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Chemische Bindung

Ursache einer chemischen Bindung ist das Bestreben der Atome, eine möglichst stabile und daher energiearme Elektronen-
anordnung zu erlangen, indem sie eine edelgasähnliche Elektronenhülle bilden (Oktettregel = 8 Außenelektronen).
Alle Arten von Bindung entstehen durch die Anziehung zwischen positiv und negativ geladenen Teilen.

Das PSE unterteilt sich – bezüglich der Außenelektronen – in:


 Edelgase: haben 8 Außenelektronen (= Valenzelektronen) – keine Reaktion und keine Bindung mit anderen Atomen
 Metalle: haben wenige Außenelektronen– werden abgegeben  positiv geladen: KATION
 Nichtmetalle: haben relativ viele Außenelektronen – wollen weitere e – aufnehmen
 negativ geladen: ANION
 gemeinsame Nutzung der „fehlenden“ Elektronen
 Halbmetalle: liegen zwischen Metallen und N-Metallen; werden hier nicht behandelt

zwischen Metall und Nichtmetall gibt es 3 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten:

Metall Nichtmetall

kovalente Bindung (gl. Atome)


Nichtmetall Elektronenpaarbindung
polare Bindung (unterschiedl. Atome)

Metall Metallbindung Ionenbindung

Metallbindung

Metallatome besitzen wenige Valenzelektronen (=Außenelektronen). Sie geben diese ab und lösen die jetzt leere Schale auf.
Das Atom wird zu einem positiven Ion mit freiem Elektron. Diese halten das Gitter aus Kationen zusammen = Metallbindung.

Ein Metallgitter ist ein riesiges Stoffteilchen aus Kationen mit einer stabilen Elektronenhülle
und frei beweglichen Elektronen.

Eigenschaften von Verbindungen mit Metallbindung:


 typischer metallischer Glanz
 leiten elektrischen Strom
 gute Wärmeleiter
 verformbar
 bei Raumtemperatur fest (Ausnahme: Hg)
 großer Bereich der Dichte:  < 1 (Alkalimetalle) über  < 5 (Leichtmetalle, z.B. Al  = 2,7) darüber Schwermetalle
(Element mit der höchsten Dichte: Iridium  = 22,65) [SI-Einheit der Dichte: kg / m3, praktischer: kg / dm3, oder g /
cm3)

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Ionenbindung

Natrium gibt ein Elektron ab. Chlor nimmt ein Elektron auf Es entstehen geladene Teilchen = IONEN
Na+ … Kation Cl – … Anion

Natriumchlorid NaCl

Anionen und Kationen verbinden sich zu IONENGITTER.


Formelschreibweise ist zwar ident mit jener von Atombindungen (wie H 2O) stellt jedoch Zahlenverhältnisse der Ionen dar.
Ionengitter besitzen keine gerichteten Bindungen (zwischen einem Na und einem Cl) sondern verbinden sich mit allen um-
liegenden anders geladenen Ionen = Koordinationszahl (KZ). Bsp. NaCl hat KZ = 6 : 6 (Na ist von6 Cl u. Cl von 6 Na umgeben).
Die Verbindungen werden Salze genannt.

Eigenschaften von Verbindungen mit Ionenbindung:


 bei Raumtemperatur fest – hohe Schmelz- und Siedepunkte
 Isolator im festen Zustand (Ionen sitzen unbeweglich im Gitter)
 elektrischer Leiter im gelösten oder geschmolzenen Zustand (bewegliche Ionen)
 nicht verformbar – hart und spröde
 bei Stromdurchgang werden sie chemisch verändert – Elektrolyse
Kationen wandern zum Minuspol (Kathode = elektronengebender Pol),
Anionen zum Pluspol (Anode)

Anmerkung zu Kathode und Anode


Zwischen diesen Elektroden wandern Ionen oder freie Elektronen. Die Kationen zur Kathode – die Anionen zur Anode.
Entsprechend der vorliegenden elektrischen Polarität zwischen den Elektroden wird einer Kathode entweder ein Pluspol (+)
oder ein Minuspol (−) zugeordnet.
Bei freiwillig ablaufenden Redoxreaktionen (z.B. Entladevorgang von Batterien) ist die Kathode die positive Elektrode.
Bei einer durch angelegte Spannung erzwungenen Redoxreaktion (z.B. Elektrolyse) ist die Kathode die negative Elektrode.

DIE FORMELEINHEIT

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Die Formeleinheit ist der kleinste, elektrisch neutrale Ausschnitt aus dem Ionengitter.
1. 2. Gruppe 13. 14. 15. 16. 17. 18.
1-- Anionen 0
1+ 2+ 4-- 3-- 2-- 1-- 0
1+ 2+ 3+ 3-- 2-- 1-- 0
1+ 2+ 3+ 1-- 0
1+ 2+ 3+ 4+ 1-- 0
1+ 2+ 3+ 4+ 5+ 6+ 0
1+ 2+ 3+ 4+ 5+ 6+ 0
Kationen Kationen
1 2 Außenelektronen 3 4 5 6 7 8

Bsp. für diverse Kation-Anion-Verhältnisse (lt. obigem PSE)

Mg – Cl Ca – O Al – F K–C Ca – C Pb – O Ga – P Al – S Ba – N Sn – P Sr – S

: : : : : : : : : : :

Kationen der d-Elemente:

Kation Anion Formeleinheit Formel Name des Salzes

Cu2+ F– 1:2 CuF2 Kupfer(II)-fluorid

Cu+ F– 1:1 CuF2 Kupfer(I)-fluorid

DAS WICHTIGSTE
Der Name von ionischen Verbindungen (Salzen) bzw. ihren Ionengittern setzt sich zusammen aus:

Metall (römische Zahl)-Nichtmetall-id (z.B. Eisen(III)-sulfid)


 Die römische Zahl ist bei den Kationen des 10er-Blocks unbedingt erforderlich. Sie gibt die Ladung des Kations
an, die sich nicht mithilfe des PSE berechnen lässt.
 Die römische Zahl wird bei den übrigen Kationen nicht verwendet, ausgenommen sie stehen im
6er-Block ganz unten.
 Abweichend gelten -oxid (Sauerstoff), -sulfid (Schwefel), -nitrid (Stickstoff), -phosphid (Phosphor),
-hydrid (Wasserstoff) und -carbid (Kohlenstoff).
 Ionengitter halten aufgrund der unterschiedlichen Ladung von Kationen und Anionen zusammen. Diese
elektrische Kraft bezeichnet man als Ionenbindung.

Übungsbeispiele

Formel Kation Anion Kation : Anion Name

Li3N

Ni3+ O2-

Bleibromid

CrO2

Nb4+ N3-

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Iridium(IV)-phosphid
Elektronenpaarbindung

 Nichtmetallatome verfügen über zu wenige Elektronen für ein Oktett.


 Den Mangel beseitigen sie, indem ein Teil der Außenelektronen gemeinsam und fast immer paarweise genutzt
wird.
 Die Elektronenpaarbindung entsteht durch Überlagerung der Elektronenwolken.
 Dadurch entstehen MOLEKÜLE.

Einteilung der MOLEKÜLE nach der Größe der Stoffteilchen:

flüchtiger Reinstoff
viele kleine Moleküle
(g, l, selten s)

zersetzlicher Reinstoff
viele große Moleküle
(l, s)

diamantartiger Reinstoff Riesenmolekül in Kristallgröße


(s) = Atomgitter

 Die Grenze zwischen kleinen und großen Molekülen ist unscharf.


Sie reicht von 5 – 20 Atomen.
 Moleküle mit 2 – 4 Atomen verdampfen meist, bevor sie zerbrechen.
 Moleküle aus mehr als 20 Atomen zerbrechen, bevor sie verdampfen.
 Sonst entscheiden die Stabilität der Bindung und der Zusammenhalt der Moleküle untereinander.
 Diamantartige Stoffe sind v.a. technisch von großer Bedeutung (z.B.: Diamant, Quarz, Graphit)
o glasähnliche Stoffe
o keramische Werkstoffe

ÜBERSICHT

vorhandene Elektronen- zusammen-


Auswirkung Ergebnis Stoffteilchen
Atomsorten problem haltende Kraft

nur Metall- Abgabe an das Elektronengas im


Überschuss Metallgitter Metallbindung
atome Gitter Kationengitter

Metall- und Gitter aus


Überschuss
Nichtmetall- Übertragung Kationen und Ionengitter Ionenbindung
und Mangel
atome Anionen

Elektronenpaare
nur Nicht- gemeinsame Elektronen-
Mangel zwischen den Molekül
metallatome Nutzung paarbindung
Atomen

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Formel Kation Anion Kation : Anion Name

Li3N

Ni3+ O2-

Bleibromid

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