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Laborversuche

Zentrales Element 3
Frühjahrsemester 2023

Gruppe 6:
L. Oertli, M. Eichenberger, J. Birkel, S. Blum

2. Mai 2023
Zentrales Element 3 - Fels- und Untertagbau ETH FS 2023

Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1

2 Material und Methoden 2


2.1 Einaxialer Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2.2 Triaxialer Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.3 Scherversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

3 Resultate 6
3.1 Einaxialer Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.2 Triaxialer Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.3 Scherversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

4 Diskussion 9
4.1 Einaxialer Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
4.2 Triaxialer Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
4.3 Scherversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

5 Schlussfolgerung 11

A Messprotokoll 13

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Zentrales Element 3 - Fels- und Untertagbau ETH FS 2023

Zusammenfassung
Der folgende Bericht befasst sich mit ein- und triaxialen Druckversuchen, sowie Scherversuchen an un-
terschiedlichen Materialien wie Sandstein und Marmor.

Bei den einaxialen Druckversuchen bestand das Ziel, einerseits die Druckfestigkeit und andererseits die
verschiedenen Elastizitätsmoduln der Prüfkörper zu messen. Dabei fiel auf, dass die Streuung der verschie-
denen Elastizitätsmoduln beim Sandsteinprüfkörper ziemlich klein ausfiel, während beim Marmorprüfkörper
das Sekanten- und Tangentenmodul deutlich grösser ausfielen als das Anfangs- und Wiederbelastungsmodul.
Mit dem triaxialversuch wurden verschiedene Materialparameter, wie die Kohäsion oder der innere Rei-
bungswinkel von Sandstein untersucht. Ausserdem wurde ein Zusammenhang zwischen der Höchst- und
Restfestigkeiten bei unterschiedlichen Radialspannungen gesucht und bedingt gefunden. Je grösser die Ra-
dialspannungen waren, desto mehr nahmen auch die Höchst- und Restfestigkeiten zu.

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1 Einleitung
In dieser Laborübung wurden Gesteinsprüfkörper aus Sandstein und Marmor untersucht. Dabei wurde der
Brasilianerversuch und der direkte Scherversuch zwar kurz vorgestellt, jedoch nicht selber ausgeführt. Die
Durchführung beschränkte sich auf den ein- und triaxialen Druckversuch. Mit Hilfe der aufgezeichneten Da-
ten konnten Eigenschaften wie die verschiedenen Elastizitätsmodule, der innere Reibungswinkel, die Kohäsion
und die Druckfestigkeit berechnet werden.

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2 Material und Methoden


2.1 Einaxialer Druckversuch
In diesem Versuch wurde ein einaxialer Druckversuch für zwei Prüfkörper aus Sandstein und Marmor durch-
geführt. Zu Beginn wurden die Masse der Prüfkörper mit Hilfe eines Messschiebers bestimmt um später die
einwirkende Spannung zu berechnen. Die Prüfmaschine ist eine Hydraulikpresse und in Abbildung 1 zu se-
hen. Um zu gewährleisten, dass der Druck immer in Richtung der Achse der Prüfkörper verläuft, wurde der
Prüfkörper auf ein gelenkiges Lager gestelltund mit einer Kraft von 10kN eingespannt. Um die Verformungen
in axialer Richtung des Prüfkörpers zu messen, wurde eine Messuhr neben dem Prüfkörper platziert.

Abbildung 1: Prüfmaschine Abbildung 2: Messuhr

Die Anschliessend wurde die Probe allmählich auf 50kN belastet und wieder auf 10kN entlastet, um zusätzlich
den Entlastungsmodul bestimmen zu können. Dann wurde die Belastung bis zum Bruch erhöht. Dabei wurden in
regelmässigen Schritten die Verformung ∆h zu der dazugehörigen Kraft bestimmt und notiert. Das Spannungs-
Dehnungsdiagramm kann mit Hilfe der Gleichungen 1 und 2 bestimmt werden.
F
σ= (1)
A
∆h
ϵ= (2)
H
In der Abbildung 3 ist ein typischer Verlauf einer Kraft-Dehnungs-Kurve inklusive deren Referenzpunkte zur
Berechnung der verschiedenen Elastizitätsmoduln ersichtlich.

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Abbildung 3: Referenzpunkte zur Berechnung der verschiedenen Elastizitätsmoduli

σE − σA
Sekantenmodul : ES = (3)
ϵE − ϵA
σD − σC
W iederbelastungsmodul : EW = (4)
ϵD − ϵC
σB − σA
Anf angsmodul : EA = (5)
ϵB − ϵA
σE − σD
T angentenmodul : ET = (6)
ϵE − ϵD

2.2 Triaxialer Druckversuch


In diesem Teil des Labors wurden zwei Triaxialen Druckversuche durchgeführt. Die Proben die für die beiden
Versuche verwendet wurden, bestanden beide aus Sandstein und hatten die gleichen Dimensionen.
Der Reaktionsrahmen, der für die Versuche benutzt wurde, besteht aus zwei Teilen. Der gelbe Teil (links auf
4 regelt den Öldruck und ist dementsprechend für die Radialspannung zuständig. Der grüne Teil ist für die
Axialspannung zuständig.

Abbildung 4: Reaktionsrahmen für Triaxialversuch

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Um den Versuch durchzuführen, wird die Probe zuerst in einen Gummimembran mit konischen Lippen platziert
(5). Dieser Membran ist dafür Zuständig, dass der Radialdruck konstant über der Probe verteilt ist, und stellt
sicher dass kein Öl rausfliessen kann. Die Gummimembran wurde dann mit der Probe drin, in die Franklinzelle
(6) platziert. Danach wurde die Franklinzelle in den Reaktionsrahmen platziert und die Ölschläuche wurden
befestigt. Gleich wie beim einaxialen Druckversuch wurde an dieser Stelle eine Messuhr angebracht, um die
Verformungen zu messen.

Abbildung 5: Gummimembran Abbildung 6: Franklinzelle

Beim Versuch 6C wird eine konstante Radialspannung von 75bar benötigt. Um sicher zustellen, dass vor dem
erreichen des Anfangspannungszustandes keine deviatorischen Spannungen auftreten, wurde abwechslungsweise
die Axial- und Radialbelastung erhöht, bis die Radialspannung 75bar betragen hat. Genau wurde die Axialbela-
stung auf 5kN erhöht, die Radialspannung auf 45bar, dann die Axialbelastung auf 9kN und die Radialspannung
auf 75bar. Nun wurde die Axialspannung erhöht und alle 10kN wurde die Verformung abgelesen und Notiert.
Das Vorgehen beim Versuch 6D war identisch, nur wurde die Radialspannung inkrementell auf 135bar erhöht.
Dabei wurde die Axialbelastung immer um 5kN erhöht und die Radialspannung um 45bar.

Um die Axialspannung zu berechnen wurde Formel 1 und für die Dehnung Formel 2 benutzt. Danach wur-
den unsere Resultate zusammen mit denen von Gruppe 19 in einem Spannungs-Dehnungs-Diagramm geplottet.
Die Resultate wurden auch noch in einem Hauptspannungsdiagramm geplottet, anhand welches man den Rei-
bungsswinkel (7) und die Kohäsion (8) berechnen kann.

Abbildung 7: σ-ϵ-Diagramm (links) und Hauptspannungsdiagramm (rechts)

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m−1
Reibungswinkel : sin(ϕ) = (7)
m+1
1 − sin(ϕ)
Kohäsion: c = σD (8)
2cos(ϕ)

Dabei ist m die Steigung der Regressionsgerade und σD der Schnittpunkt mit der y-Achse. In 7 sieht man einen
typischen Spannungs-Dehnungs-Diagramm und Hauptspannungsdiagramm.
Nach dem Druckversuch wurde die Franklinzelle noch aus dem Reaktionsrahmen entfernt. Danach wurde der
Prüfkörper rausgenommen und der Bruchwinkel (α) wurde bemessen. Formel 9 zeigt noch wie man vom Bruch-
winkel auf den Reibungswinkel schliessen kann. Dieser wird im Diskussionsteil noch benötigt um mit dem
Mohrschen Kreis, die Resultate zu überprüfen.

Reibungswinkel : ϕ = 2(α − 45) (9)

2.3 Scherversuch
Der Scherversuch dient zur Analyse des Scherwiderstandes von Trennflächen. Dabei wird der Prüfkörper in
eine spezielle Fassung platziert und in die Versuchvorrichtung eingespannt. Der untere Teil der Vorrichtung
ist horizontal verschieblich und der obere Teil unverschieblich gelagert (Abb. 8). Danach wird die Probe mit
einer konstanten Vertikalkraft N belastet und eine horizontale Verschiebung δS wird aufgezwungen. Dabei wird
der Horizontalwiderstand S bemessen welcher der Verschiebung entgegenwirkt. Dadurch kann beim aufbringen
von unterschiedlichen Normalkräften ein Scherkraft-Weg-Diagramm und ein Scherkraft-Normalkraft-Diagramm
geplottet werden.

Abbildung 8: Scherversuchsaufbau

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3 Resultate
3.1 Einaxialer Druckversuch
In der Tabelle 1 sind die Abmessungen und Materialien der beiden Prüfkörper angegeben.

Prüfkörper Höhe [mm] Durchmesser [mm] Fläche [mm2 ] Material


6A 107.9 53.6 2256.4 Sandstein
6B 107.9 53.7 2264.8 Marmor

Tabelle 1: Abmessungen der Prüfkörper

Die genauen Dokumentationen zu den jeweiligen Verformungen des Prüfkörpers sind befinden sich im Anhang
17 bis 20. Die verschiedenen Elastizitätsmoduln wurden gemäss den Gleichungen 3 bis 6 berechnet und sind in
der Tabelle 2 aufgelistet.

Prüfkörper ES [GPa] EW [GPa] EA [GPa] ET [GPa] σmax [M P a]


6A 13.42 16.63 13.96 13.04 75.34
6B 57.17 31.76 38.11 61.14 158.07

Tabelle 2: Verschiedene Elastizitätsmoduln

Abbildung 9: Spannungs-Dehnungsdiagramm des einaxialen Druckversuches

Bei der Betrachtung des Diagrammes fallen zwei Dinge auf. Einerseits erkennt man die Schlaufe bei der Entla-
stung des Prüfkörpers, andererseits ist der Verlauf der Kurven jeweils nahezu linear.

3.2 Triaxialer Druckversuch


In der Tabelle 4 sind die Abmessungen und Radialdrücke von unseren beiden Prüfkörper und die der Gruppe
19 angegeben.

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Prüfkörper Höhe [mm] Durchmesser [mm] Fläche [mm2 ] Radialdruck [bar]


6C 76 37.8 1122.21 7.5
6D 76 37.8 1122.21 13
19C 76 37.9 1128.15 3
19D 76 37.9 1128.15 8

Tabelle 3: Abmessungen der Prüfkörper

In Abbildung 10 sieht man die Resultate der triaxialen Druckversuche. In der Abbildung 11 gehören die einzelnen
Punkte zu den verschiedenen Versuche die durchgeführt wurden. Dabei wurde für die Höchstfestigkeit und für
die Restfestigkeit eine Regressionsgerade durch die jeweiligen Punkte gezogen. Die Farben der Punkte aus
Abbildung 11 korrelieren mit den Farben der Kurven von Abbildung 10. In Abbildung 11 erkennt man auch die
Formel die die Regressionsgerade beschreibt. Diese wird benötigt um die Werte aus Tabelle 4 zu bestimmen.

Abbildung 10: Spannungs-Dehnungsdiagramm der triaxialen Druckversuche

Abbildung 11: Hauptspannungsdiagramm der triaxialen Druckversuche

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Parameter Höchstfestigkeit Restfestigkeit


m 5.6 4.2
ϕ[°] 42.2 38.2
σD [MPa] 103.7 11.4
c[MPa] 23.0 2.8

Tabelle 4: Abmessungen der Prüfkörper

3.3 Scherversuch
Im Scherkraft-Weg Diagramm (Abb. 12) kann mit zunehmender Normalkraft eine treppenartige Zunahme der
Scherkraft beobachtet werden. Dabei hat es bei der ersten Normalkraft (2.3kN) eine Spitze, bevor die Scherkraft
dann etwas abfällt.
Im Scherkraft-Normalkraft-Diagramm (Abb. 13 rechts) sieht man die lineare Zunahme der Scherkraft mit stei-
gender Normalkraft. Man sieht auch, dass die Gerade für die Höchstfestigkeit um die Kohäsion c nach oben
verschoben ist.

Abbildung 12: Scherkraft-Weg-Diagramm mit zunehmender Normalkraft

Abbildung 13: Scherkraft-Weg-Diagramm (links) und Scherkraft-Normalkraft-Diagramm (rechts)

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4 Diskussion
4.1 Einaxialer Druckversuch
Es wurden ziemlich grosse Verformungen am Sandsteinprüfkörper beobachtet, bei einer vergleichsweise geringen
Druckfestigkeit. Die eher flache Spannungs-Dehnungs-Kurve des Prüfkörpers deutet also auf ein duktiles Ver-
halten hin. Die Tragfähigkeit geht also nach Erreichen des Bruchzustandes nicht direkt verlore, sondern baut
sich nach grossen Verformungen bis zur Restfestigkeit ab. Gemäss dem Skript für Felsmechanik [1] beträgt das
Elastizitätsmodul von Sandstein 8 GPa und die Druckfestigkeit ca. 25-110 MPa. Die erreichte Druckfestigkeit
von 75.34 MPa liegt also im Bereich der dafür typischen Werte. Die berechneten Elastiziztätsmoduln hingegen,
fielen mit Werten zwischen 13 GPa und 14 GPa für die Erstbelastung, deutlich höher aus als erwartet. In der
Abbildung 14 ist der Prüfkörper nach dem Bruch zu sehen.

Der Marmorprüfkörper erfuhr deutlich kleinere Verformungen als der Sandprüfkörper. Zudem war die maximale
Druckspanung deutlich grösser. Das Verhalten des Marmors kann also als spröde beschrieben werden. Dies
zeichnet sich durch einen raschen Spannungsabfall nach dem Erreichen der Höchstfestigkeit aus. Der Bruch
geschah ruckartig ohne Vorankündigung durch grosse Verformungen. In der Abbildung 15 ist der Prüfkörper
nach dem Bruch zu sehen. Gemäss dem Skript für Felsmechanik [1] soll das Elastiziztätsmodul von Marmor 60
GPa betragen. Das berechnete Sekanten- und Tangentenmodul passt mit 57.17 GPa und 61.14 GPa ziemlich
genau zum Literaturwert. Es fällt auf, dass die Elastizitätsmodule von Marmor im Bereich der Anfangs- und
Wiederbelastung mit 38.11 GPa und 31.76 GPa deutlich kleiner ausfallen. Dies ist eher untypisch, da das
Wiederbelastungsmodul tendenziell grösser ausfällt als das Anfangsmodul. Der Grund dafür liegt in den Daten
der Verformungen. Als der Prüfkörper das zweite Mal mit 10kN belastet war, zeigte die Verformung -0.01 mm
an, obwohl die Probe zu diesem Zeitpunkt gleicht stark belastet war als zum Zeitpunkt der Einspannung, wo
die Messuhr auf 0 mm gestellt wurde.

Abbildung 14: Sandsteinprüfkörper nach Bruch Abbildung 15: Marmorprüfkörper nach Bruch

4.2 Triaxialer Druckversuch


Gemäss der Literatur (Abb. 7), sollte mit zunehmender Radialspannung die Höchst- und Restfestigkeit ansteigen.
Ihre Differenz sollte aber kleiner werden. Bei unseren Versuchen ist aus 11 ersichtlich, dass mit zunehmender
Radialspannung, die Höchst- und Restfestigkeiten zunehmen, jedoch divergieren die Regressionsgeraden, anstatt
zu konvergieren.
Es gibt verschiedene Gründe wieso dies der Fall sein könnte. Eine Möglichkeit ist, dass man sehr viele Versuche
durchführen muss, um repräsentative Resultate zu erhalten. Es ist auch sehr schwierig zwei Prüfkörper mit

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gleichen Eigenschaften zu erhalten, da Gesteine eine sehr grosse natürliche Heterogenität besitzen. Andere
Möglichkeiten für den Unterschied unserer Resultate mit denjenigen aus der Literatur, wäre dass man Versuche
mit höherer Radialspannung (bis zu 50N/mm2 durchführen müsste um eine Konvergenz zu erkennen.
Es sollte auch mit zunehmender Radialspannung, ein duktileres Materialverhalten erkennbar sein. Eine ungefähre
Zunahme der Duktilität ist mit steigender Radialspannung in Abbildung 10 erkennbar, jedoch ist sie nicht so
offensichtlich wie in der Literatur.
Mit den bemessen Bruchwinkel konnte mit Hilfe des Mohrschen Kreises die Werte aus Tabelle 4 überprüft
werden. Die erhaltenen Werte hatten eine kleine Abweichung von den Werten von Tabelle 4. Diese Abweichung
kann auch wegen der Heterogenität des Gesteins erklärt werden.

4.3 Scherversuch
Der treppenförmige Anstieg der Scherkraft kann erklärt werden, wenn man sich die Trennfläche wie in Abbildung
(16) als verzahnt vorstellt. Wegen dieser Verzahnung steigt der Scherwiderstand steil an bis zum abgleiten, wo
sie dann Konstant bleibt. Beim Erhöhen der Normalkraft, verzahnt sich erneut die Trennfläche und das ganze
wiederholt sich.

Abbildung 16: verzahnte Trennfläche

Bei der tiefsten Normalkraft steigt die Scherkraft bis zu der Höchstfestigkeit (für eine gegebene Normalkraft).
Nach dem Bruch wird die Verzahnung relativ schnell abgschliffen und die Scherkraft erreicht ihre Restfestigkeit.
Der Grund wieso in Abbildung 13 rechts, die Gerade der Höchstfestigkeit um den Wert c nach oben verschoben
ist verglichen mit der anderen ist, dass die Verzahnung den Scherwiderstand um den Wert der Kohäsion c
des Materials erhöht aus welchem die Zähne sind. Sobald die Restfestigkeit erreicht wird, sind die Zähne ganz
abgeschliffen und die Bruchfläche gleitet, was einer Kohäsion von Null entspricht.

10
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5 Schlussfolgerung
Die Experimente, die durchgeführt wurden, halfen das theoretische Wissen, welches man in der Vorlesung
gelernt hat, praktisch zu verstehen. Jedoch müssen die Resultate, die man erhalten hat aus verschiedenen
Gründen kritisch betrachtet werden. Es ist schwierig klare Aussagen über die mechanischen Eigenschaften von
Gesteinen zu machen mit so wenigen, kleinen Gesteinsproben. Gesteine besitzen eine hohe Heterogenität und
diese kann mit kleinen Proben nicht erkannt werden. Damit die Ergebnisse repräsentativ wären, müssten mehr
Experimente durchgeführt werden und die Daten gemittelt.

11
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Literatur
[1] Prof. Dr. G. Anagnostu. Felsmechanik und Untertagbau. Professur für Untertagbau, ETH Zürich, 2021.

Abbildungsverzeichnis
1 Prüfmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Messuhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 Referenzpunkte zur Berechnung der verschiedenen Elastizitätsmoduli . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Reaktionsrahmen für Triaxialversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
5 Gummimembran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
6 Franklinzelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
7 σ-ϵ-Diagramm (links) und Hauptspannungsdiagramm (rechts) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
8 Scherversuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
9 Spannungs-Dehnungsdiagramm des einaxialen Druckversuches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
10 Spannungs-Dehnungsdiagramm der triaxialen Druckversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
11 Hauptspannungsdiagramm der triaxialen Druckversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
12 Scherkraft-Weg-Diagramm mit zunehmender Normalkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
13 Scherkraft-Weg-Diagramm (links) und Scherkraft-Normalkraft-Diagramm (rechts) . . . . . . . . 8
14 Sandsteinprüfkörper nach Bruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
15 Marmorprüfkörper nach Bruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
16 verzahnte Trennfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
17 Messprotokoll Prüfkörper 6A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
18 Messprotokoll Prüfkörper 6B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
19 Messprotokoll Prüfkörper 6C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
20 Messprotokoll Prüfkörper 6D . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Tabellenverzeichnis
1 Abmessungen der Prüfkörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2 Verschiedene Elastizitätsmoduln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3 Abmessungen der Prüfkörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
4 Abmessungen der Prüfkörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

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A Messprotokoll

Fels- und Untertagbau Zentrales Element 3 - 8/8

Beilage 5: Messprotokoll für die einaxialen und triaxialen Druck-


versuche

Versuch:
Einaxialer Datum: Versuchsnr.:
Druckversuch
X
3.4.23 SA
Dreiaxialer Seitendruck:
Druckversuch ..............bar

Prüfkörper:
Sandstein A Höhe H 107.9 mm

Marmor Durchmesser D 53.6 mm

........................ Querschnittsfläche A 2'356.42 mm2

Messwerte Berechnete Werte Messwerte Berechnete Werte

Kraft F Verfor-  = F/A  = h/H Kraft F Verfor-  = F/A  = h/H


mung h mung h
[kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%] [kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%]

10 0IIII -

3 0 153 38
23 -
1 161 41

3D 160 54
48 4
53 15.7
48 9.4
38 7

ine
25
18

i
50

68

I
98 Es
103 24

110 27

129 25
133 32
141 35

Abbildung 17: Messprotokoll Prüfkörper 6A

13
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Fels- und Untertagbau Zentrales Element 3 - 8/8

Beilage 5: Messprotokoll für die einaxialen und triaxialen Druck-


versuche

Versuch:
Einaxialer Datum: Versuchsnr.:
Druckversuch X
3.4.23 6B
Dreiaxialer Seitendruck:
Druckversuch ..............bar

Prüfkörper:
Sandstein Höhe H 187.9 mm

Marmor X Durchmesser D 53.7 mm

........................ Querschnittsfläche A 2'264.85 mm2

Messwerte Berechnete Werte Messwerte Berechnete Werte

Kraft F Verfor-  = F/A  = h/H Kraft F Verfor-  = F/A  = h/H


mung h mung h
[kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%] [kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%]

0 0

"
153 11

163

=
11.5
170 12

180 12.5
153 13.5
20s 14

213 14.5
223 15

13 233 15.5
240 16

253 17

i 269
273
17.5
18

69 28 18.5
73 7 290 19.5
80 7 308 28

98 7.5 313 21
103 I 328 22

3
My
333 23

128 S 349 24
139 13 358 76

143 10.5 358 29

Abbildung 18: Messprotokoll Prüfkörper 6B

14
Zentrales Element 3 - Fels- und Untertagbau ETH FS 2023

Fels- und Untertagbau Zentrales Element 3 - 8/8

Beilage 5: Messprotokoll für die einaxialen und triaxialen Druck-


versuche
45 4z 613 2 +
= =

Versuch:
Einaxialer Datum: Versuchsnr.:
Druckversuch
3.4.23 6
Dreiaxialer Seitendruck:
X 75
Druckversuch ..............bar

Prüfkörper:
Sandstein X Höhe H 76.1 mm

Marmor Durchmesser D 37.8 mm

........................ Querschnittsfläche A 1'122.21 mm2


[kNd (bar]
Ax. ruc

5545 Messwerte Berechnete Werte Messwerte Berechnete Werte


9 -
75
Kraft F Verfor-  = F/A  = h/H Kraft F Verfor-  = F/A  = h/H
mung h mung h
[kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%] [kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%]

0
W 0

:

7
14
28

25
38

34

34
48

1.33 52

113 56

12960
133 66
148 72

153 38

152 96
Rest 45

Abbildung 19: Messprotokoll Prüfkörper 6C

15
Zentrales Element 3 - Fels- und Untertagbau ETH FS 2023

Fels- und Untertagbau Zentrales Element 3 - 8/8

Beilage 5: Messprotokoll für die einaxialen und triaxialen Druck-


versuche
450 +42 600
=

x
=

Versuch:
Einaxialer Datum: Versuchsnr.:
Druckversuch
6D
3.4.23
Dreiaxialer X Seitendruck:
Druckversuch 133
..............bar

Prüfkörper:
Sandstein X Höhe H 76.9 mm

Marmor Durchmesser D 37.8 mm

........................ Querschnittsfläche A 1'122.21 mm2

In Messwerte Berechnete Werte Messwerte Berechnete Werte

55145 Kraft F Verfor-


mung h
 = F/A  = h/H Kraft F Verfor-
mung h
 = F/A  = h/H

Ins
[kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%] [kN] [1/100 mm] [N/mm2] [%]

5 0
/ 2 0
13 I
15 14
Startt 28 17
24

e in
33

193

113
123

-
138

143
159 78

163 83
173 83
180 97
198 118

Rest 77

Abbildung 20: Messprotokoll Prüfkörper 6D

16

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