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a) Gegeben:
1 2
dq = 0 wt12
b) Die spezifische Arbeit wt12 , die dem Gas zur Verdichtung zugeführt werden muss, berechnet
sich aus dem ersten Hauptsatz für unbewegte offene Systeme mit auf die Masse bezogene
Größen. Die Zustandsänderung ist adiabat (q12 = 0), sodass aus dem 1. HS folgt:
q12 + wt12 = h2 − h1
perf. G.
⇒ wt12 = cp (T2 − T1 ) = 284,60 kJ/kg
mit
κ−1
p2 κ
T2 = T1 = 551,86 K
p1
1
Technische Thermodynamik I Sommersemester 2019 Musterlösung Hörsaalübung 5
c) Alternativ wird eine zweistufige Kompression mit Zwischenkühlung betrachtet (s. Abb.).
Gegeben:
• adiabate Verdichtung im ersten Kompressor von p1 = 1 bar, T1 = 300 K auf p20 =
3 bar
• isobare Wärmeabfuhr auf T3 = 300 K
• adiabate Verdichtung im zweiten Kompressor von p3 = p20 = 3 bar auf p4 = 10 bar
1 2’ 3 4
Die einzelnen Anteile lassen sich jeweils mit dem 1. Hauptsatz zwischen Eingang und Aus-
gang der Komponente (Verdichter bzw. Wärmeübertrager) bestimmen. Änderungen der po-
tenziellen und kinetischen Energien werden vernachlässigt.
• 1. Verdichter: Die übertragene Wärme ist null, da der Verdichter adiabat ist.
Die Temperatur T20 wird mit der Gleichung für eine adiabate Zustandänderung berech-
net:
κ−1
p20 κ
T20 = T1 = 401,25 K.
p1
• Wärmeübertrager: Die technische Arbeit während der Zwischenkühlung ist Null, im
Wärmeübertrager kein Verdichter, Turbine oder ähnliches vorhanden ist.
• 2. Verdichter: Auch hier ist die übertragene Wärme null, weil der Verdichter adiabat
sein soll.
wt34 + q34 = h4 − h3
perf. G.
⇒ wt34 = cp (T4 − T3 ) = 127,24 kJ/kg
Die Temperatur T4 wird dafür mit der Gleichung für eine adiabate Zustandänderung
berechnet:
κ−1
p4 κ
T4 = T3 = 412,60 K
p3
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Technische Thermodynamik I Sommersemester 2019 Musterlösung Hörsaalübung 5
Die spezifische technische Arbeit ergibt sich aus der Summe der einzelnen Zustandsände-
rungen:
Sowohl die einzelnen Anteile als auch das Gesamtergebnis müssen positiv sein, da techni-
sche Arbeit von den Verdichtern an das Fluid gegeben wird.
Die während des gesamten Prozesses übertragene spezifische Wärme wird ebenso aus der
Summe der einzelnen übertragenen spezifischen Wärmen berechnet:
Das Ergebnis ist negativ, da Wärme aus dem System abgeführt wird.
Für eine zweistufige Kompression muss also ca. 15 % weniger technische Arbeit aufge-
wendet werden als für eine einstufige ohne Zwischenkühlung. Dies wird in Aufgabenteil
d) in dem p, V -Diagramm verdeutlicht.
d) Im folgenden p, v-Diagramm sind die Zustandsänderungen der einstufigen und der zweistu-
figen Verdichtung mit Zwischenkühlung dargestellt.
p
4 2
p2 = p4
wt12
ise
ise
ntr
ntr
op
op
3 2’
p20 = p3
wt120 + wt34
ise
ntr
op
1
p1
wV20 3
v
R
Die Flächen der Integrale v dp veranschaulichen die spezifische technischen Arbeiten, die
während der Prozesse übertragen werden müssen. EsR 2 wird deutlich,
R4 dass die Fläche bei der
zweistufigen Verdichtung geringer ist (nämlich um 20 v dp − 3 v dp) als bei der einstufigen
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Verdichtung. Damit kann der gleiche Enddruck durch weniger Arbeitsaufwand erreicht wer-
den.
Durch die isobare Zwischenkühlung (2’-3) wird das Volumen ohne Zufuhr von Arbeit ver-
ringert, sodass anschließend weniger technische Arbeit für die weitere Kompression not-
wendig ist. Der geringe Arbeitsaufwand muss allerdings mit dem erhöhten technischen Auf-
wand (zusätzlicher Kompressor und Wärmeübetrager) abgewogen werden (siehe Abb. aus
den Aufgabenteilen a) und c)).
R
Die Fläche − p dv ist die spezifische Volumenänderungsarbeit. Während der Zustandsän-
derung von 2’ nach 3 wird keine spezifische technische Arbeit, jedoch spezifische Volumen-
änderungsarbeit zur Verringerung des Volumens geleistet:
Z 3
p=const.
wV20 3 = − p dv = p20 (v3 − v20 ) = 30,375 kJ/kg.
20
Die spezifischen Volumen berechnen sich aus der thermischen Zustandsgleichung des idea-
len Gases.
Nach dem 1. HS gilt:
e) Die spezifische Wärmekapazität ist in der Realität von der Temperatur abhängig. Sie wird
nur näherungsweise als konstant angenommen (perfektes Gas). Hier soll eine von der Tem-
peratur lineare Abhängigkeit angenommen werden und die technische Arbeit für die einstu-
fige Verdichtung berechnet werden:
c∗v = A + B T.
Der Enddruck ist dabei gleich p2∗ = p2 , jedoch die Temperatur ändert sich.
Da durch die Temperaturabhängigkeit von c∗v der Isentropenexponent κ∗ auch temperaturab-
hängig ist, kann die Gleichung
κ∗κ−1
∗
T2∗ p2
=
T1 p1
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nicht verwendet werden. Der Herleitung im Skript dieser Gleichung folgt man bis zur Glei-
chung
c∗v dT = −p dv
5
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Der Prozess ist adiabat und das Gas ist kein perfektes Gas, da die spezifische Wärmekapazität
von der Temperatur abhängt. So folgt
Z 2∗
wt12∗ = c∗p dT
1
Z 2∗
= (R + A + B T ) dT
1
1
= (R + A) (T2∗ − T1 ) + B (T22∗ − T12 )
2
= 285,09 kJ/(kg K).