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Technische Thermodynamik TH – Übungsklausur 1 Seite 1/4

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schubert 24.09.2015 (072)

Fragenteil

1. Aufg.
Welche Zustandsänderung läuft in der Brennkammer einer Gasturbine im idealen Vergleichspro-
zess ab? Bitte mit ganz kurzer Erläuterung der Vorgänge in der Brennkammer.

2. Aufg.
Wie groß ist der Exergieanteil eines Wärmestromes unter idealen Bedingungen, wenn dieser bei
H = 1.000 °C in eine Wärmekraftmaschine eingespeist wird? Die Umgebungstemperatur beträgt
U = 35 °C.

3. Aufg.
a) Zeigen Sie die einzelnen Energieströme in einer verlustfreien Kältemaschine in einem Sankey-
Diagramm mit ganz kurzer Erläuterung.
b) Notieren Sie, abgeleitet aus 3a) die Leistungsziffer einer Kältemaschine.
c) Skizzieren Sie den Kreisprozess einer Kältemaschine, die mit einem Verdichter und einem flüs-
sigen, niedrigsiedenden Kältemittel arbeitet in ein T,s-Diagramm und benenne Sie die einzelnen
Zustandsänderungen.
d) Markieren Sie bzw. skizzieren Sie den Energiestrom, der den praktischen Nutzen einer Kälte-
maschine bewirkt im Sankey-Diagramm aus 3a) in der Gleichung für die Leistungsziffer aus
3b) und im T,s-Diagramm aus 3c).

4. Aufg.
Schwere Lastkraftwagen (LKW) sind meist mit einer Luftfederung ausgestattet. Für diese Fede-
rung ergeben sich prinzipiell zwei verschiedene Arten der Belastung:
Fall 1. Der LKW parkt und wird von Hand, langsam, mit vielen, kleinen Kartons beladen, wie
bei einem Umzug. Dieser Vorgang dauert mehrere Stunden.
Fall 2. Der LKW fährt mit hoher Geschwindigkeit durch ein Schlagloch.

Prinzipskizze zur
Aufgabenstellung

a) Benennen Sie die beiden idealisierten Zustandsänderungen, die in der Luft der Federung beim
Einfedern (= Belasten) in den beiden Fällen 1 und 2 ablaufen und erläutern Sie knapp.
b) Skizzieren Sie die beiden Zustandsänderungen in einem p,v-Diagramm für den Fall, dass beide
Belastungen (im Fall 1. nach dem Beladen und im Fall 2. im Schlagloch) gleich sind.

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Aufgabenteil

5. Aufg.
Ein Turboverdichter fördert Erdgas durch eine Pipeline. Der Saugzustand beträgt p1 = 1,1 bar, 1
= 30 °C, der Druckzustand beträgt p2 = 1,5 bar, 2 = 75 °C. Stoffdaten: Erdgas besteht im
Wesentlichen aus Methan.
RS (CH4) = 518,29 J/(kgK); cp (CH4) = 2.185 J/(kgK)
a) Bestimmen Sie den Polytropen-Exponenten n dieser Zustandsänderung.
b) Bewerten Sie den Verdichtungsvorgang thermodynamisch. In welcher Weise weicht die Zu-
standsänderung von der isentropen Zustandsänderung ab und aus welchem Grund? Welche Pro-
zessgröße wird hier wirksam?
c) Welche spezifische Arbeit ist für die isentrope Verdichtung notwendig und welche für die des
realen Verdichters aus der Aufgabenstellung?
d) Bewerten Sie beide Verdichtungsvorgänge wirtschaftlich. Welcher Verdichtungsvorgang (Zu-
standsänderung) wäre im Idealfall anzustreben?

6. Aufg.
Gasmischungen werden gravimetrisch durch genaues Einwiegen der Einzelgase in einen Druck-
gaszylinder hergestellt. Ein Schweißgas zum MAG-Schweißen niedrig-legierter Kohlenstoffstähle
(Handelsname Corgon®) besteht aus:
Argon Ar (90 Vol.-%) Sauerstoff O2 (5 Vol.-%) Kohlendioxid CO2 (5 Vol.-%).
Die Gase sollen sich in der für uns ausreichenden Genauigkeit wie ideale Gase verhalten.
a) Welche Gasmasse Argon müssen Sie einwiegen, wenn der Druckgaszylinder ein Volumen von
Vges = 50 L hat und bei  = 20 °C auf pges = 200 bar gefüllt werden soll?
b) Wieviel Norm-Liter Argon müssen Sie in den Zylinder einpressen?
c) Welchen Partialdruck hat das CO2 im Druckgaszylinder unter den unter 6a) angegebenen Be-
dingungen?
Stoffdaten: R = 8,314 J/(molK)
M (Ar) = 39,948 M (O2) = 31,998 M (N2) = 28,013 M (C) = 12,011 jeweils g/mol

7. Aufg.
Die Niederdruckstufe einer Dampfturbine wird mit m . = 10 t/h Frischdampf von p1 = 25 bar, 1 =
370 °C beaufschlagt. Der Dampf wird in der Turbine ideal auf p2 = 5 bar entspannt, um die Ab-
wärme zur Kraft-Wärme-Kopplung
. (Fernheizung) zu nutzen. Am Gehäuse der Turbine geht ein
Wärmestrom von Q = 20 kW verloren. Durch die Entspannung nimmt das Dampfvolumen zu, so
dass die Strömungsgeschwindigkeit vom Turbinen-Eintritt c1 = 40 m/s auf c2 = 140 m/s am
Austritt zunimmt. Der Dampf-Eintrittsstutzen liegt 3 m über dem Fußboden-Niveau der Turbinen-
halle, der Austrittsstutzen liegt 1 m unter dem Fußboden-Niveau.
a) Welche Dampftemperatur stellt sich am Austritt der Turbine ein? Werte bitte auf volle 10 °C
runden. Wie ermitteln Sie diese Temperatur?
b) Welche Dampfnässe stellt sich am Austritt der Turbine ein?
c) Wie nennt man den Dampfzustand am Austritt der Turbine?
d) Welche Leistung Pt kann an der Turbinenwelle entnommen werden?
e) Im Realfall hat die Dampfturbine einen Gütegrad von G = 0,85. Zeichnen Sie die Zustandsän-
derungen des Dampfes in der Turbine für den Idealfall (12) und den Realfall (12’) qualita-
tiv richtig in ein T,s-Diagramm ein.
f) Wie nennt man die Zustandsänderung (12’) ?

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8. Aufg.
Zeigen Sie in einem geeigneten Zustandsdiagramm und mit der (den) passenden Gleichung (en),
warum das Fördern eines Gases gegen einen Druck wesentlich mehr Arbeit benötigt als das För-
dern einer Flüssigkeit.

1) isobar, s. Skript

2) 75,8 %

3a) s. Skript
3b) KM = Tzu/(Tab-Tzu)
3c) s. Skript
3d) s. Skript

4a) 1: isotherm, 2: adiabat, isentrop


4b) gleiche Belastung = gleicher Enddruck. Isentrope steiler als Isotherme im p,v-Diagramm

5a) 1,8059
5b) CH4 = 1,311 polytrop mit Wärmezufuhr, Verwirbelungen und Reibung in der Maschine
5c) wt12 isen = 50,44 kJ/kg wt12 poly = 52,26 kJ/kg
5d) isotherm (n = 1) ist am wirtschaftlichsten

6a) nges = 410,3 mol, nAr = 369,3 mol, mAr = 14,753 kg


6b) 8277 NL Ar
6c) pCO2 = 10 bar

7a) 160 °C
7b) gar keine = trockener Dampf, xD = 1
7c) trocken, überhitzt
7d) –390.989 J/kg, 1,086 MW
7e) 12 = Isentrope, 12 = polytrope mit steigender Entropie
7f) polytrop

8) p,v-Diagramm mit Zweiphasengebiet, Einzeichnen von wt =vdp

(Lösungen ohne Gewähr)

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