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WS 2010/11
Skriptum
zusammengestellt von Hendrik Flasche
Dieses Skriptum beinhaltet eine Zusammenstellung von Inhalten der Vorle-
sung Physik III. Hinweise auf Fehler sind willkommen.
1
Inhaltsverzeichnis
1 Wellen 5
1.1 Beschreibung von Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.1.1 Wellen in einer Dimension . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1.2 Wellen in drei Dimensionen . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.1.3 Wellengleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.1.4 Fourier-Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
1.1.5 Wellen in zwei Dimensionen . . . . . . . . . . . . . . . 20
1.1.6 Stehende Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
1.1.7 Doppler-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
1.2 Wellenausbreitung in Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.2.1 Festkörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.2.2 Gase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
1.2.3 Akustik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
1.2.3.1 Druck, Energiedichte . . . . . . . . . . . . . . 28
1.2.3.2 Erzeugung von Schallwellen . . . . . . . . . . 28
1.2.3.3 Physik der Musikinstrumente . . . . . . . . . 29
1.3 Elektromagnetische Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
1.3.1 Elektromagnetische Wellen im Vakuum . . . . . . . . . 31
2
1.3.2 Energie und Impuls elektromagnetischer Wellen . . . . 35
1.3.3 Erzeugung elektromagnetischer Wellen . . . . . . . . . 38
1.3.3.1 Lösung der inhomogenen Wellengleichung . . 39
1.3.3.2 Retardierte Potenziale . . . . . . . . . . . . . 43
1.3.3.3 Dipolstrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
1.3.3.4 Erzeugung elektromagnetischer Wellen . . . . 48
1.3.3.5 Abstrahlung beschleunigter Ladungen . . . . 50
1.3.4 Elektromagnetisches Spektrum . . . . . . . . . . . . . 53
1.3.5 Elektromagnetische Wellen in Materie . . . . . . . . . 54
1.3.5.1 Wellen in Isolatoren . . . . . . . . . . . . . . 54
1.3.5.2 Dispersion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
1.3.5.3 Kohärente und inkohärente Streuung . . . . . 59
1.3.5.4 Wellen in leitenden Medien . . . . . . . . . . 66
1.3.6 Wellenleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
2 Optik 78
2.1 Reflexion und Brechung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
2.1.1 Brechungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
2.1.2 Amplituden reflektierter und gebrochener Wellen . . . 80
2.2 Geometrische Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
2.2.1 Grundaxiome der geometrischen Optik . . . . . . . . . 85
2.2.2 Optische Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
2.2.3 Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
2.2.4 Linsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
2.2.4.1 Brechung an einer Kugelfläche . . . . . . . . . 92
2.2.4.2 Linsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
3
2.2.4.3 Linsensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
2.2.4.4 Linsenfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
2.3 Wellenoptik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
2.3.1 Interferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
2.3.2 Michelson-Interferometer . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
2.3.3 Vielstrahl-Interferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
2.3.4 Dielektrische Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
2.3.5 Beugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
2.3.6 Beugungsgitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
2.3.7 Räumliches Auflösungsvermögen optischer Systeme . . 115
2.4 Polarisation und Kristalloptik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
2.4.1 Polarisation elektromagnetischer Wellen . . . . . . . . 116
2.4.2 Doppelbrechung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
2.4.3 Interferenz mit polarisiertem Licht . . . . . . . . . . . 121
2.4.4 Polarisation bei Streuung . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
2.4.5 Optische Aktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
4
Kapitel 1
Wellen
Eine Welle ist ein Vorgang, bei dem sich eine Schwingung infolge von Kopp-
lungen an benachbarte schwingungsfähige Systeme im Raum ausbreitet.
Beispiele:
• Feder
• Schall
• Licht
5
Beschreibung:
Koordinaten: x, t
Beispiel:
6
x
spätere Zeit, kx − ωt = 0 → x = ωk t
ω
v=
k
Allgemein: Jeder Punkt mit festem f (x, t) wandert mit der Geschwindigkeit
v nach rechts.
7
t=0
x0 x
t = t1
x1 = x0 +vt1 x
Überlagerung
Wellenfunktion: f (~r, t)
Betrachte harmonische Wellen mit Ausbreitung in z-Richtung:
Flächen
8
Ausbreitung in beliebiger Richtung ~n, |~n| = 1.
Phasenfläche steht senkrecht auf ~n, d.h. ~r · ~n = const. Schreibe
~k = k~n (Wellenvektor)
2π
|~k| = k =
λ
Der Ausdruck für eine ebene harmonische Welle im Raum lautet also:
physikalisch:
Re f = A sin (~k · ~r − ωt − ϕ0 )
9
Wellenarten
Transversalwelle f~ ⊥ ~k
f~
Querwelle ~k
Longitudinalwelle f~ k ~k ~k
f~
Längswelle
fx = Ax sin (kz − ωt − ϕ0 )
fy = Ay sin (kz − ωt − ϕ0 − δ)
f~(~r, t) = A
~ sin (kz − ωt − ϕ0 ), ~ = (Ax , ±Ay , 0)
A
A z
10
Für beliebige δ gilt:
f~(~r, t) = A{sin
~ (kz − ωt − ϕ0 )~ex ∓ cos (kz − ωt − ϕ0 )~ey }
Für ein festes z beschreibt f~(~r, t) einen Kreis mit dem Radius A in der
x, y -Ebene.
δ= π y
2 δ = − π2 y
f~ f~
A A
x x
rechts-zirkular links-zirkular
3.) δ beliebig, |Ax | =
6 |Ay |, elliptische Polarisation.
y
f~
x
1.1.3 Wellengleichung
1 Dimension
11
b b b b
x − ∆x x x + ∆x x + 2∆x
mf¨(x, t) = Fx
mf¨ ≈ kf ′′ · (∆x)2
m
Mit neu definierten Größen µ ≡ ∆x
(Massenbelegung) und κ ≡ k · ∆x finden
wir für ∆x → 0
∂2f µ ∂2f
µf¨ = κf ′′ oder − =0
∂x2 κ ∂t2
Konsistenzcheck: Sind die stabilen Wellen Lösungen dieser Gleichung?
12
Betrachte f (x, t) = h− (x − vt).
∂f ∂2f
= h′− (x − vt), 2
= h′′− (x − vt)
∂x ∂x
∂f ∂2f
= vh′− (x − vt), = v 2 h′′− (x − vt)
∂t ∂t2
Einsetzen liefert
∂2f 1 ∂2f κ
− =0 ⇒ v2 =
∂x2 v 2 ∂t2 µ
Der Fall f (x, t) = h+ (x+vt) folgt analog und man erhält die Wellengleichung
in einer Dimension
∂2f 1 ∂2f
− =0 Wellengleichung in 1 Dimension
∂x2 v 2 ∂t2
∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂
= + und =v −v
∂x ∂x+ ∂x− ∂t ∂x+ ∂x−
2 2
∂ 1 ∂ ∂ ∂
⇒ 2 − 2 2 =4
∂x v ∂t ∂x+ ∂x−
Wellengleichung:
∂ ∂ ˆ ˆ + , x− )
f (x+ , x− ) = 0 mit f (x, t) = f(x
∂x+ ∂x−
13
3 Dimensionen
1 ∂2f
∆f − =0 Wellengleichung in 3 Dimensionen
v 2 ∂t2
- Sie gilt näherungsweise für viele Wellen in der Physik für kleine Aus-
lenkungen.
1 ∂2f
∆f − 2 2 = αf 3
v ∂t
14
Dispersionsbeziehung:
Superpositionsprinzip
Sind f (~r, t) und g(~r, t) Lösungen der (linearen) Wellengleichung, so ist auch
Spezielle Lösungen:
~
f = Cei(k·~r−ωt)
∂2f
∆f = −k 2 · f, = −ω 2 · f
∂t2
1 ∂2f ω2
⇒ ∆f − 2 2 = −(k 2 − 2 ) · f = 0 für ω = k · v
v ∂t v
2. Kugelwellen
1 ∂2
∆f (r) = (rf (r)) (Laplace-Operator auf kugelsymmetrischen Funktionen)
r ∂r 2
1 ∂2f ∂2 1 ∂2
∆f − 2 2 = 0 ⇒ 2 (rf ) − 2 2 (rf ) = 0
v ∂t ∂r v ∂t
⇒ Lösung: rf = h(r − vt)
1
⇒ f (r, t) = h(r − vt)
r
A
speziell: f = ei(kr−ωt)
r
15
3. Superposition zweier ebener Wellen
a) gleiche Frequenzen
δ δ
⇒ f = f1 + f2 = 2A cos sin (kx − ωt + )
2 2
δ=0: f = 2A sin (kx − ωt) konstruktive Interferenz
δ=π: f =0 destruktive Interferenz
b) verschiedene Frequenzen
Akustik: Schwebungsfrequenz ∆ν = ν1 − ν2
~
Ebene Wellen A(~k ) ei(k·~r−ωt) mit ω(~k ) = v · |~k|
Z
~
Superposition f (~r, t) = d3 k A(~k )ei(k·~r−ωt) löst die Wellengleichung.
16
Beispiel: Gauß’sches Wellenpaket
|f |
(~k − ~k0 )2
A(~k ) = B · exp −
2(∆k)2 2∆x
x
Für t = 0
!
i~k0 ·~ (∆k)2~r 2 1
f (~r, 0) = B(2π∆k 2 )3 e r
exp − , ∆x =
2 ∆k
Für t 6= 0 komplizierter
~
~k0
f (~r, t) = const. · eik0 ·(~r−~v0 t) g(~r−~v0 t, t) mit ~v0 = v, laufendes Wellenpaket
k0
Es gilt ∆k · ∆x ≈ 1
17
1.1.4 Fourier-Integrale
Erinnerung: Fourier-Reihen
f (x) = f (x + L) periodisch
∞
X x
f (x) = cn ei2πn L
n=−∞
X 2πn
= cn eikn x mit kn =
n L
Z L/2
cn = dxf (x)e−ikn x
−L/2
Ist f (x) nicht periodisch, lässt es sich nicht als Fourier-Reihe darstellen.
X ∆k ˜ ikn x
f (x) = fn e
n 2π
Z L/2
f˜n = dxf (x)e−ikn x
−L/2
Z ∞
X ∆k dk
Limes L → ∞ : (. . .) −→ (. . .), f˜n → f˜(k)
n 2π −∞ 2π
Fourier-Integrale
Z ∞ dk ˜
f (x) = f (k)eikx
Z
−∞ 2π
∞
f˜(k) = dx f (x)e−ikx
−∞
Z Z Z Z
∞ dk ∞ ∞ ∞ dk ik(x−y)
f (x) = dy f (y)e−iky eikx = dy f (y) e
−∞ 2π −∞ −∞ −∞ 2π
Z ∞
Vergleich mit f (x) = dy f (y)δ(x − y) liefert
−∞
18
Z ∞ dk ik(x−y)
e = δ(x − y)
−∞ 2π
3 Dimensionen
Z
d3 k ˜ ~
f (~r ) = f (k)eik·~r
(2π)3
Z
f˜(~k ) =
~
d3 r f (~r )e−ik·~r
1 1
Setze: A(~k ) = C1 (~k ), B ∗ (~k ) = − C2 (−~k )
(2π)3 (2π)3
Z
~ ~
⇒ f (~r, t) = d3 k{A(~k )ei(k·~r−ωt) + B ∗ (~k )e−i(k·~r−ωt) }
19
Bemerkung: f (~r, t) reell ⇒ A(~k ) = B(~k ) ∀~k.
Laplace-Operator in Polarkoordinaten ρ, ϕ:
∂2 1 ∂ 1 ∂2
∆f (ρ, ϕ) = f (ρ, ϕ) + f (ρ, ϕ) + f (ρ, ϕ)
∂ρ2 ρ ∂ρ ρ2 ∂ϕ2
∂2 1 ∂ 1 ∂2 1 ∂2
⇒ f (ρ, ϕ, t) + f (ρ, ϕ, t) + f (ρ, ϕ, t) − f (ρ, ϕ, t) = 0
∂ρ2 ρ ∂ρ ρ2 ∂ϕ2 v 2 ∂t2
Ansatz: f (ρ, ϕ, t) = g(ρ) eipϕ eiωt mit p ∈ Z
!
d2 1 d 2 p2
⇒ g(ρ) + g(ρ) + k − g(ρ) = 0 mit ω = vk
dρ2 ρ dρ ρ2
Substitution z ≡ kρ
!
d2 1 d p2
⇒ g+ g+ 1− 2 g =0
dz 2 z dz z
20
Jp (z) ist reell, oszilliert mit abnehmender Amplitude für wachsendes z und
besitzt unendlich viele Nullstellen zn . Zum Aussehen der Funktion siehe ge-
eignete Lehrbücher.
Lösung der Wellengleichung: f (ρ, ϕ, t) = Jp (kρ) eipϕ eiωt
Zweidimensionale Eigenschwingung
Wellengleichung
21
kreisförmige Platte. Wellengleichung (in Kugelkoordinaten):
!
1 ∂ ∂Ψ 1 ∂2Ψ 1 ∂2Ψ
r + = 2
r ∂r ∂r r 2 ∂ϕ2 vph ∂t2
Lösung:
rnp
Ψnp (r, ϕ, t) = Jp r · [A1 cos (pϕ) + A2 sin (pϕ)] · cos (ωnp t)
R
1.1.7 Doppler-Effekt
b b
λ = λ0 − uQ T = vph T − uQ T
vph − uQ
λ=
ν0
beobachtet wird
vph vph 1
νD = = ν0 ⇒ νD = ν0 uQ (bewegte Quelle)
λ vph − uQ 1 − vph
22
∆t = T
uB T
∆n = mehr Wellenberge
λ0
∆n uB
⇒ ν = ν0 + = ν0 +
T λ0
!
uB
⇒ νD = ν0 1+ (bewegter Beobachter)
vph
Zusammen
uB
1+ vph
νD = ν0 uQ
1− vph
ω0 − ~k · ~uB
2πνD = ωD = ω0
ω0 + ~k · ~uQ
Elektromagnetische Welle
Sind nicht an ein Medium gebunden. Kein Unterschied, wer sich bewegt, nur
Relativgeschwindigkeit wichtig.
1 + uc u u2
ν = ν0 q ≈ ν0 (1 + + + ...)
1 − uc2
2
c2 2c2
23
1.2 Wellenausbreitung in Medien
1.2.1 Festkörper
- Verdichtungswelle, longitudinal
- Scherwelle, transversal
Amplitude am Ort z0 : Ψ
∂Ψ
Amplitude am Ort z0 + dz: Ψ + dΨ = Ψ + ∂z
dz
Volumenelement: ∆V = A dz
(a) Verdichtungswellen
Hooke’sches Gesetz: F = EA · ∆L
L
E : Elastizitätsmodul
F ∆L
Mechanische Spannung: σ= A →σ=E L
∆L
Verdichtungswelle: L
= ∂Ψ
∂z
Nettokraft:
∂σ
∆F = A · (σ + dσ) − A · σ = A · dz
∂z
∂2Ψ
=A·E· dz
∂z 2
Beschleunigung der Teilchen wird durch Newton-Gleichung beschrieben
∂2Ψ ∂2Ψ
∆F = ∆m = ρ∆V
∂t2 ∂t2
2
∂ Ψ
= ρA dz 2
∂t
∂2Ψ E ∂2Ψ
⇒ = (Wellengleichung für Verdichtungswelle)
∂t2 ρ ∂z 2
24
Ein Vergleich mit der bekannten Wellengleichung führt auf die Identifikation
der Phasengeschwindigkeit mit
s
∂2Ψ 2
2 ∂ Ψ E
= vPh ⇒ vPh =
∂t2 ∂z 2 ρ
Querkontraktion:
s s
∆d/d E 1−µ
µ := → vPh = ·
∆L/L ρ (1 + µ)(1 − 2µ)
(b) Scherwellen
s
G
vPh = G : Torsionsmodul
ρ
1.2.2 Gase
Verdichtungswellen
Volumenänderung dV = A ∂Ψ
∂z
dz
dV
Druckänderung dp = −p V = −p ∂Ψ∂z
2
Nettokraft dF = pA ∂∂zΨ2 dz
Beschleunigung der Gasteilchen
Korrektur:
s s
p cp p
vPh = · = κ
ρ cv ρ
25
Temperaturänderung:
s
T
pV = nkT ⇒ vPh (T ) = vPh (T0 ) ·
T0
Flüssigkeiten
Verdichtungswellen im Volumen.
Oberfläche: Scherkräfte.
Oberflächenwellen
( ! )1
g · λ 2πσ 2πh 2
vPh = + tanh
2π ρλ λ
1.2.3 Akustik
Infraschall 17 Hz < ν < 20 kHz
hörbare Frequenz ν < 16 Hz
Ultraschall ν > 20 kHz
Hyperschall ν > 10 MHz
Physiologische Bezeichnungen
26
Schallintensität:
W
Imin = 10−12
m2
→ pmin = 10−15 W
logarithmische Empfindlichkeit:
I(ν = 1 kHz)
Lst = 10 · log10 [Phon]
Imin
Hörschwelle 0 [Phon]
Uhrticken 10 Disco 100-130 [Phon]
Flüstern 20 Flugzeug 120
Gespräch 50 Schmerzgrenze 130
Straßenlärm 70
Akustische Welle
27
1.2.3.1 Druck, Energiedichte
∂Ψ
dp = −p + Wellengleichung
∂t
dp ∂2 Ψ
→ = −̺ 2
dt ∂t
∂p
= ̺ω 2 A cos (ωt − kz)
∂z
1
→ p = ̺ω 2 A sin (ωt − kz) + |{z}
C
k =p 0
Energiedichte:
dW 1 1 ∆p2
= ̺ω 2 A2 =
dV 2 2 ̺2ph
Intensität:
1 ∆p2
I = vph ̺ =
2 ̺ph
Schalldruckpegel
∆p2
Lp := 10 · log10 ps : Schalldruckwelle an der Hörschwelle
p2s
∆p
Lp = 20 · log10 [dB]
ps
ps = 2 · 10−4 µbar
• schwingende Saite
28
• schwingende Membran
• Stimmgabeln
• Piezo Schallgeber
Schalldetektoren
• Ohr
• Mikrophone
• Optischer Detektor
– Doppler-Modifikation
– Stehende akustische Welle moduliert Brechungsindex
- Saiteninstrumente
- Blasinstrumente
- Schlaginstrumente
P
musikalischer Ton: i νi
möglichst viele gemeinsame Obertöne.
ν2
ν1
= 12 : Oktave
29
1.3 Elektromagnetische Wellen
b b
q M
Z
~ = ̺
∇·E ↔ ~ · df~ = QV
E (Gauß’scher Satz)
ǫ0 Z
∂V ǫ0
∇·B~ =0 ↔ ~ · df~ = 0
B
∂V
~
~ = µ0~j + µ0 ǫ0 ∂ E
∇×B
∂t
I
Für die Magnetostatik: ~ = µ0~j
∇×B ↔ ~ · d~r = µ0 I
B
~ Z
~ = − ∂B d ~ df~ (Faraday’sches Induktionsgesetz)
∇×E ↔ Uind =− B·
∂t dt
Lorentz-Kraft:
~ + ~v × B)
FL = q(E ~
30
1.3.1 Elektromagnetische Wellen im Vakuum
Vakuum: ̺ = 0, ~j = 0
~ =0
∇·E ~ =0
∇·B
~ ~
~ = − ∂B
∇×E ~ = µ0 ǫ0 ∂ E
∇×B
∂t ∂t
Potenziale: ~ ϕ
A,
~ = ∇×A
B ~ ~ = −∇ϕ − ∂A
E
∂t
Lorenz-Eichung:
~ + µ0 ǫ0 ∂ϕ
∇·A =0
∂t
~ B
6 Felder E, ~ −→ 4 Felder A,
~ ϕ
~ ϕ
Maxwell-Gleichung −→ Gleichung für A, ~?
(i)
~
∇·E =0
!
(∗) ∂A
⇔ ∇ · ∇ϕ + =0
∂t
∂ ~
⇔ ∆ϕ + ∇·A =0
∂t
(∗∗) ∂2
⇔ ∆ϕ − µ0 ǫ0 2 ϕ =0
∂t
(*) E-Feld eingesetzt
(**) Lorenz-Eichung eingesetzt
∂2
∆ϕ − µ0 ǫ0 ϕ=0 Wellengleichung
∂t2
31
(ii)
∂E ~
~
∇×B = µ0 ǫ0
∂t
(∗) ∂ ~
∂A
~
⇔ ∇ × (∇ × A) = −µ0 ǫ0 ∇ϕ +
∂t ∂t
(∗∗)
~ − ∆A
~ ∂ ∂2 ~
⇔ ∇(∇ · A) = −µ0 ǫ0 ∇ϕ − µ0 ǫ0 2 A
∂t ∂t
2
~ + µ0 ǫ0 ∂ ϕ
⇔ ∇ ∇ · A ~ − µ0 ǫ0 ∂ A
= ∆A ~
| {z ∂t } ∂t2
=0 L.E.
~ ∂2 ~
∆A − µ0 ǫ0 2 A = 0 Wellengleichung
∂t
Allgemein:
1 ∂2Φ
∆Φ − =0
c2 ∂t2
Phasengeschwindigkeit:
1 m
c= √ ≈ 3 · 108
ǫ0 µ0 s
Maxwell 1864
Vorhersage elektromagnetischer Wellen.
Licht ∼ elektromagnetische Welle.
1 ∂2
:= ∆ −
c2 ∂t2
„“ wird Wellenoperator, d’Alembert-Operator (oder zur Not auch „Qua-
bla“) genannt. Die oben hergeleiteten Wellengleichungen lassen sich mit „“
32
kurz schreiben zu
ϕ = 0
~=0
A
Dies gilt jedoch nur für die Lorenz-Eichung, nicht allgemein für andere Vek-
torpotenziale.
~ und B?
Was erhält man für E ~
~
~ = −∇ϕ − ∂ A
E
∂t
∂ ~
= −∇ϕ − A = 0
∂t
~ = (∇ × A)
B ~
~ =0
= ∇ × (A)
~ =0
E
~ =0
B
~ 0 ei(~k·~r−ωt)
~ r , t) = E
E(~
E~ 0 = (E0x , E0y , E0z ) (fester Vektor)
33
genauso
~ r, t) analog.
Für B(~
Diese Welle hat eine besondere Eigenschaft: Transversalität
Für das E-Feld gilt im Vakuum ∇ · E~ = 0, daraus folgt
~
∇·E =0
i(~k·~
r−ωt)
⇔ (ikx E0x + iky E0y + ikz E0z ) · e =0
~ 0 ei(~k·~r−ωt)
⇔ i~k · E =0
⇔ i~k · E
~ =0
⇔ ~k · E
~ =0
~k · E
~ = 0; ~ ⊥ ~k
E
~
∂B
~
∇×E =−
∂t
~
∂B
⇔ i~k × E
~ =−
∂t
~
∂B
⇔ ~ 0 ei(~k·~r−ωt)
− i~k × E =−
∂t
~ = 1 ~k × E
⇒ B ~ 0 ei(~k·~r−ωt)
ω
~ = 1 ~k × E;
B ~ ~ ⊥ E,
B ~ B~ ⊥ ~k
ω
34
~ und B
E ~ schwingen in Phase. Es gilt
!
~ = 1 |E|
|B| ~ k
wegen =
1
c ω c
Polarisation
Energiedichte:
ǫ0 ~ 2 1 ~ 2 ǫ0 ~ 2 ~ 2)
w= E + B = (E + c2 B
2 2µ0 2
Energieerhaltung −→ Kontinuitätsgleichung
∂w ~:
S Energiestromdichte
~=0
+∇·S
∂t ~ =?
S
F
S
Z
IE = ~ · df~
S IE : Energiestrom
F
35
∂w
= ǫ0 E~ ·E~˙ + 1 B~ ·B~˙
∂t µ0
1 ~ ~ −B ~ · (∇ × E)
~
= E · (∇ × B)
µ0
(∗) 1 ~ × B)
~
= − ∇ · (E
µ0
⇒S~= 1E ~ ×B ~ =E ~ ×H ~
µ0
~= 1E
S ~ ×B
~ =E
~ ×H
~ Poynting-Vektor
µ0
(Realteile einsetzen!)
~= 1E
S ~ = 1E
~ ×B ~ × 1 ~k × E
~ = 1 |E|
~ 2 · ~k
µ0 µ0 ω µ0 ω
~ parallel zu ~k
1) S
~ = cǫ0 |E|
2) S := |S| ~ 2
~ 2 + 1 ǫ0 |E|
3) w = 21 ǫ0 |E| ~ 2 = ǫ0 |E|
~ 2
2
S≡I (nicht IE )
=c·w
36
Zeitmittel
1 1
hI(t)i = I0 = cǫ0 E02
2 2
Impulsdichte
1~
~π = S
c2
1
|~π | = w
c
Deutung im Photonenfeld: für Teilchen mit Lichtgeschwindigkeit gilt
E = p·c → w = |~π | · c
Impulsdichte −→ Strahlungsdruck
Absorption
|~π | · c · ∆t · ∆A
pSt = = c|~π |
∆t · ∆A
=w (gilt für das Licht)
A = 1 mm2
Leistung 10 W
→ Kraft F = 3, 3 · 10−8 N
• Laser
37
• Kometenschweif (zeigt immer von der Sonne weg)
• Lichtmühle
Drehimpulsdichte: ~λ := ~r × ~π
Erzeugung ←→ Sender
statische Felder ←→ stationäre Quellen
zeitlich veränderliche Felder ←→ zeitlich veränderliche Quellen
Daher betrachten wir nun zeitlich veränderliche Quellen ̺(~r, t), ~j(~r, t).
Herleitung der Wellengleichungen mit äußeren Quellen:
benutzt wird
(*) E-Feld: ~ = −∇ϕ − ∂ A
E ~
∂t
(**) B-Feld ~ =∇×A
B ~
(***) Lorenz-Eichung: ∇·A~ + µ0 ǫ0 ∂ϕ = 0
∂t
| {z }
1/c2
E-Feld:
~ ̺
∇·E =
ǫ0
(∗) ∂ ~ ̺
⇔ − ∆ϕ − (∇ · A) =
∂t ǫ0
(∗∗∗) 1 ∂2ϕ ̺
⇔ − ∆ϕ + 2 2 =
c ∂t ǫ0
̺
⇔ ϕ =−
ǫ0
38
B-Feld:
~
∂E
~
∇×B = µ0~j + µǫ0
∂t
!
2~
(∗∗)
⇔ ~ + µ0 ǫ0 ∂ A + ∇ ∇ · A
− ∆A ~ + µ0 ǫ0 ∂ϕ = µ0~j
∂t2 ∂t
| {z }
=0
1 ∂2A~
~−
⇔ ∆A = −µ0~j
c2 ∂t2
~
⇔ A = −µ0~j
Inhomogene Wellengleichungen
(in der Lorenz-Eichung)
~ r, t) = −µ0~j(~r, t)
A(~
1
ϕ(~r, t) = − ̺(~r, t)
ǫ0
Sei ψp (~r, t) eine Lösung der inhomogenen Wellengleichung. Dann ist jede
Lösung ψ(~r, t) von der Form
39
wobei ψ0 eine Lösung der homogenen Wellengleichung ψ0 (~r, t) = 0 ist.
Beweis: Sei ψ = −s
⇒ (ψ − ψp ) = ψ − ψp = −s + s = 0.
Setze ψ0 = ψ − ψp
Die allgemeine Lösung der homogenen Wellengleichung ψ0 = 0 kennen wir:
Überlagerung ebener Wellen. Die verbleibende Aufgabe besteht nun darin,
eine Lösung ψp für eine beliebige Quelle s(~r, t) zu finden.
Lösungsweg:
1. Punktförmige Quelle
40
t r
Intuition: der Effekt der Zeitabhängigkeit breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus.
Ansatz: Kugelwelle
1 r
ψ(~r, t) = f (t − )
4πr c
Beweis siehe Vorlesung.
Allgemeiner: Punktquelle am Ort ~r2 .
r1
}r 12 /c
Lösung für ψ:
1 r12
ψ(~r1 , t) = f t−
4πr12 c
~r1 : Aufpunkt
r12 ≡ |~r1 − ~r2 |
~r2 : Quellpunkt
41
2. Beliebige Quelle
Green’sche Funktion
42
Lösung der inhomogenen Wellengleichung heißt Green’sche Funktion.
A ~ = −µ0~j
1
ϕ = − ̺
ǫ0
~ µ0 Z 3 ~j(~r2 , t − r12 )
⇒ A(~r1 , t) = d r2 c
4π r12
Z r12
1 3 ̺(~
r 2, t − c )
⇒ ϕ(~r1 , t) = d r2
4πǫ0 r12
Dies sind die retardierten Potenziale. Aus ihnen bekommt man die Felder
~ B.
E, ~
=0
1.3.3.3 Dipolstrahlung
43
q +
Oszillierender
Dipol
a
−q −
Elektrische Dipolstrahlung
Vektorpotenzial
Z ~j ~r2 , t − r12
~ r1 , t) = µ0
A(~ d3 r2
c
4π r12
Im Limes a → 0 ist ~j(. . . ) nur in einem infinitesimalen Bereich von ~r2 von
Null verscheiden, daher gilt im Integral r12 = |~r1 − ~r2 | → r1 = |~r1 |.
Z
~ r1 , t) = µ0
⇒ A(~ d r2 ~j ~r2 , t −
3 r1
=
µ0 ˙
p~ t −
r1
4πr1 c 4πr1 c
44
~ = ∇×A
Wie lautet das Magnetfeld B ~ ? Für seine Berechnung benutzen wir
i) ∇ × 1
r
· ~b = 1r ∇ × ~b − 1
r3
~r × ~b
~r ∂
∇→
r ∂r
1 ∂~b
∇ × ~b(r) = ~r ×
r ∂r
Damit gilt
( ! )
~ = µ0 1 ~r × ∂ p~˙ t − r
B
1
− 3 ~r × p~˙ t −
r
4π r 2 ∂r c r c
( )
µ0 1 ~r ¨ r 1 ~r r
=− × p~ t − + 2 × ~p˙ t −
4π cr r c r r c
~ = − µ0 ck 2 1 ei(kr−ωt) 1 + i ~p0 × ~r
B
4π r kr r
00
11
00
11
Kreise um die durch P0
00
11 festgelegt Achse
P0
11
00
00
11
1
0
~ ⊥ ~p und B
Es ist B ~ ⊥ ~r. Für große r, d.h. kr ≫ 1, dominiert der erste Term.
Man spricht von der Fernzone bzw. Strahlungszone und dort gilt B ∼ 1/r.
45
Wie lautet das skalare Potenzial ϕ?
Wir benutzen die Gleichung der Lorenz-Eichung und finden
∂ϕ ~
= −c2 ∇ · A
∂t ( ! )
µ 0 c2 1 ∂ ˙ r 1 r
=− ~r · p~ t − − 3 ~r · p~˙ t −
4π r 2 ∂r c r c
( )
1 1 ~r ¨ r 1 ~r r
= · p~ t − + 2 · p~˙ t −
4πǫ0 cr r c r r c
Und wieder werden obige Gleichungen für p~, ~p˙ und p~¨ eingesetzt:
1 1 i ~r
ϕ(~r, t) = −i k ei(kr−ωt) 1 + p~0 ·
4πǫ0 r kr r
~
~ = −∇ϕ − ∂ A = . . .
E (längliche Rechnung)
( ∂t " ! # " ! #)
1 1 ¨ 1 ~
r ~
r 1 ~
r ~
r
= (p~ × ~r ) × ~r + 2 3 ~p˙ · − ~p˙ + 3 3 p~ · − ~p
4πǫ0 c2 r 3 cr r r r r r
Hier ist immer p~ t − r
c
, ~p˙ t − r
c
und p~¨ t − r
c
zu nehmen. Das Resultat
ist
( ! " ! #)
~ = 1 1 ei(kr−ωt) −k 2 p~0 × ~r × ~r − ik 1 1 + i
E 3 p~0 ·
~r ~r
− ~p0
4πǫ0 r r r r kr r r
Das E-Feld hat also sowohl longitudinale (k ~r) als auch transversale (⊥ ~r)
Komponenten.
2. Term: elektrisches Dipolfeld ∼ 1/r 2
1. Term: Strahlungsfeld bzw. Induktionsfeld (transversal) ∼ 1/r.
Fernzone: kr ≫ 1
dort sind die Felder approximativ gleich dem Strahlungsfeld:
46
1 1 ~p¨ t − c × ~r × ~r
r
~
E≈
4πǫ0 c2 r3
µ0 1 ~p¨ t − c × ~r
r
~
B≈
4π c r2
Es gilt also in der Fernzone
~ = 1 ~r × E
B ~
c r
Die Felder stehen lokal zueinander wie in einer ebenen Welle.
Sie fallen ab ∼ 1r .
Fernzone
~= 1E
S ~ ×B ~ 2 ~r
~ = cǫ0 |E| : radial auswärts
µ0 r
~ 2
I = S = cǫ0 |E|
!2
1 1 ¨2 ¨ · ~r
= p
~ − p
~
16π 2 ǫ0 c3 r 2 r
|p~¨ t − r
c
|2 1
= sin2 ϑ
16π 2 ǫ0 c3 r 2
Mit
r
p~¨ t − = −ω 2 p~0 cos (kr − ωt) (Hertz’scher Dipol)
c
1
und Zeitmittel hcos2 (kr − ωt)i = 2
p20 ω 4 1
hI(ϑ)i = sin2 ϑ
32π 2 ǫ0 c3 r 2
47
• 1/r 2 -Abfall
• Winkelabhängigkeit ∼ sin2 ϑ
θ I( θ)
p
0
Gesamtleistung
Z 2π Z π
hP i = dϕ dϑ r 2 sin ϑ hI(ϑ)i
0 0
Z
p2 ω 4 π
= 0 3 dϑ sin3 ϑ
16πǫ0 c | 0 {z }
4/3
p20 ω 4
hP i = ∼ ω4 für Dipolstrahlung
12πǫ0 c3
48
- beide Wirkwiderstände RS und RA müssen gleich sein.
RS = RA
1
Im (ZS ) = −Im (ZA ) mit Im (ZS ) = ωLS −
ωCS
2π π c
ω0 = vph = vph mit vph = √ : Phasengeschwindigkeit
λ l ǫµ
vph = ν · λ = c (Vakuum)
∆t = 22 min
2r = 3 · 1011 m
vph = 2, 3 · 108 m/s
49
c) Fizeau-Methode: (s. Abb. 7.15)
∆r = 8, 6 km × 2
720 Zähne, 24 Hz → ∆t = 57, 9 µs
→ vph = 2, 97 · 108 m/s
1
c= √ := 298792458 m/s
ǫ0 µ0
Multipol-Strahlung
Entwicklung
v
q u
u
t1 − 2 ~
r1 · ~r2 r22
r12 = r12 + r22 − 2~r1 · ~r2 = r1 + 2
r12 r1
1 2 ¨2
hP i = hp~ i
4πǫ0 3c3
50
1
0
0q
1
r
1 2q 2 ¨ 2
⇒ hP i = h~r i „Bremsstrahlung“
4πǫ0 3c3
• Synchrotronstrahlung
Teilchenbeschleuniger (e− , p)
Magnetfeld −→ Kreisbahn
r
111
000
11
00
000
111
000
111
000
111
000
111
Winkelcharakteristik
Strahlung −→ Energieverlust
Anwendung: Materialforschung
Hamburg (DESY), Hasylab, Flash, XFEL
51
Strahlungswiderstand einer Stabantenne
z
0
I(z)
l
I(z)
Imax
Z Z l
~p˙ ≈
2
d3 r ~j(~r) = ~ez I(z) dz = I · l · ~ez
− 2l
1 1
I = Imax = I0 cos ωt
2 2
I0
|p~¨ | = −ω l sin ωt
2
hp~¨ 2 i = ω 2 l2 hI 2 i
Abgestrahlte Leistung
1 2 22 2
P = ω l hI i ≡ RS hI 2 i
4πǫ0 3c 3
Strahlungswiderstand
!2 !2
1 8π 2 l l
RS = = 789 Ω
4πǫ0 3c λ λ
52
1.3.4 Elektromagnetisches Spektrum
Radiowellen 104 - 1 m
Langwellen (LW) 104 - 103 m
Mittelwellen (MW) 103 - 102 m
Kurzwellen (KW) 102 - 10 m
UKW (VHF) 10 - 1 m
Mikrowellen 1 - 10−3 m
Radar, Kommunikation 1 m - 10 cm
UHF (ultra-high-freq.)
Infrarot 10−3 m - 7, 8 · 10−7 m
(Wärmestrahlung)
Sichtbares Licht 7.8 · 10−7 m - 3.8 · 10−7 m
780 nm - 380 nm
Ultraviolett 3.8 · 10−7 m - 6 · 10−10 m
(Entstehung: Atome, Moleküle, Sonne)
Röntgen-Strahlung 10−9 m - 6 · 10−12 m
(W.H. Röntgen 1895)
(Medizin, Materialforschung
Astronomie)
γ- Strahlung 10−10 m - 10−16 m
(Entstehung: Atomkerne, Kosmisch)
(Entdeckung: H. Becquerel 1896)
53
1.3.5 Elektromagnetische Wellen in Materie
~ = ρa
∇·D ∇·B ~ =0
~ ~
~ = ~ja + ∂ D
∇×H ~ = − ∂B
∇×E
∂t ∂t
Betrachte ρa = 0, ~ja = ~0
1~ ~ 1~ ~
w= E ·D+ B·H (Energiedichte)
2 2
Rechnung wie früher →
∂w ~=0
+∇·S
∂t
~=E
Kontinuitätsgleichung für die Energiedichte mit S ~ × H.
~
~ = ∇(∇ · E)
∇ × (∇ × E) ~ − ∆E ~ = −∆E~
~
~ = ∇ × (− ∂ B )
∇ × (∇ × E)
∂t
∂ ~
= − ∇ × (µµ0 H)
∂t
∂2 ~ ~
∂2E
= −µµ0 2 D = −µµ0 ǫǫ0 2
∂t ! ∂t
2
∂ ~ =0
⇒ ∆ − µµ0 ǫǫ0 2 E
∂t
54
⇒ Phasengeschwindigkeit
1 c0 1
c′ ≡ vph = √ =√ mit c0 = √ (Vakuum)
µµ0 ǫǫ0 µǫ µ0 ǫ0
dito
!
1 ∂2 ~
∆− 2 H=0
vph ∂t2
√
n= µ·ǫ Maxwell’sche Relation
√
Meistens ist µ ≈ 1 → n= ǫ
1.3.5.2 Dispersion
dn
>0: normale Dispersion
dν
55
n
~ = ǫǫ0 E
D ~ = ǫ0 E
~ + P~
P~ = N p~ (Polarisation)
~
p~ = αE
α(ν) : Polarisierbarkeit
~ = ǫ0 E
D ~ + NαE~ = 1 + Nα ǫ0 E
~
ǫ0
Nα
⇒ ǫ=1+
ǫ0
ǫ−1 Nα
3 =
ǫ+2
| {z }
ǫ0
≈ ǫ−1 für ǫ ≈ 1
56
E = E0 e−iωt
⇒ x(t) = x0 e−iωt
q 1
x0 = 2
E0 (Physik I)
m ω0 − ω 2 − iγω
q 1
x(t) = 2
E(t)
m ω0 − ω 2 − iγω
| {z }
Resonanzkurve
Dipolmoment p = q · x
q2 1
= 2
E
m ω0 − ω 2 − iγω
| {z }
α
q2 1
⇒ α= 2
m ω0 − ω 2 − iγω
realistischer:
• Oszillatorstärken fk
e20 X fk X
→ α= 2
, fk = 1
m k ω0k − ω 2 − iγk ω k
n2 − 1 Ne20 X fk
3 = 2
Drude’sche Formel
n +2
2 mǫ0 k ω0k − ω 2 − iγk ω
n2 − 1 1 Ne20 X fk
3 ≈ 2(n − 1) ⇒ n≈1+ 2
n2 + 2 2 mǫ0 k ω0k − ω 2 − iγk ω
57
Was bedeutet κ?
Betrachte ebene Welle
Ex = E0 ei(kz−ωt) , ω∈R
ω ω ω ω ω
k= = ′ = n = nr + iκ
vph c c0 c0 c0
⇒ Ex = E0 e−κωz/c0 · eiω(nr z/c0 −t)
Absorptionskoeffizient: β = 2κ cω0 .
Reibungskoeffizient γ 6= 0 ⇒ κ 6= 0
d.h. Absorption der Strahlung ⇔ Reibungsterm
In durchsichtigen Medien ist κ sehr klein.
Absorptionsmaxima: z.B. im Infrarot und im Ultraviolett.
In der Nähe einer Absorptionsfrequenz:
1 Ne20 2
ω0k − ω2
nr ≈ 1 + fk 2
2 mǫ0 (ω0k − ω 2 )2 + γk2 ω 2
1 Ne20 γk ω
κ≈ fk 2
2 mǫ0 (ω0k − ω 2 )2 + γk2 ω 2
58
nr
1
ω
0
ω
dnr
Normale Dispersion: dω
>0
dnr
Anormale Dispersion: dω
< 0, max. Absorption
Bemerkung: obiges ist ein klassisches Modell; eine realistischere Beschrei-
bung erfolgt in der Quantentheorie.
11
00
00
11
0000
111100
11
00
11
0000
111100
11
0000
1111
000
111
0000
111100
11
000
111
000
111
Lichtstreuung: Erzeugung von Sekundärstrahlung mit
anderer Ausbreitungsrichtungen in Medien.
59
Mikroskopisches Modell
~
oszillierendes E-Feld → Schwingung mikroskopischer Dipole
→ Abstrahlung von sekundärer Strahlung (Hertz’scher Dipol)
Kohärente Streuung
Atome
11
00
0
1
011
00
0000
1111
1111
0000
00
11
1
0
00
11
11
100
11
0
0
11
111
00
einfallende Welle
~k = k~ez , 2π
k=
λ
betrachte eine Schicht z = const.
∆s α
d
N Atome
60
N Atome auf der Geraden in x-Richtung −→ Gesamtamplitude
(E-Feld nun ohne Vektorcharakter)
N
X
E=A e−i(ωt−ϕj )
j=1
Phasenverschiebung: ϕj = (j − 1)∆ϕ
Intensität: I = cǫ0 hE 2 i
Mit x := Nπ λd sin α
sin2 x
I(α) = I0
sin2 Nx
−π π
61
Hauptbeitrag für −π ≤ x ≤ π, dort ist
x x x
≪ 1, sin ≈
N N N
2
sin x
⇒ I(α) = N 2 I0 2
x
Nd ≫ λ ⇒ |α| ≪ 1
• Kristalle
Inkohärente Streuung
• Verunreinigungen
62
Betrachte 2 Streuzentren
1
α
d
2
Amplituden:
= A21 cos2 (ωt) + A22 cos2 (ωt − ϕ) + 2A1 A2 cos (ωt) cos (ωt − ϕ)
= A21 cos2 (ωt) + A22 cos2 (ωt − ϕ) + A1 A2 [cos (2ωt − ϕ) + cos ϕ]
Zeitmittel: I = cǫ0 hE 2 i
1
I1 = cǫ0 hE12 i = cǫ0 A21
2
1
I2 = cǫ0 hE22 i = cǫ0 A22
2
I = I1 + I2 + A1 A2 hcos ϕi, wegen hcos (2ωt − ϕ)i = 0
| {z }
Interferenzterm
⇒ I = I1 + I2
63
E p x
z
y
α
p20 ω 4 1
I1 (ϑ) = sin2 ϑ
32π 2 ǫ0 c3 r 2
p20 ω 4 1
I1 = (1 − sin2 α cos2 ϕ)
32π 2 ǫ0 c3 r 2
1 1 2 1
cos2 ϕ = , 1 − sin2 α cos2 ϕ = 1 − sin α = (1 + cos2 α)
2 2 2
Inkohärente Summe über N Dipole:
Np20 ω 4 1
I= (1 + cos2 α)
64π 2 ǫ0 c3 r 2
α
dF=r d Ω
2
dΩ
64
dP = I dF
dP 2 Np20 ω 4
= I ·r = (1 + cos2 α)
dΩ 64π ǫ0 c
2 3
• maximal für α = 0
π
• minimal für α = 2
2Ie
⇒ p20 = |αp |2
ǫ0 c
Damit gilt
dP N|αp |2 ω 4
= Ie (1 + cos2 α)
dΩ 32π 2 ǫ20 c4
Streuquerschnitte
dσ 1 dP |αp |2 ω 4
= = (1 + cos α)
dΩ NIe dΩ 32π 2 ǫ20 c4
- totaler Streuquerschnitt
Kugeloberflache
dΩ
65
Z Z Z
dσ 2π π dσ |αp |2 ω 4
σ= dΩ = dϕ dα sin α =
dΩ 0 0 dΩ 6πǫ20 c4
|αp |2 ω 4
σ= =
b „Fläche des Streuers“
6πǫ20 c4
„Rayleigh-Streuung“
z.B. Metalle
Strom: ~ja =
6 0
Ohm’sches Gesetz: U = R · I
mikroskopisch: ~
~ja = σ E, σ : Leitfähigkeit
ρa = 0
Wellengleichung:
∂2E~ ~
∂E
~ − µµ0 ǫǫ0
∆E = µµ 0 σ
∂t2 ∂t
2~ ~
~ − µµ0 ǫǫ0 ∂ H = µµ0 σ ∂ H
∆H
∂t2 | {z ∂t}
neu
~ =E
ebene Welle E ~ 0 ei(kz−ωt) einsetzen:
~ = −k 2 E,
~ ∂2 ~ ~ ∂ ~ ~
∆E E = −ω 2 E, E = −iω E
∂t2 ∂t
66
2 ω2 σ
k = µǫ 2 1 + i
c0 ωǫǫ0
ω2 2
Wir schreiben wieder k 2 = c20
n
σ
⇒ n2 = µǫ 1 + i
ωǫǫ0
Ne20 /m
⇒ Leitfähigkeit σ(ω) =
−iω + γ
• σ ist frequenzabhängig
67
ω = 0 entspricht Gleichstrom
N e20
→ Gleichstromleitfähigkeit σ0 = mγ
, messbar
N e2 τ
Mit der Dämpfungszeit τ ≡ 1/γ ist σ0 = m0 , siehe Physik2.
σ0
Wir haben somit σ(ω) = .
1 − iωτ
Außerdem haben wir µǫ ≈ 1 für Metalle, so dass
σ0 /ǫ0
n2 = 1 + i
ω(1 − iωτ )
Bemerkung: dies bekommt man auch aus dem vorigen Abschnitt mit ω0 = 0
2 −1
und n2 − 1 an Stelle von 3 nn2 +1 .
s
σ0
d.h. n′ = κ =
2ǫ0 ω
s
ω 2σ0 ω
Absorptionskoeffizient β = 2κ =
c0 ǫ0 c20
s
2 2ǫ0 c20
Eindringtiefe (Skintiefe) δ = =
β σ0 ω
68
σ0
τ −1 = 3, 7 · 1013 Hz, = 6, 8 · 1018 Hz
ǫ0
Für ω = 1012 Hz ist die Skintiefe dann δ = 1, 6 · 10−7 m.
b) große Frequenzen: ωτ ≫ 1
σ0
n2 = 1 −
ǫ0 ω 2 τ
s s
σ0 Ne20
Mit der „Plasmafrequenz“ ωp = = gilt
ǫ0 τ ǫ0 m
2 ωp2
n =1− 2
ω
Kupfer: ωp = 1, 6 · 1016 Hz
Li 155 nm
Na 210 nm
K 315 nm
Cu 120 nm
Rb 340 nm
Zusatz: Skin-Effekt
z
2R
69
σ0
Annahme: kleine Frequenzen, ωτ ≪ 1, ω≪ ǫ0
, µ=1
~ = E(r)~ez e−iωt .
Im Inneren: E
~ + µµ0 ǫǫ0 ω 2E
∆E ~ = −iµµ0 σω E
~
⇒ ∆E(r) = −iµ0 σ0 ωE(r)
!
2
d 1 d 2
+ + i E(r) = 0
dr 2 r dr δ2
Re E(r)
Draht Vakuum
r
0 R
"Skin"
1.3.6 Wellenleitung
1-Dimensionale-Welle
~ = (Ex , 0, 0)
E
~ = (0, By , 0).
B
70
Auf der leitenden Oberfläche des Blechs (z = 0) muss die Tangentialkompo-
nente Ex verschwinden, daher gilt
~ = 0) = 0 =E
E(z ~ 0i + E
~ 0r ⇒ ~ 0r = −E
E ~ 0i
Wellenleiter
leitende Platten
x
k y
kx z
a
kz
~
Das E-Feld soll nun so polarisiert sein, dass es nur in y-Richtung schwingt,
also
~ = (0, Ey , 0).
E
~k = (kx , 0, kz ), ω
|~k| = .
c
Reflexion der x-Komponente an den leitenden Platten:
~ =E
E ~ 0 {sin (ωt − kx x − kz z) − sin (ωt + kx x − kz z)}
= −2E ~ 0 sin (kx x) cos (ωt − kz z)
71
Aus der Randbedingung E(x = 0, a) = 0 folgt
π
kx = n ; n = 1, 2, 3, . . .
a
Lage der Knoten:
n=1 sin (kx x) = 0 für x = 0 und x = a
n≥2 kx · x = π → nπ a
x=π →x= a
n
72
Gruppengeschwindigkeit:
dω
vG =
dk
dω dω dk c2 c2
hier: vG = = · = kz = <c!
dkz dk dkz ω vph
- Dispersion: ω → ∞ ⇒ vph → c
E(ω, k) = E0 ei(ωt−kz t)
⇒ untere Grenzfrequenz:
π
ω > ωG = n c
a
nc
ν > νG =
2a
c 2a
⇒ λ < λG = =
vG n
73
Hohlleiter
2-D
b
y
z
x
~
E(x, ~ 0 (x, y) cos (ωt − kz z)
y, z, t) = E
−→ TEnm -Moden.
Beispiel: TE10 –Mode
π
Ey = E0y · sin · cos (ω − kz z)
a
74
~ ~
Magnetfeld dieser Mode mithilfe von − ∂∂tB = ∇ × E:
kz
Bx = − E0y sin (kx x) cos (ωt − kz z)
ω
By = 0
kx
Bz = − E0y cos (kx x) cos (ωt − kz z)
ω
~
B-Feld hat von Null verschiedene Komponenten in x-Richtung und in y-
Richtung.
nπ mπ
Ex = E0x cos x sin y cos (ωt − kz z)
a
b
nπ mπ
Ey = E0y cos x sin y cos (ωt − kz z)
a b
Ez =0
kx
Bx = − E0y sin (kx x) cos (ωt − kz z)
ω
By =0
kx
Bz = − E0y cos (kx x) cos (ωt − kz z)
ω
Untere Grenzfrequenz:
s
n2 m2
ω > ωG = cπ + 2
a2 b
75
1111111111111
0000000000000 n1
0000000000000
1111111111111
0000000000000
1111111111111
Glasfaser
n2
0000000000000
1111111111111
0000000000000
1111111111111
0000000000000
1111111111111
0000000000000
1111111111111
Hohlleiter
n ca.1
0000000000000
1111111111111
Lecher-Leitung
λ
= 35 cm
2
µ = 433 MHz
c = 0.7 m · 433 MHz = 293.100 km/s
Koaxial-Kabel
11111111
00000000
00000000
11111111 Ersatzschaltbild
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
Polyethylen
76
Ladung pro Längeneinheit: q = ĈU · ∆z
∂I ∂U
⇒ = −Ĉ
∂z ∂t
2
∂ U ∂2U
= L̂ Ĉ
∂z 2 ∂t2
2
∂ I ∂2I
= L̂ Ĉ
∂z 2 ∂t2
Wellengleichung für Ausbreitung auf dem Koaxialkabel.
Phasengeschwindigkeit:
1
vph = q
L̂Ĉ
77
Kapitel 2
Optik
2.1.1 Brechungsgesetz
Huygens’sches Prinzip:
Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt einer neuen Kugel-
welle, der so genannten Elementarwelle, betrachtet werden kann. Die neue
Lage der Wellenfront ergibt sich durch Überlagerung (Superposition) sämt-
licher Elementarwellen.
0
1 stehende Wellen
1
0
1
0
1
0
1
0
10
010
10
10
10
1
78
Reflexion und Brechung einer ebenen Welle beim Übergang zwischen zwei
Medien:
1
0
0
1
0
1
0
1
0
v1
0000
1111 1
0
1000
111
00000
11111
000
111
0000
1111 0000
11110000
11110
1000
111
00000
11111
000
111
0000
1111 0000
11110000
11110
1000
111
000
111
00000
11111
000
111
0000
1111
00000
11111 0000
1111
0000
11110000
11110
1000
111
000
111
0000
1111
0000
1111
00000
11111 0000
1111
0000
11110000
11110000
1111
0
1000
111
000
111
0000
1111
0000
1111
00000
11111 0000
1111
0000
11110000
11110000
1111
0
1
C1111
000
111
0000
1111
0000
1111 D1
000
111
00000
11111 0
0000
1111
0000
11110000
11110000
0
1
000
111
0000
1111
00000
11111
000
111
0
1
0000
1111
0000
1111
000
111 0000
1111
0000
1111 11111
00000
0
1
0000
1111
0000
1111
000
111α 000
111
00000
11111
0000
1111
000
111 0
1
0000
1111
α’ v2 <v1
00000
11111
000
111 0000
1111
000
111 0
1
0000
1111
0
1
00000
11111
000
111 1
0
α
0000
1111
000
111 0
1
0000
1111
0
1
A β B
0
1
0Ε
1 v2
⇒ α = α′ Reflexionsgesetz
AE v2 t
sin β = =
AB AB
sin α v1 c1
= =
sin β v2 c2
79
c1 n2
= Snellius’sches Brechungsgesetz
c2 n1
Wenn n2 > n1 (c2 < c1 ) gilt, dann ist Medium II das optisch dichtere Medi-
um. Es ist
n1
sin β = sin α < sin α
n2
und damit gibt es für alle Winkel α einen Winkel β mit β < α.
Wenn n2 < n1 gilt, dann ist n1 /n2 > 1 und
n1
sin β = sin α
n2
Katzenauge: das reflektierte Licht geht immer in die Richtung des einfallen-
den Strahls zurück.
Fernglas
Sucher von Spiegelreflexkameras
Wellenleiter: Glasfaserkabel
~ =E
E ~⊥ + E
~k mit ~ ⊥ = (0, 0, Ez ),
E ~ k = (Ex , Ey , 0)
E
80
ebenso
~ =B
B ~⊥ + B
~ k.
~⊥
Betrachtung von E
~ i0⊥ + E
E ~ r0⊥ = E
~ t0⊥ .
~
Aus der Stetigkeit der Tangentialkomponente von B/µ. folgt, dass
1 ~ 1 ~ 1 ~
− Bik · cos ϑi + B rk · cos ϑr = Btk · cos ϑt .
µi µr µt
Hier ist
ϑi : Einfallswinkel
ϑr : Winkel des reflektierten Strahls
ϑt : Gebrochener Strahl (transmittiert)
- ϑr = ϑi
- ni = nr
~ = 1 (~k × E)
- B ~ ⇒ cB~ = ~k0 × E ~ = |~k0 × E|
~ ⇒ c |B| ~ = |E|
~
ω n n
Einsetzen:
~ 0i − E
ni (E ~ 0r )⊥ cos ϑi = nt E0t⊥ cos ϑt
ebene Wellen: E ~ 0 cos (ωt − ~k~r) auflösen nach
~ =E Er0
, Et0
Ei0 ⊥ Ei0 ⊥
Er0 ni cos ϑi − nt cos ϑt
= =: r⊥ (Reflexionskoeffizient)
Ei0 ⊥ ni cos ϑi + nt cos ϑt
Et0 2ni cos ϑi
= =: t⊥ (Transmissionskoeffizient)
Ei0 ⊥ ni cos ϑi + nt cos ϑt
81
Reflektierte und transmittierte Amplituden
~ i0⊥ + E
E ~ r0⊥ = E
~ t0⊥
ni (Ei0 − Er0 )⊥ cos ϑi = nt Et0⊥ cos ϑt
⇒ Ei0k cos ϑi − Er0k cos ϑr = Et0k cos ϑt
Bi0⊥ + Br0⊥ = Bt0⊥
Er0 ni cos ϑi − nt cos ϑt
= = r⊥
Ei0 ⊥ ni cos ϑi + nt cos ϑt
Et0 2ni cos ϑi
= = t⊥
Ei0 ⊥ ni cos ϑi + nt cos ϑt
Er0 nt cos ϑi − ni cos ϑt
= = rk
Ei0 k nt cos ϑi + ni cos ϑt
Et0 2ni cos ϑi
= = tk
Ei0 k nt cos ϑi + ni cos ϑt
nt sin ϑi
=
ni sin ϑt
Phasenfaktoren
(a) ni < nt
82
Er⊥ : Phasensprung von ∆φ⊥ = π.
Erk : (i) ϑi + ϑt > π/2 ⇒ ∆φk = π.
(ii) ϑi + ϑr < π/2 ⇒ ∆φk = 0.
ϑi + ϑt = π/2 ⇒ ϑi = ϑB
~=E
Poynting-Vektor S ~ ×H ~ = 1 E ~ ×B
~
µµ0
~ = n (~k0 × E)
B ~
c
~ = n E 2 ~k0
S
c
Energiefluss pro Flächeneinheit:
einfallende Welle: Ji = Si cos ϑi
Ji = nci Ei2 cos ϑi
reflektierte Welle: Jr = nci Er2 cos ϑr
transmittierte Welle: Jt = nct Et2 cos ϑt
Reflexionsvermögen:
Jr Er2 cos ϑr
R= = 2 = r2
Ji Ei cos ϑi
Transmissionsvermögen:
83
Spezialfälle
(b) Brewster-Winkel ϑB
Abstrahlungcharakteristik eines Dipols:
- in Dipolachse wird keine Strahlung emittiert.
θ θr
ϑi = ϑr = ϑB
ϑr + ϑt = 90◦
ϑt = 90◦ − ϑr = 90◦ − ϑB
ni sin (ϑi ) = ni sin (ϑB ) = nt sin ϑt = nt sin (90◦ − ϑB ) = nt cos ϑB
sin ϑB nt
⇒ = tan ϑB =
cos ϑB ni
84
2.2 Geometrische Optik
k Lichtstrahl
..
Lichtbundel
−→ Lineare Optik
Fermat’sches Prinzip
p’
p
85
2.2.2 Optische Abbildungen
verkleinernd: Fotoapparat
vergrößernd: Mikroskop
Ziel: möglichst winkeltreues und farbgetreues Bild.
Herausforderung an die Optik.
Optische Werkzeuge: gekrümmte Spiegel, gekrümmte Linsen.
Lochblende
Blende Schirm
d Bildweite
G b
g
Gegenstands− Kreisscheibe d’
B
weite ist Bild eines Punktes
d’ von G
g+b
d′ = ·d
g
Beugung:
2bλ
dB = =: d′ Wellenoptik
d
Aus beiden folgt ein optimaler Durchmesser der Blende:
s
gb
dopt = 2λ
g+b
fester Blendendurchmesser
→ Lichtmenge ist konstant.
Öffnungsdurchmesser d
Bildweite
= b
: Öffnungsverhältnis
b
d
: Blende
B
G
= gb : Abbildungsmaßstab
86
Linsen, Spiegel:
Einstellen des Abbildungsmaßstabes.
Erhöhung der Lichtstärke.
2.2.3 Spiegel
Ebener Spiegel
optische Achse
p g b p’
b=g
Hohlspiegel
87
Sphärische Hohlspiegel
A P
α
α R G
h
Scheitel punkt α
optische Achse
b
S F B M
P’
R/2
Gesucht ist eine Gleichung für die Brennweite f := SF . Es gilt cos α = FM
R/2
und SF = SM − F M = R − cos α
. Damit folgt
1
f =R 1−
2 cos α
h
oder mit sin α = R
" #
R
f =R 1− √ 2 .
2 R − h2
- Krümmungsradius R
88
P außerhalb von M: → Bild P’ ist auf dem Kopf und verkleinert,
reales Bild.
P zwischen F und M: → Bild P’ ist vergrößert, auf dem Kopf und
außerhalb M, reales Bild.
P zwischen F und S → divergente Strahlen vom Spiegel, kein
reales Bild.
Rückseitige Verlängerung der Strahlen.
P’ ist virtuell, vergrößert und aufrechtstehend.
Abbildungsmaßstab
P G g − SM G q−R
′
= = ⇒ =
P B SM − b B R−b
A
P
δ
δ
h
β α γ
S F M G
B
Dreieck MGA: γ + δ = α
Dreieck BMA: α + δ = β ⇒ γ + β = 2α
Achsennahe Strahlen: sin α = tan α = α
89
A≈S
h h h
tan γ = ≈γ tan β = ≈β sin α = ≈α
g b R
einsetzen:
h h 2h 1 1 2 1
+ ≈ ⇒ + ≈ =
g b R g b R f
G g
Abbildungsmaßstab =
B b
Nachteil des sphärischen Spiegels ist ein verschmierter Fokus durch sphäri-
sche Aberration.
90
Parabolspiegel
Ebene Wellenfronten
S1
S2
x
S f F x
S = S1 + S2
S1 = f − x
q
S2 = (f − x)2 + y 2
q
S = f −x+ (f − x)2 + y 2
Parabelgleichung: y 2 = 4f x
Damit ist S = 2f und der Parabolspiegel bildet ohne sphärische Aberration
ab.
91
2.2.4 Linsen
e β e’
r
δ1 φ δ2
S r P’
P s M
s’
n1 n2
r : Krümmungsradius
S,S’ : Schnittflächen
Vorzeichen-Konvention:
rechts vom Scheitelpunkt: positiv
links vom Scheitelpunkt: negativ
Dreieck PMA:
Dreieck MP’A:
PM sin β sin β
= =
AP ′ sin (180 − ϕ)
◦ sin ϕ
MP ′ = s′ − r, AP ′ = l′
sin β s′ − r
= (2)
sin ϕ l′
92
Man setzt das Brechungsgesetz ( sin α
sin β
= n2
n1
) in (2) ein und erhält
s′ − r n1 sin α n1 s + r
= =
l ′ n2 sin ϕ n2 l
s+r s′ − r
n1 = n2 ′
l l
n1 l′
s′ = (s + r) + r
n2 l
n1
Abhängig von n2
, r, s, aber auch von l.
⇒ sphärische Aberration.
Achsennahe Strahlen: l ≈ s und l′ ≈ s′
1 1 1 1
⇒ n1 + = n2 − ′
r s r s
2.2.4.2 Linsen
Sphärische Linsen
r2
P S1 d S2 P1 P’1
r1
93
linke Fläche:
n nL nL − n
+ ′ =
s1 s1 r1
rechte Fläche:
nL n n − nL
+ =
s′1− d s2 −r2
nL r1 s1 nL r2 s2
= +d Schnittweiten-Gleichung
(nL − n)s1 − nr1 (nL − n)s2 + nr2
nL , r1 , r2 : Charakteristika d. Linse.
→ Zusammenhang zwischen s1 und s2 .
Dünne Linsen: d ≪ s1 , s2
1 1 1 1
n + = (nL − n) −
s1 s2 r1 r2
d ≪ s1 , s2 → s1 = g, s2 = b
1 1 1
Mit der Abbildungsgleichung g
+ b
= f
(siehe Hohlspiegel) folgt
1 nL − n 1 1
= −
f n r1 r2
n r1 r2
f= . Brennweite einer dünnen Linse
nL − n r2 − r1
94
n = 1 (Luft), Bikonvexlinse: r1 = −r2 = r
1 r
f= · dünne Bikonvexlinse
nL − 1 2
r
f= Hohlspiegel
2
Brennweite einer Linse ebenso aus s1 = ∞.
1
=: D Brechkraft
f
1
=: [D = Dioptrie]
m
F1 F2 B
f
g
95
g < f, virtuelles Bild
B
G
F1 F2
g
G
F2
B
F1
nL − n 1
H1 = − fd ·
nL r2
nL − n 1
H2 = − fd ·
nL r1
1 nL − n 1 1 nL − n 1 1
= − + d
f n r1 r2 nL r1 r2
→ unübersichtliche Beschreibung.
96
Matrixmethode (2x2 - Matrizen)
- optische Elemente
- Weg zwischen den Elementen
Translationsmatrix
1 0
T12 x2 −x1
n
1
Linse: ML = B1 T12 B2
1 −1/f
dünne Linse: ML =
0 1
Abbildung: MGB = TG ML TB
1 0 1 0
TG = , TB =
g 1 b 1
1 0 1 −1/f 1 0
MGB =
g 1 0 1 b 1
2.2.4.3 Linsensysteme
F1 F2
97
Gesamtbrechkraft
1 1 1 d
= + −
f f1 f2 f1 f2
f1 · f2
⇒f =
f1 + f2 − d
d < f1 + f2 → f > 0, f < f1 , f2
d > f1 + f2 → f < 0
f1 f2
g b
Relay-Abbildung
−1 −1
1 0 1 1 0 1 1 0
M = f2 f1
g 1 0 1 f1 + f2 1 0 1 b 1
2.2.4.4 Linsenfehler
98
- Bildfeldwölbung
- Koma
→ Zernike Polynome
FR
FB
1 r1
f= .
nL − 1 2
99
Korrektur eines größeren Spektralbereichs erfordert mehrere Linsen.
2.3 Wellenoptik
2.3.1 Interferenz
Zur Beobachtung ist mindestens eine partielle räumliche und zeitliche Kohä-
renz notwendig.
• Laser: einfach.
• Element-Lampen: einfach.
• Glühlampen: inkohärent.
Zweistrahl-Interferometer:
Michelson I.
Twyman-Green I.
Kösters I.
Jamin I.
Mach-Zehnder I.
Sagnac I. (Messung von Rotationen)
100
Vielstrahl-Interferometer:
Fabry-Pérot-I.
(Lummer-Gehrke-Platte)
Interferenz-Filter
dielektrische Spiegel
sphärische Fabry-Pérot I.
Überlagerung zweier Felder:
~ 01 cos (~k1 · ~r − ωt + ϕ1 )
~1 = E
E
~ 02 cos (~k2 · ~r − ωt + ϕ2 )
~2 = E
E
E~ =E~1 + E ~2
Intensität:
s
ǫ ~2
I = cǫ0 hE i
µ
hE~ 2 i = h(E~1 + E ~ 2 )2 i = h E
~ 2 i + hE ~ 2 i + 2hE
~1 · E
~ 2i
1 2
Interferenzterm hE ~ 2i = 1 E
~1 · E ~ 10 · E~ 20 cos (~k1 · ~r − ~k2 · ~r + ϕ1 − ϕ2 )
2
I12 ∝ E ~ 10 · E
~ 20 cos ∆ϕ
Gesamtintensität:
q
I = I1 + I2 + 2 I1 I2 cos ∆ϕ
q
Imax = I1 + I2 + 2 I1 I2 ⇔ ∆ϕ = 0, ±2π, ±4π . . .
q
Imin = I1 + I2 − 2 I1 I2 ⇔ ∆ϕ = ±π, ±3π . . .
Imax − Imin
V := Sichtbarkeit, Visibility
Imax + Imin
101
Für Imin = 0 → V = 1
√
2 I1 I2
V = |γ12 (∆t)| ·
I1 + I2
Γ12 (∆t)
|γ12 (∆t)| = q
Γ11 (0) Γ22 (0)
~ 1 (t) · E~2∗ (t)i
Γ12 (∆t) = hE
Longitudinale Kohärenz:
1
tc = , lc = ctc
∆ν
tc : Kohärenzzeit, lc : Kohärenzlänge, c: Lichtgeschwindigkeit
Spektrallinie ∆ν = 2 GHz ⇒ tc = 5 · 10−10 s ⇒ lc = 15 cm
Young’scher Doppelspaltversuch
bd λ d D
∆Smax = < ⇒ <
2D 2 λ b
2.3.2 Michelson-Interferometer
102
- Dauer von ultrakurzen Pulsen
- Gravitationswellen-Detektoren
50 Prozent Strahlteiler:
√
E1 = E10 RT cos (ωt + ϕ1 )
√
E2 = E10 RT cos (ωt + ϕ2 )
Intensität:
1
Zeitliche Mittelung: hcos2 (ωt)it = 2
2π
Isp = I0 RT (1 + cos ∆ϕ), ∆ϕ = ϕ1 − ϕ2 = ∆s
λ
Für R = T = 0, 5: Isp = 41 I0 1 + cos 2π∆s
λ
2∆s
Wellenlänge λ = N
, N: Anzahl der Maxima
λ ∼ 500 nm, ∆s = 10 cm → N = 4 · 105 Maxima
Ungenauigkeit ∆N = ±1
→ Messgenauigkeit für die Wellenlänge: ∆λ = ±1, 25 · 10−3nm
103
„Wavemeter“
∆λ
∼ 10−8 ⇒ ∆λ ∼ ±5 · 10−6 nm, ∆ν ∼ 6 MHz, ν0 ∼ 6 · 1014 Hz
λ
Kombination von zu messender Lichtquelle und frequenzstabilisiertem He-
Ne-Laser.
Hg: λ = 546, 1 nm, Kohärenzlänge ∼ 5-10 cm
Weißlichtquelle (Glühlampe): l1 ∼ 1 µm
Test der Äther-Hypothese
Michelson−Morley Experiment
11111
00000
00000
11111
0
1
M 2
0
1
0
1
0
1 00
11
Lichtquelle mit koharenten
00
11
l
0
1 00
11
2
Licht 0
1
00
11 00
11
0
1
00
11 00
11
11111111111111
00000000000000 0
1
11
00
00
11 11
00 00
11
0
1
00
11
0
1
O l
00
11 1
0
1 00
11
000000000
111111111 0
1 00
11
000000000
111111111 0
1
0
1 M
000000000
111111111
1
000000000
111111111 0
1
M 0
1
0
1
0
1
2
ct’ 2
0
1
0
1
l 2
00
11
00
110
1
O vt’ 2 O
0
1
0
1
Zeiten für die Bewegung des Lichtes
l1
t′1 (OM1 ) =
c−v
l1
t′′1 (M1 O) =
c+v
2l1 2 1
t1 = t′1 + t′′1 = γ mit γ = q
c 1− v2
c2
104
Aus der Dreiecksbeziehung erhalten wir für die Zeiten zwischen O und M2
c2 t′2 2 ′2 2
2 = v t2 + l2
l2
⇒ t′2 = γ
c
l2
t′′2 = t′2 ⇒ t2 = t′′2 + t′2 = 2 γ
c
Für l1 = l2 = l folgt damit für die Zeitdifferenz
2
l v
∆t = t1 − t2 ≈
c c
→ Differenz der Wegstrecken in Wellenlängen:
∆t c
∆N = = ν∆t = ∆t
T λ
Mit v = 30 km/s, λ = 550 nm, l = 11 m erhält man die erwartete Verschie-
bung der Interferenzstreifen
2
2l v
∆N = = 0, 4, Empfindlichkeit: ∆N = ±0, 1
λ c
2.3.3 Vielstrahl-Interferenz
2.3.5 Beugung
105
P
Fraunhofer-Beugung: Grenzfall
Fraunhofer-Beugung: Fernfeld, große Abstände
Fresnel-Beugung: Nahfeld, kleine Abstände
Poisson’scher Fleck
Experiment: heller Fleck im Zentrum des Schattens einer Scheibe
Erklärung →
Fresnel’sche Zonen
Betrachte Kugelwellen
106
θ
R
r=const.
ρ
L P0
r0
Phasenfläche
λ
rm = r0 + m , m = 1, 2, 3, . . .
2
r3
r2
r1
L P
m2 λ2
→ ρ2m = rm
2
− r02 = mr0 λ + ≈ mr0 λ
4
107
(ii) destruktive Interferenz: Am und Am+1 haben verschiedene Vorzei-
chen.
Amplitude A im Punkt P0 :
Paradoxe Konsequenzen:
a) Blende
Größe = innerste Zone
→ liefert 4-fache Intensität in P0 wie ohne Blende.
|A1 |2 = 4|A|2
11111
00000
00000
11111
00000
11111 Blende
00000
11111
00000
11111
00000
11111
00000
11111
b) Poisson’scher Fleck
Schirm von der Größe der innersten Zone liefert genauso viel Intensität
in P0 wie ohne Schirm.
1
|A − A1 |2 = |A1 |2 = |A|2
4
Schirm
111
000
000
111
000
111 (Abb. 10.49 Demtröder 2)
108
Fresnel’sche Zonenplatte
ρ2m ρ21
f = r0 = =
mλ λ
Anwendung: Röntgenlinsen
Fresnel-Kirchhoff-Beugungsintegral
1111
0000
0000
1111
y
0000
1111 x
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111 z0 z
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111
0000
1111
z=0 Blende in xy−Ebene Schirm
eikr
dEs = CEB (x, y) dx dy
q r
mit r = (x − x′ )2 + (y − y ′ )2 + z02
109
C(x, y, x′ , y ′): richtungsabhängige Abstrahlung des Flächenelements.
ZZ
eikr
Es = CEB (x, y) dx dy Beugungsintegral
r
Beispiele:
1. Beugung am Spalt
1
0 0
1
0
1
0
1
0
1
0
1Schirm
0
1
0
1 0
1
0
1 0000
1111
0
1 0
1 0000
1111
0
1 0000
1111
b
0
1 0
1 0000
1111
0000
1111
0
1 0
1
0
1 0000
1111
0
1
0
1 0
1 0000
1111
0 z
1 0
1 0000
1111
111111
0000000
1 0
√ b2
Fernzone: ̺1 = z0 λ ≫ b ⇒ z0 ≫ λ
√ b2
Nahzone: ̺1 = z0 λ ≪ b ⇒ z0 ≪ λ
Babinet’sches Theorem
110
Für Fraunhofer-Beugung außerhalb des Zentrums: A0 = 0
⇒ |A(B1 )| = |A(B2 )|
dunkel
Kante 1
0
0
1
0
1
0
1
0
1 ∆x
0
1 z
z
hell
x
√
∆x ≈ λz
I(x)
∆x x
√
Lage des ersten Maximums bei ∆x = 0, 86 λz
• Makroskopische Schirme
11
00
1111111
0000000
00
11
00
11
00
11
1111111
0000000
00
11
b
√
es ist hell im geometrischen Schatten, falls 2
≪ λz (Fresnel-Beugung)
√
geometrische Optik: 2b ≫ λz
111
• Makroskopische Blenden
11
00 0
1
00
11 0
1
00
11 0
1
00
11
00
11 0
1
00
11 00000000000
11111111111
00
11 0
1
00000000000
11111111111
0
100
11 0
1
00000000000
11111111111
0
1
011111111111
100000000000
11
00 b
011
1
φ 0
1
0∆D
1
11
00 00
011
1 0
1
00 z
0
1
00
11 0
1
00
11
00
11 0
1
00
11 0
1
00
11 0
1
0
1
(i) Fernbereich, Fraunhofer-Beugung
λ ∆D λz
sin φ = = ⇒ ∆D =
b z b
√
Beugung: ∆D ≫ b ⇒ b≪ λz
Beispiel: b = 1 cm, λ = 500 nm → z ≫ 200 m
√
(ii) Nahbereich: b ≫ λz
→ geometrischer Schatten mit „Fransen“.
√
(iii) Zwischenbereich: b ≈ λz
Holographie
2.3.6 Beugungsgitter
!
(0) kpd
I(p) = I (p) H N,
2
p = sin ϑ − sin ϑ0
Gittergleichung
Richtung der Beugungsmaxima hängt ab von
112
- Gitterkonstante d
- Wellenlänge λ
Zerlegung von weißem Licht in die Spektralkomponenten.
Strichgitter:
2 1 2 1
sE sin 2 ksp sin 2 Nkpd
I(p) = · 2 ·
λR2 1
ksp sin2 21 kpd
2
(Blaze)
R m=2
B
θ R m=1
B
m=0
Blaze−Winkel
θ
n
θ0
113
→ man benötigt Wellen- und Strahlenoptik.
Spektrale Auflösungsvermögen
mλ
Minimum bei p = sin ϑ − sin ϑ0 = Nd
.
Zwei Spektralelemente kann man trennen.
λ
∆p =
Nd
|m|
ändert man λ um ∆λ → δp = d
∆λ.
∆p = δp
λ |m|
= ∆λ
Nd d
λ
= |m|N
∆λ
Für das spektrale Auflösungsvermögen ist die Anzahl der ausgeleuchteten
Striche wichtig.
Beispiel:
1 λ
d
= 600 l/mm, W = 50 mm → N = 30000, ∆λ = |m| · 30000
für λ = 500 nm : ∆λ = 0.0083 nm, ∆ν̃ = 0, 33 cm, δν = 10 GHz
Prisma, Kantenlänge 50mm.
dn
Dispersion: dλ
= 1000 cm−1
∆λ ∼ 0, 1 nm.
114
Spektrometer
Reflexionsgitter
Rayleigh-Kriterium
Teleskop:
Radius (Spiegel, Linse): a
Position des 1. Minimums
λ
w = 0, 610
q a
w = p2 + q 2 Koordinaten (p, q)
→ Winkelabstand δ = 0, 61 λa .
Mt. Palomar Telescope
2a = 5 m
λ = 5600 Å
δ ∼ 0, 028′′
Auge: 1,5 und 6 mm
0, 24′′ < δ < 1′ 34′ → δx = 6, 7µm
Dies ist der Abstand der Rezeptoren.
115
2.4 Polarisation und Kristalloptik
Wiederholung:
E(~ ~ 0 ei(~k·~r−ωt) ,
~ r , t) = E ~ 0 = (E0x , E0y , E0z )
E
ω = c|~k|
~k · E
~ =0
~ = 1 ~k × E,
B ~ ~ = 1 |E|
|B| ~
ω c
116
θ
2.4.2 Doppelbrechung
Kalkspat-Kristall CaCO3 .
Keine Isotropie, P~ nicht parallel zu E
~
~ = ǫ0 E
D ~ + P~ ~
ist nicht parallel zu E
ǫ̃ ist symmetrisch (ǫxy = ǫyx ) und daher diagonalisierbar. Es gibt ein Koor-
dinatensystem mit
ǫ1 0 0
ǫ̃ = 0 ǫ2 0
0 0 ǫ3
√ √ √
n1 = ǫ1 , n2 = ǫ2 , n3 = ǫ3
117
Zum Beispiel Kalkspat: n1 = 1, 6583, n3 = 1, 4864
z
optische Achse
θ
x
~ = (0, Ey , 0)
E
ǫ1 0 0 0 0
~
D = ǫ0 0 ǫ1 0 Ey = ǫ0 ǫ1 Ey ~
= ǫ0 ǫ1 E
0 0 ǫ3 0 0
~ kE
D ~ wie im isotropen Medium, „ordentlicher Strahl“
√
no = n1 = ǫ1 „ordentlicher Brechungsindex“, hängt nicht von θ ab.
~ = (Ex , 0, Ey )
2. Fall: E
ǫ1 0 0 Ex ǫ1 Ex
~ = ǫ0 0 ǫ1 0 0 = ǫ0 0
D ~
nicht parallel zu E
0 0 ǫ3 Ez ǫ3 Ez
Außerdem ~k · D
~ = 0 (wegen ∇ · D
~ = 0), „außerordentlicher Strahl“
q
„außerordentlicher Brechungsindex“ na (θ) = ǫa (θ)
118
Phasengeschwindigkeiten
c0 c0
c′0 = , c′a =
no na
Konstruktion von na bzw. ǫa (siehe Lehrbücher der Optik, z.B. Klein: Optics)
" #
1 1 1
2
= 2 sin2 θ + 2 cos2 θ
na n3 n1
Doppelbrechung
auerordentlicher Strahl
110
0010
111
0
10
ordentlicher Strahl
optische Achse
Luft
Kristall
119
• Nicol’sches Prisma
mit negativ optisch einachsigen Kristallen
Zwischenschicht: na < n < no
• Glan-Thompson-Polarisator
→ Abb. 8.34, Demtröder 2
Spannungsdoppelbrechung
1
0 1
0
0
1 0
1
0
1
1
0
0
1 0
1 0
1
0
1 0
1
0
1 0
1
0
1 0
1 0
1
0
1 0
1 0
1
0
1
0
1
0
1 0
1 0
1
0
1
Polarisatior Analysator
Dichroismus
Kerr-Effekt
120
Anwendung: elektro-optische Verschlüsse
doppelbrechendes Medium
x
z
y
optische Achse
Phasengeschwindigkeit c′
ordentlicher Strahl c′ = c0 /no
außerordentlichter Strahl c′ = c0 /na
10
0 1
11
0011
00 ordentlicher Strahl
1
00
1 0
10
10
1
0
10
1 0
10
10
1
111111
000000 ausserordentlicher Strahl
0
10
1
01
1 0
1
0 10
1
01
010
0
1
ω ω
ortsabhängige Phase: k · z = c′
z = c0
n ·z
121
→ Phasendifferenz zwischen ordentlichem und außerordentlichem Strahl
nach Durchlaufen des Mediums.
ω 2π
∆ϕ = (na − no ) · d = (na − no ) · d
c0 λ0
λ0 π
(na − no )d = ⇒ ∆ϕ =
4 2
λ0
(n3 − n2 ) · d =
4
für λ0 = 500 nm → d = 0, 0255 mm
λ
2. 2
–Plättchen
λ0
(na − no )d = → ∆ϕ = π
2
122
y
E E0
E’
x
Ea E’a
Drehwinkel: α = αs · d
αs : spezifisches optisches Drehvermögen, hängt von λ ab.
123
rechtsdrehend (d, dexter), bzw +: α > 0
linksdrehend (l, laevus), bzw −: α<0
Ursache:
124
Kapitel 3
T dΩ
dF
Leistung:
dW
= E ∗ · dF dΩ (senkrecht zur Fläche)
dt
E ∗ : Emissionsvermögen, hängt ab vom Material und der Temperatur.
125
Im Frequenzintervall dν:
dW
= Eν∗ (ν, T ) · dF dΩ dν
dt
Eν∗ : Spektrales Emissionsvermögen.
Absorptionsvermögen:
absorbierte Leistung
A=
auftreffende Leistung
∆F
Eν∗
ist unabhängig vom Material und hängt nur von der Temperatur ab.
Aν
Strahlungsdichte
dΩ
dF
126
dW
= S ∗ dF dΩ
dt
Sν∗ : spektrale Strahlungsdichte
Hohlraumstrahlung
Wände, Temperatur T
dΩ
Wände: Temperatur T
Gleichgewicht: Emission = Absorption
dWA
absorbiert: = Aν Sν∗ ∆F dΩ dν
dt
dWE
emittiert: = Eν∗ ∆F dΩ dν
dt
Eν∗
⇒ Kirchhoff’sches Gesetz: = Sν∗ (T ), hängt nur von T ab.
Aν
127
Energiedichte der Strahlung w
elektromagnetische Wellen: ~ 2
w = ǫ0 |E|
Intensität: ~ =w·c
I = |S|
(c= Vakuum-Lichtgeschwindigkeit in diesem Kapitel)
Energiedichte pro Frequenzintervall: wν (ν) dν
Für isotrope Strahlung gilt
c
Sν∗ = wν .
4π
Wie hängt die spektrale Energiedichte wν (ν) von ν ab?
−→ Problem der klassischen Physik.
Schwingungsmoden im
Hohlraum.
Stehende Wellen.
~k = π ~n = π (n1 , n2 , n3 ) ni ∈ N
L L
~
ω = c|k|, ω = 2πν
128
k2
k1
π/ L k max
1 4π 3 L 3 L3 ωmax
3 3
8πνmax L3
⇒ N(νmax ) ≈ · kmax · ·2= =
8 3 π 3π 2 c3 3c3
N(ν) 8πν 3
⇒ = (L sehr groß)
V 3c3
Spektrale Modendichte:
d N(ν) 8πν 2
n(ν) = = 3
dν V c
Thermisches Gleichgewicht:
Gleichverteilungssatz −→ Energie kT pro Schwingungsmode
8πν 2
wν (ν) = kT Rayleigh-Jeans-Strahlungsgesetz
c3
129
aν
Wien’sches Strahlungsgesetz: wν = Aν 3 e− kT
Planck’sches Strahlungsgesetz
8πν 3 h
wν = hν
c3 exp ( kT ) − 1
1 1 kT 8πν 2
hν = hν = + ... ⇒ wν → kT (Rayleigh-Jeans)
exp ( kT )−1 kT
+ O(ν 2 ) hν c3
ν → ∞:
h hν 8πν 3 hν
hν ≈ e− kT + . . . ⇒ wν → h · e− kT (Wien)
exp ( kT )−1 c 3
En = n · hν, n = 0, 1, 2, 3, . . .
∆E = hν
130
1
Mittlere Energie im thermischen Gleichgewicht (β := kT
).
P
n En e−βEn hν
E= P =
ne
hν
−βE n
exp ( kT )−1
8πν 2 8πν 3 h 1
wν = n(ν) · E = · E = · hν
c 3 c 3 exp ( 4π ) − 1
131