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Prof. Dr.

Otto Dopfer Physik I für Elektrotechnik


Taarna Studemund Wintersemester 2022/2023

11. Übungsblatt
Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
Besprechung in den Tutorien vom 16.1. bis 20.1.

Aufgabe 1: Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik und Entropie

a) Was gibt die Größe Entropie S an? Nennen Sie einen Fall, bei dem die Entropie sich mit der Zeit
verändert!
b) Was bedeuten die Begriffe reversibel und irreversibel? Nennen Sie jeweils ein Beispiel!
c) Wie lautet der zweite Hauptsatz der Thermodynamik in Wort und Formel?

Aufgabe 2: Stirling-Prozess

a) Was sind isobare, isochore und isotherme Prozesse?


b) Zeichnen Sie die T-S- und P-V-Diagramme des Stirling-Prozess. Benennen Sie die einzelnen Arbeits-
schritte.
c) Wie ist der Wirkungsgrad der Wärmekraftmaschine definiert? Wie groß ist dieser für eine Stirling-
Maschine die ein ideales Gas als Arbeitsmedium verwendet und keine Wärmeverluste aufweist?
Tipp: Um die in einem Arbeitszyklus effektiv verrichtete Arbeit ∆W zu berechnen, subtrahieren
wir von der bei der isothermen Expansion verrichtete Arbeit Wges die zur isothermen Kompression
benötigte Arbeit W1 . Es ist
∆W = Wges − W1 .

Beachten Sie, dass die Arbeit der Fläche unter dem Graphen im P-V-Diagramm entspricht, wie fol-
gende Abbildung veranschaulicht:

Z V
2 nRT
WV1 →V2 =
P(n, T, V ) dV mit P(n, T, V ) =
V 1 V
Sie dürfen annehmen, dass für die isochore Erwärmung lediglich die bei der isochoren Abkülung frei
gewordene Wärme aufgenommen wird. Diese Wärme wird im Regenerator gespeichert. Das heißt
also, dass für einen Arbeitszyklus allein bei der isothermen Expansion Wärme aus dem wärmeren
Reservoir aufgenommen wird. Begründen Sie mithilfe des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik,
weshalb bei der isothermen Expansion Qzu = Wges gilt. Als Zwischenschritt der Rechnung können

1
Sie folgende Gleichung zeigen:
 
V2
Wges − W1 W1 nRTk ln V
η= = 1− = 1−  1
Wges Wges nRTw ln VV2
1

d) Wie groß ist der Wirkungsgrad einer Stirling-Wärmekraftmaschine mit 102 mol eines idealen Arbeits-
gases, wenn die Wärmekraftmaschine ein Kältereservoir von 20 °C zur Verfügung hat und sich das
Volumen maximal um den Faktor 1,8 ändern kann? Während 10 Arbeitszyklen leistet die Maschine
eine Arbeit von ∆W = −700 kJ.
e) In welcher Richtung laufen die Zustandsänderungen des Kreisprozesses für eine Kältemaschine ab?
Wie ist deren Effizienz definiert?

Aufgabe 3: Ein Ring sie zu knechten...

Zwei sehr kurz geratene Männer stehen am Rand eines riesigen Vulkans und schmeißen einen Goldring
hinein. Die beiden sind zwar keine Zwerge, wissen aber trotzdem so ziemlich alles über Gold, so zum
kJ 1
Beispiel dessen spezifische Wärmekapazität von c = 0,130 kgK .

a) Wie groß ist die Entropiezunahme ∆S1 des 4 g schweren Goldrings, wenn seine Temperatur von 20 °C
auf die Schmelztemperatur von 1064 °C erhöht wird?
b) Ein Zeitalter früher: Ein mächtiger, sowie im gleichen Maße verrückter Herrscher will den einen
Ring schmieden und schmilzt dazu Unmengen“ an Gold auf. Wie groß ist die Entropiezunahme

∆S2 , wenn man 2 g flüssiges Gold von 1200 °C mit 2 g flüssigem Gold von 1400 °C mischt? Es kann
angenommen werden, dass dieselbe Wärmekapazität wie zuvor vorliegt.
c) Wie groß ist die Entropieänderung, wenn unser König Midas“ das Goldgemisch von vorher in ei-

ne Form abgießt und auf 20 °C abkühlen lässt? Der wahnsinnige Despot weiß natürlich, dass die
kJ g
Schmelzwärme von Gold bei 12,55 mol liegt und Gold eine molare Masse von 197 mol hat.

Aufgabe 4: Mischprozess von Gasen

Zwei verschiedene ideale Gase mit den Stoffmengen n1 = 1 mol und n2 = 2 mol seien in einem Behälter
vom Volumen V = V1 + V2 zunächst durch eine wärmeundurchlässige Wand voneinander getrennt.
Das linke Volumenelement sei V1 = 10 dm3 und das andere V2 = 3V1 groß. Die Temperaturen seien
T1 = 300 K und T2 = 450 K. Der Druck p sei in beiden Kammern identisch und alle Prozesse laufen bei
konstantem Druck ab. Die molare Wärmekapazität der Gase ist CV = 32 R.

a) Nun werde die Trennwand entfernt. Welche Mischtemperatur stellt sich ein?
b) Wie groß ist die Entropieänderung beim Mischprozess?
(Gehen Sie dazu folgendermaßen vor: Berechnen Sie zunächst die Entropieänderung bei isothermer
Expansion der Teilgase mit anschließender isochorer Erwärmung der einzelnen Teile.)

Kontrollergebnisse

A2 d) η ≈ 0,328
A3 a) ∆S1 ≈ 0,79 KJ
A3 b) ∆S2 ≈ 0,001 KJ
A3 c) ∆Sges = −1,06 kJ
K
1 Tss, was für Nerds...

2
A4 a) Tm = 400 K
A4 b) ∆S = 16,96 KJ

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