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Quantengase 1

Hinweise zur Lösung der Aufgaben

1 Mechanik idealisierter Körper


1.1 Bewegung in Raum und Zeit
Aufgabe 1.1: Das Volumen V eines Parallelepipeds ist Grundfläche A mal Höhe h. Da
Ar1r2, folgt Vr1r2r3. Für die gegebenen Vektoren ergibt sich V1. Falls die
Komponenten der Vektoren ri die Dimension der SI-Einheit m haben, ist V1m3.
Man beachte: Ein Spatprodukt kann auch negativ sein. Werden für V nur positive Werte
zugelassen, so ist Vr1r2r3 zu setzen.
Aufgabe 1.2: Die Einschlagslöcher des Geschosses haben einen Durchmesser von etwa 3mm.
Innerhalb der Flugzeit t sollte sich daher ein Einschlagsloch mindestens um einige cm bewegen,
damit die Geschwindigkeit mit einer Genauigkeit von einigen % gemessen werden kann.
Frage: Wie können Sie die Abbremsung des Geschosses beim Durchschlagen einer Scheibe
bestimmen? Auch diese Abbremsung beeinträchtigt die Genauigkeit der Messung.
Aufgabe 1.3: Da v100km/h27,8 m/s und der Korrekturterm des relativistischen
Additionsgesetzes für Geschwindigkeiten den Wert v1v2c2 hat, ist vc21014 die erforderliche
Genauigkeit.
Aufgabe 1.4: Der Mond bewegt sich in etwa 29 Tagen einmal um die Erde und ist etwa
384000km von der Erde entfernt, das ist etwas mehr als eine Lichtsekunde.
Die Erde bewegt sich in etwa 365 Tagen einmal um die Sonne und ist knapp 1,51011m von der
Erde entfernt, also etwa 8,3 Lichtminuten. Ein Tag hat 86400s, also knapp 105s.

1.2 Dynamik der Massenpunkte


Aufgabe 1.5: Die Physiker betrachten gern idealisierte Grenzfälle, um einfache
Gesetzmäßigkeiten formulieren zu können. Dementsprechend wurde für den statischen
Massenvergleich angenommen, dass bei der Wägung die Masse des Waagebalkens vernachlässigt
werden kann, d. h. die Masse des Balkens genügend klein im Vergleich zu den zu wiegenden
Massen ist. Natürlich ist bei Präzisionsmessungen auch die Masse des Waagebalkens korrekt zu
berücksichtigen. Bei Apothekerwaagen wird die zu messende Masse mit einer etwa gleich großen
Masse geeichter Gewichtsstücke verglichen.
Aufgabe 1.6: Die Erde dreht sich mit einer Winkelgeschwindigkeit 20,86105s. Ein am
Äquator auf der Erdoberfläche ruhender Körper erfährt folglich eine Beschleunigung
a2RE0,034m/s2 (Länge des Äquators: 2RE40 000 km).
2 Elementarereignisse

Aufgabe 1.7: Die Masse der Erde ME lässt sich grob aus dem Volumen abschätzen. Ein genauerer
Wert ergibt sich aus der Erdbeschleunigung und dem Gravitationsgesetz: ME6,01024kg. Da ein
Apfel weniger als 0,5kg wiegt, erfährt die Erde beim Fallen eines Apfels eine unmessbar kleine
Beschleunigung (a1024m/s2.
Aufgabe 1.8: Die Massen von Erde und Sonne ergeben sich aus den Beziehungen gGMERE2
und 2RGMSR2, d. h. aus der Beschleunigung der Erde auf ihrer (Kreis)Bahn um die Sonne mit
dem Radius R1,51011m.
Aufgabe 1.9: In 1s legt das Licht eine Strecke von 300m zurück.

1.3 Energie- und Impulssatz


Aufgabe 1.10: Beim Heben wird dem Gewicht die Arbeit 98 J zugeführt, beim zurückstellen auf
den Boden gibt das Gewicht die gleiche Arbeit wieder ab.
Aufgabe 1.11: Die Aufgabe lässt sich mit elementaren Formeln der Integralrechnung lösen. Falls
Sie die Formeln vergessen haben, sollten Sie Ihre Mathematikkenntnisse schnellstens auffrischen.
Aufgabe 1.12: Bei gleichförmiger Beschleunigung a ist vat. Da dxvdt, ergibt sich für das
Wegintegral über die beschleunigende Kraft Fma der Wert ma2t22.
Aufgabe 1.13: Da GMERE2g ist auf der Erdoberfläche EkinEpotmv022mgRE. Die
Fluchtgeschwindigkeit ergibt sich aus der Bedingung EkinEpot0.
Aufgabe 1.14: Ausgehend von der Ruhelage, haben zwei einander abstoßende Körper
entgegengesetzt gleiche Impulse (dynamischer Massenvergleich). Da Ekinp22m, hat dann der
leichtere Körper die größere kinetische Energie.
Aufgabe 1.15: Nach dem Stoß haben Knete und Gewehrkugel den gleichen Impuls wie die
Gewehrkugel vor dem Stoß, aber eine sehr viel größere Masse als die Gewehrkugel allein. Da
Ekinp22m geht der größte Teil der kinetischen Energie der Gewehrkugel vor dem Stoß folglich
als mechanische Energie verloren.

1.4 Der Drehimpuls


Aufgabe 1.16: Da L2mr2, ist EkinL22mr2. Die kinetische Energie nimmt folglich quadratisch
mit kleiner werdendem Abstand r zu. Die Energiezunahme ist gleich der beim Heranziehen der
Hanteln erbrachten Arbeit. Rechnen Sie nach!
Aufgabe 1.17: Auf jeder Seitenhalbierenden liegt ein Massenpunkt und der Schwerpunkt der
beiden anderen Massenpunkte und somit auch der Schwerpunkt der drei Massenpunkte.
Aufgabe 1.18: Die Integrale über die Summanden dmrSr und dmrvS sind proportional
zu dmr0.
Aufgabe 1.19: Der Bahndrehimpuls der Erde hat die Größenordnung LB31074h2 und der
Spin LS1066h2.
Quantengase 3

Aufgabe 1.20: Nur wer es selbst ausprobiert hat, kann mitreden.

1.5 Dynamik starrer Körper


Aufgabe 1.21: Für den Hocker sei die Lage des Schwerpunkts in einem körperfesten
Bezugssystem bereits bestimmt worden und daher bekannt. Dann ist bei der Aufstellung des
Hockers darauf zu achten, dass die lotrecht vom Schwerpunkt ausgehende Gerade durch das
Dreieck geht, das die drei Stützpunkte des Hockers als Eckpunkte hat.
Aufgabe 1.22: Die Fallgeschwindigkeit der Scheibe nach einer Fallstrecke s ergibt sich aus dem
Energiesatz: EtransErotmgs. Da vtransr, lässt sich die Fallgeschwindigkeit aus der
Energiebilanz als Funktion von s berechnen.
Zur Berechnung des Trägheitsmomentes eines massiven Zylinders denken Sie sich diesen in einer
Serie von Hohlzylindern mit Wandstärken dr zerlegt. Diese Hohlzylinder haben
Trägheitsmomente dJdmr2 mit Massenelementen dm2rhdr. Dabei ist mV die Dichte
und h die Höhe des Zylinders.
Aufgabe 1.23: Der auf einer Spitze stehende Kreisel erfährt ein Drehmoment, das ihn umkippen
lässt, wenn er nicht rotiert, ihn aber bei Rotation in Verbindung mit dem aus der Haftreibung
resultierenden Drehmoment aufrichtet. Auf den Umkehrkreisel hingegen wirkt ein Drehmoment,
dass ihn im Ruhezustand aufrichtet, aber bei Rotation in Verbindung mit dem aus der Haftreibung
resultierenden Drehmoment destabilisiert, so dass er sich letztlich auf den Stiel stellt.
Aufgabe 1.24: der Drehimpuls L der rotierenden Hantel hat eine radiale Komponente LrL
senkrecht zur Drehachse. Da für eine rotierende Hantel der Länge d mit zwei Massen m
TdLdtL und Lmd22 ist, folgt T md222.

1.6 Schwingungen
Aufgabe 1.25: Die Schwingungsdauer eines Pendels ist T2, und für ein mathematisches
Pendel gilt gl und daher lgT222. Für T1s erhält man l0,25m.
Aufgabe 1.26: Sie sollten wissen, wie Exponentialfunktionen differenziert werden:

d(e ax )
= a ⋅e ax
dx
Aufgabe 1.27: In einem Zeitintervall dt wird dem Oszillator die Energie dEFdx mit dxvdt
zugeführt. Daher ist die Leistung des Erregers zur Zeit t: PtFv und Fmd2xdt2. Berechnen
Sie nun Pt€für den Resonanzfall 0 und 0.
Aufgabe 1.28: Setzen sie 12 und 22 und zeigen Sie, dass

2 cos(α + β ) + 2 cos(α − β ) = 2 cosα ⋅ 2 cos β


4 Elementarereignisse

Nutzen Sie dabei die Eulersche Formel:

eiα = cos α + isinα

2 Makrophysik der Materie


2.1 Gase
Aufgabe 2.1: Es ist FdEdr. Daher ist die Kraft im Bereich rr0 anziehend und im Bereich
rr0 abstoßend.
Aufgabe 2.2: Nach der Grundgleichung der kinetischen Gastheorie gilt: nEkin3P2. Unter der
Annahme, dass sich die Moleküle der Luft wie Massenpunkte verhalten, ist die kinetische
Gesamtenergie aller Moleküle in einem m3 Luft 1m33P21,5105J. Da 1m3 Luft unter
Normalbedingungen etwa 1,3kg wiegt, ergibt sich aus der kinetischen Energie die
Geschwindigkeit der Luftmoleküle: v301041,3480ms.
Aufgabe 2.3: Genauere Werte für die mittlere (quadratische) Geschwindigkeit der Atome ergeben
sich aus der Beziehung Ekin3kT2. Bei einer Erwärmung von 00C auf 100 0C erhöht sich die
mittlere Geschwindigkeit um den Faktor 3732731,17.
Da 100 km/h28 m/s, bewegen sich die Luftmoleküle nur bei recht tiefen Temperaturen (70 K)
im Mittel mit dieser Geschwindigkeit.
Aufgabe 2.4: Aus der Beziehung mghkT mit mA1,61027kg erhält man die Höhen , auf
denen der Druck sich um den Faktor e verringert. Die Halbwertshöhen sind um den Faktor
ln20,693 kleiner.
Aufgabe 2.5: Da die Maxwellsche Verteilungsfunktion bei hohen Energien exponentiell abklingt,
hat etwa ein Anteil von e10 = 4,54105 aller Atome, das sind etwa 2,71019 Atome pro mol, die
zehnfache thermische Energie. Um einen genaueren Wert zu berechnen, müssen Sie die
Maxwellsche Verteilungsfunktion über den oberen Energiebereich integrieren.
Die Höhen ergeben sich noch in guter Näherung aus der Beziehung 15 kTmgh. Wenn aber h von
der Größenordnung des Erdradius ist, muss die potentielle Energie für die Gravitationskraft
angesetzt werden. Sie können damit auch abschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit
Wasserstoffatome das Gravitationspotenzial der Erde verlassen können.
Aufgabe 2.6: 1m3 Blütenstaub wiegt etwa 1015kg (1cm3 wiegt etwa 1g).

2.2 Aggregatzustände
Aufgabe 2.7: Die Dichte 1g/cm3 des Wassers hängt nur geringfügig von Druck und
Temperatur ab. Die Dichte des Wasserdampfs ergibt sich näherungsweise aus der
Zustandsgleichung idealer Gase.
Quantengase 5

Aufgabe 2.8: Eine Kraft F100N drückt auf eine Fläche A2105m2. Daraus ergibt sich ein
Druck von etwa 50 at.
Aufgabe 2.9: Sie müssen in dem Glaszylinder einen Druck von 5 at erzeugen. Bei einer Fläche
A1cm2 braucht man dafür die Kraft F50N. Sind Sie so stark?

2.3 Energiesatz
Aufgabe 2.10: 2261 s. Stimmt das mit Ihren Erfahrungen beim Kochen überein?
Aufgabe 2.11: Pro Molekül wird die Energie E418JNA1,251020J zugeführt.
Demgegenüber ist kT1,381021. Also ist E9 kT. Können Sie das Ergebnis mit dem
Äquipartitionsgesetz erklären?
Aufgabe 2.12: Die spezifische Wärmekapazität ergibt sich aus der molaren Wärmekapazität.
Aufgabe 2.13: Pro Molekül wird beim Verdampfen die Energie EJNA,81020J
benötigt. Da sich beim Verdampfen die kinetische Energie der Moleküle nicht ändert, entspricht
diese Energie der Tiefe der Potenzialmulden.
Aufgabe 2.14: Aus der van der Waals-Gleichung folgt bei Vernachlässigung eines Summanden
zweiter Ordnung, der proportional zu ab ist:
PVRTaVbP und es ist UfRT2aV
In den Korrekturtermen darf VRTP gesetzt werden. Damit ergibt sich für die Enthalpie
HUPV der angegebene Ausdruck.
Die Parameter a und b ergeben sich aus dem interatomaren Potenzial. Werden die Atome als harte
Kugeln betrachtet, so ist das Kovolumen b gleich dem vierfachen Eigenvolumen der Atome:
b4NAVat
Der Binnendruck PintaV2 ergibt sich aus den Potenzialmulden mit der Tiefe 0. In den
Potenzialmulden haben die Atome eine um 0 erhöhte kinetische Energie, und sie befinden sich
etwa mit der Wahrscheinlichkeit NAVatV in einer der Potentialmulden. Die mittlere kinetische
Energie der Atome erhöht sich daher um 0 NAVatV. Nach der Grundgleichung der kinetischen
Gastheorie erhält man folglich für den Binnendruck Pint2NA3V0 NAVatV. Daraus folgt:
aNA20Vat

2.4 Entropiesatz
Aufgabe 2.15: Viel Spaß!
Aufgabe 2.16: Da Pconst, ist VT. Daher ist S52RlnT>T<. Denken Sie daran, dass die
absoluten Temperaturwerte (in [K]) eingesetzt werden müssen.
Aufgabe 2.17: Um den optimal möglichen Wert zu bestimmen, brauchen Sie auch die
Temperaturen von Heiß- und Nassdampf.
6 Elementarereignisse

Aufgabe 2.18: Die netto abgegebenen Arbeit ist: WWabWzuRT>T<lnV>V<. Dasselbe


Ergebnis erhalten Sie, wenn Sie den Wirkungsgrad  des reversibel laufenden Motors mit Qzu
multiplizieren.

2.5 Tiefe Temperaturen


Aufgabe 2.19: Beim Joule-Thomson-Prozess wird zwar keine Wärme ausgetauscht, aber er ist
irreversibel. Die Entropie nimmt also zu. Da für ideale Gase die Temperatur konstant bleibt, ist nur
die mit dem Druckabfall verbundene Volumenzunahme zu berücksichtigen.
Aufgabe 2.20: T<T27320
Aufgabe 2.21: Ein Druckabfall P105Pa ergibt nur eine geringe Temperaturerniedrigung
(1,4K).
Aufgabe 2.22: Die Trägheitsmomente J von Stickstoff- und Sauerstoffmolekülen sind wegen der
größeren Masse der Atome und des größeren Atomabstands im Molekül mindestens 16-mal so
groß wie das Trägheitsmoment von H2. Da kTL22J, ergeben sich bei gleicher Temperatur
mindestens viermal so große Drehimpulse.

3 Ausgleichsprozesse und Wellen


3.1 Wellenbewegungen entlang linearer Medien
Aufgabe 3.1: Bilden Sie die zweiten Ableitungen der angegebenen Funktionen und setzen Sie die
Ergebnisse in die Wellengleichung ein. Setzen Sie z. B. x,tkxt. Dann liefert die
Kettenregel der Differentiation:

dsin(kx − ωt)
= cos(kx − ωt)⋅k
dx
Im nächsten Schritt bilden Sie die zweiten Ableitungen. Falls Sie mit den benötigten
Differentiationsregeln nicht vertraut sind, wird es Zeit, sie zu repetieren.
Aufgabe 3.2:
€Nutzen Sie die Beziehungen zwischen der Eulerschen e-Funktion und sin- und cos-
Funktion. Da

cosα + isinα = exp(iα)


ist:

2 cos( Δkx€−Δωt ) = exp{i (Δkx −Δωt )} + exp{i (Δkx −Δωt )}


Quantengase 7

Nutzen Sie nun die Regeln für die Multiplikation von Exponentialfunktionen.
Aufgabe 3.3: Für 2a ist ka. Aus der Dispersionsrelation der linearen Kette erhält man:
a20 und daher cph20a.
Hingegen ist ddk0 für ka und folglich cgr0.

3.2 Ausgleichsprozesse
Aufgabe 3.4: Das Wassertröpfchen hat ein Volumen von etwa 41018m3 und folglich ein Gewicht
Fmg414N. Mit dem Stokeschen Gesetz lässt sich damit die Fallgeschwindigkeit v
berechnen. Man erhält v1,2mms.
Aufgabe 3.5: Unter Normalbedingungen wurde die mittlere freie Weglänge in Luft bereits
abgeschätzt: l0,2106m. Da lP1, folgt l200m für P4Pa.
Aufgabe 3.6: Bei einem Temperaturausgleich fließt in einem Zeitintervall dt eine Wärmemnge Q
von einem Körper mit der höheren Temperatur T> zu einem Körper mit der tieferen Temperatur T<.
Dabei nimmt die Entropie des wärmeren Körpers um dSQT> ab. Diese Abnahme ist kleiner als
die Entropiezunahme des dSQT< des kühleren Körpers.
Aufgabe 3.7: Die Gauß-Verteilung lässt sich schreiben als:

x2
nG ( x, t ) = K ⋅t −1 / 2 ⋅exp(− )
4 Dt

Dabei ist K eine für den Beweis unwichtige multiplikative Konstante. Wenden Sie nun die
Rechenregeln der Differentiation an, um die Ableitungen nGt und 2nGx2 zu bilden. Setzen Sie
die ableitungen in die Diffusionsgleichung ein. Wenn Sie richtig differenziert haben, sollte auf
beiden Seiten der Gleichung derselbe Ausdruck stehen.

3.3 Schallwellen in Gasen


Aufgabe 3.8: Eine sphärisch symmetrische Kugelwelle r,t hängt nur vom Radius r, aber nicht
von den Polarkoordinaten  und  ab. Eine solche vom Ursprung auslaufende Kugelwelle ist die
Funktion:

1
ψ(r,t) = ⋅exp{i(kr − ωt)}
kr
Die Funktion rr,t erfüllt offensichtlich die Wellengleichung


8 Elementarereignisse

∂2ψ 2 ∂ψ
2
−c ⋅ =0
∂t2 ∂r2

wenn kc. Daher erfüllt r,t die in Polarkoordinaten geschriebene Wellengleichung.


Aufgabe 3.9: Die Eigenschwingungen einer Hohlkugel sind stehende Wellen, die als
Überlagerung aus- und einlaufender Kugelwellen dargestellt werden können. Damit sich im
Ursprung keine Singularität ergibt, kommen nur sinus-Wellen in Frage, deren Amplitude mit 1/r
abklingt:

1
ψ(r) = ⋅sin(kr) ⋅exp(iωt)
kr
An der Wand der Hohlkugel bei rR hat die stehende Welle eine Knotenfläche. Daher sind die
Wellenzahlen kn der Eigenschwingungen multipliziert mit R ein ganzzahliges Vielfaches von :
knRn. Die€ Tonfrequenzen n ergeben sich aus den Wellenzahlen über die Beziehung:
2nkncS
Aufgabe 3.10: Die Oberfläche einer Kugel ist 4r2. In m Entfernung hat daher die Schallwelle
etwa eine Intensität I1W/m2 und folglich eine Energiedichte uicS109J/m3. Da
P105Pa, sind die Druckschwankungen in der Schallwelle von der Größe P1Pa.
Aufgabe 3.11: Da 36 km/h = 10 m/s, ist bei 100 km/h die Tonfrequenz zunächst um 10 % höher
und anschließend um 10 % tiefer als für einen mitbewegten Beobachter.

3.4 Elektrizität und Magnetismus


Aufgabe 3.12: Da die Leistung PUI ist, ergibt sich aus der Netzspannung U230V für die
100W-Glühbirne ein Strom I0,435A.
Augabe 3.13: Da sich Coulomb-Kraft und Lorentz-Kraft kompensieren, ist: eEevB. Die
Geschwindigkeit v der Elektronen ergibt sich aus der Beschleunigungsspannung UB:

2eUB E
v= =
me B

Für die spezifische Ladung eme erhält man folglich:

2
e E€ A ⋅s
= 2
= 1,8 ⋅1011
me 2UB ⋅B kg

Ein genauerer Wert ist eme1,75881011Askg.


Quantengase 9

Aufgabe 3.14: Da dBdt100Vm2, ergibt sich für die induzierte Spannung Uind10V.
Aufgabe 3.15: Da L0R und C0Ad, ergibt sich L10nH und C1pF und für die
Frequenz  des Schwingkreises 1,6GHz.

3.5 Das elektromagnetische Feld


Aufgabe 3.16: Es sei n die Anzahl der Fe-Atome pro m3. Da jedes Eisenatom mit einem Elektron
zur Magnetisierung und jedes Elektron einen Drehimpuls h2 beisteuert, ergibt sich für den Stab
eine Drehimpulsdichte LVnh2, d. h. Llr2nh2 für einen Stab mit der Länge l. Da
LJ, müssen Sie noch das Trägheitsmoment J des Stabes berechnen, um  zu bestimmen.
Aufgabe 3.17: Aus der Integralform der 2. Maxwellschen Gleichung folgt für ein homogenes
magnetisches Wechselfeld:

2πR ⋅E = πR 2 ⋅2πν ⋅B

Daraus folgt E15,7V/m.


Aufgabe 3.18: Aus der Integralform der 1. Maxwellschen Gleichung folgt für ein homogenes
elektrisches Wechselfeld:

2πR⋅H = πR2 ⋅2πν⋅D


Daher ist B00REREc21,71010T ein extrem schwaches Magnetfeld.

3.6 €
Elektromagnetische Wellen
Aufgabe 3.19: Da Icu, ergibt sich für die elektromagnetische Welle die Energiedichte
u3,3nJ/m3. Damit ergeben sich E und B aus den Gleichungen: E2u0 und B20u.
Aufgabe 3.20: Für die Bewegung eines Elektrons im Coulombfeld eines Protons gilt das
Newtonsche Aktionsprinzip. Daher ist ac2rklr2. Für Kreisbahnen ist a2r. Der angegebene
Radius ist etwa gleich dem Radius der Bohrschen Bahn eines Elektrons im Wasserstoffatom
(Lektion 5.1). Die mit der Larmorschen Formel zu berechnende Strahlungsleistung sowie die hier
im Rahmen der klassischen Theorie zu berechnenden Werte von Frequenz und Wellenlänge des
emittierten Lichts können daher später mit korrespondierenden quantenphysikalischen Werten
verglichen werden.
Aufgabe 3.21: Obgleich ein Hertzscher Dipol im idealisierten Grenzfall punktförmig ist, streut er
eine elektromagnetische Welle im Resonanzfall mit einem Streuquerschnitt von der
Größenordnung 2. Für 108Hz ist 3m.
10 Elementarereignisse

4 Elektromagnetische Strahlung
4.1 Strahlenoptik
Aufgabe 4.1: Wenn die Temperatur der Luft über dem Asphalt von T300K auf 330K ansteigt,
nimmt die Dichte der Luft um etwa 10 % ab. Der Brechungsindex nL13104 der Luft
verringert sich folglich um 3105. Damit ergibt sich für den Grenzwinkel der Totalreflexion:
Tarcsin(1310589,55601,56305rad
In Bogenmaß erhält man für den Komplementärwinkel 2T0,00775 rad.
Aufgabe 4.2: Stellen Sie eine Schraube mit dem Kopf senkrecht auf eine Spiegelfläche und
schrauben Sie eine Mutter darauf. Das Spiegelbild der Mutter dreht sich zwar in derselben
Richtung, aber bewegt sich dabei auf den Beobachter zu, wenn das Original sich vom Beobachter
weg bewegt.
Aufgabe 4.3: Wenden Sie die Strahlensätze der Geometrie auf die Konstruktionszeichnung an. Sie
erhalten damit die Gleichungen:

g b f b −f f g −f
= , = und =
G B G B B G

Die erste Gleichung liefert die Formel für die Linearvergrößerung uns zusammen mit der zweiten
Gleichung:

f b −f
=
g b

Nach Division durch f ergibt sich die Abbildungsgleichung.


Aufgabe 4.4: Umgekehrte reelle Bilder ergeben sich, wenn sich der Gegenstand außerhalb der
einfachen Brennweite befindet, aufrechte virtuelle Bilder hingegen, wenn sich der Gegenstand
innerhalb der einfachen Brennweite befindet.
Aufgabe 4.5: Wenden Sie die Strahlensätze der Geometrie auf die Konstruktionszeichnung für
den Strahlengang eines Fernrohrs an.
Aufgabe 4.6: Nach der ersten Reflexion am Drehspiegel legt das Licht die Strecke 6f zurück, bis
es nach einer Zeit t6fc wieder auf den Drehspiegel trifft. In dieser Zeit hat sich der Spiegel um
den Winkel 2t gedreht. Daher wird er nicht in Richtung des Lasers, sondern in eine dazu
um den Winkel  verschobene Richtung reflektiert. Bei Rotation verschiebt sich daher der
Lichtfleck auf dem Schirm um sf.
Quantengase 11

4.2 Wellenoptik
Aufgabe 4.7: Bei ebenen Wellen bilden die Orte gleicher Phase Ebenen senkrecht zur
Wellennormalen. Zeichnen Sie deshalb zu den Wellennormalen der einfallenden und reflektierten
ebenen Wellen auch die dazugehörigen Wellenfronten. Beziehen Sie sich dabei auf
Wellennormalen, die die obere bzw. untere Oberfläche des dünnen Plättchens bei demselben
Einfallslot erreichen und dort reflektiert werden.
Aufgabe 4.8: Da c, folgt dd. Für kleine Breiten  gilt deshalb
betragsmäßig: c/2. Die Kohärenzlänge ist daher etwa um den Faktor  größer als die
Wellenlänge des Lichts.
Aufgabe 4.9: Rotes Licht hat eine Wellenlänge von etwa 700nm. Damit ergibt sich die Divergenz
des gebeugten Lichtstrahls aus der Beziehung b.
Aufgabe 4.10: Die Augenlinse hat einen Durchmesser von etwa 5mm.

4.3 Photonen
Aufgabe 4.11: Es ist hcEPhoton, wobei hc1,2106eVm. Folglich ist EPhoton5eV, wenn
240nm.
Aufgabe 4.12: Die Photonen des sichtbaren Spektralbereichs haben Energien zwischen 1,7eV und
3eV, da hcEPhoton.
100MHz-Radiowellen haben eine Wellenlänge von 3m. Die Photonen der Radiowellen haben
daher Energien EPhotonkT bei Raumtemperatur.
Aufgabe 4.13: Bei T3000K ist kT0,25eV. Die Leitungselektronen können näherungsweise
als ideales Gas betrachtet werden. Die Wahrscheinlichkeit, Elektronen mit einer kinetischen
Energie E4,5eV anzutreffen, ergibt sich aus der Maxwell-Verteilung. Bestimmend ist vor allem
der Boltzmann-Faktor exp4,5eVkT1,5108 für T3000K.
Aufgabe 4.14: Frequenz und Wellenlänge können wie in Aufgabe 3.20 berechnet werden. Dabei
ist die Kernladungszahl Z zu berücksichtigen. Für die Frequenz  erhält man: 2Zc2rklr3. Nach
der klassischen Theorie würden demzufolge Wellen mit 1011m abgestrahlt. Die Energie der
entsprechenden Photonen wäre etwa 100keV.
Aufgabe 4.15: Falls UAK40keV, ergäbe sich eine Leistung von P40W. Deshalb bestehen die
Anoden von Röntgen-Röhren aus Materialien, die erst bei sehr hohen Temperaturen schmelzen.
Aufgabe 4.16: Die Wellenlängen ergeben sich aus der Beziehung hceUAK.
Aufgabe 4.17: Da hmec2, ist näherungsweise if. Daher ist EER2hi22mec2. Da
2mec21MeV, ist der Energieverlust der Photonen des sichtbaren Bereichs vernachlässigbar
klein. Für 50keV-Photonen beträgt der Energieverlust aber 10keV.
12 Elementarereignisse

4.4 Wärmestrahlung
Aufgabe 4.18: Eine erhitze Herdplatte glüht dunkelrot. Sie hat folglich eine Temperatur von
knapp 1000K Die zugeführte elektrische Leistung wird hauptsächlich als Wärmestrahlung wieder
abgegeben. Bei einer Fläche von etwa 300cm2, ergibt sich daraus ein Emissionsvermögen von
EHerdW/cm2. Unter der Annahme, dass die Wärmestrahlung über einen Spektralbereich
3m verteilt ist, ergibt sich für das spektrale Emissionsvermögen
EHerdEHerd1010W/m3. Vergleichen Sie die Ergebnisse dieser Abschätzung mit den
entsprechenden Werten für den Schwarzen Körper.
Aufgabe 4.19: Es findet stets ein Temperaturausgleich statt. Daher fließt mehr Strahlungsenergie
von T> nach T<. Auch für das spektrale Emissionsvermögen gilt: ESKT>ESKT<. In einer
graphischen Darstellung haben deshalb für verschiedene Temperaturen gezeichnete Funktionen
des spektralen Emissionsvermögens keine Schnittpunkte.
Aufgabe 4.20: Die Strahlungsleistung der Sonne ist: PSonneEST4RS2. Die Intensität des
Sonnenlichts in der Entfernung d1AE ist folglich: PSonne4AE2EST(RSAE)2. Das
Längenverhältnis RSAE ergibt sich aus der scheinbaren Größe der Sonnenscheibe:
RSAE0,7150. Für die Solarkonstante SPSonne4AE2 ergibt sich somit: S1,4kW/m2.
Aufgabe 4.21: Die Oberfläche des Würfels hat den Wert A1m2. Er hat folglich bei T1000K
die Strahlungsleistung P5,67104W
Aufgabe 4.22: Zur Bestimmung der Maxima der spektralen Emissionsvermögen sind die ersten
Ableitungen der Funktionen

λ−5 ν3
f(λ,T) = f(ν , T ) =
hc und hν
exp −1 exp −1
λkT kT
nach der Wellenlänge bzw. der Frequenz zu bilden und die Nullstellen zu bestimmen. Die Maxima
der beiden Kurven liegen in etwas verschiedenen Spektralbereichen: maxcmax. Berechnen Sie
auch die Konstante des Wienschen Verschiebungsgesetzes.

Aufgabe 4.23: Da expx1xx22, ergibt sich für die Abweichung von der
Strahlungsformel von Rayleigh und Jeans in erster Näherung der Korrekturfaktor (hkT2. Die
Abweichung ist folglich kleiner als 1%, wenn hkT50.

5 Atomare Struktur der Materie


5.1 Das Atom
Aufgabwe 5.1: Bei Rückwärtsstreuung und größter Annäherung bewegt sich das Projektil relativ
zum Targetkern nicht mehr. Daher gilt:
Quantengase 13

Ze2
Epot = = Ekin (α)
4πε0 ⋅Rmin

Dabei wird vernachlässigt, dass im Schwerpunktssytem von Projektil und Target die kinetische
Energie von Projektil und Target etwas geringer als Ekin ist. Für die Rechnung ist es günstig die
2
Konstante e€ 401,44109eVm zu kennen.
Zur Berechnung der Massendichte sollten Sie das Kugelvolumen kennen: VKugel43R3. Für
eine grobe Überschlagsrechnung reicht es aber, daran zu denken, dass die Masse eines Atoms fast
vollständig im Kern konzentriert ist. Die Dichte der Kernmaterie ist daher etwa um den Faktor
RAtomRKern31015 größer als beispielsweise die Dichte von Wasser.
Aufgabe 5.2: Für Kreisbahnen ist die Zentripetalbeschleunigung a2r. Daher ergibt sich r
aus dem Aktionsprinzip:

e2
2
= mω2 r
4πε0 r

Die Formel für den Bahndrehimpuls lautet: Lmr2. Es kommt ein Wert in der Größenordnung
des Planckschen Wirkungsquantums h2 heraus.
€Die Anregungsenergie ist 3413,6eV10,2eV. Die Anregungsenergie ist also
Aufgabe 5.3:
um mehr als zwei Größenordnungen größer als die thermische Energie kT bei Raumtemperatur.
Aufgabe 5.4: Für Überschlagsrechnungen darf man annehmen, dass die Verteilungsfunktion für
die kinetische Energie der Atome durch den Boltzmann-Faktor bestimmt wird:

Ekin
W(Ekin )⋅dEkin ∝ exp(− )⋅dEkin
kT
Eine einfache Rechnung ergibt in diesem Fall für die Wahrscheinlichkeit WEE0, dass ein
Atom eine Energie EE0 hat:

E0
W(E > E0 ) = exp(− )
kT
Für genauere Rechnungen müsste man von der Maxwellschen Geschwindigkeitsverteilung
ausgehen.


5.2 Elektronenwellen
Aufgabe 5.5: Berechnen Sie zunächst in eV-Einheiten die de Broglie-Wellenlänge
hc2mc2Ekin. Der Winkelabstand ergibt sich dann aus der Näherungsgleichung D.
14 Elementarereignisse

Aufgabe 5.6: Schreiben Sie das Skalarprodukt krkxxkyykzz in der Exponentialfunktion


aus und berechnen Sie die Differentialquotienten.
Aufgabe 5.7:Die Amplitude A klingt beim Eindringen in den Potentialwall exponentiell mit dem
Faktor expKx ab. Die Eindringtiefe dK1 ist dhc2mc2E0Ee.
Auch wenn die Elektronen an der Potentialstufe Energie gewinnen, werden sie mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit reflektiert.
Aufgabe 5.8: Die sphärisch symmetrischen Wellenfunktionen r erfüllen die stationäre
Schrödinger-Gleichung:

h 2 1 ∂2 e2
− r ψ ( r ) − ψ ( r ) = −En ⋅ψ ( r )
2me r ∂r 2 4πε 0 r

Diese Wellengleichung lässt sich mit dem Ansatz rexpar lösen. Bestimmen Sie mit
diesem Ansatz zunächst die Abklingkonstante a und anschließend die Bindungsenergie E0 des
Grundzustandes.
Aufgabe 5.9: Es ist Inve. Die Geschwindigkeit v relativ zur Lichtgeschwindigkeit c ergibt sich
aus der (nicht-relativistischen) Relation:

v 2Ekin
=
c me c2
Da sich für v ein Wert ergibt, der erheblich kleiner als c ist, war die Nutzung der nicht-
relativistischen Relation erlaubt.

5.3 Die Elektronenhülle der Atome
Aufgabe 5.10: Da rL2, werden die Radien der Bohrschen Bahnen mit n2 größer. Aus den im
Abschnitt 5.1.3 des Buches angegebenen Formeln für die Gesamtenergie Eges folgt: rn2Z.
Aufgabe 5.11: Die charakteristischen Röntgen-Linien K und K werden nur nach Ionisation der
K-Schale emittiert. Sie müssen also die Bindungsenergie der K-Elektronen berechnen.
Aufgabe 5.12: Die Absorptionskante liegt bei der Bindungsenergie der K-Elektronen. Die
Absorptionskante liegt daher bei Energien oberhalb der charakteristischen Röntgen-Linien.
Aufgabe 5.13: Im Rahmen der klassischen Physik gibt es zu jeder Kreisbahn beliebig viele
elliptische Bahnen gleicher Energie. So wie bei den Keplerschen Ellipsen in einem Brennpunkt die
Sonne steht, so steht in einem Brennpunkt der elliptischen Elektronenbahnen der Atomkern. Da
Lrp, ist L0, wenn Orts- und Impulsvektor parallel sind, d. h. wenn die Bahn des Elektrons
durch den Kern geht. Dabei bewegt sich das Elektron auch innerhalb der inneren
Elektronenschalen in einem Potenzial mit einer höheren effektiven Kernladung. Generell sind
Quantengase 15

deshalb Elektronen mit kleinem Drehimpuls fester an das Atom gebunden als Elektronen mit
einem großen Drehimpuls.
Aufgabe 5.14: Die Balmer--Linie entspricht einem Übergang zwischen zwei angeregten
Zuständen (n2n3 des H-Atoms. Auch wenn die Bohrsche Frequenzbedingung (zweites
Postulat) erfüllt ist, wird von Wasserstoffgas, das sich bei gewöhnlichen Temperaturen im
thermischen Gleichgewicht befindet, nicht absorbiert, weder von den Molekülen, noch von H-
Atomen im Grundzustand.

5.4 Der Atomkern


Aufgabe 5.15: Hier müssen Sie recht genau rechnen, da es auf die Differenz von Ruhenergien
ankommt. Genaue Werte für die Ruhenergien von Proton, Neutron, Elektron und 12C-Atom sind:
mpc2938,272MeV, mnc2939,566MeV, mpc20,511MeV und m(12Cc2931,494MeV12
Für den Kohlenstoffkern ergibt sich als Bindungsenergie pro Nukleon EBA7,68MeV.
Aufgabe 5.16: Damit sich die Menge eines radioaktiven Stoffes um einen Faktor 10 reduziert,
müssen ln10ln2 Halbwertszeiten vergehen. Im Fall von 137Cs sind das 100 Jahre.
Aufgabe 5.17: Aus der Strahlungsleistung ergibt sich, dass die Sonne seit ihrer Entstehung etwa
1044J abgestrahlt hat. Diese Energie entspricht einer Masse von etwa 10 27kg. Die Masse der
Sonne ist 21030kg.
Aufgabe 5.18: Die etwas ungleichen Tochterkerne haben Ladungszahlen von etwa Z42 und
Z50. Falls bei der Spaltung die Kerne einen Abstand R1014m hätten, wäre die Coulomb-
Energie ECoul300MeV. Offensichtlich ist also der Abstand der beiden Tochterkerne bei der
Spaltung mindestens R1,51014m.
Aufgabe: 1kg 235Uran = 1000235 mol 235U = 4,255NA Atome 235U. Die Spaltung eines Atoms
liefert etwa 200MeV. Für ein Kraftwerk mit 1000MW Heizleistung ergibt sich, dass 1kg 235U
etwa dem Verbrauch von einem Tag entspricht.
Aufgabe 5.20: Da der Absorptionskoeffizient  im MeV-Bereich den Wert 0,5cm1 hat,
schwächt eine 2cm dicke Bleischicht die Strahlung um den Faktor e2,7 ab. Eine Reduzierung
der Intensität um den Faktor 1000 ergibt sich daher bei einer Schichtdicke dln10002cm =
13,8cm.

5.5 Chemische Bindung


Aufgabe 5.21: 1eV/Atom = (NAe/1000) kJ/mol = 96,5 kJ/mol
Aufgabe 5.22: Offensichtlich reicht die thermische Energie kT2,5meV aus, die van der Waals-
Bindung zwischen H2-Molekülen aufzubrechen. Die Bindungsenergie ist daher von gleicher
Größenordnung. Aus der Verdampfungswärme QV0,922kJ/mol ergibt sich ein genauerer Wert
von etwa 10meV.
16 Elementarereignisse

Aufgabe 5.23: Da 971 kg 23Na = 42,2103mol, enthält 1m3 Natrium n = 2,541028 Atome. Daher
haben die Na-Atome einen Abstand dn1/30,34nm. (Bei Berücksichtigung der fcc-
Gitterstruktur ergibt sich ein etwas größerer Wert).
Aufgabe 5.24: Da 1m2108cm2, ist auf einer Fläche von 100cm2 Platz für a) 10 10 bzw. b) 1012
Schaltelemente. Trotz der enormen Miniaturisierung besteht aber selbst im Fall b) jedes
Schaltelement noch aus recht vielen Atomen. Das Volumen V100nm3 eines Si-Kristalls
enthält noch etwa 50106 Si-Atome.

5.6 Gitterstruktur der Kristalle


Aufgabe 5.25: Die Raumdiagonalen sind dreizählige und die Mittelsenkrechten der Würfelflächen
sind vierzählige Symmetrieachsen.
Aufgabe 5.26: Die ein Cs-Ion umgebenden acht Cl-Ionen bilden die Ecken eines Würfels mit der
Kantenlänge a2RCl. Die Raumdiagonale des Würfels hat die Länge a3. Folglich bleibt im
Zentrum des Würfels Platz für eine Kugel mit dem Radius RCs31RCl.
Aufgabe 5.27: Wenn Sie beim Bau der Pyramiden mit einer sechseckigen Grundfläche beginnen,
entsteht ein hcp-Gitter mit der Schichtfolge A-B-A-B-. Beginnen Sie hingegen mit einer
dreieckigen Grundfläche, so entsteht ein fcc-Gitter mit der Schichtfolge A-B-C-A-B-C-. Die
Senkrechte ist eine dreizählige Symmetrieachse und daher die Raumdiagonale eines Würfels.
Aufgabe 5.28: Das Dreieck EFG in Abbildung 5.35 wird von drei Flächendiagonalen des Würfels
gebildet, auf denen auch die Atome A, B und C liegen.
Aufgabe 5.29:In dem Würfel des fcc-Gitters (Abbildung 5.35) mit der Kantenlänge a haben
benachbarte Atome den Abstand dfcca2. Aus dem fcc-Gitter entsteht ein Diamantgitter, wenn
in jeden Würfel vier zusätzliche Atome eingebaut werden. Sie befinden sich auf den
Raumdiagonalen in einem Abstand dD3a4 von vier Würfelecken. Da sich im Diamantgitter
pro Würfel doppelt so viele Atome befinden wie im fcc-Gitter, ergibt sich für das Verhältnis r der
Packungsdichten: r26430,46.

6 Quantengase
6.1 Gitterschwingungen und Phononen
Aufgabe 6.1: Die Na-Atome bewegen sich näherungsweise in einem Parabelpotenzial:
EpotDr22. Der Wert der Potenzialkonstanten D lässt sich aus der Bindungsenergie der Atome in
der metallischen Bindung und dem Abstand benachbarter Atome abschätzen. Mit den
angegebenen Werten erhält man D32J/m2. Da Dm, ergibt sich mit der Masse
m231.61027kg ein Wert für die Größenordnung der Schwingungsfrequenzen 31013s1.
Ein genauerer Wert ergibt sich aus der Debye-Temperatur TD172K von Natrium.
Aufgabe 6.2: Die Debye-Temperaturen TD von Blei und Diamant sind 88K bzw. 1860K. Daraus
ergeben sich Schwingungsfrequenzen 2kTDh. Um andererseits die Schwingungsfrequenzen
Quantengase 17

mit der Relation Dm abschätzen zu können, brauchen Sie außer den Massenzahlen A208
und A12 der Blei- bzw. Diamantatome Schätzwerte für die Parameter D des Potentials
EpotDr22.
Aufgabe 6.3: Hier ist etwas mathematisches Geschick gefordert. Die unendliche lineare Kette
habe Massenelemente n mit Massen m in Abständen a. Die Auslenkungen znt der
Massenelemente sind Funktionen der Zeit t. Sie erfüllen die Bewegungsgleichungen:

d2 z n (t)
m⋅ + D(2zn − z n−1 − z n+1) = 0
dt 2
Das ist ein System von unendlich vielen gekoppelten Differentialgleichungen. Es lässt sich
dennoch leicht lösen. Denn die Eigenschwingungen der linearen Kette sind wellenförmig. Die
Wellen haben Wellenlängen NNa. Daher erfüllen die Auslenkungen die Rekursionsformeln:

1
zn +1 = z n ⋅exp(2π i ⋅ )
N

Die Funktionen znt erfüllen folglich die einfachen Differentialgleichungen:

d 2 zn 2π i 2π i
m ⋅ 2 + D (2 −exp(− ) −exp(+ )) ⋅zn = 0
dt N N
Da 1cos(2)sin2, ergeben sich hieraus die Eigenfrequenzen:

π 4D
ω N = sin( ) ⋅
N m
Hier kann N durch die Wellenzahl k22Na ersetzt und Dm0 gesetzt werden.
Damit ergibt sich die Dispersionsrelation der linearen Kette:

ka
ω(k) = 2ω0 ⋅sin( )
2
Aufgabe 6.4: Da Ehh2 und phk2, ergibt sich aus der Dispersionsrelation der
linearen Kette:

pa
E ( p ) = 2 E0 ⋅sin( ) mit E0 = hω0
2h
18 Elementarereignisse

Für die Gruppengeschwindigkeit vgr ergibt sich:

dω ka
vgr = = aω0 ⋅cos( )
dk 2

Für p ist vgra0, strebt also nicht gegen Null, sondern ist gleich der
Phasengeschwindigkeit. Die Phononen verhalten sich daher wie masselose Teilchen.

6.2 Laser
Aufgabe 6.5: Die Anzahl NPh der Photonen pro Schwingungsmode multipliziert mit der Energie
h eines Photons ist gleich der mittleren Energie Emod pro Schwingungsmode. Folglich hat NPh
in einem Hohlraum bei der Temperatur T den Wert:

1
NPh =

exp( ) −1
kT
Wenn hkT, ist NPhkTh1. Wenn hkT, ist NPhexphkT1. Es ist
größenordnungsmäßig ein Photon in jeder Schwingungsmoden der Frequenz , wenn hkT. Für
€ spektrale Emissionsvermögen ESKT des schwarzen Körpers den Wert:
hkT hat das
ESKT21,7hc3.
Aufgabe 6.6: Die im Laser gespeicherte Energie E ist von der Größenordnung E1J. Diese
Energie entspricht einer Photonenzahl NPhEhEhc12
Die Energie EPh eines Photons mit der Wellenlänge 1m hat den Wert EPh1,2eV.
Demgegenüber ist auf der Sonnenoberfläche kT0,5eV. Daraus folgt, dass im Sonnenlicht die
Schwingungsmoden dieser Photonen nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% besetzt sind.
Aufgabe 6.7: Für die Na-Linie ist hkT4 bei T6000K. Im Sonnenlicht sind die
Schwingungsmoden dieser Photonen daher nur mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 2 %
besetzt.

6.3 Bändermodell
Aufgabe 6.8: Betrachten Sie beispielsweise einen Potenzialtopf Epotx, der symmetrisch zu x0
ist: Epotx für |x|ab, Epotx0 für ab|x|b und EpotxE00 für |x|b.
Die stationären Zustände n der Elektronen in einem solchen Potenzialtopf können mit der
Schrödinger-Gleichung berechnet werden. Die Eigenwerte En der zeitunabhängigen Schrödinger-
Gleichung sind die Energien der diskreten Energieniveaus. Falls b0 erhält man:
Quantengase 19

π
ψn (x) = sin{n (x + a)} mit n1, 2, 3,
2a
Falls ba, können die gebundenen stationären Zustände mit Energien EnE0 in den beiden
Potenzialhälften unabhängig voneinander berechnet werden. Als stationäre Zustände erhält man in
diesem Fall:€

ψ n ( x ) = sin{kn ( x + a + b)} für axb und ψ n ( x ) = A ⋅exp(−K n x ) für bxb

Dabei ist

2mE0 2
Kn = 2
−kn
h
Die Wellenzahlen kn ergeben sich, wie bei der Theorie des Tunneleffekts (Abschnitt 5.2.2) aus der
Stetigkeits- und Differenzierbarkeitsbedingung an der Stelle xb. Die Ableitung von lnn(x)
liefert die Bedingung:

k n cot(
k n a )= K n

Bei endlicher Breite 2b des Potentialwalls in der Mitte des Topfes ist die Wellenfunktion innerhalb
des Walls entweder nxAcoshKnx oder nxAsinhKnx, je nach dem ob die
Elektonenwelle in den beiden Potenzialhälften in Phase oder in Gegenphase schwingt. Damit
ändern sich die Stetigkeits- und Differenzierbarkeitsbedingungen bei |x|b, und es kommt zur
Resonanzaufspaltung. Sie wird um so größer, je kleiner b wird. Im Grenzfall b0 entstehen aus
den Grundzuständen der getrennten Potenzialtöpfe die Zustände mit n1 und 2 des einfachen
Potenzialtopfes.
Um den Übergang von ba nach b0 zu veranschaulichen, zeichnen Sie am besten die
Wellenfunktionen.
Aufgabe 6.9: Die Wahrscheinlichkeit, dass Elektronenzustände des Leitungsbandes besetzt sind
und entsprechend Zustände des Valenzbandes unbesetzt sind, wird durch den Boltzmann-Faktor
bestimmt. Bei Isolatoren kommt es hauptsächlich auf die Besetzung der Zustände in einem
Energiebereich kT an der Unterkante des Leitungsbandes, bzw. an der Oberkante des
Valenzbandes an. Für die Anzahl NL der Elektronen im Leitungsband pro mol ergibt daher eine
grobe Abschätzung:

kT E /2
NL ~ NA ⋅exp{− G }
ΔEL kT

Dabei ist EG die Energiebreite der Bandlücke und EL1eV die Breite des Leitungsbandes.


20 Elementarereignisse

Aufgabe 6.10: Im Grenzfall T0 springt der Wert der Exponentialfunktion expEkT von 
nach , wenn E von negativen zu positiven Werten wechselt.
Aufgabe 6.11: Das Produkt der WELWEV Wahrscheinlichkeiten, mit denen ein Zustand an der
Unterkante des Leitungsbandes und ein Zustand an der Oberkante des Valenzbandes besetzt sind,
ist WELWEVexp30,0257,671053.
Aufgabe 6.12: Bei einkristallinen Proben hängt die Austrittsarbeit von der kristallographischen
Richtung der Oberfläche ab. Polykristallines Kupfer und Aluminium haben beispielsweise die
Austrittsarbeiten WA4,65eV bzw. 4,28eV.

6.4 Elektronenbewegung im Kristall


Aufgabe 6.13: Für n ergibt sich der Wert n0,41016s/m3. Falls jedes Cu-Atom ein
Leitungselektron beisteuern würde, wäre n29m3. Als thermische Geschwindigkeit ergäbe sich
im Rahmen des klassischen Modells vth105m/s. Als mittlere freie Weglänge lvth ergibt sich
damit eine Strecke von einigen Atomdurchmessern. Das Ergebnis scheint ganz vernünftig zu sein.
Aufgabe 6.14: Die spezifischen Leitfähigkeitswerte von Eisen und Aluminium bei 200C sind:
Fe11,1106A/(Vm) und Al37,4106A/(Vm) sowie Fe67W/(Km) und Al221W/(Km)
Aufgabe 6.15: Ein Fermi-Gas freier Elektronen hätte in einem solchen Kristall die Fermi-Energie
EFhc4a22mc22,3eV.
Aufgabe 6.16: Da bis auf einen schmalen Energiebereich der Breite kT beiderseits der Fermi-
Grenze die Elektronenzustände des Leitungsbandes entweder voll besetzt oder unbesetzt sind, ist
nur ein Bruchteil kTEL der Elektronen im Leitungsband frei beweglich. Die Zahl der effektiv zur
Leitung beitragenden Leitungselektronen reduziert sich folglich um diesen Faktor. Dem gegenüber
erhöht sich die mittlere freie Flugzeit um einen Faktor vergleichbarer Größenordnung, da Wellen
in einem streng periodischen Kristallfeld nicht gestreut werden. Nur die durch Kristallfehler und
die thermische Bewegung der Atome bedingten Abweichungen von der Periodizität führen zu
Streuprozessen.

6.5 Halbleiter
Aufgabe 6.17: Nehmen Sie Bezug auf das in Abbildung 5.35 dargestellte fcc-Gitter. Im Zentrum
des dort von den Atomen A, B, C und D gebildeten Tetraeders liegt ein Atom des anderen
Elements. Seine nächsten Nachbarn sind also die Atome A, B, C und D. Das Gleiche gilt für die
Zentren der an den Ecken H, I und K liegenden Tetraeder und den dort befindlichen Atomen des
anderen Elements.
Die vier in einem Kubus liegenden Atome des anderen Elements bilden ein zum Tetraeder A, B,
C, D kongruentes Tetraeder. Die beiden Tetraeder werden durch eine Translation entlang der von
D ausgehenden Raumdiagonalen ineinander überführt. Bei dieser Translation geht auch das fcc-
Gitter des einen Elements eines Verbindungshalbleiters in das fcc-Gitter des anderen Elements
über. Was über die Lage der Atome des einen Elements ausgesagt werden kann, gilt daher
entsprechend auch für die Lage der Atome des anderen Elements.
Quantengase 21

Aufgabe 6.18: Aus der Fermi-Verteilung folgt für die Besetzungswahrscheinlichkeit der Zustände
in der Nähe der Unterkante des Leitungsbandes:

E − EF
WF (E) ≈ exp(− )
kT
Daher ist die Besetzungswahrscheinlichkeit der Donatorzustände nur um den Faktor
exp10meV25meV1,5 größer als die Besetzungswahrscheinlichkeit der Zustände an der
Unterkante des Leitungsbandes. Entsprechendes gilt für die Wahrscheinlichkeit von
€ in den Akzeptorniveaus und an der Oberkante des Valenzbandes.
Lochzuständen
Augabe 6.19: Die Änderung der Ladungsträgerdichten ergibt sich aus dem
Massenwirkungsgesetz. Wesentlich ist dabei nur die Temperaturabhängigkeit des
Exponenzialfaktors.
Aufgabe 6.20: Bei hinreichend tiefen Temperaturen (kT10meV) sind alle Donatorniveaus
besetzt und die Zustände des Leitungsbandes unbesetzt. Die Fermi-Energie liegt also zwischen den
Donatorniveaus und der Unterkante des Leitungsbandes. Bei hohen Temperaturen liegt die Fermi-
Energie ähnlich wie bei einem undotierten Halbleiter etwa in der Mitte zwischen Valenz- und
Leitungsband.

6.6 Elementarereignisse
Aufgabe 6.21: Das Schrotrauschen bedingt eine relative Unsicherheit sN1N. Aus sN103
folgt also N106.
Aufgabe 6.22: Damit der Stromstoß im Eingangswiderstand des Verstärkers größer ist als das
thermische Rauschen, muss in der aufgeladenen Anode des Photomultipliers eine Energie
EA4kT gespeichert sein. Da EAq22C, folgt q28kTC. Die Kapazität C eines
Plattenkondensators mit Plattenfläche A und Plattenabstand d ergibt sich aus der Formel C0Ad.
Für die Anode eines SEV ist sie folglich von der Größenordnung C1pF. Ein aus der Kathode
ausgelöstes Photoelektron muss folglich zu mindestens Nqe103 Elektronen auf der Anode
führen.

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