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Seminar Anorganische Chemie

Chemische Bindungen
 Ionenbindung:
Elektronentheorie der Valenzelektronen
 stabile Schalen bei Edelgaskonfiguration 8er-Schale
 Na und Cl, 1 und 7 Valenzelektronen
Übertrag von einem Valenzelektron

 Verhältnis 1:1  Kationen und Anionen, Bildung Ionenkristall


bei dem die nächsten Nachbarn entgegengesetzt geladen sind
 Energiegewinn
 Gitterenergie, aber nicht direkt bestimmbar,
Born-Haber-Kreisprozess (später)
 Arten von Ionen
 Warum keine Na2+-Ionen?

 Warum aber Mg2+-Ionen?


 Nomenklatur von Ionen
Na+
Mg2+
Cu+
Cu2+
NH4+
PH4+
OH3+
N(CH3)4+
 Nomenklatur von Ionen
F- Cl-
Br- I-
O2- S2-
N3- O22-
OH- CN-
OCl- ClO3-
ClO4- SO32-
SO42- NO2-
NO3- PO43-
AsO43- CO32-
CH3CO2- C2O42-
CrO42- Cr2O72-
MnO4-
 Geben Sie die Formeln an für:
a) Ammoniumacetat b) Aluminiumsulfat
c) Kobalt(III)-sulfid d) Bariumcarbonat
e) Kaliumarsenat f ) Blei(II)-nitrat
g) Nickel(II)-phosphat h) Lithiumoxid
i) Eisen(III)-sulfat

 Welche Namen haben:


a) CaSO3 b) AgClO3
c) Sn(NO3)2 d) CdI2
e) Mg(OH)2 f) PbCrO4
g) Ni(CN)2?
 Atombindung:
 WW zwischen Nichtmetallen, kein Übergang von e-
sondern Bildung einer kovalenten Bindung
 Cl mit Cl (Punkte), O mit O
 Polarisierte Atombindungen bei Verbindungen mit
unterschiedlichen EN H2O
 Oktettregel
 8-N-Regel (Anzahl der Bindungselektronen)
 2 Atome mit mehr als einem gemeinsamen e--paar
 Doppelbindung oder Dreifachbindung
 Lewis-Formel:
 geben Bindungsverhältnisse wieder

 Welche Lewis-Formel hat die Verbindung H2CO


(Formaldehyd, Methanal)?
 Geben Sie die Lewis-Formeln für
O2, CO2, CH4, NH3, H2O, H2CO3, HCN, SO42-,O3!
 Formalladungen
 z.B. NH3 + H+
 möglichst wenig Atome mit Ladung!
 keine Formalladung des gleichen Vorzeichens an
benachbarten Atomen!

 CO und HNO3

 Gibt es bei HNO3 mehrere Möglichkeiten?


 Mesomerie (Resonanz)
 O3 und CO32-
 mehrere mesomere Grenzformeln möglich
 Beachten von Formalladungen  Ladung des Ions
 Begriff der Delokalisierung!
 Regeln:
räumliche Anordnung immer gleich, Unterscheidung durch
Verteilung der Elektronen
benachbarte Atome keine Formalladung gleichen
Vorzeichens
geringste Anzahl an Formalladungen und kleinste Beträge
dieser, beste Fall ohne Formalladungen
positive und negative Formalladungen sollten den
Elektronegativitäten der Elemente entsprechen
 Aufgaben
1. Zeichnen Sie die Valenzstrichformeln für folgende Moleküle
einschließlich der Formalladungen.
a) PH4+ b) BH4- c) CH4
d) SiH4 e) SCS f) HCN
g) HCCl3 h) OSCl2 i) OCCl2
j) OPCl3 k) ClSSCl l) NCCN
m) SO42- n) ClO2- o) HNNH
p) HCCH q) HOOH
2. Zeichnen Sie die Valenzstrichformeln für folgende Moleküle
einschließlich der Formalladungen und vervollständigen Sie
die Grenzformeln mit einsamen Elektronenpaaren und
Formalladungen. Bewerten Sie, welche Grenzformel zu den
tatsächlichen Bindungsverhältnissen am stärksten beiträgt
und welche unbedeutend ist.
a) ONNO2-
b) FNNF
c) H2C2O
d) HONS
e) ClCN
f) ClNO3
g) N3-
h) HNSO
i) FNNN
j) O2CCO22-
k) S2N2 (ringförmiges Molekül)
 VSEPR-Theorie (valence-shell electron-pair repulsion)
 Theorie zur Beschreibung der geometrischen Anordnung
der Atome in Molekülen
 bestehend aus Zentralatom an welche Atome gebunden sind
 Beachtung von bindenden und nicht bindenden Elektronen
 3 Regeln
 VSEPR-Theorie
 1. Elektronen stoßen sich ab (Coulomb Gesetz; freies Elektro-
nenpaar mehr Platz als Ligand; Dreifachbindung benötigt
mehr Platz als Doppelbindung, die wiederum benötigt mehr
Platz als Einfachbinding; elektropositiver Ligand benötigt mehr
Platz als elektronegativer Ligand)
 2. Elektronen mit gleichem Spin können sich nicht im gleichen
Orbital aufhalten (Pauli-Prinzip)
 3. Elektronen mit unterschiedlichem Spin können sich trotz
elektrostatischer Abstoßung im gleichen Orbital aufhalten
 VSEPR-Theorie
 2 Elektronenpaare, HgCl2 , linear da nur 2 Elektronenpaare
Beryllium, Zink und Quecksilber
 3 Elektronenpaare, BF3 , trigonal-planar, Winkel 120°
Anordnung bei dem alle Bindungselektronenpaare weit
voneinander entfernt sind
 SnCl2, 2 Bindungspaare , 1 freies Elektronenpaar
gewinkelte Struktur, da Elektronenpaar mehr Platz benötigt
 4 Elektronenpaare, CH4, tetraedrisch, 109,47°!!!
 NH3, trigonal-pyramidal, weil freies Elektronenpaar mehr Platz
benötigt, Winkel H-N-H 107°
 H2O, gewinkelt, 2 freie E-Paare, H-O-H Winkel 105°
 VSEPR-Theorie
 5 Elektronenpaare, PF5 , nicht alle Bindungen äquivalent,
äquatoriale und axiale Positionen 120° vs. 90°
 freie E-Paare nehmen äquatoriale Position ein
 SF4, „wippenförmig“, F-S-F 102° äqua., F-S-F 173°
 ClF3, T-förmig, F-Cl-F 87,5°
 XeF2, linear da alle freie E-Paare in der äquatorialen Ebene
sind
 PF3Cl2, Wie sieht das aus?
 VSEPR-Theorie
 6 Elektronenpaare, SF6 , alle Bindungen äquivalent,
Oktaeder, F-S-F 90°
 BrF5, quadratische Pyramide, Winkel <90°
 IF4-, quadratisch-planare Anordnung, da gegenüberliegend
der geringste Platzbedarf besteht
 Aufgaben

1. A ist Zentralatom, X ein Atom, das über ein Elektronenpaar an


A gebunden ist, und E ein einsames Elektronenpaar an A.
Welche Molekülgestalt ist nach der VSEPR-Theorie für
folgende Moleküle zu erwarten? Welche Bindungswinkel
sind zu erwarten?

AX2 AX3E AX3E2 AX5E


AX3 AX2E2 AX2E3 AX4E2
AX2E AX5 AX6
AX4 AX4E
2. Bestimmen Sie mit Hilfe der VSEPR-Theorie die Gestalt
folgender Moleküle und Ionen voraus. Alle Bindungen sind
Einfachbindungen.

AsF5 IF4- AsCl4+ AsH3


TeF5- AsF4- SbCl6- SCl2
SnH4 IBr2- XeF5+ SeF3+
CdBr2 XeF3+

3. Formulieren Sie die Valenzstrichformeln und machen Sie mit


Hilfe von VSEPR-Theorie Aussagen über die
Molekülstrukturen von

H2CO H2PO2- N3- H3O+


SO2 ClOCl OSCl2 FNNF
HCN OClO- O2SCl2 XeF4
XeO3 ClO3- OPCl3
 Frage:
Wie stellen Sie sich die Entstehung einer kovalenten
Bindung vor?

 z.B. H2, Orbitale nähern sich an, jedes Orbital enthält ein
ungepaartes Elektron, Überlappung der Orbitale
 Elektronen werden zu gemeinsamen Elektronenpaar

 Wie ist es nun beim CH4? Molekülstruktur? Elektronische


Struktur von Kohlenstoff (Kästchenmodell)

 C: 1s2 2s2 2p1 2p1  nur 2 kovalente Bindungen (theoretisch)!


 Aber CH4, mit tetraedrischer Struktur  4 koval. Bindungen
nötig also 4 Orbitale mit gleichem Energieniveau
 s- und p-Orbitale aber unterschiedliche Energien
 Lösung: Hybridorbitale!
109,47° Tetraederwinkel!
 Hybridorbitale
mathematische Linearkombination von s- und p-Orbitalen
 sp3-Hybridorbitale bei CH4, zeigen in die Ecken des eines
Tetraeders
 bestehend aus einem s- und drei p-Orbitalen
Typ Anzahl räuml. Anordnung Bsp.
sp 2 linear HgCl2
sp2 3 trigonal-planar BF3
sp3 4 tetraedrisch CH4
dsp2 4 quadratisch-planar PtCl42-
dsp3 5 trigonal-bipyramidal VCl5-
d2sp3 6 oktaedrisch TiF62-

 Hybridisierung nur bei Orbitalen ähnlicher Energien!!!


 Aufgaben

1. Welche Bindungswinkel und welche Hybridisierung


sind für die Zentralatome folgender Moleküle bzw. Ionen
anzunehmen?

BeF2 BeF3- BeF42- AsF5


1s
 Molekülorbitale
1s 1s
 Überlappung von Atomorbitalen,
bei 1s-Orbital von Wasserstoff 
1 bindendes und 1 antibindendes -Orbital
1s
 Bindungsordnung:
0,5 [Zahl der bindenden Elektronen -
Zahl der antibindenden Elektronen
 p-Orbitale an der x-, y- und der z-Achse ausgerichtet
 px-Orbitale „Kopf-an-Kopf“  2p-Orbitale
 py- oder pz-Orbitale, parallel ausgerichtet  2p-Orbitale
(Orbitalüberlappungen zeigen)
 Molekülorbitale
 Abfolge der MO-Orbitale für zweiatomige Moleküle
der 2.Periode
2p

2p

2px 2py 2pz 2pz 2py 2px

2p

2p

2s

2s 2s

2s
 Molekülorbitale
 Abfolge der MO-Orbitale für zweiatomige Moleküle
der 2.Periode

Bilder: Shriver & Atkins, Inorganic Chemistry, Fifth Edition


Oxford University Press, 2010
1. Zeichnen Sie die Molekülorbitale der 2. Periode,
Li2, Be2, B2, C2, N2, O2, F2, Ne2! Bestimmen Sie jeweils
die Bindungsordnung und die Anzahl der ungepaarten
Elektronen! Welche Moleküle sind paramagnetisch?

2. Zeichnen Sie die Energieniveau-Diagramme der


Molekülorbitale für:

H2; H2+; HHe; He2; He2+; C22-; O2-; O22-; CO; NO

Und geben Sie die Bindungsordnung an.


3. Die Bindungslänge im N2-Molekül beträgt 109 pm, im N2+
112 pm, im O2 121 pm und im O2+ 112 pm. Zeichnen
Sie die Molekülorbital-Energieniveau-Diagramme und
erklären Sie den Gang der Bindungslängen.

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