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Fortgeschrittenenpraktikum Teil I
1 Aufgabenstellung 3
2 Durchführung 4
3 Grundlagen 5
3.1 Normaler Zeeman-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3.1.1 Auftreten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3.1.2 Halbklassische Herleitung durch Kreisströme . . . . . . . . . . . . . 5
3.1.3 Klassische Herleitung durch Ersatzelektronen . . . . . . . . . . . . . 6
3.1.4 Quantenmechanische Herleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.2 Anormaler Zeeman-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3.3 Paschen-Back-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3.4 Lummer-Gehrcke-Platte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
4 Messdaten 15
5 Auswertung 16
5.1 Bestimmung der Lage des 0. Maximums und des Einfallswinkels . . . . . . . 16
5.2 Brechungsindex Lummer-Gehrcke-Platte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
5.3 Interferenzordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
5.4 Landé-Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
5.5 Spezifische Ladung me . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
5.6 Fehlerrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
2
1 Aufgabenstellung
Ziel dieses Versuches war die Ermittlung der spezifischen Masse me . Diese sollte über die
Aufspaltung der Spektrallinien von Cadmium, welche durch den Zeeman-Effekt hervorgeru-
fen wird, bestimmt werden. Gemessen wurde die Aufspaltung der Spektrallinien einer sich in
einem Magnetfeld befindlichen Cadmium-Dampflampe. Da die Aufspaltung sehr gering ist,
benötigt man ein Spektrometer mit sehr hoher Auflösung, um diese sichtbar zu machen. Als
solches wurde in diesem Versuch eine Lummer-Gehrcke-Platte benutzt. Da zur Ermittlung
der spezifischen Ladung der Brechungsindex der Lummer-Gehrcke-Platte bekannt sein muss,
sollte dieser zunächst ermittelt werden.
3
2 Durchführung
Zunächst wurde der Magnet wie gefordert verkabelt, anschließend die Betriebsstromstärke auf
2,5 A eingestellt und die Magnetfeldstärke mit Hilfe einer Hallsonde bestimmt.
Danach wurde das Magnetfeld zunächst
wieder ausgeschaltet, die Cadmium-Dampflampe
zwischen die Spulen gebracht und die Küh- E E
lung angeschaltet. Außerdem wurde die Ap- A A
paratur mit der Lummer-Gehrcke-Platte, den
Linsen und dem Nonius in Position gebracht E
und so justiert, dass die Spektrallinien so gut E
wie möglich sichtbar waren. Bei der ersten A A
Messung, die ohne Magnetfeld erfolgte, wur-
de die relative Lage des ersten Maximums
auf der linken Seite sowie der drei ersten
Maxima auf der rechten Seite gemessen, je-
0 ≤ I ≤ 2,5 A
weils für das rote, grüne, blaue und violette
Spektrum. Anschließend wurde für die zwei- Abbildung 2.1: Schaltung des Magnets
te Messung das Magnetfeld angeschaltet und
der Polarisationsfilter hinzu genommen, um die mittlere, linear polarisierte Linie auszublen-
den. Dies gelang jedoch nie vollständig, meist wurde nur eine leichte Abschwächung der linear
polarisierten Linie erreicht. Dann wurde die Aufspaltung der drei rechten Maxima gemessen,
wieder für jede der vier Farben.
B S
SpL
N
M L P L LG B
M: Magnet LG: Lummer-Gehre-
L: Linse Plae
P: Polarisator B: Beobater
Abbildung 2.2: Versuchsaufbau
Abschließend waren noch die Dicke der Lummer-Gehrcke-Platte sowie die Übergänge mit
den dazugehörigen Wellenlängen zu notieren.
4
3 Grundlagen
3.1 Normaler Zeeman-Eekt
3.1.1 Auftreten
Der 1896 erstmals von P. Zeeman beobachtete Zeeman-Effekt beschreibt das Phänomen, dass
die Energieniveaus von Atomen im Magnetfeld aufspalten. Bringt man ein angeregtes Atom
in ein Magnetfeld, so beobachtet man, dass jede Spektrallinie in drei Spektrallinien je gleichen
Frequenzabstands aufspaltet. Dieses Phänomen lässt sich sowohl klassisch als auch quanten-
mechanisch beschreiben.
~j(~r)d 3 r = Id~r
erzeugt nach der Formel
1
Z
~m = (~r × d~r)
2
C
ein magnetisches Moment
evr
~pm = I~A = − ~n mit ~A = πr2~n (3.1)
2
5
3 Grundlagen
Der Bahndrehimpuls ~l des umlaufenden Elektrons der Masse me ergibt sich als
zum Magnetfeld, so erhält man drei linear (a) Klassische Präzession von ~l (b) Mögliche
und ~pm um das Magnetfeld Projektio-
polarisierte Komponenten: Eine unverscho- nen von
bene, deren ~E-Vektor parallel zu ~B steht und Lz = mh̄ von
zwei verschobene, bei denen gilt ~E ⊥ ~B. ~l für l = 2
6
3 Grundlagen
e- 2
3
1 2 3
Ze2 ~r
mω 2~r =
4πε0 r2 r
Schaltet man ein Magnetfeld hinzu, erfahren die beiden zirkular schwingenden Ersatzelek-
tronen eine Lorentzkraft, wodurch sich ihre Schwingungsfrequenz ändert. In einem Magnet-
feld ~B = B~ez mit der Lorentzkraft ~FLorentz = q(~v × ~B) mit q = e ergeben sich für die einzelnen
Komponenten folgende Bewegungsgleichungen:
mẍ + mω 2 x − eẏB = 0
mÿ + mω 2 y − eẋB = 0
mz̈ + mω 2 z = 0
Die Lösung für die z-Komponente lautet: z = A0 eiwt . Man sieht, dass keinerlei Frequenz-
verschiebung stattfindet. Für die anderen Gleichungen ergibt sich unter der Annahme, dass ~B
schwach ist und der Einführung der Relativkoordinaten u = x + iy, v = x - iy die Lösungen
eB
u = Cei(ω− 2m )t
eB
v = Cei(ω+ 2m )t
Die Lösungen entsprechen zwei gegenläufigen zirkularen Oszillatoren, welche folglich zir-
eB
kular polarisiertes Licht emittieren/absorbieren. Die Oszillationsfrequenz ist dabei um 2m ge-
genüber ω verschoben. Die Verschiebung entspricht einer Energiedifferenz
7
3 Grundlagen
h̄e
von ∆E = h̄∆ω = 2m B, genau wie bei der ersten Herleitung.
Die Polarisation ergibt sich aus der Herleitung, die Beobachtbarkeit der verschiedenen Auf-
spaltungen ist wie bei der vorherigen Herleitung.
Bei der quantenmechanischen Herleitung geht man zunächst von der klassischen Hamilton-
funktion für ein Elektron im Magnetfeld aus. In einem elektromagnetischen Feld wirken auf
ein geladenes Teilchen Lorentz- und Couloumbkräfte. Daraus folgt die Bewegungsgleichung
~ṗ = − ∂ H(~p,~r)
∂r
~ṙ = ∂ H(~p,~
r)
∂p
mit der Hamiltonfunktion H(~p,~r), welche ohne Beachtung des Eigendrehimpulses die Form
1
H= (~p + e~A)2 + eV
2m
hat. Dabei wurden die aus der Elektrodynamik bekannten Relationen
~B = ~∇ × ~A
~
~E = −~∇V − d A
dt
ausgenutzt.
Geht man nun zur Operatordarstellung über und ersetzt ~p durch −ih̄~∇, erhält man den Ha-
miltonoperator
1
Ĥ = (−ih̄~∇ + e~A)2 + eV
2m
welcher ausmultipliziert die Form
8
3 Grundlagen
Bei einem schwachen Magnetfeld, also A 1, lässt sich mit den Annahmen
~A2 ≈ 0
~∇~A ≈ 0
sowie der Wahl des Magnetfelds in z-Richtung, wodurch sich als mögliches Vektorpotential
~A = − B y, B x, 0
2 2
ergibt, die Schrödingergleichung
ĤΨ = EΨ
mit dem Separationsansatz
~ 2
wab ∼ |hb|d|ai|
Spaltet man nun den im Dipoloperator enthaltenen Ortsvektor in drei linear unabhängige
Koordinaten auf, ergibt sich
wI ∼ |hb|x + iy|ai|2
wII ∼ |hb|x − iy|ai|2
wIII ∼ |hb|z|ai|2
9
3 Grundlagen
eh̄
∆EI = En0 + B
2me
eh̄
∆EII = En0 − B
2me
0
∆EIII = En
10
3 Grundlagen
µB ~
~µ j = ~µl + ~µs = − (gl l + gs~s)
h̄
Weiterhin koppeln alle Einzelbahndrehimpulse zum Gesamtbahndrehimpuls ~L und alle Ein-
zelspins zum Gesamtspin ~S, welche wiederum zum Gesamtdrehimpuls J~ koppeln. Im Folgen-
den wird nur auf diese L-S-Kopplung eingegangen und die bei großen Kernzahlen ebenfalls
auftretende jj-Kopplung ignoriert.
Beim anormalen Zeeman-Effekt hängt die Energieaufspaltung mit dem Erwartungswert des
magnetischen Gesamtdrehimpulsmomentes zusammen:
∆E = VB = −h~µ j i~B
~µ j wird hierbei auf den Gesamtdrehimpuls J~ projeziert, wodurch sich die anderen Kompo-
nenten herausmitteln. Unter der Annahme ~B = B~ez sowie der Relation
µB ~ ~
~µ j = − (S + J)
h̄
führt die Projektion
J~ J~
VB = −h~µ j i~B = −(~µ j )(~B )
J J
zu folgender Darstellung:
µB ~ ~ J~ ~ J~ µB J 2 + J~~S
VB = ((S + J) )(B ) = BJz
h̄ J J h̄ J2
Aus
2 2 2
~L2 = (J~ − ~S)2 = J 2 + S2 − 2(J~~S) ↔ J~~S = J + S − L
2
folgt direkt
µB 3J 2 + S2 − L2
VB = BJz
h̄ 2J 2
Geht man nun von den Impulsen zu ihrer Operatordarstellung über, ergibt sich mit deren
Betragsquadraten
11
3 Grundlagen
3.3 Paschen-Back-Eekt
Bei der Herleitung des Zeeman-Effekts ging man bisher von schwachen Magnetfeldern aus.
Im Falle eines starken Magnetfeldes tritt der Paschen-Back-Effekt auf. Hierbei ist die Kopp-
lung des Spin- und Bahnmomentes an das Magnetfeld stärker als die Kopplung untereinander.
Deshalb entkoppeln ~S und ~L und präzessieren einzeln um das Magnetfeld. Wann ein Magnet-
feld ausreichend »stark« ist, hängt von den Eigenschaften des Atoms ab, da zum Beispiel
mit steigender Kernladungszahl die Spin-Bahn-Kopplungsenergie zunimmt. Durch die Ent-
kopplung des Gesamtdrehimpulses ergibt sich nun die Wechselwirkung VmL ,mS als Summe der
Wechselwirkung der einzelnen Momente:
12
3 Grundlagen
5
4
+2
+1
3 0 5/2
-1 3/2
-2 1/2
+1 +1/2
+1
2 0 +3/2 0 +1/2
-1 3/2 +1/2
−1/2
−3/2 −1 +1/2
+1/2 +1 −1/2
1/2
−1/2
0 −1/2
−1 −1/2
0 +1/2
1 0
+1/2
1/2
−1/2
0 −1/2
Bohr Normaler Feinstruktur Anomaler Paschen-
Zeeman-Effekt Zeeman-Effekt Back-Effekt
hps://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/w/index.php?title=Datei:Wasserstoff_Zeeman.svg&filetimestamp=20091126174819
3.4 Lummer-Gehrcke-Platte
Die Lummer-Gehrcke-Platte ist ein auf dem Prinzip der Vielstrahlinterferenz beruhendes In-
terferometer. Es besteht aus einer planparalellen Glasplatte, in die ein Lichtstrahl unter fla-
chem Winkel eintritt. Am Eintrittspunkt ist ein Prisma angebracht, dessen Aufgabe es ist, eine
erste starke Reflektion beim Eintritt unter flachem Winkel in das optisch dichtere Medium zu
vermeiden, indem die Eintrittsfläche rechtwinklig zum Strahl geneigt wird.
13
3 Grundlagen
Im Inneren der Platte tritt auf Grund des schrägen Einfallswinkel an der Ober- bzw- Unter-
kante immer nahezu Totalreflektion auf, wodurch bei jedem Auftreffen auf eine Grenzfläche
ungefähr 95% des Strahls in die Platte zurück reflektiert wird und der Rest austritt. Die austre-
tenden Strahlen werden durch Linsen gebündelt, wobei sie am Beobachtungspunkt auf Grund
ihres Gangunterschieds interferieren. Dadurch wirkt die Platte als Interferenzfilter nach Art
des Fabry-Pérot-Interferometers. Durch Variation des Einfallswinkels können die durchgelas-
senen Frequenzen festgelegt werden.
Bedingung für konstruktive Interferenz ist
ein Gangunterschied ∆λ = kλ . ∆λ lässt sich D
aus der Skizze leicht als α
A C
∆λ = n(AB + BC) − AD (3.4)
ablesen. Für die Strecken gilt:
d
d β
AB = BC = B
cos β
AD = cos(90◦ − α)AC = sin(α)2d tan β Abbildung 3.7: Strahlgang Lummer-Gehrcke-
Einsetzen in Gleichung 3.4 ergibt: Platte
n
∆λ = 2d( − tan(β ) sin α)
cos β
sin α
Nach dem snelliusschen Brechungsgesetz gilt n = und somit lässt sich die Interfe-
cos β
renzbedingung vereinfachen zu:
q
∆λ = kλ = 2d n2 − sin(α)2 (3.5)
Da k im Allgemeinem unbekannt ist, muss es zur Bestimmung des Brechungsindexes eli-
miniert werden. Das geschieht über die Ableitung von k:
14
4 Messdaten
Im Folgenden sind die aufgenommen Messwerte unserer Messungen aufgelistet. Die Dicke
der Lummer-Gehrcke-Platte konnte auf dem Spektrometer einfach abgelesen werden und be-
trägt 3,38 mm. Für das Magnetfeld lieferte die Hallsonde genau den Wert von 400 mT.
Tabelle 4.1: Zusammenhang zwischen den Spektrallinien und den Übergängen in Cadmium
… -1 123 …
15
5 Auswertung
5.1 Bestimmung der Lage des 0. Maximums und des
Einfallswinkels
Zur Bestimmung der Lage des 0. Maximums nimmt man den halben relativen Abstand zwi-
schen dem -1. und dem 1. gemessenen Maximums: φ0 = φ−12+φ1
φ0
rot 20◦ 59’
grün 20◦ 57’
blau 21◦
violett 20◦ 59’
Für die weiteren Berechnungen benötigt man zunächst die absolute Differenz η zwischen
dem berechneten Hauptmaximum φ0 und den gemessenen Maxima φn . Diese ergibt sich als
Differenz η = φ0 − φn .
Weiter wird der Einfallswinkel α benötigt, welcher sich über αi = 90◦ − ηi ergibt.
α1 α2 3. α3
rot 89◦ 16’= 1,56 rad 88◦ 51’ = 1,55 rad 88◦ 36’ = 1,55 rad
grün 89◦ 26’ = 1,56 rad 89◦ 05’ = 1,55 rad 88◦ 48’ = 1,55 rad
blau 89◦ 20’ = 1,56 rad 89◦ 00’ = 1,55 rad 88◦ 43’ = 1,55 rad
violett 89◦ 18’ = 1,56 rad 89◦ 01’ = 1,55 rad 88◦ 43’ = 1,55 rad
16
5 Auswertung
α1 → α2 α2 → α3
rot 25’ = 7,27 mrad 15’ = 4,36 mrad
grün 21’ = 6,11 mrad 17’ = 4,95 mrad
blau 20’ = 5,82 mrad 17’ = 4,95 mrad
violett 17’ = 4,95 mrad 18’ = 5,24 mrad
Damit ergibt sich der Brechungsindex nach der bekannten Formel als
s
2d sin(αi ) cos(αi )∆αi→i+1 2
ni = + sin(αi )2
∆kλ
Da nur benachbarte Maxima betrachtet werden, ist ∆k = 1. Die Breite d der Platte ist 3,38
mm, λ ist die Wellenlänge des Lichts der betrachteten Maxima. Damit ergeben sich folgende
Brechungsindizes:
n1 n2 n
rot 1,3 1,38 1,34
grün 1,33 1,69 1,51
blau 1,34 1,76 1,55
violett 1,26 1,86 1,56
Man sieht hier sehr schön, wie der Brechungsindex gemäß der Dispersionsrelation zu klei-
neren Wellenlängen hin immer größer wird.
5.3 Interferenzordnung
Gemäß der hergeleiteten Formel
2d
q
ki = n2 − sin(αi )2
λ
17
5 Auswertung
k
rot 9.368
grün 15.044
blau 16.685
violett 17.305
5.4 Landé-Faktoren
e
Zur späteren Bestimmung von m müssen zunächst die Landé-Faktoren gemäß
m'J m'J
1
0 3
2
-1 S1 1 1
0 D2
-1
-2
2
1
0 3
-1 P2 1
0 1
-2 -1 P1
σ- π σ+ σ- π σ+
(a) anormaler Zeeman-(b) normaler Zeeman-
Effekt Effekt
Abbildung 5.1: Unterschiedliche Aufspaltung der Übergänge beim normalen und anormalen
Zeeman-Effekt an Hand der roten und der grünen Linie.
Da es sich bei der Aufspaltung der roten Linie um den normalen Zeeman-Effekt handelt,
ist ∆gJ hier ±1. Bei den anderen handelt es sich um den anormalen Zeeman-Effekt, was zu
einer Aufspaltung in mehrere Linien führt. Da diese im Versuch aber nicht einzeln aufgelöst
werden konnten, wird für die Auswertung über alle möglichen Faktoren gemittelt. Die grüne
Linie entsteht durch den Übergang 3 S1 →2 P2 . Dadurch ergeben sich für die σ − -Komponente
18
5 Auswertung
3
∆gJ,1 = 2 − · 2 = −1
2
3 3
∆gJ,2 = 0 − = −
2 2
∆gJ,3 = −1 · 2 − 0 = −2
Daraus folgt ∆gJ = − 32 . Analog für die σ + -Komponente ∆gJ = 32 . Nach analogen Rech-
nungen finden wir für die blaue Linie ∆gJ = ± 74 und für die violette Linie ∆gJ = ±2.
∂λ ∂λ
dλ = dn + dα
∂n ∂α
Wenn man davon ausgeht, dass die Brechungsindexabhängigkeit von λ für die kleine Win-
keländerung vernachlässigbar ist und man von infinitesimalen Änderungen zu endlichen klei-
nen Änderungen übergeht, ergibt sich ∆λ als
∂ λ ∆α
∆λ =
∂α
p e
Mit ∂ λ = 2d n2 − sin(α)2 und durch Gleichsetzen mit Formel 5.1 und Auflösen nach m
ergibt sich
e 2πc ∂α
= · p
m d · B ∆gJ ∆α n2 − sin(α)2
∂ α ist hierbei die durch das Magnetfeld erzeugte Winkeldifferenz der Aufspaltung, ∆α die
Winkeldifferenz zwischen 2 Maxima. Damit ergeben sich folgende Werte für me :
19
5 Auswertung
5.6 Fehlerrechnung
Der absolute Fehler ergibt sich nach der Methode der Fehlerfortpflanzung als
s 2 2 e 2 2 e 2
e ∂ me ∂ me ∂ m ∂ me ∂ m
∆ =
∆B +
∆(∂ α) +
∆n +
∆(∆α) +
∆α
m ∂B ∂ (∂ α) ∂n ∂ (∆α) ∂α
Die Dicke der Platte wird als fehlerlos betrachtet, die anderen Fehler ergeben sich als
Die Fehlerrechnung wurde exemplarisch für den zweiten Übergang im roten Spektrum
durchgeführt, da dieser am Meisten vom Mittelwert abweicht. Damit ergibt sich der absolute
Fehler zu
e C
q
∆ = (9, 11 · 10−4 )2 + (0, 035)2 + (0, 614)2 + (8, 18 · 10−3 )2 + (8, 15 · 10−7 )2 · 1011
m kg
C
= 0, 615 · 1011
kg
Insgesamt erhalten wir
e C
= (2, 254 ± 0, 615)1011
m kg
20
5 Auswertung
was einem relativem Fehler von 27,28% entspricht. Im Rahmen des Fehlers konnten wir den
Literaturwert also knapp bestätigen, die Messung der grünen Linie alleine sogar sehr gut. In
Anbetracht der möglichen Ungenauigkeiten, die in diese Messung reinspielten, wie das gerin-
ge Auflösungsvermögen, welches eine Näherung des anormalen Zeeman-Effektes erforderlich
machte, die geringe Lichtstärke des violetten und besonders des roten Spektrums sowie gene-
rell die stark fehlerbehaftete Messmethode nach Augenmaß, ist das erzielte Ergebnis durchaus
zufriedenstellend.
21
Tabellenverzeichnis
22
Abbildungsverzeichnis
1.1 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
23