschwindigkeit, m it der sic yerbraucht wurde, zutropfen
licB, Oxydationsprodd., dio gegen das Chromschwefelsauregemisch beim Kochen be­
standig sind, u. bei deren Bldg. 2—3 C-Atome aboxydiert wurden. Die Rk. kann nach
I p s e n so yerlaufen, daB die C-Briickc zwischen zwei der 4 Ringe des Sparteins ge-
sprengt worden ist, oder aber die Oxydation war an der Einbruchstelle, niŁmlich der
Doppelbindung, weitergegangen. — Das Oxydationsprod. A m ir dc ais wl. Pt-Salz,
C15H20O4N2-H2PtCl6-2 H 20 aus dem Oxydationsgcmisch abgeschieden; Nadeln, E. 250°.
— Die daraus dargestellte freie Saure CVlU2ttOi konnte nicht krystallisiert erhalten
werden; sehr hygroskop.; Pyrrolrk. m it Eichtenholz positiy; KM n04 wird in schwach
schwefelsaurer Lsg. nicht entfarbt, schnell in alkal. Lsg.; gegen das Chromschwefel­
sauregemisch beim Sieden bestandig; gibt beim Kochen der Lsg., die schwach alkal.
reagierte, m it frisch gefalltem Cu-Hydroxyd nur eine blaBgriine Lsg., die das Vor-
handensein einer a-Aminosaure u. eines Homologen der Hygrinsaure ausschloB; die
Methylimidbest. ergab Werte, die eine Saure m it doppeltem Mol.-Gewicht wahrschein-
lich machten, wiihrcnd I p s e k s Methylimidbest. ais Beweis fiir das Vorliegen einer
Pyrrolidincarbonsaure vom Mol.-Gewicht 145 angefiihrt wurde; [a]ula = —38,2°
(0,1205 g in 20 ccm W.). — Goldsalz, C]5H 20O4N2•(HAuC14)2•2 H „0 ; 1. in konz. HC1
ohne Zers., E. 205°. — Der Vers. einer Decarboxylicrung des Oxydationsprod. durch
Natronkalkdest. scheiterto daran, dafl vollige Verharzung eintrat. Das Oxydations-
prod. lieB sich Jedoch im Vakuum ohne vollige Verharzung destillieren (300—320°);
das DestiUat reagierte stark alkal. u. erwies sich gegen Permanganat ais ungesatt.
Den eindeutigen Nachweis, daB kein Pyrrolidinabkommling vorlag, braehte die Ver-
esterung des Oxydationsprod. A mit Diazomethan unter Bldg. des Esters C^H^O^Ny,
Kp.j 115—120°; farblos, luftbestandig, gegen KMn04 ungesatt. Seino alkoh. Lsg.
gibt mit Pikrinsaure einen citronengelben Nd. Bei der Dest. des Esters, der neben
einer Mcthoxylgruppe noch beide N-Atome des Sparteins besaB, wurde eine OH-Gruppe
unter Bldg. einer Doppelbindung abgespalten, die bei der Hydrierung in A. mit Pd-
CaCOj-Katalysator die berechnete H-Menge aufnahm. — Aus dem E iltrat des Pt-
Salzes von Oxydationsprod. A wurde das Oxydationsprod. B gewonnen; aus ihm
konnte kein Salz erhalten werden; ist gegen Chromsaure u. gegen Permanganat in
schwach schwefelsaurer Lsg. bestandig; gibt kein Benzoylderiv., m it Phenylhydrazin
u. Semicarbazid keine Rk.; Pyrrolrk. auf Eichtenholz wie bei Osydationsprod. A
positiy. Das yon I p s e n beschriebene Cu-Salz ist sil. u. stark hygroskop. — Die salz-
saure Lsg. gab m it R E IN E C K E -S alz eine Fallung Yom E. 186°. — Bei der Decarb-
oxylierung yerhalt sich das Oxydationsprod. B wie A; es dest. erst bei 320° im Vakuum;
das Destillat ist ungesatt. u. gibt keine Salze. — Es gibt bei der Veresterung m it HC1
u. CHjOH zwei Eraktionen: 130—140°/15 mm u. 155— 160°/1 mm. — Die erste
(136°/15 mm) gab kein Prod. m it ubereinstimmenden Analysenwerten. Die Analyse
des hochsd. Esters entsprach der Zus. Cu H2eOtN 2; bei der Titration m it HC1 wurde
nur eines der beiden N-Atome abgesatt.; die Methoxylbest. zeigte, daB nur eine yer-
esterte COOH-Gruppe im Mol. des Esters enthalten sein kann. (Arch. Pharm az. Ber.
dtsch. pharmaz. Ges. 273. 521—32. Dez. 1935. Ereiburg i. Br., Uniy.) B usch.
106*
1628 Da. N a t u r s t o f f e : T e r p e n -V e r b i n d u n g e n . 1936. I.

H. Dieterle und H. Rochelmeyer, Uber das Solanidin t. I. Hydrierungsvcrss


von Solanidin fuhrtcn (vgl. D i e t e r l e u. S c h a f f n i t , C. 1933. I. 1135; Diss. S c h a f f ­
n i t , F rankfurt a. M. 1932) nur zu einer Dihydroverb.: Solanidin, F. 219°, gibt in Bg.
in Ggw. von P t0 2 Dihydrosolanidin, F. 219—220°. — W ahrend B e r g e l u . W a g n e r
(C. 1933. II. 1688) dies bestatigten, erliielt SOŁTYS (C. 1933. II. 69) ein Tetrahydro-
prod. Waren im Solanidin zwei Doppelbindungen yorhanden, so m iiB te bei der Um-
wandlung derselben in Solanthren noch eine weitere dritte Doppelbindung entstehen.
D a hierbei aber nur ein Tetrahydroprod. erhalten wird, k ann'im Solanidin nur eine
Doppelbindung yorhanden sein. — W ahrend SCHOPF u. H e r r m a n n (C. 1933. I.
2411) beim H oF M A N N schen Abbau von Solanidin dieses unter Abspaltung von CH3OH
zuriickcrhielten, desgleichen SOŁTYS (1. c.), u. dieser beim rasehen E rhitzen eine Sub-
stanz erhielt, die er Isosolanidin nennt, resultierte unter den yerandcrten Bedingungen
von S c h a f f n i t (1. c.) ein O-freier Kórper Ca HtlN, der sich inzwischen ais ident.
m it Solanthren erwies. — Vff. bestatigen erneut, d a B das aus dem Solanidinjodmcthylal
entstandene Methylhydroxyd beim Erhitzen unter Abspaltung von CH3OH Solanidin
zuriickbildet. Beim Erhitzen von Solanidin m it CH3J im UberschuB im Rohr auf 125°
nach S c h a f f n i t (1. e.) konntc kein Solanidinjodmethylat, aber in guter Ausbeute
Solanthren isoliert werden, das sich m it der Verb. C„Hn N von SCHAFFNIT ais ident.
erwies. — Beim Erhitzen von S o l a n i d i n j o d m e th y la t auf 360° e r h ie lte n Vff. analog
wie beim Solanidinehlorhydrat (naeh S c h o p f u. H e r r m a n n , 1. o.) Solanthren. —
Zur Aufklarung der S t r u k t u r des Solanidin wurden Dehydrierungsverss. m it Se an-
gestellt. — Solanidin gibt m it der dreifaohen Menge Se im Rohr bei 320° ein Rk.-
Gemisch, aus dem bisher Phenanthren u. Chrysen isoliert werden konnten. In den
Mutterlaugen des Chrysens befand sieh noch ein KW-stoff, der bis j e t z t noch nicht
identifiziert werden konnte. Aus der salzsauren Lsg. der bas. Bestandteile des Rk.-Prod.
konnte bisher Pyridin ais Goldchloridsalz erhalten werden; iiber Trennung u. Identi-
fizierung der anderen Pyridinhomologen wird spater berichtet. (Arch. Pharmaz. Ber.
dtseh. pharmaz. Ges. 273. 532—39. Dez. 1935. F rankfurt a. M., Univ.) BUSCH.
H. Dieterle und H. Rochelmeyer, Uber das Solanthren. II. (I. vgl. vorst. Ref.
Es werden die Dihydroprodd. von D i e t e r l e u . S c h a f f n i t (C. 1933. I. 1135), das
Dihydrosolanthren, u. das Solanidan nach SCHOPF u. H e r r m a n n (C. 1933. I. 2411)
Y e rg lic h e n . — Bei der Hydrierung des Solanthrens m it Pd nach D i e t e r l e u . S c h a f f n i t
kommt die H-Aufnahme nach der Absattigung einer Doppelbindung zum S tills ta n d .
D as isolierte Dihydrosolanthren, F. 163°, ist ident. m it dem Solanidan. — E in nach
B e r g e l u . W a g n e r (C. 1933. II. 1688) iiber die Palmitylyerb. des D ih y d ro s o la n id m s
hergestelltes Dihydrosolaniden, F. 165°, ist m it obigem Dihydrosolanthren nicht ident.
Bei energ. Hydrierung m it P t0 2 geht das Dihydrosolanthren glatt in das Tetrahydro-
solanthrm vom F. 164—165° iiber. Ebenso gibt das Dihydrosolaniden nach BERGEL
u. W a g n e r bei Hydrierung m it Pd Tetrahydrosolaniden, das m it Tetrahydrosolanthren
ident. ist. — Aus den Verss. ergibt sich eindeutig, daB die beiden Doppelbindungen
im S o la n th r e n yerschieden aktiv sind. (Arch. Pharm az. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 273-
539—40. Dez. 1935. Frankfurt a. M., Uniy.) BUSCH.
J. L. Simonsen, Neuere Fortschritte in der Chemie der Terpene. Oberblick iiber
Forschungsergebnisse der lctzten Jahre, z. B. Jasmon, Safranal, Konst. der Caryo-
phyllene, Santalole, Sesąuiterpenketone. (J. chem. Soc. London 1935. 781—85.) OG.
James Walker, Eine Synthese von d,l-Piperiton [d,l-A l-p-Menthenon-(3)}. Die
K onst. I des Piperitons ist durch oxydativcn Abbau bewiesen worden. Eine you
C a l l e n b a c h (Ber. dtsch. chem. Ges. 30 [1897]. 639) dargestellte Verb., der diese
Formel zugeschrieben wurde, ist yon D i e c k m a n n (Ber. dtsch. chem. Ges. 45 [1912].
2704) ais II erkannt worden. Vf. kondensierte Na-Isopropylacetessigester m it /J-Clilor-
athylmethylketon zu III u. fiihrte dieses durch alkal. Hydroylse in I iiber; das so erhaltene
C-CH. C-CH. C-CH,
CH

v / co
CH-CH(CH.)i
P rap arat ist ident. mit naturlichem d,l-Piperiton. — A 1-p-3 Ienthenon-(3 )-carbonsaurc-
(4)-athylester, C13H ,0O3 (III), aus /3-Chlorathylmethylketon u. a-Isopropylacetessigester
in NaOC2H5-Lsg. Kp.16 155—160°, nDls = 1,4825. Bleibt bei 6-std. Kochen m it
20°/oig. HC1 unyerandert; liefert beim Kochen mit 20%ig. methylalkoh. KOH (Bad-
ternp. 150°). dJ-Piperiton, C10H16O (I), K p.r , 107— 109°, n D15 = 1,4854. d,l-Piperiton-
1936. I. D s. N a t u b s t o f f e : K a t O p.l i c i i e F a rbsto ffe. 1629

a-oxim, CJtlHj,ON, a u s l m it NH 2-OH, HCI u. Na-Aeetat in wss. A. Prismen aus PAe.,


F. 117°. (J. chem. Soc. London 1 9 3 5 . 1585—86. Nov. Oxford, Dyson Pcrrins Lab.) Oo.
Renś Bousset, Vber die Magnesiumverbindung des Pinenchlorliydrats. Ein-
wirkung von Phthalsaureanhydrid. (Vgl. C. 1 9 3 5 . I. 1557.) Die Mg-Verb. des Pinen-
chlorhydrats (aus einem P raparat m it F. 125—126°, [a]5401 = —38,05°) liefert mit
Phthalsaureanhydrid in 95%ig. Ausbeute o-[Camphan-
p ^•CO-C.H.-COiH 2-carboyl\-benzoesaure, C18H 220 3 (I), K rystalle aus der k.
! j Lsg. in Eg. durch Eiswasser gefallt, F. 154°, [a]5-90 =
+58,92°, [a]S481 = +69,45°, [a]43!i0 = +139,2° in ' Bzl.
Daneben entstehen geringe Mengen einer bei 337° schm. Saure u. etwas Bornylen,
Camphan u. Dibornyl. Die Saure I ist nicht opt. rein, da sie bei Anwendung von
reinerem Pinenclilorhydrat m it starkerer Drehung ([a]5790 = + 61,7°) erhalten wird, scheint
aber in ster. Beziehung einheitlich zu sein. P hthalidderiw . oder o-Phenylendiglykole
treten bei der Rk. nicht auf. (Buli. Soe. chim. France [5] 2 . 2182— 87. Dez. 1935.) O g .
Renć Bousset, Uber die Mehrheit der pńmdren bicyclischen Terpenalkohole. D io
Behauptung von D u p o n t u. Z a c h a r e w i c z (C. 1 9 3 5 . II. 374), daB Myrtenol der
einzige bekannte primare bicycl. Terpenalkohol sei, ist unrichtig. Vf. weist auf d ie
von ihm (C. 1 9 3 0 . II. 3400. 1 9 3 5 . I. 1557) dargestellten Alkohole Camphan-2-mclkanol
u. 2-dlhanol hin. (Buli. Soc. ehim. France [5] 2 . 2187. D e z . 1935.) L i n d e n b a u m .
H. Leonhardt und E. Oechler, Zur Kennlnis der Inhaltsstoffe des rolen Sandel-
holzes. Homopłerocarpin. 4. M itt. (Vgl. C. 1 9 3 5 . I. 2023.) Es wurde ermittelt, daB
Homoplerocarpin (I) auBer 2 Methoxylgruppen einen Carbonylsauerstoff u. ein ather-
artig gebundenes O-Atom enthalt. — l-Dihydrohomoplcrocarpin (II), aus I m it H2 u.
Pd-Kohle, F. 153—154°; [cc] dzo = —5,8°. Dinitrophenylhydrazon, C23H 20O7N4, braun-
rote Niidelchen, Zers.-Punkt 292°. Aus II entsteht m it C r03 in Eg. oder m it Benzo-
persaure das eine chinoide S truktur aufweiąende Dihydrohomopterocarpon, C17H ,60 5
(III), citronengelbe Nadeln, F. 178,5°, sublimierbar, zll. in h. NaOH, swl. in k. NaOH u.
A., wl. inA. u. Essigester, leichter inAceton u.E g. Dinitrophenylhydrazon, C2:!H20O8N4,
goldgelbe Blattchen, Zers. bei 258°. p-Nitrophenylhydrazon, C2SH 2iOcN s, Nadeln, Zers.
bei 148°. Monosim, Ci,H170 5N, gelbo Nadeln, Zers. bei 225°. Dinitrophenylhydrazon
des Monoxims, C2SH21Ó8N5, kupferfarbene Nadeln, Zers. bei 199°. — Reduzierende
Acetylierung von III m it Zn-Staub u. Essigsaurcanhydrid fiihrt zu einer Diacełylverb.
Cn II220~, farblose Nadeln (aus 80%ig. A.), F. 122—123°, unl. in k. NaOH, 11. in A.
u. Bzl., wl. in Eg. u. A. (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 2 7 3 . 447—52.
Nov. 1935. Frankfurt, Univ.) B e h r le .
P. Karrer und A. Oswald, Carolinoide aus den Slaubbeuteln von Lilium tigrinum.
Ein neues Carotinoid: Antherazanthin. Vff. isolierten aus den tief braunroten Staub-
beuteln von Lilium tigrinum nach Verseifung des Phytozanihingemischs u. chromato-
graph. Adsorption an Ca(0H )2 das yon Z e c h j i e i s t e r u . C h o l n o k y entdeckte
Capsanthin u. ein neues Phytoxantbin, das Antherazanthin, C40H ssO3 oder C40H 58O3 (I).
I krystallisiert aus A. in hellgelben Blattchen, ist unl. in PAe. (hypophas. Verh.); mit
SbCl3 in Chlf.-Lsg. entsteht tiefe Blaufarbung. Die Absorptionsbanden u. F. (Tabelle
s. Original) ahneln denen des Zeazanthins. Die Ausbeute aus den Staubbeuteln von
1200 Blutcn betragt 0,1 g Capsanthin u. 25 mg I.
Versuche. 160 g getrocknete (bei 40° im Vakuum) Staubbeutel 4-mal mit
500 ccm PAe. 2 Stdn. lang stehen lassen, E strak te im Vakuum auf 50 ccm einengen
u. 100 ccm A. zusetzen. Nd. (z. T. krystallin) abtrennen, in 300 ccm PAe. losen u.
mit 15 g Na in 300 ccm A. k. yerseifen. Nach W.-Zusatz im Scheidetrichter ent-
misehen, rotbraune, wss.-alkoh. Schicht m it den Carotinoiden der Grenzschicht ab-
lassen, Nd. der Carotinoide abtrennen u. zur Entfernung von Begleitsubstanzcn mehr-
inals mit PAe. auskochen; Nd. aus sd. A. krystallisieren, Ausbeute 0,3 g. Aus Bzl.-Lsg.
an Ca(OH)„ adsorbieren; die braunrote Mittelzone enthalt Capsanthin, die gelbe untere
Zone enthalt I. Elution m it Bzl.-A. (10: 1). Capsanthin, F. u. Miseh-F. 176° (unkorr.).
I, Umkrystallisation aus sd. A.; Blattchen (Figur s. Original), F . 211°. (Helv. chim.
Aeta 1 8 . 1303—05. 2/12. 1935. Ziirich, Chem. Inst. d. Univ.) Vettek .
P. Karrer und u. Solmssen, Die Carotinoide der PurpurbaJcterien. I. Altere
Unterss. von L a n k e s t e r , W a r m i n g , E n g e l m a n n , W i n o g e a d s k y , B u t s c h l i ,
^Na d s o n , A r c i c h o y s k y , M o l i s c h u. BU D ER tiber die Farbstoffe der verschiedensten
Purpurbahterien fiihrten in keinem Fali zu reinen Substanzen. Vff. fanden in der gelben
Zone des chromatograph. gereinigten Farbstoffs von Thiocystisbakterien (rotę Schwefel-
bakterien) Lykopin; die rote Zone des Chromatogramms wurde bisher noch nicht
1630 D j. N a tu rstoffe: N a t Oh l i c h e P a r u s t o f f e . 193G. I.

untersueht. Aus Ehodońbriolakterien (Purpurbakterien, Stamm Z der Vff.), dio unter


.genau definierten Bedingungen gezuohtet wurden, wurden 3 Carotinoido krystallisicrt
erhalten: Rhodomólascin (I), F. 218°, Rhodopin (II), F. 159—160° u. Rhodopurpurin (III),
F . 162° (Eiguren der Krystalle von I u. II s. Original), ein 4. gelbes Pigment, Flavo-
rhodin wurde sioher naehgewiesen. I u. II sind O-haltig (Analyso s. Original), III ist ein
KW -stoff (C40H50 oder C40H5S). Aus den Lagen der Absorptionsbanden (Fig. s. Original)
lassen sich fiir III mindestens 13 f—voraussagen. I u. II sind yielleiclit D eriw . vonIII;
sie besitzen epiphas. Verh., ihr O liegt daher groBtenteils nicht ais OH-Gruppe vor.
V e r s u c h e . Rotbraune Bakterienmasse (Einzelheitcn der Ziichtung s. Original)
zur Entfernung von W. mit A. verreiben, abnutschen u. m it CS2 erschopfend extra-
hieren. E xtrakt im Vakuum eintrocknen, in PAe.-CH3OH aufnchmen, mehrmals
m it W. entmischen: Bacteriochlorophyll geht ins W., Carotinoido in die Oberschieht
(roto Krystalle der Grenzschicht in Bzl. losen). PAc. waschen, einengen, Riickstand
in PAe. aufnehmcn, Nd. aus sd. Bzl. krystallisieren. Rhodoriolascin (I), violette Krystalle,
F. 218° (unkorr.), Ausbeute 20 mg; Blaufarbung mit SbCl3 in Chlf. (Absorptionsbanden
b. Original). — Obige PAe.-Lsg. chromatograph. an Ca(OH)2 adsorbicren, m it PAe.
entwickeln, Farbstoff der obersten rotbraunen Zono m it PAe.-Methanol eluieren, durch
erneute Adsorption an Ca(OH)2 weiterreinigen. Krystallisation aus A.: Rhodopin (II),
schwarzrote Krystalle, F. 159—160° (Lage der Absorptionsbanden s. Original). — Die
2. rote Zone des Chromatogramms enthalt ein Gemisch, die 3. hellrote Zone enthalt
Rhodopurpurin (III); feine Nadeln aus A., F. 161—162° (Absorptionsbanden s. Original).
— Daneben wurden leuchtend gelbe Lsgg. erhalten, doren Absorptionsbanden (s. Orig.)
sich durch oftmalige chromatograph. Adsorption nicht yeranderten; der Farbstoff
Flavorhodin konnte nicht krystallisiert erhalten werden, er ist vielleicht ident. mit dera
von C h a r g a f f u . D i e r y c k (C. 1933. I . 245) in Sarcina lutea gefundenen Sarcinin.
(Helv. chim. Acta 18. 1306—15. 2/12. 1935. Ziirich, Chem. Inst. d. Univ.) VETTER.
P. Karrer, H. Salomon, E. Kunz und A. Seebach, Zur K m ntnis der Re-
duktionsprodukte aus aromatischen Aminen und Zuckem. Nach einer fiir die Synthese
von Flavinen oft angewandten Darst.-Melhode eines Zwischenprod. kocht man das in A.
gel. A m in m it dem Zucker 2 Stdn. lang, vcrdam pft zur Trockno, extrahiert 2-mal mit A.,
tóst den Riickstand in Methanol u. hydriert bei 100° u. 20—25 a t H,-Druck mit Ni
(oder bei 30—50° m it Pd-Kohle). Ausbeute 60—90%. Es wurden so dargestellt:
N-Phenyl-d-glucamin, CeH-NH ■CH,(CHOH)1CH,OH (C12H 190 5N, I), F. 134° (liefert
boim Schiitteln m it Benzaldehyd u. Zinkchlorid eine Monobenzalverb., F. 197—198°,
Konst. wahrscheinlich nach II. Triaceiat von I; Nadeln, F. 118—119°), N-p-Tolyl-d-
glucamin (Nadeln, F. 122°), N-p-Athoxyphenyl-d-glucamin, C14H 230 5N (III) (Nadeln,
F. 123°), N-p-Oxyphenyliithyl-d-glucamin [Hydrochlorid (IV), F. 208° (unkorr.)],
N-Ałhyl-d-glucamin-(l) (V) (Hydrochlorid, F. 134°). — Phannakolog. Verh. I u. III
besitzen keine antifebrilen Wrkgg. IV besitzt in kleinen Dosen in bezug auf Steigerung
des arteriellen u. Sonkung des venósen Blutdruckes etwa 1/500—Yiooo der Wirksamkeit
von Tyramin.
V e r s u c h e . p-Oxyphenyldthyl-d-glucamin, C,4H2r>OeN-HCl (IV). 7 g Tyramin
u. 9 g wasserfreie Glucose in 100 ccm absol. Methanol 15 Min. lang kochen u. so lange
_ __ _ „„ stehen lassen (48 Stdn.), bis konstantę
•CH.-CHOI •CHOH •CHOH •HCr ,LHi Linksdrehungeingetretenist. Hydrieren
° \y O bei 100° u. 25 a t m it Ni, filtrieren, ein-
11 CH’C*Hs engen auf 25 ccm u. b e i— 5° von 01 ab-
gieBen. Yerunreinigungen mit Aceton u. A. ausfillen, F iltrat zur Troekne dampfen,
Riickstand aus absol. A. m it absol. alkoh. HC1 ausfiillen u. aus verd. A. umkrystalli-
sieren. Hydrochlorid von IV, F. 208° (unkorr., Zers.), Ausbeute 5 g; reduziert nicht
FEHLINGsche Lsg. — N-Athyl-d-glucamin-(l), CsH 130 5N HC1 (V). Darst. des Konden-
sationsprod. aus Athylamin u. Glucose nach I r y i n e (J. Amor. chem. Soc. 103 [1913].
J. 246). Hydrierung in Methanol m it Pd-Kohle bei 25 at u. Temp.-Steigerung von 15 bis
40°. F iltrat einengen auf 40 ccm, spater auf 20 ccm, die jeweils ausfallenden gallert-
artigen Ndd. enthalten V neben Glucose u. Ausgangsprod. In sd.A. aufnchmen, alkoh.
HC1 zusetzen (kongosauer) u. krystallin. Nd. aus sd. A. umkrystallisieren. Hydrochlona
von V; F. 134°; reduziert nieht FEHLINGsche Lsg. (Helv. chim. Acta 18. 1338—i -
2/12. 1935. Zurich, Chem. Inst. d. Univ.) VETTER.
H. v. Euler, P. Karrer und M. Malmberg, 11'adistumswirkungen des l- una
d-Araboflavins [6,7-Dimethyl-9-(l- bzw. -d-r-arabityl)-isoalloxazins]. Nach fruheren
Verss. der Vff. macht sich bei Yerfutterung yon l-Araboflavin (I) an B.,-frci ernahrten
1 9 3 6 .1 . D j . N a t u k s t o f f e : N a t Or l . F a r b s t o f f e . H o r m o n e *). V i t a m i n e **). 1 6 3 1

Katteri „zu Beginn der Tieryerss. eine stimulierende Wrkg. geltend", nacli neneren
Verss. von K u h n u. W e y g a n d ist die biol. W irksamkeit von I mindestens 3-mal ge-
ringer ais die des Lacłoflamns. Aus den Wachstumskuryen (Figuren siehe Original) ist
zu ersehen, daB I auch in Dosen bis 40 y pro Tag u. R atte nach 30—40-tiigiger Fiitterung
kein weiteres Wachstum bewirkt. Im Gegensatz hierzu yerursacht der opt. Antipode,
das d-Araboflavin (II), in taglichen Dosen von 10 y iiber 50 Tage lang eine tagliche Ge-
wichtszunahme von 0,8 g. Dies Ergebnis ist bemerkenswert, da I I sich von Lactojlanin
nur durch die raumliche Stellung e i n e r Hydroxylgruppe im Zuckerrest unterscheidet.
(Hely. chim. Acta 18. 1336—38. 2/12. 1935. Stockholm, Biochem. Inst. d. U niv.; Ziirich,
Chem. Lab. d. Univ.) V e tte r.
P. Karrer und F. M. Strong, Flamnsynlhesm. V III. Synthese des 6-Methyl-9-
[d-l'-ribUyl]-isoalloxazins und weitere synthelische Versuche in der Flavinreihe. (VII. vgl.
C. 1935. II. 3524.) Zur Darst. von 6-Methyl-9-[d-l'-ribityl]-isoalloxazin (I) wurde
4-Nitro-3-oxyloluol m it Dimethylsulfat oder Diazomethan zu 4-Nilro-3-methoxytoluol
verathert u. darin die —OCHr Gruppe durch —NH2 ersetzt (Cu20 ais K atalysator).
1-NitroS-aminotoluol wurde in 4-Niiro-3-carbdthoxyaminotoluol iibergefiihrt u. dies
wurde katalyt. zur 4-Aminoverb. reduziert. Reduzierende Kondensation des Amins mit
d-Ribose fiihrte zu [2-Carbathoxyamirio-4-methyl]-phenyl-d-ribamin (II), das sich nach
der Verseifung leicht mit Allozan, besonders nach Zusatz von Borsaure (nach K u h n
u. W ey g and, C. 1935. II. 1729) kondensieren lieB. I, glitzernde Blattchen, [a]nls =
—84,6° (± 5°) in 0,05-n. NaOH, F. 282° (unkorr.). Nach v. E u l e r u. M a lm b e rg zeigt
I in Tagesdosen von 10—20 y gute Waclistumswrkg. an B2-frei erniŁhrten R atten. —
Das zur Synthese des 5,7-Dimethyl-9-\d-l'-ribityl]-isoalloxazins (III) ais Zwischenprod.
auftretende 2-Carbathoxyamino-3,5-dimethyl-d-ribamin (IV) lieferte nach der Verseifung
u. folgender Kondensation m it Alloxan nur auBcrst wenig Flavin. Die Frage, ob ster.
Hinderung vorliegt, oder ob die alkal. Hydrolyse von IV aussehlieBlich zum 1-d-Ribityl-
2-oxy-4,6-dimethylbenzimidazol (V) fiihrt, soli untersucht werden.
CHi*(CHOB)j ■CH*OH
CHiOH CHs(CHOH)a •CHiOH I
HO-Ć-H N N
I II
no—cI- h
H O -C —H
I HaC N CO
CH,

HaC N
V e r s u c h e . Synthese von 6-Hethyl-9-[l'-d-ribityV\-isoalloxazin. 4-Niłro-3-oxy-
loluol. Nitrierung von m-Kresol nach S t a e d e l u . K o l b (Liebigs Ann. Chem. 259
[1890]. 210); F. 55—57°, Ausbeute aus 250 g m-Kresol = 78 g. — 4-Nitro-3-me.thoxy-
tdm l. Ath. Lsg. von Obigem (30 g) zu ath. Lsg. von Diazomethan (11,8 g) zugeben, nach
einigen Stdn. mit wss. Alkali u. W. waschcn. F. 58°, Ausbeute 95%. — 4-Nitro-3-
aminotoluol. Obiges (5 g) m it 0,7 g Cu20 in 20 ccm konz. N H , 10 Stdn. lang auf 130— 140°
erhitzen, Nd. in Chlf. aufnehmen, m it W. waschen u. eintrocknen. Riickstand mit
HC1 extrahieren, Lsg. m it W. verd. u. m it A. ausziehen. Krystallisation des
A.-Trockenruckstands aus PAe.-Chlf. (1: 1), Ausbeute 14%, F. 108°. — 4-Nitro-3-carb-
<tthoxyaminotoluol, C10H 12O4N2. Aus Obigem (7,3 g) in 50 ccm Chlf. u. 14,3 ccm Chlor-
kohlensdureathylester durch 6-std. Erhitzen. Rk.-Lsg. zur Trockne dampfen u. mit PAe.
mekrmals estrahieren. Einengen; hellgelbo Nadeln, Ausbeute 70%, F. 51—52°. —
4-Arnino-3-carb(ithoxyamiiiotoluol, CJ0H ,4O2N2. Aus Obigem (6,5 g) in A. m it P t0 2 bei
gewohnlichcm Druck. Nadeln, F. 120°, Ausbeute 85,3%. — \2-Carbalhoxyamino-4-
ineihyl]-phenyl-d-ribamin, CjjHjjOjjNj (II). Aus Obigem (4,8 g) u. 3,7 g d-Ribose durch
fi-std. Kochen in 125 ccm absol. Methanol u. folgende Red. m it Ni bei 100° unter Druck.
Filtrat zur Trockne dampfen, Riickstand aus h. W. krystallisieren. Nadeln, F. 153°,
Ausbeute 61,5%. — 6-Methyl-9-[l'-d-ribityl~\-isoalU)xazin, CleH 18O0N4 (I). U rethanrest
durch 2-std. Erhitzen bei 70° m it 2,5-n. KOH abspalten, nach Zugabe von HC1 bei 35°

*) Siehe nur S. 1648ff.


**) Siehe auch S. 1650ff., 1733.
1632 D a. N a t u r s t o f f e : N a t Or l . F a rbsto ffe. H o rm one. Y it a m in e . 1 9 3 6 .1 .

zur Trockne dampfen. Eg.-Lsg. des Riickstands zur Entfernung von NaCl m it Na-Acotat
yerreiben, abnutschen, F iltrat mit 6 g Borsauro u. 7 g Alloxan langere Zeit stehen lassen,
dann kurz erhitzen. Flavin aus wss. Lsg. an Frankonit adsorbieren, dann an PbS.
Krystallisation aus sehr verd. Essigsaure u. W. Blattchen, F. 282° (unkorr.), Ausbeute
0,60 g. — Versuche zur Synthese des 5,7-Dimełhyl-9-[d-l'-ribityl]-isoalloxazins. 2,4-Di-
melhylacetanilid. Nach W lLLG ERO D T u . S c h m i e r e r (Ber. dtsch. chem. Ges. 38 [1905].
1473). — 2,4-Dimethyl-G-nitroacetanilid. Aus Obigem nach G a b r i e l u . S t e l z n e r
(Ber. dtsch. chem. Ges. 29 [1896]. 305). — 2,4-Dimethyl-G-nitranilin. Aus Obigem durch
Erhitzen m it 80%ig. H2S04 auf 100°, Ausbeute 60—65°/0. — 2,4-Dimethyl-G-nitrocarb-
(ithoxyanilid, Cn H I40 4N2. Darst. aus Obigem u. Chlorkohlensaureester gelingt nieht. Da­
gegen laCt sich 2,4-Dimethylphenylcarbaminsdureathylester (aus 2,4-Dimethylanilin +
Chlorkohlensaureester; F. 63°, Ausbeute 96,5%) m it konz. H 2S 0 4—H N 0 3 bei -—5°
nitrieren. Ausbeute 83% , F. 135° (Konst.-Beweis durcli alkal. Hydrolyse zu 2,4-Di-
methyl-6-nitranilin). — 2,4-Dimełhyl-6-amino-l-carbathoxyanilin, Cn H10O2N2. Aus
Obigem in alkoh. Lsg. m it P t u. H2. Nadeln, F. 99,5°, Ausbeute 77,4%. — 2-Carb-
dthoxy-3,5-dimethylphenyl-d-ribamin, C16H 26O0N2 (IV). Obiges (5g) m it 3,61 g d-Iiibose
in absol. Methanol kochen, Dcst.-Ruckstand m it A. reinigen u. dann in methylalkoh.
Lsg. bei 25 a t u. 100° m it Ni reduzieren. Umkrystallisation aus h. W .; F. 138°, Ausbeute
69,5%- IV bildet nach der alkal. Verseifung durch Kondensation m it Alloxan nur
Spuren von Flavin. Die alkal. Verseifung fiihrt yorwiegend zu 1-d- Ribityl-2-oxy-4,G-
ditnełhylbenzimidazol, C14H 20O5N 2 (V). (Helv. chim. Acta 18. 1343—51. 2/12. 1935.
Ztirich, Chem. Inst. d. Univ.) VETTER.
P. Karrer, B. Becker, F. Benz, P. Frei, H. Salomon und K. Schópp, Zur
Synthese des Lacloflamns. (Vgl. C. 1935- I. 3552. I I. 384.) Die zur Synthese des Lacto-
Jlavins (I) notwendige d-Ribose wurde in yerbesserter Ausbeute (270 g aus 3 kg d-Arabi-
Tiose) nach dem Verf. yon A u s t i n u. H u m o l l e r (C. 1934. II. 228) hergestellt. Eine
weitere Vereinfachung der Synthese von I erfolgt durch Darst. von 2-Carbathoxyamino-
4,5-dimełhylanilin (III) aus 3,4-Dimethylanilin uber das Urethan (II), Nitrierung zu
з,4-Dimelhyl-6-nitrocarbdthoxyanilid u. Red. — Historisches zur Synthese von I (Original-
zitate u. Veroffentlichungsdaten s. Original). Die ersten Alloxazine (IV) wurden yon
K u h l i n g dargestellt, ais erstes Isoalloxazinderiy. synthetisierten K u h n u . W e y GANI)
das Lumiflamn (V), u. die ersten Flayine m it hydroxylhaltigen Seitenketten u. Zucker-
resten wurden yon K a r r e r u . M itarbeitern, kurz danacli, bzw'. gleiehzeitig yon KUHN
и. WEYGAND dargestellt. Die Id en titat von synthet. I m
erstmals im Ziiricher In stitu t bewiesen, wenig spater auch von K u h n u . Mitarbeitern.
— Da die Flavinausbeute durch eine Nebenrk. beeintrachtigt wird (Bldg. yon Benz-
imidazoherbb. bei der Verseifung der Urethanc) yersuehten Vff., die entsprechenden
Benzylester der Carbaminsdure m it den Zuckern zu Schiffschen Basen (VI) zu konden-
sieren u. den Benzylrest reduktiy zu entfernen. Ais Hauptprod. entsteht jedoch das
Benzimidazolderiv. VII (F. 244°). Nach K u h n u . Mitarbeitern (C. 1935. II. 3115) beruht
die einfachste Synthese des Diamins VIII auf dem Erhitzen yon Nitroxylidin mit d-Ribose
in A. u. katalyt. Hydrierung des Kondensationsprod. Analoge Verss. der Vff. mit
o-Nitranilin u. l-Arabinose fiihren jedoch zu VII (F. 244°) u. nach Kondensation mit
AUoxazin nur zu wenig Flavin. U nter anderen Rk.-Bedingungen mogę die Ausbeute
besser sein.
CH,(CHOH),-CHjOH H > C fS N NH
II
h »id j jIN H -CO O C.H , A ^ c o
I Hji
H.C( iNH. N CO
III
L\'H-COOC!lI. IV
/NN^CnCCHOHJ.CH.OH CHi(CHOH)* *CHsOll
i
l^ /N I I C O C .I I , ■NH

Y II (C H O H ).-C H .O H sXHi
- — NH TUI
V e r s u c h e . Darst. von d-Ribose. d-Acelóbromarabinose. In 100g d-Arabinose
(auB gluconsaurem Calcium nach H o c k e t t u . H u d s o n (C. 1934. II. 3498) u. 500 g
Essigsaurcanhydrid unter Ruhren u. Ktihlung H B r einleiten bis zur yolligen Lsg. In
1936. I. Da. N a tu rstoffe: P r o t e in e . 1633

Chlf. iiberfiihren u. einengen. Krystallisation aus Chlf.-A. bei guter Kuhlung. Ausbeute
105 g. — Diacetylarabinal. Aus Obigem (200—300 g) in 50°/oig. Eg. u. Zinkstaub (43 bis
44 g auf 20 g Arabinose) unter Schiitteln bei guter Kuhlung. Nach 3—4 Stdn. filtrieren,
mit W. aufs 4—5-fache verd. u. das Arabinal in Chlf. uberfiihren. K p.0i3 77— 83° (N2).
Ausbeute aus 100 g Acetobromarabinose 31—32 g. — d-Arabinal. Obiges (30 g) in klare
Lsg. von 60 g Ba(OH)2 + 8 H 20 in 300 ccm W. bei 0° eintragen u. bis zur yolligen Lsg.
schiitteln. CO, einleiten, BaC03 abzentrifugiercn u. bei 60° afles W. yerdampfen. Rtick-
stand mit w. A. extrahieren, nach dem Einengen nochmals von Ba-Acetat filtrieren.
Umkrystallisation aus sd. Bzl.; F. 80—81°, Ausbeute 97—98% . — d-liibose. Obiges in
10 Teilen W. losen u. bei 0° u. gutem Riihren zu Essigesterlsg. von Benzoepersaure zu-
tropfen. Wss. Schicht zur Entfernung yon Benzoe- u. Benzoepersaure m it Chlf. aus-
schiitteln, dann vollig zur Trockne dampfen. Sirup aus 25 g Arabinal in 100 ccm sd. A.
losen, 10 ccm Methanol u. 65 ccm A. zusetzen. Lsg. nach 24 Stdn. bei 0° vom 01 be-
freien, auf 50 ccm konz. u. m it N orit kurz aufkoclien. Ober H 2S 0 4 im Essiccator ein-
dunsten u. Impfen m it d-Ribose. Feste M. nach 1—2 Tagen m it k. A. waschen, Ausbeute
16—17 g (80% d-Ribose u. 20% Arabinose). In 70 ccm absol. A. erhitzen, Lsg. nach
48-std. Stehen bei 0° von 3 g unreiner Arabinose abfiltrieren u. wieder uber H 2S 0 4 ein-
dunsten. Durch analoge Krystallisation werden 12 g d-Ribose (enthiilt 8% Arabinose)
isoliert. Vóllige Reinigung iiber das p-Bromphenylhydrazon, F. 165°. Spaltung durch
Kochen m it Benzaldehyd. So erhaltene d-liibose h at [a]o = — 23°. — 3,4-Dimelhyl-l-
nitrobenzol. Aus o-Xylol, rauchender H N 03 + Eg. bei —5° bis 0° u. fraktionierte Dest.
des mit A. extrahierten Nitriergemisches. Ausbeute aus 28,5 ccm o-Xylol ca. 7 g. —
з,4-Dimelhylanilin. Obiges (60 g) in A. m it P t hydrieren. K p.J2110°, Ausbeute 42—44 g.
— 3,4-Dimethyl-l-carbathoxyaminobenzol (II). Zu Obigem (30 g) in 75 ccm Aceton,
75 ccm W. u. 10,5 g NaOH 30 g ChlorkoMensaureester zutropfen, Rk.-Prod. in A. iiber-
fiihren. Rotbraunes 01, Ausbeute 45 g. — 3,4-Dimelhyl-6-nitrocarbdthoxyaminóbenzol.
11 (45 g) bei —5° in Mischung yon 45 ccm konz. H 2S 04 u. 125 ccm konz. H N 0 3 zu­
tropfen, unter Riihren in 500 ccm Eis eintragen. Umkrystallisation aus A. BlaBgelbe
Krystalle, F. 58°, Ausbeute ca. 45 g. — 2-Carbdthoxyamino-4,5-dimethylanilin (III).
Obiges in alkoh. Lsg. m it P t hydrieren, in W. eingieBen. Krystallisation aus sd. W.
Nadelfilz, F. 111°. — 4,5-Dimelhyl-2-carba0ioxyaminophenyl-d-ńbamin. III (7 g) u. 5 g
d-Ribose in 40 ccm absol. Methanol 2 Stdn. lang kochen, Lsg. auf 90 ccm verd. u. nach
Zusatz yon 2 g Ni in 10 ccm Methanol hydrieren bei 25 a t u. 100°. Aus dem eingeengten
Filtrat scheidet sich das U rethan ab, Umkrystallisation aus sd. W .; F. 170°, Ausbeute
ca. 9 g. — G,7-Dimf.thyl-0-[d-l'-ribityl]-isoalloxazin (I). Obige 9 g in 2-n. NaOH bei 70°
yerseifen, kuhlen u. m it konz. HC1 ansauern. 1. Eindampfen, Riickstand in 30 ccm Eg
losen; F iltrat m it Na-Acetat, Borsaure (nach KuHN u. W EYGAND) u . Alloxan langere
Zeit stehen lassen, kurz aufkoclien, mit W. auf 3 1 verd., an 100 g Frankonit adsorbieren.
Eluieren (mit Pyridin-A.-W.), zur Trockne dampfen, Riickstand in 3 1 W. losen, 2-mal
an PbS adsorbieren (Pb-Acetat -j- H 2S); Elution m it sd. W .; Ausbeute 1,8 g reines
Flavin. 2. Obige salzsaure Lsg. 10 Min. lang m it 15 g Alloxan kochen. Reinigung analog
oben; Ausbeute 0,9 g reines Flavin. (Helv. chim. Acta 1 8 . 1435—48. 2/12. 1935. Ziirich,
Chem. Inst. d. Univ.) Yetter.
R. K. Sehofield, Metaphosphorsdure und Proteine. Vf. bespricht die T itration
von ionisierbaren Aminogruppen, die S truktur u. Rkk. der Metaphosphorsaure u.
dereń Polymere. Durch die Bindung der Metaphosphorsaure m it den Aminoionen
der Proteine wird der isoelektr. P unkt mehr nach der sauren Seite yerschoben. Hierzu
werden hypothet. Erwagungen angestellt. (Trans. Faraday Soc. 3 1 . 390—94.
1935.) " D ahlm ann.
K. Linderstrem-Lang, Einige elektrochemische Eigenschaften eines einfachen
Proteins. Vf. untcrsucht die elektrochem. Eigg. des Clupeins, dessen Zus. aus einigen
einander strukturahnlichen einfachen Proteinen er zunachst schildert (Arginingeh. u. a.).
Vf. gibt sodann eine Beschreibung einer anniihemd reinen Sulfatfraktion: Die D aten
der Analyse u. der elektrometr. T itration in A. u. Aceton werden in Tabellen u. graph.
dargestellt. Es schlieBen sich theoret. Betrachtungen zur Best. der Ionisationskonstanten
и. der zwischenion. K rafte m it den zugehorigen Berechnungen u. Formulierun
weitere Folgerungen — u. a. im Vergleich m it Aminosauren u. anderen Peptiden —
an. (Trans. F araday Soc. 3 1 . 324—35. 1935.) DAHLMANN.
A. Boutaric und M. Roy, Physikalisch-chemische Untersuchungen iiber die Proteine.
(Vgl. C. 1 9 3 6 . I. 368.) Vff. beschreiben die Proteinausscheidung durch Salze u. durch
Aceton in der K alte (Albumin, Globulin, Myxoprotein). Die Flockung von Serumalbumin
1634 D„. N a tu rstoffe: An dere N aturstoffe. 1936 . I.

u. Myxoproteinlsgg. unter dem EinfluB von Resorein wird mittels opt. Hethoden (photo-
metr., interferometr.) untersueht u. eine Methode zur Oberfliichenbest. der groBen gel.
Molekule besohrieben. Verschiedene Proteine werden nach ihrer Eixierung auf reine
Tierkohle untersueht u. fiir die Adsorption von jo 1 mg der einzelnen Proteine die
Mengen der anzuwendenden Tierkohle festgelegt; weiter werden einige Koll.-Eigg.
der Proteine, die auf der Sensibilisierungsaktion der Elockung hydrophober Koli. be-
ruhen, sowie auch der Grad der Polymerisation bei yerschiedenen Proteinextrakten
humoraler Eli. bcschriebcn. (Acta physicochimica U. R. S. S. 2 . 51—66. 1935.) D a h l m .
K. Myrback und E. Jorpes, Die freie Diffusion ton Nucleinsduren und Mono-
nucleotiden ais Millel zur Bestimmung ihrer Molekiilgrbjie. Vff. beatimmen mittels der
Diffusionsmethode MolekulgroBen von Poły- u. Mononucleotiden. Hefenueleinsaure
zeigt groBe Unterschiede der Diffusionsgeschwindigkeit bei verschiedenen Kochsalz-
konzz. in der Diffusionsfl. B e i verschiedenem pn (3,2; 5,0; 6,5) erm ittelte W erte stimmen
g u t miteinander uberein. In einer l°/0>g- NaCl-Lsg. wurden W erte erhalten, die dem
theoret. fiir Hefenueleinsaure sehr nahe lagen. Pankrcasnucleinsaure ergab abweichende
Werte, sie lagen hólier ais die entsprechenden fiir Hefenueleinsaure. Auch bei Guanyl-
u. Adenylsaure zeigt sich die Abhangigkeit von der Salzkonz. Sio ist jedoch nicht so
groB wic bei den Polynucleotiden. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 2 3 7 . 159—64.
30/11. 1935.) ' B redereck.
William Thomas Astbury, Sylvia Dickinson und Kenneth Bailey, Die
Deutung der Denaturierung mit Hilfe von Bóntgenstrahlen und die Struktur der Seiden-
globuline. Die Denaturierung von Proteinen scheint die Bldg. von Peptidketten mit
sich zu bringen, die sich bei der Koagulation ahnlich der Struktur von /3-Kcratin in
parallelen Bundeln anordnen. Bei Edestin ist dies direkt nachgewiesen worden durch
die Herst. elast., denaturierter Eilme, die bei Dehnung ein Róntgenbild gaben, das dem
von gestreckten tier. Haaren analog war. Denaturiertes EiweiB gibt bei Streckung
ein ahnliches Rontgenbild. Die Peptidketten miissen hier aber viel kiirzer sein ais die
im Keratin u. denaturierten Edestin vorhandenen. Bei der Denaturierung von kry-
stallin. Excelsin wurde eine intermediare, faserartige Form beobachtet, wohl Excelsan.
(Biochemical J . 29. 2351—60. Okt. 1935.) " Bredereck.
F. Kogi und A. G. Boer, Uber die Konstitution des Perezons. Dio Konst. des
zuletzt von E i c h t e r (Liebigs Ann. Chem. 3 9 5 [1 9 1 3 ]. 1) untersuchten u. ais I formu-
lierten Perezons (aus den Wurzeln der mexikan. Composite Trixis Pipitzahuac) ersehien
im Zusammenhang m it Unterss. iiber Pilzfarbstoffe (C. 1 9 3 0 . I. 3444) von Interesse.
Die Unters. gestaltete sich sehwieriger ais nach den Erfahrungen m it den analog
konstituierten Pilzfarbstoffen zu erwarten war, weil die Abbauprodd. nur geringe
Krystallisationstendenz zeigen u. zumeist Gemisehe von opt. Isomeren sind. Merk-
wiirdigerweise wird die opt. A ktivitat des Perezons in der L iteratur nicht e rw a h n t.
Alkoh.. Lsgg. sind tatsaehlich inakt., ath. Lsgg. zeigen [a]y = — 17°. Die F.-Angaben
fiir Perezon u. seine D eriw . schwanken in der L iteratur stark ; Vff. beobachteten
ebenfalls je nach der Vorgeschichte recht rerschiedene EF. Dies ist offenbar auf
Raeemisierung zuruckzufiihren; z. B. gehen bei der Sublimation von Perezon F. u.
[x]d zuruck. — Zur Konst.-Aufklarung des Perezons war in erster Linie dio Aufklarung
der beiden Seitenketten notwendig. Beim oxydativen Abbau m it H20 , in alkal. Lsg.
erhielten Vff. neben viel harzartigen Prodd. Essigsiiure u. eine Saure C3H160 2, die bei
der Hydrierung in C9H i,0 2 ubergeht. Verss., die Saure C9H 160 2 aus Oxyperezon dar-
zustellcn, stieBen auf Schwierigkeiten; das durch Hydrolyse von Anilinoperezon er-
haltene Oxyperezon ist nicht einheitlich; beim Umkrystallisieren bis zu dem von
E i c h t e r angegebenen E. 139° geht es durch Anlagerung von H.,0 an die in der Seiten-
kette stehende Doppelbindung in ein H ydrat uber, das 3 OH-Gruppen enthalt. Es
gelang nicht, die ólige Saure C9H 10O2 in krystallisierte D eriw . iiberzufuhren; dagegen
liefert CBH ls0 2 ([a ]D 2“ = — 12,1°) ein Amid, F. 78 — 80°. C9H 180 2 entsteht am besten
aus dem iiber Dihydroperezon erhaltlichen Dihydrooxyperezon bei der Oxydation mit
H20 2. Nach don Ergebnissen der Oxydation ist Perezon ais ein M e th y lo c te n y lb e n z o -
chinon aufzufassen. Die Konst. des Octenylrestes ergibt sich aus der der Saure C9H 180 2
u. aus der Ozonspaltung von Triacetylleukoperezon. C9H180 2 gibt bei der Oxydation
mit H20 2 nach L e v f . x e u . A l l e n ( J . biol. Chemistry 2 7 1 [916].- 437) A c e t o n ; d a ein
Aufbau des Perezons aus Isoprenresten nahe liegt u. die Saure ein asymm. C-Atom
enthalten muB, ist sie ais II zu formiilieren. Diese Vermutung wurde durch Synthese
bestatigt. Die m it Cinehonidin erhaltene linksdrehende Form der synthet. Saure stimmt
mit den durch Abbau des Perezons erhaltenen P raparaten nicht uberein; dagegen ist
1936. I. Da. N a tu r sto ffe: Andere N a tu rstoffe. 1635

das durch Bromierung, HBr-Abspaltung u. Hydrierung dargestellte Racemisicrungs-


prod. der Abbausaure ident. m it der inakt. synthet. Die Ozonspaltung von Triacetyl-
leukoperezon liefert Acetonperoxyd; dio Octenylseitenkette endigt also m it einem
Isopropylidenrest. Die Stellung der beiden Seitenketten im Perezon wurde dureh
Zinkstaubdest. u.Oxydation m it Cr03bewicsen; hierbeientsteht Terephthalsaure.
Oxyperezon h at demnach Formel III, die zugleich die Bldg. der yon F i c h t e r beim
Ozonabbau erhaltenen a,jS-Diketobuttersaure IV zwanglos erklart. Fiir Perezon sind
die Formeln V u. VI denkbar. Oxyperezon (III) geht nach friiheren Unterss. durch
Einw. yon H2S04 in Perezinon iiber, wahrend Perezon u. Oxydihydroperezon diese
Rk. nicht zeigen. Der tlbergang in Perezinon liangt also yon der Anwesenheit der
Doppelbindung in der Seitenkette u. der im Perezon fehlenden zweiten OH-Gruppe
ab; dem Perezon kommt demnach die Konst. V zu. Das yon F i c h t e r auf Grund der
inzwischen iiberholten Perezonformel I ais ATI aufgefaCte Perezinon ist ais V III an-
zusehen u. ist demnach ein Cadalinderiy. — Perezon ist das erste in der N atur auf-
gefundene Chinon der Sesąuiterpenreihe; es h at m it den Carotinoiden den Aufbau
aus Isoprenresten gemeinsam.
O O
A A
HO-[f > C H :C H -C H , HO-ff >CH(CH ,>-CH .-CH.-CH:C(CHa)1
^-OH
O O
II (Cn,).CH-[CH.]1-CH(CH.)-COiH IV CIIj-CO-CO-CO.il
O
li
HO •/V C H ( C H i) •CH. •CH. • CH: C(CH,),
VII
C H -U
II
O

II |j’CH(CH.)*CH.‘CH.*CH:C(CH.)i • HO
C H .- l l l i- O H C H .- l^ ^ y c H .
^ ^ C :C (C S i).
V e r s u c h e . Alle F F . sind unkorr. Perezon, C15H 20O3, Darst. nach F ic h t e r .
F . nach wiederlioltem Umkrystallisieren 102—103°. [a]n20 = — 17,0° in A. Beim
Sublimieren sinkt der F. auf 90— 100°, [oid] auf —8,8°. AgC15H 190 3, dunkelyiolett.
Perezonmethylather, C16H 2,0 3, aus Perezon u. CH2N2 in A. Gelbes 01, K p.0l002 128
bis 133°. — Triacetyllcukoperezon, C21H i8O0, beim Kochen yon Perezon m it Acet­
anhydrid, Na-Acetat u. Zn-Staub. Glasig, K p.0i2 176— 178°, M d = —30,7° in A.
Trimethylleukoperezon, C18H 290 3, durch Red. von Perezon mit N a2S20 4 in wss. Methanol
u. Behandeln des Rk.-Prod. m it (CH3)2S 04 u. methylalkoh. KOH. K p.0l01 110°. —
Anilimperezon, C2lH 250 3N, aus Perezon u. Anilin (vgl. MYLIUS, Ber. dtsch. chem.
Ges. 18 [1885], 941). Dunkelviolette Nadeln aus A.-Aceton, sintert bei 128°, ist bei
135—136° geschm. Oxyperezon, Ci5H200 4, wird bei der Darst. nachFisCHTER m it F . 129°
erhalten; geht bei haufigem Umkrystallisieren aus Bzl. in Oxyperezonhydrat, Cj5H220 5,
F. 139°, iiber, das in CC14 kein Br entfarbt. — Dihydroperezon, aus Perezon mit H 2 +
P t0 2 in A. Gelbrote Krystallo aus A., F . 95°. Methyldihydroperezon, Ci9H240 3, durch
Hydrieren yon Perezon in A. u. Zufiigen von ath. CH2N2-Lsg. zum Rk.-Gemisch.
Braunes 01, K p.0>01 150°. Anilinodihydroperezon, C21H 2,Ó3N, aus Dihydroperezon u.
Anilin in A. auf dem Wasserbad. Blaue Nadeln aus A,-Aeeton, F . 139°. Oxydihydro-
perezon, Ci5H ,20 4, durch Erhitzen von Oxydih5rdroperezon m it Eg. u. yerd. H2S 0 4
auf dem \V.-Bad. Krystalle aus Bzl., F . 143—144°, [a]D20 = —25° u. —30° in A.
Liefert beim Kochen m it Acetanhydrid, Na-Acetat u. etwas Zn-Staub Tetraacelyl-
• oxydihydroleukoperezon, C23H32Oa (F. 134° aus A., [cc]d20 = — 46,6° in Aceton), bei
der Red. m it Na2S20 4 u. nachfolgenden Methylierung m it (CH3)2S04 u. methylalkoh.
KOH Tetrameihyloxydihydroleukoperezon, C19H 320 4 (Kp.0j01120°, [oc]d2° = —31,7°
A.). — Perezinon, C15Hls0 3, aus Oxyperezon nach My l iu s . F . 143— 145° aus Bzl.
Perezon yerkohlt bei der Einw. von konz. H 2S04, Oxydihydroperezon bleibt unyer-
andert. — Pipitzol, C15H 200 3, bei der Dest. yon Perezon bei 200—300°; entsteht auch
bei der Dest. des bei der D arst. von Perezon ais Ruckstand bleibenden Harzes. Kry-
1636 D2. N a tu bstoffe: Andere N a tu bstoffe. 1 936. I.

stalle aus PAe., F. 141°. [ajn20 = +14,4° in Chlf., +9,0° in A. L. in Sodalsg., entfarbt
Br, gibt griinliche FeCI3-Rk. — Bromtitration von Perezon, Oxyperezon, Oxyperezon-
hydrat u. Trimethylleukoperezon u. ZEREWITINOW-Bestst. an Perezon, Oxyperezon-
h ydrat u. Perezinon s. Original. — a,e-Dimetkylheptensdure, CtH le0 2, bei der Oxydation
von Perezon u. Oxyperezon m it H 20 2 in yerd. NaOH. K p.j4 137— 138°; ist nacb dem
Verh. gegen Br, KM n04 u. Tetranitrom ethan ungesatt. Die daneben entstandene
Essigsdure wurde ais p-Jodphenacylester, C,0H 9O3J , F. 114°, nachgewiesen. Akt. a,e-Di-
ineihylhe.ptansaure. C9H180 2 (II), aus cc,e-Dimethylheptensaure u. H 2 + P t0 2 in A.
oder bei der Oxydation von Oxydihydroperezon m it H 20 2 in NaOH. K p.14 136— 142°,
D .2°4 0,893, a 20 = —5,41° u. —6,56° (unverd.). Amid, C9H 19ON, aus 2 Praparaten
der Saure II durcli Behandlung m it SOCl2 in Lg. u. m it NH3 in A. a) F. 78—80°,
[<x]d = —6,5° in A., b) F. 84—86°, [oc]d20 = -—10,8° in A. — Bei der Oxydation yon
oc.e-Dimethylheptensaure m it KM n04 in Sodalsg. entsteht eine opt.-akt. (?) a-Methyl-
glutarsdure, dereń p-Phenylphenacylester, C34H 30Oe, bei 117—119° schm. — Methyl-
isohexylmalonester, C14H 2C0 4, aus Isohexylbromid u. Na-Methylmalonester. K p.14 145°.
D araus m it 15°/0ig. alkoh. KOH Methylisohezylmalonsaurc, C10H18O4, K rystalle aus
A.-PAe., F. 114— 115°. Inakt. a,e-Dimethylheptansdure, C9H180 2 (II), durch Dest.
von Methylisohexylmalonsaure im Vakuum (C02-Abspaltung yon 80° an) oder aus den
oben besehriebenen akt., teilweise racemisierten Praparaten durch Bromierung mit
B r u. rotem P, Behandlung m it A., Einw. yon Diathylanilin auf die entstandenen
a-bromierten Ester, Yerseifung m it alkoh. Lauge u. Hydrierung m it H 2 + P t0 2.
K p.14 135—137°. Amid, C9Hi,ON, K rystalle aus PAe., F. 99—100°. — Die inakt.
Saure II gibt bei der Spaltung m it Cinchonidin linksdrehende a.,£-Dimethylheptansdure,
[cc]d20 = —17,5°; Amid, E. 75—'77°, |>]D2" = —18,1° in A. (Recueil Tray. chim.
Pays-Bas 54 ([4] 16). 779—94. 1935. U trecht, Uniy.) O s te r ta g .
H. Jensen, Chemische Untersuchungen iiber Krotengifte. VII. Bufo arenarum,
Bufo regularis und Xenopus laevis. (VI. ygl. C. 1934. II. 1794; ygl. auch C. 1934. II.
636.) Durch D arst. einiger Deriyy. werden die friiher aufgestellten Formeln C^H^Oe
fiir Arenóbufagin u. C3i)H 0(|Oi1N4 fur Arenobvfotoxin bestatigt. Regularobufagin u.
Regularobufotoxin aus Bufo regularis (CriEN u. C h en , C. 1 9 3 4 .1. 2615) wurden in etwas
grofierer Menge dargestellt u. erwiesen sich, entgegen fruheren Annahmen, ais Isomere
von Arenóbufagin u. -bufotoxin. Die beiden Bufagine sind Lactone u. gehen bei Einw.
yon alkoh. NaOH unter gleichzeitiger Abspaltung yon Essigsaure, wahrscheinlich aus
einer Acetoxygruppe, in Oxysauren iiber. Oxydation m itC r0 3 liefert Monoketone; es
ist also ein sek. OH yorhanden. Arenóbufagin gibt m it Acetanhydrid eine Acetylyerb.
C2-H360 „ wahrend Regularobufagin 1 Słoi Essigsaure abspaltet u. in C»5H320 Eubergeht.
Diese Verb. liefert m it C r03 ebensowenig wie Acetylarenobufagin m it C r03 ein Keton,
die sek. OH-Gruppen sind also acetyliert. Die beiden Bufagine sind wahrscheinlich ais
A cetylderiw . eines dóppelt ungesatt. Trioxylactons C23H 320 5 anzusehen. Die analyt.
D aten der Bufagine stimmen nahe iiberein m it den yon W ie la k d u. H e s s e (C. 1935-
II. 230) fiir das ais C26H360 6 formulierte Bufotalin, das Bufagin yon B. yulgaris, an-
gegebenen. Die Bufagine besitzen wahrscheinlich dasselbe Ringsystem wie die Aglucone
gewisser Pflanzenglucoside, in denen ebenfalls C23-Deriyv., u. zwar Sterinabkommlinge,
yorliegen. — Nach pharmakolog. Unterss. enthalten die Sekrete yon B. arenarum u.
B. regularis Adrenalin; dieser Befund wurde durch Isolierung der Base bestatigt. Bufo-
thionin yon W lE L A N D (C. 1930. II. 2390. 1934. II. 3963) findet sich auch im frischen
Sekret von B. arenarum. Ferner wurde eine yon J e n s e n u . C'HEX (C. 1932. II. 2836)
aus B. yalliceps isolierte Base aueh im Sekret von B. regularis aufgefunden. — Aus dem
H autsekret der siidafrikan. K róte Nenopus laeyis, die biol. mehr m it den Froscben
yerwandt ist, wurden Cholesterin, Fettsauren u. das im Ch’an Su yorkommende Bufo-
tenidin isoliert; bufaginartige Verbb. konnten bisher nicht nachgewiesen werden, was
m it pharmakolog. Befunden yon G u n n ( Quart. J . exp. Physiol. 20 [1930]. 1) iiberein-
stim m t.
V e r s u c h e . Acetylarenobufagin, C2;H 360 7, aus Arenóbufagin u. Acetanhydrid
auf dem Wasserbad. Nadeln aus A., F. 162—163°. Arenobufagon, Ć25H 320 6, aus Areno-
bufagin in Eg. u. Cr03 in yerd. H 2S 04 bei gewóhnlicher Temp. Gelbliche Blattchen aus
verd. A., F^ 219—220°. Arenobufaginsaure, C23H 340 6, neben Essigsdure (isoliert ais
CH^COjAg) beim Kochen yon Arenóbufagin m it 1-n. alkoh. NaOH. Amorphes Pulyer,
zers. sich yon 220° an unter Dunkelfarbung, ist bei 235° geschm. — Bufothionin,
C12H 140 4N2S, scheidet sich neben Cholesterin aus dem alkoh. E x trak t yon B. arenarum-
Sekret aus. Nach Abtrennung des Cholesterins durch Extraktion mit PAe. Prismen aus
1936. I. E . B io l . C h e m ie . P h y s io l . M e d . — E ,. A l l g . B io l . u. B io c h e m ie . 1 6 3 7

A., farbt sich bei 240° dunkel, F . 250° (Zers.). — Aus 10 g der getrockneten Sekreto von
B. arenarum bzw. B. regularis wurden 40 bzw. 30 mg Adrenalin, C9H ,30 3N, isoliert;
F. 211° (Zers.). — Regularobufotoxin, C39H 00Ou N 4, aus dem Sekret von Bufo regularis.
Spharoido aus Aceton, erweicht bei 190°', F. 205°. Gibt, wie andere Bufotoxine, die
Argininrk. von S a k a g u c h i . Regularobufagin, C25H 340 6, Prismen aus verd. A. oder aus
Chlf. + A. + PAe. F. 235—236°. Gibt ahnliche Farbrkk. wie andere Bufagine. Liefert
mit Acetanhydrid Verb. C2iII320 5, Nadeln aus verd. Methanol, F. 224—225°. Regularo-
bufagon, C25H320 6, gelblicho Blattchen aus verd. Methanol. F. 210—211°. Regularo-
bufaginsaure, C23H34O0, zers. sich von 125° an unter Dunkelfarbung. Rcgularołmfotenin,
ais Flauianat, Cn H 120 2N2 CipH60 8N2S [Krystalle aus W., F. 264° (Zers.)], aus dom
alkoh. E x trak t des Sekrets isoliert. Pikrat, CuH 120 2N2 + C0H 3O,N3 + H 20 , rotę
Nadeln aus W., F. 203—204°. Flavianat u. P ikrat geben m it den Salzen einer analog
aus B. valliceps erhaltenen Verb. (C. 1932. II. 2836) keine F.-Depression. — Bufotenidin,
aus dem A .-E xtrakt des Sekrets von Xenopus laevis. Flavianat, C13H 18ON2 +
CI0H6O8N2S + H 20, Nadeln aus W., F. 200°. Pikrat, CI3H 18ON2 + C6H30 ,N 3, roto
Nadeln aus A., F. 197°. C13Hi8ON2 + H J , Prismen aus Methanol, F. 208-—209°. ( J .
Amer. chem. Soc. 57. 1765—68. 9/10. 1935. Baltimore, JOHNS HOPKINS Univ.) O g .

E. Biologisclie Chemie. Pliysiologie. Medizin.


E l. A U gem eine B iologie u n d B iochem ie.
Bruno Kisch, Atemwerte frisćher Saugetiergewebe. (Biochem. Z. 280. 55—57. 1935.
Koln, Univ., Chem. Abt. des Physiolog. Inst.) K obel.
Bruno Kisch, Beeinflussung des Geioebestoffuiechsels durch optisch aktire Am ino­
sauren. (Vgl. C. 1934. II. 2839.) Die alteren Beobachtungen des Vf. iiber Wrkg. der
Aminosauren auf Nierenmark u. Nierenrinde werden bestatigt u. erweitert. Atmungs-
steigernde Wrkg. sowie Desaminierbarkeit sind bei yerschiedenen Tierarten nicht bei
der gleichen Aminosaure optimal. Es ergab sich fiir die Atmungssteigerung bei der
Nierenrinde unter Berucksichtigung bloB der d-Reihe an frischem Gcwebe die Reihe:
Alanin ( + 108%) > Isoleucin ( + 34%) > Leucin ( + 24%), bei gealtertem Gewebe
der Schafsniere: Alanin ( + 94%) > Isoleucin ( + 39%) > Leucin ( + 24% ); fiir die
Schweineniere jedoch ergab sich: Isoleucin ( + 199%) > Leucin ( + 94%) > Alanin
( + 51%). Die Aminosauren der d-Reihe steigern die Atmung der Nierenrinde dureh-
wegs starker ais die der l-Reihe m it Ausnahme der Isoleucinwrkg. bei R atte u. Meer-
schweinchen. Dies ist auch bei abnormer Erhohung u. Erniedrigung des pn der Nahr-
lsg. der Fali. Die Atmung der H E N L E sc h e n Schleife des Schafes u. der R atte wird in
gealtertem Zustande durch Leucin stark gesteigert, besonders durch J-(—)-Leucin u.
die des Sehweines durch d-(—) -Isoleucin. Nierenrinde desaminiert durchweg die Amino­
sauren der d-Reihe starker ais die der 1-Reihe. -Isoleucin wird, obwohl es die
Atmung der Nierenrinde der R atte deutlich steigert, von dieser nicht merklich des­
aminiert. l-(— )-Leucin w irkt bei frisclier Ratten- u. Schafsniere, sowie bei Meer-
sehweinchenrinde atmungshemmend. Das Nierenrindengewebe der Embryonen von
Rind u. Sohaf verha.lt sich den d- u. 1-Aminosauren gegeniibcr grundsatzlicli genau so
wie das erwachsener Tiere. (Biochem. Z. 280. 41—54. 1935. Kćiln, Univ., Chem. Abt.
des Physiolog. Inst.) K obel.
Alfred von Christiani, Beitrage zur Chemie des Carcinoms. III. (II. vgl. C. 1936-
I. 360.) Die von F r e u n d u . K a m i n e r beschriebene „Carcinomdarmsaure“ , die durch
Einw. von Colibacillen aus dem Darm Krebskranker auf Milch erhalten wird, wurde
ais Palmitinsaure bzw. ais Gemisch von Palmitin- u .’Stearinsaure identifiziert. — Serum
Krebskranker enthalt weniger cholesterinesterspaltcndo Fermente ais Serum von
Gesunden. Cholesterinester schiitzen Krebszellen vor Cytolyso. (Z. Krebsforschg. 42.
317—23. 1935. Wien, Chem. Lab. d. Volkshochsch.) K rebs.
Kenneth Allan Caldwell Elliott, Marjorie Pickard Benoy und Zelma Baker,
■Der Stoffwechsel von Milchsaure und Brenziraubensaure in normalan Gewebe und Tumor-
gewebe. n . Rattenniere und transplanlable Tumoren. (I. vgl. C. 1 9 3 5 .1- 581.) Messungen
der Geschwindigkeit, m it der die yerschiedenen unten erwahnten Sauren in R atten ­
niere osydiert werden, stehen im Einklang m it der Annahme, daB folgende Rk.-Ketto
besteht: 2 Milchsaure 2 Brenztraubensaure [a,a-Diketoadipinsaure ->] Bemstein-
saure ->- Fumarsaure -y Apfelsaure H>- Oxalessigsaure Brenztraubensaure. In zwei
transplantablen Tumoren wurden Bemsteinsaure u. Apfelsaure nicht umgesetzt. (Bio-
chemical J . 29. 1937—50. 1935. Philadelphia, Krebsforsch.-Lab.) K rebs.
1638 E j. E n z y m o l o g ie . Garung. 1936. I.

Kenneth Allan Caldwell Elliott und Zelma Baker, Der respiratorische Quotient
von normalem und von Tunwrgetcebe. Manometr. Messung des respirator. Quotienten
iiberlebender Gewebeschnitte ergab fur Leber, Embryo und Sarkomgewebe Werte
nahe an 1, fiir Geliim, Netzhaut, Hoden, Nifcre, Carcinom Werte zwischen 0,78 u. 0,96.
(Biochemical J . 29. 2433—41. Nov. 1935. Philadelphia, Krebsforsch.-Lab.) K r e b s .
Kenneth Allan Caldwell Elliott und Zelma Baker, Die Wirkungen von Oxy-
dations-Reduklionspotentialindicatorai auf den Stoffwechsel von Tumoren und normalen
Geweben. Die Wrkgg. einer Reihc von Indicatoren auf den 0 2-Verbrauch u. auf die
Milchsaurebldg. hangt von der Ggw. von Glucose u. der N atur der Gewebe ab. So
beschleunigt z. B. 2,6-Dichlorphenolindophenol (10~3-moł) die Atmung von Tumor,
wenn Glucose vorhanden ist u. hemmt in Abwesenhcit von Glucose. Der gleiche
Indicator hemmt mit u. ohne Glucose die Atmung von H im , Hoden, Niere u. be­
schleunigt die Atmung von Selen. Weitere Daten iiber die Wrkgg. von Thionin, Pruna,
Methylenblau, Kresylviolett u. 4,6-Dinitroortliokresol siehe Original. (Biochemical J .
29. 2396—2404. Okt. 1935. Philadelphia, Krebsforsch.-Lab.) K rebs.
Ragnar Berg, Krebs und Mineralstoffwechsel. II. (I. vgl. C. 1936. I. 574.) Fort-
setzung der krit. Besprechung des Gebietes m it dem Ergebnis, daB die Kenntnisse
iiber den Mineralstoffwechsel bisher so gering sind, daB uber Zusammenhange zwischen
Mineralstoffwechsel u. Krebs nichts ausgcsagt werden kann. (Chemiker-Ztg. 59. 834
bis 836. 12/10. 1935.)' ____________ K r ebs.

Pierre Thomas, M anuel de biochim ie. Paris: Masson ot Cio. (o. .T.) (978 Ś.) Br. 160 fr.;
Cart. 180 fr.

E ,. E n z y m o lo g ie . G aru n g .
Kurt P. Jacobsohn und Joćo Tapadinhas, Zur Thermodynarnik enzymalischtr
Gleichgeuńchte. Untersuchungen im System der Aspartase. Das Gleichgcwicht des
Systems der Aspartase ist von der Vers.-Temp. abhangig. Aus dem Temp.-Koeff.
der Gleichgewichtskonstanten wurde die Aminieiungswaime berechnet. Diese stimmt
mit der Differenz der Bildungswai men der Systemkomponenten iiberein. Die Aspaitase
ist demnach ein echter K atalysator. (Biochcm. Z. 282. 374—82. 7/12. 1935.) HESSE.
Kurt P. Jacobsohn und Manoel Soares, Stereochemische Spezifitdt und Gleich-
gewicht im System der Fumarase. Lber die biochemische Darsiellung der d-Apfelsaure.
(Vgl. vorst. Ref.) LaBt man auf d,l-Apfelsaure in Ggw. einer hoheren Konz. von
Ammoniumsalz gleichzeitig Fumarase u. Aspartase einwiiken, so eihalt man in fast
100°/oig. Ausbeute d-Malat. Die Resistenz dieses Substrates gegen die Fumarase kann
ais eine Bestatigung der absol. Konfiguiaticnsspezifitiit dieses Feimentes aufgefaBt
werden. (Bioehem. Z. 282. 383—86. 7/12. 1935. Lissabon, Univ.) HESSE.
Edmond Bauer, Uber den Mechanismus der enzymatischen Wirkungen. Die Róllc
der Neutralsalze bei der Wirkung der Amylase auf Starkę. Die Hypothese von T r a u t -
MANN u. A m b a r d (C. 1934. II. 2840; I. 3353) iiber den Temp.-Koeff. (\jvd vjd T )
des amylat. Staikeabbaues in Abhangigkeit von der Konz. u. der N atur der voihandcnen
Ionen (bei gleichbleibendcr Konz. an Staike, Ferm ent u. H ) fiihrt zu folgender Glei-
chung (1) fiir die mittlere Dauer einer R k.: t = l/v = //[C l'] + fi; dabei sind X u. [i
zwei von der Konz. der Ionen unabhangigc Gioficn, vcn denen 7. schr wenig temperatur-
abhangig ist, wahrend /t einen hchen Temp.-Koeff. hat. Man kemmt fUr die Anderung
der Abbaugeschw indigkeit in Abhangigkeit vcn der Kcnz. [Cl'] zu der Gleichung (2)
v = [CT]/<2 + /i[Cr]). Bezeichnet man den Temp.-Koeff. der Anderung der Rk.-Gc-
schwindigkeiten bei Temp.-Eihóhung um 10° m it Qw — v t ą-lolvT u- 8etzt inan
Q) — 1 = ■ — \Q jl-d ljd T u. Q u— 1 = — 10Ifi-d/i/dT, so erhalt man fur die Abhangig­
keit d esQ10 von der [Cl'] die Gleichung(3)Q10 — (X-Qy + /< [Cl']■Q/J)/(/- + H [Cl']._Driickt
man [Cl'] in mg NaCl, y l u. »• in willkiiilichen Einheiten aus u. setzt man X = 1,4,
fi — 0,094, Qx = 1 , Qfl = 2,1 [woraus sich ę i0 = v (0,2 + 1,4/[C1']) ergibt], so geben
die Gleichungen die esperimentellen Tatsachen gut wieder. — Die physikal.-chem.
Deutung dieser Gleichungen kann von verschiedenen Toistellungen iiber den Rk.-
Mechanismus ausgehen. I. Das Feim ent kann ais (A) molekular oder (B) kolloidal
angesehen werden; im Falle (I A) wendet man auf die angenommenen Molekule von
sehr gioBem Mol.-Gew. das Massenwiikungsgesetz an; im zweiten Fali (I B) betrachtet
man die Oberflache der Feimente ais Adsoiptionsflache, an der Ionen u. Substrat-
molekiile haften konnen. Unabbangig von dieser Betiachtungsweise kann man aber
sich Y O r s t e l l e n , daB Ionen, Substrat u. Ferm ent m it zicmlich groBer Geschwndigkeit
1936. I. E 2. E n z y m o l o g ie . Gardno. 1639

miteinander reagieren, so daB wahre Gleichgewichte auftrcten; dann ist dio Geschwindig­
keit der Gcsamtrk. nur durch dio aus diesen Gleichgewichtcn sich ergebenden Konzz. u.
durch eine einzige Rk.-Konstantę bestimmt, cntsprechend den Vorstcllungen yon
H e n r i bzw. M i c h a e l i s u . M e n t e n (Bioehem. Z. 4 9 [1913]. 333); ist dio Geschwindig­
keit der Teilrkk. langsam im Verglcich zu dor der Hydrolyse, so hangt die Gcsamtrk.
von mehreren Geschwindigkeitskonstantcn ab, womit man sich der Vorstellung von
B r i g g s u . HALDANE (C. 1 9 2 5 . II. 726) nahert. Schlielilicli kann man nocb annehmen,
daB dio zur Hydrolyso unerlaBlichen Ionen sich zunachst mit dem Ferm ent oder mit
dem Substrat oder sogar m it beiden yerbinden. Durch mathem at. Beliandlung (dereń
auch nur auszugsweisc Wiedergabc zu weit fiihrt) gowinnt Vf. Glcichungen fiir die
Falle I A u. I B , die bei gleichbleibender Temp. (gleichbleibendes Ph vorausgesetzt)
den esperimentellen Tatsachcn gerccht werden; boi Beriicksichtigung wcchselnder
Tempp. miissen jedoeh eine ganze Anzahl der aufgestellten Formeln wieder aufgegeben
werden. Insbesondere muB yerzichtet werden auf die Yorstellung yollkommener
Irrcversibilitat der ersten Tcilrk. [namłicli der Bldg. der Yerb. (Ferment + C l')] sowie
auf die Vorstcllungen von H e n r i bzw. M lC H A ELIS. SchlieBlich gelangt Vf. fiir die
Falle I A u. I B zu Glcichungen fiir die Rk.-Gcschwindigkeit, in denen die „kolloidale
Theorio“ sieh prakt. m it der „chem. Theorie" ycreinigt:
(4) v = <p-s- [Cl ']Ą K J k t + [Cl']-(1 /Jfc, + s/ks)) bzw.
(5) v = q > ;-.[W ]l(zjh t + [C V]-a-(ljL + s/k3)).
Hierin bedeuten: <p die Gesamtkonz. an freiem oder gebundenem Ferm ent; s — Konz.
des Substrates; K 1 = Dissoziationskonstante der Verb. (Ferment + Cl'), k2 die K on­
stantę der Teilrk. der Bindung dieser Ferment-Chlorionyerb. an das Substrat, k3 die
Konstantę des zur Hydrolyse des Substrates fiihrenden Zerfalles dieser Enzym-Akti-
vator-Substratverb.; a stellt einen Faktor dar, welcher die moglichc Polyyalenz des
Fermentmolekuls in bezug auf die Cl'-Ionen darstellt. Man kann genau den Mechanismus
beschreiben, der den Glcichungen (4) u. (5) entspricht: a) Chem. Gleichgewicht oder
Adsorptionsgleichgewicht zwischen den Cl'-Ionen u. dem bei geeignetem, unyerander-
lichem ptt vorhandcnen Bruchtcil 0 des Ferments, das nach M lC H A EL IS (Biochcm. Z.
3 5 [1911], 386) sich wie ein einfaches oder kompleses amphoteres łon verhalt u. bei
dem die „neutralon Molekule" 0 die bei der Hydrolyse allein wirksamen sind. (Die
Gleichgewielite stellen sich sehr rasch ein.) b) Allmahlichc Diffusion der Substrat-
molekiilc S gegen die Molekule 0CY unter Bldg. yon Komplesen <PCVS. c) Hydrolyse
der nach b) gebildeten Yerb. unter Freisetzen yon 0 bzw. 0CY u . dereń Riickfuhrung
in die Rk. — Fiir den EinfluB von B r' u. J ' werden ahnliche Goeetze aufgcstcllt, wobei
sich eine Annahcrung zwischen den Ergebnissen des Vf. u . der Theorie von F r a n c k u .
B o r n ergibt. — Nimmt man nun noch den EinfluB des pn hinzu, so gelangt man 7.u
der Gleichung (6): v = <p-s [C l']/|(l + a/[H ] + fl [ H ] ) ( t f # 2 + [Cl'] (1/k2 + s/h))},
in der a u . /? die zwei Gleichgewichtskonstanten des amphoteren lons entsprcchend
der oben unter a) erwahnten Theorie von M lC H A ELIS sind. — Vf. glaubt, daB diese
zunachst fiir Amylase aufgestellte u. noch experimentell nachzupriifende Theorie sich
ycrallgemeinern lassen wird. ( J . Chim. physiąue 3 1 . 535— 52. 1934. Coli. de
France.) ' H esse,
R. Feulgen, t)ber a- und b-Thymonudeinsaure und das die a-Form in die b-Form
uberfuhrendeFerment (Nudeogelase). Alle chem. Mothoden zur Uberfiihrung der Thymo-
nucleinsaure aus ihrer gelatinierenden a-Form in die niehtgelatinierende b-Foim sind
unsicher. Diese Umwandlung gelingt jedoch m it Hilfe eines im „Pancreatinum abso-
lutum“ (M erck) enthaltenen Enzyms, fur welches Vf. den Kamen Nudeogdase vor-
schlagt (unter Ablehnung der durchDE LA BLANCHARDIERE, Hoppe-Seyler’s Z. physiol.
Chem. 8 7 [1913]. 291, vorgeschlagenen Bezeichnung a-Nucleasc). Die Wrkg. des bei
Pa = 6,8—6,9 optimal wirksamen Enzyms muB nur in einer Depolymerisierung bestehen.
Vf. beweist, daB dies tatsachlich der Fali ist, da das Spaltpiod., dic b-Thymonuclein-
saure, noch Tetranucleotidstruktur aufweist. — Die von K le i n (C. 1 9 3 3 . II. 3857)
fiir die (mittcls der Thymonucleinase erfolgende) Aufspaltung des Tetranucleotid-
molekiils in Mononucleotide yorgenommene Bezeichnung ais „Depolymerisierung" ist
unrichtig, da es sich hierbei um eine hydrolyt. Spaltung in Bausteine yersebiedenartiger
l\atur handelt. Die Bezeichnung „Depolymerisierung" sollte fiir dic Wrkg. der Nucleo-
gelase yorbehalten bleiben. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 2 3 7 . 261—67. 21/12.
1935. GieBen, Uniy.) * H esse,
1G 40 E ,. E n z y m o l o g ie . Garung. 1 9 3 6 . I.

Burckhardt Helferich und Fritz Vorsatz, Uber Kaffce-Emulsin. Emulsin. XXV.


(XXIV. vgl. C. 1 9 3 6 . I. 92.) Vff. sohlagen vor, dio Bezeichnung „Em ulsin" ais Ober-
begriff fiir alle glykosidspaltenden Ferm entpraparate zu gebrauchen. Ein aus Natur-
prodd. gewonnenes glykosidspaltendes Fcrm entpraparat soli in sciner Bezeichnung
sowohl seine H erkunft ais seine glykosidspaltenden Eigg. ausdriicken, z. B. „Mandel-
emulsin-/3-d-glucosidaso“ . — Vff. isolieren aup rohen Kaffeebolincn Kaffeemulsin,
dessen Wrkgg. gut gegen a-d-Mannoside, a-d-Galaktoside u. /J-d-Galaktoside zu beob-
achten sind. Vermutlich handelt es sich bei diesen Wrkgg. um vcrsehiedene Fermentc
des Kaffeemulsins. Kaffeemulsin steht in den erwahnten Wrkgg. dem Luzerneemulsin
nahe, unterscheidet sich jedocli yon letzterem durch geringere /?-d-glucosidat. Wrkg.
Von den Fcrmenten des Kaffeemulsins erweist sich die a-d-Mannosidase beim Erhitzen
(63 Stdn. auf 45—50°) am widerstandsfahigsten. Die pH-Aktivitatskurven der 3 Fer-
mente des Kaffeemulsins zeigen in der Lago der Maxima groBe Ahnlichkeit m it den
Fermenten des Luzerneemulsins. Die /S-d-galaktosidat. Wrkg. von Mandel- u. Luzerne­
emulsin unterscheiden sich darin, daB durch Mandelemulsin o-Kresol-/?-d-glucosid
u. -galaktosid rascher ais die entsprechende Phenolyerb. gespalten wird. Das gleiche
gilt fiir die /3-Giueosidase im Luzerneemulsin, dagegen nicht fiir die darin enthaltene
/}-d-Galaktosidase. Ahnliches ist auch fiir Kaffeemulsin festgestellt. Wie beim Luzerne­
emulsin wird auch vom Kaffeemulsin Phenol-/?-d-galaktosid u. Vanillin-/?-d-galaktosid
gleich schnell gespalten. W ahrend der Nachweis der /J-d-Glucosidase im Kaffeemulsin
m it Salicin nicht sicher zu fiihren ist, gelingt er m it den rascher gespaltenen /S-d-Gluco-
siden von Protocatechualdohyd, Kaffeesaurc u. Vanillin. Die Existenz yerschiedener
/J-d-Galaktosidasen — eine im Mandelemulsin, eine im Kaffeemulsin, die yielleieht
ident. m it der im Luzerneemulsin ist — ist somit sohr wahrscheinlich. (Hoppe-
Seyler’s Z. physiol. Chem. 2 3 7 . 254—60. 21/12. 1935.) B re d e re c k .
Jean Courtois, Wirkung verschiedener chemischer Verbindungen a u f die pflanz-
lichen Phosphatasen. (Vgl. C. 1 9 3 5 . I. 2030. 3942.) U ntcrsucht wurde die Wrkg. ver-
scliiedenor Agentien auf die Spaltung yon Glycerophosphaten durch Phosphatase aus
Takadiastase, Emulsin u. weiBem Senf. Die Wrkg. der Zusatzo ist abhangig yon der
A rt des Ferm entpraparates; gegen Takadiastase ist das Verh. anders ais gegen dic
beiden anderen Phosphatasen: NaF erniedrigt die Wrkg. der Takaphosphatase, erhóht
dio der beiden anderen; A. ru ft die umgekehrte Wrkg. hcrvor; Glyeerin erniedrigt
in groBen Mcngon die Wrkg. der Takadiastase, oline die von Emulsin zu andern; As04
u. P 0 4 hemmen alle 3 Phosphatasen. Die Wrkg. der Zusatze ist stets unabhangig
dayon, ob a- oder /3-Glycerophosphat ais Substrat dient. — Mg ist in ycrschiedenen
Konzz. ohne EinfluB, o-Oxychinolin hem mt bei Konzz. von —l/100-mo\., ist un-
wirksam bei 1/500- u. 1/h0m-mo\., so daB es ais Antiseptikum yerwendet werden kann.
(C. R. hebd. Seances Aead. Sci. 2 0 1 . 855—56. 4/11. 1935.) HESSE.
Lionel Bradley Pett, Stndien iiber die Yerteilung von Enzymen in ruJienden und
keimenden Weizensamen. I. Dipeptida.se und Prolease. II. Lipase. Die Unters. erstreckte
sich auf Schale, Endosperm, Schildchen, Keimling u. Wurzelchen des Weizcnkomes.
Schale u. Endosperm enthielten in einigen Fallen keine Protease oder Dipeptidase;
in einigen anderen Fallen war eine kleine Menge Enzym yorhanden, die sich wahrend
des Keimens nicht wesentlich anderte. Im Schildchen (Scutellum) u. Embryo nahm
die Enzymwrkg. in den ersten 12 Stdn. des Keimens stark zu; hierauf nahm die Enzym-
wrkg. im Embryo ab, wahrend sie im Scutellum noch eine Zeitlang zunahm. Das
Wirkungsoptimum liegt fiir die Dipeptidase (Alanylglycin) bei ph == 7,5, fiir die
Protease (Edestin) bei pa = 5,0. — Fiir Lipase (M ethylbutyrat) wird im Scutellum
des ruhenden Samens eine starkę Wirksamkeit gefunden, die beim Keimen abnimmt.
In den iibrigen Teilen des Samens ist die Wrkg. geringer; sic nimmt in den ersten
12 Stdn. etwas zu u. nimmt dann ab. (Biochemical J. 29. 1898—1904. Aug. 1935.
Stockholm, Uniy.) HESSE.
Hans VOn Euler und Ragnar Vestin, Zur Kenntnis der Wirkungen der Co-Zymase.
E u l e r u . G u n t h e r (C. 1 9 3 5 . II. 3933) haben gezeigt, daB hoch gereinigte Co-Zymase-
lsg. (ACo = 175 000) nach 1-std. Erhitzen am Wasserbad (100°) ais Garungsaktiyator
nicht mehr wirksam ist, aber im Glykolyseyers. (Rattenm uskelextrakt; Titration der
Milchsaure) unyerminderte (erhóhte) A ktiyitat zeigt. Es wird nun gezeigt, daB der-
artige Co-Zymaselsgg. sowohl die Bldg. yon Milchsaure ais auch die Phosphorylierung
beschleunigen, u. zwar mindestens ebenso stark, oft starker ais nicht erhitzte Co-Zymase.
Dio Co-Zymase schcint also zwei katalyt. Wirkungsgruppen zu besitzen, von welchen
die eine, u. zwar die labilere (hoch reduzierende) Garung u. Oxydoreduktion beeinfluBt,
19 3 6 . I. E 3. E n z y m o l o g ie . Garung. 1641

wahrend dic andere, thermostabilere, an einer mit der Milohsaurebldg. verknupften


Phosphorylierung teilninimt, dereń N atur noch aufzuklaren bleibt. In einem besonderen
Vers. wurde gezeigt, daB (in Mischungen yon Hefe -f- Brenztraubensaure -f- Phospliat)
eine direkte Phosphorylierung der Brenztraubensaure mit dem Enzymsystem der Hefo
nicht eintritt, was darauf liindeutet, daB die Phosphorylierung ohne Kuppelung mit
einer Oxydoreduktion nicht eintritt. — Verss., durch fraktionierte Vcrgiftung die
Trennung der beiden Wrkgg. der Co-Zymasepriiparate durehzufiihrcn, haben noch
keine endgultigen Ergebnisse gezeitigt. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 237. 1—7.
9/11. 1935. Stockholm, Univ.) ' HESBE.
Bo Vahlquist, Uber die Esleraseakłivitdt des menschlichen Blutplasmas. DieEnzym-
bestst. wurden im allgemeinen nach K n a f f l - L e n z (C. 1 9 2 3 . I II. 399) bzw. W lL L -
STATTER (C. 1 9 2 7 . II. 1155) ausgefuhrt; die Methodik wurde yerbessert durch Ver-
wendung von p-Nitrophenol an Stelle von Thymolblau, durch Verwendung eines
Stufenphotometers sowie einer Spezialbiirette. — Es ergab sich, daB dio Hydrolyse
von Acetylcholin durch menschliches Blutplasma demselbcn Enzym zuzuschreiben
ist, welches auch das Tributyrin hydrolysiert. Eine besondere Acetylcholinesterase
kommt also im menschlichen Blutplasma nicht vor. Nach zahlreichen klin. Beob-
achtungen unter yerschiedencn physiolog. u. patholog. Bedingungen wurde kein An-
halt dafiir gefunden, daB die Plasmaesteraso an der feinorcn Regulierung der vegc-
tatiyen Funktionen des Kórpers beteiligt ist. (Skand. Arch. Physiol. 7 2 . 133—60.
Sept. 1935. Upsala, Univ.) H esse.
Robert W. Bates und F. C. Koch, Studien uber Trypsinogcn, Enterokinase und
das Trypsinsystem. Untersuchungsmetlioden fiir Trypsinogcn und Enterokinase. Nach
W a l d s c h m i d t -L e i t z bildet sich bei der Aktivierung yon Trypsinogcn durch Entero­
kinase eine Additionsyerb. der beiden, welche das wirksame „Trypsin“ darstellt. Verss.
von H e l m e r (Thesis, Univ. of Chicago 1927) konnten diese Auffassung nicht bestatigen,
u. sprachen mehr fiir eine enzymat. Wrkg. der Enterokinase auf das Trypsinogen nach
der Gleichung: Trypsinogen (?') + Enterokinase (K) = Trypsin (.4) E ntero­
kinase (K ) + '■ Vff. bringen neue Beobachtungen, welche dic Vorstellung von H e l m e r
bestatigen. — Enterokinase wurde durch Extraktion von Darmschleimhaut des Hundes
bei P h = 8 gewonnen. Zur Herst. yon trypsinfreiem Trypsinogen wurde fein gcmahlenes
Hundepankreas 3 Stdn. bei ph 1,8 und 37° gehalten, das F iltrat auf pn = 6,0 ge-
bracht u. nach Abzentrifugieren der entstehenden Flockung m it Aceton gefiillt.
Trypsin wurde gewonnen durch wss. E xtraktion von Hundepankreas bei pn = 4—5
('24 Stdn.; Zimmertemp.) u. Fallen m it Aceton. Die enzymat. Wirksamkeit der
Praparate wurde erm ittelt durch Einwirkenlassen auf 8%ig. Lsg. von Casein nach
H a m m a r s t e n (gel. in 0,54%ig. N a2C03) bei 37,5°, Unterbrechen der Enzymwrkg.
mit 2-n. Essigsaure, Filtrieren u. Erm itteln des Brechungsindex im F itrat mittels
Eintauchrefraktometer (Z E IS S ). Die fiir yerschiedene Enzymmengen erhaltenen Ande-
rungen des Brechungsindex lassen sich graph. ara besten nach der Gleichung von
S c h u t z darstellen; innerhalb eines kleinen Wirkungsbereiches besteht Proportio-
nalitiit zwischen Enzymmenge u. Wrkg. (vgl. W i l l s t a t t e r u. M itarbeiter, C. 1 9 2 7 .
I. 905). — Setzt man zu einer bestimmten Menge Trypsin yerschiedene Mengen
Enterokinase, so ist die Hohc der Aktiyierung (gemessen am Abbau yon Casein)
bis zu einer Einw.-Zeit von 30 Min. der zugesetzten Menge Enterokinase proportional.
Durch gróBere Mengen von Enterokinase wird das Maximum der Aktiyierung in kiirzerer
Zeit erreicht, ais man sowohl nach der Enzymtheorie ais nach der Theorie der Additions-
verb. erwarten kann. Setzt man zu einer gegebenen Menge Enterokinase steigendo
Mengen Trypsinogen, so muBte, wenn die Vorstellung der Additionsyerb. richtig ist,
nur eine bestimmte Menge der hypothet. Verb. Trypsin + Enterokinase = Trypsin
gebildet werden; ein weiterer Zusatz von Trypsinogen diirfte keine weitere Erhohung
der Trypsinwrkg. bringen. Nach Verss. der Vff. wird jedoch — auch bei Verwendung
emer ganz kleinen Menge Enterokinase — niemals ein einer Verb. Trypsinogen -j- E ntero­
kinase entsprechender Hochstwert erreicht. Auch muBte unter diesen Bedingungen mit
steigender Menge Trypsinogen die zur Erreichung der Hochstaktiyierung eriorderliche
‘t abgekurzt werden. Es wird aber im Gegenteil m it steigender Menge Trypsinogen
eme Erhohung dieses Zeitraumes beobachtet. Die im ganzen erreichte Wrkg. ist geringer
jds der zugesetzten Menge Trypsinogen entspricht, weil bei der kleinen Menge Entero-
fcuiase u- der dam it erforderlichen langen Einw.-Dauer bereits Zerstorung von Trypsin
fmsetzt. Diese Beobachtungen sehen Vff. ais Beweis dafiir an, daB Enterokinase
enzymat. auf Trypsinogen einwirkt. — Nimmt man die Aktiyierung in Ggw. von Casein
XVIII. 1. 107
1642 E a. E n z y m o l o g iis . Gabung. 1 9 3 6 . I.

bei ph = 8,2 vor, so bewirkt ebenfalls ein groBer UbersehuB von Enterokinase dic voll-
standige Aktivierung des Trypsinogens in wonigen Min. Die dabei zu beobachtendc
Wrkg. [ausgedruckt in der Anderung des Brechungsindex (Ii-I-A ) der Kil tratę] ist das
Ergebnis zweier Rkk. (Aktivierung des Trypsinogen, Einw. auf Casein). Man kann den
Vorgang darstellen durch die Gleiehung: R -I-A = k X T X K X t \ wobei T —
Trypsinogen, K = Enterokinase, t = Einw.-Dauer, k = Konstantę. — Bei Einw. yon
Enterokinase auf Trypsinogen (in Abwesenheit von Casein) wird in Verss. bei pn = 2,5,
4,8, 6,0 u. 8,0 dio beste Wrkg. bei pn = 6,0 erreicht. 0,0072-n. KC1 u. 0,072-n. KC1
andern bei pn = 6,0 die Aktivierung nieht merklieh, verhindern oder yerzogern aber die
Zerstorung yon Trypsin. Bei pn = 8,0 wird m it 0,0072- u. 0,072-n. KC1 die gleiche Wrkg.
wie bei 6,0 erzielt, aber das AusrnaC der Hoehstaktivierung betragt nur 60% der bei
P h == 6,0 gefundenen. — Is t bei Zusatz von Enterokinase zu Trypsinogen die hoehste
A ktiyitat erreicht, so wird rasche Zerstorung des Trypsins beobachtet. Nach 24 Stdn.
ist kein Trypain mehr nachweisbar, auch nieht bei erneutem Zusatz von Enterokinase.
Enterokinase ist haltbarer, denn Trypsinogen erfahrt bei Zusatz zu derartigen Lsgg.
noch eine geringe Aktiyierung. — Trypsinogen ist bei pn = 2,5 stabiler ais bei ph = 6,0.
Niedrige Konzz. von KC1 (0,05-n.) stabilisieren Trypsinogen oder Trypsin bei neutraler
Rk. Bei pn = 11,7 erhóht jedoch KC1 die Zerstorung yon Trypsinogen. Enterokinase
wird bei pn = 2,5 u. 11,7 rasch zerstórt. (J. biol. Chemistry 1 1 1 . 197—215. Sept. 1935.
Chicago, Univ. of Chicago.) H esse.
Lionel Farber und Arthur Marshall Wynue, Studien uber Pankreasproteinase. I.
Mit Hilfe von Mikromethoden, welche d io Messung der Anfangsgeschwindigkeit der
EiweiBspaltung, gemessen an der Abnahme des Substrates erlauben, wurde gezeigt,
daB das AusmaB des Verschwindens von Substrat viel groBer ist ais die an der An-
hąufung yon Amino-N gemessene Wrkg. Die Best. des Amino-N kann demnach nieht
ais ein geeignetes MaB fiir die Wirksamkeit der Prołeinasen angesehen werden. Ais
Substrat diente vor allem Casein Hammarsten (dessen Lsgg. in Phosphat-Borax-
NaOH-Puffer von pn = 8,7 sich bei 8° in Ggw. von Octylalkohol 2—3 Wochen voll-
kommen klar u. unyerandert hielten), femer Eialbumin, Hamoglobin, Fibrin u. Zein.
Casein wird a m raschesten von allen Proteinen gespaltcn. Die A n fa n g sg e sc h w in d ig k e it
der Hydrolyse i s t in der durch die Theorie von MicHAELIS u. MENTEN y o rau sg esag ten
Weise von der Konz. des Substrates abhangig. Die Anfangsgeschwindigkeit ist der
Enzymkonz. direkt proportional. Optimale Wrkg. wird fiir Casein u . Fibrin etwa bei
P h = 8,7, fiir Hamoglobin bei etwa pn = 8,5 gefunden. Das 50% der m ax in m len
Wrkg. entsprechende pn betragt fiir Casein 6,90, fiir Fibrin 7,20, fiir Hamoglobin 7,63,
wahrend die isoclektr. Punktc bei pn = 4,7 bzw. 5,8, bzw. 6,74 liegen. (Biochemical J.
2 9 . 2313—22. Okt. 1935. Toronto, Ontario, Univ. of Toronto.) H esse.
Lionel Farber und Arthur Marshall Wynne, Studien uber Pankreasproteinase-
I I. Die Wirkung verschiedener Verbmdungen auf die Wirksamkeit des Enzyms. (I. vgl.
yorst. Ref.) Untersucht wurde der EinfluB yerschiedener Zusatze auf d ie Anfangs­
geschwindigkeit d e r Hydrolyse von Caseinogen b e i p h = 8,7 durch P a n k r e a s p r o te in a s e
m it Hilfe d e r Mikromethoden zur Best. d e s nieht abgebauten Proteins. M o n o sa c c h a rid e
(Glucose, Fructose, Galaktose) u. Disaccharide (Saceharose, Maltose, Lactose, Mele-
citose) hemmen d ie Wirksamkeit d e s Enzyms deutlich; die Hemmung betragt z. B.
m it 0,5-mol. Glucose 42%. — Dextrin u. 1. Starkę sind nur yon geringem hemmendem
EinfluB; Akaziengummi i s t auch in ziemlich hoher Konz. ohne EinfluB. — Glycerin
hemmt etwa proportional seiner (Menge 2, 4, 8, 12, 16% Glycerin bewirken 11, 19, 40,
63 bzw. 73% Hemmung). — Von d e n untersuehten Aminosauren fordem Glutanun-
saure u. Asparaginsaure deutlich. (0,065-mol. Glutaminsaure fórdert auf 118%).
Cystein w irkt weniger stark; Histidin, Phenylalanin u. Leucin sind prakt. o h n e Ein­
fluB, Asparagin fórdert in 0,075-mol. Lsg. auf 125%. — Triacetin, Tributyrin u. Triolein
hemmen stark, wenn sie entsprechend emulgiert sind; bei Triolein h at z. B. die m-
stabile Emulsion mit Akaziengummi keinen EinfluB, wahrend m it Triolein Natrium-
oleat in 0,041-mol. Lsg. nur 74% der ohne Zusatz gefundenen Wrkg. beobachtet werden.
— Frische Oehsengalle sowie Gallensalze hemmen. (Bei 10% Galie 3 3 % Hemmung.)
— Farbstoffe u. indioatoren, welche Q u a s t e l fiir Fumarase u. Urease h e m m e n d
fand, sind ołine EinfluB auf die Proteinase. Salze von Schwermetallen sind in Konz. yon
3 X 10 ~ 3 mol. ohne EinfluB. — CaCL>, NaCN, Kaliumferrocyanid u . K a liu m f e rr ic y a n id
fórdern die Wrkg. der Proteinase. Die Wrkg. yonKCN beruht offensichtlich im Gegensatz
zur Meinung v o n K r e b s (C. 1 9 3 1 . 1. 793) nieht auf einem Entfemen von tox. wirksamen
Schwermetallen. (Biochemical J . 2 9 . 2323 — 30. Okt. 1935. Toronto, Univ.) H E S S E .
1936. I. E j. E n z y m o l o g ie . Gabung. 1643

Constantin Łauresco, Die Starkę der proteolytischen Wirhsamkeil des Pankreas-


safles und der Iteihenfolge Trypsin-Erepsin. Der Anteil der durch akt. Pankreassaft
gel. Peptidbindungen betragt bei EiweiB 7 3 % , bei Cascin u. Edestin 5 5 % , boi Gelatinc
5 0 % u. bei Gliadin 4 5 % . Die Widerstandsfahigkeit der letzteren scheint auf den
Reichtum an Prolin oder Glutamin zuruckzufiihren zu sein, dereń Peptide nicht oder
nur langsam gespalten werden. Die Spaltung durch Pankreassaft u. anschliefiend
dureh Ercpsin kommt derjenigen durch eine aufeinanderfolgende Einw. von Pepsin,
Trypsin u. Erepsin sehr nahe, woraus sich die nahezu n. Proteinresorption in vivo bei
fehlendem Magen erklart. (Arch. int. Physiol. 4 2 . 169 — 82. Nov. 1935.) ScH W A IBO LD .
Georg Barkan, Zur Frage der Identitat der Blutkatalase mit dem leicht abspaltbaren
Bluteisen. 9. Mitt. (8. vgl. C. 1934. I. 3873.) Von C a l i f a n o (C. 1934. I. 3866) ist
gezeigt worden, daB die CO-Verb. der Kalalase eine gegenuber der Norm verringerte
enzymat. Wirksamkeit besitzt. In Verss. m it Juta Olesk fand Yf., daB unter Be-
dingungen, unter dencn die Eisenabspaltung aus dem Blut maxinml u. nachhaltig
gehemmt wird, die Blutkatalase gegenuber CO unempfindlich ist. Daraus wird ge-
schlossen, daB Katalase u. die Fraktion E des „leicht abspaltbaren“ Bluteisens nicht
miteinander ident. sind. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 236. 197—200. 2/11. 1935.
Dorpat-Tartu, Estland, TJniv.) B e r s in .
S. Jozsa und W. R. Johnston, Bestimmung von a-Atnylase. (Ind. Engng.
Chem., Analyt. Edit. 7. 143— 46. 15/5. 1935. New York", N. Y., The Fleischmann
Laboratories. — C. 1935. II. 1386.) H esse.
W. R. Jołmston, Sutton Redfern und G. E. Miller, Eine neue Arbeitsweise
zur Bestimmung der Saccharase. Es wird die Anzahl der Enzymeinheiten, genannt
Invertone, je Gramm P raparat bestimmt. 1 Inverton ist die Menge Hefesaccharase,
welche 5 mg Saccharose je Minuto boi „Nullzeit" spaltet. Dio Grundlage hierzu ist die
Festatellung, daB das AusmaB der Hydrolyse bei „Nullzeit11 (d. h. beim wahren Bcginn
der Hydrolyse) innerhalb eines weiten Bereiches der Enzymkonz. proportional ist.
Fiir die Berechnung dient ein Nomogramm. (Vgl. auch C. 1935. II. 1386.) (Ind.
Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 82—86. 1935. New York, N. Y., The Fleischmann
Laboratories.) H esse.
J. K. Parnas, C. Lutwak-Mann und T. Mann, Ober die Verkettung der chemischen
Umselzungen in der alkoholischen Garung. II. Versuch einer Theorie. (I. vgl. C. 1936.
I. 578.) In der dargestellten Theorie wird aus dem Schema von M e y e r h o f u. K i e s s -
LING (C. 1 9 3 4 .1. 2772) die Aufnahme des anorgan. Phosphats bei der Phosphorylierung
der Glucose iibernommen; Vff. nehmen aber ais den ersten Phosphatdonator fur diese
Phosphorylierung nicht die Hcxosediphosphorsaure, sondern die Adenosintriphosphor-
sdure (I) an, dio in der Hefezelle tatsachlich vorhanden ist. Die Rkk., in welchen unter
Phosphatiibertragung aus I freies Phosphat an Zucker gebunden wdrd, nehmen Vff. nur
fiir die Angarung an, u. fiir soleho Garungen, die in Ggw. von freiem Phosphat statt-
finden. Fiir die stationare Garung nehmen Vff., im Gegensatz zu M e y e k h o f u . K i e s s -
UXG, einen Verlauf an, in welchem Phosphat nur iibertragen, nicht aber in Freiheit
gesetzt wird. Die Hexosediphosphorsdure hat nach Auffassung der Vff. nicht die Funktion
eines unmittelbaren Phosphatdonators fiir die Phosphorylierung der Glucose, sondern
die Funktion eines Phosphatdonators fur die Rephosphorylierung der Adenylsdure zu I,
die noch vor der ersten Oxydored. u. vor der Entstehung des zweiten Phosphatdonators,
der Phosphoglyceritisaure, stattfinden kann. (Biochem. Z. 281. 168—74. 21/10. 1935.
Lwów, Univ., Medizin.-chem. Inst.) K obel.
Georg Neumann, Die Messung des Sauerstoffi-erbrauches der Hefe nach einem neuen
Prinzip. In eine luftdicht verschlossene Oxyhdmoglobinlsg. wird eine bekannte Menge
Hefe gebracht, die den in der Fl. physikal. absorbierten u. durch das Hamoglobin chem.
gobundenen Sauerstoff verbraucht. Bei Verbrauch des Sauerstoffs geht das Oxyhdmo-
?fo6i?ispektrum in das Spektrum des reduzierten Hdmoglobins uber, was durch ein ein-
faches Handspektroskop konstatiert werden kann. K ennt man die Menge der Hefe u.
die des Y e r b ra u c h te n Sauerstoffs, u . b e s tim m t man, in w e lc h e r Zeit die Red. des Hamo-
globins vor sich geht, so kann man aus diesen D aten das MaB des Sauerstoffverbrauchs
der Hefe berechnen. (Biochem. Z. 281. 181—85. 21/10. 1935. Budapest, Kgl. ungar.
Univ., Physiol.-chem. Inst.) K obel.
W. Schwartz und H. Kretzdorn, Unlersuchungen iiber den Einflufl von Saponin
und anderen Giften auf Hefe. Die alkoh. Garung durch frische Hefe wird durch Saponin
(I) bei einem I-Geh. von 0,1% an beschleunigt. Oberhalb dieses Wertes ist die Garung
"•eitgehend unabliangig von der I-Konz. Selbst bei 15% I geht die G'02-Abgabe noch
107*
1044 E 3. B a k t e r i o l o g i e . I m m u n o l o g ie . 193G . I.

schncllcr yor sich ais boi der Kontrolle. Wesentlich fiir die I-Wrkg. ist, daB die Giirungs-
fórderung m it einer erheblichen Schadigung der Zellen verbunden ist. Der Geh. an
toten Zellen steigt m it der I-Konz., von 5% I an wird die Hefe fast zu 100% abgetótct.
Dio Zellschadigung unterbleibt in Ansatzen, die keinen garfiihigen Zucker enthalten.
Auch die von BoAS beobachtete schadigende Wrkg. einwertiger Salzionen (NaCl,
K N 0 3) in Ggw. von I tr itt erst dann auf, wenn durch Zuckerggw. die Mogliclikeit zur
Garung gegeben ist. Die m it Ninhydrinlsg. nachweisbaren Anzeichen der Permeabilitats-
erhdhung finden sich nur in den Fiillen, in denen gróBere Zellmengen absterben. I wird
nach Verss. in zuckerfreien Ansatzen von der Hefezelle nur locker festgehalten u. lśiBt
sich leicht auswaschen. Die Giiriing des Hefesaftes u. der Acetondauerhefe wird durch
1 nicht beeinfluBt. Auf Grund der yerschiedenen Wrkg. von I auf ruhende u. giirende
Hefe nehmen Vff. im Gegensatz zu BoAS an, daB I nicht unter allen Umstanden auf
dio Permeabilitat der Hefe einwirkt u. yermuten, daB die starkę Erhohung der
Permeabilitat eine Folgeerscheinung des Zelltodes an statt Ursache der Leistungs-
steigerung ist. — Aceton (II) bcwirkt in cngem Konz.-Beroich ebenfalls eine Giirungs-
beschleunigung; diese ist optimal bei einem II-Geh. von 3%. Bei hohen II-Konzz.
ist die Gargeschwindigkeit geringer ais in Abwesenheit von II. I I w irkt wahrend der
Garung auch zellschadigend, doch sehwacher ais I ; ruhende Hefezellen werden durch
II in den fiir dio Garung giinstigen Konzz. nur wenig geschadigt. — Die Unters. der
Hg-Wrkg. ergab schwacho Forderung der Garung nur bei Ggw. von metali. Hg. Hohere
Konzz. von HgCl2 heramen die Garung. Mit steigender HgCl2-Konz. findet erhohte
Abtotung auch ruhender Hefezellen statt. (Biochem. Z. 280. 72—87. 1935. Karlsruhe,
Botan. Inst. der Techn. Hochschule.) K obel.
C. Neuberg, Phosphorylierung mil lebender Hefe. Die Bldg. von Hezosedipliosphat
durch lebende Hefo gelingt, wenn Fructosemonophosphat (N E U B E R G -E ster) m it Adenyl­
sdure (aus Muskeln) u. frischer Hefe zusammengebracht wird. Die Adenylsdure gelit
dabei in Adenosintriphospliorsdure iiber. — Aus 3-Phosphoglycerinsaure m it lebender
Hefe auf analoge Woisc biochem. Diphosphoglycerinsaure darzustellen, gelingt nicht.
S ta tt einer Diphosphorylierung bcwirkt Hefe den bekarmten Ubcrgang in Bretiztrauben-
sdure; aus der Adenylsdure entsteht wieder Adenosintriphosphorsdure. (Biochem. Z. 280-
103—66. 1935. Berlin-Dahlem, Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Biochemie.) K obel.
A. Vercellone und C. Neuberg, Weitere Vereinfachung der Darstellung t on
d( — )-3-Phosphoglyceii>isaure. (Vgl. N e u b e r g u . K o b e l, C. 1934. II. 79.) Bei der
Darst. von d(—)-3-Phosphoglycerinsdure (I) m it lebender Hefe (1. e.) liiBt sich die
I-Ausbeute etwa auf das 3-faehe erhóhen, wenn man die doppelte Menge Hefe (20%
des Gesamtvol.) ais friiher angegeben yerwendet, u. nach der ersten unmittelbar er-
folgenden Krystallisation des sauren Ba-Salzes von I die Mutterlauge mit dem gleichen
Vol. A. fallt. Der Nd. wird nach 24 Stdn. zentrifugiert, m it W. gewaschen u. mit 2-n. HC1
bis zur kongosauren Rk. digeriert. Der dabei unl. kleine Anteil ist Ba-Salz yon I; die
salzsaure Lsg. wird mit NaOH bis zur schwach kongosauren Rk. abgestumpft u. mit
25% des Vol. an A. yersetzt. In 24—36 Stdn. krystallisiert das rohe Salz aus, das nach
Umkrystallisation das reine saure Ba-Salz von i liefert. Gesamtausbeute: 45 g reines
saures Ba-Salz von I aus 112 g Glucose. (Biochem. Z. 280. 161—62. 1935. Berlin-
Dahlem. Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Biochemie.) K oB EL.
C. Neuberg und W. Schuchardt, Weiteres uber krystallisierte und gelatinóse Salze
der Phosphoglyccrinsauren. (Vgl. N e u b e r g u . K o b e l , C. 1934. II. 3972.) Die synthet.
dargestellte rac. 3-Glycerinsdurcmonophosphorsdure (I) gibt, wie die biochem. gewonnene
d{—)-3-Phosphoglycerinsaure, ein gut krystallisiertes saures Ba-Salz, C -Jifi-P B a -j-
2 IhO, u. Benzidinsalz, CJI-0-P {C l2H i2N 2)2 + % H20. Die Neigung zur Bldg. der
gelatinosen Verbb. ist bei I weniger ausgepragt ais bei der opt.-akt. Form, insofern ais
nur beim Fe11-, Co11-, Cd-, M n11- u. Uranylsalz die Erscheinung zu beobachten ist u. der
E in tritt der Gelatinierung teilweise langere Zeit erfordert; das Zn-Salz gelatiniert nicht.
— Ais gut krystallisiertes Deriy. der d,l-2-Glycerinsaurephosphorsdure (II) wurde das
Benzidinsalz, Ć3H:0 1P(Ct2HV2N 2)2 + 2 H.,0, isoliert. Die Neigung zur Bldg. gallert-
artiger Salze ist bei II sichtbar geringer ais bei I, bisher gelang nur die Darst. der gelati­
nosen Uranylyerb. Das Cd-Salz yon II fallt sofort amorph aus. (Biochem. Z. 280- 293
bis 296. 1935. Berlin-Dahlem, Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Biochemie.) K O B EL .

E 3. B a k te rio lo g ie . Im m u n o lo g ie .
Joseph Fortner, Neuere Meihoden in der Bakteriologie. Allgemeinverstandliehe
Schilderung zweier neuer bakteriolog. Verff. Ziichtung von anaeroben Keimen in Ober-
1 9 3 0 . I. E :!. B a k t e r i o l o g i e . I m m u n o l o g ie , 1G 45

flachenkultur in Ggw. von Bad. prodigiosum ais Sauerstoffzehrer u. Anwcndung des-


sclben Prinzips auf eine Mikrokulfcur, welohc die direkte Beobaehtung der Entw. von
Keimen erlaubt. (Naturwiss. 23. 699—703.11/10.1935. Berlin, Inst. R. K och.) SCHNITZ.
Ph. Lasseur und M.-A. Renaux, Agglutinierung verschiedener Bakterien durch
Ziłronensaft. Das Agglutinierungsvermogcn von Zitroncnsaft yariiert m it der Bakterien-
art. Dio starksten Verdiinnungen des Żitronensaftes, bei denen noch Agglutinierung
stattfindet, sind fiir B. pyoeyaneus 1: 25, fiir B. prodigiosus 1: 1600. Aus dem Ver-
gleich der Agglutinierungskurven von Zitronen-saft, Zitronensdure u. Pufferlsgg. schlioBen
Vff. auf eine Agglutinierung durch dio H-Ionen u. nicht durch eine Antikórperrk. Ais
weitere Argumente fiir diese Auffassung werden folgende Be fundo angefiihrt: Er-
warmung auf 80° andort dio Agglutinierungsfiihigkcit des Żitronensaftes nicht, Ggw.
von Elektrolyten h at boi einigen Bakterien einen fórdemdcn, bei einigen einen hem-
menden u. bei anderen keinen EinfluB auf dio Agglutinierung. Nach K ontakt des
Żitronensaftes m it den Mikrobenkórpern entspricht einem Abfall des Agglutinierungs-
vermogens des Saftes eine Vcrminderung der [H ']. (C. R. hebd. Sćances Acad. Sci.
1 9 9 . 1454—56. 1934.) K obel.
Charles H. Mc Burney, Walter B. Bollen und Roger J. Williams, Pantothen-
saure und die Symbiose von Kndllchenbakterien und Leguminosen. Untcrs. iiber den
EinfluB der in allen organ. Geweben pflanzliehen u. tier. Ursprungs weit yerbrcitetcn
Pantothensdure. Alfalfa wurde au f Quarzsand in Ggw. von CR O N E-L sg. m it u. ohne
Zusatz von Pantothensaure steril gezogen, wahrend ein Ansatz m it Rliizobium meliloli
geimpft wurde. Die Pantothensaure wurde ais Ca-Salz zugesetzt. Boi Zusatz der
Sauro war das Wachstum anfangs doutlich beschlounigt, nacli 2 Wochen bestand ein
deutlicher Unterschied dor K ulturen m it Pantothensaure u. m it Rhizobium, dio beide
erheblich uppiger waren ais die IControlle. Nach 4 Wochen wurden die Pflanzen ge-
erntet, gemessen, gewogen u. eino N-Best. vorgenommen. Die gróBten u. schwersten
Pflanzen m it einem Geh. von 0,169 mg N hatten sich in Ggw. der Pantothensaure
entwickelt. Es folgten die Rhizobiumkulturon m it 0,196 mg N, wahrend die Kon-
trollen am schwachsten entwickelt waren u. nur 0,152 mg N aufwiesen. Offenbar ist
der stimulierende Effekt von Rhizobium z. T. auf die von diesen Bakterien gebildeto
Pantothcnsiiurc zuriickzufiiliren. Sie spielt fiir dio N-Bindung wahrscheinlich keine
entscheidende Rolle, w irkt aber wohl auf den Kohlchydratstoffwechsel der Pflanzc
giinstig ein. (Proc. N at. Acad. Sci., U. S . A. 2 1 . 301—04. 15/6. 1935. Corvallis, Oregon
State College.) SCHNITZER.
Evelyn Ashley Cooper und John Frederick Preston, Enzymbildung und Poły-
saccharidsynthese durch Bakterien. Durch Arabinose u. Mannose wird die Bldg. von
Polysacchariden aus Saceharose durch B. mesentoricus, B. megaterium u. Ps. pruni
verhindert, ebenso die Polysaccharidbldg. aus Sorbit durch Acetobacter xylinum.
Diese Erscheinung soheint auf einer direkten Vergiftung der Zoile zu beruhen u. nicht
auf einer Einw. auf den Meehanismus des Enzyms. Glycerin, Mannit u. Sorbit ver-
mindern die diastat. Wrkg. der K ulturen von B. megaterium, was auf einer Verminde-
rung dor Enzymbldg. in der Bakterienzello zu beruhen scheint. Die Invertascwrkg.
wird hingegen nicht boeinfluBt. B. megaterium u. Ac. xylinum synthetisieren keine
Polysaccharide aus Fettsauren, u. diese sind im Falle von B. megaterium ohne Ein­
fluB auf die diastat. Wrkg. Fiir die Polysaccharidbldg. aus Saceharose durch B. mega­
terium, B. syringae u. Ps. pruni ist dio Anwesenheit von Pepton unwesentlich, da sie
ebenso gut mit Asparagin, d-Alanin u. 1-Leucin ais einzige Stickstoffquelle vor sich
geht. Das synthetisierendo Enzym kami somit in Ggw. einer einzigon Aminosaure
gebildet werden, was auch fiir die Invertase- u. Diastasebldg. durch B. megaterium
gilt. Andererseits sind bei diesem Organismus Ammonium- u. Tetraathylammonium-
salze, KaUumnitrat, H am stoff u. Glykokoll nicht ais N-Quelle fur Wachstum, Enzym-
u. Polysaccharidbldg. brauchbar. Bakterien, die fiir Pflanzen pathogen wirken, ver-
mogen in vielen Fallen Polysaccharide zu synthetisieren, wenn sie in Medien geziichtet
wurden, die Saceharose enthielten. Die Polysaccharide enthalten Fruotose ais Baustein
u. scheinen denen analog zu sein, die durch B. mesentericus u. B. subtilis gebildet
werden. Bldg. von Dextranen oder Pentosanen durch pathogene Bakterien ist noch
nicht beobachtet worden. Einige aerobe, Sporcn bildende Organismen, die m it
B. mesentericus u. B. subtilis verwandt sind, bilden ebenfalls ahnliehe Polysaecharid-
prodd. Es wurden Methoden beschrieben, nach denen in groBem MaBstabe die Poly­
saccharide erhaltcn werden konnen, die durch die Pflanzenkrankheitserreger Ps. pruni
u. Ps. prunicola synthetisiert werden. (Biochemical .1. 2 9 . 2267—77. Okt. 1935.) B r e d .
1646 E j. PFLANZENCHEMIE UND -FH Y SI0L0G IE. 1 9 3 6 . I.

K. Pierre Dozois, Frank Hachtel, C. Jelleff Carr und John C. Krantz jr.,
Sludie iiber Saure- und Gasbildung durch Glieder der Colon-Aerogencszwischengrwppen
bei Gegenwart gewisser Zuckeralkohole und ihrer Anhydride. Friihere Unterss. (vgl.
C a r r , M u s s e r , S c h m id t u . K r a n t z , C. 1 9 3 4 . 1. 413, u . C a r r u . K r a n t z , C. 1 9 3 5 .
I. 2208) iiber das Schieksal des Mannits u. Didcits u. ihrer Anhydride im Tierkorper
werden auf Bakterien ausgedehnt. Beim Studium von 127 Stammen der Colon-Aero-
geneszwischengruppe zeigt sich, daB sie m it Mannit Saure u. Gas bilden, Dulcit nicht
von allen Stammen angegriffen wird u. ihre Anhydride, Mannitan, Mannid, Isomannid
u. Dulcitan, sich in allen Fiillen ais resistent erweisen. (J. Bacteriol. 3 0 . 189—92.
Aug. 1935. Maryland Urny. Dep. of Bact. and Pliarm., School of Med.) S c h u c h a r d t .
Maurice Lemoigne und Robert Desveaux, Bildung von Hydroxylamin in
Kulturen ton Sterigmalocystis nigra in ammonnitralreichem Medium. Die Unters. von
aerob gezogenen Kulturen von SterigmatocjTstis nigra ergab, daB uberschiissiges NH4-
N 0 3 das Wachstum zunachst schwacht, spater yerhindert. Das Mycel bleibt weiB
ohne Sporenbldg. Am ersten Tage beobachtet man das Auftreten von N itrit, spater
nicht mehr. In n. K ulturen zeigt sich die Bldg. von NIL,OH, nachweisbar nach der
Methode von B lojc. Naheres aus der Tabelle des Originals. (C. B. hebd. Seances
Acad. Sci. 2 0 1 . 239—41. 1935.) G r im m e .
A. Itano und A. Matsuura, Untersuchung iiber den Einflup ultrai-ioletter Strahlen
auf die physiologische Wirksamkeit von Azotobacter. I II . Einflufi von UUratioleit- und
einzelnen Farbstrahlen a u f die Farbstoffbildung. (II. ygl. C. 1 9 3 5 . II. 3937.) Ultrayiolette
Strahlen wirken intensiy auf die Farbstoffbldg., wobei das Optimum bedeutend hoher
liegt ais boi der Wachstunisstimulierung. Schwarze, rotę u. griinc Strahlen wirken
starker ais yiolette u. orangefarbene. (Buli. agric. chem. Soc. Japan 1 1 . 106—07. 1935.
[Nach engl. Ausz. ref.]) G r im m e .

Halliday Sutherland, The Tuberculin handbook. London: Oxford U. P. 1936. (96 S.)
7 s. 6 d.
E 4. P fla n z e n c h e m ie u n d -p h y s lo lo g ie .
W. M. Stanley, Isolierung eines kryslallisierten Proteins, das die Eigenschaften von
Tabak-Mosaikvirus hat. Aus dem Saft yon Turkisch-Tabakpflanzen, die mit Tabak-
M osaikńrus infiziert waren, wurde eine krystallisierte Substanz (I) isoliert, die die Eigg-
yon Tabak-Mosaikvirus hat. I enthalt 20°/o N u. 1% Asche; eine Lsg., die pro ccm
1 mg I enthalt, gibt die Biuret-, Xanthoprotein-, Glyoxylsaure- u. FoLINsehe Tyrosin-
rk. M o lisch - u . FEHLING-Probe sind sogar in konz. Lsgg. negatiy. I wird gefallt
durch 0,4 gesatt. (NHJjSOi-Lsg., durch gesatt. MgS04-Lsg., durch Safranin, A.,
Aceton, Trichloressigsaure, Gerbsaure, Phosphorwolframsaure u. Pb-Acetat, es ist
prakt. unl. in W., 1. in verd. Saure, Alkali oder Salzlsgg., 0,1—0,2% I enthaltende Lsgg.
opalescieren, zwischen pJt = 6 u. 11 u. zwischen pn = 1 u. 4 sind sie fast klar, zwischen
Ph = 4 u. 6 haben sie ein weiBliches Aussehen. Das Infektionsyermogen, die chem. Zus.
u. opt. Drehung yon I waren nach 10 Umkrystallisationen unyerandert. t)ber pH = 11)8
u. unter pn = 1 wird I denaturiert u. yerliert seine A ktivitat; bei Erhitzen auf 94°
erfolgt Koagulation u. ebenfalls Verlust der A ktivitat. Das Molgewicht yon I ist yon der
GroBcnordnung einiger Millionen, I filtriert nicht durch Kollodiumfilter, die fiir Eier-
albumin durchlassig sind. 1 ccm einer 1: 1000000000 verd. I-Lsg. bewirkte noch typ.
Tabak-Mosaikyirusinfektion. Injektion von I-IjSg. bei Tieren yerursacht Bldg. eines
Prazipitins, das w ir k s a m ist furl-Lsgg. u. Saft yonPflanzen, die m itT a b a k - M o s a ik v ir u s
befallen sind, unwirksam f iir Saft yon n . Pflanzen. Es wird angenommen, daB I ein
reines Protein oder eine fes te Lsg. yonProteinen darstellt. Bisher wurden iiber 10 g an
krystallisiertem I gewonnen. (Science, New York [N. S.] 8 1 . 644—45. 1935. P rin c e to n ,
N. Y., The Rockefeller Inst. for Medical Res.) KoBEL.
Gustav Schwab, Vber die Rolle von Asparagin und Glutamin in der hóheren Pflanze.
(Vgl. V i c k e r y , P u c h e r u. C l a r k , C . 1 9 3 5 . 1- 912.) Die beiden Saureamide Asparagin
u. Glutamin spielen ais NH3-entgiftende, transportierende u. speiehernde Substanzen
in den Pflanzen eine groBe Rolle. Vf. konnte stets ein gemeinsames Auftreten beider
Amidę in den hóheren Pflanzen beobachten. Erzwingt man eine Zunahme der Amidę
in der Pflanze, so wird stets eine Zunahme beider Amidę beobachtet. Die Naehpriifung
der Theorie yon SMIRNOW u . M o t h e s iiber die Genese der Amidę ergab bei Zufiihrung
yon Ammonsuccinat bzw. -m alat eine auch der GroBcnordnung nach ubereinstimmende
Amidbldg. u. Saureaufnahme, bei Darbietung der gleichen Sauren ais Alkalisalze
1936. I. E s. T ie r c h e m ie und -t h y s io l o g ie . 1647

cinon Saureabbau ohnc jegliche Amidbldg. Es bleibt demnach unbewiesen, daB im


Ammonsalzvers. dic Sauren das C-Geriist des Amids geliefert haben. Es gelang aber
der exakte Nachweis, daB das gebotcne Saureanion fiir die Amidbldg. unwesentlich
ist. Aus Glutaminsaure u. Asparaginsaure werden dic Amidę gleich leicht gebildet.
Welches der beiden Amidę im Einzelfall bevorzugt gebildet wird, hangt nicht von der
chem. Struktur der gebotencn Saure, sondern von der physiol. Eigenart der Vcrsuchs-
pflanze ab. Die die beiden Amidę spaltenden Fermente wirken streng spezif. Keim-
linge von Gerste enthalten beide Amidę, somit erstreckt sich die desamidierende Wrkg.
des Extraktos der Keimlinge auch auf beide Amidę, wahrend dio nur Asparagin ent-
haltende Hefe nur Asparagin u. nicht zugesotztes Glutamin spaltet. (Planta 24. 160
bis 162. 1935. Leipzig.) G r im m e .
Hans Gaffron, Ober dic Unabhangigkeit der Kohhnsaureassimilation der griincn
Pflanzen von der Anwesenheit klciner Sauerstoffmengen und iiber eine reversible Hemmung
der Assimilalion durch KoMenoxyd. An Chlorella u. Scenedesmus wird dio Abhangig-
keit der Assimilalion von der Ggw. locker gebundenen Sauerstoffs nochmals un ter­
sucht. W i l l s t a t t e r u. S t o l l hatten festgestellt, daB bei weitgeliender Sauerstoff-
entziehung ein Stillstand der Assimilation eintritt, worauf Selbsterregung u. raschc
Wiederbelebung folgt u. ais Nebenerscheinung eine bleibende Schwachung der Assi­
milation zu beobachten ist. Dio Autorcn folgern daraus, daB eine geringe Menge disso-
ziabel gebundenen Sauerstoffes fiir die Assimilationsrk. unentbehrlich ist. Vf. h at
nun festgestellt, daB diese Hemmungserscheinungen auf sekundaren, durch Garungs-
vorgiinge erzeugtcn Storungen beruhen. E r h at wciter nachgewiesen, daB die „Yor-
bereitungs-“ oder „Induktionszeit“ ( F r a n k , Naturwiss. 2 3 [1935]. 226 u. 229) beim
Obergang Dunkel-Hell nicht im Mechanismus der Assimilationsrk. begrundet ist, sondern
daB dieses Phanomen erst sekundar durch eine Verkettung m it anderen Stoffwcchsel-
vorgangen hervorgerufen wird. Aus diesen Ergebnissen werden folgende Schliissc
gezogen: F iir den Beginn der C02-Assimilation in griinen Pflanzen ist 0 2 weder in froier,
noch in gebundenor Form erforderlich. Dio Schwierigkeiten, die sich einer einheit-
lichen Betrachtung der Assimilationsvorgango bei Pflanzen u. Bakterien entgegen-
stellten, sind also behoben. Samtliche Hypothesen iiber den Mechanismus der Assi­
milation, bei denen Rkk. zwischen belichtetem Chlorophyll u. 0 2 eine wosentlicho
Rolle spielen, z. B. die K a u t s k Ysche (C. 1 9 3 5 . II. 708 u. 2833) sind hinfallig. Be-
trachtungen u. Berochnungen, die an H and der Daten uber die ,Induktionsperiode“
ausgefuhrt worden sind, kónnen keine Aufklarung iiber den Mechanismus der Assi­
milation geben. — Ferner wird eine roversible Hemmung der Assimilation beschrieben.
die auftritt, wenn die Pflanzen der Einw. von CO im Dunkeln ausgosetzt worden sind.
(Biochem. Z. 2 8 0 . 337—59. 8/10. 1935. Berlin-Dahlem, Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Bio­
chemie.) K obel.

[russ.] Nikolai A lsan d ro w itsch M aximow, K u rz e s L ch rb u ch d e r P fla n zen p h y sio lo g ie. 5. um -


gearb. u. erg. A ufl. M o sk au -L en in g rad : S selchogis 1935. (372 S.) R b l. 6.30.

E 5. T ie rc h e m ie u n d -p h y s io lo g ie .
David James Bell, Glykogen von Fisch- und Kaninchenleber. (Vgl. C. 1 9 3 4 . II.
1939.) DieUnterss. ergaben Belege dafiir, daB Fischglykogen (G a d i d a e ) m itKaninchen-
glykogen ident. ist: Die methylierten Prodd. waren ident. (maximal 45,5% Methoxyl,
|a ]D in W. = +208°, in CHC13 = +209°). Dio Hydrolyse ergab bei methyliertem
Fischglykogen 9,l°/0 Tetramethylglucopyranose (Kaninchen 9,5%). was einer Molekiil-
groBe von 12 Glucoseeinheiten fiir das Glykogenmolekiil entspricht. (Naturę, London
1 3 6 . 184—85. 3/8. 1935. Aberdeen, Marishal Coli.) S c h w a ib o l d .
Norman George Heatley, Die Verteilung von Glykogen in der Amphibiengaslrula;
mit einer Mełhode zur Mikrobestimmung von Glykogen. Mit einer Mikromethode, welche
die Best. von Glykogen in 1 mg Gewebe m it einer Fehlergrenzo von ± 2 y gestattet,
wurde die Glykogenrerteilung in den verschiedenen Gebietcn des Amphibienembrj-os
wahrend der Gastrulation erm ittelt. Der groBte Geh. zeigt sich im dorsalen Ectoderm,
der geringste im Dottercndoderm, das ventrale Ectoderm nimmt eine Mittelstellung
ein. Wahrend der Invagination zeigt sich in den inraginierenden Zellschichten eine
Glykogenverminderung von etwa 35%. Zur Best. des Glykogens wird das Gewebe in
Glasrohrchen 5 X 120 mm durch Erwarmen m it KOH hydrolysiert, das Glykogen m it
A. gefallt, durch Aufkochen ausgeflockt, zentrifugiert, m it A. gewaschen, m it Saure
hydrolysiert u. neutralisiert. Der gebildete reduzierende Zucker wird nach L lN D E R -
1648 E j. TlERCHEM IE USI) -PHYSIOLOGIE. 1 9 3 6 . I.

STR0M-LANG u . H o l t e r (C. 1 9 3 3 . II. 2281) bestimmt. (Biochemical J . 2 9 . 2568— 72,


1935. Cambridge, Bioeliem. Lab.) Gu g g e n h e im .
R. Zeynek und A. Dimter, Orienlierende Daten iiber die Zusammensetzung der
Gallerlmassc von Rhizósloma Cutńeri. Vff. studiercn die N atur des organ. Substrates
der Rhizostomagallerte. Die Gallertmassen des Schirm- u. Gastrovascularteiles,
moglichst von der Ringmuskulatur, vollstandig von den Randlappen u. Krausen befreit,
wurden eingedampft. Dabei schied sich zunachst CaS04 ab. Nach Filtration der Salze
(CaS04, NaCl, MgCl2) u. koaguliertcr EiweiBfetzen wurde im Yakuum eingedampft.
Durch Fallen des Ruckstandes m it A. lieBen sich neben anorgan. Salzen zahe Masscn
organ. N-haltiger Substanzcn erhalten. Samtliche Fallungen waren durch Phosphor-
wolfram- u. Gerbsaure fallbar, gaben Biuretrk. u. positive Schwefelblcirk. Nantho-
protcinprobc u. M lL L O N sche Probe waren schwach positiv, die Tryptophanproben
undeutlich. Bei der Hydrolyse wurden in der Hauptsachc Leucin u. Isoleucin, daneben
Valin, Alanin ,1-Aminobuttersiiure (?), Glykokoll, Glutaminsaure, Asparaginsaure,
Prolin, Oxyprolin, Phenylalanin, Tyrosin (sehr wenig), Łysin, Arginin u. Histidin
isoliert. Aus dem F iltrat obiger A.-Fallung konnte Milchsaurc gewoimen werden.
Isoliert wurden auBerdem klcine Mengen Guanin, Taurin u. Carnosin (?). (Hoppe-
Seyler!s Z. physiol. Chem. 2 3 7 . 247—53. 21/12. 1935.) B redereck.
Otto Brunner und Rosa Stein, Uber die Carotinoide von Rana esculenta. Leber,
H aut u. Fettkorper enthalten neben Carotin (/3-Carotin) auch Lutein, das in diesen
Organcn ausschlieBlich in Form von Estern vorlicgt. In den Ovarien ist es sowohl
in yeresterter ais auch in freier Form vorhanden. Der Farbstoffgeh. wurde an den
einzelnen Organen von sechs Tieren getrennt bestimmt. Die Ovarien enthielten im
Mittel 54% des Gesamtcarotins u. 68% des Gesamtluteins des Organismus. (Biochem.
Z. 2 8 2 . 47—50. 10/11. 1935. Wien, Univ., I . Chem. Lab.) S c h w a ib o l d .
* Cornelis van Lankeren, Erzeugung der Sekretionsphase im Endometrium des
Kaninchens (== Corpus luteum-Hormonwirkung) durch Placentaeztrakt. In Ubercin-
stimmung mit Befunden anderer Autoren wird festgestellt, daB ein E x trak t aus Placcnta,
der von Follikelhormon befreit worden ist, im Test nach C la u b e r g ani Kaninchen dic
Umwandlung der Proliferationsphase in die Sekretionsphase bewirken kann, also
Corpus luteum-Hormon enthalt. (Arch. Gynakol. 1 6 0 . 150—58. 29/11. 1935. Kici,
Univ.-Frauenklinik.) WESTPHAL.
Walter Brandt, Die fórdemde Wirkung von Placentarpuher a uf das Wachśluni von
Kauląuappen. Die Placenta ais Organ, durch welches samtliche dem wachsenden Fótus
von der M uttcr gespendeten Nahrstoffe des Blutes hindurchtreten mtissen, sollte diese
Nahrstoffe auch gegeniiber jedem anderen Organ in erhohtem Mafie besitzen. Aus Yerss.
an Kauląuappen, die mit Placentarpulver gefuttert wurden, ergibt sich, daB dieses eine
sehr starkę biol. Wrkg. auf das Wachstum besitzt. B e i konstitutionell sc h w ach lich en
Tieren konnte im Experiment das Wachstum so weit gefordert werden, daB die ursprung-
lich schwachlichen Tiere bereits nach 4 Wochen groBer u. dicker waren ais ihre urspriing-
lich wesentlich groBeren u. kraftigeren Gescbwistertiere. (Med. Klinik 3 1 . 1674—75.
20/12. 1935. Koln, Univ., Anthropolog. Inst.) Jos. SCHMIDT.
Max Cheval, Ubt der Utenis eine luteinisierende Wirkung a uf das Orar au&? Nach
Vf. wird durch Yerpflanzen des Uterus unter die H aut, durch Anhaften des Ovars
an die Uterushórner u. durch Verabreichen von U terusextrakten eine luteinisierende
Wrkg. auf das Ovarium ausgeiibt. Es ist noch unsicher, ob die wirksame Substanz
im U terus produziert wird oder in einem anderen Organ, so daB sio nur gestapelt wird
im Uterus. (Buli. Aead. roy. Med. Belgiąue [5] 1 5 . 283— 96. 1935.) Jos. SCHMIDT.
Johannes Richter und Klaus Gehring, Erfahrungen mit der hormonalen Gram-
dildłsdiagtwse bei der Stute. Der Nachweis von Ovarialhormon im H arn traehtiger
Stu ten im A L L E N -D o iS Y -T e st hat den Naehteil der hohen Versuchstiersterblichkeit.
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeit wenden Vff. an Stelle von H arn Blutserum an.
Die Stcrblichkeit der Vers.-Tiere ist dann viel geringer, auBerdem hat das Serum den
Yorteil, daB hier die Hormonc friiher nachweisbar sind, u. die Rk. in der Regel deutlicher
ausfallt ais bei Yerwendung von Harn. Im Serum erscheint das Ovarialhormon u. eben-
falls das Hypophysenvorderlappenhormon in der 7. Woche der G raviditat. Es ergibt
sich, daB das Ovarialhormon im Blut der trachtigen Stute im ganzen regelmiiBiger vor-
kommt ais die Hypophysenyorderlappenhormone. Dalier ist die A s c h h e i m -Z o n d e k -
Rk. allein weniger zuverlassig u. der A L L E N -D o iS Y -T e st fiir die hormonale Grayiditats-
diagnose der Stute nieht entbehrlicii. Vóm zweiten D rittel der Trachtigkeit ab kommt
letzterem der hobere diagnost. W ert zu. Die Zalil dor Vers.-Tiere laBt sich auf 3 u. eben-
1936. I. E 5. T ie r c h e m ie und -p h y s i o l o g i e . 1649

falls dic der Ausstriche auf 3 beschriinken. (Berlin, tierarztl. Wschr. 5 1 . 829—32. Dez.
1935. Leipzig, Univ., Inst. f. TierzUcht u. Geburtskunde.) Jo s. S c h m i d t .
I. A belin, Tyrosinund Thyroxin. Tyrosin besitzt in gcwissem Sinne einon anta-
gonist. EinfluB auf das Thyroxin. Bei kiinstlich hervorgerufener Hyperthyroidie be-
seitigt es dereń Folgen. An einer groBen Zahl von Tierverss. zeigt Vf. die gunstige Wrkg.
des Tyrosins auf Korpergewicht, Atmung, Grundumsatz, Glykogenstoffwechsel der
Leber u. des Muskels bei Hyperthyreose. Auch bei einer durch Gaben von thyreo-
tropem Hormon des Hypophysenvorderlappens hervorgerufenen „physiol. Hyper-
thyreose“ zeigt sich das Tyrosin ais Antagonist des Schilddrusenhormcns. Dic Wrkg.
des Tyrosins beruht vielleicht darauf, daB es ais Jodfanger den patholog. yeranderten
Jodstoffweehscl der Hyperthyreose entlastet; Genaucs laBt sich noch nicht sagen.
Weitere Einzelheiten iiber Dosierung usw. im Original. (Klin. Wschr. 1 4 . 1777—81.
14/12. 1935. Bem, Univ., Physiol. Inst.) Jo s. S c h m i d t .
Tauno Kalaj a, Eine neue Phosphorfraklion in Blut und Geweben. Vf. zeigt, daB
das Blut von Mensch, Kub, Kaninchen u. R atte eine Phosphorverb. enthalt, die in
proteinfreien Filtraten spontan hydrolysiert wird. Sie ist im Blut in den roten Blut­
kórperchen cnthalten, da in Serumfiltraten keine Bldg. anorgan. Phosphors beobachtet
wurde. Eine ahnlichc Phosphorverb. kommt in der Lcber u. im Muskel von R atte u.
Kaninchen vor. Die Verb. ist nicht hitzebestandig. Bcreits bei 37° ist die Hydrolysen-
geschwindigkeit viel gróBer ais bei Raumtemp. Die Hydrolyse tr itt sowohl in saurer
ais auch in alkal. Lsg. ein. Bei neutralcr Rk. ist dio Verb. leidlich stabil. Wenn ąuanti-
tativo Bestst. des organ. P im Blute nach den gewóhnlichen colorimetr. Methoden gc-
macht werden, so miissen diese sofort nach dem Filtrieren ausgefiihrt werden, wahrend
Serumfiltrate auch ohne Fehler erst nach langerem Stehen auf anorgan. P analysiert
werden kónnen. (Suomen Kemistilehti [Acta chem. fenn.] 8. B. 41—42. 25/11. 1935.
[engl.]) Bredereck.
Janos Somogyi, Der E influfi Icleiner Kupfergaben a u f die Bluibildung. Es wurden
den Versuchskaninchen intravenós kleinc Mengen von Kupfersulfat in isoton. NaCl-
Lsg. (1 ccm = 1 mg Cu) gegeben. 1. Bei einer Gabe von 0,3—0,6 mg Cu pro kg
Korpergewicht steigt dic Erythrozytcnzahl um 16—39%, der Hamogiobingeh. um
6—24%. 2. Langere Darreichung von Cu bewirkt eine anhaltende Erhóhung der
Erythrozytcnzahl u. des Hiimoglobingeh. 3. In groBen Gaben w irkt Cu hemmend
auf dio Blutbldg.; ais kleinste Meńge, die diese Wrkg. auszuiiben vermag, ergab sich
1,66 mg pro kg Korpergewicht. 4. Bei Blutungsanamicn bcschleunigt Cu die Regenc-
ration. 5. Die verminderte Blutkórperchenzahl u. Hamoglobinwert thyreioekto-
mierter Kaninchen wird durch Cu gesteigert. C. Regenerationsserum, dessen Cu-Geh.
kiinstlich angereichert ist, w irkt starker ais reines Regenerationsserum. 7. Dic Kom-
bination von Cu u. Fe w irkt auf n. Tiere nicht starker, ais Cu allein. (Magyar orvosi
Archivum 3 6 . 317—26. 1935. Budapest, Biol. Inst. d. Univ. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.
u. cngl.]) ' S a il e r .
W. W. Lepeschkin, Uber das Wesen der Hdmolyse. Die Membran der roten
Blutkórperchen ist da, wo sie yorhanden ist, fiir das Verbleiben des Hamoglobins im
Protoplasma der Blutkórperchen nicht notwendig. Wenn die Membran yerfliissigt wird
u. ihre Substanzen sich m it dem Protoplasma mischen oder wenn das Protoplasma der
Blutkórperchen freigelegt wird, wird keine Hamolyse beobachtet. Die Hamolyse in
hypoton. Lsgg. kommt nicht durch Platzen oder PermeabilitatsvergróBerung der Mem­
bran infolge der Porenenveiterung zustande. Das osmot. W.-Gleichgewicht bei der
Hamolyse durch Hypotonic wird in ca. 40 Sek. erreicht; bei Beginn der Hamolyse yerlaBt
Hamoglobin das Blutkórperchen in wenigen Sek. Die Hamolyse wird hauptsaehlich
durch die mechan. Schadigung des Protoplasma* der Blutkórperchen unter der Einw.
der Deformation u. Vol.-VergróBerung des Protoplasmas hervorgerufen u. ist dem Ab-
sterben des Protoplasmas farbloser Zellen unter mechan. Einn"vv. analog. Hamoglobin
bildet im Blutkórperchen m it den Lipoiden einen Komplex; diese Komplexe sind natur-
gemaB sehr unbcstandig u. zerfallen leicht unter der Einw. der mechan. Eingriffe;
dieser Zcrfall wird durch Energieproduktion begleitet; diese Energie ist sehr groB u.
wird in Form ultrayioletter Strahlen abgegeben. (Folia haematol. 5 4 . 53—65. Nov.
1935. Wien, Univ.) B a e r t ic h .
Charles Peter, Die Wirkung von Mineralsloffen a u f den menschlichen Organismus.
Ubersiehtsberieht. (Amer. Fertilizer 8 3 . Nr. 13. 5—6. 24. 28/12. 1935. Pitts-
hurgh. Pa.) S c h w a ib o l d .
1650 E s. T i e r c h e m i e und -f h y s i o l o g ie . 1 9 3 6 . I.

J. Bordas, Die Bedeulung der Sojabohne fiir die Emahruntj des Menschen. Zu-
sammenfassender Bericht: Die Ursachen des MiBerfolges fur den Anbau in Frankreich.
Die Moglichkeiten des Anbaues. Die Ver\vendung fiir menschliehe u. tier. Ernahrung,
01- u. Caseingewinnung u. fiir Diabetikerbrot. (Ann. Hyg. publ., ind. sociale [N. S.] 14.
1—7. Jan. 1936. Avignon, Stat. Roch. Agronom.) ScHW AIBOLD.
H. H. Mitchell, Der N(ih.rwc:.rt von Affiylalkohol. Beriehtigung hinsiehtlieh einiger
Angaben des Vf. (G. 1935. II. 3536) — nicht in das Ref. eingegangen — betreffend die
Auswertung von Zahlenergebnissen von KlUSS u. M itarbeiter (C. 1935. I. 428).
(J. N utrit. 10. 459. 10/11. 1935.) S c h w a ib o l d .
Esther M. Greisheimer und F. W. Hoffbauer, Ober den Einflu/3 der Nalirung
a u f die Olucoseloleranz des Hundes. Fiitterungsverss. m it Futtergcmisehen m it jeweils
bohem Geh. eines der drei Hauptnahrstoffe. Bei mehreren Tieren tr a t bei jeder Vers.-
Nahrung eine Abnahme der Toleranz ein, docli waren die individuellen Schwankungen
so bedeutend, daB eine allgemeine Feststellung nieht getroffen werden konnte. Der
Blutzuckergeh. schwankte stark. (J. N utrit. 10. 525—34. 10/11. 1935. Minneapolis,
Univ., Dep. Physiol.) S c h w a ib o l d .
* F. K. Paulinami, N e w Arbeiten iiber Ynrkommen, biologische Priifung und
Wirkungen der Vitamine. Kurzer Ubersichtsbericht. (Z. Volksemahrg. 11. 24—25.
20/1. 1936.) S c h w a ib o l d .
E. G. van’t Hoog,Die aseptisclie Ziichtung ton Inseklen bei der Vitaminforschung
Eine symbiontfreie asept. K ultur von Drosophila melanogaster (aus desinfizierten Eiern)
entwiekelte sich n. zu fruchtbaren Fliegen, die sich auf einem synthet. Nahrboden
mchrere Generationen hindurch ziichten lieBen, jedoch unter der Vorbedingung, daB
gewisse Stoffe zugesetzt wurden. An solchen erschien F e tt unentbehrlioh, bzw. dessen
unverseifbare Fraktion (nicht jedoch ungesatt. Fettsauren), ferner Vitamin Bj, Spuren
von B2 u. andere wasserlosliche kleinmolekulare Hefefaktoren. Die Vitamine A, D u. F
sind entbehrlich. (Z. Vitaminforschg. 4. 300—24. Okt. 1935. Amsterdam, Univ., Lab.
Physiol. Chem.) S c h w a ib o l d .
Ph. Joyet-Lavergne, Ober die Beziehungen zioischen Vitamin A und den Plastiden.
(Vgl. C. 1935. I. 1730.) Verss. a n E l o d e a c a n a d e n s i s u . I r i s g e r m a n i c a .
Der an anderen Objekten gemaehte Befund, daB Vitamin A ein wesentlichor Bestand-
teil des Chondrioms ist, wird bestatigt u. ein neuer Beleg fiir die chem. Verwandtschaft
der Plastiden u. Chondriosomen erbraeht. (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 201- 1042
bis 1044. 1935.) S c h w a ib o l d .
N. L. Corkill, Vitamin-A-Prophylaze bei epidemischer Meningokokkenmeningilis.
Die Wrkg. s c h e in t g iin s tig z u s e in u. z w a r in d e r Weise, daB b e i Verabfolgung von
A-Konzentrat a n d ie Halfte d e r ju g e n d lic h e n Bev5lkerung d ie Epidemie z u m S chw inden
g e b r a c lit w e rd e n k a n n . (J. t r o p ic a l Med. Hyg. 39. 1— 4. Jan. 1936. Sudan Med.
Servic«.) ” S c h w a ib o l d .
Arthur Scheunert und Martin Schieblich, Ober die Resorption von Vitamin B
im Diinndarm. An einem Hunde m it Ileumfistel wurde nachgewiesen, daB Vitamin B,
aus Trockenhefe weitgehend resorbiert wird (66% u - niehr). B1 wird zum groBtcn
Teil bereits am Ende des Diinndarmes aus dem Darmchymus entfernt. Die R e s o rp tio n
crfolgt sowohl aus lebenden ais auch aus abgetoteten Hefezellen. Auch Vitamin B2
wird durch den Diinndarm resorbiert. Die Best. von Bj u. B2 in den verschiedenen
Prodd. wurde in Verss. an R atten vorgenommen. (Ber. Verh. sachs. Akad. Wiss.,
math.-phys. KI. 87. 179—84. 1935. Leipzig.) S c h w a ib o l d .
M. van Eekelen und A. Emmerie, Die quantitative Bestimmung von H e p a f l a v i n
( Yitamin B 2). Da die bisher bekannten Methoden wenig befriedigend erscheinen,
wurde ein neues Verf. ausgearbeitet: 10 g Leber werden m it 5— 10 mai so viel 75%ig-
Methanol verrieben u. 24 Stdn. bei 37° extrahiert; nach Filtration werden zu 20 ccm
F iltrat 2 ccm Eg. u. 2 ccm gesatt. KM n04-Lsg. zugesetzt u. naeh 10 Min. Stehen 1 ccm
6%ig. H20 2 zugesetzt. Nach Filtration -wurde die gelbgrun fluorescierende Lsg. mit
dem Stuphometer gemessen (S 47, E 5y-cem/2 cm = 0,28). Absorption u. Elution des
Prod. m it einem Gemisoh von W.-Pyridin-Essigsaure ( 9 :1 : 0,2) anderte das Ergebnis
nicht (nur Flavin anwesend. Lsgg. von reinem F larin waren gegen KM n04 bestandig
(5—30 Min., 10—25°). Arbeiten im roten Licht. (Acta Brevia neerl. Physiol. Phar-
macol. Microbiol. 5. 77—78. 1935. Utrecht, Univ. Lab. Hyg.) SCHWAIBOLD.
B. C. Guha und A. R. Ghosh, Die biologische Synthese ton Ascorbinsdure. Die
friiheren Ergebnisse (in vitro) wurden durch Verss. in vivo an R atten bestatigt. Bei
Injektion von 20 mg Mannose war nach 5 Stdn. der Geh. yersehiedener Organe an
1936. I. E s. T lE R C H EH IE UND - 1’HYSIOLOGIE. 1651

Ascorbinsaure erhóht; bei Injektion von Glucose war die Erhohung geringer. Weiter
wurde festgestellt (in vitro), daB durch Embryonalgewebe (mit fortschreitender Entw .
nimmt die Wrkg. ab) u. Ovargewebe aus Mannose Ascorbinsaure gebildet wird. (Naturę,
London 135. 871. 1935. Calcutta, Bengal Chem. and Pharmaceut. Works.) S cH W A IB .
Hans v. Euler, Carola Gartz und Maj Malmberg, Ursprung des C-Vilamins in
Organen C-frei enuihrter Iiatten. (Vgl. C. 1935. I. 431; II. 1573.) In Verss. in vitro
an Gehirn u. Leber von ausgewachsenen Norm alratten konnte eine Umwandlung yon
Mannose in Ascorbinsaure nicht nachgewiesen werden. W eiter wurde nachgewiesen,
daB durch die Hexosendchydrase des Gehims Maimose u. Glucose gleich schnell
dehydriert werden, eine Spezifitat der Maimose also hier nicht hervortritt. Bei Leber
ist die in diesem Organ vorhandene Menge der Donatoren so grofl u. daher die Spontan-
entfarbung von Methylenblau so stark, daB ein Zusatz von 40 mg Mannose zu 125 mg
Leber die Entfarbungszeit nicht yerkiirzt. Jcdoch wird dio in der Leber enthalteno
Co-ZjTnase, die Hexosen zu Hoxonsauren dehydriert, sehr schncll enzymat. zerstort
u. erst nach Zusatz von Co-Zymase kommt dio Dehydrierung wieder in Gang. (Bio­
chem. Z. -282. 399—405. 7/12. 1935. Stockholm. Univ., Biochem. Inst.) S c h w a i b .
F. Plaut und M. Biilow, Ve.rgleichc.wh Uniersuchungen iiber den G-Vilamin-
(Ascorbinsaure-) Gehalt des Liąuor cerebrospinalis und des Harns bei C-Hypovitaminosc.
(Vgl. C. 1935. II. 2691.) Bei 3 Personen m it einem C-Geh. im Liąuor von 1,8, 2,5 bzw.
2,5 mg-% setzte die erhóhte C-Ausscheidung im H arn nach Zufuhr von taglich
600 mg Ascorbinsaure schon am 2. Tage ein, wahrend dies bei 3 Personen m it 0,2,
0,2 bzw. 0,3 mg-°/0 Ascorbinsaure im Liquor erst nach etwa einer Woche der Fali war.
Bei letzteren war auch das Maximum der Ausscbeidung viel geringer ais bei ersteren.
Dcmnach ist bei C-Armut des Organismus sowohl der H arntest wie der Liąuorgeh.
kcnnzcichnend. (Naturwiss. 23. 771. 8/11. 1935. Miinchen, Deutsche Forschungsanst.
f. Psychiatrie.) ScnW A IB O L D .
Sakae Utsumi, Ober die Ascorbhisduregdmlle ( Yitamin C) in Kammerwasser, Linse
und Glaskórper von Kaninchen mit experimenldlem Massagekatarakt. Dio Gehh. sind bei
n. jungen Tiercn gróBer ais bei ausgewachsenen auBer im Glaskórper, in dem sich kein
Unterschied fand. 1 Stde. nach einmaliger Entfernung des Kammerwassers war der
Geh. nur etwa 50% des n. Wertes, naeh 48 Stdn. war er wieder n. Bei K atarakt war
mit der Entw. desselben zunehmender Ruckgang des C-Geh. in Kammerwasser (Ab-
nahme 41—77%) u. Linse (41—76%) festzustellen. Der Geh. des Glaskórpers anderte
sich nicht. Bei K atarakt zeigte sich bei den 3 Prodd. kein Unterschied des C-Geh. mchr.
(Sei-i-kwai med. J . 54. Nr. 11. 7—8. Nov. 1935. Tokyo, Jikei-kwai Med. Coli. [Nach
ongi. Ausz. ref.]) ScH W A IBO LD .
Aladar Beznak und Zoltan Hariss, Beeinflupt das aukmome Nerrensystem den
Ascorbinsauregehalt der Leber und Nebennierc ? Inhaltlich ident. m it der C. 1935. II.
397 ref. Arbeit. (Magyar oryosi Archiyum 36. 210—16. 1935. [O rig.: ung.; Ausz.:
dtsch u. engl.]) ” S a ile r.
Juljan Fliederbaum und Ryszard Tislowitz, Untersuchungen iiber den Einflufi
der Vitamine auf die Wasseraffinitat des Blutes. I. 1. Ascorbinsaure. Durch einzelne
oder wiederholte intravenóse Dosen yon Ascorbinsaure tr a t bei Hunden Steigerung
der Wasseraffinitat des Blutes (kolloidosmot. Druck) ein. Bei experimenteller Neben-
niereninsufficienz wurdo eine Senkung des okont. Druckes gegenuber der Norm fest-
gestellt; in diesen Fallen tra t durch Ascorbinsaure starkę Erhohung dieses Druckes
ein. (Z. ges. exp. Med. 97. 121—26. 14/10. 1935. Warszawa, Univ., Inst. allg. u. exp.
Pathol.) SCHWAIBOLD.
K. ZipJ und M. Thurau, Ober den Einflu/i des Vitamin C a u f die Hefe garung und
ililchsaurebildung in Bac. aerogenes-Kulturen und Muskelbrei. Ein Einflufi des Vita-
min C auf die alkoh. Hefegarung konnte nicht festgestellt werden. In Konzz. von
V25o'm°l- oder starker wirkte C hemmend auf die Milehsaurebldg. durch B. a e r o -
g e n e s. C-Konzz. von oder starker bewirken bei Muskelbrei eine Hemmung
der Milehsaurebldg.; bei Zusatz yon Glykogen tr itt eine Hemmung nicht mehr auf.
(Biochem. Z. 282. 51—55.10/11. 1935. Kónigsberg, Univ. Pliarmakol. Inst.) S c h w a i b .
Laszló Havas, Ascorbinsaure {Yitamin C) und Phytocarcinome. (Vgl. C. 1935.
II. 3534.) Sofort nach Impfung m it B. t u m e f a c i e n s erhieltcn die Vers.-Pflanzen
(Tomaten) Ascorbinsaure zugefuhrt. Das m ittlere Gewicht der Tumoren war 27%
gróBer ais bei den Vergleichspflanzen (1,116 bzw. 0,857 g), offenbar infolge gesteigerter
^ellproliferation des patholog. Gewebes. (Naturę, iJondon 136- 989. 21/12. 1935.
Tihany, Biol. Res. Inst.) ScHW AIBOLD.
1652 E 5. T ie r c f i e m i e und -p h y s io l o g ie . 1 9 3 6 . I.

Gladys Estelle Woodward, Glutatkion und Ascorbinsaure in Geweben normaler und


tumorkranker Rałten. Der Geli. an Glutathion u. Ascorbinsaure war in Tumorgewebc
von derselbcn GroDenordnung wie in anderen Geweben. Injektionsbehandlung mit
Ascorbinsaure, Glucose oder Mannose anderte den Ascorbinsauregeh. der Gewebo
nicht. (Biochemical J. 2 9 . 2405—12. 1935. Philadolphia, Krebsforsch.-Lab.) K r e b s .
Akiji Fujita und Danzo Iwatake, Ober die Bestimmung des reduzierten Gluta-
thions im Gewebe. (Vgl. C. 1 9 3 1 . I. 2908.) Bei der EnteiweiBung von haraoglobin-
haltigen Prodd. (Blut u. a.) m it CHCl3COOH geht das Ferrieisen mehr oder weniger
in das F iltrat u. macht bei der jodomctr, Glutathionbest. bei saurer Rk. aus K J Jod
frei, wodurch der scheinbare Jodverbrauch kleiner wird. Durch EnteiweiBung mit
Metaphosphorsaure werden bei Blut richtige W erte erhalten. Bei Organen bewirkt
anwesendes Cystein eine Storung des Jodverbrauches, dio durch sofortiges Gefrieren
im C 02-Schnee (Unterbrechung der Cysteinabspaltung) vermicden werden kann. Dic
in den Organen enthaltene Ascorbinsaure stort ebenfalls. Den wahren Glutathiongeh.
erm ittelt die colorimetr. Best. m it der Nitroprussidnatriumrk. am sichersten (Zusatz
von Cyanid neben NH3 verlangert die Entfarbungszeit). Eine geeignete' Vorschrift
wird angegeben. Die Differenz der Glutathionwcrte zwischen jodometr. u. colorimetr.
Best. einerseits u. der m it 2,6-Diehlorphenolindophenol titriertc Aseorbinsaurcwert
stimmen zicmlich gut iibcrein aufier bei Niere, in der noch andere jodbindende Sub-
stanzen vorkommen. (Biochem. Z. 277. 284—92. 1935. Tokio, Kitasato - Inst.,
biochem. Lab.) S c h w a ib o l d .
Akiji Fujita und Danzo Iwatake, Ober die Bestimmung von Yilamin G mittds
2,6-Dichiorpkcnolindophcnol. In titrim etr. (Jodlsg.) u. manometr. Verss. wurde fest-
gestellt, daB sich CHCl3COOH zur Best. von Vitamin C nicht eignet (Oxydation von
C, Entfarbung von 2,6-Dichlorphenolindophenol), jedoch ist Metaphosphorsaure ge-
eigneter; in ihrer Ggw. ist Ascorbinsaure sehr bestiindig. (Biochem. Z. 277. 293—95.
1935.) * S c h w a ib o l d .
Akiji Fujita, Danzo Iwatake und Tadao Miyata, Ober die colorimetrische Be-
slimmung von Vitamin C. (Vgl. vorst. Reff.) Benotigte Reagentien: 2 g N a -W o lfra m a t
in 10 ccm n. H,SO.,, klare Lsg., moglichst vor Gebrauch herzustellen; 2-n. NaOH.
Zur Best. werden zu 4 ccm der zu untersuchenden Lsg. (Vitamin-C-Extrakt in 2% Meta­
phosphorsaure) 1 ccm des erstcn u. nach Mischen 0,4 ccm des zweiten Reagens
zugesetzt (Reihenfolge!). Vergleich colorimetr. nach B u r k e r m it gleichbehandeltcr
Standardlsg. am besten in monochromat. Licht vonGelb bis Rot. Zu messende K o m .
< 10 mg Ascorbinsaure in 100 ccm. Empfindlichkeit bis 3 y. Das Verf. ist spezif.
u. l e ic h t ausfuhrbar. Bei Organen, dio nicht Yitamin-C-artige 2 ,6 -D ic h lo rp h e n o lin d o -
phenol reduzicrende Substanzen enthalten, ergab die colorimetr. Methode immer
kleinere Werte. Solchc Substanzen wurden neu in Leber, Lunge, Niere, N eb en n iero
u. besonders in Herz festgestellt. Es muB noch f e s tg e s te llt werden, ob es noch un-
bekannte Stoffe gibt. die auch bei diesem Verf. mitbestimmt werden. (Biochem. Z.
2 7 7 . 296—304. 1935.) S c h w a ib Ó ld .
Hans v. Euler und Dagmar Burstrom, Ascorbinsaurebestimmung im Hani durch
Titration. (Vgl. C. 1 9 3 6 . I. 100.) Mit dem Reagens (Monomolybdophosphowolfram-
siiure) u. der Methode von BEZSSONOFF wurden in versehiedenen Harnproben auBer-
ordentlich viel groBere Ascorbinsauremengen gefunden ais mit 2,6-Dichlorphenolindo­
phenol. Eingewogene Ascorbinsaure wurde m it beiden Methoden in W. u. in Ham
gleichmaBig wiedergefunden. Die hohcn Red.-Werte nach der erstgenannten Methode
sind demnach offenbar darauf zuruckzufiihren, daB das Reagens noch mit anderen
Harnbestandteilen ais Ascorbinsaure sich umsetzt. (Biochem. Z. 2 8 3 . 153—57. 14/12.
1935. Stockholm. Univ., Biochem. Inst.) SCHWAIBÓLD.
A. L. Bacharach und H. E. Glynn, Die quantitative Bestimmung von Ascorbin­
sdure. Entgegen den Angaben anderer Autoren wird festgestellt, daB 1-Fructose u.
1-Arabinose nicht die geringste reduzicrende Wrkg. gegentiber TlLLM ANS Reagens
ausiiben. (Naturę, London 1 3 6 . 757. 9/11. 1935. London, Glaxo Labb.) S C H W A I B Ó L D .
M. van Eekelen, Ober den Einflup von Ozydasen a u f die Bestimmung ron Ascorbin­
sdure (Vitam inC). In Proben der gleichen Kartoffel wurde Yitamin C unter ver-
sehiedenen Extraktionsbedingungen (Zerkleinerung m it oder ohne CCl3COOH, mit
oder ohne Behandlung m it Hg-Acetat u. H sS), femer in rohem Zustand u. nach
Kochen wahrend 45 Min. bestimmt. Die Verss. zeigten, daB eine scheinbare Zunahme
von C durch Kochen auf die Zerstórung einer in verschiedenen Pflanzen vorhandenen
Oxydase zuruckzufubren ist, die beim Zerkleinern Ascorbinsaure in die reversibel
1936. I. E r T ie r c h e m ie und -p h y s i o l o g i e . 1653

oxydicrte Form iiberfuhrt. Nach der Hg-Fallung ist daher Red. mit H 2S notwendig.
In 3%ig- CCI3COOH ist dioso Oxydase unwirksam. Auch bei Blut liegt ein gleich-
artiger Fali vor (infolge Anwesenheit von Erythrocyten). (ActaBrevia neerl. Physiol.
Pharmacol. Microbiol. 5. 78—79. 1935. Utrecht, Univ., Lab. Hyg.) S c h w a i b o l d .
James H. Jones, Weitere Beobachtungen uber die moglich en Beziehungen zwischen
den physiologischen Wirhungen der Nebenschilddriisen und Vitamin D. (Vgl. C. 1 9 3 5 .
I. 588.) Verss. an jungen Hunden m it rachitisahnliehem Zustand (ohne D-Mangel)
durch 0,75% BeC03 in der Nahrung. Weder ultraviolette Bestrahlung noch Lebertran
verhinderten den Zustand. GroBe Dosen von Parathyreoideaextrakt bewirkten keine
merkliche Steigerung des Serum-Ca, auch nicht bei Vitamin-D-Zufuhr; eine solche
von 150 000 Einheiten an bestrahltem Ergosterin pro kg bewirkte starkę Hypercalciimie
mit tox. Erscheinung bei Tieren, die nicht auf Drusenextrakt anspraehen. Mangelnde
Ek. bei rachit. Tieren gegenuber Parathyreoideaextrakt ist demnach nicht unmittel-
bar durch D-Mangel bedingt; auch ist die tox. Wrkg. von bestrahltem Ergosterin
nicht auf eine Stimulierung der Nebenschilddrusen zuriickzufiihren. (J. biol. Chemistry
111. 155—61. Sept. 1935. Philadelphia, Univ., School Med.) SCHW AIBOLD.
Sei-ichi Ueno, Yasuo Ota, Shigeru Yokoyama und Śumio Matsuda, Unter­
suchungen uber Vitamin E. I. u. II. I. (Isolierung aus Reisol). II. Messung der Ab-
sorptionsbande. Aus Reisol wurden Fraktionen erhalten (Vakuumdest.), von denen
eine in ihren Eigg. m it bekannten E -Praparaten ubercinstimmte. Ilire biol. Wirksam-
keit soli gepriift werden. Ais yorlaufige Formel wird C30H62O angegeben. Die Be-
standteile des Unverseifbaren des Reisóls schwankten stark je nach der Herst. (Aus-
pressen oder Extraktion). Das Verh. des Oles, des Unverseifbaren u. der Fraktionen
der Dest. wird besclirieben. Ais Kennzeichen der Vitamin-E-Fraktion wird eine Ab­
sorption bei 260 m /ł angesehen. (J. Soc. chem. Ind., Jap an [Suppl.] 3 8 . 190 B—95 B.
Mai 1935. Osaka, Univ., Fac. Enginoering. [Nach cngl. Ausz. ref.]) SCHW AIBOLD.
Luigi Schioppa, Erhebungen iiber die Mangeldidt zum Studium des Vitamins E.
(Vgl. C. 1 9 3 5 . II. 3125.) Nach Besprechung der fiir die Erforschung des Vitamins E
vorgeschlagenen Daten haltV f. nachstehcndo Zus. fiir die geeignetste: Caseinogen 18%,
Speck 15%, Butter 9% , Starkę 54% , Bierhefe 5 mg, Salzmischung 4% , gut zermahlenes
Filtcrpapier 3 g. 20 Tropfen Citronensaft auf wenig Zucker taglich je Tier. Die Salz­
mischung besteht aus: NaCl 2, Na-Phosphat 5, K-Phosphat 9, Monocalciumphosphat 10,
Ca-Lactat 6, Mg-Phosphat 3, Fe-Citrat 1. Ala Wrkg.-Koeff. soli dienen die Best. der
Natalitat u. die gewiehtsmaĆige Entw. der Wiirfe. (Ann. Igienc 4 5 ([N. S.] 18). 315
bis 319. Mai 1935. Pavia, Univ., Hygien. Inst.) Geh r k e.
Versa V. Cole und George M. Curtis, Ober die Jodbilanz des Menschcn. Jodstoff-
wechselverss. in Perioden von 3 Tagen, bei 3 Personen insgesamt 15 Tage, bei 2 Per-
sonen 9 bzw. 6 Tagc. Die in H arn u. K ot ausgeschiedenen Mengen betrugen < 50%
der Jodaufnahme (die Ausscheidung im SchweiÓ schwankte stark). Bei gleichmaCiger
Nahrung war bei ein u. demselben Individuum die Ausscheidung ziemlich konstant.
Die Ausscheidung im K ot war yerhaltnismaCig hoch. In 2 Fiillen von Hypcrthyreoidis-
mus wurde eine gesteigerte Ausscheidung im K ot festgestellt. (J. N utrit. 1 0 . 493—506.
10/11. 1935. Columbus, Univ., Dep. Med. lles.) SCHWAIBOLD.
j 0. Chiewitz und G. Hevesy, Radioaktive Indicatoren bei der Untersuchung des
lJhosphorstoffwechsels der Ratte. Infolge der durch BeschieCung m it Neutronen leiebten
Zuganglichkeit des radioakt. UP 32 wurden Fiłtterungsverss. m it inakt. Na-Phosphat
mit Isotopenzusatz in einer Menge durchgefiihrt, daB 1 mg des Gemisches im Geiger-
zahler 1000 Impulse pro Minutę ergeben. Durch einmalige Yerfiitterung von einigen
Milligramm konnte nachgewiesen werden, daB die mittlere Verweildauer eines P-Atoms
im Organismus der R atte etwa 2 Monatc betragt. Die Knochenbldg. ist demnach ein
dynam. Yorgang: fortwahrende Aufnalnne u. Abgabe von P. Etw a 30% des in den
Knochen enthaltenen P werden im Laufe von 20 Tagen entfernt. Die yerschiedenen
Knochen zeigten keine Unterschiede, jedoch enthielten dio schnell wachsenden Vorder-
zahne etwa 10-mal mehr von der zugefiihrten P-Dosis pro Gewichtseinlieit. (Naturę,
London 1 3 6 . 754—55. 9/11. 1935. Kopenhagen. Finsen Hosp. and Inst. Theoret.
Physics.) ' S c h w a ib o l d .
A. Westerlund, Rechnerische Auswertung der Untersuchungen ton Lars Spildo iiber
uen Ca-Sloffwechsel wachsender Schweine. (Lantbruks-Hógskolans Ann. 2. 71—105.
1935. Upsala, Agric. Coli.) S c h w a ib o l d .
. H. L. Campbell, Otto A. Bessey und H. C. Sherman, Erwachsene Ratten mit
medrigem Knlkgehalt. Yff. crachten einen Geh. von 0,1% Ca (auf Trockenfutter) oder
1654 E s. T i e r c i i e m i e und -p i i y s i o l o g i e . 1 9 3 6 . I.

0,021 g Ca auf 100 Cal. ais geniigend fiir gutes Wachstuin u. Aussehon der Ticrc in
der ersten Generation, aber nicht in der zweiten. (J. biol. Chemistry 110. 703—06.
Aug. 1935. New York, Dept. Chem. Columbia Univ.) B om skov.
A. Westerlund, Fett und Calciumstoffwcchsel. III. Der Einflu/3 von Butler und
Margarine auf die faecale Ca-Ausscheidung bei ausgewachsenen Railen. (II. vgl. C. 1935.
II. 1574.) Bei Margarinezufuhr war die Ausscheidung durch den D ann bedeutend hoher
ais bei Butterzufuhr (die Ausscheidung durch die Nieren war in beiden Fiillen gleich);
bei Fettversorgung in Form von Butter wird also Ca-Gleichgewicht bei Zufuhr kleinerer
Ca-Mengen aufrecht erhalten wio bei Versorgung in Form von Margarine. Dio Ur-
saehe dieses auffallenden Unterschiedes konnte nicht aufgeklart werden (mangelnder
D-Geh. der Margarine oder groBerer Geh. an in dieser Hinsicht sehadlich wirkenden
Fettsauren). (Lantbruks - Hogskolans Ann. 2. 51 — 70. 1935. Upsala, Agrin
Coli.) " ScHW AIBOLD.
M. Wierzuchowski und H. Fiszel, Spaltungs-, Oxydations- und Energieumsatz
beim Hunde. III. Mitt. Absorption und Assimilation der Hezosen in den Organen bei
intravenóser Dauerzufuhr von Galaktose, Maltose und Glucose; lerglichen mit Hexolyse.
(II. vgl. C. 1935. I. 2041.) Auch bei Dauerinjektion von Galaktose u. Glucose in
eine periphere Vene weist immer das Lebergewebe die relativ groBte Zuckerabsoiption
aus dem Blute auf. Beim Maltoseumsatz zeigt die Leber keine Sonderstellung. Die
hepatogene Glucose wird nuchtern am meisten durch die Kopforgane, -weniger durch
die Organe des Pfortadergebiets, am wenigstens durch das motor. System absorbiert;
die dabei aus den Organen ausgeschiedene Milchsaure bildet 14—17% bzw. 96—164%
bzw. 40—60% der gleichzeitig absorbierten Glucose (aus von auBen zugefuhrter Glucose
oder Maltose etwa 5— 15%). Die Absorption der Glucose bei Dauerinfusion ist nicht
konstant (erst geringer, bei groBerer Ausscheidung im Urin, dann starker). Die Glucose-
ausscheidung durch die Leber scheint wahrend Galaktosedauerzufuhr aufzuhóren;
etwa 40% der Galaktose werden dabei erst nach der Infusion teihveise ausgenutzt.
Amytalnarkose ist ohne EinfluB auf die Dauerassimilation; durch Blutverlust u. andere
Schadigungen yerschlechtert sich dio Gesamtassimilation der Glucose u. Maltose, der
Fructose jedoch nur wenig u. der Galaktose gar nieht. (Bioehem. Z. 282. 124—45.
10/11. 1935. Warschau, Univ., II. Klinik f. innere Krankheiten.) ScHWAIBOLD.
M. Wierzuchowski und H. Fiszel, Spaltungs-, Oxydations- und Energieumsalz
beim Hunde. IV. Mitt. Absorption der Fructose durch die Organe des Hundes in i'ivo.
(III. vgl. vorst. Ref.) Bei intraven6ser Dauerzufuhr wird Fructose sehr gleichmaBig
durch die Organe aufgenommen: Aufnahmegeschwindigkeit bei Leber 21 mg/g Gewebe
in 1 Stde., bei den Organen des Pfortadersystems 3,5 mg, beim motor. System 0,4 mg.
Gleichzeitig mit diesen Umsetzungen behalt die Glucose ihren gewohnlichen Zyklus
der Bildungs- u. Absorptionsyorgange wie im nuchternen Zustande bei: Glucosebldg.
durch die Leber 6,1 mg/g/Stde. usw. Die Leber gibt 1/5 der aufgenommenen Fructose
in Form von jtfilehsaure an das Blut ab; hinsichtlich der Organe des Kopfes u. des
Pfortadersystems war keine derartige Beziehung festzustellen; beim motor. System
riihrt moglicherweise ein Teil der ausgeschiedenen Milchsaure von der Fructose her.
Wahrend Zufuhr von Inosit, N a-Laetat u. Acetaldehyd bleibt die glucosebildende
Funktion der Leber unverandert; die Aufnahmegeschwindigkeit der Glucose in den
oinzelnen Organen dagegen scheint sich zu yerschieben. (Biochem. Z. 2 83. 30—44.
14/12. 1935.) SCHWAIBOLD.
C. H. Best, M. E . Huntsman und J. H. Ridout, Die „lipotropische“ Wirkung
von Protein. Im Tiervers. wurden Beobaehtungen iiber den „lipotropischen“ Effekt
— d. h. dio Fahigkeit gewisser Substanzen, die Ablagerung des Leberfettes zu ver-
hindern bzw. yorhandenes Leberfett zu entfernen — gemacht u. festgestellt, daB fiir
die gleiche Wrkg. weniger Protein ais Cholin, Betain oder andere Substanzen nótigt wird
(Naturę, London 135. 821—22. 1935.) D ahlm ann.
D. Michlin und T. Fetissowa, Ober die Wirkung der Eleklrolyten a uf die Synthese
der Lactose. Eine Parallclitat der Hydratationsprozesse in der Milchdriise u. des
Reversionsvorganges der fermentatiyen Sjmthese der Lactose wurde festgestellt. Zugabe
von Li-, Na-, K- u. Ca-Salzen bewirkt eine gewisse Steigerimg der Laetosebldg., die von
der Hydratationsfahigkeit der Ionen abhangt. Rhodanionen hemmen den synthet.
Vorgang. Nach dem 3.—4. Tag wird das Gleichgewicht in Abwesenheit der Salze in
Richtung der Hydrolyse yersehoben, dagegen bleibt es bei Ggw. yon Salzen bis zum
Ende des Vers. konstant. (Biochem. Z. 282. 26—31. 10/11. 1935. Iw a n o w a -W o s n e s s e n s k ,
Biochem. Abt. d, Medizin. Inst.) SCHUCHABDT.
1936. I. E j. T ie r c h e m ie und -p h y s i o l o g i e . 1655

Norman Lo.wther Edson, Ketogenese — Antiketogencse. I. Der Einflufi von


Ammoniumchlorid auf die Ketonkorperbildung in der Leber. Die von A n n a u (C. 1934. II.
977) festgestelltc vermehrte Bldg. von Acetessigsaure aus Brenztraubensaure unter dem
EinfluB von NH4C1 lieB sieli in Vorss. an Leberschnitten bestatigen. Diese Zunahme
findet bei Abwesenheit von Substrat nur in der gut geniihrten, nicht aber in der Hunger-
lober statt, wo die Bildungsgeschwindigkeit bereits sehr groB ist. Eine yermehrte
Bldg. von Acetessig- bzw. /J-Ketosaure wird sowohl durch Zusatz von Fettsauren mit
gerader wic m it ungerader C-Atomzahl yeranlaBt, doch ist die Menge bei ersteren
etwa 3-inal so groB. Zunahme blieb aus bei Ameisen-, Propion- u. Milchsaure. Mit n.
Hexan- u. n. Octansaure erfolgt die Bldg. der Ketosiiure rascher ais m it Buttersaure,
wahrscheinlich weil daraus nicht Acetessig-, sondern die entsprechenden /5-Ketosauren
gebildet werden. NH4C1 beschleunigt dic Bldg. der meisten dieser Ketosauren in der
gut genahrten Leber. Glycerin hemmt die Wrkg. des NH3. Ornithin Termindert die
Acetessigsaurebldg., wahrscheinlich infolge vermehrter Harnstoffbldg. u. dadurch
bedingter Verminderung des NH3. Schnitte von Hirn, Niere, Milz, Testes u. Zwerch-
fell bilden keine Acetessigsaure, auch nicht bei Ggw. von NH4-Salzen. Dic Best. der
Acetessigsaure erfolgte durch manometr. Messung der C 02, welche nach Zusatz von
Anilincitrat bei p n = 4 u. 25° abgespalten wird (ygl. ( J u a s t e l u . W h e a t l e y , C. 1934.
II. 1801). Noch rascher verlief die C 02-Abspaltung bei Verwendung von o-Phenylen-
diamincitrat ais K atalysator ( B e n i y a , C. 1935. I. 2799). Die gleichzeitige Best. von
Acetessigsaure u. Oxybuttersaure gelingt nach der Methode von VAN SLYKE (C. 1921.
II. 719). Die Anilin- u. o-Phenylendiamincitratmethode ist spezif. fiir ^-Ketosauren,
untcrscheidet jedoch nicht zwischen Acetessigsaure u. dessen hóheren Homologen.
Die VAN SLYKE-Methode ist wenig spezif. fur /J-Ketosiiure. (Biochemical J. 29.
2082—94. Sept. 1935. Cambridge, Bioehem. Lab.) GUGGENHEIM .
Norman Lowther Edson, Kelogenese — Antikelogenese. II. Ketogenese von
Aminosauren. (I. vgl. vorst. Ref.) In Obereinstimmung m it den Verss. von E łiB D E N
(Bioehem. Z. 55 [1913]. 301) an der iiberlebenden Leber war auch an Rattenleber-
schnitten die Bldg. von Acetonkórpern aus Leucin, Tyrosin u. Phenylalanin starker
ais bei anderen Aminosauren. Daneben war nur noch Oxyprolin deutlich ketogen,
die anderen nicht oder nur in geringem MaBe, offenbar bedingt durch NH3-Abspaltung
beiihrem Abbau. Die Lebern gefiitterter u. hungernder Tiere verhalten sich yerschieden.
Beim hungernden Tier war nur d,l-Leucin ketogen, wahrend sich yerschiedene anderc
Aminosauren antiketogen erwiesen. Fiir das Phenylalanin kommen 2 Abbauwege
in Betracht: 1. Uberfuhrung in Tyrosin u. Abbau iiber p-Oxyphenylbrenztrauben- u.
Homogentisinsaure, 2. Bldg. von Phenylbrenztraubensaure. Muconsaure ist nicht
ketogen. (Biochemical J. 29. 2498—2505. 1935. Cambridge.) G u g g e n h e im .
Philip F. Vaccaro, Die Synthese der Uippursdure. Bei 44 Personen wurde dic
Hipjmrsauresynthese nach der Verabreichung von 5,9 g Na-Benzoat studiert. Bei
n. Personen wurde in der 2. u. 3. Stde. nach der Aufnahme des Benzoats pro Stde.
ungefahr 1 g Hippursaure ausgcschieden, in 4 Stdn. insgesamt 2,98—3,54 g. Bei
Kranklieiten des estrahepat. Gallensystems m it groBen strukturellen Leberyerande-
rungen u. bei Stauungsikterus ist die Hippursaureausscheidung sehwacher. Ebenso ist
die Hippursaureausscheidung bei Leberschadigungen durch Carcinom, Cirrhosis u.
chroń, passiyer Kongestion yermindert. Gleichzeitige Glycinyerabreichung steigert
bei Leberkrankheiten die Hippursaureausscheidung etwas. Der Hippursauretest gibt
also nicht nur einen Hinweis auf Leberschadigungen durch Erkrankungen des Gallen-
traktes, sondern aueh einen angenaherten W ert fiir die Starkę der strukturellen Leber-
schadigung. (Surgery, Gynecol. Obstetrics 61- 36—42. 1935. Monongahela, Pennsyl-
yania.) ' Mahn.
Reginald Brettauer Fisher, Harnsauresynthe.se bei Tauben. I. Von der Eingabe
des Nahrungs-N bis zur Ausscheidung der entsprechenden Harnsauremenge dauert es
etwa 24 Stdn. Zwischen den beiden GroBen besteht ein lineares Verhaltnis, welches
bei allen gepruften Beispielen prinzipiell gleich bleibt. Aus Beobachtungen an 171 m it
Kom u. 263 mit Weizen gefutterten Tauben laBt sich berechnen, daB 42—50% des
eingefuhrten N in Ham saure umgewandelt werden u. daB auBerdem noch eine konstantę
Menge von 25—4D mg H am saure pro Tag ausgeschieden werden. (Biochemical J . 29.
2192— 97. 1935. Oxford, Dep. of Bioehem., Univ. Museum.) Gu g g e n h e im .
Reginald Brettauer Fisher, Hamsduresynthese bei Tauben. II. (I. ygl. vorst.
Ref.) Na-d-(—)-Lactat in taglichen Dosen von 50—100 mg der freien Saure h a t keinen
EinfluB auf die Hamsaureausschwemmung der Tauben. Dagegen bewirkt Na-l-(-f)-
1656 E8. PlJARMAKOLOGIE. T o n ik o l o g ie . H y g ie n e . 1 9 3 6 . I.

L actat eine deutlichc Erhóhung. Dieses Verh. sprioht fiir eine direkte Beteiligung der
l-(-J-)-Milehsaure an der Harnsauresynthese. Die von W IE N E R (Beitr. chem. Physiol.
Patii. 2 [1902]. 42) beobaehtete vermehrto Harnsaurebldg. nach Verfiittcrung von Harn-
stoff u. Milch-, Malon- cxier Tartronsaure beruht wahrscheinlich auf einer fehlerhaften
Versuchsanordnung, nach welcher zunachst der diuret. Effekt der vcrfutterten Salze,
spater eine Retention in Erscheinung tra t. Bei doppelt so langer Versuehsdauer wurde
wahrscheinlich keine Zunahme der Harnsaurebldg. beobachtet werden. (Biochemical J.
2 9 . 2198—2207. 1935.) G u g g e n h e im .

H e rm a n n R ein, Binfuhrung in dio Physiologie des Menschen. Berlin: J . Springer 1936.


(X I. 464 S.) 4°. M. 18.—; Lw. M. 19.60.
E a. P h a rm a k o lo g ie . T o x ik o lo g ie . H y g ie n e .
D. Bovet und A. Simon, Das Didthylaminomeihylbenzodioxan (SS3F.); physio-
logische Versuche iiber die beiden optischen Isomeren. Die relative Starkę folgender
physiol. Wrkgg. der beiden opt. Isomeren der genannten Verb. (vgl. T r e f o u e l ,
T r e f o u e l u . D u n a n t , C . 1 9 3 6 . I. 1220) wurde untersucht: allgemeine Giftigkeit
am Fisch, Umkehrung der hyperton. Suprareninwrkg. (Katze), myot. Wrkg. an
der Iris (Maus), Antagonismus zur m ydriat. Suprareninwrkg. (Maus). Die 1-Verb.
ist stets stiirker wirksam aLs die d-Verb. AnschlieBend Betrachtungen iiber Beziehungen
zwischen Richtung der opt. A ktiyitat u. A rt u. Starkę der physiol. Wrkg. (Buli. Sci.
pharmacol. 4 2 (3 7 ). 466— 73. 1935. Inst. P a s t e u r .) Degner.
Albert Chauchard, Paul Chauchard und Berthe Chauchard, Wirkung des
Xicotins auf die prdgangliondren und postgangliondren Sympathicusfasern. (C. R. hebd.
Seances Acad. Sci. 2 0 1 . 293—95. 1935.) Degner.
Charles R. Linegar, James M. Dille und Theodore Koppanyi, E in Beitrag
zur Pharmakologie des Physostigmins. Tierverss.: W ar der kardiale Vaguseffekt
schwaeher farad. Reizung durch Barbitursauren aufgehoben, so bewirkte Physo-
stigminsalicylat (0,2—0,35 mg/kg intravenos) zunachst keine merkliche Spontaurk.
der Pulsfrequenz. 2—3 Min. spater jedoch lóste selbst viel schwaehere farad. Reizung
ausgesprochene u. zuweilen minutenlang anhaltende kardiale Hemmung aus. Acetyl-
cholin wirkte gleichartig, aber nieht so anhaltend. Die Vagussensibilisierung durch
Physostigmin dauerte bis ca. 30 Min. u. wurde durch weitere intravenóse Barbitur-
sauregaben prom pt aufgehoben. — Wurde die periphere Vagusrk. auch auf starkę
farad. Reizung, durch Nicotinsalicylat (2— 4 mg, kg Hund u. Kaninchen intrayenós)
aufgehoben, so bewirkte Physostigmin (0,2—0,3 mg/kg intrayenós) binnen 3 Min.
W iederauftreten der Rk. Physostigmin hebt demnach die durch Nicotin bewirkte
Synapselahmung auf. (Science, Xew York [X. S.] 8 2 . 497. 22/11. 1935.) D e g n e r .
Sunę Bergstrom, Ober die Wirkungsgruppe des Heparins. Die Schwefelsaureesler
liochpolymerer Polysaccharide (Cdlulose, Chiłin, Glykogen, Stiirke, Gummi arabicum)
zeigen eine starkere oder schwachere Heparinwrkg. Die Celluloseverb. ist am wirk-
samsten, wirkt allerdings nach Yerss. an Kaninchen selbst nach Reinigung durch
Elektrodialyse u. mehrfacher Umfallung noch tox. Danach ist die blutgerinnungs-
heinmende Wrkg. des Heparins auf seine Schwefclsauregruppe zuruckzufiihren. Neben
dem stark sauren Charakter ist noch eine bestimmte Mol.-GróCe fiir die Heparin-
ak tiv itat nótig. Diese Bedingungen gelten auch fur die metachromat. Yiolettfarbung
m it Toluidinblau nach DlSO N, die auch die samtliehen heparinaktiven synthet. Praparate
im Gegensatz zu den Estera einfacher Zuckerarten zeigen. (Naturwiss. 2 3 . 706. 11/10.
1935. Stockhokn, Chem. Abtlg. Karolin. Inst.) Ma h n .
Arno Viehoever und Harry Mack. Biochemie von Amygdalin (bitleres cyanogenes
Prinzip aus bitteren Mandeln). Cbersicht uber Geschiehtliches, York., Darst. u. Eigg.
von Amygdalin (I), seine enzymat.. saure u. alkal. Hydrolyse u. seine physiol. Eigg.
wie die seiner Spaltprodd. — Die an hóheren Tieren (Yertebraten) festgestellte physiol.
Wrkg. von I, die es nur in dem MaBe ausubt, in dem es in HCN u. Benzaldehyd zerfallt,
wurde auch an durchseheinenden Crustaceen (Daphnien) beobachtet. In 2- u. 4°/,,ig.
Lsgg. von I in Kulturwasser tr a t der Tod gewóhnlieh erst nach 16—24 Stdn. ein:
zweifellos infolge langsamer hydrolyt. Wrkg. von Yerdauungsenzymen. Zugabe von
0.1°, 0 Emulsin zu einer 2%ig. wss. lig . von 1 lieB die Daphnien in 60—70 Min. sterben,
1% Emulsin in 5—7 Min. unter den charakterist. Symptomen der Blausaurevergiftung.
— An R atten u. Daphnien wurde bestatigt, daB Benzaldehyd giftig ist, wenn nieht schnelle
Osydation zu Benzoesaure platzgreifen kann. — Mittels der W.-Xylol Dest.-Meth.
1936. I. E ,. P h a r m a k o l o g ie . T o x ik o l o g ie . H y g ie n e . 1657

nach D e a n u . S t a r k wurde erm ittelt, daB gewohnliches I 2 Mol ICrystallwasser ent-


halt u. nicht 3, wio in der Literatur angegeben. — Dio Monge u. Reinheit der bei alkal.
Hydrolyse m it (KOH oder) Ba(OH)2 erhaltenen Amygdalinsaure, C20H 28O13 =
(0H),CVtH,40 4•C7H 0•COoH (II), Pulyer, schm. wasserfrei bei 125— 128°, Zers.; [cc]D.f=
—71,92° (W.), absorbiert begierig Feuchtigkeit an der Luft u. zerflicBt, unl. in A. u. A.,
wl. in 95%ig. A., kann indirekt aus der Mengo des entwiekelten N H , erm ittelt werden.
Das Ba-Salz, BaC2()H 26Ol;), ist gummiartig. n wirkt in 2%ig- Konz. in 30—50 Min.
todlich auf Daphnien. — N H 3 w irkt in der fiir K atzen angegebenen letalon Dosis (0,25 g
per kg) auch todlich auf R a tte n ; es ist auch giftig fiir Daphnien. — Dio Giftwrkg. von
l-Manddsdure auf R atten u. Daphnien ist au3fiihrlich angegeben. (Amer. J . Pharmac.
107. 397—450. Okt. 1935. Lab. for bio!. and biochem. Res.) Behrle.
Kurt H. Meyer und H. Hemmi, Bemerkungen zu I . Traubes K ritik zu unserer
Arbeit uber die Theorie der Narkose. Widerlegung der Einwando T r a u h e s (G. 1935.
n . 2544) gegen die von den Vff. (C. 1935. II. 400) aufgestellte Theorie der Narkose.
(Biochem. Z. 282. 444. 7/12. 1935.) K obel.
I. Traube, Erwiderung. (Vgl. vorst. Ref.) Diskussion iiber die Theorie der Narkose.
Vf. vertritt weiter seinen Standpunkt u. kann den Ausfuhrungen von M e y e r u. H e m m i
(1. c.) nicht zustimmen. (Biochem. Z. 282. 445—46. 7/12. 1935.) K obel.
Kurt H. Meyer, Schlufhcort. (Ygl. vorst. Reff.) Ais AbschluB der Diskussion iiber
dio Theorie der Narkose bcrichtet Vf. einige experimentelle Tatsachen, die soine Theorie
stiitzen. (Biochem. Z. 282. 447. 7/12. 1935.) K obel.
Paul Dietz, Unsere Erfahrungen mit der periduralen Anasthesie nach Dogliotti.
Peridurale Anasthesie ist bei entsprechender Sorgfalt eine besonders fiir die Urochirurgie
sehr zwcckmaBige Methode. (Schmerz, Narkose, Anacsthesie 8. 7— 12. 1935. Erlangen,
Urolog. Abtlg. Chirurg. Univ.-Klin.) Mahn.
C. J. Storm und H. A. Bor, Empannatriumnarlcose. Eine ezperimentelle und
klinische Untersuchung. (Vgl. C. 1935. II. 2236.) Ausfiihrlicher Bericht uber klin.
Erfahrungen u. Laboratoriumsverss. in Mundchirurgio u. Zahnhcilkunde. Ihre Vor-
teile bedeuten einen groBen Fortschritt auf dem Gebietc der Medizin. Dio Vorteile
des Narkotikums werden an Hand von Tierverss. u. bisher 350 Anwendungen an
Patienten beschrieben. Von groBter Bedeutung ist, daB weder Herztatigkeit, noch
Blutdruck, noch Atmung bei richtiger Dosierung geschadigt werden. Die Injektions-
gesehwindigkeit darf 1 ccm in der Min. nicht ubersteigen; in Sepsisfiillen ist die Atmung
besonders vorsichtig zu kontrollieren. Ais Hochstdosis wurden in einem Fali 16 ccm
bei einer 65 Min.-Narkoso mit bestem Erfolg angewandt. (Meded. Dienst Volks-
gezondh. Nederl.-Indio 24. 156—75. 1935. Batayia, Medical Coli.) Groszfeld .
Herman Franken, Einiges zur Percainluiribalandsthesie und ein Vergleich ihrer
Bluidruckkurve mit der anderer Andsthesiemelhoden. Bemerkungen zur Percatnlumbal-
anasthesie u. Yergleieh der Durchschnittsblutdruekkuryen yon 100 Lokal-, 150 Sacral-,
150 Lumbalanasthesien u. 10 Lachgasnarkosen + A. (Schmerz, Narkose, Anaesthesie
8. 12—15. 1935. Freiburg i. Br., St.-Josef-Krankenhaus.) Mahn.
H. Rose und H. Peters, Uber ein neues Schlafmittel: Pheninox. Pheninoz (Herst.
L a b o r a t o r iu m F r o m m e , O r y l a x -L a b o r a t o r ., Halle a. S.) enthalt ais sedativ-
hypnot. Bestandteile Bromisovalerianylharnstoff, Phenylmalonylcarbamid u. Di-
methylaminoplienazon, ais tonisierende Komponenten nucleinsaures Na, inosithesa-
phosphorsaures Ca-Na, glycerinphosphorsaures Ca u. ChlorophyU. Falle reiner Schlaf-
losigkeit konnten bei abnehmender Dosierung kausal behandelt werden. (Med. Welt 9.
1739. 30/11. 1935. Zerbst, Kreiskrankenhaus.) F rank.
Victor Schilling, Versuche mit Pt/ramidon, Luminal und ahnlichen Mitteln zur
Nachprufung der Agranulocylosefrage. In klin. Verss. wurde festgestellt, daB, wenn
iiberhaupt Pyrazolon- u. Barbitursaureprdparate leukocytenyermindernd wirken, sie
dies nicht haufiger tun ais yiele andero wirksame Medikamente, wobei es noeh zweifel-
haft bleibt, ob dann nicht mehr eine seltene Uberempfindlichkeit oder gerade der
a^erg. KrankheitsprozeB, gegen den die Mittel yerordnet wurden, die wirkliche Ursache
jst. Bei Bestehen einer Ńeutropenie oder klin. yerdachtiger Symptome sollto allerdings
lieber auf diese Mittel yerzichtet werden. (Med. Welt 9. 1808—09. 14/12. 1935. Munster,
U n iy ., Mediz. Klinik.) F rank.
H. Velu und G. Zottner, Schutzbehandlung gegen Dourine durch Chemoprophylaze
w d Chemotherapie unter serologischer Kontrolle. Mit Hilfe eines alkoh. Trypanosomen-
extraktes laBt sich durch Komplementablenkungsrk. die Dourine serolog, erkennen
u. auch die Heilung yerfolgen. Die Yerss. wurden an natiirlich infizierten oder kunstlich
s v n i . i. ’ 108
1658 F. P h a r m a z ie . D e s in f e k t io n . 1936. I.

nasal geimpften Pferden u. Eseln durchgefuhrt. Zur Heilung kann Naganol m it Atozyl
kombiniert werden oder die energ. Neosalyarsanbehandlung nach ClUCA angewandt
werden. Bei letzterer muB der Heilcrfolg serolog, naehgepruft werden. Zur Schutz-
behandlung ist eine Behandlung m it Naganol in der Dosis von 3,5 mg pro kg geeignet,
die alle 10 Tage wiederholt werden muB. Die Sanierung der mit Dourine yerseuchten
Gebiete umfafit die serolog. Uberwacliung der Hengste, die Heilbehandlung der cr-
krankten Tiere mit Neosalyarsan u. die Sehutzbehandlung mit kleinen Dosen von
Naganol. (Arch. Inst. Pasteur Algerie 1 3 . 339—68. Sept. 1935. Algier, Inst.
Pasteur.) S c h n it z e r .
H. Schlossberger, Die Behajidlung der Lepra und der Tuberkulose mit Chaul-
moograól. Zusammenfassende Obersieht. (Arb. Reichsgesundh.-Amt 68. 165—96.
Sept. 1935. Berlin-Dahlem, Lab. Immunitatsforsch. u. esper. Therapie, Abt. Biologie
d. Reichsgesundlieitsamts.) 5I a h x .
Max Griinewald. Ober Rauchvergiftungen und dereń Folgen. Ubersiclitsreferat.
(Kohle u. Erz 3 2 . 227 —31. 1/8. 1935. Dortmund.) F rank.
H. Gerbis, Masseni-ergiftung durch Bleifarben im Spritzrerfahren (tnangelhafler
Signierungszwang). Vf. fordert fiir alle Bleifarben den Signierungszwang, sobald der
Pb-Geh. in der trockenen Farbę 2% uberschreitet. (Zbl. Gewerbehyg. Unfallyerhiitg.
22. (N. F. 12.) 155—57. Aug./Sept. 1935. Berlin.) Grimme .
A. J. Hijman, Bestimmung von Bici in Organen, K nochen und serdsen Flihssig-
keiten. Bei Best. nach dem Dithizonyerf. (Angabe einer Arbeitsyorschrift) war bei
Pb-Vergiftung von Kindern die Pb-Konz. in den Knochen, besonders in der Epiphyse
relatiy hoch (gefunden 690 mg/kg Trockenmasse). Leber u. Niere waren wichtige
Ausscheidungsstellen. Bisweilen wurde in der Cerebrospinalfl. u. im Gehirn eine kleine
Erhohung gefunden, dic aber yielleieht durch Blutreste bedingt war. Bei anderen
Gehirnkrankheiten war die Pb-Menge immer sehr klein, bis 0. (Meded. Dienst Volks-
gezondh. Nederl.-Indie 2 4 . 139—41. 1935. Batayia, Medieal Coli.) Gr o szfeld .
W. Jones, Atiologie der Silicose. Sammelbericht, erlautert an zahlreiehen mkr.
Figuren. (Zbl. Gewerbehyg. Unfallyerhiitg. 22. (N. F. 12.) 151—55. 1935.) G r i m m e .
Hartmann, Die Verhiitung von Silicoseerkrankungen in der Porzellaninduslrie.
Bericht uber die speziellen Gefahrenąuellen u. Vorschriften u. Vorschlage zu ihrer
Bekampfung. (Zbl. Gewerbehyg. Unfallyerhiitg. 22. (N. F. 12.) 141—50. 1935.
Berlin.) ' G r is i m e .

R. Fabre, Leęons de Toxicologie. IX. Toxiques mineraux. Part. 1. Generalites, Arsenie,


Antimoine. Paris: Hermann et Cie. (o. J.) (70 S.) 12 fr.
R. Fabre, Leęons de Toxieologie. X. Toxiques mineraux. Part. 2. Mereure, Bismuth. Plomb.
Thallium. Paris: Hermann et Cie. (o. J.) (5S S.) 12 fr.
R. Fabre, Leęons de Toxieologie. XI. Toxiques mineraux. Part. 3. Cuivre. Zinc. Clirome.
Xiekel. Manganese. Barvum. Radium. Metalloldes diyers. Paris: Hermann et Cie.
(o. .T.) (70 S.) 15 fr.
Antonio Piga, Josś Aguila Collantes y Blas Aznar, Manuał teorico-practieo de medicina forense.
Tom. 1. Medicina legał. Tom. II. Psiąuiatria. Tom. III. Toxicologia. Madrid: In-
stituto Reus 1935. (795, 356, 221 S.) 4°. 100.—.

F. Pharmazie. Desinfektion.
Th. Meyer, Ein Beitrag zur Tablettenherstellung. Prakt. Hinweise. (Pharmaz
Ztg. 8 0 . 1159— 60. 6 /1 1 . 1935. Colditz.) DEGNER.
Hans Norbert Nauniann, Studiem iiber Eindampfen und Destillation im I akuum.
(Vgl. C. 1 9 3 1 . II. 2754.) Durch Kuhlung des Kondensats mit dem W. der Wasserstrahl-
pumpe, sowie Abanderung des Kiihlers konnte der friiher beschriebene App. auf eine
Leistung von 10 1 W./Stde. gebracht werden. (Biochemical J . 2 9 . 994—97. 1935. Green-
wich, Seamen’s Hospital.) B e RSIK-
C. Rohmann und J. H. Ehlers. Beitrag zur Diakolation und Filtration unter
Druck. Beschreibung eines App. zur Herst. eines gleichbleibenden u. automat, sich
regelnden Druckes fur die genannten Zwecke, der dem in H o u b e x , „Die Methoaen
der organ. Chem.“, Bd. II, S. 496, beschriebenen im Prinzip ahnhch ist. (Pharmaz.
Ztg. 8 0 - 1196—97. 16/11. 1935. Jena, Univ.) ' D e g .k e R-
Pal Rózsa. Ober Dekokte und Infuse. Vortrag. Vf. erórtert auf wissensehatt-
lieher Grondlage die richtige Bereitung von Infusen u. Dekokten u. beweist durch
Yers.-Ergebnisse, daB nach dem yorn 5. schweizer. Arzneibuch yorgeschriebenen \ ert.
1936. I. F . P h a r m a z ie . D e s in k e k t io n . 1659

(eine Korabination von k. u. w. Extraktion) ein an Extraktstoffen gehaltreichstes


Extrakt gewonnen werden kann. Es wird ein vom Yf. u. von S c h u l e k konstruierter
Infundierapp. aus Al erapfoblen. (Magyar gyógyszeresztudomanyi Tarsasag Ertesitoje
11. 629—42. 15/11. 1935. Budapest, Univ.-Apotheke. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) S a il .
Lajos David, Uber Infusum Ipecacuanhae. Es wird festgestellt, dali 60%ig. W.
nur 52,6% des Alkaloidgeh. der Ipecaeuanhawurzel in Lsg. bringt, wabrend beim lege
artis bereiteten Infus 62,9%, bei 15 Min. langem Kochen 82,6% u. bei 10 Min. langem
Kochen in Ggw. von 2 Tropfen 10%ig. HC1 oder 0,02 g Citronensauro pro 1 g Wurzel
100% in Lsg. iibergehen. (Magyar gyógyszeresztudomanyi Tarsas&g Ertesitoje 11.
625—28. 15/11. 1935. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) S a il e r .
Mary Emanuelli, Uber die Hersldlung von Colanuflfluidextrakt. Nach Verss.
des Vf. ergibt ein geringer Zusatz von HC1 zur Perkolationsfl. eine hohero Alkaloid-
ausbeute. AuBerdem wird eine Herabsetzung des Tanningeh. durch Behandlung mit
Hautpulver empfohlen. (G . Farmae. Chim. Sci. affini 84. 253—57. Okt. 1935.
Turin.) G r im m e .
S. von Bari, Welche Werte zeigen die nach seclis verschicdenen ExiraktionsverJahren
hergestellten Tinkturen nach einjahrigem Stehen'! Die C. 1935. II. 3676 besprochenen
Tinkturen wurden nach einjiihriger dunkler Lagerung bei 15— 20° untersucht. Ver-
anderungen: a) der D .15: 0 oder gering - f ; b) des Trockenruckstandes: groBer, meist — ;
c) des Aschegeh.: sehr gering; d) der Alkoholzahl: minimal, < 2 % ; e) des Aussehens:
sehr yerschiedenes Verh., fast stets Farbanderung u. Nd.; f) des Wirkstoffgeh.: zum Teil
erhebliehe Abnahmen, die eine laufende Kontrolle in der Praxis wiinschen lassen.
Tabcllen der Einzelbefunde im Original. (Pharmaz. Ztg. 80. 1265—69. Magyar gyó­
gyszeresztudomanyi T&rsasag Ertesitoje 11. 512—34. 1935. Pecs, Univ.) D e g n e r .
Ivor Griffith, Die neue, mildc Jodtinktur. Kurze, pharnmkol. Betrachtung iiber
die genanntc Zubereitung der U. S. P. XI. (Amer. J. Pharmac. 107. 393—96. Okt.
1935.) Degner.
G. Schneider und R. Folgner, Feste pharmazeutische Wasserstoffperoxydverbin-
dungen und ihre Haltbarkcit. Scłbstbereitete Harnstoff-H20 2-Verbb. zeigten auch im
zerstreuten Tageslicht nur ganz unbetrachtliche Geh.-Minderung. Ein besonderer
Stabilisator war iiberfl. Kaufliche Prodd. (Hyperol, Hydrokabc, Ortizon, Perovetten)
zeigten im Licht, die beiden ersten auch im Dunkeln, hohere Geh.-Abnahmen. Einiges
iiber H20 2-Verbb. m it krystallwasserhaltigem u. -freiem Na-Pyrophosphat. (Pharmaz.
Zentralhalle Deutschland 76- 733 — 37. 28/11. 1935. Briinn, Dtsch. Techn. Hoch-
schule.) Degner.
C. L. M. Brown, Eine Bemerkung iiber Isopropylnitrit. Wegen der groCen Fluchtig-
keit des Athylnitrits u. der darin begriindeten geringen H altbarkeit des Spiritus atheris
nitrosi untersucht Yf. dio Móglichkeit des Ersatzes von Athylnitrit durch Isopropyl-
nitrit, zumal Isopropylalkohol in sehr reiner Form kauflich erhaltlich u. kaum tox.
ist. Wahrend im Falle der Darst. von Athylnitrit etwas Acetaldehyd ais Nebenprod.
entsteht, bildet sich aus Isopropylalkohol ais Nebenprod. das weniger unerwiinschte
Aceton. Die Darst. des Isopropylnitrits aus Isopropylalkohol, H2S 0 4 u. N aN 02 bei
gewóhnlicher Temp. wurde unter yerschiedenen Bedingungen untersucht. Mit uber-
schiissigem Isopropylalkohol wurde ein verd. Prod., das etwa 38 Vol.-% Alkohol ent­
halt, erhalten, Kp. 42— 42,5°, d = 0,8445. Reincs Isopropylnitrit zeigte Kp. 39,5
bis 40°, d15 = 0,8684. Eine Lsg. von Isopropylnitrit in Isopropylalkohol war halt-
barer ais Spiritus atheris nitrosi. (Quart. J . Pharmac. Pliarmacol. 8. 386—89.
1935.) S c h ic k e .
K aroly Szahlender, Uber die Hersldlung und Untersuehung des noiwegischeti
Mcdizinallebertrans. Alte u. neue Herstellungsmethode. Handelssorten. — Yon der
Bergener Trankontrollstation fiir guten Medizinallebertran festgestellten Grenzzahlen:
np20 = 1,478—1,480, Jodzahl 160— 173, Verseifungszahl 183—187, freie Fettsaure
hochstens 0,6—0,7% (aus Olsaure berechnet), unverseifbare Anteile bis 1,5%, Tinto-
meterzahlin blauen Einheiten mindestens 7—8 (gewóhnlich 10—12), A- bzw. D-Vitamin-
einheiten mindestens 500 bzw. 250 pro g. (Magyar gyógyszeresztudomanyi Tarsasńg
Lrtesitóje 11. 643—53. 15/11. 1935. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) Sa il e r .
Kurt Handke, Betlrage zum Kapitel Arzneimittdunłersuchung. Die bei der Priifung
nach D. A.-B. V I einen As-Geh. yortauschenden Verunreinigungcn des Ca-Lactates
(vgl- L i e t z e l u. S i e g e r t , C. 1929. II. 2705) lassen sich durch 1—2-maliges Um-
krystallisieren aus W. m it etwas Kohle beąuem entfernen. Fiir die Yeraschung vor
der Geh.-Best. wird das Verf. des Schweizer. A.-B. empfohlen. — Ftir Magnesium
108*
1660 F. P h a r m a z ie . D e s in f e k t io n . 1 9 3 6 . I.

perosydatum wird eine Festlegung der Raumerfullung empfohlen: 10 g sollten bei der
vom D. A.-B. VI fiir Caleium carbonicum praeeipitatum pro usu externo yorgeschrie-
benen Prufung mindestens 40 ccm einnehmen. (Dtscb. Apotheker-Ztg. 50. 1778—79.
14/12. 1935. Hageda A.-G.) Degner.
Pal Rom, Verfahren zur Untersuchung geschnittener Blaitdrogen. Vortrag. Methode
zur Reinheitsprufung geschnittener B latter: die zu untersuchenden Blattstuckchen
werden unter Kochen mit Kalilauge u. N atr. perborat behandelt, bis sic lichtgrun
werden; nach Waschen mit W. u. Auskochen m it A. werden die Verteilung des Calcium-
oxalats im Gewebe, sowie Haare, Stomata usw. unter Mk. bei kleiner VergróBerung be-
obachtet bzw. die Identitat yerdachtiger Blattfragmente bestimmt. Einzelheiten u.
Mikrophotographie im Original. (Magyar gyógyszeresztudomanyi Tarsasńg iSrtcsitóje
11. 664—73. 15/11. 1935. Budapest, Kgl. ung. Versuchsstat. f. Heilpflanzenzucht.
[Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) Sa il e r .
L. Kofler, Uber Drogen mit dlherischem Ol und ihre Werlbestimmung. Vortrag. Be-
richt iiber die Arbeiten mit V. H e r r e n s c h w a n d (C. 1936. 1. 591). Ferner wurden wio
1. c. untersueht Cortex Cinnamomi eeylaniei (1) u. Radix Calami (II). Die Mehrzahl
der Ganzdrogen von I entsprach im Geh. an ath. 01 dem Dtsch. u. Osterreieh. A.-B..
von II nicht. Bei II miissen beim 1. c. besehriebenen Verf. 30 u. in 2 wciteren Kolbehen
noch je 60 ccm Destillat aufgefangen u. dic 3 Olmengen zusammengezahlt werden.
In Latschcnkieferzweigen von yerschiedenen Stellen Nordtirols wurden 0,21—0,51%
ath. 01 gefunden. (Pharmaz. Mh. 16. 209—12. Noy. 1935. Innsbruck.) DF.GNER.
R. Wasicky und Frida Graf, Weitere Untersuchungen uber die Bestimmung von
dtherischen Olen in Drogen und Pflanzenmaterial. (Unter M itarbeit yon Stella Bayer.)
Mitteilung einiger Verbesserungen des G E Y E R sch en App. (ygl. H o r k h e i m e r , C. 1935-
I. 3010). 2—20 g Drogę, 150—200 ccm gesatt. NaCl-Lsg., Siedesteinehen u. -— bei Olen
m it D. > oder ~ 1 u. bei Kamille — 0,2 ccm Pinen 1 Stde. dest., einige Min. unter-
brechen, 10 Min. dest., beim A b le s e n fur Pinen 0,17 ccm abziehen. Der EinfluB des Zer-
kleinerungsgrades hangt vom Bau der Drogę ab (ygl. K o f l e r , C. 1 9 3 6 . 1. 591). Prakt.
Best.-Ergebnisse im Original. Der verbesscrte App. liefert gut reproduzierbare Werte.
(Sci. pharmaceutica 6. 101—06. 1935. Beil. zu Pharmaz. Presse. Wien, Univ.) DEGNEB.
Anna Rattu, Alkaloidbestimmung nach den terschiedenen Arzneibiichern. Ver-
gleiehende Alkaloidbestst. in Opium u. BrechnuB nach den Vorsehriften der wichtigeren
Arzneibucher fuhrten zu stark yerschiedenen Werten, bedingt durch Methoden-
unterschiede. Vf. fordert fiir pharmakolog. wichtige Drogen einheitliche intemationale
Wertbestimmungsmcthoden. (Rond. Seminar. Fae. Sci. R. Univ. Cagliari 4. 145—48.
Cagliari.) GBIMME.
P. W. Danckwortt, Untersuchungen von Derrispraparalen. II. Uber die Wert-
bestimmung von Derriswurzeln und die Haltbarkeit des Itotenon-s in Hcmdclspraparaten.
U nter Mitarbeit von G. Baumgarten u. H. Patzsch. (I. ygl. C. 1934. II. 1656.) Das
1. e. beschriebene polarimetr. Rotenongch.-Best.-Verf. ist trotz der Ablehnung durch
R owaan (C. 1935. II. 2114) bei der Unters. von Derriswurzeln immer, bei der Unters.
yon Handclszubereitungen nur bei Abwesenheit von opt.-akt. Losungsm. anwendbar
u. richtig. Jedes auf Krystallisation beruhende Verf. wird ais ungenau u. mit den
Tieryerss. nicht ubereinstimmend abgelehnt in Obereinstimmung m it GsTIRNER
(C. 1935. I. 1293). Die Wrkg. der Drogę u. ihrer Zubereitungen riihrt sicher nicht allein
vom Rotenon her. Die besehriebenen Unterss. bzgl. der H altbarkeit yon Rotenon-
zubereitungen, die m it CC14 oder Chlf. hergestellt waren, ergaben innerhalb der vier-
monatigen Beobachtungszeit eine nur geringe Abnahme des Rotenongeh. Bei alteren
Zubereitungen muB aber, selbst in nicht alkal. Lsgg., m it einem Rotenonyerlust ge-
rechnet werden. (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 273. 385—88. Okt. 1935.
Hannoyer, Tierarztlichc Hochschule.) DEGNF.R.
Chemische Fabrik von Heyden Akt.-Ges., Radebeul-Dresden (Erfinder:
Arthur Binz und Otto von Schickh, Berlin), 3-Aminopyridin. Man laBt auf die
entsprechenden Halogen-3- bzw. -5-nitropyridine H 2 in Ggw. eines K atalysators ein-
wirken. Man reduziert z. B. 2-Chlor-5- oder 4-Chlor-3-nitropyridin m it Pd oder ISi.
Die Ausbeute betragt 95 bzw. 85% der Theorie. Pharmazeut. Zwischenprod. (D. R. P-
622 345 KI. 12 p vom 5/9. 1933, ausg. 26/11. 1935.) Altpeter.
Vladimir StanSk und Alois Velich, Prag, Herstellung ton Chininperjodid u. dgl-
Alkaloide dad. gek., daB man 1. die stark m it W. yerd. Alkaloidlsg. oder ein Gemisch
yon Alkaloiden mit einer Jodlsg. von z. B. K J ycrmengt, die erhaltene kolloidale Per-
1936. I. G. A n a ly se. L a b o r a t o r iu m . 1661

jodidlsg. mit NaCl aussalzt u. den am orphenNd. abfiltriort oder 2. die entspreehenden
Alkaloide in einem organ. Lósungsm., wio CH3OH, C4H 9OH, C2H4(OH)2 usw. lost,
dann die Jodlsg. zugibt u. das Gemisch in eine stark verd. wss. Lsg. irgendeines neu-
tralen Elektrolyten gieCt, bis ein amorpher Nd. sich bildet. (Tschechosl. P. 48 961
vom 5/4. 1933, ausg. 25/10. 1934.) K autz.
Abel M. Silvan, Brooklyn, N. Y., iibert. von: Jacob Siegel, New York, Dis-
pergierung ton Slerinen in Wasser. Sterindispersionen, vor allem des Ergosterins u.
Cholesłerins, die ais Grundlage zur Herst. antirachił. wirkendcr Praparate dienen,
werden erhalten, wenn man 50°/oig. alkoh. oder Acetonausziige aus Knoche.nmehl,
Fleisch u. Al/alfa in Ggw. von Ca-Salzen, vor allem Ca-Phosphaten, sowie von Capryl-
alkohol zur Dispergierung benutzt. Es wird hierbei die Sterinleg. in den Ausziigen
mit dem Caprylalkohol eingedampft u. darauf der Riickstand m it einer Salzlsg. durch
Zentrifugieren in den kolloiden Zustand iibergefiihrt. (A. P. 2010 792 vom 10/5.
1933, ausg. 6/8. 1935.) E ben.
Abbott Laboratories, N orth Chicago, iibert. von: Edgar B. Carter, Highland
Park, 111., V . St. A ., Entgiften ton Pollenezlrakt durch Zugabe einer geringen Menge
HCHO, z. B. 0,1% einer 40°/oig- Lsg., worauf man etwa 2 Wochen bei 37,5° stehen
laBt. Man soli auch Methenamin (Hexamethylentetramin) zusetzen konnen. (A. P.
2019 808 vom 8/10. 1932, ausg. 5/11. 1935.) A ltpeter.
Louis Philippe Jean, Quebee, Canada, Milłel gegen Hautreizungen, insbesondere
durch Pflanzen der Familie der Anaeardiaceen, bestehend aus 4 g FeCl3, 2 g NH 4C1,
V, g J 2, 50 ccm Glycerin, 40 ccm gesatt. Lsg. yon Ca(OH)2, 10 ccm W. (Can. P. 350 019
vom 7/12. 1935, ausg. 7/5. 1935.) Altpeter.
Deodor-X Co. of Canada Ltd., Montreal, iibert. von Alexander R. Wbite,
Mimico, Ontario, Canada, M ittel zur Geruchsbeseiłigung, bestehend aus einer alkal.
HCHO-Lsg. (ph etwa 9,8), wobei Na-Metasilicat die alkal. Rk. bewirkt, K-Seife u.
einem ath. Ol. (Can. P. 349 719 vom 2/12. 1933, ausg. 23/4. 1935.) Al t pe t e r .

G. Analyse. Laboratorium.
H. Klumb und Th. Haase, Etn Beilrag zur Messung niedriger Gasdrucke. Es
wird ein neues Manometer zur Messung niederer Gasdrucke beschrieben, dessen Prinzip
auf der Messung der Warmeleitfahigkeit des Gases im Rezipienten unter Verwendung
elektr. erwarmter Bimetallbiinder beruht. Das Bimetali bestand aus einer Invar-
Konstantankombination. Die Verss. ergaben, daB das Manometer geeignet ist zur
Druckmessung innerhalb eines Bereiches von 10°— 10-4 mm Hg. Das Instrum ent
ist abhangig von dem Mol.-Gew. des Gases im Rezipienten u. eignet sich daher auch
zur Analyse von Gasen u. Gasgemischen. (Physik. Z. 37. 27—32. 1935. Freiburg i. Br.,
Physikal. Inst. Univ.) G o t t f r ie d .
Bernhard Siede, Glasgerat zur Wasserdestillation. Es werden dio Griinde fiir einen
Łbergang von Sn- zu Glasgeraten bei der W.-Dest. erórtert u. Vergleichszahlen fiir
den Gasverbracuh mitgeteilt, die zugunsten des Glasapp. sprechen. Das verwendete
Dest.-Gerat besteht aus einem Stiick: die Destillierblase wird durch ein Verb.-Rolir,
das an ihrem Boden einmiindet, vom K uhler her m it vorgewarmtem Kiihlwasser
gMpeist, das Dampfrohr ist oberhalb der Blase in einem Winkcl von 45°, dann recht-
winklig u. m it 45° wieder zum Kuhler gebogen; ein am Kiihlwasserablauf zwischen-
geschaltetes T-Stiick verhindert das Abhebem des Blaseninhalts. Zur besseren Wiirme-
ausnutzung kann ein Blechmantel angewandt werden. (Chemiker-Ztg. 59. 925. 13/11.
1935. Ilmenau, Lab. d. Thiir. Staatspriifamts.) R. K. M ULLER.
Cr. Monch, Ein selbsttdtig regelnder Abflupheber. Ein Heber, der nach einmaligem
Ansaugen die FI. bis zu einer von der Eintauchtiefe abhangigen Hohe ablaufen lafit,
ohne dann Luft anzusaugen, so daB bei erneutem ZufluB der Heber wieder in Tatigkeit
tritt. Auch bcim Herausnehmen bleibt der Heber m it FI. gefullt. 1 Skizze. (Z. techn.
Physik 16. 314. 1935. Erlangen.) H uth.
A. K. Babko, Die Loslichkeit ton Niederschlagen in Sauren. Theoret. Erórterungen
uber dio Loslichkeit eines Nd. in bezug auf seine Abhangigkeit vom pH-Wert bei gleich-
zeitiger Wrkg. des H '-Ions u. eines t)berschusses des Fallungsmittels. In der ent-
wickelten Formel fiir 2-bas. Sauren q — 1 + [H -]/K 2 + [H ']2/K iK 2 bedeutet q den
Anteil der allgemeinen Saurekonz. [S] ais freies Anion, also q = [S]/[A"]. Aus einem
abgebildeten Nomogramm kann q fiir verschiedene Sauren bei verschiedenen pH-Werten
1662 G-. A n a l y s e . L a b o r a t o r iu m . 1 9 3 6 . I.

abgelesen werden. Weitere Einzelheiten im Original. Beispiele an BaC20 4 u. CaC20 4.


(Z. analyt. Chem. 103. 190—96. 1935. Kiew.) E c k s t e in .
Selby M. Skinner, Die Wirksamkcit des Zahlrohres. (Vgl. C. 1935. II. 1407.)
(Physic. Rev. [2] 48. 438— 47. 1935. Columbia, Univ.) G. S c h m i d t .
C. B. Madsen und J. C. Madsen, Einige einfache Apparaturen zur Zahlung der
Zdhlrohrimpulse. Vff. zeichnen dic Diagramme dreier einfacher Apparaturen zur Zahlung
der Zahlrohrimpulse auf. Dic Anordnung ermoglieht rein Yisuelle Sichtbarmachung der
Impulsc, Zahlung durch Zahlrohrrelais sowie Ziihlung der Koinzidenzen. (Naturwiss.
23.738—39. 25/10. 1935. Aarhus [Danemark], Univ.) G. S c h m i d t .
M. J. Copley, T. E. Phipps und Julian Glasser, Eine Ionisationspumpe zum
Nachweis von Molekularstralilen. Die wesentlichen Eigg. der von den Vff. beschriebenen
Ionisationspumpe zum Nachweis der Molekularstralilen bestehen 1. in einem kleinen
Vol., 2. in einer hohen Empfindlichkeit, 3. in einer hochisolierten P latte u. 4. in der Ver-
wendung eines diinnen Metallstreifcns an der Wand einer Platte, der die gleiehzeitige
Entgasung der Platte u. der Wand durch Strahlung aus dem G itter ermoglieht. Die
Pumpe wird geeicht durch Vergleich m it einer Mc L E O D -P u m p e im Druekgebiet von
4-10-4 bis 1 • 10-5 mm Hg. Das benutzte Gas war Ar. (Rev. sci. Instrum ents [N. S.]
6. 371. Nov. 1935. Univ. of Illinois.) G. S c h m i d t .
Raymond Morgan und Newbem Smith, Eine Elektronenheugungsapparatur.
Eine Elektronenbeugungsapparatur wird von Vff. in allen Einzelheiten beschrieben.
Sie kann fiir Reflektion oder fiir Durchstrahlung auch von Gasen u. Diimpfen ver-
wendet werden. Der Elektronenstrahl wird elektrostat. konzentriert. Auch fur die
Belichtungsvorr. (Ablenkung des Elektronenstrahls) werden nur elektrostat. Felder
yerwendet, um Einflusse im Streuraum zu vermeiden. Die Folien sind zwecks schneller
Auswechslung auf einem drehbaren Halterkreis angeordnet. Durch Anbringen von
Federrohren sind Drehschliffe mogliehst vermieden. (Rew sci. Instrum ents [X. S.] 6-
316— 19. Okt. 1935. Univ. of Pennsylvania, Plandal Morgan Lab. of Phys.) Koi.LATH.
D. S. Roshdestwenski, Interferometerfiir Untersuchungen uber anomale Dispersion.
Bei Unterss. iiber anomale Dispersion nach der Methode yon PucciANT mittels des
jAMINschen Interfcrometers treten oft Unbeąuemlichkeiten auf, u. zwar, wcil die
interferierenden parallelen Strahlen nicht geniigend weit auseinander gesetzt werden
konnen u. weil die dieken Platten der Spiegel sich bei intensiver Beleuchtung Iangsam
erwarmen, was ein stetiges W andem der Interferometerstreifen zur Folgę hat. Wird
jeder Spiegel durch ein paar paralleler Platten ersetzt, so fallen diese Schwierigkeitcn
weg, es entsteht aber eine neue, den Abstand zwischen den Platten bei jedem Paar
genau gleich zu machen. Es werden weiter die Gestalt u. die Bewegungen der Inter-
ferenzstreifen, welche eine Messung der Differenz der Abstande beider Plattenpaare
ermoglichen, analysiert u. die erreichbare Genauigkeit bei der Beseitigung dieser
Differenz diskutiert. Es wird ferner die notwendige Genauigkeitsgrenze ermittelt u.
gezeigt, daB Paare von Platten m it ungleichen Abstanden es moglich machen, notigen-
falls die gewóhnliehen h o r iz o n ta le n Streifen des JA M IN sc h e n Interferometers in verti-
kale zu verwandeln. Es werden zum SehluB einige Hinweise zur Herst. der plan-
parallelen Platten oder von Glasplatten ident. Dicke gegeben. (Buli. Acad. Sci.
U. R. S. S. [rusś.: Iswestija Akademii Nauk S. S. S. R.] [7] 1934. 1119—50.) K l e y e r .
A. Schleicher und N. Brecht-Bergen, Beitrage zur mibrochemischen Speklral-
analyse im Hochfreąuenzfunken. Yff. stellen ais Ergebnis einer Diskussion mit
W a . G e r l a c h fest, daB Ndd. u. Losungsriickstande oxyd. u. sulfid. N atur auf dem
Filter nicht nach Befeuchten m it NaNOa-Lsg. yerbrannt werden, sondern vom Filter
herauszulosen, ihr Eindampfruckstand in Gelatine zu betten u. dann in der Funken-
strecke zu verdampfen sind (vgl. C. 1935. II- 1753). — Die Yerwendung einer Au-
Folie unterliegt den angegebenen Einschrankungen. — Ein ruhig brennender Funke
erlaubt nicht die Yerwendung einer kleineren Spaltbreite. — Die Benutzung einer
2 mm starken Glasplatte war durch die gewahlte Dimensionierung der Hocbfreąuenz
geboten. — Notiz iiber den Be-Nachweis in Gg\v. von viel Fe. (Z. analyt. Chem. 103.
198. 1935.) E c k s t e in '.
Walther Gerlach. Bemerkungen zu den spektralanalytischen Untersuchungen von
TI-. Kraemer. Vf. v ertritt die Ansicht, daB die von K RA EM ER (C. 1934. II. 2420. 1653.
987) angegebenen Spektrallinien von Si, P, Se, z. T. oder ganz falsch identifiziert sem
mussen. Kraemer gibt in seiner Entgegnung die Móglichkeit von Irrtiim em zu. die
auf die zu geringe Dispersion seines App. zuriickzufiihren sind. Yermutlich handelt
1936. I. G. A n a ly se. L a b o r a t o r iu m . 1663

es sich boi den bcanstandeten Linicn um Fe-, Ni- oder Cr-Linien. (Z. analyt. Chem. 1 0 3 .
356. 1935. Miinehen.) E c k s t e in .
Ralph H. Muller und Gilbert F. Kinney, E in photoelektrMies Colorimeler mit
logarithmischer Anzeige. Da nach dcm L A M B E R T -B E E R schen Gesetz die Konz. dem log
von I J I proportional ist, ver\venden Vff. in Vcrb. m it einer Vakuumphotozelle ein
Rohrenvoltmeter mit logarithm. Charakteristik. Dazu dient eine Penthode (R. C. A.
Typ 6 D 6) m it Kompensation im Anodenkreis u. variablem Gitterwiderstand. Bei
kleiner Lichtintensitat laBt sich der MeBstrom verstarken. Vff. zeigen, daB eine Sperr-
schichtzelle, doren E.M.K. ebenfalls eine logarithm. Funktion der Lichtintensitat ist,
fiir colorimotr. Zwecke direkt in Konzz. gecicht werden kann. (J. opt. Soc. America
25. 342—46. Okt. 1935. New York, Univ., Departm. of Chem. Washington Sąuare
College.) Brauer.
E. L. Armstrong und M. L. Kuder, Die Grenzen der colorimetrischen Analyse mit
den jetzigen Methoden. Vff. bestimmen m it Hilfe eines neuen photoelektr. Colorimcters,
das sie ausfuhrlich beschreiben (Abbildungen imOriginal), die Fehlerąuellen colorimetr.
Bestst., die in der GróBenordnung von 5—10% ' m Durchschnitt liegen. Mit dem neuen
App. sind Vff. in der Lage, den EinfluB samtlicher Faktoren genau zu iiberblicken u. so
genauero u. vergleichbare Resultate zu erzielen. (J. Lab. clin. Med. 2 1 - 181—87. Nov.
1935. Washington, D. C.) Ba e r t ic h .
S. Kilpi, Zur stufemceisen Titration einer zweibasischen Saure. Es werden die
Bedingungen der stufenweisen Titration fiir zweibas. m ittelstarke u. schwache Sauren
abgeleitet. Der Potentialsprung der potentiometr. Titration h at am ersten Aquivalcnz-
punkt ein Maximum, wenn K 1/K 1 > 13,93 ist, u. ein Minimum bei K 1/K., < 13,93,
wobei A'j > K , angenommen wird. Dics entspricht dem t)bergang der Pufferwrkg.
des aquimolekularen Gemisches einer Siiure u. Base vom Minimum zum Maximum
bei Kil A' K boh = 13,93 K u, bzw. bei K m a 'K b o h — A',,,/13,93. Die Wasserstoff-
ionenkonz. ani maximalen bzw. minimalen Potentialsprung ist bei mittelstarken u.
schwachen Sauren gleich der Wasserstoffionenkonz. am ersten Aquivalenzpunkt,
unabhiingig vom W ert K X!K V Bei groBen Werten von K J K 2 ist die Wasserstoffionen­
konz. am maximalen Potentialsprung gleich der Wasserstoffionenkonz. am ersten
Aquivalenzpunkt, unabhangig von der Starko der Sauren. (Z. physik. Chem. Abt. A.
1 7 4 . 441—44. Nov. 1935. Helsinki,Finnland, Chem. Lab. der Univ.) W E IB K E .
Richter, Neues Yerfahren zur maflanalytischen Bestimmung des Wassergehaltes von
Flussiglceilen und festen Kórpem. Beitrag zur Abhandlung von K . Fischer. (Vgl. C. 1 9 3 6 .
I. 1057.) Vf. hat das Yerf. von F i s c h e r naehgepruft u. festgcstellt, daB es auch zur
W.-Best. in organ. Stoffen, die unm ittelbar m it J reagioren, verwandt werden kann.
Er hat das Verf. an Starkę, Mehl, Kakaopulver, Speisefettcn, Olen, Marmeladen u.
Malzextrakt ausprobiert u. einwandfreie Ergebnisse erzielt, wenn die Substanzen in
geniigend feiner Verteilung yorliegen. Nur boi Kase war das Verf. nieht anwendbar. —
Vf. nimmt die Tatsaehe, daB J mit organ. Substanzen ohne K atalysatoren nur sehr
trage reagiert, wahrend die Umsetzung des J zu H J in Ggw. von W. u. S 0 2 sehr rasch
erfolgt, ais Grund fiir die Best.-Moglichkeit des W. in organ. Stoffen an. (Angew. Chem.
4 8 . 776. 14/12. 1935. Dresden, Inst. f.Lebensmittel- u. Garungschemie.) E c k s t .
L. W. Winkler, Bestimmung des Reduktimsi-ermogens der verunreinvjten Luft.
Die durch Kondensation an den AuBenwanden eines m it Eis u. W. gefiillten Kolbens
crhaltene W.-Menge wird in einor Porzellanschale gesammelt u. folgendermaBen ge-
priift: In 2 50-ccm-Erlenmeyer werden je 10 ccm alkal. K iln 0 4-Lsg. (4 g reinstes
XaOH in 1000 ccm nahezu 0,01-n. K M n04) eingemessen u. das eine Kolbehen mit
1 ccm reinem W. u. das andere m it 1 (bzw. 5 ccm bei Unterss. der freien Luft) Kondens-
wasser beschickt. Nach 24 Stdn. (immer bei Zimmertcmp.) sauert man beide Fil. mit
1—2 ccm 10°/oig. H.,S04 an. Nach kurzer Zeit setzt man etwa 0,05 g K J hinzu u. titriort
mit 0,01-n. Na2S20 3-Lsg. Der Unterschied an MeBlósungsverbrauch mai 10 (bzw. x 2)
zeigt das Reduktionsvermogen des Kondenswassers bzw. der untersuehten Luft in
„Graden“ an. Zur Herst. der Na2S20 3-Lsg. werden 2,48 g Na2S20 3•5 H 20 in 500 ccm
W. gel., dem man 10 ccm durch Dest. gereinigten Isobutylalkohol zugesetzt hat, u.
auf 1 1 verdunnt. — Die untersuehten Luftproben schwankten in den „Reduktions-
graden" von 1,0° (freie Luft nach mehreren Regentagen) bis 18,2° (Kinoluft). (Z. analyt.
Chem. 1 0 3 . 183—86. 1935. Budapest, Univ.) E c k s t e in .
Wilfried Heller, Die Bestimmung des atmospharischen Ozons mit Hilfe von Fluo-
rescein. Vf. leitet das Gas durch eine mit Fluoresceinlsg. beschickte Kolonne u. darauf
durch eine KJ-Lsg., die zur Feststellung der zulassigen Stromungsgeschwindigkeit
1664 G. A na ly se. L a b o r a t o r iu m . 1 9 3 6 . I.

dient.. Nach einer gewissen Zeit wird die Fluorcsceinlsg. m it empir. hergestellten Lsgg.
(3,3—3,3-10-7 mg/ccm) unter Verwendung eines Nieols vergliehen. 0 2, N2 u. NO
storen nicht, N 0 2 u. C 02 haben bei Partialdrucken des 0 3 von 10~3 bis 1(T5 einen
geringen Einflufi. t)ber den Einflufi des Verhaltnisses 0 3: Fluorescein, unter Beriick-
sichtigung des pn-Wertes, siehe Original. (C. R. liebd. Seances Acad. Sci. 2 0 0 . 1936
bis 1938. 1935.) " E c k s t e in .
H . Cauer. Entnahnimyyparat fiir chemisch-klimatologische und technische Luft-
untersuchungen. Ausfuhrliche Beschreibung u. Abbildungen zweier Entnahme-
apparaturen — fiir Motor- u. fur H andantrieb —, die sowolil fiir qualitative, wie ąuanti-
tatiye Unterss. von Gasen, Schwebe- u. Giftstoffen in der L uft Verwendung finden. Die
Hauptteile sind: eine starkę Saugpumpe, Tourenzahler oder Gasmesser, jo nach der
quantitativen Analyse yerschiedene Arten Waschgefafie, fiir qualitative Bestst. aus-
weehselbare Aufsatze fiir dio Indicatorsubstanz u. Nebenbestandteilen. Der App.,
bzgl. dessen Einzelheiten auf das Original verwiesen werden mufi, wird in 3 Grófien-
ordnungen hergestellt. (Z. analyt. Chem. 1 0 3 . 166—80. 1935. Berlin, Hauptgesundheits-
am t.) E c k s t e in .

a) E le m e n te u n d a n o rg a n is c h e V e rb in d u n g e n .
Erich Miiller, Potentiometrische Titratiomn von Sulfił und Sulfoxylat usw. Bc-
merkung zu der Mitleilung ton J . Lobering. (Vgl. C. 1 9 3 5 . II. 3268.) Vf. weist nach, daB
die Rk. Sulfit-Bichromat nicht unter Cr(2)-Bldg. vor sich geht, sondern dem Schema:
3 H S 0 3' - f 2 H Cr04' + 5 H ‘ 3 S 0 4" + 2 Cr'" + 5 H„0
folgen mufi. In gleicher Weise entsteht bei der Titration von Cr20 ;" m it Sulfoxylatlsg.
kein Cr(2), sondern dio Rk. yollzieht sich nach dem Schcma:
3 H S 0 2' + 4 HCr04' + 13 H ’ > 3 S 04" + 4 Cr " + 10 H 20 .
Vf. begriindet seine Stellungnahme m it der Tatsaehe, daB ein Red.-Mittel, das
Cr(6) zu Cr(2) reduzieren kann, immer erst zu Cr(3) u. dann zu Cr(2) fiihrt, was in der
Kurve an 2 Potentialspriingen zu erkennen sein miifite. Weitere theoret. Einzelheiten
im Original. (Z. analyt. Chem. 1 0 3 - 340—41. 1935. Dresden, Sachs. Techn. Hoch-
sehule.) ' ECKSTEIN.
A. Mutschin, Potentiometrische Titralioncn ton Sulfit und Sulfozylat allein und
in Gegenwart ton Hyposulfit. (Vgl. LÓ BERIN G , C. 1 9 3 5 . II. 3268.) Ausfuhrliche Wider-
legung der von L o b e r i n g angegebenen Rk.-Mechanismen, die sich im wesentlichen mit
der Entgegnung M u l l e r s (vgl. yorst. Ref.) deckt. (Z . analyt. Chem. 1 0 3 . 342—48.
1935. Briinn, Dtsch. Techn. Hochsch.) ECKSTEIN.
S. S. Martynzewa und s. L. Smimowa, Bestimmung von Uypochloril und
Cłdorat in der Kathodenfliissigkeit von Chlorfabriken. Nach Best. des Gesamt-Cl mittels
arseniger Saure wird i n einer neuen Probe das Hypoehlorit durch NH4C1 zerstórt u.
danaeh das Clilorat-Cl wiederum mit arseniger Saure fiir sich bestimmt. Die D ifferen z
beider W erte ergibt den Geh. an Hypoehlorit. (Anilinfarben-Ind. [russ.: Anilino-
krassotschnaja Promyschlennost] 5 . 147—48. 1935.) Ma u r a c h .
N. A .T an an aeff und M .K .B u itsch k o ff, ZurFrage der schndlen, gravimetrischen
Bestimmung der Kieselsaure. S i02 lafit sich aus K N aC03-Schmelze yon Kalkstein,
Quarzit, Glas, Ton u. Kaolin leicht u. yollstandig m it konz. H N 0 3 abscheiden. Um die
haufig auftretende feine Verteilung des Nd. iiber dem Bodensatz zu yermeiden, setzen
Vff. der h. Fl. 5— 10 ccm h. Gelatinelsg. (0,1 g/100 ccm h. W.) hinzu. Die H N 03 darf
bei dem ganzen Arbeitsgang nicht unter 1/ s ihrer urspriinglichen Konz. sinken. Der Nd.
wird nach kurzem Aufkochen abfiltriert, m it h. H N 03 (3: 100) ausgewaschcn u. gegliiht.
Kalkstein lóst man zuerst in konz. H N 03, filtriert den Ruckstand nach Verdiinnen ab
u. schliefit den Ruckstand m it K N aC03 auf. Bei den iibrigen Gesteinen ist zu hohe
Temp. sowie ein groBer K N aC03-t)bersehufi zu yermeiden. Einzelheiten des Arbeits-
ganges im Original. Analysendauer 2—2V2 Stdn. (Z. analyt. Chem. 1 0 3 . 349—53.
1935. Kier.-, Industrieinst.) E c k s t e in .
George Cruess-Callaghan, Eine Methode zur Mikrobestimmung des Magnesiums.
Das Verf. beruht auf der von B e rg (C. 1 9 2 7 . I. 2585) angegebenen Fallung des Mg mit
o-Oxychinolin, Bromierung des Komplexsalzes u. jodometr. Best. des uberschussigen Br.
Die titra tio n erfolgt m it einer Mikroburette nach CONWAY (C. 1 9 3 4 . II. 1336). Bis zu
50 y Mg in 3 ccm Lsg. sind m it genugender Genauigkeit, auch in Ggw. der 4-fachen
Ca-Menge, z u bestimmen; in Abwesenheit yon Ca erhóht sich die Empfindlichkeit auf
20 y Mg. Einzelheiten des Arbeitsganges im Original. (Biochemical J . 2 9 . 1081—8o.
1935. Dublin, Uniy.) E c k s t e in .
1936. I. G- A n a l y se . L a b o k a t o k iu m . 1665

W. Daubner, Eine neue majianalytischc Bestimmung des Aluminiums. ZuniLchst


wird das Al mit einer Lsg., die 5% NH4C1, 5% Eg- u- 0,45% As20 6 enthalt, unter Auf-
koohen ais AlAs04 gefallt. Der Nd. wird abfiltriert, m it 90%ig. A. mehrfaeh gewaschen,
mit h. HC1 yom Filter herausgel. u. m it konz. S 0 2-Lsg. im t)berschuB yersetzt. Nach
1 Stde. vertreibt man das S 0 2 unter Durchleiten von C 02 durch Aufkochen bis zum
Yolligen Verschwinden, dam pft auf 150 ccm ein, setzt einige Tropfen konz. Weinsaurelsg.
kinzu, neutralisiert die Lsg. m it N aH C03 u. titriert nach Zusatz von 1 g K J u. Starkelsg.
mit 0,1-n. J-Lsg. — Der As20 5-Geh. der Fallungslsg. darf 0,38% nicht unter- u. 0,53%
nicht uberschreiten. — E s sind nur essigsaure Al-Lsgg. yerwandt worden. — Bei Silicat-
analysen stórt S i0 2 nicht, Fe muB aber yorher entfernt werden. (Angew. Chem. 48.
589. 1935. Landshut in Bayem, Staatl. Keram. Faehscliule.) E c k s t e in .
W. Daubner, Neue mapanalytische Bestimmung des Aluminiums. (Vgl. yorst.
Ref.) Dio orwahnte (NH4)3As04-Lsg. soli einen As20 5-Geh. yon 2,56% u. nicht von
0,9% habon. (Angew. Chem. 48. 696. 2/11. 1935.) E c k s t e in .
R. Meurice und P. Martens, Einige Beobachtungen bei der Eisen- und Aluminium-
bestimmung in naturlichen Phosphaten nach der Methode von Crispo. Vff. stellen fest,
daB bei Anwesenheit von mehr ais etwa 4% Fe + Al in dem Minerał die nach C k i s p o
crhaltenon Oxydwerte wesentlich zu hoch liegen, u. weisen nach, daB die Werte um so
hoher sind, je groBer der Zusatz der Molybdatlsg. ist. Sie empfehlen die Acetatfallung.
In dem gewogencn Nd. Fe20 3 + A120 3 + P 20 6 wird Fe durch Titration m it KM n04,
Al nach Entfernung des Fe m it reinstem NaOH ais A1P04 aus der sauren Lsg. in Ggw.
von Na2S20 3 bestimmt. (Ann. Chim. analyt. Chim. appl. [3] 17. 313—14. 15/11. 1935.
Gembloux.) E c k s t e in .
H. A. Kar, Elelctrolylischc Bestimmung von Titan, Zirkon oder Aluminium in
Chromstahlen und Legierungen. 1 g der Stahlprobe oder der Legierung wird in 20—40 ccm
10%ig- H 2S 04 gol., in einen Elektrolytbecher, dessen Boden etwa 3 cm hoch m it Hg
bedeckt ist, filtriert u. der Ruckstand einige Malc m it W. ausgewaschen. Die Elektro-
lyse wird l 1/2—2 Stdn. bei 4 Amp. ausgefiihrt. Ais Stromzufuhrung dienen ein Pt-D raht,
der in das Hg taucht, u. ais Anodę ein Pt-Blech von etwa 5 cm Durchmesser. Der auf
dem Filter zuruckgebliebene Ruckstand wird gegliiht u. danach mit K H S 0 4 auf-
geschlosseli. Den schwach schwefelsauren Auszug gibt man zu der Elektrolytlsg. Ti,
Zr u. Al blciben bei dieser Methode in Lsg. u. werden nach ausfiihrlich besehriebenen
Verff. nach Verfluehtigung der S i02 zum Teil durch Differenzbest. ermittelt. Einzel-
heiten im Original. Analysendauer 4 Stdn. (Metals and Alloys 6. 156—57. Juni 1935.
Canton, Ohio.) ’ ' E c k s t e in .
Giovanni Scacciati, Die Bestimmung von Co und Zn in den Zinkerzen und in den
Elektrolyten fiir Yerzinkung. Das yorgesehlagene Verf. beruht auf der Bldg. stabiler
Ivomplexe aus Ni- u. Co-Salzen m it Dithiocarbamaten. Die 1—30 mg Ni oder Co oder
beide bei grofiem t)berschuB an Zn-Salzen enthaltende Lsg. wird m it 20—30 g NH4C1 u.
dann mit NH3 behandelt, bis Zn(OH)2 oder bas. Zn-Salze nicht mehr in Lsg. gehen.
In einem Scheidetrichter werden 0,5—1 g (C2H 5)2N:CS2Na, gel. in einigen ccm W.,
zugesetzt, stark geschuttelt, dann werden 50—100 ccm Chlf. zugesetzt u. wieder ge-
schiittelt. Nach Stehenlassen trennt man die griine Chlf.-Schicht u. estrahiert wieder-
holt, bis das Chlf. ungefarbt bleibt. Der gesamte E x trak t wird in einem kleineren
Scheidetrichter m it stark konz. NH3 behandelt, sorgfaltig getrennt (unter Waschen
der wss. Lsg. m it etwas Chlf.) u. die Behandlung 2-mal wiederholt. Nach Abtreibcn
des Chlf. werden die Ni- u. Co-Komplexsalzo im Beclierglas m it 10 ccm dest. W. u.
dann 10—20 ccm konz. H N 03 (in kleincn Portioncn) bohandelt. M a n laBt bis zu yoll-
stóndiger Rk. auf dem W.-Bad stehen u. setzt dann 3-mal je ca. 1 ccm Br2 zu, das
jedesmal wieder ausgetrieben wird. Man verd. etwas, filtriert von etwa ausgeschie-
denem S ab u. bestimmt im F iltrat Ni u. Co, zweckmaBig nach M a y r u . F e i g l (C. 1932.
II. 3444). Yf. gibt Vergleichsanalysen u. Erlauterungen zu den einzelnen Verf.-Stufen.
Piir die Analyse von Zinkblenden ergibt sich die Notwendigkeit, Fe(OH)3 von der Chlf.-
Schicht abzutrennen; das Verf. ist aber auch hier yorteilhaft anwendbar. (Chim. e Ind.
[Milano] 17. 592—94. 1935. Mailand, Univ., Inst. f. techn. Chemie.) R. K. M u l l e r .
E. I. Achumow und B. B. Wassiliew, Elektrometrisches Titrieren von Mangan
mch Vólhard. Die von B r a NN u . C l a p p (C. 1 9 2 9 .1. 1717) angegebene Anordnung wird
wie folgt abgeandert: Die Pt-D rahtkathode wird durch Pt-Spirale ersetzt u. das Galrano-
meter (144.0 innerer Widerstand, 1 Skalenteil = 6 -10~6 Amp.) in NebenschluB yerlegt.
Alle erhaltenen Resultate sind um ca. 0,75% der theoret. Mn-Menge zu niedrig. (Be-
triebs-Lab. [russ.: Sawodskaja Laboratorija] 3. 407—09. 1934.) v. F u n e r .
1666 Gr. A n a l y s e . L a b o b a t o b iu m . 1 9 3 6 . I.

Friedrich Hemegger und Berta Karlik. Die quantitative Bestimmung sehr kleiner
Uranmengen und der Urangehalt des Meerwassers. Durch Verwendung eines lichtstarken
Spektrographen u. durch Mikrophotometrie der Aufnahmen konnte die Methode zum
Nachweis der kleinen U-Mengen (bis 10~10 g) mittels ihrer Fluorescenz im N aF zur
quantitativen Best. ausgearbeitet werden. Die Methode wurde auf die U-Best. im Meer-
wasser an der sehwed. Westkiiste angewendet u. ein Geh. von 3,6-10“ T bis 2,3-10~6g
pro Liter, je nach der Herkunft des W., gefunden. (S.-B. Akad. Wiss. Wien. Abt. Ila.
144. 217—25. 1935. Wien, Univ., Inst. f. Radiumforschung.) G. S chm idt.
Sachindra Nath Roy, Eine neue mapanalytische Bleibestimmungsmethode. Vf.
empfiehlt die Titration der neutralen Pb-Salzlsg. m it eingestellter K 2SO,-Lsg. u.
Fluorescein-Na (0,2%ig. wss. Lsg.) ais Indieator. Konz. Pb-Salzlsgg. zeigen einen sehr
seharfen Farbumsehlag von grunlichgelb nach Zinnoberrot, verd. Lsgg. einen weniger
scliarfen Umsehlag nach Gelb. Saure Lsgg. diirfen nicht m it NH 3 neutralisiert werden,
sondern miissen auf dem W.-Bad troeken gedampft u. m it moglichst wenig W. auf-
genommen werden. Die Titration wird auf der Tiipfelplatte kontrolliert. In 0,05-n.
Pb-Salzlsgg. betragt die Genauigkeit noch etwa 0,5%- Das Yerf. ist auch umgekehrt
zur SO,"-Bcst. geeignet, wenn man der SO.,"-Lsg. einen bekannten Pb-tlberschuB
hinzusetzt u. diesen m it K 2S 0 4 zurucktitriert. — Die meisten Fremdmetalle stóren diese
Bestst. (J. Indian chem. Soc. 12. 584—85. 1935. Calcutta, Presidency College.) E ck .
Friedrich Hecht und Richard Reissner, Uber eine Moglichkeit, Wismut ais
basisches Carbonat zu bestimmen. Zur Bi-Best. ais imsserfreies (Bi0)2C 03 wird die ais
N itrat vorliegende Lsg. in kleinen Anteilen m it k., gesatt. (NH4)2CO:,-Lsg. versetzt, bis
ein bleibender Nd. auftritt. Ein groBer UberschuB ist wegen der dadureh eintretenden
Hydrolyse unbedingt zu vermeiden. Darauf koeht man einige Min. auf, filtriert h. u.
wascht mit h. W. mehrfach aus. Das Trocknen erfolgt durch Luftdurehsaugen in dem
App. von D WORZAK u. R e ic h -R o h rw ig (C. 1932. I. 422). Die Analyse des luft-
trockenen Nd. zeigt t)bercinstimmung m it der Zus. (Bi0)2C 03. — Die mikroanalyt.
Ausarbeitung des Verf. liefert etwas weniger genaue, aber noch brauchbare Ergebnisse.
(Z. analyt. Chem. 103. 186—89. 1935. Wien, Univ.) Eckstei.n'-
G. P. Lutschinsky und Antonia Iwanowna Lichatschewa, Uber die colori-
metrische Bestimmung von Titan in Gegenwart von Bronwerbindungen. Die Probelsg. muB
so vorbereitet werden, daB sie hóchstens 0,2% Ti, 1% Br u. mindestens 10% H2S04
enthalt. 25 ccm dieser Lsg. werden m it 25 ccm H 2S04, die 5% H20 2 enthalt, versetzt.
Die Yoll. der Lsg. u. des Reagens miissen gleich sein, um beim Vermischen Vol.-Vcr-
anderungen zu vermeiden. Nach der Durehmischung wird die Lsg. I/ 2 Stde. stehen ge-
lassen u. dann in einem trockenen Scheidetrichter m it 50 ccm Chlf. V2 Stde. lang ge-
schiittelt. Die das Br enthaltende Chlf.-Schieht wird abgetrennt u. die Extraktion
eventuell wiederholt. Die Farbintensitat der W.-Schicht wird im Colorimeter mit der
der Vergleichslsg. yerglichen. Bei Einhaltung dieser Vorsehrift berechnet sich der
Ti-Geh. nach der Gleichung: x — [7t0■A ■50,4/hi■1000], wo h0 = Hohe der Saule der
Yergleichslsg., h1 die der Probelsg., A — Ti-Geh. der Vergleichslsg. u. 50,4 = Vol. der
zu colorimetrierenden Fl., das infolge Lsg. des Chlf. etwas gróBer geworden ist. (Z.
analyt. Chem. 103. 196—98. 1935.) " ECKSTEIN.
b ) O rg a n is c h e Y e rb in d u n g e n .
N. N. Melnikow, Unte.rsuchungen im Gebiet der Analyse organischer Verbindungen.
I. Schu-efelbestimmung in einigen organischen Yerbindungen. (Chem. J . Ser. A. J. allg-
Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 5 (67). 839
bis 840. 1935. — C. 1 9 3 5 .1. 445.) S chonfeld .
N. N. Melnikow, Untersuehungen im Gebiet der Analyse organischer Verbindungen.
II. Bestimmung von Kupfer in organischen Yerbindungen. (Chem. J . Ser. A. J . allg-
Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 5 (67). 841
bis 842. 1935. — C. 1 9 3 5 .1. 3694.) S c h o n feld .
Chao-Lun Tseng, Nachu-eis der Elemente in organischen Yerbindungen. III. Der
Nachweis des Phosphors, ArseTis und Antimons. (II. vgl. C. 1936. I. 1064.) Die Sub-
stanz wird im Ni-Tiegel m it Na aufgeschlossen, die Schmelze in W. gel. u. 1 ccm der
Lsg. zum P-Nachweis m it etwas H N 0 3 aufgekocht, wenn nótig, filtriert, m it Wcinsaure
u. darauf m it NH4-Molybdatlsg. versetzt- u. aufgekocht. Gelber Nd. oder Trubung
(nach 2 Min. langem Schiitteln) zeigen P an. Zur Bestatigung kann der Nd. m it Benzidin-
Na-Acetatlsg. reduziert u. an der Blaufarbung P nochmals naehgewiesen werden.
Zum As- oder Sb-Naehweis werden 4 ccm des wss. Auszugs stark salzsauer g e m a c h t.
1936. I. G-. A n a l y s e . L a b o r a t o r iu m . 1667

Nach Zusatz von 1 ccm n. KJ-Lsg. leitet man kurz H 2S ein. Die Sulfide werden in
bekannter Weise getrennt u. nachgewiesen. Einzelheiten iiber Horst, der Reagentien
u. a. s. Original. (J. Chin. chem. Soc. 3. 122—3G. 1935. Peking, National Univ.) E ck .
Alan H. Ware, Die V erwendung von Resorcin in der chemischen Analyse. II. Nach-
tueis und Unterscheidung von halogenierten Kohlenwasserstoffen, sowie Nachweis und Be­
stimmung der Nitriłe. (I. vgl. C. 1934. I. 2321.) Im Gegensatz zu den friiliercn Angaben
werden hierbei die Rk.-Komponcnten in alkal., sta tt in sauren Lsgg. erhitzt. Auch en t­
stehen in den meisten Fiillen zunachst Verbb. der Triphenyl- s ta tt der Diphenylmethan-
reihe. Man kocht 0,05 g der Substanz (bzw. 1 ccm FI.) nach Resorcinzusatz u. etwas Cu
ais Katalysator 1 Min. lang m it 10 ccm 5%ig. wss. KOH. kiihlt ab u. kocht nochmals
etwa 5 Min. CHC13, CHBr3, C H J3, Chloralhydrat, Chloralformamid, Trichloressigsaure,
CC14 u. Trichlorplienol liefern dabei rosa-, carmin- oder braunrotc Farbungen. Der Cu-
Zusatz ist nur beim CC14 unbedingt notig. Chloralhydrat, -formamid, Trichloressigsaure
u. Butylchloralhydrat geben in 2,5%ig. NH 3 unter den gleichen Bedingungen spezif.
briiunliche Farbungen m it starker griiner Fluoresccnz, wenn man die Lsg. stark verd.,
eine rosarote oder gelbe Fluoresccnz im durchfallenden Licht. — Zur N 0 2'-Best. werden
2 ccm der wss. Lsg. mit 0,05 g Resorcin u. 3 ccm N-freier H 2S 0 4 versetzt u. verd. GieBt
man die Lsg. in 5 ccm konz. NH3, so entsteht bei einer N aN 02-Konz. von 1: 100 000
eine weinrote, von 1: 50 000 eine rotviolette u. von 1: 20 000 eine blauviolette Farbung.
In allen Fiillen tr itt eine scharlach- bis zinnoberrote Fluoresccnz auf. (Chemist and
Druggist 123. 282. 1935. Plymouth, Techn. College.) EcKSTEIN.
Marcel Frśrejacque, Polarimelrische Bestimmung des Mannils. Vf. setzte Lsgg.
Terschiedenen Mannitgeh. je 5 ccm n. H 2S 04 u. 5 ccm 0,1-n. Paramolybdatlsg. liinzu, u.
fand, daB durch das Molybdat die Rechtsdrehung des Zuckers wesentlich yerstarkt wird.
Sie betragt bei 20° +169°; sinkt aber das Verhaltnis Mo03: C0H 14O6 unter 2, so ver-
ringert sich auch der Drehungswinkel. H 3P 0 4, sowie Apfel- u. Weinsaure stóren, sie
konnen aber mittels Pb-Subacetat entfem t werden, ohne daB die Mannitbest. beeinfluBt
wird. Der EinfluB der Hexosen, dereń Komplexverbb. m it Molybdat leicht hydroly-
sieren, kann durch Arbeiten in deutlich saurer Lsg. ausgeschaltet werden. — Zur M annit­
best. in Wein werden 50 ccm m it 1 g Tierkohle u. 5 ccm Pb-Subacetatlsg. versetzt u,
zentrifugiert. Den Pb-UberschuB entfem t man m it H 2S, diesen durch cinen Luftstrom,
dann zentrifugiert man PbS ab u. untersucht die klare FI. (30 ccm) nach Zusatz von
10 ccm n. H 2S 04 u . 5 ccm 0,1-n. Na-Molybdatlsg. u. nach Zentrifugieren im Polarimeter.
(C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 200. 1410—12. 1935.) E c k s t e in .
B. P. Fedorow und A. A. Sprysskow, ilapanalytische Bestimmung der isomeren
Xylidine_ mittels Bromid-Bronuitlósung. (Vgl. C. 1897. II. 231.) Durch T itration des
in HCl-lialtigem Sprit (4,8 g HCI in 60 ccm 94%ig. A.) gel. Xylidingemisches (0,09 bis
0,18 g) mit Bromid-Bromatlsg. bis zum Bestehenbleibcn der gelben Farbung kann die
Summę der m-Isomeren u. die Summę der o- u. p-Isomeren bestimmt werden (Fehler-
grenze 0,2%). Berechnung der Analysen siehe im Original. (Anilinfarben-Ind. [russ.:
Anilinoki-assotschnaja Promyschlennost] 5. 143—46. 1935. Iwanowsches chem.-techno­
log. Inst.) ‘ Ma u ra c h .
N. A. Tananaeff und A. A. Budkewitsch, Zum Nachweis des Ozalations. Cr20 ;"
oxydiert allein weder Indigo, noch Oxalsaure, dagegen wird Indigo durch Cr20 7" schon
in Ggw. ganz geringer Oxalsauremengen entfarbt. Die Verss. der Vff. zeigen, daB schon
eine 0,0001-n. Oxalsaurelsg. zur Entfarbung geniigt. Je hóher der Oxalsiiuregeh. ist,
um so schneller tr itt die Entfarbung ein. Man verwendet 0,1-n. K 2Cr20 ;-Lsg. u. setzt
der Probelsg. 3—4 Tropfen H 2S 04 hinzu, wodureh die Rk.-Zeit um die Hiilfte herab-
gesetzt wird. S", S 03" u. S20 3" storen, da sie Cr207'' reduzieren; sie werden durch
Kochen mit verd. H 2S04 entfem t, ebenso mufi J ' durch A gN03 beseitigt werden.
Empfindlichkeit der Methode: 0,03 mg krystallin. Oxalsaure. (Z. analyt. Chem. 103.
353—55. 1935. Kiew, Industrieinst.) E C K ST E IN .

c ) B e s t a n d t e l l e v o n P f l a n z e n u n d T ie r e n .
J . Z. Young, Osmotischer Druck fizierender Losungen. Vf. beschreibt die Be-
deutung des Salzzusatzes zu den gewebsfixierenden (hartenden) Lsgg. u. hebt die Be-
deutung des Secwassers bei der Herst. von unverzerrten Nervenzellenpraparaten
(sepia offieinalis) hervor u. zeigt dazu vergleiehende photograph. Wiedergaben. (Naturę,
London 135. 823—24. 1935.) D ahlm ann.
H. L. Foust, T. S. Leith, H. M. Tabbut und L. Bowstead, Demturieren des
Formaldehyds. Mittel gegen die Belastigungen durch H-CHO bei anatom. Demon-
1668 G. An a ly se. L a b o r a t o r iu m . 1 9 3 6 . I.

strationen: P raparate aus der H-CHO-haltigen Konservierungsfl. nehmen, m it W.


waschen, 15—30 Min. in wss. Lsg. von 5% Harnstoff u. l°/0 NH4-Phosphat tauchen,
nach beendeter Demonstration m it W. harnstoffrei spiilen, zuriick in Konscrvierungsfl.
— Einbalsamierungsfl.: wss. Lsg. von 12—20% Formalin. 10% Glyccrin u. 0,1%
KNOj,; 1—2 Tage vor Ausgabo der Leichen ans Praktikum Injektion von Maisstarke-
Mennigemasse mit 5% Harnstoff ins arterielle System. (Science, New York [N. S.] 8 2 .
498. 22/11. 1935. Iowe State Coli.) Degker.
Tiffeneau und Broun, Mikrobestimmung ton Athyl-, Propyl- und Isopropylbromid
in den Geweben von Tieren, die mit diesen Substanzen narkotisiert wurden. Zur Fest-
stellung der Aufnahmeneigung u. Empfindlichkeit von Zellen u. Organen gegenuber
Narkosemitteln ist es wichtig, den Geh. an diesen in kleinsten Organteilen bestimmen
zu konnen. VerhaltnismaBig leicht ist so C2HsBr bestimmbar u. zwar in der GroBen-
ordnung 1 y nach H a h n (C. 1 9 3 6 . I. 1065). Beobachtungen an Miiusen iiber Wrkg.
T o n C M hBr, CSH -Br u. Iso-C^H-Br u. Einzelheiten iiber die im B lut u. in den ver-
schiedenen Organen aufgefundenen Mengen Narkosemittel im Original. (C. R. hebd.
Seances Acad. Sci. 2 0 1 . 353—55. 1935.) D eg n er.
— , Die Bestimmung kleiner Mengen Benzol in der Biologie. Beschreibung der
Methode, die im „Bureau des Mines“ ausgearbeitet ist. Benzol wird abdestilliert,
nitriert u. ais Dinitrobenzol gemessen. Organe eines Hundes, der 15*/2 Stde. in einer
benzolhaltigen L uft gehalten war, enthielten 1,5— 576 mg Bzl. pro 100 g Gewebe
Die hochsten W erte wurden im Fettgewebe gefunden. (Rev. pctrolifere 1 9 3 5 . 1307
bis 1308.) K r ebs.
F. Bohm und G. Griiner, Uber die Bestimmung des Tryptophans in Eiweifi-
kórpem mittels des Pulfrichschen Photometers. Vff. arbeiten eine Methode zur Trypto-
phanbest. aus, beruhend auf der von W o H L F E IL fiir das A U T E N R IE T H sehe Colorimeter
angegebenen Methodik. Untersueht wurde Casein (nach H a m m a r s t e n ) u. Tryptophan.
Dio Unters. der A b h a n g ig k e it der E stinktion von der Konz. - A b h a n g ig k e it zeigt, daB
in den eingehaltenen Konz.-Bereiehen das L u ilB E R T -B E E R se h e Gesetz zu Recht besteht.
Die Unters. der zeitlichen A b h a n g ig k e it der Extinktionen zeigt, daB der Extinktions-
koeff. sowohl fiir Tryptophan, ais auch fiir Casein m it der Zeit abnimmt. Colorimetr.
durch Vergleich von Caseinlsgg. m it Caseinstandard ermittelte Tryptophanwertc
stimmen sehr gut mit den vom selben Protein photometr. ermittelten uberein. Photo-
m etr. ermittelte Serumtryptophanwerte weichen von den colorimetr. ermittelten ab.
(Biochem. Z. 2 8 2 . 230—34. 21/11. 1935.) Bredereck.
Raymond Boyer und Otto Fiirth, Untersuehungen zur Charakteristik der Gluco-
proleide. 1. Mitt. tjber die Bestimmung des Glucosamins. Zur Best. des Glucosamins
sind zwei Methoden angegeben worden, die darauf beruhen, daB das Glucosamin durch
RingschłuB in ein Pyrrolderiv. iibergefiihrt u. dieses m it Dimethylamidobenzaldehyd
zu einem Farbstoff kondensiert wird. Nach dem Verf. von E ls o n u . M o r g a n laBt
man Glucosamin in sodaalkal. Lsg. m it Acetylaceton in der Warmc reagieren, fiigt
Eg. u. E h r l i c h s Reagens hinzu, erwiirmt wieder u. entwickelt so die Farbung. Vff.
stellen, um sieh von Standardlsgg. unabhangig zu machen, das Yerf. auf das Stufen-
photometer um. E rst nach Modifizieren geniigte das Verf. den Anforderungen einer
exakten Colorimetrie, soweit es sich um Lsgg. reinen Glucosamins handelte. Zusatz
von Kohlehydraten, mehr noch Anwesenheit groBerer Mengen Aminosauren storten
die Ablesungen. EiweiBhydrolysate hemmen die Farbrk. so, daB Glucosamin nicht
bestimmt werden kann. Abtrennung des Glucosamins durch Kupferkalkfallung ist
nicht durchfiihrbar, da Zerstórung der Glucosaminbase erfolgt. Glucosamin in EiweiB-
hydrolysaten kann daher nur nach dem Verf. von ZUCKERKANDL u . M e s s i n e r -
K le b e r m a s s bestimmt werden. Der aus Glucosamin m it Acetylaceton u. E h r l ic h s
Aldehyd entstehende Farbstoff ist in saurer wss. Lsg. violettrot, in alkal. Lsg. fallt
HC— C—OC-CHj
II ll
HC— C—COCH. C C—CH.

CHiOH—(CHOH)»—C C—CH, c h !> K ~ C‘^ C H = C h S>C— 'C H ^ H


KH
I II
C C—CH.
II U
HC— C—OC-CH,
er braungelb aus, kann m it Chlf. ausgeschiittelt u. durch Ansauern wieder m it roter
Farbę in die wss. Schicht iibergefiihrt werden. Ais Yorstufe des Farbstoffs e r s c h e in t
1 9 3 6 .1 . H . A n g e w a n d t e C h e m i e . — H ,. A l l g . chem . T e c h n o l o g ie . 1669

a-Methyl-p-acetylglykopyrrol (I), CuH 17N 0 5, aus Glucosamin u. Acetylaceton, 1?. 134°;


daraus wurde m it p-Dimethylaminobenzaldehyd der Farbstoff, C23H2rN30 2, erhalten.
Die Zus. weist auf den Verlust von Tetraoxybutylseitenketten u. Bldg. eines den Tri-
phenylmethanfarbstoffen ahnliehen Produktes (II) Lin. (Biochem. Z. 282. 242—56.
21/11. 1935.) Bredereck.
Victor E. Levine und George E. Bien, Die Liebermann-Burchard,-Beaktion mit
Carotin. (Vgl. C. 1934. II. 1341.) Carotin kann bis 0,01 mg in CHC13 gel. m it Essig-
saureanliydrid u. konz. H 2S 04 nachgewiesen werden. Die Durchfuhrung der Rk. ist
ahnlich wie beim Nachweis von Cliolesterin nach L i e b e r m a n n -B u r c h a r d . Der
Unterschied in der Dauer der auftretenden gruncn Farbung kann zur Unterscheidung
der beiden Stoffe dienen. Bei Carotin verschwindet sie nach 2 Minuten, die Farbung
wird schmutzig gelbbraun, bei Cliolesterin tr itt das Maximum der grunen Farbung
nach 15 INIinuten ein. (Proc. Soc. exp. B io l. Med. 31. 804—08. 1934. Omaha, Univ.,
School Med.) ___ __ SCHWAIBOLD.

Wiitrich & HaJerkorn, Bem, Sohweiz, Wasserdestillierapparat. Ein glasernes


SiedegefaB aus P3rrexglas ist so m it einem Kuhler verbunden bzw. verschmolzen, daB
das in den Kuhler eintretende W. das SiedegefaB stetig speist, wobei der Fl.-Spiegel
durch einen tlberlauf des abflieBenden Kiihlwassers geregelt wird. Das W. tr itt aus
dem Iangsam gespeisten Kuhler sehr h. in das SiedegefaB. Ausgescliiedene Harte-
bildner kónnen stetig durch das Kuhlwasscr herausgespult werden. Das SiedegefaB
hat flaclien Boden, so daB stoBfreies Kochen erfolgt. (Schwz. P. 178 234 vom 19/6.
1934, ausg. 16/9. 1935.) “ Altpeter.
Paul Haack und Heinz Otto Hołll, Wien, E in Prazisionsgasomcter fiir konstanten
Druck. H ie r z u v g l. H . O. H o h l , C. 1933. II. 1555/56. (Tschechosl. P. 49 655 vom
21/3. 1933, a u s g . 10/12. 1934.) K a u tz .
Siemens & Halske, Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, iibert. von: Reinhold
Reichmann. Berlin, Nachpriifung des Krystallzustandes von MetaUoxyden. Man tragt
das durch Calcinieren aus dem nicht krystallinen in den krystallinen Zustand iiber-
gehende Oxyd, z. B. A1,0,, in eine Farbstofflsg., wie Alizarinrot im Falle des A120 3.
ein, halt sie darin durcli Umruhren in Schwebe, bis eine Oberflachenfarbung auftritt,
scheidet das angefiirbtc Oxyd aus der wss. Lsg. ab, trocknet es u. bestimmt die Farbtiefe
U. Mk. (Can. P. 344 134 vom 3/1. 1933, ausg. 21/8. 1934.) N itz e .
Asiatic Petroleum Co. Ltd. und John Ruscin Joyce, London, England, Gas-
analysenapparat zur Best. yon Bestandteilen, die von festen Stoffen gebunden werden
konnen, wie C 02 (durch CaO), W. (durch hygroskop. Stoffe), H2S (durch Aktivkohle).
Das zu untersuchende Gas wird in einen Raum eingofiillt, der in absperrbarer Verb.
mit einem 2. Raum steht, in welchem sich der feste Stoff zur Bindung des betreffenden
Gasbestandteils befindet. Nachdem das Gas in diesen Raum ubergetrieben ist, was
zweckmaBig durch eine den ganzen waagerechten Querschnitt des Gasaufnahme-
raumes ausfullende Kugel geschieht, welche beim Umkippen des App. das Gas vor
sich her treibt, wird der Druck im App. gemessen. Der festgestellte Unterdruck gibt
ein MaB fiir die Menge des vorhandenen absorbierbaren Gasbestandteils ab. Die beiden
Raurae zur Aufnahme des Frischgases u. des Absorbiermittels u. der Druckanzeiger
werden zweckmaBig zu einem App. vereinigt. Die Verb. der yerschiedenen Raume
geschieht durch einen Mehrwegliahn. (E. P. 433979 vom 24/5.1934, ausg. 19/9.
1935.) G e is z l e r .

H. Angewandte Chemie.
I. A llgem eine chem ische T echnologie.
H. Heinrich Franek, Systematik der chcmischen Technik. Yorwort u. Aussprache-
eróffnung z u der Systematik H o p p m a n n s (v g l. naclist. Ref.). (Chem. Fabrik 8 . 467.
27/11. 1935. Berlin.) " P a n g r it z .
H. Hoppmann, Zur Systematik der chemischen Technologie. Wiedergabe des
^ rtra g es (anlaBlicli der 48. Hauptversammlung des Vereins deutscher Chemiker in
Konigsberg) iiber eine an H and rorliegender Erfahrungen, Arbeiten u. Anregungen
ausgearbeitete Grundlage fiir eine endgultige Systematik (mit 10 Tabellen). (Chem.
Fabrik 8 . 468—77. 27/11. 1935. Leunal) P a n g p .ITZ.
1670 H ,. A l l g e m e i n e c iie m is c u e T e c h n o l o g ie . 1936. I.

Hans Heiser, Die Verwertung von Altstoffen. Ober die Erfassung von Tcxtil-
altstoffen, Papierabfallen, Altmctallen, Schrott, Altólen, Altgummi, Knochen u.
sonstigen tier. Abfallcn, Filmabfallen zwecks Weiterverarbeitung u. Wiederverwendung.
(Chemiker-Ztg. 59- 973—75. 30/11. 1935. Berlin-Tempelhof.) P a n g r it z .
W. F. Carey, Brechen und Mahlen. Ausfiihrliche Wiedergabe des C. 1935- I-
1745 nach einem Auszug referierten Vortrags m it Diskussion. (Trans. Instn. chem.
E n g r. 12. 179—85. 1934.) R . K . Mu l l e r .
B. W. Holman, Anwendungcn des Brechens und ilahlens. Zusammenhang zwischen
Maschinenlyp und Zweck. Vortrag (mit Diskussion) iiber die versehiedenen Typen von
Brech- u. Mahlgcraten u. die Gesichtspunkte fiir ihre Anwendung im Einzelfall. (Trans.
In stn . chem. Engr. 12. 186—97. 1934.) R. K. M u l l e r .
F. A. Cooper, Emulsionen. Auszug aus einem zusammenfassenden Vortrag uber
Theorie u. Praxis der Emulsionen. (Trans. Instn. chem. Engr. 12. 243. 1934.) R. K. Mu.
P. C. Carman, Fillration ais einheitliche Mapnahme. (Vgl. C. 1935. I. 449.) Es
werden die fiir alle Filtrationsprozcsse, unabhangig von dcm zu filtrierenden Gut,
geltenden gemeinsamen Gesichtspunkte dargelegt. Die verschiedencn Filtrations-
verff. der Technik werden hinsichtlich ihrer Kosten vergleichend untersucht; die An­
wendung von Kieselgur ais Filterhilfe erweist sich nur bei der Filtration geringer Mengen
kolloidaler Stoffe ais vortcilhaft. (Trans. Instn. chem. Engr. 12. 229— 41.1934.) R.K.Mu.
Wm. Cullen und H. T. Durant, Die Trennung fesłer Stoffe fon Fliissigkeiien:
Eindicken. Ausfiihrliehe Wiedergabe des C. 1935. I. 2705 naeh Ausziigen referierten
Vortrags m it Diskussion. (Trans. Instn. chem. Engr. 12. 210—19. 19341) R. K. Mu.
— , Die Ablrennung fester Stoffe aus Flussigkeiten. Wahl und Betrieb von Filter-
pressen. Oberblick iiber einige Filterproblcme: Filterkuchenstarke, Spezialkonstruk-
tionen in Rahmenpressen, Nutzeffekt beim WaschprozeB, Filtertucher u. Filterhilfen,
Hohe u. Kontrolle des angewandten Druckes, KomgroBe des Nd., Bedeutung der
Anfangsstufen, Grenzstarke der Filterkuchen, spezif. Gewicht u. W.-Geh. von Filter-
kuchen aus yerscliiedenen Farbstoffen u. anorgan. Stoffen. (Chem. Trade J. chem.
Engr. 97. 113—14. 9/8. 1935. Nottingham, M a m l o y e , A l l i o t t & Co., L t d .) R. K. Mir.
H. Hollings und L. Silver, Die Waschung von Gasen. (Ygl. C. 1930. II. 3670.)
Vortrag: Grundgesetze fiir die Gaswaschung (Verteilungsfaktor, Mindcstmenge an
Absorptionsmittel fur vollstandige Waschung, Absorptionsgeschwindigkeit, Gasfilm-
koeff., Filmstarke, Diffundierbarkeit, EinfluB der Temp., fl.-Filmkoeff.); Absorptions-
geschwindigkeit in einem Gegenstromwascher (Gleichungen, graph. Lsgg.); Labora-
toriumsverss. iiber Absorptionsgeschwindigkeiten: Absorption von NH3 aus Luft oder
Leuchtgas m it W., Absorption von S 0 2 aus L uft m it verd. H 2S 0 4 oder verd. NaOH,
Absorption von H 2S aus Luft m it W. oder verd. NaOH, Vergleich von fl.-Filmkoeff..
relativer W iderstand von Gas- u. Fl.-Films, Wrkg. der Fl.-Geschwindigkeit; Fl.-Ver-
teilung in Turmwaschem. — Diskussion. (Trans. Instn. chem. Engr. 12. 49—63.
81—85. 1934.) R . K . Mu l l e r .
L. Silver, Mehrslufentcaschcr. (Vgl. vorst. Ref.) Vf. untersucht theoret u. prakt.
die Yerhaltnisse bei Mehrstufenwaschern m it Fl.-Krcislauf in jeder einzelnen Stufe in
Verb. m it Gegenstrom von FI. u. Gas von einer Stufe zur andem. Theoret. werden die
Bedingungen fur Gleichgewicht u. Nichtgleichgewicht dargestellt. Im prakt. Yers. wird
die theoret. abgeleitete Gleiehung fur den Wirkungsgrad der Waschstufen u. seine
Abhangigkeit von der Belastung, der Kreislaufgeschwindigkeit u. der Temp. bestatigt.
Die Ergebnisse werden fiir die Konstruktion ausgewertet. — AnschlieBentl Diskussion.
(Trans. Instn. chem. Engr. 12. 64—85. 1934.) R. K . M u l l e r .
D. Gordon Bagg, Die Bestimmung des Wirkungsgrades eines Mehrstufen-
gaswaschers. An einem prakt. Beispiel wird die Priifung eines Gaswaschers mit 12 Stufen
durch Absorption von NH 3 m it W. erlautert. (Trans. Instn. chem. Engr. 12. 223—28.
1934.) R . K . Mu l l e r -
Percy Meyer, Destillation von Gemischen aus unendlich fielen Komponenicn durch
BlascndestiUation und plotzliche Verdampfung im Gleichgemcht. (Ygl. C. 1931- I. 2001.)
Die Dest. eines Gemisches unendlich vieler Komponenten wird zweckmaBig graph.
so dargestellt, daB ais Abscisse der Kp. der Komponenten, ais Ordinate d y/d t
(y = dest. Menge, t = Kp. der Fraktion) gewahlt wird; die Darst. wird erganzt durch
ein Diagramm r (Verhaltnis der im Ruckstand verbleibenden Menge einer Komponente
zu der urspriinglicb vorhandenen) gegen t. Die friiher abgeleitete Gleiehung fiir die
Dampfdruckkurye wird auf den Fali der Dest. m it plótzlicher Yerdampfang im Gleich-
19 3 6 . I. Hm. E l e k t r o t e c h n ik . 1671

gewicht (eąuilibrium flash vaporisation) angewandt. Bei zwei Komponcnten mit


Kp. t0 u. t (Dampfdruck bei der Dest.-Temp. T — P„ u. P) gilt:
log ( PJ P) = (i — t J T) ■[b + 2 c (t + t j 2 T)] = (t — t J T ) ■B
ferner t — 10 = (T/B)-log [r (1 — r0)/r0 (1 — r)]. Aus Verss. der Literatur m it K.W-stoff-
gemischen ergibt sich T / B im Mittel zu 160 (°i , B ist dimensionslos). — Boi der Blasen-
dest. gilt dic Gleichung: / — 10 = (T/B)-log (log r0/log r). Dic nach dieser Gleichung
mit T / B = 83 berechneten Ergebnisse bei der Dest. von KW-stoffgemischen zeigen
befriedigende Obereinstimmung m it dem Vers. (Trans. Instn. chem. Engr. 12. 96— 1(36.
1934.) R . K. M u l l e r .
A. H. Goodliffe, Die praktische Priifung einer kontinuierlich arbeiłenden Erdól-
desliUationsanlage. Vortrag. An einem Beispicl aus der Praxis wird der Aufbau einer
Dest.-Anlage, der Arbeitsgang, dic Berechnung der Dest.-Ergebnisse u. der Warme-
iibertragungsyerhaltnisse gezeigt u. dic Auswertung des Dest.-Ergcbnisscs durchgefuhrt.
(Trans. Instn. chem. Engr. 12. 107—35. 139—43. 1934.) R. K. M u l l e r .
A. J. V. TJnderwood, Die Bestimmung des Bodenwirkungsgrades in Frakłionier-
•sdulen fiir komplexe Gemische. (Vgl. C. 1935- I. 3229.) Vortrag. Vf. leitet die Glei-
chungen fiir die Best. des Bodenwirkungsgrades ab u. erlautert deren Anwendung.
(Trans. Instn. chem. Engr. 12. 136— 43. 1934.) R . K. M u l l e r .

Jenaer Glaswerk Schott & Gen., Deutschland, Herstellung von Glasfritten-


filtcm. Man formt u. sintert einen Filterkórper aus grobkórnigem Glasstaub, iiber-
zieht ihn einseitig m it einer Aufschlammung aus feinem Glasstaub u. erhitzt ihn
zwecks Sintcrung der zweiten Schicht auf eine dem Feinheitsgrad des Glasstaubes
angemessene Temp. (F. P. 789 367 vom 29/4. 1935, ausg. 28/10. 1935. D. Prior.
9/5. 1934.) ' Ma a s.
Gerald Joseph Horyitz, Woodmere, N. Y., V. St. A., Entfernung und Gewinnung
von gasformigen Sduren aus Gasmischungen durch Auswasehen m it einer Lsg. eines
Doppelsalzes (Alkalimetall-Ammoniumsalz) einer drei- oder mchrbas. Saure, dio in
Lsg. ein saures Salz m it den gasformigen Sauren durcli Bindung eines der bas. Ionen
bildet u. gleichzeitig ein saures Doppelsalz von Alkalimetall u. Ammonium. Dic nach-
folgcnde Erhitzung der Waschfl. befreit die gebundenen Gase unter gleichzeitiger
Riickbldg. des Doppelsalzes. Die Regeneration der im Kreislauf befindlichen Waschfl.
erfolgt in der Weise, daC sie die Temp. von 44° boim Verlassen der Vorr. zur Regeneration
nicht iibersteigt u. dafi in einer unteren Zone die Temp. der umlaufenden FI. nicht iiber
98° betragt, bevor die Zuriickfiihrung in die Zono des unmittelbaren Warmeaustausches
der Regenerationsyorr. erfolgt. Ais Salze komraen in Botracht: Na(NH4)2P 0 4, Na-
(NH4)2As04, Na2(NH4)2P20 „ Na2(NH4)2P40 12, Na(NH4)2C6H 50 ;. (E. P. 436220 vom
3/4. 1934, ausg. 7/11. 1935. A. Prior. vom 28/2. 1934.) H a u sw a ld .
Gerald Joseph Horyitz, Woodmere, N. Y., V. St. A., Entfernung gasfórmiger
Sduren, insbesondere Kohlensaure, aus Gasmischungen, gek. durch eine Behandlung
der Gase zunachst m it NH3-Dampfen u. nachfolgendcr Wasche m it reinem W. zwecks
Auswaschung der gebildeten Ammonsalze. Die Austreibung der C 02 aus diesen er­
folgt in einer Neutralisationskammer, indem die von dem Absorber kommendo Lsg.
mit NaH„P04 behandelt wird, woboi Na(NH4)H P 04 entstcht. Dieses wird durch Er-
warmung regeneriert. Das hierbei auftretende NH3 wird dem Absorber zur Bindung
der C02 zugeleitet. Die wrss. N aH 2P 0 4-Lsg. wird durch Verdampfen eines Teiles des
W. konz. u. nach Kiihlung der Neutralisationskammer zugefuhrt, wrahrend das konden-
sierte W. in der Absorptionskammer yerwendet wird. (E. P. 436 369 vom 3/4. 1934,
ausg. 7/11. 1935. A. Prior. 18/10. 1933.) H a u sw a ld .

fruss.] Ilja Fedorowitsch Bogdanow, Chcmische Prozesse bei hohen Drucken. Moskau-Lenin-
grad: Isd-wo Akad. nauk SSSR. 1935. (200 S.) G Rbl.

331. E lektrotechnik.
H. J. T. Ellingham, Technische Anwendungen der Elektrolyse. tlberblick:
Kathode- u. Anoderkk.; elektrolyt. Gewinnung u. Raffination von Metallcn; Elektrolyse
von Alkalilsgg. u. Alkalichloridlssg.; elektrolyt. Osydationsrkk. (J. Soc. chem. Ind.,
Chem. & Ind.' 54. 895—902. 11/10. 1935.) R. K. M u l l e r .
^Hermann Sick, Metalldampflampen. Zusammenfassende Darst. iiber Kntw.,
Aufbau, Eigg. u. Anwendungen insbesondere der Natrium- u. Quecksilber-Dampf-
Hochdrueklampen. (Z. Yer. dtsch. Ing. 79- 1521—25. 21/12. 1935. Leipzig.) P a n g r i t z .
1672 H m. E l e k t r o t e c h n ik . 1 9 3 6 . I.

Soc. Electro-Cable, Frankrcich, Isolierung fiir elektrische Kabel. Sie besteht au3
einer oder mehreren Schichten der Zus. 11—14 (Teile) Trikrcsylphosphat, 62—29 Borax,
3— 15 Gummilack, 25—12 denaturierter Alkohol. Dariiber konnen ein oder mehrere
Schichten der nachstehenden Zus. angcordnet sein: 3 Bicnenwachs, 8 Harz, 17 Paraffin,
2 ZnO, 0,5 Kalk, 0,5 RuG, IG Ockergelb, 1 MgNH4P 0 4. Dio Isolierung ist wasser-
dicht u. unbrennbar. (F. P. 754425 vom 15/4. 1933, ausg. 7/11. 1933.) H. W e s t p h a l .
Britisli Thomson-Houston Co. Ltd., London, England, iibert. von: Almon
Gllion Hovey, Scotia, N. Y., V. St. A., Isolierung elekłrischer Apparate. Die elektr.
Leiter werden zuniichst mit einer anorgan. Isolierung, z. B. einem Metalloxyd oder
B40 ;Pb, yersehen. Um dereń Abplatzen wahrend der Weiteryerarbeitung der Drahte
zu yerhindern, wird sie m it einer leicht entfernbaren Schutzschicht, z. B. aus Alkyd-
harz oder unyulkanisiertem Gummi ubcrzogc-n, die nach endgiiltiger Verformung des
Leiters durch Erhitzen oder Losen entfernt wird. Die hierbei entstehenden Hohlraurae
werden mit einem anorgan. Isolierstoff, wie Mischungen yon Wasserglas m it Asbest
u. S i02, hydraul. Zementen, glasartigen Stoffen, Emails u. dgl. ausgefullt. (E. P.
380 426 vóm 25/7. 1932, ausg. 6/10. 1932. A. Prior. 25/7. 1931.) H. W e s t p h a l .
Radio Corp. oJ America, New York, N. Y., iibert. von: Henri Bienfait und
Willem Leendert Carolus van Zwet, Eindhoven, Holland, Elekłrische Leiter. Sie
bestehen aus einem Grundkorper m it elektr. leitender Auflage, die aus einem organ.
Bindemittel u. oxyd£reiem Metallstaub besteht unter Zusatz von anderen Nichtleitern,
die die Leitfahigkeit herabsetzen konnen. Dio Metallteilchen konnen innerlich oxyd-
haltig sein. Z. B. kann man m it Ag uberzogenes Cu- oder Zn-Pulver verwenden.
(Can. P. 346235 vom 7/10. 1932, ausg. 20/11. 1934.) N it z e .
Felten & Guilleaume Carlswerk Act.-Ges., Koln-Mulheim, Deutschland, Elek-
trisches Hochspamiungskabel. Die Isolation besteht aus reinem kunstlichen Kautschuk
ohne irgendwelche Beimengungen u. Fullstoffe. Sie besitzt bessere Isoliereigg. ais die
aus N aturkautschuk hergestellten Isolierungen u. maeht einen Pb-Mantel entbehrlich.
(E. P. 379 941 T o m 15/12. 1931, ausg. 29/9. 1932. D. Prior. 15/12. 1930.) H. W e s t p h .
Willoughby Statliam Smith, Newton Poppleford, Henry Joseph Garnett,
Sevenoaks, und John Norman Dean, Orpington, England, Femmeldekabel mit einem
liiickleiter aus Mełallgewebe. Um die Zerstorung der aus Guttapercha u./oder Balata
bestehenden Isolierung durch das aus Cu u. Messing bestehende umhiillende Gewebe
zu yerhindern, werden der Isolation oxydationsverhindernde Mittel, wie 3— 4% Tannin,
1% Benzidin, p-Aminophenol u. dgl. zugesetzt. (E. P. 367 435 vom 20/11. 1930,
ausg. 17/3. 1932.) H. WESTPHAL-
Willoughby Statham Smith, Newton Poppleford, Henry Joseph Garnett,
Sevenoaks, und Henry Charles Channon, Kensington, England, Induktiv belasteter
Leiter fiir TiefseefemmeMekabd m it einem das Belastungsmaterial umgebenden zahfl.,
druckausgleichenden Mittel. Dieses besteht aus einem crstarrten oder zahfl. Paraffin-
KW-stoff, z. B. Weichparaffin, evtl. mit Verdickungsmitteln, z. B. Kautschuk, Gutta­
percha, Balata u. dgl. Es kann auch manchmal rat sam sein, die Klebrigkeit der M.
vergroBernde Stoffe, wie Harz, zuzusetzen. Diese Druckausgleichsstoffe besitzen
gutc FlieBbarkeit bei tiefen Tempp. u. hohen Drucken, hohen dielektr. Widerstand,
Bestandigkeit der chem. Zus. u. wirken chem. nicht auf die Kabelisolation, den Cu-
Leiter u. das Belastungsmaterial ein. (D. R. P. 572187 KI. 21 c vom 4/9. 1928, ausg.
11/3. 1933. E. Prior. 2/9. 1927.) H. W e s t p h a l .
Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Bleikabel fiir elek-
irische Bodenbeheizung, bei dem auf dem Heizdraht eine warmebestandige Isolierung
aus Asbest u. dariiber eine Isolierung aus einem elektr. gut isolierenden Stoff y o r h a n d e n
ist, dad. gek., daB diese auBere Isolierschicht aus Lackleinen oder Lackseide besteht.
Das Kabel ist unhygroskop. u. halt den Heiztempp. gut stand. (D. R. P. 568 790
KI. 21 c yom 19/10. 1928. ausg. 26/10.1933.) H. W e s t p h a l .
Maria SurjaninoJi, Osterreich, Feuchtigkeitsschutz f iir die Wicklungen elektrischer
Motoren. Die Wicklungen werden durch Pressen oder Kneten mit einer pastenartigen
M. aus Rohkautschuk oder kautschukahnlichen Stoffen yereinigt, die dann yulkani-
siert wird. (F. P. 785 513 vom 12/2. 1935, ausg. 12/8. 1935. Oe. Prior. 15/2.
1934.) H. W e s t p h a l .
Fritz Hochwald, Berlin, Yerhinderung der Gasentwicklung durch geloste oder sus-
pendierte Depolarisatoren bei Akkumulatoren u. bei der Ełektrolyse. Dem E le k tr o ly te n
werden Depolarisatoren zugefiigt, die auf die Kathode oder die Anodę oder auf beide
eimrirken. z. B. V-Deriyy. bei ZnBr2-Akkumulatoren. Es kommen in Betracht ein-
1936. I. H m . E l e k t r o t e c h n ik . 1673

fache Salze des Ce, Ti, W, U, Mo u. Mn, verschiedeno Halogenverbb. u. komplexe


Salze, wie Ammoniumphosphormolybdat. Feraer kónnen auch reosydierende organ.
Verbb. verwendet werden, z. B. Chinone u. Imine. Bei der Elektrolyse von Latex
Terhindert der Depolarisator die anod. Polarisation. Bei ungeniigender Polarisation
einer Elektrodę kann eino Hilfselektrode benutzt werden, um eine gute Konstanz
der Konz. u. des pH-Wertes des Bades zu erreichen. (F. P. 787 099 vom 6/ 6. 1934,
ausg. 16/9. 1935.) R oeder.
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Eindhoyen, Akkumulalorcnsaulem itPlatten,
welche die Zwischenwiinde zwischen den Zellen u. zugleich die Elektroden bilden.
Um zu erreichen, daB die P latten auch bei fortschreitender Formierung ihre Funktion
ais Zwischenwand erfiillen, werden sie aus leitendem, chem. nicht angrcifbarem Stoff
hergestellt. Die Platten kónnen auch aus einer an sich nicht oder schlecht leitenden M.,
z, B. einem harzartigen Prod., bestehen, der eino solche Menge Oraphit zugesetzt ist,
daB das Gemisch geniigend leitend ist. Ais Elektrolyt dienen ein oder mehrere 1. Blei-
salze. (F. P. 786 411 vom 28/2. 1935, ausg. 3/9. 1935. D. Prior. 14/3. 1934.) R o e d e r .
„Pertrix“ Chemische Fabrik A.-G., Berlin, Oahmiisches Element. Der Elektrolyt
enthalt einen ąuollbaren Stoff, z. B. Stdrkeprodd. oder Weizenmehl, in solcher Menge,
daB die vorhandeno Elektrolytfl, fur dio vollkommene AusąueLlung des Quellstoffes
nicht ausreicht. Um auch boim Einfiillen der Fl. eine Benetzung der positiven Elektrodę
zu verliuten, umgibt man diese m it impragniertem Papier. Ais Elektrolyt kann jede
bekannto Lsg. yon Erregersalzen, z. B. Salmiak, ZnCl2, MgCl2, CaCl2, benutzt werden.
Die positiye Elektrode kann aus einem Gemisch von Graphit u. einem Lockerungs-
mittel hergestellt werden, wobei kein weiterer Depolarisator notwendig ist. Ais
Lockerungsmittel ist besonders gut Petrolkoks geeignet, zweckmaBig m it einem Zusatz
von festem Salmiak. Um die Elektrode fiir starkere Strome geeignet zu machen, wird
dem Gemisch ein 0 2-t)bertrager, insbesondere Cerokaliumcarbonat, zugefiigt. Auch
Gasaktivatoren, wio Pt-Asbest, kommon in Betracht. — Besondore Form des Strom-
ableiters zur Steigerung der Leistung des Elementes. (F. P. 784181 vom 14/1. 1935,
ausg. 22/7. 1935. D. Priorr. 26. u. 27/1. u. 6/11. 1934.) R oeder.
Soc. An. Le Carbone, Paris, Element mit fliissigem alkalischem Elektrolyten. Um
die Bldg. von Salzen infolge Beriihrung m it dem C02 der L uft zu yerhindern, wird
zwischen Deckel des Behalters u. dem Elektrolyten ein freier, luftdicht abgeschlossener
Raum gelassen, dessen Atmospharo sich nicht erneuern kann. Die Dichtung zwischen
Deckel u. Gehausewand besteht aus einer Mischung yon Petroleumpech, oxydiertem
Mineralól u. Harz; die Dichtung zwischen Deckel u. der positiven Elektrodo aus einem
Gummiring. Eine feine Offnung im Deckel gestattet das Entweichen der Gase. (F. P.
787232 yom 13/6. 1934, ausg. 19/9. 1935.) R oeder.
Sprange Specialties Co., ubert. yon: Preston Robison, N orth Adams, Mass.,
V. St. A., Gahanisches Element. Zur Erhohung der H altbarkeit der Elektroden aus
Blatt-Al in galvan. Zellen m it einem Elektrolyten, der schwache Sauren u. Salze dieser
enthalt, sattigt man den Elektrolyten auBerdem m it einem wss.-gelatinósen Nd., in
dem der Werkstoff der Elektroden enthalten ist, u. der in der Saure leichter 1. ist
ais das Elektrodenmetall. (Can. P. 345862 yom 29/6. 1932, ausg. 6/ 11. 1934.) N i t z e .
Soc. An. des Accumulateurs Monoplaaue (Erfinder: Paul Pautou), Frankreich,
Elektrolyt fiir Nickeloxyd und Zinkakkumulatoren. Um die Entstehung von 0 2 beim
Betrieb zu begunstigen u. die Bldg. von sekundaren Zn-Salzen, z. B. H ydraten oder
anderen bas. Salzen zu yerhindern, wird dem z. B. aus K- oder Sodalsg. bestehenden
Elektrolyten eine oxydierte Verb. oder ein Krystalloid oder Kolloid zugesetzt. Dieser
Kórper besteht z. B. aus einer Mischung von Fe- u. Ti-Oxyd m it Zusatz yon Co-Oxyd
ais K atalysator; oder aus K 2Cr04 m it Co- u. Hg-Oxyd. (F. P. 787259 vóm 15/6.
1934, ausg. 19/9. 1935.) R oeder.
Soc. An. pour les Applications de l’Electricitć et des Gaz Rares, Etabl.
Claude-Paz & Silva, Paris (Erfinder: Andrć ciaude), Elektrische Oliihlampe m it einer
Fullung von Kr, X oder einer Mischung dieser Gase (in letzterem Fali m it einem X-Geh.
zwischen 5 u. 20%), dad. gek., daB sie noch einen N2-Geh. von weniger ais 1% h a t u.
der Draht ais Wendel m it yerhaltnismaBig groBem Windungsabstand ausgefuhrt ist.
Dem gróBeren Warmeyerlust steht ein erheblicher Lichtgewinn gegenuber. (Aust. P.
21020/1935 vom 22/1. 1935, ausg. 26/9.1935. F . Prior. 23/1.1934.) R o e d e r .
General Electric Vapor Lamp Co., Hoboken, ubert. von: Ted E. Foulke,
-\utley, N. J., V. St. A., Olimmlampe. Eino topffórmige Elektrode ist m it einer Alkali-
verb. bedeckt, die zum Oxyd reduziert werden kann, z. B. BaC03, SrCOj oder KOH.
xvin. i. 109
1674 H m . E l e k t r o t e c h n ik . 1936. I.

Um diese Elektrodę liegt eine zweite schraubenformige Elektrodo. Die Rohre wird im
Ofen auf 450° erliitzt u. evakuiert, anschlieBend im Hochfrccjuenzfcld auf 600° erhitzt,
woduroh eingesehlossener H 2 frei wird. Bei weiterer Steigerung der Erhitzung auf
ca. 1000° zorfallt dio C03-Verb. Dic Lampo wird nun m it Hg-Dampf, Ne, He, Ar oder
einem Gemisch hiervon, z. B. Ne u. 0,2—0,8% Ar, gefullt u. abgeschmolzen. Dureh
Entladung zwischen zwei Hilfselektroden m it Wechselstrom steiler Kurvenfonn erhalt
die topffórmige Elektrodę durch Ionenbombardcmcnt einen diinnen Uberzug des
Alkalimetalls, der durch eine unsichtbare monomolekulare Schicht des Oxyds fest
haftend gemacht ist. — Die Lampe eignet sich ais Leuehtąuelle fiir Gleich- u. Wechsel-
strom ; bei Gleichstrom bis herab zu 50 Volt. (A. P. 2 020 722 vom 2/8. 1930, ausg.
12/11. 1935.) R oeder.
Joseph E. Gross, Swissvale, Pa., V. St. A., Leuchłróhre. Ba-, Sr- oder Ti-Nitrat
wird m it leitendem Materiał, z. B. einem leitenden Metalloxyd oder fein verteiltem
Graphit, yermiseht u. die iMischung im Mórser yerriihrt. Die M. wird in den Hohlraum
des Elektrodenhaltcrs gefullt u. bildet dic eigentliche Elektrode. Sie erhalt ais AbschluB
eine Kappe aus einer 10%ig. wss. Lsg. von K- oder Na-Silicat. Die Rohre wird auf
1 mm evakuiert u. an 5—9000 V gelegt u. wahrend der Entladung weiter auf ca. Vio nim
evakuiert. Nach Abkuhlung wird Ne, Ar oder He von 2—3 mm eingefiillt u. die Róhre
wieder an Spannung gelegt. Nach noehmaliger Evakuierung u. Abkuhlung wird die
Róhre endgtiltig m it dem Edelgas von 6—8 mm gefullt u. abgeschmolzen. (A. P.
1797 683 vom 28/6.1929, ausg. 24/3.1931.) R oeder.
Claude Neon Lights Inc., New York, iibert. von: Leo L. Beck, Westfield, N. J.,
V. St. A., Leuchłróhre. Die m it Gluhkathoden aus einem mehrfach gebogenen Band
yersehene Róhre h at eine Grundfiillung aus Ne m it Zusatz von Ar, K r, X oder einer
Misehung dieser Gase. Der Zusatz soli so hoch wie móglich sein, jedoch die Leucht-
farbe des Ne nicht veriindern. Der Zusatz betragt 0,05—1,25% u. gestattet eine Strom-
belastung von 0,05—2,5 Amp./qcm des Querschnitts der leuchtenden Saule. Die
Rohrc h at eine groBe Leuchtdiohte bei niedriger Betriebsspannung (110—220Volt).
(A. P. 2018 620 vom 31/5. 1932, ausg. 22/10. 1935.) R oeder.
N. V. P hilips’ G loeilam penfabrieken, Eindhoven, Leuchłróhre fiir W-Strahlung
m it hoher Betriebstemperatur. Das Glas besteht aus S i02, B20 3, A120 3 u. weniger ais
1% eines Alkalioxvds u. h a t eine Erweichungstemp. von iiber 600°. Beispiele: 77,2 (%)
S i0 2, 10,7 A1j03, 5,4 CaO, 7,0 B20 3 oder 84,4 S i02, 4,4 A120 3, 0,4 CaO, 10,8 Bs0 3.
Das Glas laBt bei 1 mm Dicke iiber 70% der Strahlen von 2967 A durch. (F. P-
789 973 vom 13/5. 1935, ausg. 9/11. 1935. D. Prior. 18/5. 1934.) R oeder.
General Electric Co. Ltd., London, Victor J. Francis und John W. Ryde.
Wembley, England, Leuchłróhre. Die Entladung von Leuchtróhren wird durch k.
Stellen, an denen sich der oder die Metalldampfe kondensieren konnen, gestórt. Dies
tr itt besonders an unregelmaBig geformten Teilen, z. B. der Abschmelzstelle der Róhre,
auf. Dies wird durch einen Al- oder Pt-Belag an diesen Stellen yermieden. Es kann
auBerdem ein die Warme verteilender Schirm in der unmittelbaren Nahe einer oder
mehrerer Elektroden angebracht sein. Vgl. E. P .P 372 154; C. 1935- II- 4472 u.
410 648; C. 1935. II. 4472. (E. P. 430 437 vom 8/1.1934, ausg. 18/7.1935.) R o e d e r .
General Electric Co. Ltd., London, und John W. Ryde, Wembley, England,
Entladungslampe, insbesondere Metalldampfhochdrucklampe. Die anorgan., mit Licht
von verhaltnismaBig groBer Wellenlange phosphorescierenden Verbb. nach E. P. 401 846
sind sehr hitzebestandig u. konnen daher auf die Oberflache der Rohrenhulle selbst
aufgebracht werden. Bei Róhren m it einer zweiten, auBeren Hulle wird die
zweckmaBig auf diese aufgebracht. — Nach E. P. 431 408 wird die luminescierende
Verb. auf eine durchsichtige Zwischenhiille aufgebracht, die zwischen der Róhre u.
einer lichtatreuenden Hulle angeordnet ist. Die Substanz wird in Streifen mit Ab-
stand aufgebracht, dam it reflektiertes Licht nach auBen treten kann. Bei einer doppel-
wandigen Rohre, dereń auBere Hiille lichtstreuend ist, wird die Substanz auf diese
aufgebracht. (E. P.P. 422 364 vom 4/1. 1934, ausg. 7/2. 1935. Zus. zu E. P. 40 1846;
C. 1934. I. 3378 u. 431408 vom 8/1. 1934, ausg. 1/8. 1935.) R oeder.
General Electric Co. Ltd., London, und John W. Ryde, Wembley, England,
Leuchtrohre. Zur Erzielung von fleischfarbenem Licht bei Hg-Hochdrucklampen wird
daa Licht dieser Lampe m it dem einer blauen u. roten Lichtąuelle yermiseht. Das
blaue Licht kann entweder durch eine besondere Hg-Niederdrucklampe oder zusatz-
lich in der Hg-Hoehdrueklampe selbst durch Zugabe einer geringen Menge Cd oder
Zn erzeugt werden; oder es kann durch Anregung von phosphorescierenden oder
1936. I. H m. E l e k t r o t e c h n ik . 1675

fluorescierenden Substanzen durch die Hg-Liehtquelle hervorgebraeht werden. Ais


rotę Liohtąuellen konnen eine oder mehrere anorgan. Yerbb. gemaB E. P. 401 846;
C. 1934. I. 3378 dienen. ZweckmiiBig wird dio ganzo Einrichtung innerlialb einer
lichtstreuenden Hiille angeordnet, um den Eindruok einer einheitliehen Lichtąuelle
zu erhalten. Vgl. E. P.P. 410 648; C. 1935. II. 4472, 430 437; vorvorst. Ref. u. 431 408;
vorst. Ref. (E. P. 431409 vom 8/1. 1934, ausg. 1/8. 1935.) R oeder.
General Electric Co. Ltd., London, und John W. Ryde, Wembley, England,
Leuchtrohre. Eine Hochdruckmetalldampflampc, die siehtbares Licht m it yerhaltnis-
inaBig wenig langwelligen Strahlen aussendet, wird m it einem oder mehreren durch-
sichtigen Kórpern umgeben, dio teilweise oder ganz m it solchon anorgan. Substanzen
bedeckt sind, die Licht von yerhaltnismaBig langer Wellenlange aussenden. Eine
solehe Substanz ist z. B. ein Zn-Cd-Sulfid m it einer geringen Beimischung von Cu.
AuBerdem kann in die Lampe selbst etwas Cd u./oder Zn eingebracht werden. Vgl.
E. P.P. 422 364 u. 431 408; vorvorst. Ref.; 431 409; vorst. Ref. Oe. P. 142 832;
C. 1936. I. 1280. (E. P. 431417 vom 23/2. 1934, ausg. 1/8. 1935. Zus. zu E. P.
401 846; C. 1934. 1. 3378.) R oeder.
General Electric Co. Ltd., London, iibert. von: Patent-Treuhand-Gesellschaft
fiir elektrische Gliihlampen m. b. H., Berlin, Leuchtrohre. Eine Hg-Entladungs-
lampe mit luminescierendem Stoff wird m it Wechselstrom von mehr ais 106 Hz. u.
einer Stromdichte von weniger ais 10 Milliamp. je qem betrioben. — Es wird erreicht,
daB der durch die UV-Strahlen angeregte Lumincscenzstoff allein strahlt, das sichtbare
Licht der Entladung aber unterdriickt wird. (E. P. 436413 vom 3/9.1934, ausg.
7/11.1935.) R oeder.
General Electric Co. Ltd., London, iibert. von: Patent-Treuhand-Ges. fiir
elektrische Gliihlampen m. b. H., Berlin, Entladungsróhre mit kalłer Kathode und
Luminescenzstoff auf der Oberflache der Kathode. Der Lumincscenzstoff verliert leicht
seine Lumineseenzfahigkeit unter der Wrkg. der Entladung. Dies wird yerhindert,
wenn die Kathode auBerdem eincn Stoff tragt, der den Kathodenfall verkleinert,
z. B. ein Erdalkalimetall oder dessen Verbb. Dieser Stoff kann m it dem Luminescenz-
stoff yermischt oder unter ihm aufgetragen werden. (E. P. 437 323 vom 17/10. 1934.
ausg. 21/11.1935.) R oeder.
Marconi’s Wireless Telegraph Co. Ltd., London (Erfinder: Harry C. Thompson,
New York), Oliihkathodenentladungsrohre. Um dio Sekundaremission von der Glas-
wand infolge auftreffender Primarelektronen zu verhindern, wird die Innenseite der
Glaswand mit fein verteilter Kohle bedeckt, z. B. mittels einer Susponsion yon 180 g
LampenruB in 2700 ccm Methanol. — Konstruktiye u. schaltungstechn. Angaben.
(Aust. P. 19 027/1934 yom 23/8. 1934, ausg. 19/9.1935. A. Prior. 31/8.1933.) R o e d e r .
Sirian Lamp. Co., Newark, N. J., ubert. von: Chester H. Braselton, New York,
V. St. A., HersteUung ton elektronenemittierendem Materiał. Carbonate von Ca, Sr,
Ba oder Th werden m it einem Halogen des Salzes eines dieser Metalle u. dest. W. zu
einer Pastę angeruhrt. Das getrocknete u. gemahlene Materiał wird in zylindr. Form
gegossen. Es folgt eine Erhitzung, bis das Chlorid in das Monoxyd libergeht u. das Cl
frei wird: BaCl2 + O = BaO + 2 Cl. Das BaO ist so fein yerteilt, daB es ais Binde-
mittel die M. zusammenhalt. Zur Beschleunigung der Rk. kann der Misehung B aN 03
zugegeben werden, so daB folgende Rkk. erfolgen: B aN 03 = BaO + N 0 2; BaCl +
X 02 = BaO NO + Cl. Bei Erhitzung in einer inerten Atmosphare auf 900— 1200°
ergibt sich bei Ver\vendung von Sr- u. Ba-Carbonaten folgende R k.: SrCOą + BaC03 =
SrO + BaO -f 2 C 02. Die M. ist fiir Osydkathoden von Verstarkern u. Gleichrichtem
geeignet. (A. P. 2 018 993 yom 3/6. 1930, ausg. 29/10. 1935.) R oeder.
Wilhelmus Franciscus Hexspoor, Tilburg, Holland, Bar'mmoxyddektrode fu r
eine gasgefullte Entladungsróhre, insbesondere Leuchtrohre. Die Elektrode ist ais ein
aus schmelzbarem Quarzglas bestehender, m it der offenen Seite der Róhre zugekehrter,
am Zufiihrungsdraht befestigter Hohlkorper ausgebildet. Die Innenflaehe der Elektrode
ist durch eine aufgebrachte BaO-Schicht, die mit dem Zufiihrungsdraht leitend ver-
bunden ist, leitend gemacht. (Holi. P. 36516 yom 23/3. 1932, ausg. 15/10.
1935.) R oeder.
Raytheon Mfg. Co., Newton, iibert. von: Percy L. Spencer, W est Newton,
Mass., V. St. A., Einbringen von Alkalimeiall in Enłladungsrohren, insbesondere Gleich-
nchter u. Photozellen. Eine stabile Verb. des Alkalimetalls, insbesondere ein Chlorid,
z. B. CsCl, wird m it Cd, beide in fein yerteilter Form, gemischt. Die Misehung wird
in der Róhre selbst oder in einem m it der Róhre yerbundenen Behalter auf 250° erhitzt,
109*
1676 H,„. E iU k t r o t e c h n ik . 1936. I.

wodurch das Alkalimetall frei wird. Der Yorgang geht Iangsam vor sieli u. ist leicht
kontrollierbar. (A. P. 2018 815 vom 29/12. 1934, ausg. 29/10. 1935.) B o e d e r .
C. Trenzen, Luzem, und Astron A.-G., Kriens, Sehweiz, Entluften von Gef(ifien,
insbesondere von Gliihlampcnkolben, durch Einfuhren von Metallcarbonyl zusammen
m it einer zur Getterung bestimmten P-Verb. in das GefaB. Das feste Carbonyl, z. B.
W-Carbonyl, wird entweder in einem Losungsm., wie Bzl., oder ais Suspension der
P Y erb. zugefiigt. (Schwz. P. 178 438 vom 9/5.1934, ausg. 16/9. 1935. Zus. zu
Schwz. P. 175 463; C. 1936. 1. 829.) R oeder.
Aerovox Corp., tibert. von: Alexander Georgiev, Brooklyn, N. Y., V. St. A.,
Elektrolytische Zelle, insbesondere elektrolyt. Kondensator. Der fertig gewickelte
Kondensator wird zur Impriignierung in den h., aus einer Mischung von Glycerin u.
Ammoniumborat bestehenden Elektrolyten gelegt u. dann in einem kiihleren Bad
derselben Zus. mittels Gleichstrom formiert. Die Spannung wird von oinem kleinen
W ert Iangsam auf einen W ert gesteigert, der etwas iiber der hochsten Betricbsspannung
des Kondensators liegt. (A. P. 2 017 835 vom 26/12. 1930, ausg. 15/10. 1935.) R o e d e r .
Howell Electric Motors Co., iibert. von: Leon A. McDermott, Howell, Mich.,
V. St. A., Elektrischer Kondensator. Um das Austrocknen des Elektrolyten zu ver-
hindern, werden ihm Mono- u. Disaccharide, insbesondere Hezosen u. Pentosen, z. B.
Zucker, zugegeben. Es bildet sich an der Oberflache eine nicht hygroskop., die Feuchtig-
keit zuriickhaltende Schicht. Beispiel fiir den Elektrolyten: 710 g Borsaure u. 1120 g
Borax werden in 750 g h. W. gel. u. 1120 g Zucker unter weiterer Erhitzung zugegeben,
bis der Zucker gel. ist. Der Zucker kann durch Glykogen, Inulin, Glucose, Dextrose,
Maltose u. Lavulose ersetzt werden. Eolgende Rkk. finden sta tt:
C)2H 22On + 4 H 2B 0 3 ^ C12Hu On (BOH)4 + 8 H 20
N a2B40 7-10 H 20 + 4 H,BOa — >- 2 NaHB40 , + 15 H 20
C12H 220 lt + 4 NaHB40 7 + 16 H20 ^ C12H 140 „ (B 0 H )4 + 12 H3B 0 3+ 4 NaOH
(A. P. 2018500 T o m 28/9. 1932, ausg. 22/10. 1935.) R oeder.
Roger Beauchamp Peacock, Knebworth, und Imperial Chemical Industries
Ltd., London, England, Elektrischer Kondensator. E r besteht aus M etallb eleg u n g en ,
die durch impragnierte Papierlagen gegeneinander isoliert sind. Ais Trankmittel dient
ehlorierter Kautsehuk, dem zweckmaBig Plastifizierungsmittel, wie Chlordiphcnyl,
beigemcngt sind. Der Kondensator kann noch zusatzlich m it Paraffin getrankt werden.
(E. P. 433140 vom 9/2. 1934, ausg. 5/9. 1935.) H. W e s t p h a l .
Siemens & Halske, Akt.-Ges. (Erfinder: W. Michaelis), Berlin, Elektrolytischer
Kondensator m it einem Elektrolyten, der aus Omlkylamin, insbesondere Triathanol-
amin (I), m it Zusatz von Olein (II) besteht. Es werden z. B. 1 (Teil) handelsublichen I
m it 5 II unter Zugabe ron W. oder Glycerin zur gewiinschten Konsistenz vermischt. —
Der Kondensator yertragt ohne Schaden eine Spannung von 800 Volt. (P. P. 785 674
vom 14/2. 1935, ausg. 16/8. 1935. E. P. 435 300 vom 15/2. 1935,ausg. 17/10.1935.
Fiir beide D. Prior. 15/2. 1934.) ROED ER.
Telegraph Condenser Co. Ltd., N orth Acton, Francis Christopher Stephan.
Purley, und Frederick Leonard George Bettridge, Palmers Green, England, Her-
stdlung rohrformiger elektrischer Kondensatoren. Die aus Glas, Porzellan oder anderen
keram. Stoffen bestehenden Isolierrohre werden nach Reinigung z. B. mittels einer
Lsg. von K 2Cr20 7 u. H 2S04 in eine konz. wss. Dispersion oder eine kolloidale Lsg. von
Graphit, z. B. in Aąuadag, eingetaucht u. so m it einer Graphitschicht iiberzogen.
Danach werden sie elektrolyt. z. B. in einem CuS04 enthaltenden Bade m it einer Metali-
schicht iiberzogen. (E. P. 436195 vom 21/5. 1935, ausg. 31/10. 1935.) H- W e s t p h a l .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von magnelischen
Massekemen. Es werden 1000 (Teile) Fe-Pulver, gewonnen aus in der Hitze zers.
Fe-Carbonyl, vermischt m i t entweder 60 Polystyrolpulver oder 40 G u m m ila c k p u ły e r
oder 30 Polystyrol u. 30 eines Prod. der Polymerisation einer Mischung von C2H3C1
u. Acrylsauremethylester u . das Gemisch unter Zusatz eines Losungsm. (Bzl., A.,
Aceton) in einer Knetmaschine durchgeknetet. Das Losungsm. wird durch Erhitzung
auf 80— 100° wieder ausgetrieben u . das erhaltene Pulver m it 10 000 a t in die gewiinschte
Kernform gepreBt. AnschlieBend erfolgt ein GliihprozeB von Stdn. bei 110°.
Die Kerne sind mechan. sehr widerstandsfahig, warmebestandig, von hohem dielektr.
Widerstand u . verlustarm. (F. P. 787 557 vom 20/3.1935, ausg. 25/9. 1935. D. Prior.
19/9.1934.) _ R oeder.
James Swinbume, London, Elektromagnetischer K em , bestehend a u s F e - P u lv e r
u . r o te m Fe-Oxyd (Fes0 3). Das Fe20 3 ist ferromagnet. u. nicht leitend. Die P e rm e -
1936. I. H v. A n o r g a n i s c h ę I n d u s t r i e . 1677

abilitat eines solelien Kernes ist viel hóher ais bei Verwendung eines nicht magnet.
Isolierstoffes. Das rote magnet. Oxyd kann durch Spritzen yon Fe-Oxalat oder Eisen-
schwarz in dunner Schicht auf eine Asbestplatte u. naehfolgendes Erhitzen gewonnen
werden, wobei sich beim Schmelzen das Fe20 3 bildet. PreuB. Blau u. andero organ.
Salze konnen gebraucht werden. (E. P. 437126 vom 4/5.1934, ausg. 21/ 11.
1935.) Roeder.

V. A norganiscłie Industrie.
S. F. Spangler, Neue.s Verfahren zur Umwandlung ton Eisensulfatabfallen in
Schwefelsdure. (Vgl. C. 1936- I. 607.) Bei dem yon der Ch e m i c a l C o n s t r u c t i o n
Co r p . ausgefiihrten Verf. werden F eS 04 enthaltende Lsgg. unter Zusatz von FeO
zu fast wasserfreiem F eS 04 eingedampft, das dann in Drehrostófen in S 0 2 u. Kies-
abbrand zers. wird, S 02 wird uber V-Katalysator zu H 2S04 oxydiert. (Chem. metallurg.
Engng. 4 2 . 139— 41. 1935.) R. IC. M u l l e r .
Ssamarski und Seiberlich, Die Fabrikation von Kammerschwefelsdure in einem
einzigen Turni. (Chem. metallurg. Engng. 41.642— 43. 1934. Gśnie civil 107 (55).
16—18. 1935. — C. 1934. I. 3901.) " R. K. M u l l e r .
Axel Rudolf Lindblad, Stockholm, Schweden,Schwefel durch Reduktion ton
Schwefeldiozyd. S 02-Gase, die noch die zur Oxydation von C erforderliche Menge 0 2
enthalten, werden durch einen Gasgenerator geleitet, der m it Alknliverbb. impragnierte
Kohle enthalt. Die entstehenden reduzierenden Gase werden unter Zumischen weiterer
S02 enthaltender Gasmengen durch eine Katalysatorkammer geschickt u. dio ge-
bildeten S-haltigen Gaso gekiihlt u. elektrostat. behandelt. Dio Alkaliverbb., z. B.
Na2C03, Na2S04 oder N a2S, beschleunigen die Red. in dem Generator, der vorteilhaft
einen Drehrost besitzt, sio yerdampfen zum Teil u. verteilen sich so auf dio ubrigen
Verfahrensstufen, so daB dio gesamte Umsetzung beschleunigt wird u. Nebenrkk.
zuriickgedrangt werden. Die Tempp. in dem Generator sollen 700— 1100°, die in der
Red.-Kammer 500—800° betragen. Zus. des Ausgangsgases: 9—10% S 0 2, 5— 6% 0 2.
Das Gemisch wird m it so viel L uft verd., daB es schlieBlich etwa 11% 0 2 enthalt.
Vorwarmung dieser Gase durch die h. Abgase auf etwa 300°. (E. P. 437 236 yom
5/3. 1935, ausg. 21/11. 1935.) H olza m er.
Continental Oil Co., ubert. von: Bert H. Lincoln, Ponca City, Okla., V. St. A.,
Schwefel aus Schwefelwasserstoff. In Gasen enthaltener H 2S wird in Ggw. von akt.
Kohle mittels S 02-Lsg. teilweise in S u. HjO umgesetzt u. dann der Rest m it SO„-
Lsg. im Gegenstrom zur Rk. gebracht. Vorr. (A. P. 2 021865 vom 26/5. 1933, ausg.
19/11. 1935.) H olza m eb.
Gustav Henrik Hultman und Claes-Wilhelm Piło, Stockholm, Schweden, Ge­
winnung von Schwefeltoasserstoff aus Gasen. Die H2S enthaltenden Gaso werden mit
alkal. Waschfll., die H 2S aufnehmen, gewaschen, dann werden diese Fil. m it C02 be­
handelt, worauf der jetzt leicht abgegebene H2S unter Vakuum u. geringer Temp.-
Erhohung ausgetrieben wird. Wenn der gesamte H 2S ausgetrieben ist, wird bis zum
Sieden erhitzt u. dadurch C02 verfliichtigt. Ais Fil. kommen Alkalicarbonatlsgg. in
Pragę, die zunachst in Sulfhydrate ubergehen u. dann mittels C02 in Biearbonato
umgewandelt werden, worauf dio Ruckbldg. des neutralen Carbonates erfolgt. Sowohl
die Carbonatlsgg. wio auch die C 02 machen einen KreisprozeB durch. Der H 2S ist so
konz., daB er unm ittelbar im CLA U S-O fen in S iibergefiihrt oder auch zu S 0 2 ver-
brannt werden kann, aus der dann H2S04 hergestellt wird. (E. P. 436218 vom 3/4.
1934, ausg. 7/11. 1935. Schwed. Prior. 7/4. 1933.) H olzam er.
Rudolf Lessing, London, Herstellung ton Ammonsulfat aus NH 3 und C02-haltigen
Destillałionsgasen in Verb. m it SOa-haltigen Verbrennungsgasen, dio gleichzeitig freien
Oj enthalten, indem dio Dest.-Gase m it einer wss. Suspension von CaS04 zwecks Bldg.
von CaC03 u. (NH4)2S 04 gewaschen werden u. die Verbrennungsgase m it einer wss.
Suspension von CaC03 behandelt werden zwecks Bldg. von CaS04, wobei diese MaB-
nahmen in der Weise miteinander verbunden sind, daB das in dem einen Verf. ge-
bildete CaS04 ausgetauscht wird gegen das in der anderen Verf.-Stufe gebildete CaCÓ3,
wahrend jedes dieser Ca-Salzo den anderen noch nicht umgesetzten u. der wss.
Suspension zugefugt wird. Von der im Rreislauf befindlichen FI. zur Auswaschung
des S02 wird ein Teilstrom entsprechend des im Gas vorhandenen SOa-Geh. abgetrennt,
der durch den Austausch m it CaC03 aus der NH3-Wasche ersetzt wird. (E. P. 437 278
vom 25/4. 1934, ausg. 21/11.1935.) H a u sw a ld .
1678 H t . A n o r g a n is c i ie I n d u s t r i e . 1936. I.

.,Montecatini“ Sociełi Generale Per L'Industria Mineraria ed Agricola,


Mailand, Italien, Herstellung von Stickstoff-Wasserstoffgemischen. Dio Wassergasrk.
wird mittels Dampf u. Luft unter Druck durchgefuhrt, so daB nur eine Mischung
von H 2, N2 u . C02 entsteht, aus der das C 02 leicht entfernt werden kann, nach der
Gleichung 8 C + O, + (0 2 + 4 N ,) + 12 H 20 = 8 C02 + 4 (Ns 3 H ?). Um die CH4-
Bldg. zu yermeiden, werden 10—20 a t Druck u. 650—800° u. DampfiiberschuB (mehr
ais 10 Vol. auf 1 Yol. 0 2) angewandt. C 02 wird durch Auswaschen mit W. unter Druck,
geringe Mengen CH4 u. CO werden durch Waschen m it fl. 0 2 entfernt. Die Vorr. ist
naher beschrieben. Das reine H 2/N2-Gemisch cignet sich besonders zur N H 3-Synthesc.
(Ind. P. 21587 vom 28/1. 1935, ausg. 2/11. 1935.) H olzam er.
Bishop & Co. Platinum Works, Malvern, Pa., iibert. von: George M. Hickey,
Paoli, Pa., V. St. A., Katalysator fu r die Ammoniakoxydation. Das Drahtgewebe be­
steht aus einer Legierung yon P t, Rh u. Co, das vorher etwa % Stde. bei etwa 2000° F
gegliiht. u. m it Saure (HC1) gewaschen wird. Der Co-Geh. soli groBer sein ais der Rh-Geh.
Das Rh kann auch yollstandig durch Co ersetzt werden. Eino solche Legierung soli
dann nicht mehr ais 4% Co enthalten. Mit derartigen K atalysatoren kónnen Umsatzc
bis zu 99,2% erreicht werden. Es findet also eine fast v5llige Oxydation des NH3
sta tt unter Bldg. von etwa 97,5% NO. (A. P. 2 018 760 vom 29/10. 1930, ausg. 29/10.
1935.) H olzam er.
William Bryan Wiegand, Old Greenwich, Conn., V. St. A., Herstellung von
Ru fi. Man yerbrennt einen ii. W-stoff unter Zusatz von ungeniigender Luftmenge,
laBt die entstehende Flamme auf eino gekuhlte Flachę aufprallen u. oxydiert teilweise
den abgeschiedenen RuB bei Tempp. oberhalb 300°, ca. 400°, wobei ein in Farbo u.
Verarbeitbarkeit verbessertes Prod. erhalten wird. (Can. P. 347 317 vom 9/6. 1933,
ausg. 8/1. 1935.) N lT ZE .
N. V. de Bataafsche Petroleum Mij., Haag, Verbesserung ton Rufi. Man mischt
don durch therm. Zers. yon KW-stoffen erhaltenen RuB m it einer fliiehtigen Fl. wio
Petroleumdestillat, CC14, vorzugsweise mit dest. W. zu einer diinnen Pastę u. zerstaubt
dieso in einem h., insbesondere nicht oxydierenden Gas, wie N2, CO, C 02, H2, Ver-
brennungsgas, so daB infolgo dor plotzlichen Verdampfung eine ZerreiBung der RuB-
kórner in feinere Teilchen stattfindet. In der Suspension von RuB in gesatt. Dampf
kann durch Zufuhrung trockenen Gases der Sattigungsgrad der Gasphase hcrab-
gesetzt werden. (Holi. P. 36849 yom 20/9. 1933, ausg. 15/11. 1935. A . Prior.
24/10. 1932.) N it z e .
United Carbon Co., Charleston, W. Va., V. St. A., GranuUerŚng von Rufi. RuB
wird m it einer fliiehtigen Fl., z. B. W., in Mengen yon 30—100 Teilen zu einer steifen
Pasto gemisoht u. in einer Drehyorr. in Teilchen zerldeinert, die dann schnell bei etwa
400° F getrocknet werden. Der RuB ist m it Kautschuk, Wachs, Ol u. dgl. gut ver-
arbeitbar. Hierfur besondere Vorr. (E. P. 437 647 vom 2/5. 1934, ausg. 28/11-
1935.) . N it z e .
Albert Andrć Godeł, Frankreich, A klhe Kohle. Ais Ausgangsstoff fiir das Verf.
des F. P. 784 115 werden die ais „grignons d ’oliye“ bezeichneten Ruckstande bei der
Verarbeitung von 01iven yerwendet. Die zur Impragnierung yerwendete Saurelsg.
soli jedoch nicht starker ais 5—25° Bć sein, um eine ausreichende A ktiyitat u. mechan.
Widerstandsfahigkeit der hergestellten akt. Kohlen zu erhalten. Ygl. F . P. 784 115;
C. 1935. II. 3421. (F. P. 789 776 vom 8/ 8. 1934, ausg. 6/11. 1935.) H o l z a m e r .
Ivar Juel Moltkehansen, Belgicn, Eleklrolytische Gewinnung von Alkali- oder
Erdalkalimetallen, besonders Na, aus geschmolzenem N aN 03 oder NaOH. Um eine
Einw. der an der Anodę abgeschiedenen Prodd. (N 03' u. OH') auf das N a zu yerhiiten,
werden diese dadurch unschadlich gemaeht, daB man dem Elektrolyten ein Hilfssalz
zusetzt, welches m it den anod. Prodd. unter Bldg. von inerten Gasen in Rk. tritt. Bei
Elektrolyten aus NaOH wird NaNH2 zugesetzt. Dieses bildet m it dem durch Ver-
einigung der OH-Ionen abgeschiedenen W. NaOH u. NH3. Das letztere kann nach
Abscheidung des 0 2 zu NaNH2 yerarbeitet werden, das in die Zelle zuriickgeht. Die
an der Anodę entwickelten reichlichen NH3-Mengen fiihren an sich schon eine groBe
Menge W. aus der Schmelze m it sich. An der Kathode kann sich daher durch Rk.
yon W. m it dem abgeschiedenen N a kein H 2 bilden, der zu Explosionen AnlaB geben
konnte. AuBerdem wird durch Anwesenheit des NaNH2 der F. des Elektrolyten
erheblich herabgesetzt, so daB sowohl infolge der geringeren Warmemenge, die zum
Schmelzen des Elektrolyten aufzuwenden ist, ais auch wegen des erhohten Mctall-
ausbringens dio je Gewichtseinheit aufzuwendende Strommenge erheblich herab-
1936. I. H t i . S il i c a t c h e m i e . B adstoffe. 1679

gesetzt wird. Bei aus N aN 03 bestehenden Elektrolyten wird N a2C03 ais Zusatz vcr-
wendet. Dieses setzt sieh m it den anod. abgeschiedenen N 0 3-Ionen zu N aN 03, C02
u. 0 2 um. Zum Schutze des abgeschiedenen N a kann man den Kathodenraum m it
NaNH2 fiillen, das m it einem neutralen, elektr. gut leitenden Stoff von geringer D.
u. hoherem Kp. ais N a gemischt ist. Geeignete Zusatzo sind z. B. gewisse Paraffine,
z. B. Dambose, Chrysen, Cholesterin, Carbazol, ferner Ozokerit oder Ceresin, die dadurch,
daB in ihnen G raphit o. dgl. kolloidal gel. ist, elektr. leitend gemacht sind. (P . P .
777001 vom 31/10. 1933, ausg. 9/2. 1935.) G e is z l e r .
Phosphate Recovery Corp., New York, iibert. von: Arthur Crago, Mulberry,
Ela., und Harry C. Motsinger, Pułaski, Tenn., V. St. A., Schwimmaufbereitung von
barythaltigm Ausgangsstoffen. Zu einer yorzugsweise vorher entschlammten Trube
der Erze wird eine Atzalkaliyerb., eine Eettsaure, z. B. eine Lsg. von freicr, aus Fischol
stammender Eettsaure in Brennol, u. ein fettsaurefreies Ol, z. B. eine 75°/0ig. Lsg. des
Ruckstandes yon Rohharz in Kerosin, zugesetzt. Bei der Schwimmaufbereitung wurde
aus einem Erz m it etwa 27% B aS04 ein K onzentrat m it etwa 96% B aS04 erhalten.
Das Ausbringen betrug etwa 82%. (A. P. 2 016105 vom 12/12. 1932, ausg. 1/10.
1935.) G e is z l e r .
Dow Chemical Co., iibert. von: Edwin O. Barstow und Sheldon B. Heath,
Midland, Mich., V. St. A., Elektrolytische Verarbeilung von Magnesiumchlorid. Das bei
der Elektrolyse von geschmolzcnem W.-freien MgCl2 anfallende Cl2 bei der Herst. Yom
Mg wird in HC1 ubergefiihrt, dieses in wss. Lsg. ubergefiihrt u. auBcr dieser in konz.
Form durch Erwarmen wiedergewonnen u. zur Entwasserung von krystallisiertem MgCl,
verwendet. (Can. P. 341670 vom 11/3. 1933, ausg. 15/5. 1934.) N it z e .
Chemische Werke vorm. H. & E. Albert, Wiesbaden-Biebrich, Herstdlung von
Tonerdehydrat neben Trialkaliphosphat, weitere Ausbldg. des naBalkal. Aufschlusses
nach Pat. 516460, dad. gek., daB zum naBalkal. AufschluB von A1P04 die atzalkal.
aluminathaltigen Mutterlaugen Verwendung finden, wie sie bei folgender Arbeits-
weise anfallen: 1. pyrogener AufschluB von A1P04 mit NaOH, N a2C03 oder Alkali-
sulfat u. Kohle; 2. Lósen in vom yorigen AufschluB stammenden, yon Trialkaliphosphat
durch Krystallisation u. von A1(0H)3 durch Ausruhren befreiten Mutterlaugen; 3. nach
Eiltration, Auskrystallisieren des Alkalitriphosphates u. Ausruhren des Al(OH)3; 4. mehr-
malige Wiederholung von 1—3. (D. R. P. 620 901 KI. 12i yom 25/3. 1932, ausg.
30/10. 1935. Zus. zu D. R. P. 516 460; C. 1932. I. 3890.) Ma a s .
Arcangelo Bemardini, Villasalto, Italien, Herstdlung von reinem wetpen Sb20 3.
Man schm. metali. Sb unter Oberleiten yon staubfreier w. Luft bei 800°. Das mit-
gerissene Luft-Sb,03-Gemisch wird durch Woli- oder Baumwolltucher filtriert; Aus­
beute: 100%. (It. P. 279 296 vom 20/5. 1929.) Sa lzm a n n .

VI. Silicatchem ie. Baustoffe.


Jose! Wolf, Der Grundstoff Mangan ais farbender Werkstoff in der Tonindustrie.
Manganpinke, ihre Entdeckung, Zusammensetzung und Verv>endung. Es werden die in
der Tonindustrie zum Farben von Massen u. Glasuren benutzten Manganyerbb. be-
sprochen. Besonders ausfiihrlich wird auf die sog. Manganpinke oder das Manganrosa
eingegangen. (Sprechsaal Keramik, Glas, Email 68. 659—61. 671—74. 31/10. 1935.
Teplitz-Schónau, Chem.-keram. Versuchsstatte. Staatsfachschule f. Keram.) GOTTFR.
W. N. Harrison, S. M. Shelton und W. H. Wadleigh, Hdrteeigenschaflen und
1 oungs Moduli einiger Grundemails fu r Eisenplatten. Fiir neun Emails m it wechselndem
Feldspat- u. Flintgeh. u. fiir zwei Emails m it wechselndem N a20 - bzw. B20 3-Geh.
wurden der YoUNGschc Moduł, Bruchmodul u. dio Zugspannung bestimmt. Ganz
allgemein h atte die Verschiedenheit der Zus. keinen groBen EinfluB auf die untersuehten
Eigg. Erhohung des B20 3-Geh. m it entsprechender Abnahme des N a20-Geh. h a t ein
geringes Anstcigen des Bruehmoduls zur Folgę, ebenso eine VergroBerung der Aus-
dehnungsfahigkeit. Erhohung des Flintgeh. auf Kosten des Feldspats bedingt Herab-
setzung des Bruehmoduls u. der Ausdehnungsfahigkeit u. h at andererseits Erhohung
des Youngmoduls zur Folgę. (J. Amer. ceram. Soc. 18. 100. 1935.) G o t t f r i e d .
Werner Miałki, Bóntgenographische und optische Untersuchunyen iiber die Trubung
twi Emails durch Fluoridzusatze. Nach einer langeren Literaturubersicht wird zunachst
uber die rontgenograph. Unters. der die Trubung von Emails bestimmenden Sub­
stanzen berichtet. Ais Trubungsmittel wurden in den Schmelzen benutzt 1. NaF,
2- MgFj, 3. A1F3 u. 4. CaFj. Bei 1 u. 2 ist Trubungsmittel NaF, bei 3 N aF nur, wenn
1680 H t i . S il ic a t c h e m ie . Ba u sto ffe. 1936. I.

das Verhaltnis Na/Al > 1 ist. Ist es kleiner, so tr itt ais Triibungsmittel wahrscliein-
lich ein Al-Silieat auf. Bei 4 tr itt N aF u. CaF2 auf; das Verhaltnis beider ist abhangig
vom Verhiiltnis Na/Ca, sowie von der Schmelzdauer u. Sehmelztemp. W eiter wurde
die Trubung opt. untersucht u. zwar durch Erm ittlung der Durchlassigkeit mittels
einer Sperrschichtphotozelle. Ganz allgemein nimmt die Durchlassigkeit m it zunchmcn-
der Schmelzdauer zu u. niihert sich einem Endwert, der durch die Durchlassigkeit
des opt. leeren Glases bestimmt ist, d. h. die Trubung nimmt m it steigender Schmelz­
dauer ab. Bei Al20 3-freien Emails liegt das Gebiet der Trubung zwischen 500—750°,
wahrend es bei den Opalglasem zwischen 600—900° liegt. Das Gebiet der maximalen
Trubung iindcrt seine Lage in Abhangigkeit von der Zus. W eiter wurden die Kry-
stallisationsbedingungen, die Entglasung u. die Sublimation behandelt. Róntgeno-
graph. kam der Beginn der Krystallisation weit unterhalb des Beginnes opt. erkenn-
barer Ausscheidungen nachgowiesen werden. Entglasung tr itt erst bei einer Mindest-
sehmelzdauer von 6 Stdn., langsamer Abkuhlung u. Zusatzen von 30% CaF2 ein. Es
konnte nicht m it Siclierheit nachgewiesen werden, daB es sich bei der Entglasung um
Bldg. von Wollastonit handelt. (Spreehsaal Keramik, Glas, Email 68. 631—34. 646
bis 650. 662—64. 674—76. 688—90. 7/11. 1935. Dresden, Techn. Hochsch.) GoTTFR.
Bernard Long, Betrachtungen iiber die Widerstandsfahigkeit des Glases gegen Brucli.
(Vgl. C. 1 9 3 5 . II. 3143.) AnschlieBend an seine theoret. Ausfuhrungen bespricht der
Vf. die esperimentellen Arbeiten verschiedener Forscher iiber die verschiedenen Fak-
toren, die die Bruehfestigkeit von Glasem beeinflussen. (Verre Silicates ind. 6. 314
bis 317. 1935. Paris, Lab. Central des Glaceries de la Cie. de Saint-Gobain.) G o t t f r .
A. Andant, Die Herstdlung metallischer Schichten auf Glas durch thermische Ver-
dampfung. Zusammenfassende D a r st. von a p p a r a tiv e n Erfahrungen iib er d ie Auf-
d a m p fu n g v o n M eta llen a u f G lasob erflach en , sow io d io o p t. u . stru k tu r ellen Eigg.
so lch er M eta llsch ich ten n a ch A rb eiten v o n STRONG (1932), 0 ’B r y a n (1934), CART-
w r i g h t (1932), B u r g e r u . v a n C i t t e r t (1930), S t e i n b e r g (1923), S o r e n s e n
(1925), P e a c o c k (1925), J o l i o t (1930), B u s s e m , G r o s s u . H e r r m a n n u . anderen
A u to ren . (Documentat. sci. 4 . 230—37. S e p t./O k t. 1935.) W e ib k e .
D. Te Hui Shaw, Die Porzdlanmanufaktur non Shres. Beschreibung der Manu­
faktur, der dort hergestellten Porzellane u. des Fabrikationsganges. (J. chem. Engng.
China 1. 138— 45. 1934.) G o t t f r ie d .
Maurice Barrett, Kleine Locher in glasierten Tonwaren. Lochbldg. in glasierten
Tonwaren wird heryorgerufen teils durch Gasentw. infolge von Zers. von in der M.
enthaltene Chemikalien (Sulfaten) wahrend des Brennens, tefls mechan. durch in der
M. enthaltenen Luftblaschen. Der zweito Fali ist der haufigere. Beide Falle werden
ausfiihrlich besprochen u. Anweisungen zur Abstellung gegeben. (Brit. C lay w o rk er
4 4 . 226—28. 15/11. 1935.) G o t t f r ie d .
Th. H. Tives, Zur Kapselfrage. Es wird, zum Teil an Hand prakt. Beispielc
gezeigt, welche t)berlegungen man bei der Zus. der Kapselmasse u. der Herst. der
Kapseln anstellen muB. Um die Temperaturwechselbestandigkeit des Kapselscherbens
zu erhohen, muB die Porositat erhoht werden, jedoch nur soweit, ais es die erforder-
liche mechan. Festigkeit zulaBt. Das beste Mittel zur Porositatserhóhung ist ein Zusatz
von geschlammtem Kaolin. Die giinstigsten Porositatsgrenzen liegen zwischen 5— 12°/o
Wasseraufnahmefahigkeit je nach dem Ofenbetrieb. W eiter werden behandelt die
mechan. Festigkeit, die Plastizitat u. Trockenfestigkeit der Kapselmasscn. Nach einem
kurzeń Absehnitt iiber Betriebsverss. wird uber dio Formgebung der Kapseln berichtet.
Zum SchluB wird iiber die Kapseltrocknung u. die Aufbereitung der Kapselmasse
berichtet. (Keram. Rdsch. Kunstkeramik, Feinkeramik, Glas, Email 4 3 . 493—95.
507— 10. 519—22. 531—33. 1935. NeuB, Rhld.) G o t t f r ie d .
Rudolf Mii ller, Uber die Vorgange beim Mahlen keramischer Massen in Trommd-
najSmiihlcn. In GroBverss. wird an vorschieden zusammengesetzten keram. Massen
der EinfluB untersucht, den GróBe u. Form der Trommel, Gewicht u. GroBe der Mahl-
korper, sowie die zugesetzte Wassermenge u. die Umdrehungszahl auf die Eigg. des
Mahlgutes ausiiben. Es wird versueht, die experimentellen Ergebnisse theoret. aus-
zuwerten. Es ergab sich jedoch, daB das Versuchsmaterial noch nicht ausreichend
ist, um die Ergebnisse zu yerallgemeinem. (Spreehsaal Keramik, Glas, Email 68. 613
bis 615. 627—31. 3/10. 1935. Dresden, Techn. Hochsehule.) GOTTFRrED.
Alix Cornille, Die Formgebung keramischer Massen durch Gup. Dberblick iiber
dio chem. Zus. der zum GuB geeigneten keram. M., sowie Anleitungen zu ihrer Darst.
(Rev. Matóriaus Construct. Trav. publ. 1 9 3 5 - 129B—33B.) GOTTFRIED.
1936. I. H vl. S i l i c a t c h e m i e . B a d sto ffe.

A. G. Johnson und L. I. Shaw, Keramische Waren im Femsprechwesen. Dber-


blick iiber dio Yerwendung von Porzellan-, Glasemail-, Glas- u. Tonwaren in der Fern-
sprechteehnik u. ihre Hersfc. (Ind. Engng. Chem. 27. 1326—32. Nov. 1935. Chicago,
111., Western Electric Co.) R. K. M u l l e r .
J. A. King, Feuerfeste Spezialsteine. (Vgl. C. 1936- I. 611.) Kurze Bemerkungen
uber einige gebrauchliche. Carborundsteine. (Canad. Machinery manufaetur. News
46. Nr. 6.17—18. 38.1935. P erth Amboy, N. J., U. S . A., Carborundum Comp.) S c h i u s .
F. Pozzi, Technik und Praxis der Fabrikation ton Kalk, Portlandzementen und
iceifien Zementen. tJberblick: gewóhnlicher u. hydraul. Kalk, naturlicher Zement, kiinst-
licher Portlandzement, die Ca-Silicate, Ca-Aluminat, weiBer Zement, Zuss. u. Eigg.
(Corriere d. Ceramisti 16. 417—19. Okt. 1935.) R. K. M u l l e r .
Peter P. Budników, Zusammensetzung und Herstellung ton Ton-Gips-Zemc.nl. I.
Vf. gibt die Analysen der verwendeten Zementbestandteile russ. Herkunft an u.
sehildert die Herst. der Probestucke u. ihre Zus. aus Ton, CaS04 u. Ca(OH),. Einige
Tabellen zeigen die Zug- u. Druckfestigkeit nach yerschieden langer W.- u. Luftlagerung.
(Concrete, Cement Mili Edit. 43. Nr. 7. 37—38. 42. 1935. Charków, U. S. S. R., Chem.-
technol. Inst.) ScHUSTERIUS.
Peter P. Budników, Zusammensetzung und Herstellung ton Ton-Gips-Zement. II.
(I. ygl. vorst. Ref.) Im B u D N lK O F F s c h e n isothermen Diphenylmethancalorimeter
werden die Rk.-Warmen eines naturlich yorkommenden Tons mit Ca(OH)2-Lsg. u. die
Hydratationswarme eines Ton-Gips-Zements bei 25° bestimmt. Dieser Zement enthielt
70% bei 800° gebrannten Ton, 20% CaS04, 10% Ca(OH)2. Aus einer Diskussion der
Warmetonung dieser Rkk., die 11,3 bzw. 14,4 cal/g Ton betrug, wird gefolgert, daB im
Ton-Gips-Zement crheblich hohere Erhartungsenergien in Bewegung gesetzt werden,
ais bei der Rk. yon nur je 2 Komponenten miteinander. Aus der GróBe der Warme-
abgabo yon Kaolin, der bei 10 verschiedencn Tempp. yon 500— 1150° gebrannt wurde,
in Kalkwasser u. aus dem zeitlichen Ablauf derselben ersieht man, daB nur bei Tempp.
zwischen 700 u. 1000° gebrannte Prodd. reaktionsfahig sind. Dic rapide Abnahme der
Rk.-Fahigkeit m it Erhohung der Temp. wird m it der Abnahme der Loslichkeit des aus
dem Kaolinmolekul stammenden A120 3 in HC1 erklart. Bei 15 Min. langem Kochen in
100 ccm 2-n. HC1 sank die Loslichkeit yon 0,5 g A120 3 von 50% (Brenntemp. 750°) auf
22% bei einer Brenntemp. yon 900° u. 13% bei 1000°. Die Friihfestigkeit der Ton-Gips-
Zemente beruht auf der Hydratisierung des CaS04 in Ggw. von Ca(OH)2, zur Spat-
festigkeit tragen die Rk.-Prodd. der Si02 u. des A120 3 im Metakaolirimolekul m it dem
Ca(OH)2 bei. Es ist unzweekmaBig, den Anhydritgeh. unter 20% u- den Ca(OH)2-Geh.
unter 10% im Zement herabzusetzen. Der Ton-Gips-Zement wird auf n. Zement-
feinheit gemahlen, er soli auch die ublichen Proben auf Raumbestandigkeit bestehen.
Die 28-Tage-Zug- bzw. -Druckfestigkeiten sollen mindestens 29 bzw. 184 kg/qcm be-
tragen (Normenmortel, Luftlagerung). Bindezeit: Beginn nicht vor 30 Min., Ende nicht
nach 12 Stdn. (Concrete, Cement Mili E dit. 43. Nr. 8. 40— 42. 45. 1935.) G r o n .
Raymond E. Davis, J. W. Kelly, G. E. Troxell undHarmerE. Davis, Eigen-
schaften ton Mórteln und Bełonen, die Portland-Puzzolanzement enthalten. AnMisehungen
von 4 Portlandzementen m it yersohiedenem Kalkgeh. m it rohen u. gebrannten Puzzo-
lanen, sowie m it Gesteinsmehlen wurden die bereits bekannten Zusammenhange zwischen
den physikal. u. chem. Eigg. der frischen u. erharteten Betone yon der Zus. u. den Eigg.
der Mischzemente bestatigt. Es wird gefunden, daB die Ergebnisse der Festigkeits-
priifung yon Kalk-Sand-Puzzolanmorteln nach den amerikan. Normen auf das Yerh.
der Puzzolano in Misehung m it Portlandzement zutreffende Ruckschlusse erlauben.
Fiir Beton, der m it einem Portland-Puzzolanzement hergestellt ist, kann nach langer
Erhartungszeit selbst in magerer Misehung eine hohere Betondruekfestigkeit erziclt
werden, ais mit Portlandzement allein. Das Brennen der Puzzolane, das in vielen Fallen
ihre Rk.-Fahigkeit m it K alk steigert, bewirkt in yielen Fallen eine Herabsetzung des
SchwindmaBes der Betone. Besonders Diatomeenerde envies sich wegen ihrer feinen
Verteilung ais bestes Mittel zur Steigerung der Widerstandsfahigkeit gegen aggrcssive
Wasser, zeigt aber aus derselben Ursache eine besonders hohe Schwindung. Kalkstein-
lnehl ist kein Puzzolan, h a t nur eine porenfiillende Wrkg. u. erhoht nicht das Schwind-
maB, wahrend gemahlener Asbeststein eine hohe Schwindung besitzt u. die Sulfat-
bestandigkeit der Mórtel stark erhoht. Der gunstigste Zusatz guter Puzzolane zu hoch-
kalkhaltigem Portlandzement liegt bei 10—30%- Die Zugfestigkeit 3 Monate alter
Korper aus piast, angemachtem amerikan. Normenmortel, die zunachst 28 Tage lang
feucht gelagert worden waren, war in allen Fallen hóher ais dio Zugfestigkeit bei Yer-
1682 I ły ,. SlLICATCHEMIE. B a USTOFFE. 1936. I.

wondung n. Portlandzements. Das Raumgewicht puzzolanhaltiger Betone, dio auch


einen hóhercn W.-Anspruch beim Verarbeiten besitzen, ist niedriger ais das n. Betono
Dio Abbindewarme der Mischzemente ist zwar kleiner ais bei n. Portlandzement, es
wurde jedoch orstmalig gefunden, daB es Puzzolano gibt, die die Abbindewarmo der
Zemento wenigo Stdn. nach dem Anmachen plotzlich freimachen, so daB ein starker
plótzlichcr Anstieg der Temp. im Beton beobachtet wird. Das Verhiiltnis von Zug-
festigkeit zu Hydratationswarme nach einer Erhartungszeit von 28 Tagen war am
hochsten bei puzzolanhaltigen Zementen, etwas niedriger bei den Silicatzementen, u.
bis zu 25% kleiner bei hochwertigem Portlandzement. Dio Schwindung puzzolan-
haltiger Zemento ist gróBer ais die n. Zemento. Wcder K alkhydrat noch Kalksteinmehl
haben dieso Eig. Eine eindeutigo Abhangigkeit der Widerstandsfahigkeit gegen aggressive
Wasser u. gegen Frieren u. Tauen von der chem. Zus. der Puzzolane konnte nicht ge­
funden werden. (J. Amer. Concreto Inst. 7. 80—114. Sept./Okt. 1935.) G ron .
R ichard Griin, Schutz von Beton im Meerwasser. Fluate haben nur geringe Wrkg.
fiir den Schutz des freien Kalks im Beton gegen schadliche R k k .; dio C02 der Luft
schiitzt die Oberflache gut durch CaC03-Bldg. Die Osalsaure greift ais einzige Saure
den Beton nicht an, sie bildet m it dem K alk des Betons unl. Calciumoxalat. Schutz-
anstricho erwiesen sich ais gut schutzcnd gegen W. m it 2000 mg gel. Sulfat im Liter
bei 5-jahriger Einw. Zur Vermeidung der Entflam m barkeit yon Anstrichmitteln sollte
der Zundpunkt (nach MARCUSSON bestimmt) iiber 55° liegen. Zumischungen von
Seifen zur Erhohung der Sulfatbestandigkeit von Zementmorteln sind zwecklos. Xur
wenig in 5 Jahren korrodierte Anstriche lieBen ebensoyiel Sulfat in den Mórtel der Probe-
korper eindringen wie boi den uberhaupt nicht durch Anstrich geschiitzten Proben.
Es haben sich Anstricho bewiihrt, dio so diinnfl. wio W. waren, so daB eine Korrektur
der bisherigen unteren Viscositatsgrenze notwendig wird. Auch die Drahtnetzprobe
liefert nur fiir Bitumenanstriche Anhaltspunkte, nicht aber fiir Teeranstriche. Emul-
sionen schiitzen den Beton moist ebenso gut wie auf den feuchten Beton aufgebrachte
Spachtelmassen. Am wirksamsten sind alle Anstriche bei Aufbringen auf den trockenen
Beton u . Zulassung von schiidlichem W. erst nach langerer Zeit. Zusatz von Pigmenten
(Lithopone, Hammerschlag, Zement, Hochofenschlacke) kann die dichtendo Wrkg.
von Anstrichen steigern. Dickfliissigkeit, Zahigkeitsgrad u . T ro c k n u n g sy e rm o g e n
geben keinen ondgiiltigen Hinweis auf die Schutzwrkg. der Anstriche, sondern sind
nur maBgebend fiir die Yerarbeitbarkeit. (Tonind.-Ztg. 59. 1185—86. 1202—03.
1213— 15. 5/12. 1935.) E l s n e r v . G ro n o w .
T. J. Gueritte, Vibrierter Beton. Durch das R utteln selbst wird nicht die Festig-
keit der Betono erhóht, wohl aber durch die gute Verarbeitbarkeit wasserarmerer
Mischungen, die infolgo kleinen Wasserzementfaktors bessero Festigkeiten liefern.
Weitero Vorteile der Betonverdichtung durch Rutteln werden an H and der L ite r a tu r
referiert. Die besten Ergebnisse werden beim Rutteln m it hohen Freąuenzen erhalten.
(Roads and Road Construct. 13. 389—91. 2/12. 1935.) E l s n e r v. G ro n o w .
Otto Graf, A us Untersuchungen mit Geratcn fiir die Verdichtung von Strajienbdon.
P latten 20 X 65 X 215 cm aus erdfeuchtem Beton m it 310 kg Zement im cbm wurden
m it 4 Yerschiedencn handelsiiblichen Vibratoren verschiedenster Konstruktion (Dienst-
gewicht 38—111 kg, 1200—4000 Schlage in der Minutę) yerdichtet. Auch bei dem
leichtesten Gerat (?i — 1200, 38 kg) wurde bei sperrigem Korngefiige des Betons eine
erhebliche Steigerung der Festigkeit beim Rutteln gegeniiber der Handstampfung
erzielt. Durch Yibration kann an der geriittelten Flachę eine erheblich hohere Biege-
zugfestigkeit entstehen ais an der unteren Flacho der Platten, wahrend bei Hand­
stampfung gewóhnlieh die entgegengesetzte Erfahrung gemacht wird. Dreimaliges
Rutteln war im allgemeinen nicht wirksamer ais einmaliges Rutteln u. lieferte nur
bei sehr sperrigem, schwer yerdichtbarem Beton etwas hohere Festigkeitswerte.
(Betonstraite 10. 245— 50. Dez. 1935.) E ls n e r v. G ro n o w .
Carl A. Menzel, Untersuchungen der Hochdruckdampferhartung von Beton-
hoMsteinen.\ Formsteine aus Beton kann man ahnlich wie Kalksandsteine hydro-
thcrm al erharten. E rst nach n. Abbindeende des benutzten Zements d arf die Dampf-
behandlung einsetzen u. soli bei 177° 8 Stdn. betragen. Langere Dampferhartung
bringt keine Vorteile. Das Absinken yon Druck u. Temp. nach Beendigung der Dampf-
druckbehandlung soli langsam innerhalb von mindestens 5 Stdn. erfolgen. Dampf-
erhartete Zementwaren haben eine scharfe „Koehprobe" bestanden, nachtragliche
Zerstórungen des Betons infolge schadlichcr Beimengungen der Zuschlagstoffe sind
also nicht mehr moglich. — Das SchwindmaB dam pferharteten Betons ist kleiner ais
1936. I. HVI. SlLICATCHEMIE. BAUSTOFFE. 1683

das von n. crhartetem , wolil weil dio bei der Rk. der Zemente m it W. cntstandenen
Erhartungsprodd. mehr krystalliner ais gelfórmiger N atur sind. (J. Amer. Concretc
Inst. 7 . 51— 64. Sept./Okt. 1 93 5 .) E lsn e r v . Gronow .
I. I. Slatin, Cliemische Vcrfahren zur V erfestigung von schwacken und wasser-
durchlassigen Gesteiiien und Mauern. Zusammenfassende Ubersicht. (Russ.-dtseh.
Nachr. Wiss. Techn. [russ.: Russko-germanski Westnik Nauki i Techniki] 1935. Nr. 5
39—45. Nr. 6. 50—59.) K lever.
Dawihl, Ergdnzung zu der Verdffentlichung: Die Bestimmung der Warmeleitfahigkcit
ton Emails. (Vgl. C. 1935. II. 2718.) Es wird darauf hingewiesen, daB bei Beruck-
siehtigung der Warmeiibergangswiderstando die in der ersten Yeroffentlichung an-
gefiihrten Zahlen fiir dio Warmcleitfahigkoit sich erhohen. (Chem. Fabrik 8. 477.
27/11.1935.) G o t t f r ie d .
E. F. M. van der Held und M. Minnaert, Untcrsuchung von lichtzerstreuenden
Gldsern fiir Beleuchtungszuiecke. Es wurdo eino Methode ausgearbeitet, um an Glasem
die Lichtstreuung fur kiinstliches Licht bei verschiedenen Einfallswinkeln zu be-
stimmen. U ntersucht wurden Milehglaser, t)berfangglaser u. figurierte Glaser boi
Licht von verschiedenen Wellenlangen. Die Yersuchsergebnisse werden in stereo-
graph. Projektion dargestellt. (Physica 2. 769—84. Utrecht, Univ., Physikal.
Inst.) G o t t f r ie d .
Quirino Sestini, Die Brinellpróbe in Anwendung a uf hydraulische Stoffe ais
Festigkeitsprobe. Aus zahlreichen Vergleichsmessungen entnimmt Vf., daB der Eindruck-
durehmesser (E), wie er bei der Brinellpróbe erhalten wird, koino konstanto Funktion
der Druckfestigkeit (F) von Mórteln darstellt. Nach Verss. in 28 Tagen nehmen mit
zunehmendem F dio Werto fiir E zunachst umgekehrt proportional F ab, sind aber
fiir hohere F (otwa von 600 — 800 kg/qcm an) konstant, obwohl F weiter steigt. Aus
diesem Grundo u. wegen der starken Verschiedenheiten von Vers.-Personen bei der
Auswertung der Proben halt Yf. die Brinellpróbe nicht fiir ein geeignotes Mittel zur
Schnellpriifung der Druckfestigkeit von Baustoffen. (Cemento 7 . 372— 80. N or.
1935.) R . K . Mu l l e r .

Enamelers Guild, Inc., iibert. von: Oscar Hommel, Pittsburgh, Pa., V. St. A.,
Erzeugung mehrfarbiger Emailiiberzuge. Man iiberzieht die Teile zuerst m it einer
Feldspat enthaltenden Glasur (D. 2,5), streut dann in unregelmaBiger Verteilung
eine anders gefarbte Pb-, Bi- oder Li-Verb. (D. 3 u. gróBer) auf u. brennt schlieBlich
ein. Beispielsweise verwendet man eine Feldspatglasur folgender Zus.: 31,5 Gewichts-
teile Borax, 32 Feldspat, 8,5 SiOa, 7 N a2C03, 3 N aN 03, 3 CaF2, 6 Kryolith, 4 ZnO,
3 Sb20 5, u. ais unterschiedlich von dieser Glasur gefarbte Verb. eine solche, die man
durch Verschmelzen von 39 Gewichtsteilen PbO, 10 B(OH)3, 2 Feldspat, 1 Na2C03,
3 Si02, 0,5 CoO erhalt. Beim Einbrennen dieser Glasuren erhalt man durch die ver-
sehiedene D. u. den verschiedenen F. eigenartigo Farbwrkgg. (A. P. 2019 676 vom
7/2. 1933, ausg. 5/11. 1935.) Ma r k h o f f .
Henri H. Harris, V. St. A., Herstellung von Emailiiberzugen a u f Tiiren, Gesimsen
u. dgl. mit reliefartigen Verzierungen aus nichtrostendem Stahl. Die Teilo aus einem
Stahl mit 18% Cr u. 8 Ni werden m it einem Email iiberzogen, dessen F. der Ver-
giitungstemp. des Stahls angepaBt ist. Vorzugsweise verwendet man Emails mit
einem F. von 980—1180°. Beispiel eines solchen Emails: 28,85% Si02, 10,63 N a2C03,
39,3 Pb20 3, 0,97 CoO, 3,05 M n02, 16,33 N aN 03 u. 0,87 Fe20 3. Wenn nur die Ver-
tiefungen des Reliefs einen Emailiiberzug erhalten sollen, wird das Email von den
erhabenen Stellen abgeschliffen, u. diese werden dann auf Hochglanz poliert. (F. P.
789 707 Tom 7/5. 1935, ausg. 5/11. 1935.) Ma r k h o f f.
Carborundum Co., iibert. von: Raymond C. Benner und George J. Easter,
Niagara Falls, N. Y., V. St. A., Herstellung von Sckleifmitteln. A nstatt des m it ge-
kuhlten Elektroden versehenen Lichtbogenofens wird ein Hochfreąuenz- oder Induktions-
ofen zum Schmelzen der Ausgangsstoffe verwendet. Um geschmolzenen Mullit her-
zustellen (3 Mol. A120 3 auf 2 Biol. Si02), wird caleinierter B auxit m it bauxit. Ton
oder Kaolin u. soyiel Koks gemischt, daB 85—100% des Fe20 3 u. T i0 2 reduziert werden,
worauf dio Mischung in dem Ofen, der entweder einen Kohle- oder G raphitstab oder
ein -kreuz in der Mitte oder mehrere in dem Ofenraum senkrecht angeordnet enthalt,
mittels der durch einen Drehstrom yon 1000—50 000 Wechsel/sec erzeugten Hitze
niedergeschmolzen wird. Dieses Yerf. bewirkt gleichmaBige Yerteilung der Hitze u.
1684 H VI. SlLICATCHEMIE. B a USTOFFE. 1936. I.

gestattet eine genaue Priifung des Red.-Grades der M., die von obcn nach unten gleich-
maBig schmilzt. (A. P. 2 021221 vom 20/1. 1933, ausg. 19/11. 1935.) H o l z a m e r .
Stratmore Co., Cleyeland, Oh., iibert. von: Frederick K. Bezzenberger, Cleve-
land, Heights, Oh., V . St. A., Herstdlen von Schleifkorpem (Sandpapier). Man schlagt
lose Schleifkomer auf eine Oberflaehe m it beschrankter K lebkraft nieder u. bringt
die K om er m it einer anderen Oberflaehe in Beriihrung, die eine gróBere Klebkraft
aufweist ais die ersterwahnte Oberflaehe. (A. P. 2015 658 vom 4/1. 1933, ausg. 1/10.
1935.) S c h l it t .
Henri Canard, Frankreich, Abziehpasie fiir liasiermesser, bestehend aus 70 ccm
A ., 10 ccm Toluol, 20 ccm W., 1/ 2 g Chloramin-Na, 8 g Neuburger Kieselerde, 4 g
Schmirgelpulyer, einige Tropfen Citronellól. (F. P. 790 085 vom 14/8. 1934, ausg.
12/11. 1935.) " Alt pe ter .
Pilkington Brothers Ltd., Liverpool, und John Wilson, Birmingham, Harten
von Glas, bei dem sowohl das Erhitzen, ais auch das Abkiihlen des Glases mittelbar
durch ein Metali in fl. Form bewirkt wird, wobei ein metallener K asten zur Aufnahme
des Glases u. des Metalles in fl. Form dient. (E. P. 435 812 vom 29/3. 1934, ausg.
24/10. 1935. F. P. 787 964 vom 27/3. 1935, ausg. 2/10. 1935. E. Prior. 29/3.
1934.) K arm aus.
Chemische Fabrik Joh. A. Benckiser G. m. b. H. und Fritz Draisbach,
Ludwigshafen a. Rh., HersteUwig von Głosem guter Durcłddssigkeit fiir vliravioletle
StraMen durch Schmelzen von Orthophosphaten des Sr, Ca, Mg oder Na oder Mischungen
derselben. Ein Glas von der Zus. % (Mol) Mg(H2P 0 4),2, '/i NaH2P 0 4, 1/i Ca(H2P 0 4)2
u. 1js CaFj besitzt eine Durchlassigkeit von 72% yon der des Quarzes. (F. P. 785 966
vom 20/2. 1935, ausg, 23/8. 1935. E. P. 436 426 vom 21/2. 1935, ausg. 7/11. 1935.
Beide: D. Prior. 21/2. 1934.) K arm aus.
Hercules Powder Co., iibert. von: John K. Speicher, Wilmington, Del.,
V . S t . A ., Sicherheitsglas von guter Lichtbestandigkeit, bestehend aus zwei oder
mehreren Glasscheiben u. einer ein Alkylphosphat, z. B. Tributyl-, Triamyl- oder
Tripropylphosphat enthaltenden Cellulosederiratzwischenschicht. (A. P. 2006416
vom 31/7. 1931, ausg. 2/7. 1935.) Salzm ann.
Duplate Corp., Del., iibert. von: Earl L. Fix, New Kensington, imd Brook
J. Dennison, Tarentum, Pa., V. St. A., Verbundglas. Die Glasscheiben werden mit
einer diinnen Schicht yon 0,25 g H3B 0 3 (bzw. N a2B40 7 oder N aB 03), 0,25 g Si02
u. 100 g W. iiberzogen, getrocknet u. unter Druck u. Warme m it der Cellulosederivat-
zwischenschicht yereinigt. (A. P. 2 003 288 vom 28/6. 1934, ausg. 4/6. 1935.) S a l z m .
Duplate Corp., Del., iibert. von: John C. Zola, Tarentum, Pa., V. St. A.,
Verbundglaś. Die 50% D ibutylphthalat enthaltende splittersichere Nitrocellulose-
platte wird unter Verwendung einer Lsg. von 3 (Teilen) Gelaiine u. 5 Diglycerylałher
(bzw. dessen Monoacetat) in 92 W. m it den Glasscheiben verklebt. (A. P. 2 003 330
vom 17/2. 1934, ausg. 4/6. 1935.) SALZMANN.
Duplate Corp., Allegheny County, Del., iibert. yon: Brook J. Dennison,
Tarentum, Pa., Y . S t . A ., Verbundglas. Die Bindemittelschicht fiir die Glasplatten
u. die Nitrocellulosefolie besteht aus N a jii0 3 u. einem gegebenenfalls substituierten
wasserlóslichen Diglycerylather bzw. Diathylenglykol, Formolmonoathylin, dem Di-
inethylather des Tetraathylenglykolsuccinats, dem Methylather des Tetraathylen-
glykolacetats oder Triacetin; iiberdies kann auch noch H3BO, oder ein Borat anwesend
sein. (A. P. 2005075 vom 18/8. 1934, ausg. 18/6. 1935.) Sa lzm a n n .
Duplate Corp., Del., iibert. yon: Earl L. Fix, New Kensington, Pa., und John
C. Zola, Detroit, Mich., Y. St. A., Yerbundglas. Ais Bindemittel fiir Glas- u. Cellulose-
derivatzwischenschicht dient ein Gemisch eines Borałs m it einem Alkalisilicat, -alu-
m inat oder -stannat; es wird z. B. ais Lsg. von 0,25 g H 3B 0 3, 0,15 g Na-Aluminat,
0,25 g N a2S20 3 in 100 g W. aufgebraeht. (A .P. 2 006 348 yom 30/6. 1934, ausg.
2/7. 1935.) Sa lzm a n n .
Duplate Corp., Del., iibert. yon: Earl L. Fis, New Kensington, und Brook
J. Dennison, Tarentum, Pa., V. St. A., Yerbundglas. Ais Bindemittel benutzt man
eine Lsg. von 2,81 kg S i02, 18,90 kg Celluloseacetat, 1891 Aceton, 18,901 Diathyl-
phthalat, 75,601 Diacetonalkohol u. 94,50 W. An Stelle des Si02, das auch allein
(2g Si02 u. 97 g W.) auf die Glasplatten gebracht werden kann, laBt sich auch
Sn(OH)t , Cr03 oder / / 3As04 yerwenden. (A. P. 2009441 vom 17/2. 1934, ausg.
30/7. 1935.) Sa l zm a n n .
1936. I. H VJ. SlLICATCHEMIE. B a USTOFFE. 1685

Duplate Corp., Del., iibert. von: Earl L. Fis, New Kensington und John C. Zola,
Tarentum, Pa., V. St. A., Verbundglas. Um dio Haftfahigkoit der Celluloseesterzwischen-
schicht zu erhohen, fiigt man ihr einen wasserloslichen Borsaureglycerinester bzw.
Glycerinboriborat Na2B40 7, H3B 0 3 oder N aB 03 zu. Eine vorteilliafte Zus. ist fol­
gende: 2,81 kg Borsaureglycerinester. 18,90 kg Celluloseacetat, 189 1 Aceton, 18,90 1
Diiitkylphthalat, 75,60 1 Diacetonalkohol u. 94,50 W. Dieso Misehung kami auch ais
Klebmittel in Verb. m it einem Cellulosepropionat-, Acetopropionat- oder Benzyl -
cellulosefilm verwendet werden. (A. P. 2 006 347 vom 11/4.1933, ausg. 2/7.
1935.) Sa lz m a n n .
Henry L. Crowley & Co., Inc., iibert. von: Henry L. Crowley, West Orango,
N. J., V. St. A., Keramischer Isolator, besonders fu r elektrische Entladungsgefafte. E r
besteht aus einem gesinterten Kórper m it ca. 60% MgO, ca. 38% S i02 u. ca. 2% CoO.
An Stelle des MgO konnen auch die Oxyde von Al, Be u. Zr treten. Hierbei kann der
Geh. an Si02 10—65% betragen, wahrend das BeO durch dio Oxydo von Pb, Bi u.
evtl. auch von Ta, W, Th u. dgl. ersetzt werden kann. Der Isolator ist bei hohen
Tempp. u. im Vakuum sehr bestandig. (A. P. 2011173 vom 8/2. 1933, ausg. 13/8.
1935.) H. W e s t p h a l .
Ross-Tacony Crucible Co., iibert. von: Kenneth E. Buck, Philadelphia, Pa.,
V. St. A., Feuerfester Gegenstand, bestehend aus einem feuerfesten Grundstoff, der
durch yerkokten C gebunden ist u. welcher feinverteilte Metalle, Metallegierungen
oder Metalloide enthalt. Solche Gegenstande konnen beispielsweise aus einer M. er-
zeugt werden, die aus Graphit, SiC-Kornom, kórnigem Al-Silicat, amorphem AUO-.
einer Si-Fe-Mn-Legierung u. Teer oder Pech besteht. (A. P. 2 013 625 vom 29/3.
1933, ausg. 3/9. 1935.) H o ffm a n n.
Republic Steel Corp., Youngstown, Arthur Tregoning Cape und Kiel B. Bow-
man, Massillon, O., V. St. A., Feuerfester Stoff. Dieser besteht aus 65—95% Kalk,
hochstens 35% Si02, welches m it einem Teil des Kalkes in chem. Verb. getreten ist
u. zwar in Form yon 2 CaO ■S i02 u. Vi—10% eines Phosphates, -wie Triealciumphosphat.
(A. P. 2015 446 vom 9/3.1931, ausg. 24/9. 1935.) H o ffm a n n.
Heinrich August Steines, GroB-Flottbeck bei Hamburg, und Bruno Ullrich,
Hamburg, Feuerfester Stoff. Man setzt eine schwache aromat. Saure, wie Salicylsaure,
zu einer wss. Misehung aus MgCl,, MgC03 u. Fiillstoffen, u. mischt eine wss. Lsg. von
Seife u. Glycerin zu, wenn das Prod. besonders dicht sein soli. (Can. P. 346 262 vom
12/7. 1933, ausg. 20/11.1934.) N it z e .
Peerless White Lime Co., St. Louis, iibert. von: Ralph W. Smith, Sto Genc-
vieve, Mo., V. St. A., Kalkmdrtel. In Kalkmilch wird C 02 geleitet. 10-—25 Teilc)
des feuchten, gefallten CaC03 werden m it 90—75 CaO Yermischt, das hierbei geloseht
wird. Es ist dafiir Sorgo zu tragen, daB soviel W. zugegen ist, daB eine vollstandige
Lóschung des CaO eintritt. (A. P. 2 013 811 vom 28/10. 1932, ausg. 10/9.
1935.) H o ffm a n n .
N. V. Genootschap voor algemeene Handelszaken und Ir. A. F. Netścher,
Haag, Isolicrende BetonfuUstoffe. Sagespane werden m it einer Kalklsg. aufgeschlossen
u. mit einer Fettsauro oder einer Fettsaureseife behandelt, gegebenenfalls unter nach-
folgendem Zusatz einer Al-Verb. Es bilden sich in den Holzspanen u. an ihrer Ober­
flache unl. Ca- bzw. Ca-Al-Verbb. (Holi. P. 36 357 vom 18/3. 1933, ausg. 16/9.
1935.) H o ffm a n n.
_ Calicel Products, Inc., iibert. von: William T. Dean, Chicago, 111., V. St. A.,
Warmeisolierende Alasse, bestehend aus schaumigem, stuckigem Gestoin, welches durch
keram. oder hydraul. Bindemittel eingebunden ist. Das schaumige Gestein wird her­
gestellt, indem geschmolzene Ca-, Al- o. dgl. Silicate m it W. behandelt werden, welches
die Schmelzmasse beim Verdampfen schwammartig aufblaht. (A. P. 2 014065 vom
10/1.1929, ausg. 10/9. 1935.) H o ffm a n n .
Enrico Gassmann, Rom, Oberflachenschutz gegen Bestrahlung u. Warme, be­
stehend aus endlosen 0,005—0,100 mm dicken u. 30—10 cm breiten hochglanzenden,
gegebenenfalls imregelmaBigon, gewellten, gehammerten oder bemalten Metallfolien
(Ag, Cu, Messing, Ni, Sn, Pb, Mg u. insbesondere Al), die mittels eines Klebestoffs
aus den hochpolymerisierten Destillationsriickstanden von tier. u. pflanzlichen Olen
u. Fetten mit einem Zusatz von Harz, Gummi, Wachs, Asphalt, Olen u. gceigneten
Lósungsmm. auf Wanden, Dachem, Maschinen, Wagen u. dgl. befestigt werden. Die
Riickstrahlung der Warmestrahlen betragt bis zu 90% . (It. P. 316 914 vom 23/9.
1932.) Sa lzm a n n .
1686 H T1I. A g r i k u l t u b c h e m i e . S c h a d l in g s b e k a m p f d n g . 1936. I.

Joseph Salvi und George S. Cunning, Los Angeles, Cal., V. St. A., Herslellung
von Asphaltterrazzo. Auf die zu bekleidende Unterlage wird eine piast. M., bestehend
aus 56% cmulgiertcm Asphalt, 34% grobkomigen Fullstoffen, wie Kalkstein, Marmor,
Granit, Quarz, Kork, Bimsstein o. dgl. u. 10% Zement, MgO o. dgl. hydraul. Stoffen,
aufgebracht. Die Oberflache der Schicht wird von uberschussigem Asphalt u. W.
befreit u. nach dem Erharten geschliffen. (A. P. 2014700 vom 17/10. 1933, ausg.
17/9. 1935.) H offm ann .
Vaclav Fikar, Tschechoslowakei, Herstdlung einer Steinglasur a u f Holz, Mauer-
werk, Pappe, Blech, Steinen u. a. Oegenstdnden, dad. gek., daB man trockenes, feines
Pochmehl von Steinen auf noch feuchten Kalk- oder Asphaltanstrich spritzt u. dann
Pulyer darauf streut, das aus 5 Teilen gemablenen harten Steinen u. 1 Teil Metall-
pulyer (z. B. Al) bcstcht. (Tschechosl. P. 48 769 vom 20/9. 1932, ausg. 10/10.
1934.) K autz.
Bird & Son, Inc.,. E ast Walpole, iibert. von: Milton R. Beasley, Norwood,
Mass., V. St. A., Herstdlung farbiger Kómer. Minerał. Kómer werden m it zwei t)ber-
ziigen yersehen, von denen der eine von beiden m it einem Farbpigment yersehen ist.
Der erste Oberzug besteht aus wss. piast. Ton, der zweite aus einer Wasserglaslsg.
Hierauf werden die so vorbehandelten K óm er auf 450— 1200°F erhitzt. Beispiels-
weise werden 80 (Teile) Mineralkórner m it 2,25 Kaolinbrei, 2,25 Wasserglaslsg. von
40° Be u. 0,55 einer Pigmentfarbe, wie Cr„03, behandelt. (A. P. 2001448 vom 2/5.
1934, ausg. 14/5. 1935.) " H offm a n n .
Chadeloid Chemical Co., New York, iibert. yon: John P. Floan, Bayside, N. Y.,
V. St. A., Spidplatzbelagma-sse, bestehend aus 25 (Teilen) CaCl2, 25 Holzmehl, 25 Kalk-
steinstaub u. 25Tierbaaren. (A. P. 2 013 558 yom 8/11. 1930, ausg. 3/9. 1935.) H o ff.

VII. A grikulturcłiem ie. Schadlingsbekam pfung.


Yoshiaki Ishizuka. Uber da4 Ehrenbergsche Knlk-Kaligesetz. I. Verss. mit Reis-
pflanzen bewiesen die Richtigkeit des Gcsetz.es. Das Wachstum nimmt progressir
ab, je mehr die CaO-Konz. in der Nahrlsg. den W ert 0,438- lO-4 mol/Liter uberschrcitet
u. war bei 3,066-10_1 mol/Liter so gut wie ganzlich gestórt. Die absol. Menge an
absorbiertem K 20 sinkt m it steigender CaO-Konz., das gleiche ist der Fali bei Aschc
u. Trockensubstanz. Die absol. CaO-Aufnahme wird dagegen durch Steigerung der
CaO-Konz. nieht beeinfluBt. (Buli. agric. chem. Soc. Japan 11. 107—08. 1935. [Ńach
engl. Ausz. ref.]) GRIMME.
K arl Holi, Uber die Frage der Bleiaufnahme der Futterpflanzen aus bleihaltiger
.1 ckererde. Auf Grund eingehender Unterss. kommt Vf. zu dem SchluB, daB die Pflanzen
durch ihre Wurzeln Pb-Yerbb. aus Pb-haltiger Erde in prakt. nennenswerten Mengen
nieht aufnehmen, daB aber Grasern u. Erdfriichten stets geringe Pb-Mengen auBer-
lich anhaften. (Dtsch. tierarztl. Wscbr. 43. 741—42. 23/11. 1933. H annorer.) G ri.
Robert ćcheyin, Uber das Absorplionsuermógen der Bóden fu r MagnesiumcMorid.
Die m it versehiedenen Bodentypen durchgefubrten Verss. ergaben durchweg ein liohes
Absorptionsyermógen fiir MgĆl.,. Dabei wird gleichzeitig die W asserkapazitat des
Bodens gunstig beeinfluBt. (Ć. R. hebd. Seances Acad. Sci. 200. 1243— 45. 1935.) G r i .
Arao Itano und Yasuhiko Tuji, UjUersuchung uber den Jodgehalt ion Japan-
biiden. (Proc. Imp. Acad. Tokvo 10. 524—27. K urastsiki, Okayama. [Orig.: engl.] —
C. 1935. II. 906.) ' G r im m e .
Louis Maume und Jacques Dulac, Der Yerhdltnis C/N in Weizenpflanzen
wuhrend der Ahrenbildung und Blule; seine mit dem Standort merkbaren T e r a n d e r u n g e n .
Die Unterss. zeigten, daB das Yerhaltnis C/N vor allem vom Standort abhangig ist
u. daB es nieht moglich ist, Vergleiche zwischen yerschiedenen Regionen zu zieben.
(C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 200. 1245— 46. 1935.) G r im m e .
N. N. Kautzewitsch und E. A. Korsun, Einwirbung physikalischer Faktoren auf
Tomaiensamen. Ionisierung der Samen brachte eine Ernteerniedrigung um 23%,
12-std. Durehfrierung mit fi. L uft eine Erhohung um 40%, wobei die Blute ca. 15 Tage
friiher einsetzte, Durchfrieren u. Behandlung im elektromagnet. Felde erhohte dic
B m te um 180%, die elektromagnet. Behandlung allein um 50%, Einw. elektr. Strome
um 90%. (Ann. weiBruss. staatl. Akad. Land- u. Forstwirtsch. Gory-Gorki [ukrain:
Sapiski belaruskai dsjarshaunai Akad. sselskae ljassnoe Gaspadarki] 1. 76—84.) G r i .
Luis Blas, Bemerkungen uber die Chemie der Insekticide. Sammelbericht uber
Zusammenhange zwischen chem. K onstitution u. insektieider Wrkg. mit besonderer
1936. I. H ti i . A g b i k u l t u r c h e m i e . S c h a d lin g s b e k a m p fu n g . 1687

Beriicksichtigung der neueren Mottenbekampfungsmittel (Eulan u. ahnliche). (Ginie


civil 107 (55). 153—56. 1935. Madrid.) G r im m e .
J. Feytaud und P. de Lapparent, Uher die Verwendung von Ficlitenprodukten ais
Insekticide und ais Benetzungsmittd. Sammelbcricht iibor Verwendung von Fichten-
harz, Terpentinol u. Sulfoterpensaure m it oder obne Beigabe anderer Insekticide.
(Buli. Inst. Pin [3] 1935. 105—08.) G r im m e .
— , Die Derriswurzel. Botan. Beschreibung der Drogę,Kennzeichnung der Inlialts-
stoffe u. ihrer Wrkgg. Venvendung ais Schadlingsbekampfungsmittel. (Siiddtsch.
Apotheker-Ztg. 75. 1003—04. 27/11. 1935.) G r im m e .
Werner Subklew, Weitere Untersuchungen uber die Bekampfung der Drahtumrmer
mit Kalisalzen. (Vgl. LANGENBUCH u . S u b k l e w , C. 1934. II. 3301.) Die yerschieden
starkę Anfalligkeit von Larven von Agriotes obscurus L . gegenuber KCl-Lsgg. ist
nicht erblieh gebunden, sondern zeigt deutliehe Bindungsycrhaltnissc an A rt u. Zus.
des Bodens. Resistente Tiere entstammen fast durchweg anmoorigen u. reinen Moor-
boden, anfallige Tiere in der Rcgel Lehmsandboden. Eine Bekampfung des Schad-
lings mit KC1 seheint demnaeh auf letzteren Boden aussichtsreieh. (Ernahrg. d. Pflanze
31. 381—83. 15/11. 1935. Landsberg, W arthe.) Gr im m e .
Josef Plail, Der Messingkafer — Niptus holóleucus — im Beichetiberger Teztil-
gebiet. Der Kafer greift nicht nur Wollwaren, sondern auch Baumwoll-, Leinen- u.
Kunstseidewaren an. Zur Bekampfung kann Vergasung m it CC14, Areginal oder HCN
dienen. Bilder von FraBstellen. (Melliands Textilber. 16. 846. Dez. 1935. Reichen-
berg.) Su v er n .
— , Uber die Verwendung von Chloraten zur Unkrautvernich.tu.nq. Bericht iiber die
Verwendung von NaC103 u. VorsichtsmaBregeln bei der Anwendung. (Seifensieder-
Ztg. 62. 953—54. 13/11. 1935.) G r im m e .

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M. (Erfinder: Otto Bałz und


Ernst Mische, Ludwigshafen a. Rh.), Verbesserung der Lagerfdhigkeit und Streubarkeit
von durch Umsetzung der Komponenten erhaltenen Mischdiingem, die auBer NH4N 0 3 noch
(NH4)2S04 oder Kalisalze oder Ammonphosphate oder zwei oder mehrere dieser Zusatz-
salze u. gegebenenfalls Ca-Salze enthalten, dad. gek., daB man ihnen geringe Mengen
(etwa 0,1—1,0%) mehrwertiger Alkohole, wie Glykol oder Glycerin, oder dereń D eriw .
zusetzt. (D. R. P. 621739 K I . 16 vom 11/1. 1931,ausg.13/11. 1935.) K a rst.
Francesco Romeo, Reggio Calabria, Italien, Desinfizierendes, insekticides Parfiim,
bestehend aus Bergamottol (538 g), rohem Citronenol (I) (320), von Terpenen befreitem 1
(7,05), Pyrethrum extrakt (1,5), Guajacol (0,5), Terpineol (3), Terpinolin (122), -n-eiBem
Thymian (1,05), Benzylbenzoat (3) u. Gurjunbalsam (3,9), das in wss. Emulsion auch
zum Waschen verwendet werden kann. (It. P. 318962vom 21/3. 1934.) Grager.
Canadian Chemicals Ltd., ubert. von: James R. Fewster und James Reid
Cattanach, Saskatoon, Canada, Herstdlung einer ungiftigen, keimtotenden Flussigkeit.
Man stellt sowohl aus CoeosnuBól ais auch aus Talg, KOH u. dest. W. durch Dampf-
kochung bis zur Erreiehung einer samigen Bcschaffenheit zwei getrennte Seifenleime
her u. yermiseht sie naehtraglich. Zu der Mischung gibt man wasserhelles Kerosen,
das Pyrethrum extrakt gel. enthalt, yerriihrt die Mischung, laBt sie durch Abkuhlen
fest werden, entfernt die fl. gebliebenen Anteile u. lost den festen Riickstand in dest.
W., worauf man die Lsg. der Ruhe iiberlaBt, bis die fl. Ole abgedunstet sind. (Can. P.
339418 vom 31/7. 1933, ausg. 13/2. 1934.) N it z e .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstdlung ton tiscoser und
fein ferteilter Kupferbruhe zur Schadlingsbekdmpjung, dad. gek., daB wahrend ihrer
Herst. Salze aromat. Sulfonsauren besonders der Peche u. Harze zugesetzt werden.
Z. B. werden 750 g CuS04 in 50 1 W. gel., dann 750 g naphtholpechsulfonsaures Ca
zugesetzt u. gut durchgemiseht, worauf diese Lsg. m it einer Kalkmilch aus 750 g CaO
m 50 1W. yermiseht wird. Dieser Bruhe konnen noch andere Insekticide oder Fungicide,
wie As-Mittel, zugesetzt werden. (It. P. 281 526 vom 31/7. 1929.) Gr a g er.
Joseph Sender, Genua, Trockenherstellung eines Kupferozychlorid enthaltenden
antikryptogam uoirkenden Mittels. Man laBt auf fein zerkleinertes metali. Cu oder Cu-
Mineral Cl-Gas in Ggw. von Luft oder O u. geringen Mengen Feuchtigkeit unter A n­
wendung yon Hitze einwirken. Das trocken anfallende Prod. wird m it inerten (wie
CaC03 oder CaS04) Farb- oder H aftm itteln gemischt. (It. P. 317 987 vom 3/1.
1934.) 6 Gr a g er .
1688 Hvm. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e k a r b e it u n g . 1936. I.

Wilhelm Haring, Gerbstedt, Mansfelder Seekreis, Mittel zum Vertreiben von


Schadlingen. Vgl. D. R. P. 597613; C. 1934. II. 1836. Nachzutragen ist, daC yorzugs-
weise dio F-Substitutionsprodd. von Campher, Terpenen u. anderen Bestandtcilen
von ath. Olon, wie Linalol, Geraniol, Citronellol, Citral, Thymol, Caryacrol, Eugenol
oder Safrol, m it Tragerstoffen, in Losungsrmn., wss. Emulsionen oder in halbfesten
Stoffen, wie Salben, Hautcremen, Gallerten, Olen oder Seifen yerwendet werden konnen.
(Schwz. P. 178 448 vom 26/7. 1933, ausg. 1/10. 1935. D. Priorr. 23/8. 1932 u. 21/4.
1933.) Grager.
Walter S. Burgess und Earl K. Golley, Benton Harbor, Mich., V. St. A.,
Insektenternichtung mit Pyrethrum. Vgl. Aust. P. 9048/1932; C. 1933. II. 2879. Zu
erganzen ist, daB eine l°/0ig. Lsg. des wirksamen Pyrethrumbestandteils, Pyrethrin,
z. B. in Mineralol oder Bzn. durch die 1—6-fache Menge W.-Dampf yernebelt wird.
(A.P. 1926 579 yom 8/3. 1933, ausg. 12/9. 1933.) Grager.
Walter Frowein, W uppertal-Elberfeld, Bekiimpfung ton Hans- und Kiichen-
ungeziefer. An der Fangstelle wird ein Lockmittelausgelegt, das yon einem feinst
yermahlenen minerał. Pulver, wio Krcide, das auf Z utritt yon Feuchtigkeit leicht haftet
u. sich zusammenballt, umgeben wird. Dio Klebwrkg. dieses Pulvers kann z. B. durcli
Zusatz von Dextrin u. Wasserglas erhoht werden. Durch Verkleben der Haftorgane
an den FtiBen der Scliadlinge wird diesen jede Bewegung auf bzw. an glatten Flachen
unmoglich gemacht. Es ist eine geeignete Fangyorr. angegeben. (Schwz. P. 178 447
vom 21/7. 1934, ausg. 1/10. 1935. D. Prior. 2/8. 1933.) Grager.

Jahreabericht fiir Agrikultur-Chemie. Hrsg. von Felix Mach. Folgę 4, Jg. 1 5 = d. ganzen
Keihc Jg. 75. 1932. Berlin: Parey 1935. (II, 531 S.) gr. 8». M. 46.—.

VIII. M etallurgie. M etallographie. M etallverarbeitung.


D. M. Tschishikow und G. S. Balichina, Wirhung ton Chlorgas a u f reine Sulfide,
Oxyde und Sulfate des Bleis, Zinks, Kupfers, Silbers und Eisens in Abhangigkeit ton.
der Temperatur. Die Chlorierung (Cl-Gas) der Verbb. des Pb, Zn u. Cu geht in folgender
Reihenfolge vor sich: Sulfide, Oxyde, Sulfate. Die Chlorierung der Sulfide u. Osyde
ist bei 700° prakt. beendet, wahrend die Sulfate nur schwer bei der genannten Temp.
chloriert werden. In der Regel werden Metallsulfide bei niedrigeren Tempp. chloriert
ais Oxyde u. Sulfate. Bei Eoheren Tempp. erfahrt die Chlorierungsgeschwindigkeit
der Sulfide u. Oxyde einen Ausgleich. (Nichteisenmetalle [russ.: Zwetnye Mctally] 10-
Nr. 4. 59—77. 1935.) " J unger.
A. N. Wolski und R. A. Agratschewa, ZurFrage des chemischen Oleichgewichtes in
Schmelzen (Stein und Schlacke). I., II. Zers.-Druck ton Sulfiden in der Schlackenschmlze:
An H and von Gleichgewichtsrechnungen wird der W ert yon Bestst. des Verhaltnisses
der Zers.-Spannungen yon Sulfiden u. Oxyden zu ihren Konzz. in der Schlacken-
schmelze gezeigt. Dio Methoden der Best. werden beschrieben u. die Abhangigkeit
der Zers.-Spannungen yon FeS u. Ag2S yon der Konz. in ihren Lsgg. in geschmolzenem
Cu2S bestimmt. Die Konstanto der Massenwrkg. ist fiir die Rk. der Zers. von Sulfiden
in Schmelzen nicht konstant; sie ist eine Funktion der Konz. dieser Sulfide in der
Schmelze u. nimm t proportional m it der Konz. ab. Zers.-Drucke ton Oxyden in Schlacken-
schmelzen: Best. der Abhangigkeit der Zers.-Spannung von FeO von seiner Konz. in
der Schlackenschmelze. Die Gleiehgewichtskonz. yon C02 im Gemisch CO + C02
nimmt m it fallender Konz. von FeO in der Schlacke ab. Sind 2 Metalloxyde mit yer-
schiedener A ffińitat fiir 0 2 in der Schmelze anwesend, so sind fiir gleiche Zers.-
Spannungen yersehiedene Metalloxydkonzz. notig: jo gróBer die Verwandtschaft zu.
0 2, desto gróBere Konz. ist fiir die gleiche Zers.-Spannung notig. Die Red. gesehieht
in diesem Falle gleichzeitig. Dadurch wird die gleichzeitige Red. von Fe beim redu-
zierenden Schmelzen yon Cu-, Pb-, Ni- u. Sn-Erzen erklart, ungeachtet der Tatsache,
daB gewisse Mengen von Cu, Pb, Ni, Sn trotz ihrer geringeren Affińitat zu O, unreduziert
bleiben. (Nichteisenmetalle [russ.: Zwetnye Metally] 10. Nr. 3. 92— 114.1935.) JU N G ER .
L. Treuheit, Die Priifung ton Formstoffen a u f ihre Oiepfestigkeit unter Anwendung
ton Probekorpem fu r die Eisen-, Stahl-, Temper- und MelallgiefSereien. Vorschlage,
durch geeignete Probeabgiisse schnell u. m it dem einfachsten, auch kleinen Betrieben
moglichen Mitteln ein zutreffendes Bild iiber die „GieBfestigkeit" (gieBtechn. Eigg.
der Form- u. Kernsande) zu erhalten. (GieBerei 22 (N. F. 8). 601—03. 6/12.
1935.) J unger.
1936. I. Hvm. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g . 1689

D. P. Bogatzki, Der gegenwartige Stand des Zustandschaubildes „Eisen-Sauer-


stoff". Bespreohung m it Literaturangaben der an sich bekanntcn Fe-02-Zustands-
schaubilder von T r i t t o n u . H a n s o n , von B e n e d i c k s u . L o f q u i s t , yon R~ S c h e n c k
u. Mitarbeitem, von H . SCHENCK u. H eN G L E R , sowie die Unterss. yon P f e i l , V oG EL
u. M a r t i n , sowie von J u T T E u . F o o t e . In der abschlieBenden Zusammenfassung
rorstehender Arbeiten kommt der Vf. zu dem SchluB, daB die einzelnen Angaben u.
Unters.-Ergebnisse hinsichtlich des F e-02-Systems sich derart stark yoneinander unter-
scheiden, daB auf Grund dieser Angaben dio Aufstellung eines genauen Diagramms
zurzeit nicht moglich ist. (Metallurg [russ.: Metallurg] 10. Nr. 4. 64—75. 1935. Moskau,
Stahl-Inst.) H o c h s te in .
D. P. Bogatzki, Enlwicklung des FeO-SiO„-Diagrammes. Ubersicht. (Metallurg
[russ.: Metallurg] 10. Nr. 5. 89—95. 1935. Moskau, Stahl-Inst.) H o c h s te in .
N. G. Girschowitsch, Gewinnung von niedrig gekohltem Gufieisen im Kupolofen.
Theoret. Uberlegungen iiber die Gleichgewichtsverhaltnisse hinsichtlich dor Auf-
kohlung von Stahlschrott im Kupolofen durch Beriihrung m it gliihendem Koks u.
CO- u. C02-haltigen Gasen in Abhangigkeit von der Temp., der Beschaffonhcit des
Kokses, sowie der Beriihrungszeit des fl. Metalls m it dem gluhenden Koks. Fur die
Herst. von niedrig gekohltem GuBeisen im Kupolofen schlagt der Vf. entweder den
Ersatz von Koks unterhalb der Formen durch einen anderen, nicht C-haltigen Stoff
oder die Verlegung der Formenzone unm ittelbar am Boden des Ofens vor. (Metallurg
[russ.: Metallurg] 10. Nr. 5. 36—55. 1935. Leningrad, Industrie-Inst.) H o c h s t e i n .
G. A. Oding, Unmagnetisclies Gufieisen. Herst. von unmagnot. GuBeisen. Es
werden behandelt: Das Formen der GuBstiicke, die Gattiorung u. Schmelzfiihrung
im Kupolofen, die chem.Zus. (3,7% Gesamt-C, 2,54% Graphit-C, 2,55% Si, 8,33% Mn,
0,12% P, 0,05% S u. 1,5% Cu), dio Unters. dor GuBstueke hinsichtlich ihrer Harto
u. ihres mkr. Gefiiges, die Warmbehandlung der GuBstiicke, bestehend in einem Er-
warmen auf 900° m it nachfolgender schneller Erkaltung in 01 sowie die Bearbeitungs-
fahigkeit der GuBstiicke (Drehgeschwindigkeit, Vorschub, Spanstarke usw.). (Metallurg
[russ. Metallurg] 10. Nr. 6. 38—47. 1935. Werk ,,Elektrossila“.) H o c h s te in .
N. P. Kalaschnikow, Einflufi der Graphitausbildung a u f die mechanischen Eigen-
schaften von Gufistuckm aus Roheisen. Bespreohung des an sich bekannten Einflusses der
Schmelzuberhitzung im Kupolofen auf die Ausbldg. des G raphits u. somit auch auf
die mechan. Eigg. des Gusses. Boi einer Erhohung der tlbrhitzung um je 10° iiber
1300° hinaus betragt dio Erhohung der ZerreiBfestigkeit im Mittel ca. 0,67 kg/qmm fiir
Proben mit 20 mm Durchmesser. (Metallurg [russ.: Metallurg] 10. Nr. 5. 66—69.
1935. Wolschski, Industrie-Inst.) H o c h s te in .
G. N. Grischtschenko, Spannungen in Gufistuckm aus Gufieisen und ihre Ver-
h&tung. Theoret. u. experimentelle Unters. iiber GroBe u. Auswrkg. yon Spannungen,
die beim GieBen yon Ringen fiir W.-Turbinen u. von Gitterrahmen aus GuBeisen ent-
stehen. Unters. des Einflusses der Warmbehandlung (Ausgliihen bei Tempp. yon
300, 400, 500 u. 600° ca. 5 Stdn. lang) auf die Entfernung der Spannungen u. die mechan.
Eigg. (Brinellharte u. ZerreiBfestigkeit) von GuBeisen. (Metallurg [russ.: Metallurg] 10.
Nr. 5. 69—85. 1935.) H o c h s te in .
M. Ballay und R. Chavy, Die weifien Sondergufieisen. Die Unterss. yon K o h e i
T a n ig u c h i (ygl. S chuz, C. 1934. n . 1984) iiber den EinfluB der Elemente C, Al, Si,
P, Ti, Co, Ni, Cu, S, V, Cr, Mn, Mo, W auf die H artę u. Abschrecktiefe des GuBcisens
werden yon den Vff. fiir den NiCr-legierten SchalenhartguB fortgesetzt, die Abhangigkeit
der mechan. Eigg. u. der Korrosion von den Ni-Cr-Zusatzcn u. der Warmebehandlung
angegeben. Die besonderen fiir die Unters. yerwendeten MeBmethoden u. das Gefiige
des legierten Hartgusses w'erden beschrieben, dio nach yerschiedenen Methoden
( B r in e ll, V ic k e rs , R o c k w e ll C, S h o re ) erm ittelten Hartewerte miteinander
yerglichen u. auf yerschiedeno Verwendungszwecke des weiBen SonderguBeisens
hingewiesen. (Vgl. ScH A R FFE N B E R G , C. 1935. I. 1607.) (Rev. du Nickel 6. 187—202.
Okt. 1935.) Ju n g e r.
Alex Gottwald, E in Beitrag zur Yerwendung von Zementsand in der Stahlformerei.
Bericht iiber die mit gutem Erfolg in der StahlgieBerei yorgenommene Yerwendung
von Zementsand u. dessen Herst. (GieBerei 22 (N. F. 8). 603—04. 6/12. 1935.) Ju N G E R .
E. Siebel, Die Prufung des Verhaltens der Stahle in der Warnie im Dauerstand-
tersuch. t)bersicht iiber die gebrauchlichsten Yerff. zur Best. der Dauerstandfestig-
keit, wobei Vf. im wosentlichen die Yerff. von A . P o m p (vgl. P o m p , D a h m e n , C. 1927.
H- 494 bzw. K o r b e r , P o m p , C. 1932. II. 1681) u. von S i e b e l u . U l r i c h (C. 1933.
XVHI. 1. 110
1690 Hyin- M b t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g . 1936. I.

I. 299) sowio dio Y om UnteraussehuB fiir den Zugvers. beim Verein deutscher Eisen-
hiittenleute aufgestellten vorliiufigen Richtlinien fiir die Erm ittlung der Dauerstand-
festigkeit von Stahl wiedergibt. (TZ prakt. Metallbearbeitg. 4 5 . 581—83. 25/11. 1935.
Stuttgart.) F ranke.
A. W. Smirnow, Słahlband ton hoher Qualitat. Verarbeitung von Rasierklingen-
bandstahl mit 1,25—1,35% C. Nach dem Warmwalzen der Stahlbander soli ein Aus-
gliihen oder Normalisieren des Stahles folgon, wodurch ein feinkórniger Sorbit erzielt
wird. Dio ersten Kaltwalzstiche sollen so stark wie moglich genommen werden, um
den ubereutektoiden Cementit zu zertriimmern. Um den zertriimmerten Cementit
sich nicht wieder zusammenballen zu lassen, muB die erste Zwischengliihung kurz sein.
Dio SchluBgliihung soli 600—650° nicht iiberschreiten. Beim Vorliegen eines anormalen
Stahles cmpfiehlt der Vf. ein starkes Abwalzen des Stahlbandes zwischen zwoi Gliihungen
bei 750°. Bei n. Stahl dagegen kann der Vcrformungsgrad geringer sein u. die Hóhe
der Ausgluhtemp. riohtet sich nach dem Verformungsgrad. (Metal Ind. Herald [russ.:
Westnik Metallopromyschlennosti] 1 5 . Nr. 6. 44—56. 1935. Leningrad, Inst. fiir
Metalle.) H o c h s t e in .
A. L. Baboschin, A. W. Smirnow und N. I. Massalow, Unlersuchung der Be-
arbeitung und Eigenschaften von Stahldraht. Unters. iiber den EinfluB des Verformungs-
grades u. der Warmbohandlung auf das Gefiige, die mechan. Eigg. u. die Korrosions-
bestandigkeit von 18 auf 1,4 mm Durchmesser gezogenen Stahldrahten folgender Zus.:
0,37—0,46% C, 0,23—0,28% Si, 0,33—0,36% Mn, 0,022—0,032% S u. 0,005—0,008% P
bzw. 0,65—0,7% C, 0,18—0,24% Si, 0,37—0,39% Mn, 0,011—0,017% S u. 0,015 bis
0,031% P. Von den mechan. Eigg. wurden untćrsuclit dio ZerreiB-, Schlag-, Biege-
u. Vcrdrehungsfestigkeit, der Widerstand gegen Ermiidung, die Dehnung sowie die
Elastizitiitsgrenze. Auf Grund der Untcrs.-Ergebnisso empfiehlt der Vf., den Ver-
formungsgrad beim Ziehen nicht iiber 75% zu steigern u. zwecks Erhohung der Schlag-
festigkeit eine SchluBwarmbehandlung bei 250—300° vorzunehmen. Von der Biege-
probe kann nicht auf dio Verdrehungsprobe gcschlossen werden, beido Unterss. miissen
gotrennt fiir sich ausgefiihrt werden; hierbei weist die Verdrehungsprobe die Nach-
teiłe eines zu starken Verformungsgrades beim Ziehen im Werkstoff nach, wahrend
die Biegeprobo die piast. Eigg. des Stahldrahtes charakterisiert. (Metal Ind. Herald
[russ.: Westnik Metallopromyschlennosti] 15. N r. 4. 23—44. 1935. Leningrad, Institut
fiir Metalle.) HOCHSTEIN.
J. A. Nechendsi, Analysen von bescnideren schwedischen Bau- und nichtrostenden
Stahlen. Angaben iiber die Garantiewerte von schwed. Baustahlcn hinsichtlich der
Zus. (NiCr- u. NiCrMo-Stahle), der Warmbehandlung (Zementation, Vergiiten durch
H arten u. Anlassen sowie Normalisieren) u. der orreichten Festigkeitseigg. Es wird
ferner unterschicden in 3 Arten yon nichtrostenden u. hitzebestandigen Stahlen u-
zwar 1. die ferrit. u. polyferrit. Stahle mit < 0,1% C, 13— 18% Cr, bis 0,2% Ni; 2. die
martensit. Stahle mit ca. 0,2—0,4% C, 13— 15 oder 17—18% Cr, 0,5— 2% Ni; 3. die
austenit, u. austcnit.-ferrit. (ó-Ferrit) sowie die ferrit.((5-Ferrit)-austenit. Stahle nut
0,04—0,4% C, 18—28% Cr, 4-—20% Ni. Angabe der mechan. Eigg. der nichtrostenden
u. hitzebestandigen Stahle nach Abschrecken von 1100° in W. Metallurg. Unterss.
iiber dio Herst. u. Qualitatsbeeinflussung beim Erschmelzen der vorgenannten Stahle
im K onverter oder Martinofen, im Lichtbogen-, Induktions- oder B r a c k e l s b e r g -
Ofcn. Angaben iiber das VergioBen der Stahle zu Blócken oder ais StahlfomiguB
zwecks Herst. von moglichst fehlerfreiem Werkstoff. (Metallurg [russ.: Metallurg]
10. No. 2. 31—79. No. 3. 38—65. 1935. Leningrad, Industrie-Inst.) HOCHSTEIN-
P. J. Agejew, Ober den Zusatz von Mangan in die Charge beim Erschmelzen von
Edel.stdhłen. Physikal.-chem. Betrachtungen uber das Vorh. eines hohen Mn-Geh. von
1% der Chargen boi moglichst geringen Gchh. an Si, S u. P beim Erschmelzen von
Stahlen, wobei Mn ais Ferromangan oder Spiegeleisen zugesetzt wird u. der Mn-Geh.
der fertig erschmolzenen Stahle noch 0,3—0,5% betragt. Der Zusatz von groBen
Mengen an Mn kann nicht den Schutz des Metalles wahrend des Schmelzens der Charge
Yor einer Oberoxydation bezwecken, da bereits der hohe C-Geb. (0,7—1%) des Metalles
in diesem Augenblick ein Zeichen fur dio Unm5glichkeit einer l)beroxydation ist.
Der hohe C-Gch. schafft fiir das Schmelzbad gunstigere Bedingungen u. zwar in bezug
auf eino geringero Sattigung des schmelzenden Metalls an Gasen u. auf geringere ort-
liche t)beroxydation. (Metallurg [russ.: Metallurg 10. No. 4. 55—59. 1935. Leningrad,
Industrię-Inst.) H o c h s t e in .
1936. I. Hvm. M e ta llu r g ie . M e ta llo g r a f h ie . M e ta lly e ra r b e itu n g . 1691

M. W. Pridanzew, Neuer Slahl fiir Warmhammer. Fiir Warmhammer hoher


Festigkeit wird folgende Stahlzus. angegeben: 0,5— 0,6% C, bis 0,35% Si, 1,4— 1,8%
Mn, bis 0,003% S, bis 0,03% P, 0,5—1,0% Cr u. 0,2—0,3% Mo. Fiir dio Herst.-Bedin-
gungon diesos Stahles wird empfohlen: Sclimieden des Stahlblocks zwischen 1180 bis
800° mit nachfolgendem langsamen Erkalten, Ausgluhen des geschmiedeten Stiicks
bei 800° mit nachfolgender Erkaltung von 20—30° in der Stde. bis auf 600—550°,
dann weiter an Luft. Dio Geschwindigkeit der Erwarmung soli ca. 100° jo Stde. bis
700° u. von 700—800° je 50° in der Stde. betragen. Die SehluBwarmbehandlung der
fertigen Workstiicke bestcht in einem H arten von 800—830° in 01 oder 820—850° im
Luftstrahl mit nachfolgendem Anlassen bei 500—550°. Fiir sehr schwere Warmhammer
mit hoher Zahigkeit wird eine Erniedrigung des C-Geh. auf 0,4—0,5% empfohlen.
(Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 . No. 6. 47—57. 1935. Werk Elektrostahl.) H o c h s t e i n .
N. T. Gudzow und P. G. Komjakow, Einflufi von Wolfram, N ickd und Kobalt
auf dic Eigenschaften von Stahlen fiir Ventilc von Verbrennungsmotoren. Unters. iiber
den EinfluB von W, Ni u. Co auf die meehan. Eigg. insbesondere auf die Hitzebestiindig-
keit von mit Si, Cr, Ni, W u. Co legierten Stahlen zwecks Vcrwendung ais Werkstoff
fiir Ventile bei Verbrennungsmotoren. Ais geeignetsten Stahl empfiehlt der Vf. dio
Zus.: 0,45% C, 3,37% Si, 0,32% Mn, 0,029% S, 0,021% P u. 2,53% Cr. Bei dem
untersuchten Cr-Ni-W-Stahl von der Zus.: 0,4% C, 1,3% Si, 0,79% Mn, 13,85% Ni,
12,89% Cr u. 1,83% W darf der Ni-Geh. nicht verringert werden, d a sich auch mit
Zusatz von Co siimtliche mechan. Eigg. m it der Abnahme des Ni-Geh. verschlechtern.
Jedoch werden bei gleichbleibendem Ni-Geh. durch den Zusatz von Co (bis 1,5%)
samtliche Eigg. verbessert. Die geeignetste Hartetemp. fiir den Cr-Ni-W-Stahl mit
Co-Zusatz liegt bei 1150—1180°, da hier die Carbide in Lsg. gehen. (Metallurg [russ.:
Metallurg] 1 0 . Nr. 3. 7—26. 1935. Leningrad, Industrie-Inst.) H o c h s te in .
W. A. Ssotschinski, Verwendung von kobalthalligem ŚchndldreJistahl. Unters.
eines Schnclldrehstahls der Zus.: 0,71% C, 0,36% Mn, 4,31% Cr, 0,55% Ni, 0,22% Mo,
0,77% V, 4,52% Co u. 17,3% W hinsichtlich der durch geeignetc Warmbehandlung
erzielten Hartę. Ais Warmbehandlung wird vom Vf. vorgeschlagen: Zunśichst Er-
warmen auf 850°, sodann Abschrecken von 1320° in 01 u. Anlassen 2 Stdn. bei 560°.
Die R o c K W E L L -H a rte muB nach dieser Behandlung iiber 64,5 Rc liegen. Bei Co-
haltigen Schnelldrelistahlen m it C-Gehh. unter 0,7% liegen die crreichbaren R o c k w e l l -
harten bei 59—61 Rc-Einheiten. Die Yorwendung des Co-Stahles fiir Raumnadeln,
Fraser komplizierter Form usw. wird nicht empfohlen. Co-Stahle besitzen groBe Neigung
zum Entkohlen wahrend der Warmbehandlung. (Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 .
^ r. 6. 61—63. 1935. Autowerk Wolotow.) H o c h s te in .
M. W. Pridanzew, Sprddigkeit ton Silicium-Chromslahlen. Die nach Ausgluhen
oder Anlassen mit folgender langsamer Erkaltung spróden Si-Cr-Stahle der Zus.:
0,2—0,59o/o C, 2,2—4,39% Si, 0,2—0,6% Mn, 0,002—0,011% S, 0,004—0,038% P,
2,49—3,53 bzw. 8,86— 10,97% Cr, 0,05—0,73% Ni u. bis zu 0,39% Mo erhalten durch
Lintauchen in W. von Tempp. von 820—850° hohe Schlagfestigkoit. Die besten
Schlagfestigkeitswerto werden durch Abschrecken in Ol u. Anlassen mit schneller Ab-
kiihlung erreicht. Die Stahle m it 2,7—3,2% Si zeigen gegenuber den Stahlen mit
2,3—2,4% Si in Abhangigkeit vom C- u. Cr-Geh. gróBere Neigung zum Sprodewerden.
Geringe Gehh. an Mo beseitigen sehr stark die Sprodigkeit, so gentigt fiir die Stahle
von 2,5—3,2% Si bereits ein Mo-Geh. von 0,35%. Durch eine Erwarmung auf 500°
u. langsame Erkaltung werden die Si-Cr-Stahle, die vorher zahe gemacht waron, wieder
sprode. Bei einer Erwarmung auf 200—300° worden sowohl die sproden ais auch
weniger sproden Si-Cr-Stahle wesentlich zaher. (Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 .
No. 5. 95—108. 1935. Werk „Elektrostahl".) H o c h s te in .
G. W. Akimow und N. D. Tomaschew, Thermische Analyse von terformlem
wid abgeschrecklem nichtrostendem auslenitischem Stahl vom T yp 1S/S. Therm. Analyso
nach dem Differentialverf. mittels des Saladinapp. von verformtem u. abgeschrecktem
austenit, Cr-Ni-Stahl mit der Zus. 16% Cr, 8,89% Ni, 0,26% C, 0,13% Mn, 0,9% Si
u. 0,013% P. Die therm . Analyse des verformten Stahls wnirdo m it der eines gleichen
Werkstoffes, der aber von 1100° langsam erkaltet war, verglichen; ebenso wurde der
von 1200° in W. abgeschreckte austenit. Stahl verglichen mit demselben Werkstoff,
der bei 700° 20 Stdn. lang erwarmt u. darauf langsam erkaltet war. Bei dem ver-
formten Stahl wurden folgende 3 therm . Effekte beobachtet: 1. Entfernung der elast.
Spannungen zwischen 490 bis maximal 540°, 2. Ausfiillung der Carbide zwischen 650
u. 695° u. 3. Beginn der Rekrystallisation bei ca. 800°. Bei dem von 1200° in W. ab-
110*
1692 M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g . 1 9 3 6 . 1.

geschreckten Stahl wurden folgende 3 thorm. Effekte erm ittelt: 1. 2 Effekte von der
Entfernung der durch das Abschreckcn entstandenen Spannungen bei 435 u. 540° u.
2. Ausfallung der Carbide bei 700°. A uf Grund der Ergebnisse schlieBen die Vff., daB
dio Temp. der Entfernung elast. Spannungen nicht von der A rt der Yerformung ab-
hangt, u. daB dio Temp. der beginnenden Carbidausfallung im Yerformten Stahl (650°)
um 50° niedriger liegt ais im abgesehreckten Stahl (700°). Die metallograph. Unterss.
ergaben, daB die Carbidausfallung im verformten Stahl sowohl langs der Komgrenzen
u, Gleitflachen ais auch innerhalb des Kornes selbst erfolgt, wahrend im abgesehreckten
Stahl dio Carbide ausschlieBlich an den Korngrenzen u. Gleitflachen ausfallen. Zur
Beurteilung der absol. GroBe der erhaltenen therm . Effekte wurden Vergleichsverss.
unter denselben Bedingungen m it einer Ni-Probe ausgefiihrt. Mit Ausnahme des
therm . Effektes bei der Rekrystallisation besaB der Yerformto austenit. Stahl Effekte
von ca. der gloichen GroBenordnung wie die Ni-Probe bei ihrer magnet. Umwandlung;
der therm. Effekt bei der Rekrystallisation war jedoch wcitaus groBer ais die anderen
Effekte. Dio Vff. vermuten fem er eine Abhangigkeit zwischen der a—y-Umwandlung
u. der Entfernung der inneren Spannungen bei der Erwarmung des Yerformten austenit.
Stahles. Die durch dio KaltYerformung erhaltene magnet. a-Phase erwies sich ais
nicht stabil; ihr Bestehen steht evtl. m it dem Entstehen u. Yorhandenscin von bleiben-
den elast. Spannungen in Zusammenhang. (Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 . Nr. 6.
8— 18. 1935. Allrat. Inst. f. Luftfahrzeug-Werkstoffe.) H O CHSTEIN.
I. I. Baranów, Schlagfestigkeit von Chrom-Molybdanstahl bei niedrigen Ternpe-
raturen. Die Schlagfestigkeit eines Stahles von der Zus.: 0,3% C, 0,6% Mn, 0,34% Si,
0,99% Cr, 0,18% Mo, 0,021% S u. 0,032% P fiel Yon 10—16 mkg/qem bei Raum-
temp. nach iiblicher Warmbehandlung auf 4,5—5 mkg/qcm bei Tempp. Yon —50°.
(Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 . N r. 6. 57—61. 1935.) HOCHSTEIN.
D. M. Skorow und A. I. Dorochow, Die Auswahl eines Stahles und seine
gunstigstc thermische Bearbeitung fiir die Herstellung von Lochdomen. Unters. von
legierten Stahlen mit verschiedenen C- (0,2—1,7%), Cr- u. W-Gehh. m it oder ohne
Zusatze an Mo oder V zur Herst. yon Lochdornen, die hohe Schlag- u. VerschleiB-
festigkeit bei hochster H artę u. geniigend hoher Zahigkeit aufweisen musscn. Auf
Grund der Unters. werden folgende Stahle empfohlen: 1. 1,45— 1,7% C, 5 0,35%
5 0,5% Si, 11—12,5% Cr, 0,15—0,3% V u. 0,5—0,8% Mo; 2. 0,7—0,85% C, 1,25 bis
1,75% Cr u. 2,25—3,35% M sowie 3. 0,2—1,1% C, 0,15—0,2% V u. 0,15—0,2% Mo.
Dio giinstigsten Warmbehandlungen sind: 1. Erwarmen auf 790°, H alten bei dieser
Temp. ca. 15 Min., darauf Erkalten in einem Salzbad; 2. Erwarmen auf 790° m it 15 Min.
Haltezeit u. 5 Sek. Abkuhlung in W., dann Abkuhlung in 01 (Re = 62) u. 3. Erwarmen
a u f 790° m it 15 Min. Haltezeit, darauf 10 Sek. Abkuhlung in W. u. folgende Abkuhlung
in 01 (Re = 66). (Metal Ind. H erald [russ.: Westnik Metallopromyschlennosti] 1 5 .
N r. 4. 113—26. 1935.) H o c h s t e in .
G. M- Samorujew und I. N. Samorujewa, Untersuchung von kupferhaltigem Stahl.
Unters. von im Martinofen unter Verwendung eines Roheisens, welches im Hochofen
unter Verhiittung von Pyritabbranden mit einem Cu-Geh. von ca. 0,4% erblasen war,
erschmolzenen Cu-haltigen Stahlen m it bis 0,3% C u. bis 1,6% Cu. Die Unters. be-
zweckte einmal das genaue Studium der technolog. Verhaltnisse bei der Warmform-
gebung u. Warmbehandlung von Cu-haltigen Stahlen sowie dereń Korrosionsbestandig-
keit gegen atmosphar. Einflusse u. gegen den Angriff von Meerwasser sowie von yerd.
Saurelsgg. AuBerdem sollte durch die Unters. diejenigen Cu-haltigen Stahle ermittelt
werden, die ala Baustahle insbesondere ais Schiffsbaustahle die giinstigsten Festigkeits-
eigg. aufwiesen. Neben einer umfangreichen Literaturubersicht iiber Herst. u. Ver-
arbeitung von Cu-haltigen Stahlen bringt die Arbeit die Unters. der gegosscnen Stahl-
blocke (makroskop. Grefugebilder, chem. Analyse des Blockes an Yerschiedenen Stellen)
sowie der Warmbehandlung, der mechan. Eigg. u. des Gefiiges der ausgewalzten Stahle.
Die Warmbehandlung schwankte entsprechend der Yerschiedenen Zus. der Stahle u.
zwar wurde die Normalisierung bei S50—930°, die H artung bei 830—910° u . das Gliihen
bei 830—910° Y o rg e n o m m e n . Samtliehe Stahle wurden hinsichtlich der mechan. Eigg.
u . der Korrosionsbestandigkeit nach folgender Behandlung untersucht: 1. ohne Warm­
behandlung, 2. nach dem Gliihen, 3. nach der Normalisierung, 4. nach der Normalisie­
rung u. einem Anlassen bei 220—240° bzw. bei 510—530° bzw. bei 620—640°, 5. nach
dem H arten u. 6. nach dem H arten u . Anlassen bei 510—530°. Die K o r ro s io n s u n te r s s .
wurden durch Lagernlassen der Proben im Freien, durch Eintauchen in NaCl-Lsg-
u. in kunstlichem Meerwasser sowie in yerd. Saurelsgg. (5%ig- IŁSO^- u. HCl-Lsg.)
1936. I. H TI11. M e t a l l u b g i e . M e t a l l o g b a p h i e . M e t a l l y e r a r b e i t u n g . 1693

ausgefiihrt. Auf Grund der Unters.-Ergebnisse kommcn dio Vff. zu folgenden Schliissen.
Cu bewirkt in Stahlblocken kcino starkę Seigerungszonen u. keine starkę Dendriten-
bldg. Durch Cu wird die Aussclieidung von freiem Cementit besonders in Stahlen
mit geringem C- u. hohem Cu-Geh. bewirkt. Jedoch erweist sich dies bei dieser Stahl-
sorto nieht ais Nachteil hinsichtlich der mechan. Eigg. Selbst bei Cu-Gehh. iiber 0,6°/o
besitzt ein solcher Stahl trotz starker Bldg. von freiem Cementit auch im „gealterten“
Zustand noch geniigend hohe Ziihigkeit. Der Cu-Geh. eines Stables fiir Dachbedeckungen
soli nieht unter 0,3% betragen, jedoch empfiehlt es sich, bei diesen Stahlsortcn den
Cu-Geh. nieht uber 0,5% zu steigern, da dann der Stahl die erforderlichen piast. Eigg.
mehr u. mehr Yerliert. Der C-Geh. beeinfluBt bei diesen Stahlen die Korrosions-
bestandigkeit nieht, jedoch wird diese durch Mn etwas emiedrigt, so daB der Mn-Geh.
0,45—0,5% nieht iiberschreiten soli. Fiir n. Schiffsbaustahle (Werkstoff fiir Sóhiffs-
rumpf, Nieten unter W. u. dgl.) wird ein Cu-Geh. von 0,2—0,3% empfohlen. Fiir Stahle
mit erhóhter Bestandigkeit gegen Mcerwasser sollen MnCu- oder CrCu-Stahle ver-
wendet werden, bei gleichzeitig erforderlichen hohen Festigkeitseigg. sollen die letzteren
erhohte Gehh. an Cu (0,9— 1,2%) u. Cr besitzen. Ais Baustahle m it hohen mechan.
Eigg. u. hoher Korrosionsbestandigkeit gegen atmosphiir. Einflusse bewahrten sich
nach geeigneter Warmbehandlung Stahle mit 0,17—0,2% C, 0,45— 0,5% Mn, 0,75 bis
0,85% Cu u. 0,4—0,5% Cr sowio m it 0,28—0,32% C, 0,65—0,7% Mn u. 0,3—0,5 Cu.
Fiir noch hóhere mechan. Eigg. bei gleicher Korrosionsbestandigkeit soli der Cu-Geh.
auf 0,7—1% erhoht werden. Ais W erkstoff fiir den chem. Mascliinenbau m it erhóhter
Bestandigkeit gegen verd. Sauren wird ein Stahl m it 0,15% C, 0,5% Mn u. 0,4—0,6%
Cu empfohlen. (Metallurg [russ.: Mctallurg] 10. Nr. 4. 3—27. Nr. 5. 17—36. 1.935.
Werk Frunse, DonbaB.) H oC H S T E IN .
E. Sóhnchen, Gegossene Dauermagnete. Nach kurzem Uberblick iiber die Entw-
der Dauermagnete werden Zus., magnet. Eigg. u. Beeinflussung der magnet. Eigg.
durch Warmebehandlung der neuen Magnetstahle MK-Stahl (30% Ni, 12% Al) u.
„neuen“ KS-Stahl (15—36% Co, 10—25% Ni, 8—25% Ti) mitgeteilt. (GieBerei-
praxis 56. 464—65. 10/11. 1935.) F ra n k e .
N. W . Geweling, Ausnutzung der Wdrmewirku7ig des dektrischen Slrom.es fu r die
normale und fiir besondere Falle der Ihermischen Behandlung von Legierungen. Er-
warmung von Gegenstiinden aus Stahllegierungen durch unmittelbaren Stromdurch-
gang unter Verwendung von Elektroden. Es wurde vom Vf. ein Verf. ausgearbeitet,
nach dem die Elektroden ununterbrochen langs der Oberflache der Gegenstande vorbei-
gefiihrt werden, wobei der erhitzte Werkstoff nach dem Passieren der Elektrode ent-
weder durch die k. gebliebenen inneren Schichten weniger schroff abgekiihlt oder durch
Luft, Ol oder W. abgeschreckt werden. Ais Vorteilo des Yerf. gegcniibcr dem Ober-
flachenerwarmen mittels Knallgasgeblase werden genannt: Vermeidung von Ober-
flacheniiberhitzungen, yon Ent- u. Aufkohlung, die Erzeugung groBer Temp.-Gleich-
heit u. die genaue Regelfahigkeit. (Metal Ind. Herald [russ.: Westnik Metallopromy-
schlennosti] 15. Nr. 4. 10—22. 1935.) H OCHSTEIN.
C. C. Downie, Die Zinkdektrolyse. Allgemeingehaltene, bekannte Angaben iiber
die Zinkelektrolyse. (Electrician 115. 673—74. 29/11. 1935.) JU N G E R .
Livio Cambi und G. G. Monselise, Uber den Einflu/3 organischer Stoffe a uf die
kathodische Polarisation bei der elektrolytischen Zinkabscheidung. (Vgl. C. 1932. II. 984.)
Durch Pyridinzusatz wird die kathod. Polarisation bei der elektrolyt. Zn-Abselieidung
erhoht, u. zwar auch in Ggw. von Stoffen, die im allgemeinen die techn. Zn-Abscheidung
schadlich beeinflussen, wie As u. Co. Vff. untcrsuchen den EinfluB des Pyridins in
Ggw. yon As, Sb, Co, Mn, Ni, Mg, Al, Na u. NH.,. Die Ursachen der Erscheinung
werden erortert. — P rakt. wird die gunstige Wrkg. des PjTidins nutzbar gemacht bei
der elektrolyt. Zn-Abscheidung aus einem Elektrolyten m it 10— 12 g JTg u. 10—20 mg Ni
u. Co im Liter, wobei m it Zusatz von Pyridinol eine kathod. Ausbeute von 1050 g/Amp.-
Stde. crzielt wird. (R. Ist. lombardo Sci. Lettere, Rend. [2] 68. 631—37. 1935. Mai-
land, Umy., Inst. f. techn. Chemie.) R. K. M u l l e r .
P. S. Bakels, Uber die Verlusle beim Konzenlrieren ton Zinnerz in Bolimen. Vf.
berichtet iiber Erfahrungen bei der Verarbeitung yon boliyian. Cassiterit; bei der
Herst. yon Sn-Konzentraten treten Verluste auf, die in erster Linie durch die spezielle
Natur der Erze, insbesondere durch dio Temp., bei der diese auskrystallisiert sind,
bedingt sind. Die yersehiedenen Ursachen der Yerluste werden an einigen Beispiełen
erlautert. (Ingenieur [’s-Grayenhage] 50. Nr. 47. M. 25—29. 22/11. 1935.) R. K. Mu.
,1 0 9 4 H vm . M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l y r r a r b e i t u n g . 1 9 3 6 . I.

O. A. Deminowa, Zur Aufbereiłung der Kupfererze Kijaluich-Usenj. Durc


Flotation der Erze (1,44 Cu; 24,36 Fe; 38,65 S i02; 1,97 S; 13,03 CaO; 5,66 MgO) werden
bei einer Zerkleinerung von 86—80% < 200 Maschen Cu-Konzentrate mit 12— 13% Cu
bei 82—85% Cu-Ausbringen erhaltcn. Eine magnet. Scheidung der Abgange ergibt
ein brauelibares Fe-Konzentrat. (Nichteisenmetalle [russ.: Zwetnye Metally] 1 0 .
Nr. 5. 18—35. 1935.) Ju n g e r.
M. P. Sławiński, W. J. Marzintschik und A. J. W ol, Versuche uber Her-
stdlung von plattierlen Messingblocken. Angaben iiber das AufschweiBen von A1-,
Zn- u. Fe-Umhiillungen auf Messingblockehen der Zus. 70% Cu, 30% Zn bzw. 60% Cu,
40% Zn durch AbgieBen des verschieden hoch im SehmelzfluB erhitzten Messings
in mit entsprechenden Auskleidungen versehene Kokillen. Angaben iiber storende Er-
scheińungen (ZnO-Bldg.), Hohe der GieBtemp., Vorwarmung der Kokillen u. Krystall-
ausbildung der Blockchen. (Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 . N r. 5. 108— 14. 1935.
Leningrad, Industrie-Inst.) H O CHSTEIN.
L. I. Minkin, Einflu/3 von Eisen a u f die Eigenschaften von Zinnbronzen. In einer
Sn-Bronze yon der Zus. 85% Cu, 5% Sn, 8% Zn u. 2% Pb brachten Fe-Gehh. bis
zu 0,3% keine Verschlechterung der mechan. Eigg. Uber die Einw. noch hoherer
Fe-Gehh. stehen Verss. noch aus. (Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 . Nr. 6. 106—08.
1935. Leningrad, Werk ,,Marti“ .) H o c h s te in .
N. B. Ókromeschko und F. I. Masslennikow, Das Schmieden von Aluminium-
bronze. Untersucht wurde eine Bronze der Zus.: 9— 11 Al; 3—-5 Fe; 1—1% Mn; 0,03 P;
Best Cu; nicht > 0 ,6 % Verunreinigungen. GieBtemp. 1000— 1050°; die Kokille ist
au f. 200—300° zu halten; Temp.-Intervall der Ausschmiedens 900—600°; gunstigste
Querschnittsvermindcrung 75%. (Nichteisenmetalle [russ.: Zwetnye Metally] 10-
N r. 5. 55—57. 1935.) Ju n g e r.
D. G. Butomo, Bcrylliumbronze. Unters. von Be-Bronzen der Zus. ca. 97,5%
Cu, 2,1% Be, 0,09—0,47% Fe, ohne u. mit Al bis 0,04%. Das bei der Herst. yerwendete
einheini. Be besaB dio Zus. 87,92% Be, 8,72% Fe, 3,16% Al u. 0,17% Pb, wahrend
ausland. Be die Zus. 1,07% Al, 1,04% Fe, 0,04% Si, Rest Be hatte. Ein bemerkens-
werter Unterschied hinsichtlieh des Verh. der Be-Bronzen bei der Warmformgebung
(Schmieden, Prcssen, Walzen) u. der Kaltformgebung zeigte sich in Abhangigkeit von
der Reinheit (geringe Gehh. an Fe u. Al) des verwendeten Be nicht. Vor dem Kalt-
walzen u. zweckmaBig auch vor der Warmformgebung soli eine Abschreckung der
Legierung von 800° erfolgen. Der Vf. stellt eine Beziehung zwischen dem mkr. Gcfiige
u. den mechan. Eigg. der Bronze nach der Yergiitung fest, wobei einer ganz bestimmten
TeilchengróBe der ubcrschiissig ausgeschiedenen Phase maximale H artę u. ZerreiB-
festigkeit zukommt. Ferner besteht eine feste Beziehung zwischen der ZerreiBfestigkeit
u. der Shoreharte. Durch die Anwesenheit von Fe wird der Zerfall der festen Lsg. bei
der Vergutung verzógert. Das Anlassen erfolgt daher bei ca. 300—350° im Gegensatz
zu 200—250° bei einer Fe-freien Be-Bronze. Durch Fe werden die mechan. Eigg. der
Bronze beeinfluBt u. zwar wird im abgeschreckten Zustande die Dehnung, im ver-
giiteten Zustande die H artę u. ZerreiBfestigkeit erhoht. Durch die Vergiitung (Ab-
schreckcn u. Anlassen) erhalt man hohere W erte fiir Dehnung ais in einer yerformten
Bronze, die spater auch abgeschreekt wird. (Metallurg [russ.: Metallurg] 1 0 . Nr. 5.
114—32. 1935. Werk „KraBny W yborśchetz“.) H o c h s te in .
A. G. Arend, Der dektrisclie Ofen fu r die Aluminiujnherstellung. Eine allgemein-
gehaltene Beschreibung der Al-Elektrolysierzelle. (Electrician 1 1 5 . 674— 76. 29/11.
1935.) Ju n g e r.
A. y. Zeerleder, R. Irm ann und E. von Burg, Warmierarbeitung von A l u m i n i u m -
legierungen durch Schmieden und Stauchen. (Vgl. C. 1 9 3 4 . I. 1704. 1 9 3 6 . I. 629.) Durch
stat. Stauchung wurde der innere FlieBwiderstand (Reibung) von Rein-Al, Anticorodal,
Ayional u. Messing 58 festgestellt. Avional benotigt die groBte Staucharbeit u. sollte
im Gegensatz zu Anticorodal nur aus dcm gekneteten Zustand geschmiedet werden.
Die beim Freiformschmieden erforderliche Arbeit ist bei Ayional haufig groBcr ais bei
Fe, bei Rein-Al, Anticorodal u. Messing kleiner ais bei Fe. Die zum Gesenkschmieden
erforderliche Arbeit hangt yornehmlich von der auBeren Reibung, also yon der Ober-
flaehenbeschaffenheit des Gesenks u. von der Schmierung ab. (Schweizer Arch.
angew. Wiss. Teehn. 1. 49—55. 1935. Neuhausen, Aluminium-Industrie A.-G.) G old.
A. Vivanti und R. Guastalia, Untersucihung iiber die Wirkung einer ausgedehnten
Uberhitzung auf die makroskopischen und mikroskopischen mechanischen Eigenschaften
einer A lu miniumlegicrung in Gegenwart oder in Abwesenheit von Titan. Proben einer
1936. I. H T1II. M e t a l l u r g i e . M e t a l i . o g r a p h i e . M e t a l l y e r a r b e i t u n g . 1G 95

Legierung von 10% Cu, 1% Si, 0,5% Fe, Rest Al werden m it u. ohne 0,2% Ti-Zusatz
1—2 Stdn. auf 800° erhitzt u. unter versehiedenen Bedingungen des Gusses der Priifung
auf Zugfestigkeit, der Unters. der M akrostruktur u. der mkr. Analyse unterworfen.
Es zeigt sich, daB die t)berhitzung in keinem Falle sehadlich wirkt, sondern im Gegenteil
bei den bei 800° gegossenen Stiieken giinstigen EinfluB aufweist, wahrend die Legie-
rungen mit 0,2% Ti-Zusatz unverandert bleiben. Der vorteilhafte EinfluB des Ti ist
sowohl in der makroskop. S truktur ais auch in den mechan. Eigg. deutlieh erkennbar.
(Alluminio 4. 271—97. 1935. Mailand.) B. K. M u l l e r .
W illy Machu, Neue Wege zur Gewinnung von Magnesium. Bespreehung der Verff.
der therm. Red. von MgO mittels C im elektr. Ofen im Vakuum bei Tempp. iiber 2000°
u. der vorliegenden Patentliteratur, z. B. nach den Yerff. der O e s t e r r e i c h - A m e r i -
k a n i s c h e n M a g n e s i t - A . - G . R a d e n t h e i m . (Metali u. Erz 32- 565—70. Dez.
1935.) JU N G E R .
Lain Diez-Kaiser, Voranschlag fiir Cyanisierungsversuche. In einem Vortrag
werden die fur die Eignung eines Er/,es zur Cyanidbehandlung maBgebenden Gesichts-
punkte erortert u. die erforderlichen Vorverss. besprochen. In einem Nomogramm
wird das spezif. Vol., bzw. die D. des Breies in Abhangigkeit vom Feststoffgeh. d ar­
gestellt. (Boi. min. Soe. Nae. Mineria 47 (51). 405—17. 1 Tafel. 1935.) R. K. M u l l e r .
C. C. Downie, Die Verarbeitung edelmeiallhaltiger Słeine. Edelmetallhaltige Ruck-
stande, Aschen, Fegsel, Gekratz werden in einer besonderen Arbeit im Schaeht- bzw.
Flammofen m it Pb- u. Cu-Sehmelzmaterialien auf edelmetallhaltiges Pb u. Stein v e r -
schmolzen. Fiir die Gewinnung des Ag aus letzterem wird der ZlE R V O G E L -P rozeB
vorgeschlagen. (Metallurgia 13. 21—22. 25. Nov. 1935.) Ju n g e r.
Otto Dietrich, Die Gestaltfestigkeit. In einer Zuschrift zu der Arbeit von T h u m
u. B a u t z (C. 1935. II. 3573) erhebt Vf. den Einwurf, daB bei Kurbelwellen der Aus-
druck „Entlastungskerbe“ nicht am Platze sei u. weist ferner auf die Gefahr hoch-
elast. Konstruktionen hin, da eine hohe Elastizitat in der Konstruktion gleiehbedeutend
mit der Herabsetzung der krit. Eigensehwingungszahl einer Konstruktion ist, was
besonders bei raschlaufenden Maschinen von ausschlaggebender Bedeutung werden
kann. Da fiir Befestigungselemente ahnliche Falle herangezogen werden konnen,
macht Vf. auf die Gefahr des Uberziehens von Dehnschrauben aufmerksam, haupt-
sachlich bei gleichzeitiger Verwendung von Leiehtmetallgehausen m it niedrigem
Elastizitatsmodul. (Stahl u. Eisen 55. 1238. 21/ 11. 1935.) F ra n k e .
F. Laszló, Die Gestaltfestigkeit. In einer weiteren Zuschrift (vgl. vorst. Ref.) zu
dem Aufsatz von T h u m u . B a u t z (C. 1935. II. 3573) fuh rt Vf. den Bruch beim Zug-
vers. an guten SchweiBverbb. auBerhalb der SchweiBnaht auf eine gewisse H artung
der SchweiBnaht u. ihrer nachsten Umgebung zuriick, wahrend die benaehbarten
Abschnitte durch AnlaBwrkg. erweichen, u. auf die oft beobaehtete (Juerschnitt-
vergroBerung durch die erhabenen Raupen. Weiter weist Vf. auf die Moglichkeit
einer mathemat.-elastizitatstheoret. Beriicksichtigung techn. Berandungsformen hin,
dic jedoch mcistens auch noch eine sehr schwierige zeitraubende mathem at. Entw.-
Arbeit bedingt. (Stahl u. Eisen 5 5 .1238—39. 21/11. 1935.) F ra n k e .
A. Thum und W. Bautz, Die. Gestaltfestigkeit. Erwiderung auf die Zuschriften
von D i e t r i c h u. von L A z ló (vgl. vorst. Reff.). (Stahl u. Eisen 55. 1239. 21/11.
1935.) b F ra n k e .
S. I. W olfsson, Die Torsion ais Methode zur Untersuchung des Kriechens. Móglich-
keiten der Anwendung der Torsionsmethode zum Studium der Erscheinung des
Kriechens sowie Bespreehung der Vorr. hierzu von E y e r e t t , L e a u . P a r k e r , O r l o e f
u. dem Werkstoff-Unters.-Labor. „ZIATIM“. Der Vf. kommt auf Grund von Unterss.
zu dem SehluB, daB die Torsionsmethode unter bestimmten Bedingungen (hohe Temp.,
Regelfahigkeit von ± 1 ° , genaue Best. der Deformation auf Grund der Langen-
berechnung, Gebrauch yon rohrenformigen Probenkorpern) bei hohen Tempp. sichere
Ergebnisse liefern ais die ZerreiBmethode. (Metal Ind. Herald [russ.: Westnik Metallo-
promysehlennosti] 15. 3STr. 6. 36—43. 1935.) H o c h s te in .
A. Graebing, Priifstandversuche m it decisensparenden Lagerwerkstoffen und Mafl-
nahmen, die bei dereń Anwendung zu beachten sind. Die Ergebnisse zeigen, daB es eino
Reihe yon zinnarmen Metallen gibt, die die zinnreichen Metalle in den meisten vor-
handenen Lagern ersetzen konnen, u. daB ihre Venvendung bei entsprechenden Lager-
konstruktionen, Schmieryerff. u. Olarten auch auf hóchst beanspruchte Lager aus-
gedehnt werden kann. Einzelheiten (19 Tabellen usw.) im Original. (Braunkohle 34.
729—35. 748—52. Noy. 1935. Zechau.) PANGRITZ-
1696 H vm . M e t a l lu r g i e . M e ta llo g ra p h ie . M e ta lly e ra rb e itu n g . 1 9 3 6 . I.

Katz, Materialprufung an Sparlagermeiallen. Vortrag iiber Yerss. an lioch-


bleihaltigen Legierungen. Die Priifung ergab fiir H artę u. Gleiteigg. yersehiedener
Sparlagermetalle groBe Untersehiede; jedoeh waren Hiirte u. Gleiteigg. einiger Spar-
lagermetalle besser ais dio yon bisher im Braunkohlenbergbau benutzten Lagermetallen
(z. B. WM 70), so daB dereń Ersatz durehaus moglich erscheint. (Braunkohlo 34.
752—54. 9/11. 1935. Welzow.) P a n g ritz .
S. P. W osskressenski, N. J. Sseljakow und J. I. Ssows, Praktische Winkę
uber róntgenographische Analyse. Kurzo Zusammenfassung der wichtigsten Unters. -
Ergebnisse des rontgenograph. Labors des Zentralinstitutes fiir Metalle, Leningrad,
vom letzten 1% Ja h r iiber: 1. die Graphitisierung von Stahl u. Roheisen; 2. Titan-
carbide u. -nitride; 3. Carbide der Legierung „Ssormact“ m it 3,5% C, 5,6% Si, 24,5% Cr,
4,5% Ni u. Fe Rest; 4. Oxydhautchen auf Fe; 5. Best. der H artetem p. von Stahlen;
6. Zementation in Ćyanbadern u. 7. das Bruchaussohen von Stahl in Abhangigkeit
von seinem Krystallaufbau. (Metallurg [russ.: Metallurg] 10. Nr. 6. 64— 71. 1935.
Zentralinst. fur Metalle.) H O C H STEIN .
R. Berthold, Die zerstorungsfreie Schweifinahtprufung. (Vgl. C. 1936. I. 1099.)
Vf. erortert solche Verff. fiir die zerstorungsfreie Priifung der SchweiBnaht, die heute
sehon eine prakt. Bedeutung erlangt haben: Priifung m it Róntgen- u. Gammastrahlen,
magnet. Priifung m it dem Feilspśineverf. bzw. m it Hilfe einer Schwingspule u. schlieBlich
die Priifung nach dem Anfrasverf. (Arch. techn. Mess. 5. T 129—31. 6 Seiten.
[V 8223-1]. 31/10. 1935. Berlin-Dahlem, Staatl. Materialpriifungsamt.) F ra n k e .
M. K. Gusselschtschikow, Der Einflufi der WarmbeJiandlung a u f die Schlag-
festigkeit von Elektroschweifinahten. Kerbsehlagunterss. von Probenstucken eines Kessel-
bleches m it 0,1—0,2 bzw. 0,25—0,3% C, die m it von „LIM “ umhullten Elektroden
geschweiBt waren. Bei sorgfaltiger Reinigung der SchweiBnahte von Schlackenteilchen
werden ohne Warmbehandlung zufriedenstellende Werto der Schlagfestigkeit erhalten.
Zur Entfernung von inneren Spannungen empfiehlt der Vf. eine Warmbehandlung
bei 600—650° m it darauffolgender Abkuhlung an Luft. (Metal Ind. Herald [russ.:
Westnik Metallopromyschlennosti] 15. Nr. 6. 124—26. 1935.) HOCHSTEIN.
W. Adrian, Bedeutung schweifitechnischer Forschmig. Uberblick iiber die Entw.-
Richtungen der neuzeitlichen SchweiBtechnik (Acetylen- u. LichtbogenschweiBverff.),
die besonders durch die Erkennung des maBgebenden Einflusses der Gestaltung auf
die Gute einer SchweiBverb. u. durch die Beeinflussung der metallurg. Vorgange im
SchweiBgut durch richtige u. zweckmafiige W ahl der Zusatzwerkstoffe bestimmt
werden. Nutzanwendung der gewonnenen Erkenntnisse fur Herst. yon Stahlbau-
werken, Kesseln u. Maschinen. (Autogene Metallbearbeitg. 28. 353— 59. 1/12. 1935.
Berlin.) F ra n k e .
K. Siemers, Grundlagen und Anwendungsmoglichkeiten der einzelnen elektrischen
Schweifii-erfahren. Nach Gbersicht u. Einteilung der elektr. SchweiBverff. werden
Stumpf-, Abschmelz- u. PunktschweiBung sowie dereń Anwendungsmógliehkeiten
niiher besclirieben. (Elektrowarmo 5. 289— 92. Dez. 1935. Essen.) F ra n k e .
Roder, WelcheFakloren sind bestimmend bei der Wahl einer Lichtbogenschweifianlage?
Kurzer Uberblick iiber die die Qualitat und W irtschaftlichkeit einer mittels Licht-
bogenschweiByerf. hergestellten SchweiBung beeinflussenden Faktoren, wie SchweiB-
mascliine, SchweiBelektroden u. der SchweiBer selbst. (Elektrowarmo 5- 293—94.
Dez. 1935. Dortmund.) F ra n k e .
Golther, Kohleelektroden in der Schweifitechnik. Uberblick iiber die fiir die SchweiB­
elektroden yerwendeten Kohlesorten u. iiber dio Anwendungsgebieto der Kohlelicht-
bogenschweiBung. (Elektrowanne 5. 300—01. Dez. 1935. Mehlem.) F ranke.
Ira T. Hook, Widerstandsschtceifiung ton Kupferlegierungen. (Metal Ind., London
47. 586—90. 595. 13/12. 1935. — C. 1 9 3 6 .1. 163.) F ra n k e .
Kart Ruppin, Grundsdtdiche Fragen zur Weiterentmcklung der Aluminium-
Punktschweifitechnik. Yf. erortert aus der Praxis heraus neue Yorschlage fur Elek­
troden hinsichtlich Form u. Wirkungsweise. (TZ prakt. Metallbearbeitg. 45- 571—74.
25/11. 1935. Berlin.) F ra n k e .
H. Holler und H. Frankenbusch, Gute der Autogenschweifiung in Abhangigkeit
von Schweifiart und Nachbehandlung. Nach kurżer Ubersieht uber die bisher iiblichen
Prufmethoden bezuglich ihrer einheitlichen Yerwendbarkeit bei gesehweiBten Verbb.
u. iiber den EinfluB der Zusatzelemente u. der Nachbehandlung auf die Eigg. der
SehweiBe werden zahlenmaBige Giitewerte (ZerreiBfestigkeit, Kerbzahigkeit, Biege-
winkel) yon C-Stahlen geringer Festigkeit (St 00, S t 34, S t 37), von C-Stahlen mit
1936. I. H y u ,. M e t a l l u r g i e . M e ta llo g ra p h ie . M e ta lly e ra r b e itu n g . 1697

hoheren Festigkeitcn (St 42, S t 50, S t 52, S t 60) sowie von Kesselblech M 1 m it u.
ohne Nachbehandlung wiedergegeben, wobei teilweise kurz auf Zus., SchweiBbarkeit
u. Gefiige eingegangen wird. (Autogeno Metallbearbeitg. 28. 337—44. 359— 63.
15/11. 1935. F rankfurt a. M.) FR A N K E.
E. Zom , Sland und Aussicliten der autogenen Oberflachenhartung. Vf. gibt eine
Ubersicht uber die fiir die Autogenhartung geeigneten Werkstoffe — geschmiedete
C- u. legierte Stahle, unlegierter u. legierter StahlguB, GuBeisen — u. weist besonders
auf Stahle m it 0,4— 0,6% C hin, dereń Festigkeit hoher ais bei den Einsatzstahlen
Uegt u. die sich durch eine groBe Komfestigkeit auszeichnen. Fem er wird ein t)ber-
blick iiber die verschiedenen Ausfiihrungsarten fiir H artebrenner u. iiber dereń An-
wendungsmoglichkeitcn gegeben u. die Hartemaschinen behandelt, Angaben iiber die
Wirtschaftlichkeit diescs Verf., besonders beim H arten von Wellen, Zahnradem u.
Gleitbahnen, gemacht u. auf die prakt. Anwendungcn der Autogenhartung eingegangen.
(Autogene Metallbearbeitg. 28. 305— 10. 321—25. 15/10. 1935. F rankfurt a. M.-
Griesheim.) , F ranke.
A. Matting, Schweiptechnische OberflachenbeJiandlung zur Herstdlung von Ober-
zugen. (Vgl. C. 1935. II. 2874.; 1936. I. 420.) Vf. untersucht das Zustandekommen
der Metallschichtcn, wobei die von SCHENK (Dissertation Berlin, Techn. Hochschule
1933) aufgestellte Theorie iiber das Metallspritzverf. im allgemeinen bestatigt wird.
Femer werden die Eigg. gespritzter Schichten — Haftfestigkeit, H artę, VerschleiB-
festigkeit, D. u. Widerstandsfahigkeit bei Wechselbeanspruchung u. bei hohen Tempp. —
untersucht u. das Ausspritzeri von Lunkem u. dio dabei auftretenden Schwiorigkeiten
behandelt. Auf Grund seiner Vers.-Ergebnisse kommt Yf. zu der Ansicht, daB ge-
spritzte Metallschichtcn wegen ihres inliomogenen Gefuges nicht dio Festigkeits- u.
VerschloiBeigg. der Grundmetalle erreichen u. daB daker ihre Anwendung auf wcnigo
Sondergebiete, wie das Ausspritzen Yon Lunkem , Verschonerungen oder die Herst.
von Al-t)berziigen, beschrankt bleiben muB. (Maschinenbau. Der Betrieb 14. 683—86.
1935. Hannover.) F ranke.
Heribert Grubitsch, Ober die Losungsgesćhwindigkeit von Eisen in geschmokenem
Zinlc. In Fortsetzung friiherer Arbeiten (C. 1932. I. 126. II. 3465; C. 1935- I. 3040)
untersuchte Vf. die Temp.-Abhangigkeit der Losungsgesćhwindigkeit. yerschiedener
Eisen- u. Stahlsortcn von genau bestimmter Oberflache in stets gleichen Mengen ge-
schmolzenen Zn bei stets gleicher Vers.-Dauer fur die Temp.-Bereiche 430— 480".
480—520° u. 520—600°. Die Losungsgesćhwindigkeit steigt im erstgenannten Temp.-
Gebict nur sehr Iangsam an, um im zweiten ein Masimum zu erreichen, wobei im Maxi-
mum bei 500° fur die verschiedenen Fe-Sorten Unterschiede bis zu 300% auftraten.
Im Bercich 520—600° fallt die Loslichkeit stark ab u. dio gel. Fe-Menge ist wio zwischen
430 u. 480° proportional der Quadratwurzel der Einw.-Dauer. Vf. h at einen Werkstoff
fiir Verzinkungspfannen gefunden (C. 1935. II. 3157), fiir den Proportionalitat zwischen
gel. Fe-Menge u. Quadratwurzel der Einw.-Dauer fur das gesamtc Temp.-Gebiet von
440—600° besteht. (Angew. Chem. 48. 689—91. 2/11. 1935.) Ju n g e r.
A. N. Strelnikow und D. I. M irliss, Die Korrosion des Eisens beim Kontakt mit
der Orenze: Elektrolyt und organische Stoffe. Bei niedrigen Tempp. konnte auf Grund
der Verss. in Cbereinstimmung m it der Filmtheorie Yon K lS S T JA K O W S K I (C. 1933.
II. 3914) festgestellt werden, daB B zn., Petroleum u. Erdol Eisen nicht korrodieren.
Ais Ursacho der Korrosion kommen nur Elektrolyte in Frage. Wenn im Elektrolyten
iiber der Bzn.-Schicht der Korrosionsprozefl des m it Bzn. behandelten Eisens aktiver
ist, ais bei mit Petroleum u. Erdol behandeltem Eisen, so kann das dam it erklart werden,
daB im ersten Falle die Beriihrung m it dem Elektrolyten durch eine relativ Y om F ett
befreite Eisenoberflache erfolgt, die leicht einer Korrosion unterliegt, wahrend im
Falle des Petroleums u. Erdóls die Oberflache durch eine Adsorptionsschicht von
oberflachenakt. Substanzen vor der korrodierenden Einw. des Elektrolyten gcschiitzt
wird. Dio Korrosion nim m t ab oder fehlt ganz, wenn zum Elektrolyten geniigende
Mengen von Natriuinsilicat zugesetzt werden, was sich durch die Annahme eines
elektropositiveren Potentials durch das Eisen, beim Cbergang in den inaktivercn
Zustand erklaren laBt. (Buli. Acad. Sci. U. R. S. S. fruss.: Iswestija Akademii Nauk
S.S.S. R.] [7] 1934. 1571—82.) K le v e r.
W. Stewart Patterson und R. C. A. Culbert, Der Einflup yon bestimmten
organischen Hydroxylverbindungen auf die Korrosion von Eisen in mil Sauerstoff ge-
sdttigten Salzlosungen. Im 1. Teil der Arbeit berichten Yff. uber Korrosionsverss.
an Eisen m it 0,15% C in e in e r m it 0 2 versotzten 0,01-n. N a2SO,-Lsg., wobei die relatiY O
1698 H VIII. M e t a l l u b g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l y e r a r i s e i t o n g . 1 9 3 6 . I.

Menge der gebildeten Ferro-Ferriverbb. u. die Vcranderung der Korrosionsgeschwin-


digkeit m it der 0 2-Konz. festgestellt werden sollten. Der 2. Teil der Arbeit umfaBt
Unterss. uber den EinfluB steigender Zusatze an organ. Inhibitoren zu der Korrosionsfl.
auf den Korrosionsyerlauf u. der 3. Teil enthalt Verss. iiber den EinfluB der Anzahl
von Hydroxylgruppen der verwendcten Inhibitoren auf die Korrosionsgeschwindigkeit.
Die ais Inhibitoren benutzten organ. Verbb. waren m it steigender Anzahl der Hydr-
oxylgruppen: Athylenglykol, Glycerin, E rytrit, Mannit u. Sorbit. — Die Verss. ergaben,
daB bei der Korrosion von Eisen in einer Na2S 04-Lsg. bei lioher 0 2-Konz. neben Fe(OH)3
ein auf dem Werkstoff haftender sehr diinner, aber siclitbarer Film von Fe^O., gebildet
wird, der eine unterschiedliche Luftdurchlassigkeit zur Folgę hat, wahrend bei
niedrigeren 0 2-Konzz. dieser Film sofort zu Ferroferrihydroxyd reduziert wird. Femer
ist bei niedrigen 0 2-Ivonzz. die Korrosionsgeschwindigkeit direkt der Konz. propor­
tional, bei hóheren Konzz. ist sie jedoch groBer u. nim m t sehlieBlich einen konstanten
W ert an, der unabhangig ist von einer weiteren Konz.-Steigerung. Hydroxylverbb.
untersuchter A rt verzogern die Korrosion, was auf ihre betrachtliche Adsorption der
Korrosionsprodd. zuriickzufuhren ist. Die Ergebnisse bewcisen die groBe Bedeutung,
die die Korrosionsprodd. fiir den Ivorrosionsvorgang haben, u. zeigen, daB die Wrkg.
der Inhibitoren bestimmt wird durch drei F aktoren: Menge des verwendeten Inhibitora,
Anzahl der Hydroxylgruppen pro Mol. u. raumliche Anordnung der Hydroxylgruppen
im Molekiil. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54. Trans. 327—31. 4/10. 1935.
Sunderland, The Technical College, Chemistry Department.) F ra n k e .
S. N. Ssyrkin und Je. Je. Pugatschew, Metallkorrosion bei der Chlorierung von
Toluol. Korrosionsverss. ergaben, daB unter den Bedingungen der Benzotrichloriddarst.
(Einw. von Cl2 auf Toluol bei 110—190°) ais GefaBmaterial (abgesehen von Email) nur
Blei u. besonders Monelmetall verwendbar ist; letzteres wird weniger angegriffen ais Pb
u. bewirkt keine Verliarzung, ist aber empfindlieh gegen wss. HC1. (Anilinfarben-Ind.
[russ.: Anilinokrassotsehnaja Promyschlennost] 5. 162—67. 1935.) MAURACH.
J. van der W al, Vorprufung einiger „Sparbeizen“ a u f Ungefahrlichkeit beim Ge-
brauch zur Beinigung aufgeslellter Apparate. Sparbeizen sind Mineralsauren zur Rost-
entfernung von Metalloberflachen bei mógliehster Vermeidung eines Siiureangriffes
auf das Metali durch Zusatze von organ. Stoffen. Nach Verss. mit 4 derartigen Spar­
beizen des Handels an verschiedenen Metallen erwiesen sich diese bei yorsichtigem
Gcbrauch ais fiir den Zweck brauchbar. (Diagramme u. Angaben iiber A n g re ifb a rk e it
von Fe, GuBeisen, Al, Zn, Cu, Messing u. Bronze im Original.) Verss., die A rt des zu-
gesetzten organ. Stoffes zu erm itteln, fiihrten bei einer Sparbeize zum wahrschein-
lichcn Nachweis von Pflanzenauszug, bei einer anderen von polymerisiertem Form­
aldehyd, bei einer dritten von Hexamethylentetramin, alle in HC1. (Chem. W eekbl.
32. 709—13. 14/12. 1935. Den Haag, Rijks-Inst. voor Brandstoffenecomie.) Gd.

Fuller Lehigh Co., iibert. von: Charles Edward Lucke, New York, V. St. A.,
Einschmelzen von Erzen. Dio pulyerfórmigen Erze werden zusammen m it Erzen u.
Zuschlagen mittels erhitzter Luft in einen hoch erhitzten Ofenraum von oben her ein-
geblasen, dessen Boden von einer Schmclze erfiillt ist. Um eine Beruhrung der in
der Schwebe befindlichen Bescliickung m it den Ofenwanden zu verhuten, e r w e ite r t
man den Ofenraum nach unten zu. (Can. P. 339 846 vom 31/3.1932, ausg. 6/3.
1934.) G e is z l e r .
Shell Development Co., San Francisco, Cal., V. St. A., iibert. von: Hendrik Jan
Jacob Janssen, I m Haag, Holland, Reduktion ion Erzen. Aus den p u lv e r fo r m ig e n
Ausgangsstoffen wird, gegebenenfalls unter Zugabe eines Stabilisators, z. B. einer Seife,
eine Suspension in Brennól hergestellt, die m it Luft in einen hoch erhitzten Red.-Raum
eingeblasen wird. Die Luftmengc wird so bemessen, daB die sich bildende Flamme
reduzierend ist. Die Metalloxyde, z. B. S n02, ZnO, Fe-Oxyde, werden zu Metali redu­
ziert. Die nieht fliiehtigen Metalle fallen im Red.-Raum zu Boden u. konnen aus ihm
durch Absteclien entfernt werden. Die einen groBen Anteil an brennbaren Gasen
enthaltenden Abgase konnen zur Beheizung des Red.-Raumes herangezogen werden.
(A. P. 2 019 785 vom 31/7. 1933, ausg. 5/11. 1935. Holi. Prior. 30/8. 1932.) G e i s z l e r .
y ittore Palchetti, Turin, Veredelnder Zusatz zu Gufieisen. AuBer den L e g ie ru n g s -
elementen, wie Si, Mn, Cr, Ni, Mo, werden dem GuBeisenbad noch Alkali- oder Lrd-
alkalisalze zugesetzt, die eine Oxydation Yerhindern; z. B. kommen auf 5 (Teile)
Legierungszusatz noeh 1 N a2C 03 + 3 CaO + 1 CaF2. — Die technolog. Eigg. des
GuBeisens werden Yerbessert. (It. P. 318 285 vom 19/1. 1934.) H a b b e l.
1936. I. H vm . M e t a l l d k g i e . M e t a l l o g r a p i i i e . M e t a l l y e r a r b e i t u n g . 1699

Marvin J. Udy, Niagara Falls, N. Y., V. St. A., Aufarbeitung von Chrom-Eisen-
erzen. Zur Erzielung eines Ferrochroms m it hohem Cr-Geh. schm. man das Erz mit
Red.- u. FluBmitteln unter solchen Bedingungen ein, daB metali. Fe m it geringem
Cr-Geh. u. eine an Cr sehr reiehe Sclilacke entsteht, aus der bei der Red. ein Ferro-
chrom mit hohem Cr-Geh. enthalten wird. Ais Red.-Mittel fiir das Erz kommen haupt-
sachlieli C, Si oder Ferroehrom m it geringem Cr-Geh. in Fragc. Das letztere kann
z. B. durch yollstandige Red. eines Teils der Erze hergestellt werden. Dio Schlacke
wird zweckmaBig m it Fe-Si oder Si reduziert. Aus einem Erz, in welchem das Ver-
haltnis von Cr zu Fe etwa 63 zu 37 betrug, wurde ein Ferroehrom m it 71% Cr erhalten.
(E .P . 437008 yom 6/3. 1935, ausg. 21/11. 1935. A. Prior. 19/3. 1934.) G e i s z l e r .
Fried. Krupp Akt.-G es., Essen a. d. Ruhr, Warmebeliandlung von Eisen-N ickcl-
legierungen fiir magnet, beanspruchte Gegenstando m it oder ohne Zusatze von bis zu
10% Cu, Mn, Mo, W, V oder Si, einzcln oder zu mehreren, dad. gck., daB die Le­
gierungen einer mindestens einen Tag (yorzugsweise mehrere Tage) dauernden Gliih-
behandlung in neutraler oder reduzierender Atmosphare unterworfen werden. — Die
Gluhung erfolgt zweckmaBig bei 900— 1200° in N2 oder H 2. Nach der Behandlung
sind die Legierungen in ihren magnet. Eigg. unempfindlich gegen schnelle Abkuhlung.
(Oe. P. 143 298 vom 16/4. 1934, ausg. 25/10. 1935. D. Prior. 5/5. 1933.) G e i s z l e r .
Bell Telephone Laboratories, Inc., New York, iibert. von: Richard M. Bozorth,
Short Hills, und Joy F. Dillinger, E ast Orange, N. J ., V. St. A., Magnetische Nickel-
Eisenlegierung m it hoher Maximalpermeabilitat. Legierungen m it 65—70% Ni, Rest Fe,
werden bei liohen Tempp. (500—1500°) in H , 1—24 Stdn. lang gegliiht u. langsam
(hochstens 300° in der Stde.) auf Raumtemp. abgekiihlt. H ierauf werden sie ebenfalls
in H2 auf eine wenig iiber der magnet. Umwandlungstemp. liegende Temp. (etwa 400°)
erhitzt u. der Einw. eines magnet. Feldes ausgesetzt. Nach mindestens 1 Stde. werden
sie langsam unter Aufrechterhaltung der H 2-Atmosphare u. des magnet. Feldes auf
Raumtemp. abgekiihlt. Man kann die Legierungen auch von der hohen Temp. auf
Raumtemp. unter der Einw. des elektr. Feldes abkiihlen oder sie auf den magnet.
Umwandlungstemp. abkiihlen u. dann bei gleichzeitiger Einw. des magnet. Feldes
bei dieser Temp. halten u. schlieBlich die Abkuhlung auf Raumtemp., wie oben be-
sehrieben, yornehmen. Die Permeabilitat der Legierung laBt sich auf iiber 450 000
steigern. AuBer Ni u. Fe konnen die Legierungen noch 1— 12% Mo, Cr, Cu, V, Ti,
Si oder Al enthalten. (A. P. 2 002 689 vom 2/3. 1934, ausg. 28/5. 1935.) G e i s z l e r .
Bell Telephone Laboratories, Inc., New York, iibert. von: George A. K elsall,
Belleville, N. J., V. St. A., Verbesserung der magnetischen Eigenschaften von unregel-
maflig gestalteten oder sehr groflen Gegenslanden aus Eisen-Nickellegierungen. Zur Steige-
rung der Permeabilitat kiihlt man die Gegenstande von einer Temp., die iiber dem
magnet. Umwandlungstemp. der betreffenden Legierung liegt, langsam ab u. setzt
sie dabei der Einw. eines magnet. Feldes aus, in dem die Richtung der Kraftlinien
mit derjenigen, in der im Gegenstand die hochste Perm eabilitat gewiinscht wird, zu-
sammenfallt. Zur Beseitigung innerer Spannungen fiihrt man vor dieser Behandlung
ein Gliihen bei einer Temp. iiber 900°, yorzugsweise zwischen 1000 u. 1100°, aus u.
kiihlt langsam von dieser Temp. ab. Die in erster Linie in Frage kommenden Werk-
stoffe bestehen aus 78,5% Ni, Rest Fe, oder 45% Ni, 30% Fe, Rest Co. (A. P. 2 002 696
yom l l / i i . 1933, ausg. 28/5. 1935.) G e is z le r.
Electro M etallurgical Co., iibert. von: Augustus B. K inzel, Flushing, und
Walter Crafts, New York, N. Y., V. St. A., Werkstoff fiir Maschinen, die tiefen Tern-
peraturen ausgesetzt sind, bestehend aus einer Stahllegierung m it 0,25—3,25% Cr,
I,2o—0,25 Cu, nicht iiber 0,5 C, Rest Fe. Dieser Werkstoff w ir d auch bei Tempp.
yon —20 bis —80° nicht sprode. (A. P. 2 018 267 vom 4/10. 1933, ausg. 22/10.
1935.) M a rk h o ff.
Ore Solvents Corp., Del., iibert. von: Frank W. Traphagen, Golden, Colo.,
tt 4 ' ’ Chlorierung von komplexen Zinkerzen. Teilref. nach Can. P. 323 107; C. 1934.
II. 2595. Nachzutragen ist: Die eingefiihrtc Menge an Cl, wird so bemessen, daB die
Suapension auf eine Temp. in die Niihe ihres Kp. erhitzt wird. Durch Einstellung des
uber der FI. herrschenden Druckes sorgt man dafiir, daB der Kp. der FI. etwa gleich
dem F. des aus dem E rz abgeschiedenen S wird. (A. P. 2 0 1 7 330 vom 7/2. 1929,
ausg. 15/10.1935.) G e is z le r.
v Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vorm. Roessler, F ran k fu rt a. M.,
ergiiten und Blankgliihen von nicht zementierbaren zinkhaltigen Legierungen, wie Alpaka
u. Messing, dad. gek., daB dieselben, nachdem sie gegebenenfalls einer Yorwarmung
1700 H VII1. M e t a l l u e g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l y e r a r b e i t c n g . 1 9 3 6 . I.

in móglichst an 0 2 frcien h. Gasen unterworfen worden sind, einer kurzeń Warme-


behandlung in schmelzfl. Badem unterworfen werden, welehe aus inerten Salzen, wio
NaCl, KC1 u. dgl., bestehen u. mehr ais 5°/o, z- B. 5—30% an Cyaniden enthalten.
(D. R. P. 622449 KI. 40 d vom 22/10.1929, ausg. 28/11.1925.) G e is z le r.
Apex Smelting Co., iibert. von: George H. Starmann, Chicago, 111., V. St. A.,
Spritzguftlegicrung, bestehend aus 3—6% Al, 0—5% Cu, 0,01—0,5% Ti, Rest Zn.
AuBerdem kann die Legierung noch 0,01—0,3% Mg enthalten. Infolge des Geh. an
Ti soli die m it einer Vol.-VergroBerung yerlaufendo Phasenumwandlung der Zn-Al-
Legierungen unterdriiokt werden. AuCerdem besitzt der Werkstoff groflen Widerstand
gegen interkrystalline Korrosion. (A. P. 2 0 1 3 870 vom 2/4.1934, ausg. 10/9.
1935.) G e is z le r.
Urlyn C. Tainton, St. Louis, Mo., V. St. A., Nafimetallurgische Aufarbeilung ton
Bleierzen. Aus den gerosteten Erzen wird das Pb m it Atzalkalilsgg. ausgelaugt. Die
Lauge wird, nachdem aus ihr das Pb elektrolyt. gefallt wurde, zur Auslaugung frisehen
Rostguts im Kreislauf yerwendet. Das in den Laugen sich immer mehr anreichernde
Alkalisulfat scheidet man durch teilweises Eindampfen oder Abkuhlen der Lauge ab.
Zur Ruckgewinnung von Atzalkalien aus diesem Salz reduziert man es, z. B. in einem
m it Speckstein ausgefutterten Sehachtofen, zu Alkalisulfid, das m it einem Metallosyd,
z. B. von Zn, Cu oder Sin, zu A lkalihydrosyd u. ZnS o. dgl. umgesetzt wird. Aus
dem letzteren stellt man durch das Rosten Oxyd her, welches man auf neue Mengen
Alkalisulfid zur Einw. bringt. (A. P. 2 017 612 vom 22/11. 1929, ausg. 15/10.
1935.) G e is z le r.
Ernst Justus Kohlmeyer und Henry Hocking, Berlin, Gewinnung von Blei
oder anderen Metallen aus Flugstauben, Ozydgemisclien und anderen oxydischen Ausgangs-
stoffen durch Eintragen dieser Stoffe in Mischung m it C in eine fl. Schmelze aus Salz oder
andere neutrale Schmelzflusse, dad. gek., daB wahrend derR k. ein dauemdes Schaumen
der Schmelze dadureli aufrecht erhalten wird, daB in die Schmelze absatzweise ein
Gemisch aus Elugstaub o. dgl. u . C eingetragen wird, das durch Z u s a m m e n m a h le n
der beiden Stoffe erhalten wurde. — 3 weitere Anspruehe. Zur Vcrstarkung des
Schaumens verwendet man eine Kohle m it besonders hohem Gasgeh. u . setzt der Be-
schiekung auBerdem gasentwickelnde Stoffe, wie Carbonate oder Sulfate zu. (D. R. P-
620 943 KI. 40 a vom 18/11. 1933, ausg. 30/10. 1935.) G e is z le r
M. Lissauer & Co., Koln a. Rh., Enlicismutieren von Blei mit E r d a l k a l i m e ł a l l e n
in Verb. m it dem Entsilbern mittels Zn nach D. R. P. 615 566, dad. gek., daB die Erd-
alkalimetalle dem Pb in Form von Zn enthaltenden Legierungen zugesetzt werden. —
Ein weiterer Anspruch. Dio Beseitigung des restlichen Zn u. Erdalkalimetalls aus dem
Pb geschieht mittels Cl2. Die dabei entstandene Salzschmelze wird zur Gewinnung von
Zn u. Erdalkalim etall herangezogen. (D. R. P. 622135 KI. 40 a vom 16/9.1930,
ausg. 21/11. 1935. Zus. zu D. R. P. 615 566; C. 1935. 11. 2577.) G e is z le r.
Harry VOn Chamier-Glisczinski, Berlin-Charlottenburg, Abschei-dung von Melallen
mit niedrigerem Elektropotential ais Wasserstoff aus Metallsahlosungen, dad. gek., daB
d ie Lsgg. m it Aktivkohlen, welehe reduzierend wirkende Gase absorbiert enthalten,
bei hoherer Temp. u. unter hoherem Druck behandelt werden. — A is zu a b s o rb ie re n d e
Gase kommen hauptsaehlich S 0 2 oder CO in Frage. Durch entsprechende Bemessung
der Ealknittelmenge laBt sich eine fraktionierte Pallung, z. B. von Ag u. Cu aus Sulfat-
lsgg. m it Hilfe von S 0 2, erreichen. (D. R. P. 622 528 KI. 40a vom 27/8. 1933, ausg.
30/11. 1935.) G e is z le r.
American Brass Co., W aterbury, Conn., iibert. von: Herbert C. J. Jennison,
Bridgoport, und Richard B. Montgomery, Seymour, Conn., V. St. A., Herstellung
ion sauerstoffannem Kupfer. Eine Reihe von Cu-Chargen wird nacheinander unter
den gleichen Bedingungen (Gewicht u. Zus.) unter einer Holzkohlendecke eingeschmol-
zen. Dann entfernt man die Decke u. riihrt die Schmelze zur Entgasung m it einem
G raphitstab an der L uft um, worauf man die teilweise verbrannte Holzkohle wieder
auf das Bad gibt u. weiter riihrt. Zuletzt tragt man ein Desosydationsmittel ein, das
keine gasformigen Rk.-Prodd. ergibt. Durch die Einhaltung gleicher A rb e its b e d in g u n g e n
wird vor dem Desoxydieren ein Metali erzielt, das immer den gleichen 0 2-Geh. aui-
weist, so daB sich die Menge an Desosydationsmittel genau bemessen laBt u. ein Metali
von gleichmaBigen guten Eigg. anfallt. Ais Desoxydationsmittel kommen hauptsaehlich
Metalle, z. B. Al, Mn, Li oder Ca, in B etracht. Nach A. P. 2003889 soli das Durch-
riihren des Metalls an der L uft derart geschehen, daB der 0 2-Geh. des Cu hochstens 0,09,
Torzugsweise noch unter 0,025% betragt. Aus dem desoxydierten Metali sollen haupt-
1936. I. H T1II. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g b a p h i e . M e t a l l y e r a r b e i t u n g . 1701

sachlich Cu-Legierungen m it Cd, Sn, Zn, Al oder Ni hergestellt worden. (A. PP.
2 003 296 Tom 9/9. 1933 u. 2 003 889 vom 20/10. 1933, beide ausg. 4/6. 1935.) G e i s z l .
American Metal Co. Ltd., V. St. A., Herstdlung von ChifSstiicken aus m it P desoxy-
diertem Cu. Das Metali wird in eine gekuhlte, vorzugsweise stehende Kokille gegossen,
dereń Boden u. W andę m it W. befeuchtet sind. Man kann das W. auch wahrend des
EingieBens des Metalles in die Form spritzen. Es soli sich an der Kokillenwand ein
Dampfmantcl bilden, der ein Ankleben einer aus dem Metali ausgeschiedenen, viel P
enthaltenden Yerb. vcrhindert. Neben fl. oder auch dampffórmigem W. kann ein inertes
Gas in die Form eingefuhrt werden. Die Form soli vor dem Benetzen m it W. m it 01
ausgestrichen werden. (F. P. 784 923 vom 29/1. 1935, ausg. 29/7. 1935. A. Prior. 1/2.
1934.) Ge is z l e r .
American Brass Co., ubert. von: Earl W. Palmer, W aterbury, und Cyril
Stanley Smith, Cheshire, Conn., V. St. A., Kupferlegierung, bestehend aus 30—70%
Cu, 0,02—1% Mg, R est Fe. Ein Teil des Mg kann auch durch geringe Mengen von des-
oxydierend wirkenden Zusatzen von Si oder Mn ersetzt werden. Ihre Menge ist jedoch
eo zu bemessen, daB sie in der Endlegierung nicht enthalten sind. Die Legierungen, die,
wahrscheinlich infolge der Abwesenheit von C, vollkommen homogen sind, besitzen,
allerdings bei geringerer Korrosionsfestigkeit hohe Zugfestigkeit, u. besonders bei hohen
Gehh. an Cu, hohe elektr. Leitfahigkeit. Die gut gieBbaren Werkstoffe kdnnen bei
Tempp. bis zu 1050° gewalzt werden. Zur Erhóhung der elektr. Leitfahigkeit gluht man
sie vor dem letzten Ziehen 1/ 1—4 Stdn. lang bei 600—850° u. kuhlt sie dann langsam
(l/2—8 Stdn.) im Temp.-Gebiet von 450—600° ab. (A. P. 1 999 850 vom 20/12. 1934,
ausg. 30/4.1935.) G e is z le r.
Chrome Alloys Mfg. Co., ubert. von: Harlan J. Mc Fagden sr., Oakland, Cal.,
V. St. A., Herstdlung ton Legierungen aus Kupfer, N ickd und mindestens 30°/o Zink.
Man stellt zunachst aus Ni u. Cu eine Vorlegierung her u. taucht in das geschmolzeno
Metali das Zn so lange ein, bis es ebenfalls geschmolzen ist. AuBerdem kann die Le-
gierung noch Cr, Mn, Fe u. Sn enthalten. Geeignete Legierungen bestehen z. B. aus
je 40—50% Cu u. Zn, 5—10% Ni. 1—2% Mn, 0,1—0,5% Cr, 0,5—1% Sn u. 0,1
bis 0,2% P. Die fcinkomigen Werkstoffe besitzen hohen W iderstand gegen korro-
dicrende Angriffc u. laufen nicht an. Sie sind z. B. gegeniiber Salzwasser, Cl2 u. saure
Dampfen bestandig. AuBerdem besitzen sio gute mechan. Eigg., z. B. hohe Zug­
festigkeit u. Streckgrenze. (A. P. 2 012 966 vom 31/5. 1932, ausg. 3/9. 1935.) G e i s z l .
Imperial Chemical Industries Ltd., London, und Henry Winder Brownsdon,
Moseley, Birmingham, England, Herstdlung ton Fedem u. ahnlichen hoch elast. Gegen-
standen. Die Gegenstande werden aus ausseheidungshartungsfahigen Cu-Legierungen
mit 0,5—5% Ni u. einem 3-mal so hohen Al-Geh. hergestellt. Die mechan. Verarbeitung
der Legierungen geschieht im weichen Zustand, der durch Gliihen bei 800—900° u.
Abschrecken erreicht wird. Zum Schlufi werden sie durch Gliihen bei 300—600° ge-
hartet. AuBer den oben genannten Bestandteilen konnen die Legierungen bis zu 15% Sn
u. bis zu 39% Zn enthalten. Die Mengo der Zusatze darf jedoch nur so hoch bemessen
sein, daB das a-Gefuge erhalten bleibt. (E. P. 425 547 vom 16/9. 1933, ausg. 11/4.
1935.) Ge is z l e r .
Austenal Laboratories, Inc., V. St. A., Legierung fiir kiinstliche Kauwerkzeuge u.
andere im Inneren des menschlichen u. tier. Kórpers zu verwendende Gegenstande,
bestehend aus 40—90% Co, 6—40% Cr, 6—30% W oder Mo oder W u. Mo, 0—20% Ni,
0,01—2, yorzugsweise weniger ais 0,6% C u. gegebenenfalls bis zu 6% Si, Cu, Mn, Al,
Ii, V, Zr, Ta, Be, B, Fe, einzeln oder zu mehreren. Der Werkstoff ist unangreifbar
durch Kórpersafte, besonders Speiehel, u. Chemikalien. (F. P. 789 986 vom 14/5. 1935,
ausg. 9/11. 1935. A. Prior. 14/5. 1934.) G e is z le r.
Falconbridge Nikkelverk-Aktieselskap, Norwegen, Elektrolytische Gewinnung
wre Nickd, das unm ittelbar gewalzt werden kann u. im gegliihten Zustand gute mechan.
Ligg. aufweist. Ais Elektrolyt dient eine Ni-Lsg., die weniger ais 0,01% As, Sb, Sn,
Bi, Pb, H ,,S , Se u. To u. weniger ais 0,002% Fe enthalt. Ein Teil der Verunreinigungen
kann dadurch entfem t werden, daB man sie zusammen m it einem Teil des Ni (3—5%)
niederschlagt (vgl. auch E. P. 420248; C. 1935. II. 590). Organ. Bestandteile werden
durch Behandlung des Elektrolyten m it einem Oxydationsmittel, z. B. K M n04, un-
Echadlich gemacht. Die Elektrolyse wird bei einer Temp. zwischen 25 u. 45° u. einer
‘-tromdichte von hochstens 100 Amp. je qm Yorgenommen (vgl. auch E. P. 372958;
y-1932. II. 1963). (F. P. 784 219 vom 15/1. 1935, ausg. 22/7. 1935. N. Prior. 15/1.
Ge is z l e r .
1702 HT11I. M e ta llu r g ie . M e ta llo g ra p h ie . M e ta lly e r a r b e ito n g . 1936. I.

Raoul Bevśrini und Elie Raymond, Frankreich, Trennung von Nickel und Kobalt
in akal. gemachten Lsgg. Die Lsgg., die vorzugsweise durch Auslaugen von Erzen
m it H 2S 0 4 erhalten wurden, werden nach Ausfallung von As u. Fe, z. B. m it CaO,
in eine alkal. Lsg. eines Athylamins eingegossen. Von den ausgefallten Hydroxyden
des Ni u. Co wird das letztere vollstandig ais komplexes Salz wieder gel., wahrend
das Ni-Hydroxyd ungel. bleibt. Etw a vorhandenes Mn verhalt sich wie Ni. Aus der
Lsg. kann das Co elektrolyt. oder ais Sulfid m it H 2S gefallt werden. Nach F. P. 786868
giefit man die Mn-, Ni- u. Co-Sulfate enthaltende Lsg. in eine Lsg. von Glycerylamin
ein, die einen ObersehuB an Atznatron enthalt. Ni u. Mn fallen in der Warnie quanti-
ta tiv aus, wahrend Co in Lsg. bleibt. (F. PP. 786 810 vom 28/5. 1934, ausg. 10/9. 1935
u. 786 868 vom 2/6. 1934, ausg. 11/9. 1935.) G e is z le r.
W estinghouse Electric & Mfg. Co'., E ast Pittsburgh, iibert. von: George
P. H alliwell, Wilkinsburg, Pa., V. St. A., Nickel-Kobaltlegierung, dad. gek., daB die
Summę der Gehh. an Ni u. Co 80—95% betragt u. daB sie noch Ti u. Fe enthalt, wobei
die Summę der Gehh. an Ti u. Fe 5—20% betragt. — Ein weiterer Anspruch. Die
Legierungen weisen hohen elektr. W iderstand sowie hohe Saure- u. Korrosionsbestiindig-
keit auf, so daB sie in vielen Fallen P t u. I r ersetzen konnen. Das Ti, das ais Desoxy-
dationsmittel wirkt, erhoht gleichzeitig die Bearbeitbarkeit der Legierung. Nach A. P.
2 018 520 sollen Ni-Legierungen m it 20—70% Ni, 60— 10% Co, 5—50% Fe u. 0,5 bis
10% Ti dadurch in ihren physikal. Eigg., besonders ihrer Zugfestigkeit u. Proportio-
nalitatsgrenze, auch bei hoheren Tempp. verbessert werden, daB man sie yon mindestens
900° absehreckt u. bei 500—800° anlaBt. Die Werkstoffe eignen sich besonders zur Horst.
von Ventilteilen yon Brennkraftmaschinen oder anderen bei hohen Tempp. arbeitenden
Maschinen. (D. R. P. 620 897 KI. 40b yom 6/12. 1927, ausg. 29/10. 1935. A. P.
2 018 520 vom 3/3. 1932, ausg. 22/10. 1935.) G e is z le r.
Driver-Harris Co., Harrison, iibert. von: James M. Lohr, Morristown, N. J.,
V. St. A., Nickel-Cliromlegierung, bestehend aus 15—25% Cr, 0,01—0,2% Ca, 0,001
bis 0,5% Zr, Rest Ni. AuBerdem kann die Legierung geringe Mengen (etwa 0,05—l “/o)
Mn oder Si oder Mn u. Si enthalten. Die Werkstoffe eignen sich besonders zur Herst.
von elektr. Widerstanden. D a sie auch bei hohen Tempp. sehr widerstandsfahig gegen
Oxydation sind, besitzen die W iderstande besonders hohe Lebensdauer. Nach A. P.
2019687 bzw. 2019688 weisen Legierungen aus 7—22% Cr, 8—30% Fe, gegebenen-
falls 0,1—2% Ca, 0,01—0,5% Zr, Rest Ni, ahnliche giinstige Eigg. auf (ygl. auch
A. PP. 2005430; C. 1935. II. 2877). (A. PP. 2 019 686, 2 019 687 u. 2 019 688 vom
14/6. 1935, ausg. 5/11. 1935.) G e is z le r.
Electro M etallurgical Co., V. St. A., Chromlegierung, bestehend aus 50—80% Cr,
0,35— 1,8% N, 1—8% C, Rest Fe. Das Verhaltnis des Geh. an N zu dem an Cr soli
zwischen 1: 500 bis 1: 75 liegen. Bei geringeren Gehh. an N iibt dieses Element in
dem Stahl, dem das Ferrochrom zugesetzt werden soli, keine Wrkg. aus, wahrend bei
zu hohen Gehh. an N Gase abgesehieden werden, die eine Verschlechterung des Metalls
bewirken. Die Einfiihrung des N kann in Form yon Cr- oder Fe-Nitriden in geschmol-
zenes, an C armes Ferrochrom geschehen oder man kann Luft, N2 oder NH3 durch
das geschmolzenc Metali blasen. (F. P. 788 947 yom 17/4. 1935, ausg. 19/10. 1935.
A. Prior. 14/8. 1934.) Ge is z l e r .
Harry Howard Armstrong und Arthur Burley, Menefee, V. St. A., Eleklrolytischc
Abscheidung ton Wolframlegierungen. Man yerwendet einen fluBsauren Elektrolyten
(pH = 4,5—6,8), der ais W-Verb. W 02F , enthalt. Beispiel: 200 g W 0 3 u. 240 NH4HF,
lóst man in 4,5 1 W. u. erhitzt auf 71—99°. Nach dem Filtrieren der Lsg. fiigt man
ihr 120 B(OH)3, 60 N aF u. 60 Weinsaure hinzu. Zur Erzeugung von W-Ni-Legierungs-
ndd. fiigt man weiter 10 NiC03-Ni(0H )3-4 H 20 hinzu u. stellt einen pH-Wert von
5,3—6,3 ein. Ais Anodenwerkstoff yerwendet man W u. Ni oder WC u. Ni. Kathod.
Stromdichte 6— 100 Amp./0,1 qm. Die tjbcrziige aus derartigen Legierungen schiitzen
vor dem Angriff yon HC1 u. H 2S 04. Durch eine therm. Nachbehandlung bei 815°
in Ggw. yon C kann man die Oberflache der Uberziige in WC yerwandeln. (F. P-
789 883 yom 10/5. 1935, aufg. 7/11. 1935. A. Priorr. 18/9. u. 2/4. 1935.) M a r k h o f f .
Trefileries et Laminoirs du Havre, Frankreich, Gemnnung i on A l u m i n i u m ,
Calcium, Magnesium oder Silicium aus ihren Oxyden. Oxyde u. Carbide der genannten
Elemente werden unter Absaugung der entwickelten CO zur Rk. gebracht. D ie gebildete
Legierung wird dann im Vakuum oder in neutraler Atmosphare durch fraktionierte Ver-
fluchtigung zerlegt. Man kann z. B. CaC2 auf S i02, A120 3 oder. MgO einwirken lassen,
wobei sich Legierungen aus Ca u. Si, Al oder Mg bilden. Wenn m an aus einer Ca-Si-
1936. I. H VIII. M e t a l l u r g i e . M e ta llo g r a p h ie . M e ta lly e ra r b e itu n g . 1703

Legierung das Ca bei iiber 800° abgedampft hat, kann man das zuriirkbleibendo Si zur
Red. yon frischem CaO yerwenden. (F. P. 789436 vom 1/5. 1935, ausg. 29/10.
1935.) Ge is z l e r .
Aluminium Co. o£ America, Pittsburgh, ubert. von: Philip T. Stroup, New
Kensington, Pa., V. St. A., Raffination von Alum inium u. seinen Legierungen. Zur
Entfernung geringer Mengen Alkali-, Erdalkalimetallc u. Mg bchandelt man das ge-
schmolzene Metali m it einer gasfórmigen, F enthaltenden Verb., z. B. CH,F2, CHF3,
CFj, C2F 6 oder auch CFC13, CH2C1F oder C2C12F.,. Die genannten Verunreinigungen
bilden einen leicht cntfembaren Schaum. Eine Legierung aus 4,5% Cu, 0,8% Mn,
0,8% Si, 0,026% Mg, Rest Al wurde auf 750° erhitzt u. 5 Min. lang Dampfe aus der
Verb. C2F2C12 durch sie hindurchgeleitet. Nach der Behandlung waren die Gehli. an Cu,
Si u. Mn nahezu unverandert, wahrend der Geh. an Mg auf 0,005% gesunkon war,
(A. P. 1 998 467 vom 30/6. 1934, ausg. 23/4. 1935.) G e is z le r.
General Motors Corp., D etroit, Mich., ubert. von: John E .M cC arty und
Donald E. Randolph, F lint, Mich., V. St. A., Herstellung von Aluminium-Barium-
legierungen. In vorzugsweise in einem Graphittiegel erhitztes Al werden absatzweise
Stiieke von metali. Ba eingetaucht, die zur Verhinderung einer Oxydation m it einer
Lackschicht uberzogen u. in Al-Folio eingewickelt sind. Die jedesmal eingefuhrte
Ba-Menge soli 5% des Al nicht ubersteigen. Dio geringo Menge Schlacke, die sich
auf dem Al gebildet hat, wird vor jeder Einfiihrung von Ba entfernt. Dio fertigen
Legierungen, die einen Ba-Geh. zwischen 30 u. 35% aufweisen kónnen, werden in
auf 260—430° erhitzten Fe-Formen vergossen. Die homogenen, an der Luft bestandigen
Legierungen eignen sich zur Herst. von k. Kathoden in Entladungsrohren sowie ais
Fangstoff fiir Gasreste in Vakuumróhren. AuBerdem kann man sie zur Entgasung u.
Desoxydation von Metallschmelzen, besonders von Ni u. Fe u. ihren Legierungen,
benutzen. (A. P. 2 018 143 vom 6/ 8. 1932, ausg. 22/10. 1935.) G e is z le r.
Rolls Royce Ltd. und Horace Campbell Hall, Derby, England, Aluminium-
legierung, bestehend aus 1,5—3% Fe* 0,7—1,75% Mg, 2,5—6% Cu, 1—4,5% Si, Rest Al.
AuBerdem kann die Legierung noch bis zu 0,2% Ni u. 0,02—2% Mn enthalten. Das Mn
kann teilweise durch Cr, Co, Mo, W, V oder mehrere dieser Metalle ersetzt sein. Der
hohe Geh. an Cu bedingt eine hohe H artę der Legierung. Durch Gliihen u. natiirliche
oder kunstliche Alterung lassen sich die Eigg. der Legierungen noch verbesssem. (E. P.
434022 vom 20/2. 1934, ausg. 19/9. 1935.) G e is z le r.
Junkers-Motorenbau G. m. b. H ., Dessau, Aluminiumlegierung, bestehend aus
1—12% Cu, 0,3—12% Zn, 0,5— 10% Fe, Rest Al. Besonders gunstige Eigg. weisen
Legierungen auf, in denen Cu u. Zn in etwa gleichen Mengen enthalten sind. Eine
geeignete Legierung besteht z. B. aus jo 8% Cu u. Zn, 6% Fe, Rest Al. Der Werk-
stoff eignet sich vor allem zur Herst. von gleitenden Maschinenelementen, z. B. Lagom,
Kolben u. Fiihrungen. (E. P. 437 169 vom 19/3. 1935, ausg. 21/11. 1935. D. Prior.
22/11.1934.) " G e is z le r.
Oesterreichisch Amerikanische Magnesit A kt.-Ges., Radenthein, K am ten, Ge-
winnung von stuckfórmigem Magnesium aus Magnesiumstaub. Der Staub wird zunachst
mit KW-stoffól zu einer Pasto Yerriilirt, aus der das 01 durch Erhitzen in einer inerten
oder reduzierenden Atmosphśire entfernt wird. Die Temp. wird zwcckmaBig derart
geregelt, daB ein Cracken des Ols eintritt. E s entsteht eine krumelige M., in der der ge-
bildete Koks das Bindemittel darstellt u. aus der stuckformiges Mg durch blofies Ein-
sckmclzen gewonnen werden kann. Man kann aber auch das Mg aus der M. durch Ver-
fluchtigen entfemen u. das durch Niederschlagen erhaltene krystalline Mg einschmelzen.
Die staubfórmigen Verunreinigungen des Mg bleiben dabei im Ruckstand. (E. P.
435 234 vom 29/11. 1934, ausg. 17/10. 1935. F. P. 787476 vom 16/3. 1935, ausg. 23/9.
1935. Beide Oe. Prior. 4/5. 1934.) G e is z le r.
Oesterreichisch Amerikanische Magnesit Akt.-G es., Radenthein, Kiimten, Gc-
mnnung von stuckfórmigem Magnesium aus Magnesiumstaub durch Umdest. des Mg u.
Zusammenschmelzen des kondensierten krystallinen Mg. Der Staub wird auf Dest.-
Temp. des Mg gebracht, indem man ihn in einem elektr. Ofen ais W iderstand zwischen
dio Pole einer Stromąuelle schaltet. ZweckmaBig wird der Staub vorher in Sttiekform
oder in die Form von Kornern gebracht. (F. P. 789 970 vom 13/5. 1935, ausg. 9/11.
1935. Oe. Prior. 3/11. 1934.) G e is z l e r .
American Magnesium Metals Corp., Pittsburgh, Pa., ubert. von: Frank
R. Kenuner, Larchmont, N. Y., V. St. A., Niederschlagen von Magnesium, vorzugsweise
aus Dampfen, die durch Red. von MgO m it C erhalten wurden. Zur Yermeidung einer
1704 Hvm. M e ta llu r g ie . M e ta llo g ra p h ie . M e ta lly e ra r b e itu n g . 1936. I.

Riickoxydation des Mg durcli das in den Dampfen enthaltene CO laBt man sie auf eine
gekiihlte Flachę aufprallen, auf welcher sich ein Film aus einer gegen Mg inerten Fl.,
•/.. B. aus einem KW-stoffól, befindet. Die Flachę wird dauernd bewegt, um immer neue
k. Stellen u. frische Fl. dem Mg-Dampf darzubieten. Man Yerwendet zweckmaBig eine
durch W. gekiihlte, teilweise in ein Ólbad eintauchende Trommel, auf dereń eine Stirn-
flaclie der Mg-Dampf geleitet wird. Das abgeschiedene Mg wird m it einem Teil des Ols
aus dem Nd.-Raum ausgeschleust. (A. PP. 2 0 1 8 265 u. 2 0 1 8 2 6 6 yom 12/1. 1934,
ausg. 22/10. 1935.) G e is z le r.
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vorm. R oessler, F rankfurt a. M.,
Elektrólytische Geuiinnung ton Beryllium. Ais Elektrolyt dient eine Salzschmelze, die
mindestens 30% BeCl2 enthalt u. einen F. von unter 450° aufweist, z. B. eine Mischung
aus 40—60% BeCl2, Rest Alkalichlorid, die bei 370—400° schm. Das in Form von
Plattchen anfallende Be laBt sich im Vakuum oder einer Atmosphare aus H 2 einschmel-
zen. Infolge der niedrigen Temp. der Schmelze wird die elektrolyt. Zelle nicht an-
gegriffen. AuBerdem ist eine Verdampfung des Be nicht zu befiirchten. (F. P. 785 072
Tom 2/2. 1935, ausg. 1/8. 1935.) G e is z le r.
Co. de Produits Chimiąues et Electrometallurgiques A lais, Froges et Ca-
margue, Paris, Frankreich, Herstdlung ton Berylliumlegiemngen durch Red. von
reduzierbaren Be-Verbb. m it einer Legierung aus Mg u. einem Metali, das man dem
Bo zuzulegieren wiinscht u. das, wie z. B. Cu, Ni, Al oder Zn, weniger elektropositiv
ais Mg ist. Ais reduzierbare Verbb. werden Alkali-Berylliumdoppelfluoride yerwendet,
die weniger Alkalifluorid im Verhiiltnis zum BeF2 enthalten ais der Formel BeF2• 2NaF
entspricht. Infolge der Verwendung von Mg-Legierungen ais Red.-Mittel wird eine
fast esplosionsartig yerlaufende Entw. von Na-Dampfen aus dem Doppelfluorid ver-
hutet. E in UberschuB an Mg aus der erhaltenen Be-Legierung kann durch Behandlung
m it frischem Alkalifluorid entfernt werden. Das Verf. gestattet auch die Herst. von
elementarem Be, indem man zunachst eine Be-Zn-Legierung herstellt u. aus dieser das
Zn durch Verdampfen dad. entfernt, daB man sie auf etwa 1200° in einer Salzschmelze,
z. B. aus Chloriden oder Fluoriden von Alkali- oder Erdalkalimetallen erhitzt. (E. P-
435 747 vom 29/4. 1935, ausg. 24/10. 1935. F. P. 789 244 vom 25/4. 1935, ausg.
25/10. 1935. Beide D. Prior. 30/4. 1934.) GEISZLER.
British Thomson-Houston Co. Ltd., London, Lagerzapfen fiir F lu g z e u g k o m p a s s e ,
bestehend aus Ta oder einer Legierung aus Ta m it bis zu 7,5% W . Zur Erzielung eines
Werkstoffs, der nicht briichig ist, so daB er starken Erschutterungen widersteht u.
andererseits sehr gute Gleiteigg. aufweist, verstickt man den Zapfen durch E rh itz e n
au f etwa 500° in einem Strom aus reinem N2. (E. P. 434 387 vom 29/9. 1934, ausg.
26/9. 1935. A. Prior. 30/9. 1933.) G e is z le r.
Otto Feussner und Alfred Jedele, H anau a. Main, Hartem ton Gegenstanden,
die aus Platin, Palladium oder Gold oder ihren gegebenenfalls geringe Mengen SUber,
Kupfer und Nickel enlhaltenden Legierungen bestehen. Nachdem die Werkstoff© durch
spanlose oder spanabhebende Bearbeitung in die Endform gebracht wurden, werden
sie durch Eindiffusion yon B, Si oder Zr gehartet. Eine Spinnduse aus P t zur Herst.
von Kunstseidefaden wird z. B. dadurch gehartet, daB man sie m it einer 1—2 mm
dicken Pastę aus einer Mischung yon 55% Holzkohle, 14% B, 4% (C6H 5)2 u. 27%
C2H 5CH„OH umgibt, in eine Cu-Folio einwickelt u. dann 1—1% Stde. unter reduzie-
renden Bedingungen auf etwa 900° erhitzt. Nach Abbursten der Pasto kann die Diiso
in iiblicher Weise durch Polieren fertiggestellt werden. (A. P. 2 001 017 Yom 20/2.1934,
ausg. 14/5. 1935. D. Prior. 13/9. 1930.) G e is z le r.
W. C. Heraeus G. m. b. H ., H anau a. M., Naturharte Formstucke aus Palladium-
Silberlegierungen, die auch durch Ausscheidungshartung yergiitbar sind, 1. gek. durch
die folgende Zus.: bis zu 20% Au, bis zu 5% Cd, Mo, W, bis zu 10% Al, Mg, Sn, Zn,
Cr, Mn, einzeln oder zu mehreren, Rest Pd u. Ag, 2. gek. durch einen G e h . an P oder hi
yon bis zu 3% . (D. R. P. 621152 KI. 40b yom 4/3.1933, ausg. 2/11.1935.) G e i s z l e r .
Fried. Krupp Akt.-Ges., Essen-Ruhr, iibert. von: Karl Schroter, Berlin-
Lichternberg, Kurt Agte, Berlin-Lichtcrfelde Ost, Kurt Moers, Berlin-Steglitz, und
Hans W olff, Berlin, Sinterlegierungen. Sie bestehen aus einer Verb. yon groBer Hartę
eines hochschm. Metalls u. mindestens einem Hilfsmetall yon niederm F. Dio harte
Verb. soli wenigstens zum Teil aus mindestens einer harten Ti-Verb., wie Ti-Carbid,
-Nitrid, -Borid oder -Silicid bestehen. Z. B. kann die harte Verb. ein Gemenge yon
W-Carbid m it einer oder mehreren der Ti-Yerbb. sein. Die Legierung karm insbesondere
1936. I. H 7!II. M e t a l l u r g i e . M e ta llo g r a p h ie . M e ta lly e r a r b e itu n g . 1705

aua 60% W-Garbid, 30% Ti-Carbid u. 10% Co bestehen. (Can. P. 342124 vom 5/4.
1932, ausg. 5/6. 1934. D. Priorr. 18/7., 20/7. u. 28/8. 1931.) N it z e .
N. V. W allramit Handel Maatschappij, R otterdam , Holland, Herstdlung von
Formsliicken a-us HartmetalUgierungen, die aus Carbłden von Metallen m it hohem F.,
z. B. W oder Mo, aufgebaut sind, wobei Zwischenraume zwischen den Carbidteilchen
durch Metallo m it niedrigerem F ., z. B. Fe, Ni oder Co, ausgefiillt sind. Die gepulverten
Carbide werden in die von der Gestalt des herzustellenden Gegenstandes abhangige
Form aus einem Stoff m it hohem F ., z. B. C, gefiillt u. m it dem leichter schm. Hilfe-
metall bedeckt. Die Form wird dann m it dem In h alt auf eine Temp. erhitzt, die iiber
dem F. des Hilfsmetalles liegt, so daB dieses schm. u. die Zwischenraume der Carbid­
teilchen ausfullt. (Holi. P. 36 878 vom 7/12.1933, ausg. 15/11.1935.) G e i s z l e r .
Plykrome Corp., New York, N. Y., ubert. von: W allace C. Johnson, South
Orange, und Alfred E . Maskrey, N orth Long Branch, N. J., V. St. A., Herstdlung
von dreischichtigem Verbundmetall. Zwei aufeinanderliegende, durch eine dunne hitze-
bestandige Schicht getrennte P latten aus rostfreiem Metali werden zwischen zwei
Platten aus dem zu uberziehenden Metali gelegt. Diese werden an den Ecken ver-
schwciBt. Zwischen den P latten aus rostfreiem Metali u. dem Grundmetall wird eine
Schicht aus reinem Fe angeordnet. Dann wird h. gewalzt u. hierbei Grund- u. Dberzugs-
metall yerschweiBt. Nach dem Abschneiden der verschweiBten Ecken werden die
Plattenpaare yoneinander getrennt u. so aufeinandergelegt, daB die uberzogene Seite
des Grundmetalles nach auBen kommt. Zwischen diesen Platten wird nun, wie beim
ersten Arbeitsgang, ein P aar P latten aus einem Metali gelegt, daB aber einen niedrigeren
F. hat ais das rostfreie Oberzugsmetall. D ann wird h. gewalzt, aber bei tieferer Temp.
ais beim ersten Walzgang. SchlieBlich werden die Plattenpaare wieder yoneinander
getrennt. (A. P. 2 018 725 yom 19/6. 1933, ausg. 29/10. 1935.) M a rk h o ff.
Handy & Harman, New York, iibert. von: Robert H. Łeach, Fairfield, Conn.,
V. St. A., Legierung fiir Lotzwecke, bestehend aus 30—60% Ag, 12—35% Cu, je 5
bis 20% Zn u. Cd u. 1—3% Ni. Die Legierungen, die infolge ihrer guten physikal.
Eigg. besonders zum Loten yon Gegonstanden aus rostfreiem Stahl geeignet sind,
besitzen auch hohen W iderstand gegen korrodierende Einfliisse. AuBerdem schmelzen
się schon bei niedrigen Tempp. (A. P. 2 015 345 vom 5/2. 1935, ausg. 24/9.
1935.) Ge is z l e r .
Handy & Harman, New York, ubert. von: Robert H. Leach, Fairfield, Conn.,
V. St. A., Legierung fiir Lotzwecke, bestehend aus 30—70% Ag, 19—35% Cu, 0,5 bis
5°/o F u. 10—40% Zn. Das letztere kann auch ganz oder teilweise durch Cd ersetzt
sein. Im letzteren Falle soli der Geh. an Zn 10—30%, der an Cd 1—20% betragen.
Die Legierungen besitzen einen niedrigen F. Sie konnen ohne FluBmittel yerarbeitet
werden. (A. P. 2 019 984 vom 29/9. 1934, ausg. 5/11.1935.) G e is z le r.
John Johnson, Manyille, N. J ., V. St. A., Legierung fiir Hartlotzwecke, bestehend
aus nahezu glcichen Teilen Ag, Cu u. Cd u. 2—5% Zn. Der Werkstoff ist schon bei
niedriger Temp. diinnfl. AuBerdem weist er hohe Festigkeit auf. (A. P. 2 014 083 vom
3/4,1935, ausg. 10/9.1935.) G e is z le r.
Ralpha M. Birk und U fa E . Guthrie, ubert. von: Harold W . Birk, E ast H art­
ford, Conn., V. St. A., Lotmittd, bestehend aus einer Folie aus schwerschm. Metali,
B. Al, die auf der einen Seite m it einem leichtschm. Lotmetall wie Sn u. auf der
anderen Seite mit einem leichtbrennbaren Stoff uberzogen ist, z. B. m it einer Mischung
von Holzkohle, KC1 u. Zucker, die m it Latex zu einer Pasto angeriihrt ist. Die zu yer-
bmdenden Teile werden m it der Folie so umwickelt, daB die brennbare Schicht nach
auBen kommt. Diese wird angeziindet, das Lotmetall schm. u. stellt die Lotung her.
Die Al-Folie kann dann entfernt werden. (A. P. 2 0 1 8 1 1 7 vom 19/5.1934, ausg.
2 2 /1 0 .1 9 3 5 .) M a rk h o ff.
Air Reduction Co., New York, N. Y., V. St. A., Vereinigung von Eohrenden
mit Verbindungsmuffen aus Kupfer u. Kupferlegierungen. Ais Lotmetall yerwendet
man eine Legierung, bestehend aus 15% Ag, 80 Cu, 5 P (F. 1300° F). (E. P. 435 070
vom 3/9.1934, ausg. 10/10. 1935. A.Prior. 20/1. 1934.) M a rk h o ff.
Electric Railway Improvement Co., Cleveland, iibert. von: Charles A. Cad-
well, Cleyelands Heights, Oh., V. St. A., Śchweifidektrode besonders zum AnschweiBen
V0IJ Cu-Verbindem an Schienen. Sie besteht aus einem Cu enthaltenden metali. Kem-
stab u. einer Umhullung. die sehr yiel, bis zu ca. 68% , SiC u. auBerdem Ton, schmelz-
re Silicate u. Gummi enthalt, u. m it einem Lackuberzug yersehen ist. Die Elektrode
x v m . i. in
1706 Hnn. M e ta llu r g ie . M e ta llo g ra p iiie . M e ta lly e ra r b e itu n g . 1936. I.

ergibt sehr reine SchweiBen. (A. P. 1 8 7 1 2 5 7 vom 19/10. 1925, ausg. 9/8.
1932.) H. W e s t p h a l .
A. M. Castle & Co., Ubert. von.- Alfred C. Castle, Lako Forest, UL, V. St. A.,
Schweipdektrode. Die Umhiillung besteht aus Gas u. Schlacke bildenden Stoffen, u.
zwar enthalt sie bis 30 (% ) S i02, bis 1 Al-Pulyer u. kleine Mengen (unter 8% ) Mn02,
Fe20 3 u. bis 5% C, z. B. in Form von LampenruC, sowie ein Bindemittel, vorzugsweise
Ferrotit. Der M. konnen noch bis zu 1% MgC03 u. N a2C 03, bis 4% CaC03 u. geringe
Mengen A120 3, Ferromangan, Holzkohle, u. Mg-Pulver zugesetzt -werden. Die
Elektrodenhulle ist in einem einzigen Arbeitsgang aufbringbar u. ist zum Schnell-
schweiBen besonders geeignet. (A. P. 1 9 0 2 948 vom 14/8. 1931, ausg. 28/3.
1933.) H. W e s t p h a l .
Clifford B. Langstroth, Plainfield, N. J., und Edwin M. Martin, New York,
N. Y., Elektrische Schweipdektrode. Die Umhiillung besteht aus schnitzelfórmigen
Kohlcnhydraten, wie Cellulose, Holz, die m it Bindemitteln, wie Na-Wasserglas, sowie
m it CaC03, Silieomangan, Ton, insbesondere Kaolin, u. einem KW-stoffol, wie ErdnuBol,
gemiseht sind. Vorzugsweise h a t die M. dio Zus.: Holzschnitzel 100 (Teile), Na-Wasser-
glas 80, 5 CaC03, 5 Kaolin, 5 Silieomangan, 5 ErdnuBol. Die Elektrode ist fest u. biegsa
u. ergibt von Verunreinigungen freie SchweiBen. (A. P. 1 9 3 0 649 vom 24/10. 1931,
ausg. 17/10.1933.) H. W e s t p h a l .
W estinghouse Electric & Mfg. Co., iibert. von: Dayid L. Mathias, Pittsburgh,
Pa., V. St. A., Umhiillte Schweipdektrode. Die Umhiillung enthalt ca. 45—66 (Teile) Ton,
besonders Kaolin, ca. 20—30 CaC03 oder MgC03, ca. 10—20 Mn, Ti, Va oder Legierungen
dieser Metalle m it Fe, 10—20 eines Rk.-Prod. Harzes mit Alkalisalzen. Die Elektrodo
ergibt O,- u. N„-freie SchweiBen. (A. P. 1 9 3 6 799 vom 16/5. 1931, ausg. 28/11-
1933.) ‘ ' H. W e s t p h a l .
American Brass Co., W aterbury, Conn., iibert. von: Ira T. Hook, NewHaven,
Conn., V. St. A., Legierung fiir Schweipstabe, besonders zum SchweiBen von Cu-Ni-
Legierungen, bestehend aus 15— 45% Ni, je bis zu 0,75% Si u. Mn, R est Cu. Das in
der Legierung enthaltene Si u. Sin soli m it den beim SchweiBen gebildeten Cu-Osyden
glasartige Schlacken bilden, die das Metali an der SchweiBstelle vor weiterer Oxydation
schutzen. (A. P. 2 012 450 vom 16/11.1934, ausg. 27/8.1935.) G e is z le r.
Chemical Research and Developm ent Co., Birmingham, ubert. von: Cleburne
A. Basore und D aniel T. Jones, Aubum, Ala., V. St. A., Herstellung von ScJmeifi-
staben. Ein Stahldraht wird m it einer Wasserglaslsg. bestrichen. Vor dem yolligen
Trocknen wird auf diese Schicht eine feingepulverte Misehung von Borax u. Kohle
sowie gegebenenfalls Stahl, GuBeisen, Ferromangan, Ferroehrom aufgestaubt u. dann
nochmals m it Wasserglaslsg. uberzogen. So yerwendet man z. B. eine Misehung von
25 Gewichtsteilen Stahl, 12 GuBeisen, 5 Ferromangan, 5 Ferroehrom, 1 Borax u. 1 C.
Bei Anwendung dieser SchweiBstabe ist eine yorherige Reinigung der zu yerschweiBenden
Stellen yon Farbę, Rost usw. nicht erforderlich. Man kann die Wrkg. der iiblichen
SchweiBstabe in gleicher Weise verbessern, -wenn man sie m it einer Misehung Yon
5— 15 Teilen Ferromangan, 2—3 Borax u. 0,25—5 C unter Yerwendung von Wasser-
glas ais Bindemittel iiberzieht. (A. P. 2 0 1 6 585 vom 9/12.1933, ausg. 8/10.
1935.) MARKHOFF.
W alter S. Bingham, Cassopolis, Mich., V. St. A., SchweiPstab, bestehend aus einer
Fe-Legierung m it 2,3— 4% C, mindestens 0,33 Mn, bis 0,9 Si, bis 0,35 P u. bis 0,2 S.
Die Stabe eignen sich fiir die Lichtbogen- u. die GasschweiBung u. geben harte, aber
nicht sprode SchweiBnahte. (A. P. 2 018116 vom 2/6. 1934, ausg. 22/10. 1935.) M a rk H -
Charles Satre-Lavigne, Frankreich, Erzeugung gleichmdpiger galmnischer Nieder-
schlage. Man Yerwendet Anoden, die aus einer Mehrzahl yon Staben von dreieckigem
Querschnitt bestehen. Die Spitze des Dreiecks wird der Kathode zugewendet. Durch
- diese Aufteilung der Anodenflache soli eine gleichmaBige Verteilung der Stromdichte
erzielt -werden. (F. P. 790 074 vom 13/8. 1934, ausg. 12/11. 1935.) MARKHOFF-
Harshaw Chemical Co., Elyria, Oh., V. St. A., Eteklrolytische Erzeugung von
J / ctallniederschliigen. Ais Elektrolyt yerwendet man eine Lsg. von Salzen des nieder-
zuschlagenden Metalles, der ein Rk.-Prod. yon H 2S 0 4 mit Petroleum oder ein Schwefel-
saureester, der mindestens 3 C-Atome enthalt, zugesetzt ist. Man erhalt z. B. den
Zusatzstoff, indem man 100 Teilen Gasol unter Umriihren 125 ELSO, (95%) u- ^
rauchende ELSO, (20%) innerhalb yon 15 Min. zusetzt. Die Misehung wird 2% Stdn.
auf 200° F erhitzt. Dann gieBt man in 500 Teile W. Das unzersetzte 01 scheidet sich
1936. I. H„. O rg a n is c h e I n d u s tr ie . 1707

ab, wahrend die Zustoffe im W. enthalten sind, aus dem sio in iiblicher Weise isoliert
werden konnen. (E. P. 4 3 7224 vom 3/11. 1934, ausg. 21/11. 1935.) M a r k h o f f .
Harshaw Chemical Co., V. St. A., Herstdlung porenfreier galtanischer Uberziige.
Man setzt die Oberflaohenspannung der Elektrolytlsg. durch Zusatz von Glueonaten
oder von sulfonierten Alkoholen m it mehr ais 3 C-Atomen herab. Die Oberflachen-
spannung soli 50 Dyn/cm nicht ubersclireiten. Beispiel: man yerwendet ein Bad,
das auf 11 W. 100—311 g N iS 04- 6 H 20 , 18—43 NiCL-6 H 20 , 18—31 B(OH)3 u.
0,6 Na-Gluconat enthalt. (F. P. 789 921 vom 11/5. 1935, ausg. 8/11. 1935. A. Prior.
14/2.1935.) M a rk h o ff.
Kohle- und Eisenforschung G. m. b. H ., Dcutschland, Herstdlung ton Metall-
iiberziigen a u f Drahten a u f schmdzfliissigem Wege. Nach dem Beizen zieht m an den
Draht durch einen Behalter, der m it scheuemd wirkenden Stoffen z. B. Sand gefullt
ist. Hicrdurch werden die auf dem D raht zuruckgebliebenen Fe-Salze entfernt, die sonst
zur Hartzinkbldg. im Zn-Bad AnlaB geben. (F. P. 789 549 vom 3/5. 1935, ausg. 30/10.
1935. D. Prior. 22/8.1934.) M a rk h o ff.
Heinrich Leiser, Tschechoslowakei, Herstdlung ton Blechen a u f dektrolytischem
W-ege. Bei in iiblicher Weise hergestellten K athoden wird eine Trennung der elektrolyt.
erzeugten Schichten von dem gewalzten Mutterblech durch Walzen herbeigefiihrt.
Um die Trennung der verschiedenes Gefiige aufweisenden Schichten zu erleichtern,
laBt man die Walzen m it verschiedener Gesehwindigkeit umlaufen. An die Stelle des
Walzens kann auch eine andere geeignete mechan. Beanspruchung zur Trennung der
Schichten dienen, z. B. Biegung, Abkantung oder Scherung. Ein Einfetten oder
eine oberflachliche Oxydation des Mutterbleches fórdert die Ablósbarkeit der elektrolyt.
niedergeschlagenen Schichten. Die erhaltenen P latten lassen sich, nachdem sie zweck-
maCig zur Entfemung von H 2 ausgegliiht ■wurden, zu Blechen auswalzen oder streeken.
Auch kann man unm ittelbar Anoden aus ihnen herstellen. Diese haben vor den ublichen
elektrolyt. hergestellten 3-schichtigen Anoden den Vorteil, daB die elektrolyt. erzeugten
Schichten nicht abplatzen kSnnen. Bei Anoden, die aus W alzplatten hergestellt werden,
fiihrt man zweckmaGig vor Inbetriebnahme ein Gliihen in H 2 aus, um die P latte wieder
mit H2 zu sattigen u. dam it ihre Passivierung zu erreichen. (F. P. 788 528 vom 8/4.
1935, ausg. 11/10. 1935. D. Prior. 7/4.1934.) G e is z le r.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M„ ubert. von: Josef Martin
Michel, Bitterfeld, Korrosionsterhiitung. Der Angriff von metali. Mg u. solches in
wesentlichen Mengen enthaltenden Legierungen durch z. B. mehrwertige Alkohole
wird durch Zusatz geringer Mengen, z. B. 0.1—3% von Alkalisulfiden zum Alkohol
verhindert. (Can. P. 346185 vom 9/5. 1932, ausg. 20/11. 1934.) N itz e .

Lise Bloch-Sóe, Le Groupc des industries de l’acćtyl6ne et do la soudure autogdne. Ses


organismes centraux. Paris: Institut dc soudure autogene 1935. (177 S.) 8°.
[russ.] S. M. Kolodin, Extraktion von Zinn aus Blecbabfallen (Konseryendosen, WeiBblech-
scbnitzeln) durch Elektrolyse. Moskau-Leningrad: Kois 1934. (60 S.) 1 Rbl.
[russ.] X. s. Kwater, X. A. Ssossnuschkin und N. F. Totschenow, Siliciummanganstahl und
seine Varietaten. Leningrad-Moskau: Onti 1935. (II, 190 S.) Kbl. 3.50.
[russ.] Jewgeni Alexejewitsch Lebedew, Dio Herstellung von Stahl. Teil 1. Bessemer- u.
Thomasprozesse. Moskau-Leningrad: Onti 1935. (255 S.) Rbl. 3.25.

IX . Organische Industrie.
Cyrill Krauz und Josef S tspśnek, Ober die Bereitung ton Tetranitromethan.
Am geeignetsten ist die Methode von S c h e n k (D. R. P. 211198 u. 211199). Die Methode
wurde modifiziert: Aus 65 Teilen rauchender HNO, (1,525) + 25 Teilen P 20 5 wird
N A bereitet; unter Eiskiihlung u. Riihren gibt man allmahlich 100 Teile Acetanhydrid
hinzu, uberlaBt dann das Gemiseh 24 Stdn. der Ruhe in Eiswasser, dann 8 Tage bei
Raumtemp. Hierauf gieBt man das Gemiseh in 10 Teile k. W. u. wascht das aus-
geschiedene 01 mit 1/ 2% 'g- N aH C03-Lsg., dann m it W. u. troeknet m it N a2S 0 4. Aus­
beute 95% der Theorie an Tetranitrom ethan. Bei Nitrierung von Aceton mit rauchender
H N03 wurde Acdylmdhylnitrolsdure, CH3-C 0-C (N 02) : N -O H erhalten. Nitrierung
von Aceton m it rauchender H N 0 3 in Ggw. von A gN03 ergab das Ag-Salz, CH3-CO-
C(NOj): NO-Ag, farblose u. schwachgelbe Nadeln aus Bzl., explosiv. Nilroform,
CH(N02)3, wurde dargestellt durch Zusatz von KOC2H 5 zu Tetranitrom ethan unter
Kuhlung u. Zers. desC(N02)3K in wenig W. m it konz. H 2S 04. (Chem. Obzor 1 0 .137— 40.
1935. Prag, Tschech. Techn. Hochschule.) Schonfeld.
--------------------------------- 111*
1708 H IX. O r g a n i s c h e I n d u s t r i e . 1936. I.

George Frederick Horsley, Norton-on-Tees, England, und Imperial Chemical


Industries Ltd., London, Gewinnung von Athylen und seinen Homologen aus solche ent-
lialtenden Gasgemischen durch Absorption mittels einer ammoniakal. Lsg. yon Cupro-
nitrat, -salicylat, -phenolat oder -kresolat bei erhohtem Druck u. Austreiben der absor-
bierten Gase aus der Lsg. durch Erhitzung u./oder Druckyerminderung. Das Absorbcns
wird durch Schiitteln des Salzes m it NH3 in Ggw. von metali. Cu erhalten. (E. P.
424 843 vom 1/9. 1933, ausg. 28/3. 1935.) P robst.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Polymerisation ton Isóbutylen (I).
Man polymcrisiert I oder I enthaltende Olefingemische in Ggw. von AlCl3, fliichtigen,
gasformigen oder fcsten Chloriden der Elemente der 2., 5., 6. u. 8. Gruppe des period.
Systems, z. B. BeCl2, ZnCl2, P F 6, AsF3, UF6. FeCl3 oder OFs, oder fl. Halogeniden,
z. B. BC13, TiCl4, SnClj, H F, SbF5, bei gewóhnlicher oder schwach erhohter, u., falls
nieht in Ggw. fl. Halogenide gearbeitet wird, 50° nicht iibersteigendcr Temp. zu hoch-
molekularcn Prodd. von óliger bis fester Beschaffenheit. Aus I enthaltenden Gemischen
kann auf diese Weise, insbesondere in Ggw. von BF3, ein Prod. erhalten werden, das
in der Hitze in Isóbutylen oder das D i- oder Trimere desselben zerfallt, die einer emeuten
Polymerisation zu hohermolekularen Prodd. unterworfen werden konnen. Es ist zweck-
m&Big, das I, etwa durch Dest. oder mittels selektiver L8sungsmm. (verd. H 2S04,
AgN03-Lsg.) oder mittels akt. Kohle oder akt. S i02, vor der Polymerisation anzu-
reichcrn, da die Beschaffenheit des Endprod. von der Konz. des I in der Ausgangs-
mischung weitgehend abhangig ist. — Ein 25% I enthaltendes Spaltgas wird 5 Min.
lang m it BFS behandelt. Man erhalt ein diekes Ol m it einer Viscositat von 4,5° E n g l e r
bei 100°. Bei —80° dagegen entsteht ein festes Prod. m it einem Mol.-Gew. 12 000. —
Zu 50 g I fiigt man unter Ruhren 3 g A1C13, innerhalb 5 Min. steigt die Temp. u. betragt
gegen Ende der Rk. ca. 70°. Nach Entfernung des A1C13 durch Auswaschen yerbleiben
28 g dickes 01 m it einem mittleren Mol.-Gew. 1600. Nach Abtrennung der leicht sd.
Anteile (ca. 30% der Gesamtmenge) durch Dest. verbleibt ein Riickstand mit einem
mittleren Mol.-Gew. von 3000. (F. P. 44501 vom 6/1. 1934, ausg. 19/2. 1935. Zus.
zu F. P. 740407; C. 1933. I. 3851. D. Priorr. 7/1., 7/1., 28/1., 16/2. u. 16/2. 1933.
E. P. 421118 vom 8/5. 1933, ausg. 10/1. 1935. Holi. P. 36210 vom 6/1. 1934, ausg.
15/8. 1935. D. Prior. 7/1. 1933.) P robst.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., HocJimolekulare Polymm-
sationsprodukte des Isobutylens werden erhalten, wenn reines Isóbutylen (I), erhalten
durch Dehydration des Isóbutyl- oder des tertiaren Butylalkohols m it n a c h fo lg e n d e r
Reinigung durch Dest., insbesondere durch Druckdest., in Ggw. von B F 3 p o ly m e ris ie rt
wird. — I bei —15° in Ggw. von BF3 polymerisiert gibt ein Prod. von einem M ol.-G ew .
von 40 000. N icht dest. I gibt hingegen Prodd. m it Mol.-Geww. von 10 000—15 000.
(E. P. 432196 vom 13/1. 1934, ausg. 22/8. 1935.) K onig.
E. I. du Pont de Nemours & Co., iibert. von: Arnold M. Collins, Wilmington,
Del., V. St. A., Herstdlung ton Ilalogenbutadienen. Durch Einleiten von Acetylen in
eine Lsg. von Cuprohalogenid, die 6—15% HC1 u. zur Erhóhung der Loslichkeit des
Cuprosalzes noch ein anderes Halogensalz (NHjCl oder Chloride des Ca, Li, Na, K, Rb
u. Cs, ferner Tributylaminchlorhydrat, Pyridinehlorid) enthalt, wird zwischen 40 u. 100°
Halogen-2-butadien-l,3 erhalten. — 200 g CuCl u. 100 g NH4C1 werden in 250 g 14-gew.-
%ig. HC1 gel. u. m it 10 g Cu-Draht versetzt. In die auf 60° erwarmte Lsg. wird unter
kraftigem Ruhren Acetylen eingeleitet. Aus dem abziehenden Gas-Dampfgemisch wird
durch Abkuhlung auf —20° ein Gemisch von CMor-2-butadien-l,3, Ditinylacełylen u.
Monoiinylacetylen u. etwas Acetaldehyd niedergeschlagen, die dampfformig gebliebenen,
liauptsachlich aus Monovinylacetylen u. Acetylen bestehenden Prodd. konnen in den
ProzeB zuruckgeleitet werden. Bei kontinuierlich betriebener Arbeitsweise wird ver-
brauchte HC1 von Zeit zu Zeit erganzt. Durch Erwarmen des bei —20° k o n d e n s ie rte n
Gemisches auf ca. 35° wird der gróBte Teil Monoyinylacetylen u. ein Teil des Acet-
aldehyds abgetrieben. Die zuriiekbleibende Fl. wird unter 400 mm Druck langsam u.
soigfaltig in eine C 02-gekuhlte Vorlage durch einen m it SiC gefiillten u. m itK uhler ver-
sehenen Turm iibergetrieben. (A. P. 1950 435 vom 7/5. 1931, ausg. 13/3.
1934.) P robst.
E. I. du Pont de Nemours & Co., iibert. von: Wallace H. Carothers, F a i r r i ll c ,
Pa., und Gerard J. Berchet, Wilmington, Del., V. St. A., Herstelłung ton. Dicldor-
butadiefi. Ein aus Butadien u. Chlor hergestelltes Tetrachlorbutan wird unterłialb 40°
durch die Einw. von Alkali (IvOH, CaO, MgO, aueh tertiare Aminę, wie Pyridin oder
1936. I. H ,x . O r g a n i s c h e I n d u s t r i e . 1709

Chinolin) nach folgendem Scliema in Chlor-2,3-buladien-l,3 umgewandelt:


C1CH2—C1CH—C1CH—C1CH2 - 5 P Ą . CH2=CC1—CC1=CH, + 2 HCl.
Ais Ausgangsstoffe konnen hierbei auch Butadien enthaltende Gasgemische, die ais
Nebenprodd. bei der Mineralolspaltung anfallen, yerwendet werden. — Zu einer Lsg.
von 150 g KOH in 500 ccm CH3OH, die sich in einem m it Riihrer yersehenen GefaB
befindet, werden bei 10—18° 234 g Tetrachlorbutan tropfenweise zugegeben. Nach
2 Stdn. wird vonKCl abfiltriert, m it viel W. verd. u. das sich abscheidende 01 m it einer
kleinen Menge Hydrochinon yersetzt, getrocknet u. unter yermindertem Druck dest.
Es werden 2 Fraktionen erhalten vom K p.eo 39—45° u. 45— 100°; die niedrigsd. besteht
aus fast reinem Dichlor-2,3-butadien-l,3 u. stellt eine farblose Fl. dar m it K p .700 98°,
D.204 1,185 u. ni)20 = 1,489. Die Rk. kann auch in der Gasphase ausgefiihrt werden.
(A. P. 1998 442 yom 26/1. 1932, ausg. 23/4. 1935.) P robst.
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, iibert. von: Ralph Albert
Jacobson, Ardentown, Del., V. St. A., Herstellung von Halogeminylacetylen. Mono-
vinylacetylen wird in einer alkal. Lsg. eines Hypohalogenits in l-Halogen-2-vinyl-
acetylen, HalC=C—C = C H 2, umgesetzt. — Zu einer Lsg., die durch Zugabe yon 80 g
Br2 zu 180 g KOH in 800 g W. erhalten wurde, fiigt man bei 0° innerhalb % Stde.
unter kraftigem Riihren im N2-Strome 30 g Yinylacetylen. Nach 2 Stdn. scheidet sich
auf dem Boden des Rk.-GefaBes eine schwere Olschicht ab, die abgetrennt, m it CaCl2
getrocknet u. im N 2-Strome unter yermindertem Druck dest. wird. Bei K p.2I, 52—53°
crhalt man 36,4 g (55%) l-Brom-2-vinylacetylen, das frisch dest. eine farblose Fl. dar-
stellt, die beim Stehen naehdunkelt, ubelriechend. Eine mit Hydrochinon stabilisierte
Probe ist innerhalb eines Monats nicht polymerisiert, war aber nach mehreren Monaten
in einen hoch explosiblen, schwarzen Kórper iibergegangen. D .204 betragt 1,4804,
n D20 = 1,5182. In ahnlicher Weise werden l-Jod-2-vinylacetylen m it Kp.12i 78°,
D.204 1,8968 u. n o 20 = 1,5948, u. l-Chlor-2-vinylacetylen m it K p.;c0 55— 57°, D .20, i , 0032
u. nD2° = 1,4663 erhalten. (A. P. 1967 864 vom 23/2.1933, ausg. 24/7.1934.) P r o b s t .
Koppers Co. (Delaware), Pittsburgh, Pa., V. St. A., iibert. yon: Constanz
Eymann, Essen, Deutschland, Herstellung von Acetylen. Man laflt Methan nach Auf-
warmung an den h. Ofenwanden der Rk.-Kammer durch ein Mundstuck gegen eino in
einem zylindr., geschlossenen Ofenraum gut zentrierten u. isoliert befestigten Konus
aus hochschm. Metali, z. B. Wolfram, stromen, der sich in dem magnet. Feld einer
Induktionsspule befindet, die von einem hochfreąuenten Wechselstrom durchflossen
wird. Dadurch findet eine zwar kurze (Ysoo—Viooo Sek.), jedoch sehr hohe Erhitzung des
Gases, z. B. ca. 2800°, Btatt. Fiir eine rasche Ableitung der Acetylen u. Wasserstoff ent-
haltenden Gase, vorbei an den aus feuerfestem Materiał hergestellten, durch die Friseh-
gase gekiihlten Ofenwanden ist Sorge zu tragen. Nach Herausnahme des Acetylens aus
dem Gasgemisch konnen die Restgase wieder zuruckgefiihrt werden. (A. P. 1957 254
7/9. 1931, ausg. 1/5. 1934. D. Prior. 8/9. 1930.) P robst.
A. E. Faworski, U. S. S. R . , Darstellung von Yinylcarbinolm. Acetylenyl-
carbinole, insbesondere Dimdhylacetylencarbinol (I), werden auf elektrolyt. Wege
gemafi Gleichung: (CH3)2COH-C=CH + H 2-V (CH3)2COH-CH=CH2 hydriert. Bei-
spiel: In den Kathodenraum einer elektrolyt. Zelle wird eine 3%ig. Sodalsg. u. 10% I
unter Anwendung einer Kupferkathode u. einer Bleianode bei 0,b-—1,0 Amp. u. 5 bis
10V bei 15—50° elektrolysiert. Die Kathodenfl. wird in ublicher Weise aufgearbeitet.
Ausbeute 80%. (Russ. P. 43 420 vom 31/12. 1934, ausg. 30/6. 1935.) R i c h t e r .
Consortium fiir elektrochemische Industrie Ges. m. b. H., Deutschland, Her-
stellung von Keten. Das bei hoher Erhitzung yon Essigsdure in Ggw. von Katalysatoren
mtermediar entstehende Keten kann dadurch vor seiner Vereinigung m it Essigsaure
oder W. geschiitzt werden, daB man die Erhitzung unter yermindertem Druck vor-
wmmt, u. das dampffórmige Rk.-Prod. unter Bedingungen kondensiert, bei denen das
Keten nicht geniigend lange Zeit hat, sich m it Essigsaure oder W. wieder zu yereinigen.
B. kann dio Rk. in nicht zu groBen Kammern ausgefiihrt werden, oder es wird fiir eine
rasche Ableitung der h. Dampfe Sorge getragen, indem diese durch k. W. geleitet
werden, das Keten nicht oder nur sehr wenig l6st, oder es wird verd. Essigsaure ais Aus-
gangsprod. yerwendet. Durch starkę Abkiihlung oder durch Absorption in einer sehr
k. Fl. wird das Keten frei von Essigsaureanhydrid, Essigsaure u. W. erhalten. Mit Eg.
68 gegebenenfalls in Essigsaureanhydrid umgesetzt werden. Die teilweise
l 1CC!ervcre*n*Suno der im Verlaufe des Verf. gebildeten Ketendampfe m it W. kann auch
durch Zumischung yon Spuren N 2-haltiger Basen, z. B. NH3, Pyridin, yerhindert
1710 H IX. O r g a n i s c h e I n d u s t r i e . 1936. I.

w erd en . (P. P. 777483 vom 18/8. 1934, a u sg . 2 1 /2 . 1935. D . P riorr. 1 6 /9 . 1933, 12/2.
u . 1 2 /2 .1 9 3 4 .) P ro bst.
N. V. de Bataafsche Petroleum Mij., Niederlande, Herstellung von Saureamiden
und wertvollen Nebenproduklen. Durch Umsetzung mehr ala 2 1-Atome enthaltender
ein- oder mehrbas. Carbonsduren, ihrer Anhydride, Halogenide oder Ester m it ein- oder
mehrwertigen Alkoholen m it einem CberschuB an fl., wasserfreiem N H 3 bei t)berdruck
werden die entsprechenden Saureamide hergestellt u. nebenbei z. B. wasserfreie Alkohole
wio Olycerin (I) erhalten. Ais Ausgangsstoffe sind z. B. auch vegetabil. u. animal.
Ole u. Fclte sowio Harze u. Wachse erwahnt, auBerdem Acetanhydrid, n-Butylacetat,
Butyrylchlorid u. Stearinsdure. — Cocosol u. fl. NH3 im OberschuB werden 12 Stdn.
im Autoklaven stehen gelassen u. nach F iltration in iiblicher Weise die Rk.-Prodd.
aufgearbeitet. AuBer dem Gemisch der Cocosolfettsaureamide wird sehr reines I erhalten.
(F. P. 790 002 vom 14/5. 1935, ausg. 12/11. 1935. A. Prior. 14/5. 1934.) D o n a t .
National Anilinę and Chemical Co., Inc., New York, ubert. von: Frithjo!
Zwilgmeyer, Hamburg, N. Y., V. St. A., Acetotricarballylsdureester. Ais Uberziige,
tt o rri p tt m ni? Losungsmm,., WeichmachungsmiUel, piast. Massen u. dgl.
u u - u u - u r t yerwendbare E ster der nebenst. Formel, wobei R, R '
CH—CO—OR' u. R " yoneinander verschiedene Alkylreste oder Phenyl
A r r __ p o __ a t ? " bedeuten, erhalt man aus entsprechenden Acetessig-
saureeslem u. Cl- oder Br-Bernsteinsaureeslern. Die
Stoffe sind viscos fl. bis niedrig schm. fest, besitzen hohen Kp. u. kónnen nur bei
Drucken yon etwa 10 mm u. weniger ohne Zers. dest. werden; sie sind unl. in W., 1.
in A., Essigester, Aceton u. anderen organ. Losungsmm. — 1 Mol Na wird in 400 Teilen
absol. A. g e l., 1 Mol Acetessigester u. 1 Mol Chlorbemsleinsaurediamylester zugesetzt
u. 1 Stde. oder langer stehen gelassen, bis sich kein NaCl mehr abscheidet. D e r Aceto-
tricarballylsduremonodthyldiamylester ist eine yiscose Fl., die bei 10 mm bei 230° unter
leichter Zers. sd. Der entsprechende Monoathyldibutylester h a t den K p.10 220°. (A. P-
2017 882 vom 18/4. 1930, ausg. 22/10. 1935.) D o n a t.
N. V. Internationale Suiker en Alcohol Co., International Sugar and
Alcohol Co., s’Gravenhage, Holland, Polymerisaiion von Monosacchariden. Man kann
Monosen durch Behandlung bei 120—180° in Ggw. von bis zu 0,1% Mineralsaure zu
Prodd. polymerisieren, die Gemenge aus dimerer, trim erer u. tetram erer Monose dar-
stellen. Bei langerer Einw. tiberwiegt die Bldg. der letzteren Form. Es entstehen auf
diese Weise wenig hygroskop. Polysaccharide m it nur geringem Red.-Vermogen gegen­
uber FEHLINGscher Lsg. — Z. B. werden 100 Deztrosehydrat m it 0,002 H„SOt ge-
sehmolzen u. dann 30 Min. auf 175° erhitzt. Nach dem Abkiihlen erhalt man eine
wasserlosliche braune M. Gegebenenfalls kann man zuerst einige Minuten auf 140 bis
170° erhitzen u. dann die Polymerisation bei 120—130° zu Ende fiihren. Weitere Bci-
spiele erlautern die Verwendung von HCl u. / / 3PO_, u. die anderer Zucker, z. B. von
Glucose u. Xylose. (Holi. P. 36 665 vom 6/2. 1934, ausg. 15/10. 1935. D. Priorr.
16/2. u. 7/11. 1933.) E ben.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung ton organischen
Schwefdverbindungen durch Umsetzung von Alkylensulfonen oder Alkylensulfoxyden
m it Yerbb., die mindestens eine SH-Gruppe enthalten. Dazu gelióren H2S, Alkyl- u.
Oxyalkylmercaptane, wie Athyl-, Propyl-, Isobutyl-, Stearyl- u. Oleylmercaptan, Mono-
u. Dithioalkylenglykole, Mono-, Di- u. Trithioglycerin, aromat. Mercaptane, wie Thio-
phenol, Thiokresole, Di- u. PolysulfhydryJbenzóle, -naphthaline, -anthracene u. -anthra-
chincme, Mono- u. Polysulfhydryle anderer iso- u. heterocycl. Verbb., wie Mercapto-
benzothiazol (II) oder Mercaptobenzimidazól, fem er Aralkylsulfhydryle, wie Phenyl-
dthylmercaptan. Die genannten Yerbb. kónnen auch andere Atome oder Gruppen,
wie Halogenatome, Alkyl-, Osyalkyl-, Nitro-, Hydroxyl-, Carboxyl- oder Sulfonsaure-
gruppen, fem er tertiar gebundene Stickstoffatome enthalten. Bei der Umsetzung
lagert sich der in dem Sulfon oder Sulfoxyd enthaltene ungesatt. R est an die SH-
Gruppe an, wobei das entsprechende gesatt. Thioathersulfon bzw. -sulfoxyd entstcht.
— Eine Lsg. von 10 (Teilen) Vinyl-p-tolylsulfon (I) in 50 Toluol wird in Ggw. yon
0,5 Na-Athylat m it H 2S gesatt. Nach dem Abkiihlen wird die Krystallmasse abgesaugt
u. aus Toluol umkrystallisiert. Dabei entsteht ein Prod. (CH3-C6H 4- S 0 2-CH2-C3EI2)i,’ S.
F. 163°. Bei Verwendung von Athylmercaptan entsteht ein Prod. C,H5-S-CH2-CH2-
S 0 2-C6H 4-CH3. F. 84—85°. — 150 (Teile) p-Thiokresól, 1801 u. 300 Toluol werden
12 Stdn. unter RiickfluB erhitzt. Dabei entsteht eine klare Lsg. Diese wird mit Lg.
yersetzt. Beim Abkiihlen krystallisiert eine Yerb. CH3-C6H 4-S-CH2-CH2-S 0 2-CeH 4-
1936. I. I I X. F a r b e r e i . O r g a n is c h e F arbsto ffe. 1711

CH3aus. F. 83—84°. Aus 2-Mercapto-5-chlortolwl u. I entsteht eine Verb. der Formel A.


F. 79—80°. — 25 (Teile) l-Chlor-8-mercaptonaphthalin, 2 3 1 u. 50 Toluol werden 15 Stdn.
unter RuckfluB erhitzt. Das beim Abkuhlen ausgeschiedene Prod. wird aus A. um-
krystallisiert. Es h a t die Formel B. F. 172—174°. Bei Verwendung von I u. Thio-
glykokdure entsteht eine Verb. CH3•Cr,H, ■SO, •CH2•CH, • S •CH, • COOH. F. 146°. Aus
I u. II C. F. 163— 164°. Aus I u. l-Mercapto&nthrachinon die Verb. D. 10 (Teile)
l-CMor-8-naphtliylvinyl$ulfoxyd, 6 p-Thiokresol (III), 0,3 Na-M ethylat werden 15 Stdn.
CH, Cl S—C H ,-C H ,-S O ,-C .H ,-C H ,

S—C H , • C H , • SO, • C .H , • C H ,

Cl SO—CH,•CH,•S-C«H»-CH, bei 100° erhitzt. Das entstandenc Prod. sehm. bei


1 1 etwa 30°. Es h a t die Formel E . — 50 (Teile) Athyl-
vinylsulfoxyd, 65 III u. 1 Na-Athylat werden 15 Stdn.
E bei 100° erhitzt. Das olige Prod. h a t die Formel
C2H5-SO—CH2-CH2-S-C6H 4-CH3. (F. P. 45691
vom 26/12. 1934, ausg. 13/11. 1935. D. Prior. 4/8. 1934. Zus. zu F. P. 783 884; C.
1936. I. 436.) M . F. M u l l e r .
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., tibert. von: Henry R. Lee,
South Milwaukee, Wis., Herstellung von Chinizarin, dad. gek., daB dasselbe aus Lsgg.
in konz. H 2S 04 durch Verdiinnen auf 55—70% Sauregeh. abgeschieden wird. — Man
erhitzt Phthalsaureanhydrid, p-Chlorphenol, Borsaure m it H 2S 0 4 96%ig auf 175— 190°
bis zur Beendigung der Rk., kuhlt auf 70—100° ab, bringt durch Zusatz von W. die
'Konz. auf 58—65%, filtriert bei 30—40° u. wascht m it H ,S 0 4 60%ig. Das Chinizarin
enthalt nur 1—2% in Chlorbenzol Unlosliches. (A. P. 2 003 859 vora 25/1. 1934,
ausg. 4/6. 1935.) H o ppe.
Hermann Fischer, Basel (Erfinder: Anton Baselgia, Chur), Schweiz, Diacetyl-
morphin durch Einw. von Keten (I) auf Morphin (II). Z. B. 500 g gepulvcrtes n in
31 sd. A. m it gasformigem I behandeln, Lsg. eindampfen. Prod. h at F. 167— 169°. —
Gepulvertes trockenes II in einer Rohre m it gasformigem I behandeln. (D. R . P.
622231 KI. 12p vom 9/3. 1934, ausg. 23/11. 1935.) Altpeter.

X . Farberei. Organische Farbstoffe.


F. L. Goodall, Die Theorie der Wollfdrbung mit besonderer Beriicksichtigung der
sauren Farbstoffe in kolloider Losung. Vf. betont, daB die sauren Farbstoffe sich, je
nachdem sie in Lsg. gróBere Molekulaggregate bilden oder molekular dispergiert sind,
gegenuber der WoUfaser vollig verschieden verhalten. Z. B. ziehen die kolloidal 1.
Farbstoffe aus neutralem Bade erschopfend auf, wahrend dio molekular dispergierten
Farbstoffe die Faser nur aus saurer Lsg. anfarben u., im Gegensatz zu den aggre-
gierten Farbstoffen, in ihren farber. Eigg. in enger Abhangigkeit vom pa des Bades
stehen. Diese u. verwandte Erscheinungen deuten auf eine wesentliche Verschiedenheit
der sie verursachenden Fisierungsprozesse. Um von dieser D ualitat der Ursachen
eine mit den neueren Erkenntnissen yon der N atur der Faser u. dem Zustand der
Farbstoffe in Lsg. in Einklang stehende Vorstellung zu gewinnen, nim m t Vf. fiir die
Wollfaser zwei fundamental yerschiedene Arten der Farbstoffbindungen an. Bildet
namlich ein Farbstoffsalz im Bade Molekulaggregate neben Na-Ionen, so diffundieren
diese in die Poren der Faser, indem sie die entgegengesetzt geladenen aggregierten
Anionen nach sich ziehen, bis diese, am Eindringen in die Offnungen durch ihre GroBe
verhindert, sie gleichsam yerschlieBen u. solcherart durch die Anzieliung der Kationen
auf der Oberflache der Faser fixiert werden. Dieser elektrostat. Spannungszustand
zwischen dem in der Faser okkludierten Kation u. dem auf der Faser verharrenden
Anion ist somit die Ursache der A ffinitat aggregierter Wollfarbstoffe. Ganz andere
Beziehungen bestehen zwischen der Faser u. den molekular dispergierten Farbstoffen.
Ihre Anionen sind klein genug, um in die Faser einzudringen, wo sie eine chem. Bindung
1712 H x. F a r b e r e i. O r g a n is c h e F arbsto ffe. 1930. J.

eingehen m it den RNH,+-Resten der durch die hohe Siiurekonz. des Farbebades
ionisierten Aminosauren der Wolle. Aus der Hypothese, daB die kolloiden sauren Farb­
stoffe elektrostat., die molekular dispergierten chem. an die Wollfaser gebunden sind,
crgeben sich deduktiy die Erklarungen fiir die eingangs erwahnten zwiespaltigen
Erscheinungen. (J. Soc. Dyers Colourists 51. 405—i4. Dez. 1935.) Maurach.
Erik Schirm, Uber das Wesen der Subsiantivitdt. In teilweiser Ubereinstimmung
m it friiher von anderer Seite geauBertcn Ansichten (K . H. M e y e r , C. 1928. II. 941;
K r z i k a l l a u. E lS T E R T , C. 1935- II. 923) entwiekelt Vf., gestutzt auf umfangreiches
Tateachenmaterial, die Hypothese (erstmalig im Jahre 1932), daB im Molekuł aller
substantiven Farbstoffe u. Zwischenprodd. ein vielgliedriges System konjugierter
Doppelbindungen enthalten sein muB, dessen Restvalenzen zusammen m it denen
etwa vorhandener auxochromer Gruppen dic S ubstantiyitat verursachen. Bas. Atom-
gruppen begunstigen die Substantiyitat, wahrend saure Gruppen ihr abtraglich sind.
Der Farbeyorgang besteht zunachst in einer Adsorption des Farbstoffes an die Faser,
wonach die beiderseitigen Partialyalenzen eine festere Bindung herbeifuhren. — Zur
Erklarung der Tatsache, daB yon zwei Farbstoffen m it dem gleichen System konjugierter
SOiNa ,0 - C ,H , HOx SO.Na ' HOK SO.Na

/V
SOiNa ŚOiNa x SOiXa
Doppelbindungen der eine (I) substantiy ist, der andere (II) aber es nieht ist, wird ein-
schrankend postuliert, daB in substantiyen Farbstoffen ein gewisser Teil der Kohlen-
stoffringe, welche dem substantiyierenden System konjugierter Doppelbindungen
angehóren, frei yon storenden Gruppen (—S 0 3H , —N 0 2) bleiben muB. — Durch
synthet. Arbeiten wurde der heurist. W ert der Hypothese erwiesen. (J. prakt. Chem.
[N. F .] 144. 69—92. 6/12. 1935. Rodleben, Labor. der Deutschen Hydrier-
werke.) MAURACH.
H. Korb, Uber die Vorzuge der Hydrosulfit-Glucosekiipe. Vcrss. zum Farben mit'
Indanthrenblau RS, NaOH u. Hydrosulfit einerseits u. m it Zusatz yon Glucose anderer-
seits zeigen, daB die Farbungen ohne Glucose heller u. truber, auch nieht so reibecht
sind wie m it Glucose erhaltene. Ohne Glucose ist der Angriff des L u ft-0 2 bedeutend
starker, die Glucosekupe ist leichter zu fiihren u. billiger. (Mschr. Text.-Ind. 50. 246.
Okt. 1935.) Suvern.
N. Ssychra und S. Tschitschagowa, Rongalitatzung a u f Wóllgeweben. Vf. geben
eine Gruppeneinteilung saurer u. substantiver Farbstoffe auf Grund ihres R o n g a lit-
yerbrauches beim WeiBatzen. (Anilinfarben-Ind. [russ.: Anilinokrassotsehnaja Promy­
schlennost] 5. 159—60. 1935.) Maurach.
— , Farbstoffe. Cibanongrau GP M ikropuhcr der GESELLSCHAFT FU R C h e j i i s CHE
IN D U S T R IE IN B a s e l wird sowohl fiir den Direkt-, wie fiir den Atzdruck empfohlen.
Die hervorragenden Echtheitseigg. machen den Farbstoff fur den Hemdenartikel u.
fur Kleiderdruck geeignet. Auf erschwerter u. unerschwerter Naturseide erhalt man
sehr echte lebhaft graue Tonę. Ein neuer einheitlicher Direktfarbstoff ist Kunstseiden-
schwarz CA, er ist yorziiglich atzbar, durch Nachbehandeln m it CH20 u. C2H40 2 wird
die W aschechtheit yerbessert, der Ton róter. Acetatseide wird in kleinen Effektcn
geniigend reseryiert, fiir Seide ist der Farbstoff nieht geeignet, in Halbseide wird die
Seide heller angefarbt ais die Baumwolle, in Halbwolle die Baumwolle starker ais die
Wolle. K arten der Firm a zeigen Acetatseide reseryierende Direktbraunmarken, Mode-
tone m it P-Ciba- u. Cibanonfarbstoffen, Farbstoffe fiir Nitrolack u. Farbstoffe fiir
Tussahseide. (Mh. Seide Kunstseide 40. 526—27. Dez. 1935.) Su v ern .
— , Neue Farbstoffe. Egalisierungsfarbstoffe, u. zwar Gelb, Orange, Rot, Reinblau
u. Schwarz, die sich besonders zum Auffarben stark yerschossener Sachen eignen,
zeigt die Firm a G e b r . S e i t z , F rankfurt a. M. in einer K artę au f Wollstoff. (Dtsch.
Farber-Ztg. 71. 473. Okt. 1935.) Suvern.
— , Neue Farbstoffe und Produkte. Neue Dispersolfarbstoffe der I m p e r i a l CHEM I­
CAL IN D U STR IE S L t d . sind Dispersoldiazoblau N S u. Dispersolechtrot A N Pulver.
Zum Farben yon Yiscose dient Hdiolichlc/dorazol 3 R K S . (Rey. uniy. Soie Text-
artific. 10. 655—57. Okt. 1935.) Su v ern .
— , Neue Farbstoffe, chemische Praparate und Mitslerkarten. Eine K artę der
I. G . FA R B EN IN D U ST R IE A k t .- G e s . behandelt die Hutfarberei. — Strumpfnuancen
1936. I. H x. F a b b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1713

auf spinnmattierter Viscoseseide, hergestellt m it direkten u. diazotierbaren Farbstoffen,


zeigt eine K artę der Gesellsohaft fiir CHEMISCHE IN D U STR IE IN B a s e l . (Melliands
Textilber. 16. 889. Dez. 1935.) Su v e r n .
— , Neue Farbstoffe, Musterkarten und Textilhilfsmitld. Albalez PO der G e s e l l -
SCHAFT FUR CHEMISCHE I n d u s t r i e IN B a s e l ist ein Egalisier- u. Durchfarbemittel
fur Kupenfarbstoffe u. ein Abziehmittel bei Fehlfarbungen. (Z. ges. Textilind. 38.
654—55. 25/12. 1935.) Su v er n .
— , Neue Farbstoffe, Musterkarten, Tezlilhilfsmitlel. Ein ncuer substantiyer Farb-
stoff der I. G . FA RB EN IN D U STRIE A k t .-G e s . ist Toluylengdb UL. Aufier fiir Baum-
wolle u. Kunstseide kommt er fiir Halbwolle u. Halbseide in B etracht, er ist yorziiglich
atzbar. Indanthrengrau MG Plv. fein fiir Farbung liefert ein schónes neutrales Grau
von yorzuglicher Lichtechtheit u. guter Wascliechtheit. U nter den ublichen Vorsichts-
maCregeln widerstelit er dem Buntbleichen. K arten der Firm a zeigen Indantliren-
farbstoffe auf Baumwollgam (1. Grundfarben) u. Direktdrueke auf Wollstragewebe,
ein Ratgeber behandelt das Farben von Jute, Cocos, Stroh, Bast, Leinen, Hanf, Piassava
usw. (Appretur-Ztg. 27. 211—12. 15/12. 1935.) Su y er n .

H enkel & Cie. G. m. b. H ., Deutschland, Herstdlung von hohermolekularen


echten Sulfonsauren durch Umsetzung der E ster von der Formel R ■COOR' •(Halogen)n,
worin R einen lipophilen aliphat. oder cycloaliphat. Rest m it mindestens 8 Kohlen-
stoffatomen, R ' einen aliphat. R est u. (Halogen)n mindestens ein austauschfahiges
Halogenatom bedeutet, m it Sulfiten umsetzt. Ferner werden Fettsaureester von der
Pormel Alk-COC®'-Cl, worin Alk einen Alkylrest m it mindestens 8 C-Atomen u.
R' einen Alkylrest m it hochstens 6 C-Atomen bedeutet, m it Natrium sulfit oder F e tt­
saureester yon der Formel Alk •COOCH •(CH2C1)-CH2-Cl, worin Alk einen Alkylrest
mit mindestens 8 C-Atomen bedeutet, m it N a2S 03 umgesetzt. Ais Ausgangsester
werden genannt der Laurinsaure-/3-chlorathylester u. Olsauredichlorisopropylester, dio
das /?-lauroyloxyathan-a-sulfonsaure N atrium u. /?-oIeyloxypropan-a,y-disulfonsaure
Na ergeben. Die Rkk. finden durch Erhitzen in An- oder Abwesenheit von Losungs-
oder Verdunnungsmitteln sta tt. V orteilhaft werden Alkalisulfite oder NH4-Sulfite
yerwendet. Aus den Di- u. Polyhalogenestem werden die Di- u. Polysulfonsauren
bzw. dereń Salze gewonnen. Die erhaltenen wasserlóslichcn Prodd. besitzen capillar-
akt. Eigg. Sie dienen ais solche oder zusammen m it anderen capillarakt. Stoffen ais
Seifenersatzsloffe oder ais Netz-, Schaum-, Emulgier- u. Dispergiemittd. — 90 (Gewichts-
teile) Laurinsaurechlordthylester werden trocken m it 200 sehr fein gepulvertem wasser-
freiem Na2S 03 bei 150—180° unter Zusatz yon etwas Jodkali kraftig miteinander ver-
riihrt. Nach bcendeter Rk. wird das Rk.-Gemisch zunachst m it A. ausgezogen u. darauf
durch E xtraktion m it A. yon den anorgan. Beimengungen befreit. Nach dem Ver-
dampfen des Losungsm. -wird das Na-Salz des Laurinsaureesters der Ozyiithansulfon-
sdure erhalten. Es ist in W. klar 1. Die Lsg. ist stark capillarakt. u. auch in saurem
Medium fiir die Appretur u. Veredelung yon Testilstoffen yerwendbar. In gleicher
Weise wird das Na-Salz des ólsaureesters der Ozyathansulfonsaure hergestellt. Dieses
dient ais Seifenersatz fur techn. Verff. (F. P. 788 748 yom 13/4. 1935, ausg. 15/10.
1935. D. Prior. 5/5. 1934.) M . F. M u l l e r .
Gesellsohaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Quatemare
Ammoniumvcrbindungen. Man setzt Yerbb. der Zus. (sJn-R-CO -Ri, w orinx = Halogen,
n = ganze Zahl unter 7 R = Rest eines aliphat., cycloaliphat. oder aliphat.-eyclo-
aliphat. KW-stoffes m it mindestens 8 C-Atomen, R j = OH, OR2 oder N R 3R 4 (R2 ==
organ. Rest m it mindestens 6 C-Atomen, R 3 u. R 4 = H oder organ. Rest), m it tertiaren
Aminen um, die m it den Halogenatomen x nicht reagieren. Z. B. 5 (Teile) a -Brom-
stcarinsaureathylester m it 10 Pyridin (I) am sd. W.-Bad 2 Stdn. erhitzen, uberschiissigesI
abdest.; dickfl. Ol. Ebenso kann man I umsetzen m it a-Bromslearinsaureamid, -anilid,
sowie der freien Saure, ferner m it a-Bromlaurinsaureanilid. Genannt sind ais Aus-
gangsstoffe weiter z. B. a-Brommyristin- oder -palmitin- oder -stearin-, -montansaure,
12-Bromocładecen-(9)-carbonsaure-{l), <x-Jodstearinsaure, substituierte Anilide dieser
Sauren, Trimethyl- oder Triathylamin, Triathanolamin, Dimethylcyclohezylamin,
Diathylanilin. — Die Prodd. sind ais Teztilhilfsmittd, besonders zum Wasserechtmachen
eon Farbungen, geeignet. (F. P. 788 898 yom 16/4. 1935, ausg. 18/10. 1935. Schwz.
Prior. 23/4.1934. Schwz. P. 177 574 yom 23/4.1934, ausg. 16/8.1935.) A l t p e t e r .
Imperial Chemical Industries Ltd., London, John Gwynant Evans, Henry
Alfred Piggott und Clarence Sydney Woolvin, Blackley, Manchester, Verbessem
1714 IT*. F a r b e r e i . O r g a n is c h e F a rbsto ffe. 1936. I.

der Echiheitsc.igenschaften von Farbungen m it wasscrlóslichen Farbstoffen auf naturlicher


oder umgefallter Cellulose oder auf Woli© oder Seide oder Gemischen dieser Faser-
stoffe, dad. gek., daB man dio Farbungen m it verd. wss. Lsgg. tertiarer Sulfonium-
salze oder ąuartarer Phosphoniumsalze, die einen Alkylrest von nicht weniger ais
10 C-Atomen enthalten, nachbehandelt. Die Farbungen werden wasser- u. schweiB-
echter u. iiberfarbeechter gegen saure Farbstoffe. — Nach den Beispielen verwendet
m an 0,l°/oig. wss. Lsgg. von Dimethylhexadecylsulfoniummethosulfat, Benzyldthyl-
dodecylsulfoniumchlorid, Stmrylaminobenzyldimethyhulfoniumchlorid., Tridthylhexadecyl-
phosphoniumbromid, Tridthyldodecylphosphoniwmbromid. (E. P. 437 273 vom 19/4.
1934, ausg. 21/11. 1935.) Schm alz.
John W. Leitch & Co. Ltd., Arthur Ernest Everest und James Arthur Wall-
work, Huddersfield, England, Farben von tierischen Fasem, insbesondere Wolle oder
Seide oder Mischgeweben dieser Fasern m it naturlicher oder umgefallter Cellulose,
dad. gek., daB man die in iiblicher Weise durch Kuppeln m it Diazoverbb. gefarbte
Fascr m it w. oder h. wss. Lsgg. von Metallverbb. oder Metallsalzen, wie Cr-, Cu-, Ni-
oder Co-Verbb., behandelt, dann spiilt u. trocknet. ZweckmaBig verwendet man Bi-
chromat© in mineralsaurer, Cu-Sulfat in neutraler oder organ, saurer u. Ni- oder Co-
Verbb. in neutraler Lsg. Ais Diazoverbb. kommen nach den Beispielen diazotiertes
2-Methoxy-5-nitro-l-aminobenzol, 2-Aminonaphthalin, 1-Amiiwnaphthalin, 2-Methoxy-
4-nitro-l-aminobenzol, 1-Aminoanthrachinon, 4-Nitro-2-amino-l-mełhylbenzol zur Ver-
wendung. Man erhalt unabhangig von der A rt des angewendeten Beizenmetalls
rcgelmaBig dunkelbraune Farbungen. (E. P. 437 049 vom 18/5. 1934, ausg. 21/11.
1935.) Schm alz.
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Farben von
tierischen Fasem. (E. P. 436 790 vom 12/4. 1934, ausg. 14/11. 1935. Ung. Prior.
12/4. 1933. Zus. zu E. P. 433230; C. 1936. I. 1317. — C. 1935. I . 2736 [F. P.
771 270].) Schm alz.
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Farbeprdparate
zum Farben von tierischen Fasem. F. P. 771 270 (C. 1935. I. 2736) ist dahingehend zu
erganzen, daB auch Farbepraparate aus Azofarbstoffen, die Metali in komplexer Bindung
enthalten, u. geringen Mengen an ąuartaren Ammoniumverbb., die durch Alkylieren
oder Aralkylieren der am /<-C-Atom einen aliphat. Best von mindestens 8-C-Atomen
enthaltenden N-Alkyl- oder N-Aralkylbenzimidazole erhaltlich sind, zum Farben der
tier. Fasern Verwendung finden konnen. (E. P. 436 863 vom 12/4. 1934, ausg.
14/11. 1935. Ung. Prior. 12/4. 1933. Zus. zu E. P. 433 230; C. 1936. I. 1317 u.
E. P. 436 790; vgl. vorst. Ref.) S chm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, Dick Carter, Austin Godwin
Cuthbert-Smith, Harry Jackson, Arnold Shepherdson und Harry Augustus
Thomas, Blaekley, Manchester, Farben von Wołk, insbesondere Wollfilz, mitsauren
Farbstoffen oder Chroiribeizenfarbstoffen, dad. gek., daB man Farbebader von 60—90°
verwendet, die durch Einblasen von Luft, Dampf oder indifferenten Gasen in der Weise
in standiger unregelmaBiger Bewegung gehalten werden, daB die Gasblasen eine Poch-
wrkg. auf das Farbegut ausiiben. Die W are wird besser durehgefarbt. Man kann mit
kiirzerer F lotte u. weniger Saure ais ublich auskommen u. durch Herabsetzung der
Temp. der Zers. kochempfindlicher Farbstoffe vorbeugen. Man erhalt gleichmaBigere
u. lebhaftere Farbtone unter Beschleunigung der Entw . (E. P. 436 875 vom 19/4.
1934, ausg. 14/11. 1935. F . P. 788 991 vom 18/4. 1935, ausg. 21/10. 1935. E. Prior.
19/4. 1934.).. S chm alz.
Erste Osterreichische Glanzstoff-Fabrik Akt.-Ges., St. Polten, Herstdlung
gefarbter Kunstseide, RoBhaar, Bandchen, Filme u. dgl. unter Verwendung zweier
oder mehrerer in der Spinnlsg. zur Erzielung der gewiinschten Farbstufungen in
Mischung vorliegender gefarbter Pigment® (Pergamentrot F4B, Zinkgelb, Kobaltblau,
T i0 2, GasruB u. dgl.), dad. gek., daB man yerschiedene m it je einer Pigmentgrund-
farbe vorgefarbte Spinnlsgg. in abgemessenen Mengen miteinander yermiseht, zweck-
maBig erst kurz vor dem Yerspinnen, u. in gut gemischtem Zustand der Spinnmaschine
zuleitet. (Oe. P. 143 626 vom 5/6. 1934, ausg. 25/11. 1935. D. Prior. 20/6.
1933.) ' Sa lzm a n n .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M. (Erfinder: Wilhelm Tisch-
bein, Leverkusen-Kiippersteg, und Herrmann Schmidt, Leverkusen-Wiesdorf), Her-
stellung spinngefarbter Kunstseide aus Cellulosehydrat, dad. gek., daB man den zur
Herst. geformter Gebildo verwendeten Lsgg. Verbb. zusetzt, welehe durch Ausfallen
1936. I. H x. F a r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1715

von sauren Schwefdsdureestem der Leukoverbb. von Kiipenfarbstoffen aus ihrer wss.
Lsg. mittels Aminę, Ammonium- oder Phosphoniumbasen oder Salze derselben er­
halten werden, die Lsgg. dann auf die Herst. geformter Gebilde verarbeitet u. den
Farbstoff entwiekelt. — Einer 10°/oig. Kupferoxydammoniakcelluloselsg. wird eine
Fallung zugesetzt, die man aus 6% des Salzes des sauren H 2S 0 4-Esters der Leuko-
verb. von Methylchlormethoxythioindigo m it der ausreichenden Menge des aus Poly-
athylenpolyamin u. Cyaniirchlorid entstehenden u. einer nachtraglichen Peralkylicrung
mit Dimethylsulfat unterworfenen Prod. erhalt. D arauf wird in iiblicher Weise ver-
sponncn u. anschliefiend oxydiert. Die Seide erfahrt gegenuber der iiblicherweise her-
gestellten eine Festigkeitssteigerung um 20°/o. (D. R. P. 622809 KI. 29b vom 11/2.
1934, ausg. 6/12. 1935.) Salzm a n n .
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Sehweiz, Herstdlung
von gefarbten Cdluloseestem, dad. gek., daB Cellulose unter Verwendung eines Saure-
gruppen enthaltenden Farbstoffs, der fiir dio Cellulose keino oder nur geringe A ffinitat
hat u. wahrend des Acylierungsvorganges den Farbstoffeharakter nieht verliert,
bedruckt oder impragniert u. dann acyliert wird. — Ein Gewebe aus Kunstseide aus
umgefallter Cellulose (I) wird m it einer 2°/0ig. Lsg. von K itonrot G ( S c h u l t z , Farb-
stofftabellen, 7. Auflage, Nr. 40) geklotzt u. getroeknet. Das vollstandig wasseruneeht
lebhaft rot gefiirbte Gewebe wird m it einer 50%ig- Lsg. von K -Acetat behandelt, ge-
trooknet u. in einer 5°/0ig. Lsg. von Essigsaureanhydrid (II) in Petroleum 1/2 Stde.
bei 90° acetyliert. Beide Lsgg. bleiben voIlstandig ungefarbt. Das acetylierte Gewebe
wird mit W. gewaschen u. gegebenenfalls geseift. Es ist sehr gut wasch- u. wasserecht
in lebhaften Rottonen gefarbt. — In ahnlicher Weise kann Baumwollgewebo oder I
mit II u. Eg. in Ggw. von ZnCl2 bis zum Monoaeetat oder bis zum D iacetat verestert
werden. Druekt m an den Farbstoff ortlich auf, so erhalt m an gefarbte wasser- u. wasch-
cchte Muster auf weiBem Grunde. Dio Farbungen konnen auch im Atzdruck wie iiblich
weiB oder bunt gem ustert werden. W endet man vor dem Farben Reserven an, die das
Acylieren verhindern u. sich auswaschen lassen, so kann man durch Auswaschen nach
dem Acylieren ebenfalls weiBe u. durch nachtragliches Farben m it Nichtacetatseide-
farbstoffen bunte Musterungen erhalten. — Zur Veresterung konnen weiter Propion-,
Butter-, Valerian-, Isoyalerian-, Monochloressig- u. Phthalsaureanhydrid oder dio
entsprechenden Saurechloride, u. a. auch Benzoylchlorid, nach einer der ublichen
Arbeitsweisen, insbesondere nach der aus F. P. 711 513; C. 1932. I. 1735, bekannten,
verwendet werden. (D. R. P. 620 246 KI. 8 m vom 30/1. 1934, ausg. 11/11. 1935.
Schwz. Prior. 20/1. 1934.) S chm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, Farben von Esłern und At hem der
Cdlulose, insbesondere Acetatseide, dad. gek., daB man die Waro m it einer wss. Lsg.
eines ąuartaron Ammonium- oder Phosphoniumsalzes oder eines Sulfoniumsalzes, dio
eine aliphat. K ette m it mindestens 10 C-Atomen enthalten, behandelt u. anschliefiend
mit substantiven oder sauren Farbstoffen oder Chrombeizenfarbstoffen farbt, wobei
im letzten Falle das Metachromverf. oder das Nachchromierverf. angowendet wird. —
Nach den Beispielen werden m it 3%ig- Lsgg. folgender Verbb. yorbehandelt u. ohne
Zwischentroeknung gefarbt: Octadecyltrimdhijlammcmiummcthylsulfat, Gelylpyridinium-
bromid, Dimethyldicetylamjrwniumbromid, Dirmtliylcdylsidfoniurmndhylsulfat. — Die
Farbungen sind yon zum Teil guter Wasch- u. Lichtechtheit. Die Farbebader werden
zufriedenstellend erschópft. (F. P. 789 041 vom 19/4. 1935, ausg. 22/10. 1935.
E. Prior. 20/4. 1934.) Schm alz.
H. Th. Bóhme, Akt.-Ges., Chemnitz, Farben und Drucken von Faserstoffen mit
Ozydationsfarbstoffpraparaten, dad. gek., daB man Farbebader oder Druckpasten ver-
wendet, die arom at. Basen oder deren Salze, die ublichen Farbereihilfsmittel u. durch
das Kation oberflachenwirksame dissoziierbare Verbb., wie ąuartare Ammoniumsalze
mit einem aliphat. Rest von wenigstens 8 C-Atomen, z. B. Triathylcetylammonium-
ddorid, ąuartare Ammoniumsalze aus Oleyldirithylathylendiamin, ferner ąuartare
Phosphonium- u. tertiare Sulfoniumsalze von entsprechendem Aufbau enthalten. —
Nach den Beispielen erhalt man gleichmaBige Durchfarbungen m it Anilinschwarz
u. dgl. unter Mitverwendung von etwa 2—4 g Decyl- oder Dodecylpyridiniumsulfat
oder 2—5 g IIezadecylpyridiniumchlorid je Liter Farbebad. (E. P. 436 410 vom 14/8.
1934, ausg. 7/11. 1935. D. Prior. 23/10. 1933.) S chm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F ran k fu rt a. M., Drucken von Acetatseide von
bdiebigem Acylierungsgrad oder anderen Acylcdlulosen, gek. durch die Verwendung
v°n 1,4-Diarainoanthrachinonen, die in den beiden NH,-Gruppen durch yoneinander
1716 H x . F a r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1 9 3 6 ; I.

verschiedene Alkylreste substituiert sind. — Man yerwendet nach den Beispielen:


l-Methylamino-4-oxdthylamino- oder -4-oxypropylamino- oder -4-n-butylamino- oder
-4-dioxathylamino- oder -4-propylamino- odor -4-N-oxdłhyldłhylamino- oder -4-y-di-
mełhylaminopropylamino- oder -4-f}-oxypropylamino- oder -4-y-oxypropylamino- oder
-4-fi-oxybulylammo- oder -4-benzylamino- oder -4-phenylathylamino- oder -4-naphthyl-
melhylamino- oder -4-cydohexylamino- oder -4-(r,2',3',4'-tetrahydronaphthylamino)-
anthrachinon; l-Oxalhylamino-4-f}-oxypropylamino- oder -4-y-oxypropylamino- oder
-4-oxybulylaminoanthrachinon; l-f}-Oxypropylamino-4-y-oxypropylamino- oder -4-oxy-
butylaminoanthrachinon. Diese Anthrachinonderiyy. sind nach F. P. 780 030 erhaltlich.
Sie besitzen ausgezeichnete Affińitat zur Acetatseide u. farben in yioletten bis blauen
Tonen. (F. P. 789 364 yom 29/4. 1935, ausg. 28/10. 1935. D. Prior. 28/4.
1934.) S chm alz.
Walter Hugentobler, Jacob Banziger, Victor Zollikofer, St. Gallen, und
E . Banziger, Romanshorn, Schweiz, Bedrucken von Teztilstoffen mit icasserfreien
Druckpastm, die alle zur Fixierung des Farbstoffs auf der Faser erforderlichen Be-
standteile u. ais Yerdickungsmittel Firnis, F e tt oder 01 enthalten, im Flachdruck,
dad. gek., daB Druckpasten yerwendet werden, die Glycerin oder chem. verwandte
Ersatzprodd. des Glycerins enthalten. Dio Drucktrager konnen m it Canadabalsam
oder anderen Harzen gegen Beschadigung durch die chem. Mittel geschutzt sein. —
Besehrieben ist das Drucken m it bas. Farbstoffen u. Chrombeizenfarbstoffen. Atz-
u. Reservedruck konnen in entspreehender Form Anwendung finden. Das Glycerin
oder z. B. Glykol erleichtert das Durchdrucken u. die Verb. des Farbstoffs m it der
Faser. (D. R . P . 622227 KI. 8 n vom 17/5. 1931, ausg. 23/11. 1935.) S c h m a l z .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von Farbstoff-
zwischenprodukten wid Farbstoffen daraus, dad. gek., daB man auf 7-Oxy-l,2-diamino-
naphthalin (I) oder l-Amino-2,7-dioxynaphthalin (II) Phosgen (III) oder Thiophosgen (IV)
UH,____- ,C = Y oder dereń D eriw . einwirken laBt u. die so erhaltlichen
11 3 L 8-Oxynaplitliazole von der Zus. A, worin x = O oder NH
A HO— u. y = O oder S ist, m it Diazoverbb., die zur Herst. yon
I* I 41 Azofarbstoffen, welche Schwermetall in komplexer Bindung
^ s S / \ 5^ enthalten, befahigt sind, zu Azofarbstoffen vereinigt. —
l-Nitroso-2,7-dioxynap}Uhalin wird in ublicher Weise m it H ydrosulfit oder in saurer
Lsg. m it SnCl2 oder m it Zn-Staub zu I I reduziert. Das Hydrochlorid yon I I wird in
wss. Lsg. in Ggw. von Na-Acetat m it I I I zu S-Oxynaphthcxazolon (V) kondensiert. —
Aus I u. I I I erhalt man in gleicher Weise den H arnstoff dieser Verb. (VI). — Durch
Erwarmen von I m it CS2 in A. in Ggw. von Alkalien erhalt m an den Thiohamstoff
von I (VII). — Die Herst. folgender Azofarbstoffe ist besehrieben: 6-Nitro-2-amino-
l-oxybenzol-4-sulfonsaure (VIII) oder 4-Nitro-2-amino-l-oxybenzol-6-svlfonsdure (K )
oder 4-Chlor-2-amino-l-oxybenzol-6-sulfonsdure (X) — y V; V III oder IX oder X — >•
VI; V n i — y VII. — Die Farbstoffe farben Wolle nachchromiert in grauen bis schwarzen
Tonen u. konnen auch in Substanz in Schwermetallkomplexverbb. uberfiihrt werden.
(F. P . 789 725 yom 8/5. 1935, ausg. 5/11. 1935. D. Prior. 12/5. 1934.) S c h m a l z .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von Acylessig-
saurearyliden und Azofarbstoffen daraus, dad. gek., daB m an Acylessigsaurealkylester
m it Aminen arom at. Ringsysteme, die mehr ais 3 Ringe enthalten, kondensiert u. die
so erhaltlichen Amidę m it Diazoyerbb. zu Azofarbstoffen yereinigt. — 49 g 2-Amino-
chrysen, F. 205°, werden m it 150 g eines Salzes des Acetessigsaureathylesters zum Siedcn
erhitzt. Der abgespaltene A. wird etwa 15 Min. abdest., bis man 20 g erhalten hat.
D ann laBt man abkuhlen u. verd. m it 200 g A. Es scheidet sich 2 -A c e ło a c e ty la m in o -
chrysen, F. 203°, krystallin. ab. In ahnlicher Weise erhalt man 2-Benzoyla<xtylamino-
chrysen (I, F . 229—230°), 4-Aceioawtylaminofluoranthen (II, F . 183°), 4-Benzoylacetyl-
aminofluoranthen (III, F. 206°), 3-Acełoacelylam.inopyren (IV, F. 176°) u. 3-Benzoyl-
acetylaminopyren (V, F . 195°). — Die Horst, folgender Farbstoffe ist besehrieben:
4-Chlor-2-amino-l-7nethylbenzol — >- IV; l-Amino-2-chlorbenzol (VI) — >- I; 3-Nitro-
4-amino-l-meihoxybenzol ->- II; l-Amino-2-me.thyl-4-chlorbcnzol (A li) oder VT oder
l-Amino-2-methyl-3-chlorbenzol oder l-Amino-2-nitrobenzol ---->- 1-Aceloacetylamino-
cJirysen; l-Amino-3-btnzoylamino-4fi-dimethylbenzol oder 1 -Amino-2,4-dimethylbenzol
oder l-Amino-2-methoxy-4-nitróbenzol (VIII) oder l-Amino-4-nitrobenzol — y I; 1-Amino-
anthrachinon oder l-Amino-2-nitro-4-methylbenzol oder l-Amino-2,3-dichlor-4-mełhyl-
benzol oder l-Amino-2-m(J.hyl-4-nitrobenzol ----y I I; l-Amino-2-meJhoxy-S-chlorbenzol
(IX) oder l-Amino-2-nitro-4-chlorbenzol oder l-Amino-2,5-dichlorbenzol oder 2-Amino-
1 9 3 6 . I. H x . F a r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1717

l,l'-diphenylsvlfon ----y I I I ; l-Amino-2,3,5-trimethyl-4-chlorbenzol odei^liŁLL oder


IX — -y IV; 4-Amino-2,3-dimethyl-l,l'-azobenzol oder l-A m in o -2 -n itr Q ^ ^ ^iS x ^ ^ n u jl
oder l-Amino-2-chlor-5-trifluormethylbenzol oder VII — y V. — DiyWBnSstoffe faro M v
nach A rt der Eisfarben auf der Faser hergestellt, je nach Zus. iuCgcTben, orangen
braunen Tonen. (F. P. 789 704 vom 7/5. 1935, ausg. 5/11. 19ejs ^ / T & ó r c /T T lt.f ł \
8/5. 1934.) 'v-'Sć'HMAX2r £
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., H erstdhm ^von 4-Ozydiphenyl- Si
3-carbonsaurearyliden und Azofarbstoffen daraus, dad. gek., daBlnym 4-Oxydiphenyl- > ■
3-carbonsaure (XXI) m it arom at. Aminen kondensiert u. die ermyttenen Arylitle m it^ y
Diazoyerbb. in Subatanz oder auf der Faser zu Azofarbstoffen vereSmgt. — 93 g A nilińy
werden zu einer Suspension yon 214 g XXI in 2000 g Toluol (XXIl)vggaiischt. DieliK
wird auf 60° erwarmt. Im Verlauf einer Stde. fugt man dann tropfen^eiśe:
hinzu u. erhitzt die M. 10 Stdn. zum Sieden. Dann wird m it N a2C03 alkal. gemacht
u. XXII im Dampfstrom yerjagt. Das 4'-Oxydiphenyl-3’-carboylaminobenzol (I) krystalli-
siert aus A., F . 231°. — In ahnlicher Weise erhalt man 4,4'-Di-(4"-oxydiphenyl-3"-
mrboylamino)-3,3'-dimelhoxydiphenyl (II), krystallin. aus Anisol, F. 287°; l-(4'-Oxy-
dxphenyl-3'-carboylamino)-2-methoxybenzol (III, F. 155°), -2-methylbenzol (F. 208°), -3-
melhylbenzol (IV, F. 222°), -4-methylbenzol (V, F. 244°), -2,4-dimethylbenzol (VI, F. 217°),
■4-Morbenzol (VII, F . 268°), -4-nitrobenzol (F. 253—255°); 4,4'-Di-(4"-oxydiphenyl-
3"-carboylaminó)-stiU>m (X, F . 392—394°), -diphenylmethan (F. 305—307°); 2-(4'-Oxy-
dipli&nyl-3'-carboylaminó)-naphthalin (VIII, F. 240°); 3,6-Di-(4'-oxydiphcnyl-3'-carboyl-
amino)-carbazol (XX, F . 332—334°); l,4-Di-(4'-oxydiphenyl-3'carboylamino)-benzol (IX,
F. 383—384°); 1,5-Di-(4'-oxydiphenyl-3'-carboylammo)-naphthalin (XI, F. 357—358°).
— Dio Herst. folgender Azofarbstoffe ist beschrieben: l-Amino-2-(4'-chlorphenoxy)-
S-chłorbenzol (XII) ----b I; l-Amino-2-phe.noxy-5-0hlorbe.nzol (XIII) — VI I oder I II;
l-Amino-2,5-dichlorbenzol (XIV) oder l-Amino-2-(2'-5'-dichlorphenoxy)-5-chlorbenzol
(XV) — >- I I; XIV oder 4-Amino-3,2'-dimethyl-1,1'-azobenzol (XVI) oder 4-Amino-4'-
methoxydiphenylamin oder 4,4'-Dmmino-3,3'-dichlordiphenyl-(Xyil) oder 4,4'-Diamino-
3,3'-di7nełhoxydiphenyl oder X III oder 1 - Amino - 4-benzoylamino-2,5-dichlorbenzol
(XVIII) — y I; X n oder XV oder l-Amino-4-(2',5'-dichlorphenoxy)-3-chlorbenzol oder
XVIII — y I II ; XVI oder X II oder l-Amino-2,4,5-trichlorbenzol oder l-Amino-4-nitro-
naphthalin (XIX) — >- V II; XVII oder X i n ---->- V III; XIV oder l-Amino-2-mełhyl-
4-nilróbenzol — >- l-(4'-Oxydiphenyl-3'-carboylamino)-naphthalin; XVI — >- l-(4'-Oxy-
diphenyl-3'-carboylamino) - 2,5 - dimethoxybenzol; 1 - Amino - 4 • benzoylamino-3-mełhoxy-6-
chlorbenzol oder XIV oder X III oder XIX ----y VI; XIV oder X I I I ---->- V; XIV oder
XIII ---->_ XV; X III oder XV — y l-(4'-Oxydiphenyl-3'-carboylamino)-3-nilrobenzol;
XIII oder l-Amino-2-chlor-4-nitrobenzol oder l-Amino-4-meihyl-2-nitrobenzol oder
1-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol oder XV oder XVin oder l-Amino-3-methyl-2,4-di-
Morbenzol — y I I ; X III oder 2-Am ino-l,1'-diphenylsulfon oder l-Amino-2-chlor-5-tri-
fluormethylbenzol — y IX ; 1-Aminoanthrachinon ----y X; 4-Amino-2,5-dimełhoxy-4'-
nitro-1,1'-azobenzol — y X I; l-Amino-4-benzoylamino 2,5-diathoxybenzol oder 1-Amino-
2-methyl-5-chlorbenzol — y XX. — Dio Farbstoffe fiirben je nach Zus. in gelbbraun
tiefbraunen, schwarzen u. olivgruncn Tonen. (F. P. 787 361 voin 13/3. 1935, ausg.
21/9. 1935. D. Priorr. 13. u. 14/3.1934.) S chm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von Azofarbstoffen,
dad. gek., daB man diazotierte l-Amino-2-halogen-4-nitrobenzole oder l-Amino-2,6-di-
halogen-4-nitrobenzole m it Dioxalkylaminobenzolen, die eine Methylgruppe in 3-Stellung
enthalten, kuppelt. — Die H erst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: 1-Amino-
2-chlor-4-nitrobenzol — y l-Dioxdthylamino-3-methylbenzol (I); l-Amino-2-brom-4-nitro-
benzol — y I ; l-Amino-2,6-dichlor- oder -2,6-dibrom-4-nitrobenzol----y I. — Die F arb ­
stoffe farben Acetatseide je nach Zus. in rubinroten bis braunroten Tonen. (F. P.
782 737 vom 14/12. 1934, ausg. 11/6. 1935. D. Prior. 22/2.1934.) Schm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von Azofarb­
stoffen, dad. gek., daB m an arom at. Nitroverbb. m it aromat. Diaminen oder Amino-
osyrerbb. in alkal. Lsg. umsetzt, wobei die Verwendung yon Nitroyerbb., die zur
Stilbenbldg. befahigt sind, ausgeschlossen sein soli. — Man erhalt durch Erhitzen von
16,7 kg 4-Nitrobenzol-l-carbonsaure (I) u. 20 kg 1,4-Diaminobenzol (II) in 400—500 1
3%'g- wss. NaOH bei 95° wahrend mehrerer Stunden 4-A m ino-l,l’-azobenzol-4'-carbon-
faure; aus I u. l-Amino-4-oxybenzól 4-Oxy-l,T-azobenzol-4'-carbonsaure; aus I I u. 2- oder
3-Nitrobenzol-l-carbonsaure 4-Amino-l,!'-azobenzol-2'- oder -3'-carbonsaure. — 21,5 kg
3-Nitrobenzol-l-sulfonsdure werden m it 20 kg 1,2-Diaminobenzol in 500 1 wss. 5°/0ig.
1718 H x. F a b b e r e i. ORGANISCHE F a rbsto ffe. 1936. I.

NaOH im Autoklaven mehrere Śtunden auf 120° erhitzt. Nach dem Abkiihlen erhalt
m an 2-Amino-l,l'-azóbenzol-3'-sulfonsaure in guter Ausbeute. — W eiter ist die Herst.
folgender Farbstoffe durch Beispiele erlautert: 2-Oxy-l,l'-azobenzol-3'-sulfonsaure,
3-Amino-l,l'-azobenzol-3'-sulfonsaure, 2-Amxno-l,l'-azobenzol-2'- oder -4'-sulfonsaure,
4-Amino-l,r-azobenzol-3,3'-disulfonsaure, 4,4'-Diamino-1,1'-azobenzol-3,3'-disulfonsaure,
4-Amino-l,!'-azobenzol-3,4'-disulfonsaure, 4-Amino-l,!'-azobenzol-3'-sulfonsaure, 4-Ami-
nobenzol-1,2'-azonaphthalin-3, 4',8'-trisulfonsaure. — Kondensationsprod. aus 4-Nitro-
1,1'-azobenzol-4'-sulfonsaure u. l,4-Diaminobenzol-3-sulfonsdure (III), aus 4-Nilro-
4'-oxy-l,l'-azobenzol-3'-carbonsaure u. I II, aus 4-Nitro-4’-amino-1,1'-azóbenzol-3-sulfon-
saure u. III, aus 4-Nitro-4'-amino-2'-methyl-l,l'-azobenzol-3-sulfonsdure u. III. — Die
Aminoazoverbb. werden entweder ais Farbstoffe oder zur H erst. von Farbstoffen ver-
wendet. (F. P. 784 909 vom 29/1. 1935, ausg. 29/7. 1935. D. Prior. 9/2.
1934.) S chm alz.
I. G. F arbenindustrie A kt.-G es., F rankfurt a. M., Herstellung von Azofarbstoffen,
dad. gek., daB man diazotierte 2-(4'-Amino-3'-alkoxy- oder -lialogenphenyl)-benzothiazole
Halogen oder O-Alkyl von der Zus I m it Azokomponenten yereinigt
u. die so erhaltlichen Farbstoffe gegebenenfalls
—XHi in Substanz oder auf Substraten m it kupfer-
abgobenden M itteln behandelt. — Die Herst.
folgender Farbstoffe ist beschrieben: 2-(4'Amino-
3' -mełhozy- oder -dthoxyphenyl)-6-melhylbenzothiazolsulfonsdure — y 2 - Phenylamino-
5-oxynaphthalin-7-sulfonsaure (II) oder 2-Bcnzoylamino-o-oxy7iaphlhalin-7-sulfon
oder Harnstoff aus 2-Amino-5-oxynaphlhalin-7-sulfonsdure; 2-(3',5'-Dichlor-4'-amino-
pheiiyl)-G-methylbenzothiazol ----y 2-OxyiiaphthaHn-3,6-disulfonsdure (Cu-Verb.) oder
l-Oxynaphthalin-3,6-disulfonsaure oder 8-Chl<ir-l-oxynaphthalin-3,6-disulfonsaure; 2-(3'-
Chlor-4’-aminophenyl)-6-methylbenzothiazol-5'-sulfonsaure — y I I oder 5,5'-Dioxy-
2,2'-dinaphthylamin-7,7'-disulfonsaure (Cu-Verb.). — Die Farbstoffe farben Baumwolle
je nach Zus. in roten bis vioietten Tónen. (F. P . 785 638 vom 13/2. 1935, ausg. 14/8.
1935. D. Priorr. 15/2. u. 18/5. 1934.) Schm alz.
I. G. F arb en in d u strie A kt.-G es., F rankfurt a. M., Herstellung von Azofarb­
stoffen, dad. gek., daB m an diazotierte o-Aminophenole, die mehrere N 0 2-Gruppen,
yon denen sich eine in 4-Stellung zur NH2-Gruppe befindet, u. keine S 0 3H oder COOH-
Gruppen enthalten, m it 1-N-Alkyl- oder l-N-Oxalkyloxalkylamino-3-melhylbenzolen
kuppelt. — Die H erst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: 5-Niłro-2-amino-l-oxy-
benzol — >- 1-N-Mełhyl- oder Athyl- oder Butyloxdłhylamino-3-methylbenzol oder 1-Di-
oxdthylamino-3-methylbenzol. Die Farbstoffe farben Acetatseide sowie Harz- oder Nitro-
celluloselacke in roten Tónen. (F. P . 785 742 vom 16/2.1935, ausg. 17/8. 1935. D. Prior.
9/3. 1934.) S c h m a lz .
I. G. F arb en in d u strie A kt.-G es., F rankfurt a. M., Herstellung to n Azofarb­
stoffen, dad. gek., daB man diazotierte Aminę von der Zus. A, worin x einen n ic h t
x sauren Substituenten u. R Alkyl, Aryl, Aralkyl, Oxalkyl,
__1 Aryloxy, Aralkoxy oder NH2, worin die H-Atome ganz oder
A OiJT— / —XHj teilweise durch Alkyl, Aryl oder Aralkyl ersetzt sein kónnen,
i darstellt, in saurer Lsg. m it 2-Aminonaphthalinsulfonsauren
b0,' R oder dereń Substitutionsprodd. kuppelt. — Die Herst. fol­
gender Farbstoffe ist beschrieben: 5-Nitro-2-amino-l-methoxybenzol-3-sulfonsaure-
N-dłhylphenylamid (I) — y 2-Amino-S-oxynaphthalin-6-sulfonsdure (II); I — 2-Me-
thylamino-S-oxynaphthalin-6-sulfon,sdure (III); Phenylester der ó-Nitro-2-amino-l-męlh-
oxybenzol-3-sulfonsdure (IV) ----y II; Benzylester yon IV — y I I ; 5-Nitro-2-amino-
l-methylbenzol-3-sulfoiisdure-N-dthylphenylamid — ->- I I oder I I I oder 2-Melhylamino-
naphthalin -7 - sulfonsaure; 5-Nitro-2-amino-l-meihylbenzol-3-sulfonsdure-N-dthylbenzyl-
amid oder 2-Amino-3-meihoxy-5-nitrobenzol-l-methylsulfon oder -1-benzyls-ulfon oder
5-Nitro-2-amino-l-mćthoxybenzol-3-sulfonsdureamid ----y I I ; I — y 2-Oxdłhylamino-
S-oxynaphthalin - 6 - sulfonsaure; 5 - Nitro-2-amino-l-methoxybenzol-3-sulfonsdure-N-oxy-
(Uhylphenylamid — y I I I oder I I; JIełhylester von IV — y II. — Die Farbstoffe farben
Wolle je nach Zus. in yerschiedenen yioletten u. blauen Tónen. (F. P . 786 042 vom
22/2. 1935, ausg. 24/8. 1935. D. Prior. 24/2. 1934.) Schm alz.
I. G. F arb en in d u strie A k t.-G e s., F rankfurt a. M., Herstellung ron Azofarb­
stoffen, dad. gek., daB m an diazotiertes 5-Xitro-4-cMor-2-amino-l-oxybenzol mit l-Oxy-
naphłhalin-3,S-disulfonsaure oder l-Oxynaphthalin-4,S-disulfonsaure kuppelt u. die
Azofarbstoffe gegebenenfalls mit Cr-abgebenden Mitteln behandelt. Die Farbstoffe
1936. I. Hx. F a rb e re i. O rg a n is c h e F a r b s to f f e . 1719

farben Wolle in tiefen, waschechten u. gleichmaBigen bordoroten Tónen. Die Cr-


Verbb. farben blau. (F. P. 786193 vom 27/2. 1935, ausg. 28/8. 1935. D. Prior.
19/4. 1934.) Schm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstdlung von Azofarb­
stoffen, dad. gek., daB man diazotierte Aminę von der Zus. A, worin X —CONH- oder
y------\ ____ —N H S02— darstellt, m it l-Halogenaryl-5-pyrazo-
Hi N—v > ___/ \ qjj Ionen kuppelt u. dio Azofarbstoffe gegebenenfalls in
' ------ / * \ ____/ Substanz oder auf der Faser m it chromabgebenden
A COOH Mitteln behandelt. — Die H erst. folgender Azo­
farbstoffe ist beschrieben: 3-(3'-Aminóbenzoylamino)-6-oxybenzol-l-carbonsdure-5-&ulfon-
saure — >• l-(2'-Chlorphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon; 3-(3'-Aminobenzoylamino)-5-methyl-
6-oxybenzol-l-carbonsaure oder 5-Methyl-6-oxybenzol-3-sulfonsdure-(3'-aminophenylamid)-
1-carbonsaure — y l-(2'-Chlorphc.nyl)-3-inelhyl-5-pyrazolon-5'-sulfon&aure; G-Oxybenzol-
3-sulfonsdure-(3'-aminophenylamid)-l-carbonsdure — >-1. — Die Pyrazolone konnen
durch l-(2'-Bromphenyl)- oder l-(2'-Chlor-G'-methylphenyl)- oder l-(2',5'-Dićhlorphenyl)-
oder l-(2' ,5’-Dichlor-4'-sulfophenyl)- oder -l-{4'-chlor-2'-sulfophenyl)- oder l-(2',3',6'-Tri-
chlor-5'-svlfophenyl) oder l-(4'-Chlorphent/l)-3-mdhyl-5-pyrazolon oder durch l-(4'-Chlor-
5'-sulfophenyl)- oder l-{2'-Chlor-5'-svlfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsduredthylester, die
Diazokomponenten durch 3-(4'-Chlor-3'-aminophenylsulfoylamino)-6-oxybenzol-l-carbon-
saure oder 3-(6'-CMor-3'-amirwphenylsulfoylamino)-5-mdhyl-6-oxybenzol-l-carbomdure
oder 3-(4'-Amirwbenzoylamino)-6-oxybenzol-l-carbonsdure-5-sulfonsdure ersetzt werden.
— Die Farbstoffe farben tier. Fasern in gelbstichig grunen Tónen, die sich beim Nach-
chromieren nur wenig andern. (F. P. 787 733 vom 22/3. 1935, ausg. 27/9. 1935.
D. Prior. 21/4. 1934.) Schm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F ran k fu rt a. M., Herstdlung von Azofarb-
stoffen, dad. gek., daB man einen Aminobenzaldehyd m it einer Verb. m it reaktions-
fahiger Methyl- oder Methylengruppe kondensiert, das Kondensationsprod. diazotiert,
mit einer Azokomponente kuppelt u. den Azofarbstoff gegebenenfalls sulfoniert. Man
kann auch erst diazotieren u. kuppeln u. dann kondensieren u. sulfonieren. — Die
Herst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: 4-Aminobenzaldehyd ( I) — >- l-[2'-Sxdfo-
phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon (II) -f Cyanessigsduredthylesler (III); I + I II — y II;
4-Aminobenzaldehyd-2-sulfonsdur e --------- y l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon +
+ Acetoacetylaminobenzol; I — y I I + 3-Oxythionaphthen; I — y l-(4'-Sulfophenyl)-
3-methyl-5-pyrazolon + 1,3,3-Trimethylindolenin (IV), dann sulfonieren; 3-Amino-
benzaldehyd — >- I I + I II ; I — y l-Acetylamino-8-oxynaphthalin-3,6-disvlfonsdure +
a -Methylindol oder a-Phenylindol; IY + I — y l-Acetylamino-8-oxynaphthalin-3,6- oder
-2,4-disulfonsdure. — Die Farbstoffe farben tier. Fasern je nach Zus. in gelben orangen,
roten u. violetten Tónen. (F. P. 788 929 vom 17/4. 1935, ausg. 19/10. 1935. D. Prior.
21/4. 1934.) S chm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstdlung von Azofarbstoffen,
dad. gek., daB man arom at. Diazoverbb. m it l-Cydohexyl- oder l-{4'-Alkylcydohexyl)-
3-alkyl- oder -aryl-5-pyrazolonen oder -5-pyrazolon-3-carbonsdure, -carbonsaureestem,
•carbonsaureamid, -carbonsauremonoalkylamidcn oder -carbonsauremonoarylamiden
kuppelt. — Die H erst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: Anilin oder 1 -Amino-
benzol-2-sulfonsaure oder l-Aminobenzol-2-cMorbenzol-5-sulfonsdure oder 1-Amino-
3-chlorbenzol-4-sulfonsaure — y l-Cydohexyl-3-meihyl-5-pyrazolon; 1-Aminobenzol-
4-sulfonsaure — y l-(4'-Mdhylcydohexyl)-3-meihyl-5-pyrazolon; 2-Amino-l-oxyb
4-sulfonsdure oder 4-Chlor-2-amino-l-oxybenzol-6-sulfonsdure oder 6-Nitro-2-amino-
l-oxybenzol-4-sulfonsdure oder 3-Amino-4-oxy-l-methylbenzol-5-sulfonsdure — y 1-Cydo-
hexyl-5-pyrazolon-3-carbonsdure (I); 4,4'-Diaminodiphenyl-2,2'-disulfotisdure oder 4,4'-Di-
amino-3,3'-dimełhyldiphenyl-6,6'-disulfonsdure oder 3,3'-Diaminodiphenyl-6,6'-disulfon-
sdure 2 Mol. l-Cydohexyl-3-phenyl-S-pyrazolon; 3-Nitro-4-amino-l-mdhylbenzol oder
l-Amino-2-nitrobenzol oder 3-Nitro-4-amino-l-methoxybenzol oder 4-Chlor-2-nitro-l-
aminobenzol — y I; l-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsdure ----y I, Cr-Verb. — Die
Farbstoffe farben Wolle je nach Zus. in gelben u. roten Tónen. Die unl. Farbstoffe
konnen zum Farben von Nitrocdlulosdacken verwendet werden. (F. P. 789 606 vom
4/5. 1935, ausg. 4/11. 1935. D. Prior. 4/5. 1934.) Schm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. (Erfinder: Werner Kirst), Frankfurt a. M.,
Herstdlung von Azofarbstoffen auf Wolle. durch Grundieren der Wolle m it alkal. Lsgg.
der Alkalisalze von o-Oxycarbonsaurearyliden oder von /?-Ketocarbonsaurearyliden
u. nachfolgendes Entwiekeln der Farbstoffe durch Kuppeln m it Diazo-, Tetrazo- oder
1720 Hx. F a rb e re i. O rg a n is c h e F a r b s to f f e . 1 9 3 6 . I.

Diazoazoverbb., dad. gek., daB man die Farbungen einer Nachbehandlung m it Red.-
Mitteln, zweckmaBig in der Hitze, unterw irft. — Die Red. wird je nach A rt des zur
Verwendung gelangenden Red.-Mittels in saurem, neutralem bis schwach alkal. Bade
u. bei wechselnden Tempp. yorgenommen. B cnutzt man z. B. das Zn-Salz des Form-
aldehydsulfoxylats, so kann man sd. in schwefelsaurer Lsg. arbeiten. Bei Verwendung
yon Ńa-Hydrosulfit wird dio Red. zweckmaBig in NH3-Lsg. bei 60° durchgefiihrt.
Man laBt erforderlichenfalls eine sd. Nachbehandlung m it Sauren erfolgen, um die bei
Azofarbstoffen erwiinschte YergroBerung der KomgroBe in der Faser u. den damit
haufig erzielbaren Farbtonumschlag zu erhalten. A rbeitet man m it Zn-Salz, so kann
die Red. in sd. essigsaurer Lsg. erfolgen. An Stelle der Naturwolle kann auch schwach
chlorierte oder m it O-abgebenden Mitteln yorbehandeltc Wolle yerwendet werden. —
Der Erfolg des Verf. besteht darin, daB die gelben bis braunen Farbungen, die durch
Eigenkupplung der Wolle m it der Diazoverb. entstehen u. die angestrebtc WoOfarbung
yerunreinigcn, beseitigt werden. (D. R. P . 621758 KI. 8 m vom 7/5. 1933, ausg.
13/11.1935.) S chm alz.
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Sehweiz, Herstellung
tton Azofarbstoffen, dad. gek., daB man diazotiertes l-Amino-6-cyan-4-nitrobenzol (I) mit
R/
Azokomponenten von der Zus. A — N < ^ „ , worin A den Bzl.- oder Naphthalinrest
u. R ' u. R " Alkyl, Aryl, Aralkyl oder H bedeutet, unter solchen Bedingungen kuppelt,
das die Aminogruppe ais die Kupplung bestimmende Gruppe w irkt. — Die Herst.
folgender Farbstoffe ist beschrieben: I — y N-Athylmethozyaihylaminobenzol oder
l-Dimethoxydthylamino-2-methoxy-5-methylbenzol (II) oder l-N-Butyloxdthylamino-
3-methylbenzol (III) oder l-Amino-5-oxynaphthalin oder 2-Amino-8-oxynaphthalin-
6-mlfonsdure oder deren durch Alkyl- oder Arylreste N -substituierte D eriw .; 1-Amino-
2,4-dinitro-6-cyańbenzol — y I I oder l-N-Butylmethoxydthylamirw-2-methoxy-5-methyl-
benzol oder l-Dimethoxydthylamino-2,5-dimethoxybenzol oder l-Oxdthylmethoxyathyl-
amino-2-methoxy-5-methylbenzol oder III. — Die Farbstoffe farben Acetatseide je nach
Zus. in roten, yioletten, braunen u. blauen atzbaren Tónen. Die 1. Farbstoffe konnen
zum Farben von Wolle, Seide u. Cellulose yerwendet werden. (F. P . 785 958 vom
16/2. 1935, ausg. 23/8. 1935. Schwz. Prior. 23/2. 1934. Schwz. P. 177 266 vom
23/2. 1934, ausg. 1/8. 1935.) S ch m a lz.
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Sehweiz, Herstellung yon
Azofarbstoffen, dad. gek., daB man diazotierte l-Amino-4-nitro- oder -4-acylamino-
benzolalkyl- oder -aralkylsulfone m it Aminen der Bzl.- oder Naphthalinreihe derart
kuppelt, daB die Aminogruppe die Kupplung bestimmt. Die N 0 2-Gruppe der Diazo-
komponente kann zur N H2-Gruppe reduziert u. diese acyliert, alkyliert, diazotiert u.
im letzten Fali m it Azokomponenten gekuppelt werden. — Die H erst. folgender Farb­
stoffe ist beschrieben: 2-Amino-ó-nitrobenzol-l-dthylsulfon (I) ---->- N-Athyloxathyl-
aminóbenzol (II) oder Dimethylaminobenzol (III) oder Didthylaminobenzol (IV) oder
A nilin (V) oder Bromdthylamino- oder Chlorathylamino- oder Cyandthylamino- oder
Thiocyanathylamino-N-dthylbenzol oder Oxathylaminobenzol oder JUethoxathylamino-
benzol oder Acetoxdłhylaminobenzol oder N-Athylaeeloxdthylaminobenzol oder N-Acet-
oxdthyl-N-methoxathylaminobenzol oder Diacetoxathylami7iobenzol oder 1,3-Diamino-
benzol oder 1,3-Diamino-4-methylbenzol oder l-Acetylamino-3-aminóbenzol; 2-Amino-
5-nitrobenzol-l-metliylsulfon (VI) — y N-Athylmethoxyałhylaminobenzol oder I I I oder IV
oder V ; VI oder I oder 2-Amino-5-nitrobenzol-l-oxyathylsulfon----y 2-Atethoxy-5-methyl-
1-dimethoxathylaminobenzol oder 2-Methoxy-5-methyl-l~aminobenzol; V I ---- y 2-Methoxy-
5-methyl-l-methoxathylaminobenzol oder 2,5-Dimełhyl-l-aminobenzol; VI — y 2-Meth-
oxy-5-mHhyl-1-dioxathylaminobenzol; VI — y l-Amino-5-oxynaphthalin (VII) oder
2-Am ino-8-oxynaphthalin oder 1,5- oder 1,8-D iam inonaphthalin oder l-Amino-5-aceiyl-
aminonaphthalin; 2-Amino-5-nitrobenzol-l-benzylsulfon (VIII) — >- 2-Amino-8-oxy-
naphthalin-6-sulfonsdure (IX); VI oder I — y IX ; 2 -Am ino- 5 -acetylaminobenzol-l-dthyl-
sulfon oder 2-Amino-5-acetylaminobenzol-l-methylsulfon (X) oder 2-A m ino-5-aceiyl~
aminobenzol-l-benzylsulfon (X I)----y IX ; V I ----y I I oder N-Athyldihoxdthylaminobenzol
oder 2-Methoxy-5-mdhyl-l-N-lnitylmethoxdthylaminobenzol oder N-Methylmeihoxdthyl-
aminobenzol oder 2,5-Dimethoxy-l-dijnethoxdthylaminobcnzol oder N-Methylacetoxdihyl-
aminobenzol oder Dioxathylaminóbenzól (XII); I oder V III oder 2-Amino-5-nitro-6-chlor-
benzol-l-methylsulfon (XIII) — y X II; X III ---->- 2-Methoxy-5-mełhyl-l-N-mełhoxdthyl-
diozypropylaminóbenzol (XIV); VI ----y 2-Meihoxy-5-methyl-l-N-oxathylmethoxdihyl-
aminobenzol oder XIV oder 1-Methylamitio- oder 1-Allylamino- oder l-Oxdthylamino-
1936. I. I I X. F a b b e b e i . O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1721

ó-ozynaplithalin; X III — y VII; VI — y 2-Mdhoxy-5-metliyl-l-dthylaminobenzol oder


N-Allylmetlioxdthylaminobenzol oder N-Allyldlhylaminobenzol; I oder VI ----y IX
(sauer); X — y IX (sauer) oder 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsdure (XV) oder 1-N-Athyl-
benzylaminobenzol-4-sulfonsdure (XVI); XI — y XV oder XVI; 2-Amino-5-benzoyl-
aminobenzol-l-methylsulfon — IX (sauer); VI — y 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-
6-sulfonsaure (sauer) oder l-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsdure (sauer). — Dio
wasserunl. Farbstoffe farben Acdaiscide, die 1. Wolle je nach Zus. in den verschiedensten
Tonen. (F. P. 787 692 vom 21/3. 1935, ausg. 26/9. 1935. Schwz. Prior. 24/3.
1934.) S chm alz.
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Herstdlung
von Azofarbsloffen, dad. gek., daB man Diazoverbb., dio durch verd. Alkalien nicht
oder wenig verandert werden, m it Naphthalin-l-nitraminen m it freier 4-Stellung in
alkal. Lsg. kuppelt. — Beschrieben ist die H erst. der Azofarbstoffo aus diazotiertem
l-Amino-2-dthoxybenzol oder l-Amino-2-methoxybenzol u. dem Nitramin des 1-Amino-
naphthalins. Die Azoverbb. konnen nach F . P. 761 811 (C. 1934. I I. 340), z. B. m it
2',3'-Oxynaphthoylaminobenzol oder 2-(2’,3'-Oxynaphlhoylamino)-naphlhali?i, auf der
Paser zu Azofarbstoffen vereinigt werden. Man erhalt violette u. schwarze Farbungen.
F. P. 788 349 vom 5/4. 1935, ausg. 8/10. 1935. Schwz. Prior. 19/4. 1934. Schwz. P.
174349 vom 19/4. 1934, ausg. 1/6. 1935.) Schm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, Herstdlung von Azofarbstoffen,
dad. gek., daB man diazotiertes l-Amino-2,4-dinitro-6-chlorbenzol (I) oder 1-Amino-
2,4-diniłro-G-brombenzol (II) m it Schwefelsdureestem von Oxdlhylamino- oder N-Alkyl-
ozdthylaminóbenzolen kuppelt, die in p-Stellung zur Aminogruppe kuppeln u. ais Alkyl-
gruppe den Methyl-, Athyl-, Propyl- oder Butylrest enthalten. — Dio Herst. folgender
Parbstoffe ist beschrieben: I — y 3-N-n-Buiyloxdthylamino-4-methoxy-l-methylbenzol-
schwefelsdureester (III) oder 3-N-Isopropyloxdthylamino-4-methoxy-l-methylbenzol-
schwefdsdurecster; II oder I — y 3-N-Oxdthyla7nino-l-methylbenzolschwefelsdureester;
II —-y III oder 3-Oxaihylamino-4-meltu)xy-l-melhylbenzol- oder N-Methyloxathylamino-
benzolschwefdsaureester; I — ->- N-Athyloxdthylaminobenzol- oder 3-N-Isobutyloxathyl-
amino-4-metlu>xy-l-methylbenzol- oder l-N-n-Butyloxdthylamino-2,5-dimethoxybenzol-
schwefelsdureester. — Die Farbstoffe farben Acetatseide, natiirliche u. erschwerte Seide,
Wolle u. Leder in violetten bis blauen Tónen. (F. P. 782 241 vom 3/12. 1934, ausg.
31/5. 1935. E. Prior. 4/12. 1933. E. P. 430 079 vom 4/12. 1933, ausg. 11/7.
1935.) S chm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, und Arthur Howard Knight,
Blaekley, Manchester, England, Herstdlung von Azofarbstoffen, dad. gek., daB man ein
diazotiertes l-Amino-2,4-dinitrobenzol (I), das kein Cl oder B r in 6-Stellung enthalt,
oder l-Amino-2,4-dinitronaphthalin (II) m it in 4-Stellung kuppelnden N-n-Butyloxalkyl-
aminobenzolschwefelsaureestem kuppelt. — Die Herst. folgender Farbstoffe ist be­
schrieben: I — y N-7i-Butyloxdthylamimbenzolschuxfdsdureester (III); I — >- 1-N-n-
Bviyloxalhylamino-3-methylbenzol$chwefdsdureester; II ----y III. — Die Farbstoffe
farben Acetatseide, natiirliche u. erschwerte Seide, Wolle u. Leder in Yioletten Tonen.
(F.P. 782406 Tom 7/12. 1934, ausg. 4/6. 1935. E. Prior. 8/12. 1933. E . P. 431564
vom 8/12. 1933, ausg. 8/ 8. 1935.) Schm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, Arthur Howard Knight und
Henry Alfred Piggott, Blaekley, Manchester, England, Herstdlung von Azofarbstoffen,
dad. gek., daB man ein diazotiertes l-Amino-4-nitrobenzol (I) oder l-Amino-2,4-dinitro-
naphthalin (II) m it Monomethylamino-, -aihylamino- oder -ozathylaminobenzolen kuppelt,
die am Stickstoff weiter durch Reste von der Zus. —CH2•CH2—(—O— CH2•CH2—)„—OH
(n = ganze Zahl, nicht groBer ais 10 u. zwcckmaBig nicht groBer ais 4) substituiert
sind u. in p-Stcllung zur Aminogruppe kuppeln. — Die Herst. folgender Farbstoffe
ist beschrieben: l-Amino-2,4-dinitrobenzol — y Kondensationsprod. aus 151 Teilen
l-Oxdthylamino-3-methylbenzol (IV) u. 132 Teilen Athylenoxyd (III) oder aus 107 Teilen
l-Amino-3-md.hylbenzol (VI) u. 220 Teilen III; l-Amino-2,4-dinitro-6-brombenzol —~y
Kondensationsprod. aus 151 Teilen IV u. 88 Teilen III; l-Amino-2-chlor-4-nitrobenzol— y
Kondensationsprod. aus 121 Teilen Athylaminobenzol (V) u. 88 Teilen III oder aus
121 Teilen V u. 176 Teilen I II ; I ----y Kondensationsprod. aus 121 Teilen V u. 176 Teilen
III; I — >- Kondensationsprod. aus 93 Teilen Anilin u. 220 Teilen IH ; l-Amino-2,4-di-
nitro-6-chlorbenzol — y Kondensationsprod. aus 151 Teilen IV u. 176 Teilen U l;
II — y Kondensationsprod. aus 107 Teilen VI u. 235 Teilen III. — Die Farbstoffe
farben Acetatseide in roten u. yioletten Tonen, auch im Zeugdruck. (F.P. 786053
X V III. 1. 112
1722 H x. F a r b e r e i . O rg a n is c h e F a r b s to f f e . 1 9 3 6 . I.

vom 22/2.1935, ausg. 26/8.1935. E. Prior. 23/2.1934. E. P. 434126 vom 23/2.


1934, ausg. 26/9. 1935.) Schm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, und Arthur Howard Knight,
Blackley, Manchester, England, Herstdlung von Monoazofarbstoffen, dad. gek., daB
m an ein diazotiertes l-Amino-4-nitrobenzol, das in 2- u. 6-Stellung Cl- oder Br-Atome
enthalt, m it Aminen der Benzolreihe von der Zus. Ar-NRR", worin Ar den Bzl.-Rest,
R Alkyl oder H u. R " eine Athyl- oder Propylschwefelsaureestergruppe darstellt,
kuppelt oder Azofarbstoffe von gleichem Aufbau m it freier Oxathylamino- oder Oxy-
propylaminogruppo m it Schwefelsaure verestert. — Die Herst. folgender Farbstoffe
ist beschrieben: l-Amino-4-nitro-2,6-dichlorbenzol (I) oder l-Amino-4-nitro-2,G-dibrom-
benzol (II) — >- N-Athyloxalhylaminobenzolschwefdsaureester; I oder I I oder 1-Amino-
4-nitro-2-chlor-6-bronibenzol (IH) — >- l-Oxathylamino-3-oxy-6-mdhylbenzohchwefdsdure-
ester; I I oder I oder I I I —— N-Methyloxdthylaminobenzolschwefdsdureester; IH — y
l-N-n-Butyloxdthylamino-3-mdhylbenzolschwefdsdureester; I oder I I oder I I I — >-
N-Jithyl-n-oxypropylaminobenzolschwefdsdureester. — Die Farbstoffe farben Acetat-
seide sauer, neutral oder alkal., auch im Zeugdruck, orange bis rotbraun. Sie konnen
auch zum Farben von Wolle, naturlieher u. erschwerter Seide u. von Leder yerwendet
werden. (F. P. 782 426 vom 8/12. 1934, ausg. 4/6. 1935. E. Priorr. 8/12. 1933 u.
19/10. 1934. E. P. 429 936 vom 8/12. 1933, ausg. 11/7. 1935.) S chm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, und Arthur Howard Knight,
Blackley, Manchester, England, Herstdlung von Monoazofarbstoffen, dad. gek., daB
man ein diazotiertes l-Amino-2-nitrobenzol (I) m it einem Ozćithylaminobenzolschwefd-
sdureester vereinigt, der in p-Stellung zur Aminogruppe kuppelt. — Die Herst. folgender
Farbstoffe ist beschrieben: I ----y l-Oxathylamino-3-methylbenzolschwefdsdureesler;
l-Amino-2-nitro-4-methylbenzol (II) — y l-Ozuthylamino-2-methylbenzolschicefdsdure-
ester; I — y Ozdthylaminobenzolschwefelsdureester; l-Amino-2-nitro-4-chlorbenzol — y
1-Oxałhylamino-2-mdhoxy-5-mdhylbenzolschwefelsdureester (III); I I — y H I. — Die
Farbstoffe farben Aceiatseide, naturliche u. erschwerle Seide, Wolle u. Leder je nach
Zus. in gelben u. roten Tónen. (F.P. 786733 vom 6/3.1935. ausg. 9/9.1935. E.Prior.
28/3. 1934. E. P. 435 807 vom 28/3. 1934. ausg. 24/10. 1935.) S chm alz.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, Herstdlung von Monoazofarbstoffen,
dad. gek., daB man ein diazotiertes l-Amino-4-nitrobenzol (I) m it N-Allcoxathyloxdthyl-
aminobenzolschwefelsdureestem, die in p-Stellung zur Aminogruppe kuppcln, vereinigt. —
Die Herst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: I — >- l-N-Athoxdthyloxathylamino-
3-mełhylbenzolschicefdsdureester (H); l-Amino-2,4-dinitro-6-chlorbenzol (HI) — y n ;
I y N-Methoxdthyloxdthylaminobenzolschwefelsdureester (IV); l-Amino-2-chlor-4-nitro-
benzol — y IV oder n ; l-Amino-2,4-dinitrobenzol — y II oder l-N-Methoxathyloxathyl-
amino-3-mdhoxy-6-methylbenzolschicefdsdureester (V); I II — y Y. — Die Farbstoffe
farben Acetatseide, Wolle, naturliche u. erschwerte Seide, Nitrocdluloselacke, Sprit-
lacke u. trocbiende Lacke sowio Leder je nach Zus. in roten, violetten u. blauen Tónen.
(F. P. 787 714 vom 21/3. 1935, ausg. 27/9. 1935. E. Prior. 3/5. 1934.) S chm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstdlung von wasser-
utdoslichen Azofarbstoffen, dad. gek., daB man diazotierte Abkómmlinge des 2-Amino-
thiazols m it Azokomponenten kuppelt, die in p-Stellung zu einer Aminogruppe, die
auch ringfórmig gebunden sein kann, kuppeln. — Die H erst. folgender Farbstoffe ist
beschrieben: 6-Methoxy-2-aminobenzothiazol (I) oder 6-Athoxy-2-aminobenzothiazol (IV)
oder 6-Chlor-2-aminobenzothiazol oder 6-Mdhyl-2-aminobcnzothiazol (V) oder 4-Cłdor-
G-mclhyl-2-aminobenzothiazol oder 6-Nitro-2-aminobenzothiazol — >- l-Dioxathylamino-
3-methylbenzol oder Dioxdthylamitiobenzol (II) oder N-Athyloxathylaminobenzol oder
N-Mdhyloxdthylaminobenzol (III) oder Didthylaminobenzol oder Dimdhylaminobenzol
oder l-Amino-3-mdhylbenzol oder l-Methyl-2-amino-4-methoxybenzol oder 1,4-Dimethyl-
2-aminobenzol oder l-Methyl-3-dioxaihylamino-4-m
3-chl-orbenzol oder l-Dioxathylamino-2,5-dimetlioxybenzol; 4-Methyl-2-aminothiazol — y
I I ; 2-Aminotdrahydrcmaphthothiazol -y IH ; 2-Aminobenzothiazol (VI) — y l-Amino-
3-methyl-6-mćtJioxybenzol, auf Aceiatseide gefarbt (scharlachrot), diazotiert u. mit
2-Oxynaphthalin-3-carbonsdure entwickelt atzbare blaue Farbung; I — y Py-Tetra-
hydro-3-oxynaphthochinolin; VI oder I oder IV oder V -—-y l-Amino-5-oxy?iaphthalin;
I oder IV oder V I ----y Py-Tetrahydro-3,7-dioxynaphthochinolin; I — y Py-Tetrahydro-
7-oxynaphthochinolin\ I ----y N-Phenylpiperazin; I ----y Py-Tetrahydro-l-butyl-3-
oxy-7-methylchinólin; I oder VI — y l-Oxathylamino- oder l-Dimdhylamino-
5-oxynaphthalin, oder l-{3-Oxypropylamino-8-chlor-5-oxynaphthalin; I oder V o
1936. I. H j. F a r b e r e i. O r g a n is c h e F arbsto ffe. 1723

VI — y Py-Tetrahydro-l-oxdthyl-3,7-dioxynaphthochinolin. — Dio Farbstoffe farben


Acełatseide je nach Zus. in roten, blauen u. yioletten Tonen. (F. P. 789 850 vom
9/5.1935, ausg. 7/11. 1935. D. Priorr. 15/5. u. 15/12. 1934.) Schm alz.
Comp. Nationale de Matióres Colorantes et Manufactures de Produits
Chimiąues du Nord Rśunies fitablissements Kuhlmann, Paris, Herstellung von
X wasserunloslichen Azofarbstoffen, dad. gek., daB man
?0l—?r<'X' diazotierte Aminę von der Zus. A, worin R u. R " Aryl,
Alkyl oder Aryl u. X ' oder X " Aryl, Alkyl, Aralkyl
^ ' oder H darstellen, in Substanz oder auf der Faser m it
A OR 2,3-Oxynaphthoesaurearyliden kuppelt. — Die Herst.
folgender Farbstoffe ist besehrieben: l-Amino-4-benzoylamino-5-methoxybenzol-2-sulfon-
saurediathylamid (F. 153°) ----y l-{2',3'-Oxi/naphthoylamino)-4-rJdor-2-methoxybcnzol
oder -naphthalin oder 2-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin. — Die Farbstoffe farben
bordorot oder korinth. (E. P. 430 614 vom 3/8.1934, ausg. 18/7.1935. F . Prior.
10/8. 1933.) S c hm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von komplexen
Schwermełalherbindungen von Azofarbstoffen, dad. gek., daB man Azofarbstoffe von
der Zus. A, worin R eine Diazoyerb., R ' eine Azokomponente, X u. Y H, Alkyl, Aralkyl,
■y y Aryl oder Acyl u. Z OH oder N H ,
A y^>N —R—N = N —R '—Z B y>>N— bedeuten u. die Gruppen B u. Z
sich in o-Stellung zur Azogruppe
befinden, durch Behandeln m it Schwermetallverbb. in metallhaltigo Azofarbstoffe
uberfiihrt. — Die Herst. folgender Farbstoffe ist besehrieben: l-Hethyl-3-nitro-4-
aminobenzol (I) — y l-(4'-Sulfophenyl)-3-methyl-S-pyrazolon (II), Red. yon N 0 2 zu
KH2, Cr-Verb.; I ----y l-(2'-Naphthyl)-3-melhyl-5-pyrazolon-4',8'-disvlfonsdure (IV),
reduziert u. aeyliert (III), Cr-Verb.; I — y l-(3'-Sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon (V)
reduziert u. benzoyliert, Cr-Verb.; I — y l-(2'-Sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
reduziert u. p-tolwolsulfoniert (VI), Cr-Verb.; l-Dimelhylamino-2-aminobenzol-4-sulfon-
saure (VII) ----y 2-Oxynaphthalin (VIII), Cr-Verb.; 2-Nitro-l-aminobenzol-4-sulfon-
sdure — y V III, reduziert, Cr-Verb.; I — -y l-Oxynaphthalin-4-svlfonsdure (IX), redu­
ziert u. p-toluolsulfoniert, Cr-Verb.; I ----y l-Oxynaphthalin-3,7-dimlfonsaure (X),
reduziert, Cr-Verb.; I — y V, Cr-Verb.; VI — y l-(2'-Chlor-4-suIfophe}iyl)-3-metkyl-
5-pyrazolon (XI), Cr-Verb.; l-Chlor-3,4-diaminobenzol — y II, Cr-Verb.; VI — y IV,
Cr-Verb.; 3,4-Diaminobenzol-1-sulfonsdure (XII) ----y l-Phenyl-3-rneihyl-5-pyrazolon
(XIH), Cr-Verb.; X II — y Acetoacetylamirwbmzol, Cr-Verb.; 1,2-Diaminobenzol — y
l,8-Dioxynaphthalin-3,6-disvlfonsaure, Cr-Verb.; I I I ----y IX, Cr-Verb.; I ----y l-O xy-
naphthalin-5-sulfonsaure, Cr-Verb.; l-Athoxy-3,4-diaminobenzol — ->- 2-Acetylamino-8-
ozynaphthalin-6-sulfonsdure, Cr-Verb.; I — y l-Oxynaphthalin-3,6-disvlfonsaure, Cr-
Verb.; X II — 4-Hethyl-l-oxybenzol, Cr-Verb.; I I I ---->- X, Cr-Verb.; VI — V X, Cr-
Verb.; I — >- XI, Fe-Verb.; I — V X III, Fe-Verb. VII — >- X III, Cr-Verb. — Die F arb ­
stoffe farben Wolle aus saurem Bade je nach Zus. in gelben, orangen, braunen, yioletten
u. blauen Tonen. (F. P. 787 428 vom 15/3. 1935, ausg. 23/9. 1935. D. Prior. 17/3.
1934. E. P. 436 588 yom 5/4. 1934, ausg. 14/11. 1935.) Schm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-G es., F rankfurt a. M. (Erfindcr: Hans Krzikalla
und W alter Limbacher, Herstellung von mełallhaltigen Azofarbstoffen nach
D. R. P . 590 190, dad. gek., daB Metallkoraplcxverbb. des 8-Oxychivx>lins (I)
oder seiner D eriw . m it Diazoverbb., die keine zur Metallkomplesbldg. be-
fahigten Gruppen enthalten, gekuppelt werden. — Die H erst. folgender F arb ­
stoffe ist besehrieben: l-Amwwbenzol-3-sulfonsaure — y Cr-Verb. von I, erhaltlich
durch kurzes Kochen einer salzsauren Lsg. von I m it Cr-Formiatlsg. ; l-Amino-4-nitro-
benzol — y Cr-Verb. von S-Oxychinolin-5-sulfonsaure (II), erhaltlich durch kurzes
Kochen einer neutralen Lsg. von I I m it Cr-Formiatlsg. (D. R. P. 617 848 EU. 22 a
vom 8/3. 1934, ausg. 27/8. 1935. Zus. zu D. R. P. 590 190; C. 1934. I. 1563. — F . P.
786086 vom 23/2.1935, ausg. 26/8.1935. D. Prior. 7/3.1934. E. P. 435 060 yom
26/4. 1934, ausg. 10/10. 1935. Zus. zu E. P. 406 778; C. 1934. I. 4361.) S c h m a l z .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M. (Erfinder: Hans Krzikalla,
Ludwigshafen a. Rh., und Walther Kiiline, Mannheim), Herstellung metallhaltiger
Azofarbstoffe, dad. gek., daB man Salze komplexbildender Metalle yon halogensub-
stituierten niederen Fettsauren auf Azofarbstoffe einwirken laBt, die zur Bldg. yon
komplexen Metallyerbb. befahigt sind. — Die H erst. folgender Farbstoffe ist be-
schrieben: 4-Chlor-2-amino-l-oxybenzol ----y 2-Oxynaphthalin-6-sulfonsaure (Cr-Verb.
112*
1724 Hx. F a r b e re i. O k g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1 9 3 6 . I.

mit MonocMoressigsawre I); l-Amino-2-oxynaphthalin-4-$vlfonsdure — y 1-Phenyl-


3-methyl-5-pyrazolon (II) Cr-Verb. m it techn. Gemisch der Chloressigsauren; l-Melhoxy-
2-amino-4-chlor-5-nitrobenzol — y l-Oxy>iaphthalin-4,S-disulfonsdure, wie I ; 2-Amino-
benzol-l-carbonsdure — y II, Celluloseesterlacke gelb, wio I ; l-Methoxy-4-chlor-2-amino-
benzol----y 2-Oxynaphthalin-6,8-di$ulfonsaure (III), wie I oder m it Monobromessigsdure
oder fi-Chlorpropionsaure; l-Mełhoxy-2-aminobenzol-4-sulfonsdurebenzylester — y III,
wio I. — Die Farbstoffe farben Wolle je nach Zus. in roten, violetten u. blauen Tonen.
(D. R . P . 621473 KI. 22 a vom 12/4. 1934, ausg. 7/11. 1935. F. P . 788 031 vom 29/3.
1935, ausg. 2/10. 1935. D. Prior. 11/4. 1934.) S chm alz.
G esellschaft fiir Chemische In d u strie in B asel, Basel, Schweiz, Herstellung
von metallhaltigen Azofarbstoffen, dad. gek., daB man primare Disazofarbstoffe aus
I Mol. einer arom at., zweimal kupplungsfahigen Diaminorerb. u. 2 Mol. Diazoverbb.,
von denen mindestens eine zur H erst. lackbildender Gruppen geeignet ist, m it metali-
abgebenden Mitteln behandelt. Man kann auch zunachst metallhaltige Monoazo-
farbstoffe aus einer der Diazokoruponenten u. der Azokomponente herstellen, dann
m it der zweiten Diazoverb. kuppeln u. darauf nochmals m it den metallabgebenden
Mitteln behandeln. —- Die Herst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: 4-Nitro-2-amino-
1-oxybenzol (I) — >- 1,3-Diaminobenzol (II) -<---- 4-Nilro-2-amino-l-oxybenzol-G-sulfon-
sdure (III), Fe-Verb.; I I I ---->- II -<---- 4-Chlor-2-amino-l-oxybenzol (IV), Cu-Verb.;
(j-Nitro-2-amino-l-oxybe.nzol-4-sulfonsaure — y II, Fe-Verb. -<----1; IV — y II -<— IH,
F e - + Ni-Verb.; Mn-Verb. von 4-Chlor-2-amino-l-oxybenzol-6-sulfonsaure (VI) — y
I I -<-— 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsdureamid + Cr-Verb.; Co-Verb. von VI — y
I I -Ą— 2-Aminobenzol-1-carbonsaure + Al-Verb.; Ni-Verb. von VI — y I I -<— 1-Amino-
4-aceiylaminobenzol; G-Nitro-2-amino-l-oxybenzol-4-sulfonsdure (V)---- y I I -<— 5-Amino-
2-oxybenzol-l-carbonsaure, Fe-Verb.; I — y l,3-Diamino-4-methylbenzol -<— III,
Fe-Verb.; 4,6-Dinitro-2-amino-l-oxybenzol (VII) — y 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsaure
(VTII) -<— l-Amino-8-oxynaphthalin-3,6-disulfonsdure, Co-Verb.; l-Amino-2-oxy-
naphthalin-4-sulfonsdure----y I I -<— V, J\i-Verb.; I — y I I -<— III, Fe- + Xi-Verb.;
I I I — >- I I -<— VII. Cr-Verb.; III — ^ II -<— III. Fe-Verb.; I II — ^ II -<— I,
90% Fe- + 10% Cu-Verb.; I II — I I ^- V, 80% Fe- + 20% Cu-Verb.; V — >-
I I -<— 2-Aminobenzol-l-carbonsdure-4-sulfoiisdure, Fe-Verb.; V ——>- II -<——1-Amino-
7iaphthalin-5-sulfonsdure, Fe-Verb.; V I ----y I I -<— IV ; Fe-Verb.; V — y II -<— I,
Fe-Verb.; I I I ----^ I I ----I, 80% Fe- - f 20% Co- oder + 20% Ni- oder + 20% Mn-
Verb.; III — ■ y I I -<— VI, Fe-Verb.; I II — > II -<— I, 80% Fe- + 20% Cu-Verb.;
VI — y II -<— I, Fe-Verb.; VI — >- I I -<----V, Fe-Verb.; VI — y II -<-----IV, Fe-Verb.;
i n — -VII -<— I, 75% Fe- + 25% Ni-Verb.; V — y VIII ^— IV, 50% Cu- + 50% Co-
Verb.; I — y YJLU. -4— I. Fe-Verb. — Die Farbstoffe farben tier. Fasern, wie Wolle
oder Seide, insbesondere Leder, in gleichmafiigen, hauptsachlich braunen Tonen. (F. P-
786 920 vom 25/2. 1935, ausg. 14/9. 1935. Schwz. Prior. 24/1.1935.) S c h m a l z .
Comp. N ationale de M atiśres C olorantes & M anuJactures de P ro d u its Chi-
mięiues du Nord R śunies fitablissem ents K u h lm an n , Paris, Herstellung von metali-
haltigen Azofarbstoffen, dad. gek., daB man die Azofarbstoffe aus diazotierten o-Amino-
phenolen oder -naphtholen oder o-Aminocarbonsauren der arom at. Reihe u. Konden-
sationsprodd. des 1,S-Naphthsul!on-4-sulfon-sdurechloridś m it NH 3, aliphat. oder a r o m a t,
gegebenenfalls durch SOsH oder Halogen substituierten Aminen m it metallabgebenden
Mitteln behandelt. — Die H erst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: l-Amino-2-oxy-
naphthalin-4-srdfonsdure — y l-Oxynaphthalin-S-sulfonsdure-4-sulfonsaure-l'-naphihyl-
amid (I) oder -phenylamid (II), Cr-Verbb.; 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsaure oder
2-Amino-4-methyl-l-oxybenzol oder 2-Amino-4-Mor-l-oxybenzol oder 2 -Amino- 4 -chlor-
l-oxybenzol-6-sulfonsdure oder 2-Amino-4-methyl-l-oxybenzol-5-suJfonsdure — y I oder
II, Cr-Yerbb.; 4.4'-Diaminodiphenyl-3,3'-dicarbonsdure — 2 Mol. II, Cu-Verb., Baum-
wolle violett. — Die Wollfarbstoffe farben ais Cr-Verbb. in lebhaften violetten u. blauen
Tdnen. (F. P. 781 014 vom 2/2. 1934, ausg. 8/5. 1935.) Schm alz.
G esellschaft fiir Chemische In d u strie in B asel, Basel, Schweiz, Herstellung
von melalłhaltigen Disazofarbstoffen. dad. gek., daB m an Monosulfonsauren von primarcn
Disazofarbstoffen aus 1 Mol. einer arom at, zweimal kupplungsfahigen Dioxyverb.
u. 2 Mol. Diazoyerbb.. von denen mindestens eine zur H erst. lackbildender Gruppen
geeignet ist, m it metallabgebenden Mitteln behandelt. Man kann auch zunachst metall-
haltige Monoazofarbstoffe aus einer der Diazokomponenten u. der Azokomponente
herstellen, dann m it der zweiten Diazoverb. kuppeln u. darauf nochmals mit den
metallabgebenden Mitteln behandeln. — Die Herst. folgender Farbstoffe ist be-
1936. I. HXI. F a rb e n . A n s tric h e . L a c k e . H aez e. P la s tis c h e M assen . 1725

schrieben: 4-Nilro-2-amino-l-oxybenzol (I) ----y l,3-Dioxybenzol (II), Fe-, Ni- oder


Co-Verb. -<— l-Aminobenzol-4-sulfonsaure oder 2-Nitro-l-aminobenzol-4-sulfonsaure
oder 4-Nitro-2-amino-l-oxybenzol-6-sulfonsaure (III); I — y II, Mn-Vcrb. -<----I I I oder
l)-Nitro-2-amino-l-oxybcnzol-4-sulfonsaure (IV) oder 4-Chlor-2-amino-l-oxybetizol-6-sul-
jonsaure (V) + Cu-, Cr-, Fe-, Ni-, Co-, Zn-, oder Al-Verb.; I — y II, Fe-Vcrb. -<— III,
+ Cu-Verb.; 4-Chlor-2-amino-l-oxybenzól (VI) — y II, Fe-Verb. -<— III, + Cu-Verb.;
I — y II, Fe-Verb. -<— V + Cr-Verb. oder I I I + Cu- -f Fe-Verb.; I ---->- II, Co-Verb.
-<— V + Cu-Verb.; I oder Gemisch aus I u. VI — y I I -<----IV oder Gemiseh aus
III u. IV; I ----y I I -<----III, Fe-Verb.; 4,6-Dinitro-2-amino-l-oxybenzol oder I oder
5-Nitro-2-amino-l-oxybenzol (VII) oder 6-Chlor-4-nitro-2-amino-l-oxybenzol — y I I -<— •
l-Aminobenzol-2-carbonsaure-5-siilfonsaure, Fe-, Cu-, Co-, Ni-, Mn-, Al- oder Cr-Verb.;
1 — >- I I ^ — III, Fe- + Cu-Verb.; V — -V I I -<— VI, Al- + Zn-Verb.; V II — II
-i— IV, Cu- + Ni-Verb.; I ----y I I -<—- I I I oder IV oder V, Cu- + Fe-Verb.; 2-Amino-
l-oxybenzol-4-sulfonsaureamid ---->- I I -<— V, Cu- + Cr-Verb.; VII — y I I -<— V,
Co-Verb. — Die Farbstoffe farben Wolle u. Seide, insbesondere Leder in gelben bis
braunen Tonen. (F. P. 783 595 vom 27/12. 1934, ausg. 16/7. 1935. S c h w z . Prior.
11/8.1934.) S chm alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a, M., Herstellung von Polyazo-
farbsloffen, dad. gek., daB man 1 Mol. eines tetrazotierten 4,4'-Diaminodiaryls mineral-
sauer m it 1 Mol. l-Amino-8-oxynaphthalin-3,6-disulfonsdure (I) kuppelt u. die Diazo-
azoyerb. alkal. m it 1 Mol. einer Monodiazoverb. u. 1 Mol. eines 3,5-Diarylamino-l-oxy-
benzols kuppelt. — Die H erst. folgender Farbstoffe ist beschrieben: 1-Aminobenzol-
l-svlfonsdure----y I -<— 4,4'-Diaminodiphenyl (II) — y 3,5-Di{4'-chlorphenylamino)-
l-oxybenzol oder 3,5-Di-(2'- oder 3'- oder 4'-Methylphenylamino)-l-oxybenzol; Anilin
— y I -<— I I — y 3,5-Di-{4'-sulfophenylamino)-l-oxybenzol; 1-Aminonaphthalin-
4-sulfonsaure — y I -<— I I -■■->- 3,5-Diphenylamino-l-oxybenzol. — Die Farbstoffe
farben Leder in saureechten schwarzen Tónen. (F. P. 788238 vom 2/4. 1935, ausg.
7/10. 1935. D. Prior. 14/4. 1934.) Schm alz.

Gunther Schiemann, Die Chemie der natiirlichen und kiinstlichen organischcn Farbstoffe.
Leipzig: L. Voss 1936. (VIII, 136 S.) 8°. M. 7.20.

XI. Farben. A nstriche. Lacke. Harze. Plastische Massen.


C. F. Rassweiler, Neue Produkte und Probleme in der architektonischen Malerei.
Uberblick iiber die neuere Entw. der Verputz- u. Anstrichtechnik. (Ind. Engng. Chem.
27. 1294—97. Nov. 1935. Philadelphia, Pa., E. I. du P ont de Nemours & Co.,
Inc.) R. K . Mu ller .
— , Die Herstellung der Leuchtfarben. (Rev. Produits chim. Actual. sci. rćun. 38.
582. 15/10. 1935.) S c h e ie e l e .
Martin Meier, Luminophore — Leućhtmassen — Leuchtfarben ais Wegweiser neuester
lichttechnischer Forschungen. (Med. Klinik 31. 716— 17. 31/5. 1935. Berlin.) LESZY N SK I.
J. F. Sacher, Entwasserung ton Farben- und Farbstoffpasień durch Elektroosmose.
Zur Entwasserung von Farbpasten sind die elektrophoret. Verff. ungeeignet. (Farbę
u. Lack 1935. 543— 44. 13/11.) S c h e ie e l e .
B. W. Maxorow, Ober die Forlschrilte in der Chemie der Kunstharze. (Fortschr.
Chem. [russ.: Uspechi Chimii] 4. 539—72.1935.) K lever.
Arshag G. Solakian, E in neues photoelastisclies Materiał. E in Phenolharzprod.
(Marblette) wird in seinen physikal. Eigg. m it anderen photoelast. Stoffen (Glas,
Celluloid usw.) yerglichen. (Mech. Engng. 57.767—71. Dez. 1935.) S cH E IF E L E .

Imperial Chemical Industries Ltd., London, und Maldwyn Jones, Walter


Fairbaim Smith und Alexander Stewart, Blaekley, England, Herstellung von Pig-
menim, die sich in W. leicht suspendieren lassen. Farbverbb. m it langer Alkylkette,
deren F. unter 100°, yorzugsweise bei ca. 50°, liegt, werden unter Zusatz von Dispergier-
niitteln m it Kautschukmilch yermischt, getrocknet u. vermahlen. Beispiel: 139 (Teile)
einer wss. Pastę m it 18% Feststoffen von „Monolite Green B“ (C U R T IS, Artificial,
Organio Pigments 1930, S. 266, Nr. 504), was 25 trocknem Pigment m it einer Teilchen-
gróBe Ton 1L —2 /i entspricht, werden unter Ruhren bei 60—90° erhitzt, worauf 12 ge-
schmolzene Stearinsaure, 31/, einer 16%ig. wss. Lsg. des Na-Salzes des Cetylalkohol-
schwefelsaureesters u. 201/, von 60%ig. Kautschukmilch zugesetzt werden. Dio
1726 HXI. F a r b e n . A n s tr ic h e . L a c k e . H ab ze . P la s tis c h e M assen . 1936. I.

Mischung wird etwa 1 Stde. bei 60—70° erhitzt u. bei den gleichen Tempp. anschlicJłend
getrocknet, wozu ca. 48 Stdn. nótig sind. Weitere Beispiele. (E. P. 438192 vom
8/3. 1934, ausg. 12/12. 1935.) N it z e .
American Zinc, Lead & Smelting, Co., St. Louis, Mo., ubert. yon: Harlan
A. Depew, Columbus, O., V. St. A., Herstdlung von Zinksulfidpigmenten. Man feuchtet
ZnS m it fliichtigen Mitteln, z. B. W., an, fiihrt es in einen Ofen ein u. yerdichtet die
M. am Eingang des Ofens, so daB ein Ubcrdruck des yerfliichtigten W. entstehen kann.
Man kann eine Gemenge von ZnS, ZnO, S u. H 20 yerwenden. Die Gliihtemp. ist etwa
500°. Das Verf. dient insbesondere dazu, um in ZnS-Pigmenten enthaltenen C zu
entfemen. Das Verf. wird an H and einer besonderen Vorr. naher beschrieben. (A. PP.
2 021990 u. 2021991 vom 19/6. 1933, ausg. 26/11. 1935.) N it z e .
New Jersey Zinc Co., New York, N. Y., iibert. von: George F. A. Stutz und
Ame J. Myhren, Palmerton, Pa., V. St. A., Herstdlung von grobkomigem Zinksulfid-
pigment. ZnS04-Lsg. wird zerstaubt u. im Gegenstrom m it H 2S-Gas behandelt. In
den entstehenden Schlamm wird konz. H„S eingeleitet, u. darauf laBt man den Nd.
in der entstehenden Lsg. altern, worauf die Weiteryerarbeitung in bekannter Weise
erfolgt. (A. P. 2 020 918 yom 19/5. 1931, ausg. 12/11. 1935.) N it z e .
New Jersey Zinc Co., New York, N. Y., iibert. von: Gustave A. Kummer,
Palmerton, Pa., V. St. A., Herstdlung von deckkrdftigen Lithoponen. Man stellt in
bekannter Weiso Rohlithopone her u. yermischt es m it einem aus BaS u. ZnCl2 ge-
wonnenen ZnS-Nd., u. calciniert. Die Mischung soli s ta tt 45°/0 einen Geh. yon 50%
ZnS aufweisen. (A. P. 2021420 vom 19/12. 1930, ausg. 19/11. 1935.) N it z e .
Bakelite Corp., New York., V. S t . A., Behandlung von Holzol zwecks Verwendung
ais Anstrich- u. Impragniermittel, z. B. fiir Leitungsdrahtspulen, Papier, Gewebc,
Holz, darin bestehend, daB das 01 21/2 Stdn. unter Ruhren schnell au f 205-—210° er­
hitzt wird, bis es eine genugende Zahfl. aufweist; in diesem Zustande laBt es sich bei
150—160° in 8—9 Stdn. trocknen. Die Lagerung des Olcs erfolgt zweekmaBig in einer
Atmosphare eines inerton Gases; beim Gebrauch kann es m it anderem Ol oder Harzen
oder auch niedrig-yiscosem Holzol yermischt werden. F ur PreB- bzw. Isoliermassen
kommen Gemisclie m it Bitumen, Kreide, Asbest u. dgl. in Betracht, z. B. 75 (Teile)
gekochtes Holzol, 100 Si02, 10 kurze Asbestfaser u. 100 Holzmehl. (It. P. 279669
yom 22/3. 1929. A. Prior. 5/8. 1919.) S a l z m a k N-
Carl Renck und Hermann Hans Heinrich Renck, Hamburg, Amalgamdruck.
Die farbabstoBenden Stellen der Druckform werden durch gleichzeitiges oder auf-
einanderfolgendes Behandeln m it der wss. Lsg. eines Hg-Salzes u. des Salzes eines
anderen amalgambildenden Metalls m it einer festen Amalgamschiclit uberzogen. Wah­
rend des Druckens wird der Druckform mittels einer Leckwalze Hg nur in solcher
Menge zugefiihrt, ais zur Bldg. eines festen Amalgams nótig ist. (D. R. P. 621060
K I . 15 b yom 19/5. 1934,ausg. 1/11. 1935.) K it t l e r .
Carl Renck und Hermann Hans Heinrich Renck, Hamburg, Verandem der
Tonwerte von A ma Igamdruckform en durch mehrfaches, gegebenenfalls nur stellenweises,
aufeinanderfolgendes oder gleichzeitiges Behandeln mittels wss. Lsgg. yon Hg-Salzen
u. Salzen anderer amalgambildender Metalle bis zur erforderlichen Tieflegung der
druckenden Stellen. (D. R. P.621061 KI. 15 b yom 19/5. 1934, ausg. 1/11-
1935.) K it t l e r .
Ernst Doelker, Ziirich, Atzen von Buchdruckformen ans Aluminium. Um die
Oxydschicht auf der Oberflache des Al zu entfernen, wird m it einer alkoh. FeClą-Lsg.,
der ais Beschleunigcr K upferacetat zugesetzt werden kann, yorgeatzt u. dann in iib-
licher Weise, z. B. m it 10—20°/oig. HC1, fertig gcatzt. (Schwz. P. 178 241 yom 2/7.
1934, ausg. 16/9. 1935.) K it t l e r .
Aroaldo Marzio fu Antonio, Mailand, Zusatzmittd fu r Drudcfarben, um z. B.
eine harte Farbo wcicher, eine zu yiscose u. zu stark klebende weniger yiscos u. weniger
klebend zu machen, bestehend aus einem Gemisch yon halbweichem H arz (z. B. Terpen-
tin), troeknendem 01 (Leinól), Losungsm. (Terpentinól), nieht trocknendem 01 (Mineralól)
u. Trockenstoff (Bleiresinat), yorzugsweise im Yerhaltnis 1 : 3: 2,5: 3 : 0,5. (D. R- P•
620 976 K I . 151 yom 19/1. 1932, ausg. 13/11. 1935. I t, Prior. 17/1. 1931.) K i t t l e r .
Shprwin-W illiam s Co., Cleyeland, O., iibert. yon: Charles T. Ellis, Detroit,
Mich., V. St. A., Herstdlen von Lacken. Man m ischt 50 (Teile) eines Gemenges yon
Kondensationsprodd., die aus den bei der destruktiyen Dest. yon Ricinusól entstehen­
den Dampfen durch Abkiihlen gewonnen sind, u. einem Esterharz oder geschmolzenem
1936. I. H XI. F a r b e n . A n s t r i c h e . L a c k e . H a rz e . P la s tis c h e M assen . 1727

Kauri- oder Kongokopal m it 15 Butylacetat, 10 Amylacetat, 5 Butylalkohol u. 10 Toluol.


(Can. P. 338 212 vom 11/7. 1932, ausg. 26/12. 1933.) N it z e .
I. R. Geigy, Akt.-Ges., Basel, Schweiz, Herstdlung ton transparentem, klaren
Lacken. Durch Zusammenbringen von Eridiromcyanin E oder der Leukoverb. des
Chromalblaus O (SCHULTZ, Farbstofftabellen, 7. Aufl. Nr. 840 bzw. Nr. 839) m it einer
Verb. des 6-wertigen Cr, z. B. N a2C r,07> u. einem Lack erhalt man durch gelindes Er-
warmen dieses Gemisches das rótlichblau bzw. blau gefarbte Chromkomplexsalz des
Farbstoffs. Ais Lacko werden die meisten Lacke u. Firnisse der Technik, wie Acetyl-
oder Nitrocellulose-, Kunstharzlacke, Gelatinelsgg., Leinolfirnisse usw. verwendet.
(Schwz. PP. 177 853 u. 177854 vom 12/12. 1933, ausg. 2/9. 1935. D. Prior. 19/12.
1932. Zus.-PP. zu Schwz. P. 173751; C. 1935. II. 4501.) N it z e .
I. R. Geigy, Akt.-Ges., Basel, Schweiz, Herstdlung eines transparenten, yioletten
Lackes. Durch Zusammenbringen von 1 Mol 2-Chlor-4-dimethylaminobenzaldehyd m it
2 Mol o-Kresotinsaure, einer Verb. des 6-wertigen Cr, z. B. N a2Cr20 7 u. einem Lack,
wie Acetyl- oder Nitrocellulose-, Chlorkautschuk-, K unstharzlack u. dgl. wird durch
gelindes Erwiirmen des Gemisches das yiolett gefarbte Chromkomplexsalz des Farb-
stoffes gebildet, wobei je nach der Farbstoffkonz. ein heller oder dunkler gefarbter
Lack von groBer Reinheit u. Liehtechtheit gewonnen wird. (Schwz. P. 177 855
vom 12/12. 1933, ausg. 2/9. 1935. D. Prior. 19/12. 1932. Zus. zu Schwz. P. 173751;
C. 1935. II. 4501.) N it z e .
I. R. Geigy, Akt.-Ges., Basel, Schweiz, Herstdlung ton transparenten Lacken.
Durch Zusammenbringen von Erichromgeranol It oder Naphthocliromgriin oder Naphtho-
diromblau ( S c h u LTZ, Farbstofftabellen, 7. Aufl. Nr. 849 bzw. Nr. 851 bzw. Nr. 852)
mit einer Verb. des 6-wertigen Cr, z. B. N a2Cr20 7, u. einem Lack wird durch gelindes
Erwiirmen das rolviolett bzw. griin bzw. blau gefarbte Chromkomplezsalz des Farbstoffs
gebildet. Je nach der Farbkonz. wird ein heller oder dunkler gefarbter Lack von groBer
Reinheit u. Liehtechtheit erhalten, der in der Anstrichtechnik verwendet werden kann.
Ausgangslacke sind die bekannten Lacke u. Firnisse, wio Cellulose-, Kunstharzlacke,
wie Glycerin-Phthalsaureanhydridkondensationsprodd., Chlorkautsehuklacke, Gelatine­
lsgg., Spritlacke, Leinól- u. Lithographenfirnisse. (Schwz. PP. 177 856, 177857 u.
177858 rom 12/12. 1933, ausg. 2/9. 1935. D. Prior. 19/12. 1932. Zus.-PP. zu
Schwz. P. 173751; C. 1935. II. 4501.) N it z e .
Cellovis Inc., ubert. von: W. Bartlett Jones, Chicago, 111., V. St. A., Hdltbar-
machen ton Nitrocdlulosefasem. Die Fasern werden in einem Holzbottich in Ggw.
von W. einem elektr. Strom unterworfen. Die aus Metali, wie Ni oder Monel, be-
stehende Kathode taucht auf der einen Seite des Bottichs in die Fl., wahrend dio aus
Kohle oder G raphit bestehende Anodę auf der anderen Seite eintaucht. Kathoden-
u. Anodenraume sind gegen den groCeren m ittleren Raum, in dem sich die Fasem
befinden, durch Diaphragmas aus Canvasgewebe oder Leinen abgetrennt. ZweekmaBig
ist der Anodenraum nochmals durch eine zwischen Anodę u. Diaphragma angeordneto
poróse SiO„-Platte unterteilt. Dio wss. Nitrocellulosesuspension soli etwa 5°/0 Fasern
enthalten. Der Strom wird so lange durchgeleitet, bis die Verunreinigungen entfem t
sind. Im abgeteilten Anodenraum kann konz. Saure gewonnen werden. Die Reinigung
fiihrt zu einem unter 0,1% liegenden Aschengeh. der Fasem. Diese gereinigte M.
eignet sich besonders zur Herst. ton Lacken fiir Isolierzwecke. (A. P. 2 017 049 vom
20/8. 1930, ausg. 15/10. 1935.) H olza m er.
Standard Oil Development Co., Del., ubert. von: William Seaman, Brooklyn,
N. Y., V. St. A., Losungen ton Nitrocellulose, enthaltend Thioester von Fettsauren
sowie Thioiither von der allgemeinen Forrnel I t —S—R ', wobei R u. R ' organ. Radikale
wie Alkyl, Aryl u. Acyl u. ahnliche sind. Genannt werden Methyl-, Athyl-, Propyl-
thioester u. Methyl-, Propyl- u. Benzylthioather. Beispiel fiir einen Lack: 1 Bzl.;
2 n-Butylacetat; 2 A thylthioather; 0,5 Cellulosenitrat u. 0,3 Ricinusol. (A. P.
2018 767 rom 3/8. 1931, ausg. 29/10. 1935.) B ra un s.
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., ubert. von: Ebenezer
Emmet Reid, Baltimore, Md., und George L. Schwartz, Wilmington, V. St. A.,
Polycarbonsaureester. Ais Weichmacher fur Nitrocellulose (I) m it 8,7—12°/0 N, ins­
besondere fiir Lackzwecke dienen hochsd., unfliichtige, neutrale, gesatt. Arylalkyl-,
Arylaralkyl- u. Alkylaralkylester von Di- oder Tricarbonsauren, wie Phthal-, Dioxy-
terephthal-, Pyromellit-, Phenylmalon-, Wein- oder Citronensaure, z. B. m it Phenol,
Kresol, Benzyl-, Tolyl-, Xylylalkohol, /J-Phenylathyl- oder Phenylmethylalkohol, A.,
Methyi-, Propyl-, Butyl- oder Amylalkohol. Die Herst. der E ster erfolgt aus neutralen
1728 H x]. F a r b e n . A n s t r i c h e . L a c k e . I I a r z e . P la s tis c h e M assen . 1936. I.

symm. Estem der niedoren Alkohole u. dem hóheren Alkohol in Ggw. des Na-Alkoholats
des letzteren ais K atalytcn. — Zu 1 (Teil) I m it 12°/o ^ werden 0,4— 1,75, fur Filmo
z. B. 1,25 Benzylbutylphthalat (II) zugesetzt; fiir Kunstleder eignet sich die Mischung
von 1 I m it 12,05°/o N, 1—2,2, z. B. 1,6 II, 0,62 Pigment u. 7 Losungsmm. Ent-
sprechend yerwertbar sind: Benzylathyl- oder Benzylbutyltartrat, Benzylmełhyl- oder
Benzyldthylphthalat, K p.3 199°, Phenylmeihyl- oder Phenyldthyldthylphthalat, K p.2 200
bis 210°, Phenylathyldiathyl- oder Di-{phenylathyl)-dthylcitrat, Benzylathyldiozytereph-
thalat, Benzylathylphenylmalonat, Benzylathylsuccinat, -citrat oder -pyromellitat, Phenyl-
athylkresylphthalat, Cinnamylathylphthalat, Benzyltolyl- oder Be.nzylxylylphtha.lat.
(A. P. 1984 283 vom 5/2.1931, ausg. 11/12. 1934.) H a n n s S c h m id t .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, ubert. von: Josef Binapfl, Her­
stellung von Kohlenwasscrstoffen vom K p., 90—220°, SZ. kleiner ais 1, VZ. kleiner ais 2,
JZ. 24-—26, aus Kolophonium durch Erwarmen auf Tempp. von etwa 155 bis 300°
in Ggw. eines m it einer Halogenwasserstoffsaure aktivierten Al-Hydrosilicates von
groBer Oberflache. (A. P. 1 952 233 vom 29/7. 1931, ausg. 27/3. 1934. D. Prior.
31/7. 1930.) G a n z l in .
William Howlett Gardner, New York, N. Y., V. St. A., Herstellung einer Prefi-
masse aus Schellack. Man preBt ein inniges Gemisch von Schellaek (I) u. einem Fiill-
stoff, gegebenenfalls m it einem Geh. an einem Kondensationsmittel, wie Dicyan-
diamid (II), Phthalsaureanhydrid oder Sulfanilsauro zu P latten oder Schichten, erhitzt
diese langere Zeit u. zerkleinert sie, um sio in h. Formen verpreBbar zu machen. —
Z. B. mischt man 9 (Pfd.) Asbest, 3 I u. 1 Unze I I auf h. Walzen, form t die M. zu
P latten u. erhitzt diese auf 293° F wahrend 1/2 Stde. (A. P. 1 994 071 vom 22/10. 1932,
ausg. 12/3. 1935.) ‘ Sa r re.
Dayton Synthetic Chemicals, Inc., iibert. von: Charles A. Thomas und
William H. Carmody, D ayton, O., V. St. A., Synthetisches Harz, hergestellt durch
Polymerisation einer zwischen 25 u. 180° sd. Fraktion gespaltener Petroleumdestillate,
enthaltend Diolefine oder Olefine, in Ggw. von A1C13 o. dgl. Das Harz ist eine weiche,
helle, gelatinose M. u. unl. in KW-stofflosungsmitteln. (A. P. 1982 708 vom 16/3.
1932, ausg. 4/12. 1934.) B ra un s.
Victor Chemical Works, ubert. von: Willard H. Woodstock, Chicago Heights,
Ul., V. St. A., Phosphorhalliges Kunstharz. Man laBt Phosphorsaureamid mit einem
Aldehyd reagieren; sta tt dessen kann man auch NH 3 m it einem Aldehyd reagieren
lassen u. dem Rk.-Prod. eine aus P, S, Cl bestehende Verb. zusetzen. Z. B. kann man
in organ. Losungsmm. gel. POCl3 m it NH 3 reagieren lassen u. dem Rk.-Prod. einen
Aldehyd zusetzen. (Can. P. 343 648 vom 23/6. 1933, ausg. 31/7. 1934.) N i t z e .
Elly Pollak, Wien, Hamsloff-Hexamethylentetramin-Fonnaldehydkondensations-
produkle. H am stoff (I) u. H examethylentetramin (II) werden, zweckmaBig im Ver-
haltnis 6 N H 2-CO-NH2 auf 8 Methylengruppen des II zu einem Weichharz kondensiert,
das vom W. befreit u. gepulvert werden kami. Diese Kondensation findet entweder
in Ggw. von sauren K atalysatoren s ta tt oder, wenn ohno Zusatz kondensiert wird,
wird an sie eine Behandlung m it gewissen Losungsmm., vor allem m it A., aber auch
m it Totrachlorathan, Tetralin oder einem Bzl.-Methylathylketongemisch angeschlossen.
Die H artung des Zwischenprod., welches zuvor zweckmaBig m it W. gewaschen wird,
findet vermittels Behandlung m it CH20 , zweckmaBig 3 Mol auf 6 Mol des urspriinglich
angewendeten I sta tt. Die Prodd. finden vorzugsweise zur Impratjnierung von Geweben,
wobei die H artung des Zwischenprod. auf der Faser ausgefiihrt wird, u. zur Herst.
von Formkorpem, gegebenenfalls nach Zusatz von Fiill- u. Farbstoffen, Venvendung.
— Z. B. werden 3 6 1 m it 18,67 II u. 60 W. 40—50 Stdn. unter RiickfluB zum Sieden
erhitzt. Die Temp. wird darauf ohne RuckfluB allmahlich auf 110° gesteigert. Hieran
schlieBt sich eine mehrfache Behandlung m it Tetrachlorathan oder Tetralin in der
Warme. D arauf wird das zuriickbleibende Harz bei 110— 130° entwassert u. gepulvert.
Es wird alsdann in 240 kochendem W. gel. Die Lsg. wird filtriert u. wiederum, aber
bei Tempp. unterhalb 60°, eingedampft. Der entstandene Sirup wird dann m it 40"/oig-
CH20 (24) in Ggw. von 1 einer 10°/oig- HCOOH-Lsg. in der Form gehartet, wobei das
iibrigo W. im Vakuum entfernt wird. Man kann auch dio H artung vorzeitig unter-
breehen. das entwasserte Prod. mahlen u. dann unter Druck u. Hitze yerpressen.
(F. P. 785765 vom 18/2.1935, ausg. 19/8.1935. Oe. Priorr. 19/2. u. 17/4.
1934.) E ben.
Kodak Ltd., London, Herstellung von Polyvinylacetalen in Ggw. von HC1 ais
K atalysator, wobei die Mengen an Polyvinylalkohol, Aldehyd, W. u. K atalysator so
1936. I. H XI. F a r b e n . A n s t r i c h e . L a c k e . H a r z e . P l a s t i s c h e M a s s e n . 1729

eingestcllt werden, daB die Rk.-Prodd. in CH2C12 1. sind u. eine 2°/0ig. Lsg. in 4 Teilen
CHjjCL, u. 1 Teil absolutem A. bei 15° eine Viseositat von mehr ais 37 Sekunden naeh
E n g l e u ergibt. Zu diesem Zweck yerwendet man bei 20° 8— 10% HCI oder bei
60—80° etwa 15,5% HCI bezogen auf die Rk.-Mischung. Mit groBeren oder geringeren
Katalysatormengen erhalt man Lsgg. geringer Viscositat oder sehr yiscose Lsgg. oder
llk.-Prodd., die teilweise unl. sind. (E. P. 437 368 vom 19/4. 1934, ausg. 28/11. 1935.
F. Prior. 19/4. 1933.) P anków .
Soc. Nobel Franęaise, Frankrcich, Seine, Herstdlung von Polyvinylacelalen.
Die durch Einw. von 2 Aldehyden aus Polyyinylalkohol erhaltenen Kondensations-
prodd. werden zweckmaBig in einer Misehung von 2 oder 3 Losungsmm. gel., z. B.
38 (Gewichtsteile) Methanol, 62 Bzl. oder 13 W., 100 A., 135 Bzl. (F. P. 44 809 vom
17/11. 1933, ausg. 15/4. 1935. Zus. zu F. P. 777251 ; C. 1935. II. 605.) P anków .
Soc. Nobel Franęaise, Paris, Herstdlung von Polyvinylacetalen. (Nachtrag zu
F. P . 777 251; C. 1935. II. 605.) Das Kondensationsprod. aus HCHO, CH3CHO u.
Polyyinylalkohol wird gel., aus der Lsg. ein Film hergestellt, der zwischen Gewebe
aus Flachs, Baumwolle, Seide gelegt u. yerpreBt wird oder auf Gewebe aufgebracht
wird. Fiir H 2 u. H e undurchlassiges Gewebe fiir Ballonstoff. Das Kondensations­
prod. kann ferner fiir Photofilme, P latten oder Róhren yerwendet werden. (E. P. 430136
vom 19/10. 1934, ausg. 11/7. 1935. F. Priorr. 20/10. u. 17/11. 1933.) P a n k ó w .
Soc. Nobel Franęaise, Frankreich, Seine, Verbessem der Warmebestdndigkeit
von Polyvinylacdalen durch Zusatz von Alterungsschutzmittcln, wie Hydrochinon,
Pyrogallol oder dem in der Kautschukindustrie unter dem Namen ,,R R 5“ be-
kannt gewordenen Antioxydationsmittel. (F. P. 785 569 vom 3/5. 1934, ausg.
13/8. 1935.) P anków .
Celluloid Corp., iibert. von: Amerigo F. Caprio, Newark, N. J., V. St. A.,
Plastische Masse, hergestellt durch Einw. einer FI. auf ein Cellulosederiy., in welchcr
ein Weichmacher yerteilt ist. Die FI. z. B . W. darf weder den Weichmacher noch das
Cellulosederiy. loscn oder anlósen. Geeignet ist eine wss. Emulsion eines geschmolzenen
Weichmaehers. (Can. P. 347 345 yom 8/4.1933, ausg. 8/1.1935.) B ra un s.
Monsanto Chemical Co., St. Louis, ubert. yon: Lucas P. Kyrides, Webster
Grovcs, Miss., V. St. A., Plastische Massen. Ais Plastifizierungsmittcl fiir JIM., die ais
Grundstoffo Celluloseester, -ather, Aldehyd-, Phenolaldehyd-, Styrolharze oder Poly-
yinylyerbb. enthalten, benutzt man einen neutralen E ster einer Polycarbonsaure wie
einer aromat. Dicarbonsaure, die wenigstens eine der folgenden Gruppen umfaBt,
einen Osyessigsaure-, Oxypropionsaure- oder Oxybuttersaureestcr. (Can. P. 343 601
vom 12/6. 1933, ausg. 31/7. 1934.) " N lT Z E .
Henry Dreyfus, London, Plastische Masse aus Cdlulosederivaten. Bei der Herst.
von plastischen Massen, Pragepuhern, Filmen, Folien, Firnissen u. dgl. aus Ccllulose-
deriv. yerwendet man Oxanonderiv., z. B. einen Carbonsaureester des 1,4-Oxanons ais
Plastifizierungsmittcl. (Can. P. 343 498 vom 2/7. 1932, ausg. 31/7. 1934.) N i t z e .
E. I. du Pont de Nemours & Co., iibert. von: Harry Ben Dykstra, Wilmington,
Del., und Walter Eastby Lawson, Woodbury, N. J ., V. St. A., Plastische Massen
mit Weichmachem der allgemeinen Zus. R '—O—CO—R 2—CO—O—R 3—CO—O—R 1,
wobei Rj u. R., einwertigo Radikale von einwertigen Alkoholen u. R 2 ein 2-w'ertiges
KW-stoffradikal u. R3 ein 2-wertiges aliphat. KW -stoffradikal ist. Genannt werden:
Butylphthalylyinylglykollat, Methoxyathylphthalylmethylglykollat, Methylphthalyl-
raethylglykollat u. a. (A. P. 2 021121 vom 6/4.1934, ausg. 12/11.1935. E. Prior.
19/2.1931.) B rauns.
Shawinigan Chemicals Ltd., iibert. von: Howard W. Matheson, Montreal,
Canada, Formmasse, bestehend aus einem Umsetzungsprod. yon teilweise yerseiftem
Polyvinylester m it Aldehyd, dem fein yerteilte nicht faserige Fiillstoffe u. ein Weich-
macher zugesetzt sind. (Can. P. 345 860 vom 25/8. 1932, ausg. 6/11. 1934.) P a n k ó w .
Gesellsohaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Herstellung
vo,i opaken Pre/3produkten, dad. gek., daB ein opakes pigmenthaltiges Papier z. B .
mit 30% Lithoponegeh. m it der gewunschten Verzierung yersehen u. dann m it einem
Bindemittel z. B . 50%ig., wss. Carbamidharzlsg. impragniert sowie 2 Stdn. bei 60°
getrocknet wird, worauf das so hergestellte Oberflaehenblatt durch ein WarmpreByeri.
mit der Unterlage bestehend z. B. aus 20 B latt billigen impragnierten Papier yerpreBt
wM. (Schwz. P. 177 679 yom 7/6. 1934, ausg. 2/9. 1935.) B ra un s.
1730 Hxn. K a u ts c h u k . G u tta p e rc h a . B a la ta . 1936. I.

[russ.] Alexander Ssemenowitsch Danjuschewski, Einfiihrung in dio Chemio der hochmole-


kularen Verbindungen und in die Chemie der synthetischen Harze. Moskau: Isd. Akad.
1934. (106 S.)
Alesander Tschirch und Erich Stock, Die Harze. Die botan. u. chem. Grundlagen unserer
Kenntnisse Uber die Bildg., d. Entwicklg. u. d. Zusammensetzg. d. pflanzlichen Exkreto.
3. umgearb. Aufl. von A. Tschiroh: Dio Harze u. d. Harzbehalter. Bd. 2, Halfte 2, T. 1.
Berlin: Bomtraeger 1935. (X II S., S. 473— 1016.) 4°. M. 54.— ; geb. M. 58.—.

X n . K autschuk. Guttapercha. Balata.


Tsunetaro Kato und Hirosłii Sameshima, Untersuchungen iiber die thermischc
Zersetzung ton Kautschuk unter hohem Druck. I. Die Zersetzung ton KautschukabfaU
unter hohem Druck in Oegenuiart ton Petroleumschwerol. Im Hinblick auf eine Ver-
wertungsmoglichkeit zur Herst. von fl. Brennstoff wurde Kautsehukabfall in Ggw.
von hochviseosem Schweról im Autoklaven unter hohem Druck elektr. bis auf ca. 400°
erhitzt. Die verschiedenen Reaktionsprodd. wurden analysiert. Die Analysenresultate
werden mitgeteilt u. besprochen. (J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 38. 596 B—98 B.
Okt. 1935. [Nach engl. Auszug ref.]) R lE B L .
Shu Kambara, Die Ólfestigkeit ton Kautschuk. II. Molekularpolarisation und
Dipolmoment ton gereinigtem Naturkautschuk. Nach P u i lł lE R E R gereinigter Natur-
kautschuk wnrde ais Totalkautschuk bzw. in der Sol- u. Gelform in Bzl. u. A. gel.
In den Lsgg. wurden DE., Refraktionsindex, D. u. Konz. bestimmt. Mit Hilfe dieser
W erte wurde die Mol.-Polarisation u. das Dipolmoment errechnet unter Annahme,
daB den Kautschukmolekulen in Lsg. die Formel (C5H 8)8 zugeschrieben werden darf.
Fiir das Dipolmoment yon Total- u. Gelkautschuk wurden die W erte 2,45 bzw. 2,91 X
10-18 erhalten, die in der GróBenordnung m it den von W. OSTW ALD gefundenen
(OSTW ALD u . R i e d e l , C. 1935. I. 2329) iibereinstimmen. Solkautschuk in ath. Lsg
zeigt viel niedrigere Werte. Móglicherweise sind alle Werte u. besonders die von Total-
u. Gelkautschuk stark durch Selbstoxydation des Kautschuks beeinfluBt u. liegen
die wahren Werte weit unterhałb der hier mitgeteilten. (J. Soc. chem. Ind., Japan
[Suppl.] 38. 506 B—10 B. Okt. 1935. [Nach engl. Ausz. ref.]) R ie b l .
Harry Barron, Verstdrkung und Stearinsaure. Unterss. uber den EinfluB von
Stearinsaure auf die Yerstarkung von Kautschuk-GasruBmischungen gaben die folgen-
den Resultate. Stearinsaure yermindert durch Schmierwrkg. die innere Reibung in
der Misehung u. daher auch den dam it zusammenhangenden Anteil der Verstarkung,
yermindert aber auch die Grenzflachenspannung u. erhoht infolgedessen die mit dem
Netzyermogen Kautschuk-Fullstoff zusammenhangende ,,wahre“ Yerstarkung. Steigt
der G!eh. an Stearinsaure iiber 2% . so iiberwiegt die erste Wrkg. die zweite u. die
Totalyerstarkung nimmt ab. E ntfem t man dagegen die im K autschuk naturlich an-
wesende Stearinsaure, so tr itt eine Verstarkung in GasruBmischungen uberhaupt nicht
auf, sofern die Zunahme der zur Dehnung der Probe bis zum ZerreiBen benotigten
Arbeit dafiir ais MaB genommen wird. Das „Ausbluhen" yon Stearinsaure kann
dadurch erklart werden, daB Stearinsaure die Oberflachenspannung im Kautschuk
em iedrigt u. sieh infolgedessen an der Oberflache anhauft. (India Rubber J . 90.
N r. 23. 4—6. 7/12. 1935.) R ie b l .
H. A. Daynes, Die Warmeentwicklung im Innem ton Hartęummi wahrend der
Yulkanisation. Vers. einer theoret. Behandlung der bei der Vulkanisation von Hart-
gummi sich im Innem des Gummis abspielenden therrn. Vorgange. (Trans. Instn.
Rubber Ind. 11. 336—41. Okt. 1935.) R ie b l .
P. A. Gibbons und F. H. Cotton, Halbebonit. II. (I. ygl. C. 1935. II. 2138.)
Ausfuhrliche Mitteilung u. Besprechung von Unterss. iiber Halbebonit, der dabei
angewandten Arbeitsmethoden u. erhaltenen Ergebnisse, im besonderen bezuglich
der bei der Alterung abgespaltenen fliichtigen Bestandteile, sowie der Pnifung der
mechan. Eigg. von Halbebonit. (Trans. Instn. Rubber Ind. 11. 354—76. Okt.
1935.) R ie b l .
Paul Ruprecht, Ru/ttands kiinstlicher Kautschuk. Kurze Beschreibung der drei
in RuBland ausgearbeiteten u. teilweise bereits in groBerem MaBstabe angewendeten
Yerff. (Gummi-Ztg. 49. 1219—20. 29/11. 1935.) ...................... R i e b l .
— , Stf7Uhetischer Kautschuk in Ru/3land. I. II. Sammelreferat uber die wichtigsten,
in letzter Zeit erschienenen Arbeiten russ. Autoren iiber die theoret. Grundlagei> u.
die prakt'. Durclifiilirung der H erst. u. industriellen Yerwertung von synthet. K aut­
schuk in RuBland. (Kautschuk 11. 210—11.225—28. Dez. 1935.) R ie b l .
1936. I. K a ctsch u k . G o tta perch a. B a lata. 1731

J. F. E. Ruffell, Die Geschichte der Faktisherstdlung. Ubersicht iiber die Entw.


der Erzeugung yon Faktis ais Zuaatzstoff fiir Gummimischungen. (Trans. Instn.
Rubber Ind. 11. 289—94. Okt. 1935.) R ie b l .
E. H. Hurlston, Die Verwendung von Faktis bei der Gummiwarejifabrikation. Be-
spreebung der Verwendung von weiBem u. braunen Faktis in teehn. Gummimischungen
u. des Einflusses dayon auf die Eigg. von Mischung u. Gummi. (Trans. Instn. Rubber
Ind. 11. 295—301. Okt. 1935.) R ie b l .
W. H. Reece, Die Fesligkeit mdkanisierten Kautschuks. Betrachtungen iiber die
Best.-Methoden der Zugfestigkeit vulkanisierten Kautschuks u. die m atnem at. Aus-
wertung der erhaltenen Zahlenwertfe. (Trans. Instn. Rubber Ind. 11. 312—31. Okt.
1935.) R ie b l .
E. T. Rainier und R. H. Gerke, Priifung von Laufflachenmischungen a u f An-
falligkeit fiir Ermiidungsrisse. Ausfiihrliche Beschreibung u. Besprechung einer neu
ausgearbeiteten Prufmethode fiir Ermiidungsrisse, die z war etwas umstandlicher u.
langwieriger, aber auch viel zuyerlassiger sein soli ais die bisher gebrauchlichen Methoden.
Der gróBte Vorteil besteht in der Moglichkeit, die RiBbldg. auf objektive Weise quan-
titatiy zu messen. Mitteilung yerschiedener Unters.-Ergebnisse. Abbildungen u.
Diagramme yerdeutlichen die Ausfuhrungen. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7.
368—73. 15/11. 1935.) _________________ R ie b l .

Metallgesellschaft Akt.-Ges. und Johannes Jaenicke, F ran k fu rt a. M., Fer-


bessem von Kautschukmilch. Kautschukmilch (I), die anscheinend durch Spuren yon
Fe-Sulfiden dunkel gefarbt ist, wird m it 0,01—2% ZnO auf K autschuk in der I ver-
setzt. Das ZnO kann in alkal. Lsg., in Lsg. oder Suspension in N H 3 oder Lsgg. von
NH4-Salzen zu I, auch vor oder nach dereń Konzentrierung gesetzt werden. In gleicher
Weise konnen 1. Zn-Salze wie ZnCl2, Zn-Acetat, ZnC03 yerwendet werden. Man kann
sie auch zu nieht yerfarbter I setzen, um eine Verfarbung zu yermeiden. (E. P. 434 214
vom 6/3. 1934, ausg. 26/9. 1935. F. P. 786 458 vom 1/3. 1935, ausg. 3/9. 1935.
D. P rio r. 3/3.1934.) P anków .
International Latex Processes Ltd., Guernsey, Verbessern von Kautschuk-
koagulaten. Man laBt in dio Koagulate hygroskop. Stoffe wie Glycerin, Athylenglykol,
Athanolamin u. bzw. oder Sulfonierungsprodd. des Ricinusóls eindiffundieren. (Holi. P.
36 424 vom 18/10. 1933. ausg. 16/9. 1935.) P anków .
Wingfoot Corp., Wilmington, Del., und Akron, O., iibert. yon: Albert Mitchell
Clifford, Akron, V. St. A., Herabsetzung der Oxydierbarkeit von Kautschuk. Man setzt
derKautschukmischung einen Stoff der allgemeinen Formel (A)-N(R)-X-(B) zu. Hierbei
bedeutet A = Alkyl, N = No oder N—N—O, insbesondere N2, X = 0 2, S, Se oder Te,
insbesondere 0 2, R u. B = KW -stoffreste; wenigstens eines dieser soli ein Aryl sein;
insbesondere kann B ein ,,Benzenoid“ sein. (Can. P. 342164 yom 28/8. 1933, ausg.
5/6. 1934.) N it z e .
Egon Meier, Halle a. S.-Nietleben, Ilerstellung konzentrierter Kautschuklósungen
durch Behandlung yon K autschukpasten in einem organ. Losungsm. bei 30— 40°
mit 2—3% des Kautschukgewichtes 61,9%'g- H N 03 (40° Be) u., sobald die M. homogen
ist, mit weiteren 6—5% dieser H N 03 unter Riihren, worauf man durch die Mischung
bis zur Verfliissigung L uft leitet, hierauf m it BaC03 neutralisiert, m it ca. 2% W.-freiem
Na2S04 trocknet u. die Klebrigkeifc des Kautschuks durch Zusatz geringer Mengen
von W.-freiem ZnCl2, SnCl4, Sn-Saure, NH4CNS, (NH4)2S, A l-Stearat oder anderen
Metallverbb. hoherer Fettsauren, Sb20 3, Nitrobzl., Benzaldehyd, Acetanilid, Chinon,
Salicylsaure, Furfurol, syrischem Asphalt oder Kunstharzen beseitigt. Beim Durch-
leiten der L uft kann man geringe Mengen Siccatiye zusetzen, auch kann man das
Rk.-Gemisch zunachst teilweise m it NaOCl u. darauf m it BaC03neutralisieren. (D. R. P.
619 944 KI. 39 b yom 22/7. 1933, ausg. 9/10. 1935.) P anków .
International Latex Processes, L td., St. P eter P ort, Streichen oder Spritzen
von wasserigeti Dispersionen organischer Stoffe. Man streicht oder spritzt wss. K aut-
schukdispersionen unter Beibehalten einer elektr. Potentialdifferenz zwischen der
Dispersion u. dem Streichmesser oder der Spritzdiise. Messer oder Diise erhalten hin-
sichtlich des Yorzeichens dieselbe elektr. Ladung, welche die dispergierte Phase der
Dispersion hat. (D. R. P. 619 941 KI. 39a yom 5/9. 1934, ausg. 10/10. 1935. A. Prior.
10/10. 1933.) S c h l it t .
Goodyear Tire & Rubber Co., iibert. yon: Joy Gabriel Lichty, Akron, O.,
v • St. A., Vulkanisatio?isbeschleunigung. Man setzt der Kautschukmischung ein Kombi-
1732 H XII. K a u t s c h u k . G u tta perch a . B alata. 1936. I.

nationsprod. aus einem Alkylester einer Carbonsiiure u. Dithiocarbaminsaure zu, das


z. B. durch Einw. von lialogensubstituierter CH3COOH bzw. einem Alkylester dieser
auf ein Salz der Dithiocarbaminsaure bzw. einer Alkyldithiocarbaminsaure erhalten
werden kann. (Can. P. 346 525 vom 14/11. 1932, ausg. 4/12. 1934.) N it z e .
Fabbriche Riunite Industria Gomma Torino, Turin, Italien, Vulkanisieren
von Schwammgummigegenstanden in Forrnen. Die Irmenflache der Vulkanisierform
wird vor dem Vulkanisieren der Schwammgummimasse m it einer die Warnie nicht
leitenden Schicht aus porósem Stoff, insbesondere unversponnenen Faserstoffen, aus-
gekleidet. Hierdurch wird verhindert, daB die in der Nahe der Formwand liegenden
Teile der Kautsehukmischung erheblicli hoheren'Tem pp. ausgesetzt werden ais die
innenliegenden. Es wird eine blasenfreie Oberflache yon gleichmafiiger Porositat
erhalten. (D. R. P. 622 238 KI. 39a vom 23/2. 1934, ausg. 22/11. 1935. I t. Prior.
21/3. 1933.) S c h l it t .
Cesare Piantanida, Selyeso, Italien, Herstdlung von Kautsclmkgegen.sland.en. Man
lost den Kautschuk m it den Zusatzmitteln, wie S, Beschleuniger, Regenerat, Mineral-
stoffe in Bzn. oder Bzl. u. yergieBt die Lsg. in beliebige Formen. Die M. yulkanisiert
langsam selbstandig bei Zimmertemp.; beim Erhitzen auf 70° geniigt 1/ 2 Stde. ais
Reaktionszeit. Zum Tauchverf. yerwendet man nacheinander zwei besondere ent-
weder S oder den Beschleuniger enthaltende Lsgg. Die Lsgg. eignen sieh zum Ver-
binden yon Kautschuk u. anderen Flachen. (It. P. 273125 vom 1/10. 1928.) N i t z e .
Dunlop Plantations Ltd., London (Erfinder: Norman Richard Corke, England),
Kautsćhukplattcn m it klebender Oberflache. Mehrere Crepekautschuksehichten, dereń
auCerato keine Vulkanisiermittel enthalt, werden zusammenvulkanisiert. Die unvul-
kanisierte Schicht wird m it einer Kautsehuklsg. oder einem Kautschuklosungsm.
bestrichen u. Rohren, Behalter, Pumpen m it den P latten ausgekleidet. (Aust. P.
18 657/1934 vom 28/7. 1934, ausg. 22/8. 1935. E. Prior. 15/5. 1934.) P a n k ó w .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a . M. (Erfinder: Julius Soli, Lever-
kusen, und Theodor Muller, Leyerkusen-I. G. Werk), Herstellung ton Kautschuk-
umwandlungsprodukten durch Einw. von H 2F2 auf Kautschuk, dad. gek., daB der zu
behandelnde Weiclikautschuk zum Zwecke des Uberkleidens auf Werkstucke auf­
gebracht u . bis zur Umwandlung der Oberflache in eine leder- oder homartige M.
m it H 2F 2 behandelt wird. Uberziehen yon GefaBen, Holz, Metali, Zement, M a u e rw e rk ;
auch Verwendung von Kautsehukmilch. (D. R. P. 622 578 Kl. 39 b vom 15/6.1933,
ausg. 30/11.1935. Zus. zu D. R. P. 615050; C. 1935. II. 4448.) P anków .
International Latex Processes Ltd., Guemsey, England, und John Mc Gavack,
V. St. A., Herstellung von Chlorkautschuk. Man leitet Cl2 in vulkanisierte Kautschuk-
milch, bis ein Nd. von Chlorkautschuk entsteht. Der Nd. wird abfiltriert u. kann
noch weiter m it Cl2 behandelt werden. (E. P. 433 252 vom 10/12. 1934, ausg. 5/9. 1935.
F. P. 787 333 yom 25/2. 1934, ausg. 20/9.1935. Beide: A. Prior. 2/3. 1934.) P a n k ó w .
Soc. An. des Pneumatiques Dunlop, Frankreich, Seine, Herstellung pulver-
fórmiger hochmolekularer organischer Stoffe wie Chlorkautschuk, Nitro- oder Benzyl-
cellulose oder Mischungen von Chlorkautschuk m it chloriertem Diphenyl. Lsgg. dieser
Stoffe werden in einem sowohl das Losungsm. wie den Stoff nicht losenden Medium
(W.) emulgiert u. das Losungsm. entfem t, worauf die Emulsion koaguliert wird. (F. P-
787 363 vom 13/3. 1935, ausg. 21/9. 1935. E. Priorr. 22/3. u. 14/12. 1934.) P a n k ó w .
Goodyear Tire & Rubber Co., Akron, ubert. von: William Clark Calvert,
Cuyahoga Falls, O., V. St. A., F ilm a m Kautschukhydrochlorid. In eine etwa 6°/0*g*
Kautsehuklsg. in Bzl. wird 6 Stdn. bei 10° HC1 eingeleitet. Man laBt die Lsg. ca. 20 Stdn.
bei Raumtemp. stehen, entfernt das Bzl. durch W.-Dampfdest., wascht m it W., trocknet
den Riickstand im Vakuum bei ca. 160° F, lóst in der 20-faehen Menge CHC13, setzt
ein Sehutzmittel gegen Zers. durch Licht zu u. streicht die Lsg. zum Film z. B. auf einer
Nitrocelluloseunterlage aus. (Can. P. 340 261 vom 20/4. 1933, ausg. 20/3.1934.) P a n k .
W. P. Krause, W. S. Batalin und A. W. Krupnowa, U.S.S.R., Herstdlung film-
bildender Stoffe aus den bei der Kautschuksynłhese aus Alkohol abfallenden Kohlen-
wasserstoffen. Die KW-stoffe oder einzelne Fraktionen werden bei 60— 150° unter
Druck von 4—5 a t in Ggw. yon K atalysatoren, wie natiirliche, ak tm erte , gebrannte
oder m it HC1 vorbehandelte Tone, polymerisiert. Das Polymerisationsprod. wird von
den unveranderten KW-stoffen u. K atalysator befreit u. z. B. durch Erhitzen mit
etwa 10% Siccative auf F im is yerarbeitet. (Russ. P. 42 999 vom 29/6. 1934, ausg.
31/5.1935.) R ic h t e r .
1936. I. HXI1I. A th e r i s c h e O le . P a p .f O m e u ie . K o s m e tik . 1733

Margherita Donati, Mailand, Herstdlung eines kautschukartigen Stoffes. Auf ein


rohes oder gecracktos Mineralol, das yon unterhalb 205° sd. Anteilen im wesentlichen
frci ist, z. B. infolge Erhitzens auf ca. 200°, laBt man boi einer wesentlich unterhalb
205° liegenden Temp., wie 90—95°, einen K atalysator, wie Ce20 3, S n02, einwirken,
kiihlt darauf die Misehung u. behandelt sie m it einem reduzierenden Gas (z. B. C02-
freicm CO), das durch 'Oberleitcn iiber einen bei ca. 205° gelialtenen, z. B. aus ge-
schmolzenem MgS04, metali. Ni u. Pd-Spuren bestehendem K atalysator aktiyiert ist.
Hierauf laBt man einen halogenierend wirkenden Stoff, wie CuF2, Br„, insbesondere Cl2,
wahrend langerer Zeit (5— 15 Tage) einwirken u. befreit dann den sich hierbei bildenden
leimartigen Nd. mechan. u. durch Nachbehandlung m it Losungsmm., wie (CH3)2CO,
vom Olrest. Der Nd. (ca. 15% des Olrcstes) enthalt den S-Anteil des Oles u. ist unter
Zusatz von weiterem S mlkanisierbar. (It. P. 278 104 vom 5/3. 1929.) N lT Z E .

X III. A therische Ole. Parfiim erie. K osm etik.


P. La Face, Die Herstdlung non dtherischem Ol und Nebenprodukten aus Cilronen
in Italien nach den neuesten Fortschritlm. (Boli. uff. R. Staz. sperim. Ind. Essenze
Deriy. Agrumi Reggio Calabria 10. 127—44. Sept./Okt. 1935. Palermo.) G r i m m e .
Frank Atkins, Der Gebrauch und Mifibrauch von Fixateuren. I. II. Ais Fixateure
konnen nur Stoffe yerwendet werden, welche gegen chem. Einfliisse móglichst indifferent,
vor allem nicht leicht oxydierbar sind. Vf. unterscheidet yersehiedene Typen der
Fixateure, z. B. kiinstliche, schwer fliichtige Riechstoffe u. geruchlose oder schwach
riechende „pliysikal.“ Fizałeure, welche durch Erniedrigung des Dampfdrucks wirken,
z. B. Benzylbenzoat, Diathylphthalat, Benzophenon u. Resinoide. Der Kp. der zur letzt-
genannten Gruppe gehórenden Fixateure darf nicht zu weit von dem der zu fixierendcn
Bestandteilc entfernt liegen. (Perfum, essent. Oil Rec. 26. 329—30. 378—80. 22/10.
1935.) “ E llm er.
— , Riechstofflexikcm. II. (Seifensicder-Ztg. 61. 157. 40 Seiten bis 1027. 62. 7.
42 Seiten bis 969. 1935.) PANGRITZ.
D. Page, Industridler Methylalkohol in der Parfuimrieinduslrie. Verwendungs-
moglichkeitcn. (Pharmaceutical and Cosmetics 1935. 89—90. Aug.; Beil. zu Ind. Chemist
chem. Manufacturer.) ' E llm er.
A. Karsten, Das moderne Fluorescenzmikroskop ais Hilfsmittel in der Riechstoff-
induslrie. Inhaltlich ident. m it der C. 1936. I. 1056 referierten Arbeit. (Riechstoffind.
u. Kosmetik 10. 136—38. 1935.) E llm er.
S. Sabetay und L. Palfray, Zur Analyse des Kummdóles. Bei den Yerss., die
CANNIZZARO-Rk. m it Kummelól in der Weiso auszufiihren, daB das 01 2% Stdn. lang
mit 0,5-n. Benzyl-K erhitzt wird, erhielten Vff. wohl eine gute Ausbeute an Cumin-
alkohol, dagegen entstand sta tt der erwarteten Cuminsaure Benzoesaurc. Vff. erkliiren
dio Erscheinung dam it, daB zuerst die Oxydations-Red.-Rk. nach ZAGOUMENNY
auf tritt:
c eH4 < c H Io + C9H5CHsOH — > C6H6CHO + C6H 4< q ^ q H
erst in zweiter Linie erfolgt die CAN N IZZA R O -Rk.:
2 C0H 5CHO + KOH -> C6H 5CH?OH + CeH 5COOK.
E s handelt sich also hierbei nicht um eine einfache „Cannizzarisierung", sondern
um ein o Verkettung der Rkk. von ZAGOUMENNY u . C a n n i z z a r o . (Ann. Chim. analyt.
Chim. appl. [3] 17. 289. 15/10. 1935.) E c k s t e in .

* Leo-Werke G. m. b. H ., Dresden, Vitaminisierung vonWollfdt oder Wollfett-


alkoholen fiir kosmetische Hautcreme. Man setzt die M. dem UY-Licht in yerhaltnis-
maflig dicker, z. B. 2—3 cm starker, yorzugsweise ruhender Schicht solange aus, bis
die Oberflachenschicht m it Vitamin D angereichert ist, worauf diese dann langsam u.
yorsichtig abgezogen u. unter die ubrige Materialmasse geschichtet wird, wodurch
emo neue, im wesentlichen unbelichtete, aber doch schon yoraktiyiertc Oberflachen­
schicht in gleicher Weise zur Bestrahlung kommt, die dann nach durchgefiihrter Akti-
yierung wiedenim in gleicher Weise wieder zur untersten Schicht des gesamten Materials
gemacht wird, bis die M. gleichmaBig bis zur Hóchstgrenze aktiyiert worden ist. —
Eine Vorr. ist angegeben. (D. R. P. 622373 KI. 30 h vom 18/11. 1933, ausg. 27/11.
1935.) Altpeter.
1734 H XIy. Z u c k e r . K o h le n h y d ra te . S ta rk ę . 1936. I.

U. S. Industrial Alcohol Co., V. St. A., Alkókólhaliige Haulpflegemittel erhalt


man aus gelbildenden Stoffen, Wachsen u. dgl. Z. B. 1,81 (Teile) Stearinsaure u. 2,42
weijies Bienenwachs in 85,58 absol. sd. A . losen, die Saure neutralisieren m it wss. NaOH
bis ph = 9,44 (Thymolblau), dann 6,46 W. zugeben. Dio M. wird leicht zerreiblich
u. laBt sich auf die H aut auftragen. Geeignete Bestandteile sind noch Canddilla- oder
Camaubawachs, Walrat, Paraffin, Cocosnufiol, Lanolin. ( F . P. 7 8 8 8 1 1 vom 31/12.
1934, ausg. 18/10. 1935. A . Prior. 30/12. 1933.) A ltpeter.
Henri Petitpierre, Basel, Sehweiz, Schminke. Man mischt bei Wasserbadtemp.
75 (% ) weiBe Vaseline, 20 Talkum, 2,5 olivenolhaltigo Seifenkreme, 2,5 giftfreie Farbę.
Dio Schminke trocknet nicht ein u. ist m it W. u. Seife leicht abwaschbar. (Schwz. P.
1 7 8 0 4 9 vom 30/10. 1934, ausg. 2/9. 1935.) A ltp e te r.

XIV. Zucker. K ohlenhydrate. Starkę.


J. E. Kotila und G. H. Coons, Rubenerkrankung infolge Bomiangds. Be-
schreibung einer in Amerika beobachteten Zuckerriibenkrankheit, deren Symptome
dieselben sind wie sie bei europaischen Zuckerriiben infolge Bormangels beobachtet
wurden. Durch geeignete Zugabe einer Borrerb. zum Boden (z. B. Borax) konnten
diese Stórungen immer vermindert oder gar vollstandig zum Verschwinden gebracht
werden. (Facts about Sugar 3 0 . 373—76. Okt. 1935.) T aeg en er.
W. Reicher, Durch Verujireinigung des Kessdspeisewassers gebildela Niederschldge
(Kesselstein). Analyso einiger Ndd. aus den Kesselwanden, den Dampfleitungen, dem
Zylinder der Dampfmaschine usw. in Zuckerfabriken. In den Ndd. aus dem Flammrohr
u. der Kesselwand oberhalb des W.-Spiegels wurden gróBere Gehh. an CaS04 u. Humin-
stoffen gefunden. Ein am Kolben der Dampfmaschine gebildeter Nd. (iiberhitzter
D am pf von 300°) bestand aus Mineralól u. Mineralstoffen, Yorwiegend Fe30 4. Am
Mannloch der AuBenflache von Hochdruckkesseln wurde ein aus Acetaten u. Lactaten
Yon Ca u. Mg u. NaCl bestehender Nd. gefunden. (Prace centr. Lab. Cukrownicz.
1 9 3 3 / 3 4 . 150—63. 1934.) S c h o n fe ld .
K. Smoleński, Untersuchungen iiber die verschiedenen Yerfahren der Scheidung
mit Kalk. I . Nachprufung der Verff. von T e a t i n i , von D e d e k u. V a Ś a t k o , S t a n e k
usw. Von diesen Verff. scheint die k. Vorscheidung am zweckmaBigsten zu sein. (Prace
centr. Lab. Cukrownicz. 1 9 3 2 /3 3 . 1—46. 1934.) S c h ó n fe ld .
K . Smoleński, Studien iiber die verschiedenen Meihoden der Scheidung. II. (I. vgl.
Yorst. Ref.) Nach der I. Saturation soli die A lkalitat nur in engen Grenzen Yon ca.
0,06 schwanken. Anwendung groBerer Kalkmengen bei der Scheidung fiihrt s te ts zu
b e s s e re n Saften u. besserer F i l t r a t i o n . Bei Anwendung Y on 1,5% CaO lieBen sich
um 10—15% mehr Nichtzucker entfemen, ais m it 1% CaO. „Langsame“ Scheidung,
d. h. Zugabe der Kalkmilch innerhalb von 5 Min. zum Saft w irkt besser, ais „momen-
tano“ Scheidung; bestatigt wurde dies an Dicksaftanalysen. Trockenscheidung w rkte
nicht Y i e l gunstiger ais nasse. Das Verf. von T r o y e , d. h. Yermisehen des Diffusions-
saftes Yor der Scheidung m it dem gleichen Vol. Saft - 1. Saturation ergibt bessere
Filtrationsgeschwindigkeit, aber schlechteren Saft, ais die Yorscheidung. (Prace centr.
Lab. Cukrownicz. 1 9 3 4 . 39—63. 1935.) S c h ó n fe lj).
K. Smoleński, Reinheitsquotient und Aschengehalt in den Saften und Erzeugnisstn
der Zuckerfabriken. An Stello des Reinheitsąuotienten Q wird dio Einfuhrung des
Y e r u n r e i n i g u n g s ą u o t i e n t e n Qn = 100 — Q u . des N i c h t z u c k e r -
ą u o t i e n t e n ot. — N c/G k vorgeschlagen. Fiir dio Zuckerausbeute aus Ruben
werden Formeln angefuhrt (Rendement). Das Rendement w b e t r a g t bei einem Zucker-
geh. G k u. Quotient Q:
to — C k — N c-K = O i- [1 — (N c/G k)-K ] = C k (1 — a K) =
Ck [1 - (100 - Q/Q) ■K ] = Ck [ X — (Qn/100 — Qn)-K ] .
Das Rendement an WeiBzucker aus Riiben von Zuckergeh. C, beim Remheitsąuotienten
des Diffusionssaftes qd u. dem ZuckerYerlust (auBer dem Verlust in der Melasse)
entspricht:
W = (c - s j (1 - as A') = (c - Sl) {1 - [ad (100 - E).K/100]}.
Nahm man z. B. c = 18,5%, = 1,0%, qd = 90, <xa = 0,1111, Raffinationseffekt
E = 40%, Melassebildungsąuotient K — 1,5, so ist TF = 15,75. Die Beziehung zwischen
dem Reinheitsąuotient u. Aschegeh. in den gereinigten Saften u. Prodd. laBt sich
wiedergeben durch Q = 100 — (1 + rj) P p, worin T] = N c-org./Asche (gewóhnlich
ca. 2,0); P v = Asehe auf 100 B x. Die Berechnung des Zuckers in der Melasse erfolgt
1936. L Hxit. Z u c k e r. K o h le n h y d ra te . S tA rk e . 1735

am besten auf Grund des Aschengeh. im Prod., in der Voraussetzung, daB 1 Teil Asche
5 Teile Zucker an der Krystallisation hindert. U nter der Annahme, daB (tj + 1) K — b,
erhalt man fiir dasRendem ent an WeiBzucker: JF = (c — st) [1 — 5 (P J C k)], worin
c = Zuckergeh. der Rtiben, sx Zuckeryerlust (auBer Melasse), P„ Aschegch. im ge-
reinigten Saft, C k — Zuckergeh. des gleichen Saftes. S ta tt der Best. des Reinheits-
ąuotienten wird empfohlen, die konduktometr. Best. der Asche in 100 Teilen Zucker oder
Trockensubstanz in den raffinierten Saften u. Prodd. auszufiihren. Der Aschengeh.
der Safte aus yerschiedenen Riibenarten ist proportional dem Nichtzuekergeh. u. ein
gutes MaB fiir die Qualitat der Safte u. ihren techn. Verarbeitungswert. Die gemeinsam
mit M. Werkenthin u. T. Pietrzykowski durchgefuhrten konduktometr. Aschen-
bestst. in Rohsaften beweisen, daB bei den durch Pressung oder wss. Digestion er-
haltenen Rubensaften die Leitfahigkeit dem Aschengeh. proportional ist, ebenso dem
Gesamtgeh. an Nichtzuckern. Die konduktometr. Asehenbest. im Riibensaft kann m it
Vorteil zur Best. des techn. Wertes der Zuckerriiben yerwendet werden. Auch die
konduktometr. Asehebest. in den Diffusionssaften scheint ihre Q ualitat gut zu charak-
terisieren. (Prace centr. Lab. Cukrownicz. 1932/33. 96—117. 1934.) Sc h o n f.
Ward S. Fleshman, Klarung. Dio Klarung schwer zu reinigender Safte der
neueren Zuckerrohryarictaten ist durch dic gewóhnliche Kalkbehandlung nicht moglich.
Aus Vorverss. h at sich ergeben, daB gowisse Rohrarten mehr K , Mg, Sulfate u.
kolloidales Fe enthalten ais andere. Es wurde eine groBe Anzalil von Klarungshilfs-
mitteln ausprobiert, so z. B. Tannin, Gelatine, Casein, Starko, Enzyme, Pektate,
Kieselgur, Tonerde, Al(OH)3, Zinkstaub u. zahlreiche andere, dic aber alle zu keinem
Erfolg fiihrten. Die Schwefelung u. darauffolgende Kalkbehandlung wurde ais d i o
Leg. des Problems gefunden. Es ergaben sich zufriedenstollende R esultato: yollkommene
Ablagerung der Verunreinigung u. mehr oder weniger leichter gefarbte Safte. Das
Vol. der Ndd. h atte nicht zugenommen; sie lassen sich leicht iiber Oliyerfilter filtrieren
Die Reinheit der Endmelassen ist sofort gesunken. (Rep. Ass. Hawaiian Sugar Tech-
nologists Ann. Meet. 1 3 . 121—26.) Ta eg en er .
K. Smoleński, JReinigung der Klarem. Gemeinsam m it Wolek wurde ein Verf.
zur Reinigung der Klaren ausgearbeitet, beruhend auf Scheidung m it 1— 1,5% CaO,
Saturation m it Saturationsgas bis auf eine Alkalitat von 0,03—0,04 u. Nachsaturation
mit S02. Der Entfiirbungseffekt bei Anwendung yon 1,5% CaO entspricht der Wrkg.
von 1,5% Norit. Die Oberflachenspannung nim m t aber mehr zu bei Anwendung der
A-Kohle. (Prace centr. Lab. Cukrownicz. 1 9 3 4 . 64—92. 1935.) S cH O N F E L D .
K. Smoleński, Saftreinigung nach dem „Mulosel“-Verfahren. Uber dio An­
wendung von Al-Zeolithen zur Saftreinigung in Zuckerfabriken. Das Verf. bedarf
noch der weiteren Naehpriifung. (Prace centr. Lab. Cukrownicz. 1 9 3 2 / 3 3 . 47 bis
53. 1934.) " SCHON FELD .
K. Smoleński und W. żero, Vergleichende Bewertung einiger Aktivkchlensorłen.
Analyso yerschiedener Entfarbungskohlen: Carboraffin: H 20 13,46%, Ascho 2,71%,
1. Asche 0,715%, scheinbare D. nach Ż e r o (I, Vol. einer bestimmten Gewichtsmenge
nach langerem Absitzen) 0,284, naeh der Methode des C. L. C. (Centrales Zucker-
Laboratorium), = Gewicht eines bestimmten Kohlevol. (II) 0,197. Norit Standard-.
HjO 15,5%, Asche 6,27%, 1. Asche 1,4%, scheinbare D. I 0,296, I I 0,190. Norit Superior-.
HsO 11,91%, Asche 3,8% , 1. Asche 0,31%, scheinbare D. I 0,316, I I 0,237. Sumacarb:
HjO 23,05%, Asche 8,35%, 1. Asche 2,7%, scheinbare D. I 0,232, I I 0,183. Hiagenit n.-.
H ,0 16,13%, Asche 5,26%, 1. Asche 1,74%, scheinbare D. I 0,307, I I 0,245. Hiagenit
Spezial: H20 15,38%, Asche 1,03%, 1. Asche 0,35%, scheinbare D. I 0,242, I I 0,207.
Carbomel: H ,0 7,30%, Asche 4,4%, 1. Asche 1,87%, scheinbare D. I 0,254, I I 0,232.
Horodenka: H ,0 5,8%, Asche 13,26%, 1. Asche 2,68%, scheinbare D. I 0,192, I I 0,124.
— Carbomel ist eino poln., aus Melasse erzeugte A.-Kohle. Die Kohle „Horodenka“
■wird nach einem Vcrf. yon GODWOOD hergestellt. pn der wss. Kohleextrakte (pn des
W. = 6,4): Hiagenit n. 9,4, N orit Standard 8,6, Carbomel 7,4, Sumacarb 6,2. Das
Ph einer Lsg. yon Rohzucker (50° Bx) wurde durch 1,5% Kohle wie folgt yerandert:
Norit Standard + 0,3, Hiagenit n. + 0 ,2 , N orit Superior —0,5, Hiagenit Spezial —0,6,
Carbomel —0,9, Carboraffin —1,3, Horodenka —1,6, Sumacarb — 1,5. Die stark
PH-eraiedrigende Wrkg. des Carboraffins ist auBer der festgestellten Erniedrigung des
P h des W. noch auf die Adsorption von Kationen, namentlich freier Basen (CaO) u. dgl.
zuruckzufuhren. Dio scheinbare D. der Kohlcn -wurde noch nach der sogenannten
„nassen“ Methode, d. h. Messung der Schichthohe nach Durchfiltrieren des W. be-
stimmt. Die Reihenfolge der zunehmenden DD. ist dieselbe, wie nach zunehmender
1736 Hxit. Z u c k e r. K o h le n h y d ra te . S ta rk ę . 193G. I.

Sedimentationsgescliwindigkeit. Letztere wurde gemessen durch Best. der geklśirten


wss. Schicht (7,5 g Kohle in 300 ccm W.) nach der Zcit i. Auf Grund dieser Messungen
wurde, nach der STOKEschen Formel, die TeilchengróUe berechnet: Man erhalt fiir
N orit Superior <5 = ca. 60 //, fiir Horodenka 24 /i. Die leicliteren u. langsamer sedi-
mentierenden Kohlen zeigen im allgemeinen gróBeres Adsorptionsvermógen. Zur Er-
m ittlung des Adsorptionsvermógens wurde 1. der Entfarbungscffelct durch verschiedene
Mengen Kohle (Entfarbungskurye), 2. dio Erh5hung der Oberfliichenspannung der
entfarbton Zuckerlsgg. u. 3. die Entfiirbungsgeschwindigkeit bestimmt. Die relatiye
Adsorptionswrkg., gemessen an der Zunahme der Oberflachenspannung, ist im all­
gemeinen dieselbe, wie die relatiye Entfarbungskraft. Sumacarb u. Carboraffin be­
sitzen das hochste Adsorptionsyermogen; die beiden Kohlen zeigen die geringste Sedi-
mentationsgeschwindigkeit. Geringere Adsorptionskraft besitzen Carbomcl, Horodenka,
Hiagenit Spezial. Ihre Sedimentationsgeschwindigkeit ist etwas gróBer. Die Kohlen
beider Gruppen besitzen hohes Adsorptionsyermogen fiir CaO aus der Lsg. Geringstes
Adsorptionsvermógen zeigen N orit Superior u. Standard u. Hiagenit n. Sie zeigen
dio groBte Sedimentationsgeschwindigkeit u. schwache Adsorption von Kationen.
(Prace centr. Lab. Cukrownicz. 1932/33. 64—95. 1934.) ScH O N FE LD .
J. Zaleski, Wirkung ton Hydrosulfiten a u f Klaren im Vergleich zur Wirkung ton
Enlfdrbungskohlen. In gleichen Mengen angewandt wie Carboraffin auBert Hydro-
sulfit eine mehrfache entfarbende Wrkg. Der Entfarbungsgrad ist bei Anwendung
von Hydrosulfit unabhiingig oder nur wenig abhangig von der Farbo des Zuckerprod.,
im Gegensatz zu Carboraffin. Das pn wird durch Hydrosulfit viel weniger erniedrigt,
ais durch Carboraffin. Die mit Hydrosulfit entfiirbten S a f to yerfarben sich aber wieder
bei Durchleiten von Luft, im Gegensatz zu den mit Carboraffin beliandelten Lsgg.
Empfohlen wird Hydrosulfit zur Entfarbung der Koehmasse I, der Abliiufe u. Klaren.
(Prace contr. Lab. Cukrownicz. 1934. 93—117. 1935.) SCHONFELD.
Fślix Guilbert, Horizontale oder tertikale Krystallisation. Bei einer zufallig
vertikalen Einmaischanordnung hat Vf. gute Resultate bei der Krystallisation erhalten.
E r zeigt, daB sie dem Warmeprinzip entsprechen, welehes besagt, daB jede Veranderung
des physikal. Zustandes yon einer therm . Rk. begleitet sein muB. — Man soli also in
der Zuckerfabriksprasis die Arbeitsweise wieder anwenden, welche die spontane
Krystallisation u. Entzuckerung durch Absetzenlassen des Kornes aus der Mutterlauge
yereinigt. (Buli. Ass. Chimistes 52. 661—69. Okt. 1935.) T aegener-
O. Spengler und K. Zablinsky, Die Beschaffenheit der deuischen Melassen der
Kampanie 1934/35. (Vgl. C. 1936. I. 1330.) Die Unterss. erstrecken sich auf Best.
der refraktor. Trockensubstanz, der direkten Polarisation, des R c in h e its ą u o tie n te n ,
der Asche, der Polarisation nach der Inversion (bei 20°), des Zuckers nach der Raffinose-
formel, der Kalkasche, Rk. gegen Phenolphthalein, CaO in %> Reduktionsvermogen,
Invertzuckergeh. in % , Quotient (Zucker nach der Raffinoseformel) u . S 0 2-Geh. in
% . Ergebnisse im Original. (Z. W irtschaftsgruppe Zuckerind. 85. 610—13. Okt.
1935.) Taegener.
W . L. Mc Cleery, Melasseuntersuchungen und besondere Beha?idlung der Nach-
produkłfullmassen. Angaben iiber Unters.-Ergebnisse bzgl. Verdimnung oder Erwarmen
vor der Weiteryerarbeitung, Abkochproben, Verhaltniszahlen yon Reinheit u. Vis-
cositat, die Viscositatswrkg. von Melassen, Zentrifugen m it hoher Tourenzahl, die Ver-
wendimg des Saturoskopes, Einrichtungen fiir die Erwarmung der Fiillmassen,
Anforderungen an die Heizfliichen etc. Von den beiden Methoden, die Viscositat der
Fiillmassen yor der weiteren Verarbeitung herabzusetzen, yerdient die Erwarmung
entschieden den Vorzug vor der Verdiinnung. Sie stiitzt sich auf die Tatsache, daB
bei einer gegebenen Viscositat Melassen m it einer hóheren Sattigungstemp. eine niedere
Reinheit haben ais die gleichen Melassen bei einer niederen Sattigungstemp., wie aus
einer Tabelle zu ersehen ist. Durch eine erhohte Leistung der Zentrifugen soli die
yiscositatszahl noch weiter herabgesetzt werden konnen. Wie die Verss. gezeigt haben,
ist eine erhohte Zentrifugalkraft proportional einer erhohten Trocknungsleistung.
M an sollte die Fullmassen nicht abkiihlen lassen wahrend des Schleuderns. Durch guten
Warmeschutz an den Zentrifugen sollte auch bei hohen Umdrehungszahlen prakt-
kein W armeverlust eintreten. (Rep. Ass. Hawaiian Sugar Technologists Ann. Meet. 13-
127—39.) Taegener-
Colin W . Waddell, Die Herstellung ton „Intertsirup“ aus uberschiissigem Bohr.
Der Brixgeh. von Rohrsirupen, die yersehifft werden sollen, muB unter 86° Brix liegen.
Sirup m it 14% W., 23,0% Saceharose, 48,0% Inyertzucker, 1,8% Asche, 13,2% organ.
193,6. I . H x ,t . Z u c k e e . K ohlenhydeate. St a r k ę. 1737

Nichtzuckerstoffen, 86,0° Brix, 17,2 Pol., 20° scheinbarer Reinheit, einem Gesamt-
zuckergeh. (ais Invertzucker) von 71,0% u. einem Invertzucker-Saccharoseverhaltnis
von 210) krystallisiert nach Verss. des Vf. niclit aus. Zur Inversion wird H 2S 0 4
empfohlen, die auf 30° Brix verd. ist. Sirupe yon 60—70° Brix benótigen innerhalb
der glcichen Inversionszeit mehr Saure ais geklarte Safte. Der Saureverbrauch belauft
sich auf etwa 0,5 1 pro Tonne Rohr. Spatestens 2—3 Tage nach dem Schnitt muB
das Rohr yerarbeitet werden u. soli die Saftklarung m it móglichst wenig K alk vor-
genoramen werden. Der Saurezusatz zum Klarsaft, dessen pk zwischen 5,5 u. 7,0
liegen muB, erfolgt zweckmaBig vor E in tritt in die Verdampfstation. Is t die Reinhcit
des Sirups hoher ais 20°, dann wird mehr Saure zugegeben u. umgekehrt. Aus dem
Yerdampfapp. kommt der Sirup m it einem ph von 4,0—4,5 u. wird durch Kalkzugabe
in den Kocher auf ein pn = 7,0 gebracht. Auf 500 KubikfuB Sirup yon 86° Brix werden
etwa 60 kg Ca(OH)2 benotigt. Die Zus. des ,,Invertsirups“ war folgende: 88,12° Brix,
6,66 Pol., 18,84% Saccharose, 62,86% Invertzucker, 1,76% Asche, 82,64% Gesamt-
zucker (ais Inyertzucker) u. pą = 6,32. (Sugar News 16- 337—41. 1935.) Taegen.
J. N. S. Williams, Beitrag zur Frage der rorteilhaflen Verwendungsmoglichkeit
ton fein gebrochener Zuckerrolirbagasse. Von sechs Rohrvarietaten aus Hawaii wurde
dio Bagasse einer eingehenden chem .Unters. unterzogen. Der durchschnittliche Roh-
celluloscgeh. war 51,81% der Trockensubstanz ( ± 5% Differenz); der mittlere cc-Cellu-
losegeh. der isolierten Rohcellulose 63,93% (Differenz: i 10%). Daraus ergibt sich
ein durchschnittlicher a-Cellulosegeh. der trockenen Rohbagasse von 33,18%, m it
bedeutenden Schwankungen zwischen den Extremen. Das besagt, daB die yerschiedenen
Sorten einen sehr yerschiedenen Geh. an a-Cellulose besitzen. (Rep. Ass. Hawaiian
Sugar Technologists Ann. Meet. 13. 162 A—D.) Taegener.
Ippolito Sorgato, Die Farbbestimmung ton Zuckerldsungen. (Vgl. C. 1936. I.
665.) Das STAMMERsche FarbmaB sollte seiner Unzulanglichkeit wegen abgeschafft
u. auch die STAMMERsche Farbeinheit durch absol. Einheiten ersetzt werden. Um
den Farbton einer Zuckerlsg. zu erkennen, kann man das Spektralcolorimeter von
H e r z f e l d - H o f f m a n n yorteilhaft anwenden. Die App. m it pliotoelektr. Zellen
liefem zwar schnelle u. objektiye Messungen, eignen sieh aber nieht fur gefarbte Zucker-
lsgg. Fur ąualitatiye u. quantitative Messungen in der Zuckerindunstrie ist nach
Ansicht des Vf. am besten das Stufenphotometer von P u L F E IC H geeignet, dessen
genaue Beschreibung gegeben wird. (Ric. Sez. sperim. Zuccheri 1.165—80.) T a e g e n e k .
A. Młynarski, Bestimmung der Farbę ton Zuckcrfabrik.iprodukten. Schilderung der
yerwendetenMeBmethoden, unter Heryorhcbung der spektrophotometr. Methode u. ihrer
Vorteile. (Prace centr. Lab. Cukrownicz. 1933/34. 131—49. 1934.) S c h o n f e l d .
M. 5anderova, K. Sandera und V. Stehlik, Konduktometrische Bestimmung der
Rubenasche. I. Bestimmung der Umrechnungsfaktoren fu r den Digeslionssafl. Die
Kenntnis des Aschengeh. der Riiben u. die daraus zu ziehenden Folgerungen auf ihren
Salzgeh. bzw. denjenigen des aus ihnen gewonnenen Saftes stellen einen wichtigen
Faktor fiir die Bewertung der Riiben in technolog. Hinsicht dar. Aus diesem Grunde
haben Vff. im Laufe mehrerer Kampagnen das Verhaltnis des Aschengeh. der Riiben
u. der elektr. Leitfahigkeit des Digestionssaftes bestimmt. Es ergab sich, daB zwischen
der Asche des Riibenbreies (Gesamt- oder 1. Asche; Sulfat- oder Carbonatasche) u.
der Leitfahigkeit ein stark schwankender Zusammenhang besteht. Dagegen ergibt
sich eine befriedigende Beziehung zwischen der korrigierten Sulfatasche des Digestions­
saftes u. der Leitfahigkeit, die zur Best. des Umrechnungsfaktors benutzt werden konnte.
Die korrigierte Sulfatasche des 1-N. Digestionssaftes kann durch Multiplikation der
in Konduktometerteilchen ausgedriickten gefundenen elektr. Leitfahigkeit entweder
mit dem durchschnittlichen F aktor 0,00154 oder mit einem von der Leitfahigkeit
abhangigen F aktor (im Durchschnitt 1,74) berechnet werden, wie an einem Beispiel
gezeigt w rd . Auch fiir Safte anderer Konzz. u. die Angabe der Konduktometerteilchen
in absol. Leitfahigkeitswerten wurden Umrechnungsfaktoren bestimmt. Vff. empfehlen,
die „Digestionsasche“ einheitlich auf 100% Pol. Zucker auszudriicken. (Z. Zuckerind.
eechosloy. Republ. 60 (17). 73—80. 8/11. 1935.) Taegener.
K. Smoleński und T. Pietrzykowski, Konduktometrische Aschenbestimmung in
Rohrubensdften. (Prace centr. Lab. Cukrownicz. 1934. 20—38. 1935. — C. 1935.
U . 1982.) Schonfeld.
T. Pietrzykowski, Konduktometrische Aschenbestimmung. Kurze Beschreibung des
Verf., in Anwendung auf die Anforderungen der Zuckerfabriken. (Prace centr. Lab.
Cukrownicz. 1933/34. 118—29.) Schonfeld.
X V III. 1. 113
1738 I I XIV. Z u c k e r . K ohlenhydrate. Sta r k ę . 1936. I.

F. Pridal, Eine Verbessming des Konduktometers von Sandera. Die Yerbesserungen


betreffen eine Yerringerung der Intcnsitat des durcbflieBenden Stromes, um eine
Erwarmung der zu messenden Lsg. zu vermeiden. Ersatz der opt. Indikation des
Gleichgewiehtszustandes mittels Gliihlampen durch ein Milliamperemeter. Einzel-
heiten siehe Original. (Z. Zuckerind. ćeelioslov. Republ. 60 (17). 70—72. 1/11.
1935.) Taegener.
MiloS K m inek, HaIbmikromełhode zur Bestimmung von Oxalsiiure wid Kdlk durch
Titration mit Pcrmanganat witer Verwendung eines Indicators. Zur Best. der Oxalsaure
wird diese zunachst m it CaCl2 gefallt, der Nd. in etwa 20%ig- H N 0 3 gel. u. m it KMn04
titriert. Zur Erhohung der Empfindlichkeit der cigentlichen Permanganattitration
wurde ein Indicator nach J . K n o p angewendet, welcher nicht nur durch die Empfind-
lichkeit, sondern auch durch die leichte Zuganglichkeit sehr gut entsprach. Es wurde
eine ca. 0,l% ig. w. Lsg. von Erioglaucin A (Farbstoff der Triphenylmethanreihe)
Y e rw c n d e t, welcher in schwach saurem Medium griin ist u. durch eine Spur von KMn04
iiber grau nach rosa umschlagt. Zur Beschleunigung der R k. des KM n04 u. der Oxal-
saure benutzte Vf. die leichte Rk. des Ferrosalzes u. KMn04 in Form der Rucktitration,
indem die gefundene Menge K M n04 um jene Menge Y e rrin g e rt wird, welche zur Rk.
m it dem Ferrosalz notig ist. Der so gewonnene korrigierte W ert wird auf mg Osal-
saure umgerechnet. Mit dieser Methode (Fallen u. Titrieren) kann die Oxalsaure auch
in Zuckerlsgg. oder in Ggw. von Alkalien schon von 1 mg aufwiirts bestimmt werden. —
Die Best. des Kalkes (ais Ca-Oxalat) erfolgte in ahnlicher Weise; es wurde die Fallung
mit Oxalsiiure in statu nascendi (durch Oxalsauredimethylester) vorgenommen. Die
Methode fuhrt auch bei Kalk zu zufriedenstcllenden Ergebnissen. Die Anwesenheit
von Saccharose hat bei der Fallung des Ca-Oxalates auf die Genauigkeit keinon EinfluB.
Da bei der Best. des Kalkes in Zuckerfabriksprodd. die Gefahr des MitreiBens organ.
Stoffe in den Nd. besteht, wurde eine Doppelfallung durchgefuhrt u. die Genauigkeit
f e m e r noch durch Hervorrufen von Ndd. in der Rk.-Fl. nach dem Fallen des Ca-Oxalates,
welcho die letzten Spuren des oft fast kolloidal Ycrteilten Ca-Oxalates zuruckhalten
sollten, erhoht. Dazu eignen sich Al- u. Ca-Phosphatndd. — Genaue Angaben der
Arbeitsweisen. (Z. Zuckerind. ćechosloY. Republ. 60 [17]. 81—85.15/11. 1935.) TabGEN.
Saktipada Sanyal, Bestimmung der Rohrfaser auf indirektem Wege. Da die
direkten Methoden langwierig u. m it vielen Fehlerąuellen behaftet sind, h at man in
.Tava eine indirekte Methode vorgenommen, welche zufriedenstellende Ergebnisse
liefem soli. Yon dem im Verlaufe von 1—4 Stdn. gesammelten Proben des zu den
Miihlen gehenden Rohres wird einerseits der Feuchtigkeitsgeh. (% W.) u. andererseits
der Brixgeh. (B) des durch Auspressen auf einer Laboratoriumshandmuhle gewonnenen
Saftes bestimmt. Der Fasergeh. berechnet sich dann (auf 100 Gewichtsteile Rohr)
nach der Formel F = 100 — 100 JF/(100 — B). Da der durch Handmiihlen erhaltene
Saft aber nicht Y ollig ident. ist m it dem im Rohr enthaltenen, so ergeben sich zu niedrige
Rohfaserwerte. Um eine gróBere Genauigkeit zu erhalten, schlagt Vf. Y or, alle 5 Min,
innerhalb 1—2 Stdn. Sammelproben des Mischsaftes ohne Macerationswasser u. des
ersten Miihlensaftes zu entnehmen. Durch D iY isio n des Brixgeh. des Mischsaftes durch
den des ersten Miihlensaftes ergibt sich ein Faktor, der wieder durch M u ltip lik a tio n
m it dem Brisgeh. des ersten Saftes den Brixgeh. des Saftes im Rohr selbst ergibt.
ZurBerechnung von F muB man nun an Stelle von B in obiger Formel den korrigierten
Brixwert einsetzen. (Int. Sugar-J. 37. 390—91. Okt. 1935.) T aegeneb.

Holzhydrolyse Akt.-Ges., Heidelberg (Erfinder: Eduard Farber, Heidelberg),


Polymcrisation ton monomeren ablehydischen Kohlenhydraten (Aldosen) durch Erhitzen
m it geringen Mengen Saure nach D. R. P. 618163, dad. gek., daB man die Aldosen
auf Tempp. von 160—70° mehrere Minuten bis zur beginnenden Zers. der Kohlen­
hydrate erhitzt. Z. B. wird Dextrose oder Xylose 15 Min. bei 170° u. das gegebenen-
falls neutralisierte Prod. anschlieBend eine oder mehrere Stdn. bei 100— 130° erhitzt.
Man erhalt helle, gut schmeckende Polymerisate. (D. R. P- 619 245 KI. 12o Y o m
8/11. 1933, ausg. 26/9. 1935. Zus. zu D. R. P. 618 163; C. 1935. II. 4449. — E.P-
430 876 Yom 7/11. 1934, ausg. 25/7. 1935. D. Prior. 7/11. 1933. Zus. zu E. P. 418481;
C. 1935. I. 2102 3.) H akns S c h m id t .

[U krain.] Iw a n A nto n o w itsch K u ch aren k o , D ie P ro z esse der^ Z u ck erh e rstellu n g im L ic h te


d e r h e u tig e n A n sch au u n g en d e r K olloidchem ie. K ije w : N a rk o m w n u to rg 1935. (32S S.)
8 R b l.
1936. I. HXVI. N a h r u n g s - , G e n u s z - u n d F u t t e r m i t t e l . 1739

XVI. N ahrungs-, Genulł- nnd F utterm ittel.


Bruno RoCmann, Fortschritte in der Lebensmiitelchemie 1933 und 1934. U b er-
sichtsbericht. (Z. V o lk se m a h r g . 10. 99— 102. 1935. M erseb u rg.) S c h w a ib o l d .
— , Die Wahl des rechlen Materials. Es werden die verschiedenen Geaiehtspunkte
erort-ert, unter denen die W ahl des Materials fur die Ausriistung in der Nahrungs-
mittelindustrie crfolgt (vgl. auch die folgenden Reff.). (Food Ind. 7. 575. Dez.
1935.) P a n g r it z .
— , Eisen und Stahl. Eisen u. Stahl sind seit langcm die hauptsachlichsten
Konstruktionsmaterialien fiir Anlage u. Ausriistung in der Nahrungsmittelindustrie
(vgl. auch nachst. Ref.). (Food Ind. 7. 576. Dez. 1935.) PANGRITZ.
Walter M. Mitchell, Stahllegierungen. 18—8-Stahl fiir Behalter, Kessel usw., in
denen Nahrungsmittel yerarbeitet werden. 2 Abbildungen. (Food Ind. 7- 577—79.
Dez. 1935. New York, N. Y.) PANGRITZ.
F. L. LaQue, N ickd und seine Legierungen. Nickel, Monelmetall, N i-Stahl; ihre
Eignung fiir die Konseryen, Milch usw. verarbeitenden Industrien. 3 Abbildungen.
(Food Ind. 7. 580—82. Dez. 1935. New York, N. Y.) PANGRITZ.
Carter S. Cole, Kupfer, Messing und Bronze. Verwendung in der Nahrungsmittel­
industrie u. in der Brauerei. (Food Ind. 7. 583—84. Dez. 1935. New York,
N. Y.) P a n g r it z . ■
Jam es T. K em p, Kupferlegierungen bei der Nahrungsmittelherstdlung. (F o o d I n d .
7. 584— 85. D ez. 1935. W a terb u ry , C on n .) PANGRITZ.
Bruce W. Gonser, Zinn. Verwendung des Sn ais korrosionsfestes Cberzugs-
metall gegenuber Nahrungsmitteln. (Food Lid. 7. 585. Dez. 1935. Columbus,
Ohio.) P a n g r it z .
F. E. Wormser, Blei. Die Giftigkeit des Metalls schlieBt die Verwendung in
Beruhrung mit Nahrungsmitteln aus. W ert der Bleiróhren (W.-Versorgung usw.) u.
der Bleipigmente (ais Schutzmittel fiir Baumaterialien) fiir die Nahrungsmittelindustrie.
(Food Ind. 7. 586. Dez. 1935. New York, N. Y.) PANGRITZ.
J. R. Akers, Aluminium. Cbersicht iiber seine Verbreitung ais Gebrauchsmetall
in Nahrungsmittelindustrie u. Kiiche. (Food Ind. 7. 587—88. Dez. 1935. New Ken-
sington, P a .) PANGRITZ.
A. J. Boase, Beton fiir Bauten und Ausriistung. Beton fiir die Zwecke der
Nahrungsmittelindustrie. (Food Ind. 7- 589. Dez. 1935. Chicago,111.) PANGRITZ.
P. S. Bsimes,Glasverkleidete Ausriistung. Sehutz der zu verarbeitenden Nahrungs­
mittel vorm Inlosunggehen von Verunreinigungen aus dem eigentlichen Konstruktions-
material, andererseits Schutz des letzteren selbst gegen Korrosion durch natiirliehe,
m den Nahrungsprodd. enthaltene Sauren usw. u. die leichte Reinigungsmóglichkeit
yon Glas sichem der Glasauskleidung in der Nahrungsmittelindustrie ausgedehnteste
Yerwendung. 5 Abbildungen. (Food Ind. 7. 590—92. Dez. 1935. Rochester,
Y.) P a n g r it z .
W. A. Kates, Erhohung der Reinłichkeit durch Vencendung von Glasróhren. (Food
Ind. 7. 592. Dez. 1935. Corning, N. Y.) P a n g r it z .
— , Keramische Materialien. Kurzer Cberblick iiber ihre Rolle in der Nahrungs-
mittelindustrie. (Food Ind. 7 . 593. Dez. 1935.) P a n g r it z .
A. E. Juve, Kautschukprodukte. Uber ihre steigende Anwendung in der Lebens-
mittelfertigung. (Food Ind. 7 . 594. Dez. 1935. Akron, Ohio.) P a n g r it z .
James A. Lee, Plastische Massen. (Vgl. hierzu C. 1935.II. 2918.) (Food Ind. 7.
59o—96. Dez. 1935.) P a n g r it z .
Victor Buhr, Farben und Anstrich. Der Schutz von Anlage u. Ausriistung in
der Nahrungsmittelindustrie gegen Korrosion wird erórtert. (Food Ind. 7- 597. Dez.
1935. New York, N. Y.) P a n g r it z .
R- C. Sheeler, Farben fiir Anlage und Ausriistung. (Hierzu ygl. vorst. Ref.)
(Food Ind. 7. 598. Dez. 1935. Philadelphia, Pa.) PA N G R ITZ,
— , Baumaterialien fiir Anlage und Ausriistung in der Nahrungsmittdindustrie.
iaboUar. Zusammenstellung von Jletallen, Eisen- u. Niehteisenlegierungen, piast.
Materialien u. Hólzem (Name, Hersteller, prozentuale Zus., D., F., therm. Leitfahig­
keit, Loslichkeit in Nahrungsmittelingredentien usw.), soweit sie fur die Nahrungs-
roittelindustrie in Frage kommen. (Food Ind. 7 . 599— 611. Dez. 1935.) PANGRITZ.
, — > Pflanzeneiwei/} und seine Getcinnung. Die Gewinnung von EiweiB aus Soja-
rohnen u. Lupinen wird beschrieben. (Margarine-Ind. 28. 325—-27. 16/12. 1935.) N e u .
113*
1740 H i t i . N a HRUNGS-, G e NUSZ- UND FUTTERM ITTEL. 1 9 3 6 . I.

G. Martino und J. G. Chenu-Bordón, Ofyer den Nahrwert von Maniliot. Manihot-


mehl ist ein ungcnugendcs Nahrungsmittcl infolge Fehlens von A-Vitamin u. Protein.
(Arch. Scienze biol. 17. 305— 19. Asuncion [Paraguay].) G r im m e .
M. S. Lewinsson und G. A. Karatysch, Zur Frage der Anwendbarkeit von
„Mogar1' ais Nahrungsmittel. Die Ernahrungsyerss. an Hunden m it dem Mehl des
Futtergrases „Mogar“ (besondere A rt Letaria) zeigte, daB das Mehl zwar keine tox.
Stoffe enthalt, jedoch zu Beginn der Fiitterung eine Reizung der Magenschleimhaute
heryorruft, so daB das Mehl nur ais ein Nahrungsmittelsurrogat zu betrachten ist.
(Problems N utrit. [russ.: Woprossy Pitanija] 3. Nr. 5. 19—23. 1934. Krassnodar,
Nord-Kauk. Inst. fiir Yolksemahr.) K lever.
Fr. Schnelle und Fr. Heiser, Der E influp der Lichtstrahlen a u f die Weizengualilat.
Yom rotgelben zum blauen Licht findet eine Abnahme des 1000-Korngewichtes u.
eine relative Zunahme des Proteingeh. statt, da die Starkeassimilation in erster Linie
von den W armestrahlen abhangig ist. (Kiihn-Arch. 39. 121—33. 1935. Halle, Univ.,
Inst. f. Pflanzenbau.) H aevecker.
Johannes Rerup, Brotfehler und ihre Verhiitung. Erwiderung an P o h l (C. 1936.
I. 913). (Mehl u. Brot 1935. Nr. 44. 1—2. 8/11.) H aeveckeb.
W. Ritter, Die Aldehydreduktase der Milch und ihre Beeinflussung durch Kupfer
und BaklerienUitigkeit. Schon geringe Mengen Cu schiidigen das Enzym deutlich, be­
sonders bei der Dauerpasteurisierung. Durch Tatigkeit yerschiedener Organismen kann
dieser sehadliche EinfluB des Cu weitgehend verhindert werden. Diese Bakterienwrkg.
ist ihrer Ursache nach nicht aufgeklart, sie yerlauft aber ahnlich wie bei der Ver-
hinderung des Talgigwerdens Cu-haltigerMilch durch Kleinwesen u. ist am deutlichsten
bei Verwendung von Formaldehyd u. Methylenblau erkennbar. H20 2 bewirkt starkę
Schadigung des Enzyms; Metol, Hydrochinon u. das P rap arat von K e r t e s z bringen
keine Verkiirzung der Entfarbungszeit, eher eine Verlangerung hervor. Cu unterscheidet
sich von allen anderen in der Milchwirtschaft verwendeten Metallen durch seine starko
Wrkg. auf die Aldehydreduktase, ebenso seine Legierungen. Die prakt. Verwendung der
Aldehydreduktase bei dauerpasteurisiertem Rahm zur Erkennung des Cu-Geh. bietet
noch groBe Schwierigkciten. (Landwirtsch. Jb. Schweiz 49. 873— 36. 1935. Bem-Liebe-
feld, Eidg. milchwirtsch. u. bakteriolog. Anstalt.) G r o SZFELD
G. Wolff, Alkoholische Milchprodukte und ihre hygienisch-didletischc B e d e u tu n g .
Besprechung der Entstehung u. Bedeutung yerschiedener Garungsprodd. aus Milch-
arten, wie Kefir, Mazun, Kumys u. andere. (Miinch. med. Wschr. 82. 1835— 38. 15/11-
1935. Berlin.) S c h w a ib o l d .
Roland Gordon Booth, Stanisław Kazimierz Kon, William John Dann u n d
Thomas Moore, Eine Untersuchung jahreszeillicher Veranderungen von Butlerfelt.
II. Eine jahreszeitliche speklroskopisch feststdlbare Verdnderung des Fetłsaureanteils.
(I. ygl. C. 1934. I. 74.) Dio Absorption der Fcttsauren des B utterfettes bei 230 m/‘ ist
im Sommer > doppclt so stark wie im W inter. Die Steigerung der Absorption gelit
etwa parallel m it der friiher beschriebenen hemmenden Wrkg. des Butterfettes bei der
SbCl3-Rk. fur Vitamin A. Diese hemmenden Stoffe sind aber viel empfindlicher gegen
O sydation u. Bestrahlung ais diejenigen, die die Absorption bei 230 m/n bewirken.
Die erhohte Absorption der Sommcrbutter muB entweder auf kleine Mengen unerkannter
Sauren m it hohen Extinktionskoeffizienten zuriiekgefuhrt werden, oder auf die Ggw.
modifizierter Formen bekarmter ungesatt. Sauren in stark absorbierendem Zustand.
(Biochemical J . 29. 133—37. 1935. Reading, Univ., Cambridge, Univ., Nutrit.
Lab.) S c h w a ib o ld .
F. Mach, tlber Futtermittel. Angaben iiber Gewinnung, Zus. u. Futterw ert de
F utterm ittel des deutschen Handels. (Chemiker-Ztg. 59. 993—95. 7/12. 1935. Dur-
la c h .) GROSZFELD-
H. Gutknecht, Uber die botanische und chemische Zusammensetzung und den
Futterwert von italienischem und franzosischem. Importheu. (Landwirtsch. Jb . Schweiz 49-
789—805. 1935. Liebefeld-Bern, Eidgen. agriculturchem. Anst.) GROSZFELD-
J. Schultz, H. Augustin und H. Finzenhagen, Eiiugesduertes K a r l o f f e l k r a u t ais
Futter fiir Hilchkuhe. Die Methode des E rntens wird beschrieben. Die Einsauerung yon
gehackseltem K raut nach dem Kaltgaryerf. h at sich bewahrt, doch wird ein Zusatz yon
Mineralsaure oder Futterzucker empfohlen. Yerdauungswerte nach Verss. an Hammeln.
Organ. 51. 49% , Rohprotein 48% , Reinprotein 33% , Amidę 97% , Rohfett 58% , Roh-
faser 44%, N-freie E straktstoffe 52% . Futterw ert: 1,06% yerdauliches Rohprotein
oder 0,55% ReineiweiB u. Starkewert 4,17 kg in 100 kg. Ein nachteiliger EinfluB bei
1936. I. H XVI. N a h r u n g s - , G e n u s z - u n d F u t t e r m i t t e l . 1741

Verfiitterung von 8 kg pro Tier u. Tag bei Milchkiihen tr a t nicht auf. (Biedermanns Zbl.
Agrik.-Chem. ration. Landwirtschaftsbetr. Abt. B. Tiercrnahrg. 7- 517—31. Dez. 1935.
Kieł, Yers.- u. Forschungsanst. f. Milchwirtschaft.) ScHW AIBOLD.
Eiji Takahashi, Shun-ichi Tase und Yuji Saeki, FutUrungsćhemische Siudien
iiber Hafer. V. Vber die in Hokkaido produzierten Haferole. H a f e r ó l K u s a : freie
Fettsauren ca. 3% , Palmitinsaure 9,45%, Olsiiure 51,43—55,69%, Linolsaure 15,44
bis 19,70%. H a f e r ó l a u s W h i t e B e r g i u m Nr . 1: Freie Fettsauren ca. 6% ,
Palmitinsaure 9,99% , Olsiiure 49,02—52,46% , Linolsaure 15,06— 18,5%. /?-Linol-
saure konnte nicht nachgewiesen werden. (Buli. agric. chem. Soc. Japan 11. 44— 45.
1935. [Nach engl. Ausz. ref.]) S c h ÓNFELD.
D. A. Magraw und C. W. Sievert, Lactosebeslimmung in gemischter Nahrung.
Bei dem besehriebenen Verf. wird die Substanz m it A. entfettet, m it W . ausgelaugt,
der nach Zentrifugieren erhaltcne Auszug m it Diastase, Invertase-Melibiase yersetzt,
mit Hefe vergoren, m it Pb-Acetat gekliirt, m it HgCl2 u. anschliefiend m it Phosphor-
wolframsaure ausgefallt, m it H 2S behandelt u. schliefilich der Milchzucker nach
M u n s o n u . W a l k e r bestimmt. (Ind. Engng. Chem., Analyt. E dit. 7. 106— 09. 1935;
Chicago, 111., American D ry Milk Inst., Inc.) G r o s z fe ld .
Fr. Ihlow , Erfahrungen mit dem Mehlgualitdtsschreiber „Fometograph". (Mehl
u. B ro t 1935. N r . 44. 2— 5. 8 /1 1 . — C. 1936. I . 670.) H aeyecker.
A. B. Kennedy, E in Yersagen des ublichen AnalysengaTiges. Schilderung von
Schwierigkeiten bei einer Probe gemahlenem Kaffee m it Zusatz von 5% eines caramel-
artigen Stoffes. Einzelheiten im Original. (Food Ind. 7. 540. 572. Nov. 1935. Texas
City.) Gr o szfeld .
W. I. Akopdshanjan und s. A. Petrossjan, Zur Methodik der Fettbeslimmung
in Nahrungsmitteln. Beschreibung von zwei einfachen App. zur Fettbest. in Nahrungs­
mitteln. (Problems N utrit. [russ.: Woprossy Pitanija] 3. Nr. 6. 63—65. 1934. Eriwan,
Hygien. Inst. Armeniens.) K le y e r . i
Charles F. Poe und R. R. Schafer, Kombination von Katalysatoren zur Herab-
setzung der AujschliePungsze.it bei der Slickstoff bestimmung. II. Milchprodukle. (I. vgl.
C. 1935. II. 3415.) Naeh Verss. an Milch, Milchprodd. u. Kase yerkleinert H 20 2 mit
Cu, Hg u. S e (einzeln oder zusammen) etwas die Aufschliefiungszeit u. schadet nicht
der Genauigkeit der Best. Kombination der 3 K atalysatoren Cu, Hg u. Se ergab im
Vergleich zum G uN N IN G -V erf. Abnahme der Aufschliefiungsdauer von 105 zu 13 Min.,
bei weiterer Vcrwcndung von H20 2 auf 10,7 Min. (J. Dairy Sci. 18. 733—39. Nov.
1935. Boulder, Univ. of Colorado.) Gr o szfeld .

Alesander Axelrod, Zurich, Backhilfsmittel aus Milch. Die Milch wird gleich­
zeitig mittels Bakterien peptonisiert u. milchsauer vergoren. Durch Beschrankung
des Milchzuckergeh. u. allmahliche Zugabe der MilchsaurehW&ncr wird eine schadliche
VVrkg. auf die 2Jepto;ibldg. yerhindert. (Can. P. 348104 vom 2 1 /5 . 1934, ausg. 12/2.
1935.) V IELW ERTH.
Califomia Packing Corp., San Francisco, iibert. von: William K. Tucker,
Berkeley, Kirschen nach Maraschinoart werden aus gewohnlichen Kirschen hergestellt,
indem diese zunachst m it gasfórmigem S 0 2 oder einer Lsg. yonN a- oder Ca-Bisulfit
behandelt u. dann m it einer neutralen oder besser sauren Lsg. von Na- oder Ca-Hypo-
chlorit gebleicht werden. Zuletzt wrerden die Kirschen auf den gewiinschten Farbton
gebracht u. gezuckert. (A. P. 2 019 030 vom 2 /4 . 1 934, ausg. 2 9 /1 0 . 1935.) Y i e l w .
Nicolas Slomnesco-Bangerter, Biel, Sehweiz, Speisesalz. M an yerwendet Ge-
menge yon NaCl m it mindestens 1% neutralem Natrium phosphat, um eine auf zu-
bereitete Speisen schadlich wirkende H artę des W. zu yermindem. (Schwz. P. 178 529
vom 2 9 /7 . 1934, ausg. 1 /1 0 . 1935.) Ma a s .
Canadian Industries Ltd., Montreal, Canada, iibert. von: Colin G. Fink.
r'ew York, N. Y., V. St. A., Speisesalz. Man mischt ein gegebenenfalls Mg-Salze ent-
haltendes NaCl-Prod. m it K J u. CuCL im Verhaltnis 9 8 ,9 7 7 : 0 ,0 1 3 . Der Cu-Geh. der
Mischung soli 0,001— 0 ,0 0 5 % betragen. (Can. P. 341590 yom 1 5 /3 . 1933, ausg. 15/5.
W ’ 4-) _ N itz e .
Grifiith Laboratories, Ltd., iibert. von: Luther G. Rector, Toronto, Ontario,
Kanada, Wurstwiirzemittel, bestehend aus einem efibaren Trager, in der Hauptsache
£lehl, einem fluchtigen Wiirzemittel u. einem das Yerfluchtigen desselben yerhindernden
■tinermittel. (Can. P. 348319 yom 2 7 /6 .1 9 3 4 , ausg. 1 9 /1 .1 9 3 5 .) Y i e l w e r t h . •
1742 H jyji* F e t t e . S e i f e n . W a s c h - u . R e i n i g u n g s m i t t e l . W a c h s e u s w . 1 9 3 6 . 1.

Hugo Trebitsch, Wicn, Silberkaugummi. Dem Gummi wird oligodynain. wirkendes


Ag in Pulverform oder ais m it Ag impragnierter Textilstoff (Watte, Gaze u. dgl.) ein-
verleibt oder es wird eine dunne Ag-Folie auf den Gummi aufgebraeht. (Oe. P. 143 520
vom 11/10. 1934, ausg. 11/11. 1935.) Altpeter.
John James Collins, (juebee, Canada, V erbesserung von Tabak durch Zugabe
eines E xtraktes aus A lo e , Olibanum, Calamus, Basamodendron, Bam Gilead, Canada-
balsam, Zucker, Roosa-Gras, Zimt, Myrrhe, Benzoe, Drachcnblut, Boswellia-Fema-
Gummi, BliŁttcrn von z. B. Jaśmin, Rosen, Flieder, W istaria, Fichten. (Can.P.
349852 vom 3/11. 1934, ausg. 30/4. 1935.) Altpeter.
Dietrich Hildisch, Oslo, Norwegen, Verarbeilen von Bering und Fisch. Um die
Fische vor weiterer Verarbeitung ohne Sehaden lagern zu kónnen, werden sie un-
mittelbar nach dcm Fang in passenden Miihlen zermalilen u. m it geeigneten Kon-
śervierungsmitteln versetzt. Ais letztere werden Glycerinlsgg., Benzoesaure bzw.
-dcriyy. oder Hexamethylentctramin genannt. — Das Glycerin kann durch Pressen,
Zentrifugieren o. dgl. wieder gewonnen u. em eut yerwendet werden. (N. P. 55 738
vom 22/6. 1933, ausg. 7/10. 1935.) D rew s.
IndustrialPatents Corp., ubert. von: Levi Scott Paddockund Cleo A. Rinehart,
Fleiscb.behand.lung. In das GefaCsystem wird eine wss. Lsg. proteolyt. Enzyme eingespritzt
u. das Fleisch 1—5 Tage der Kalle ausgesetzt. (Can. P. 348 327 vom 14/8.1933,
ausg. 19/2. 1935.) ' V ie l w e r t h .
Industrial Patents Corp., ubert. von: Lloyd B. Jensen, Chicago, Ul., V. St. A.,
Pokeln von Fleisch. Man behandelt das Fleisch m it einem Nilrit u. reduziert den oxy-
dierten Blutfarbstoff durch ein enzJ/rahaltiges Mittel. (Can. P. 348 326 yom 23/3.
19Ś3, ausg. 19/2. 1935.) “ V ie l w e r t h .
Johan Olsen Nygaard, Oslo, Norwegen, Trocknen von Walfischfleisch. Das
Fleisch wird vor dem Trocknen zwecks Befreiung von Blut u. Extraktivstoffen sowie
Leim gebenden Stoffen ausgewassert. E rst hierauf folgt das eigentliche Trocknen
unter Warmezufuhr. Aus dem so getrockneten Fleisch laBt sich ein ausgezeichnetes
Futterm ittel herstellen. (Dan. P. 50 555 yom 20/7. 1934, ausg. 19/8. 1935. N. Prior.
26/7. 1933. F. P. 776 229 vom 21/7. 1934, ausg. 21/1. 1935.) D rew s.
California Packing Corp., iibert. von: Charles S. Ash, San Francisco, Cal.
V. St. A., Entwassem und Entólen von Fischen zwecks Gewinnung von Futtermitteln.
Das gegebenenfalls ausgepreCte feuchte G ut wird der Einw. von Xylol (Kp. 139°) •
Dampf ausgesetzt, der m it dem W. ein bei 92° sd. azeotrop. Gemisch bildet. Dieses
wird, ohne 01 zu losen, abgezogen u. kondensiert. Das Lósungsm. bewegt sich inner-
halb der Apparatur im Kreislauf u. dient nach Entfernung allen W. u. nach Steigerung
der Temp. dazu, restliches 01 zu extrahieren. (A. P. 1934 677 yom 2/9. 1930, ausg-
14/11. 1933.) SALZMANN.
Monsanto Chemical Co., iibert. von: Monsanto Chemical Works, St. Louis,
und Niels Christensen, U niversity City, Miss., V. St. A., Milchprodukt. Bei der Horst.
von Rahm bzw. Sahne, der bzw. die einen fremden pflanzlichen Geschmack zeigt,
setzt man ein wasserlosliches aromat. Sulfochloramid, nachdem m an yorher gegebenen­
falls noch einen alkal. Stoff hinzugefiigt hat, zu u. pasteurisiert dann. (Can. P. 339 693
yom 7/4. 1932, ausg. 27/2. 1934.) N it z e .

X V n . Pette. Seifen. W asch- u. R einigungsm ittel.


W achse. B ohnerm assen usw .
H. A. Boekenoogen, Die Viscosittit der fełten Ole. (Vgl. S c h r a d e r , C. 1934-
II. 2147.) Best. der Viscositat im Viscosimeter von H O E P P L E R (ausgedruckt in Centi-
poisen, cp.). Unbedingt notwendig ist genaue Temp.-Messung, weil die Viscositiit
stark von der Temp. abhangt u. zu dieser nicht in linearer Bezichung stcht. Die Temp--
Viscositatskurye h at eine gebogene Form. Die W erte sind nicht in der Formel von
SLOTTE unterzubringen; auch die Formel yon OELSCHLAGER (vgl. G RU N , Analyse
Fette, Wachse, Bd. 1, Ś. 102) stim m t nicht. — Viscositat (cp.) yon Olen bei 20° (I)
U. 50° (II): Lcinol, I 47,7, I I 17,5. Saffloról I 59,4. II 20,2. Sojabohneruil I 60,7, II 20,5.
Sonnenblumenóll 63,7. I I 21,5. Leindołterol 165,2.1122,1. M aisoll 67,2, H 22,2. Sesamol
1 69,5,11 22,6. Erdnufiól I 74,7. II 23,4. Senfól I 80,1. I I 25,5. Olirenol I 80,5, I I 2o,0.
Baumicollsamendl I 82*6, I I 25,3. Paltnol bei 30° 53,7, I I 25,3. Rubel I 90,9, I I 2b,0.
Kicinusol I 950,0, bei 30° 430,0, bei 40° 220,0, I I 123,0. — Erorterung der Móglichkeit
1 9 3 6 . I . H XVIj. F e t t e . S e i f e n . W a b c i i - u . R e i n i g u n g s m i t t e l . W a c h s e u s w . 1743

der Verwertung der Olviscositat ais analyt. Kennzahl. (Fettchem. Umschau 42. 177
bis 180. Okt. 1935. Koog aan de Zaan.) SCHONFELD.
E. H. Farmer und E. S. Paice, Ungesattigle Siiuren von natiirlichen Olen. 4. Die
stark ungesattigle Sdure von Telfairia occidentałis. (3. vgl. C. 1935. II. 1629.) Aus einem
k. geprefiten, einige Monate nach dem Pressen gestandenen 01 aus den Kernen von
Telfairia occidentałis (Krobonkodl) wurde nach dem Verseifen in ca. 10% Ausbeute
p-Eliiostearinsaure, C18H30O2, F. 70°, erhalten. Diese war jedoch sckundiiren Ursprungs,
deim durch E xtraktion der Keme gewonnenes frisehes 01 lieferte keine /?-, sondem nur
a-Elaostearinsdure, F. 48°. Ultraviolettbestrahlung des frischen Ols lieS schon nach
einigen Stdn. betraehtliche Mengen der /S-Saure entstehen. (J. chem. Soc. London
1935. 1630—32. Nor.) " B e h r lf ..
W. B. Brown und E. H. Farmer, Ungesattigle Sauren von nalurlidien Ólen.
5. a- und ji-Licansdure. (4. ygl. vorst. Ref.) Das boi Verseifung n. Licansaure liefemde
Oiticicafett des Handels wie auch das F e tt der Keme von Licania rigida ergeben bei
Ultrayiolettbestrahlung in Ggw. von J oder S u. darauffolgender Verseifung Isolican-
siiure, F. 99,5°, Semicarbazon, C19H 110..vN3, Prismen (aus A.), F. 138° bei langsamem
u. 142° bei schnellem Erhitzen. — Licansaure, F. 74—75°; Semicarbazon, Prismen,
F. 110—111°; Metliylester, C£jH30O3, gelbliches 01. — Die gesatt. Siiuren, die Lican­
saure in den gemischten Głyceriden von Oiticica- u. Licaniaol begleiten, sind Stearin­
saure neben geringeren Mengen Palmitinsaure. (J. chem. Soc. London 1935. 1632—33.
Nov. London, S. W. 7, Imp. Coli.) BEHRLE.
Ch. Lutenberg und s. Ivanow, Uber das fette Ol der Samen von Bertcroa incana
(firaukressensamenol). Die Samen der Graukresse enthalten 25,5% griinlichgelbes,
schnell trocknendes 01. 01 aus reifen Samen: no40 = 1,4750, SZ. 3,22, VZ. 181,2,
EZ. 178,0, JZ. ( H a n u ś ) 181,0, Rk.-Zahl 109,4. Es iibertrifft an Trockcnfahigkeit alle
bekannten Kruziferenole. JZ. der festen Sauren nach T w i t c h e l l 19 (Ggw. von
Erucasiiure, die aber nicht nachgewiesen wnrde). Das 01 enthalt 1,48% Unverscifbares,
7,35% feste Sauren nach T w i t c h e l l , 8,5% nach B e r t r a m . Von ungesatt. Sauren
wurden nachgewiesen Olsaure, Linolsaure, Linolensaure. (Fettchem. Umschau 42.
167—68. Sept. 1935. Moskau.) S c h o n fe ld .
Yves Volmar und Bjórge Hansen, Alkoholyse von Olivenol. Yff. haben 01ivenol (I)
der Alkoholyse unterworfen. 500 g I wurden m it 1500 ccm Methanol, das 2% HCl
enthielt, 8 Stdn. gekocht. Nach dem Abkuhlen wurde die obere Schicht abgetrennt,
der Alkohol dest. u. im Vakuum (1 mm) fraktioniert, dio unterc Schicht m it neuem
HCl-haltigen Methanol erhitzt. In der Fraktion zwischen 127— 135° wurde Palmitin-
sauremethyloster (F. 28°) u. in der zwischen 145—152° Olsauremethylester u. geringe
Mengen Linolsauremothylester, bestimmt nach V o l m a r u. S a m d a h l ais Tetrabromid,
gefunden. Fem er wurde in den nicht unter 160° ubergehenden Anteilen eine beim
Abkiihlen krystallisierende Substanz gefunden, die nach wiederholtem Umkrystalli-
sieren aus Methanol ais Araehinsauremethylester (F. 54°) erkannt wurde. Die Saure
wurde in allen Oliyenólen gefunden. Entgegen der ublichen Ansicht ivurden in I 0,19
bis 0,23% Arachinsaure (II) u. etwa 1% Linolsaure gefunden. II ist ein n. Bestand-
teil der 1. Nur mittels Alkoholyse kann die II genau bestimmt werden. Diese Fest-
stellung ist wichtig fiir die Unters. yon m it ErdnuBol verfalschtem I. (C. R. hebd.
Sćances Acad. Sci. 201. 968—70. 18/11. 1935.) Neu.
Y. Shinozaki und H. Kubo, Studien uber die Hochdruckhydrierung von Soja-
bohnenól. III. Uber die Bildung von Wachsestem. (II. ygl. C. 1935. II. 1987.) U nter
Anwendung eines Cu-Cr-Katalysators wurde bei etwa 350° bei der Hochdruckhydrierung
von Sojabohnenol ein wachsartiges Prod. erhalten. DerVerlauf der Hochdruckhydrie­
rung zwischen 250 u. 375° ist im Original graph. dargestellt (Schaulinien der VZ.,
EZ., AZ., JZ., Unverseifbares). Die Zers. des Oles u. Alkoholbldg. beginnt bei 300°,
der Veresterungsgrad erreicht ein JIaximum gegen 350°. Oberhalb 350° bilden sich
gróBere Mengen einer anderen unverseifbaren Substanz. Der gebildete Ester war
Octadecylskarat, F. 58,5°, YZ. 102,4, AZ. 0,9, JZ. 0,4, D .654 0,8296, n D65 1,4419. (J . Soc.
chem. Ind., Japan [Suppl.] 37. 780 B—81 B. South Manchuria Railway Co., Dairen.
[Nach engl. Ausz. ref.]) SCH O N FELD .
Ibert Mellan, Tierische, Minerał-, vegetabilische und synthetische Wachse. tlber-
sicht uber Konstanten, chem. Zus. u. Loslichkeiten der Wachse. Chines., Candelilla-
Bitumen-, Minerał-, fl. u. fettartige Wachse werden ausfiihrlich besprochen u. Ver-
wendungszwecke angegeben; ferner Eigg. yon Halowaehsen u. a. synthet. Wachsen.
(Chem. Industries 37. “539— 45. Dez. 1935.) " N eu .
1744 H x tii. F e t t e . S e i f e n . W a s c h - u . R e i n i g u n g s m i t t e l . W a c h s e u s w . 1 9 3 6 . 1.

Simeona Santiago Tanchico, Produkłe aus Cocosnufiólwachs. Beim Aufbewahren


von Cocosnui361 (I) setzt sich am Boden der Tanks ein Sediraent ab, das naoh dem
Reinigen Krystalle darstellt u. einen F. von 93—96° zeigt. Aus 500 kg I setzen sich
wahrend 3 Monaten 40 kg Sediment ab. Es ist 1. in h. A., Amyl-, Propyl-, Isobutyl-,
Isopropylalkohol, CHC13, C0H 6, swl. in Methyl-, Benzylalkohol, Athylacetat, PAe., A.
u. Aceton. Aus dem verseiften Prod. wurden Myricylalkohol (F. 88—90°) u. nach
dem Ansauern Cerotinsaure (F. 78—80°) isoliert. Im F iltrat wurde kein Glycerin
gefunden. Der Kórper wurde ais Myricylester der Cerotinsaure identifiziert. Mit W.
bildet das Wachs Emulsionen. Aus dem I-Wachs wurden FuBbodenwachs, Móbcl- u.
Lederpolitur hergestellt u. Yorschriften zu dereń Herst. mitgeteilt. (Philippine J. Sci.
57- 423—26. 1935. Manila, Bur. of Science.) N eu.
R. Heublum, Zeitgemdfie Fragen der Waschmittdindustrie. Vf. bespricht die zur
Seifenfiillung vorgeschlagenen Stoffe u. ihren EinfluB auf dio Waschwrkg. Ais be­
sonders giinstig wird der Zusatz von Getreidestarke empfohlen. (Dtsch. Parfum.-Ztg.
21. 334—36. 10/11.1935.) N eu.
— , Vorschriften fiir Seifenjmlter zur Salziergallung. Yorschriften u. Unter?.
des zur Salzvergallung zugelassenen Seifenpulvers. (Seifensieder-Ztg. 62. 548.
1935.) Neu.
W. Ruziczka, Sludie uber die Gesetzmdpigkeilen der jodomelrisch mefibaren Saure
bei der Jodzahlbestimmung von Harz-Feitsauregemischeii nach der Schnellmethode. Ge-
mcinsam m it MARGOSCHES u . F u CHS hat Vf. zeigen konnen (C. 1927. I . 2143), daB
man auch bei Kolophoniumharzen, Abietinsaure u. verwandten Prodd. (wenn man
eine einheitliche Einwaage von 0,1—0,11 g einhalt) nach der Schnellmethode JZZ.
erhalten kann, die m it den W erten nach H u b l gut ubereinstimmen. Dies gilt
auch fiir Harz-Fettsauregemische (MARGOSCHES, F u CHS, C. 1927. I . 3021). Es
wurde gezeigt (M a r g o s c i i e s , F u c h s , R u z i c z k a , C. 1927. I . 3157), daB Kolo-
phoniumharze nieht wie Ole entsprechend J 2 + H „0 = JO H -f H J 50% des ver-
brauchten Jods ais H J wieder abspalten, sondern 80—90%. Auf dieser Grund-
lage wurde eine indirekte Methode zur Best, von H arz in Harz-Fettsauregemischen
aufgebaut (vgl. Dieselben C. 1929. I. 2978). F ur die analyt. Yerwertung der „Plus­
saure", d. h. der Sauremenge, um welche der Betrag von 50% H J iiberschritten wird,
lTurde festgestellt, daB auch bei Harz-Fettsauregemischen das Verhaltnis Plussaure zu
Harzgeh. bis zu einem Harzgeh. von etwa 30% ais grundsatzlich gleichbleibend an-
zusehen ist. Es wird dafiir ein empir. F aktor von 1,4 erm ittelt. Hierbei h at aber auch
der Ungesattigthcitsgrad der Olkomponente eine besondere Bedeutung. Es M'urde die
JZ . nach der Schnellmethode von franzós. u. amerikan. Harz im Gemisch m it Olsaure,
Linolsaure (Einwaage = 0,1 g) u. Stearinsaure bestimmt. Nach der JZ.-Best. wurde
H J bestimmt (Zusatz von 10 ccm 3% ig. K J 0 3, rasche Titration m it Na2S20 3 auf
Schwachblau) u. in % des Gesamtjodverbrauchs ausgedruckt (Saure I). An diese
wurde die Saurebest. nach K O LTH O EF (C. 1926. II. 468) angeschlossen, d. h. 10 ccm
Na2S20 3 zugefiigt u. nach 30 Min. m it 0,1-n. K J zuriicktitriert. Dio so ermittelte
Anzahl ccm 0,1-n. N a2S20 3 wurde in % des Gcsamtjodverbrauchs der JZ.-Best. aus­
gedruckt (Saure II). In jedem Falle wurden ferner die Verhaltnissc von Harzgeh.
zu Plussaure I u. H , die Faktoren o1 u. o2, die Quotienten dieser Faktoren o1/o1, die
Differenz des Thiosulfatverbrauchs yon Saure I I u. I berechnet:
cl = Harzgeh./„Saure 1“ — 50; a2 = Harzgeh./„Saure 11“ — 50;
Sauredifferenz d S = (ccm 0,1-n. Na2S20 3 fur Saure II) — (ccm 0,1-n. Na2S20 3 fiir
Saure I). Franzós. u. amerikan. Harz yerhielten sich analog. oŁ u. a2 nehmen mit dem
Harzgeh. gleichmaBig etwas zu; oj/o, nim m t m it steigendem Harzgeh. schwach ab.
DaB das Verhaltnis der JZZ. des Harzbestandteiles zu dem des fettsauren Anteiles
von Bedeutung ist, erhellt schon daraus, daB-die W erte von a insbesondere bei niedrigem
Harzgeh. m it steigender JZ. der Fettsaure zunehmen. Fiir den Yergleich von d S
sind ziemlich gleiche Einwaagen wichtig. Die W erte fur die reinen Harz- u . Fettsauren
sind teils hóher, teils niedriger ais fiir die ihnen am nachsten stehenden M isc h u n g e n .
Bei den Fettsauren sind sie am hóchsten fiir Linolsaure (1,48) u . werden m it fallender
JZ. niedriger (Olsaure 1,17, Stearinsaure 0,31). Obwohl die Verss. zeigen, daB das
Verhaltnis „Plussaure: Harzgeh." auch bis zu 30% Harzgeh. nieht allgemein konstant
ist, weil a vor allem auch von der JZ. der Fettsaure abhangt, konnten bei den Harz-
Fettsauregemischen aus 3 billigen Kernseifen aus der Plussaure Harzgehh. errechnet
werden, die m it den nach W o l f f -S c h o l z e (Chemiker-Ztg. 3 8 [1914]. 382) ermittelten
Werten ubercinstimmten. Hierbei ist es nieht nótig, eine Einwaage z u machen, um
1936. I. H xv,„ . F a s e r - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e u s w . 1745

nach dieser Methode den Harzgeh. zu ermitteln. Es geniigte eino beliebige Menge,
ca. 0,1—0,2 g Siiuregemisch in 10 ccm A. zu losen, 25 ccm alkoh. 0,2-n. Jodlsg. u.
200 ccm W. zuzusotzen u. nach 5 Blin. m it Thiosulfat zuriickzutitrieren. E s folgt die
jodometr. Best. der gebildeten H J. (Fettchem. Umschau 42. 161—64. S e p t. 1935.
Briinn, Deutsche Techn. Hochsehule.) ScHONFELD.
Mario Procopio, Nachweis und SchneMbastimmunsj des Kobalts in kobalłhaltigen
Olen. Die zur Erhohung der Trocknungsfahigkeit oder aus anderen Griinden Olen
manchmal zugesetzten Co-Salze von Fettsauren u. dgl. konnen in einfacher Weise
nachgewiesen werden, indem 4 ccm 01 in einem yerschlioBbaren HeBzylinder von ge-
ringem Durchmesser in 4 ccm A. gel. u. 5 ccm einer Lsg. von 25 g NH4SCN (Fe-frei)
in 50 ccm Aceton -f- 50 ccm W. zugesetzt werden; wenn nach Schiitteln zuerst eine
griinliche Emulsion, beim Stehenlassen eine untere (wss.) Schicht von blauer Farbo
erhalten wird, ist Co anwesend. Auf dieso Weise sind noch 0,02 mg Co nachweisbar.
Das Verf. laBt sich auch zur colorimetr. Best. des Co yerwenden, wenn zum Vergleich
Lsgg. von bekanntem Co-Geh. herangezogen werden. Vf. teilt Ergebnisse solcher
Verss. mit. Die Eigenfarbe des Oles beeinfluBt dic Ergebnisse nicht. (Ann. Chim.
applicata 25. 222—25. 1935. Rom, Zollzentrallabor.) R. K. M u l l e r .

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Herstellung wachsartiger Konden-


sałionsprodukte. Man erhitzt hohermolekulare, Carbosylgruppen enthaltende Prodd.
der Oxydation yon Paraffin-KW-stoffen, Olen oder F etten zusammen m it Wachsen,
Fetten, Olen, Fischtranen oder daraus hergestellten Fettsauren oder Fettsaurederiyy.
in Ggw. yon zur Entcarbozylierung geeigneten Kontaktstoffen. Jo nach Auswahl
des Ausgangsprod. u. der Rk.-Bedingungen kann man harte, dehnbare u. weiche
Prodd. erhalten. — 400 (Teile) eines rohen Oxydationsprod. m it SZ. 231, VZ. 315,
das durch Behandeln yon Paraffin m it H N 03 erhalten worden ist, wird m it 200 eines
durch Oxydation m it Cliromsauro aus Montanwaclis hergestellten Prod. zusammen-
gebracht, so daB oin Gemiseh m it SZ. 203 u. VZ. 268, sowio F. 71 gebildet wird. Man
erhitzt m it 160 Fe-Pulyer auf 270—275° u. erhalt ein braunes, festes Prod. m it SZ. 5,6,
VZ. 19,8 u. F. 76—77°. Eine hydrierende Nachbehandlung bei 300° u. 50 a t in Ggw.
von 10% einer 20% Ni enthaltenden Infusorienerde liefort einen sehr festen, klaren
u. knetbaren Stoff, der dem Ozokerit ahnlich ist. (F. P. 45129 vom 3/8. 1934, ausg.
13/6. 1935. Zus. zu F. P. 759 261; C. 1935. I. 2521.) P ro b s t.
Drackett Chemical Co., ubert. von: Wilmer Charles Gangloff, Cincinnati, O.,
V. St. A., Reinigungsmiłłel fiir Glasoberflachen, besteht aus einem Alkylather oder
Alkylester des Glykols u. W .; Beispiel: 5—20% Alkylather oder Alkylester des Glykols
u. 95—80% W., dem eine geringe Menge eines Schleifmittels zugesetzt ist. (Can. P.
339665 vom 15/4. 1933, ausg. 27/2. 1934.) N it z e .

XVIII. Faser- u. Spinnstoffe. Holz. Papier. C ellulose.


K unstseide. L inoleum usw .
Walter Obst, Das Olen der Wollfaser. Die an die Ole zu stellenden Anforderungen
sind geschildert. (Msclir. Text.-Ind. 50. 149—50. 1935.) SuVERN.
H. Schmidt, Die Appretur der Militartuche. SchluB zu C. 1936. I. 920. (Melliands
Tertilber. 16. 861—62. Dez. 1935. Cottbus.) S u v ern .
A. Molnar, Reinigung billiger Waren fiir daj Oummieren. Die Ware muB zunachst
entkupfert werden durch Behandeln m it HC1 1: 100 bei etwa 55° 1/2 Stde. Mineralól
wird durch Behandeln m it N a,C03-Seifenlsg. u. Hydraphthal OF entfernt. (Mschr.
Text.-Ind. 50. 224. Sept. 1935.)' S u v e rn .
P. Waentig, Zweck w id Bedeutung der Kotonisierung fiir die Teztilrohstoff-
versorgung. (Mschr. Toxt.-Ind. 50. 130—32. 1935. Dresden.) SuYERN.
W. Schramek, Zur Frage der heimischen Spinnfaserversorgung. Es ist richtiger,
die lange Flachsfaser nicht durch gewaltsame Methoden in kurze Faserstiicke aufzulósen,
sondern sie ais solche zu yerarbeiten u. nur die Abfalle der Langfasergewinnung fur
die Baumwoll- oder Woli-, fiir die Kurzfaserspinnerei zu yerarbeiten. (Mschr. Text.-
Ind. 193 5 . Fachh. III. 71—72. Nov.) SuVERN.
R. Tsunokaye, Notizen aber die inneren und duPeren Lagen ton Seidekokons.
Mehrere .Lagen von je 112,5 m wurden von yerschiedenen Kokons abgehaspelt u. in
Seifenlsg. entbastet. Die zweite Lage zeigte den dicksten Faden, das meiste Sericin ist
m der auBeren, das wenigste in der innersten. Die auBeren enthalten mehr Sericin A
1746 H xt!II. F a s e r - d . S p i n n s t o f f e . H o l z , P a p i e r . C e l l u l o s e u s w . 1936. I.

ais die inneren, in den auBeren ist weniger Sericin B ais in den iiineren. Serioin A ist
hygroskopischer ais Sericin B. Betrachtungen iiber das Aussehen der inneren u.
auBeren Fadenlagen. (J. Soc. Dyers Colourists 51. 384—87. Nov. 1935.) SuvERN.
Walter Wagner, Untersuchungen iiber die Pelositat von Naturseiden. (Forts. u.
SchluB zu C. 1936. I. 471.) Es gibt Rassen, die yon N atur aus weniger zur Pelositat
neigen, man sollte moglichst solche Rassen zur Aufzucht verwenden, die von Natur
schon Faden m it dunnem Bastniantel erzeugen. Fleckige Kokons entstehen dadurch,
daB der ausschliipfendo Schmetterling eine alkal. Fl. ausspritzt, die bastlosend wirkt.
E s ist notwendig, sofort nach dem Schliipfen die F alter von den Kokonhaufen zu ent-
fernen. Das beim Abhaspeln benutzte W. ist auf dio Pelositat von geringem EinfluB.
(Mh. Seide Kunstseide 40. 462—72. 507—16. Dez. 1935.) Suvern.
Herbert Miinch, Die enzymatische Seidenentba-stung m it Papain. (Nach Arbeiten
von O. Ambros, A . Nies-Harteneck und G. Scholler.) Fiir eine hinreichendo Entbastung
muB Papain in seiner aktiyierten Form yorliegen. Geeignete Aktivatoren sind N a2S20 3
u. N a2S20 4. Fiir Mischgewebe aus Acetatseide u. Seide ist das Gemisch der beiden
Aktivatoren, fiir Mischgewebe aus Seide u. Wolle N a2S20 3 in essigsaurer F lotte ani besten
geeignet. Die ReiBfestigkeit von Seide, Acetatseide u. Wolle leidet bei sachgemaBer
Arbeitsweise nicht, der Charakter der Acetatseide bleibt voll erhalten. (Melliands
T estilber. 16. 871—74. Dez. 1935.) SijVERN.
Morath, Obersicht iiber die Fortschritte der Holzforschung seit 1929. Allgemeines
iiber die Holzforschung in Deutschland; Obersicht iiber Aufbau des Holzes u. seine
physikal. u. chem. Eigg. an Hand der einschlagigen Literatur. (Wbl. Papierfabrikat.
1935. Sond.-Nr. 14— 17.) F r ie d e m a n n .
L. Rys, Cbersicht der chemischen Technologie des Holzes. Ober Chemie der Cellulose,
des Lignins usw. (Chem. Obzor 10. 152—55. 1935.) S ch o nfeld.
C. Demere, Holzschutzmittel und Term,itenschutz von Bauholz. Nach einem tlber-
blick iiber die an Holzschutzmittel zu stellenden Anforderungen beschreibt Vf. drei
neue Holzschutzmittel, die /3-Naphthol gel. in Heizol oder in einem farblosen Erdól-
destillat m it u. ohne Zusatz von A sphalt enthalten. Es werden Anweisungen fiir dic An-
wendung dieser Holzschutzmittel gegeben. (Ind. Engng. Chem. 27. 1303—05. N ot .
1935. Memphis, Tenn., E. B r u c e C o.) R. K. M u l l e r .
Moll. Die Paraffintrankung von Holz. Die Verwendung von paraffingetranktem
Holz zur Herst. von Akkumulatorenkasten kommt nicht in Frage, da die Holzsubstanz
trotz der Trankung von der H 2S04 angegriffen wird. Auch verhindert die Trankung
nicht die Wasseraufhahme Von Holz. Auch eine Verwendung zur elektr. Isolierung
kommt nur bei Schwaclistrom in Frage. (Holztechn. 15. 384—86. 5/12. 1935.) Gri.
R. W. Mitchell, Seifen, Filze und Pilzumchs. (Le Papier 38. 919—25. 15/10.
1935. — C. 1935. II- 2309.) F r ie d e m a n n .
Friedrich Muller, Die Uberwachung des Trocknungsvorganges. Apparate u.
Methoden zur Messung der Temp. der Cylinderoberflaehen, des Feuchtigkeitsgeh. der
Papierbahn u. zur Uberwachung der Dampfzufuhr. (Wbl. Papierfabrikat. 1935-
Sond.-Nr. 42— 46.) F r ie d e m a n n .
W. Brecht, L. Eberstadt und W. Kilpper, Untersmhung eines Flotations-
stoffdngers. Vff. haben eingehende Verss. m it dem KARLSTROMSchen Adka-Stoffmger
(H erst.: M a s c h j n e n f a b r i k S t e i n m u l l e r in Gummersbach) g e m a c h t. Der Stoff-
fanger arbeitet n a ch dem F lo ta tip n sp r in z ip . Hinsichtlich der v o rg esch rieb en en Chemi-
kalienzusatze fanden Vff., daB den starkst-en EinfluB auf die Stoffausbeuten das Harz
in F o rm eines vollverseiften Harzleims hat, wahrend die anderen Zusatze, Alaun u.
NaOH, die Ausbeuten nur wenig beeinflussen. Im Betriebe einer Feinpapierfabrik
konnten an zuriickgewonnenem Stoff Ausbeuten von im Mittel 93,4% erzielt werden.
(Papierfabrikant 33. Ver. Zellstoff- u. Papier-Chemiker u. -Ing. 404—16. 8/12.
1935.) F r ie d e m a n n .
— , Teigfarben. Angaben iiber Eigg. u. Zus. wss. Teigfarben fiir Buntpapier- u.
Tapetenherst. (Farben-Ztg. 40. 559—60. 1935.) SCHEIFELE.
Roland Runkel, Halbzellstoffe. Definition, Eigg. u. Herst.-Verff. der Halb-
zellstoffe werden besprochen. Litera tu r iibersicht. Einzelheiten siehe Original. (Wbl.
Papierfabrikat, 1935. Sond.-Nr.17—25.) F r ie d e m a n n .
S. M. Neale, Absorption ton Natriumhydroxyd durch Cellulose. B e m erk u n g en zu
d e r C. 1935. I. 2623 ref. A r b e it v o n B a n c r o f t u . C a l k i n , d ie n ic h t d ie B e d e u tu n g
d e r T a ts a e h e h erv o rh eb en , daB d ie K o n z . d er v o n C ellu lo se a b so rb ier ten u . durch
lcra ftig es Z e n trifu g ie ren a b g e sc h le u d e r te n N a O H m it d er Z e n trifu g ie rd a u e r s te tig
1936.1. H xvm . F a s e r - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e u s w . 1747

abnimmt, was erkliirbar wird, wenn man die Konz. an freien OH-Ionen in der ab-
sorbierten Lsg. nach der DONNAN-Glcichung bestimmt. (Vgl. dazu die C. 1930. II. 35
referierte Arbeit des Vf.) (J. physic. Chem. 39. 1245. Dez. 1935. Manchester, England,
Technolog. Inst.) ‘ NEUMANN.
Katsumoto Atsuki, Ikumi Kagawa und Haruo Kobayashi, Dialysieren der
Alkaliablauge im Viscoseverfahren. Die Alkaliverteilung im Dialysator wurde unter-
sucht u. eine Formel aufgestellt. Die giinstigsten Bedingungen fur die Praxis wurden
rechncr. erm ittelt. (Cellulose Ind. 11. Nr. 11. 39—47. Nov. 1935.) S uyern.
H. Russina, Das Yerhalten von Kunsłseiden zu Bleichlaugen. Durch Fallung er-
zeugte Cellulose (Kunstseide) wird grundsatzlich nicht starker angegriffen ais ge-
wachsenc. Man kann zweierlei Aggressivitat der Cl-Laugen unterscheiden: eine Normal-
oder Grundaggresiyitat, die durch Laugenzusatz beeinfluBt u. herabgesetzt wird u.
nicht empfohlen werden kann. Ferner eine zusiitzliche Aggressivitat, die bedingt sein
kami durch das Hydrolysengleichgewicht oder Katalyse. Sie kann durch N a2C03-
Zusatz in fiir die Bleiche giinstigem Sinne abgeandert werden. (Mschr. Text.-Ind. 1935-
Fachh. II. 60—62. Chemnitz.) SuVERN.
R. Hiinlich, Schlichten von Kunstseidengarnen. D a s S c h lic h te n m it O llsgg. n a ch
D . R. P. 590658 d er A l g e m e e n e n K u n s t z i j d e U n i e N. V. (C. 1934. I. 2065) is t
b esp roehen. (M h. S eid e K u n stse id e 40. 499—500. D e z . 1935.) SuV ER N .
C. W. Bendigo, Schlichtemischung fiir Kunstseide und Acetatseide mit Gdatine.
Kurzes Wassern der Gelatine in k. W. erleichtert das Losen, Acetatseide braucht mehr
Schlichtemischung ais Kunstseide, die Misehung fiir Acetatseide erhalt zweckmaBig
ein gut durchdringendes 01, das fiir Kunstseide nicht wesentlich ist. Merkfarbung
fiir die yerschiedenen Seiden ist zweckmaBig. (Rayon Melliand Text. Monthly 16.
454—55. 1935.) Suvern.
Alois Herzog, Die Mattierung der Kunstfasem. Die bei Kunststoffen aller A rt
erzielte Milderung des Glanzes, die Herabsetzung u. Aufhebung des Glanzes u. die
eigentliehe Mattierung beim Spinnen oder durch Nachbehandeln ist besproehen. Zahl-
rciche Mikrophotographien. (Melliands Textilber. 16. 829 — 44. Dez. 1935.
Dresden.) SuvER N .
Alexander Prior, Das Mattieren ton Kunstseide. (Forts. u. SchluB zu C. 1936.
I. 920.) Die Spinnmattierungen sind besproehen, weiter die Nach- oder Stuckmattierung.
(Mh. Seide Kunstseide 40. 456—62. 500—503.Dez. 1935. Chemnitz.) Su v ern.
— , Das Nachmattieren von Kunstseide. Beschreibung eines Verf., bei dem mit
Na-Stannat u. BaCl2 gearbeitet wird. (Z. ges. Textilind. 38. 652—53. 25/12. 1935.) S uv.
A. Gagnaire, Die Fabrikation des Linoleums. Techn. Angaben iiber den ge-
samten Fabrikationsgang. (Ind. textile 50. 640—42. 51. 47— 48. 159— 60. 217—18.
382—83. 52. 322—24. 532—34. Okt. 1935.) F r ie d e m a n n .
W. Gamer, Bemerkungen zu den Bestimmungsmethoden von Faserquerschnitten.
Krit. Besprechung der gebrauchlichcn Methoden zur Volligkeitfibestimmung von
Faserąuerschnitten. (J. Soc. Dyers Colourists 51. 414— 15. Dez. 1935.) M a u r a c h .
Kurt Bemdt, Steifigkeitspriifung von Papieren und Kartons. Beschreibung eines
fiir schwere Kartons sowie fiir Papiere brauchbaren Steifigkeitspriifers, der die gemessene
Steifigkeit in absol. W erten ausdrUckt. (Erfinder: R . CoRNELY u . U . W lESD O R F;
Hersteller: F e r t j . S c h o l l e r , Koln-Lindenthal). (Papierfabrikant 33. Ver. Zellstofl-
u . Papier-Chemiker u. -Ing. 393—98. 1/12. 1935.) F r if . d e m a n n .

Soc. An. Industrie Chimiche Barzaghi, Mailand, Aufschlup und Bleiche von
Tezlilfasem mittels NaOCl und Sulfonaten. Das Yerf. des H auptpatents kann auch
auf gerosteten oder ungerósteten Hanf, (-Werg), Flachs, Ju te, Ramie, Stroh, Holz-
spane u. dgl., sowie Mischgespinsto m it Baumwolle, Seidenschappe, Kunstseide u.
Wolle angewendet werden; hierbei kann W. beliebiger H artę benutzt werden. — Fiir
den Fali, daB in demselben Bad gleichzeitig noch entschlichtet werden soli, was bei
der Behandlung yon Krepp u. Mischgespinsten von Bedeutung ist, fiigt man auBer
anorgan. Oxydationsmitteln noch Alkohole, Aminę, Sauren, Ester oder Sulfonate zu.
Ais Bleichmittel kann CaOCl2, H „02, Na20 2 oder N aB 03 benutzt werden. D ieK repp-
bldg. wird durch Zufiigung von NaOH gefórdert. (It. PP. 319 374 vom 6/4. 1933
u- 319 375 vom 15/4. 1933. Zus. zu It. P. 312 939.) Sa l z m a n n .
Soc. An. Industrie Chimiche Barzaghi, Mailand, Aufschliepen und Bleichen von
Textilfasem mittels NaOCl und Sulfonaten. In weiterer Ausbldg. des Verf. des H au p t­
patents wird folgendes Bad empfohlen: 100 kg Spermaceiiol werden 10 Stdn. m it
1748 H ITlrl. F a s e r - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e u s w . 1 9 3 6 . I.

50 kg Anilin (bzw. Naphthylamin, Sehwefelsaureestem, organ. Sauren oder Olefinen)


au f 300° erhitzt. Alsdann nimmt man die M. in 85%ig. Essigsaureanhydrid auf,
erw arm t erneut 10 Stdn. u. fiigt nach dem Abkuhlen auf + 5 ° 200 kg sułfoniertes
Chlorhydrin, gel. in 100 kg Trichlorathylen, zu. Nach 24 Stdn. Ruhren bei + 5 ° bis
— 10° wird m it Ca(OH)2 neutralisiert u. CaOCl zugesetzt. (It. P. 319 377 vom 25/4.
1933. Zus. zu It. P. 312939.) Sa lzm ann.
Soc. An. Industrie Chimiche Barzaghi, Mailand, Aufschlieflen und Bleichen von
Textilfasem mittels NaOCl und Sulfonaten. Dio Behandlung der gegebenenfalls gerósteten
Pflanzenfasem, Kunstseide aus Cellulose oder deren D eriw ., Scidc u. dgl., sowie den
daraus hergestellten Geweben erfolgt in einem Alkali- bzw. Erdalkalihypochlorit oder
H 20 2 u . ein oder mehrere Na-Salze der Schwefelsaureester hoherer Alkohole (ge-
wonnen z. B. durch Oxydation von Paraffin oder katalyt. Red. von Fetten, Olen oder
Fettsauren) oder deren Kondensations- bzw. Substitutionsprodd. oder S 0 3H-Gruppen
enthaltende hochmolekulare gesatt. KW-stoffe, ungesatt.Fette u. aromat., sowie
heterocycl. Verbb. enthaltenden Bade von gewohnlicher oder erhohter Temp. Unter
die in Betracht kommenden Netz- u. Reinigungsmittel fallen z. B .: Das Na-Salz des
Getylschwefdsaureesters, des H.,SOA-Esters des Palmitinsaure- (bzw. Stearinsaure-)
-numoathanólamids, des Naphthalinisopropylschwefelsaureesters, des sulfonierten Konden-
sationsprod. von Naphthalin mit Isoamylalkohol oder der sulfonierten Naplithensduren
(bzw. des Anthracens, Phenanthrens u. Carbazols) m it Leinól, femer die in Ggw. von
tertiaren Basen hergestellten Turkischrotóle, gegebenenfalls im Gemisch m it den weiter
oben genannten Stoffen, sowie Gemische von Mineralolsulfonaten m it Fettsauren
oder Ruckstanden von Oxyfettsauren. — Ein rohes Baumwollgewebe wird etwa
1 Stde. in einem Bade behandelt, das in 11 W. 3 g Na-Salz der Getylsulfonsaure u.
20 g NaOCl (15% Cl) enthalt (Flottenlange 1: 15); wahrend des Waschens wird mit
Mineralsaure leicht angesauert. (It. P. 319 380 vom 10/7. 1933. Zus. zu lt. P.
312939.) SALZJIANN.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., W alken. Es werden Bader
verwendet, die pro Liter 1—150 g eines ester- oder dtherartigen Kondensationsprod.
m it freien Hydroxylgruppen aus mehr, mindestens 4-wertigen Alkoholan u. hóheren
Carbonsduren bzw. Alkoholem m it mindestens 6 C-Atomen im Molekuł enthalten. Z. B.
wird M ilitartuch bei 20° je nach gewunschtem Walkeffekt 1—4 Stdn. nach der Be­
handlung m it dem gleichen Gewicht einer wss., pro Liter ca. 20 g Seife u. 2 g eines
Kondensationsprod. aus Olsaure u. einer Mischung von Di- u. Triglycerin enthaltenden
Flotte gewalkt. Es wird zugleich eine gutc Filzbldg. u. Reinigungswrkg. beobachtet.
Desgleichen kann der W alkflotte ein Kondensationsprod. aus gleichmolekularcn Mengen
von Cocosnufldlfettsauren u. Erythrit zugesetzt werden. (E. P. 417 656 vom 30/3.
1933, ausg. 8/11. 1934.) R. H e r b s t .
N. V . : W. A. ScIiolten’s Chemische Fabrieken, Holland, Konditioniereii von
Textilfasem, insbesondere von Baumwolle u . Kunstseide. In dem zum B efeu ch ten
der Raume dienenden W. werden bis zu 21/«°l0 pflanzliche, tier. oder minerał. Ole,
Wachse, Harze, Seifen, Fettsauren, deren Ester, sulfonierte Ole u. Fettalkohole, aromat.
Sulfonsauro u . dgl. g e l. bzw. emulgiert u . die Lsg. zerstaubt. Die Fascrn nehmen die
Feuchtigkeit schnell auf u . lassen sich einwandfrei verarbeiten. (F. P. 7 7 3 161 vom
11/5. 1934, ausg. 13/11. 1934. A. Prior. 10/1. 1934. Holi. Prior. 29/3. 1934.) S a l z m .
Massimo Fontana und Lorenzo Baroni, Legnano, Italien, Veredlung von Garnen
und Geweben aus pflanzlicken und kiinstlichen Fasem, gek. durch Tauchen von z. B.
Atlas (K ette u. SchuB Yiscoseseide von 120 den.) in eine Lsg. von 11 g H anistoff u.
1,1 g NH4C1 in 100 g W. von 70°, Ausąuetschen, Troeknen u. Behandeln n u t 50 kg
HCHO (40%ig-) u. 50 kg W. von 20—30°. Der Stoff wird ausgewrungen bis er noch
die doppelte Menge an Fl. enthalt, 10 Min. bei Raumtemp. zwecks Bldg. des Konden­
sationsprod. sich selbst iiberlassen u. 3—5 Min. bei etwa 100° getrocknet. (It. P-
317500 T om 24/11. 1933.) _ S a l z jia n n .
Massimo Fontana und Lorenzo Baroni, Legnano, Italien, Knitterfestmachen von
Garnen und Geweben aus Pflanzen- u. Kunstfasem, gek. durch eine Behandlung der
Textilien in einem Bade aus 60 (Teilen) Milch- (bzw. Gitronen-, IPetn-) Saure,
60 A lK (SO J2, 180 HCHO (40%ig.) u. 640 H ,0 wahrend 3 Min. bei Raumtemp.,
Auswringen bis auf eine 100°/oig. Gewichtszunahme (bezogen au f den troeknen Stoli),
Troeknen bei 40° u. K alandem bei 80° in Ggw. von H 0SO4 oder CaCl2. — Nach einer
anderen Ausfiihrungsform benutzt man ein Bad, enthaltend 5 g Weinsaure [bzw.
1936. I. Hxtiii. F a s e r- u. S p in n s to f fe . Hor,z. P a p ie r. C e llu lo s e usw . 1749

(COOH)2], 5 g NH 4C1, 90 g HCHO (40%) in 300 g H„0. (It. PP. 317 501 vom 24/11.
1933 u. 317830 vom 27/12. 1933.) ' Sa l z m a n n .
Celanese Corp. of America, Del., iibert. von: Camille Dreyfus, New York,
N. Y., und William Whitehead, Cumberland, Md., V. St. A., Gesteifte Teztilstoffe.
Zu Can. P. 315 773; C. 1934. II. 1395 ist naehzutragen: Der auf den Stoff in der
Warme aufzuwałzende Film besteht aus einem Cellulosederiy. Werden zwei Cellulose-
deriw . enthaltendo Gewebe h. verpreBt, so feuchtet man sie zuvor m it Methanol,
p-Toluolsulfonamid oder D iathylphthalat an; auBerdem kann der Stoff z. B. m it
einer Pastę aus 40 (Gewichtsteilen) Tragant, 20 Athylendichlorid, 0,5 Dimethylamino-
anthrachinon u. 75,5 W. bedruckt, gaufriert oder gemustert werden. (A. P. 1972923
yom 15/6. 1929, ausg. 11/9. 1934.) Salzm a n n .
Arthur Henri Gruart, Frankreieh, Finistere), Herstdlung vcm Alginaten, besonders
Alkalialginalen, aus Seealgen. Die Algen werden durch fraktionierte Behandlung in
der Kalte m it einer Saure wie ILSO., fast yóllig entmineralisiert, dann in eine Lsg.
von rohem Alkalialginat ubergefiihrt, worauf diese durch Abtrennung der Celłulose
in eine reine Alginatlsg. umgewandelt u. aus dieser mit verd. Saure in der K alte die
Alginsaure gefallt u. abgetrennt wird. Die Saure kann dann in der K alte in das ge-
wunschte Alginat ubergefiihrt werden, das durch Zugabe von Stoffen wie Formaldehyd
vor einer Garung geschutzt werden kann. — Aus 100 Teilen Na-Alginat in Pasten-
form u. 23—25 A12(S04)3 erhalt man unl. Al-Alginat, das in Ggw. von Cu- u. Al-Salzen
zum Impragnieren verwcndet werden kann. (F. P. 789 592 vom 4/5. 1935, ausg.
31/10. 1935. Belg. Prior. 5/5. 1934.) D onat.
Leon Sylvain Max Lejeune, Wasąuehal, und Jean Etienne Charles Bongrand,
Paris, Impragnieren ton Teztilmałerial mit Kautschukmilch. Das Textilmaterial wird
mit Alkali behandelt, bis es einen pH-Wert von etwa 10 aufweist, u. danach m it saurer
oder alkal. Kautschukmilch unter Druck impragniert. (Can. P. 345 753 vom 27/10.
1932, ausg. 6/11. 1934. F. Prior. 7/3. 1932.) Panków .
J. ViSChoff und G. Roppenecker, Briissel, Impragnicrwigs-, Isolier- oder Binde-
mittel. Gummilack wird in einer Mischung von A. u. Toluol unter Zusatz von NH 3 gel.
Darauf wird Wachs u. H arz unter Hinzufiigung von NaOH-Lauge gel. Diese beiden
Lsgg. werden nunmehr m it einer Lsg. von Leim in W. unter Zusatz von Tiirkischrotól
gemischt u. zu dem Ganzen wird Leinolfirnis u. ein Trockenmittel zugesetzt. (Belg. P.
388 636 Tom 20/5. 1932, Ausz. yeroff. 20/12. 1932.) N itz e .
Carl Freudenberg G. m. b. H., Deutschland, HersteUung wasserfester Gcbilde, wie
Folien, Schlauche. und dergleichen aus tierischem Fasermaterial. Man fuhrt in die aus
tier. Fasermaterial hergestellten Gebilde in W. unl. Weichmacher ein, zweckmaBig
derart, daB man die Gebilde durch Behandeln m it Quellungsmitteln in einen auf-
gelockerten Zustand bringt u. ihnen darauf die in W. unl. Weichmacher, wie Bicinus6l,
Paraffinol, Tran u. dgl. einverleibt. Z. B. legt man eine Hautfaserfolie wahrend 5 Min.
in W. ein u. befreit sie darauf mittels Aceton oder A. von dem W. Dann behandelt
man die Folie m it 200 ccm Glycerin (I), in dem 10 g Alaun gel. sind, wischt nach 2 Stdn.
die Lsg. ab, erwarmt 2 Stdn. auf 45°, entfem t das I m it A. u. reibt die Folie m it den
Weichmachem ein. Die Folien dienen ais Membrane fiir Gasmesser, Yerpackungen,
zur Herst. von Regenmiinteln usw. (F. P. 789 675 vom 7/5. 1935, ausg. 4/11. 1935.
D. Prior. 7/5. 1934.) Sa r r e.
Western Bottle Mfg. Co., iibert. von: W. Kedzie Teller, Chicago, 111., V. St. A.,
Ił asserfeste Borsten, insbesondere fiir Zahnbursten, erhalt man durch Tranken der
gebleichten Borsten m it 1—3% ig. Al-Acetatlsg. u. Nachbehandeln m it einer 4%ig-
Seifenlsg., indem man sie der Elektrolyse unterwirft. S ta tt dessen konnen auch die
Borsten mit einer Lsg. vón Japanwachs in Xylol impragniert werden. (A. P. 1953 980
vom 12/12. 1931, ausg. 10/4. 1934.) Sa l zm a n n .
Eugenen Victor Hayes-Gratze, London, Zerlegen von Pflanzenfasem, insbesondere
von langfaserigem Cocos, Sisal, H anf u. dgl., zwecks Gewinnung von Spinnfasem. Die
geróstetcn oder durch sonstige Vorbehandlung gelockerten Stengel werden durch
Walzcn, die unter hohem Druck stehen, geschickt, wodurch nieht nur der Faserverband
gelockert wird, sondern auch ein Flachdriicken der Fasern zu Bandem bis zu einer Dieke
yon 0,01—0,0005 mm erfolgt. Die Bander erhalten nach dem Anąuellen bzw. Farben
eine Drehung. (E. P. 416 979 vom 21/3. 1933, ausg. 25/10. 1934. F. P. 769 512 vom
.2/3. 1934, ausg. 28/8. 1934. E. Prior. 21/3. 1933.) SALZMANN.
Deutsche Hydrierwerke Akt.-Ges., Deutschland, Waschen und Carbonisieren von
Rohwolle. Die Wolle wird einem Bade ausgesetzt, das auBer dem Carbonisiermittel noch
1750 H xyIII. F a s e r - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e u s w . 1 9 3 6 .1.

Sulfonsauren bzw. dereń-Salze der Formel R—X—Y—(S03H)x enthalt, worin R eine


Alkyl- oder Alkylengruppc m it mindestens 10 C-Atomen oder eine Cycloalkylgruppo
darstellt, X O, S , eine gegebenenfalls substituierte Imino- oder Sulfongruppe, u. worin
Y eine kurze aliphat. K ette oder einen aromat. Rest bedeutet, die durch OH substituiert
sein konnen. Besonders geeignet sind z. B. aliphat., gegebenenfalls substituierte
6-Sulfonsauren, wio man sie z. B. mittels der durch Red. von Fetten, Olen, pflanzlichen
u. tier. Wachsen gewonnenen Alkoholgemischc erhalt, p-Octadecenyl- (bzw. Dodecyl-,
M yrislin-, Cetyl-, Octadccyl) oxydthansulfonsdure, 3-Lauryllhio-2-oxypropan-l-sulfon-
sdure, 2-Do<lecylami7ionaphtkalin-6,S-disulfonsaure, Dodecylme.rcaptóbenzolsulfonsaura u.
Naphthenyteulfonstiuren. — In 4,5°/0ig. H 2S 0 4 wird bei 40—60°, entsprechend einer
2%ig. Lsg., das Na-Salz der Dodecylsulfonsdure gel., die Wolle bis zur E ntfettung durcli-
gearbeitet, ausgewrungen u. bei 100° getrocknct. (F. P. 772 085 vom 19/4. 1934, ausg.
23/10. 1934. D. Priorr. 19/4. u. 23/5. 1933.) SALZMANN.
Howard D. Gordon und William W. Gordon, Hazardville, Conn., V. St. A.,
Carbonisieren von Wolle. Die feuchte Rohwolle wird bei etwa 30° bis auf 5% Feuchtig-
keit getrocknet, in die Carbonisiertrommel ubergefuhrt u. diese evakuiert. Nachdem
die restliche Feuchtigkeit abgesaugt worden ist, wird frisch zubereitetes, iiber H 2SOj
getrocknetes w. HCl-Gas in die 60° w. Trommel geleitet. Die Zerstorung der Pflanzen-
stoffe dauert, sofem man nicht unter Druck arbeitet, etwa 25—40 Min. Nach Ab-
lassen der gróCeren Menge HCl-Gas leitet man trocknes NH3 in die Trommel. Die
alsdann zusammengedruckte u. entstaubte Wolle wird m it verd. wss. Alkalilsg. oder
NH4OH vóllig neutralisiert, geseift, abgeąuetscht u. m it W. nachgewaschen. (A. P.
1984794 vom 11/5. 1933, ausg. 18/12. 1934.) Sa lzm a n n .
Firma Bartolomeo Rivella, Torino, Italien, PdzbeJiandlungsmitlel gegen Scliad-
lingsangńff, bestehend aus 85% einer durch Kochen von Naphthalin in W. u. Filtrieręn
erhaltenen Lsg., 8% einer ebenso erhaltenen Campherlsg.,3% Mimosen, 3 % , Eulan
u. 4 % N aH C 03. ( I t . P. 3 1 7 7 6 6 vom 2 1 /1 2 . 1933.) Grager.
Singer Manufacturing Co., Elizabeth, N. J ., V.St. A., ubert. von: Frank
G. Bright, St. Jean, Quebee, Canada, Behandlung fon Holz. Das Holz wird in einem
geschlossenen Behalter einem Yakuum unterworfen u. auf Tempp. iiber 100° erhitzt.
Dann wird NH3-Gas in den Behalter eingefuhrt, das m it Hilfe yon Fachem oder Venti-
latoren zweckmaBig m it Beginn der Einfiihrung umgewalzt wird. (Can. P. 347 575
rom 8/9. 1933, ausg. 15/1. 1935.) Grager.
Protexol Corp., Kenilworth, N. J., iibert. von: Ernest F. Hartman, Kenilworth,
N. J ., und Willet F. Withmore, Amityrillc, N- Y., V. St. A., Mitłel zur Impragnierung
von Holz und anderen cdltdosehaltigen Sloffen m it fungicider, insekticider u. feuer-
schutzender Wrkg., bestehend aus einer wss. Lsg. eines Metallsalzes, wie ZnCl2 oder
CuS04, eines Fluorids, wie NaF, eines NH 4-Salzes, wie (NH4)2S 0 4, NH4H 2P 0 4 oder
(NH4)2H P 0 4, u . eines Mittels zur Verhinderung eines Nd. von unl. Metallsalzen, wie
HC1. (A. P. 1994 073 vom 12/7. 1930, ausg. 12/3. 1935.) Grager.
Willy Einberg, Prag-Smichov, Konserrierimg von Holz. Nachdem das Kon-
servierungsmittel, wie N aF oder ZnCl2, z. B. durch das Impfstichverf. oder nach einem
anderen bekannten Verf. in das Holz eingefuhrt worden ist, wird das Holz einer Dampf-
behandlung unter Druck ausgesetzt. W ahrend oder nach dem Dampfen ist das Holz
zweckmaBig m it netzmittelhaltigem W. zu bespritzen. Nach dcm Dampfen wird das
Holz auBerlich m it einem wasserunl. Mittel, wie Teerol, behandelt. (It. P. 319 052
yom 13/6. 1932. Tschechosl. Prior. 26/1. 1932.) Grager.
Willy Einberg, Prag-Smichov, Ko?iservierung von Holz d u rch Dampfen u . d arau f-
folgendes Behandeln m it Konseryierungsmitteln, d a d . g e k ., daB b ei d er d er Imprag-
n ieru n g v o r a u fg eh en d e n Behandlung e in Netzmittel, wie die in d er T e r tilin d u str ie
g eb r a u c h lic h e n Seifen oder Ole, d em Holz z u g e fiih r t w ird . (It. P. 319 053 v o m 13/6.
1932. Tschechosl. Prior. 21/4. 1932.) G rag er.
Robert Rhodins, Bremen, Schułziiberzuge fiir Holzpropeller. bestehend aus einer
Mischung von (8 Teilen) Fim is, (7) Ricinusol, (31) Essigsaurederiw., (14) Phenol-
Formaldehydliarz, (30) Nitrocellulose u. (10) Farbstoff. Zwischen dieser S c h u tz s c h ic h t
u. dem Holz kann eine Gewebelage eingefiigt werden. Auf die Schutzschicht kann
noch mittels eines Haftmittels, zweckmaBig aus 30 Teilen Manillacopal, 10 yenezian.
Terpentin, 25 Terpentinol, 10 Farbstoff (Silberpulver), 15 Asbestpulver u. 5 troeknendem
Ol, ein Feuerschutzmittel aufgetragen werden, das z. B. aus (17,5 Teilen) Wasserglas,
(17,5) Knochenleimlsg. m it K 2C r,0 7, (10) Asbestpulver, (10) Farbstoff u. 2 Tragantb,
Starkę oder Gummi arabicum besteht. (It. P. 319 502 vom 3/11. 1933.) G r a g e r .
193G. I. HXTm- F a s e r- u. S p in n s to f f e . H o lz . P a p ie r . C e ll u l o s e u sw . 1751

Fedor Piltingsrud, Begnadalen, Norwegen, Verhiridem der Dildung ton Bakterien


und Pilzsporen in Holzmasse. Dio Zellstoffmasse wird an einer geeigneten Stelle der
NaBpappmasehine vor der Paekpresse einer hinreichend starken Abkiihlung, z. B. durch
fl. Luft oder C 02, unterworfen. (N. P. 55 775 vom 3/12. 1934, ausg. 14/10.
1935.) D r ew s.
Silvio Giro, Isola del Liri Superiore, Italien, Leimen ton Pflanzenfasem fiir dio
Papierherst. 100 kg geschmolzcnes Paraffin werden m it 30 1 W., 4 kg 37,65°/0ig. NaOH
u. 12 kg eines Gemisches yon Olsaure u. Olein yersetzt u. 30 Min. bei 40—50° geriihrt.
Zu dieser Emulsion gibt man ais Schutzkolloide 25 kg N a,S i03 (45 Bć), 15 kg feinst
gemahlenes Kaolin, 3 kg Saponifikat-Olein u. schlieBlieh 8111 W., so daB au f 1000 kg
Emulsion 100 kg Paraffin kommen. Die Emulsion wird alsdann in einem gesonderten
Miscktrog bis zu einem pn-W ert von 6—6,5 mit 500 1 6%ig- Al2(S04)3-Lsg. gefallt;
100 kg Cellulosefaser werden m it 5—20 1 dieser Emulsion yerarbeitet. (It. P. 314 927
vom 17/6. 1933.) Salzm ann.
Gertrud Kienzle, Bruek a. d. M., Osterreich, Trocknen ton Itohmaterial zur
Papierherstellung. Das in Form von Bogen oder Bahnen zugofuhrte Rohmaterial,
wie Zellstoff, Holzmasse o. dgl., wird nach dem Entwassem auf der ganzen Ober-
flfiche mit Lochern versehen. Hierbei soli der Durchmesser dor Locher sowie der Abstand
zwischen den einzelnen L6chem ungefahr der Dieko des Materials entspreehen. Das
Trocknen erfolgt in ublicher Weise mittels erhitzter Walzen oder auch mittels wr. Luft.
Dio Zellstoffasom werden auf diese Weise geschont. (N. P. 55 918 vom 2 9 /5 . 1934,
ausg. 18/11. 1935. Oo. Prior. 8 /6 . 193 3 .) D rew s.
Judson A. De Cew, Mount Vemon, N. Y., V. St. A., Wasserdichtes Papier.
450 kg Cellulose werden im Hollander m it 9000 kg W. angeriihrt u. m it 135 kg CaC03
u. 6,75 kg NH aOH- Resinat in 225 kg W. yersetzt; alsdann fiigt man 6,75 kg Alaun
zu. Die Herst. des Gemisches yon N H 4OH-Resinat u. A120 3 kann auch getrennt
erfolgen u. dem Papierbrei einverleibt werden. Ferner kann auch frischer CaC03
enthaltender Zement dam it abgebunden werden. (A. P. 1 965 630 yom 13/9. 1933,
ausg. 10/7. 1934.) Sa lz m a n n .
Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt a. M., AufscMufS ton Holz oder anderem
zellstoffhaltigen Materiał. Nachdem der AufschluBbehalter m it dem zu yerarbeitenden
Materiał sowie der Kochlauge v5llig gefiillt ist, wird er dadurch unter Unterdruck
gesetzt, daB die Lauge abgezapft odor abgepumpt wird. Auf dieso Weise wird die
im Ausgangsmaterial yorhandene Luft zum grofiten Teil entfernt. Hiernach wird die
fiir den AufschluB benotigte Laugenmenge wieder zugefiihrt, so daB die Kochung statt-
finden kann. — Man erhalt auf diese Weise einen Zellstoff yon bessorer Beschaffenlieit
ais bisher u. benotigt auBerdem wenigor Dampf u. Lauge.— Hierzu ygl. F. P. 750769;
C. 1933. II. 2771 u. D.R.P. 612941; C. 1935. II. 2312. (N. P. 55 776 vom 18/1. 1934,
auag. 14/10. 1935.) Drew s.
Guy C. Howard, Wausau, Wis., V. St. A., Verarbeitung ton Sulfitcelluloseablauge.
Man setzt zur Ablauge bei Tempp. bis zu 100° u. entspreehendem Druck festes Ca(OH)2
zu, bis ein pH = 12 entsprechender Alkalitatsgrad erreicht ist, entfernt den entstehenden
Nd., u. kocht darauf unter Aufrechterhaltung dor Alkalinitat durch Zusatz von weiterem
Ca(OH), die Restlaugo unter Druck, wobei restliche an S gebundene organ. Stoffe
neben anorgan. Stoffen ausgefallt werden. (Can. P. 344 997 vom 24/7. 1933, ausg.
2/10. 1934.) N it z e .
Charles Linden Wagner, Boonton, N. J., V. St. A., Verwertung ton Zellstoff-
nblauge. Die Ablaugen werden in die obere Zone eines Ofens eingefiihrt, in der eine
destruktiye Dest. der fluchtigen Bestandteile sowie eine unvollstandige Verbrennung
stattfinden. In der unter der Dest.-Zone liegenden Verbrennungszone, in der die festen
Bestandteile ausgeschieden werden, wird eine regelbare Luftmenge eingefiihrt. Zur
Regelung der Prim arluftzufuhr wird iiber dem geschmolzenem Materiał, das sich unter
der Kohlenschieht ansammelt, eine etwa 30 cm starkę Schicht C-haltigen Materials
durch entsprechende Abdammung des Ablaufs aufrecht erhalten. E rst wenn die
Schmelze die t)berlaufshóhe erreicht hat, flieBt sie hinreichend langsam ab, so daB
eine wirksameRed. der geschmolzenen Bestandteile erzielt wird. Um eine Entziindung
der C-haltigen Schicht zu yerhindem u. zur leichteren Aufrechterhaltung der Schicht-
weke fiihrt man Na2S 0 4 oder N a2S 0 3 zusammen m it der Ablauge in den Ofen ein.
Hierzu ygl. z. b. A. P. 2 005 422; C. 1935. II. 2157. (N. P. 55 739 yom 9/11. 1930,
ansg- 7/10. 1935.) 1935.) D r ew s.
1752 H xvm . F a s e r - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e u s w . 1936.1.

Brown Co., iibort. von: George Alvin Richter, Berlin, N. H., V. St. A., Her­
stellung von Cellulosedertiaten. Man behandelt Rohcellulosefaserstoff m it Sauren u.
Oxydationsmitteln, um dic Viscositat der mittels des behandelten Ausgangsstoffcs sich
ergebenden Lsgg. auf Werte unterhalb 1 herabzusctzen u. mischt das sich ergebende
Erzeugnis m it Zellstoffasern, dcren D eriw . hochviscose Lsgg. ergeben, in solchem
Verhaltnis, daB ihre D eriw . Lsgg. der Viscositat von etwa 0,5 ergeben. Der gemischte
Ausgangsstoff wird auf D eriw . verarbeitet. (Can. P. 346149 vom 15/9. 1931, ausg.
20/11. 1934.) N it z e .
U. S. Industrial Alcohol Co., New York, ubert. von: Donald B. Mason, Catons-
ville, Md., V. S t. A., Herstellung von CeUulosederivaten. Organ. Celluloseester u. -dther,
z. B. das Acetat, Propionat oder Benzoat, gewinnt m an in Ggw. von fl. SO* ais indif-
ferentes Rk.-Medium unter Druck in einer geschlossenen Yorr., in der durch Anderung
des Dampfdrucks sowie Absaugen, Komprimieron der S 0 2-Dampfe u. Zuriickfiihren der
Kondensate eine genaue Regelung der Rk.-Temp. erreicht wird (2 Zeichnungen).
(A. P. 1 956 832 vom 12/6. 1929, ausg. 1/5. 1934.) H a n n s S c h m id t .
Henry Dreyfus, London. Cdluloseesterherstdlung. Man verestert Cellulose mit
einem Fettsaureanhydrid in Ggw. eines Zinnhdlogenids u. erzeugt aus den gewonnenen
Estem , z. B. dem CeUuloseaeelat m it mindestens 56% Essigsauregeh., gegeniiber der
mattierenden Wrkg. von h. W. widerstandsfahige Filme, Faden, Bander u. dgl. (Can. P.
340 675 vom 27/3. 1931, ausg. 10/4.1934.) H a n n s S c h m id t .
Henry Dreyfus, London, Celluloseeslerherstdlung. Man verestert m it einer niederen
aliphat. Saure vorbehandelte Cellulose m it aliphat. Saureanhydriden in Ggw. eines
Ferrihalogenids ais einzigen K atalytor u. erzeugt aus den gewonnenen Estem , z. B.
dem Celluloseacetat, Filme, Faden, Bander u. dgl. (Can. P. 340 843 vom 27/3. 1931,
ausg. 10/4.1934.) H a n n s S c h m id t .
Du Pont Rayon Co., New York, ubert. von: Joseph F. Haskins, Kenmore, und
Ferdinand Schulze, Buffalo, N. Y., V. St. A., Herstdlung von Celluloseestern. Cellu­
lose (I) laBt sich unter milderen Red.-Bedingungen in kurzerer Zeit u. m it weniger
organ. Saureanhydrid in Ggw. tertiarer Basen, wie Pyridin (II), u. Ammonium- oder
Aminsalzcn von Halogenwasserstoffsauren, wie Pyridinhydrochlorid (III), -bnmid,
Athyl- oder Benzylpyridiniumhalogenid, N H tCl, (CHĄ2N -H C l, (C2H5)lN B r, Dimethyl-
anilinhydrochlorid, vóllig oder teilweise verestem. Die E ster sind zu Filmen, Faden,
piast. MM. u. Lacken verarbcitbar. — 1 (Teil) Lintersplatten (IV) wird m it einer Lsg.
von 4 III in 29 II u. 3,8 Essigsaureanhydrid (V) bei 115— 120° am RuckfluBkiihlcr
6— 10 Stdn. bis zur HCCl3-Loslichkeit erhitzt u. durch Ausfallen in W., Waschen m it W.,
Extrahicren m it A. u. Trocknen das Triacełat gewonnen; durch 8-std. Erhitzen von 1 1
m it 6 III, 25 II u. 10 V bei 65—70° erhalt man ein in HCC13 nur ąuellbares Triacetat. —
1 IV wird durch 17-std. Erhitzen m it 5 III, 24 II u. 4 Propionsaureanhydrid bei 115
bis 120° in HCC13-1. Tripropionat iibergefuhrt. — 1 IV wird m it 4 III, 10 II u. 9 Butter-
saureanhydrid (VI) 4—6 Stdn. erhitzt u. m it 50%ig. A. das Tributyrat gefallt; oder 1 1
wird m it 4 III, 1 II, 10 Cl-Bzl. u. 10 VI 5,5 Stdn. bei 132° erhitzt, m it W.-Dampf dest,
u. der Riickstand m it A. cxtrahiert. — 1 IV u. 12 Benzoesaureanhydrid werden in 14 II,
das 1,5 HCl enthalt, eingefuhrt, 16— 18 Stdn. erhitzt, durch Fallen m it A. ein Tri-
benzoat erhalten. — 162 (g) getrocknete I, 444 Phthalsaureanhydrid, 347 III u. 450 II
werden bei 80—100° 1—2 Stdn. erhitzt; man erhalt ein in 5%ig. N H 3-Lsg. nur ąuell­
bares Diphthalat, jedoch ein auch in W. 1. Prod., wenn man 24 Stdn. bei 80° oder 8 Stdn.
bei 100° oder 3 Stdn. bei 120° erhitzt. — Auch Stearate u. Palmitate kann man gewinnen.
(A. P. 1967 405 vom 22/1.1930, ausg. 24/7. 1934.) H a n n s S c h m id t .
Camille Dreyfus, New York, ubert. von: George Schneider, Montclair, N. J-,
V. St. A., Herstdlung von Celluloseestern. Zwecks Darst. organ. E ster niedrigen \iscosi-
tatsgrades laBt m an bei der Veresterung die Temp. bis nahe an die krit. Zerfallstemp.
steigen u. halt sie einige Zeit aufrecht. Z. B. kann man au f 100 (Teile) Cellulose eine
Mischung von 300—400 (CH3C0)20 , 300—400 CH3COOH u. 10—15 H 2S 0 4 einmrken
lassen, die Temp. auf 50—55° regelń u. solange aufrecht erhalten, bis ein zu Zwecken
der Lackherst. geeignetes Celluloseacetat entstanden ist. D arauf setzt man geringe
Wassermengen zu u. laBt die M. reifen, bis das Reaktionsprod. in h. CHC13 1. ist u. fallt
darauf den E ster durch Zusatz gróBerer Wassermengen. S ta tt H 2S 0 4 kann man andere
starkę Sauren yerwenden. (Can. P. 343 658 vom 17/10. 1928, ausg. 31/7.1934.) N i t z e .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., ubert. von: Mas: Hagedorn,
Dessau, Hochmolekulare Celluloseester. Man verestert Cellulose (I) m it Chloriden von
Estoliden, insbesondere Polyricinolsaurechlorid (II), oder dereń Gemischen unter sich
19 3 G . I . H IVII1. F a s e r - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e usw . 1753

oder mit Chloridon von Fettsauren, Oxyfettsaurcn, bzw. dereń Alkyl- oder A rylderiw .
in Ggw. eines HCl-Bindemittols, z. B. von tertiaren Basen, Oxydcn, Carbonaten, Alkali-
oder Erdalkalisalzen scliwaeher organ. Sauren, evtl. in einem indifferenten Medium,
wie KW-stoffen, Cl-KW-stoffen, Athern, Pyridin. Die gewonnenen Ester enthalten
nur etwa 1,5—9% I> sind yollig wasserbestandig, gegenuber Sauren u. Alkalien wider-
standsfahig, in der Wiirme zudem auch in Ggw. von Farbstoffen, Weiclimachem u.
Fiillmitteln formbar. — Ein Gemisch von 10 (Teilen) I, 35 Laurylchlorid, 10 II, 75 Cl-
Bzl. u. 40 Pyridin wird 90 Min. bei 125—35° erhitzt; der Ester en th alt 9°/0 I. ist in
iiblichen Lósungsmm. unl., quillt wenig in Eg., aliphat. Cl-KW-stoffen, Bzl. u. Pyridin.
(A. P. 1966 757 vom 6/11. 1928, ausg. 17/7. 1934. D. Prior. 8/11.
1927.) H a n n s S c h m id t .
Soc. Anon. Italiana la Soie de Chatillon, Mailand, Vorbehandlimg ron Cellu­
lose zwecks Herstellung von Acetylcdlulose. 100 g Linters worden m it 100 g CH3COOH
u. 400 g Bzl. getrankt u. auf einem Olbad erwarmt. W. u. Bzl. bilden ein azeotrop.
Gemisch, das beim Abdest. sowohl aus der Cellulose, wie auch aus der CH3COOH die
Feuchtigkeit mitreiCt. (It. P. 282421 yom 9/9. 1929.) Salzm a n n .
DuPontRayon Co., New' York, N. Y., iibert. von: vanL. Bohnson, Waynesboro,
Va., V. St. A., Ilerstdlung von Cdluloseacetaten. Lsgg. iiblicher primarer Acetate ver-
mischt man m it z. B. etwa 15—20% eines oder mehrerer Acetate yon anderem Acetyl-
geh., verseift die Mischungen in bekannter Weise bis zum gewiinschten Acetylgeh. u.
fiihrt sie in Faden tiber, die sich mittels Dampf, h . W. oder Seifenlsgg. leicht mattieren
lassen. — Mischungen von 2,1 (Teilen) Triacetat, in Essigsaure gel., u. 2,4 feingepul-
yerten oder ebenfalls gel. Acetats m it 54—55% Acetyl werden zu einem Acetatgemisch
mit 53—54% Acetyl verseift, dereń 20—30%ig- Acetonlsgg. nach dem Trockenspinn-
verf. auf Faden yersponnen u. diese durch Kochen m it 2%ig. Seifenlsgg. m attiert.
(A. P. 1 966 579 vom 10/11. 1932, ausg. 17/7. 1934.) H a n n s S c h m id t .
Ernst Beri, Pittsburg, Pa., V. St. A., Stabilisieren ron Celluloseestem. Die Ester
behandelt man ohne Druck u. H itze m it Methanol (I) oder dessen Gemischcn m it W.,
Petroleum (II), Bzl. oder CClt , auch unter Zusatz von Aceton (n i) oder Diacetonalkoliol,
z. B. trockenes Cellulosetriacetat 3 Stdn. m it 98%ig. I bei 25° oder rohe Nitrocellulose
3 Stdn. bei 25° m it einem Gemisch yon 10 (Teilen) I m it 90 II oder 85 II u. 5 III oder
gcwasserte Nitrocellulose 5 Stdn. m it einem Gemisch von 80 W., 10 I u. 5 III bei 30°.
(E. P. 415 329 vom 30/1.1934, ausg. 13/9. 1934.) H a n n s S c h m id t .
British Celanese Ltd., London, Verseifen ron organischen Celluloseestem. Man
behandelt Celiuloseacetal, -formiat, -propionat, -butyrat, Athyl-, Oxathyl- oder Nitro-
cdluloseacetat in Form von Faden, Gamen, Śtrangen oder Spulen zum Herabsetzen
desAcylgeh. (z. B. um 20—30 oder mehr % ) 1—4 Min., gegebenenfalls unter Strecken,
mit 10—30%ig. wrss. Lsgg. von nichtmetall. Basen, wie Monomethyl-, -athyl-, -propyl-,
-amyl- oder -allylamin, Athylen- oder Propylendiamin, Mono- oder Dimeihyldthylen-
diamin, Trimethyl- oder -athylamin, 1,2,3-Triaminopropan, a.,y-Diamino-P-oxypropan,
(CH.^NOH, Piperidin, inGgwr. vonCv.-Ye.rbb., wie CuO, Cu(ÓH)2, CuS04, u. gegebenen­
falls von Weichmachem, Quell- oder Lósungsmm. — K ettengam aus Celluloseacetat
wird z. B. fortlaufend durch eine 25—30 oder 50—60° w. Lsg. von 15—25% Mono-
methylamin u. 0,05—0,5% Cu(OH)2 gezogen; die Beriihrungsdauer betragt 2—3 Min.
(Ind. p. 21452 yom 11/12. 1934, ausg. 25/5. 1935. E. Prior. 12/12.
1933.) H a n n s S c h m id t .
Henry Dreyfus, London, iibert. von: Robert Pierce Roberts, Edgar Bertie
Johnson und Louis Wilfred Georgy, Spondon b. Derby, England, Trockenspinn-
rerfahren. Man benutzt Lsgg., die auBer einem Losungsm. fiir den zu yerspinnenden
Stoff einen ais Fallm ittel wirkenden Stoff enthalten u. zieht sie in einer Atmosphare
zu Faden bzw. Bandern aus, die geniigend m it Lósungsmm. gesatt. ist, um eine sofortige
Ausfallung des Spinngrundstoffes durch Verdampfung des Losungsm. zu yerhindern.
(Can. P. 339 735 vom 3/3. 1932, ausg. 27/2. 1934.) N it z e .
Henry Dreyfus, London, ubert. yon: William Ivan Taylor, Spondon b. Derby,
England, Trockenspinnrerfahren. Man stellt m it Hilfe von Estern, Alkoholen u. aromat.
KW-stoffen in geeignetem Misehungsverhaltnis eine bis zu 25%- insbesondere 20 bis
-3%, an organ. Cellulosederiw. enthaltende Lsg. her, dereń Viscositat mindestens
das Doppelte der iiblichen Viscositat betragt u. yerspinnt sie m it einer Geschwindigkeit
von mindestens 180 m in der Minutę. Man kann auch ais Losungsm. die iiblichen
Lósungsmm. mit einem Zusatz an fluchtigen Lósungsmm., z. B. Aceton, im Gemengo
XVIII. 1. ' 114
1754 H jy j,,. F a s e r - u. S p in n s to f f e . H o lz . P a p ie r . C e l l o l o s e u sw . 1936.1.

m it Diathylather yerwenden. (Can. PP. 339 737 vom 7/5. 1932, u. 339 738 vom
2/7. 1932, beido ausg. 27/2. 1934.) ŃlTZE.
Celanese Corp. of America, iibert. von: George W. Seymour, Cumberland,
p .. Md., V. St. A., Losungsmittel fiir Cdlulose.iriace.lat, bestehend aus dem
Methyleniither des Glykols, genannt Athylenformal, yon der nebenst.
2 OCHj Formel. — Beispiel: Lsg. von Cellulosetriacetat (m it 62,5% Acetyl)
fiir Filme: Cellulosetriacetat 100 (Gewichtsteile), Weichmacher 30
u. Athylenformal 500. (A.P. 2020 338 vom 12/4. 1932, ausg. 12/12. 1935.) B r a u n s .
North American Rayon Corp., New York, N. Y., iibert. von: Thomas H. Byron,
Elizabethton, Tenn., V. St. A., Maile Kunstseide aus Cellulose, gek. durch einen Geli.
an 2—4% Titarwxalat, z. B. KTi(C20 4)2-H20, Ti(NH.,)(C20 4)-H 20 , BaTiO(C20 4),,-H20
oder Ti20 3(C20 4)-12 H20, welches der Spinnlsg. zugegeben wird. (A.P. 1969689
voin 26/4. 1932, ausg. 7/8. 1934.) SALZMANN.
North American Rayon Corp., New York, N. Y., iibert. von: Rudolph S. Bley,
Elizabethton, Tenn., V. St. A., Herstdlung von Kunstseide yon gedampftem Glanz aus
Viscose, gek. durch einen Zusatz von 5—10% eines aliphat. Thiocarbonsaureesters,
z. B. Thiodthylcarbonsauredthylester (Kp. 156°), Thiocarbonsduredthylesler (Kp. 161°),
Trithiocarbonsdurem.ethyle.sier (Kp. 205°) u. -dthylester (Kp. 240°), sowie Mono- bzw.
Trilhiocarbonsdurestdrkeester, insbesondere dereń Alkali- u. Erdalkalisalze (Ca-Mono-
thioc.arlonsdure-o-isobutyle.ster) zur Spinnlsg. (A. P. 1 981 643 vom 29/12. 1933, ausg.
20/11. 1934.) Salzm ann.
American Enka Corp., Del., iibert. yon: Johan D. W. Hubbeling, Enka,
V. St. A., Herstdlung von matter Kunstseide aus Viscose. 640 g SnO„ (bzw. T i0 2 oder
BaS04) werden mit 500 ccm 8% ig. NaOH angeriihrt, m it weiteren 2000 ccm NaOH
yerd. u. in einer m it pine oil emulgierten Viseose 2 Stdn. yerriihrt. (A. P. 1979268
vom 6/12. 1933, ausg. 6/ 11. 1934.) Salzm ann.
American Enka Corp., Enka, N .C ., iibert. von: Gilbert I. Thurmond, West
Asheyille, N. C., V. St. A., Entschwefdn von Kunstseide in Wickelform, gek. durch
eine Behandlung dor Seide m it 0,1—l,5% ig. N a2C03-Lsg., welche um das Fe in Lsg.
zu halten, mit 0,1—1% NaHC03, Na-Carbamid oder Na-Carbamat yersetzt ist.
(A. P. 1 977 533 vom 29/12.1933,ausg. 16/10. 1934.) Salzm ann.
Henry Dreyfus, London, ubert. von: William Ivan Taylor, Spondon, Ver-
cdlung von Kunstseide, aus Cellulosederiyy., gek. durch eine Streckung der Faden in
Strangform. (Can. P. 338 928yom 4/4. 1932, ausg.23/1. 1934.) SALZMANN.
Henry Dreyfus, London, Herstdlung von Stapelfasem. Man schlagt aus einer
hochkonz. Lsg. auf der Oberflache des Grundstoffes der Stapelfaser ein Mittel nieder,
d a s d ie Stapelfaser auB erlich rau h m a c h t 11. sic h v o n d er J?aser o h n e Veranderuiig
entfernen laBt u. das in der Hitze leichter 1. ist ais in der K&lte. (Can. P. 338 266 rom
14/1. 1932, ausg. 2/1. 1934.) N itz e .
Celanese Corp. of America, Del., V. St. A., iibert. yon: William Ivan Taylor,
Rponaon, Effektgarn erhalt man durch Verzwirnen zweier Faden, von denen der eine
beispielsweise aus Celluloseaeetat u. noch restliches Losungsm. enthaltend, in bestimniten
Abstanden iiber seine elast. Dehnung gestreckt worden ist. Das gedrehte, gegebencnfall5
aus Fiiden yerschiedener Herkunft kergestellte Garn wird einer Schrumpfung mittels
HNOa ausgesetzt, wobei sich Schleifen u. Kringel bilden. (A. P. 2 004139 vom 6/11.
1931, ausg. 11/6. 1935. E. Prior. 1/ 1. 1931. Can. P. 338 926 vom 9/11. 1931, ausg.
23/1. 1934.) Salzm ann-
I; G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstdlung von Filmen, F&d&1
und Formkdrpcrn aller A rt aus in organischen Ldsungsmittdn lóslichen, filmbildewen
plastischen Massen, insbesondere Cdlulosederivate, gek. durch die Mityerwendung yon
Latem der Halogenhydrine der mehrwertigen Alkohole wie Athylenchlorhj’drinnaph-
thenat (I), Monochlorhydrinstearat, Cocosfettsiiureester des Dibromhydrins u. a. ais
\Veichmacher, bei denen samtlicho freien Hydroxylgruppen m it aliphat. langkettigen
Carbonsauren, dio eine unyerzweigte K ette von mindestens 8 C-Atomen enthalten,
yerestert sind. — Beispiel: 300 g Polyyinylehlorid (63— 65% Cl) werden in 350 g Bzl.
u. 350 Aceton gel. u. mit 60 g I yersetzt. *(D. R. P. 622 700 KI. 39 b yom 17/12. 1934,
ausg. 4/12. 1935.) BRAUNS.
Du Pont Cellophane Co., Inc., Wilmington, Del., ubert. yon: John C. SieniawL
noIK^' ^ a-> V- St. A., Wasserdichte CeUulosehydratfolie. Eine m it einem wasser-
loslichen oder unl. Weichmacher, z. B. Trikresylphosphat impragnierte Cellulose-
nydratfoue erhalt einen wasserdichten t)berzug aus einem Cellulosederiy., Harz,
1936. L Hy,,,!. F a s e r - u. S p in n s to f f e . H o lz . P a p ie r . C e ll u l o s e u sw . 1755

Wachs, Weiclimachungs- u. gegebenenfalls Losungsm. (Can. P. 347 309 vom 13/9.


1932, ausg. 8/1. 1935.) B r a u n s.
Algemeene Kunstzijde Unie N. V., Arnheim, Holland, Feuchtigkeitsbestandige
Odlulosehydratfolien. Es wird z. B. eine 10% Glycerin u. 10% W. enthaltende Cellu-
losefolie durch einen 6 (Teile) chines. Holzol, 93,4 Bzl. u. 0,6 Co-Trockenstoff ent-
haltenden Lack gezogen, bei 100° schnell getrocknet u. nach einigen Min. m it einem
Lack folgender Zus. bespritzt: 10% Nitrocellulose, 7% Butanol, 15% Athylacetat,
15°/o Butylacetat, 51% Toluol u. 5% D ibutylphthalat. — Nach einer weiteren Aus-
fiihrungsform wird die Ćellulosefolie m it einer Lsg. yon 5 (Teilen) L inozyn u. 0,5 Bienen-
mchs in Bzl. bespritzt, getrocknet u. m it einem Lack, bestehend aus 10 Ohlor-
kautsch.uk (,,Tomesit“ ), 50 Bzl., 35 Xylol u. 4 Tributylphosphat iiberzogen. (It. P.
317412 vom 22/11. 1933. D. Prior. 9/12. 1932.) Sa lzm a n n .
Feldmiihle Akt.-Ges. vorm. Loeb, Sehoenfeld & Co. Rorschach, Rorschach,
Schweiz, HersteUung feuchtigkeitsbestandiger Folien aus Cellulosehydrat durch Auf-
stauben von gepulyorten Klebemitteln, wio Leim, Casein, Gummi arabicum auf den
geąuollenen Film, worauf anschlieBend eine Lackschicht z. B . aus gel. Chlorkautschuk
mit etwas Chloralhydratlsg. aufgebracht wird. (Schwz. P. 178 297 vom 24/11. 1934,
ausg. 16/9. 1935. D. Prior. 30/12. 1933.) B r a u n s.
Eastman Kodak Co., iibert. von: Norman F. Beach und James G. McNally,
Rochester, V. St. A., Wasserdichle Celluloseacetatfolie fiir V erpackungszwecke, dio eine
Harzzwischenschicht (I) u. dariiber eine Wachsschicht (II) tragt, die bei 60 — 70° ver-
schmolzen werden. Beispiel fur I : 1 % H arz auf 9 9 % Ldsungsmm. (aus 8 0 % Toluol
u. 2 0 % Athylendichlorid). — Beispiel fiir II: 1 % feste Stoffo ( 3 ‘/s Teile Paraffin u.
1 Teil Harz), 1 5 % Athylendichlorid u. 84 Toluol. (A. P. 2 019 648 vom 1 7 /7 .1 9 3 1 ,
ausg. 5/11. 1935.) B rau n s.
BritishNew Wrap Co. Ltd. .Manchester, und Maurice FerdinandMonbiot, London,
England, Wasserdichtes Cellulosematerial, wie Folien aus Cellulosehydrat, Cellulose-
Rsteni u. -athem, Papier, Gewebe durch Aufbringcn eines Celluloseesterlackes mit
10—100 Gewichtsteilen K autschuk oder Chlorkautschuk bereehnet auf dio vorhandene
Cclluloseestermenge. Beispiel fiir den Uberzugslaek: 10—20% SchicBbaumwolle
(gcdampft mit Trichlorathan), 2—20% Crepe-Kautschuk, 0— 15% D iathylphthalat,
1U—30 a,a,a-Trichlorathan u. 50—70% Aceton. — Getrocknet wird bei 70—95°.
(E, P. 437140 vom 21/11.1934, ausg. 21/11.1935.) B r a u n s.
DuPont Cellophane Co., Inc., Wilmington, Del., ubert. yon: William H. Charch.
Buffalo, und William L. Hyden und John C. Siemann, Kenmore, N. Y., V. St. A.,
; osserfejste Stoffe. Man iiberzieht Folien aus regenerierter Cellulose m it einer Mischung
eines Olartigen Polymerisationsprod. oines mehrwertigen Alkohols m it einer mehi-
wertigen Harzsaure u. trocknet den Uberzug. Vor dem Aufbringen des Uberzuges
die Unterlage getrocknet. (Can. P. 345 498 vom 19/12. 1933, ausg. 23/10.
1934.) N it z e .
Ernst Beri, Pittsburgh, Pa., V. St. A., Herstdlung von Hohlkorpern aus Cellulose-
denmtlosutmen durch Aufspritzen oiner Lsg., beispiolsweisc eines Triacetates in CH2C12
oder von Nitrocellulose in A.-A. auf rotierende Hohlkorper, die yorher u./oder nachher
mit dem Fallbad, z. B . wss. Lsgg. yon NH,NO;j oder organ. Fallm itteln wio Ather
bespritzt worden sind. (E.P.437 817 vom 9/5.1934, ausg. 5/12. 1935.) B r a u n s .
Lonza Elektrizitatswerke und Chemische Fabriken Akt.-Ges., Basel, Her-
stellung ton rohrenformigen Oebilden, Kunststroh, Trinkhalmen, Zigarettenmund-
stucken u. dgl. yon einem Titer bis zu 50 000 den aus Cdlulosedeńw. oder Kunstharzen.
!’■wird eine 27% Weichmachungsmittel u. 2% TiOa enthaltende 30°/„ig. Cellulose-
acetatlsg. in Aceton durch hydraul. Druck yon 70 a t einer Zahnradpumpe zugefiihrt,
die die M. niit 250 a t iiber eine Heizkammcr (70°) u. ein Filter in die im rechten Winkel
zu letzterem stehende Ringdiise fiihrt. Aus dieser tr itt die M. m it 200 a t aus, indem aus
der mittleren Diisenóffnung ein Baumwollfaden zugefiihrt u. Luft eingeblasen wird.
r ®8 Gebilde wird auf einer Strecko von 100 m bei 25° getrocknet (Abzugsgeschwindig-
keit 400m jo Min.) u. in die gewunschte Lango gesehnitten; Titer 600 den., Durchmesser
mm- Bei der Horst. von Mundstiicken werden die Enden nach erneutem AnąuCllon
oder unter Erhitzen aufgeweitet. Trinkhalme erfahren noch eine Nachtrocknung u.
Waschung. (E. P. 419 500 vom 26/2. 1934, ausg. 13/12.1934. D. Prior. 10/3.
1J33-) Salzm ann.
Joseph Speyer, Amsterdam, Holland, Herstdlung ton Viscosekunstschieamm aus
ungereifter Viscose durch Zusatz von 10% CS2 kurz vor oder wahrend der Mischung
114*
175G HIIZ. B r e n n s t o f f e . E rd O l. M in e ra lo le . 1 9 3 6 . I.

m it Fasem u. porenbildcnden Substanzcn wie N a2S 04-1 0 H 20 oder N a3P 0 4-12 H20;
X a2H P 04-12 H 20 ; N a2C03-10 H 20 oder N a2B40,-1 0 H 20. (E. P. 438 851 vom 24/4.
1935, ausg. 19/12. 1935.) ________________ B ra u n s.

Hans Ulrich, Decknamen und chem. Zusammensetzung der wichtigsten Losungsmittel und
Weichmaeher. Berlin: Elsner 1935. (16 S.) kl. 8° = Elsner’s chemischc Taschen-
biicher. Bd. 9. M. 1.—.

X IX . Brennstoffe. Erdól. M ineralole.


G. L. Stadników, Fortscliritte in der Chemie der Kohle in den letzten zehn Jahren.
Beriebt uber die Ergebnisse der Arbeiten uber die Entstehung, Zus. u. Eigg. der Kohlen.
(Fortschr. Chem. [russ.: Uspechi Chimii] 4. 361—94. 1935.) K lever.
F. Kirchheimer, Weitere Mitteilungen iiber die Friichte und Samen aus deutschen
BraunkoMen. I. II. III. IV. (Vgl. C. 1935. I. 652.) I. 'Dberbliek der botan. Ergebnisse.
II. Zus. der Braunkohlenflora. III. Bemerkenswerte Reste der Salzhauser Braun-
kohlc. IV. Bemerkungen iiber die botan. Zugehorigkeit. Zusammenfassung u. Schriften-
auswabl. (Braunkohle 34. 289—94. 715—21. 735—39. Nov. 1935. GieBen.) P a n g r i t z .
Jesse S. Yeaw und Louis Shnidman, Taupunkt von Abgasen der Stadtgas-
verbrennung. Der Taupunkt der Verbrennungsgase von Stadtgas, welcher esperimentell
bestimmt wurde, lag hoher, ais er sich aus dem H 20-Geli. der Verbrennungsgase be-
rechnete. Die Differenz betragt bei der theoret. erforderlichen Luftmenge etwa 10°,
nimmt aber m it dem verwendeten LuftuberschuB bei der Verbrennung ab u. ver-
sebwindet bei etwa 10-faebem UberschuB. Der Effekt wird auf den geringen Geh.
an S 0 3 (9 g/100 KubikfuB) zuriiekgefuhrt. (Ind. Engng. Chem. 27. 1476—-79. Dez.
1935. Rochester, N. Y., Rochester Gas and Electric Corporation.) J u . SCHMIDT.
J. Barlot, Die Fraktionierung der Schieferdle von Creteney. (Vgl. C. 1934. II. 1551).
Veriinderung der Siedeeigg. der Ole m it den Dest.-Bedingungen fiir die Scbiefer.
Arbeitsweise in C r o v e n e y. Kennwerte fiir die rohen Ole, die sich durch einen ver-
haltnismaBig hohen Geli. an leichten Bestandteilen auszeichnen. (Matiferes grasses-
Pótrole Dóriv6s 27. 10468—469. 1935.) ScH U STER.
M. Stemart, Hydrierung flussiger Brennstoffe. Die Arbeitsverff. zur Druck-
hydrierung von Erdolfraktionen u. -riickstanden, sowie von Schwelteer werden be-
sehrieben u. dereń wirtschaftliehe Aussichten besproehen. (Ind. chimiąue 22. 642—45.
Sept. 1935.) W alther.
O. Kruber, Zur Kenntnis der Phenole des Anthracenols. W ahrend die bis jetzt
bekannten, am hochsten sd. Phenole des Stcinkohlenteers die beiden Naphtholc sind
u. uber 300° sd., also aus der eigentlichen Anthraeenólfraktion stammende Phenole
bisher nicht erm ittelt oder rein dargestellt wurden, wurden in vorliegender Unters.
4 Phenole aufgefunden, die innerhalb der Grenzen 320—350° sieden, das 4 -Oxydiphenyl
(I), das Diphenol, C1RHls0 2, das wohl ais ein 4 CH-,-Gruppen enthaltendes Diphenol
anzuseben ist, das 2-Oxydiphenylcnoxyd (II) u. das 2-Oxyfluoren (III). — Sie sind nur
ein kleiner Teil der Gesamtmenge der phenol. Einzelstoffe des Anthracenols; es darf
angenommen werden, daB in noch etwas hoher sd. Fraktionen des Anthracenols wohl
die Oxyverbb. des Phenanthrens u. des Anthracens zu suchen sein werden. — Die neu
aufgefundenen Steinkohlenteerphenole spielen zusammen m it ihren zweifellos auch im
Anthracenol Torhandenen Isomeren sicherlich bei der Holzimpragnierung eine Rolle;
die sehr stark pilztótenden Eigg. der Oxydiphenyle sind bekannt; da sie nunmehr
auch in jedem aus Steinkohlenteeról berruhrenden Impragnieról festgestellt sind, kann
nicht mehr behauptet werden, daB diese in k. W. prakt. unl. Phenole durch W. aus
dem mit Teeról getrankten Holz viel leiehter ais die neutralen Stoffe wieder aus-
gewaschen wurden (vgl. C a r o s e l l i , C. 1925- 1- 2481). — Die aus den G ru n d sto ffc n
gut herstellbaren Phenole werden sich wahrscheinlieb viel le ie h te r ais das A n th ra c e n o l
selbst zu farbigen, dabei aber geruchlosen Holzanstrichen rerwenden lassen.

■1C“j - uCo0°H O
,n 0 xAJ°h
V e r s u c h e . 17,5 kg einer auf 15—20° gekiihlten, noch ziemlich ólhaltigen •K0!}'
H’ . „ ,

phenanthrenfraktion, Kp. 320—340°, wurden geschleudert; dabei wurden 2,53 kg 01


erhalten, das 6% saure Ole enthielt. Durch Ausziehen u. nachfolgendes Fraktionieren
der Rohphenole wurde 4-Oxydiphenyl (I) ais das am hochsten schm. der Isomeren
1936. I . H xnt. B r e n n s t o f f e . E kdol. M i n e r a l Ol e . 1757

leicht rcin erhalten; Ivp. 319°; Blattchcn, aus Toluol, F. 163°. — Methylather, Bldg.
mit Dimethylsulfat; Blattchcn, aus A., F . 91—92°. — Aus 80 kg Naphthalinschleudergut,
das noch 1,35% Phenole enthielt, wurden Phenole, die etwa Jiohxylenolen glichen, ais
Nachlauf krystallifierende Stoffe, ais deren H auptbestandteil fi-Naphthol u. das Diplienol,
C16//ls02, erhalten; Nadeln, aus Bzn. u. etwas verd. A., F. 135°; enthalt zwei OH-
Gruppen; kaum 1. in sd. W .; geruchlos; K p.;55 341° (unzers.); 11. in h. organ. Losungsmm.
— Es kommt zweifellos auch im Anthracenol vor, wenn es auch aus einem Materiał
dargestellt wurde, das einer viel tiefer sd. Fraktion angehorte. — Dimethylćither,
ClaH220 2, Bldg. m it Dimethylsulfat; K p.ls 200—201°; Prismen, aus A., F. 85°. —
Diurethan, C30H 28O4N2, Bldg. aus dem Phenol m it Phenylisocyanat; Nadeln, aus A.,
F. 199—200°. — Diurethan, C42H 360 4N2, Bldg. mit Diphenylharnstoffchlorid in Pyridin;
F. 192—193°. — In der von etwa 340 bis 370° sd. Anthracenólfraktion, in der friiher
(C. 1934. II. 877) zwei neue KW-stoffc aufgefunden wurden, konnten die beiden
Phenole II u. III nachgewiesen werden. E s ist zunachst recht umstandlich, zu den
Rohphenolen, einem fiir weitere Unterss. geeigneten Ausgangsmaterial zu gelangen,
das móglichst frei von nichtphenol. Stoffen ist (vgl. Original). Verss., dio Rohphenole
durch Dest. uber Zn-Staub bei 450—460° oder durch Uberleiten bei 375° uber Mo-
Kontakte (vgl. FISCHER u. a., C. 1932. I. 2118) zu den entsprechenden Grundstoffen
zu reduzieren, hatten nur beschrankten Erfolg; doch lieBen sich dabei Diplicnylcnoxyd
u. etwas Fluoren nachweisen. — Die siruposen Rohphenole wurden boi vermindertem
Druck mit langcrer Kolonne fraktioniert. Aus den zahfl. Einzelfraktionen konnten
nach Verdiinnen m it Toluol 20% des Ganzen feste Ausscheidungen erhalten werden.
Sie erweisen sich ais Gemische von Oxyverbb. des Diphenylenoxyds u. des Fluorens.
Dio in dio Methylather mittels Dimethylsulfat in alkal. Lsg. umgowandclten fcstcn
Phcnolgemischo wurden einer gemaCigten Oxydation in Eg. + Na-Bichromat bei <0°
untcrworfen; dabei blieben die Diphenylenosydabkommlinge unverandert, wahrend die
Osyfluorenather in die viel leichter 1. Fluorenonverbb. ubergefiihrt wurden. Aus
crsterem wurde dann leicht reines 2-Methoxydiphenylenoxyd, C13H j0O2, orhalten;
schwach gelbliche Bliittchen, aus A., F. 98°. Dieses gibt bei Verseifung m it Anilin-
chlorhydrat im Olbade bei 250° 2-Oxydiphenyle?ioxyd, C12H s0 2 (II); K p.758 348°; weiCe
Blattchen, aus A. oder Toluol, F. 142—143°; geruchlos; unl. in W. — Gibt m it Phenyl­
isocyanat das Urethan, C ^H ^O jN ; Nadeln, aus A., F. 173°. — Das Phenol II wurde
auch synthet. erhalten aus 2-Joddiphenylenoxyd (aus 2-Aminodiphenylenoxyd) mit
30°/oig. KOH im Autoklaven bei 200—201° oder durch Verkochen der Diazolsg. des
2-Aminodiphenylenoxyds in Ggw. von Phosphorsaure. — Die durch Oxydation dor
P h e n o la th e r erhaltenen F l u o r e n o n d e r i w . wurden zur Reinigung in die Oxime um-
gewandelt. — Oxim des 2-Methoxyfluorenons, C14H 110 2N ; gelbe Blattchen, aus A.,
F. 174° nach vorherigem Sintern. Gibt beim Verseifen m it sd. 40%ig- H2S 0 4 2-Methoxy-
fluorenon, C14H10O2; orangofarbene Nadeln, aus 2V2 Teilen A., F. 78°. — Wurde aueh
synthet. hergestellt, ausgehend vom Fluoren iiber das 2-Nitro-, 2-Amino- u. 2-Oxy-
fluorenon. — Die MethoxyfIuorene lassen sich von den Methoxydiphenylenoxyden
auch durch die Na-Schmelze abtrennen. Sie bilden wie alle F l u o r e n d e r i w . m it Na
bei 180—200° Metallverbb., die sich dann leicht durch Auswaschen von den organ.
Begleitem trennen u. durch W. wieder zerlegen lassen; es traten aber infolge versehie-
dener, bei der Na-Einw. auftretender Nebenrkk. Verlusto auf. Das Gemisch der so
erhaltenen Methylather yerschiedener Oxyfluoreno ergab nach Entmethylierung nach
Klem enc (Ber. dtsch. chem. Ges. 49 [1916]. 1371) die freien Oxyfluorene, weiCo
Blattchen, aus Toluol, K p.757 352—354° (unzers.); 2 g dieses Gemisches verschiedener
Oxyfluorene sind nach langerem Kochen 1. in 11 W. (Ber. dtsch. chem. Ges. 6 9 . 107 14.
8/1. 1936. Duisburg-Meiderich, Ges. f. Teerverwertung.) B usch .
Shozo Mas a i , Trennung der Kresole. Aus Mittelol (Kp. 175-—235°) wurden dio
Phenole mit NaOH estrahiert u. daraus m it C02 u. H 2S 04 regeneriert. Durch wieder-
holte Vakuumfraktionicrung wurde o-Kresol ais Fraktion 186— 187° m it F. 30° er­
halten. Dio Fraktion 200—203 wurde m it Oxalsaure veratbert u. so p-Kresol mit
F. 33,3° abgetrennt. Aus dem nicht veratherten x\nteil wnrden 78% m-Kresol gewonnon.
(J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 38. 217 B. 1935. [Nach dtsch. Auszug
ref.]) J u . S c h m id t .
Shingo Andó, Katalytisćhe Hydricrung von jSeulralol aus Tieftemperaturieer.
I- Wirkung einiger Katalysatoren. Ein durch Behandlung m it NaOH aus Tieftempe-
raturteer gewonnenes Neutralol wurde bei 470° u. 100 at H 2 Anfangsdruck ( = 4,46% H2)
im 0,61 - Schuttelautoklav iiber Mo03, MoS2, (NH4)2Mo04, SnCl2, Łe20 3, AiO,
1758 HXIX. B re n n s to ffe . E rd O l. M in e ra lO le . 1 9 3 6 . I.

ZnCl,,, FeCL, CoS, ZnO, Cr20 3 bzw. ohne Katalysator hydriert. Die Bzn.-Ausbeute
(bei Gesamtolausbeuten von 78—83% u- Bzn. aus akt. Kohle 8—9%) war bei Mo03
m it 51,6% u. MoS2 m it 50,8% am besten u. fallt in obiger Reihenfolge auf 40,4% bei
Cr20 3. Wahrend die Kerosenausbeute m it 30,6—33,9% etwa gleieh bleibt, steigt- ent-
spreehend der Anfall an Heizol. Der H2-Verbraueh betrug bei M o03 3,19%, MoS2
3,14 u. SnCl2 3,54, sonst lag er unter 3% . Bei Verss. im rotierenden 5-l-Autoklaven
konnte die zugegebene H 2-Menge auf 17,34% erhoht werden. Hierdurch konnte iiber
Mo-Katalysatoren (Mo03, (NH4)2Mo4 + S (2%) u. (NH4)2Mo04) der H 2-Verbrauch
auf 5,48—5,86 erhoht werden, wahrend iiber Fe20 3 nur 3,97% (im 0,6-1-Autoklayen
2,72%) u. uber SnCl2 nur 2,97 (3,54)% H 2 angelagert wurde. Dies wirkte sich besonders
in den Bzn.-Ausbeuten (bei hier nur etwa 68—71% betragender Olausbeute neben
18—26,8% Bzn. in der akt. Kohle) aus, indem diese bei den Mo-Katalysatoren 80,3,
69,0, 72,5, iiber Fe20 3 u. SnCl2 nur 48,3 bzw. 44,6% betrugen. Die Benzine iiber Fe20 3 u.
SnCl2 enthielten auch noch 4,5 bzw. 2,8% Olefine bei 33,8 bzw. 41,7% Paraffin-KW-
stoffen. Ober (NH4)„Mo04 gewonnenes Bzn. enthielt 0,8% Olefine, 40,1% Aromaten,
32,4% Naphthene u. 26,7 Paraffin-KW-stoffe. (J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.]
38. 267 B—69 B. 1935. The Imperial Fuel Research Inst. [Nach engl. Auszug
ref.]) J u . S c h m id t.
B. H. Sage und W. N. Lacey, Phasengleichgewichtz in Kohlenwasserstoffsystemen.
IX . Spezifische Wdrmen von n-Butan und Propan. (VIII. vgl. C. 1935. II. 2160.)
Es werden dio spezif. Wanrien fiir n-Butan (99,20%; 0,18% Isobutan u. 0,61% Iso-
pentan) u. Propan (mit < 0,01% Verunreinigungen) zwischen 21 u. 105° sowohl in
reiner Gasphase wie iiber den yerfliissigten Gasen nach 2 Methoden (adiabat. E x p an sio n
u. Calorimetermethode) gemessen. (Ind. Engng. Chem. 27. 1484—88. Dez. 1935.
Pasadena, Calif., Califomia Inst. of Technology.) J u . SCHMIDT.
Karl Krejci-Graf, Die Entstehung des Erdóls. N icht dadurch, daB man im
Laboratorium dieselben Stoffe erzeugt, wird die Frage nach der Entstehung des Erdóls
gelost, sondern dadureh, daB man dabei alle Begleitprodd. u. Umstande b e ru c k sic h tig t.
Das Erdol bildet sich aus den organ. Substanzen mariner Sapropelite. Von diesen wird
ein Teil nach bakterieller Umbldg. unter C-Anreicherung an Ton u. dgl. adsorbiert, der
andere Teil bleibt unter H-Anreicherung mehr oder weniger frei. Die Umbldgg. finden
bei 100—200° sta tt. Die Decarbosylierung von Chlorophyll deutet auf erhóhte Bildungs-
temp., die jedoeh 200° nicht erreicht haben diirfte, wie das haufige Vork. von Por-
phyrindicarbonsauren zeigt. Gleichzeitig m it dcm Ó1 bildet sich aus den organ. Sub­
stanzen W., das die wasserlóslichen Stoffe (vor allem NaCl, ferner die biophilcn Ionen
K, J, Br, B) aufnimmt. Im Sapropel wie im 01 finden sich charakterist. E le m e n tc
(z. B. N, V, Cu) u. Molekule (Chlorophyll u. seine Abkómmlinge). Durch die Statistik
der Lagerstattemimgebungen u. durch den J- u. Br-Gch. laBt sich die Abstammung
desErdols auf marinę Sapropelite beschranken. Alle 3 Hauptgruppen organ. Substanzen
nehmen an der Olbldg. teil, doch uberwiegen EiweiBstoffe u. Kohlenhydrate gegcn-
iibcr Fetten, Olen usw. — Die Substanz der hoheren Pflanzen wird auch in den 01-
muttergesteinen zu Kohle, scheidet also aus der Reihe der Olmuttersubstanzen aus.
(Naturwiss. 23. 599— 603. 1935.) W ałther.
Timothei Cosciug, Uber Ńaphthalin und fi-Methylnaphthalin aus rumanischem
Erdol. Aus 187 1 eines ruman. Rohdles aus einer Tiefe von 117,5 m der Sondę Nr. 4,
Dorf Gura-Ocnitzei, Bezirk Dambovitza. wurden aus der Fraktion Kp. 100— 102° bei
20 mm Hg u. Fraktion 102—104° iiber die P ikrate Ń aphthalin, sowie a- u. /J-Methyl-
naphthalin isoliert. (Petroleum 31. Nr. 41. 5—7. 16/10. 1935.) WALTHER.
Timothei Coęciug, TJntersuchung iiber die Naphthensauren des Erdóls von Texas-
Es wird d io Analysenmethode von v. B r a u n (v g l. C. 1931. II. 2089. 3692. 1934. II.
4043) bei der Fraktion 152—162°/12 mm der Naphthensauren aus Texas angew endet-

dem W.-Bade einen Methylester vom K p.12 104— 128°; H auptfraktion 104— HU“-
Gibt bei der Verseifung m it CH30 H + KOH N aphthensauren vom I \p .I2 149—166°,
H auptfraktion 150—160°, Ausbeute 82,2% der Ausgangssauren. — Die Fraktion 160
bis 166°/12 mm der Naphthensauren, die der Saure CuHngO, (1. c.) entspricht, wird
durch N 3H in Aminę ubergefuhrt; Ausbeute 66,4%. Die Aminfraktion 90— 100°/12 mm
entspricht dem A m in C'10/ / 19A7H 2. die von 100—108°/12 mm dem Gemisch der beiden
monocyd. Aminę C ^ H ^ N I h u. C'12/ / 23AT/ / 2 oder dem Gemisch des monocyd. Amins
1936. I. H x k . B ren n stoffe. E rdól. M in e r a l o l e . 1759

GnHnNHi u. des bicycl. A m ins Cv±Hn NH.,. — Die Eraktion 150—160°/12 mm der
desfciliierten Naphthensauren entsprieht der Saure C10H lsO2; sie gibt init N3H m it
C-1,1% Ausbeute Naphthenamine, die in 4 Fraktionen 75—80, 80—90, 90— 100 u.
100—120° bei 12 mm getrennt werden. Dio Eraktion 90—100°, die dem A m in C10H 19NH.1
entsprieht, gibt m it Dimethylsulfat -(- NaOH u. nach Hydrolyse m it 20%ig. H 2S 04
auf dem W.-Bade u. Behandlung mit 30°/oig. Ba(OH)2 die ąuartare Base
CI0Hi9N(CH3)3OH, aus der durch Dest. m it 20°/oig. KOH-Lsg. ein Gemiseh von tertiiiren
Aminen u. Olefinen erhalten wird. Die Olefine haben Kp. 170—185° unter gewóhnlichem
Druck, Zus. C\0H lg; D .2°4 0,8098; n13 = 1,4523. Die tertiaren Aminę haben K p .12 94
bis 110°; Zus. Cl0H ^N (C H a)r — Letztere geben in Bzl. m it Dimethylsulfat unter
Kuhlung -f- 20%ig. H 2S 04, naeh Hydrolyse des ąuaternaren Salzes, Behandlung mit
Ba(OH), u. Dest. m it KOH tertiare Aminę vom K p.ls 103—112° u. Olefine vom K p .„ 60
bis 70°. — Die beim HoFMANNschen Abbau erhaltenen Olefine geben in konz. Essig-
siiure mit Ozon Ozonide, die die charakterist. Bkk. mit Br u. Permanganat geben u.
durch Zn-Staub in ein Gemiseh yon Aldehyden u. Ketonen ubergefiihrt werden. Dieses
Gemiseh wird m it wss. 2%ig. K M n04-Lsg. + MgC03 m it O unter schwachem Druck
geschuttelt. Bei 15 mm werden folgende Ketonfraktionen erhalten: 78— 115° u. 115
bis 140°; nach den Analysendaten besteht erstere Praktion aus einem Ketongemisch,
desgleichen die andere Eraktion, dereń Analyse kein positives R esultat ergab. — Das
bei Oxydation der Aldehyde erhaltene Sauregemisch wird in zwei Fraktionen, 120 bis
140°/15 mm u. 140—160°/15 mm zerlegt. Erstere h at Zus. u. Geruch der Essigsdure.
Die andere Eraktion ist nach der Analyse ein Gemiseh der Saure C.JIn O, u. C6/ / 140 =
u. wird in 4 Fraktionen unter 12 mm Druck zerlegt: 134— 138°, 138— 142°, 142— 150“
u. 152—160°; die erste besteht aus einem Gemiseh der Sauren C.H u 0 2 u. CBH u 0 2,
die zweite enthalt Sauren GsH u 0 2, die den monocycl. Sauren entsprechen. Die Fraktion
152—160° konnte nicht analysiert werden u. enthielt Zers.-Prodd. — Aus den Ketonen,
Kp. 88—115° erhalt man ein Semicarbazon, bei wiederholter Krystallisation aus CH3OH,
F. 151—151,5°, das aus einem Gemiseh der Semicarbazone C1QH l 90/V3 u. Cu IIn OX 3*
die den Ketonen CsHleO u. CloHu O entsprieht. — Die Semicarbazone yom F. 98-^-108°,
die durch Verdampfen des CH3OH erhalten wurden, werden durch 10%ig. wss. Oxal-
saure auf dem W.-Bade hydrolysiert. Aus dem Bk.-Prod. erhalt man 2 Fraktionen
von 160—170 u. 170—180° bei gewóhnlichem Druck. — Aus beiden Fraktionen wird
wieder ein Gemiseh von C10H I()ON3 + Cn H 21ON3 u. wahrscheinlich auch ihrer Isomeren
erhalten. (Ann. sci. Uniy. Jassy 20. 341—51. 1935. Frankfurt a. M., Uniy. [Orig.:
franz.]) ‘ BUSCH.
Z. Bielski und T. Bielski, Erdóljórdcrung mittels Druckluftverfahren und Wirtschafl-
lichkeit. (Vgl. C. 1935.1- 2925.) (Przemyśl naftowy 10. 129—33. 166—70. 1935.) P a n g .
R. VOn Zwerger, Druckgas und DrucJcluft in der Erdolgeuńnnung. Die Anwendung
von Druckgas oder Druckluft dient unter anderem folgenden Zwecken: a) moglichste
Łrhaltung der Lagerstattenenergie durch Verdiehtung u. Wiedereinfiihrung des mit
dem Ol aufsteigenden Gases. (Die W iederherst. eines sehon yerlorengegangenen Lager-
stattendruckes [,,repressuring“ ] ist kaum moglich.) b) Einpressen yon N aturgas oder
(wenn dieses nicht mehr in ausreichender Menge yorhanden ist) L uft in bereits er-
schopfte Lagerstatten durch Schliisselbohrungen reiflt oder treibt das Ol in Richtung
der Fórderbohrungen mit. Dieses Verf. wird in der amerikan. L iteratur ais „gas driye“
oder auch ais „repressuring" bezeichnet. c) In einzelnen Fórderbohrungen, die nicht
raehr selbsttatig flieCen, wird durch Einpressen von Gas oder L uft das spezif. Gewicht
des Oles soweit yermindert, daC das 01 wieder selbsttatig flieBt. (Prinzip der Marnmut-
pumpe.) Immer sind die physikal. Bedingungen (hydraul. Druck oder Gasdruck der
Lagerstatte) yor Anwendung eines der beiden Verff. moglichst genau zu ermitteln
u. bei der Auswahl u. Anwendung der Verff. zu berucksichtigen. Bei sinkendem Lager-
stattendruck nimmt die Loslichkeit der Naturgase im Rohól ab, Viscositat, Oberflachen-
spannung, spezif. Gewicht des Rohóles nehmen zu. Bzgl. weiterer apparativer Einzel-
heiten muB auf das Original yerwiesen werden. (Oel Kohle Erdoel Teer 11. 317—23.
u73—76. 604—08. 749—52. 824—27. 1/11. 1935.) W alther.
Beveridge J. Mair und Joseph D. White, Ablrennung von ErdSlkohlenwasser-
st-offen mit Silicagd. Inhaltlich ident. m it der C. 1 9 3 6 .1. 688 referierten Arbeit. (J . Res.
n»t. Bur. Standards 15. 51—62. 1935.) W alther.
Robert T. Leslie, Ablrennung einer Dimethylcydohemnfraktion aus einem Mid-
wntinenterddl. Aus den um 120,5° sd. Fraktionen eines Midcontinenterdols wurde durch
Krystallisieren aus fl. CH4 u. fraktionierende Dest. ein Gemiseh yon Octannaphthenen
1760 H XIX. B r e n n s t o f f e . E rd ol. M i n e r a l Ol e . 1 9 3 6 . I.

erhalten, das nach dem Vergleich mit Hydrierungsprodd. von Xylolen im wescntlichen
aus m-Dimethyleyclohcxan besteht u. rund 0,15% des Roholes ausmacht. (J. Res.
nat. Bur. Standards 15. 41—50. 1935.) WALTHER.
Robert T. Łeslie und Joseph D. White, Gegenwiirtiger Stand der Isolierung und
Identifizierung der fluchtigeu Kohlenwasserstoffe in einem Midcontinenterdol. Bei der
Aufarbeitung eines Midcontinentrohóles wurden aus den zwischen 55 u. 145° sd. Frak­
tionen 22 KW-stoffe isoliert, 6 festgestellt (die je tzt weiter isoliert werden), 19 weitere
vermutet. Nimmt man an, daB keino weiteren KW-stoffe vorhandcn sind, ware das
Verhaltnis P araffine: N aphthene: Aromaten bei den 47 KW-stoffen 6 :3 :1 . In den
zwischen 145 u. 180° sd. Fraktionen entfallen 28% Buf n-Nonan u. n-Decan. Dic Menge
der Aromaten ist hier groBer ais in den niedrigeren Fraktionen. (J. Res. nat. Bur.
Standards 15. 211—25. Sept. 1935.) W alther.
Richard L. Huntington und George Granger Brown, Laboratoriums-Spalt-
ergebnisse ais eine Grundlage fiir den Enlwurf ron Anlagen. Gearbeitet wurde m it 2 Hoch-
druckbomben, die in ein Salzbad eingetaucht wurden. Bombę 1 wurde ganz u. Bombę 2
teilweise mit Sn gefiillt. Das zu spaltende 01 wurde in die Bombę 1 gebracht. Sobald
der Spaltdruck entstanden war, wurde der Druck dadurcli gleich gehalten, daB man
Sn in die Bombę 2 einstrómen lieB. Nach Beendigung der Verss. wurden dic Rk.-Prodd.
aus Bombę 1 entnommen u. diese wieder m it Sn aus Bombo 2 gefiillt. Verwendet
wurde immer 01, das 75% Riicklauf enthielt. Die erhaltenen Bzn.-Mengen, Gas, Poly-
mere u. Koks sind graph. gegen die Reaktionszeit aufgetragen. Dic monomolekularen
Rk.-Geschwindigkeiten, Bldg. von Gas, Bzn. u. Koks wurden erhalten durch Extra-
polation der Kurve auf 0% Spaltung. Fiir dic Gleichung von A r r h e n i u s ergibt sich
daraus die Aktivierungsenergie zu 59 200 cal u. die Integrationskonstante zu 32,55.
Es wird gezeigt, wie sich die verschiedenen Rkk. — Bldg. von Bzn., Gas, Polymeren,
Ruckstand u. Koks — iiberlagern u. die Bldg. von Koks wahrscheinlich iiber niedrig-
molekulare Polymere geht. — Vcrglichen m it Ergebnissen einer groBtechn. Spaltanlagc
gaben die im Laboratorium fast die gleiche Ausbeute an Bzn. — 18,6 gegen 18,9% —
u. Koks + Polymere u. eine etwas groBere an Gas (6% gegen 4,3%). (Ind. Engng.
Chem. 27. 699—708. 1935.) W a lther.
H. I. Waterman, J. J. Leendertse und J. De Hulster, P o ly m e r is a tio n s p r o d u k te
des n-2-Pentens bei h o h e r Temperatur. n-2-Penten wurde m it A1C13 bei 0° polymcri-
siert. Das Prod. wurde im Hochyakuum fraktioniert. Die 3 Fraktionen wurden erhitzt
a) m it einem Ni-Katalysator, b) mit H 2, c) m it H 2 u. dem N i-Katalysator. Bei a) u. b)
tr itt bei 300° Zers. auf, nicht aber bei c); das Molekuł wird in olefin. D o p p e l b i n d u n g e n
offenbar leicht gesprengt u. wird bestandig, wenn diese aufhydriert werden. Bei 435°
tr a t bei a) neben der Zers. eine Vermehrung der Anzahl der cycl. Bindungcn ein.
(J. Instn. Petrol. Technologists 21. 952—58. Nov. 1935.) WALTHER-
H. I. Waterman, J. J. Leendertse, L. Adam und C. van Vlodrop, Die Bildung
cydischer Verbindungen durch Spalten ron Bangoon Paraffin bei hohen Temperaturen.
Wird Paraffin bei iiber 450° gespalten, so entstehen bei erheblicher Gasbldg. (44%)
fl. Prodd., die etwa 1,6—1,7 cycl. Ringe (Aromaten u. Naphthene) je Molekuł enthalten.
Bei hohem H2-Druck ist diese Zahl nur 0,4—0,55; bei hohem H2-Druck u. Hydrier-
katalysator bilden sich iiberhaupt keine cycl. Verbb. (J. Instn. Petrol. T ech n o lo g ists
21- 959—62. Nov. 1935.) W alther.
Helmut Pichler, Benzinsyntkese bei 200° und gewóhnlichem Druck. Z u sam m cn -
fassende D arst. der Synthese von Bzn. nach F i s c h e r u . T r o p s c h (vgl. F . FISCHER,
C. 1935. I. 1477) u . die Yerwendung bzw. Umwandlung der erhaltenen K W -sto ffe .
(Z . Ver. dtsch. Ing. 79. 883—85. 1935.) W alther.
Shunzo Tsuneoka und Yoshio Murata, V ber die Benzinsynthese aus K o h le n o z y d
und H1asserstoff unter geicohnlichem Druck. X X III. Untersuchungen iiber die Extrahierung
und Austraschung ron Legierungskatalyiatoren. (J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 38-
199B— 206B. 1935. [Nach dtsch. Auszug ref.] — C. 1935. II. 309.) J u . S c h m i d t .
Shunzo Tsuneoka und Yoshio Murata, Ober die Benzinsynthese aus K o h le n o r y d
und )Yasserstoff unter gcuohrdichem Druck. XXIV. Einflu/? der Korngrópe und der
Wasserstoffbehandlungs- bzw. Ozydationsbedingungen r o n L e g ie r u n g s k a ta ly s a to r e n .
(J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 38. 206B—212B. 1935. [Nach dtsch. Auszug ref.] —
C. 1935. II. 309.) J u . S c h m id t .
Shunzo Tsuneoka und Yoshio Murata, Vber die Benzinsynthese aus Kohlen-
oxyd und Wasserstoff unter gtwdhnlichem Druck. XXV. Allgemeine E i g e n s c h a f t e n
uitd Bestandteile des aus Legierungskontakt hergesteUten Benzins. (J. Soc. chem. Ind.,
1 936. I . H *,*. B r e n n s t o f f e . E rdól. M i n e r a l Ol e . 1761

Japan [Suppl.] 38. 212B—217B. 1935. [Nach dtsch. Auszug ref.] — C. 1935- II.
309.) J u . S c h m id t .
S. Tsutsumi; Synthetisches Bcnzin aus Kohlenozyd und Wassersloff. I. Fiir dio
Auffindung optimaler Rk.-Bedingungen wurde ein CO-H2-Gas (1: 2) uber einen K ontakt
aus Co: Cu: N30 8: Kieselgur (1: 0,1: 0,12: 1) m it einem Durehsatz 6 1/Stde. geleitet;
dic optimale Temp. war 220°, bei 220° findet zwar groBerer Umsatz sta tt, aber infolge
starkerer Bldg. von gasformigen KW-stoffen sinkt die Benzinausbeute. Die giinstigstc
Gasgeschwindigkeit lag zwischen 3,4 u. 6,0 1/Stdc. Eine Veranderung des Verhaltnisses
Co:Kieselgur iiber 0 unter 1 :1 bis 3 :4 verschlechtert die Ausbeute. Silicagel sta tt
Kieselgur gab ahnliche Verhaltnisse. Fiir die Herst. des K ontaktes waren N itrat u.
Acctatc gleich gut brauchbar, weniger dio Sulfate, Chloride gaben ganzlich inakt.
Kontakte. Der beste Ni-Katalysator war Ni + 20% Mn + 8% tJ30 8 + 4% T h 0 2
mit einer Ausbeute von 168,8 ccm Bzn./ebm Gas. Fiir Ni-U30 8-Kontakte liegt das
Optimum bei Ni + 16— 18% U 30 8. Bei Co-Cu-Katalysatoren dient das Cu zur Herab-
setzung der Red.-Temp., hierzu geniigen 2,5% Cu, dann kann bei etwa 220° reduziert
werden. Mehr Cu setzt die Benzinausbeute herab. Setzt man zu Co-Cu-U,08 optimal
4% Mn zu, so steigt die Ausbeute auf 145,8 ccm Bzn./cbm Gas. Ag s ta tt Cu setzt die
Red.-Temp. nieht herab, aktiviert aber das Co, so daB m it Co + 10% Ag + 12% U30 8
154,2 ccm Bzn. erhalten wurden. Beziiglich des Rk.-Mechanismus wird angenommen,
daB dic sich bildenden Carbide die Red.-K raft des Co bzw. Ni hemmen, die sonst zu
starker CH,,-Bldg. fuhren wiirde. Es muB daher eine optimale Menge Carbid-im K ontakt
vorhanden sein, zuviel ist ebenfalls scliadlich. Aus C02 wird durch Red. mit H 2 nur
CH,, keine Homologe gebildet, auch treten hierbei keine Carbide auf dem K ontakt auf-
(J. Fuel Soc. Japan 14. 110—16. Okt. 1935. [Nach engl. Auszug ref.]) J u . SCHM IDT.
S.Watanabe, K. Morikawa und S. Igawa, Untersuchungen iiber die Synthese
t'on Benzin aus Kohlenozyd durch kałalytische Reduktion bei atmospharischem Druck.
III. Der Einflufi der Gasgeschwindigkeit. (II. ygl. C. 1934. II. 3876.) Ober
Co: Cu: ThOz = 9: 1: 2 ais K ontakt wurde bei 197° u. CO: H , = 33,1: 64,7 iiber 1 g
Kontakt die Optimalausbeute beim Durehsatz 110 gefunden, die beste Ausbeute pro
Stunde lag beim Durehsatz 246, bei Verringerung der Kontaktmenge auf 0,5 g bei
300—500°. Der giinstigc EinfluB der gróBeren Gasgeschwindigkeit ist vielleicht auf
bcsscrc Desorption der hóhermolekularen Stoffe vom K ontakt zuriickzufiihren, doch
ist der Temp.-EinfluB weit starker. (J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 38. 70B—73B.
1935. The Central Laboratory, South Manchuria Railway Co. [Nach engl. Ausz.
rcf-]) _ ' J u . S c h m id t .
H. Pichler, Uber die themiische Umwandlung tonbeider Benzinsynthese anfallendem
Schweról in ungesdttigte und aromalische Kohlenwasserstoffe. Uber 240° sd. Ol aus der
Bzn.-Synthese von F i s c h e r -T r o p s c h wurde bei Atmospharendruck in engen Rohren
gcspalten. Die Hochsttemp. erstrcckte sich auf eine etwa 30 cm lange Zone. Zunachst
wurde in einem Pythagorasrohr von 8 mm Weite bei einer Erhitzungsdauer von 0,4 sec
gespalten. Die Propylenausbeute zeigte bei 680° einen Hóchstwert (25,5 Gewichts-%);
die Athylenausbeute stieg m it der Temp. an u. betrug bei 730° 28%. Mit steigender
Temp. fallt die Menge der fl. Prodd., steigt aber der Anteil an Aromaten in ihnen bis
auf 98% der bis 280° sd. Anteile, dann wurde die Rk.-Zeit herabgesetzt auf 0,14 sec;
izl wurden die besten Ausbeutcn an gasformigen ungesatt. KW-stoffen erzielt
(62,4 Gewichts-% des angewandten Oleś). Weitere Erniedrigung der Rk.-Zeit u. An-
wendung eines weiteren Rohres (17 mm 1. W.), sowio eines V 2 A-Stahlrohres ergaben
schlechterc Werte. (Brennstoff-Chem. 16. 404—06. 1/11. 1935. Miihlheim-Ruhr,
Kaiser-Wilhelm-Institut fiir Kohlenforschung.) W alther.
J.-F. Durand und LaiWai-Hsun, Untersuchung iiber dieOzydation des in Benzinen
um anderen Treibsloffen vorkommenden Koldenwasserstoffe in reinem Zusłande durch
Lbermangansdureanhydrid. Ais Oxydationsmittel fiir leichte KW-stoffe u. andere
organ. Verbb., in H 2S04 gel. oder suspendiert, wird eine Lsg. von KM n04 in 100%ig.
H»S04 verwendet u. die entwickelte C 02 ais Vol.-Vergr6Berung dirckt gemessen. Die
zu untersuehenden Stoffe werden in H 2Ś 04 gel. oder m it Oleum zu einer homogenen
■'ljschung verriihrt, wahrend ein aquivalenter Teil dann der Oxydation unterworfen
f n ‘^uc^ •lurch Nitromethanzusatz kann die Lóslichkeit in H2S 04 erforderlichen-
v,3 ,ver^essert werden. Genaue Yorschriften zur Herst. der Lsgg. wie der inne-
zuhaltenden Arbeitsbedingungen im Original. Im allgemeinen liegen die C 02-Werte
etwas unterhalb den theoret. erforderlichen. U ntersucht wurden: 1-Buianól, Glycerin,
isotalerianaldehyd, Acelylacelon, Milchsdure, Bullersduremelhylester, Saccharose, Phen-
1762 H XIX. B r e n n s t o f f e . E b d Ol . M in e r a l ó l e . 1 9 3 6 . I.

antkrenchinon, Benzoesaure, Cyclóhemnol, Furfurol, Pentan, Hernn, Heptan, Cyclo-


hexan, Cyćlóhexen, Methylcyclohemn, 1,3-Dimethylcydóhexari, l,4-Dime.tkylcyclohcxan,
l,4-Dimethyl-l-cyclohexen, l,2~Dimethylcyclohexan, l-Melhyl-l-cyddhexen, 3-Methyl-
l-cyclohexen, Benzol, Diphenyl, Naphthalin, Anthracen, Phenanlhrcn, Fluorem, Phenyl-
acetylen, Acenaphthen, Acenaphthylen u. A . Ebenso waren Gemischo von Pentan mit
Bzl. bzw. A . u. von Bzl. m it A. yollstandig oxydierbar. Die Methode yersagte bei techn.
Pine.il, wie bei reinem rx-Pinen, die beide viel zu wenig C 02 ergaben. N icht oxydiert
werden Nitromethan, Propionamid, H am stoff u. Nitroguanidin. (Publ. soi. techn.
Ministere do l’Air Nr. 62. 1—§7. 1935. Laboratoire de l’In stitu t ehimique de la Facultć
de Montpellier.) J t;. SCHMIDT.
Suzanne Estradere, Untersuchungen iiber die Ozydation von Kohlenwasse.rstoffen
und ihre Beziehung zur Yerbrennung im Motor. Erweiterung der C. 1933. II. 1498
ref. Arbeit iiber dio Oxydation yon Hexan, Cyclohesan u. Cyclohexen auf Cyelohexadien,
Bzl., Hexen, Heptan, Hepten, Heptien u. Isooctan. Bei allen diesen KW-stoffen mit
Ausnahme des Bzl. bilden sieh m it steigenden Tempp. beim Leiten m it L uft durch
ein orhitztes Bohr zunaehst Peroxyde u. erst spater Aldehyde, CO u. C02. Der t)ber-
gang von der einen A rt der Oxydation zur anderen liegt bei folgenden Tem pp.: Heptan
300, Hepten 320, Hexan 330, Cyclohexan 345, Methylcyclohexan 355, Hexen 370,
Cyclohexen 410, Isooctan 500, Bzl. 650. (Publ. sci. techn. Ministere de l’Air Nr. 49.
1—77.) W alther.
M. Donecescu, Bestimmung der Temperaturen wahrend der Entspannung in
Explosionsmotoren. An einem Motor waren zwei gegeniiberliegende Eenster angebracht.
Die Elamrne im Motor war durch Na gefarbt, das ais Alkoholat dem Treibstoff zu­
gesetzt wurde. Die Temp. der Elamme wurde nach einem spektroskop. Verf. gemessen.
— Die Tempp. im Motor am oberen Totpunkt sind geringer, wenn die Umdrehungs-
zahl zunimmt, da dann das Luft-Treibstoffgemisch nicht so weit yorgewarmt wird.
Mit steigender Yerdichtung steigen die Tempp. u. betragen z. B. bei 2000 TJmdrehungen/
Min, fur ein Fliegerbenzin bei einer Verdichtung auf 5,44 u. 6,71 im oberen Totpunkt
2250 bzw. 2420°. Im unteren Totpunkt sind die entsprechenden Tempp. 1450 bzw.
1430°, d. h. die Temp. fallt beim Entspannen bei hóherer Verdiehtung. Bei einer Ver-
dichtung auf 6,71 u. 2000 Umdrehungen/Min. sind die Tempp. im oberen u. unteren
Totpunkt fiir H exan 1700 u. 1330°, fiir H eptan 1820 u. 1325°, fiir Cyclohexan 2162
u. 1350°, fiir Bzl. 2380 u. 1545°. (Publ. sci. techn. Ministere de l’Air Nr. 69. 1—13-
1935.) W alther.
J, K. Thompson und R. V. Wheeler, Beitrag zur Untersuchuńg des Klopfens.
In einem Ni-Stahlzylinder, in dem die Elamme durch eine Reihe runder Fenster photo-
graphiert werden konnte, wurden reine KW-stoffe (Pentan, Hexan, H eptan, Cyclo-
hexan u. Bzl.) — in fast theoret. Menge m it Luft gemischt — yerbrannt. Der niedrigsto
Anfangsdruek, der notig ist, um Klopfen hervorzurufen, ist ein MaB fiir die Klopf-
festigkeit des Treibstoffes. Andererseits kann man ais solches MaB auch dio geringste
Konz. an Treibstoff ansehen, die bei einem bestimmten Druck eine unregelmaBige,
das Klopfen anzeigende Vcrbrennungsflamme heryorruft. •— Erdóldestilfatbenzine
verhalten sich ahnlich wie die reinen Paraffin-KW -stoffe; in einem Bzn.-Bzl.-Gcmisck
zeigte die Flamme die hohe Helligkeit der Bzl.-Flamme. Der Zusatz von Bleitetra-
athyl machtc sich in Destillatbenzinen erst bem erkbar, wenn diese auf 300° yorgewarnit
wurden. Wurde sta tt eines KW-stoff-Luftgemisches ein KW -stoff-02-Ar (oder (He-)
Gemisch yerwendet, so ist die Yerbrennung gleiehmaBig u. ruhig auch unter den
Bedingungen, bei denen sonst die das Klopfen anzeigende Flamme au ftritt. N2 beein-
fluBt also die Yerbrennung, sei es, daB er Energie absorbiert, sei es, daB er Oxyde bildet.
(J. Instn. Petrol. Technologists 21. 931—397 Noy. 1935.) W alther-
Richard Heinze und Masimilian Marder, U b e r die Besiehungen z w i s c h e n der
Klopffestigkeit leichter Kraftstoffe und ihren physikalischen Eigenschaften. In einer
friiheren Arbeit (C. 1935. II. 2162) wurde eine Beziehung zwischen der Octanzahl (OZ)
von Benzinen, ihrer Siedekcnnziffer (KZ) u. dem Parachor abgeleitet. Diese gibt,
wie Verss. an 43 Benzinen zeigten, zwischen OZ 60—70 Abweichungen von + 3 ,5 OZ.
Wird nun sta tt des Parachor die Diehte ais Funktion gewahlt, so ergibt sich naeh
Umrechnung auf eine yergleichbare Basis (KZ fiir 110°) etwa die gleiche G e n a u ig k e it
fiir die abgeleiteten OZ; wahrend mit Breehungsindex, spezif. Befraktion u. Oberflachen-
spannung prakt. auswertbare Beziehungen nicht erhalten wurden. (Angew. Chem. 48.
776—79. 14/12. 1935. Berlin, Inst. f. Braunkohlen- u. Mineralólforschung a . d. Teehn.
Hochschule.) Jti. S c h m i d t .
1936. I. IIXIX. B r e n n s t o f f e . E rd O l. M in e ra lo le . 1763

Williams Mendius, W. Ainslee und C. H. Schlesman, EntimcEung von Brenn-


sloffen fiir schnćllaufende Diesdmaschinen. Die Entw. dor schnellaufenden Diesel-
maschinen erfordort besondere Brennstoffe. E s werden 3 Treibstoffvorsehriften ab-
geleitet, fiir die die erfordcrlichen Mengen an entsprechenden Olen beschaffbar Bind.
(Refiner natur. Gasoline M anufacturer 14. 537-—41. Nov. 1935. Chicago, Sinclair
Refining Comp., u. New York, Socony-Vacuuin Oil Comp.) J u . SCHM IDT.
G. C. Wilson, ólauswahl fiir sckndlaufende Diesdmaschinen. Eino bessere Aus-
nutzung der ais Dieseltreibstoffe in Frage kommenden Destillate u. Spaltruckstande
iat nur dann móglich, wenn Verbesserungen an Motoren u. an Olen vorgenommen werden.
Zurzeit werden dio Ole nach den vom A. S. T. M. aufgestellten Normen im Laboratorium
u. motor, auf ihre Cetcnzahl gepriift. Diese scheint ein anwendbares MaB fiir die Vcr-
brennungseigg. u. Ziindgeschwindigkeit im Motor, wahrend die anderen Untersuchungs-
verff. noch starkę Abweiehungen vom Verh. des Oles in der Praxis aufwcisen. (Nat.
Petrol. News 27. Nr. 21. 46—48. Refiner natur. Gasoline Manufacturer 14.
239—40. 1935.) Walther.
H. Fehr, Schwerole, ihre Verfeuerung und ihre Wirlschaftlichlceit. An Stelle von
Gasól (D16 0,915—0,920) lassen sich auch billigere Schinierdle (z. B. D 15 0,935— 0,940)
ais Heizole fiir Schmolz- u. Gluhofen usw. verwenden, wenn sie vorgewarmt u. richtig
in den Feuorraum eingespritzt werden. (Schweizcr Arch. angew. Wiss. Tochn. 1. 216
bis 218. Okt. 1935.) W alther.
G. L. Clark, R. R. Sterrett und B. H. Lincoln, Grundziige iiber die chemischen
und physikalischen Krafle bei der Schmierung. U nter eingehender Beriicksichtigung
der Literatur werden die chem. u. physikal. Krafte, die die Schmierung von Metali-
oberflachen, insbesondero fiir die Filmschmierung, beeinflussen, geschildert u. durch
Rontgenaufnahmen bestatigt, daB sich auf der Metalloberflaehe orientierte Filme
bilden. Dereń Stabilitat u. Ordnungsgrad wird durch die starkere Verkettung (Quer-
verbb.), insbesondere durch in a-Stellung zu S&uregruppen substituierte Cl-Atome
stark erhoht. Die aus den Róntgcnmessungen abgeleiteten Filmdichten bis etwa
9000 A decken sich m it den nach anderen Methoden erhaltenen Werten. Die Orientie-
rungsfahigkeit reiner polarer Verbb. ist auch in Lsgg. wirksam, wie an Verss. m it Paraffin-
Isgg. in 01 durch Zusatz von M ethyldichlorstearat gezeigt werden konnte (Filmstarko
auf Metallflachen = 6000 A). Die Stabilisierung der orientierten Filme zeigt sich auch
durch die Hcmmung, die ein Zusatz von Methyldichlorstearat zu Schmierolcn auf die
ordnungsauflóscnde Wrkg. der TemB. ausiibt. (Refiner natur. Gasoline Manu­
facturer 14. 512 — 22. 536. Nov. 1935. Continental Oil Comp. u. Univ. of
Illinois.) J u . S c h m id t.
Theodor Rabinovitch, Unlersuchung iiber Druckfestigkeit ton Schmierolen. Dic
Druckfestigkeit von Maschinensehmierolen wurden auf einem Vers.-Stand von K a m -
MERER u. W e l t e r (bestehend aus Umformer oder Motorgenerator, Antricbsmaschine,
Dynamometer, Prufmasehine, NebenschluBregler) untersucht; die Vcrs.-Ergebnisse
wurden in Tabellen u. Diagrammen geordnet. Es wurde der Grenziibergang von fl.
m halbfl. Reibung bei t)bertemp. in Abhangigkeit von der Flachenpressung bestimmt.
P‘e Grenziibergangswerte der Belastung durch elektr. Widerstandsmessung wurden
bestatigt. Die untere zulassige Grenzc fur die geringste Schmierschichtstarkc wird
mit rund 0,01 mm angenommen. Die Ole wurden nach dem Yerh. ihrer Schmierfilme
bei steigender Belastung beurteilt u. gekennzeichnet. (Petroleum 31. Nr. 28. 9— 14.
Nr. 33. 4—8. 1935.) W A LTH ER.
Theodor Rabinovitch, Die Schmiermittduntersuchung mittels ólpriifmaschinen.
feystemat. Gegeniiberstellung yerschiedener Olprufmaschinen. (Petroleum 31. Nr. 36.
14—16. 1935.) W alther.
E. R. Redgrove, Orenzschmierurug bei ozydiertem Schmieról. Inhaltlich ident. mit
der C. 1935. II. 1291 ref. Arbeit. Diskussion. (J. Instn. Petrol. Technologists 21.
612—14. 1935.) W alther.
R. N. Smith, Schmierfetle. Obersicht iiber Schmierfette einsehlieBlich der Al-
u. Pb-Seifenfette, sowie der Hochdruckschmierole. (Canad. Chem. Metallurgy 19.
302—04. Nov. 1935.) W alther.
Ralph R. Matthews, Wagenschmierfette. Es werden die an Autoschmierfette zu-
stellcnden Anforderungen geschildert u. einige Yorschriften fiir Spezialfette mitgeteilt.
iiS®ner na^ur- Gasoline Manufacturer 14. 548—52. Petr. Times [N. S .] 34. 611 bis
ula. 1935. Kansas City, Missouri, Batterfeld Grease and Oil Corp.) J u . S c h m i d t .
1764 I I XR. B r e n n s t o f f e . E r d Ol . M in e r a l ó l e . 1 9 3 6 . I.

F. Schweisgut, Reinigung und Regeiieratuni von gebrauchten Mineralschmierdlen-


Allgcmeine Darlegungen iiber (median.) Beinigung u. Regeneration (m it Chemikalien)
von gebrauchten Schmieróleń. (Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg. 75. 931—32. 6/12.
1935.) _ "■ W alther.
Maurice van Rysselberge, Regeneration ton S-pezial- und Schmieróleń. Ali-
gemeine Ausfiihrungen iiber Regeneration von Transformatoren-, Turbinen- u. Schmier-
ólen u. eingehender Vergleich von mit Bleicberden bzw. chemisch behandelten Regene-
raten. (Ind. chim. belge [2] 6. 471—78. Nov. 1935.) W alther.
John H. Hruska, Bestimmung des V iscositatsindez durch Luftblascn, die durch
das Ol aufsteigen. Beschreibung des STElNER-Viscosimeters; Auswertung der m it ihm
erhaltenen W erte. (Oil Gas J. 34. Nr. 15. 50. 1935.) W alther.
E. Lederer, Kritisches zur Mischungstiscositatslafel ton Gurwitsćh. Die von
G u r w i t s ć h aufgestellte Erm ittlungstafel der Viscositat von Mineralolmischrmgen,
die sich auf 1,5—60° E erstreckt, gibt nur grobc Annaherungswerte an die wahrc
Yiscositat von Mineralólgemischen. Geeigneter ist dio graphiseh-interpolierende
Methode des Viscositats-Temp.-MeBblattes von U B B E L O H D E -W a l t h e r . Beidc werden
verglichen m it den Ergebnissen aus der Formel:
log V — ^ -lo g Vx + t„-log J>2 ± v1-v2-k
(tij u. v2 Vol.-% der Komponenten, k Konstantę), die gute Obereinstimmung von
Reehnung u. Messung gibt. (Petroleum 31. Nr. 33. Motorenbetrieb u. Masehincn-
schmier. 8 . 2— i. 1935.) W alther.
Emil E. Casimir und M. Dimitriu, Zur Bestimmung der Brom- bzw. Jodzahl bei
Mineralschmierdlen. Die Best. der Halogenzahl nach Mc I l l h i n e y ist bei genauestem
Einhalten der vorgeschricbenen Vers.-Bedingungen bei Mincralolen der WlJSschen
Methodo vorzuziehen. da bei letzterer starkere Substitutionsrkk. u. dam it zu hohe
Werte gefunden werden. Die Mc iLLHINEYsche Methode ergibt allcrdings leicht zu
geringe Bromadditionsindices, weil neben freier Bromwasserstoffsaure durch die
Unbestandigkeit der H alogenderiw. hochmolekularer KW-stoffe u. Hydrolyse gebildctc
iiberschiissige Saure titriert wird u. negatiye W erte ergeben kann. — Diagramme
u. Tabellen zeigen Substitutions-, Additions- u. Totalindices beider Methoden. Die
Unterschiede der Halogenaddition von Schmieróleń nach Mc I l l h i n e y treten starker
hervor u. sind fiir rum. Ole 1,4—1,7 g J/100 g 01; franzós. Ole 2,9—4,8 g J/100 g 01;
amerikan. Ole 2,2—13,0 g J/100 g 01 (aufier Mobiloil Arctic). (Petroleum 31. Nr. 33.
1—4. 1935.) __________ _______ W alther-

Charles M. Buck, Brooklj'n, N. Y., V. St. A., Kohleterarbeiłuiig. Vor der Herst.
von Pulyerkohle aus weichen Kohlesorten erhitzt man die Kohle in verhaltnismaBig
kleinstuckigcm Zustand in Ggw. inerter, luftfernbaltender Gase solange auf Tempp-
oberhalb 100° u. unterhalb ihrer Zers.-Temp., bis die ganze Kohlenmasse eine im
wcsentlichen gleichmaBige Temp. angenommen hat. (Can. P. 341 582 vom 2/12. 1929,
ausg. 15/5. 1934.) " N it z e .
Universal Oil Products Co., iibert. von: Alfred Fisher und Gustav Egloff,
Chicago, 111., V. St.A., Verarbcitung ton fe.sten Bretuistoffen unter Gewinnung leicht siedender
fliissiger Kohlcnwasserstoffe. Man fiihrt die fein gepulverten C-haltigen Stoffe m it einem
Vorerhitzungsgrad, der unterhalb ihrer Verkokungstemp. liegt, in einen Yerkokungs-
raum ein u. yerkokt sie dort in dunner Schicht auf einer hochcrhitzten, zur Warme-
iibertragung geeigneten Unterlage bei gewóhnlichem oder crniedrigtem Druek. Die
cntweichendcn Dampfe werden fraktioniert gckuhlt; das niedrig sd. Endprod. u. dic
nieht kondensierbaren Gaso werden abgefiihrt; das anfallende hochsd. Zwischenprod.
wird in einem besonderen Verf.-Gang therm . gespalten u. die entstehenden Dampfe
werden fraktioniert kondensiert; niedrig sd. Anteile werden ais Endprod. gewonnen,
M ittelfraktionen werden dem „besonderen Verf.-Gang“ zugefiihrt; die Endfraktion
kehrt m it dem Ausgangsrohstoff vereinigt in das Verf. zuriick, so daB gegebenenfalls
Aufschlammungen bituminóser Brennstoffe in Riickstandsólen zur Yerarbeitung ge-
langen. (Can. PP. 341717 u. 341718 vom 10/7. 1933 u. 341719 vom 20/7. 1933,
samtlich ausg. 15/5. 1934.) N itz e .
Wilhelm Traphagen, Essen, Entgasungsterfahren ton KohU. Man fiihrt die
Kohle fortlaufend durch 4 aufeinanderfolgende Entgasungsstufen. In der 1. Stufe
w erden W.-Dampf u. unverbrennliche Gase ausgetrieben, in der 2. Stufe werden die
bis 400— 450° fluchtigen Gas- u. Teeranteile abgetrieben, in der 3. Stufe bringt man
bei Tempp. von 700—1100“ die in der 1. Stufe anfaUenden Gas- u. W .-Dampfanteile
1936. I. H XIX. B h e n n s t o f p e . E rd O l. M in e ra lO le . 1765

wieder mit der Kohle zur Rk. u. ha.lt in der 4. Stufe eine Temp. von 500—700° ein,
fiihrt die in der 2. Stufe entwickelten Gase durch die 4. Stufe u. yereraekt sic a u f diese
Weise. (Can. P. 342 056 vom 6/4. 1933, ausg. 5/6. 1934.) N it z e .
Kohlenveredelung und Schwelwerke Akt.-Ges., Berlin, Zweislufiges Vcr-
fahren zur Gaserzeugung aus feinkomigem oder slaubfórmigem Brennstoff nach P at. 592878,
dad. gek., daB in dem zwischen den beiden Stufen geschalteten, zur Trennung der
festen u. der gas- bzw. dampffórmigen Erzeugnisse dienenden Behalter (Staub-
abscheider) der gleichc Druck aufrechterhalten wird, der am Anfang der zweiten Be-
handlungsstufe herrscht. Eine oder mehrere Schnccken, die gleichzeitig ais druck-
diehte AbschluBorgane dienen, sind zum Austragen des Riickstandes der 1. Stufe
aus dem Staubabschcider u. zum Einfiihren der 2. Stufe yorgesehen. (D. R. P.
621725 KI. 26a vom 18/8.1931, ausg. 12/11.1935. Zus. zu D. R. P. 592 878; C.
1934. I. 2861.) H ausw ald .
Alexander Thomas Stuart, Toronto, K anada, Herstellung von Brenngas. Mittels
elektrolyt. 0 2 werden feste oder fl. Brennstoffe yergast, das so erzeugte Gas wird mit
einem anderen Gas vermischt, das durch Carburierung von elektrolyt. H , gewonnen
wird, wobei dem letzteren atmosphar. N2 zwecks Regelung des Heizwertes zu des spezif.
Gewichtcs auf den W ert des durch Vergasung m ittels 0 2 gewonnenen Gases zugesetzt
wird. N2 kann zu dem zu carburierenden H 2 zugesetzt werden, indem z. B. ein durch
Vergasung yon Ol mittels Luft erhaltenes N2-haltiges Gas zugesetzt wird. Im glcichen
MaBe kónnen m it L uft umgewandelte KW-stoffhaltige Gase bzw. Kohlendest.-Gase
verwendet werden. (E. P. 437 570 vom 14/3.1935, ausg. 28/11.1935. Can. Prior.
vom 14/3.1934.) H a usw ald.
Alois Joklik, Wien, Herstellung von teerfreiem Gas aus Holz oder anderen wasser-
haltigen Brennstoffen fiir Explosionsmotorenbetrieb m it stark wechselnder Belastung
in einem Gaserzeuger, dad. gek., daB bei Entnahm e groBer Gasmengen u. hoher Be­
lastung des Motors nur oder uberwiegend Halbwassergas im Abwiirtszug u. bei E n t­
nahme geringer Gasmengen u. bei geringer Belastung des Motors nur oder uberwiegend
Luftgcneratorgas im Abwarts- oder Aufwartszug erzeugt wird. Im Halbwassergasyerf.
"’ird ein Innenschacht m it gas- u. wasserreichcm Brennstoff beschickt, wahrend bei
der Luftgeneratorgaserzeugung im Aufwartszug ein angrenzender AuBenschacht m it
entgastem oder gasarmem Brennstoff beschickt wird. Durch Ausnutzung der kinet.
Energie der Auspuffgase des Motors wird m ittels eines Injektors das wasserdampf-
haltige Sehwelgas aus dem Brennstoffiillraum abgesaugt, um das AusmaB der Warme
yerbrauchendcn Rk. bei der Halbwassergaserzeugung beliebig verandern zu konnen.
(Oe. P. 143 660 vom 1/6.1934, ausg. 25/11. 1935.) H a u sw a ld.
Wacław von Piotrowski, Jozef Winkler und Galicyjskie Towarzystwo
Naftowe „Galicja11 Spolka Akcyjna, Drohobycz, Polen, Verhinderung to n Naphlhalin-
abscheidung in Leuchtgasleitungen, gek. durch die Verwendung eines Gemenges yon
zwischen 150 u. 250° sd. hochmolekularen neutralcn organ., durch Oxydation von
Mineralól-KW-stoffen erhaltenen 0 2-haltigcn Verbb. (D. R. P. 621 638 KI. 26c yom
23/12. 1932, ausg. 11/11. 1935.) H au sw a ld.
Carl Still G. m. b. H., Recklinghausen, Wiederbelebung von Wasch dl in un-
unterbrochenem Betricb, dad. gek., daB das m it C6H 6 gesatt. Waschol in h. Zustande
mit h. W (Kondensat) gew'aschen u. die Scheidung yon W. u. sonstigen Verunreini-
gungen in der Ruhc oder nahezu in der Ruhe der h. Eli. yorgenommen wird. W. u.
Waschol werden im Gleiehstrom miteinander einem Vorscheider zugefulirt, yon dem
die sehwerere El. in eine Tauchglocke u. dio leichtere im oberen Teil der Glocke un-
unterbrochen abgezogen wird. — 3 weitere Anspriiche. (D. R. P. 622 370 KI. 26d
vom 17/2. 1935, ausg. 27/11. 1935.) . H a u sw a ld .
Koppers Comp., Pittsburgh, Del., V. St. A., Entfeniung ton Schwęfelwasserstoff
wid anderen sauren Verunreinigungen aus ammonia/chaltigen Gasen mittels alkal.
Waschfll., die Verbb. solcher Metalle enthalten, die unter Bldg. von Schwefelyerbb.
reagieren (z. B. Metalle der Zinngruppe der qualitativen Analyse), aus denen unter
Abspaltung yon S oder H2S die wirksame Metallyerb. durch Oxydation zuriickgebildet
werden kann, wobei die fiir den Absorptionsyorgang erforderliche A lkalitat durch
-NHj-Zusatz aufrecht erhalten wird, dad. gek., daB das zu reinigende Gas in 2 Strome
aerart aufgeteilt wird, daB der NH3-Geh. des einen Gasstromes zur Aufrechterhaltung der
prforderlii^hen A lkalitat in der Wasehfl. ausreicht, u. aus dem anderen Gasstrom das
^ H 3 entfernt wird. Die beiden Gasstróme werden hierauf miteinander yereinigt m it
r alkal. Wasehfl. behandelt. Bei Inbetriebnahme wird der Wasehfl. auBer dem
1766 H I1X. B r e n n s t o f f e . E rd ó l. M in e ra lO le . 1 9 3 6 . I.

NH3, das durch das Gas unmittelbar in die Reinigungsanlage gelangt, weiteres NH,
zugesetzt, das aus den vorher abgesehiedenen fisen NH3-Verbb. gewonnen wird.
(D. R. P. 622 042 KI. 26d vom 29/11.1931, ausg. 18/11.1935. A. Prior. 16/12.
1930.) H au sw a ld .
Heinrich Schmidt, Bochum, Raffination roher Benzolkohlenwasserstoffgemische,
z. B. Schwerbenzol durch Druckerhitzung, dad. gek., 1. daB die Erhitzung bei einer
in der Nahe von 320° aber nicht daruber liegenden Temp. durchgefiihrt u. gegebenen-
falls das von den entstandenen Polymerisationsprodd. befreite Erzeugnis m it H2S04
nachbehandelt wird, — 2. daB das Bzl.-KW-stoffgemiseh nach Abtrennung der bei
der Druckerhitzung gebildeten Polymerisationsprodd. einer erneuten Druckerhitzung
bei einer in der Nahe von 320°, aber nicht daruber liegenden Temp., unterworfen wird.
Man erhalt ein Cumaronliarz von eigenartig hellroter Farbę, groBer Durchsiehtigkeit
u. vólliger Bzl.-Loslichkeit. Die Waschverluste bei der H 2S 0 4-Behandlung werden bei
Einhaltung dieser Temp. auf ein sehr geringes MaB herabgesetzt. (D. R. P. 602034
KI. 12r vom 13/2. 1929, ausg. 30/8. 1934.) P r o b st .
Barrett Co., New York, N. Y., iibert. von: George E. Brandon, Iroton, O.,
V. St. A., Teerdestillation. Ein in einem Semet-Solvay-System abgetrennter Teer wird
entwassert, auf rund 100° oder etwas hoher aufgeheizt u. in Mengen von 200 Gallonen
in der Stde. aufwarts in h. Koksofcngase, wie sie aus den Einzelofen kommen, verspriiht,
Aus der Dest. wird ein groBerer oder geringerer Anteil fluehtiger Ole u. ein W eichpech
mit einem F. yon etwa 42° gewonnen. Auch Pech von hoherem F., etwa 55° u. daruber,
kann durch entsprechende Regelung der Spruhoperation leicht hergestellt werden.
(A. P. 1 958 416 vom 14/12. 1926, ausg. 15/5. 1934.) GANZLIN.
Barrett Co., New Jersey, New York, N. Y., iibert. von: Edward H. Ellms,
Englewood, N. J., V. St. A., Destiłlatimi von Teer. Man bringt in einer Rk.-Kammer,
die mit einer Koksofenbatterie in Verb. steht, einen mittels Spriihdiisen erzeugten,
feinen Teerspruhregen m it h., aus einer Sammelleitung zugefiihrten Koksofengasen
in innigo Beriihrung, so daB die Teerolo verdampfen, u. befreit das Teeroldampf-
Gasgemisch in einer hintergeschaltetcn, vorzugsweise elektr. Reinigungsanlage System
„Cottrell", von festem C u. von den bei der Temp. u. der Stromungsgeschwindigkeit
nicht verdampfbaren Pechbestandteilen. Durch Abkiihlung des gereinigten Gcmisches
werden die Dampfe von den Gasen in iiblicher Weise getrennt. (A. P. 1958 849
voni 10/10. 1928, ausg. 15/5. 1934.) P ro bst.
Ges. fiir Teerverwertung m. b. H., Duisburg-Meiderich, Aufarbeitung der bei
der Verkokung von Pech etitstehenden DestiUate, dad. gek., daB die Destillate auf etwa
300° erhitzt u. dann m it 0 2 oder Luft oder einem anderen 0 2-haltigen Gas behandelt
werden. — Die Pechausbeuto wird dadurch bis auf 93% erhoht. (D. R. P. 622735
KI. 22 h vom 7/8. 1932, ausg. 5/12. 1935.) B ra un s.
George William James Bradley, England, Gemnnung von Saure und harzartigen
Stoffen aus Sauretcer. Um die Saure von den harzartigen u. anderen Stoffen zu trennen
u. wiederzugewinnen, laBt man den Saureteer, wie er bei der Reinigung von Bzl. oder
anderen fl. KW-stoffen anfallt, m it einer Temp. bis etwa 50° direkt aus dem Agitator
in sd., wahrend des Einlaufenlassens sd. gehaltenes W. einlaufen. (F. P. 768 090 voni
7/5. 1934, ausg. 31/7. 1934. E. Priorr. 27/2. 1933 u. 27/1. 1934.) G a n z l i n .
Standard Oil Development Co., Del., iibert. von: Clarencó R. Wise, Roselle
und David F. Edwards, Elisabeth, N. J ., V. St. A., Oewinnung von Harz aus gespaltenem
Teer oder Petroleumpech. Der Teer wird zunachst m it H 2S 0 4 von 66° Be behandelt
u. der Schlamm abgeschieden. Der saure Teer wird m it Fullcrerde gemischt, erhitzt,
filtriert u. unter Vakuum (3—5 mm Hg) boi 650—700° F dest. Das H arz bleibt ais
Riickstand. — S ta tt H„S04 kann m it wasserfreiem A1C13, FeCl3 u. ZnCl2 g e a r b e i t e t
werden. (A. P. 2 018771 vom 18/9. i931, ausg. 29/10.1935.) B rau n s.
Standard-I. G. Co-, iibert, von: Garland H. B. Davis, Baton Rouge, La.,
V. St. A., Druckhydrierung von Brennstoffen. C-haltige Stoffe (Kohle, Petroleum,
Destillate u. Riickstande desselben Olschiefers u. a.), die normalerweise kleine Mengen
N2 enthalten, werden auf Tempp. oberhalb ca. 370° erhitzt u. in einer Rk.-Kammer
oberhalb 20 at, rorzugsweise bei 100 oder 200 a t oder daruber, u. zwischen ca. 370
u. 595° m it H 2 oder einem ca. 80—95% H2 enthaltenden Gas aus beliebiger Quelle
hydriert, wobei auch nicht C-haltige Stoffe umgewandelt werden, z. B. S in H>S,
Na in NH3. Die Rk. wird vorzugsweise in Ggw. schwefelfester K atalysatoren (Osydc
oder Sulfide der Metalle der 2., 4. u. 6. Gruppe des period. Systems oder dereń Gemische,
insbesondere Oxyde oder Sulfide des Cr, Mo, W, gemischt mit Oxyden des Zn oder
1936. I. H IIX. B r e n n s t o f f e . E rd ó l. M in e ra ló le . 1767

Mg) durchgefiihrt. Aus dem Rk.-Gemiscli werden nach Warmcaustausch m it Frisch-


material die Gase abgetrennt u. in den ProzeB zuriickgeleitet, nachdem zuvor N H 3
in Waschtiłrmen mittels C 02-haltigem W. unter Druck in Form yon S-freiem (NH4)2C03
u. weiterhin H„S u. KW-stoffe mittels Leichtol abgeschiedcn worden sind. Die Gas-
wasche kann auch in umgekehrter Reihenfolge yorgenommen werden. Die Ausbeute
an (NH4)2C03 kann durch Einfuhrung zusatzlicher Mengen N2 in die Rk.-Kammer
crhoht werden. (A. P. 1 960 204 vom 8/1. 1931, ausg. 22/5. 1934.) P robst.
International Hydrogenation Patents Co. Ltd., Liechtenstein, Druckhydrierung
kohlenstoffhaltiger Stoffe. Die Widerstandsfahigkeit der A pparaturen zur Herst. yon
klopffesten Treibstoffen, Mittelolen, Leuchtolen oder Schmierólen durch Druckhydrierung
C-haltiger Stoffe (Kohlen yerschiedener Herkunft, Torf, Olschiefer, Holz, Mineralole,
Teere, dereń Dest.-, Umwandlungs- u. Extraktionsprodd.) oder zur raffinierenden
Hydrierung von Rohbzl. oder anderen KW-stoffen gegen sauer reagierende Bcstand-
teile, insbesondere zwischen 200 u. 300°, wird dadurch erhoht, daB man sie innen mit
einer ca. 0,1—0,8 mm dicken Schicht Tantal oder einer solches enthaltenden Legierung
(Ta mit Spezialśtahlen, wie Chrom-, Nickel- oder Chromnickelstahl) auskleidet. Hierzu
kann das weniger kostspielige, N b enthaltende Ta yerwendet werden. Ein zu hoher
Geh. an C ist jedoch zu yermeiden. Der Geh. dieser Legierungen an Ta betragt meistens
nicht > 10%, im allgemeinen nicht > 5% , z. B. 0,2—2,7% . Gute Ergebnisse werden
mit Legierungen aus Ta m it V, W oder Mo oder aus Ta m it zwei der drei genannten
oder aus Fe mit bis zu 1% Ta u. bis zu 2% Al oder aus Fe m it bis zu 1% Ta, 5% Al
u. bis zu 2% Ti erzielt. Die Ta-Schicht kann aufgowalzt oder aufgepreBt werden,
Legierungen lassen sich im Tauchverf. im geschmolzenen oder pulverfórmigen Zustand
aufbringen, wobei im letzteren Falle eine Hitzebehandlung im Pulver erforderlich ist.
Auch konnen die Apparateteile galyan. iiberzogen werden u. durch eine Nachbehandlung
in der Hitze in einer H 2- u. oder Metalldainpfatmosphare, z. B. Zn, notigenfalls unter
Druck, gcfestigt werden. — Die Behandlung der C-haltigen Stoffe m it H 2 oder H 2-
haltigen Gasen (N2, CO, C 02, H 2S, W.-Dampf, CH, oder andere KW-stoffe) wird
hierbei meistens zwischen 250 u. 700°, im allgemeinen zwischen 380 u. 550° u. meistens
> 20 at, yorzugsweise > 50 at, im allgemeinen bei ca. 100, 200, 300, 500 u. in gewissen
Fallen selbst bei 1000 a t yorgenommen. Ais K atalysatoren sind die Schwermetalle
der 6. Gruppe des period. Systems besonders gceignet, aber auch Cr, U oder ihre Verbb.
oder Sn, V, Re, Mn, Zn, Cd, Al oder Co oder ihre Vcrbb. oder Oxyde, Hydroxyde oder
Sulfide der Metalle der 6. Gruppe (s. o.) sind brauchbar. Die Menge des zuzusetzenden
H, betragt im allgemeinen 400, 600, 1000, 2000 oder mehr cbm (gemessen unter Normal-
bedingungen) auf die Tonne des C-haltigen Stoffes). (F. P. 765 923 vom 22/12. 1933,
ausg. 18/6. 1934. E. P. 427 435 vom 22/12. 1933, ausg. 23/5. 1935.) P robst.
Co. des Mines de Vicoigne, Noeux & Drocourt, Frankreich, Druckhydrierung
m i Koldenpech. In einer der Druckhydrierung yoraufgehenden Stufe wird dem zu
behandelnden KW -stoff (Kohlenpech) unter Atmosphiirendruck oder dariiber ein
Alkali- oder Erdalkalimetall oder ein Gemiseh oder eine Yerb. derselben einyerleibt.
Das sich unter H 2-Entw. losende Metali w irkt bei der Druckhydrierung katalyt, be-
sehleunigend. — In einem m it Ruhrer yersehenen GefaB werden 100 kg Steinkohlen-
hartpcch (F. 90°) auf 120° erhitzt, unter starkem Riihren m it 2% stuckigem Na yersetzt
u. hierauf 1 Stde. lang auf 250—280° erhitzt. Beim Abkiihlen erhalt man eine homogene
-'1- mit muscheligem Bruch u. F. 140°, die sich unter 100—200 a t u. bei 300—450°
ohne weiteres mit H , hydrieren laBt, (F. P. 768 351 vom 29/4. 1933, ausg. 4/8.
1934.) P robst.
Processco, Ltd., San Francisco, ubert. yon: Milon J. Trumble, Alhambra, und
William L. Seeley, Los Angeles, Cal., V. St. A., Aufarbeitung yon Druckhydrierungfs-
produkten. In einem aufrecht stehenden Stahlzylinder werden Prodd. der Druck­
hydrierung durch Absitzenlassen in ein leichteres von Verunreinigungen befreites 01
u. in einen atark kohlehaltigen Schlamm getrennt, der an dem kon. Boden der ein-
gebauten Olkammer kontinuierlich u. tropfenweise abgelassen wird. Durch entgegen
gefiihrten, ca. 760° h. W .-Dampf wird auf m it Eisenosyd iiberzogenen Sieben eine rest-
wse Vergasung des kohlehaltigen Olschlammes erzielt. Neben den Osyden des C u.
werden geringe Mengen gesatt. u. ungesatt. KW-stoffgase gebildet. E nthalt das
Kiseno.xyd 2,5% Cr20 3 + 0,5% Ce02, so kann die Rk.-Geschwindigkeit bei ca. 540°
um das ca. 700-fache beschleunigt werden. (A. P. 1948 808 voin 13/12. 1930, ausg.
27/2- 1934.) P robst.
1768 H j lx. B r e n n s t o f f e . E rdól. M in e r a l o l e . 1 9 3 6 . I.

Fred. B. Friend, Canada, Extraklion von Teersand. Um aus Teersand 01 u.


Bitumen zu gewinnen, wird diesem von einer zentralen Stello Warme durch Ver-
brcnnungsgase unter moglichster Ausnutzung ihres Warmegeh. zugefiihrt, wahrend
gleichzoitig durch andere Bohrlocher ein Druckmedium ais Transportmittel fiir 01 u.
Bitumen zugefiihrt wird u. aus weiteren Bohrlóchern 01 u. Bitumen abgcsaugt werden.
Ais Transportmedium dienen Oldiimpfe. (Can. P. 344166 vom 2/10. 1933, ausg. 28/8.
1934.) J u . S c h m id t .
Tretolite Comp., Webster Groves, iibert. von: John Charles Walker, Eldorado,
V. St. A., Brechen von Ol-Wasseretnulsionen. Der Emulsion wird ais Entemulgierungs-
m ittel ein Gemisch yon Sulfoolsaure, Olsaure u. Stearolacton zugesetzt. (A. P.
2000 725 vom 5/12. 1921, ausg. 7/5. 1935.) J u . S c h m id t .
Tretolite Comp., Webster Groves, iibert. von: John Charles Walker, Eldorado,
V. St. A., Brechen von Ol-Wasseremulsionen. Der Emulsion werden Sulfurierungs- u.
Kondensationsprodd. aus gleichen Mengen teehn. Bzl. u. teehn. Olsaure ais Entemulgie-
rungsmittel zugesetzt. (A. P. 2 000 802 vom 2/9.1921, ausg. 5/7. 1935.) J u . S chm idt .
Tretolite Comp., Webster Groves, iibert. von: Claudius H. M. Roberts, Long
Beach, Calif., V. St. A., Zerstoren von Petroleumemulsionen. Ais Entemulgierungsmittel
dient ein lnehrwertiger Alkohol, der m it einer mehrwertigen Saure derart yerestert ist,
daB noch freie H-Atome von Sauregruppen yorhanden sind, die w-iederum durch einen
KW-stoffrest, der nicht aus einer mehrwertigen Saure oder einem mehrwertigen Alkohol
stammt, abgesatt. ist. Sowohl der mehrwertige Alkohol, wie die mehrwertige Saure
konnen aliphat., aromat., hydroaromat. oder gemischtstammiger N atur sein. Es werden
eine groBe Anzahl moglicher Komponenten aufgezahlt. Fiir die Herst. eines geeigneten
Entemulgierungsmittels werden Phthalsaure oder Phthalsaureanhydrid m it Glycerin
etwa 10 Min. auf 150° erliitzt. D arauf wird das erhalteno Zwischenprod. mit dem
gleichen Gewicht Ricinusol etwa 20 Min. auf 250° erhitzt, zur Umsetzung noch freier
Sauregruppen m it dem Trioleinglycerid. (A. P. 2 000 717 yom 13/4. 1933, ausg. 7/5.
1935.) J u . S ch m id t .
Śocony-Vacuum Oil Comp., New York, iibert. von: Myron J. Burkhard,
Ridgewood, V. St. A., Destillation von Kohlenwasserstoffolen. Die KW-stoffole werden
in einer Fraktionierkolonne in Kopf-, Zwischen- u. Bodenfraktion fraktioniert. Die
Zwischonfraktion wird in eine zweite Fraktionierkolonne eingefiihrt u. hier im Gegen-
strom zu einem Teil der Kopffraktion nochmals unter geringerem Druck einer Ver-
dampfung unterworfen. Aus den hierbei yerdampften Anteilen werden die leicht
kondensierbaren Teile abgetrennt; der Rest wird wieder in Hauptfraktionierkolonne in
der Nahe der Entnahmestelle fiir die Zwischenfraktion eingefiihrt. (A. P. 2009079
Tom 30/8.1933, ausg. 23/7. 1935.) J u . S ch m id t .
N. V. de Bataafsche Petroleum Mij., Haag, Fraktionieren von Kohlenwasser-
stoffen. Man fiihrt die postenweise Fraktionierung, z. B. yon Roherdol, gemeinsam
m it fraktionierter Kondensation d erart scharf durch, daB wenigstens eine oberhalb
70° sd. Fraktion in einem Reinheitsgrad anfiillt, der einem Geh. yon weniger ais 1%
an der nachst hoheren u./oder der nachst niedrigeren Fraktion entspricht. (Ung. P-
112862 yom 17/10. 1934, ausg. 2/9. 1935, 28/10' 1933.) Maas .
Standard-I. G. Co., iibert. yon: Robert P. Russell, Elizabeth, N. J., V. St. A-,
Herstellung niedrig siedender Kohlenwassersloffe aus hoher sd. durch Behandeln mit
freiem H 2 bei Tempp. bis 548° unter Drucken iiber 100 a t in einem Itk.-Oefiji. bei
welchem zumindest die Innenwandung aus einer Eisenlegierung besteht, welche 27% Cr,
22% N i, nicht mehr ais 2% S i u. weniger ais 0,5% C enthalt. (A. P. 1 949 631 vom
26/7. 1930, ausg. 6/3. 1934.) GANZLIN.
International Hydrogenation Patents Comp. Ltd., Liechtenstein, Uberfuhren
hochsiedender Kohlemmsserstoffc in niedriger siedende. Hoehsd., insbesondere mehr-
kernige KW-stoffe werden kontinuierlich zunachst bei Tempp. zwischen 340 u. 480 u.
iiber 200 a t Druck in Ggw. stark hydrierend wirkender K atalysatoren mit mehr ais
400 ebm H2 auf die Tonne 01 oder entsprechende Mengen H 2 enthaltenden Gasen der
Druckhydrierung unterworfen u. anschlieBend in Ggw. wenig hydrierend, aber stark
spaltend wirkender K atalysatoren bei Tempp. iiber 480° u. einem Druck yon iiber 20 at
(100, 200 a t oder mehr), in Ggw. yon weniger ais 400 cbm H 2 auf die Tonne 01, durch
spaltende Hydrierung in niedriger sd. KW-stoffe (mit hoher Klopffestigkeit) iiber-
gefiihrt. (F. P. 772 255 vom 13/8. 1934, ausg. 26/10. 1934. A. Prior. 3/0.
1933.) G a n z l in .
1936. I. H xlx. B r e n n s t o f f e . E bd Ol . H i n e r a l O l e . 1769

N. V. de Bataalsche Petroleum Maatschappij, Holland, Herstellung vonOlefinen.


KW-stoffgemische, die ganz oder teilweise aus aliphat. KW-stoffen bestehen, ins­
besondere Paraffinwachs odor ein mindestens 20% Paraffinwacbs enthaltendes Gemisch,
werden, vorzugsweiso in der Dampfphase u. bei nicht zu hohen Tempp., zu einem
Olefine mit mehr ais 5 C-Atomen entkaltenden Gemisch gespalten. Die Spaltung
kann auch zunachst in fl. u. dann in Dampfphase durchgefuhrt werden. Je nach Geh.
an Paraffinwachs erhiilt man bei der fraktionierten Dest. mehr oder weniger groBe,
innerhalb eines engen Siedebereiches liegende Fraktionen ungesatt. KW-stoffe, was durch
eine verschieden stark ausgepragte Plateaubldg. der Dest.-Kurven kenntlich wird,
wenn man auf der Ordinate die Tempp. u. auf der Abscisse die Mengen an Destillat
auftragt. — 260(1) Spaltprodd. eines weiBen Paraffinwachses liefern beim Frak-
tionieren ca. 50 vom Kp. 64°, ca. 55 vom Kp. 93°, ca. 55 yom Kp. 120° u. ca. 50 vom
Kp. 145°, wahrend die dazwischen liegenden Fraktionen nur ca. 50 betragen. Die
Hauptfraktioncn bestehen aus Hexen, Heptylen, Octen u. Nonen. (F. P. 773 231 vom
14/5. 1934, ausg. 14/11. 1934. Holi. Prior. 15/5. 1933. E. P. 426 843 yom 30/4. 1934,
ansg. 9/5. 1935. Holi. Prior. 15/5. 1933.) P robst.
N. V. de Bataafsche Petroleum Maatschappij, Holland, Hersldlung m n Olcfinen.
Man apaltet KW-stoffgemische (Erdole, Dest. u. Riickstande derselben, paraffinhaltige
Ole, Paraffingatsch, H art- u. Weichparaffin usw.) in der Dampfphase oder in 2 Stufen,
erst in fl. u. dann in Dampfphase, u. behandelt die ungesatt. Spaltprodd. m it Raffi-
nationsmitteln (H ,S 04, H N 03, Chromsaure, A1C13, BF3 usw.) oder m it selektiven
Losungsmm. (fl. S 0 2, Furfurol, Ather-A., Nitrobenzol, Chinolin, Isochinolin usw.)
u. fraktioniert, um wenigstens eine Fraktion m it konstantem Kp. daraus zu erhalten,
die auf D eriw . weiter verarbeitet werden kann. (F. P. 783 660 vom 4/1. 1935, ausg.
17/7.1935. Holi. Prior. 10/1. 1934.) P robst.
TIniversal Oil Products Co., iibert. von: Lyman C. Huff, Chicago, V. St. A.,
Spalten ton Kohlenwassersloffólen. Das Rohol wird in Bzn., Mittelfraktion u. Schwerol
fraktioniert. Mittelfraktion u. Schwerol werden getrennt (Mittelol unter strengeren
Druck- u. Temp.-Bedingungen) gespalten u. verdampft. Die dampffórmigen Rk.-Prodd.
werden wie das Robol fraktioniert, u. Mittelfraktion u. Schwerol den entsprechenden
Spaltzonen wieder zugeleitet. (Can. P. 341365 vom 9/12. 1932, ausg. 1/5.
1934.) J u . S c h m id t .
Universal Oil Products Co., iibert. yon: Gustav EgloJf, Chicago, V. St. A.,
Spaltierfahren. Das Frischól wird unter Druck bei teilweiser Verdampfung gespalten;
dipjiicht yerdampften Anteile werden in einer zweiten Spaltzone unter Druckemiedrigung
weiterer Verdampfung unterworfen, die dampffórmigen Prodd. beider Spaltzonen
gemeinsam, event. unter em euter Dmckverminderung, fraktioniert. Das RuckfluB-
kondensat wird in einer weiteren Spaltzone unter strengeren Druck- u. Temp.-Be­
dingungen gespalten. (Can. P. 341366 yom 26/5.1933, ausg. 1/5.1934.) J u . S c h m i d t .
Universal Oil Products Co., iibert. von: Gustav Egloff, Chicago, V. St. A.,
Spallterfahrcn. Das Rohol wird in einer Rohrschlange unter Druck gespalten u. unter
teilweiser Entspannung in einem Verdampfer verdampft. Der Ruckstand wird unter
weiterer Entspannung u. Erhitzung weiterer Verdampfung unterworfen, das hierbei
anfallende Destillat gemeinsam m it einem RiickfluBkondensat aus den dampffórmigen
Prodd. der ersten Spaltzone in einer zweiten Spaltzone in einer Rohrschlange unter
strengeren Rk.-Bedingungen gespalten, in einen zweiten Verdampfer entspannt, die
Dampfe fraktioniert u. das RiickfluBkondensat aus diesen der zweiten Spaltzone wieder
zugeleitet. (Can. P. 341367 vom 26/5. 1933, ausg. 1/5. 1934.) J u . S c h m id t .
QGniversal Oil Products Co., iibert. von: Jean Delattre Seguy, Chicago,
v. St. A., Spaltung von Kohlemmsserstoffólen. Rohól wird unter Druck gespalten u. ver-
oampft, die Dampfe werden fraktioniert. Ein RiickfluBkondensat aus der Fraktionierung
^ |rd durch indirekte Behcizung m it einem fl. Heizmedium zwecks Austreibung der
S<^‘ -Anteile em eut erhitzt. Ais Heizmedium dient daa RiickfluBkondensat, das
auf hóhere Temp. erhitzt u. im Kreislauf gefiihrt wird. Die aus dem Heizmedium ent-
weichenden Oldampfe werden der Fraktionierzone zugeleitet. (Can. P. 341369 vom
-5/6. 1933, ausg. 1/5. 1934.) J u . S c h m id t .
Standard Oil Development Co., N e w York, N . Y., iibert. von: Louis Link,
“ aton Rouge, La., V. St. A., Spaltzerfahren. Man entteert das Spaltprod., indem man
<110 Spaltgase yor ihrer Verdichtung bei geringerem ais Atmosphiirendruck m it 01,
^em -^usgangsprod. des Verf. in Beruhrung bringt. (Can. P. 340 812 yom 6/2.
1931, ausg. 10/4. 1934. A. Prior. 14/2. 1930.) N it z e .
xvm . L 115
1770 HXIV B re n n s to ffe . E rd O l. M in e ra lO le . 1936. I.

Carburants Synthśtięiues (Soc. Anon.), Paris, Metalloxyde ais Katalysatoren,


insbesondere fiir Spaltverfahren. Um die A ktivitat der K atalysatoren zu yergroBern,
werden die Metalloxyde yor ihrer Benutzung einer Behandlung bei einer hóheren Temp.
(gewohnlich oberhalb 700°) ais bei der Verwendung unterworfen. (Belg. P. 388789
yom 26/5. 1932, Auszug veroff. 20/12. 1932. F. Prior. 2/6. 1931.) N it z e .
N. V. de Bataafsche Petroleum Maatsehappij, Niederlande, Benzingewinnung
durch Destillation. Die Klopffcstigkeit yon Bzn.-Destillaten fallt proportional mit
fallender Fluchtigkeit (Vol.-°/o Destillat bis 100°), jedoch unterhalb einer fiir jedes Bzn.
charakterist. Fluchtigkeit starker ais oberhalb dieser. Die Dest. soli so geleitet werden,
daB ein Bzn. m it einer Klopffcstigkeit erhalten wird, die dem gekennzeichneten Wechsel
in der Proportionalitat zur Fluchtigkeit entspricht. (F. P. 780 916 vom 7/11. 1934,
ausg. 6/5. 1935. Holi. Prior. 8/11. 1933.) J u . S c h m id t .
Standard Oil Co. of California, Wilmington, Dcl., iibert. von: Vernon Lantz,
San Francisco, Cal., Y. St. A., Kraftstoff. Man yerhindert die Entmischung von Gasohn
bzw. Erdóldestillat-A.-Mischungen durch Zusatz eines Amins, wie Triathylamin oder
Piperidin. (Can. P. 346 554 vom 17/7. 1934, ausg. 4/12. 1934.) N it z e .
Gas Light & Coke Comp., Roland Hall Griffith und Samuel Gerald Hill,
London, Motortreibmittel. Um Teerole oder hocharomat. KW-stoffóle fiir die Ver-
wendung in Explosionsmotoren, insbesondere Dieselmaschinen geeignet zu machen,
werden ihnen 0,f>—1% einer organ. Verb. zugesetzt, die an zwei benachbarten C-Atomcn
ein Halogen u. eine Nitrat-(NÓ3)-Gruppe enthalt. Solche Verbb. werden durch Bc-
handlung yon Dihalogenverbb. m it einem Mol. alkoh., wasserfreiem A gN 03 erhalten.
Erwahnt werden 9,10-Bromstearinsaurenitrat, Chlorstearinsaurenitrat. Weiter wird
Dibrompinen mit AgN03 umgesetzt. Zimtsaureathylester wird m it B r in a,/?-Dibrom-
/?-phenylpropionsaureester ubergefiihrt u. aus diesem m it AgN03 ein Br-Atom durch
N 0 3 ersetzt. (E. P. 436 027 vom 2/7. 1934, ausg. 31/10. 1935.) Ju . S c h m i d t .
Luigi Uttini, Genua, Motortreibmittd, bestehend aus 60% Aromaten (Bzl-,
Toluol, Xylol, leiehte Teerdestillate), 35% Aliphaten aus Erdol (z. B. Kp. 270—310°)
u. 5% Aceton. (It. P. 281663 vom 30/7. 1929.) Ju . S c h m i d t .
International Hydrogenation Patents Co., Ltd., Liechtenstein, Herstdlung ron
Motorbrennstoffen. Man unterw irft KW-stoffraktionen m it niedrigerem, mittlerem oder
hóherem Kp., z. B. Leichtol, Mittelol oder Schweról, bei 300°, vorzugsweise zwischen
100 u. 275°, u. bei 20, 50, 100, 200, 400 oder mehr a t einer gemaBigten Hydrierung,
so daB nur Diolcfine, Harze oder Asphalte hydriert werden, u. laBt dieser absattigenden
Hydrierung eine raffinierende Hydrierung oder eine raffinierende Spaltung oder einen
Abbau oder eine Aromatisierung folgen. Ais Kontaktstoffe bei der hydrierenden Vor-
behandlung sind Metallverbb. der 2.—8. Gruppe des period. Systems, z. B. Oxyde,
Phosphide, Nitride, insbesondere Sulfide, yorzugsweise z. B. Sulfide des Mo, W, Cr,
V, Mn, Co, Ni, Fe, Zn, Be, U, Sn oder Gemische in Mengen von 0,1, 0,5 u. 1% geeignet.
(F. P. 767 108 vom 13/1. 1934, ausg. 10/7. 1934. D. Prior. 13/1. 1933.) PROBST.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Herstdlung von Motorbrennstoffen
aus gasformige Paraffin-KW-stoffe enthaltenden Gasen (Erdgase, Spaltgase, Druck-
hydrierungsgase). Die Umwandlung erfolgt in zwei Stufen. Zwischen ca. 450 u. 1300°.
vorzugsweise 1100°, werden, Yorzugsweise bei Atmospliarendruck, in period, auf-
zuheizenden Kammern (Cowpern), die m it katalyt. wirkendem, die C-Abscheidung
nieht begiinstigendem Einbau, z. B. keram., m it Salzen des Cr, Cu oder Mn getranktem
Materiał yersehen oder m it Si, Cr, Mo oder anderen Metallen oder m it Carbiden oder
Silicidcn (Siliciumcarbid) ausgekleidet sind, oder in Metallrohren aus Kupfer-Mangan
oder Legierungen aus Cr u. Fe, W oder Mo oder aus m it Cr oder Al ausgekleidetcm
Fe, Olefine u. H 2 gebildet. Die Bk. kann auch im Gaserzeuger in Ggw. von h. Koks
durchgefuhrt werden. Die Temp. richtet sich nach der Zus. der zu spaltenden Gase.
Sie betragt bei M dhan ca. 900—1300°, bei Athan ca. 650—900°, bei Propan u. Butan
ca. 600—850° u. bei Pentan ca. 550—800°. Nach Abtrennung der hierbei gebildeten
fl. Anteile werden die gasformigen Olefine bei 350—900°, yorzugsweise unter erhohtem
Druck (20—300 at), zu fl. KW-stoffen polymerisiert. Auch diese Umwandlung erfolgt
yorzugsweise in Ggw. yon K atalysatoren, die eine C-Abscheidung yerhindem. Ais
geeignet haben sich Ag, Mo, Cr, W oder ihre Verbb., oder Legierungen aus Mn u. Cu
oder Zn oder Sn oder Ełemente der 4. Gruppe des period. Systems oder Silicide, Caibide
oder Glanzkohle, Graphit, Koks oder Blei oder T itan erwiesen. (F. P. 761 937 y°m
5/9. 1933, ausg. 30/3. 1934.) P r OBST.
1936. I. Hxra. B re n n s to ffe . E rtiO l. M in e ra ló le . 1771

Universal Oil Products Comp., iibert. von: VladLmir Ipatieff, Chicago, 111.,
V. St. A., Behandlung von Kohlenwasserstoffólen. Um Dest.-Benzine klopffcster zu
machen, werden sie m it Spaltgasen in Ggw. von hoch-%ig. H 2S 0 4 polymerisiert. Es
werden z. B. 5,5 Gall. Dest.-Bzn. m it 3,5 Gall. H 2S 0 4 u. 1860 KubikfuB Spaltgas be­
handelt, wodurch 235% (bczogen auf Dest.-Bzn.) Polymerisationsprod. erhalten werden,
das nach Mischung m it 10% eines Bzn. m it Octanzahl 67,5 eine Octanzahl von 83 auf-
weist. (A. P. 2 001906 vom 26/10. 1932, ausg. 21/5. 1935.) J u . S c h m id t .
Universal Oil Products Comp., iibert. von: Vladimir Ipatieff, Chicago, Ul.,
V. St. A., Behandlung von Motortreibsloffen. Diese werden zur Erhóhung ihrer Klopf-
festigkeit bei etwa 525—560° gespalten u. darauf m it den dabei gebildeten olefin.
Gasen in Ggw. von H 2S 0 4 einer Kondensation unterworfen. Bei dieser reagieren die
Bzl.-KW-stoffe m it den Olefinen unter Bldg. von alkylierten Aromaten. (A. P.
2001907 vom 26/10.1932, ausg. 21/5.1935.) Ju . S c h m id t .
Universal Oil Products Comp., ubert. von: Vladimir Ipatieff, Chicago, 111.,
V. S t. A., Herstellung vcni Motortreibsloffen■ Spaltgase werden bei etwa 38° m it Saure-
schlamm aus der Raffination von Mineralólen polymerisiert. Durch die Verwendung
von Saureschlamm sta tt reiner H 2S 04 soli die Bldg. von hochpolymerisierten Prodd.
zuriickgedammt werden. Durch diese Ausnutzung der Spaltgase kann die Gesamt-
benzinausbeute bei Spaltverff. um etwa 15% erhóht werden. (A. P- 2 001908 vom
26/10.1932, ausg. 21/5. 1935.) Ju . S c h m id t .
Universal Oil Products Comp., iibert. von: Vladimir Ipatieff, Chicago, Ul.,
V. St. A., Behandlung von Kohlemmssersloffólen. Aromat. KW-stoffe werden zur
Erhóhung ihrer Klopffestigkeit gemeinsam m it olefin. Gasen (Spaltgasen) m it Saure­
schlamm aus der Mineralólraffination bel etwa 0° unter Bldg. von alkylierten Aromaten
kondensiert. Das Verf. kann in entsprechender Weise auch auf Dest.-Benzine an-
gewendet werden. (A. PP. 2 001 909 vom 26/10. 1932 u. 2 001 910 vom 28/10. 1932,
beidc ausg. 21/5. 1935.) Jii. S c h m i d t .
Standard Oil Co., iibert. von: Robert E. Wilson, Chicago, 111., und Justin
L. Bussies, Hammond, Ind., Y. St. A., Behandlung von Treibstoffen. Zwecks Ver-
hinderung der Verfarbung von Brennkraftmaschinentreibstoff, wie Gasolin, unter der
Wrkg. des ais Verharzungsverhinderungsmittel zugesetzten a-Naphthols bzw. der gleieh-
wertigen Stoffe, wie p-Phenylendiamin u. a-Naphthylamin, setzt m an auch noch geringo
Mengen einer mehrere OH-Gruppen enthaltenden aromat. Yerb., z. B. Gallussaure
bzw. Polyphenole zu. (Can. P. 345 089 vom 18/3. 1933, ausg. 2/10. 1934.) N i t z e .
Standard Oil Co., iibert. von: Robert E. Burkę, Cleveland, O., V. St. A., Be-
handlung von Treibstoffen fiir Brennkraftmaschinen. Aus Erdól durch Spalten gewonnene
Dest.-Prodd. werden m it gcringen Mengen eines die Gruppe = N —N = enthaltenden
Reagcnses behandelt; es kommen Semicarbazide, oder in 4-Stellung substituierte
Carbazido bzw*. Hydrazine in Frage, in denen ein oder mehrere H-Atomo durch Alkyle
oder Aryle auBer Mononaphthyl ersćtzt sind. (Can. P. 339 715 vom 19/12. 1932, ausg.
27/2. 1934.) N it z e .
Soeiśte d’fitudes et de Rćalisation dite Ereal, Belgien, Iteinigung und Stabili-
*!erung von ais Mołortreibmittel verwendbaren Kohlcnwasserstoffen. Die KW-stoffe werden
durch wiederliolte Behandlung m it geringen Mengen Sulfosauren (Benzol-, Naphthalin-
sulfosauren, Methylschwefelsaure u. ahnliche) bei erhóhter Temp. (Siedetemp.) von
Di- u. Polyolefinen befreit. F u r die Behandlung ist eine besondere Kolonne beschrieben.
(F. P. 787472 yom 16/3- 1935, ausg. 23/9. 1935.) Jii. S c h m i d t , i
Michael Melamid, Berlin-Zehlendorf, Verbesserung von Motorbrennstoffen durch
Zusatz von etwa 10% eines von etwa 215—230° sd. Teerdestillats ais Antiklopfmittel.
(It. P. 279404 vom 27/3.1929.) Jii- S c h m i d t .
Jenkins Petroleum Process Comp., Chicago, V. St. A., ubert. von: Arthur
D- Smith, Erhóhung des Octanwertes von Molortreibstoffen. Leichte KW-stoffe werden in
einer Rohrschlange unter Druck in der Dampfphase zwecks Erhóhung ihres Octanwertes
behandelt u. darauf m it einem auf Spalttemp. erhitztem Riicklaufkondensat gemeinsam
m eine Spaltkammer zerstaubt. In dieser Spaltkammer findet gleichzeitig eine teilweisc
*crdampfung des RuckfluBkondensats u. ein Umlauf der nicht verdampften Anteile
durch diese Kammer u. eine auBerhalb der Kammer liegenden ErhitzerYorr. sta tt. Der
Umlauf wird durch einen Propeller bewirkt. (A. P. 1992 512 vom 20/10. 1932,
ausg. 26/2. 1935.) J u . S c h m id t .
Commercial Solvents Corp., iibert. von: William J. Bannister, Terre Haue,
• >-t. A., Antiozydationsmittel fiir Mołortreibmittel. Dem Motortreibstoff, insbesondere
115*
1772 HXIX. B r e n n s t o f f e . E rd O l. M in e ra lO le . 1936. I.

Spaltbenzinen, werden 5—20 mg eines Kondensationsprod. von Phenolen m it aliphat.


Ketonen auf 100 cem Bzn. zugesetzt. Insbesondere eignen sich die krystallisicrten
Bis-{oxyaryl)-dialkylmethane, z. B. Diphcnylolpropan oder Di-o-kresylpropan. (A. P.
2 017 827 vom 23/2. 1934, ausg. 15/10.1935.) J u . S c h m id t .
Degea, Akt-Ges. (Auerges.), Berlin, Oeruchsbeseitigung und Entfemung giftiger
Bestandteile aus Abgasen von Verbrennungskraftmaschinen. Die Gase werden uber
einen K ontaktstoff geleitet, der aus einem getrockneten Gel von groBer Oberflachen-
beschaffenheit besteht u. der ein oder mehrere Oxyde der Elemente der zweiten,
d ritten u./oder viertcn Gruppe des period. Systems enthalt u. m it P t, vorzugsweise
m it Pd oder einem Oxyd hiervon getrankt ist. Z. B. besteht der Kontaktstoff
aus Pd u. Silicagel m it oder ohne Zugabe von Z r0 2. Der Geh. an P t betragt z. B.
weniger ais 0,1%- (E. P. 436 906 vom 7/6.1934, ausg. 14/11.1935. D. Prior.
22/6. 1933.) H a u sw a ld.
Standard-I. G. Co., iibert. von: Robert P. Russell, Baton Rouge, La., V. St. A.,
Herstellung von Schmierdlen aus den Schmierolfraktionen yon Roholen durch spaltende
Druckhydrierung, wobei in begrenzter Menge auch Leichtole (Naphtha) anfallen, in
Ggw. fest angeordneter K atalysatoren (Verbb. aus der 6. Gruppe des period. Systems),
bei Tempp. zwischen 354 u. 466° unter einem IL-D ruck bis 400 at, welcher ausreichen
muB (Voryerss., Berechnungsformel), um die Lsg. der fiir das Verf. erforderlichen
H2-Menge im 01 zu siehem. (A. P. 1 963 385 vom 8/1. 1930, ausg. 19/6.1934.) G a n z l i n .
International Hydrogenation Patents Comp., Ltd., Liechtenstein, Herstellung
ron Schmierdlen und ron Paraffin m it von diesern rerschiedenen Molgewicht. Ober 300°
sd. Druckhydrierungsprodd. aus Braunkohle werden m it yerfłiissigten, bei gewóhnlicher
Temp. gasfórmigen KW-stoffen, wie Propan, yon Asphalt u. Paraffin befreit, u. darauf
bei 300° nochmals einer Druckhydrierung unterworfen. (F. P. 778 260 vom 3/4. 1935,
ausg. 7/10. 1935. D. Prior. 5/4.“ 1934.) Ju . SCHMIDT.
Mid-Continent Petroleum Corp., iibert. von: Harry T. Bennett, Tulsa, V. St. A.,
Herstellung von ólen mit hohem Viscositatsindex. Zur Erhohung des Viscositatsindexes
werden Ole, insbesondere Schmierole, m it halogensubstituierten A them extrahiert. Es
werden Schmierole m it Dichlordiathylather bei etwa 80° yermischt, darauf zwecks
Trennung in Raffinat u. E xtrakt, die bei etwa 50° beginnt, auf etwa 20° a b g e k iih lt.
Nach Abtrennung des paraffin. Raffinats yon der naphthen. Atherlsg. wird aus beiden
der Ather m it W.-Dampf abgetrieben. (A. P. 2003 233 yom 2/3. 1931, ausg. 28/5.
1935.) Ju . S c h m id t.
Mid-Continent Petroleum Corp., ubert. von: Harry T. Bennett, Tulsa, V. St. A.,
Herstellung von Olen mit hohem Viscositatsindex. (Vgl. A. P . 2 003 233; yorst. Ref.)
Die bei der Raffination yon Schmierdlen m it Dichlordiathylather anfallenden Fraktionen
werden durch W.-Dest. im Vakuum vom D ichlordiathylather befreit. Etw a hierbei
auftretende Bldg. yon Saure wird durch Filtration des Dichlordiathylathers iiber Fullcr-
erde oder durch Zusatz yon NH3 bei der Dest. kompensiert. (A. P. 2 003 234 vom 21/4.
1932, ausg. 28/5.1935.) Ju . S c h m id t.
Mid-Continent Petroleum Corp., iibert. von: Harry T. Bennett, Tulsa, V. St. A.,
Herstellung ron ólen mit hohem Viscositatsindex. (Vgl. A. P. 2 003 234; yorst. Ref-)
Die Raffination von Schmierolen m it D ichlordiathylather wird bei Tempp. zwischen
25 u. 40° im Gegenstrom durchgefiihrt, wobei das 01 portionsweise m it Dichlordiathyl­
ather extrahiert u. der E x trak t vor em euter Zugabe von Dichlordiathylather durch
Dekantieren entfernt wird. (A. P. 2003 235 yom 2/5. 1932, ausg. 28/5.
1935.) Ju . S c h m i d t .
Mid-Continent Petroleum Corp., iibert. von: Harry T. Bennett, Tulsa, V. St. A.,
Herstellung ron Ólen mit hohem Viscositatsindex. (Vgl. A . P. 2 003 235; yorst. Ref.)
Bei der Raffination yon A s p h a l t enthaltenden Schmierolen m it D ic h lo r d ia th y la th e r
wird das Raffinat hinterher m it H ,S 0 4 u. gegebenenfalls Ton nachraffiniert. (A. P-
2003236 yom 22/10. 1932, ausg. 28/5.1935.) Ju . S c h m id t.
Mid-Continent Petroleum Corp., iibert. von: Harry T. Bennett, Tulsa, V. St. A.f
Behandlung ron Ólen mit selektiren Ldsungsmiltdn. (Vgl. A. P. 2 003 236; vorst. Ref.)
Bei der Raffination yon Mineralólen m it Dichlordiathylather oder anderen saurehaltigen
Lósungsmm. soli der Sauregeh. durch Behandlung m it Fullererde zwecks Herabsetzung
des Triibungspunktes des Lósungsm. entfernt werden. Hierdurch wird eine Abscheidung
yon W. bei der selektiyen Trennung yon Mineralólen yermieden. (A. P. 2 003 237 yom
23/6. 1933, ausg. 28/5. 1935.) Ju . S c h m id t.
1936.1. S p r e n g s to f f e . G a s s c h u tz u sw . — Hxxl. L e d e r . G e rb s to ffe . 1773

Mid-Continent Petroleum Corp., iibert. von: Harry T. Bennett, Tulsa, V. St. A.,
Sdelctive Trennung von Mineralolen. (Vgl. A. P. 2 003 237; vorst. Ref.) Das bei der
Trennung mit chlorierten Athern (Dichlordiathylather) anfallende paraffin. Raffinat
wird nach Abtrennung der Hauptmenge des Losungsm. zur Entfernung der letzten
Spuren u. zwecks Geruchsverbesserung m it Dampf behandelt. (A. P. 2 003 238 vom
23/6.1933, ausg. 28/5. 1935.) J u . S c h m id t -
Mid-Continent Petroleum Corp., iibert. von: Harry T. Bennett, Tulsa, V. St. A.,
Selektive Trennung ton Mineralolen. (Ygl. A. P. 2 003 238; vorst. Ref.) Bei der
Raffination von Mineralolen m it halogenierten Athem (Dichlordiathylather) werden
aus dem zur Abtreibung des Losungsm. verwendeten D am pf das darin enthaltene
Losungsm. nach Kondensation u. Abtrennung der Hauptmenge des Losungsm. nochmals
10—20% abdest., u. aus diesen das im Dampfkondensat enthaltene Losungsm. gewonnen.
Diese MaBnahme kann auch bei Abtreibung der Hauptmenge des LSsungsm. im Vakuum
u. Entfernung des Restes aus den Olfraktionen m it W.-Dampf angewendet werden.
(A. P. 2003 239 vom 23/6. 1933, ausg. 28/5. 1935.) J u . S c h m id t .
Standard Oil Co., iibert. von: George L. Parkhurst, Chicago, 111., V. St. A.,
Reinigung von Schmierdl. Zur Entfernung von Mineralwachsen aus Schmieról lost man
sie in einem wachsausfallenden Losungsm., kiihlt darauf die Lsg., bis sie sich in zwei,
Olanteile u. Losungsm. in verschiedenem Yerhaltnis enthaltende, nicht mischbare
Schichten trennt, gewinnt aus der geringere Lósungsmm. enthaltendcn Schicht ge-
reinigtes Schmieról durch Verdampfen des Losungsm. u. fuhrt die gróBere Lósungsmm.
enthaltende Schicht in einen vor der Wachsabschcidung liegenden Abschnitt des Verf.
zuriick. (Can. P. 341 709 vom 25/11. 1932, ausg. 15/5. 1934.) N it z e .
Filippo Tregamhi, Mailand, Regenerierung von Schmierdl. Das gebrauehte 01
wird durch Erhitzen auf 270° u. Absaugen der Dampfe, gcgebenenfalls auch im Vakuum,
gctrocknet u. m it 5—50%ig. H ,S 0 4 unter Einblasen yon Luft grundlieh durchgearbeitet.
Man lilBt 10 Stdn. absetzen, dekantiert, neutralisiert unter Riihren bei 100° m it N a2COs
u. wascht m it w. W. naeh. (It. P. 315321 vom 28/7. 1933.) Sa lzm a n n .

Iruss.] A. A. Scherenziss, W. I. Gerassimow, S. K. Bole, N. W. Deimitschenko und


R. A. Swinkin, Handbuch des Kokereichemikers (der Koksindustrie). Bd. 1. Projek-
tierung von kokschem. Fabriken. Teil 4. Der Bau. Charkow-Kiiew: Goss. nautsch.-
techn. isd. 1935. (XV, 612 S.) Rbl. 14.50.

X X . Sprengstoffe. Zundwaren. Gasschutz.


Consolidirte Alkaliwerke (Erfinder: Bruno Sieg), Westeregeln, Herstellung von
patroniertm gemischten Sprengstoffen vom Sprcngeltypus aus dosierten festen u. fl.
Substanzen, dad. gek., daB der Abfiill- u. der Mischrorgang gleichzeitig in einem Arbeits-
gang in der Patrono erfolgen, indem eine genau dosierte Fl.-Menge zusammen m it dem
ebenfalls dosierten festen Bestandteil in die Patrone eintreten, u. indem hier die Mischung
stattfindet. Nach diesem Yerf. wird z. B. ein Sprengstoff aus 90% KC103 u. 10 Petroleum
oder 90,5% KC103, 6,5 Spindelól u. 3 Buchenholzmehl hergestellt. Das Verf. ist gefahrlos.
Die erhaltenen Sprengstoffgemische sind gleichmaBig u. innig gemischt. An H and
von Zeichnungen ist das Verf. naher erlautert. (D. R. P. 621247 KI. 78 o vom 27/3.
1931, ausg. 4/11. 1935.) H olzam er.

Jnan Josć Rivas Goday, Prescnte y porvenir del arm a ouimica. Madrid: Unión Poligrafica
1935. (82 S.) 4°.
Antonio Algarra R&Jegas, La protección contra los gases de guerra. Cuenca: Imp. Comercial
(o. J.) (92 S.) 8°. Pta. 1.—.

X X I. Leder. Gerbstoffe.
G. Leplat, HistologUche und hislochemisclie Methoden in ihrer Anwendung a uf die
Untersuchung von Kollagenfasem. Zuerst ausfiihrliche Angaben uber den Stand der
histolog. u. histoehem. Unters.-Methoden. AnschlieBend beschreibt Vf. eigene Quellungs-
verss. an mit Farbstoffen impragnierten Sehnenfasem von R atte, Hund, K atze oder
Affe, bei denen er einwandfrei feststellen konnte, daB die ąuellende Sehnensubstanz
yon einer Hiille umgeben ist. W ahrend der Quellung befreit sich die Sehnenfaser
immer mehr von der Hiille, m it Ausnahme von sehmalen Restbestandteilen, die von
dichteren u. resistenteren Fibrillen gebildet sind u. die durch Hiillenbestandteile bald
1774 Hc t . L e d e b . G e b b s to ffe . 1936. I

yerstarkt werden, die durch die Quellungsbauche nach den Einsehniirungen gedrangt
werden. Vf. glaubt, daB m it seiner Unters.-Technik auch andere kollagene Faser-
strukturen, insbesondere die der Lederhaut, untersucht werden konnen. (Collegium
1 9 3 5 . 513—21. Łuttich.). Mec k e.
WinnifredB. Pleass, Die Bedeutung der pn-Kontrólle in der Oerberei. Vf. beschreibt
zuerst die yerschiedenen MeBmethoden (colorimetr. u. elektrometr.) u. ilire An-
wendungsmoglichkeiten bei den Arbeiten in der Gerberei. Dann geht er eingehend
auf dio Bedeutung der pn-Unterss. wahrend des Aschems, Beizens, Piekelns, der
Chrom- u. pflanzlichen Gerbung, sowio der Farbung u. F ettung ein. (Leather Wid.
2 7 . 1251—53. 1355—56. Dez. 1935.) Mec k e.
John Arthur Wilson, Das Ble.ich.en der Haut mit Kaliumpermanganat vor der
Gerbung. Vf. hat festgestellt, daB durch eine Vorbehandlung m it K M n04-Lsgg. vor
der Gerbung stark fleckigo BlóBen vollkommen sauber u. weiB werden, so daB sie fur
helle Leder yorteilhaft yerwendet werden konnen. Durch diese Bleiche wird die Haut
in koiner Weise angegriffen, wie die Unterss. der fertigen Leder ergeben haben, da
sie dieselben giinstigen physikal. Eigg. wie ungebleichte Leder besitzen. Fiir Felle,
die m it Chrom ausgegerbt werden sollcn, wird die Bleiche anschlieBend an den Pickel
yorgenommen, u. zwar werden die BloBen meist m it einer K M n04-Lsg. gewalkt u.
nach einer gewissen Einw.-Zeit wird Na-Bisulfit u. noch etwas spater H ,S 0 4 zugegeben.
AnschlieBend kann die ubliche Chromgerbung folgen. Bei BloBen, die pflanzlich aus­
gegerbt werden sollen, schlieflt sich die obige Bleiche der Beize an. (Hide and Leather
9 0 . Nr. 19. 17. 24—27. 9/11. 1935.) Me c k e .
W. Grassmann und R. Bender, Ober die A ffiniłai pflandicher Gerbstoffe zur Haut-
substanz. I. Vff. haben die Affinitat einiger pflanzlicher Gerbstoffe (Mimosa, Que-
bracho naturlich, Quebracho sulfitiert, Kastanienholz-, Eichenholz-, Fiehtenrinden-
extrakt, TaniganFC u. Celluloseextrakt) in systemat. Adsorptionsverss. an Haut-
pulyer untersucht, u. zwar lieBen sio auf gleiche Mengen gerbender Stoffe der be-
treffenden Gerbstoffe steigende Mengen H autpulyer bei pn = 4,0 einwirken. Die
Kastanienholz-, naturlichen u. sulfitierten Quebracho-, sowie Mimosaextrakte ergabcn
ubereinstimmend eine hohe A ffinitat zum Hautpulyer. Deutlich geringer ist dieselbe
bei Eichenholz u. noch erheblich geringer bei Fichtenrindenextrakt. In deutlichem
Gegensatz zu den genannten 6 Gerbstoffen stehen Tanigan FC u. der Celluloseextrakt.
W ahrend Tanigan FC sich nur durch einen zu geringen Gerbstoffgeh. unterseheidet.
bedingt durch das bei der Analyse u. unter den Yers.-Bedingungen yerschiedene pn-
sonst aber sich den anderen Gerbstoffen einigermaBen ahnlich yerhalt, ist das Verh.
des Celluloseextraktes wesentlich yerschieden. Selbst groBe Hautpulyermengen
konnen keine yollstandige Adsorption herbeifiihren. Die Neigung, sich an die Haut-
substanz zu binden, ist also yerhaltnismaBig gering. Die Zeit h a t auf die eigentliche
Adsorption keinen nennenswerten EinfluB. Die erste Gerbstoffbindung durch H aut­
pulyer yerlauft innerhalb kurzer Zeit, wie dies fur die Einstellung eines A d s o rp tio n s-
gleichgewiehts charakterist. ist. Die Adsorption wird von der H-Ionenkonz. der
einzelnen Gerbstofflsgg. beeinfluBt. J e niedriger das ph ist, um so gróBcr ist die
Affinitat. (Zahlreicho Kurven u. Tabellen.) (Collegium 1 9 3 5 . 521—33. D re sd e n ,
Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Lederforschung.) Me c k e .
F. Stather und H. Herfeld, Uber den E influp der Nichtgerbstoffe bei der Gerbung
a uf die Eigenschaften des ausgegerbten Leders. (Untersuchungen zur Charakteristit:
pflanzlicher Gerbstoffe. V III.) (Vgl. V II. C. 1 9 3 5 . II. 3190.) Vff. haben n. geascherte
u. sorgfaltig entkalkte Kernstucke yon KalbsbloBen m it pflanzlichen Gerbstofflsgg.
(Fichtenrinden-, Valonea-, unbehandeltcr Quebracho-, Eichenholz- u. Sumachextrakt)
ausgegerbt, u. zwar 1. unter Verwendung der n. E xtrakte m it n. Nichtgerbstoffmengen
(N.G.); 2. n. E strak te m it doppeltem Geh. an artgleichen N.G., u. 3. m it dem 4-fachen
Geh. an artgleichen N.G. Die fertig ausgegerbten Leder wurden einmal nach ober-
flachlichem Abspiilen u. zweitens nach intensivem Auswaschen (5 Tage) untersucht.
Bei den nicht ausgewaschenen Ledem wird durch zunehmende Mengen N.G. der
Mineralstoffgeh. der Leder erhoht. Der Gesamtauswaschyerlust steigt erheblich, was
im wesentlichen auf auswasehbaren N.G. beruht. Der gebundene Gerbstoff u. die
Durchgerbungszahl erhohen sich m it zunehmendem Geh. an N.G. bei samtlichen mit
den yerschiedenen E xtrakten gegerbten Ledem. Allerdings ist dies nur scheinbar,
weil durch die offizielle Best. des Auswaschyerlustes tatsaehlich nicht alle auswasch.-
baren Substanzen erfaBt werden. Das spezif. Gewiclit nimmt mit steigendem Geh.
1936. I. HXXI. L e d e r. G e rb s to ffe . 1775

an N.G. der Ausgerblsgg. stark ab, wahrend der pu-W ert ansteigt. Bei den intensiv
ausgewaschenen Ledem sind die Untersehiede im Mineralstoffgeh. der Leder voll-
standig versehwunden. Insbesondere ist im Gegensatz zum nicht ausgewaschenen
Leder mit steigendem Geh. an N.G. in den Ausgerblsgg. eine starkę Abnahme des
gebundencn Gerbstoffes u. der Durchgerbungszahl festzustellen. Die spezif. Gewichte
liegen erheblich niedriger ais bei den unausgewaschenen Ledern. Allerdings bleibt die
RegelmaBigkeit bestehen, daB das spezif. Gewicht um so niedriger ist, je melir N.G.
in den Ausgerblsgg. yorhanden waren. Mit zunehmendem Geh. an N.G. der Gerb-
lsgg. nimmt dio Dicke der Leder erheblich zu, die ReiBfestigkeit pro Quadratmillimeter
Querschnitt eindeutig ab, wahrend bei Zugrundelegung einer einheitUchen Lederdicke
prakt. in Betraeht kommende, regelmaBigo Untersehiede nicht festzustellen sind.
Die Dehnbarkeit der Narbenschicht nimmt bei Ggw. steigender Mengen N.G. in den
Gerblsgg. etwas (bei Fichtenrindenextrakt stark) ab. Dio Schrumpfungstemp., sowie
die HeiBwasserbestandigkeit des nicht ausgewaschenen Ledcrs nimmt m it steigendem
Geh. an N.G. in den Gerblsgg. stark ab, wahrend diese Untersehiede nach intonsivem
Auswaschen der Leder weitgehend yerschwinden. Das W.-Aufnahmevermogen, sowie
<lie Benetzbarkeit der Leder nim m t m it steigendem Geh. an N .G. der Gerblsgg. sowohl
im nicht ausgewaschenom wie im ausgewaschenen Leder zu. (Ausfiihrliche Tabellen.)
(Collegium 1935. 463—70. Freiberg/Sa., Deutsche Versuehsanstalt fiir Leder-
industrie.) Mecke.
F. Stather und R. Lauifmami, Zur Kenntnis der Bindungsgeschuńndigkeit pflanz-
licher Gerbmaterialien an tierische Hautsubstanz. Vff. beriehtigen ihre unter obigem
Titel yeróffentlichte u. im C. 1935. II. 3190 ref. Arbeit insofem, ais sie an Stelle dor
Formel B = fc"|/T jetzt die Formel B = k- log 2 t setzen, wobei B = Bindungs-
gesohwindigkeit pflanzlicher Gerbstoffe, t = Gerbdauer u. k eine K onstantę bedeuten.
(Collegium 1935. 470—71. Freiberg/Sa., Deutsche Versuehsanstalt fiir Leder-
industrie.) M ECKE.
Everett L. Wallace und Joseph R. Kanagy, Zerstorung von pflanzlićh gegerbtem
Leder, das mit Schwefelsaure und Glucose behandelt war. (Vgl. C. 1936. I. 487.) Yff.
untersuchten den EinfluB von Glucose auf pflanzlićh gegerbte Leder bei der Lagerung.
Zu diesem Zweck behandelten sie m it K astanie oder Quebracho ausgegerbte Leder
mit 5% Glucose. Nach dieser Behandlung lieBen sie noch steigende Mengen H 2S04
(rund 1,0, 1,6 u. 2,4%) auf diese Leder einwirken u. lagerten sie bei 21° u. 65%
relatiyer Feuchtigkeit bis zu 24 Monaten. Nach dieser Zeit untersuchten sie den E in­
fluB der Glucose u. H 2S 04 auf die Leder durch den Ruckgang der ReiBfestigkeit u.
fanden, daB die Glucose keinen meBbaren EinfluB ausiibt. Ganz allgemein wurde die
ReiBfestigkeit auch nach 24-monatlieher Lagerung bei beiden Ledem nicht herab-
gesetzt, solange die Leder einen pu-W ert von 3,0 oder hoher besaBen, welehes noch
bei 1% H2S04-Zusatz der Fali ist. Bei 1,6% H 2S 0 4 ist der p H -W e rt schon auf rund
-,8 gesunken u. besonders bei den m it K astanie gegerbten Ledem ist ein deutlicher
Riickgang zu beobachten. Bei 2,4% H 2S 0 4 ist nach 24 Monaten der pn-W ert auf 2,5
bei beiden Ledem gesunken u. dann sind boide Leder schon deutlich geschadigt.
(J. Amor. Leatber Chemists Ass. 30. 614—20. J. Res. nat. Bur. Standards 15. 523—27.
1935. National Bureau of Standard. U. S. A.) Mec k e.
A. Miekeley, Beitrag zurFrage der Einwirkung von Saure a u f vegetabilisck gegerbtes
Leder. Vf. hat Hautpulyer u. BloBenstiicke m it reinen Gerbstofflsgg. von Quebracho,
Ouebrachosulfit, Kastanie, Eiche, Fichte u. Sulfitcelluloseestrakt ausgegerbt u. das
ausgegerbte Lederpulver bzw. dio ausgegerbten BloBenstiicke m it H 2S04 behandelt.
Die Einw. der H 2S 04 wurde an H and der 1. H autsubstanz, Durchbiegungsfestigkeit u.
ReiBfestigkeit gepriift. Es ergibt sich, daB die Verb. Hautsubstanz-Gerbstoff je nach
A r t des angewendeten Gerbstoffes gegen H 2S 04 yerschieden widerstandsfahig ist. D ie
Catechingerbstoffe (insbesondere Quebracho) ergeben widerstandsfahigere Leder ais
Pyrogallolgerbstoffe (Eiche u. Fichto). Durch die Anwesenheit von auswaschbaren
uerbstoffen u- Nichtgerbstoffen wird die Schutzwrkg. gegen Saure im allgemeinen
erhoht u. die charakterist. Merkmale der einzelnen Gerbstoffe treten nicht mehr so
deutlich hervor. Aus der Tatsaehe, daB die H aut durch die Gerbung widerstands-
lahiger gegen Saure wird u. daB pflanzlićh gegerbte Leder bei entsprechendem p H -W e rt
gleiche Saurebindungsyermógen besitzen wie die ungegerbte Hautsubstanz, ist zu
sehlieBen, daB der gebundeno Gerbstoff yorwiegend an den Verkniipfungsstellen der
Aminosauren, den Peptidbindungen, yerankert ist. Je groBer die Haftfestigkeit der
1776 HXXI. L e d e r. G e rb s to ffe .

Gerbstoffe an diesen akt. Stellen der H aut ist u. je zahlrcicher diese Verkniipfungs-
stellen besetzt sind, um so mehr diirfte die H autsubstanz gegen dio Wrkg. der Saure
geschiitzt sein, yorausgesetzt, dafi der Gerbstoff selbst gegen Saure geniigend wider-
standsfahig ist (zahlreiohe Tabellen). (Collegium 1 9 3 5 . 456—63. Dresden, Kaiser-
Wilhelm-Inst. f. Lederforschung.) M ecke.
Gerhard Otto, Zur Verhutuvg von Saureschaden an pflandich gegerbien Ledem■
Da die Saureschadigungen des Leders hauptsaehlich auf der S 0 2-Aufnahme aus der
L uft bcruhen sollen, hat Vf. 6 yerschieden behandelte, pflanzlieh gegerbte Leder 2 Jahre
an der L uft liegen lassen u. danaeh die Einw. auf die Leder an H and des Riickganges
des Pufferungsyermógens u. der 1. H autsubstanz untersucht. Das Pufferungsyermógen
wurde m it Hilfe potentiometr, Titrationen der wss. Lederausziige m it der Glas- u.
Chinhydronelektrode bestimmt. Vf. h at gefunden, daB die ais natiirlichen Schutz
gegen den zerstorenden EinfluB aus der Atmosphare wirksamen, im Leder yorhandenen
Puffersubstanzen erhalten bleiben, wenn bei der pflanzlichen Gerbung synthet. Gerb­
stoffe zugesetzt werden, wahrend rein pflanzlieh ausgegerbte Leder nach 2-jahrigem
Lagem an der Luft ihr Pufferungsyermógen yollstandig yerloren haben. Zusatz vou
Sulfitcelluloseextrakten bei der pflanzlichen Gerbung bewirkt im Yergleich m it synthet.
Gerbstoffen eine ahnliche, aber erheblich geringere Schutzwrkg. Dieselben Verhaltnisse
liegen bei der 1. H autsubstanz vor, wo die 1. H autsubstanz der m it synthet. Gerbstoffen
ausgegerbten pflanzlichen Leder nach 2-jahriger Lagerung im Gegensatz zu den un-
behandelten, bzw. m it Sulfitoelluloseestrakten behandelten Ledem nicht erh6h t war.
Dies beruht darauf, daB durch die Behandlung der H aut m it hohermolekularen gerbenden
Sulfosauren das fertige Leder die Fahigkeit yerhert, bzw. erheblich verringert, saure
Gase zu absorbieren. Die Chinhydronelektrode liefert bei pH-Bestst. in wss. Leder-
auszugen bei pn-Wer ten aufwarts bis 5,7 m it der Glaselektrode libereinstimmende
Werte. (Collegium 1 9 3 5 . 449 — 55. Ledertechn. Abt. I . G. Ludwigshafen.) M ecke.
F. Stather und R . Lauffmann, Metallsćhddigungen durch freie Fettsauren und
Lederschadigungen durch fettsaure Melallverbindungen. Vff. legten gleich groBe Metall-
ringe aus Al, Fe, Cu, Ag, Zn u. Messing in reine Ol-, Stearin- u. in aus einem Gemisch
von Fisck- u. Dorschtran abgespaltene Tranfettsaure hinein u. lieBen sie bei 60° bis
zu 60 Tagen darin liegen. Nach 60-tagiger Einw. war eine nennenswerte Yeranderung
nicht zu beobachten. Die Zn-Ringe erschienen etwas m atter, die Fe-Ringe etwas
dunkler. Bei den Cu-, Zn- u. Messingringen maehte sich ein Angriff indirekt bemerkbar,
da die Fettsauren nach kurzer Einw.-Zeit eine griine Farbung annahmen, bzw. infolge
Bldg. yon Motallseifen sich trubten. Aus den Gewichtsyeranderungen der MetaUringo
ergibt sich, daB nicht nur die einzelnen Metalle sehr verschieden von freien Fettsauren
angegriffen werden, sondern diese Angreifbarkeit bis zu einem gewissen Grad auch
von der N atur der Fettsauren abhangig ist. W ahrend Al, F e u. Ag yon den Fett­
sauren nicht, oder nur sehr gering angegriffen werden, iiben freie Fettsauren gegenuber
Cu, Zn u. Messing eine stark lósende Wrkg. aus. Zur Priifung der Schadigung fett-
saurer Metallyerbb. auf Leder, wurde pflanzlieh gegerbtes Leder (ungefettete Vachette)
m it yerschiedenen Mengen fettsaurer Metallyerbb. (ol-, stearin- u. tranfettsaurem Po
Cu, Zn u. Messing) impragniert u . nach 30 bzw. 60 Tagen bei Zimmertemp. bzw. bei
60° im Yergleich m it entsprechend m it den reinen Fettsauren impragnierten Probea
auf seine ReiBfestigkeit untersucht. Durch die Einlagerimg von fettsauren Metall­
yerbb. in pflanzliches Leder wird nach einiger Zeit die ReiBfestigkeit herabgesetzt,
die m it zunehmender Einlagerungsmenge, Lagerdauer u. Lagertemp. zunimmt. (Aus-
fiihrliche Tabellen.) (Collegium 1 9 3 5 . 541—45. Freiberg/Sa., Deutsche Versuchs-
anstalt fur Lederindustrie.) MECKE.
A. Kiintzel, Bericht d&r Intemationalen Kommission des IV L IG zum Studium t o
Beizproblems 1934/35. Vf. beleuchtet eingehend die yerschiedenen Beizwertbest.-Me-
thoden u. y ertritt den Standpunkt, daB es moglich sein miisse, sich in kurzer Zeit auf
eine einfach zu handhabende Methode zu einigen, u. glaubt, daB Casein das geeignete
Substrat fiir eine Beizwertbest.-Methode sein diirfte. (Collegium 1 9 3 5 - 550—1>6. Ger-
bereichem. Inst. d. Techn. Hochsch. Darm stadt.) MECKE.
A. K. V15ek, t'ber die Frage der Analyse enzymatischer Beizen. Vf. bringt eine
Zusammenstellung der in den letzten Jahren au f diesem Gebiet yeroffentliehten Arbeiten
u. befiirwortet yor der Unters. eines Beizpraparates, dieses erschopfend zu estrahieren
u. m it dem E xtrakt die Beizwertbestst. auszufiihren. (Collegium 1 9 3 5 . 546 bis
549.) M ecke.
1936. I. H xxl. L e d e r . G erbstoffe. 1777

C. van der Hoeven, Eine ne.ue Methode zur qualitativen und guantitativen Bestimmung
von Sulfitcdluloseextrakt in pflanzlichen Gerbextrakten. Das Lignin besitzt im Gegcnaatz
zu yielen anderen pflanzlichen Stoffen einen hohen Methoxylgeli. In dem Sulfiteellulose-
extrakten ist die Ligninsulfosaure der gerbende Bestandteil, der aueh noch eine erheb-
licho Menge Methosyl enthalt. Auf Grund dieser Tatsache b at Vf. eine genaue Best.-
Methode yon Sulfitcelluloseextrakten aufgebaut, die darin besteht, daB zuerst der an
die Ligninsulfosaure atherartig gebundene Methylalkohol durch Behandlung der Sulfit-
oelluloseextrakte m it 72%>g. H 2S 04 abgespalten u. danach der gebildeto Methylalkohol
colorimetr. bestimmt wird. Auf Grund dieser Methode kann noch 2—3% Sulfitcellulose-
extrakt in pflanzlichen Gerbextrakten ąualitatiy nachgewiesen werden. (Genaue Aus-
fiihrungsvorschriften sowie Angabe der benotigten Reagenzien bzw. Lsgg.; ausfuhrliche
Tabellen.) (Collegium 1935- 471—81. Waalwijk, Holland.) Mecke.

NLkolaus Fried, Budapest, Zurichtcn von Pelzfellen, dad. gek., daB man die Fleisch-
seite derselben m it einer Kautschuklsg. (I) u. dann m it einer Nitrocelluloselsg. (II)
oder zuerst m it II u. dann m it I oder m it einer Mischung aus I u. II bestreicht. Die
Lsgg. konnen auch m it Farbstoffen angefarbt sein. Zur Herst. der Lsg. I werden 25 (g)
Rohkautschuk in 500 Bzl. gel., darni m it 50 CCI,,, 400 Butylacetat, 400 A. (96%ig.) u.
300 Athylacetat verd. Zur Herst. der Lsg. II werden 50 Nitrocellulose in 100 Athyl-
acetat gel. u. m it 300 A. (96°/0ig) verd. Zur H erst. einer Mischung aus I u. II werden
4 (Teile) I m it 1 II yermischt. Die so impragnierten Pelzfellc dienen zur Herst. von
Bekleidungsstiicken, Handschuhen u. dgl. (E. P. 437 357 vom 26/1. 1934, ausg. 28/11.
1935.) Se iz .
Lederfabrik Walter Krug & Co. G. m. b. H., Neu-Isenburg bei F ran k fu rt a.M .,
Herstdlung von in Musterung und Narben vollkommen naturgelreuen Imitationen von
Reptilienledem u. dgl. unter Benutzung der photograph. Wiedergabe des Originals,
dad. gek., daB von einem in Lange u. Breite genau zugeschnittenen Stiick fertig be-
arbeiteten echten Leders eine photograph. Aufnahme der Musterung gemacht, diese
dann in einer Matrize auf das Leder ubertragen, alsdann von dieser Ubertragung eine
zweite Aufnahme gemacht, nach welcher die NarbenpreBplatte hergestellt wird, m it
der dann in der gleichen Matrize das Einpressen des Narbens erfolgt. — Durch die
doppelte ttbertragung soli jeglicho Verzerrung desM usters yermieden werden. (D. R. P.
611724 KI. 75 d yom 9/9. 1933, ausg. 5/4. 1935.) B ra un s.
Lederfabrik Walter Krug & Co. G. m. b. H., Neu-Isenburg bei F ran k fu rt a. M.,
Herstellung von Imitationen von Reptilienledem nacli D. R. P. 611 724, dad. gek., daB
von der ersten photograph. Aufnahme des in seinen auBeren Begrenzungslinien bzw.
Abmessungen genau bestimmten, fertig zusammengestellten u. evtl. eingefarbten
Originallederstiickes 2 Originalkopien angefertigt werden, yon denen die eine in Form
eines die Musterung u. Fiirbung des Originales genau wiedergebenden Bildes, z. B.
eines Abziehbildes unm ittelbar auf das genau angepaBte Leder ubertragen wird,
wahrend die andere Originalkopie mechan. oder photochem. oder auch durch Ein-
brennen usw. direkt auf die PreBplatte ubertragen wird, die dann durch Atzung oder
Grayierung fiir die Narbenpragung fertig bearbeitet wird. — Auch hier sollen durch
die mehrfache tlbertragung die Verzerrungen des Musters yermieden werden. (D. R. P.
621504 KI. 75 d vom 26/11. 1933, ausg. 8/11. 1935. Zus. zu D. R. P. 611 724; vgl.
vorst. Ref.) B ra un s.
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., V. St. A., Herstellung von
Kunstleder, dad. gek., daB man einen in W. suspendierten Holzfaserstoffbrei mit einer
8—35°/0ig. NaOH-Lsg. bei 25° kurze Zeit merzerisiert, auswascht, auf dem Papiersieb
m Blattform iiberfiihrt, m it einer Mischung aus Asphalt u. Leinolfimis impragniert
u. nach dem Trocknen m it einem Cellulose- oder Kautschuklack yersieht. — Z. B.
wird Holzfaserstoffbrei m it einer 18°/0ig. NaOH-Lsg. bei 20—40° kurze Zeit behandelt,
rait W. ausgewaschen, auf ein Papiersieb gepumpt, in Blattform iiberfiihrt u. zwischen
beheizten Walzen getrocknet. Dann wird die Faserstoffbahn m it einer Mischung aus:
100 (Teilen) Asphalt (F. 170°), 100 N aphtha (Kp, 137—140°), 40 Leinolfimis u. 40 Naph-
tha (Kp. 195—210°) impragniert u. nach dem Trocknen m it einem Lack aus: 1 N itro­
cellulose, 1,9 Ricinusol, 0,6 Pigment, 5 A., 4,5 Athylacetat u. 0,5 Butylacetat oder aus:
•>7,5 Kautschuk, 30 ZnO, 8,5 P b ,0 3, 3 RuB, 0,75 S, 0,25 Palmol u. 200 N aphtha ver-
sehen u. in iiblicher Weise fertiggestellt. (E. P. 435 728 yom 26/3. 1934, ausg. 24/10.
1935. A. Prior. 1/4. 1933.) . Se iz .
1778 H Iirv. P h o t o g k a p h i e . 1 9 3 6 . I.

Brown Co., Berlin, N. H., iibert. von: Milton O. Schur und Benjamin A. Hoos,
Berlin, N. H-, V. St. A., Herstellung ton Kunstleder. Man st-ellt zunachst eine Unter-
lage aus einer Gewebebahn oder aus Holzfasern her, die m it einer Mischung aus Latex,
Vulkanisierungs- u. Antioxydationsmitteln sowio Glycerin impragniert u. boi hoher
Temp. getrocknet wird. Dann stellt man auf einer Papierbahn, die zunachst m it einer
Lsg. von 3 (Teilen) Toluol u. einer Mischung aus 20—25% Pigment u. 75— 80% Leinol-
fim is getrankt ist, eino Auftragsschicht her aus einer Mischung aus 85 Latcx, 1,7 S,
4,25 ZnO, 0,85 Beschlouniger, 0,43 Alterungsschutzmittel, 6,3 Leim oder Gelatine
u. 1,5 in W. 1. Farbstoff, die nach dem Trocknen zur H artung des Leimes 15—18 Stdn.
m it HCHO-Dampfen behandelt u. dann unter Druck u. Hitzo vulkanisiert wird. Die
auf dem Papiertrager befindliche M. wird nun auf die Unterlago m it erhitzten Platten
aufgepreBt, daB das Papier nach dem Befeuchten m it W. wieder entfernt werden
kann. Das so hergestellte Kunstleder wird dann m it einem Deckanstrich aus Casein,
Blutalbumin u. HCHO versehen u. fertig zugerichtet. (A. P. 2 015 440 vom 11/4.
1932, ausg. 24/9. 1935.) Se iz .
Brown Co., Berlin, N. H., iibert. von: Milton O. Schur und Benjamin A. Hoos,
Berlin, N.H., V. St. A., Zurichten ton Kunstleder, dad. gek., daB man Gewebe oder
Bahnen aus Faserstoffen, die m it Kautschukmilch durch Ausfallen m it Koagulations-
m itteln impriigniert sind, m it einer Mischung aus 60—80 (Teilen) Kautschukmilch
(30—40% Kautschuk), 0,36 Antioxydationsmittel, 1,33 Farbstoffpigment, 10—25
tier. Leim (oder Casein, Blutalbumin), 7—15 Glycerin durch Aufstreichen oder Auf-
spritzen versieht. Dann wird getrocknet u. eine auf 50° angewarmte 5%ig. Lsg. einer
Mischung aus 30—60 Glycerin, 70—40 tier. Leim u. Farbstoffen aufgespritzt. Ais
SchluBanstrich wird eino Lsg. einer Mischung aus Schellack, Ochsenblut, Leim u.
Glycerin aufgetragen, der Belagstoff in einem Raum m it HCHO-Dampfen zwecks
Hartung eingehangt, dort einer kurzeń W armebehandlung ausgesetzt u. fertig zu­
gerichtet. (A. P. 2015 441 vom 27/1. 1933, ausg. 24/9. 1935.) S e iz .

X X IV . Ptiotographie.
H. Cuisinier, Die modernen panchromatischen Emulsionen. (Photographe 22-
293—96. 5/10. 1935.) — C. 1935. H . 3740.) H u th .
F. D. Miles, Die Beziehung zwischen der Schwarzung und der Intcnsitdt fur
cha rakler ist ische Kupferstrahlung und Agfa-Laue-Film. Mit einem rotierenden Stufen-
sektor u. einem festen Stufenkeil aus Ni-Folien wurde die Schwarzungs-Intensitatskurye
des Agfa-Laue-Films m it sorgfaltig monochromatisierter Cu-K-Strahlung aufgenommen.
Es ergab sich Geradlinigkeit bis s = 1,0. D erFehler betragt maximal 4% der groBten
gemessenen Schwarzung. Ein Anzeichen einer Schwelle wurde nicht gefunden. (Trans.
Faraday Soc. 31. 1452—60. Okt. 1935. Ardeer, N o b e l Lab.) B ussem .
K. Wenske, Gradationsausgleich beim Positivproze.fi. D e r „ V ig u to l“ -E n tw ic k le r
w irkt fast ausschlieBlieh a u f diejenigen (w e n ig e r empfindlichen) E m u ls io n s b e s ta n d te ile ,
die d ie Schatten des Bildes aufbauen. In Yerb. m i t einem iiblichen M e to l-H y d ro c h in o n -
entwiekler laBt sich durch entsprechende Bemessung der Entwicklungszeiten in beiden
Entwicklern jede beliebige Gradationsstufe zwischen den iiblichen Gradationen der
Papiere erreichen. V ig u to l gestattet auch, Fehlbelichtungen beim Entwickeln aus-
zugleichen. (Photographische Ind. 33. 832. 1935. Wissenschaftl. Labor. d e r Leonar-
Werko.) H uth.
Robert F. janssens, Die Schwefdtonung. Beschreibung der Grundlagen der
direkten (w.) u. indirekten Schwefeltonung. Abhangigkeit der Farbę der A g 2S -N d d .
von d e r KorngróBe. (A ss. belge Photogr. Cinematogr. [Buli.] 2. 96—97. 106—08.
116—17. 1935.) _ H u th .
E. Asloglou, Anderung ton schwefelgełonten Bildem. Schwefelgetonte Bilder
konnen in verschiedencr Weise verbessert werden. Es werden Rezepte u. Arbeits-
vorschriften fiir Abschwachung m it Cyankali-, Pcrmanganat-, Jodjodkali- u. Bichromat-
lsgg., fur Verstarkung durch physikal. Entw . nach L u M IE R E u . SEYEW ETZ u. mit-
Bichromatlsg. angegeben. Verbesserungen des Farbtones geben anschlieBende Ton-
bader m it Selen nach MOREAU (Pfioto-Rev. 41. N o . 9), Gold, Eisen, Kupfer u.
Quecksilber u. versehiedenen Farbstoffen (vgl. N a j i i a s , Photo-Rev. 40- N o . 15)-
(Photo-Rey. 47. 275—78. 289—91. 1935.) H U TH .
P. H. Eeck, Komigkeit photographischer Schichten. Vf. definiert die Koriugkeit
photograph. Sehiehten durch zwei YergróBerungsgrenzen, die untere Grenze ist die
1936. I. Hn lł. P h o t o g r a p h ie . 1779

YergróBerung, bei der bei einer gleichmaBig belichtcten Schicht Inhomogenitat gerade
erkennbar wird, die obere Grenzo ist die YergróBerung, bei der einzelne K órner er-
kennbar sind. Die hierdurch bestimmten W erte werden m it den mikrophotogrammetr.
nach VAN KREVELT) (C. 1935. I. 2635) bestimmten yerglichen. Beide Methoden
gaben gute ttbereinstimmung, wenn die Schwankungen der Photometerkurye, die
weniger ais 1% der mittleren D. betragen, yernachlassigt werden. (Photograpliie J.
75. (N. S. 59.) 521—22. 1935. Jena, Physik. Lab. yon C a r l Z e i s s .) H uth.
—, Der „Posóbrom" ton Lamarre und Rozieres. Bcsehreibung eines Belichtungs-
messers fur die VergróBerungstechnik. Nach einem Stufenkeilnegativ werden Proben
der zu yerwendenden Papiere hergestellt. Die Gradation des Negatiys wird durch
Yergleich der dichtesten u. durchsichtigsten bildwichtigen Stelle m it einem entspreehen-
den durchleuchteten Keil gemessen u. dam it gleichzeitig Papiersorte u. Belichtungs-
faktor bestimmt. (Rev. franę. Photogr. Cinematogr. 16. 245 — 48. 1935.) H uth.

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Halogensilberemulsion. Die


lichtempfindliche Schicht ist fiir Gelbgrun u. Tiefrot bzw. Infrarot m it den iiblichen
Thiocyaninen u. Thioheptacarbocyaninen sensibilisiert. Durch Benutzung entsprechen-
der Aufnahmefilter kann man ein solches Photom aterial universell fiir dio yerschie-
densten Zweeke benutzen. (F. P. 788 043 vom 29/3. 1935, ausg. 2/10. 1935. D. Prior.
'7/4. 1934.) F uchs.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Senśibilisierung pkotographi-
scher Hahgensilbcremulsionen. Man yerwendet zur opt. Scnsibilisierung symm. am
mittelstandigen C-Atom der Polymethin-
H .O -/N — .o Oi— 1//\ —CHj kette substituierte Oxocarbocyanine, die
HjC—! 1 Jc—c u = c —CH=CI i I_cHa durch Umsetzung ąuaternarer Ammonium-
y' salze von Osazolen, die eine reaktions-
—-n ‘i fahige Methylgruppe in a-Stellung zum N
CIO* CH j CHi besitzen, m it einem Alkylester einer ary-
SR
lierten Thioimidsaure yon der allgemeinen Formel R x— erhal t en wurden, wobei
Uj ein organ. Radikal, R 2 ein Alkyl u. R s ein organ, aromat. Radikal bedeutet. Ein
Farbstoff nebenstehender Zus. sensibilisiert yon 500 bis 580 m/t. Maximum bei 507 m//.
(Schwz. P. 177 859 yom 17/1. 1933, ausg. 2/9. 1935. D. Prior. 18/1. 1932. Zus. zu
Schwz. P. 172398; C. 1935. I. 4464.) F u ch s.
Imperial Chemical Industries Ltd., England, ubert. von: Isidor Morris Heil-
bron und Francis Irving, Liverpool, England, Sen&ibilisierung photographischer Emul-
•ńonen. Man yerwendet Thio- u. Indocarbocyanine folgender wahrscheinlieher Formel:
A xr
Y B i R . = Alkyl
/ y j Y = Halogen
-C = C — C =C — C =C (
l i i i \ _ B = elnwcrtlges S&ureradlkal
H H H H HiC CH.

lv ^ U, B I, A = ^ o d erV
Ihe Farbstoffe sensibilisieren fiir R ot u. Infrarot; z. B. das 10-Brom-2,2'-diathyl-
thiodicarbocyaninjodid zwischen 600 u. 750 fifi m it einem Maximum bei 680 fift. Die
Herat. der Farbstoffe geschieht durch Kondensation yon /J-Anilin-a-halogenacrolein-
anilhydrobromid m it Tetramethylindolenjodid oder der entsprechenden Thiazolbase
(z- B. 2-Methylbenzthiazolathyljodid) in alkoh. K-Acetatlsg. (A. P. 2 008 450 vom
17/1. 1931, ausg. 16/7. 1935. E. Prior. 21/1. 1930.) ‘ F u ch s.
Eastman Kodak Co., iibert. von: James G. Mc Nally, Rochester, N . Y ., V. St. A.,
1 hołographische Schicht. Sie besteht aus einer Tragerschicht, einer Schicht aus einem
gemischten Celluloseester, der eine freio Sauregruppe enthalt, dariiber einen diinnen
uberzug aus Gelatine u. zu oberst eine Gelatine-Silberhalogenid-Emulsionsschicht.
Ala Celluloseester kommen in Frage: Aeetate, Phthalate, gemischte Acetatdiglykolate,
uemischte Acetateitrate u. A cetattartrate. (Can. P. 343 377 yom 25/9. 1933, ausg.
-’4/7. 1934. A. Prior. 27/9. 1932.) N it z e .
I- G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Photographischer Schichl-
trdger aus Cellulosederimten. Ais Weichmaehungsmittel fur Nitro-, Acetylcellulose-
1linie u. dgl. yerwendet man Deriyy. oder Umwandlungsprodd. yon Fettsauren m it
etwa 8—14 C-Atomen, die durch fraktionierte Vakuumdest. oder Behandlung m it
W.-Dampf von riechenden niedrieeren Fettsauren befreit sind. WTenn es sich um
1780 H „ ,v. P h o i o g r a p h i e . 1 9 3 6 . I.

Mischungen *von Estern handelt, yerwendet man aliphat. Monocarbonsiiureester der


Alkoholreihe, z. B. der Fettsauren m it hoheren Alkoholen. Ais Weiehmachungsmittel
konnen auch die hoheren Alkohole verwendet werden, die durch Red. der Fettsauren
entstchen, ferner Monochloride der Hydrocarbonsauren der Paraffinreihe. Ais Aus-
gangsprodd. kommen hierfiir insbesondere die Fettsauren de3 CocosnuBols in Frage.
Ais Alkohol der Amylalkohol. (E. P. 426 023 vom 5/3.1934, ausg. 25/4.1935. D. Prior.
4/3. 1933.) F u ch s.
Kodak-Pathć, Frankreicli, Herstellung photographischer Filme. Auf einer riick-
seitig aufgetragenen Lichthofschutzschicht wird eine z. B. durch Starkezusatz mattierte
Schicht aufgetragen. Hierdurch wird die Lichthoffreiheit des Filmes yergróBert u.
die M5glichkeit der Retusche gegeben. Ais Bindemittel fiir diese Schicht kommen
Gelatine, Cellulosederiw., Gummi arabicum usw. in Frage. L. Bindemittel werden
dann angewendet, wenn die Mattschicht in den Entw.-Badern entfernt werden soli.
(F. P. 789 866 T o m 9/5. 1935, ausg. 7/11. 1935. E. Prior. 10/5. 1934.) F uchs.
Eastman Kodak Co., Rochester, N. Y., V. St. A., iibert. yon: Charles R. Fordyce,
Rochester, N. Y., V. St. A., PJiotographischer Film. Ais Bindemittel fiir die auf der
Riickseite yon Filmen anzubringenden Lichthofschutzfarbstoffe yerwendet man in
W. 1. Athanolaminsalze von Dicarbonsaureestem der Cellulose; z. B. der Cellulose-
phthalate, -succinate, -diglykollate. Es kommen auch Mischester in Frage, wie z. B.
Celluloseacetalphthalat, -acetalpropionalphthalal, -aceiatsuccinat. Diese Ester konnen
auch fur Schutzschichten auf der Emulsion benutzt werden, die gegebenenfalls noch
Filterfarbstoffe enthalten. (A. P. 2000 587 vom 18/11. 1933, ausg. 7/5. 1935.) F uoH S .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Max Hagedorn,
Adolf Jung, Dessau, und Gustav Wilmanns, Wolfen), Lackieren von a u f der Riickseite
pJiotographischer PlatUn oder Filme angeordneten Lichthofschutzschichten, dad. gek., daB
zum Lackieren yon auf der Riickseite photograph. P latten oder Filme angeordneten
Lichthofschutzschichten durch Polymerisation ungesatt. Sauren entstandene kunstliche
Harze mit einer salzbildenden Carboxylgruppe yerwendet werden. — Beispiel: 10 g
PolystyrolacryUdure in 100 ccm Propanol u. 500 ccm Isołmtanol werden ais Deckschicht
auf die riickseitig angebrachte Farbschicht aufgetragen. Ais Polymerisationsprodd.
kommen noch in Frage: Polyacrylsdurenitril, Polyacrylsdure u. Mischpolymerisate:
Polyvinylchlorid-Pólyacrylsdure, Polyacrylsaurenitril-Polystyrolcarbonsdure, Polyslyrol-
maleinsdure. (D. R . P. 6211 7 1 KI. 57b vom 1/4. 1934, ausg. 2/11. 1935. Zus. zu
D. R. P. 570991 KI. 57 b ; C. 1933. I. 2634) FU CH S.
Kodak-Pat hś, Frankreicli, PJiotographischer Film . Es handelt sich um einen
Abziehfilm, bei dem dio lichtempfindliche Folie auf einem provisor. Trager z. B. aus
Papier, K arton o. dgl. losbar befestigt ist. Die photograph. Emulsion befindet sich
festhaftend auf einer wasserdurchlassigen Folie aus Acetylcellulose m it weniger ais
36% Acetylgeh. oder einem Cellulosemisehester m it ebenfalls weniger ais 36% Acetyl-
geh. Diese lichtempfindliche Folie ist m it dem provisor. Trager m it einer in W. 1-
Zwischenschicht, z. B. aus D extrin losbar yerbunden. Ais Mischester kommt ins­
besondere Celluloseacetatpropionat in Frage. (F. P . 782728 vom 14/12. 1934, ausg.
11/6. 1935. A. Prior. 15/12. 1934.) FU C H S .
Herbert Pels, New Rochclle, N. Y., V. St. A., Herstdlen unsiclitbarer, aber wieder
sichtbar zu machender pJiotographischer Bilder. Das Bild wird auf eine Halogensilber-
emulsion kopiert u. entwickelt. Durch die nachfolgende Behandlung m it einer I^g.
von HgCl, entsteht eine ilischung yon Halogensilber- u. HgCl2-Salz, so daB der Bild-
eindruck yerschwindet. Durch Red. des HgCl2 m it N a2S20 3 wird das Bild wieder
hergestellt, das dann fixiert wird. (A. P. 2 02Ó853 yom 2 7 /9 . 1933, ausg. 12/11.
1 9 3 5 .) Gr o t ę .
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Holland, Lichtempfindliche Schicht. Nach
dem Aufbringen einer Lsg. der Diazoyerb. u. dem Troeknen der Schicht wird die Azo-
komponente u. gegebenenfalls ein Alkali, wenn dieses zur Einleitung der Kupplung
erforderlich ist, in Pulyerform aufgebracht. Gleichzeitig mischt man noch ein Pulyer
wie Reismehl o. dgl., hinzu, das unter Beibehaltung der Pulyerform Feuchtigkeit an-
zieht u. dadurch die Diazoschicht trocken halt. Nach der Belichtung erfolgt die Entw-
lediglich durch Behandlung m it W.-Dampf oder Baden in einer Alkalilsg. Beispiel:
Man tran k t ein Papier m it einer l% ig . Lsg. yon 4 -Dimdhylaminodiazobenzolborfluond
u. trocknet. H ierauf reibt m an die Schicht m it einer Mischung ein aus pulyerisiertem
Reismehl, Phloroglucin u. wasserfreiem N a2COz. Nach der Belichtung wird m it Wasser-
1936. I. H XXIT. P h o t o g b a p h i e . 1781

dampf entwickelt. (F. P. 783 322 yom 26/12. 1934, ausg. 11/7. 1935. D. Prior. 10/10.
1934.) F uchs.
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Holland, Lichtempfindliche Schicht. Man
bringt auf die Unterlage zunachst eine Lsg. der Diazoverb. u. trocknet. D arauf bringt
man die Azokomponente u. gegebenenfalls das Alkali in troekner Form ais Pulver auf.
Eine Kupplung kann bei entspreehender Austrocknung des Papiers erst bei Ggw. von
W. erfolgen, das bei der Entw. z. B. in Form von W .-Dampf zur Einw. gebraeht wird.
Beispiel: Man behandelt ein Papier m it einer Lsg. des Doppelsalzes von ZnCl, u. des
p-DiphenylaminodiazoniumcMortds u. trocknet. D arauf reibt m an die Flachę m it
einem feinen Pulver von Phloroglucin ein. Nach der Belichtung unter einer Vorlage
wird in einer W.-Dampfatmosphare etwa 2 Stdn. oder in h. W. V2 Minuto entwickelt.
Wird auBerdem noch ein Alkali z. B. NaHCO?, oder N a2CO.t in Pulverform aufgebracht,
so bildet sich das Bild schneller. (F. P. 783 374 vom 27/12. 1934, ausg. 11/7. 1935.
Holi. Prior. 19/1. 1934.) FU C H S.
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Holland, iibert. von: Stanley Gordon
Sinclair Dicker, Diazotypieverfahren. Es werden solche Diazoniumverbb. yerwendet,
die bei der Belichtung ein derart im Benzolkern substituiertes Phenol bilden, das untert
geeigneten Bedingungen schneller zu einem Farbstoff oxydiert wird, ais es m it der
unzers. Diazoverb. zu einem Azofarbstoff kuppelt. Hierfiir sollen Diazoniumverbb.
yerwendet werden, bei denen ein oder mehrere H-Atome des Benzolkerns durch eine
Alkyl- oder Arylgruppo substituiert sind. Diese Gruppen konnen in sich wieder sub-
stituiert sein. Der Zusatz yon Cu-Salzen, insbesondere Cu(N03), zur lichtempfindlichen
Schicht ist gunstig. Geeignet sind z. B. das HCl-Salz von 4'-Amino-4-diazonium-
3-oxydiphenyl-6-sulfosdure, 6-Methyl-l-hydroxy-2-diazoniumbenzol-4-sulfosdure oder
2,2'-Dimethyl-3,3'-dioxy-4,4'-tetrazodiphenyl-G,6'-disulfosaure. (E. P. 427 732 vom
16/10. 1933, ausg. 30/5. 1935.) F uchs.
N. V. Chemische Fabriek L. van der Grinten, Venlo, Holland, Herstellen von
Reflezkopien. Das Original wird m it einem Schichttrager, der wenigstens m it einer
nichtstreuenden lichtempfindlichen Schicht yersehen ist, bedeckt u. durch einen Baster
belichtet. Ais Schicht wird vorzugsweise eine Diazotypschicht, ais R aster ein Deckungs-,
Linsen- oder Prismenraster verwendet. Dio lichtempfindliche Schicht kann durch
einen Raster yorbestrahlt sein. (Vgl. F. P. 768394; C. 1934. II. 3894.) (Schwz. P.
178250 vom 6/9. 1933, ausg. 16/9.1935. Holi. Prior. 14/9. 1932.) Gr o tę.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Emil Mahler,
Frankfurt a. M.-Hoehst), Herstellung lichtempfindlicher Schichten fiir photographische
Zweclce, gek. durch die Verwendung sulfinsaurer Ag-Salze ais lichtempfindliches Salz. —•
Geeignet ist z. B. das benzólsulfiiuaure Ag. (D. R. P. 622 866 KI. 57b vom 2/11. 1933,
ausg. 7/12. 1935.) F uchs.
Photo-Cast Inc., Rochester, N. Y., iibert. von: Charles W. Bennett, Douglaston,
Y.t V. St. A., Photographischer Entwickler. Der Entwickler, der bei Tempp. unter
—1° verwendet werden soli, enthalt Borax u. Aceton zum Schutz gegen Oxydation.
Eine geeigneto Zus. ist z. B. 1115 g N a2C 03 ( ll° /0ig. Lsg.), 10 g NaOH (96%ig), 6 g
KBr, 16 g Borax, 7 g Aceton, 2 g K ,S 20 7 u. 5 g Brenzcatechin. (A. P. 2 018 657 vom
24/2. 1933, ausg. 29/10. 1935.) Grotę.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Photographischer Entwickler.
Ais Entwicklersubstanz wird 2-Methylaminophenol yerwendet, das durch Methyl-,
Oxy- oder Methoxygruppen substituiert ist. Die Zus. ist z. B. folgende: 200 ccm W.,
1 g 4-Meihyl-2-methylaminophencl, 5 g N a2S 0 3, 10 g K 2C 03, 0,2 g KBr. (F. P. 789 640
vom 6/5. 1935, ausg. 4/11. 1935.D. Prior. 19/5. 1934.) Grotę.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Feinkomentwicklung. Ais
Entwicklerstoff werden halogensubstituierte 2-Alkylaminophenole yerwendet. Die
^ns. des Entwicklers ist z. B. folgende: 2 g 4-Chlor-2-m.ethylaminophenol, 5 g N a2S 0 3,
10 g K,C03, 0,2 g KBr, 200 ccm W. (F. P. 789 616 vom 4/5. 1935, ausg. 4/11. 1935.
D. Prior. 9/5. 1934.) Gr o tę.
Akt.-Ges. fiir F ilm fab rik atio n , Berlin-Tempelhof, RegcneriemngundEnisilbemng
ton Fixiersalzlosungen auf elektrolyt. W7ege, bei der die Begenerierung unter standiger
Kreislauffuhrung der Lsg. erfolgt, dad. gek., dafi in dem von der Fixiersalzlsg. durch-
stabformig ausgebildete Anoden, die iiber dem Behalterąuerschnitt
gteichmaBig yerteilt sind, an den im Verhaltnis zu ihrer Oberflache groBen Oberflachen
6r in yoneinander kleinem, gleichbleibendem Abstand yorbeigefuhrt werden.
- weitere Anspriiche. Die Anodenstabe konnen z. B. kam martig angeordnet u.
1782 H xxtv- P h o t o g r a p h ie . 1 9 3 6 . I.

zwischen den Kathodenplatten hin- u. herbewegt oder zwischen ais konzentr. Zylinder-
miintcl ausgebildeten Katliodenflachen gedreht werden. Durch die regelmaBig
wechselnde Stromcinw. auf die einzelnen Teile der K athode soli eine einwandfrcie Ag-
Abscheidung erreicht werden. Aui3erdem kann die Temp. im Entsilberungsbehalter die
gleiche wie im Fixierbad sein. (D. R. P. 621 677 KI. 40c vom 2/12. 1932, ausg. 11/11.
1935.) G e is z l e r .
Kalman Kapłan, Frankreich, Photographische V ervidfaltigung ton SchriftstOcken.
Die belichteto P latte oder Film wird m it einer Hiille aus lichtundurchlassigem, aber
fiir Fil. durclilassigem Stoff, wie Loschpapier oder Gewebe, umgeben u. dann in die
Entwicklerfl. getaucht, so daB die Entw. bei vollem Tageslicht vorgenommen werden
kann. (F. P. 789130 vom 27/7. 1934, ausg. 23/10. 1935.) _ Grotę.
Bela Gaspar, Deutschland, Herstellung gefarbter photographischer Materialien.
Wenn man fiir farbenphotograph. Zwecke gefarbte Schichten bestimmter Gradation
gebraucht, soli man zur Einrcgulierung einer steilen Gradation Farbstoffe yerwenden,
dereń Absorptionsmaximum mogliehst weit vom opt. Sensibilisierungsmaximum ent-
fem t liegt. Je weicher die Gradation auafallcn soli, um so mehr nahert man die beiden
Maxima ancinander. Entsprechend der Annaherung dieser Maxima verflacht sich die
Gradation einer gefarbten Emulsion, wenn man z. B. von einem Thioearbocyanin
ausgehend, an dessen Stelle ein Selenocarbocyanin u. dann ein Chinocarbocyanin
verwendet. (F. P. 779 423 vom 10/8. 1934, ausg. 4/4. 1935. Schwz. Prior. 13/8.
1933.) F u ch s.
Bela Gaspar, Deutschland, Photographisches Materiał fiir die Farbenphotographie.
Fiir das Verf., eine photograph. Schicht m it dem Rk.-Prod. eines sauren oder sub-
stantiyen Farbstoffs m it einer organ. Base anzufarben, yerwendet man die Salze bzw.
Alkylsulfate ąuartem arer organ. Basen, z. B. solche, die sich vom Naphthochinolin,
Anthrachinolin, Benzo- oder Naphthothiazol ableiten. Beispiel: Einer AgBr-Emulsion,
die 2 g Diaminreinblau FF pro Liter enthalt, setzt man vor dem GieBen eine Lsg. von
0,5 g 1-Athylchinolindłhyhulfat in 20 ccm W. hinzu. (F. P. 44752 vom 12/4. 1934,
ausg. 6/4. 1935. D. Prior. 19/4. 1933. Zus. zu F. P. 746 645; C. 1933. II. 2090.) F u c h s .
Leopold D.Mannes und Leopold Godowsky, Rochester, N. Y., V. St. A., H<r-
stdlen ton zwei Teilbildeni in einer photographischen Schicht. Die Schicht, in der (fr
beiden Teilbilder ubereinanderliegen, wird m it einer Bleichlsg., z. B. aus Chinon, KCt-
H 2S 0 4 u . W. behandelt, bis das obere Bild in ein Ag-Salz umgewandelt ist. Dann wird
die Wrkg. der Bleichlsg. durch ein Stoppbad, bestehend aus einer wss. Lsg. von Xa2S2Ot.
aufgehoben, so daB das untere Teilbild von der Bleichlsg. nicht angegriffen wird. So
lassen sich die beiden Teilbilder getrennt Yoneinander in Farbbilder uberfuhren. (A. P-
2019 718 vom 3/12. 1932, ausg. 5/11. 1935.) Grotę.
CMC Corp., New York, iibert. von: Gabriel Garcia Moreno, Los Angeles, Calif.,
V. St. A., Herstellung additiver Mehrfarbenfilme. Die Aufnahme der beiden T e ilfa rb c n -
bilder findet auf zwei Filmen m it rot- bzw. grunempfindlicher Emulsion sta tt, die sieb,
Emulsion gegen Emulsion, im K ontakt befinden. Nach der Entw . beider Filme werden
die Negative auf einen Positivfilm derart kopiert, daB die zusammengehorenden Rot-
u. Grunteilbilder hintereinander liegen, u. zwar mit Hilfe eines zwischengeschalteten
Films, der abwechselnd transparente u. opake Bildfelder enthalt. (A. P . 2 020 564
vom 22/1. 1934, ausg. 12/11. 1935.) Grotę.
Eugen V0n Kessel, Hamburg, Herstdlen von Mehrfarbenbildem mittels Ab-sange-
terfahren. Von jedem der Teilnegative wird ein Auswaschrelief ais D r u c k m a tr iz e auf
einem diinnen, durchsichtigen CeSuloidtrager erzeugt. Der Trager wird auf eine dicke
Celluloidunterlage m it einer Misehung von Amylacetat u. Aceton in Bzn. oder CC14
so aufgeklebt, daB er wahrend d e r Druckyorgange im W- festsitzt, sich aber n a c h h e r
nach dem Trocknen leicht ablosen laBt. (Schwz. P. 177 954 vom 14/4. 1934, ausg.
2/9. 1935.) Gr o tę.
Ernst Gerhard, Berlin, Basterfilm fu r mehrfarbige Projektion, dad. gek., 1. dali
auf dem gleichen Bildtrager neben dem farblosen, in verschiedenen Farben entsprechende
Rasterstreifen zerlegten Lichtbild eine zu jedem Rasterstreifen gehorende Kennzeich-
nung angebraeht ist, welche opt. die durch jeden Rasterstreifen wiederzugebende Farbę
bestimmt. — Nach den weiteren Anspriichen wird der Film projiziert, indem hinter
dem die Kennzeichnung tragenden Teil des Bildtragers ein Farbenfilter a n g e o rd n e t
u . der Film durch opt. Umkehrung so projiziert wird, daB die Farben der einzelnen
Rasterstreifen des Bildes durch die Kennzeichnung u . das Farbfilter h e r ro r g e r u fe n
werden. (D. R. P. 622101 KI. 57b vom 13/8. 1933, ausg. 19/11. 1935.) Grotę-
1936. I. H XXIV. PHOTOGRAPHIE. 1783

Siemens & Halske Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Photographischer Metali -


film. Um bei /!Z-Filmen, die fur die episkop. Projektion von Kinobildern dienen, das
Haften der photograph. Schicht zu verbessern, behandelt m an den ylZ-Triiger elektrolyt.
zur Bldg. einer diinnen Oxyd-, Silicat- oder Fhwridha.nl nach dem Verf. des E. P. 407830.
Der A l-Trager kann beiderseitig behandelt werden, um Bilder auf beiden Seiten auf-
zubringen. Zum Kopieren eines einseitig aufgebrachten Bildes venvendet m an Róntgen-
strahlen, die das A l besser durchdringen ais das Bildsilber. (E. P. 433 538 vom 12/2.
1934, ausg. 12/9. 1935. D. Prior. 10/2. 1933. Zus. zu E. P. 407 830; C. 1934. II.
892.) F u ch s.
Siemens & Halske Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Herstellung von Photographien
auf Aluminium oder Aluminiumlcgierungen. Bei dem Verf., chem. oder elektrolyt.
nach dem E. P. 407830 oxydierte Al-Platten ais Trager der lichtempfindlichen Substanz
zu benutzen, soli zur Vermeidung der Bruchigkeit der Osydsehicht die osydierte P latte
chem. oder therm. behandelt werden. Dies geschieht durch Erhitzen der P latte bei n.
oder herabgesetztem Druck oder durch Behandlung in k. bzw. w. Lsgg. von Sauren,
Alkalien oder Salzen alkal. oder saurer Rk., z. B. Chrom-, Phosphor-, Essig-, Citronen-
saure; Alaun, Carbonate, Borate, Bichromate u. dgl. (E. P. 432 984 vom 12/2. 1934,
ausg. 5/9. 1935. D. Prior. 11/8. 1933. Zus. zu E. P. 407 830; C. 1934. II. 892.) F u c h s .
Siemens & Halske A. G. (Erfinder: Nikolai Budiloff), Berlin, Herstellung saug-
fahiger ozydischer TragerschicMen fu r pholographische Bilder auf Al u. seinen Le­
gierungen. Al wird in einer Cr03-Lsg. bei niedriger konstanter Spannung, z. B. bei
20 V, sowie bei einer Temp. von mindestens 65° anod. oxydiert. Zur Erzielung weiBer
Untergrundtone verwendet man eine 20°/oig. u. zur Erzielung metali, glanzender U nter-
grundtone eine etwa 3%ig. CrOn-Lsg. (D. R. P. 622 480 KI. 48 a vom 13/8.1933,
ausg. 29/11. 1935. Zus. zu D. R. P. 607 012; C. 1935. I. 2484.) M a b k h o ff.
Siemens & Halske Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Triiger fiir licJitempfindliche
Stoffe nach P atent 607 012, dad. gek., daB 1. die auf Al oder seinen Legierungen erzeugte
Osydschicht teilweise oder ganz ersetzt ist durch eine andere auf dem Metali auf-
gewachsene Schicht, insbesondere durch eine Phosphatschicht. 4 weitere Anspruche. —
Es konnen auch Fluoridschichten oder letztere zusammen m it Oxyd- oder Phosphat-
schichten verwendet werden. Die Schichten werden elektrolyt. oder durch Eintauchen
des Al-Tragers in eine feuerfl. Schmelze des Salzes hergestellt. (D. R. P. 620 664
KI. 57b yom 10/2. 1933, ausg. 24/10. 1935. Zus. zu D. R. P. 607012 KI. 5 7 b ; C. 1935.
•• 2484.) F u ch s.
Bricon Trust Ltd., London, und Hans Eimert, Berlin (Eckelt u. Co., Apparate-
bau), Herstellung spiegelnd reflektierender Bilder. Ein hochglanzend polierter Bild-
trager aus Ag wird m it CuBr2 behandelt, bis sich eine ylj/ir-Schicht gebildet hat.
Hierauf wird die Schicht exponiert u. in iiblicher Weise entwiekelt u. fixiert. Das
schwarze Bildsilber bildet die Schatten, der freigelegte Silberspiegel die Lichtcr des
Bildes. Solche Bilder eignen sich insbesondere fiir Kinometallfilme m it episkop. P ro­
jektion. (E.P. 427464 yom 21/7. 1933, ausg. 23/5. 1935.) F uchs.
David E. Knapp, Beaeon, N. Y., V. St. A., Projeklionsscliirm. Die Gewebe-
unterlage wird nach Uberziehen m it einer schwaeh gefarbten Schicht durch Pragen
gcmustert u. mit einer lcuchtendes Metallpulver u. lichtreflektierende Teilchen ent-
haltenden Schicht iiberzogen, worauf diese Schicht von den erhabenen Stellen der
Onterlage abgewischt wird, so daB die Oberflache ein Muster von kontrastierenden
Tonungen darsteUt, (A. P. 2 020 787 vom 27/1. 1933, ausg. 12/11. 1935.) G k o t e .
Agfa Ansco Corp., Binghamton, N. Y., V. St. A., iibert. von: Richard Schmidt,
Dessau, Tonfilmverfahren. Żur Wiedergabe dient unm ittelbar das Tonnegativ. Die
Entw. erfolgt derart, daB die Lichtdurchlassigkeiten aller Schwarzungen au f einer
(icraden liegen. Dieses Verf. eignet sich wegen seiner W irtschaftlichkeit insbesondere
tur die Amateurkinematographie. (A. P. 1988 812 T o m 28/7. 1932, ausg. 22/1. 1935
u. F. P. 740 631 T o m 30/7. 1932, ausg. 30/1. 1933. Beide: D. Prior. 1/8. 1931.) F u c h s .
Inna Spitzer, Munchen, Herstellen von Raster- oder Strićhhochdruckformen a u f
photo?nechanischem Wege, dad. gek., 1. daB Raster- oder Strichvorlagen auf eine mit
emer lichtempfindlichen, einen granulierten Atzgrund bildenden Kolloidschicht iiber-
zogene Metallplatte kopiert werden, worauf, entwiekelt oder unentwickelt, derart
geatzt wird, daB die Kornpunkte keine Druckpunkte hinterlassen. — Hierzu kann die
^nkornfreier Schicht hergestellte Kopie nachtraglich m it einer kornbildenden Schicht
“ te o g e n u. ohne weitere Belichtung geatzt werden oder es wird die kombildende
ochicht nach dem Auswaschen der das Korn umgebenden KoUoidsubstanz m it einer
1784 H x x it. P h o t o g r a p h i e . 1 9 3 6 . I.

niclitkornbildenden lichtempfindlichen Schicht iiberzogen, worauf kopiert u. geatzt


wird. (D. R. P. 622 828 KI. 57d vom 19/12. 1933, ausg. 7/12. 1935.) Gro tę.
Agfa Ansco Corp., Binghampton, N. Y., V. St. A., iibert. von: Alfred Miller,
Wolfen, Deutschland, Herstellung vo7i Beliefbildem. Zu beispielsweise 20 (Teilen) einer
2%ig. Acetylcelluloselsg. in Aceton kommen 4 einer 6%ig. N a2Cr20,-Lsg. in Methanol.
Mit der Lsg. wird auf einer Glasplatte eine diinne Schicht erzeugt u. das Bild auf-
gebracht. Die 1. Anteile der Schicht worden dann m it Aceton abgelóst u. das Bild
selbst gefarbt z. B. m it einer l°/0ig. alkoh. Lsg. von Methylenblau. (A. P. 2 020 901
vom 27/2. 1930, ausg. 12/11. 1935. D. Prior. 29/1. 1929.) B r a u n s.
Irato A.-G., Schweiz, Herstellen von komlosen Oelatinefettdruckfonnen. Fiir dic
Erzeugung der Druckformen geht man von Ag-Bildern auf Emulsionen m it einem so
kleinen Gammawerte aus, daB die Gradationskurve der Maschinenabdrucke nur bis
ca. 45° aufgerichtet wird. Die Ag-Bilder werden m it Chromsaure gegerbt u. in sauren
physikal. Entwieklem entwickelt. Der Gelatinedruckstock wird vor der Gerbung mit
einer Schutzhaut aus Gelatine uberzogen, dereń Schmelzpunkt unterhalb des Schmelz-
punktes der Halogensilberemulsion liegt. Der Druckstock wird m it w. W. behandelt,
so daB die nicht gegerbten Teile der Schutzhaut in Lsg. gehen. Das Verf. cignet sich
vor allem fur Mehrfarbendruck. (F. P. 784 809 vom 10/11. 1934, ausg. 25/7. 1935.
D .P riorr. 13/11. 1933, 3/8., 15/9. 1934.) Grotę.
Franęois Mathon, Frankreich, Photomechanischer Siebsćhablonendruck. Der ais
Siebschablono dienende Trager wird m it einer Schicht aus Celluloid, Kautschuk, Gutta-

r
rcha oder einer ahnlichen piast. M. uberzogen, die in entsprechenden Lósungsmm.
ist. Dio Zus. ist z. B. folgende: 500 g Celluloid, 5000 g Aceton oder A., 1000 g Amyl-
acetat u. etwas Farbstoff. Nach dem Trocknen wird eine zweite Schicht aus einer wss.
Lsg. von Gelatine u. Na-Silicat aufgebracht, die m it Bichromatlsg. lichtempfindlich
gemacht wird. Nach dem Belichten unter einer Vorlage u. Entw . m it W. werden die
Schichten an den nicht belichteten Stellen m it geeigneten Lósungsmm. entfernt. Beim
Einwalzen der Schablone m it Farbo entsteht so nach einem Positiv ein Positiv. (F. P-
789 071 vom 21/7. 1934, ausg. 22/10. 1935.) Grotę.
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Blitzlichtlampe. Um zu
erkennen, ob eine Vakuumblitzlichtlampe in takt ist, wird auBer dem das aktin. Licht
erzeugenden Stoff ein anderer Stoff, z. B. auf einem Papierstreifen, in dio G lashulle
eingebracht, der sich beim Z utritt von W.-Dampf, also Beschadigung der Rohre, ent-
farbt. Ais solche Stoffe werden yorgeschlagen: Kobaltokobalticyanid, Nickelokobalti-
cyanide u. Hydrazonkobaltohalogenid. (E. P. 436 047 vom 13/12.1934, ausg. 31/10.
1935. D. Prior. 15/12.1933.) R oeder.
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Blitzlichtlampe. Wie F. P.
782 566; C. 1936. I. 492. Der Verbrennungsfaden aus Mg oder einer Mg-Legierung
von 1500 f i Umfang wird durch mehrfaehes Ziehen hergestellt, wobei jedesmal eine
Querschnittsverringerung von hóchstens 6% erfolgt u. die Deformationszone auf
250—400% erwarmt wird. Die Lampo ist fur Spannungen von 220 u. 110 V brauchbar.
(E. P. 436 694 vom 3/11. 1934, ausg. 14/11. 1935. Holi. Prior. 3/11. 1933.) R o e d e R-
Fernseh Akt.-Ges., Berlin-Zehlendorf, Photographische-3 Verfahren zur Erkundunf
und Uberwachung. Man m acht die Aufnahme m it strengem Infrarotfilter auf ein Photo-
material, das fiir Infrarot sensibilisiert ist. Die Entw. erfolgt anschlieBend m it einem
Schnellentwickler unm ittelbar nach der Aufnahme in der Photokassette. Desgleicben
die Schnellfisierung. Man kann auch ein Umkehrverf. benutzen oder die Bilder ais
Negativ betrachten u. auswerten. Zur Schnellentw. Terwendet man zweckmaBig
Metol-Hydrochinon m it Na(K)OH ais Beschleuniger, zur Fixierung KCN. Das yerf.
kann autom at, so schnell arbeiten, daB man bewegte Objekte u. beliebige Vorgange
durch Nebel hindurch fortlaufend sichtbar machen kann. (E. P. 429 597 vom 29/11-
1933, ausg. 4/7. 1935. D. Prior. 29/11. 1932.) F u chs.

H an d b u ch der m o d ern en R e p roduktionstechnik, Bd. 1. 5. F rankfurt a. SI.: Klimsch 1936.


gr. 8° = Klimschs graphische Biicherei. .
1. Beproduktionsphotographie u. Positivretusche. 4., neubearb. Aufl. (VI, 230 S-)
Lw. M. 6.— .
5. Hilfsbuch f. Reproduktionstechniker von E u g e n K lim sch. Mit e. Einf. in «•
Chemie von E rn s t S chum acher. 2., neubearb. Aufl. (246 S.) M. 3.50; Lw. M. 4. .

Verantwortlich: Dr. M.PflQcke, Berlin. — Verlag Chemie, G. m. b. IŁ, Berlin W 35


Printed in Germany DA. IV. Yj. 1935 : 2S78 Druck T o n Metzger A Wittig in Leip«g

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