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Thema 4: Chemische Bindung und Struktur

4.1 Ionenbindung und Struktur

Grundgedanke: Ionische Verbindungen bestehen aus Ionen, die durch


ionische Bindungen in Gitterstrukturen zusammengehalten werden
Vorwissen aktivieren und DFU

Wie viele chemische Bindungen kennen Sie? Welche sind ihre Eigenschaften?

Wie schreibt man eine Summenformel einer Verbindung oder Molekül?

Schreibweise von Salze?

Fachwörter:
Beschaffenheit der Naturwissenschaften:
Anwendung von Theorien, um Naturphänomene zu erklären – geschmolzene ionische Verbindungen sind
elektrisch leitend, feste ionische Verbindungen dagegen nicht.
Löslichkeit und Schmelzpunkte von ionischen Verbindungen können zur Erklärung der Beobachtungen
herangezogen werden. (2.2)
Positive Ionen (Kationen) entstehen, wenn Metalle Valenzelektronen abgeben.

Die Elektronenkonfiguration von Natrium, Na:


[Ne] 3s1
wobei [Ne] der Edelgaskern ist.

Ein Natriumatom kann sein einwertiges Elektron (Elektron der äußeren Schale) verlieren, um das Na + -
Kation [Ne] zu bilden. Das ist
Na – e- → Na+
Wir sagen, dass Natrium in diesem Prozess oxidiert wird (es verliert ein Elektron).
Negative Ionen (Anionen) entstehen, wenn Nichtmetalle Elektronen aufnehmen.

Die Elektronenkonfiguration von Chlor, Cl ist:


[Ne] 3s23p5
Wenn ein Chloratom ein Elektron zur Bildung des Cl --Anions gewinnt, nimmt es eine
Edelgaskonfiguration an, [Ne] 3s23p6 oder [Ar]. Das ist
Cl + e- → Cl-
Wir sagen, dass Chlor in diesem Prozess reduziert wird (es gewinnt ein Elektron).
Die Zahl der abgegebenen oder aufgenommenen Elektronen wird durch die Elektronenkonfiguration des Atoms bestimmt.

Ionen entstehen, wenn ein oder mehrere Elektronen von einem Atom auf ein anderes übertragen werden. Die
treibende Kraft für diesen Elektronentransfer ist normalerweise die Bildung einer
Edelgaselektronenkonfiguration.

Weiteres Beispiel für eine ionische Verbindung: Magnesiumoxid

Kondensierte Elektronenkonfiguration von Mg? Woher weiß man das?

[Ne]3s2 Magnesium ist ein Erdalkalimetall der Gruppe 2 und hat daher
zwei Valenzelektronen
Ein Magnesiumatom kann diese beiden Elektronen verlieren und Mg2+ bilden, das auch den [Ne]-Edelgaskern einnimmt.
Das ist:
Mg - 2e- → Mg2+ Magnesium wird oxidiert.

Kondensierte Elektronenkonfiguration von Sauerstoff? Sauerstoff gehört zur Gruppe 16, der Chalkogengruppe, und
[He] 2s22p4 hat somit sechs Valenzelektronen

Ein Sauerstoffatom kann zwei Elektronen gewinnen, um das O2--Anion zu bilden, das eine Edelgaskonfiguration
annimmt: [Ne] oder [He] 2s22p6
Das ist
Sauerstoff wird reduziert.
O + 2e- → O2-
Lewis-Formel

Um diese Art der Bindung im Detail zu betrachten, ist es hilfreich, zunächst die Idee eines Lewis-Symbols
einzuführen, das eine einfache und bequeme Methode zur Darstellung der Valenzelektronen (der äußeren
Hülle) eines Elements darstellt.

Die Punkt-Strich-Formel oder Lewisformel


Für die chemische Bindung sind hauptsächlich die Außenelektronen von Bedeutung. Sie werden als Punkte um die
Elementsymbole geschrieben.

Für die Darstellung von Elektronenpaaren werden auch Striche verwendet:

Bindende Elektronenpaare werden jeweils beiden Partnern


zugerechnet.
Cl + e- → Cl-

Na – e- → Na+
Na + Cl  NaCl
Natrium + Chlor  Natriumchlorid
Nomenklatur von Ionenverbindungen
Regeln:
Kationen:
Die meisten einatomige Kationen werden von Metall-Atomen gebildet. Wenn das Metall nur eine Sorte von Kationen bildet, dann
wird der Name des Atoms auch für das Kation verwendet. Z.B. Na + wird als Natrium-Ion bezeichnet.
Bei Metallen, die mehrere Kationen unterschiedlicher Ladung bilden, wird die Ladung (gleich der Oxidationszahl!) durch eine
arabische oder eine römische Zahl angegeben, die in Klammern dem Namen folgt. Z.B. Cu+ heißt Kupfer(I)-Ion und Cu2+, Kupfer(II)-
Ion.
Mehratomige Ionen bestehen aus mehreren Atomen, die durch kovalente Bindungen miteinander verbunden sind. Mehratomige
Kationen, in denen Wasserstoff gebunden ist, erhalten die Endung –onium. Z.B. NH 4+ Ammonium, H3O+ Oxonium (auch
Hydronium).
Anionen
Einatomige Anionen werden von Nichtmetallatomen gebildet. Sie erhalten den lateinischen Namen des Elements mit der Endung
–id (manchmal auch gekürzt, Oxid anstelle von Oxygenid).
Auch die Namen einiger weniger mehratomiger Anionen enden auf –id. Z.B. OH- Hydroxid, CN-, Cyanid, O 22- Peroxid.

Viele mehratomige Anionen sind bekannt. Die gebräuchliche Namen für einige von ihnen sind in der Tabelle unten aufgeführt.
Ionenverbindung
Der Name einer Verbindung besteht aus den Namen des Kations, gefolgt vom Namen des Anions.
Fe2O3 Eisen(III)-oxid

PbCO3 Blei(II)-karbonat

Ag3PO4 Silberphosphat
Name IUPAC Formel (Base)/Säure Formel
mehratomiger
Ionen

Ammonium NH4+ Ammoniak NH3


Karbonat CO32- Kohlensäure H2CO3
Hydroxid OH- Natriumhydroxid NaOH
Nitrit Nitrat(III) NO2- Salpetrige Säure HNO2
Nitrat Nitrat(V) NO3- Salpetersäure HNO3
Sulphit Sulphat(IV) SO32- Schweflige Säure H2SO3
Sulphat Sulphat(VI) SO42- Schwefelsäure H2SO4
Phosphit Phosphat(III) PO33- Phosphorige Säure H3PO3
Aufstellen von Formeln ???? (Oxidationszahlen, Wertigkeit)

I II III IV V VI VII VIII


e- -1 -2 -3 -4 +3 +2 +1 0
aufgenommen +4
oder
abgegeben

Würfelspiel_4.1_mb04_salze(BD) Cl + e- → Cl-

Na – e- → Na+

Na + Cl NaCl
Die Ionenbindung beruht auf einer elektrostatischen Anziehung zwischen entgegengesetzt geladenen Ionen.

Definition:
Eine Ionenbindung bezieht sich auf die elektrostatische Anziehung, die zwischen den
elektrischen Ladungen eines Kations (positives Ion) und eines Anions (negatives Ion) auftritt.

Das Elektron, das durch Natrium verloren geht, wird durch Chlor gewonnen bei der Bildung der
ionischen Verbindung Natriumchlorid, NaCl.

Ionische Verbindungen werden im Allgemeinen zwischen Metallen und Nichtmetallen gebildet.

Jedoch ist zu beachten, dass die strenge Definition eine elektrostatische Anziehung zwischen einem
Kation und einem Anion beinhaltet!

z.B. die Verbindung Ammoniumchlorid, NH4Cl, die aus dem Ammoniumkation NH4+ und dem
Chloridanion Cl- besteht, ist ionisch, enthält aber kein Metall.
Unter Normalbedingungen sind ionische Verbindungen üblicherweise Feststoffe mit einer Gitterstruktur.

Unter normalen Bedingungen sind ionische Verbindungen typischerweise Feststoffe und weisen
Gitterstrukturen auf, die aus dreidimensionalen sich wiederholenden Einheiten positiver und negativer Ionen
bestehen (Abbildung 1).

Ionenradius:
Na+ (102 × 10-12 m = 102 pm) ist kleiner als Cl- (181 × 10-12 m = 181 pm)
Ableitung der Formel und Bezeichnung einer Ionenverbindung aus ihren ionischen Bestandteilen, einschließlich
polyatomarer (mehratomiger) Ionen.

Oxoanionen =sauerstoffhaltige Anionen


Ableitung der Formel und Bezeichnung einer Ionenverbindung aus ihren ionischen Bestandteilen, einschließlich
polyatomarer Ionen.

Leiten Sie die Formel und den Namen der ionischen Verbindungen ab, die zwischen den folgenden Paaren von
Elementen und / oder mehratomigen Spezies gebildet werden:

a) Magnesium und Fluor


b) Aluminium und Sauerstoff
c) Natrium und Sauerstoff
d) Calcium und Nitrat
e) Ammonium und Phosphat

a) Mg ist in Gruppe 2, bildet also Mg²+ ; d) Ca ist in Gruppe 2, bildet also Ca2+;
F ist in Gruppe 17, bildet also F-; Nitrat ist NO3-;
Formel ist MgF2 (Magnesiumfluorid) Formel ist Ca(NO3)2 (Calciumnitrat)

b) Al ist in Gruppe 3, bildet also Al3+; e) Ammonium ist NH4+;


O ist in Gruppe 16, bildet also O2- ; phosphate is PO43- ;
Formel ist Al2O3 (Aluminiumoxid) Formel ist (NH4)3(PO4) (Ammoniumphosphat)

c) Na ist in Gruppe 1, bildet also Na+;


O ist in Gruppe 16, bildet also O2- ;
Formel ist Na2O (Natriumoxid)
Erklärung der physikalischen Eigenschaften von ionischen Verbindungen (Flüchtigkeit, elektrische Leitfähigkeit und
Löslichkeit) anhand ihrer Struktur.

Schmelz- und Siedepunkte

• Ionenverbindungen haben aufgrund der starken elektrostatischen Anziehungskräfte zwischen den


Ionen in ihren Gitterstrukturen hohe Schmelzpunkte und hohe Siedepunkte. Beispielsweise beträgt
der Schmelzpunkt von NaCl 801 ° C und sein Siedepunkt 1413 ° C. Um einen ionischen Feststoff zu
schmelzen, muss viel Energie zugeführt werden, um die elektrostatischen Kräfte aufzubrechen.

• Die elektrostatische Anziehungskraft F ist direkt proportional zu den wechselwirkenden Ladungen Q1


und Q2 und umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstands zwischen ihnen, r2, wie es durch das
Coulombsche Gesetz der Elektrostatik aus der Physik gegeben ist:

• Daher entsprechen im Fall von Magnesiumoxid die zwei Ladungen 2+ für das Magnesiumkation Mg 2+
und 2- für das Oxidanion O2-. Da diese beiden Ladungen größer sind als die von 1+ und 1 bei den Na+ -
und Cl-Ionen, liegt der Schmelzpunkt für MgO höher, bei 2852 ° C.
Erklärung der physikalischen Eigenschaften von ionischen Verbindungen (Flüchtigkeit, elektrische Leitfähigkeit und
Löslichkeit) anhand ihrer Struktur.

Flüchtigkeit (Volatilität)
• Flüchtigkeit bezieht sich auf die Neigung eines Stoffes zum Verdampfen. Bei ionischen Verbindungen
sind die elektrostatischen Anziehungskräfte stark und daher ist die Flüchtigkeit solcher Verbindungen
sehr gering.
Elektrische Leitfähigkeit
• Für eine ionische Verbindung im festen Zustand nehmen die Ionen feste Positionen im Gitter ein. Daher
können sich die Ionen im festen Zustand nicht frei bewegen, so dass feste ionische Verbindungen keine
Elektrizität leiten.
• Im geschmolzenen Zustand hingegen können sich die Ionen frei bewegen und Elektrizität leiten.

Löslichkeit
• Ionische Verbindungen lösen sich in polaren Lösungsmitteln wie Wasser, nicht jedoch in unpolaren Lösungsmitteln wie
Hexan. Das Wassermolekül ist polar und hat selbst Parzialladungen, δ + an H und δ2- an O.
• Diese Parzialladungen werden von den Ionen im Gitter angezogen (zum Beispiel wird im Fall von Natriumchlorid das δ +
an jedem H im Wassermolekül von dem negativ geladenen Chloridanion Cl - angezogen). Dadurch werden einzelne
Ionen aus dem Gitter gezogen und von Wassermolekülen umgeben.
• Im Fall eines unpolaren Lösungsmittels besteht keine Anziehungskraft zwischen den Ionen der ionischen Verbindung
und den Lösungsmittelmolekülen, so dass die Kationen und Anionen innerhalb des Gitters verbleiben.
Ionische Flüssigkeiten sind effiziente Lösungsmittel und Elektrolyte, die bei der Stromerzeugung und in umweltfreundlichen
Industrieprozessen eingesetzt werden.
Lehrplan und Lehrplanverknüpfungen:
Thema 3.2 – Periodische Trends
Thema 21.1 und Wahlpflichtfach A.8 – Verwendung der Röntgenstrukturanalyse für Strukturbestimmungen
Physik Thema 5.1 – Elektrostatik
Erkenntnistheorie:
• Grundsätzliche Regeln der Chemie (wie die Oktettregel) haben häufig Ausnahmen. Wie viele Ausnahmen machen eine Regel
unbrauchbar?
• Welche Belege haben Sie dafür, dass es Ionen gibt? Was ist der Unterschied zwischen einem direkten und einem indirekten
Beleg?

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